[E379] Meinungen: Unversöhnlich

  • Hab nur die ersten 15min geschaut, weil ich neugierig war, aber gerade nicht mehr Zeit hatte.

  • Mein erster Eindruck - ebenfalls nach den ersten 15 Minuten, Rest schaue ich dann heute Abend über den TV - ist extrem positiv.

    Man darf sich nur nicht daran stören, dass man hier erneut alles über den Haufen wirft, was man zuletzt erzählt hat. Aber irgendwie hat sich da bei mir inzwischen eine gewisse Gleichgültigkeit etabliert. Ich will ne gute Story, ein funktionierendes Team, schöne Action, gut dosierten Humor und den Rest lasse ich mittlerweile einfach hinten runterfallen. Und erstaunlicherweise klappt das. Vor fünf Jahren hätte ich RTL dafür noch eins gehustet. Ich weiß ja auch, dass das eigentlich nicht Film 1 ist, sondern Film 3 der erste Film sein müsste, also werfe ich meine Erwartungen bzgl der Backstory der letzten Staffel und der Trennung von Andrea mal dorthin. Die ersten 5 Minuten waren alleine schon grandios, Erdo und Pia harmonieren gigantisch. Die Action am Anfang ganz hübsch. Bin gespannt auf den Rest.


  • Die Eindrücke sind bisher positiv, das einzige was mir nicht gefällt ist das neue Intro. Und ich verstehe auch nicht ganz, warum die Reihenfolge der Filme geändert wurde, ich hätte erwartet, dass in erster Linie erklärt wird, wie Semir aus dem Gefängnis kam.


    Dieser Film wurde zuerst gedreht und hätte zuerst laufen sollen:


    "Jeden dritten Tag wird in Deutschland eine Frau Opfer eines Tötungsdelikts. Im „Cobra 11“-Auftaktfilm ‚#jedendrittentag‘ bekommen es die Kommissare genau mit solchen Gewaltverbrechern zu tun: eine junge Frau gerät in die Fänge einer Gruppe von frauenfeindlichen Männern, die sich in Gewaltfantasien reinsteigern. Um ihr Leben zu retten, müssen Semir und Vicky sie rechtzeitig finden. Doch Semir ist noch gar nicht offiziell wieder im Polizeidienst… Vicky hingegen genießt das Leben mit neuer Spenderniere und scheut im Job kein Risiko, was sie schon alsbald selbst ins Visier der Gruppe bringt. Stoppen die beiden die Gewalt gegen Frauen?"


    Wenn Semir noch nicht offiziell bei der Polizei war, würde es keinen Sinn machen, wenn dieser Film der letzte wäre.

  • Ich habe nun auch die erste Folge geschaut und muss sagen, noch nie so zwiegespalten gewesen zu sein.


    Ich war großer Fan der Neuausrichtung und habe mich trotz anfänglicher Skepsis positiv überraschen lassen. Bis heute verstehe ich aber nicht, wie man so viel Zeit und Geld in eine Neuausrichtung stecken kann um danach direkt zu sagen: „Wir haben keine Lust mehr auf die Cobra!“


    Das Ende der letzten Staffel war heftig und wahrscheinlich auch das Beste, was man hätte machen können. Trotzdem kann ich es als Fan der ersten Stunde nicht hinnehmen, Semir am Ende im Knast zu sehen. Deshalb freute ich mich auf die News, dass noch drei Folgen gedreht werden.


    Es ist lustig, wie dazu seitens RTL nicht eine einzige Werbung oder auch nur Erwähnung kommt, dass die Cobra weiter geht. Ich hätte denen sogar zugetraut, dass alle drei Folgen an einem Abend verballert werden. So nach dem Motto „achja, hier habt ihr die Cobra noch, guckt euch das schnell an!“


    Aber nun zur Folge selbst: Action ist zwar wenig, aber dafür richtig gut. Kameraführung, Schauspielkünste, Musik, alles 1A! Die Story an sich ist in Ordnung für einen Piloten, hätte aber auch in eine normale Folge gepasst. Aber das aller schlimmste, was ich überhaupt nicht verstehe und was mich von Anfang an aufgeregt hat und mich die ganze Folge nur mit Anspannung hat schauen lassen: Warum ist Semir nicht mehr im Knast? Warum ist Semir single? Dabei wird ja sogar erwähnt, dass er im Knast war und dass er 20 Jahre verheiratet war. Es wird ja drauf eingegangen, man hat also nicht vergessen, dass die letzte Staffel existiert hat. Zwei Minuten Bildmaterial, wo man darüber spricht, was passiert ist oder ein einziger Satz hätte doch gereicht. Einfach nur „Ich bin nicht mehr im Knast, weil…“ „Ich bin single, weil…“


    Das war auch einer der wenigen aber riesigen Kritikpunkte der letzen beiden Staffeln: Warum nicht ein einziger Satz dazu, was mit Hartmut, Jenny und Finn passiert ist?


    Und das mit Pia und dieser Belgierin hätte m.E. auch nicht sein müssen. Aber ja, wir haben 2022, da muss sowas ja gezwungenermaßen in jede Serie/jeden Film rein.


    Natürlich schaue ich mir die nächsten Folgen auch noch an. Aber ich kann und will nicht begreifen, wie man derartig wichtige Storyereignisse einfach ignorieren kann.


    Fazit:

    Eine gute Folge, die aber nicht heraussticht. Ich würde 7/10 Punkten geben, wenn ich außer Acht lasse, dass auf die letzte Staffel gesch****en wird. Ich mag auch das neue Intro sehr gerne.


    Bin gespannt, was da noch kommt. Lasse mich gerne positiv überraschen, ob da noch irgendwas kommt bzgl. Semirs Vergangenheit.


    EDIT:

    Eye Habe gerade deinen Post gelesen. Dass Film drei eigentlich der erste sein sollte, wusste ich gar nicht. Demnach lasse ich mich diesbezüglich gerne überraschen. Allerdings leuchtet es mir nicht ganz ein, warum die Folgen nicht in der richtigen Reihenfolge gesendet werden?

  • Eine durchaus solide Folge wenn man das WARUM UND WIESO an gewissen Stellen weglässt. Aber da ja in der dritten Folge vermutlich darauf eingegangen wird warte ich erst einmal ab.

    In der Mitte der Folge vlt. manchmal etwas langatmig aber dennoch gelungen.


    Semir und Vicky DUTZEN sich endlich. Das hat mich extrem gestört, dass es so lange gedauert hat.


    Vicky und ne Frau, naja wir sind im 21. Jahrhundert aber dennoch irgendwie seltsam.


    Wieder ein neues Intro. Gleicht einem Krimi aber hat was.


    Aber das Team ist endlich zusammengewachsen. Fast schon wie in alten Zeiten, was das Finale gezeigt hat.


    Also viele offene Fragen, was man bei der Neuausrichtung eh gewohnt ist, aber wir bekommen hoffentlich noch Antworten.

  • Stabile Folge, die Charaktere sind gut gezeichnet, die Wendungen leider recht vorhersehbar, das hat man in 380 Folgen einfach schon relativ oft gesehen. Der extrem gute Eindruck der ersten 15 Minuten bestätigt sich aber nicht in voller Gänze, zwei, drei Actionsequenzen mehr zwischendrin hätten da Abhilfe schaffen können. Ich habe dann doch ein wenig gebraucht, um in den Fall reinzukommen. Die Sequenzen mit Untertiteln sind natürlich relativ konsequent, nerven auf Dauer dann aber schon und ich fürchte, im nächsten Film werden wir da auch ebenfalls mit leben müssen.

    Ein wenig schade ist, dass aus dem Plot selbst nicht so wahnsinnig viel gemacht wird, da war "Die falsche Seite" näher dran. So wirkt es, bis auf die Sache mit dem Baby, ein wenig austauschbar. So richtig schlüssig ist der Plot natürlich nicht, was aber hauptsächlich an diesem absurd lang gewählten Zeitraum von zehn Jahren liegt, in dem die belgischen Kollegen nichts erreicht haben im Vergleich zu der Handvoll Tage, die es für die gesamte Falllösung braucht.

    Das Team wächst immer mehr zusammen und agiert hier gut miteinander. Besonders das Finale ist einmal mehr bockstark, da fiebert man nochmal richtig mit.

    Vicky und die belgische Kollegin, da habe ich grundsätzlich ja nichts gegen, aber nach ihren Männergeschichten fand ich es etwas überstürzt und es wurde auch relativ wenig hinterfragt, insbesondere von ihr selbst. Immerhin hat man es hinbekommen, diesen Aspekt mit der Story zu verbinden, sodass es nicht völlig in der Luft hängt.

    Man macht am Ende kurz für die Zuschauer, die die Spoiler nicht gelesen haben, deutlich, dass man Semirs Knastgeschichte nicht völlig liegen gelassen hat. Die indirekte Erwähnung von Andrea stört mich dann fast schon wieder, weil überhaupt nicht klar wurde, ob es jetzt zwischendurch mal eben zur Scheidung kam und wieso Semir das plötzlich so locker wegsteckt und nach ONS tindert. So eine Erklärung in Richtung "offene Beziehung" wegen der Entfernung (Kopenhagen) wäre ja noch das Beste. Seine beiden Töchter hat Semir ja scheinbar auch komplett verdrängt. Mal abgesehen davon, dass man die erste Scheidung bei RTL mal wieder komplett vergessen hat und das ist wirklich armselig, Semir war eben NICHT 20 Jahre mit Andrea verheiratet.

    Hat jemand verstanden, was Semir am Anfang antwortet, als Vicky fragt, ob er und sein Date zusammen gefrühstückt haben? Ist so ungünstig gesprochen, ich krieg's nicht rausgehört.

    Humor ist wirklich nur zu Beginn und am Ende, der Rest ist sehr ernst und düster erzählt. Die ein oder andere Kameraperspektive bleibt hängen, wie zB die 360-Grad-Drehung bei der Treppe. Den vom Plot her interessantesten Film macht ja leider nicht Franco, aber Darius ist auch okay.


    Fazit: Solide, aber am Ende nicht der Überflieger, der es hätte sein können, ein paar Längen zwischendrin, ansonsten hat man schon das Beste aus dem Drehbuch gemacht. Ne 7 von 10 kann man hier geben.

  • Ich fand den Film nicht berauschend; ich kenn die Staffeln mit Stutzenstein allerdings nicht, wahrscheinlich mit falschen Erwartungen heran gegangen. Der Plot ist nicht wirklich interessant, die Darsteller mäßig (Kalupa trumpft zumindest am Ende in seinem körperlichen Einsatz auf, ansonsten hat der bei den Rosenheim Cops ja mehr Eindruck gemacht), dazu schwere Akzente. Diese trübe graue Optik schlägt aufs Gemüt und dazu gibts meist noch verhärmte Gestalten und lange Gesichter. Die Action ist in Ordnung, aber mindestens mit einer weiteren größeren Szene zur Hälfte der Laufzeit hätte ich schon gerechnet, möglicherweise hat das Budget wirklich nicht mehr hergegeben, die Produktion wirkte auch sonst die meiste Zeit recht von der Gesellschaft entfernt und isoliert (der ewig lange Aufenthalt in der Unterführung, ohne dass da mal jemand sonst vorbei oder auch andere Polizeiwagen ankommt. mitten in Köln wohlgemekt.)

    Bin mir nicht ganz sicher, für wen außerhalb der wohl arg geschwundenen Fans dieser Film gemacht ist, das ist ja wie Stralsund oder Polizeiruf 110, mit ein bisschen mehr Radau, dafür inhaltlich flau.

  • Mir geht es ähnlich wie ceddy. Ich war ebenfalls von der Vicky-Ära sehr angetan und habe die Cobra in den letzten beiden Jahren zwar mit anderen Augen und Erwartungen, jedoch immer sehr gerne gesehen.

    Auch war das Serienfinale nach meinem Geschmack optimal; eine absolut runde Sache, wenn auch mit traurigem Ende für den Fan, die in meiner Wahrnehmung nicht unbedingt eine Fortsetzung gebraucht hätte. Dass es dann doch weitergeht, hat mich einerseits gefreut, andererseits ist da aber auch bei mir eine ordentliche Portion Skepsis vorhanden gewesen. Wie gerne hätte ich eine abgründige, dunkle Story um Semir im Gefängnis gesehen, der erstmal formal auf der anderen Seite des Gesetzes steht und ggf. auch entsprechend handelt oder handeln muss, moralisch aber immer noch sich treu geblieben ist und dessen Weg als Nicht-Polizist sich aus Gründen erneut mit Vicky und ihrem Partner Max gekreuzt hätte. Dass dem nicht so kommen würde, ist klar gewesen. Einen solchen Schritt hätte man höchstens 2014 eventuell gewagt, als auch im Raum stand, Alex Hofer tatsächlich vorsätzlich erschießen zu lassen.


    Dass man sich nun für einen komplett konträren Weg entschieden hat, stoßt erstmal sauer auf. Aus rein senderpolitischen Gründen wird man gesagt haben: Reißlinie ziehen, alles wieder auf Anfang, gut gelaunter Semir im Dienst trägt am ehesten dazu bei das Interesse des Zuschauers zu wecken damit er dranbleibt. Ob das in der in diesem Film gesehenen Form ursprünglich genau so geplant war, darf bezweifelt werden. Auch in der ersten Vicky-Folge wird der Zuschauer erstmal ins kalte Wasser geworfen und sieht Semir erst ab Minute 20, der einiges erlebt hat, wovon der Zuschauer zunächst nichts weiß. Diesmal jedoch bleibt der durchgehende Eindruck nicht aus, dass es eben nicht nur ein bewusster Zeitsprung ist, sondern dazwischen einfach etwas fehlt - Dana schwanger, Semir rehabilitiert und single -, weil man nachträglich hinter den Kulissen lieber diesen Film als Auftakt der Reihe gewollt haben könnte. Ein endgültiges Urteil zu dieser Thematik wird wohl erst nach allen drei Filmen möglich sein. Und somit eigentlich auch dann erst ein Urteil, ob die Entscheidung drei Fortsetzungen zu produzieren, aus Sicht des Fans richtig war. Schuldig geblieben, ist man diesem da noch einiges, allem voran natürlich die Erzählung der Trennung von Andrea, wenn auch nur retrospektiv im Off.


    Abseits dieses noch offenen Aspekts ist der Film an sich in meiner Wahrnehmung eine absolut positive Überraschung. Gute Charaktere, ordentlich Drive, spannende und unerwartet düstere Momente mit wenig aber gelungener Action und zu kaum einem Zeitpunkt der Eindruck, es könne sich um eine Low-Budget Produktion handeln.


    Die Richie-Hommage an „Bomben bei Kilometer 92“ zu Beginn und der türkische Hengst am Ende im Profil der Partnerbörse runden das Ganze gekonnt ab.

  • Moin zusammen,

    was ist absolut lustig fand war direkt der Einstieg, welcher 1:1 die Hamburger-Situation in der Raststätte Stolpe wiederspiegelt. Habe es gemeinsam mit meiner Partnerin geschaut und konnte ihr direkt sagen, was wie passiert und was die vermeintliche Bombe letztlich ist. Also die Herren im Drehbuchzimmer können sich somit doch an Vergangenes sehr gut erinnern, fragt man sich nur, wieso nicht bei anderen wichtigen Punkten ;)


    Wie dem auch sei: Inhalt der Folge war in Ordnung aber alles in allem auch schon etwas vorhersehbar. Die Schlussszene war zwar stark, was auch so das Teambild etc. anbelangt aber insgesamt für mein Empfinden too much. Jeder da mit irgendwem am kämpfen, alle fast schon tot und dann gehts Schlag aug schlag...


    Die Kameraführung find ich besser als in der letzten Staffel, was das Schauen insgesamt für mich angenehmer gemacht hat.


    Richtig umgehauen war ich jedoch nicht, wenn ich meine Vorfreude dagegenhalte.


    Alles in allem 06/10, vielleicht lasse ich mich auch auf 07/10 ein aber mehr war es leider definitiv nicht...

  • Ich kann mich da nur anschließen. Für mich ein guter Film respektive eine gute Folge, aber für mich hat da vor allem in der ersten Hälfte etwas gefehlt.


    Der Anfang mit der Raststätte ist eine tolle "Hommage" an Bomben bei Kilometer 92. Solider Humor, solider Einstieg. Das Intro ist interessant. Wer weiß, aber vielleicht bekommen wir bei jeder Episode veränderte Bildszenen aus den Episoden gezeigt.

    Der Anfang auf der Autobahn war dann soweit gut. Es hätte vielleicht noch ein Auto mehr sein dürfen, aber es war so auch passend.


    Im weiteren Verlauf ist - vor allem für mich - dieses Splitten des Teams nervig gewesen, weil man immer von a nach b fährt, dann fährt Semir mit der belgischen Frau zu der Firma. Das war so ein bisschen einnötig für mich. Wahrscheinlich hätte man mit einer intensiveren Sequenz - gerade beim Firmsitz - einen besseren Soundtrack wählen müssen oder die Actionsequenz vergrößern müssen, als nur einen kurzen Schusswechsel.

    Spätestens ab der Unterführungssequenz, bei der dann der belgische Kollege erschossen wird, hat mich der Film dann wieder stärker gepackt und alles was danach kam, war sehr gut gedreht. Die Kamerafahrten, insbesondere die Drohnenaufnahmen auf der Autobahn, sind erste Sahne gewesen. Von Low-Budget keine Spur, denn der Film/Folge kommt hochwertig rüber. Daran mangelt es gar nicht.

    Die notwendige Düsternis und Härte sowie der solide Humor runden den Film positiv ab. Das familiäre Gefüge mit dem neuen Team entwickelt sich und die Zukunft kann nur besser werden.



    Die Endaction hat mir sehr gut gefallen, da kann ich nicht klagen, aber bei 90 Minuten erwarte ich mir persönlich mehr, aber damit muss man sich (wohl) abfinden.


    Die Kritikpunkte kann ich nur teilen. Idiotisch diesen Film zu Beginn auszustrahlen. Das wird im Free-TV eventuell zu Problem führen, denn man erwartet sich die nahtlose Anknüpfung an Semir's Geschehen. Wir wissen, dass etwas kommt und natürlich kann man sich denken, dass da noch eine Erklärung stattfindet, weil es auch mit Istanbul genauso der Fall war. Ich hoffe, dass in den nächsten beiden Episoden die Sachen besser erklärt werden und vor allem, dass es nicht zu peinlichen Situationen kommt wie bei "Wettlauf gegen die Zeit" (Ich habe zwei Töchter) und erkennt man erst, dass Dana schwanger ist zum Beispiel. Das wäre fatal!


    Gute Unterhaltung, aber der WOW-Effekt bleibt aus.

    "Mit Alex Brandt werden wir die Cobra ein weiteres Mal neu definieren - Alex Brandt ist ein toller Charakter mit Ecken und Kanten".

  • Auch ich habe mir natürlich den 1. Film besorgt und stelle als Erstes die Frage: wer guckt die Cobra überhaupt? Wen will RTL mit drei Eventfilmen ansprechen? Wenn die Quoten im Free-TV runter gehen, geht man davon aus, dass auf einmal neue Menschen im Premium-Streaming einschalten? Neue Viewer, die mit Cobra nie was am Hut hatten, sollen hinter der Bezahlschranke auf einmal auf den Geschmack kommen? Nach Jahrzehnten, wo die Marke Cobra 11 einen gewissen Ruf erlangt hat, soll sich jemand denken, och komm, das guck ich mir jetzt mal an? Nein, drei Filme nach einer 25jährigen Serie sind für mich Fan-Service. Das ist ein Zugeständnis des Senders an die Produktion, die jahrzehntelange Partnerschaft zu einem runden Abschluss zu bringen, böse gesagt "macht dann mal fertig den Lachs".

    Ich bin darüber nicht böse, keineswegs, ich liebe die Cobra. Aber ich als Fan habe mehr als 2 Jahre auf die Auflösung eines Cliffhangers gewartet, wie es Semir im Knast ergangen ist - und bekomme in den ersten 60 Sekunden die komplette Backpfeife, dass er nicht nur ausm Knast raus ist, er hat auch wieder seinen alten Job, ist geschieden, tindert durch Hotelzimmer und duzt seine Partnerin. Das ist weder Fisch noch Fleisch, neue Zuschauer verstehen die ganzen Anspielungen eh nicht und alteingesessene wollen eigentlich eine Cliffhanger-Auflösung haben. Und die Raststättenszene, hm? Fan-Service!


    Schauen wir erstmal, wie das mit dem Knast in einem anderen Film auflösen. Da wird es sicherlich Rückblenden o. ä. geben (hoffe ich!) oder auch eine Erklärung, wie ein Vorbestrafter (?) einfach so wieder in den Polizeidienst re-integriert wird etc. Man will die Leute ja auch bei der Stange halten, versteh ich schon und bin gespannt.

    Aber das hier geschrieben wird, dass "Unversöhnlich" eigentlich der dritte Film sein sollte, versteh ich nicht. Laut Beschreibung soll doch im zweiten was mit Dana und dem Baby passieren und im dritten dann während der Geburt - also war dieser Plotaufbau Film 1 2 3 doch von Anfang an klar?! Es wurde vielleicht nur nicht chronologisch gedreht, weil die Unterwasserszene mit Pia jetzt glaube ich ihr letzter Drehtag war.


    Positiv für mich war die Technikseite: neue Mini-Drohne (wie in jeder dritten Netflix-Produktion), neue Steadicam/Gimbal, der 360°-Schwenk auf der Treppe - und es ist ja nicht so, dass da eine neue Crew am Start war. Kamera Hofmann, Regie Tozza. Sie hatten nur mehr Zeit, alles vorzubereiten und zu drehen und waren eben nicht in diesem Stress "wir müssen in 14 Tagen 1 Folge drehen" gefangen.

    Bei der Action muss man dann eben was rausnehmen, wenn der Rest aufwändiger wird. Ja der LKW am Anfang hätte auch anders abgehen können. Hätte man noch eine Hommage gewollt, hätten sie auch auf den Autotransporter schießen können, um die Autos runterkullern zu lassen. Dann gibt es in der Mitte eine Schießerei, okay, und den Schlussakt im Hafen, der sehr okay war.

    Auch die vielen Darsteller und Locationwechsel darf man nicht außer Acht lassen. Einen Tag Antwerpen, einen Tag an der Küste (war das De Haan oder so?), dann gabs als Kostenpunkt noch ein wenig VFX, mit Semir vor der Explo und dem Haus von Artur, als er erschossen wird ist der Hintergrund auch Greenscreen gewesen.


    Beim Intro sind halt Szenen aus dem Film eingearbeitet. Nichts Neues, aber auch nichts Schlechtes. Kommt in den anderen Filmen bestimmt auch. Im Sound noch mehr Synthesizer und Vocals reingemischt. Das Hervorheben der 11 hat was.


    Der Fall war jetzt auch nichts Wildes und vorhersehbar. Eine Ermittlerin ist persönlich involviert, kann nicht loslassen, eine andere macht Anspielungen an Vicky und da man die gleichgeschlechtliche Anziehung im Jahr 2022 gern rein nimmt , wird sie bestimmt nicht sterben - sondern der blasse dritte im Team. Nur nicht zu viel drüber nachdenken. Der Oberboss hat die Fäden in der Hand, niemand in ganz Belgien weiß seit Jahren nicht, auch seine Familie nicht, dass er der kriminellste Boss ever ist - aber der Laufbursche als Kanonenfutter achten Grades hat seine Privatadresse im Handynavi eingespeichert??

    Aber Darsteller haben gut gespielt. Bei Leclerc hätte ich mir einen anderen Abgang gewünscht (warum nicht am Strand erschossen werden? Waffe fliegt in Zeitlupe ins Meer, Körper in Zeitlupe in den Sand, Drohnenkamera auf ihr fährt langsam nach oben - nein sie hängt sich Offscreen auf). Szene mit Semir auf dem Marktplatz war geil eingefangen, kleiner Mann vor großem alten Haus, Vickys Szene im Hotelbett auch cool, wenn der Schnitt kommt und auf einmal der Typ mit dem Gürtel hinter ihr ist. Baptiste hatte eine coole Stimme, erinnerte mich immer an irgendeinen Synchronsprecher. Das Cobra-Team war dann eher Beiwerk. Dana, Max, Kramer nicht viel zu tun - bis auf das Ende. Ein beeinträchtigter Büroleiter, der laut Charakterentwicklung eigentlich hinter Bildschirmen sitzt und ein Beobachter durch Kameras ist, warum ist er bei solch einem Einsatz dabei? Wie gesagt, nicht zu viel nachdenken. Aber war schöne spannende Action am Ende. Explosionen im Containerterminal Dormagen, der Container fällt ins Düsseldorfer oder Kölner Hafenbecken und die Szene im Container wurde auf dem Hof in Hürth gedreht xD


    Das überhaupt allerwichtigste aber: hat Mercedes den Vertrag gekündigt oder AC? :S Es sind nur noch BMWs zu sehen. Warum hat Vicky jetzt auch einen 3er als Dienstwagen? Wo ist der silberne von Semir? Wo ist da der Fan-Service?? 8) Muss die Autobahnpolizei Düsseldorf etwa auch sparen, so wie RTL? Hach ja...

  • Ich glaube, dass die Dreharbeiten für die Szenen im Revier für die Filmreihe bei Action Concept selbst stattfanden. Man konnte wie 1998 zu Fux Zeiten das Treppenhaus vereinzelt sehen. Hat bestimmt was mit Kostensache zu tun, war bestimmt billiger als sich bei MMC ein Studio anzumieten.

    Was mir positiv aufgefallen ist, dass das Revier endlich ein bisschen heller ist und nicht mehr stockdunkel.

    • Offizieller Beitrag

    Was mir noch aufgefallen ist, das Revier wurde schon wieder umgebaut und ich frage mich warum?

    Wie von @Auferstehung korrekt bemerkt wurde die Innenkulisse des Autobahnpolizei Reviers ähnlich wie 1998 wieder im Erdgeschoss von Action Concept aufgebaut. Ein Studio bei der MMC in Köln (wo die Innenkulisse zuletzt stand) anzumieten kostet wie schon gesagt einfach einen gewissen Betrag und irgendwann wird man zu dem Entschluss gekommen sein diese Ausgaben stoppen zu wollen und das Mietverhältnis entsprechend beendet haben, vorallem da es einige zeitlang ungewiss war ob und wie es mit der Cobra weitergehen wird.


    Da es bei Action Concept selbst auch einige Umstrukturierungen gab und im Erdgeschoss vielleicht grade Platz war wird man sich wohl dazu entschieden haben die Innenkulisse für die drei Eventfilme dort aufzubauen, um Kosten zu sparen. Aufgrund eines leicht anderen Grundrisses, als man ihn in den MMC Studios hatte musste man die Innenkulisse wohl etwas anpassen und hat sich dann vielleicht auch gleich für eine neue Farbgestaltung entschieden. Übrigens wurde die Innenkulisse leicht anders aufgebaut, als 1998, da sich hinter den Fenstern der Außenkulisse weiterhin Arbeitsplätze befinden und der Platz dementsprechend nicht zur Verfügung stand.


    Interessieren würde mich auf jedenfall, wo @Auferstehung das Treppenhaus gesehen haben möchte, da dies eigentlich durch die Kulisse verdeckt wird und selbst das Loch in der Decke mit Platten abgedeckt wurde beim Dreh. :/

  • Marco In einer von Pias Insta Story von den Dreharbeiten Anfang des Jahres (ist leider nicht mehr verfügbar) konnte man das Treppenhaus erkennen.

    Da hast Du recht, im Film selbst konnte man es nicht erkennen nur erahnen, wenn man sich an die Folgen mit Keller und Steinke erinnert, dass es die gleiche Kulisse sein muss. :)

  • Nachdem ich den Spielfilm gestern Abend auch gesehen habe, gebe ich hier jetzt mal kurz meine Meinung preis.

    Positives:

    Die Story war an sich ziemlich gut und mal was neues. Sowas mit den Containern hatten wir bis jetzt noch nicht. Die Spannung, der Humor und die Action haben gestimmt. Das Schauspiel war in Ordnung und das gesamte Team war gut eingesetzt. In ersten Minuten habe ich nur Max etwas vermisst, aber der hatte ja später seine Screentime und durfte auch den "Endboss" besiegen. Gerade das Finale, wo neben Semir, Vicky und Max auch Kramer gut mit eingesetzt wurden, hatte mir sehr gut gefallen. Vorallem ist das Team jetzt wirklich ein Team. Der Anfang war so cool. Ich wusste gleich, wo Semir rein kam, auf was es hinaus läuft. ^^


    Negatives:

    Dieses rausschreiben von Andrea. Das find ich einfach nur doof und wird auch der Figur nicht gerecht. Es kommt halt so rüber, als wollte man Andrea auf Teufel komm raus aus der Serie haben.


    Von mir bekommt der Film eine 9/10.

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