Beiträge von Eye

    Zum zweiten Mal gesehen, zum zweiten Mal hat mich die Folge zu wenig gepackt. Es lag definitiv nicht am Drehbuch, sondern am Regisseur. Sorry, aber Ralph Polinski, Go Home.


    6 Punkte klingt nach sehr wenig, das Punktesystem sehe ich nicht mehr als aussagekräftig an, denn es war ja deutlich besser als die meisten Paul-Folgen von Polinski (Ausnahmen sind für mich lediglich Zahltag und Gefangen), die Folge hat keine Längen, wie es in letzter Zeit zu häufig der Fall war, die Darsteller alle grundsolide (die Stelle mit den Kopftuchmädchen, klasse rübergebracht, Winter hat einen guten Job gemacht), den Humor fand ich auch gut platziert, das Ende bringt ein aktuelles Thema und die Härte kam nicht so softkrimimäßig rüber.
    Es fehlt dann leider nur an vier wichtigen Punkten:
    - Action (verkraftbar, wenn man von einer Folge im Stil von Familienfest ausgeht, dem war hier nicht so)
    - Dramatik
    - Emotionen
    - Spannung


    Polinski hat das Drehbuch wirklich einfach Szene für Szene abgedreht ohne Blick für Hochwertigkeit, als wenn er gerade den Abwasch macht, ganz automatisch und routiniert, Teller für Teller. Nichts rausgeholt aus Szenen wie dem Gespräch zwischen Semir und Paul in der Nacht oder der Szene, als Paul Semir den Kollegen ausliefert. Nichts lässt hier den Polinski aus „Wo ist Semir?“, „Gestohlenes Leben“ oder „Die Kämpferin“ erkennen. Wo kann man hier mitfiebern? Auch die Lösung, wie Karmann am Leben bleibt, ist letztendlich Blödsinn. Der Laster explodiert einfach ein paar Sekunden später, obwohl das in 340 Folgen vorher kaum bis nie so vorkam, gerade wenn es um die Bösen ging.


    Zur Akte R. Polinski: Lieber bei den Comedyfolgen bleiben? Gegenvorschlag: Das Filmgenre wechseln und das C11-Team verlassen.


    Aber auf das Soundtrack-Album freue ich mich, denn da war ein guter Track dabei, als Semir durch die Stadt läuft und schließlich sich mit Paul trifft.


    Es gibt 7 Punkte, 5 vor 12 war trotz mehr Comedy besser, mit dem zerknirschten Hinweis, dass es sicher keine 7 Punkte wären, wäre selbiges Produkt im Frühling 2015 über den Bildschirm geflimmert.
    „Hetzjagd auf Semir“ in der Paul-Ära ist wie „Space“ in der Alex-Ära. Blass, aber zu verkraften.

    Definitiv. Er hat ja mal alles aus sich rausgeholt. Mindestens so intensiv wie Die letzte Nacht im Finale. Ohne Scheiß, ich hatte Pipi in den Augen. Stand 2017 hätte ich nie, niemals gedacht, das bei einer neuen C11-Folge nochmal zu erleben. Tatsächlich wäre es die perfekte letzte Folge der Serie. Ebenso beeindruckt bin ich aber auch von Carina Wiese. Und Daniel Roesner spielt seine Rolle hier besser als in allen 50 Folgen vorher.
    Vergesst Phantomcode, Vaterfreuden, Überleben oder Risiko. Der Trend war schon seit Staffelbeginn da, dennoch eine faustdicke Überraschung, wie krass man sich vom schlimmsten Tief aller Zeiten wieder in die Höhe geschossen hat. (Und wie beschissen, dass wir in ein paar Wochen die Zahnfee sehen werden, der musste sein, sorry).


    Boris, Thomas - bestes Team!

    Woah!!! Was für eine Folge! So emotional aufgewühlt hat mich ja wirklich nix mehr seit Bonraths Tod. Top! Platz 1 dieser Staffel. Mir Wurscht, was das Staffelfinale bietet. Das Einzige, was man diesem Drehbuch vorwerfen kann, ist, dass der Gegner so ausgesucht wurde, dass jeder, aber auch wirklich jeder Facebook-Zuschauer sich an ihn erinnern kann. Aber ehrlich gesagt ist mir das gerade total egal. Leute, nehmt das 30-Tage-Kostenlos-RTL-Now-Abo und schaut euch diese Folge komplett werbefrei an. Etwas Besseres bekommt ihr bis zum nächsten Stilwechsel nie wieder!

    Wenn man sich den Abend nach „Blinde Zeugin“ mal so richtig kaputt machen will, was tut man? Genau, „Klassenfahrt“ gucken. Und - Überraschung, ich bleibe bei meinem Statement im Thread zu „Kein Entkommen“. Diese Folge bekommt den einen Punkt, den ich ihr damals vorzeitig zugeschoben habe und ist in seinem Genre - um es mit Simons Worten zu sagen - deutlich gelungener als Kein Entkommen in dessen Genre.


    Warum? Die Comedyelemente sind nochmal schlimmer geworden. Das muss man sich mal vorstellen, wie Herr Knop hier allen Ernstes nochmal ne Schippe auf den Scheißtag draufsetzen kann. Als das Feuerwerk losging... ne, für meinen Gefühlszustand in diesem Moment gibt es keine Worte. Zumindest keine, die ich kenne(n will). Dann noch Herr Atalay, der so oft auf die Fresse fliegt, dass ich mich gefragt habe, spätestens beim dritten Mal muss sich die Facebook-Hardcore-Fanwelle doch auch fragen, was sie da für Müll schaut.


    Auch dass irgendwie alle, die noch irgendwas Positives entdecken wollten, meinten, die Kulisse sei sehr schön in Szene gesetzt worden, kann ich nicht nachvollziehen. Da war nicht eine Landschaftsaufnahme dabei, die ein Hobbyfotograf mit der passenden Kamera nicht besser hätte aufnehmen können.


    Aber den Punkt gibt’s trotzdem und zwar fürs Storytelling. Es sind zwar nicht viele Szenen (sie lassen sich - wenn überhaupt - an einer Hand abzählen), aber es ist trotzdem beeindruckend, wie Herr Knop sich hier verbessert hat. Gerade die Szene am Kiosk, als Semir und Paul sich ernsthaft unterhalten über Timo und seine Probleme hätte ich ihm im Leben nicht zugetraut. Da ist es geradezu schade, dass er das mit der wie erwähnt noch schlimmeren Comedy als im Scheißtag wieder kaputtmacht ...


    ... und zudem auch noch durch ein anderes Ärgernis, durch das ich den Punkt eigentlich gerne wieder abziehen würde - dass Semir ein zerstörter Charakter ist, habe ich mittlerweile hingenommen, aber Knop gelingt es leider, auch die Figur Andrea Gerkhan geradewegs in den Dreck zu ziehen. Mir war auch neu, dass sie mit Ronny zusammen in einer Klasse war (vielleicht habe ich das bei Jenseits von Eden aber auch nur verpasst, ansonsten wäre es wirklich bemerkenswert, wenn Knop sich selbst innerhalb seiner eigenen Folgen die Welt malt, wie sie ihm halt gefällt) und dass sie sich mit einem völlig ... ne, auch da finde ich kein passendes Wort - also jedenfalls mit ihm abgibt und das auch noch supergeil findet und sich nicht sonderlich um Semir sorgt - Danke Knop, wen wollen Sie sich als Nächstes vornehmen? Frau Krüger? Ach nee, das haben die anderen Autoren ja in den letzten Jahren alle schon erledigt.


    Ich muss aber sagen, die Musik war nicht komplett für die Tonne (immerhin ist bei mir ein Stück aus der Folge hängengeblieben, das ist selten) und irgendwie mochte ich diese Art wie Ling Ma „Semir“ sagt, als sie am Telefon ihre Forderung stellt. Fragt nicht, warum.


    Kurzum: 1/10, bleibt dabei. Irgendwie schätzt man den FKK-Alarm dann schon wieder - und hey, nichts gegen den Prüfer. Der kann unterhalten, man muss ihn nur lassen. Klassenfahrt kann das nicht.

    Sieht doch gut aus. Einen solchen Kurs bitte beibehalten für 2019. Die Arbeitstitel der letzten Zeit klingen ja auch wieder deutlich seriöser, vom Ritterspecial mal abgesehen.

    Das war ja auch kein gesicherter Fakt und Semir (NE-DR 8231) schrieb ja auch "kaum" ;) Bei Hetzjagd auf Semir ist sie zumindest nicht dabei und bei Weiberfastnacht höchstwahrscheinlich auch nicht, die Folge ist doch ziemlich früh abgedreht worden.

    Danach hast du ja nicht gefragt, nur ob jemand weiß, wer von der PAST zu sehen ist ;)
    Wenn ich mich richtig erinnere, alle außer Dana (wobei ich persönlich mich immer noch dagegen sträube, sie dazu zu zählen) und Jenny, die dafür in den nächsten drei Folgen dabei ist. Bei Finn bin ich mir tatsächlich schon gar nicht mehr sicher, ob er zu sehen ist, wenn, dann wars auf jeden Fall nur ein kleiner Auftritt.

    Ja, das ist gut möglich, deshalb musste auch Most Wanted sehr schnell abgedreht werden. Nun kenne ich die Produktionsreihenfolge nicht, aber kann schon sein, dass diese Folge in eben jenen Zeitraum fällt, in dem Erdogan Vater wurde. Dann ist es wenigstens mal ein vernünftiger Grund und kein reines Einsparen von Budget.

    Ich war geduldig und konnte vor einiger Zeit getrost darauf warten, dass mir ein Kumpel seine DVD ausleiht, damit ich nach Autohacker und Kein Entkommen auch noch in den „Genuss“ des Rests der (mal wieder!) schlechtesten Staffel der Serie kommen konnte. Mit der vielversprechendsten Folge habe ich begonnen (unschlau, ich weiß, konnte ja nur enttäuschender werden).


    Tatsächlich ist „Blinde Zeugin“ das, was es in letzter Zeit viel zu selten gab, ein ganz klassischer Kriminalfall, in dem es weder zu einer persönlichen Verstrickung noch zu einer albernen Comedynummer kommt. Solche Folgen wurden schon nach der Ben Jäger-Ära Mangelware und mit Paul konnte man sich bisher glücklich schätzen, wenn es überhaupt ein, zwei Mal pro Staffel so etwas gab (Herbst 2017: Die verlorenen Kinder, Frühjahr 2017: Atemlose Liebe und Geister der Vergangenheit, Herbst 2016: König der Diebe und Tod ohne Warnung und Frühjahr 2016: Tödlicher Profit, sehr überschaubar).


    Nun ist die blinde Zeugin aber auch keine grandiose Episode, allenfalls im Vergleich zum Rest der Staffel. Die Wendungen bleiben recht vorhersehbar und zwischendurch taucht mal die eine oder andere Länge auf und die Spannung könnte höher sein. Allerdings kann Höret sie schon mal deutlich besser kompensieren als viele seiner Kollegen. Auch das Thema mit der blinden Richterin ist unverbraucht und wurde gut inszeniert.


    Den größten Pluspunkt fährt der Humor ein. Die Gerkhan-Renner-Freundschaft bleibt sehr unbeständig, mal spüre ich sie gar nicht, hier wieder deutlich mehr. Schon die ersten 5 Minuten waren einfach klasse und ließen meine Augen leuchten.


    Das Ende ist für mich kein allzu großes Logikloch, weil man sich eigentlich schon denken konnte, dass Johann verhaftet wird, er ist ja auch nicht geflohen, klar, man hat es nicht durchgefunkt, aber passt schon.


    In der Renner-Ära für mich insgesamt eine 8/10 und damit leider absolut deutlich die beste Folge in dieser Staffel.

    Sehe ich recht ähnlich. Trotz nicht vorhandener Comedy wenig Spannung, aber immerhin gelungene Härte an den richtigen Stellen. Auch der Rassismus wirkt nicht aufgesetzt und passt und die Auflösung behandelt etwas Aktuelles. Schön, dass man sich hier noch Fragen bis zum Finale offenhält. Zwar insgesamt weniger fragwürdige Humoreinlagen und ein glaubwürdigeres Buch als bei 5 vor 12, aber es krankt dann leider an der Umsetzung von Herrn Polinski. Stärker als seine letzten Folgen allemal, seine drittstärkste Paul-Folge nach Zahltag und Gefangen, aber die Latte lag ja auch nicht hoch ;) Mitfiebern war kaum drin, vielleicht dann bei Bombenstimmung wieder mehr. Die Action war eher schwach, aber okay. Dass der Tanklaster am Ende nicht sofort explodiert, na klar...
    Knappe 7 Punkte würde ich schon vergeben, aber mehr wirklich nicht. Dennoch kann man im Endeffekt zufrieden sein, dass es weiter ernsthaft bleibt und das Team weitgehend gelungen eingebunden wird (ich vermisse Dana nicht!)

    Die erste Folge, die ich direkt im TV gesehen habe, bisher habe ich mich mit TV Now begnügt. Nach den ersten drei überraschend gutklassigen Folgen und einem vielversprechenden Trailer für Nr. 4 von 11 dachte ich, hier darf RTL sich auch mal wieder über meinen Beitrag zur Quote freuen.


    Auch „5 vor 12“ ist keine schlechte Folge. Man ist weit über dem Niveau geblieben, das man hätte erreichen können, alleine durch den Schützenclub und auch dessen Chef ist lange nicht so over the top charakterisiert worden, wie man es noch in den letzten drei Staffeln getan hätte. Auch nimmt man der Serie zum ersten Mal seit „Die Kämpferin“ aus dem Jahr 2015 (!) in dieser Staffel wieder die Mischung aus Ernst und Humor ab, bzw. die Gangster sind keine als obergefährlich deklarierten Waschlappen und trotzdem ist Spannung vorhanden. Wie viele Staffeln habt ihr dafür gebraucht? Ein halbes Dutzend, unfassbar. Na, besser spät als nie.


    Eine gute, im Ansatz neuartige Story mit so wenig Welt-retten-Gedöns wie möglich, ein gelungen erzählter, leider etwas frühzeitig aufgelöster Kriminalfall, ein starker Beginn auf der Autobahn - sehr innovativ und beklemmend dargestellt. Franco Tozza bekommt es ja doch noch hin. Er hat ja doch einiges wiedergutzumachen, aber der Weg stimmt.


    Tatsächlich hat mir der Humor zum großen Teil zugesagt! Auch wenn mal wieder eine Humorszene im Kurztrailer viel besser rüberkam als die „Langfassung“ davon (siehe „Liebesgrüße aus Moskau“ oder „Die letzte Nacht“). Nicht mal der Schützenclub selbst hat es sonderlich runtergezogen, ein bisschen aber Semirs Umgang damit. Sein „Das sind meine Nachbarn für immer“-Monolog, aufgesetzt und schwach, hätte man lassen können. Natürlich durfte auch der Handwerklich-nicht-ganz-unbegabt-Spruch keinesfalls fehlen. Andere Sachen wie der Gesang von der Freundin, na ja, man ist nicht drauf rumgeritten, witzig wars nicht, aber wehgetan hat es auch nicht. Höchstens in den Ohren ;)


    Durch die Story zieht sich die eine oder andere Ungereimtheit und man macht es sich stellenweise recht einfach, gerade am Ende, wo für mich nicht ersichtlich wurde, dass nach Ablauf des Countdowns wirklich gleich halb Köln „untergeht“. Das Erdbeben hätte auch später kommen können.


    Man hat’s aber gut kompensiert und wie in „Harte Schule“ bin ich endlich mal wieder zum Mitfiebern gekommen, wenn auch durch den leider etwas zu zahmen Soundtrack nicht ganz so stark wie zwei Folgen zuvor. Und das, obwohl zu Beginn ordentlich von der dunklen Seite recycelt wurde. Zwischendurch auch mal ein kurzer One-Shot aus einer älteren Folge, geschenkt.


    Vor allem aber ist 5 vor 12 endlich mal wieder ein Drehbuch, welches nahezu permanent aufs Tempo drückt und nirgendwo passagenweise langatmig ist.


    Auch dass das mir am negativsten auffallende Foto mit Semir im Schützenvereinoutfit aus einer Szene zum Abschluss der Episode stammt, beruhigt ungemein. Mir fällt eh kaum eine Renner-Folge ein, in der man am Ende nochmal einen gelungenen Schlussgag positionieren konnte, man sollte nicht zu viel erwarten, irgendwo muss Facebook ja auch noch auf seine Kosten kommen.


    Wenn ich das so überblicke, geht über die Staffel hinweg gesehen höchstens noch Gefahr vom Power-Paar und besonders der Weiberfastnacht aus und schauen wir mal, was aus Ratten der Lüfte gemacht wird.


    Wenn man die Punkteanzahl für Episoden wie den Königsmörder runtersetzt (da waren es damals von mir viel zu großzügige 7 Punkte, 4,5-5 tun es auch), würde ich hier so an die 7,5 Punkte vergeben. Es wäre mehr möglich gewesen und letztendlich hätte man nicht schlecht daran getan, den Schützenverein ganz raus zu lassen, aber es ist völlig okay und in den meisten Szenen viel reifer als der Großteil von dem, mit was man sich insbesondere in den letzten drei Staffeln rumschlagen musste. Gerade Frühjahr 2018 steht für mich für die Bezeichnung „Tiefer gehts nicht mehr“ und so einen Auftrieb hätte ich im Leben nicht erwartet.