Dunkle Tage für Semir

  • ( mit Tom Kranich, Anna Engelhardt, Horst (Hotte) Herzberger und Dieter Bonrath sowie Andrea Schäfer)

    Kapitel 1: Vermisst


    Semir sah Andrea verliebt an. „Denkst du, wir könnten es noch einmal versuchen?“ fragte er leise und hielt ihre Hand. Sie lächelte leicht. „Semir, wir haben es doch schon so oft versucht. Es funktioniert einfach nicht. Wir sind zu verschieden. Denkst du denn wirklich, dass wir eine weitere Chance haben? Wir streiten uns wegen banale Dinge, sind eifersüchtig und haben völlig verschiedene Ansichten.“ erklärte sie. Semir küsste ihre Hand. „Wir müssen ja nicht direkt wieder zusammen ziehen. Jeder hat seine eigene Wohnung. Jeder hat seine Freiheiten. Und ja….ich denke wir haben eine zweite Chance verdient…Ich liebe dich!“ hauchte er. Andrea wurde rot. „Nun ja…aber es wäre sicher schon die zwanzigste Chance.“ stellte sie lachend richtig. Semir legte den Kopf schief und sah sie mit einem Hundeblick an. „Na und?“ grinste er. Sie atmete tief durch. „Also gut…ich mache dir einen Vorschlag. Wir essen jetzt und dann werde ich mich entscheiden, ob ich dir noch eine Chance gebe, ja?“ schlug sie vor. Semir nickte. Die Speisekarten wurden ihnen überreicht und Semir suchte sich ein Fischgericht aus. Andrea beließ es bei einem Salat mit Hähnchenstreifen. Beide genossen das Essen und tranken roten Wein. Als der Tisch eine gute halbe Stunde später wieder freigeräumt war und die Beiden auf den Nachtisch wartete, nahm Semir eine weiße Rose aus der Vase vom unbesetzten Tisch nebenan und reichte sie Andrea. Dabei sah er sie wieder verliebt an. „Und?“ fragte er. „Was und?“ kam von Andrea. „Wie hast du dich entschieden?“ erinnerte er sie an ihre Aussage vor dem Essen. Andrea lachte laut auf und schüttelte den Kopf. „Du bist ganz schön ungeduldig…aber gut. Ja, ich habe eine Entscheidung getroffen. Du bekommst deine Chance. Aber damit das ganz klar ist…wir ziehen nicht zusammen und es ist deine letzte Chance! Jeder hat seine Freiheiten. Wir werden erst einmal nur über die Wochenenden zusammen sein. Entweder bei dir oder bei mir.“ legte sie fest. Semir sprang vor Freude auf und riss dabei die Gläser und die Flasche Wein herunter, was die Aufmerksamkeit aller Gäste einbrachte. Doch ihm war es egal. Er drückte Andrea einen Kuss auf die Lippen und umarmte sie. „Ich liebe dich!! Ich kann dir nicht sagen, wie sehr ich dich liebe. Du bist meine Traumfrau…“ strahlte er. „Ist gut…setzt dich bitte wieder hin. Das ist ja peinlich...“ raunte sie ihm zu. Sie wurde leicht rot vor Scham. Semir nickte und setzte sich wieder auf seinen Stuhl. Der Kellner hatte den Tisch wieder hergerichtet und sah Semir lächelnd an. „Beim nächsten Mal bitte etwas mehr Obacht!“ mahnte er ihn freundlich. „Ja…entschuldigen Sie…ich wollte…aber ich bin so glücklich und…“ stammelte Semir. Der Kellner nickte und verschwand mit den Scherben. Weder Semir noch Andrea achteten auf die Frau, die das Restaurant betrat und sich suchend umsah. Erst als sie direkt vor ihm stand und ihn strahlend ansah, Andrea kurz mit einem vernichtenden Blick beachtete, bemerkte Semir den Gast.


    „Semir !!! Da bist du ja!!“ rief die rothaarige Frau und warf sich Semir regelrecht an den Hals. Dieser war so überrascht, dass er nichts unternahm, als sie ihn wild küsste. Semirs Starre löste sich nach einer Minute. Doch bevor er sich befreien konnte, sah er aus den Augenwinkeln heraus wie Andrea ihre Serviette auf den Tisch warf und aufstand. Er stieß die ihn unbekannte Frau von sich und sprang hoch. Gerade sah er wie Andrea das Restaurant verließ. Er sprang auf und rannte hinterher. ANDREA!!! WARTE!!! LASS DIR ERKLÄREN!! ICH KENNE DIESE FRAU NICHT!!“ schrie er hinter ihr her, doch Andrea ließ sich nicht aufhalten. Als er das Restaurant verlassen hatte sah er gerade noch wie sie in ein Taxi stieg und davon fuhr. „Verdammt!!“ fauchte er wütend und stapfte mit dem Fuß auf. Dann fuhr er sich mit den Händen durch die Haare und sah sich etwas verwirrt um. Was sollte er denn jetzt tun? Andrea würde ihm nie glauben, dass er diese Frau nicht kannte und sie würde es sicher nie verzeihen. Er ging ins Restaurant zurück, bevor der Kellner auf die Idee kam, ihm die Kollegen wegen Zechprellerei anzuzeigen. Als er zum Tisch zurück ging kam ihm der Kellner auch schon entgegen. „Da können Sie aber froh sein! Ich wollte gerade die Polizei anrufen! Sie können doch nicht einfach rauslaufen!“ fauchte er ihn an. „Das weiß ich auch! Ich bin selbst bei dem Verein. Stimmt so!“ knurrte Semir verstimmt und drückte dem Mann mehr Geld in die Hand, als er eigentlich hätte zahlen müssen. Dann sah er sich nach der unbekannten Frau um. Er konnte sie nicht sehen. „Die Frau, die eben zu mir kam, wo ist die denn hin?“ wollte er von dem Kellner wissen. „Keine Ahnung! Welche Frau denn?“ kam erstaunt von dem Mann. „Die Frau die mich eben geküsst hat! Sie müssen sie doch gesehen haben!“ stieß Semir wütend aus. „Tut mir leid, aber…ach so…doch warten Sie….die Dame ist zur Toilette gegangen, aber da dürfen Sie nicht hin. Ich könnte lediglich eine Kollegin dorthin schicken damit sie mal nachschauen könnte.“ schlug der Kellner vor. Semir nickte. Nur wenig später kam eine Kollegin vorbei. „Die Toiletten sind alle frei. Dort ist niemand.“ gab sie von sich. Semir verließ traurig das Restaurant und ging zum BMW. Während er lief schrieb er eine SMS an Andrea und sprach ihr auch auf die Mailbox, denn sie nahm nicht ab. Er wandte sich seinem Wagen zu, zog seine Schlüssel aus der Tasche als sich eine Hand auf seine Schulter legte. „Hallo Semir…“ hauchte eine weibliche Stimme.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Semir drehte sich zu ihr um. Es war die Frau aus dem Restaurant die ihn geküsst hatte. „Wer zum Teufel sind Sie?“ fauchte er sie wütend an. Sie sah zu Boden. „Ja… Schon toll was kosmetische Korrekturen erreichen können nicht wahr. Weißt du Semir, der Knast war nicht grad förderlich für mein Gesicht, eine der Insassen hat mir die Nase und den Kiefer gebrochen und nach der Haft musste ich eben etwas nachbessern. Tut mir wirklich leid, dass deine Freundin weg ist… aber sie hätte eh nur gestört…“ gab sie leise von sich. Semir musterte die Frau intensiver. Sie stand nun im Schein der Laterne und war deutlich zu erkennen. Jetzt kam sie ihn doch sehr bekannt vor, aber woher? „Sie haben mir den Abend versaut! Was wollen Sie von mir? Wer sind Sie?“ brüllte Semir lauter. Er bebte innerlich vor Wut. Diese Frau hatte ihm die Versöhnung mit Andrea, um die er so lange gekämpft hatte, versaut. Andrea war die Frau mit der er alt werden wollte. Kinder haben wollte. „Damals war ich deine Nr. 1…es ist lange her…du hast mit Thomas, meinem verstorbenen Mann um mich gebuhlt….“ sagte sie leise. Semir stutzte. „Daniela? Daniela Born?“ hakte er verwundert nach. Die Frau nickte. „Nun wird mir klar, warum du mir den Abend versaut hast! Das war Rache! Rache dafür, dass ich dich in den Knast gebracht habe! Aber eines lass dir sagen, ich lasse mir von dir sicher nichts versauen! Ich nicht!“ gab er wütend von sich. Vor vielen Jahren hatte er mal ein Verhältnis mit dieser Frau gehabt, doch dann hatte sie sich für seinen Freund entschieden. Sie hatten sich auf der Polizeischule kennen gelernt. „Ich wollte dir doch gar nichts versauen…glaub mir doch….ich habe mich nur gefreut, dich zu sehen...“ versuchte Daniela zu erklären. Semir kniff die Augen zusammen. „Verschwinde! Verschwinde aus meinem Leben und am besten aus Köln!“ fauchte er sie an und drehte sich um. Er öffnete die Tür vom Wagen und wollte einsteigen, als die Frau ihn festhielt. „Bitte Semir, ich möchte mit dir reden…bitte gib mir die Chance….bitte…“ flehte sie ihn an. Semir riss sich mit einer harschen Bewegung los und stieg ein. „Semir!! Bitte!!“ rief Daniela als Semir den Zündschlüssel drehte. Er sah sie an und ließ das Fenster herunter. „Was willst du von mir?“ wollte er nicht gerade freundlich wissen. „Ich möchte mit dir reden. Bitte…ich brauche deine Hilfe. Ich weiß sonst wirklich nicht, an wen ich mich wenden soll. Bitte, der alten Freundschaft wegen…“ flehte sie regelrecht. Semir nickte. „Such dir einen Seelsorger! Mir hast du meinen Abend schon versaut!“ fauchte er und fuhr davon. Er sah in den Rückspiegel wie Daniela Born zum Handy griff. So allein schien diese Frau ja nicht zu sein.


    Am nächsten Morgen betrat Andrea nach einer schlaflosen Nacht die PAST und warf ihre Handtasche einfach auf den Schreibtisch. „Guten Morgen Andrea…wo hast du denn Semir gelassen?“ wollte Tom fröhlich wissen. „Morgen…“ erwiderte sie müde. Tom kam aus dem Büro und musterte sie. „Oh…so eine harte Versöhnung?“ grinste er und folgte ihr in die Küche wo Andrea die Kaffeemaschine anschaltete. Sie sah Tom an. „Versöhnung? PAH!!! Dieser Mistkerl!! Dieser verdammte Mistkerl!“ fluchte sie wütend. Tom lachte auf. „Was hat Semir denn jetzt angestellt, dass du so sauer bist?“ wollte er wissen. Andrea sah ihn an. „Das kann ich dir sagen. Ich war gerade dabei ihm eine weitere Chance zu geben als eine Frau auf ihn zukam, ihn ansprach und dann haben sie geknutscht! Er nichts gemacht! Er hat sich nicht gewehrt! Es schien ihm sehr zu gefallen!“ erzählte sie wütend. Tom staunte. „Wirklich?“ hakte er nach. Andrea nickte heftig. „Oh ja…aber eines sag ich dir! Der kann sich jede Entschuldigung an den Hut stecken! Für mich ist dieser Kerl gestorben!“ versprach sie. „Was hat Semir denn gesagt?“ wollte Tom nun wissen. „Ich bin weg, bevor er etwas sagen konnte! Ich lasse mich nicht noch einmal von ihm belügen!“ antwortete sie, nahm ihre Kaffeetasse und ging zum Schreibtisch. Auch Tom bediente sich und folgte ihr. „Du hast ihm nicht erklären lassen?“ hakte Tom nach. „Nein! Er hätte mich doch eh angelogen. Von wegen eine neue Chance! Pah…Lügen! Nichts als Lügen!“ fluchte Andrea weiter. „Aber vielleicht war es ja wirklich eine Unbekannte! Ich meine sie könnte ihn doch verwechselt haben.“ Mutmaßte er. Andrea sah ihn über den Tassenrand an. „Sie hat ihn mit seinem Namen angesprochen. Das nenne ich nicht unbekannt oder?“ fragte sie schnippisch. „Nun ja…dennoch könnte es sein, dass er sie nicht kannte…sie hat ihn mit seinem Namen angesprochen? Wirklich?“ hakte Tom nach. Andrea nickte. „Oh ja und dann schickt er mir eine SMS nach der Anderen. Bitte verzeih mir! Ich kenne diese Frau nicht! Gib mir ne Chance!“ erzählte Andrea und hob ihre Stimme etwas an. Tom nickte. Andrea kochte vor Wut und er konnte es ihr nicht übel nehmen. „Gut dann ist vielleicht euer Streit daran schuld, dass er noch nicht da ist. Vielleicht hat er sich danach die Kante gegeben und sich zugesoffen.“ mutmaßte er. „Ist mir auch egal! Wenn er schlau ist, dann sollte er die nächsten Tage nicht auftauchen und sich krank melden!“ knurrte sie wütend. Tom grinste leicht. Er kannte ja die Querelen die zwischen Semir und Andrea herrschten. Doch meistens war es nicht von langer Dauer und so hoffte er auch diesmal.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Der Mittag kam und immer noch hatte Semir sich nicht gemeldet. Tom versuchte bereits seit einer Stunde Semir zu erreichen, doch er ging nicht ans Handy und auch nicht ans Festnetz. „Hast du versucht ihn über Funk zu erreichen?“ wollte er von Dieter wissen, der gerade an der Zentrale saß. „Ja versucht schon, aber Semir meldet sich nicht.“ gab er von sich. „Ist wirklich sonderbar…..“ murmelte Andrea. Tom sah sie an. „Machst du dir doch Sorgen?“ wollte er wissen. „Nein! Das mache ich nicht, aber es ist ja auch unkollegial. Er hat sich schließlich wie jeder Andere krank zu melden, wenn er nicht kommt. Egal warum er nicht kommt.“ erklärte sie. „Es kann ja auch sein, dass er krank geworden ist.“ mutmaßte Hotte. Andrea lachte höhnisch auf. „Ja klar! Oder er kommt bei dieser Tusse nicht aus dem Bett.“ meinte sie schnippisch. Tom sah sie an. „Vielleicht ist er wirklich krank. Und zwar so krank, dass er nicht ans Telefon geht. Ich werde gleich mal zu ihm fahren und nachsehen.“ legte Tom fest. Wenig später fuhr er tatsächlich los. Als er an der Wohnung ankam sah er sich suchend in der Straße um. Der BMW war nicht auszumachen. Aber es konnte ja auch sein, das Semir zu viel getrunken hatte, dass er den Wagen hat stehen lassen. Tom klingelte doch niemand öffnete. Er klopfte doch wieder blieb es ohne Erfolg. Semir öffnete nicht. Nach einigen Versuchen zog Tom den Ersatzschlüssel und öffnete die Tür. „Semir?“ fragte er als er in die Wohnung trat. Keine Antwort. „Semir?“ wiederholte er. Wieder kam nichts. Tom ging durch die Wohnung und stellte erstaunt fest, dass das Bett nicht benutzt war. Also hatte sein Kollege die Nacht nicht in seiner Wohnung verbracht, doch wo war er? Er griff zum Handy und wählte Andrea an. „Semir ist nicht zuhause. Kannst du dich mal bitte schlau machen, ob es einen Unfall gab und er vielleicht im Krankenhaus liegt?“ bat er die Sekretärin. „Vielleicht liegt er ja wirklich bei dieser Tusse im Bett!“ gab sie kühl zurück. „Das denke ich nicht…bitte Andrea tu es für mich...“ bat er sanft. „Also gut….ich tue es.“ stöhnte Andrea. „Ich danke dir…“ antwortete Tom und beendete das Gespräch. Nur eine halbe Stunde später klingelte es. „Ja?“ meldete Tom sich. „Ich habe die Krankenhäuser und auch die Kollegen in der Stadt angerufen. ES gab keinen Unfall mit Personenschaden oder mit einem BMW, noch liegt eine Person mit dem Namen Semir Gerkan in einem der Krankenhäuser. Geschweige denn, eine Person mit seiner Beschreibung.“ berichtete Andrea. „Danke Andrea…“ antwortete Tom. „Also gut….ich werde jetzt zum Restaurant fahren und dort den Kellner vernehmen. Vielleicht weiß er etwas. Hat sich Engelhardt schon gemeldet?“ hängte Tom fragend an. „Nein, aber sie soll ja auch erst in vierzehn Tagen zurück kommen. Soll ich sie über Semirs Verschwinden informieren?“ wollte Andrea wissen. „Nein, noch nicht….wir wissen ja nicht was los ist. Warten wir noch ab.“ legte Tom fest.


    Thomas Bär sah den Mann entgegen, der in das Restaurant kam und ging direkt zu ihm. „Kann ich Ihnen helfen? Möchten Sie einen Tisch?“ fragte er freundlich. Der Mann zog einen Ausweis und zeigte ihn Thomas. „Kranich, Kripo Autobahn. Ich bin auf der Suche nach meinem Kollegen, der gestern hier gegessen hat…“ erklärte der Mann. „Okay….und wie heißt Ihr Kollege?“ wollte Thomas wissen. „Semir Gerkan, er saß gestern mit einer Dame am Tisch und dann kam eine dritte Person hinzu…“ erläuterte der Polizist. Thomas nickte. „Ach…der junge Mann der den Tisch auf seiner eigenen Art abräumt…ja ich erinnere mich.“ lächelte er. Der Mann sah ihn etwas verständnislos an. „Er hat die Tischdecke beim Aufstehen mitgenommen und das Geschirr herunter geworfen.“ erklärte Thomas. „Ah ja….Sagen Sie….Sie haben doch sicher mitbekommen, das eine Dame an den Tisch kam wo mein Kollege mit seiner Freundin gesessen hat oder?“ hakte der Polizist nach. Thomas nickte. „Ja sicher….die Freundin ist ja auch darauf wutentbrannt aus dem Restaurant und Ihr Kollege nachdem er sich von dieser Frau befreien konnte auch. Ich wollte schon die Polizei rufen wegen Zechprellerei, doch dann kam er allein zurück und zahlte die Rechnung. Anschließend hat er den Laden verlassen.“ erzählte Thomas weiter. „Und die Frau?“ wollte der Polizist wissen. „Die war verschwunden. Ich habe nicht gesehen wohin sie ist.“ gab der Kellner Auskunft. „Haben Sie gesehen, ob mein Kollege abgefahren ist?“ kam die nächste Frage. „Nein, tut mir Leid. Wir hatten gestern volles Haus und da kann ich nicht jeden Gast im Auge behalten. Nachdem Ihr Kollege raus war, habe ich mich um die Gäste gekümmert.“ Kam entschuldigend von Thomas. „Danke….die Frau die meinen Kollegen und seiner Freundin gestört hat, können Sie sie beschreiben?“ wollte der Polizist wissen. Thomas dachte kurz nach. „Ja, ich denke schon…..wollen Sie mitschreiben?“ fragte er. „Nein, könnten Sie heute noch auf das Revier kommen? Dann können wir dort ein Phantombild erstellen.“ Bat der Polizist und reichte ihm eine Visitenkarte. „Ja sicher….reicht es um halb drei? Da habe ich Pause…“ bat Thomas. „Ja…das reicht. Vielen Dank…“ verabschiedete sich der Polizist und ging. Thomas sah dem Mann nachdenklich nach. Nachdenklich ging er zur Theke und stellte das Tablett ab. „Und?“ wollte sein Chef wissen. „Ein Gast…er war gestern hier und ist wohl verschwunden. Die Polizei sucht ihn…“ gab Thomas von sich. „Und kanntest du den Gast?“ hakte der Chef nach. „Nein….“ bestätigte Thomas. „Dann sollte dich das auch nicht belasten. Es verschwinden so viele Menschen. Auf einen mehr oder weniger kommt es nicht an.“ Lächelte Max Raabe. Thomas nickte nur. „Ich muss nachher noch zur Polizei und die Frau beschreiben.“ sagte er. „Ja tu das nur…wenn du der Polizei helfen kannst, dann solltest du es tun.“ munterte Raabe ihn auf.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Tom sah sich auf der Straße vor dem Restaurant um. Auch hier war kein BMW zu sehen. Sollte Semir sich doch aus Enttäuschung mit dieser fremden Frau eingelassen haben? Andrea sagte, dass sie ihn bei seinem Namen genannt hatte, also musste die Frau Semir kennen. Ob es eine Verflossene war? Schließlich war Semir kein Kind von Traurigkeit auch wenn er sehr häufig mit Andrea zusammen war, so hatte er auch andere Frauen. Vielleicht war dies eine davon. Aber wer war sie? Es konnte natürlich auch sein, dass er sie nicht erkannt hatte, weil er sie lange nicht gesehen hatte. Egal was es nun auch war. Er, Tom, musste die Teile des Puzzles zusammensetzen und er musste die fehlenden Teile finden. Tom griff sein Handy und versuchte erneut seinen Freund und Kollegen zu erreichen. Doch das Ergebnis war wie zuvor. Semir meldete sich nicht. Tom fuhr zur PAST zurück wo er von allen sehnsüchtig erwartet wurde. „Und? hast du etwas herausgefunden?“ überfiel Hotte ihn direkt. „Nein, außer dass was wir wissen nicht. Der Kellner im Restaurant hat nicht mehr darauf geachtet als Semir aus dem Restaurant war. Das kann man ihm nicht übel nehmen. Semirs Wagen steht nicht vor der Wohnung und auch nicht vor dem Restaurant oder in der Nähe davon. Der Kellner kommt später noch vorbei um eine Beschreibung der Frau abzugeben. Andrea, du hast sie doch auch gesehen. Kannst du sie nicht auch beschreiben?“ wandte Tom sich an die Sekretärin, die völlig in Gedanken versunken am Schreibtisch stand. „Andrea?!“ rief er erneut. „Was? Entschuldige…ich…ich war in Gedanken..“ kam stotternd von ihr. „Schon gut. Du hast die Frau gesehen…beschreibe sie doch mal…“ bat Tom erneut. Andrea nickte. „Sie war ungefähr 165 bis 170 cm, schlank und das Gesicht war blass und ziemlich faltig. Ich hätte sie auf Semirs Alter geschätzt. Vielleicht sogar etwas älter. Über die Haare kann ich allerdings nichts sagen, weil sie mit einem Kopftuch verdeckt waren. Die Augen weiß ich auch nicht außer dass das Gesicht eine leicht katzenähnliche Maske war. Es war spitz zulaufend. Die Wangenknochen standen hervor, aber es machte sie nicht hässlich.“ beschrieb Andrea. „Hatte sie auffällige Merkmale? Sichtbare Narben oder so?“ hakte Tom nach. Andrea dachte nach. „Nein….mir ist nichts aufgefallen.“ gab sie von sich. „Denkst du, wir könnten ein Phantombild mit deinen Angaben machen?“ wollte Tom wissen. Andrea zog die Schultern hoch. „Ich weiß es nicht….ich habe sie doch nur kurz gesehen. Tom, denkst du dass ihm etwas zugestoßen ist? Wenn ich dageblieben wäre, dann…dann wäre Semir sicher noch da…“ gab sie von sich und wischte sich eine Träne weg. Tom ging zu ihr und nahm sie in den Arm. „Ich weiß es nicht, aber es ist nicht auszuschließen.“ gab er zu.


    Thomas Bär betrat die Dienststelle und sah sich nach dem Mann um, der heute bei ihm war. „Kann ich Ihnen helfen?“ wollte ein dicker Polizist wissen. „Ja, ich suche den Herrn Kranich….“ Nickte Thomas. „Dann kommen Sie mal mit…“ lächelte der Dicke ihn an und wies ihm den Weg. Thomas folgte dem Mann. „Tom….Herr Bär ist da…“ erklärte er dem Mann, der im Büro saß. Dieser sprang auf und kam direkt dazu. „Herr Bär, schön dass Sie da sind. Wir können gleich loslegen. Die Dame, die mit meinem Kollegen im Restaurant war, hat bereits eine Beschreibung abgegeben. Schauen Sie sich das doch bitte an und ergänzen Sie es, falls Ihnen etwas auffällt.“ bat der Mann. Thomas nickte. Sie gingen einen langen Gang entlang bis der Kommissar eine Tür öffnete und Thomas hinein bat. Dort setzte sich der Mann an den PC während Thomas auf dem Stuhl Platz nahm. „So…wie Sie sehen sind wir schon sehr weit. Was fällt Ihnen zu der Frau noch ein?“ wollte der Mann wissen. Thomas sah sich das Bild an. „Die Nase ist viel zu groß. Sie war kleiner und die Augen standen weiter auseinander.“ Stellte er fest. Tom Kranich veränderte das Bild entsprechend den Angaben von Thomas Bär. „Ach so…da hatte sie ein kleines Grübchen…“ erweiterte er noch die Beschreibung. „vielen Dank für Ihre Hilfe…“ lächelte Kranich ihn an. Thomas nickte und verschwand wieder. Tom nahm das Bild und legte es Andrea vor. „Ja…das ist die Frau!“ stimmte sie zu. „Gut, dann jage es mal durch die Datenbank!“ forderte Tom auf, der nun dazu kam. Andrea nickte und machte sich an die Arbeit. Sie gab alle Merkmale des Bildes der Frau in den PC und musste anschließend nur warten, wen der PC heraus pickte. Das konnte allerdings einige Minuten dauern. Sie ging zu Tom ins Büro und ließ sich auf Semirs Stuhl fallen. „Wenn ich nicht abgehauen wäre, wär er vermutlich jetzt hier im Büro.“ sagte sie leise. „Quatsch….und selbst wenn, dann hätten die Leute es sicher anders geschafft ihn zu packen. Mach dir da mal keinen Kopf!“ versuchte Tom sie zu beruhigen. „Aber wenn er sich etwa angetan hat? Dann bin ich schuld daran…ich … ich hätte nicht so reagieren dürfen.“ antwortete Andrea. Sie fing an zu weinen. Tom nahm sie in den Arm. „Hey, du wirst sehen, morgen ist er wieder da. Vielleicht ärgert er sich genauso wie du über diese Begegnung und hat sich ein wenig zurück gezogen. Sicher ist es übel, dass er sich nicht meldet, aber solange es keinen Unfall gab oder aber einen Überfall ist alles möglich. Ich denke nicht, das Semir so labil ist und sich etwas angetan hat.“ versprach er. Andrea sah ihn an. Die Augen waren gerötet. „Und was wenn ich doch schuld daran bin?“ wollte sie wissen. Tom hockte sich vor ihr hin. „Wir werden ihn finden, das verspreche ich und dann werden wir ihm den Kopf waschen…“ lächelte Tom, doch auch in seinen Worten klang die Ungewissheit mit.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Anna Engelhardt hörte dem Vortragenden angespannt zu. Es war schon etwas Interessantes was er dort von den Führungsqualitäten leitender Angestellten in der Polizei erzählte, doch für sie war es nichts Neues. „…und es ist auch sehr wichtig, seine Leute auch zu loben, wenn sie gute Arbeit leisten. Und es ist auch wichtig, sie für schlechte zu tadeln. Man muss immer sehr genau….“ hörte sie ihm sagen. Sie nahm das Glas und trank etwas Wasser. Nun war sie schon den achten Tag auf dieser Tagung und hatte eigentlich nichts Neues dazu gelernt. Und sie hatte diese Zwangsveranstaltungen an denen sie teilnehmen musste. Dennoch machte sie sich ein paar Notizen von dem Gesagten um später gezielte Fragen stellen zu können. Wie lief es wohl in der PAST? Ob Semir den Laden im Griff hatte? Sie vertraute ihrem langjährigen Kollegen blind und er hatte schon mehrfach bewiesen, dass er es konnte. Doch seit zwei Tagen hatte sie ein sonderbares Gefühl. Es war unbeschreiblich und das machte ihr etwas Angst. Sobald die Pause eingeläutet wurde, würde sie in der PAST anrufen und nach dem Rechten fragen. Sicher hätten die Kollegen angerufen, wenn etwas nicht in Ordnung wäre, aber man weiß ja nie. Der eingeschworene Haufen konnte viel Blödsinn anstellen, wenn sie nicht da war. Nach einigen Minuten war endlich die ersehnte Pause da und Anna verließ den Raum um eine zu rauchen. Eigentlich hatte sie schon lange damit aufgehört, doch bei diesem trockenen Thema brauchte sie einfach eine Zigarette. Sie griff nach ihrem Handy und rief Andrea an. „Autobahnpolizei, Schäfer guten Tag…“ hörte sie die Stimme der Sekretärin. „Andrea, ich bin es…ich wollte wissen wie es aussieht.“ erklärte Anna. „Chefin….ähm….gut…es ist alles in Ordnung…“ kam sofort von Andrea. Für Annas Meinung war das viel zu schnell. „Kann ich Semir bitte mal sprechen?“ bat Anna, denn Semir vertrat sie während sie hier auf dem Seminar war. „Oh…ähm…der ist unterwegs…“ gab Andrea zurück. „Wieso ist der denn unterwegs? Er soll doch im Büro bleiben, wenn ich nicht da bin!“ fragte Anna erstaunt. „Er muss Tom unterstützen…“ erklärte Andrea und Anna hörte das es eine Lüge war. „Okay Andrea…was ist los?“ wollte Anna nun wissen. Ihre Stimme war härter gewesen als sie es eigentlich vorhatte klingen zu lassen. Doch genau das brachte Andrea wohl aus dem Konzept. „Semir ist seit drei Tagen verschwunden. Wir haben sein Auto gefunden aber keine Spur von ihm. Er geht nicht ans Handy, er geht nicht ans Telefon. Seine Wohnung ist verlassen…“ zählte die Sekretärin auf. Anna trat ihre halb aufgerauchte Zigarette aus. „Ich werde mich sofort wieder auf den Weg nach Köln machen. Im ungefähr fünf Stunden bin ich dort, ordern Sie bitte alle Beamten zum Gespräch ins Büro und warten auf mich!“ befahl Anna. Sie beendete das Gespräch und ging in die große Halle. Der Seminarleiter kam gerade die Treppen runter. „Herr Hubert…ich müsste Sie dringend sprechen!“ bat sie freundlich aber bestimmt. „Frau Engelhardt, was kann ich für Sie tun?“ lächelte der Mann sie süffisant an. „Ich muss das Seminar abbrechen. Der Kollege, der mich vertritt, ist … ähm…krank geworden und ich kann die Station kaum ohne Führung lassen.“ erklärte Anna. Frank Hubert sah sie prüfend an. „Nun, wenn das so ist, können Sie natürlich die Veranstaltung verlassen, aber ich muss den Polizeipräsidenten davon berichten.“ gab er kühl zurück. Anna lächelte leicht. „Können wir das nicht umgehen?“ bat sie. Frank Hubert lächelte leicht. „Nun ja,….eigentlich schon ist eh nur Papierkram. Gehen Sie schon!“ forderte er sie auf. Anna ließ sich das nicht zweimal sagen. Sie nahm ihre Sachen und verschwand auf ihr Zimmer wo sie schnellstens packte und anschließend auscheckte. Dann ging es zurück nach Köln.


    Tom sah auf die Uhr. Jetzt war es schon fast zwei am Nachmittag des dritten Tages und immer noch hatte Semir sich nicht gemeldet. Er war spurlos verschwunden. Niemand hatte etwas gesehen oder gehört. Keiner konnte Angaben machen. Die Frau, die Semir und Andrea gestört hatte war ebenfalls nirgends mehr aufgetaucht. Was war geschehen? Irgendjemand musste Semir doch gesehen haben. Nie verschwindet ein Mensch spurlos doch Tom glaubte auch nicht, das Semir sich etwas angetan hatte, weil Andrea sich wieder von ihm getrennt hatte. Das war schon zu oft vorgekommen ohne dass einer der Beiden an Selbstmord dachte. Es klopfte und Tom schaute auf. „Tom…ich…ich habe Angst. Angst um Semir. Was wenn er…ich meine…“ versuchte Andrea zu sagen. Tom stand auf und ging zu seiner Kollegin. „Hey, ich denke nicht, dass er sich etwas angetan hat und du hast doch auch gesagt, dass in keinem Krankenhaus jemand mit seiner Beschreibung liegt noch dass die Kollegen in der Stadt etwas von einem Unfall haben. Kein BMW oder sonst etwas. Wir werden ihn schon finden. Vielleicht hat er ja wirklich nur zu viel getrunken und liegt in irgendeinem Hotel um sich auszuruhen.“ versuchte Tom zu trösten. Andrea sah ihn skeptisch an.“Denkst du wirklich das er soviel trinkt und nicht nach Hause kann?“ hakte sie nach. Tom lächelte. „Wohl eher nicht. Okay, aber irgendwo muss er ja sein. Wenn wir nur wüssten wer diese Frau war. Das würde uns einen großen Schritt voran bringen. Was sagt denn der Computer?“ stellte Tom nun die Frage. Andrea zog die Schultern hoch. „Ich habe alles durch. LKA, BKA…nichts…eine Frau mit dieser Beschreibung ist nicht verzeichnet.“ stöhnte Andrea. „Und Ähnlichkeiten?“ hakte Tom nach. „Das Aussehen der Frau trifft auf 8694 Frauen zu. Die alle abzuklappern wäre ziemlich viel. Allein in NRW leben 3617 Frauen die dieses Aussehen, die Größe und die Figur haben. Willst du sie alle abklappern?“ wollte Andrea wissen. Tom stöhnte auf. „Das würde ewig dauern. Wir könnten sie nach und nach herbestellen, aber auch das würde Tage dauern und ich glaube nicht, dass uns soviel Zeit bleibt.“ gab er zu. Andrea sah zur Uhr. „Wenn ich bei ihm geblieben wäre, würde er wohl hier sitzen.“ wiederholte sie. Tom drückte ihren Kopf hoch. „Andrea, das ist doch Blödsinn! Du bist nicht schuld am Verschwinden von Semir. Wir werden ihn finden und dann werden wir ihm den Kopf waschen. Versprochen. Du weißt doch wie stur er sein kann. Wenn man ihn nicht stören will, dann versteckt er sich und keiner findet ihn. Ich mache dir einen Vorschlag. Wenn er heute Abend immer noch nicht zuhause ist und sich nicht gemeldet hat, werde ich eine Suchmeldung an die Kollegen rausgeben. Er ist erwachsen und er kann auf sich aufpassen.“ schlug Tom vor. Andrea nickte und verließ das Büro. Tom sah wie sie sich eine Träne weg wischte. Auch wenn sie noch so wütend auf ihn war, so konnte man nun deutlich die Angst sehen. Angst um ihren Freund und Kollegen.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Tom sah auf die Uhr. Die Zeit lief und Tom wusste genau, dass wenn Semir nicht bald auftauchen würde, die Möglichkeit seinen Freund und Kollegen lebend zu finden immer geringer wurde. Der dritte Tag ging vorbei ohne auch nur einen Hinweis wo er sich aufhielt. Am vierten Tag danach wurde Tom von seinem Handy geweckt. Verschlafen sah er auf die Rufnummer. Es war Hotte. „Ja?“ meldete er sich müde. „Tom! Wir haben Semirs Wagen gefunden! Er ist auf den Weg in die KTU! Der Wagen war nicht leer. Eine verbrannte Leiche saß am Steuer…“ Hottes Stimme wurde leiser. „Oh verdammt!“ stieß Tom aus. Sollte Semir doch so verzweifelt gewesen sein, dass er sich etwas angetan hatte? „Ist der Wagen auch ausgebrannt?“ fragte er. „Nein, der Wagen ist okay….“ widersprach Hotte sofort. Tom atmete tief ein. Also kein Selbstmord….aber war die Leiche überhaupt Semir? Vielleicht war es jemand Anderer. Nur wie kam der in Semirs Wagen? „Was sagt der Gerichtsmediziner?“ fragte er heiser. „Die Leiche wird vorgezogen behandelt. Du kannst ja am Besten hinfahren und den Doc selbst vernehmen.“ schlug Hotte vor. „Werde sofort hinfahren! Und du fährst zu KTU! Mach dort Druck! Martin soll die Karre auseinandernehmen!“ forderte Tom Hotte auf und beendete das Gespräch. Jetzt war er hellwach. Nach einer kurzen Dusche fuhr er direkt zur Pathologie. Doc?“ fragte er als er den kalten Raum betrat. „Tom….schön dich zu sehen. Wo hast du denn Semir gelassen?“ wollte der Gerichtsmediziner wissen ohne von der verbrannten Leiche aufzusehen. „Ich hoffe dass nicht er es ist, der da vor dir liegt.“ gab Tom zu. Seine Stimme wurde leiser und hörte sich verzweifelt an. Der Doc sah auf. „Das hier? Nee…das ist nicht Semir. Dafür ist die Leiche zu groß.“ erklärte der Arzt. Tom atmete tief ein. Er schloss erleichtert die Augen und trat nun ein Stück näher. „Bist du dir sicher, dass es nicht Semir ist?“ fragte er heiser. „Natürlich….es sei denn Semir hat Jahrelang Drogen genommen. Das hat der Kandidat hier auf dem Tisch nämlich. Die Organe sind regelrecht zerfressen. Er ist übrigens an einer Überdosis gestorben. Ob er schon tot war, als man ihn verbrannte kann ich nicht sagen, aber er wird es in seinem Rausch sicher nicht mehr mitbekommen haben.“ erklärte der Arzt. Tom nickte. Noch einmal blickte er auf die Leiche und bemerkte dass diese etwas in der Hand hielt. „Was ist das denn?“ wollte er von dem Arzt wissen und zeigte auf die Hand. Der Doch nahm eine Zange und versuchte an das Etwas in der Hand heran zu kommen. Tatsächlich konnte er es fassen. Es war eine dünne goldene Kette. „Die gehört doch Semir!“ stieß Tom aus. Nur wenig später war er wieder in der PAST. Er musste auf das Ergebnis der Untersuchung warten.


    Anna kam am späten Nachmittag in Köln in der PAST an und ging sofort zu Tom, der bereits auf sie wartete. „Okay, was haben wir?“ wollte sie von dem Hauptkommissar wissen und zog ihren Mantel aus. Sie legte ihre Handtasche auf den Tisch und sah ihn ernst an. Tom räusperte sich. „Semir ist seit drei Tagen verschwunden. Andrea war mit ihm essen und es kam zu Streit weil eine andere Frau dazu kam und Semir küsste. Seit drei Tagen gibt es keine Hinweise wo er steckt. Sein Wagen wurde heute Morgen auf einem abgelegenen Parkplatz gefunden. Am Steuer saß eine verbrannte Leiche, die allerdings so sagte mir der Arzt nicht Semir ist. Die Obduktion läuft und die Untersuchung des Wagens ebenfalls. Der Tote hielt Semirs Ketten in der Hand. Somit ist klar, dass er und Semir zusammen waren. Ich wollte gleich zur KTU und hören wie weit die sind.“ Berichtete Tom kurz. „Gut…wer ist die Frau?“ fragte Anna weiter. „Das wissen wir nicht. Die Beschreibung ist leider zu dürftig um ein nützliches Phantombild zu erstellen.“ gab Tom von sich. „Und sein Auto?“ hakte Anna nach. „Martin ist dran, aber das dauert auch noch.“ war die Antwort. Anna nickte und sah Andrea an. „Was genau ist denn im Restaurant vorgefallen?“ wollte sie von ihr wissen. „Aber bevor Sie anfangen werden wir uns in der Küche einen Kaffee kochen!“ befahl sie anhängend. Tom und Andrea nickten. Sie folgten ihrer Chefin in die Küche. Anna stellte drei Tassen auf den Tisch und machte den Kaffee. „Also…was genau ist passiert?“ fragte sie während sie das tat. „Ich glaube ich bin schuld, dass er weg ist.“ fing Andrea an. „Das ist doch Blödsinn! Andrea ich habe dir doch schon gesagt, dass du keine Schuld hast. Semir hat sich bestimmt nichts angetan, weil du Streit mit ihm hast. Das ist doch schon normal bei euch.“ widersprach Tom sofort. Anna rückte mit ihrem Stuhl näher an Andrea heran. Sie legte ihr den Arm um die Schultern. „Warum denken Sie denn, dass Sie schuld sind?“ wollte sie wissen. Ihre Stimme klang sanft und besorgt. „Weil…ich…ich hab…ach ich weiß es doch auch nicht. Ich will ihn einfach wiederhaben.“ Andrea fing an zu weinen. Die Anspannung, die sich in den letzten Tagen aufgebaut hatte, löste sich. Anna nahm sie in den Arm und tröstete sie. Als Andrea sich beruhigt hatte sah Anna Tom an. „Okay, was ist passiert nachdem Andrea sich von Semir getrennt hat. Das er sauer war, ist mir schon klar, aber Sie kennen ihn gut. Hat er sich bei Ihnen gemeldet, Tom, hat er gesagt dass er etwas vorhat?“ wollte sie wissen. Tom schüttelte den Kopf. „Er ist nach dem Abend nicht mehr hier gewesen. Ich schätze, dass Semir nachdem Andrea gegangen war irgendwie in Bedrängnis geraten ist. Vermutlich ist die unbekannte Frau daran schuld.“ stellte Tom richtig. „Das heißt er ist den gleichen Abend verschwunden? Was sagen denn die Angestellten des Restaurants?“ hakte Anna weiter nach. „Semir ist nachdem Andrea das Restaurant verlassen hat wieder rein und hat die Rechnung bezahlt. Dann ist er nach Angaben des Kellners gegangen. Wohin oder ob er mit dem Auto gefahren ist, konnte man nicht sagen. Nach dem Restaurant verliert sich seine Spur.“ erklärte Tom weiter.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • „Also gut…dann müssen wir den Abend rekonstruieren. Wissen wir ob Semir angerufen wurde? Haben Sie den Provider angerufen und den Verbindungsnachweiß angefordert?“ wollte Anna von Andrea wissen. „Ja, aber bisher ist noch nichts gekommen.“ Nickte Andrea. „Dann machen Sie Druck! Tom Sie fahren zur KTU und machen dort Dampf. Die sollen alles stehen und liegen lassen. Der Wagen von Semir hat absolute Priorität!“ befahl Anna kühl. Andrea und Tom nickten und machen sich sofort an die Arbeit. Während Andrea sich um die Unterlagen des Providers kümmerte fuhr Tom zur KTU. Dort angekommen sah er das Semirs Wagen bereits in der Halle stand und auch schon untersucht wurde. „Martin?!“ rief er quer durch die großen Halle. Ein rothaariger Kopf tauchte aus dem Kofferraum des BMWs auf. „Martin ist nicht da. Ich bin Hartmut Freund, sein Stellvertreter.“ stellte der Mann sich stolz vor und reichte Tom die Hand. „Tom Kranich…haben Sie etwas am Wagen gefunden?“ wollte Tom wissen. „Ich habe eben erst angefangen. Aber wenn Sie wollen, können Sie ja auf Martin warten. Er dürfte gleich zurück sein.“ lächelte ihn der Mann freundlich an. Tom schätzte ihn auf Ende 20. Tatsächlich kam Martin nur drei Minuten nach Toms Ankunft zurück. „Tom schön dich zu sehen. Wo hast du denn Semir gelassen?“ wollte dieser wissen. „Ich brauche Informationen Martin. Semir ist seit drei Tagen verschwunden. Es gibt keine Spur außer seinen Wagen.“ erklärte Tom. Martin nickte nachdenklich. „Dann werde ich direkt mit Hand anlegen. Du kennst Hartmut schon? Ein Genie, sag ich dir….“ strahlte Martin und wies auf seinen Stellvertreter. „Ja….bitte Martin…ich brauche einen Zwischenstand.“ flehte Tom. Martin nickte und drehte sich zu dem Techniker um. „Hartmut? Wie weit bist du?“ wollte er wissen. „Also…ich habe den Wagen seit knappen zwanzig Minuten hier. Es gibt keine Blutspuren so viel kann ich schon mal sagen. Es sind keine Fingerabdrückte zu finden und auch die Armaturen sind sauber. Keine Staubpartikel. Der Wagen scheint nicht lange dort gestanden zu haben.“ berichtete der junge Mann. Es ist kein Dreck im Auto. Nicht einmal der Ascher ist benutzt. Die Türen, Fenster und die Armaturen…alles blitzsauber.“ erklärte Hartmut. Tom ließ sich auf den Stuhl fallen. „Das ist doch absoluter Mist….ich dachte wirklich dass wir etwas finden…“ stöhnte er. Martin sah ihn an. „Semir ist ein sehr sauberer Mensch, aber dennoch ist es unmöglich.“ fing er an. Tom sah ihn an. „Was?“ wollte er wissen. „Du sagst doch das Semir nun seit drei Tagen verschwunden ist. Der Wagen stand aber noch keine drei Tage dort auf dem Rastplatz, denn wenn er dort schon so lange stand, dann dürfte sich wenigstens Staub im Wagen befinden. Aber nichts… gar nichts. Kein Staubkorn. Also ist der Wagen vorher gründlich sauber gemacht worden. Entweder um Blutspuren verschwinden zu lassen, was aber nach der Untersuchung mit dem Blaulicht nicht bestätigt werden konnte. Aber es wurden auch keine Fingerabdrücke gefunden. Auch keine von Semir!“ wiederholte Martin nachdenklich den Bericht seines Stellvertreters. Tom sah ihn erstaunt an. „Das ist wirklich merkwürdig. Semir würde ja nicht seine eigenen Fingerabdrücke weg wischen. Das heißt es muss jemand Anderer den Wagen gefahren haben.“ murmelte er nachdenklich. „Hartmut bist du im Fahrgastraum fertig?“ wollte Martin wissen und ging zum Wagen. „Ja…da ist nichts zu finden.“ bestätigte der rothaarige Mann. Martin setzte sich auf den Fahrersitz und besah sich den Abstand des Sitzes zum Steuer. „Sag mal….Semir ist denke ich nicht noch gewachsen oder?“ wandte er sich an Tom. Dieser schüttelte verwundert den Kopf. „Der Fahrersitz ist für eine Person eingestellt, die mindestens 170 cm groß ist. Semir ist aber drunter.“ nickte Martin.


    Tom sah Martin an. „Dann hat Semir den Wagen auf gar keinen Fall dort selbst abgestellt. Aber wer? Vielleicht die Frau, die ihn und Andrea gestört hat…“ dachte er laut nach. „Da es in der vergangenen Nacht geregnet hat, aber nicht in den Tagen davor, und die Reifen nass waren, als der Wagen in die KTU kam. Das heißt er stand nicht nur dort, sondern muss am Tag als Regen fiel dort abgestellt worden sein…“ warf nun der junge Hartmut ein. Tom sah ihn an. „Der Wagen ist doch auch dort nass geworden..“ gab er erstaunt von ihn. „Das ist schon richtig, aber der Regen ist ja nicht das einzige Indiz. In den Reifenrillen habe ich Schlamm gefunden. Es ist zwar ganz gewöhnlicher Schlamm wie er an zig Orten zu finden ist, aber dieser Schlamm kann sich nur festsetzen wenn der Wagen durch diesen Schlamm gefahren wird. Nicht wenn er auf einem betonierten Parkplatz steht.“ stellte Hartmut richtig. Tom nickte anerkennend. „Ein helles Köpfchen…“ lobte er den Mann. „Ja, das ist er…“ bestätigte Martin. „Sie gehen also davon aus, dass er erst heute dort abgestellt wurde?“ hakte Tom nach. Hartmut nickte. „Ja, die Uhrzeit kann ich Ihnen leider nicht sagen, aber er wurde erst heute dort abgestellt.“ bestätigte er. Tom stöhnte auf. „Also ist es jetzt klar, dass man Semir verschleppt hat. Okay…danke euch. Ich muss zurück zur PAST!“ stieß er aus und verschwand. Nur eine halbe Stunde später saß er wieder mit Anna und Andrea im Büro. „Lassen wir mal den Streit zwischen Andrea und Semir außer Acht. Was ist in den letzten Tagen passiert? Ich stimme nämlich Ihnen Tom zu, dass Semir sich bestimmt nichts angetan hat. An welchem Fall wart ihr gerade dran?“ hakte Anna nach. „Drogenhandel an den Rastplätzen. Dany hat uns Informationen zugesteckt die auf einen großen Deal hindeuten. Wann und wo sollten wir noch erfahren.“ berichtete Tom. „Okay, Semir hat genügend Feinde, das ist schon klar. Ist überprüft worden ob oder wer frei ist?“ Anna sah Andrea an. „Ja, ich habe alle überprüft. Es ist keine von denen auf freien Fuß…“ nickte Andrea. Anna stöhnte auf. „Das wird schwer….gut, dann werden wir jetzt weitermachen….was ist mit kürzlich verhafteten Personen, Umfeld, Alles?“ schlug sie vor. Tom stand auf. „Das haben wir schon alles durchgekaut…es gibt nichts…absolut gar nichts.“ kam von ihm. „Aber das kann doch gar nicht! Es muss eine Spur geben. Ist etwas übersehen worden? Haben Sie eine Veränderung bemerkt? Wurde er beobachtet?“ hakte Anna nach. „Also während wir auf Streife waren nicht…zumindest habe ich keinen Verfolger bemerkt. Er war wie immer.“ sagte Tom direkt. „Was ist in seinem privaten Umfeld?“ wollte Anna wissen. Doch darauf wusste keiner eine Antwort. Bevor Anna weiter nachhaken konnte kamen Dieter und Hotte rein. „Tschuldigung…wir sind etwas zu spät, aber der Porsche…“ entschuldigte sich Hotte. „Schon gut, setzen Sie sich und nehmen sich einen Kaffee. Was ist mit der Frau, die Semir geküsst hat. Kannten Sie sie, Andrea?“ wollte Anna wissen. Andrea schüttelte den Kopf. „Sie kam mir nicht bekannt vor. Aber sie hat Semir mit Namen angesprochen und…ihn geküsst.“ presste sie heraus. „Gibt es denn in der Datenbank jemanden der sie stark ähnelt?“ wollte Anna weiter wissen.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Tom nickte. „Andrea hat herausgefunden, dass es zwar gut 60% Frauen in NRW eine Ähnlichkeit haben, aber nur eine davon hat eine Vergangenheit, die sehr lesenswert ist und sie kannte Semir. Und zwar eine Daniela Born….“ sagte er. „Daniela Born war die Frau von Thomas Born, einem Bundesgrenzschutzpolizisten und Semirs Freund auf der Polizeischule sowie sein Partner in einer der Reviere in Berlin damals noch. Sie selbst war Sekretärin der Schulverwaltung. 1998 hat Semir und André, Semirs damaliger Partner, sie wegen Mordes und Drogenhandel verhaftet. Sie bekam 10 Jahre. Eigentlich hätte sie erst 2008 entlassen werden sollen. Sie hat allerdings nur vier Jahre abgesessen weil der Rechtsanwalt von ihr es geschafft hat, dass die Reststrafe zur Bewährung ausgesetzt wurde. Keine Fluchtgefahr und als Auflage, muss sie sich jeden Tag einmal beim Revier melden. Ich habe es überprüft…sie hat sich gemeldet. Allerdings hat ein Besuch bei ihrer Meldeadresse keinen Erfolg gehabt. Sie ist nicht zuhause.“ berichtete Andrea. Tom sah sie an. „Drogenhandel? Es ist doch schon merkwürdig oder? Ich meine wir sind gerade an einem Fall dran, der mit Drogen zu tun hat, Semir wird von dieser Frau, die wegen Drogenhandel und wegen Mord im Gefängnis saß regelrecht überfallen und nun ist er verschwunden. Vielleicht ist sie unser derzeitiger Gegner.“ mutmaßte Tom. Anna sah ihn an. „Dafür haben wir keine Beweise. Diese Frau ist verschwunden und solange wir sie nicht befragen können, müssen wir uns mit den Akten zum damaligen Fall und zum jetzigen Fall beschäftigen. Andrea und ich werden es tun. Herzberger und Bonrath werden die Wohnung dieser Daniela Born überwachen und wenn sie auftaucht werden sie sie herbringen. Tom, Sie fahren noch einmal zu Semirs Wohnung und durchsuchen diese akribisch!“ befahl Anna. „Und wir Andrea, werden jetzt auch die Öffentlichkeit einschalten. Lassen Sie Semirs Verschwinden in den Nachrichten einfließen. Vielleicht kommen wir so an Zeugen, die gesehen haben, was passiert ist oder aber einen Hinweis auf den Abend geben können.“ wandte sie sich an ihre Sekretärin. Tom zog sich die Jacke an und wollte losfahren, als Andrea ihn festhielt. „Tom…denkst du wir finden ihn?“ fragte sie leise. „Ja…und dann werden wir ihm die Ohren langziehen und wenn es das längste ist, was er dann hat.“ nickte er und lächelte leicht. Doch in seiner Stimme klang Unsicherheit mit. Wie sollte er das Versprechen nur halten? Von Semir gab es keine Spur. Andrea nickte. „Ja sicher….“ lächelte sie. Doch alle hier wussten, dass wenn sie Semir nicht in den nächsten Stunden fanden, es zu spät war. Denn je länger er verschwunden war, umso geringer würde die Chance sein, ihn lebend zu finden.


    Tom sah sich zum wiederholten Mal in Semirs Wohnung um. Mittlerweile hatte er die Socken von links auf rechts gedreht. Jeden Schrank durchwühlt und sogar die Post durchgesehen, doch das Ergebnis war das gleiche wie auch beim letzten Mal. Nichts….es gab keinen Hinweis wo Semir war. Alles war peinlich sauber und aufgeräumt. Auf dem Tisch lag noch die Tageszeitung von dem Tag vor dem Verschwinden. Ordentlich zusammengerollt, wie Semir es immer machte. Verdammt wo steckte er nur. Die Krankenhäuser hatten Keinen aufgenommen auf dem die Beschreibung seines Partners zutraf. Und es wurde auch kein Unfall gemeldet. Doch wo sollte er weitersuchen? Hier in der Wohnung, das stand fest, würde er nichts finden. Vielleicht sollte er noch einmal ins Restaurant fahren. Immerhin scheint Semir dort verschwunden zu sein. Irgendwas war passiert. Und das konnte vermutlich nur Semir sagen. „Wo steckst du nur?“ fragte er leise. Er verließ die Wohnung nicht ohne die Tür sorgfältig abzuschließen. Er fuhr zur PAST zurück wo Anna bereits auf ihn wartete. „Tom?“ fragte Anna. Dieser zog die Schultern hoch. „Nichts…wie vorher auch schon.“ gab er von sich. „Wo ist Andrea?“ fragte er verwundert, als er sah, dass der Schreibtisch leer war. „Sie schläft denn das hatte sie nötig. Sie ist völlig am Ende.“ erklärte Anna. Tom nickte. „Sie gibt sich die Schuld, dass er weg ist.“ meinte er nur. „Das ist sie aber nicht. Okay, mit Andrea werde ich mich beschäftigen. Wir haben die Öffentlichkeit eingeschaltet. Die Fernsehsender werden ab den 18 Uhr Nachrichten die Suchmeldung verbreiten. Alle Reviere haben ein Bild von Semir. Mehr können wir nicht tun. Wir müssen abwarten bis die Sendungen gelaufen sind.“ stöhnte Anna. Tom sah sie an. „Soll ich hier sitzen und warten?“ fauchte er sie an. Anna lächelte. „Tom, Sie sind seit mittlerweile drei Tagen dabei Semir zu suchen. Sie haben selbst gesagt, dass es keine Spuren gibt. Was wollen Sie tun? In Semirs Wohnung und in seinem Auto ist nichts zu finden, also müssen wir abwarten.“ erklärte sie ruhig und besonnen. Tom stand auf. „Wo wollen Sie hin?“ hakte Anna nach. „In mein Büro! Ich sehe mir die Akte von Daniela Born an und werde diese Dame persönlich suchen!“ knurrte Tom. „Herzberger und Bonrath werden das tun! Ich habe eben mit dem Polizeipräsidenten telefoniert. Sie werden von dem Fall mit den Drogenhändler freigestellt und wir haben die Aufgabe uns um das Auffinden von Semir zu kümmern.“ gab Anna bekannt. „Und was wenn dieser Drogenhändler diese Daniela Born ist? Dann erledigen wir gleich zwei Fälle. Ich habe das dumpfe Gefühl, dass diese Daniela mit in dieser Sache steckt! Und ich werde es herausfinden!“ versprach er.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Gegen Nachmittag saß Andrea wieder an ihrem Schreibtisch. Anna kam zu ihr. Als Andrea sie ansah waren deutlich die geränderten Augen zu sehen. Sie hatte wieder geweint. „Andrea…wir werden ihn finden.“ Versprach Anna erneut. Andrea nickte. „Das hoffe ich sehr…“ gab sie von sich. Anna strich ihr sanft über den Arm. „Sie lieben ihn wirklich oder?“ hakte sie nach. Andrea lächelte und nickte. „Ja….“ gab sie zu. Verstohlen wischte sie sich eine Träne weg. Anna nahm sie ihn den Arm. „Wir werden ihn finden…ganz bestimmt und dann wird sich ausgesprochen.“ versprach sie. „Ich habe Angst….“ sagte Andrea leise. Anna nickte. „Ich auch, aber wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben. Hat sich noch ein Krankenhaus gemeldet?“ fragte Anna. „Nein. Nirgends ist jemand mit Semirs Beschreibung eingeliefert worden. Ich drehe durch! Ich kann nicht mehr!“ stöhnte Andrea. Anna nickte. „Ich kann das sehr gut verstehen, aber ich brauche Sie jetzt. Nehmen Sie sich die Akte von Frau Born vor und durchforsten sie sie. Wir müssen sie finden. Es ist zwar gut möglich, dass sie nichts mit Semirs Verschwinden zu tun hat, aber sie sie ist vermutlich die Letzte die ihn gesehen hat. Sobald wir sie haben, werden wir sie verhören und dann wissen wir mehr.“ lächelte sie Andrea an. Die Sekretärin nickte und stand auf, doch in der Tür blieb sie stehen. „Denken Sie, dass er noch lebt?“ fragte sie leise. Anna nickte. „Ja, das denke ich und solange wir nicht das Gegenteil beweisen können gilt er als vermisst.“ gab Anna mit fester Stimme zurück. „Wenn ich ihn nicht allein gelassen hätte….ich meine, wenn diese Frau wirklich Schuld daran ist, dann…“ versuchte Andrea zu sagen. Anna lächelte leicht. „Wissen Sie, was wir jetzt machen. Wir werden jetzt den Abend des Verschwindens noch mal in allen Einzelteilen zerlegen. Erzählen Sie mir, was passiert ist. Jede Kleinigkeit ist wichtig…“ forderte Anna sie auf. Andrea nickte. Erneut wiederholte sie den letzten Abend mit ihrem Freund. „Also…Semir holte mich um sieben ab. Er sah einfach wunderbar aus. Er war so liebevoll und buhlte nur so um Aufmerksamkeit. Im Restaurant hatte er einen Tisch reserviert und als wir saßen kam auch schon der Kellner. Wir suchen unser Essen aus. Während wir warteten fragte Semir immer wieder ob wir nicht noch einmal versuchen sollten gemeinsam auszukommen. Ich war erst misstrauisch. Und als er mich nach dem Essen frage ob er eine Chance bekommt, habe ich zustimmen wollen. Plötzlich war diese Frau da. Sie schrie laut seinen Namen und stürzte sich auf ihn. Sie hat ihn geküsst und….er hat nichts getan…“ presste Andrea raus. Scheinbar kam wieder die Eifersucht auf. Anna nickte. „vielleicht war Semir völlig überrascht. Ich meine, er war mit Ihnen da und sicher nicht darauf vorbereitet…“ gab sie nachdenklich von sich. Andrea lächelte leicht. „Jetzt weiß ich es auch, aber jetzt ist es zu spät… er ist weg und keiner weiß wo er ist oder warum er verschwunden ist.“ sagte sie leise.


    Rolf und Tanja Sommer saßen gerade beim Abendessen und wie immer lief zu Tanjas Unmut der Fernseher in der Küche. „Kannst du denn nicht einmal auf deine Nachrichten verzichten?“ fauchte sie ihren Mann an. „Nein, kann ich nicht! ich will wissen was geschehen ist und davon hältst auch du mich nicht ab!“ gab er wütend zurück. Jeden Abend gab es diese Auseinandersetzung. Doch nun, als ein Bild von einem Mann gezeigt wurde, stellte sie den Ton lauter. „…eine Suchmeldung der Polizei! Gesucht wird dieser Mann. Es handelt sich um Semir Gerkan, Kriminalhauptkommissar der Kripo Autobahn. Er ist seit Dienstag verschwunden und wurde zuletzt in der Kölner Innenstadt gesehen. Wer kann Hinweise geben wo er sich aufhält? Informationen bitte direkt an die Polizeidienststelle der Autobahnpolizei Neuss. Telefonnummer…..“ sagte der Sprecher. Tanja schrieb sich die Nummer auf. „Das ist doch der Typ, den wir am Rhein gesehen haben oder? Der Typ wo die anderen hinterher waren“ stieß nun auch Rolf aus. „Ja genau….wir müssen sofort bei der Polizei anrufen!“ forderte sie ihren Mann auf. Rolf nickte und wählte die Nummer. Nur wenig später meldete sich eine Frau am anderen Ende. „Anna Engelhardt, Kripo Autobahn!“ hörte Rolf. „Hier ist Rolf Sommer….es geht um den Mann, den Sie suchen. Semir Gerkan….meine Frau und ich haben ihn vor einigen Tagen gesehen…“ erzählte er. „Ich schicke Ihnen jemanden. Bitte nennen Sie mir Ihre Anschrift.“ bat Anna Engelhardt. Rolf gab sie durch. Dann war das Gespräch auch schon beendet. Tanja sah ihn an. „Und?“ wollte sie wissen. „Es kommt jemand her…“ meinte er nur. „Du hast vergessen zu fragen ob es eine Belohnung gibt! Wie blöd bist du eigentlich?“ fauchte sie ihn wütend an. Rolf sah sie an. „Geht es dir eigentlich immer um Geld?“ wollte er wissen. Tanja zog die Schultern hoch. „Warum denn nicht? Ich ziehe meine Vorteile eben aus allem was ich tue…“ gab sie zurück. Gut eine Stunde nach dem Telefonat klingelte es an der Tür. Tanja öffnete. „Frau Sommer?“ fragte der Mann und sie nickte. „Tom Kranich, Kripo Autobahn!“ stellte sich der Mann vor und reichte ihr eine Karte. „Kommen Sie doch rein…“ bat Tanja ihn und musterte ihn von oben bis unten. Dieser Mann sah verdammt gut aus für einen Polizisten, dachte sie bei sich. „Sie haben meinen Kollegen gesehen?“ wollte Kranich wissen. Tanja führte ihn in die Küche wo Rolf saß. „Ja, es war am Dienstagabend. Er war mit einer Frau dort. Wir waren im Restaurant am Rhein gewesen und dort saß er erst mit einer blonden Frau am Tisch. Dann kam eine andere Frau und küsste ihn worauf die Blonde aufstand und ging. Er ist ihr hinterher, kam aber nur wenige Minuten später wieder rein. Ich sah noch wie er zahlte und dann auch wieder verschwand. Mein Mann wollte eine Rauchen gehen, während ich am Tisch saß…na erzählt mal was du gesehen hast, Rolf!“ forderte Tanja ihren Mann auf. Kranich sah Rolf an. „Nun ja….ich wollte wie meine Frau schon sagte, eine rauchen und ging vor die Tür. Dort sah ich wie der Mann zu einem BMW ging. Aber bevor er einsteigen konnte kam diese Frau zu ihm.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Tom sah den Mann an. „Haben Sie den Eindruck gehabt, dass er sie kannte?“ wollte er wissen. Rolf Sommer zog die Schultern hoch. „Das kann ich nicht sagen. Er stieg in den Wagen und fuhr weg. die Frau hatte dann telefoniert.“ berichtete er. „Und was passierte dann?“ fragte Tom weiter. „Ich bin zurück ins Restaurant, bezahlte die Rechnung und dann sind wir noch am Rhein spazieren gegangen.“ endete Rolf Sommer. „Ja und da passierte was ganz Komisches…“ mischte nun auch seine Frau mit. Tom sah sie an. „Was denn genau?“ hakte er nach. „Wir sind wie gesagt noch etwas spazieren gegangen und als wir ungefähr auf der Höhe der Deutzer Brücke waren, kam dieser Mann angerannt. Er sah sich immer wieder um und wir stießen zusammen.“ erzählte Rolf Sommer. „Hat er etwas gesagt? Konnten Sie die Verfolger sehen? War es die Frau?“ schoss Tom die Fragen ab. „Die Frau? Nein…die war nicht mehr dabei. Aber vier Männer… die ihn verfolgten. Ganz schöne Kaliber sag ich ihnen und ihr Kollege schien ziemliche Angst zu haben. Er entschuldigte sich nicht einmal für den Zusammenstoß.“ berichtete Tanja eifrig. „Haben Sie die Männer sehen können?“ wollte Tom nun wissen. „Nicht gut genug.“ gab sie zu. „Und Sie?“ wandte Tom sich an Rolf. Der Blick den seine Frau ihm nun zuwarf, entging Tom nicht. „Leider auch nicht. Ich war so erschrocken, als ihr Kollege uns umrannte, dass ich nicht darauf geachtet habe. Ich musste mich um meine Frau kümmern, die am Boden saß.“ erklärte er. Meine Strumpfhose ist durch den Sturz kaputt gegangen. Es war eine sehr teure Strumpfhose!“ behauptete sie. Ihr Mann sah sie an. „Du hast dir das Ding bei Aldi gekauft!“ fauchte er sie an. Tom musste grinsen. Scheinbar war der Mann mit der Aussage von seiner Frau nicht zufrieden. „Gibt es eigentlich eine Belohnung wenn wir Ihnen sagen, was wir wissen?“ wollte sie plötzlich wissen. Tom sah sie an. „Nein, es ist Ihre Bürgerpflicht, die Polizei zu unterstützen. Sie sind Zeuge und das wird nicht bezahlt.“ erklärte er sanft. Tanja sah ihn wütend an. „Da begibt man sich in Gefahr um zu helfen und dann wird das nicht bezahlt?“ fragte sie wütend. „Du warst doch gar nicht in Gefahr! Die einzige Gefahr die es zu diesem Zeitpunkt gab ist deine Geldgier!“ schrie sie ihr Mann an. Dann sah er Tom an. „Warum suchen Sie Ihren Kollegen eigentlich? Hat er etwas angestellt?“ wollte Ralf wissen. „Nein, er ist seit diesem Abend nicht mehr aufgetaucht. Wir müssen befürchten, dass er….“ Tom stockte. „ … er wird vermisst.“ hängte er an. Er wollte dieses Ehepaar nicht noch mehr erzählen. „Das tut mir aufrichtig leid…“ meinte Rolf Sommer. Tom sah ihn an. „Haben Sie die Männer wirklich nicht gesehen?“ hakte er erneut nach. „Nur ein paar Sekunden. Aber ich denke nicht dass es reicht. Der Mann, der voran gelaufen ist, hatte einen Vollbart und strahlend blaue Augen. Wirklich blau. Sie waren unglaublich hell.“ beschrieb Rolf den Mann. „Denken Sie, Sie könnten ihn wieder erkennen, wenn Sie ein Bild davon sehen?“ wollte Tom wissen. Rolf dachte kurz nach und nickte dann. „Ja…ich denke das krieg ich hin.“ versprach er. „Du willst der Polizei helfen, obwohl es kein Geld dafür gibt? Was für eine Flasche bist du?“ fauchte Tanja wütend. Sie verließ die Küche und wenig später knallte die Tür eines Zimmers. Rolf sah Tom entschuldigend an. „Entschuldigung…aber sie ist ziemlich launisch, wenn es um Hilfe geht.“ entschuldigte er sich für seine Frau. „Würden Sie mich auf das Revier begleiten? Ich lasse Sie danach auch wieder nach Hause bringen…“ bat Tom. „Ja sicher..aber ich habe einen eigenen Wagen. Sie fahren vor und ich folge Ihnen.“ machte Rolf das Gegenangebot. Tom war einverstanden.


    Tom kam mit Rolf Sommer in die PAST und Anna kam sofort aus ihrem Büro. Sie begrüßte Rolf Sommer und führte ihn direkt in einen Verhörraum. „Herr Sommer, Herr Kranich sagte mir, dass Sie einen der Männer vor denen unser Kollege weg gelaufen ist, gesehen haben. Wir haben hier nun einige Bilder, von in Frage kommenden Personen. Bitte sehen Sie sich diese Leute an und sagen uns wenn Sie denken, dass es die Person war.“ bat sie ihn. Rolf Sommer nickte und machte sich an die Arbeit. Per Mausklick konnte er sich durch die Kartei der bekannten Verbrecher durchwühlen. Doch auch nach einer guten Stunde hatte er Keinen gefunden, der der Beschreibung wirklich entsprach. „Tut mir leid, aber von denen war es keiner.“ erklärte er, als er durch war. Anna stöhnte auf. „Die Frau mit der unser Kollege unterwegs war, war sie auch irgendwo zu sehen?“ wollte sie wissen. „Nein. Also ich habe sie nicht gesehen. So eine Frau wäre mir aufgefallen. Sie hatte wunderbare Kurven, aber ein sehr verlebtes Gesicht.“ gab Rolf von sich. „Die Frau wird von uns gesucht. Sie ist eine Zeugin. Sagen Sie, Herr Sommer….haben Sie irgendwie mitbekommen, warum unser Kollege vor diesen Männern davon gelaufen ist? Haben Sie irgendwas gesehen was uns helfen könnte?“ wollte Anna wissen. Rolf Sommer dachte nach. „Nein….tut mir Leid….außer den Streit den Ihr Kollege mit seiner Freundin hatte ist nichts Besonderes an diesem Abend gewesen.“ gab er zu. Anna nickte. „Sie sagten meinem Kollegen, dass Sie in Höhe der Deutzer Brücke waren. Können Sie den Ort näher beschreiben?“ fragte sie weiter. „Ich kann Ihnen die Stelle genau zeigen…“ schlug Rolf vor. Anna sah ihn an. „Das wäre sehr gut. Sie werden mit Herrn Kranich dorthin fahren und dann hoffen wir, etwas zu finden, was uns hilft.“ lächelte sie ihn an und verließ den Raum. Nur wenig später kam sie mit Tom zurück. „Dann wollen wir mal!“ bot Tom an. Rolf Sommer folgte den Hauptkommissaren. Tom fuhr zügig und kam nach einer guten dreiviertel Stunde am Restaurant an. Er und Rolf Sommer gingen den gleichen Weg, den das Ehepaar nach dem Restaurant genommen hatte. Kurz vor der Deutzer Brücke sah Rolf Sommer sich um. „Hier war es….genau hier…Ihr Kollege kam aus der Seitenstraße dort.“ erklärte er und wies auf die Marktmanngasse. Tom sah ihn an. „Okay….er kam aus der Gasse. Wie lange dauerte es ungefähr, bis die Männer heraus kamen?“ fragte er weiter. „Ungefähr zwei bis drei Minuten, würde ich sagen…“ kam von Rolf. „okay….und die sind dann zur Deutzer Brücke gerannt oder in die andere Richtung?“ wollte Tom nun wissen. „In die andere Richtung, deshalb sind wir ja zusammen gestoßen. Tanja, meine Frau ging zu Boden und ich wollte sie festhalten, aber Ihr Kollege war so schnell, dass er auch mich umriss. Er ist dann in Richtung Restaurant gelaufen.“ erzählte Rolf. „Danke…das ist schon mal eine Hilfe. Wie lange nach dem Verlassen des Restaurants durch meinen Kollegen sind Sie wieder zusammen gestoßen?“ stellte Tom die nächste Frage. „Wir haben gegen elf das Restaurant verlassen da war Ihr Kollegen vielleicht gerade eine halbe Stunde draußen. Das Restaurant ist ja direkt am Frankenturm und als wir hier waren sind ungefähr noch mal zehn Minuten vergangen.“ zählte Rolf auf. Tom sah sich um. Also knappe vierzig Minuten, demnach musste er hier ansetzen und den Abend rekonstruieren. Das hieß die ganzen Restaurants und Kneipen absuchen und die Leute befragen und dann hoffen, dass diese Daniela Born irgendwann wieder auftauchte.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Nachdem Rolf nach Hause gefahren war, setzten Anna, Tom, Dieter und Hotte sich zusammen um das weitere Vorgehen zu besprechen. „Wir müssen auf jeden Fall sämtliche Kneipen abgehen, die in diesem Bereich sind. Nach Aussage der Zeugen war Frau Born nicht mit dabei. Entweder hat sie es angezettelt oder aber sie ist unschuldig. Wie weit seid ihr mit der Wohnung?“ wandte Tom sich an Dieter und Hotte. „Bisher ist sie nicht aufgetaucht. Die Nachbarn haben alle gesagt, dass sie eine ruhige Nachbarin sei. Keine Männerbesuche, keine Freunde…nichts.“ erzählte Dieter. Tom nickte. „Gut, was ist mit ihrer Arbeitsstätte?“ hakte er nach. „Sie ist arbeitslos.“ antwortete Hotte. Tom stöhnte auf. „Irgendwo muss sie doch sein….“ meinte er nachdenklich. Er sah zu Anna. „Wir müssen versuchen, die Wege, die Semir an diesem Abend gegangen ist zu rekonstruieren und alle befragen, die in der fraglichen Zeit vor Ort waren. Das wird allerdings schwierig, denn wir wissen ja nicht wo er war. Tom, Sie werden mit Siggi die Kneipen und Restaurants abgehen und das Personal dort befragen. Irgendwer muss ihn ja gesehen haben.“ befahl sie nun. „Ja, wenn er dort drin war. Restaurants schließe ich eigentlich aus, denn er hatte ja mit Andrea gegessen. Kneipen könnten da schon eher etwas sein, wenn er mit Daniela etwas getrunken hat. Bisher wissen wir nicht was sie mit Semirs Verschwinden zu tun hat. Es kann ja auch sein, dass sie absolut unschuldig ist.“ dachte Tom nach. „Das kann nur sie beantworten. Allerdings müssen wir sie dazu finden und bisher sieht es schlecht aus.“ gab Anna zu verstehen. Tom stand auf. „Wir müssen doch mal so langsam etwas finden! Je mehr Zeit vergeht umso wahrscheinlicher wird es, dass er noch lebt!“ stieß er verzweifelt aus. Es klopfte an der Tür und Andrea kam herein. „Wir haben besuch…Daniela Born steht vorne…“ sagte sie. Sofort sprang Anna auf und gefolgt von Tom rannte sie ins Büro. Dort saß auf dem Stuhl die Frau, die Semir geküsst hatte. Tom konnte sich nicht zurück halten und ging sofort auf sie zu. „Wo ist mein Kollege?!“ schrie er sie an. Daniela sprang auf und drückte sich ängstlich an die Wand. „Ich verstehe nicht…“ sagte sie verwundert. „Wo ist Semir? Was haben Sie mit ihm gemacht?“ schrie Tom sie erneut an und packte sie am Arm. „TOM!!“ rief Anna ihn zurück. Tom sah sie an. „Frau Born, dürfte ich Sie bitten mir zu sagen, was an dem Dienstagabend zwischen Ihnen und Semir passiert ist?“ wollte Anna freundlich wissen. „Ja sicher….ich habe ihn getroffen, als er mit ihr im Restaurant saß. Semir ist ihr natürlich hinterher aber sie war weg. Er liebt sie wirklich…“ lächelte Daniela Andrea an. Diese drehte sich um und verließ den Raum. „Was ist denn danach passiert?“ hakte Anna nach. „Ich wollte mich bei Semir entschuldigen, aber er ließ sich nicht aufhalten. Er ist weg gefahren und ich habe mir ein Taxi gerufen.“ berichtete Daniela. „Wissen Sie, Semir und ich kennen uns schon sehr lange.“ hängte sie an. „Er hat Sie ins Gefängnis gebracht. Wegen Mordes!“ stellte Tom richtig. Daniela nickte. „Ja, das hat er. Er und dieser André…aber ich habe meine Strafe abgesessen und bin nun geläutert.“ erklärte sie weiter. „Haben Sie ihn umgebracht? Aus Rache? Wo ist er?“ schoss Tom weiter die Fragen ab. „Das weiß ich nicht!“ fauchte sie zurück.


    Daniela sah Tom Kranich an. „Ich habe nichts getan! Auf dem Revier wo ich mich immer melden soll, hat man mir mitgeteilt, dass Sie mich suchen. Deswegen bin ich hier! Warum fragen Sie Semir denn nicht? Er wird es bestätigen!“ behauptete sie. „Semir ist seit der Begegnung mit Ihnen verschwunden! Seit diesem Abend, als Sie mit ihm zusammen waren!“ stieß Andrea nun aus. Daniela sah sie erschrocken an. „Bitte was? Und….Sie denken jetzt, ich habe mit seinem Verschwinden etwas zu tun? Das ist doch absurd!“ stieß sie aus. „Ach ja? Wer sagt uns denn nicht, dass Sie ihn aus Rache umgebracht haben? Sie haben doch eine Rechnung mit ihm auf!“ wollte Tom wissen. „Ja…nein…ich…ich wollte mich doch nicht an ihn rächen. Ich habe mich lediglich gefreut, dass ich ihn wieder gesehen habe. Sicher, ich habe Dummheiten begangen aber ich habe daraus gelernt!“ versprach Daniela. Anna nickte. „Dann erzählen Sie uns doch bitte was an diesem Abend passiert war…“ bat sie. Daniela sah sie an. „Wie ich schon sagte, habe ich Semir am Tisch sitzen sehen. Ich bin hin und konnte mich einfach nicht zurück halten. Ja, ich habe ihn geküsst und es war mir ehrlich gesagt egal wie seine Begleitung darauf reagierte. Semir war ziemlich sauer auf mich, aber ich habe es genossen. Als er fahren wollte, habe ich ihn gebeten mir eine Chance zu geben, aber er ist weg gefahren. Vorher hatte er mich noch angeschrien, dass ich Schuld sei, weil die Versöhnung nicht klappte. Er ist weg gefahren und er war wirklich sauer…aber ich habe nichts mit seinem Verschwinden zu tun!“ schwor sie. Anna sah sie prüfend an. Daniela bemerkte diesen Blick. „Das ist die Wahrheit! Ich habe nichts mit seinem Verschwinden zu tun! Ich schwöre es!“ erklärte sie. „Was haben Sie die letzten Jahre gemacht? Sie sind doch bereits seit zwei Jahren entlassen worden oder?“ hakte Tom nach. Daniela nickte. „Ja das stimmt. Ich wohne in Köln und ich bin nicht wieder straffällig geworden. Wirklich…ich habe aus meinen Fehlern gelernt….ich will einfach nur leben!“ gab sie von sich. „Das sollen wir glauben? Sie sind eine eiskalte Mörderin! Aus den Akten weiß ich, dass Sie sogar Semir töten wollten!“ stieß Tom aus. Daniela stöhnte auf. „Ich weiß dass es damals dumm war! Aber ich bin jetzt unschuldig. Ich schwöre!“ versprach sie. Anna sah sie an. „Sie haben damals mit Drogen gehandelt oder aber Ihre Vorteile daraus gezogen. Haben Sie noch Kontakte zu diesen Kreisen?“ wollte sie wissen. „Nein….wirklich…ich habe nichts mehr… ich beziehen Arbeitslosengeld und muss damit hinkommen. Es ist nicht viel….aber ich schwöre Ihnen, ich habe nichts getan!“ erklärte Daniela erneut.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Tom stöhnte leise auf, als Daniela die PAST wieder verlassen hatte. „Hotte! Du und Dieter werdet sie beobachten. Ich denke nämlich sehr wohl, dass sie mit dem Verschwinden zu tun hat. Lasst sie nicht aus den Augen! Sie kann uns vielleicht zu ihm führen!“ befahl er. Die beiden Polizisten nickten und rannten raus. Anna sah Tom an. „Denken Sie wirklich, dass sie etwas damit zu tun hatte? Was sie sagte würde sich mit der Aussage des Kellners und auch mit denen der Zeugen decken. Kann es nicht sein, das Semir einen Anruf bekommen hat? Vielleicht ein Informant, der ihm etwas erzählen wollte. Es ist doch gut möglich, dass ihn jemand angerufen hat und dort in die Markmannsgasse zum Treffen bestellte. Oder Semir wollte noch ein Bier trinken bevor er nach Hause fuhr und hat dann etwas mitbekommen, was nicht für seine Ohren bestimmt war. Es gibt doch tausend Möglichkeiten…“ meinte sie nachdenklich. Tom nickte. „Ich weiß dass es die gibt, aber sie dort ist greifbar… und ich hab es im Urin, dass sie da mit drin steckt! Und ich werde es herausfinden. Und wenn sich herausstellt, dass sie mit drin steckt, dann kann sie sich sehr warm anziehen, dann werde ich sie in den Knast bringen.“ schwor Tom. Anna lächelte leicht. Bevor sie jedoch antworten konnte klingelte Toms Handy. „Ja?“ meldete er sich. „Dr. Werner hier…es geht um den Toten aus dem BMW.“ erklärte der Arzt. Tom sah Anna an. „Ja was ist damit?“ wollte Tom wissen. „Er muss bevor er starb durch die Hölle gegangen sein. Dass er sich einen goldenen Schuss gesetzt hat, hab ich dir ja schon gesagt aber ich habe jetzt auch die Identität des Mannes. Es handelt sich um Daniel Meisner…“ erklärte Wegener. „Dany?“ stieß Tom aus. „Wenn du es sagst ja. Er hat mehrere Rippenbrüche erlitten und auch einen Milzriss. Also wenn er nicht an den Drogen verstarb, dann an den Folgen der Verletzungen. Ich würde sagen, dass er vor seinem Tod, der ca. 72 Stunden plus minus der üblichen Toleranz eingetreten ist noch extrem gefoltert wurde. Vermutlich sogar einige Tage…“ erklärte Wegener weiter. „Danke Doc..“ murmelte Tom und beendete das Gespräch. „der Tote in Semirs Wagen ist ein Informant und seit mindestens 72 Stunden tot.“ sagte er zu Anna. „Vor drei Tagen….vermutlich sogar länger. Damit ist Dany zur gleichen Zeit wie Semir verschwunden. Es muss dort einen Zusammenhang geben. Dany hatte Semirs Kette in der Hand. Die Frage ist nur, ob er sie ihm abgerissen hat oder ob man sie ihm gegeben hat. Vielleicht hat Semir sie ihm gegeben.“ mutmaßte Anna.


    Tom ging wie im Trance in sein Büro zurück. Wie kam Dany an die Kette von Semir? Es war eine dünne goldene Kette, die Semir von seiner Mutter zur Hochzeit bekommen hatte. Semir hätte sie nie freiwillig abgelegt also musste Dany sie ihn abgerissen haben. Vielleicht hatte Semir ihn getroffen und sie sind dann zu zweit vor den Männern die die Sommer beschrieben geflohen. Vielleicht musste Semir sogar mit ansehen, wie Dany starb und vielleicht war er selbst schon tot. Tom schloss die Augen. Wo sollte er denn nur anfangen? „Tom?“ riss Siggi ihn aus seinen Gedanken. „Ja?“ wollte er wissen. „Lass uns die Kneipen vornehmen. Ich denke wir können dort etwas heraus finden.“ schlug Siggi vor. Tom stand auf. Siggi hatte Recht. Sie mussten sich zunächst auf den Abend konzentrieren. Gemeinsam fuhren sie in das Vergnügungsviertel am Rhein und gingen in die erste Kneipe. An der Theke stand eine recht üppige Blondine die Tom direkt anlächelte. „Was kann ich für dich tun?“ wollte sie wissen und streckte ihre Hand nach seinem Gesicht aus. „Kranich, Kripo Autobahn…es geht um diesen Mann hier!“ stellte Tom sich vor. Sofort ging die Hand wieder zurück. „Kenne ich nicht!“ behauptete die Blondine. Die Stimme war nun nicht mehr so sanft, sondern kalt. „Ich würde gern wissen ob der Mann vor einigen Tagen hier im Lokal war.“ versuchte Tom heraus zu finden. „Kann schon sein.“ gab die Blondine zurück. „Hören Sie…der Mann ist mein Kollege und seit Dienstag spurlos verschwunden. Ich würde ihn gern wiederfinden, denn er ist auch mein Freund.“ erklärte Tom. Die Blondine sah ihn an. „Hör zu Bulle…es tut mir wirklich leid, dass dein Freund weg ist, aber ich kenne ihn nicht. Ich habe ihn nicht gesehen und es interessiert mich nicht die Bohne!“ fauchte die Frau. Tom nickte. „Vielen Dank für Ihre Hilfe….“ knurrte er und verließ die Kneipe. Doch auch in den nächsten Kneipen hatte er kein Glück. Niemand hatte Semir gesehen. Natürlich waren die Aussagen nicht gerade bekräftigend, doch auch am Rheinufer gab es genügend Verstecke wo man sich treffen konnte. Vielleicht war er auch auf einem der Schiffe. Nach und Nach klapperten er und Siggi auch die Schiffe ab. Mit dem gleichen negativen Ergebnis. Tom stöhnte auf und ließ sich auf eine der Banken fallen. „Wo sollen wir nur suchen…“ stöhnte er. Siggi sah ihn an. „Semir könnte sich auch mit ihm an einem der Sehenswürdigkeiten getroffen haben. Ich meine wenn Dany ihn wirklich getroffen hat. Es ist ja auch gut möglich, das Dany bereits weg war, als Semir verschwand.“ dachte Siggi laut nach. Tom sah ihn an. „Das ist gut möglich, aber hier gibt es einiges wo man sich treffen kann. Ein Parkplatz, eine Mauer, ein….warte…..natürlich. Sommer sagte dass sie an der Deutzer Brücke mit Semir zusammengestoßen waren. Dann müssen wir nur die Deutzer Brücke mit ca. 5 – 7 Minuten in beiden Richtungen absuchen!“ stieß Tom aus und rannte los.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Dieter und Hotte sahen wie Daniela Born bei ihrer Wohnung ankam, ausstieg und ins Haus ging. „Denkst du, sie hat was mit Semirs Verschwinden zu tun?“ wollte Dieter nach einer Weile wissen. „Ich weiß nicht…könnte sein. Sie hat schon mal versucht ihn zu töten und sie war in Drogengeschäfte verstrickt. Das lässt die Vermutung nahe kommen dass sie noch Kontakte zu der Szene hat. Vielleicht ist sie ja noch wütend auf Semir und hat ihn in seiner Wohnung versteckt? Was meinst du? Sollten wir uns nicht mal dort oben umsehen?“ schlug Dieter vor. Hotte lachte auf. „Wir sollen sie beobachten. Ich denke nicht, dass sie so dumm ist und Semir dort festhält. Da würden wir doch sofort suchen. Nein, außerdem soll sie uns ja nicht bemerken. Also…wir werden hier warten und wenn sie die Wohnung verlässt werden wir ihr folgen. Vielleicht wird sie so unvernünftig und fährt zu ihm.“ setzte er dagegen. Dieter nickte. „Wenn sie da mit drin steckt. Also ich sehe sie auch als gebrochene Frau. Ich meine, sie hat ihre Strafe abgesessen und ist vielleicht wirklich unschuldig. Vielleicht wollte sie wirklich nur mit Semir reden.“ sinnierte Dieter weiter. Hotte schwieg. Er sah nur zum Eingang und wartete darauf, dass etwas passierte. Doch die ersten Stunden vergingen sehr langsam ohne dass etwas passierte. „Hey, da ist sie!“ stieß er dann plötzlich aus. Dieter, der kurz gedöst hatte sah erschrocken auf. „Na dann nichts wie los! Aber sei vorsichtig, nicht das sie uns bemerkt!“ warnte er seinen Partner. „Ich bin doch kein Anfänger!“ maulte Hotte und fuhr an. „Schon sonderbar oder….sie sagt doch sie ist arbeitslos und fährt so einen Wagen?“ staunte Dieter als er sah dass Daniela in einen Porsche stieg. „Genau das…okay…wollen wir doch mal schauen wohin sie will.“ knurrte Hotte. Er konzentrierte sich auf den Verkehr. „Weißt du was…ich werde mal ne Halterabfrage machen. Vielleicht ist das gar nicht ihr Wagen.“ schlug Dieter vor und griff gleichzeitig zum Mikrofon. „Cobra 19 an Zentrale! Halterabfrage für einen schwarzen Porsche 911, amtliches Kennzeichen: Köln – Anton Siegfried – 1 – 8 -5 – 3!“ gab er durch. Nur wenig später erfuhr er den Halter. „Zentrale an Cobra 19! Der Halter des Fahrzeugs ist Max Raabe! Gemeldet unter: Riphahnstrasse 48 in Köln.“ gab der Mann durch. „Verstanden! Überprüft mir den Mann bitte“ gab Dieter durch. „Max Raabe….geboren am 11.10 1962 in Köln, er ist der Inhaber eines Restaurants am Rhein, dem „Goldenen Blatt“ Rheinuferallee 18. Es liegen keine Vorstrafen vor!“ gab Andrea nun durch, die scheinbar den Funk übernommen hatte. „Danke Andrea…“ gab Dieter durch und sah Hotte an. „War das nicht das Restaurant in dem die Zwei gegessen haben?“ fragte er ihn. Hotte nickte. „Ja…genau. Es kann aber auch Zufall sein. Vielleicht ist sie ja die Geliebte von dem Mann.“ Mutmaßte Hotte. „Das kann Tom herausfinden.“ ließ Dieter von sich hören und griff zu seinem Handy. Nur wenig später hatte er Tom am Ohr.


    „Tom…hör mir zu…diese Daniela hat soeben ihre Wohnung verlassen und sitzt nun in einem Porsche der einen Max Raabe gehört. Das ist der Besitzer des Restaurants in dem Semir und Andrea gegessen haben!“ gab Dieter durch. „Okay…..bleibt an ihr dran! Ich werde mir den Besitzer vornehmen!“ befahl Tom und beendete das Gespräch. Tom sah Siggi an. „Okay, das hier bringt nichts. Wir fahren zum Restaurant in die Rheinuferallee und verhören den Besitzer!“ legte er fest. Siggi nickte und stieg in den Mercedes. Sie hatte die Strecke die man in den Minuten die Sommer angegeben hatte, abgelaufen ohne auch nur einen Hinweis zu finden. Doch vielleicht war der Besitzer ja eine neue Spur. Nur wenig später waren sie bereits in dem Büro von Max Raabe. Tom bemerkte die strahlend blauen Augen, die dieser Mann hatte. „Herr Raabe, sagt Ihnen der Name Daniela Born etwas?“ wollte Tom sofort wissen. Max Raabe sah ihn an. „Ja…sie ist meine Freundin.“ bestätigte der Gastronom. „und seit wann?“ ging es bei Tom weiter. „Seit knappen drei Jahren. Ich weiß, sie war im Gefängnis aber das stört mich nicht. Sie war zu Unrecht dort und musste vier Jahre einsitzen. Das kann einen schon brechen.“ gab er von sich. Tom räusperte sich. „sie hat einen Mann umgebracht und war maßgeblich auch an der Ermordung ihres Mannes beteiligt. Außerdem wollte sie meinen Kollegen umbringen. Ich nenne das nicht gerade unschuldig.“ widersprach Tom. Max Raabe stand auf. „Dennoch denke ich ist sie unschuldig. Sie ist eine sehr liebevolle Frau. Und sie arbeitet hin und wieder für mich. Als Kellnerin. Bisher hat sie sich immer tadellos benommen. Außer diese kleine Eskapade mit diesem ….Ihren Kollegen…meine ich.“ gab er von sich. Tom nickte. „Wo ist sie jetzt hin?“ wollte er wissen. Max Raabe lachte auf. „Ich bin zwar mit ihr zusammen, aber ich bewache sie nicht. Sie kann sich frei bewegen und ich denke die Polizei kann daran auch nichts ändern. Sie ist meine Freundin und sie fährt meinen Porsche. Ich denke nicht, dass ich damit gegen ein Gesetz verstoße oder?“ hakte Raabe nach. „Natürlich nicht…“ stimmte Tom zu. Hier war nichts heraus zu finden. Er stand auf und verließ das Lokal. Dennoch gab er seine Vermutung nicht auf dass Daniela mit dem Verschwinden von Semir zu tun hatte, doch wie sollte, er Tom, das heraus finden. Siggi stieß ihn an. „vielleicht sollten wir das Restaurant auch beobachten lassen.“ schlug er vor. „Semir wird sicher nicht hier im Keller festgehalten. Nein, dafür würde die Staatsanwaltschaft Beweise fordern und die haben wir nicht.“ stöhnte Tom. „Und was machen wir jetzt?“ fragte Siggi. „Wir fahren zur PAST zurück.“ legte Tom fest und stieg in seinen Mercedes. Ein Blick auf die Uhr zeigte dass auch dieser Tag fast vorbei war ohne dass eine Spur von Semir zu finden war. Es wurde immer unwahrscheinlicher ihn lebend zu finden.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Der nächste Morgen kroch über die Dächer von Köln und Luzia Schers freute sich auf ihren Feierabend der nun in Sicht kam. Nur noch eine Stunde und dann würde sie sich zur Ruhe begeben. Wie sie diesen Nachtdienst doch hasste. Nun stand sie auf der Treppe des Krankenhauses in dem sie ihren Dienst tat und nahm einen tiefen Zug der Zigarette. Vor ihr auf der Treppe saß ein Mann. Sicher war es nichts Besonderes das sich der eine oder andere Penner auf der Treppe ausruhte, doch bei diesem sah es nicht normal aus. Der Mann war zusammen gesunken und irgendwie wirkte er desorientiert. „Hey Luzia…hast du mal Feuer für mich?“ riss sie die Stimme von Frank Gruber aus den Gedanken. Luzia zuckte zusammen und sah ihn an. „Ja sicher…“ murmelte sie und reichte ihm das Feuerzeug. „Frank…siehst du den Typen da vorn? Der sitzt jetzt schon länger als zehn Minuten auf der Treppe ohne sich zu bewegen.“ erklärte sie. „Na und?“ wollte Dr. Frank Gruber wissen. „Ein Penner wie wir sie zigmal hier haben. Wird immer wieder passieren.“ hängte er an. „Ja schon, aber er sieht nicht aus wie ein Penner…“ meinte sie nachdenklich. „Nur keine Sorge…ich scheuch ihn weg.“ grinste er und stieg die Treppen runter. Dieser Penner dort schien seinen Rausch ausschlafen zu wollen, aber sicher nicht hier vor dem Krankenhaus. „Hey, verschwinde hier!“ fauchte er den Mann an und dieser hob den Kopf. Dunkle Augen sahen ihn müde an und er senkte den Kopf wieder. Es schien als würde er die Worte gar nicht wahrnehmen. Der Blick war leer. Frank Gruber hockte sich vor ihn hin. „Semir?! Hey…Semir, was ist denn mit dir passiert? Sieh mich an…na komm schon! Sieh mich an!“ forderte er den Mann auf, als er ihn erkannte. Semir Gerkan tat es und sofort registrierte Frank die Verletzungen, die er hatte. Eine Augenbraue war aufgeplatzt, an der linken Schläfe war eine tiefe blutige Schramme. Das rechte Auge war fast gänzlich zugeschwollen und auch die Lippe war aufgeplatzt. „Was ist mit dir passiert?“ wiederholte er, doch Semir antwortete nicht. Er sah ihn nur fragend an. „Luzia! Hilf mir mal!“ forderte er die junge Schwester auf. Luzia nickte und kam die Treppe runter. „Oh mein Gott, der sieht ja schrecklich aus!“ stieß sie aus. „Wir bringen ihn rein! Sofort in den Behandlungsraum!“ legte Frank Gruber fest. Gemeinsam mit Luzia brachte er Semir Gerkan ins Krankenhaus und legte ihn auf eine Liege. Gerkan ließ alles mit sich machen. „Luzia….reinige ihm vorsichtig die Wunden! Ich muss mal eben telefonieren!“ bat er. Luzia nickte und begann mit der Arbeit während Frank rauslief und telefonieren wollte. Frank ging erneut zum Ausgang und wählte währenddessen Tom Kranich an. Er war mit den beiden Polizisten schon seit Jahren befreundet. „Tom, Frank hier….Semir ist bei mir und er ist in einem ziemlich schlechten Zustand!“ gab er durch. „Ich bin schon unterwegs!“ antwortete sein Freund von der Polizei. Frank legte auf und betrat den Behandlungsraum wo Semir bereits entkleidet auf der Liege lag. „Semir…hörst du mich? Schau mich an..!“ forderte der Arzt, doch der Mann reagierte nicht. Frank nahm eine Augenlampe und untersuchte die Augen, soweit es möglich war. „Was ist passiert?“ versuchte er erneut, doch Semir antwortete nicht. Er starrte einfach an die Decke. Frank untersuchte den befreundeten Polizisten sehr sorgfältig und bemerkte Fesselungsmale an den Hand- und Fußgelenken. „Da hat dich ja jemand verdammt lieb gehabt…“ murmelte er. Wieder kam keine Reaktion von Semir.


    Tom steckte das Handy weg und rannte aus seinem Büro. „Ich weiß wo Semir ist!“ rief er den Kollegen zu, während er auf dem Weg aus der PAST war. „Wo?“ rief Andrea hinter ihm her und sprang regelrecht vom Stuhl auf, doch er antwortete nicht mehr. Nur wenig später hörte man sein Auto mit quietschenden Reifen vom Parkplatz fahren. Tom schaltete Blaulicht und Sirene an um möglichst schnell durch den beginnenden Morgenverkehr zu kommen. Während der Fahrt dachte er an Semir. Wo war sein Freund die letzten Tage gewesen? Was war passiert? Nach nur fünfzehn Minuten Fahrt kam er am Krankenhaus an. Er rannte direkt in die Notaufnahme wo Dr. Frank Gruber bereits auf ihn wartete. „Frank! Wo ist er?“ wollte er wissen. „Er wird gerade geröntgt und dann gebadet. Er stinkt wie 1000 Russen. Was ich dir bisher sagen kann, ist dass er zwei Rippen gebrochen hat. Er ist völlig apathisch und starrt nur vor sich hin. Eine Gehirnerschütterung ist nicht ausgeschlossen. Scheinbar hat er auch einen Streifschuss an der Schläfe abbekommen. Ob der Knochen beschädigt wurde, wissen wir nach dem Röntgen.“ zählte Frank auf. Tom sah ihn nur an. „Hat er etwas gesagt?“ wollte er wissen. Frank schüttelte den Kopf. „Er steht unter Schock das ist klar. Er hat übrigens Fesselungsmerkmale an den Gelenken. Er hat sehr wenig Flüssigkeit zu sich genommen.“ erklärte Frank weiter. „Semir war jetzt seit 4 Tagen weg. Wir haben keine Ahnung wo er gewesen ist.“ gab Tom nun von sich. Frank sah ihn an. „4 Tage? Okay….das ist übel….Er wird auf jeden Fall einige Tage hier liegen bleiben.“ legte der Arzt fest. Tom nickte. „Kann ich zu ihm?“ wollte er wissen. „Gleich…aber lass ihn bitte erst einmal zur Ruhe kommen.“ bat Frank ihn. Tom nickte leicht. Er musste sich gedulden um seinen Freund endlich wieder zu sehen und seine Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt. Nach gut einer Stunde wurde er von Dr. Frank Gruber auf Semirs Zimmer gebracht. Sein Freund lag blass im Bett. Ein Verband zierte seinen Kopf und weitere waren um seine Handgelenke geschlungen. Semir hatte die Augen geschlossen. „Hey Partner…“ gab Tom von sich. Semir sah ihn an. „Tom….“ kam leise von ihm. „Ist alles in Ordnung? Wo warst du die letzten Tage? Was ist passiert?“ schoss Tom die Fragen ab. Er sah Semir in die Augen und bemerkte die irritierten Blicke. „Ich…ich weiß es nicht…“ kam von Semir. „Was soll das heißen, du weißt es nicht? Du warst 4 Tage verschwunden!“ stieß Tom aus. „Wir sind vor Sorge vergangen, wo warst du verdammt noch mal!“ hängte er an. Frank Gruber griff ihn an den Arm. „Ich glaube er kann sich nicht erinnern. Lass ihn etwas Zeit…“ bat er Tom leise. Dieser nickte. Er zog sich einen Stuhl heran und setzte sich. „Wir haben uns verdammt große Sorgen gemacht. Weißt du wie du heißt?“ wandte er sich fragend an seinen Freund. Semir nickte. „Ich bin Semir Gerkan…“ kam mit fester Stimme von seinem Freund.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • 2. Kapitel: Verlorene Erinnerung


    Semir sah Tom an. Er wusste dass es Tom Kranich war und er wusste auch, dass es sein Partner und Freund war. „Was ist passiert?“ fragte er müde. Tom lächelte leicht. „Du warst 4 Tage verschwunden.“ wiederholte er. Semir sah seinen Freund fragend an. „Bitte was?“ hakte er ungläubig nach. „Wir suchen dich seit vier Tagen. Semir…wo warst du? Versuch dich zu erinnern?“ forderte Tom erneut. „Ich… ich war gestern mit Andrea essen und sie hat mir eine Szene gemacht, wegen einer Frau, die ich nicht einmal kannte! Zumindest am Anfang…“ brauste Semir auf. Dabei kam er hoch und stöhnte gleichzeitig auf. „Ganz ruhig…..dein Streit liegt einige Tage hinter dir. Du bist nach dem Abend mit Andrea verschwunden. Wir haben dich überall gesucht.“ versuchte Tom zu erklären doch Semir schüttelte den Kopf. „Nein….das ist nicht wahr….das…das kann doch nicht sein. Welcher Tag ist heute?“ fragte er nun unsicher. „Wir haben heute Samstag den 11. April.“ antwortete Tom. Semir sah zweifelnd zu dem Arzt und dieser nickte. „Das ist richtig. Semir…bleib ganz ruhig. Du hast eine Wunde an der Schläfe. Weißt du wie du dazu gekommen bist?“ kam nun von Frank. Semir schüttelte den Kopf. „Nein…ich…ich weiß nicht was los ist….warum kann ich mich nicht erinnern?“ zweifelte er. „Nun, ich vermute, dass es an der Schläfe ein Streifschuss ist, der bei dir eine Amnesie ausgelöst hat. Deshalb kannst du dich nicht erinnern was mit dir passiert ist.“ lächelte Frank leicht. „Und warum weiß ich dann von dem Streit?“ fragte Semir nun. „Das kann ich dir nicht sagen. Semir…bleib einfach ruhig liegen und schlafe erst einmal. Und du Tom, wirst ihn jetzt in Ruhe lassen. Er muss sich jetzt erholen und schlafen. Morgen sieht die Welt sicher schon wieder ganz anders aus. Tom, warte draußen bitte noch einen Moment…“ lächelte Frank. Tom nickte. „Ich werde morgen wieder kommen…“ versprach Tom. Semir nickte und sah seinem Freund nach. Erst jetzt bemerkte er den Verband an seinen Handgelenken und ein Bild flammte in seinem Kopf auf. Ein Bild welches seine blutigen Handgelenke zeigte und er glaubte sogar die Schmerzen zu spüren. Doch so schnell es in seinem Kopf vor seinem inneren Auge erschien war es auch verschwunden. Ein Stich in den Arm holte ihn in die Wirklichkeit zurück. Er zuckte zusammen und sah auf seinen Arm. Gerade zog Dr. Gruber eine Spritze aus seinen Arm. „Das ist ein leichtes Schlafmittel…“ lächelte ihn der Arzt an. „Warum weiß ich nicht was passiert ist? Was ist mit meiner Erinnerung los?“ fragte er verzweifelt. „Nur keine Sorge….es kommt wieder. Schlaf jetzt“ forderte Frank ihn wieder auf. „Was ist denn noch so kaputt an mir?“ hakte Semir nach. „Du meinst außer dem Kopf?“ halte der Doc nach. Semir nickte. „Du hast drei Rippen gebrochen, Eine Wirbelprellung, Hämatome, deine Mundwinkel sind sehr wund und an Hand und Fußgelenke sind Fesselungsmale zu erkennen.“ zählte der Arzt auf. Semir sah ihn an. Wieder verlor er sich in Gedanken. Dr. Frank stieß ihn an. „Nein…nicht denken…jetzt heißt es für dich erst einmal schlafen….erhole dich und dann wirst du sehen, kommt die Erinnerung von ganz allein zurück.“ munterte der Arzt seinen Patienten auf. Doch Semir spürte auch, dass er müde wurde. Immer wieder fielen ihm die Augen zu. „Schlaf gut…Semir…“ lächelte der Arzt ihn an. Tatsächlich ließ Semir die Augen nun geschlossen, als sie ihm wieder zufielen. Er bekam nicht mehr mit, wie der Arzt das Zimmer verließ.


    Tom sah Frank Gruber an als dieser aus dem Zimmer kam und sprang sofort auf. „Frank?“ fragte er nur. „Er schläft jetzt. Also….die Verletzungen halten sich relativ in Grenzen. Er hat drei Rippen gebrochen, eine schwere Prellung an den Lendenwirbeln. Vielleicht durch einen Sturz aus größerer Höhe. Außerdem hat er eine schwere Gehirnerschütterung und wie du gesehen hast etliche andere Prellungen. Die Wunde an der Schläfe scheint ein Streifschuss zu sein, aber das Röntgenbild hat gezeigt, dass der Knochen nicht verletzt ist. Seine Schulter war ausgekugelt und wurde wieder eingerenkt deshalb auch der Verband an der Schulter. Seine Amnesie scheint entweder von einem Sturz, von dem Streifschuss oder aber als Schutzfunktion seines Körpers ausgelöst worden sein. Das kann ein Schutz sein um das was passiert ist zu verdrängen. Aber sie ist nicht vollständig weg. Sie wird zurück kommen.“ erklärte Frank. „Und wann? Semir war vier Tage verschwunden! Sein Wagen wurde mit einer Leiche gefunden und wir haben keine Hinweise warum und wieso!“ gab Tom von sich. „Dennoch lass ihn heute in Ruhe… ich bitte dich nicht nur als Arzt, sondern als Freund. Er braucht jetzt Ruhe…. viel Ruhe…“ bat er Tom und dieser nickte. „Gut….dann werden wir ihn heute schlafen lassen. Er schläft doch oder?“ fragte er nach. „Ja, er schläft. Wir geben ihm im Augenblick auch Flüssigkeit über einen Tropf, denn davon hat er scheinbar auch viel zu wenig erhalten. Das kann für die Desorientierung verantwortlich sein. Der Körper braucht Flüssigkeit noch dringender als Nahrung. Am besten du siehst morgen wieder nach ihm. Lass ihn heute in Ruhe…“ bat Frank erneut. „Ja sicher…“ gab Tom zurück. „Ach und bitte, nicht alle Kollegen auf einmal. Andrea und Du sind ausreichend.“ bestimmte Frank bevor Tom ging. Tom ging nachdenklich zu seinem Wagen und fuhr zur PAST zurück wo alle Kollegen auf ihn warteten. „Was ist mit Semir?“ wollte Hotte sofort wissen. „Er ist verletzt. Drei Rippen gebrochen, den Lendenwirbel geprellt, mehrere Hämatome, Fesselungsmale…er sieht schlimm aus, aber er lebt…“ zählte Tom auf. „und wo war er?“ hakte Andrea nun nach. Tom sah sie an. „Er weiß es nicht…“ gab er von sich. „Bitte was?“ warf nun Anna, die ebenfalls zu ihm kam. „Er weiß nichts was nach dem Streit im Restaurant passiert ist. Er glaubt, dass dieser erst gestern war. Ihm fehlen 4 Tage…“ berichtete Tom weiter. „Was sagt der Arzt dazu?“ fragte Anna weiter. „Nun, er sagt, dass es eine Schutzfunktion sein kann um sich selbst zu schützen, aber es kann auch von einem Sturz herrühren oder von dem Streifschuss an seiner Schläfe. Semir wird die nächsten Tage im Krankenhaus bleiben. Wir dürfen ihn besuchen. Das heißt Andrea und ich für den Anfang. Andrea ging zu ihrem Stuhl und zog ihre Jacke an. „Wo willst du denn hin?“ wollte Tom wissen als sie an ihm vorbei laufen wollte. „Ich will zu ihm! Er braucht mich jetzt!“ antwortete sie. „Nein, heute darf er keinen Besuch mehr haben. Er schläft jetzt und er braucht die Ruhe. Fahr morgen hin…“ bat Tom. Andrea sah ihn traurig an. „Aber…ich….ich will doch nur…“ kam leise von ihr. Tom nahm sie in den Arm. „Er schläft jetzt. Lass ihn heute in Ruhe… wir können morgen zu ihm fahren.“ bot er ihr an. Andrea nickte leicht. „Also gut….ich werde nachher in seine Wohnung fahren und ein paar Sachen holen.“ hängte er an.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Dieter Bonrath und Horst Herzberger hatten die Überwachung von Daniela Born abgebrochen und waren direkt zur PAST gefahren um zu erfahren was mit Semir war. Nach Toms Bericht sahen sich die Beiden geschockt an. „Was hat er wohl in diesen vier Tagen erlebt?“ wollte Dieter wissen. „Keine Ahnung, aber es muss heftig gewesen sein.“ gab Hotte von sich. „Ja aber warum kann er sich nicht erinnern?“ hakte Hotte nach. „Weil es grausam war? Tom weiß es sicher…komm wir fragen ob wir etwas für Semir tun können.“ schlug Dieter vor. Hotte nickte und schon waren sie auf dem Weg in Toms Büro. Dieser sah die Beiden an. „Was gibt es?“ wollte dieser wissen. „Tom, wir wollten nur mal fragen ob wir etwas für Semir tun können.“ erkundigte Dieter sich. Tom schüttelte den Kopf. „Er muss erst einmal wieder Kräfte tanken und sich davon erholen. Bis dahin wird er nicht bedrängt. Wenn er sich erinnern kann, was passiert ist, dann werden wir sicher genügend Arbeit bekommen.“ erklärte er. „Tom hat Recht….lassen Sie Semir erst einmal wieder gesund werden. Das wird ein paar Tage dauern.“ warf Anna nun ein, die nun ebenfalls ins Büro kam. Dann sah sie Tom an. „Solange Semir keine Hinweise geben kann wo er war und was passiert ist, können wir nichts machen. Sie und Andrea fahren am besten in Semirs Wohnung und bringen ihm Sachen die er braucht.“ legte sie fest. „das hatten wir eh vor…wir müssen auch herausfinden was Semir durchgemacht hat und wo er war!“ widersprach Tom sofort. „Das können wir erst, wenn Semir weiß was passiert ist und es uns erzählte. Das sind Ihre eigenen Worte!“ stellte Anna richtig. Tom konnte gegen diese Logik nichts sagen. Er stand auf und nahm seine Jacke. Doch bevor er das Büro verließ sah er Anna an. „Wenn Semir in Gefangenschaft war und geflohen ist, ist es sehr gut möglich, dass seine Gegner es noch einmal versuchen. Wir sollten ihm Wachen vor die Tür setzen.“ schlug er vor. Anna nickte. „Das habe ich mir auch schon überlegt. Nur wen sollen wir dafür abstellen? Ich müsste erst mit dem Polizeipräsidenten sprechen… und den erreiche ich nicht vor morgen weil er in Urlaub ist.“ erklärte sie. Hotte räusperte sich. „Dann werden Dieter und ich das tun!“ legte er fest. Tom und Anna sahen ihn an. „Okay…ich fahre mit Andrea in Semirs Wohnung und hole ein paar Sachen für ihn.“ sagte Tom. Anna war einverstanden. Gemeinsam mit der Freundin seines Partners fuhr er zur Wohnung wo sie ihm alles einpackte was benötigt wurde. Nach 30 Minuten waren sie fertig und verließen die Wohnung wieder. „Denkst du, dass die Leute die Semir so zugerichtet haben, wirklich noch einmal versuchen, ihn zu bekommen?“ wollte Andrea wissen als sie wieder im Wagen waren. „Es ist gut möglich. Solange wir nicht wissen was mit ihm passiert ist, müssen wir einfach aufpassen.“ gab Tom von sich und sah in den Rückspiegel. Andrea sah ihn an. Sie drehte sich um. „Werden wir verfolgt?“ wollte sie wissen. „Keine Ahnung….im Augenblick sieht es nicht so aus. Außer dieser rote Audi…er ist seit wir aus Semirs Wohnung sind hinter uns. Schauen wir doch mal wie lange er noch hinter uns bleibt.“ murmelte Tom. Er lenkte den Wagen auf die Autobahn und fuhr absichtlich einen Umweg zum Krankenhaus. Der Audi blieb zunächst hinter ihm. Erst als er die nächste Ausfahrt nahm und wieder in die Stadt fuhr war der Wagen verschwunden. „Okay…falscher Alarm...“ gab Tom von sich und fuhr zum Krankenhaus.


    Hotte und Dieter bezogen ihren Posten im Krankenhaus. Als sie sich durchgefragt und das Zimmer erreicht hatten kam Dr. Frank Gruber zu ihnen. „Was soll das denn? Ich sagte doch das Semir heute keinen Besuch bekommen darf!“ fauchte er sie an. „Nur keine Sorge Frank. Wir sind hier um Semir vor ungebetenem Besuch zu schützen.“ erklärte Dieter. „Wieso das denn?“ hakte Frank nach. „Weil wir davon ausgehen müssen, dass die Gegner die ihn so zugerichtet haben, versuchen werden ihn zu töten. Solange er nicht weiß was passiert ist wird er von uns bewacht. Aber seine Gegner wissen es sicher nicht, dass er sein Gedächtnis verloren hat und damit ist er für diese Leute ein unbequemer Zeuge!“ gab Hotte zum Besten. „Also gut….aber ihr geht nicht zu ihm rein! Er braucht Ruhe!“ mahnte Frank. „Wie geht es ihm denn? Ist er wach?“ fragte Dieter nach. „Ich wollte gerade zu ihm. Wartet hier…“ befahl Dr. Frank Gruber und ging ins Zimmer. Nach wenigen Minuten kam er wieder raus. „Er schläft und das ist auch gut so. Heute wird nichts mit Besuch.“ legte Frank erneut fest. „Können wir nicht nur kurz rein…einfach nur um ihm zu zeigen das wir da sind…“ versuchte Hotte. „Nein….heute nicht.“ kam von Dr. Gruber. „War denn sonst noch wer zu Besuch oder hat sich nach Semir erkundigt?“ hakte Dieter nun nach. „Nein, keiner. Aber selbst wenn, so einfach gibt es keine Auskunft. Außerdem habe ich das Personal angewiesen alle Fragen bezüglich Semir an mich zu leiten. Nur ich gebe Auskunft. Ich kenne Semir seit langer Zeit und weiß wer zu seiner Familie gehört und wer nicht.“ erklärte Frank weiter. „Gut, Tom und Andrea werden gleich noch ein paar Sachen bringen die er benötigt.“ gab Dieter von sich. Frank nickte. „Gut, die Beiden dürfen zu ihm rein. Wie soll das jetzt vor sich gehen?“ wollte Frank nun wissen. „Wir werden uns es hier auf dem Flur gemütlich machen und jeder, der hier rein will muss an uns vorbei. Das heißt wir werden das Personal überprüfen. Dafür brauchen wir eine Liste des Personals von dir.“ erklärte Dieter während Hotte zwei Stühle besorgte. „Gut, die Liste wird euch gebracht. Dann richtet ihr euch ein. Ihr werdet Abendessen bekommen wie jeder Patient hier und natürlich jede Menge zu trinken. Wenn irgendwas ist, ruft mich an. Aber bitte bleibt aus dem Zimmer raus!“ mahnte Frank die Beiden und verließ sie dann. Dieter und Hotte setzte sich auf die Stühle, die dicht bei Semirs Zimmertür standen. Dann begann der Bewachungsdienst für die Beiden. Nur eine Stunde nachdem sie sich eingerichtet hatten kamen Tom und Andrea zu ihnen. „Und?“ wollte er wissen. „alles ruhig. Er schläft.“ erklärte Dieter. „Gut, Andrea dann geh du rein und ich warte hier auf dich.“ bat er sie. Andrea nickte und nahm die Tasche.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Andrea öffnete leise die Tür und betrat das Zimmer von Semir. Sie sah auf das Bett in dem er lag und tief schlief. Leise trat sie auf das Bett zu und hielt sich die Hand vor den Mund als sie ihn sah. Tränen liefen ihr über das Gesicht bis sie sich besann und die Sachen in den Schrank und die Hygieneartikel ins Bad packte. Dann ging sie noch einmal zu ihm ans Bett und strich ihm sanft über das geschwollene Gesicht. „Wer hat dir das nur angetan?“ fragte sie leise. Sie sah seine verbundenen Handgelenke, die blauen Flecke in seinem Gesicht und auf dem Hals. Sie beugte sich über ihn und drückte ihm vorsichtig ein Kuss auf die wunden Lippen. „Ich liebe dich….und wenn ich die Uhr zurück drehen könnte, dann würde ich es tun. Ich hätte dich nicht allein lassen dürfen.“ sagte sie. Semir räusperte sich und öffnete kurz die Augen. Doch er schien sie nicht zu erkennen. „Schlaf ruhig…ich komme morgen wieder zu dir. Dann geht es dir sicher auch besser und wir können reden.“ sagte sie sanft. Sie nahm seine Hand und er drückte sie leicht. Dann löste sie sich und verließ den Raum. Als sie vor Tom stand sah er natürlich, dass sie wieder geweint hatte. „Ist alles in Ordnung?“ wollte er sofort wissen. „Ja….ich glaube schon. Er sieht so grausam aus. Blass und die blauen Flecke, sein Gesicht….die Hände…“ zählte sie auf. „Ja, er hat sicher einiges durchgemacht, aber er wird sich wieder erholen.“ versprach Tom. „Ja sicher…“ nickte Andrea. „Ich hoffe auch, dass er sich dann daran erinnert was passiert ist. Aber vielleicht ist es besser, es kommt nicht mehr zurück.“ hängte sie an. Tom nickte. „Bestimmt. Wir lassen ihm die Zeit die er braucht. Morgen sieht alles anders aus. Wir fahren jetzt nach Hause wie die Chefin es bestimmt hat.“ legte Tom fest. Andrea nickte. Sie spürte die Müdigkeit, die sich jetzt wo alles von ihr abfiel, bemerkbar machte. „Ihr beide werdet gegen Mitternacht abgelöst und seid morgen wieder hier!“ wandte Tom sich nun an Dieter und Hotte. „Alles klar Tom…wir werden niemanden rein lassen!“ versprach Dieter und Hotte nickte nur. Tom und Andrea fuhren weg. „Denkst du dass er sich wieder erinnern wird?“ wollte Andrea von ihm wissen. „Sicher irgendwann. Wir können auch einen Psychologen einschalten, aber du weißt ja wie Semir über solche Leute denkt.“ lächelte Tom und sah sie an. „Es wundert mich, dass er sich noch an unseren Abend erinnern kann. Nur was weiß er von dem Abend? Ob er auch diese Frau in seiner Erinnerung hat? Diese Daniela Born? Und vielleicht weiß er auch wo er danach war….Du musst es ihn morgen fragen…“ bat Andrea. „Ja sicher, das werde ich machen.“ versprach Tom. Er setzte Andrea vor ihrer Wohnungstür ab und fuhr anschließend nach Hause. Zunächst wollte sich die Ruhe nicht einstellen. Tom dachte darüber nach wo Semir gewesen sein konnte, warum das alles passiert war, wie auch die Tage zuvor. Doch auch ihn übermannte irgendwann die Müdigkeit und er legte sich auf die Couch wo er binnen weniger Augenblicke einschlief.


    Der nächste Morgen kam und Semir schlug die Augen auf. Langsam richtete er sich auf und spürte sofort die Schmerzen in Schulter und in den Rippen. Er sah sich etwas verwirrt in dem Raum um und dann setzte die Erinnerung ein. Er war im Krankenhaus. Frank hatte sich um ihn gekümmert und er erinnerte sich auch an das was Tom ihm gesagt hatte, nämlich dass er vier Tage verschwunden war. Warum konnte er sich daran nicht erinnern? Die Schmerzen gewannen Überhand und er ließ sich langsam wieder in das Kissen sinken. Übelkeit kam auf. Er sah auf die Hand und bemerkte die Nadel die darin versenkt war. Wieder kam ein Bild auf. Doch er konnte es nicht wirklich erkennen. „Guten Morgen Herr Gerkan….“ riss ihn eine weibliche Stimme aus den Gedanken. „Wie geht es Ihnen?“ fragte sie. „Ich…ich glaube nicht so gut…“ murmelte Semir etwas verwirrt. Die Schwester zog die Nadel aus dem Handrücken und lächelte ihn an. „Möchten Sie sich waschen? Ihre Freunde haben Ihre Sachen gebracht. Ich werde Sie gleich ins Bad bringen, aber erst befreie ich Sie von der Infusion.“ lächelte sie. Semir nickte und als die Nadel raus war fühlte er sich wohler. Mit Hilfe der Schwester ging es ins Bad und er konnte sich frisch machen. Eine gute halbe Stunde später lag er wieder in seinem Bett welches frisch gemacht war. Und nur wenig später kam auch Dr. Gruber ins Zimmer. „Guten Morgen Semir…wie geht es dir?“ fragte auch er. „Ich weiß nicht genau. Auch wenn es mir vorkommt, als wäre in meinem Kopf ein großes Loch. Aber ich habe Hunger…“ erklärte Semir. „Das ist gut. Das Frühstück kommt gleich. Du bekommst Haferschleim, weil wir nicht wissen, wann du das letzte Mal etwas gegessen hast. Oder kannst du dich erinnern?“ wollte Frank wissen. Semir schüttelte den Kopf. „Ich weiß nichts…zumindest nichts was in den letzten Tagen gewesen ist…Nach dem Streit…“ gab er zu. „Gut…es wird sicher wiederkommen. Aber nun wirst du essen und dann wirst du ruhen. Du hast übrigens zwei Beschützer vor der Tür stehen. Hotte und Dieter sind dafür bestimmt worden und Tom kommt sicher auch nachher mit Andrea her.“ versprach Frank. Semir sah ihn erstaunt an. Warum hatte er Bewacher vor der Tür sitzen? „Schickst du mir die Beiden mal rein?“ bat er. Frank nickte und führte diese Bitte aus. Hotte und Dieter traten ein. „Gutem Morgen…wie geht es dir?“ wollte Hotte von Semir wissen. „Mir geht es gut. Warum seid ihr zur Bewachung abgestellt worden?“ fragte er direkt. „Nun ja….also das war so…“ versuchte Dieter zu erklären. Er erzählte was Tom und sie herausgefunden hatten und Semir hörte zu. „Wo ist Tom?“ wollte Semir nun wissen. „Im Büro nehme ich an.“ gab Hotte von sich. „Gib mir dein Handy!“ forderte Semir und streckte die Hand aus. Hotte nickte und gab es ihm. Semir wählte Tom an. „Hotte…ist alles okay?“ wollte Tom wissen, da er wohl Hottes Nummer sah. „Ich bin es, Tom…warum werde ich bewacht?“ fragte Semir. „Semir, bist du okay?“ wollte Tom wissen. „Warum?“ wiederholte Semir die Frage. „Das ist zur Sicherheit. Wir wissen nicht was mit dir passiert ist. Es ist gut möglich, dass du vor irgendwas geflohen bist und diese Kerle oder wer auch immer daran schuld ist, könnten versuchen dich wiederzubekommen. Daher der Schutz. Und solange du mir nicht sagen kannst was passiert ist, wird es auch weiterhin so bleiben!“ legte Tom fest.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Tom war bereits unterwegs zum Krankenhaus und sah ständig in den Rückspiegel, doch er konnte keinen Verfolger erkennen. Er stellte seinen Wagen auf dem Parkplatz ab und ging zum Eingang. Nur wenig später war er bei Semir im Zimmer. Dieter und Hotte standen bereits wieder auf ihrem Posten. Er sah seinen Freund an. „Hey, alles in Ordnung?“ wollte er wissen, doch Semir reagierte nicht. Er schien völlig in Gedanken zu sein. Tom legte ihm die Hand auf die Schulter. Semir zuckte so heftig zusammen und stieß sogar einen Schrei aus. „Semir? Hey, ich bin es nur...“ versuchte Tom ihn zu beruhigen. Semir erkannte ihn und beruhigte sich. „Tom…ich…ich war in Gedanken…“ erklärte der Deutschtürke. „Und hat es etwas gebracht? Kannst du dich an etwas erinnern?“ wollte Tom sofort wissen. „Nein, es sind immer wieder Bilder da, aber…ich kann sie nicht halten. Sie sind so kurz, dass….dass ich sie nicht deuten kann.“ gab Semir leise zu. „Okay, streng dich nicht an. Sag mal, sagt dir der Name Daniela Born etwas?“ wollte Tom wissen. Semir nickte. „Ja sie war die Frau eines guten Freundes. Aber sie ist im Gefängnis wegen Mordes und wegen Drogenhandel.“ gab er von sich. „Nein, sie ist seit gut zwei Jahren wieder draußen.“ stellte Tom richtig. „Aber…sie hat doch zehn Jahre bekommen und die sind noch nicht um.“ stieß Semir aus. „Bewährung…. Sie war die Frau, die zu dir an den Tisch kam. Als du mit Andrea dort warst.“ versuchte Tom seinen Freund auf die Sprünge zu helfen. „Bist du sicher?“ hakte Semir nach. „Ja…das hier ist ein aktuelles Bild von ihr.“ nickte Tom und zeigte ihm ein Bild. Semir nahm es. „Ja….das ist die Frau….aber …was wollte sie von mir?“ fragte Semir nachdenklich. „Sie hat uns erzählt, dass sie mit dir reden wollte, du aber weg gefahren bist. Ein anderer Zeuge sagt aus, dass du ihn umgerannt hast. Und das du von vier Männern verfolgt wurdest. Kannst du dich auch daran erinnern?“ wollte Tom wissen. Semir dachte nach doch nach einigen Sekunden schüttelte er den Kopf. „Tom…ich weiß nicht was passiert ist. Ich sehe immer wieder Bilder vor meinem Auge, aber… ich kann es nicht halten. Ich kann es nicht einmal richtig erkennen.“ erklärte Semir leise. Tom lächelte ihn aufmunternd zu. „Nur keine Sorge. Ich bin mir sicher, dass alles wieder kommt. Du musst eh noch ein paar Tage hier bleiben und ich werde ermitteln.“ versprach Tom und machte seinem Freund Mut. „Und was wenn es nicht zurück kommt?“ wollte Semir wissen. Tom lächelte. „Das wird schon wieder. Was weißt du noch von dem Abend. Was ist passiert nachdem Andrea das Restaurant verlassen hat? Wir haben deinen Wagen gestern auf einem Parkplatz an der A4 gefunden. Weißt du wie der Wagen dort hingekommen ist?“ versuchte Tom heraus zu finden. Semir dachte nach. „Nein….ich weiß es nicht….wirklich ich…ich habe keine Ahnung. Ich kann mich nur an den Streit erinnern und wie Andrea weg ist.“ kam leise von seinem Freund. Tom nickte. „Gut…streng dich nicht an. Es wird schon wieder werden. Nach den Verletzungen zu urteilen, warst du gefesselt. Du hast dich vermutlich dagegen gewehrt, daher sind die Abschürfungen an den Handgelenken. Die Fußgelenke ebenfalls, aber dort nicht so extrem. Deine Rippen sind entweder bei einem Unfall gebrochen oder aber du bist zusammengeschlagen worden. Die Prellung an dem Wirbel und die Schulterverletzung könnten, wie Frank vermutet, daher rühren dass du gestürzt bist und zwar aus einer recht beachtlichen Höhe. Von den Männern, die laut Zeugenaussagen hinter dir her waren, haben wir nur vage Beschreibungen. Sie reichen nicht aus, um eine Fahndung raus zu geben.“ berichtete Tom.


    „Ich weiß nicht Tom, ich denke den ganzen Morgen schon darüber nach, was mit mir passiert ist. Aber ich weiß nur noch von dem Streit. Zwischendurch sehe ich immer wieder Bilder, die wohl mit der Zeit danach zu tun haben, aber ich kann nicht erkennen was es ist. Ich weiß nicht einmal woher sie stammen.“ klagte Semir. „Denk nicht so viel nach. Frank sagte mir, dass die Erinnerung wieder zurück kommt wenn der Körper bereit ist. Sag mal, könntest du dir vorstellen, dass diese Daniela Born etwas damit zu tun hat?“ wollte Tom nachdenklich wissen. Semir sah ihn an. „Du meinst mit meinem Verschwinden? Ich weiß es nicht, aber möglich ist alles. Schließlich habe ich sie damals verhaftet und durch meine Aussage ist sie wegen Mordes verurteilt worden.“ gab Semir von sich. „Sag mal, was macht eigentlich unser Fall?“ fragte er plötzlich. Tom sah ihn an. „Du erinnerst dich an unserem Fall?“ staunte er. „Ja, wir waren doch dabei diesen Drogenring hoch zu nehmen. Ist das denn nun passiert?“ wollte Semir wissen. „Nichts ist passiert. Diese Deals von dem uns Dany erzählt hatte, haben gar nicht stattgefunden. Das Drogendezernat geht davon aus, dass es eine Ente war. Jemand der sich wichtigmachen wollte. Auch dass ich denen gesagt habe, dass Dany ja eigentlich sehr zuverlässig war, interessierte nicht.“ stöhnte Tom. „Hast du Dany gefragt?“ kam die nächste Frage. Tom schüttelte den Kopf. „Er ist tot…“ gab er zu. „Was?“ fragte Semir leise. „Wir haben ihn in deinen Wagen gefunden. Goldener Schuss. Und er hatte deine Kette in der Hand.“ erklärte Tom. Semir griff zu seinem Hals. Tatsächlich registrierte er erst jetzt, dass seine Kette verschwunden war. Tom bemerkte die Irritation. Dass die Leiche verbrannt war, verschwieg er. Semir zuckte zusammen. Wieder kam nur kurz ein Bild vor Augen. „Semir? Alles okay?“ riss Toms Stimme ihn aus seiner Erinnerung. „Ja…ja…ich…ich habe wieder ein Bild gesehen….Tom, ich denke mein Gedächtnisverlust hat was mit dem aktuellen Fall zu tun…“ stieß Semir aus. „Soll das heißen du erinnerst dich?“ fragte nun Tom. „Nein….nein ich habe keine Erinnerung, aber…als der Name Dany fiel, sah ich wieder ein Bild. Ich konnte es nicht halten, aber irgendwie hat es mit Dany zu tun.“ erklärte Semir. „Kann es sein, dass du Dany begegnet bist, nachdem du vom Restaurant weg bist?“ mutmaßte Tom. Semir zog die Schultern hoch. „Ich weiß es nicht…“ gab er zu. „Hat Andrea eigentlich noch etwas zu dem Abend gesagt?“ wollte Semir nach einer kurzen Zeit des Schweigens wissen. Tom lächelte leicht. „Sie hat den Morgen darauf getobt. Man war die wütend…aber als du dann nicht gekommen bist, wurde sie nervös. Am zweiten Tag hat sie sich schon selbst die Schuld gegeben, sie meinte du hättest dir selbst etwas angetan weil sie dich verlassen hat. Doch je länger du weg warst umso schlimmer wurde es. Sie hat geweint, gebetet… sie hat Überstunden ohne Ende geschoben.“ erzählte Tom. „Ich wünschte sie wäre hier, dann könnte ich es ihr sagen.“ gab Semir leise von sich. Tom grinste. „Das lässt sich einrichten, aber erst nach dem Mittag. Sie wollte dich eh besuchen kommen.“ gab er zu. Semirs Augen fingen an zu strahlen. „Wirklich? Dann…dann hat sie mir verziehen…das ist schön….das ist klasse…das ist…wundervoll…“ meinte Semir. Er verschränkte seine Hände im Nacken und stöhnte kurz auf, als der Schmerz durch die gebrochenen Rippen zog.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Der Nachmittag kam und Semir hatte nach dem Mittagsessen ein Schläfchen gehalten. Immer wieder versuchte er sich an die verlorenen Tage zu erinnern, doch es war wie eine Sperre in seinem Kopf. Es klopfte und Semir sah zur Tür als sie aufging und ein blonder Kopf sich durch den Spalt schob. „Hallo Semir…“ kam leise von Andrea. „Andrea! Schön dich zu sehen...“ gab er zu und setzte sich vorsichtig auf. „Wie geht es dir?“ wollte sie wissen. „Soweit gut….wenn ich mich nur erinnern könnte, dann wäre es sicher noch besser.“ gab er leise von sich. Andrea kam zu ihm ans Bett und küsste ihn sanft. „Das wird schon. Nur nicht anstrengen und etwas erzwingen, denn dann klappt es meistens nie.“ mahnte sie. „…bist du mir noch böse?“ wollte er wissen und griff ihre Hand. „Nein….ich habe die letzten Tage so viele Gedanken gemacht. Wenn ich nicht weg gelaufen wäre, dann wärst du vermutlich nicht verschwunden. Oder hätte das durchgemacht was du durchgemacht hast. Semir…ich hatte große Angst das du….“ Sie stockte und schluckte schwer. Semir sah sie an. „Du hast doch keine Schuld daran. Wenn es nicht an dem Abend passiert wäre, dann vielleicht später oder irgendwann zu einem früheren Zeitpunkt. Leider weiß ich nach unserem Streit gar nichts mehr. Absolut nichts. Es ist wie ein großes Loch in meinen Erinnerungen. Ich weiß das wir uns gestritten haben, ich weiß von dieser Frau, das es Daniela ist und ich weiß, dass ich dich um Entschuldigung bitten wollte.“ schwor er. Andrea lächelte. „Das ist Nebensache. Wichtig ist, dass du wieder da bist. Ich liebe dich Semir…ich will dich nicht verlieren. Egal was passiert ist.“ antwortete sie. „Ich liebe dich auch…“ gab er zu. Er zuckte nur wenig später zusammen. Vor seinem Auge kam wieder ein Bild auf. Er sah sich und Andrea im Restaurant sitzen und Daniela auf ihn zustürmen…doch bevor er mehr sah, war es wieder verschwunden. „Was ist?“ wollte Andrea wissen. „Ich…nichts…gar nichts..“ gab er zurück. „Natürlich ist da was. Hast du dich an etwas erinnert?“ versuchte sie heraus zu finden. „Ich weiß nicht…ein Bild…ich habe uns gesehen wie wir im Restaurant saßen und…Daniela kam zu uns, aber…dann war es wieder weg…“ erklärte Semir leise. Andrea lächelte sanft. „Streng dich nicht an. Es wird von allein wiederkommen. Du wirst es sehen…es wird wieder kommen und dann weißt du auch wer dir das angetan hat. Bis dahin wirst du von Hotte und Dieter bewacht. Niemand wird hier an dich heran kommen. Andrea sah auf die Uhr. „Ich muss zurück ins Büro.“ sagte sie. Semir nickte. „Gibst du mir denn eine Chance?“ fragte er leise. Andrea lächelte nur. „Lass mir noch etwas Zeit, aber ich denke ja….du bekommst sie…“ stimmte sie zu. Semir lächelte leicht. „Das ist schön….ich liebe dich Andrea….“ sagte er leise. „Kommst du heute Abend noch mal zu mir?“ hängte er fragend an. „Ich muss morgenfrüh in Hamburg zur Schulung sein. Und ich fahre schon heute Abend. Eine Woche wirst du ohne mich auskommen müssen.“ lächelte Andrea. „Schade….aber das ist natürlich nicht zu ändern.“ nickte Semir.


    Andrea fuhr nachdem sie von Semir weg war, nach Hause um ihren Koffer zu packen. Sie hatte ein Seminar belegt, welches sie mit dem Bereich der Qualitätssicherung verbinden sollte. Qualitätssicherung. Seit einiger Zeit machte dieses Wort die Runde in sämtlichen Verwaltungen. Man wollte ein Qualitätsstandard bei Büroarbeiten einrichten. Eines was darauf zielte, die Büroarbeitsplätze menschlicher und sinnvoller zu gestalten. Das Seminar wurde von der Polizeiverwaltung NRW vorgeschlagen und da sie die einzige war, die in der PAST an der Autobahn keine Polizistin war, musste sie ran. Gut, eine Woche Hamburg war sicher nicht schlecht und wenn man sich dann entspannen konnte, war es auch gut. Um die Unterkunft brauchte sie sich nicht kümmern, denn das hatte die Verwaltung für sie übernommen. Einzelzimmer im Tagungszentrum. Die Verköstigung war ebenfalls drin, wie auch die Nutzung sämtlicher sportlichen Einrichtungen. Es klang fast wie Urlaub und wer weiß vielleicht gefiel ihr der Bereich ja sogar. Falls sie sich damit beschäftigen sollte, dann würde es zwar Mehrarbeit bedeuten, aber auch Abwechslung. Wie sollte eine Qualitätssicherung bei der Polizei wohl aussehen? Wollte man dort wissen wie zufrieden die Verhafteten waren, wenn der Fall geklärt war und sie ins Gefängnis wandern mussten? Oder wie die Polizeibeamten ihre Arbeit vertraten? Kam da das Wort des Bürgers auch dran? Hatte es überhaupt Gewicht und ist die Einführung von Wichtigkeit? Sie konnte sich nicht wirklich etwas darunter vorstellen. Sie kam zuhause an und parkte den Wagen direkt vor der Tür. In zwei Stunden würde sie fahren und Semir….was wurde aus ihm? Konnte sie ihm wirklich vertrauen? Was wenn er dieser Daniela doch verfiel? Was wenn sie seine Hilflosigkeit ausnutzte und für sich beanspruchte? Was wollte diese Frau von ihrem Freund? Eifersucht kam auf und als sie ihre Wohnung betrat war sie fast daran, die Schulung abzusagen, doch dann sagte sie sich, dass die Pflicht an der Teilnahme dieser Veranstaltung mehr wiegen müsste, als ihr privates Glück. Daniela Born war für sie keine Konkurrenz, denn sie war einmal mit dem besten Freund von Semir verheiratet. Nein, er war ihr treu auch wenn sie im Augenblick kein richtiges Paar waren, würde Daniela Born nicht bei ihm landen. Warum war sie überhaupt wieder aufgetaucht? Vielleicht war sie der Grund für Semirs Gedächtnisverlust. Immerhin war sie als Letzte mit ihm zusammen. Sie konnte doch etwas mit dem Verschwinden zu tun haben. Damals bevor sie ins Gefängnis ging, war sie im Drogenhandel verstrickt. Vielleicht hatte sie ihre alten Kontakte wieder aufleben lassen? Was wenn sie eine Gefahr für Semir darstellte? Wer sollte ihm vor dieser Schlange beschützen, wenn nicht sie? „Okay…ganz ruhig bleiben….denk nach Andrea….denk genau nach. Welchen Nutzen konnte Daniela Born von Semir haben? Außer das er Polizist war, eigentlich keine. Wenn sie aber ihre alten Kontakte hat aufleben lassen, dann war es gut möglich, dass sie der unsichtbare Gegner von Tom ist.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Für Semir ging der Tag nur langsam vorbei. Immer wieder versuchte er sich an etwas zu erinnern, aber es war wie verhext. Sein Kopf schien völlig leer zu sein. Er sah aus dem Fenster. Die Sonne verschwand gerade hinter einer Wolke und wieder durchzuckte ein Blitz Semirs Gedanken. Er sah wie ein Mann die Waffe an seiner Stirn hielt und er glaubte sogar den Schmerz zu spüren. Mühsam versuchte Semir sich an das Gesicht des Mannes zu erinnern, als das Bild wieder weg war. Blaue Augen….es waren eisig blaue Augen… Die erste Erinnerung war da. „HOTTE!!“ rief er laut und wie von einer Tarantel gestochen kam sein dicker Kollege rein. „Semir? Alles in Ordnung?“ wollte dieser besorgt wissen. „Ich kann mich an etwas erinnern…“ stieß Semir aus. „Okay was ist es?“ hakte der Polizist nach. „Ein Mann…er … er war größer als ich. Und er hat blaue Augen. Eisblaue Augen. Sie waren kalt und….er drückte mir eine Waffe an den Kopf.“ stieß Semir aus. Hotte schrieb mit. „Ich werde Tom gleich Bescheid geben!“ sagte er. „Noch etwas?“ hängte er fragend an. Semir dachte nach. „Der Platz…wo ich war….da war….eine Brücke….eine große Brücke…“ nickte Semir nachdenklich. „Und was dann?“ versuchte Hotte weiter heraus zu finden. Doch nun stöhnte Semir auf. „Mein Kopf….er…er schmerzt….mehr ist da nicht…“ gab er zu. „Das war doch schon mal gut. Du wirst sehen…bald kommt es wieder…ganz bestimmt.“ lobte Hotte ihn. Semir schloss die Augen. Es war als hätte er einen Marathonlauf hingelegt so müde war er. „Ruh dich aus. Du bist blass, soll ich den Arzt holen?“ wollte Hotte wissen. Semir nickte. „Mein Kopf platzt…“ stöhnte er. Hotte verschwand und kam nur wenige Minuten später mit Dr. Frank Gruber zurück. Semir sah ihn mit schmerzerfüllten Augen an und Gruber untersuchte ihn. „Du sollst dich nicht so anstrengen verdammt noch mal!“ fauchte er seinen Patienten an. „Ich wollte nicht, aber das Bild…ich sah etwas und….“ erklärte Semir. „Damit ist jetzt Schluss. Semir, du musst erst einmal zu Kräften kommen!“ warnte Gruber ihn. Semir nickte. „Mein Kopf platzt…hast du was dagegen?“ bat er seinen ärztlichen Freund. Dr. Frank Gruber nickte. „Aber du versuchst zu schlafen ja? Hotte gehe bitte wieder raus. Für heute war es genug für unseren Freund!“ forderte er den dicken Polizisten auf ohne ihn anzusehen. „Hier…nimm das und dann leg dich flach hin.“ forderte Frank nun von Semir und hielt ihm eine Tablette hin. Semir nahm sie und legte sich tatsächlich flach hin. Bevor er jedoch seine Ruhe fand hörte er draußen vor der Tür ein lautes Geschrei. „Das gibt es doch wohl nicht! Das hier ist ein Krankenhaus und keine Irrenanstalt!“ fauchte Gruber und verließ das Zimmer. Semir versuchte einen Blick zu erhaschen um zu erkennen was dort los war, doch er sah nichts. Zum Aufstehen fühlte er sich allerdings auch zu schwach.


    „Frau Born! Sie können nicht zu Semir!“ hörte Frank Dieter sagen. „Wer ist das?“ wollte er wissen. „Eine Bekannte von Semir! Ich habe ihr eben erklärt, dass sie nicht zu ihm darf. Und ich habe Tom angerufen!“ erklärte Dieter. „Ich will doch nur wissen wie es ihm geht!“ kam von Daniela Born. In diesem Augenblick kam auch Tom zum Zimmer. „Herr Kranich, ich wollte Semir besuchen. Ich meine…ich habe ihn als Letzte gesehen und da Sie mich ja verdächtigt hatten, das sein Verschwinden etwas mit meinem Auftauchen zu tun hatte, wollte ich einfach sicher gehen, dass es ihm gut geht.“ lächelte sie. „Es geht ihm entsprechend. Aber er kann sich nicht erinnern und im Augenblick darf er keinen Besuch haben, außer mich und seine Freundin.“ legte Tom fest. „Aber vielleicht kann ich ihm helfen, sich zu erinnern.“ bot sie an. Dieser Logik konnte Tom nicht wirklich widersprechen, doch war Semir auch schon soweit? Er sah Frank an. „Das ist deine Entscheidung, aber nur so viel. Semir hat eben ein Bild gesehen und liegt nun mit Kopfschmerzen im Bett. Eigentlich ist es noch zu früh!“ legte er ein Votum ein. „Dennoch wäre es eine Chance.“ meinte Tom nachdenklich. „Also gut….wir gehen gemeinsam rein.“ stimmte Frank zu und klopfte an die Tür. „Ja bitte!“ kam von innen. „Hallo Semir….wie geht’s`?“ wollte Tom wissen. „Soweit gut….aber ich sehe aus, als wäre ich unter die Räder gekommen. Blaue Flecke….meine Handgelenke…jedes Mal wenn ich in den Spiegel sehe, erkenne ich ein Bild, aber bevor ich alles festhalten kann, ist es wieder weg. Tom…was wenn ich mich nie wieder daran erinnere? Ich meine vielleicht ist es ja besser, wenn die Erinnerung weg bleibt…“ sagte sein Partner leise. „Hotte hat mir eben gesagt, dass du dich an etwas erinnert hast. Dieser Typ mit den blauen Augen. Die Zeugen sagten ebenfalls dass einer der Kerle blaue Augen hatte. Also erinnerst du dich.“ stellte Tom richtig. „Frau Born glaubt dir helfen zu können.“ hängte er an und gab nun Daniela den Weg frei. Semir sah sie wütend an. „Sie hat mir den Abend versaut!“ stieß er aus. „Semir….es tut mir leid…. Ich wollte das nicht….ich will dir helfen….“ erklärte sie leise. Semir stieß verachtend Luft aus. „Helfen? So wie damals als du mich erschießen wolltest?“ fauchte Semir und musste sich festhalten. Ihm wurde übel und Tom bemerkte es sofort. „Hey, beruhige dich. Vielleicht kann sie wirklich helfen. Immerhin war sie die letzte Person, die dich gesehen hat. Lass es zu…“ bat Tom. Semir sah ihn an. „Also gut….ich höre!“ stieß Semir leicht verstimmt aus. Daniela lächelte. „Ich wollte an dem Abend eigentlich nur essen und meinen Freund besuchen. Max Raabe, der Inhaber des Restaurants. Und dann sah ich dich. Ich habe mich gefreut jemanden zu sehen, den ich kannte und irgendwie ist es über mich gekommen. Ich musste dich küssen. Deine Freundin ist dann raus und du bist hinterher. Ich wollte dich nicht verletzen. Als du dann das Lokal verlassen hast, bin ich hinter dir her und wollte dich um Hilfe bitten, aber du bist abgefahren.“ erzählte Daniela. „Das soll mir jetzt helfen? An diese Dinge erinnere ich mich auch! Was danach kam, wollte ich wissen.“ fauchte Semir. Daniela sah zu Boden. „Es war wohl doch ein Fehler herzukommen. Leb wohl Semir…“ verabschiedete sie sich und verließ den Raum. Semir und Tom sahen ihr hinterher.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!