Dunkle Tage für Semir

  • „Du weißt schon, das es sehr schmerzhaft ist oder?“ hakte Frank nach. Max grinste leicht. „Das hoffe ich doch sehr. Auch wenn ich meine Pläne schon umgeworfen und den Treffpunkt verändert habe für den großen Deal, will ich wissen was der Kerl weiß. Von allein redet er nicht. Also werde ich ihm zeigen wo der Hammer hängt.“ nickte dieser. Frank stöhnte leise auf. „Also gut…du bist der Boss. Aber er wird ziemlich laut schreien…“ antwortete er erneut. Max nickte wieder. „das will ich doch hoffen.“ lachte er. „Okay, dann werde ich kurz zur Apotheke und ein paar Sachen holen die ich brauche. Wenn du nichts dagegen hast.“ knurrte Frank. Max sah ihn an. „Wirst du weich?“ hakte er nach. Der selbsternannte Arzt schüttelte den Kopf. „Nein, es sind nur unsägliche Schmerzen die nicht sein müssten.“ gab er zu. Er hatte nicht viel in dem kurzen Medizinstudium was er nach dem vierten Semester wieder abgebrochen hatte, gelernt dennoch hoffte er, dass er die Kugel rausholen konnte. Bei einigen Operationen war er ja auch im Praktikum dabei und hatte gesehen, dass es einfach war ein Skalpell zu führen. Max sah auf und kniff die Augen zu. „Sieh zu und dann werde ich dir zusehen!“ fauchte er Frank an, der sich sofort trollte. Es dauerte gute zwei Stunden bis er wieder da war. Bepackt mit viel Mull und einigen sterilen Artikeln betrat nur wenig später den Raum in dem der Polizist auf der Matratze lag. Das Blut aus der Schusswunde hatte sich bereits durch den ersten Verband gezogen und Gerkan sah doch etwas blass aus. Als Frank nun reinkam sah er ihn ängstlich an. Das Skalpell fiel auf den Boden und nun schien der Polizist zu ahnen was passieren sollte. „Ich werde die Kugel rausholen, aber ich habe nichts womit ich dich betäuben kann. Außer ich schlage dich nieder. Nur will Max das nicht. Er sitzt neben an und will dich schreien hören. Hier mach dich fest!“ forderte er den Mann auf und warf ihm die Handschellen zu.


    „Bitte tun Sie es nicht…ich…“ versucht der Mann. Nun kamen auch Max und Karl herein. „Tu was er sagt!“ forderte Max mit drohender Stimme auf. Semir tat es. Er wusste genau, dass wenn er sich weigerte es sicher noch schlimmer wurde. Doch konnte es noch schlimmer kommen? Er legte sich die Handschellen an. „Leg dich hin!“ kam der nächste Befehl. Frank hob das verletzte Bein hoch und legte es auf einen recht unbequemen Holzblock, der eigentlich als Stuhl dienen sollte. Semir stöhnte auf. Er wickelte den Mull ab und besah sich die Wunde. „Die Kugel steckt vermutlich im Knochen, das heißt ich muss tief graben.“ erklärte er. Semir bekam einen panischen Ausdruck im Gesicht. Die Angst vor den Schmerzen lähmte ihn regelrecht. „Nicht !! Bitte!!“ flehte er. „Sag mir was Dany dir gesagt hat und ich lasse sofort aufhören.“ versprach Max. „Nichts…er hat mir nichts gesagt, ich schwöre…“ kam sofort von Semir. Doch scheinbar genügte es nicht. „Nein, das klang nicht wirklich glaubwürdig. Es war viel zu schnell. Noch einmal! Was hat er dir erzählt?“ wiederholte Max die Frage und nickte Frank zu.. Er nahm sich etwas von dem Alkohol, ließ es auf ein Stück Mull laufen und reinigte dann die Wunde. Der Alkohol brannte stark in der Wunde und das konnte man auch dem Gesicht von Gerkan ansehen. Anschließend nahm er das Skalpell desinfizierte es und setzte zum ersten Schnitt an. Semir schrie laut auf, als die scharfe Klinge direkt an der Wunde in die Haut schnitt. Er wollte das Bein wegziehen doch nun griff Karl ein. Er hielt es brutal fest. Semir trat zu um sich aus der Situation zu retten, doch er traf Karl nicht richtig. Um dem Deutschtürken nicht noch einmal die Möglichkeit zu geben zu treten, setzte er sich kurzerhand auf das unverletzte Bein und lachte laut auf. Frank machte einen zweiten Schnitt. Wieder schrie Semir schmerzerfüllt auf. „Stopp!“ forderte er den Möchtegernarzt auf. „Wie du willst!“ knurrte Frank und ließ von seinem Vorhaben ab. Max schickte seine Männer raus und hockte sich neben Gerkan. Dieser stöhnte leise vor sich hin und man sah die Tränen des Schmerzes. „Wie du siehst….ich kann dir helfen und ich kann dich quälen, oder besser quälen lassen. Willst du mir nicht doch erzählen, was Dany dir erzählt hat? Oder soll Frank noch einmal schneiden?“ fragte er leise. Semir Gerkan schüttelte den Kopf. „Er hat mir nichts erzählt…“ sagte er leise. „Ich schwöre…ich weiß nichts…ich weiß nichts…Das ist die Wahrheit…“ kam von dem Polizisten. Max lachte auf. „Na geht doch. Das war nun glaubwürdig. Fein…dann sind meine Geschäfte ja nicht in Gefahr. Aber eigentlich war es mir auch egal ob Dany dir was gesagt hat oder nicht…“ meinte er und verließ den Raum.

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  • Frank sah Max an. „Kannst du dich mal entscheiden?“ fauchte er ihn an. „Warum? Ich weiß jetzt, dass wir nicht verraten wurden. Auch wenn ich das eigentlich schon vorher wusste. Dany hatte gar keine Zeit etwas zu erzählen. Gerkan weiß jetzt aber, dass er bei mir nicht spielen kann. Er wird mir ab sofort ein treuer Diener sein.“ lachte Max. Karl grinste breit. „Ja….man muss nur das richtige Werkzeug haben.“ stimmte er zu. „Was hast du nach dem Deal mit ihm vor?“ wollte er nun von Max wissen. Dieser grinste leicht. „Was denkst du? Er weiß sehr viel. Zu viel…. Er weiß auch dass er nicht mehr lange zu leben hat und das ist nicht auf die Wunde zurück zu führen. Wenn es soweit ist, dann werde ich ihn töten, so einfach ist das. Ich werde ihn hinrichten. Langsam damit er noch genügend Zeit hat um sein Leben zu winseln. Ich liebe es, wenn ich überlegen bin.“ lachte Max gehässig. Dabei beobachtete er Frank sehr genau. Dieser Mann schien weich zu werden. „Versorgen seine Wunden so, dass er nicht krepiert!“ befahl er. Frank nickte und ging in den Raum. Max wandte sich wieder an Karl. „Ich glaube wir werden Frank bald beseitigen müssen. Er hat viel zu viel Herz.“ gab er von sich. „Er ist ein guter Mann. Nur weil er ein bisschen Herz zeigt ist er nicht falsch.“ widersprach Karl. „Ich weiß nicht. Ich kann keinem trauen. Aber gut, er ist dein Mann und wenn er einen Fehler macht, wirst du es bezahlen. Du trägst die Verantwortung. Bist du sicher dass du ihm trauen kannst?“ wollte Max nun wissen. Karl nickte. „Er ist mir treu ergeben…“ gab er von sich. „Also gut…dann werden wir seine kleine Schwäche von eben verzeihen, sollte er noch einmal so eine Anwandlung bekommen, dann mache ich kurzen Prozess.“ versprach Max und widmete sich wieder seinem Sportmagazin. Karl sah ihn nur an. Er wusste genau, dass Max keine Scherze machte wenn er solche Äußerungen traf. Nur wenig später stand Max auf und ging ebenfalls zu Gerkan.


    Semir Gerkan sah Frank, als er in den Raum kam angsterfüllt an und zog sich zusammen. Er war immer noch gefesselt und hatte gerade die Schmerzwelle über sich ergehen lassen. Nun lag er halbwegs bequem auf seiner Matratze. Das Bein pochte aber es blutete nicht mehr so stark. „Nur keine Angst… ich soll das nur verbinden.“ knurrte Frank. Er hockte sich hin. Auf den vorgebereiteten Mull tat er noch etwas Salbe und legte diesen dann vorsichtig auf die Wunde. Semir stöhnte leise auf als die kühle Salbe auf die Wunde traf. Vielleicht sollte er es doch versuchen Frank auf seine Seite zu ziehen. „Bitte helfen Sie mir….ich kann für Sie ein gutes Wort vor Gericht einlegen und Sie bekommen eine niedrigere Strafe.“ bat Semir leise. Frank lachte auf. „Und was soll mir das bringen? Wenn ich dir helfe, dann wird Max mir vorher eine Kugel in den Kopf jagen. Da bringt mir das gute Wort nichts mehr.“ gab er kühl von sich und machte sich an die Arbeit. „Da könnte er Recht haben und wenn du weiter versuchst ihn auf deine Seite zu ziehen, muss ich dich leider wieder knebeln. Ich kann dir auch wieder das Essen reduzieren. Dann bekommst du nur noch Wasser.“ warnte Max, der nun erneut eintrat. Frank wie auch er zuckten zusammen und Semir schwieg sofort. Er sah zu Boden, doch wenn er glaubte dass Max sich mit seinem Schweigen zufrieden gab, hatte er sich geschnitten. Max trat an ihn heran und packte seine kurzen Haare. Ein heftiger Ruck, ließ Semir die Tränen in die Augen schießen. „Hast du mich verstanden?“ wollte er in einem leisen fauchenden Ton wissen. Semir nickte soweit es ihm möglich war.

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  • Die nächsten Tage vergingen ohne das Semir aus dem Raum geholt wurde. Er bekam einmal am Tag zu essen welches aus Wasser und trockenes Brot bestand. Der Morgen des Deals kam und Semir wachte auf. Gleich würde er wieder geholt werden und dann ging es zu irgendeinem Treffen wie in den letzten Tagen. Er sollte nicht enttäuscht werden. Ohne die Möglichkeit sich frisch zu machen, die Toilette zu nutzen oder aber auch zu frühstücken wurde er von Karl aus seinen Gedanken gerissen. Karl packte ihn und stieß ihn brutal gegen die Wand. Semir lehnte sich mit der Brust gegen die Wand und legte seine Hände sofort auf den Rücken Er wehrte sich nicht, als sie wieder die Handschellen um seine Gelenke legten denn er hatte genügend Mühe damit, sich nicht mit dem verletzten Bein abzustützen. Nach den Schnitten die Frank vor einigen Tagen gemacht hatte, tat es noch mehr weh. Er versuchte es möglichst wenig zu belasten, doch beim Laufen musste er es. „Los raus!“ fauchte Karl ihn an und half mit einem Stoß nach. Semir humpelte hinaus. Wieder musste er in den Wagen steigen, sich hinlegen und dann darauf warten bis sie am Ort des Geschehens waren. Dort wurde er dann von Frank aus dem Wagen gezogen und fand sich meistens mitten im Geschehen, mit einer Waffe am Kopf, wieder. Bisher verlief jeder Deal ohne Störungen durch die Kollegen und Semir hatte schon die Hoffnung aufgegeben dass er gefunden wurde. Nach drei Stunden waren sie wieder in der Hütte und Semir wurde in seinen „Raum“ gebracht. Die Handschellen wurden abgemacht und er wurde auf die Matratze gestoßen. Mühsam setzte er sich auf und spürte dass sich das verletzte Bein heiß anfühlte. Max Raabe hatte ihn in den Unterschenkel geschossen, um einen erneuten Fluchtversuch zu unterbinden. Vorsichtig wickelte er die Binde ab um die Wunde zu begutachten. Doch das erwies sich nicht als ganz so einfach, denn das Endstück des Verbandsmaterials war mit der Wunde verklebt. Wenn er es abzog dann würde die Wunde sicher wieder bluten doch er musste die Binde auf jeden Fall entfernen und so biss er die Zähne zusammen und zog es sich mit einem heftigen Ruck ab. die Wunde brannte als er das tat und er hätte am liebsten aufgeschrien. Nachdem der Schmerz nachgelassen hatte sah er sich die Wunde an. Die Ränder waren rot und geschwollen. Er tastete kurz das Umfeld ab. Es war kochendheiß. Er hatte also richtig vermutet, die Wunde hatte sich entzündet. Semir lehnte sich zurück und schloss die Augen. Er zog scharf die Luft ein. Eine Blutvergiftung konnte er sich in seiner Lage nicht leisten. Sie würde ihn schwächen, Fieber würde auftreten und…Die Tür ging auf und riss Semir aus seinen Gedanken. Der Mann den Karl und Max mit Frank ansprachen und der seine Wunde versorgt hatte trat ein und brachte etwas zu essen mit. „Was soll das denn?“ fauchte er Semir an als er sah, dass der Verband ab war. „Es tut mir weh… ich wollte es mir nur ansehen“ gab Semir leise von sich. „Okay… ich sehe es mir gleich an.“ murmelte der Verbrecher und verschwand erneut.


    Es dauerte nicht lange und Frank kam zurück. Diesmal hatte er Handschellen dabei. Semir hatte während der Abwesenheit gegessen und getrunken. „Ich möchte bitte zur Toilette…“ sagte er leise. Frank nickte. Er legte alles ab und holte die Handschellen raus. „Hände auf den Rücken!“ forderte er Semir auf. Dieser nickte und legte seine Hände auf den Rücken. Nur wenig später ging es zur Toilette. Semir humpelte und verbiss sich den Schmerz in seinem Bein. Vor der Toilette wurden ihm die Handschellen wieder gelöst und er durfte sich erleichtern. Als er wieder rauskam sah er Frank an. „Darf ich mich waschen, bitte?“ flehte er regelrecht, denn seit drei Tagen hatte er sich nicht mehr frisch gemacht. Frank nickte. Semir wusch sich so gut es ging dann nickte er Frank zu. Diesmal fesselte er ihn nicht doch Semir hatte auch keine Ambitionen sich gegen Frank zu wehren. Er ließ sich ohne Gegenwehr in seinen Raum bringen, wo er sich direkt wieder auf die Matratze setzte. Jetzt hielt Frank ihm die Handschellen hin. „Mach dich am Rohr fest!“ forderte er Semir auf. Dieser sah ihn fragend an. „Wenn ich deine Wunde versorge, will ich ganz sicher keine Überraschung erleben.“ klärte er den Deutschtürken auf. „Ich mache nichts….versprochen…“ gab Semir leise von sich. Er fühlte sich nicht in der Lage gegen den Mann etwas zu unternehmen und schon gar nicht stark genug auch die Anderen zu erledigen. Frank nickte. „Eine nette Idee, aber ich traue dir nicht. Also mach dich fest!“ forderte Frank ihn erneut auf. Semir nahm die Handschellen und führte den Befehl aus. Dann legte er seinen Kopf gegen die Wand und sah Frank zu wie er die Wunde versorgte. Als er das Bein anhob schrie Semir auf, doch Frank schien es egal. Er wickelte die Binde die er scheinbar mit einer Salbe versehen hatte um die Wunde und stand dann auf. „So …lass es drauf!“ forderte er den Gefangenen auf. Er nahm Semir die Handschellen ab und verließ den Raum. Semir atmete tief ein. Die Salbe tat ihm gut, denn sie kühlte die Wunde etwas. Vielleicht sollte er versuchen diesen Frank auf seine Seite zu ziehen. Er schien der einzige zu sein, der wirklich noch rehabilitierbar wäre. Er schien etwas menschlicher zu sein und das musste er ausnutzen. Semir legte sich hin und versuchte etwas zu ruhen. Wenn er das Bein nur etwas höher legen konnte, dann würden die Schmerzen sicher aufhören. Immerhin käme dann keine Belastung auf die Stelle. Das nächste Mal wenn Frank reinkam würde er ihn darum bitten.

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  • Tom sah sich am Treffpunkt um. Bastian hatte ihn angerufen und gesagt, dass er Hilfe brauchte und wisse wo Semir zu finden war. Tom war sofort in seinen Wagen gesprungen und hier her gekommen, doch nun schien es, dass Bastian sich verspätete. Verdammt hoffentlich war er nicht wie Dany aufgeflogen. Tom hatte keine Lust ihn irgendwo als Leiche zu finden. „Hey Tom…“ kam leise aus seinem Rücken. Tom drehte sich um und erschrak. Bastian war nur noch ein Schatten seines Selbst. Er hielt die Arme vor den Körper und es schien als wäre er auf Entzug. „Was ist mit dir passiert?“ fragte Tom und ging auf seinen Freund zu. „Ich bin am Ende Tom. Ich kann nicht mehr. Ich bin dabei einen kalten Entzug zu machen. Ich will keine Drogen mehr….“ kam von Bastian. „Bist du denn des Wahnsinns! Lass dir helfen! Ich bringe dich ins Krankenhaus!“ sagte Tom und griff seinem Freund unter die Arme. „Setz dich in den Wagen!“ befahl er. Tatsächlich tat Bastian es. „Ich fahre dich in die Klinik wo du Hilfe bekommst. Die haben was Gut bei mir und du bist es mir wert!“ knurrte er. „Tom, Chrystal hat mich geschafft. Ich habe an meinem ganzen Körper Wunden. Einige sind schon völlig entzündet. Ich wollte runter davon. Ich habe versagt…ich habe wieder versagt…“ gab Bastian von sich. „Das ist Blödsinn! Jetzt wie auch damals!“ fauchte Tom und fuhr los. Bastian sah ihn von der Seite an. „Denkst du wirklich, dass ich es noch schaffe? Ich bin schon so lange drauf….aber ich bin bereit. Ich will runter von diesem Zeug. Ich will wieder ein Dach über den Kopf und ich will arbeiten…“ erklärte er festentschlossen. „Dann wirst du es durchhalten. Was hast du für mich?“ fragte Tom nun. „Übermorgen findet ein großer Deal statt. Ich habe David und Karl belauscht….sie haben über eine Versicherung der Polizei gegenüber gesprochen. Ich dachte dein Partner ist wieder bei dir…“ hakte Bastian nach. „Er ist seit fast vier Tagen wieder verschwunden. Aber diesmal weiß ich wer ihn hat. Nur nicht wo.“ stieß Tom aus. „Was ist mit dem Deal? Weißt du wo er stattfindet?“ hängte er fragend an. „Ja, weiß ich. Auf dem alten Schrottplatz in der Bergheimer Straße in Frechen. 18 Uhr…“ nickte Bastian. Er legte seinen Kopf zurück und schloss die Augen. Tom sah, dass er dringend etwas brauchte. „Okay, wir sind da! Los komm!“ forderte er seinen Freund auf als er vor der Suchtklinik hielt. Bastian sah ihn an. „Danke für alles mein Freund. Ich hoffe sehr das ich dich nicht enttäusche.“ gab er leise von sich. Tom nickte und sah ihn an. „Du wirst es schaffen. Ich bin für dich da wenn du mich brauchst.“ versprach er. Er brachte Bastian rein und übergab ihm dem befreundeten Arzt dann verschwand er schnell. Jetzt musste er Semir finden und aus den Fängen der Drogenhändler befreien.


    Michael Hubschmidt saß noch im Büro und wollte gerade Feierabend machen als sein Handy klingelte. „Tom! Gibt es etwas Neues?“ wollte er von seinem Kollegen wissen. „Hallo Michael. Ich weiß wo der Deal stattfinden soll. Bergheimer Straße in Frechen. Da ist ein alter Schrottplatz der bereits aufgegeben wurde. Mein Informant sagte mir, dass in zwei Tagen dort Rautenbach und Raabe ihren Deal mit einer Versicherung gegen unser Eingreifen abwickeln wollte. Den Käufer kennt er nicht.“ berichtete Tom. „Okay, hast du auch eine Uhrzeit?“ hakte Michael nach. „18 Uhr soll es über die Bühne gehen. Wir müssen den Ort sondieren und uns dort auf die Lauer legen, damit wir Semir befreien und diese Bande verhaften können.“ gab Tom zurück. „Okay, wir besprechen es heute noch im Büro. Ich komme zu euch!“ legte Michael fest. „Verstanden.“ kam von Tom. Keine Stunde später saßen die Beiden im Büro. „Okay…Karl Rautenbach ist schon allein kein einfacher Gegner, aber das Schlimme ist, dass wir über Max Raabe nichts wissen. Der Mann ist bisher nie aufgetaucht.“ Gab Michael von sich. „Er ist nur nicht aufgefallen. Das ist es. Dieser Mistkerl scheint nur über Handlanger zu fungieren.“ knurrte Tom wütend. Er selbst gab sich einen Teil Mitschuld, das Semir nun erneut in der Klemme steckte. Wenn er seinen Partner mit zur Einsatzbesprechung genommen hätte, dann wäre er nicht abgehauen, um auf eigene Faust etwas heraus zu finden, doch er musste sich auch sagen, dass er es genauso gemacht hätte. Immerhin fehlten seinem Freund vier Tage in seinem Leben. Vier Tage in denen einiges passiert war. Und er war auch wütend darauf, dass er Max Raabe den Freund von Daniela Born nicht überprüft hatte, obwohl er mittlerweile wusste, dass dieser nie in Erscheinung getreten war. Sein Handy klingelte. „Tom…ich habe etwas über Max Raabe heraus gefunden. Folgendes…der Mann heißt eigentlich Alexander Bauer und dieser ist eigentlich 1999 verstorben. So zumindest steht es hier. Bauer war die rechte Hand von Thomas Neuner, der den großen Drogenring in Düsseldorf leitete. Diesen hatte dann Karl Rautenbach übernommen. Alexander Bauer war nach Aktenlage bei einer Razzia durch die Kollegen in Düsseldorf erschossen worden. Dies scheint allerdings eine Ente zu sein. Seit 2003 ist er als Max Raabe in Köln gemeldet. Bauer gilt als überaus brutal und war für Neuner eher der Vollstrecker für unliebsame Feinde egal in welcher Position sie waren.“ berichtete Anna. Tom hörte ihr zu und sah immer wieder zu Hubschmidt. Als das Gespräch beendet war sah er seinen Kollegen an. „Sagt Ihnen der Name Neuner was? Thomas Neuner?“ hakte er nach. Hubschmidt nickte. „Ja, das war ein ziemlich großer Dealer gewesen, den wir aus dem Verkehr ziehen konnten.“ gab der Drogenfahnder von sich. „Und der Name Bauer? Alexander Bauer?“ wollte Tom weiter wissen. „Das war die rechte Hand von Neuner, leider wurde er von Kollegen beim Zugriff erschossen.“ bestätigte Hubschmidt. „Dann habe ich Neuigkeiten für Sie. Max Raabe ist Alexander Bauer… Da Sie ihn nicht erkannt haben wird er sich vermutlich mit Hilfe einer Gesichtsoperation verändert haben.“ gab Tom nun von sich. „Bitte was? Verdammt…dann….dann war sein Tod nur vorgetäuscht? Aber wer liegt dann in dem Grab?“ hakte Hubschmidt erstaunt nach. „Er wurde doch identifiziert. Hier stinkt irgendwas gewaltig" hängte er an. „Das werden wir herausfinden, wenn wir Semir in Sicherheit haben.“ knurrte Tom. „Okay, damit befassen wir uns später…wichtig ist, dass wir nun die Punkte klar festlegen wo wir unser Team positionieren und wie wir den Zugriff koordinieren können.“ stimmte Hubschmidt zu. Die Zeit wurde knapp. Nur noch weniger als 48 Stunden und der Deal sollte über die Bühne gehen.

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  • 4. Kapitel: Der große Deal


    Am nächsten Morgen, es war ein Tag vor dem geplanten Deal, fuhren Tom und Michael mit dem SEK-Einsatzleiter zum angegebenen Ort wo der Deal stattfinden sollte. Er sah sich um. Der Schrottplatz war sehr unübersichtlich. Es gab zu viele Möglichkeiten von Verstecken. Keine leichte Aufgabe. „Ich werde einen Scharfschützen oben auf dem alten Kran positionieren, dann hat er den gesamten Platz unter Beobachtung, 2 meiner Männer sichern den Ausgang und die restlichen Kollegen verteilen sich hier." bestimmte der Einsatzleiter des SEK. „Vermutlich wird Bauer und Rautenbach sich hier in diesem Bereich mit dem Käufer treffen. Wir müssen vorsichtig agieren, damit der Kollege Gerkan auf jeden Fall befreit werden kann. Möglichst unverletzt.“ erklärte er weiter. Tom sah ihn an. Der Mann war noch recht jung, aber das was er da von sich gab hatte Hand und Fuß. „Wenn einer von denen mit meinem Kollegen entkommen kann, dann haben wir die Arschkarte gezogen.“ knurrte er. Michael Hubschmidt legte ihm die Hand auf die Schulter. „Wir werden es zu verhindern wissen. Wir schlagen zu wenn das Geld übergeben wird. Dann dürfte Ihr Partner sicher nicht in deren Nähe sein.“ schlug er vor. Tom sah ihn an. „Und wenn sie ihn im Auto lassen? Da wäre er für sie greifbar und sicher. Wir kämen nicht an ihn ran.“ gab Tom zu bedenken. Michael sah den SEK-Mann an. Doch dieser zog die Schultern hoch. „Abwarten…“ meinte er nur. Tom sah ihn an. „Bitte was?“ hakte er nach. „Herr Kranich. Wir können nicht in die Zukunft sehen. Wir werden aber alles Mögliche tun um Ihren Kollegen dort raus zu holen.“ versprach der Mann. Tom nickte. Der Kollege vom SEK hatte ja Recht. Solange man nicht wusste was Rautenbach und Bauer mit Semir vorhatten oder wie sie ihn einbanden musste man abwarten. „Wir werden uns hier postieren. Die Kerle wissen mit Sicherheit, dass der Platz nicht mehr genutzt wird und damit können wir auch keine Personen als Arbeitskräfte einsetzen. Aber wir werden es hinbekommen.“ gab Michael von sich. Tom sah sich noch einmal auf dem Platz um. „Also gut…“ stimmte er zu. Hubschmidt nickte dem SEK-Mann zu. „Also auf geht es. Wir haben nicht mehr viel Zeit.“ mahnte er. Alle gingen den Schrottplatz ab und machten sich Vermerke auf der Karte wo sie sich postieren wollten. Tom hoffte sehr, dass er seinen Freund und Partner an dem Tag der Übergabe aus den Fängen befreien konnte.


    Der Tag des großen Deals fing für Semir mit einem Schmerzensschrei an. Diesen stieß er aus als Karl ihn auf die Beine zog und ihn aus dem Raum zerrte. Nur mühsam konnte er laufen und er spürte, dass das verletzte Bein wieder blutete. „Los mach schon! Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit!“ fauchte Karl ihn an. „Frank, er kommt in den Wagen. Diesmal darf er sehen wohin es geht. Ist ja eh seine letzte Reise.“ lachte Max und stieß Semir den Arm in die gebrochenen Rippen. Semir ging mit einem Aufstöhnen in die Knie, doch er konnte nicht ausruhen. Frank zerrte ihn wieder hoch. Mit gezogener Waffe dirigierte er den Hauptkommissar zum Wagen wo Semir ohne etwas zu unternehmen einstieg. Die Handschellen kamen wieder zum Vorschein. Diesmal wurde er mit dem Handgriff verbunden. „Nur zur Sicherheit…“ lächelte Frank und schlug die Tür zu. Semir sah Karl und Max kommen. Max setzte sich zu Semir auf die Rückbank während Karl auf dem Beifahrersitz Platz nahm und Frank hinter dem Steuer. Die Fahrt ging los. Semir versank in Gedanken über das was nun auf ihn zukam. Die Fahrt ging wie immer auf die Autobahn und dauerte fast eine ganze Stunde. Natürlich erkannte er dass es in Richtung Frechen ging. Dann kamen sie am Schrottplatz an. Semir sah sich unauffällig um, doch nichts deutete darauf, dass seine Freunde und Kollegen hier waren. Er wusste aber auch, dass dies nichts zu sagen hatte, denn die Kollegen des SEKs waren Meister im Verstecken, wenn es darauf ankam. „Raus!“ befahl Karl und stieg selbst aus. Er riss die Tür an Semirs Seite auf und löste die Handschellen am Haltegriff. Er zog Semir raus und riss ihm die noch gefesselte Hand auf den Rücken. Nur wenig später war er wieder gefesselt. Mühsam hielt Semir sich auf den Beinen. Die Schmerzen wurden stärker. „Und wie immer…schön friedlich…“ warnte ihn Karl. Nun kamen auch Max und Frank hinzu. Frank nahm seine Waffe und presste sie an Semirs Hals. Er zwängte Semir direkt auf die Mitte des Schrottplatzes. Es dauerte eine Weile bis der Käufer kam. „Ah Marco…schön dich zu sehen. Ich habe hier wieder wunderbaren Stoff für euch.“ begrüßte Max den Mann und umarmte ihn kurz. Der zweite Mann, der mit Marco ankam nickte Max kurz zu und blieb dann hinter Marco stehen. "Wer ist das?"fragte Raabe und wies mit dem Kopf auf den Mann. „Das ist Mike mein Bodyguard. Nicht, dass ich dir nicht vertraue, aber das Leben ist gefährlich geworden" grinste Marco. Natürlich bemerkte er auch Frank und seinen Gefangenen. „Und wer ist das?" wollte Marco wissen."Das ist sozusagen mein Bodyguard" sagte Max mit einem noch breiteren Grinsen „Aber das soll dich nicht interessieren. Kommen wir zum Geschäft. Hast du die Kohle?"

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  • Tom sah durch das Fernglas was sich auf dem Schrottplatz tat. „Da ist Semir…“ sagte er leise zu Hubschmidt. „Okay, damit haben unsere Informanten Recht gehabt. Wir müssen nun aufpassen, dass Rautenbach und Bauer nicht mit Ihrem Kollegen als Geisel fliehen können. Das SEK ist in Position. Wir müssen am besten alle sofort ausschalten.“ gab dieser zurück. „Achtung an alle, Zugriff nur auf mein Kommando" raunte Hubschmidt in sein Mikro. „Sehen Sie den Container dort? " fragte Tom „Wenn ich mich anschleiche, kann ich den Kerl der Semir in Schach hält überwältigen und ihn befreien. Der Container bietet uns Schutz falls die rumballern.“ schlug Tom vor. „Negativ….das ist zu gefährlich. Wenn man Sie entdeckt sind nicht nur Sie sondern auch Ihr Kollege tot. Außerdem müssen wir warten bis das Geschäft über die Bühne gegangen ist. Die können nicht vom Gelände.“ wies Hubschmidt den Vorschlag zurück. „Wir müssen aber was tun!“ fauchte Tom wütend. „Werden wir, da kommt der Käufer!“ wies Hubschmidt hin. Tom sah in die Richtung. Tatsächlich fuhr ein neuer Mercedes auf den Schrottplatz. „Einfahrt dicht machen!“ befahl Hubschmidt über Funk. Tom sah ihn an. „Hoffentlich klappt Ihr Plan…“ knurrte er. Wieder sah er durch das Fernglas. Ein junger Mann stieg aus dem Mercedes und schüttelte Rautenbach die Hand. Dann ging er zum Wagen zurück und holte einen Koffer. Sie sprachen eine Weile miteinander und der junge Mann wies auch auf Semir. Karl sagte etwas. Nach guten drei Minuten ging der Käufer zu Semir und Tom sah wie er zuschlug. Sein Freund ging zu Boden und krümmte sich vor Schmerzen. Wut stieg in Tom auf und er stöhnte leise. „Ganz ruhig bleiben….“ mahnte Hubschmidt. Tom sah wie Semir hochgezogen und zum Wagen gebracht wurde. Tom fiel auf das Semir stark humpelte. „Er scheint verletzt“ gab er zu bedenken. Semir musste einsteigen. „Jetzt…wir müssen jetzt zuschlagen!“ forderte Tom. „Okay, der Deal scheint fertig. An alle ZUGRIFF!“ forderte Hubschmidt über Funk. Binnen weniger Sekunden sprangen vermummte Männer aus den Gebüschen und auch aus dem Container, den Tom gesehen hatte. Mike zog seine Waffe und zielte auf einen der Polizisten. Ein Schuss hallte, Mike wurde von dem Scharfschützen in die Schulter getroffen und ging zu Boden. Frank und Marco, die gerade ihre Waffen gezogen hatten, ließen diese sofort fallen und hoben die Hände. Doch Rautenbach und Raabe hatten sich bereits in das Auto geflüchtet in dem auch Semir saß und der Motor heulte auf. Tom sah wie sie in einem extrem hohen Tempo davon rasten. Die Polizisten konnten kein Feuer auf den Wagen eröffnen ohne Semir zu gefährden, der mit einer Waffe am Kopf bedroht wurde. Der Scharfschütze konnte wegen der Staubwolke, die der Wagen beim Start mit durchdrehenden Rädern verursachte, auch keinen gezielten Schuss auf die Reifen abgeben um das Fahrzeug zu stoppen. Tom rannte den Hügel runter hinter dem sein Wagen stand. Er sprang hinter das Steuer und nahm die Verfolgung auf. Er schaltete das Blaulicht ein. Gleich hab ich euch, die Ausfahrt ist abgeriegelt, dachte Tom. Aber seine Hoffnung wurde je zerschlagen, der Wagen von Raabe bremste scharf, legte eine 180ziger Drehung hin und kam direkt auf Tom zu. Einer der Insassen schoss auf ihn, die Kugeln durchschlugen die Frontscheibe auf der Beifahrerseite. Tom duckte sich und bremste ab. Der Wagen von Raabe rauschte an Tom vorbei, bog nach rechts ab und durchbrach den Zaun.


    Semir sah die Männer aus den Gebüschen springen und sein Herz machte einen Freudensprung. Er drehte sich so, dass er die Tür öffnen konnte, doch bevor er mit seinen gefesselten Händen die Tür aufbekam, sprang Max neben ihn auf den Rücksitz und presste ihm die Waffe an den Kopf. "Bleibt weg oder er stirbt" schrie er den Beamten zu, die auch sofort innehielten. Die Tür vorn ging auf und Karl warf sich auf den Fahrersitz, startete den Motor und gab Gas. „Dann eben doch auf die harte Tour...“ knurrte Max und presste Semir die Waffe noch härter an den Kopf. Karl verriegelte die Türen. „Haut ab!!“ schrie er wütend. Er raste auf die Ausfahrt zu und sah, dass sie mit zwei schweren Einsatzwagen blockiert war."Scheiße!" stieß er aus, bremste scharf und riss das Lenkrad rum. Jetzt stand er in der entgegengesetzten Richtung und gab Gas, er sah einen Mercedes mit Blaulicht auf sich zukommen. „MAX, TU ENDLICH WAS!!“ schrie er. Der ließ das Fenster runter und feuert mehrere Schüsse auf dem Mercedes ab. Mit einem breiten Grinsen registrierte er das die Frontscheibe des Wagens zersplitterte und der Mercedes abbremste. Karl lenkte den Wagen nach rechts und sah, dass der Zaun an einer Stelle schon sehr verfallen war, er trat das Gaspedal durch und durchbrach den leichten Bretterzaun. Max lachte auf als er endlich freie Fahrt hatte. Er sah Semir an und nahm nun die Waffe runter. „Siehst du wie wichtig du für mich warst? Nun werden wir dich auf deinem letzten Weg begleiten. Ich hoffe sehr, dass ich dir noch richtig zeigen kann, was ich von der Einmischung deiner Freunde halte. Die Zeit werde ich mir nehmen, das verspreche ich dir und dann wirst du dir wünschen, das die Kugel die du in deinem Bein hast, in deinem Kopf wäre.“ versprach er. Semir sah ihn an. „Geben Sie lieber auf!“ forderte er und kassierte dafür eine heftige Ohrfeige. „Soll ich dir wieder ein Seil um den Kopf binden?“ drohte Max. Semir schwieg.

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  • Karl lenkte das Auto erst durch die Stadt und dann auf die Autobahn, die nicht weit von dem Schrottplatz anfing. Er erhöhte das Tempo und reihte sich in den Verkehr ein. Einige der anderen Autofahrer hupten weil er sich einfach dazwischen drängte. Semir spürte dass er sehr unsicher fuhr und bekam Angst. Wenn sie sich bei diesem Tempo überschlugen dann würde er das nicht überleben, denn angeschnallt war er nicht und festhalten konnte er sich auch nicht. „nach links!“ fauchte Max und Karl zog den Wagen ohne auf den Verkehr zu achten nach links. Semir sah gerade noch wie der Kleinwagen der bereits auf der Spur war eine Vollbremsung machte um nicht aufzufahren. Max sah sich gehetzt um. „Geben Sie auf! Sie kommen nicht weit!“ sagte Semir und sah nach hinten. Nur wenige Wagen hinter ihm sah er Toms Mercedes. „Meine Kollegen bekommen Sie eh…“versuchte er ihn zu verunsichern. Max sah ihn wütend an und presste ihm die Waffe nun in den Hals. „Halt dein Maul!“ fauchte er. Karl sah ihn durch den Rückspiegel an. „Ich gehe nie wieder in den Knast! Nie wieder!!! Eher bringe ich mich um!“ fauchte er wütend. „Karl…. bleib ruhig. Er will dich verunsichern, aber das wird ihm nicht gelingen. Vielleicht sollten wir ihm zeigen, wie ernst wir es damit meinen.“ schlug Max vor und sah Semir grinsend an. Er hob das Handy hoch. „Wie ist die Nummer von deinem Kollegen hinter uns?“ wollte er wissen. Semir schwieg. Max nahm die Waffe und presste sie gegen Semirs Knie. „Die Wunde im Unterschenkel wird heilen wenn du frei kommen würdest aber wenn ich jetzt abdrücke, wirst du nie wieder laufen…..also wie ist die Nummer?“ wiederholte er die Frage. Semir schluckte. Sollte er Toms Nummer geben? Auch wenn es eigentlich klar war, dass er diesen Tag sicher nicht überleben würde, wenn er weiterhin in der Gewalt von Max und Karl war, so kam doch ein kleiner Hoffnungsschimmer auf. Es könnte ja doch klappen. Aber wenn Tom und das SEK eingriff, dann hatte man ihn als ein gutes Druckmittel, welches gegen seinen Freund und dem SEK darstellen und Tom würde nichts unternehmen. Wenn nicht wäre er ein Krüppel der nie wieder laufen konnte. „0177-63443690“ sagte er leise. Max grinste. „Braver Junge…“ lachte er und wählte die Nummer an. „Kranich!“ hörte er nur wenig später. „hör mir genau zu Bulle…ich habe deinen Kollegen hier und wenn du die Verfolgung nicht aufgibst, dann schwöre ich dir, wird er sterben. Ich werde ihn erst die Knie wegschießen, dann die Ellbogen und dann erst werde ich ihn töten. Eine Kugel hat er schon im Bein. Also bleib weg!“ forderte Max wütend. Semir sah nach hinten raus. Tatsächlich fiel Tom zurück.


    Tom fluchte verhalten. Aber wenn er Semirs das Leben retten wollte, dann durfte er nichts mehr unternehmen. Max Raabe oder auch Bauer würde seine Drohung ohne mit der Wimper zu zucken wahr machen und Semir regelrecht zerschießen. Er ließ sich zurückfallen aber nur so, dass er noch immer Blickkontakt zum Wagen hatte. „Hubschmidt! Ich brauche Hilfe….Semir ist mit Rautenbach und Raabe nur sechs Fahrzeuge vor mir. Er hat gedroht Semir zu erschießen, wenn ich die Verfolgung nicht aufgebe. Ich brauche mehrere Fahrzeuge die unauffällig die Verfolgung aufnehmen können!“ sagte er über Funk. „Verstanden. Ich werde mich persönlich daran beteiligen. Wo sind Sie jetzt?“ kam die Frage. „In Höhe Köln-Porz! Das Fahrzeug fährt in Richtung Köln auf der A4!“ gab Tom durch. „Okay, bin in drei Minuten da!“ legte Hubschmidt fest. „Verstanden! Ich folge dem Wagen in großem Abstand!“ bestätigte Tom und konzentrierte sich weiter auf den Wagen in dem sein Freund saß. Noch schienen sie zu glauben, dass er wirklich nicht mehr folgte. Was hatten sie mit Semir vor, wenn sie ihr Ziel erreicht hatten? Dass er nicht laufen gelassen wurde war klar. „Cobra 11“ hörte er vom Funk. „Cobra 11 hört!“ gab Tom zurück. „Bin jetzt in der Ausfahrt hinter Flughafen. Wo sind Sie?“ wollte Hubschmidt wissen. „Ungefähr drei Kilometer davon entfernt in Richtung Köln.“ berichtete Tom. „Okay, sobald ich den Wagen sehe werde ich mich dran hängen!“ gab Michael von sich. „Verstanden!“ antwortete Tom. Tatsächlich sah er nur wenig später wie Hubschmidt sich einreihte und die Verfolgung aufnahm. Ohne Rücksicht auf Verluste rasten die Verbrecher mit Semir über die Autobahn. Scheinbar hatten sie doch bemerkt, dass sie verfolgt wurden. So ging es die ganze Zeit bis das Handy von Tom erneut klingelte. „Ja?“ meldete er sich. „Hör mir genau zu Bulle! Zieh deine Freunde ab! Ich bringe ihn um! Ich schwöre dir, dass ich ihn umlege!“ fauchte die Stimme in sein Ohr. „Bauer geben Sie auf! Sie können nicht entkommen. Sie können jetzt nur noch Punkte sammeln in dem Sie meinen Kollegen frei lassen!“ versuchte Tom den Mann zu überreden. Die Antwort war ein Schuss und kurz darauf ein Schrei von Semir. „NEIN!!“ stieß Tom aus.

    So liebe Leser, ich weiß es ist eine blöde Stelle einen Cut zu machen. Aber das Krankenhaus ruft und so müsst ihr warten bis ich wieder daheim bin. Wenn alles gut geht wird das in gut einer Woche so sein und dann erfahrt ihr wie es weitergeht.

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    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • So ich bin wieder zurück. Danke für die Genesungswünsche. Es ist alles gut gegangen und nun habe ich einige Wochen Zeit mich von der OP zu erholen.
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    „Zieh deine Leute ab! Hör zu, das war jetzt nur die Schulter aber das nächste Mal werde ich auf seinen Kopf zielen!“ versprach Bauer. „Lassen Sie mich mit Semir sprechen!“ forderte Tom auf. Doch nun kam lediglich ein Besetztzeichen. „Verdammt!“ stieß er aus. Semir konnte das Gespräch per Lautsprecher mithören, doch bevor er antworten konnte, wurde das Gespräch von Bauer beendet. Semir lehnte seinen Kopf zurück. Seine Wunde an der Schulter blutete stark und die Schmerzen waren fast unerträglich. „Das sollte deine Freunde doch überzeugen oder?“ wollte Max wissen und grinste ihn höhnisch an. Semir sagte nichts. Was hätte er auch sagen sollen? „Fahr A59 runter!“ befahl Max. Karl nickte. Nur noch wenige Kilometer und die Ausfahrt war zum greifen nah, doch nun erlebten sie auch hier eine Überraschung. Die Ausfahrten waren alle gesperrt. „Wir kommen nicht runter!“ schrie Karl. Max sah nach hinten. „Okay….ein Stück weiter gibt es einen kleinen Waldweg! Ich habe da was vorbereitet.“ grinste er. Karl sah ihn durch den Rückspiegel an. „Hoffe die Bullen sind da nicht auch. Das Geld ist weg! Wir haben nix und das ist verdammt wenig zum Leben.“ knurrte er. „Selbst wenn…wir haben unseren Freund hier und den werde ich notfalls in Stücke schießen. Und was das Geld angeht…da finden wir auch noch eine Lösung.“ gab Max zurück. Semir sah ihn nur kurz an. Tatsächlich erreichten sie den kleinen Waldweg und Karl verließ die Autobahn in einem riskanten Manöver. Er zog ohne auf die rechte Spur zu achten rüber und brachte so einen großen LKW in Bedrängnis. Der Fahrer machte eine Vollbremsung und der Aufleger rutschte quer über die Autobahn und versperrte allen anderen Fahrzeugen den Weg. Karl lachte leicht und zog auf den Feldweg. „Ungefähr drei Kilometer! Da kommt ein Kanal und da habe ich meine kleine Fluchthilfe abgestellt.“ gab Max von sich. Nur wenig später sah Karl was sich Max ausgedacht hatte und lachte auf. „Genial!“ stieß er aus und hielt an dem Kanal an. „Der Kanal ist mit dem Rhein verbunden. Eigentlich fahren hier keine Schiffe mehr und niemand wird denken, dass wir mit dem Kahn dort abhauen.“ lachte Max. Er sah Semir an. „Los! Du wirst uns begleiten!“ fauchte er. Er packte die gefesselten Arme von Semir und zerrte ihn raus. Semir schrie auf, denn der Ruck schmerzte in der Schulter. „Halt dein Maul! Ich warne dich! Nur einen Ton und du wirst dich auf den Grund des Kanals wiederfinden! Du und deine Freunde haben mir 4 Millionen Euro versaut! Und du wirst jeden Cent bereuen, das verspreche ich dir!“ drohte Max. Brutal zerrte er Semir zum Anlegesteg. Karl folgte den Beiden, doch als dieser den Steg betrat, drehte Max sich um und drückte ab. Erstaunt sah Karl ihn an. „Ich hasse Versager!“ kam von Max. Karl fiel ins Wasser und ging direkt unter. Semir sah Max Raabe erschrocken an. Dieser Mann war eiskalt. „Was gibt's zu glotzen! Los, beweg dich!"“ schrie er Semir an und gab ihm einen Stoß. Semir taumelte, doch er konnte sich abfangen. „Rauf auf den Kahn!“ kam der nächste Befehl. Semir ging langsam voran und versuchte ohne das verletzte Bein stärker zu belasten die Treppe runter zu gehen, doch Max ging es zu langsam und er gab Semir einen heftigen Stoß. Der Deutschtürke stürzte die Treppen runter und kam auf dem Kahn zu liegen.

    Tom stieg in die Eisen, als sich der LKW querstellte und schlug fluchend auf das Lenkrad. Er hatte Semir verloren. „Michael! Ich komme nicht weiter! Die Autobahn ist blockiert!“ gab er über Funk durch. „Ich bin noch durchgekommen. Sie sind auf einen Feldweg geflohen. Ich folge ihnen. Der Weg ist direkt hinter dem LKW. Wäre gut wenn Sie dazu kommen!“ gab Michael Hubschmidt zurück. „Verstanden! Bin unterwegs!“ gab Tom zurück und stieg aus. Das Chaos was durch den Unfall verursacht wurde war Sache der Kollegen die sicher nicht lange auf sich warten ließen. Tom rannte los und sah nur wenige Meter hinter dem LKW den Feldweg. Er rannte den Weg entlang. Dann sah er den Wagen von Michael Hubschmidt und rannte darauf zu. Hubschmidt kam gerade in diesem Augenblick fluchend zum Wagen zurück. Ohne Tom zu beachten griff er nach dem Mikro. „Hubschmidt hier! Wir brauchen die Wasserschutzpolizei! Raabe und Rautenbach sind mit Boot unterwegs zum Rhein!“ gab er durch. „Verdammt!“ fauchte er wütend und warf das Mikro auf den Sitz. Tom hatte den Wagen erreicht. „Was ist?“ wollte er sofort wissen. „Die Beiden sind mit Gerkan auf einem Kahn und fahren den Kanal runter zum Rhein. Ich habe die Sperrung bereits veranlasst.“ berichtete Michael. „Na dann nichts wie hinterher!“ forderte Tom auf. Michael sah ihn an. "Der Weg ist sehr schlecht und durch den starken Regen aufgeweicht. Da kommen wir nicht voran. Ich hab den Heli angefordert, der wird sicher gleich hier sein. Damit werden wir die Kerle verfolgen.“ knurrte Michael. Schon war in der Ferne das Geräusch eines Hubschraubers zu hören. „Der wird nicht hier landen können. Zurück zur Straße!“ forderte Tom nun auf. Michael lächelte gequält. „Das war mir auch klar.“ knurrte er und rannte hinter Tom zur Straße. Den Wagen konnte er sich später holen. Als sie an der Straße ankamen landete der Helikopter gerade. Tom und Michael rannten darauf zu und stiegen ein. Mit wenigen Worten wurde der Pilot instruiert wohin er zu fliegen hatte. Der Heli startete. „Die müssen da unten irgendwo sein!“ schrie Tom Michael an. „Ja…dort sind sie!“ nickte der Drogenfahnder und wies nach unten. Nicht weit von ihnen war das kleine Schiff auszumachen. „Bis er den Rhein erreicht dürfte allerdings noch einige Zeit vergehen.“ sagte Tom. Sein Handy klingelte erneut. „Das ist Raabe!“ stieß Tom aus als er sah welche Nummer ihn anrief.

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  • Semir sah Max Raabe an. Er und der Verbrecher waren allein auf dem Kahn der langsam den Kanal entlang schipperte. Er war gefesselt und konnte sich nicht gegen diesen Mann wehren. Raabe hatte sich diesen Fluchtweg also schon vorher gelegt, falls etwas schiefgehen sollte und er verschwinden musste, dachte Semir. Seine Wunden schmerzten und die Schulterwunde hörte nicht auf zu bluten. Sein Shirt war schon durchtränkt und langsam wurde ihm kalt. Er zitterte vor Schmerzen und Kälte. Die Rettung war so nahe gewesen. Aber alles ist schiefgegangen. Lange würde er es nicht mehr durchhalten. Tom, wo bist du? Ein Geräusch am Himmel ließ Semirs Aufmerksamkeit nach oben lenken. Ein Helikopter mit der typischen Farbe machte ihm deutlich, dass die Kollegen doch noch dran waren. Tom! dachte Semir und neue Hoffnung erfüllte sein Herz. Max Raabe hatte so gut wie verloren. Doch der Gangster sah es scheinbar anders, denn er nahm das Handy und telefonierte nur wenig später. Semir zog sich zusammen als Max Raabe zu ihm kam. „Los hoch mit dir!“ forderte er und half direkt nach. Semir schrie auf als er sein Bein belasten musste. „HAUT AB!! HAUT AB!!“ schrie Max wütend. Doch der Helikopter verschwand nicht. Er drückte Semir immer näher an die Reling und schon bald stand Semir auf der schmalen Kante. Noch hielt Max ihn doch Semir ahnte was passieren sollte. „„Sieh hin Bulle!“ schrie Max ins Handy. „Du hast die Chance deinen Freund zu retten oder aber mich zu verhaften! Die Wahl liegt bei dir!“ gab er durch. „NEIN!! NICHT!!“ schrie seine Geisel verzweifelt und wehrte sich zunächst gegen den Druck, doch es reichte nicht. Als Semir auf dem schmalen Stück der Reling stand verkrampfte er sich. „Willst du ihn fallen sehen? Willst du das?“ wollte Max wissen. Wieder drückte er Semir weiter. Dieser versuchte sich nun gegen den Griff zu wehren, doch nun verlor er den Halt. Nur durch Max Griff wurde verhindert, dass er direkt ins Wasser fiel. Max lachte gehässig und ließ ihn los. Semir knallte ins Wasser und ging unter. Er hatte nicht einmal die Zeit Luft zu holen und strampelte mit den Füßen um nach oben zu kommen. Die Wunde am Bein sorgte dafür, dass seine Kräfte schnell nachließen. Seine Hände waren gefesselt und nicht brauchbar. Dennoch versuchte er sich an die Wasseroberfläche zu kämpfen. Er ignorierte die Schmerzen und strampelte mit den Füßen und tatsächlich schaffte er es die Oberfläche zu erreichen. Er holte Luft und ging wieder unter. Das war es….das war sein Leben, so dachte er. Noch einmal mobilisierte er seine Kräfte und kam nach oben, doch es langte nicht. Seine Kraft verließ ihn und langsam sank er immer tiefer und verlor sein Bewusstsein.

    Tom sah vom Hubschrauber aus, wie Semir unterging und ließ sich nicht mehr aufhalten. Während Michael sich weiter auf Max Raabe konzentrieren konnte wies Tom den Piloten an, den Heli etwas runter zu lassen, damit er springen konnte. „Du deinen Kollegen, ich den Kerl! Viel Glück!“ schrie Michael und Tom sprang ins Wasser. Er tauchte in das Nass und wieder auf. Von Semir fehlte jede Spur. Tom holte Luft und tauchte unter. Das Wasser war zum Glück recht klar und so erkannte er nicht weit unter ihm einen Körper der immer tiefer sank. Tom tauchte hinterher und griff zu. Er packte den leblosen Körper und brachte ihn zur Oberfläche. Dann wandte er den Rettungsgriff an und schwamm mit seinem bewusstlosen Partner ans Ufer. Mühsam schaffte er sich und Semir an Land und drehte Semir auf den Bauch. „Semir!! Komm schon!“ schrie er. Er packte die gefesselten Hände und öffnete diese mit dem Schlüssel, dann legte er Semir auf den Rücken. Er prüfte Puls und Herzschlag. Nur Sekunden danach fing er an mit der Wiederbelebung. Immer wieder spendete er Semir Luft und versuchte sein Herz wieder zum schlagen zu bringen."Komm schon Semir! Atme! Tu mir das nicht an!" brüllte Tom. Nach schier unendlicher Zeit hustete sein Partner und spie Wasser aus. Tom drehte ihn auf die Seite. „Du verdammter Idiot!“ fauchte er ihn erleichtert an und stützte ihn als Semir hustend Wasser hervor würgte. Es dauerte eine ganze Weile bis er sich erholt hatte. Langsam drehte er sich zu Tom um. „Danke…“ kam heiser von ihm. Tom untersuchte ihn oberflächlich während Semir versuchte zu Kräften zu kommen. Nur wenig später riss eine Explosion die Aufmerksamkeit des Polizisten auf den Kanal. Einige Meter von ihnen entfernt fuhr ein Feuerball gen Himmel. „Er hatte….Sprengstoff….am…Bord…“ stieß Semir gequält aus. Tom nickte. „Du verdammter Idiot! Warum bist du nicht in der Schutzwohnung geblieben?“ wollte er wissen. „Tom…ich…ich wollte doch nur….ich…“ versuchte Semir zu erklären, doch immer wieder musste er husten. Er versuchte aufzustehen, doch es ging nicht. Tom drückte ihn runter. „Der RTW ist gleich da. Man Semir…das hätte ins Auge gehen können.“ stieß er aus. Semir sah ihn an und nickte nur. Tatsächlich kam der Rettungswagen nur wenige Minuten später und Semir wurde in den Wagen verfrachtet. Seine Wunden mussten versorgt werden und da Tom keine andere Möglichkeit hatte fuhr er direkt mit ins Krankenhaus.

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  • Dr. Frank Gruber sah Tom an, als dieser den Patienten aus dem Rettungswagen begleitete. „Schon wieder?“ fragte er und sah auf Semir, der vor sich hin döste. „Ja… er konnte einfach nicht auf mich hören und musste auf eigene Faust losziehen. Schusswunden im linken Unterschenkel und in der linken Schulter. Dann hat er Wasser geschluckt und Frank...er hatte einen Herzstillstand!" man sah ihm die Sorge um seinen Partner und Freund an. Frank nickte und fragte "Wie lange war er weg?""Ich weiß nicht genau…2-3 Minuten?" beantwortete Tom die Frage. Dr. Gruber sah die Sanitäter an. „Raum vier ist frei!“ sagte er. Mit Tom ging er hinterher. „Wo er sich die Kugeln eingefangen hat, frage ich besser nicht. Aber er steigert den Umsatz im Krankenhaus, wenn er das öfter macht. Weiß Andrea schon, dass er hier ist?“ wollte er von Tom wissen. „Nein, noch nicht aber sie wartet sicher schon auf meinen Anruf. Der arme Semir, sag ich nur. Andrea ist ziemlich wütend, weil er sich einfach nicht an Regeln und Befehle halten kann. Die benehmen sich jetzt schon als wären sie verheiratet.“ grinste Tom. Doch das Grinsen verschwand, denn Semir regte sich. Er hustete und Dr. Frank Gruber widmete sich ihm. „Ganz ruhig Semir….versuch ruhig zu atmen.“ mahnte er seinen Patienten der nun gegen die Atemmaske kämpfen wollte. Die Worte von Frank Gruber ließen ihn ruhiger werden. Als Semir ihn ansah lächelte Frank leicht. „Ganz ruhig okay?“ wollte er wissen. Semir nickte. „Gut…dann werden wir jetzt mal deine Wunden untersuchen.“ hängte Frank an. Als er den Verband von dem Bein nahm stöhnte Semir auf. „Sieht nicht gut aus….die Kugel ist noch drin…“ murmelte Frank. Er sah die Schwester an die bei ihm stand. „Luzia…sag schon mal im OP Bescheid, dass wir gleich runterkommen!“ bat er sie. Luzia verschwand und Frank untersuchte Semir weiter. Die Rippengegend war leicht bläulich. „Die Rippen hast du nicht geschont oder? Aber das kriegen wir auch hin.“ lächelte er Semir an. „Okay…wir röntgen dir jetzt das Bein und die Schulter. Ich denke mal die Kugel steckt noch drin, denn es gibt keine Austrittswunde. Zumindest im Bein. Wir werden dich dann heute noch operieren.“ verkündete er. Semir nickte nur. „Gut…ähm Tom du kannst eigentlich nach Hause gehen, er ist hier in guten Händen, du brauchst dir keine Sorgen zu machen.“ lächelte Frank. Er wandte sich an eine weitere Schwester. „Zum Röntgen und dann in den OP!“ forderte er von ihr. Nur wenig später ging Semir im Bett auf Reise durch das Krankenhaus. Frank nahm Tom zur Seite. „Wird er wieder bewacht werden müssen?“ wollte er wissen. Tom schüttelte den Kopf. „Diesmal nicht. Die Täter sind verhaftet bzw. tot. Die einzige Gefahr die ihm jetzt droht ist, dass Andrea ihm den Kopf waschen wird, wenn er nicht hier bleibt bis er wieder vollkommen hergestellt ist. Was meinst du wie lange es dauern wird?“ fragte Tom nach. „Nun zwei bis drei Wochen werden es sicher werden. Wenn es nur die Wunde in der Schulter wäre dann eine Woche aber durch die zweite Wunde im Bein länger. Denn er kann ja nicht auf Krücken laufen.“ erklärte Frank Gruber. Tom nickte. „Also….bring ihm Sachen vorbei und dann soll er gesund werden.“ verabschiedete Frank sich und ging in Richtung OP.

    Als Tom das Krankenhaus verließ wählte er Anna Engelhardt an. „Semir wird gerade operiert. Er hat eine Kugel im Unterschenkel und eine in der Schulter und hat sehr viel Blut verloren. Die Drogenhändler sind alle gestellt, bis auf Karl Rautenbach. Er ist mit Max Raabe geflohen, aber auf dem Boot war er nicht mehr, aber das kann uns sicher Semir sagen, wenn er wieder wach ist" berichtete er. „Ja ich habe bereits von Herrn Hubschmidt erfahren was passiert ist. Er ist gerade mit seinem Team zum Versteck von Raabe, um den Rest der Bande festzunehmen. Einer der verhafteten Männer vom Schrottplatz war sehr kooperativ und hat ihm die Adresse genannt."Anna machte eine kleine Pause und fragte dann besorgt „Und wie geht es ihnen, Tom?" "Mir geht es gut, ich muss bloß aus den nassen Sachen raus." antwortete er. „Gut, ziehen sie sich um und kommen sie dann zu mir ins Büro, damit wir den Fall abschließen können. Sie können im Moment doch nichts für Semir tun." „Ja aber ich wollte gleich wieder zurück zum Krankenhaus, ich muss wissen, ob er die OP gut überstanden hat und ich möchte da sein, wenn er aufwacht!" bat er. Anna lächelte. „Gut Tom, dann tun sie das und geben mir bitte Bescheid, wenn Semir aus dem OP raus ist, den Bericht können sie mir auch morgen noch geben. Ich werde Andrea informieren." „Danke, Chefin!" sagte Tom und beendete das Gespräch. Jetzt erst bemerkte er dass er doch ziemlich fror. Er rief ein Taxi, da er ja mit dem Krankenwagen hergekommen war und fuhr in seine Wohnung. Dort duschte er erst mal heiß und zog sich trockene Sachen an. Mit seinem Privaten PKW machte er sich auf den Weg zurück zum Krankenhaus. Semir war immer noch im OP. Tom machte sich jetzt doch Sorgen, er war schon 2 Stunden da drin. Ob es Komplikationen gegeben hatte? Er lief den Gang auf und ab und sah immer wieder auf die Uhr. Endlich ging die Tür auf und Dr. Gruber kam heraus. Hinter ihm wurde das Bett mit Semir heraus geschoben. Sein Partner lag noch in tiefer Narkose. „Frank?“ wollte er sofort wissen. „Ist alles in Ordnung. Semir hat die OP gut überstanden. Die Kugel im Unterschenkel ist im Knochen stecken geblieben, zum Glück war es nur ein Kleinkaliberprojektil, sonst hätte das Geschoss den Knochen sicher durchschlagen und die Kugel in der Schulter ist ein glatter Durchschuss. Der Schuss scheint aus kurzer Nähe abgegeben worden zu sein. Beides braucht allerdings seine Zeit bis zur Heilung. Ruhe ist das was er benötigt. Wir haben kein Wasser in der Lunge festgestellt, welches nach seinem unfreiwilligen Tauchgang nicht ausgeschlossen war. Da er nicht laufen und sich auch nicht auf Krücken fortbewegen kann wird er zwei bis drei Wochen hier liegen bevor er nach Hause darf.“ berichtete der Arzt. Tom nickte erleichtert. „Was ist denn mit seiner Erinnerung?“ wollte Frank nun wissen. „Ich weiß es nicht. Er wird es mir sagen, wenn er wieder wach ist.“ meinte Tom nur. „Das wird noch ne Weile dauern. Wie sieht es aus? Hast du Lust mit mir in der Kantine zu essen?“ bot Frank Gruber an. Tom nickte. „Sehr gern…aber erst muss ich die Chefin informieren, das alles in Ordnung ist" sagte er und zog sein Handy aus der Tasche.

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  • Während sein Partner in sein Zimmer gebracht wurde verließen Tom und Frank die Station und fuhren zur Kantine ins Erdgeschoss. „Sag mal…was ist jetzt eigentlich mit Semir passiert? Ist er doch wieder entführt worden?“ hakte Frank nach während sie das Essen genossen. „Nein, er hat sich selbst in die Misere gebracht. Weil ich ihn nicht in den Fall involvierte hat er sich auf eigene Faust dran gemacht seine Erinnerung zu finden. Eine alte Freundin hat ihn in die Falle gelockt und dann war er wieder verschwunden.“ erzählte Tom flüchtig. „Ah….ja unser Freund hat eine bewundernswerte Art sich in Schwierigkeiten zu bringen.“ nickte Frank. „Das stimmt, aber ich hoffe sehr, dass es seine Erinnerung wieder gebracht hat.“ murmelte Tom. Er aß den Teller leer und holte sich dann den Nachtisch. Hier in der Kantine konnte man wunderbar essen. Frank beobachtete ihn. Ihm entging nicht das Tom hin und wieder die Augen schloss und leise stöhnte. „Tom….ich denke du solltest so langsam mal zur Ruhe kommen. Du siehst nicht gut aus.“ sagte er besorgt. „Das werde ich…sobald ich mit Semir gesprochen habe.“ versprach Tom. „Nein, du wirst erst nach Hause gehen. Semir wird sicher noch zwei bis drei Stunden schlafen und dann noch eine ganze Weile benebelt sein. Also hast du mindestens sechs Stunden Zeit. Das ist eine ärztliche Anweisung!“ befahl Frank. Tom lächelte leicht. „Und die als Freund?“ hakte er nach. „Der ist mit mir auf einer Wellenlänge. Fahr nach Hause und schlaf dich aus. Ich kann dich auch für heute krankschreiben. Du brauchst jetzt die Ruhe genau wie Semir. Die Tage waren mit Sicherheit nicht einfach. Semir ist hier und du sagst ja selbst, dass keine Gefahr mehr droht. Also ab mit dir!“ forderte Frank auf. Tom nickte. „Also gut…gegen Arzt und Freund kann ich mich nicht wehren. Ich werde um sechs wieder hier sein.“ bestimmte er. Frank nickte. Tom stand auf und verließ das Krankenhaus. Sobald er geschlafen hatte würde er Semir die Meinung sagen, dachte er bei sich und fuhr nach Hause. Als er in der Wohnung ankam warf er seinen Schlüssel einfach auf den Wohnzimmertisch und zog sich die Schuhe aus. Dann machte er sich auf dem Sofa lang. Binnen weniger Minuten war er eingeschlafen und erholte sich.

    Die Stunden vergingen und Semir schlug am frühen Abend die Augen auf. „Na geht es wieder?“ kam eine Stimme von links. Semir drehte den Kopf. „Hallo Frank…“ gab er müde von sich. „Semir, Semir…was machst du für Sachen. Wir haben dir eine Kugel aus dem Körper gepuhlt. Deine Rippen, die ja schon ein wenig geheilt waren, sind jetzt auch wieder kaputt. Warum bist du so leichtsinnig?“ wollte der Arzt wissen. Semir sah ihn an. „Was meinst du?“ fragte er nach. „Na komm…willst du mir sagen das du nicht weißt was passiert ist?“ kam von Frank. „Nein….nein….natürlich nicht. Die Erinnerung ist wieder da. Ich weiß dass ich Scheiße gebaut habe. Was ist mit meinem Bein? Ich hab die Entzündung gesehen.“ wollte Semir wissen. „Nun, die Sepsis ist nicht so weit fortgeschritten und wurde wenn ich das richtig sehe, mit Salbe behandelt. Nicht schlecht…aber den Rest werden wir mit Antibiotika in Salbenform weg bekommen. Du wirst allerdings eine ganze Weile nicht laufen können.“ kam von Frank. „Dann nehme ich die Krücken.“ meinte Semir nur. „Ach ja, wie willst du das machen mit dem Loch in der Schulter?“ grinste Frank. Semir sah ihn an. „Du denkst aber nicht, dass ich jetzt wochenlang hier drin bleibe! Das kannst du dir abschminken. Ich bin spätestens morgen zuhause!“ fauchte Semir. „Ach ja? Ich sehe das anders. Du wirst mit Sicherheit drei Wochen hier liegen. Das hab ich bereits mit Anna abgesprochen und sie wird nachher auch noch kommen. Genau wie Tom.“ gab Frank ruhig von sich. Semir sah ihn an. „Drei Wochen?!“ kam erstaunt von ihm. „Ja sicher….und zwar mit Ruhe…absoluter Ruhe, in einer Woche wird dann die Physiotherapie anfangen, also die härtere. Die normale wird schon in zwei Tagen stattfinden. Leichte Bewegungstherapie für Bein und Schulter. Du hast eine lange Pause zu erwarten und du wirst die meiste Zeit hier liegen.“ grinste Frank. „Sehr witzig….dir scheint es ja richtig zu gefallen.“ knurrte Semir. „Du darfst nicht vergessen, dass du dich selbst in diese Situation gebracht hast.“ erinnerte Frank ihn. „Das wollte ich ihm auch eben sagen.“ kam aus dem Hintergrund. Keiner von den Beiden hatte bemerkt, dass Tom den Raum betreten hatte. „Tom! Ich…ähm…“ fing Semir an. Tom nahm sich den Stuhl und setzte sich. Er sah den Arzt an. „Frank, würdest du uns bitte mal kurz allein lassen? Und dann sag dem Personal bitte, dass es nun laut werden könnte, aber es ist alles in Ordnung.“ lächelte Tom und sah auf Semir. Frank nickte. Auch er musste grinsen, denn was nun kam war klar. Die Kopfwäsche wegen Semirs Alleingang. „Ich habe eh zu tun..“ nickte Frank. Semir sah von ihm zu Tom. „Frank…ich..ich hab Schmerzen, könntest du mir…?“ bat er. Frank nickte. „Später….“ versprach er und stand auf. Dicht bei Tom flüsterte er ihm zu „Keine Sorge…Der ist so voller Schmerzmittel, der kann keine haben.“ und verließ den Raum

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    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Semir räusperte sich und zog mit der unverletzten Hand die Decke bis zum Kinn hoch. „Tom…ich…ähm…ich…“ fing er an. Tom sah ihn böse an. „Spinnst du eigentlich total?! Weißt du was du für eine Scheiße verbockt hast?“ fauchte er seinen Partner an. Semir nickte. „Ich weiß es war dumm…“ versuchte er erneut. „Ja dumm, idiotisch, leichtsinnig und absolut unprofessionell!“ stimmte Tom zu. „Ja…aber ich…“ ging es bei Semir weiter. „Ich weiß…du wolltest nur deine Erinnerung zurück haben. Sind sie zurück? Weißt du was passiert war?“ hakte Tom nach. Semir nickte. Er sagte nichts mehr denn er musste Tom Recht geben. Es war wirklich dumm von ihm. Er hätte einfach warten sollen bis die Erinnerung wieder da war oder aber bis Tom mit ihm kam. „Max Raabe hat Daniela erschossen….und er hat Karl Rautenbach umgebracht.“ berichtete Semir leise. „Wie?“ hakte Tom nach. „Als wir am Kahn waren, hat er Rautenbach erschossen, als dieser aufs Boot wollte. Tom, dieser Kerl ist echt das Letzte gewesen. Er hat Dany umgebracht und ihm meine Kette gegeben. Dany hat mich in der Nacht, als ich mit Andrea im Restaurant war, angerufen. Er wollte mir etwas Wichtiges mitteilen, wir haben uns getroffen und dann sind wir überrascht worden. Die Typen haben mich erwischt und in den Wagen gezwängt. Dany konnte erst entkommen, das dachte ich jedenfalls, bis der Kerl aus dem Restaurant kam. Ich weiß ja jetzt dass es Raabe war.“ erzählte Semir weiter. Tom nickte. „Wir sind auch erst zu spät darauf gekommen. Was ist dann passiert?“ wollte Tom wissen. Die Wut über Semirs Leichtsinnigkeit war weg. „Ich bin in irgendeinem Loch festgehalten worden. Dany wurde von diesen Mistkerlen fast totgeschlagen und Rautenbach hat ihm dann eine Überdosis verabreicht. Ich konnte nur seinem Sterben zusehen….es war grausam. Du bist machtlos. Max Raabe hat mir dann noch gedroht mich an die Nadel zu bringen. Doch dann sagte er mir auch, was meine Aufgabe war. Er sagte mir, dass das Drogendezernat ihm zu viele Geschäfte gestört hätte und er sich deshalb jemanden von der Polizei geholt hat um die Kollegen zur Ruhe zu zwingen. Ihm war egal wer…jeder Kollege war in Gefahr und mich hat es dann erwischt.“ berichtete Semir weiter. „Und nach vier Tagen haben sie dich dann am Krankenhaus ausgesetzt oder was?“ fragte Tom weiter. „Nein, ich…ich bin geflohen. Ich konnte die Kerle überwältigen und bin dann in einen Wald gelaufen. Ich glaube der war in Hürth. Die sind natürlich hinter mir her und ….dann habe sie auf mich geschossen. Ich weiß dass ich abgerutscht bin und danach….ich weiß nicht wie lange ich dort lag aber die Kerle schienen mich für Tot zu halten, sonst hätten sie mich sicher zurück geholt. Ich bin dann zur Straße und da hat mich ein Autofahrer zum Krankenhaus gebracht.“ erzählte Semir. „Du weißt also alles.“ stellte Tom fest. Semir nickte. „Leider ja…“ gab er zu.

    Tom sah ihn an. „Du denkst du hättest den Tod von Dany verhindern können? Semir…er wusste welches Spiel er spielte und er wusste auch, dass er jederzeit auffliegen konnte. Du konntest es nicht verhindern.“ versuchte er zu trösten. Semir nickte. „Ja sicher…du hast ja Recht. Dennoch war es grausam zu sehen wie er starb.“ Ließ Semir von sich hören. Tom legte ihm die Hand auf den Arm. „Die Chefin kommt gleich noch her. Sie will dir noch ein paar Dinge erklären.“ Tom betonte das Wort „erklären“ besonders deutlich und das ließ Semir erahnen, dass er gleich den nächsten Anpfiff bekam. „Ist Andrea schon zurück, oder weiß sie von der Sache?“ fragte er. Tom lächelte leicht. „Sie hat den Kurs abgebrochen, als sie von mir erfahren hat, was passiert war. Sie war nicht gerade erbaut davon. Aber sie ist dir nicht sauer…“ erklärte Tom. „Schön…“ murmelte Semir. Es klopfte an der Tür. Semir sah Tom an und lächelte. „Ja?!“ fragte Semir und sah die Person die nun eintrat. „Chefin! Bevor Sie anfangen…. Ich weiß dass ich einen großen Fehler gemacht habe. Es war dumm und naiv zu glauben, dass Daniela mir helfen wollte. Ich habe mich selbst in Gefahr gebracht und…“ sprudelte es wie ein Wasserfall aus Semir heraus. „Semir….es reicht. Ich wollte eigentlich nur wissen wie es Ihnen geht.“ lächelte sie. „Sie wollten mir keine Vorwürfe machen? Aber Tom hat doch gesagt dass…Sie….mir ein paar Dinge erklären wollten…“ stammelte Semir verwundert und sah Tom an. „Nun ich denke, dass Tom das bereits getan hat, was ja eben durch Ihre Äußerungen deutlich gemacht wurde. Wir haben uns große Sorgen gemacht…“ gab Anna von sich. „Danke Chefin….das wird mir sicher nie wieder passieren.“ Versprach Semir. „Wie lange soll der Aufenthalt hier in der Klinik dauern?“ wollte Anna wissen. Semir sah sie an. „Ich denke mal eine Woche.“ Ließ er von sich hören. Anna sah ihn erstaunt an. „Eine Woche? Sind Sie sicher, dass Sie sich da nicht verhört haben?“ hakte sie nach. Semir lächelte entschuldigend. „Nun ja, vielleicht auch zwei….aber dann ist auch gut.“ maulte er. „Ich habe eben mit dem Arzt gesprochen…“ mischte Tom sich ein. Anna sah ihn an. „und?“ fragte sie nach. „Drei Wochen wird er hier liegen. Er kann ja nicht auf Krücken laufen und mit einer Hand den Rollstuhl bedienen geht auch nicht.“ grinste er. Semir sah seinen Freund wütend an. „Nun, dann werden Sie auch so lange hier bleiben Semir.“ legte Anna fest. „Ja Chefin…“ maulte Semir leise. Anna und Tom verabschiedeten sich, doch Semir sollte noch keine Ruhe bekommen.

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Es klopfte nur wenig später erneut an der Tür. „Ja?“ fragte er. Die Tür öffnete sich und ein blonder Kopf drückte sich durch. „Hallo Semir…“ begrüßte ihn Andrea. „Hey…du bist da… strahlte er sofort. „Ja…sag mal, was machst du denn für einen Mist? Semir das hätte sowas ins Auge gehen können? Kann man dich denn nicht allein lassen“ wollte Andrea wissen. Ihre Stimme hatte sich verändert. Semir lächelte leicht und überlegte ob er Andrea die Wahrheit sagen sollte. Was würde sie tun, wenn er es runter spielte? Nein, wenn er wollte dass Andrea ihm eine zweite Chance gibt, dann musste er die Wahrheit erzählen. „Ich hab Scheiße gebaut… das weiß ich“ fing er an. Andrea zog sich einen Stuhl heran und setzte sich. „Genau, was ist alles passiert? Und ich meine wirklich alles!“ hakte sie nach. „Also diese Daniela….du warst du ein bisschen im Unrecht. Sie wollte mir nicht nur Böses. Sie wollte zwar unsere Beziehung zerstören, wenn ich es richtig verstanden habe, aber das sie mich in die Falle lockt, war nicht ihr Wille gewesen. Sie hat mir gesagt, dass sie gezwungen wurde…“ fing Semir an. „Du warst mit dieser Daniela aus?“ fauchte Andrea ihn an. „Nein…nein…sie hat mich angerufen und mich zum Güterbahnhof gelockt. Aber dort hat sie mir gesagt, dass ein gewisser Max Raabe sie gezwungen hatte mich in die Falle zu locken.“ erzählte Semir weiter. Er ließ wirklich nichts aus. Andrea hörte schweigend zu was Semir erzählte. „War das alles?“ fragte sie als Semir geendet hatte. „Ja, ich schwöre es war die Wahrheit. Ich habe nichts weg gelassen und nichts dazu gedichtet. Andrea, ich habe doch gesagt, dass ich dich nie wieder anlügen werde. Ich halte mich an mein Wort. Gib mir eine Chance. Bitte…ich liebe dich und ich will nur dich haben.“ versprach Semir. Andrea lächelte. „Weißt du…der Abend im Restaurant hatte mich wirklich wütend gemacht. Als diese Daniela dich küsste und du dich nicht einmal gewehrt hast, da war ich stinksauer, das kannst du mir glauben. Aber in den Tagen wo du verschwunden warst, da habe ich Angst um dich gehabt. Große Angst. Jedes Mal wenn man eine Leiche meldete oder einen schweren Unfall, da hab ich gedacht, jetzt ist er dabei. Je mehr Zeit verging umso größer wurde die Angst. Ich wollte nicht einmal diese Schulung machen. Und jetzt komme ich zurück und sehe dass du solche Dummheiten machst. Ich werde dir nicht nur eine Chance geben, Semir. Ich will immer für dich da sein, denn einer muss ja auf dich aufpassen. Du kannst es scheinbar nicht. Ich liebe dich Semir…ich will für immer mit dir leben. Aber wir werden es natürlich langsam angehen lassen.“ versprach Andrea und beugte sich zu ihm um ihn zu küssen.

    „Ich liebe dich Andrea….ich will dich zur Frau. Heirate mich…bitte…heirate mich…und ich bin der glücklichste Mensch auf Erden.“ bat Semir. Andrea sah ihn an. „Semir, lass uns doch ein bisschen Zeit. Wir werden diesmal nichts übers Knie brechen. Wir sind noch so jung und haben das ganze Leben noch vor uns.“ bot sie an. Semir nickte. „Also gut…dann heiraten wir erst nächsten Monat.“ grinste er. Andrea schüttelte den Kopf. „Du bist unverbesserlich, mein Held…“ lachte sie. Wieder küsste sie ihn. Dabei kam sie gegen seine verletzte Schulter und er stöhnte auf. „Oh…entschuldige…“ hauchte sie und setzte sich wieder ordentlich auf den Stuhl. „Aber sag mal…wie bist du eigentlich aus dem Haus gekommen? Ich meine Atilla und Sigi haben das Haus doch beobachtet.“ Hängte sie fragend an. Semir grinste leicht. „Ich bin über den Balkon… der liegt nach hinten raus. Also da war diese Rohrschellen und die waren groß genug, dass ich mich da mit den Zehnspitzen daraufstellen und auch festhalten konnte. So bin ich runter und dann über den Rasen in den Park. Da war ich ja am Tag schon. Und von dort aus bin ich dann zur Straße und bin sogar mit der Bahn gefahren. Ich hatte ja keinen Wagen und Atilla und Siggi haben gar nichts davon mitbekommen.“ erklärte Semir. Andrea sah ihn an. „Weißt du was, ich werde Tom sagen, dass wenn du mal wieder unter Schutz stehst angekettet wirst! Dann kommst du nämlich erst gar nicht auf den Trichter so einen Blödsinn zu machen. Du warst im 6. Stock! Das war lebensgefährlich! Du hättest runterfallen können, abrutschen oder sonst was! Das war leichtsinnig!“ fauchte sie ihn an. Semir duckte sich leicht und sah sie mit großen Augen an. „Na ja…ist ja noch mal gut gegangen…“ lächelte sie dann.

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  • Die Tage vergingen und Semir erholte sich. Eine Woche nach seiner Befreiung und Operation konnte er bereits wieder laufen. Die Wunden heilten gut ab und Semir konnte seiner Entlassung entgegen sehen. Noch zwei Wochen musste er hier bleiben. Bis jetzt hatte er sogar schon zwei Kilo abgenommen, weil das Essen nach seiner Meinung so ungewürzt war, das er es zum Teil zurück gehen ließ. Besonders gut war, dass man darauf Rücksicht nahm, dass er kein Schweinefleisch aß. So bekam er auch mal in den Genuss von Lammkoteletts, was ihn ausnahmsweise schmeckte. Am achten Tag nach seiner Operation wurde er in die Physiotherapie gebracht wo eine junge Frau bereits auf ihn wartete. „So nun werden wir anfangen den Arm zu bewegen.“ erklärte sie und löste die Schlinge an Semirs Arm. Langsam hob sie ihn und Semir verzog das Gesicht. „Schmerzt es noch so stark?“ hakte sie sofort nach. „Nein…ich glaub es ist nur diese ungewohnte Bewegung.“ gab Semir von sich. Tapfer machte er die Übungen mit und nach guten zehn Minuten war er völlig erledigt. „Das war schon sehr gut Herr Gerkan. Jetzt nur noch das Bein und dann haben wir es für heute hinter uns.“ machte die Therapeutin ihm Mut. Semir nickte. Auch die Bewegungen mit dem Bein wurden durchgeführt und er erntete sogar einen Lob, da er gut mitmachte. Nach den Übungen legte Semir sich wieder erschöpft in sein Bett und erholte sich von der Anstrengung im Schlaf. Als er nach gut zwei Stunden wieder aufwachte sah er auf die Uhr. Es war kurz nach zwölf und somit durfte gleich das Mittagessen kommen. Semir setzte sich auf und sah aus dem Fenster. Das Wetter ließ heute zu wünschen übrig denn es regnete regelrecht Bindfäden.


    Nach einer Weile des Schweigens sah Semir Andrea an. „Was ist denn mit deinem Lehrgang? Hast du was gelernt?“ wollte er wissen. Andrea nickte. „Sehr viel sogar. Ob sich das allerdings bei uns einführen lässt ist noch sehr fraglich.“ gab sie von sich. „Warum?“ hakte Semir neugierig nach. „Das Qualitätsmanagement bei der Polizei ist ziemlich merkwürdig. Da wird zum die Problembehandlung erörtert. Sprich du musst analysieren welches Problem gibt es. Du musst dieses Problem dann mit deinem Partner, also in diesem Fall mit Tom besprechen und dann versuchen herauszufinden was der Auslöser war. Also von wem die Initiative zu diesem Problem ausging. Mit Tom zusammen versuchst du dann diese Ausgangslage zu beschreiben. Dabei musst du das anvisierte Problem vielleicht auch von anderen Problemen ausgegangen ist. Danach trägst du die Daten, Befunde und was du sonst noch hast, zusammen und entwickelst daraus deine Theorie. Dabei ist es dann wichtig, heraus zu finden, wie sich dieses Problem entwickelt hat und wie es von den betroffenen Gruppen wahrgenommen wird. Also bei euch würden dann die Schwerpunkte festgestellt. Wo ist der Unfallschwerpunkt, die Unfallzeiten, die Merkmale von allen Beteiligten. Die Unfallumstände und dann müsst ihr herausfinden ob die zusammen getragenen Daten ausreichen oder ob ihr euch noch Daten beschaffen müsst.“ erklärte Andrea. „Ähm…bitte was? Was ist das denn für ein Blödsinn?“ fragte er verwundert nach. Andrea lächelte sanft. „Ich bin noch nicht fertig. Das war ja erst der erste Schritt. Also wenn du dann mit der Erfassung der Daten fertig bist, musst du die Ursachenanalyse betreiben. Warum und wieso ist etwas passiert? Diese Fragen halt. Dazu gehört natürlich auch die Persönlichkeitsmerkmale der Täter und Opfer. Warum sind sie Täter oder Opfer geworden? Wie ist das soziale Umfeld…..all diese Dinge trägst du zusammen. Und danach versuchst du dann den optimalen Partner für die Bearbeitung zu erhalten. Das heißt du musst erwägen vielleicht doch mit Anderen als mit Tom zusammen zu arbeiten…“ ging es bei ihr weiter.


    Semir rollte die Augen. „und dann? Darf ich denn irgendwann den Täter auch verhaften oder gibt es dabei auch besondere Dinge zu beachten?“ fragte er weiter. „Natürlich darfst du. Dann musst du aber ermitteln ob es ein Hauptziel oder ein Teilziel des Projektes ist. Denn durch das Erreichen mehrerer Teilziele soll das Hauptziel, also den Täter zu verhaften, erreicht werden. Sieh mal…stell dir vor, vor dir steht ein bewaffneter Mann, die Waffe ist auf dich gerichtet. Du hast auch deine Waffe und zielst natürlich auf ihn. Du müsstest dich jetzt laut dem Qualitätsmanagementvorgaben überlegen, ob es wirklich erforderlich ist abzudrücken und den Gangster kampfunfähig zu schießen, oder aber ob es noch einen anderen Weg gibt. Reden zum Beispiel.“ versuchte Andrea nun zu verdeutlichen. „Hallo!! Bis ich da überlegt habe bin ich tot! Was denken sich denn die Bürohengste da aus?“ fauchte Semir wütend. Andrea grinste leicht. „Nun ja, vielleicht gibt es ja auch ein Qualitätsmanagement bei den Verbrechern? Ich meine, dann würden auf beiden Seiten Richtlinien herrschen und die Welt ist ein wenig besser.“ lachte Andrea. „Kann ich nicht einfach weitermachen wie bisher?“ fragte Semir maulend. Andrea lachte auf. „Natürlich, denn im Grunde genommen macht ihr ja schon all diese Schritte. Nur das diese halt künftig in schriftlicher Form gebracht werden müssen. Und zwar Schritt für Schritt. Das heißt für dich, du musst einen ausführlichen Bericht schreiben und nach dem Lösen des Falles ein Formblatt ausfüllen, den ich dann wieder beurteilen muss ob du alles richtig gemacht hast. Und das heißt auch zu erklären warum der Wagen nun schon wieder kaputt ist und ob du es nicht hättest verhindern können.“ grinste Andrea. Semir stöhnte auf. „Kann ich dich als Sekretärin buchen? Also als meine ganz private?“ bat er sie und klimperte mit den Augen. „Solange du nicht schreiben kannst, meinst du?“ hakte Andrea nun nach. „Nein, für immer….ich hasse es schon kurze Berichte zu schreiben.“ gab er zu. „Komisch, Tom hatte die gleiche Idee wie du.“ lachte Andrea auf. „Aber du bist mit mir zusammen und nicht mit Tom! Also stehe ich an erster Stelle!“ forderte Semir sein Recht. Andreas Lachen verschwand. „Tut mir Leid mein Schatz…aber ich habe genügend Arbeit damit, dass alles einzuführen. Ich befürchte ihr müsst eure Berichte selbst schreiben.“ lehnte sie das Angebot ab.


    ENDE


    So das war die letzte Story mit Tom Kranich von mir. Mehr habe ich leider nicht von ihm. Aber anhand der Feeds hab ich ja auch bemerkt, dass er gar nicht mehr so beliebt ist. Schade eigentlich aber gut. Wann meine nächste Story online geht weiß ich noch nicht, denn ich habe eine kleine Schreibblockade die sicher bald schon vorbei ist. Danke an die fleißigen Feeder, die meine Geschichte obwohl sie ohne Ben ist, gelesen und auch die Meinung geschrieben haben. Einen großen Dank an meine Betaleserin für das Korrekturlesen und für die ehrliche Meinung während des Schreibens dieser Story.

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    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

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