Knock out – die letzte Runde

  • So hier ist also eine der Tom Kranich Storys. Ich hoffe ich bekomme auch wenn Ben nicht dabei ist Feeds.
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    Sebastian Kamp sah stolz aus dem Ring auf die Zuschauer, die ihn für den haushohen Sieg über seinen Gegner Sascha Reuther applaudierten. Sein Gegner lag am Boden und versuchte sich zu erholen. Nachdem der Applaus etwas verklungen war, ging Sebastian zu ihm und klopfte ihm auf die Schulter was ein neues Aufleben des Klatschens mit sich brachte. „Hey, alles in Ordnung?“ fragte er besorgt. Sascha Reuther sah ihn mit seinem fast zu geschwollenen Augen an. „Ja sicher….ich werde es überleben. Gratuliere zum Sieg.“ stöhnte Sascha. Mit Hilfe von Sebastian kam er auf die Beine und hob die Hände um dem Sieger ebenfalls einen Applaus zu gönnen. Die Menge um den Ring jubelte und applaudierte erneut. Diesmal galt er beiden Boxern. Sascha sah in die Menge und zuckte plötzlich zusammen. Er sah sich gehetzt um was Sebastian nicht entging. „Was ist denn?“ wollte er wissen. „Nichts…alles okay…sag mal…könnten wir gleich noch ein Bier trinken gehen?“ fragte Sascha heiser und lächelte nervös. „Ja sicher…aber erst duschen…“ lachte Sebastian. Er und Sascha waren außerhalb des Ringes schon lange befreundet auch wenn Sascha für einen anderen Boxstall kämpfte als er. „Dann lass uns gehen…mir dröhnt der Schädel. Deine Schläge waren auch schon mal sanfter.“ nuschelte Sascha. Sebastian nichte. Noch einmal verbeugten sich die Kontrahenten und dann verschwand Sascha bereits in Richtung Umkleideräume während Sebastian auf den Siegergürtel wartete. Er sah wie zwei Männer aus der Menge der Zuschauer ebenfalls in Richtung Kabine verschwanden. Der Ringrichter kam auf ihm zu und hielt das Mikrofon hoch. Er gab noch einmal das Ergebnis durch und die Menge fing wieder an zu toben. Sebastian nahm den Gürtel den ihn der Ringrichter hinhielt und legte ihn um. Dann verbeugte er sich erneut vor der Menge und hob seine Hände. Nach guten fünf Minuten verließ auch er den Ring und betrat die Umkleidekabine die er sich mit Sascha teilte. Als er die Kabine betreten wollte hörte er Stimmen die er zunächst nicht zuordnen konnte. Es war nicht Paul der Trainier von Sascha das war klar. Vorsichtig öffnete er die Tür und spinste durch den kleinen Spalt. Er sah wie Sascha an der Wand gedrückt wurde. Zwei Männer hatten sich vor ihm aufgebaut und sprachen mit ihm. Und nun erkannte er die Männer. Es waren Tarik und Kemal. Ehemalige Boxer, die seit einigen Jahren aus dem Geschäft ausgestiegen waren und sich auf die Verbrecherseite geschlagen hatten. Entschlossen stieß er die Tür auf und tat als hätte er nichts gesehen. „So Sascha….leckst du deine Wunden? Oh….du hast Besuch. Hallo Tarik, Kemal…“ lachte er laut und vernehmlich und begrüßte die Exboxer. Sofort ruckten die Köpfe zu ihm herum. „Wir sehen uns noch und du weißt was wir wollen!“ fauchte einer der Männer. Sie sahen Sebastian kurz an, ohne seinen Gruß zu beantworten.


    „Hey alles in Ordnung?“ fragte Sebastian und ging zu Sascha als die Männer den Raum verlassen hatten. „Ja sicher…alles okay…“ nickte Sascha und packte seine Sachen. Sebastian zog die Schultern hoch. „Wartest du bis ich fertig bin? Dann gehen wir zusammen auf ein Bier…“ lächelte er Sascha an. „Klar…mach ich.“ nickte Sascha. Sebastian ging duschen. „Sag mal…was wollten denn Kemal und Tarik von dir?“ wollte Sebastian fünf Minuten später. „Das ist nicht so wichtig…damit musst du dich nicht belasten.“ wich Sascha aus. Für Sebastian war die Sache erledigt. Er packte seine restlichen Sachen in die Tasche und schulterte sie. „Bereit?“ wollte er von Sascha wissen. Dieser nickte. Gemeinsam verließen sie die Sporthalle. „Hast du Probleme?“ harkte Sebastian dann doch erneut nach. „Nein, wie kommst du darauf?“ stellte Sascha die Gegenfrage. „Kemal und Tarik sind für Probleme bekannt. Die waren doch nicht nur zum Plauschen bei dir. Sie haben dich bedroht, das habe ich gesehen.“ harkte Sebastian nach. Sascha lächelte. „Es ist besser wenn du es nicht weißt. Ich will dich damit nicht belasten.“ wich er aus. Sie betraten die gemütliche Kneipe in der Nähe der Boxhalle und bestellten sich jeweils ein Bier. „Sascha…wenn ich dir helfen kann, dann sag es mir. Ich habe doch gesehen, dass du Angst hattest. Also was ist los?“ ließ Sebastian nicht locker. Sascha sah ihn an. „Also gut…aber du wirst es nicht verstehen. Kennst du Marcello D’astone?“ wollte er von Sebastian wissen. Sebastian zog die Schultern hoch. „Ich habe den Namen schon mal gehört. Das ist doch dieser Drogenbaron von Düsseldorf oder? Was hast du mit dem zu tun?“ kam erstaunt von ihm. „Ich habe etwas gesehen, was ich nicht sehen durfte. Paul mein Trainer scheint dick im Drogengeschäft mitzumischen. Ich habe Aufnahmen gemacht und…nun ja…es ist etwas drauf, was nicht drauf sein sollte. Ich habe gesehen wie Marcello D’astone mit Paul gehandelt und ihm Drogen verkauft hat. Du kannst dir vorstellen, dass er genau diese Aufnahmen von mir haben will. Ich habe Paul gesagt, dass ich zur Polizei gehen werde, wenn er nicht damit aufhört. Seit dem habe ich Tarik und Kemal, die als Schläger von D’astone fungieren an den Hacken kleben.“ erzählte Sascha. „Diese Aufnahmen… hast du sie der Polizei gegeben?“ wollte Sebastian wissen. „Nein…im Augenblick sind sie meine Lebensversicherung. Ich werde Marcello zur Kasse bitten dann bekommt er seine Aufnahme und ich bekomme Geld. Damit kann ich dann Deutschland verlassen.“ gab Sascha zu. „Das ist doch Wahnsinn! Er wird sicher nicht zahlen! Ich kenne ihn zwar nicht, aber so viel weiß ich. Verbrecher lassen sich nicht erpressen.“ mahnte Sebastian seinen Freund. Sascha sah ihn traurig an. „Das weiß ich…deshalb möchte ich dich um einen Gefallen bitten. Mein Handy…nimm es an dich und wenn mir etwas passieren sollte musst du es der Polizei geben. Es ist sehr wichtig für mich…bitte…“ flehte Sascha ihn an. Sebastian nahm das Gerät. „Ist da die Aufnahme drauf?“ harkte er nach. Sascha nickte. „Bitte…nur wenn mir etwas passieren sollte. Wenn nicht, hole ich es mir wieder ab.“ versprach er. Sebastian nickte. „Also gut…aber denk daran… ich bin für dich da, wenn du Hilfe brauchst.“ mahnte er erneut. Sascha nickte und lächelte. „Danke mein Freund.“ gab er leise von sich.

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Marcello D’astone saß in seinem Büro als Mustafa, Thomas, Tarik und Kemal in sein Büro kamen. „Habt ihr es?“ wollte er wissen ohne die Männer anzusehen. „Nein...“ gab Tarik zurück. Marcello sah ihn an. „Was soll das heißen …“Nein“?“ fragte er ruhig. „Wir haben ihn in der Kabine gepackt, aber bevor wir uns mit ihm genauer unterhalten konnten, kam dieser Kamp rein. Wir wollten Sascha dann vor der Halle abfangen, aber wieder war dieser Kamp bei ihm und die sind dann in die Kneipe wo sie jetzt noch sitzen.“ erzählte Tarik. Marcello zog an seiner Zigarre. „Und warum seid ihr dann hier? Warum steht niemand von euch vor der Kneipe und wartet auf Sascha? Ihr wisst dass er für Aufnahmen hat. Wenn die in die falschen Hände geraten, dann sind wir alle für eine sehr lange Zeit außer Gefecht!“ fauchte er wütend. Tarik nickte. „Wir fahren sofort wieder hin.“ versprach er. „Dann raus! Und erklärte Sascha deutlich wie dumm es war, sich mit mir anzulegen!“ gab Marcello zurück und blies den Rauch nach oben. Tarik und die Männer verließen den Raum. Sie fuhren zurück zur Kneipe wo Sascha Reuther mit Sebastian Kamp verschwunden war. „Thomas..du gehst rein und schaust ob sie noch da sind!“ befahl Tarik seinem Komplizen. Der Angesprochene stieg aus und kam nur wenig später wieder. „Nein..sie sind raus. Was machen wir jetzt?“ wollte er sofort wissen. Tarik atmete tief ein. „Wir werden Sascha zuhause besuchen und ihm Marcellos Erklärung zukommen lassen.“ grinste er. Thomas stieg ein und sie fuhren los. Tarik wusste dass Sascha Reuther in der Ludwig-Gieß-Str 19 in Chorweiler wohnte. „Was willst du tun, wenn der Andere bei ihm ist?“ harkte Thomas nach. Tarik lachte leise. „Wir sind vier und wenn dann sind es zwei. Mit denen werden wir schon fertig. Wir brauchen die Aufnahme und die wird Sascha uns geben oder er wird sterben…oder beides…“ grinste er nur. „Wenn er nicht zuhause ist was dann?“ wollte Mustafa nun wissen. „Dann werden wir warten…so einfach ist das. Du hast doch wohl für deinen Job Zeit oder?“ kam lachend von Kemal. „Ja sicher….ist nur…wenn er zu den Bullen geht und die Aufnahme zeigt, dann sind wir geliefert und dann werden wir….“ kam leise von Mustafa. „Macht euch nicht ins Hemd…da kommt er!“ stieß Tarik in diesem Augenblick aus. „Aber nicht allein! Willst du Kamp mit umbringen?“ wollte Kemal wissen. „Nein…. okay…. dann werden wir uns eben mit den Beiden auseinandersetzen.“ legte Tarik fest. „Wir warten. Wenn der Kerl weg ist, werden wir Sascha einkassieren und ihm das Handy abnehmen.“ widersprach Kemal. Tarik knurrte leise doch stimmte dann dem Plan zu. Ein Boxer war schon schwer genug. Auch wenn er und Kemal auch welche waren, so konnte man die Gegner leicht unterschätzen.


    Sascha lief schweigend neben Sebastian her. „Denkst du wirklich, dass du gegen D’astone gewinnen kannst?“ wollte Sebastian wissen. „Wie geht es denn Kalle?“ wich Sascha aus. Sebastian hielt ihn fest. „Sascha…warum gehst du nicht zur Polizei und lässt die das klären? Die wollen doch Beweise gegen D’astone haben und warum dann nicht helfen?“ schlug Sebastian vor. „Nein…das geht nicht. Die Polizei kann mich nicht beschützen. Ich muss es allein machen. Also…ich wünsche dir eine angenehme Nacht…“ lächelte Sascha und verabschiedete Sebastian als sie vor dessen Haustüre standen, denn Sebastian wohnte nicht weit von Sascha entfernt. Von den Verfolgern bemerkten Beide nichts. Sebastian griff seine Hand. „Sei vorsichtig!“ warnte er seinen Freund. „Klar…nur keine Sorge… wenn ich Hilfe brauche, komme ich zu dir.“ versprach Sascha und verschwand. Sebastian legte das Handy in seinen Briefkasten und wartete bis Sascha ein paar Meter gegangen war. Irgendwie traute Sebastian die Ruhe nicht und ging dann zu seinem Wagen. Er fuhr langsam hinter Sascha her, denn er hatte ein ziemlich ungutes Gefühl. Es trügte ihn nicht, wie sich nur wenig später zeigte. Ein Wagen schien sich genau wie er an Sascha zu hängen. Dann hielt es vor Sascha, der zurück wich. Sebastian zog vor und setzte sich neben Sascha. Er öffnete die Tür. „Los einsteigen!“ forderte er seinen Freund auf. Sascha tat es und schon trat Sebastian das Gaspedal durch. Zum Glück war es noch nicht so spät, das die Rushhour eingesetzt hatte denn er fuhr mit einem rasanten Tempo durch die Stadt in Richtung Autobahn. „Sie sind hinter uns! Danke…aber das ist unklug. Du kannst mir nicht helfen.“ stieß Sascha aus und sah sich immer wieder um. „Nur keine Sorge…sobald wir auf der Autobahn sind, kriegen die uns nicht mehr.“ versprach Sebastian. Er reihte sich zur Auffahrt ein und gab richtig Gas. Doch die Verfolger gaben nicht auf. Sie kamen immer näher und rammten Sebastian in die Seite. Dieser hatte Mühe den Wagen zu halten und verkrampfte sich regelrecht. „Fahr!! FAHR!!“ schrie Sascha. „Ja doch….“ stieß Sebastian aus und versuchte noch mehr aus seinem Wagen zu holen, doch er fuhr nicht schneller. Der Wagen der Gangster kam nun gleich auf mit ihm und er sah die grinsenden Gesichter von Tarik und Kemal. Kemal hielt den Zeigefinger hoch und tippte sich an die Stirn. Direkt darauf krachte es und Sebastian verlor die Kontrolle über den Wagen. Der kleine Passat raste die Böschung runter und sprang regelrecht über die Erhebungen im Boden bis er mit der Beifahrerseite an den Baum krachte. Sebastian schlug mit dem Kopf auf das Lenkrad und verlor das Bewusstsein.

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  • Semir Gerkan wartete zur gleichen Zeit auf seinen Dienstpartner Tom Kranich, der sich wie immer verspätete. „Warum stehe ich eigentlich schon draußen? Ich hätte noch gut und gern eine halbe Stunde im Bett liegen können.“ knurrte er und sah auf die Uhr. Zwanzig Minuten waren nun schon nach Dienstbeginn und von Tom war nichts zu sehen. Semir zog sein Handy und wählte ihn an, doch sein Partner ging nicht ran. „Man, wir haben Nachtschicht!“ fluchte er wütend. Es war längst dunkel. Semir versuchte es erneut, doch das Ergebnis war das Gleiche, Tom meldete sich nicht. Semir sah sich um. Nichts war von einem Mercedes zu sehen. Er ging die Straße ein Stück auf und ab und sah wieder auf die Straße. Wieder nahm er sein Handy und versuchte erneut seinen Partner über Handy zu erreichen. „Man wo steckst du denn?“ fauchte Semir wütend als dieser nicht ranging. Er wollte gerade wieder ins Haus gehen, als Tom endlich vor ihm hielt. „Taxi!“ riss er Semir aus seinen Gedanken. „Warum gehst du nicht an dein Handy?“ fauchte Semir anstatt mit einem Guten Abend in den Wagen zu steigen. „Oh…ähm Akku leer und das Ladekabel liegt im Büro.“ erklärte sein Partner ohne rot zu werden. „Hör mal Tom…das geht nicht, wenn ich jetzt in der Gewalt von üblen Gangstern wäre und die Chance…die einmalige Chance hätte dich zu erreichen, dann sterbe ich vermutlich weil du dein Handy nicht geladen hast!“ beschwerte Semir sich. Tom sah ihn an. „Wenn du in Gefahr wärest, dann würde ich es spüren, Semir. Außerdem bist du hier und da ich weiß, dass du zuhause warst ist das doch sehr unwahrscheinlich oder? Und du musst jetzt nicht so tun, als ob es jedes Mal ist. Manchmal ist der Akku auch geladen.“ entschuldigte er sich. Semir grinste. „Ja und dann vergisst du es in der Jackentasche…“ lachte er nur. Tom stöhnte auf. „Okay, du hast gewonnen. Wie weit bist du eigentlich mit Andrea? Hast du dich endlich entschuldigt?“ wechselte er das Thema. „Andrea? Nun ja….es läuft…“ kam von Semir. Tom lachte auf. „Du hast es noch nicht getan.“ stellte er fest. „Doch…ich habe mich entschuldigt, aber du kennst Andrea nicht. Sie ist so unglaublich stur! Sie redet nicht mit mir.“ beschwerte Semir sich. „Ach und du hast natürlich keinen Schimmer warum es so ist? Semir, du hast sie zwei Stunden vor dem Kino warten lassen…“ kam von Tom. „Mein Auto wollte nicht anspringen und mein Handy war leer, was sollte ich denn tun?“ beklagte Semir sich. „Sie vom Festnetz aus anrufen wäre eine Idee gewesen, oder mit dem Bus fahren oder Taxi. Aber nein, Semir Gerkan geht dann in seine Wohnung und schmollt. Lässt seine Freundin im Regen stehen.“ grinste Tom, der richtig Spaß daran hatte.


    Tom fuhr die Straße runter und in Richtung Autobahn. „Wir sind deinetwegen eine Stunde zu spät!“ maulte Semir weiter. „Ja doch….ich habe den Wecker nicht gehört okay?“ entschuldigte Tom sich und fuhr auf die Autobahn. „Ja sicher….du bist taub..“ gab Semir zurück. „Ja, wenn du dein Auto nicht zu Schrott gefahren hättest dann wärst du längst im Büro und müsstest nicht auf mich warten.“ setzte sein Partner dagegen. „Ja schon gut…hey…was ist denn da los?“ fragte Semir und setzte sich gerade hin. „Das gibt es doch nicht!“ stieß Tom aus, als auch er sah, wie ein grauer Opel einen gelben Passat von der Fahrbahn schob und dieser in der Böschung landete. Semir setzte das Blaulicht aufs Dach und machte die Sirene an. Tatsächlich schienen die Insassen des Opels von seinem Opfer im Passat abzulassen und gaben Gas. Tom hielt den Wagen an der Unfallstelle an. „Verdammt!“ stieß er aus, als er sah, wie der Wagen an den Baum krachte und öffnete die Türen. Sofort sprangen er und Semir raus um sich um die Unfallopfer zu kümmern. Semir war der erste bei dem Mann auf dem Beifahrersitz. „Hey…hören Sie mich…hallo….?“ wollte er von dem Mann wissen und suchte nach dem Puls. Er schlug schwach. Der Mann hatte schwere Verletzungen und blutete aus einer klaffenden Wunde am Kopf. Dennoch sah er Semir an. „D’ast…stone…“ kam leise von ihm. „Was?“ fragte Semir. Doch der Mann schloss die Augen. „Hey! Bleiben Sie wach…hallo?“ versuchte Semir, doch eine weitere Überprüfung des Pulses zeigte ihm, das der Mann tot war. Er sah zu Tom, der sich um den Mann auf dem Fahrersitz kümmerte. Auch dieser war verletzt. Semir griff zum Handy und rief die Rettung an. Nur wenige Minuten später wurden der verletzte Mann sowie der Tote aus dem Wagen geholt. Als der Notarzt das Gesicht des verletzten Mannes säuberte sah Tom erstaunt auf die Person. „Sebastian?“stieß er aus. Semir stutzte. „du kennst ihn?“ fragte er. „Ja…das…das ist Sebastian Kamp. Ein Schulfreund von mir.“ nickte sein Partner. „Wie geht es ihm?“ wandte er sich an den Arzt. „Nun er scheint nur leichte Verletzungen davon getragen zu haben. Die Platzwunde an der Stirn, einige Glassplitter in den Händen und im Gesicht, aber nichts Gravierendes.“ erklärte der Arzt und kam aus dem Notarztwagen heraus. „Wir bringen ihn ins Vincenz Hospital. Er wird auf jeden Fall geröntgt werden.“ hängte er an. Tom nickte nur und ging mit Semir wieder zum Mercedes.

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  • „Hat er noch was sagen können?“ wollte er von Semir wissen. „Ja….er sagte D’astone..“ nickte Semir. „D’astone? Der D’astone?“ harkte Tom erstaunt nach. Semir zog die Schultern hoch. Keine Ahnung ob er den D’astone meint aber es wäre durchaus möglich. Marcello D’astone hat seine Finger überall im Drogenmileau drin, auch wenn die Beiden jetzt nicht nach Dealer oder nach Süchtige aussehen.“ murmelte Semir nachdenklich. „Also bei Sebastian weiß ich dass er keine Drogen nimmt! Er hat sie schon immer verabscheut.“ nahm Tom seinen Schulfreund sofort in Schutz. Semir sah ihn an. „Wie lange hast du ihn nicht gesehen?“ harkte er nach. „Seit ungefähr 19 Jahren. Warum?“ kam von Tom zurück. „Weil sich Menschen ändern. Das weißt du doch genau. Vielleicht ist er abgerutscht. Oder kennst du ihn so gut, dass du es ausschließen kannst?“ wollte Semir weiter wissen. „Ja, ich denke schon. Wir waren sehr eng befreundet. Ich habe mit Sebastian sogar eine WG gehabt. Nichts was wir nicht zusammen gemacht haben. Nur bei der Berufswahl haben wir uns andere Wege ausgesucht. Er wollte Boxer werden, das weiß ich.“ behauptete Tom. „Na dann lass uns ins Krankenhaus fahren.“ schlug Semir vor. „Wozu?“ fragte sein Partner nun nach. „Weil er den Wagen gefahren hat und uns sicher helfen kann zu klären was passiert ist und wer die Typen in den Opel waren.“ erklärte Semir. Tom nickte nur. „Schon gut…“ knurrte er dann und ließ sich hinter das Steuer fallen. „Hast du eigentlich das Kennzeichen von dem Opel?“ wollte er plötzlich wissen. „Nee…ich hab es doch noch gar nicht gesehen. Wir waren viel zu weit weg!“ beschwerte Semir sich. „Oder deine Augen sind zu schlecht. D - PU 46 oder 48…es war leicht verdreckt und nicht mehr deutlich sichtbar.“ grinste Tom. Semir sah ihn an und griff zum Funkgerät. „Cobra 11 an Zentrale. Halternachfrage! Düsseldorf – Paula- Ulrich 46 oder 48!“ forderte er an. Tom grinste breit. „Habe verdammt viel Karotten als Kind gegessen…“ lachte er. „Ja schon gut…“ gab Semir zurück. Sie hielten vor dem Krankenhaus an und stiegen aus.


    Sebastian sah den Arzt an. „Das können Sie vergessen! Ich will nach Hause! Mir geht es gut!“ fauchte er ihn an. „Sie haben eine Gehirnerschütterung und damit ist nicht zu spaßen!“ mahnte der Arzt ihn. „Doc, ich habe schon mehrfach Verletzungen davon getragen, die weitaus schwerer waren. Ich bin Boxer! Ich kann Schmerzen ertragen!“ gab Sebastian wütend von sich. Die Türen öffneten sich und der Arzt drehte sich wütend um. „Bitte gedulden Sie sich, bis Sie dran sind!“ fauchte er die beiden Männer an, die eintragen. „Gerkan, Kripo Autobahn…“ stellte sich der Kleinere vor. Sebastian sah die Männer an. „Tom? Bist du es wirklich?“ fragte er als er den Größeren sah. „Hallo Sebastian…bist du soweit in Ordnung?“ wollte der Große wissen und bestätigte seine Vermutung. „Soweit schon. Was ist mit Sascha?“ wollte er wissen. Der Mann der sich als Gerkan vorgestellt hatte sah Tom an und nickte. „Er ist tot…man konnte nichts mehr für ihn tun.“ erklärte er leise. „Verdammt….“ stieß Sebastian an und sah wieder den Arzt an. „Ich muss gehen…bitte…ich übernehme die Verantwortung.“ flehte er erneut. Der Arzt stöhnte auf. „Also gut…ich kann Sie nicht halten.“ gab er klein bei. „Herr Kamp…können Sie uns erklären was passiert ist?“ wollte Gerkan wissen. Sebastian sah ihn an. „Ich werde Ihnen das erzählen, wenn Sie mich nach Hause bringen. Dort habe ich etwas für Sie!“ legte Sebastian fest. Tom sah ihn an. „Also gut….dann komm!“ forderte er ihn auf. Gemeinsam mit den Polizisten verließ er das Krankenhaus. Sebastian ließ sich auf die Rückbank fallen und ließ den Kopf nach hinten sinken. Kopfschmerzen machten sich breit. „Alles in Ordnung?“ wollte Gerkan wissen, der auf der Beifahrerseite Platz nahm. „ Ja sicher…ich bin es gewohnt. Es ist nur schwer zu verdauen, das Sascha nicht mehr ist. Dabei haben wir vor wenigen Stunden noch gegen einander geboxt.“ gab Sebastian leise zu. „Was wollten die Kerle von Ihnen und Sascha?“ harkte der Polizist weiter nach. „Ich weiß es nicht…aber ich vermute dass es hier nur um Sascha ging. Nach dem Kampf hat er mir sein Handy gegeben und gesagt ich soll es der Polizei geben, wenn ihm etwas passiert…“ kam leise von Sebastian. „Haben Sie das Handy hier?“ harkte Gerkan sofort nach. „Nein, es ist zuhause im Briefkasten.“ gab Sebastian zurück. „Wo wohnst du?“ wollte Tom wissen. „Ludwig-Gieß-Straße 74. In Köln-Chorweiler“ nannte Sebastian seine Adresse.

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  • Marcello D’astone lief wütend in seinem Büro auf und ab. „Ihr habt es nicht geschafft? Aber dieser Reuther ist tot?“ harkte er nach. „Das vermuten wir.“ bestätigte Tarik. „Ihr vermutet? Wie wäre es wenn ihr es sicherstellt? Wer war der zweite Mann?“ fauchte Marcello seine Leute an. „Das war Sebastian Kamp, sein Gegner aus dem letzten Kampf. Sie sind Freunde aber Sascha hat ihm sicher nichts verraten.“ kam nun von Kemal. „Hat Kamp euch gesehen?“ wollt Marcello wissen. „Ja vermutlich. Zumindest in der Umkleide.“ nickte Tarik. „Dann habt ihr also einen Zeugen. Einen Mann, der euch identifizieren kann und wenn er zur Polizei geht, dann kann er euch beschreiben und die Bullen werden schnell dahinter kommen, dass ihr für mich arbeitet.“ dachte Marcello laut nach. „Dann sollten wir den Zeugen erledigen. Genau wie Sascha.“ setzte Tarik gedanklich dagegen. Marcello sah ihn an. „Ganz genau…aber vorher findet heraus, ob er die Aufnahmen hat. Ich will den Film, versteht ihr? Bisher konnte ich die Bullen sehr gut aus dem Weg gehen, weil sie nichts gegen mich in der Hand haben. Mit der Aufnahme ist es aber anders. Wenn sie die auswerten, dann werde ich für eine verdammt lange Zeit im Knast landen und das will ich nicht. Besorgt es mir und wagt es nicht ohne zurück zu kommen. Egal wie!“ fauchte er seine Leute an. Tarik und Kemal nickten. Nur wenig später waren sie verschwunden. „Okay…wie bekommen wir jetzt die Adresse von diesem Kamp raus?“ fauchte Kemal Tarik an. „Ganz einfach…wir werden den alten Kalle fragen.“ grinste Tarik. „Der wird uns nicht mal sagen, wie spät es ist!“ fauchte Kemal zurück. Tarik sah auf den Schlagring. „Es kommt nur auf die Argumente an…“ gab er leise zurück. „Gefällt mir…gut aber vorher lass uns etwas schlafen.“ schlug Kemal nun schon besänftigt vor und gähnte herzhaft. Tarik war einverstanden. „Wir werden morgen Mustafa und Thomas mitnehmen. Auch wenn ich nicht denke, das der Alte sich wehren wird. Aber man weiß ja nie wie viele Boxer noch dort sind.“ gab er zu denken. Kemal nickte. „Also gut…aber erst einmal pennen.“ kam von ihm. Gemeinsam gingen sie in die erste Etage wo Julie, die Tochter von Marcello stand. „Warum schläfst du denn noch nicht?“ wollte Tarik erstaunt wissen und strich der fünfzehnjährigen Tochter über die Haare. „Ihr ward zu laut..“ maulte der Teenager. „Na nun ist Ruhe. Geh schlafen, Kleines.“ lächelte Kemal das Mädchen an. Julie nickte und verschwand wieder in ihrem Zimmer.


    Tom hielt seinen Wagen vor dem Haus an in dem Sebastian wohnte. Dieser sah nach oben und bemerkte schienbar Licht in der Wohnung. „Oh, Tino ist noch auf…“ lächelte er. „Tino?“ harkte Semir nach. „Ja…Tino…er ist gerade fünf und…“ erklärte Sebastian weiter. „Du bist Vater?“ kam nun erstaunt von Tom. „Nein, Ziehvater. Tino ist mein Neffe. Er ist der Sohn von Sarah, die vor drei Jahren bei einem Unfall auf der Autobahn ums Leben kam. Tino war damals ebenfalls im Wagen und hatte wohl tausend Schutzengel.“ lächelte Sebastian. Er öffnete sein Briefkasten und nahm das Handy heraus. „Das hier hat Sascha mir gegeben. Ich habe es zwar noch nicht angesehen, aber er sagte er habe Aufnahmen gemacht als in seinem Boxclub ein gewisser Marcello D’astone seinem Trainer Paul Körner Drogen gegeben hat. Er war der Meinung das Paul damit dealt.“ gab Sebastian leise von sich. Semir nahm das Handy und packte es in eine Tüte. „Okay…Die Männer im Opel, kannten Sie sie?“ wollte er wissen. Sebastian nickte. „Tarik und Kemal…sie waren mal Boxer…im gleichen Stall wie ich.“ nickte Sebastian. „Kennst du auch die Familiennamen?“ wollte Tom nun wissen. „Ja…warte mal….Tarik heißt Akgün und Kemal heißt Cataloglu...“ gab Sebastian zurück. „Wo wohnte Sascha?“ wollte Semir nun wissen. „Hier um die Ecke. In der 19..“ kam als Antwort zurück. „Danke, wir werden uns in der Wohnung umsehen. Wenn Ihnen noch etwas einfällt dann rufen Sie bitte Tom an. Jederzeit!“ mahnte Semir. Tom nickte nur. „Egal was ist…“ stimmte der Hauptkommissar zu. „Danke…werde ich tun. Und Ihr tut mir ein Gefallen… schnappt euch den Mörder von Sascha. Er hatte Angst…auch wenn er es nicht zugegeben hat. Er wollte diesen Marcello D’astone erpressen mit dem Video…und ich denke es war Grund genug ihn zu töten.“ Erzählte er leise. Semir sah Tom an. „Wissen die Männer wo Sie wohnen?“ fragte er sofort. Sebastian schüttelte den Kopf. „Nein, nur meine Freunde wissen wo ich wohne und natürlich die Behörden aber sonst niemand.“ lächelte er. „Ich muss…der Kleine ist wach und ich möchte nicht, dass noch etwas passiert.“ hängte er an. Semir und Tom nickten. Sebastian ging die Treppen nach oben. Nur wenig später waren Semir und Tom abgefahren.

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  • Der fünfjährige Antonio, von seinem Onkel nur Tino genannt, kniete auf seinem Bett und sah aus dem Fenster. Wo war er denn nur? Er wollte ihm doch eine Geschichte zum Einschlafen vorlesen. Immer wieder sah er sich die Personen von oben an, doch die auf die er wartete kam nicht. Es vergingen gute fünfzehn Minuten bis er sie endlich ausmachte. Sofort sprang der kleine Kerl aus seinem Bettchen und rannte zur Tür. Der Schlüssel drehte sich und Sebastian erschrak sich, als ihm ein Buch ins Gesicht gehalten wurde. „Du hast versprochen, mir etwas vorzulesen, Onkel Basti.“, hörte er die grelle Stimme seines kleinen Neffen. Seit dem plötzlichen Unfalltod seiner Schwester und seines Schwagers vor drei Jahren lebte der kleine Schwarzhaarige Junge mit den großen Kulleraugen bei ihm. Sebastian war vor dieser Zeit ein vollkommener Einzelgänger und Taggenießer, musste sich vollkommen umstellen. So wurde aus seinem großen Trainingszimmer ein Kinderzimmer. Viele Einschnitte und Kompromisse waren nötig, doch nun war Sebastian der Meinung, es ganz gut im Griff zu haben. „Entschuldige Großer…ich bin aufgehalten worden. Warum bist du denn nicht schon eingeschlafen? Und wo ist denn Paula?“, fragte Sebastian. „ Paula ist vor zehn Minuten gegangen. Sie hat geglaubt ich schlafe aber ich kann nicht schlafen. Ständig höre ich Geräusche.“ beklagte sich der Kleine. „Geräusche? Was denn für Geräusche?“ harkte Sebastian nach. Paula war eine Freundin seiner Schwester gewesen und passte auf Tino auf, wenn er zum Training oder aber zum Kampf musste. Normalerweise blieb sie solange bis er wieder da war. „Weiß nicht…das kratzt und dann jammert was…ich glaube das ist eine ganz große Ratte die mich fressen will. Ich habe Angst.“ kam ziemlich überzeugend von Tino. Sebastian nickte ernst und sah sich um. „Wo war das Geräusch?“ wollte er wissen. Tino wies zur Eingangstür. „Von da kam das Kratzen.“ gab der Junge von sich. Sebastian sah ihn lächelnd an und strich ihn über die Haare. „Nur keine Angst…ich bin bei dir und werde dich beschützen.“ versprach er. „Onkel Basti, kommt meine Mama bald wieder?“ riss Tino alte Wunden bei Sebastian auf. Er hatte Tino erzählt, dass seine Mama weg musste und ihn immer lieben würde und er hatte diesen Augenblick gefürchtet, doch er wusste dass Tino irgendwann fragen würde. Er hockte sich vor seinen Neffen und sah ihn an. „Tino…die Mama wird immer für dich da sein. Du wirst es spüren auch wenn sie nicht bei dir ist. Sie ist hier für dich da…“ erklärte er und legte die Hand auf die Herzgegend seines Neffen. „Weißt du, Tobias im Kindergarten hat gesagt, dass die Mama tot ist und nie wieder zu mir kommt. Stimmt das?“ harkte der Junge nach. Sebastian schluckte und nickte leicht. „Das ist richtig. Die Mama und auch der Papa…sie sind im Himmel und sind immer für dich da, aber du kannst sie nicht sehen.“ kam schwer über seine Lippen. Tino war fünf und irgendwann musste er verstehen, dass seine Eltern für immer gegangen waren.


    „Haben Mama und Papa mich gar nicht lieb? Tobias sagt nämlich, dass wenn Mama und Papa mich lieb gehabt hätten, dann wären sie nicht ohne mich gegangen.“ beklagte der Kleine sich. Sebastian bekam Tränen in den Augen. „Doch…Mama und Papa haben dich sehr geliebt. Und ich bin froh, dass sie dich nicht mitgenommen haben. Ich wäre sonst ganz allein. Mama und auch Papa waren damals sehr traurig als sie gehen musste. Sie wären sicher lieber hier und hätte gesehen wie gut du Fußball spielst oder wie du in die Schule kommst.“ kam schwer über seine Lippen. „Warum?“ fragte Tino nur. „Was warum?“ harkte Sebastian nach. „Warum sind sie weg?“ vollendete Tino seine Frage. Sebastian strich ihn sanft über die Wange. „Weißt du Tino, warum Mama und Papa gehen mussten weiß nur der Liebe Gott. Er hat sie zu sich geholt und….“ Sebastian suchte nach den richtigen Worten. Tränen füllten seine Augen. Die Erinnerung an seine Schwester fraß auch ihn auf. Vor allem die Frage nach dem Warum war immer noch ungeklärt. Tino nickte doch Sebastian sah die Tränen im Gesicht des Kindes. „Sie kommen nie mehr wieder? Sie haben mich nicht lieb…“ weinte der Kleine. Sebastian drückte ihn an sich. „doch, sie hatten dich sehr lieb und sie wäre sicher lieber hier. Weine nicht…ich bin für dich da und ich werde dich nie allein lassen.“ versprach er. „Aber nun musst du ins Bett. Welche Geschichte willst du heute hören?“ lenkte er den Jungen ab. Tatsächlich waren die Tränen verschwunden. „Rotkäppchen...“ legte er fest .Sebastian lächelte und trug den Jungen ins Bett. Anschließend nahm er das Buch und schlug es auf. Dann fing er an zu lesen und es dauerte nicht lange bis der Junge eingeschlafen war. Sebastian deckte seinen Neffen noch einmal zu und verließ das Zimmer. Sebastian setzte sich trotz der fortgeschrittenen Stunde vor den Fernseher. Doch er sah nicht hin. Ihm war egal was dort gezeigt wurde. Er brauchte die Geräuschkulisse um abzuschalten. Er nahm das Bild seiner jüngeren Schwester und strich sanft über das Papier. „Sarah..warum musstest du gehen und so ein wunderbares Geschöpf wie Tino allein lassen? Er vermisst dich und ich auch. Aber ich verspreche dir, dass ich ihn sehr gut erziehen werde. Ich werde den Schaden von ihm halten. Er hat schon genug durchgemacht. Und eines Tages, werde ich auch wissen wie es zu deinem Unfall kam. Dann wird der Täter vor Gericht gestellt und erhält seine gerechte Strafe.“, versprach er dem Bild. Gegen drei in der Früh legte er sich schlafen.

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  • Semir und Tom saßen derweil im Büro und sahen sich das Video auf dem Handy an. „Damit dürften wir Marcello das Genick brechen können. Er ist sehr deutlich zu sehen. Der Andere da scheint zum Boxclub von Reuther zu gehören. Da sollten wir uns auch umsehen und in der Wohnung von ihm natürlich. Guck dir das an…der Kerl hat eine verdammt große Menge gekauft und Marcello nimmt das Geld. Das bricht ihm das Genick…“ strahlte Semir. „Dann werden wir uns jetzt mal Marcello D’astone zur Brust nehmen.“ hängte er an. Tom sah ihn an. „Du weißt was das für ein Typ ist oder?“ harkte er nach. Semir nickte. „Klar…er ist der größte Drogenhändler im Rheinland und soll auch einen eigenen Prostitutionsring mit Mädchen und Jungen haben. Außerdem einen Babystrich in Bonn betreiben. Bisher konnte man ihm zwar nichts wirklich nachweisen, aber jeder Bulle weiß das er Dreck am Stecken hat. Selbst sein Vater hat sich von ihm abgewandt.“ zählte Semir auf. „Ja so sieht es aus. Wir sollten das Video den Kollegen vom Rauschgiftdezernat geben und dann den Mörder von der Autobahn schnappen. Diesen Marcello können sich die Kollegen krallen.“ schlug Tom vor. Semir sah ihn an. „Okay, habe keine Probleme damit.“ stimmte er zu. „Dann werden wir uns jetzt mal um die Beiden kümmern. Ich lasse den Computer mal die Akten raussuchen.“ hängte er an. Tom nickte. „Kaffee?“ wollte er von seinem Freund wissen. „Sehr gern...“ grinste Semir. Tom verschwand in die Küche. Semir sah auf den Bildschirm. Der Computer spuckte gerade die ersten Daten über Tarik Akgün hervor. Semir las die Vorstrafen durch. „Und?“ wollte Tom wissen. „Dieser Tarik Akgün hat mehrere Vorstrafen. Er soll als Schläger für Marcello D’astone tätig sein. Vor acht Jahren war er genau wie Sebastian Kamp sagte Boxer. Im gleichen Boxstall wie Sascha Reuther.“ las Semir vor. „Okay…und der zweite Kandidat dieser…Kemal?“ fragte Tom weiter. „Ah ja.. Kemal Cataloglu, 39 Jahre alt und in Köln aufgewachsen. Er ist vorbestraft wegen schwerer Körperverletzung, Erpressung, Menschenhandel. Auch er ist einer der Schläger von Marcello D’astone. Boxer wie Tarik und außerdem Freestyle-Kämpfer. Knallharte Kung Fu Ausbildung sowie Karate und Jui Jitsu.“ las Semir nun vor. „Keine Freunde also…das wird schwer.“ murmelte Tom nachdenklich.


    „Onkel Basti…ich habe Hunger…“, wurde er gegen neun am nächsten Tag von Tino aus dem Schlaf gerissen. Erschrocken setzte Sebastian sich auf und sah auf die Uhr. „Verdammt… du musst doch in den Kindergarten…“, stieß der Boxer aus und sprang aus dem Bett. Tino lachte laut auf. „Aber Onkel Basti….es sind doch Ferien.“, erinnerte der Fünfjährige. „Was?“, fragte Sebastian. „Es sind Ferien. Das hab ich dir doch gesagt…“, stöhnte Tino. „Mensch… wenn ich dich nicht hätte. Na komm…frühstücken.“, lächelte Sebastian. Er deckte den Tisch und stellte alles hin, was ein Kind so brauchte. Sebastian nahm zwei Fruchtjoghurts aus dem Kühlschrank. „Rechts oder lieber links?“, wollte er wissen und hielt die beiden Becher hinter seinem Rücken versteckt. Tino blickte seinen Onkel an und versuchte, hinter den Rücken zu sehen. Das war ein Spiel, was sich Sebastian ausdachte, um seinen kleinen Neffen in den ersten Tagen ein wenig abzulenken doch mittlerweile war es ein Ritual geworden. „Hey, nicht schummeln.“, grinste er seinen Neffen an. Tino tippte dann einfach auf den rechten Arm seines Onkels und hielt die Hand auf. „Okay, hier hast du Kirsche...“ „Au ja...Kirsche ist meine Lieblingssorte.“, freute sich der Fünfjährige und riss den Deckel weg. Er merkte nicht, wie Sebastian den anderen Becher vornahm. Es war ebenfalls Kirsche. So hätte Tino in jedem Fall seine Lieblingssorte bekommen. Darin waren sich die beiden mehr als ähnlich. Beide mochten Kirsche. „Und, was wollen wir heute machen? Hast du einen bestimmten Wunsch?“, fragte Sebastian den Kleinen. Tino überlegte kurz. „Schwimmen!“ stieß er aus. Sebastian sah aus dem Fenster. Es schien tatsächlich ein schöner Tag zu werden. „Okay, gehen wir schwimmen. Dann hol mal deine Sachen und mach dich fertig.“ Sofort schlabberte Tino den Rest des Bechers mit dem Finger aus, wusch sich die Hände und danach sich selbst. Sebastian räumte derweil die leeren Becher weg und blickte aus dem Fenster. „Onkel Basti, ich hab keine Socken mehr. Oh verdammt, hab ich doch die Wäsche vergessen...fiel es dem Boxer ein. Er war so sehr in seinen gestrigen Kampf und die Vorbereitungen vertieft, dass er vergas, die Wäsche fertig zu machen. „Warte, ich gebe dir ein Paar von meinen.“, erklärte er, nahm ein paar schwarze Socken und zog sie seinem Neffen an. „Die sind mir aber zu groß.“ „Keine Sorge, die halten schon.“, erwiderte Sebastian, stellte die Waschmaschine an und machte sich dann mit Tino auf dem Weg.

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  • Semir und Tom starteten schon vor dem offiziellen Dienstbeginn ihre Fahrt zum Boxclub von Sascha Reuther. „So…hier soll es sein. Nicht gerade sehr exklusiv…“ meinte Semir als er die Halle betrat. „Hey! Verpisst euch! Wir haben hier nichts für euch übrig“ wurden sie von einem muskelbepacktem Mann begrüßt. „Ganz ruhig…. Gerkan, Kripo Autobahn. Mein Kollege Kranich. Sind Sie der Betreiber?“ wollte Semir wissen und hielt ihm seinen Ausweis vor die Nase. „Ähm…nein….Paul kommt sicher gleich.“ kam nun leiser von dem Mann. „Kann ich Ihnen weiterhelfen?“ hängte er an. Semir sah kurz zu Tom. „Wir können es ja mal probieren. Gestern wurde Sascha Reuther ermordet. Wir würden nun gern den Grund wissen.“ erklärte Semir zu dem Mann. „Sascha ist tot? Das ist ja grausam…ich sagt doch immer wieder, die Jugend von heute ist völlig verdorben. Die sollten sich in Sportclubs austoben und nicht auf den Autobahnparkplätzen die Aggressionen auslasen!“ fauchte der Mann. „Parkplätze? Hatte ich davon gesprochen?“ staunte Semir. Tom schüttelte den Kopf. „Woher wissen Sie von einem Autobahnparkplatz?“ harkte Semir nach. Der Mann sah ihn an. „Logische Schlussfolgerung…im Auto werden sie ihn sicher nicht verprügelt haben… und Sie sagten doch dass Sie von der Autobahn sind…“ gab er nervös zurück. „Ah ja….und Sie wussten das er verprügelt wurde? Da frage ich mich doch, ob Sie Hellsehen können.“ lächelte Semir ironisch. Der Mann war sichtlich nervös. Vielleicht war es einer der Täter. Der Mann zog die Schultern hoch. „War das auch eine logische Schlussfolgerung?“ harkte Tom nun nach. „Was ist denn hier los? Mustafa! Hast du nichts zu tun?“ fauchte eine Stimme bevor der Mann etwas sagen konnte. Dieser drehte sich um und wollte gehen. Tom hielt ihn am Arm fest. „Einen Augenblick! Wir benötigen noch eine Antwort!“ forderte er ihn auf. „Ja..nein…das…das war eine Vermutung...“ stammelte der Mann der mit Mustafa angesprochen wurde. Tom sah dass die linke Hand des Mannes leichte Abschürfungen hatte. „Darf ich bitte Ihre Personalien haben?“ forderte Semir. Mustafa nickte und reichte ihm den Ausweis. Semir notierte sich die Daten und gab ihn zurück. „Sie hören von uns… und wenn Sie wieder eine Eingebung haben, die uns helfen kann, dann rufen Sie mich einfach an.“ lächelte er und reichte seine Visitenkarte weiter.


    Paul Körner sah die Männer an. „Was wollen Sie hier und warum halten Sie mein Personal von der Arbeit ab?“ fauchte er die Männer an. „Gerkan, Kripo Autobahn..das ist mein Kollege Kranich. Wir sind hier wegen Sascha Reuther..“ fing der kleinere Mann an. „Was ist denn mit Sascha? Der Sack ist verdammt faul und kann nicht einmal kämpfen. Kein Wunder das er Ärger mit der Polizei hat. Ist er zu schnell gefahren? Oder hat er einen Unfall gebaut? Hier ist er jedenfalls nicht und das obwohl längst Zeit fürs Training ist.“ knurrte der Mann. „Herr Reuther wird sicher nicht mehr zum Training kommen. Er ist tot.“ erklärte der Mann ruhig. Paul schluckte. „Tot? Gott….war es ein Unfall?“ harkte er bestürzt nach. „Leider nein. Er wurde ermordet und wir würden gern den Grund wissen. Hatte Herr Reuther Feinde?“ wollte der größere Polizist wissen. Paul dachte nach. „Feinde…nein…Sascha hatte keine Feinde, außer die im Ring natürlich…“ gab er zurück. „Hatte er einen Spind?“ fragte der Kleinere. „Herr….?“ fragte Paul nach .“Gerkan, Semir Gerkan.“ stellte der Kleine sich noch einmal vor. „Herr Gerkan, Jeder Boxer hat einen Spind, aber was gedenken Sie darin zu finden wenn Sie ihn sich ansehen? Es ist ein Spind wie jeder andere.“ lächelte Paul. „Dennoch würden wir ihn uns gerne ansehen. Hatte Herr Reuther Familie?“ ging die Befragung weiter während sie in die Umkleideräume gingen. „Nein, er war allein. Keine Eltern, keine Geschwister und keine Familie.“ gab Paul bereitwillig Auskunft und öffnete den entsprechenden Schrank. „Danke, den Rest machen wir allein.“ lächelte Semir Gerkan. Sein Partner fing an, die restlichen Sachen auszuräumen. „Was passiert denn mit den Sachen?“ wollte Paul wissen. „Die sind zunächst beschlagnahmt. Normalerweise werden die Sachen an Familienmitglieder gegeben, aber wie sie sagten gibt es keine und somit werden sie wohl eingelagert werden.“ erklärte Gerkan. „Aber Sie können sie doch auch hier lassen. Ich meine Sascha war ein herzensguter Mensch und wäre sicher nicht dagegen, wenn ich die Sachen an die Kleidersammlung gebe.“ lächelte er und knetete die Hände. Wenn die Polizisten etwas in Saschas Schrank fanden, dann war auch er geliefert. Vielleicht hatte Mustafa es nicht mehr geschafft den Schrank zu durchsuchen und Sascha hatte das Beweismittel was er gegen Marcello D’astone gesammelt hatte im Spind versteckt. Doch zufrieden registrierte er, dass die Polizisten nichts Wichtiges fanden. Dennoch bemerkte er, wie der Große mit einem Wattestäbchen an der Wand entlang ging. „Für das saubermachen habe ich mein Personal, das können Sie uns überlassen.“ warf er ein und erntete nur ein leichtes Grinsen. Die Polizisten verabschiedeten sich freundlich und Paul sah ihnen nach, als sie das Gebäude verließen.

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  • Karl Hesse war gerade damit beschäftigt die Matten an die Wand zu stellen und die Trainingsstunde für die Jungboxer vorzubereiten In einer Stunde würden die Kinder zu ihn kommen, die er als hoffnungsvolle Talente wähnte. Die Tür ging auf und zwei Männer traten ein. Karl sah sie an. „Was wollt ihr denn hier?“ fauchte er die Beiden an. „Hallo Kalle…schön das du uns noch erkennst. Wir suchen Sebastian.“ erklärte der Mann. „Er ist nicht hier und ich denke er wird mit euch nicht sprechen.“ lächelte Kalle. Er legte die Seile die er in der Hand hatte zur Seite und stellte sich mit dem Rücken an die Wand. Er kannte Kemal und Tarik gut genug um zu wissen, dass wenn die Männer hier waren auch Ärger kam. „Verschwindet!“ fauchte Karl sie nun an. Doch Tarik und Kemal lachten nur. „Wo ist Kamp?“ wiederholte Kemal nun die Frage seines Freundes. „Was wollt ihr denn von ihm?“ harkte Karl nach. „Er hat etwas das wir gern haben wollen.“ erklärte Tarik schwammig. Karl lachte auf. „Sorry aber das Hirn braucht er selbst. Seht zu, dass ihr meine Halle verlasst, bevor ich ungemütlich werde!“ forderte Karl sie erneut auf. „Kalle…sag uns einfach wo er wohnt. Wir können auch sehr ungemütlich werden.“ warnte Tarik ihn. „Du kannst mir nicht drohen. Ich gewinne sogar wenn ich neunzig bin gegen dich! Also pack Kemal ein und verschwinde!“ fauchte Karl Hesse nun wütend. Kemal und Tarik kamen auf ihn zu. Karl drückte sich mehr an die Wand. „Ich warne euch zum letzten Mal, macht mich nicht sauer!“ gab er zu verstehen, doch Tarik lachte nur und mit dem nächsten Schritt schlug er zu. Stöhnend krümmte sich Karl zusammen als die Faust seinen Magen traf. Karl holte Luft und verdaute den Schlag. Weder Tarik noch Kemal bemerkten, dass er nicht so hart getroffen war, wie er tat und in Kampfstellung ging. Tarik sah zu Kemal. „Dann zeigen wir dem alten Mann mal wo der Hammer hängt.“ hörte Karl ihn sagen. Gemeinsam wollten sie den Alten zusammen schlagen, doch nun holte dieser aus. Trotz seines fortgeschrittenen Alters duckte er sich unter den Schlägen weg und schlug seinerseits zu. Nach wenigen Minuten lagen Tarik und auch Kemal blutend am Boden. „Mit euch werde ich auch noch in hundert Jahren fertig. Und jetzt raus hier!“ fauchte Karl etwas außer Atem. Tarik und Kemal verschwanden doch Karl wusste auch, dass sie nicht aufgeben würden.


    Tarik und Kemal kamen mit blutenden Nasen und losen Zähnen ins Büro von Marcello D’astone. „Habt ihr die Adresse von Kamp? Die Aufnahmen?“, wollte dieser von den Beiden wissen. Er sah sie nicht an. „Nein….Boss. Wir haben Karl Hesse dem Trainer gefragt aber..“ fing Kemal an. „Was aber?“ wollte Marcello wissen. „Er hat es uns nicht gesagt. Er hat uns vermöbelt. Nach Strich und Faden.“ erklärte Kemal weiter. Marcello drehte sich in seinem Bürostuhl zu den Beiden um. „Ihr habt euch zusammen schlagen lassen? Von einem alten Mann? Was für Waschlappen seid ihr!!“, schrie er die Beiden an. „Aber Boss…das ist ein Boxer. Der hat verdammt viel Wucht in den Fäusten…“, jammerte Tarik und wischte sich mit dem Handrücken über die Nase. „Macht euch sauber und dann werden wir uns eine neue Taktik einfallen lassen wie wir den Zeugen beseitigen“ fauchte Marcello. Tarik und Kemal verließen den Raum. Marcello D’astone sah nachdenklich aus dem Fenster. Paul wusste sicher auch wo dieser Kamp zu finden war. Er musste die Aufnahmen haben. Er nahm den Hörer in die Hand und wählte Paul, den Boxstallinhaber an, wo Sascha Reuther geboxt hatte. „Hallo Paul, hier ist Marcello. Ich brauche mal deine Hilfe.“ erklärte er, als der Angerufene sich meldete. „Hör mal…was da mit Reuther passiert ist tut mir Leid, ich wollte ganz sicher nicht auffliegen. Die Bullen waren heute auch schon hier. Aber sie haben nichts gefunden und sie haben ganz sicher nicht die Aufnahme.“ gab Paul von sich. „Fehler passieren. Wir müssen nur aufpassen dass die Bullen unwissend bleiben, dann verläuft es sich im Sand. Was wollten sie wissen?“ harkte Marcello nach. „Das übliche..ob Sascha Feinde hätte oder wer ihn so hassen könnte, dass man ihn totschlagen lässt. Die hatten aber sonst keine Ahnung. Sie haben seinen Spind durchsucht, aber auch da war nichts was uns verraten konnte.“ gab Paul zu verstehen. „Okay, kennst du seine Freunde? Hatte er in der letzten Zeit zu einem besonders engen Kontakt?“ harkte Marcello nach. „Nein ist mir nicht aufgefallen. Aber er ist in der letzten Zeit eh sehr verschlossen gewesen. Nach seinem Kampf gegen Sebastian Kamp, den er kläglich verloren hatte kam er nicht mehr dazu andere zu treffen.“ kam von Paul. „Sebastian Kamp…? Weißt du ob Sascha da innigeren Kontakt hatte?“ Marcello drehte die Telefonschnur um seinen Finger und fuhr mit einem über das Telefon. Dann besah er sich seinen Finger und putzte ihn wieder ab. „Mit Kamp ist er zwischendurch mal ein Bier trinken gegangen. Aber ich glaube nicht, dass sie enge Freunde waren.“ meinte Paul nur. „Nun ja, aber es könnte dennoch sein, dass Kamp und Sascha gemeinsame Sache machen. Oder aber er hat Kamp etwas in die Tasche gelegt, was dieser noch nicht entdeckt hat. Kennst du die Adresse von Kamp?“ fragte Marcello weiter. „Die finde ich raus…ich melde mich bei dir.“ versprach Paul. Marcello bedankte sich und legte auf.

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  • Sebastian fuhr nachdem er Tino nach dem Schwimmen zur Nachbarin gebracht hatte zur Boxhalle und sah Karl Hesse an. „Was ist denn mit dir passiert?“ wollte er wissen, als er das blaue Auge sah. „Ein keiner Unfall. Nichts aufregenden.“ winkte Kalle ab. „Kalle…das sieht eher nach einem Schlag aus. Sag mir nicht dass die Kinder das angestellt haben.“ meinte Sebastian. „Nein…das waren Tarik und Kemal.“ lächelte Kalle. „Die waren hier? Was wollten sie?“ fragte Sebastian nun nach. „Sie wollten wissen wo du wohnst. Aber du musst keine Angst haben. Ich habe die Adresse nicht verraten und den Beiden einen Denkzettel verpasst. Die legen sich nicht noch einmal mit mir an.“ grinste Karl Hesse nur. „Die wollen das Video…klar…und die wollen mich beseitigen…ich bin ein Zeuge.“ stieß Sebastian nachdenklich aus. „Was? Warum denn? Welches Video?“ harkte nun Karl nach. „Sascha…Sascha Reuther hat einen kleinen Film gedreht. Allerdings sind da nicht gute Dinge drauf, die seinen Boxclub betreffen. Aber damit solltest du dich nicht belasten. Ich muss noch mal weg.“ erklärte Sebastian schwammig und wollte gehen, doch Karl hielt ihn fest. „Oh nein mein Junge. Du wirst mich jetzt alles erzählen!“ mahnte er ihn. Sebastian lächelte und löste sich aus dem Griff. „Sascha ist tot. Tarik und Kemal haben ihn umgebracht. Ich war mit im Wagen und ich habe sie gesehen. Wir hatten gestern einen Unfall. Tarik und Kemal haben mich von der Straße gedrängt nachdem ich Sascha vor ihnen gerettet habe. Aber Sascha wurde so schwer beim Unfall verletzt, dass er noch am Unfallort verstarb. Er hat mir vorher sein Handy gegeben auf dem sich ein Video befand, welches Marcello D’astone und Paul zeigt wie sie Drogen gegen Geld tauschen. Marcello D’astone ist ein Verbrecher. Sascha glaubte leider, ihn erpressen zu können und bekam die Quittung. Nun sind die Beiden hinter mir her um mich zu beseitigen und um das Video zu bekommen. Aber sie wissen nicht, dass ich es der Polizei ausgehändigt habe.“ erzählte Sebastian nun. „Dann seid ihr, du und Tino in Gefahr. Du musst sofort zur Polizei und dich unter Polizeischutz stellen lassen.“ kam von Karl. Sebastian nickte. „Ich werde direkt zu Tom fahren. Mein Freund aus Schultagen. Er ist einer der Polizisten die mit dem Fall betraut sind.“ stimmte er zu. „Dann los! Und melde dich zwischendurch. Basti..pass gut auf dich und den Kleinen auf!“ mahnte Karl noch einmal. Sebastian verschwand.


    „So die letzte Nachtschicht…damit haben wir die Tage überstanden und ich kann endlich mit Andrea alles klären.“ stöhnte Semir leicht und lehnte sich nach hinten. „Wie willst du sie sanft stimmen?“ harkte Tom nach. Semir sah ihn an. „Wenn ich das nur wüsste. Ich kann ihr Blumen kaufen. Rosen in vielen Farben, so wie sie sie mag“ dachte er laut nach. Tom wog den Kopf hin und her. „Das wäre eine Möglichkeit. Ein Essen wo du nicht kochst sondern kochen lässt, wäre auch etwas…“ setzte Tom dagegen. „Wer soll denn kochen?“ harkte Semir sofort nach. „Nun ja…. Ich?“ grinste Tom nun breit. „Sehr witzig. Ich will Andrea für mich gewinnen und nicht noch ins Krankenhaus bringen.“ gab Semir schlagfertig zurück. Es klopfte an der Tür. „JA?“ rief Semir. Sebastian trat ein. „was machst du denn hier?“ wollte Tom wissen. „Ich habe ein ziemliches Problem. Die Männer von Marcello D’astone haben meinen Trainer zusammengeschlagen und von ihm meine Adresse gefordert. Die sind hinter mir her und damit ist auch Tino in Gefahr!“ stieß Sebastian sofort aus. Semir sah kurz zu Tom und dann zu Sebastian. „Dann müssen wir euch unter Polizeischutz stellen.“ gab er sofort zurück. Tom nickte. „Nur wirst du jetzt in der Staatsanwaltschaft keinen mehr erreichen.“ ließ er hören. „Okay…aber sie können in der Wohnung bleiben oder hat Ihr Trainer die Adresse verraten?“ wollte Semir nun wissen. „Nein, er hat nichts gesagt, aber ich weiß auch nicht, ob sie mich vielleicht vor der Halle aufgelauert haben und mir gefolgt sind oder mir folgen werden.“ erklärte Sebastian. Tom nickte. „Die Möglichkeit besteht natürlich, nur wie gehen wir jetzt vor?“ Er sah Semir an. „Wie wäre es, wenn wir eventuelle Verfolger abschütteln. Tom, du hast ungefähr die Statur von Sebastian abgesehen von den Muskeln, aber die können wir auch nicht herzaubern. Du ziehst seine Sachen an und dann wirst du seinen Wagen fahren, während Sebastian und ich zur Wohnung fahren und den Jungen holen. Ich werde sie dann in eine Schutzwohnung bringen und wir treffen uns in der Schutzwohnung.“ schlug Semir vor. Tom nickte „Ein guter Plan, hoffe nur er gelingt auch.“ stimmte er zu.

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  • Semir fuhr nachdem Tom in Sebastians Klamotten und Auto abgefahren war, mit ihm sofort zur Wohnung um den Jungen und den Boxer in Sicherheit zu bringen. „Wo sollen wir denn hin?“ fragte Sebastian. „Wir haben Schutzwohnungen und eine davon liegt nicht weit von Ihrer Wohnung. Dort sind Sie absolut sicher. Aber wir werden bei Ihnen sein. Tom und ich…niemand wird an Sie herankommen.“ versprach Semir. Sie erreichten die Wohnung von Kamp ohne Probleme und nur wenig später waren sie mit einem ziemlich verschlafenen Jungen auf dem Weg zur Schutzwohnung. Tatsächlich lag sie nur einige Straßen von der von Kamp entfernt. „Ist die wirklich sicher?“ wollte Sebastian wissen. „Absolut. Am Klingelschild steht ein falscher Name von dem nur Polizisten wissen. Der Flur ist mit Kameras gespickt so dass niemand unbemerkt reinkommt. In der Wohnung ist ein Alarmmelder, der sofort angeht, wenn sich jemand am Schloss zu schaffen macht.“ zählte Semir die Sicherheitspunkte auf. Sebastian nickte. „Also gut….ich vertraue Ihnen. Mir ist es egal ob die Kerle mich zusammenschlagen oder sonst was, aber sie dürfen nicht an Tino rankommen.“ erklärte der Boxer leise. Semir sah in den Rückspiegel und auf den kleinen Jungen, der hinten schlief. „Nur keine Sorge…niemand kommt an ihn heran.“ versprach er. Sie stiegen aus und Sebastian nahm Tino auf den Arm. Nur kurz wurde der Junge wach und sah seinen Onkel an. „Ich bin müde…“ beklagte sich der Kleine. „Du kannst gleich weiter schlafen…“ lächelte Sebastian und gab den Jungen einen Kuss auf die Stirn. Der Kleine schloss wieder die Augen. Nur wenig später legte Sebastian ihn auf eines der Betten und schloss die Tür. Semir saß im Wohnzimmer. „Wollen Sie nicht nach Hause fahren? Ihre Frau wartet doch sicher auch auf sie oder?“ fragte Sebastian. Semir sah ihn an. „Ich bin nicht verheiratet.“ gab er zurück. „Verlobt?“ harkte Sebastian nach. „Nein, auch nicht. Meine Freundin…oder besser Exfreundin. Wir haben uns vor vier Wochen getrennt…und nun ja…ich sehe sie jeden Tag und das macht es nicht gerade einfach.“ erzählte Semir leise. „Auch wenn es mir nicht zusteht, aber was war der Grund für die Trennung?“ fragte Sebastian weiter. „Nun ja…eigentlich nur eine Kleinigkeit. Ich habe sie versetzt…“ lächelte Semir nervös. „Oh….ein böser und ziemlich übler Fehler. Eine Frau versetzt man nicht einfach und nun wollen Sie sie wieder für sich gewinnen?“ kam von Sebastian. Semir nickte. „Ja…ich weiß nur nicht wie.“ stöhnte Semir und ließ sich auf in den Sessel fallen.


    Tom fuhr kreuz und quer durch die Straßen ohne einen Verfolger zu bemerkten. Somit war es deutlich, dass niemand hinter Sebastian her war bzw. nicht seine Adresse kannte. Er fuhr zu sich nach Hause und packte ein paar Sachen ein. Dann fuhr er mit dem Koffer zur Schutzwohnung wo er von Semir rein gelassen wurde. „Und?“ fragte er sofort. „Keine Verfolger. Hätte mich auch gewundert. Und wie ist es hier?“ stellte Tom die Gegenfrage. „Alles bestens. Der Kleine schläft schon und ich werde jetzt versuchen mit Andrea zu sprechen. Sie muss es einfach verstehen, dass ich nicht schuld bin.“ erklärte Semir. Tom grinste leicht. „Du bist nicht schuld? Du hast sie versetzt. Aber fahr du und ich hoffe du schaffst den Frieden wieder.“ munterte Tom ihn auf. „Danke Tom….bis morgen….ich bin am Nachmittag hier. Der Chefin habe ich eine Mail geschickt, dass wir den Schutz von Kamp übernehmen und auch den Grund genannt. Sie wird sich morgen mit dem Drogendezernat in Verbindung setzten.“ erklärte Semir schnell und verschwand. Als er unterwegs war sah er auf die Uhr. In zwei Stunden würde Andrea im Büro sein. Wenn er sich beeilte dann könnte er es schaffen vorher noch Blumen auf den Schreibtisch zu stellen und ein kleines Geschenk. Aber woher sollte er nun Blumen bekommen? Die Geschäfte waren doch noch alle zu. Blieb eigentlich nur die Tankstelle.“ murmelte er nachdenklich. Schon fuhr er auf den Parkplatz und suchte sich die besten Blumen aus, die dort zu finden waren. Nur wenig später hatte er mehrere Blumensträuße im Wagen und fuhr zur PAST. Dort war alles noch dunkel. Also war noch niemand da. Semir betrat das Büro und suchte in der Küche nach Vasen. Irgendwo waren doch hier welche. Andrea hatte immer solche Dinger hier. Dann endlich hatte er eine gefunden und füllte sie mit Wasser. Vorsichtig trug er sie zum Tisch. „Was machst du denn hier?“ riss ihn Andreas Stimme aus seinem Tun. Semir erschreckte sich so heftig, dass er die Vase losließ und diese auf dem Boden zerschellte. Wasser spritzte in allen Richtungen. Er sah Andrea an. „Warum erschreckst du mich denn so!“ fauchte er sie wütend an. „Entschuldige mal, woher soll ich denn wissen, dass du hier am werkeln bist?“ fragte Andrea bissig. Sie drehte sich um und ging an ihren Schreibtisch. Semir wischte das Wasser weg und ging ebenfalls hin. Es war schon sieben Uhr und immer mehr Kollegen traten ein. Semir sank vor Andrea auf die Knie und zog alle Blicke auf sich. Er hielt die Blumensträuße in der Hand und sah Andrea an.

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  • und auch hier geht es Sonntagabend weiter. Dafür heute ein langer Teil...


    „Bitte Andrea….verzeih mir.“ sagte er leise. Andrea sah ihn an. „Semir, du machst dich gerade lächerlich. Steh auf!“ forderte sie ihren Exfreund auf. „Nein, erst musst du meine Entschuldigung annehmen.“ kam von dem türkischen Hauptkommissar auf. „Die gucken schon alle. Steh auf, bitte…“ sagte Andrea nun eindringlicher. „Bitte Andrea…ich tue was du willst, aber bitte gib mir noch eine Chance und gehe mit mir aus. Bitte…“ bettelte Semir regelrecht. Andrea sah ihn an. „Semir, es ist nicht so, dass ich nicht möchte, aber…sieh mal…wir waren jetzt schon dreimal aus und jedes Mal klingelte dein Handy und du hast mich allein zurück gelassen. Das ist nicht schön. Und das letzte Mal stand ich zwei Stunden im Regen.“ erklärte sie. „Okay… ich verspreche dir, dass ich nicht ans Handy gehe, wenn es klingeln sollte. Bitte…ich kann doch nichts dafür, dass ich so gefragt bin.“ bettelte Semir weiter. Andrea legte den Kopf schief und dachte nach. „Also gut….aber wenn es wieder klingelt während wir gerade im Kino oder im Restaurant sind, dann bist du für mich gestorben.“ warnte sie. „Ich verspreche es dir…“ strahlte Semir und genau in diesem Augenblick klingelte sein Handy. Andrea rollte die Augen als er direkt danach griff. Doch sie staunte nicht schlecht, als er es abschaltete. „Nun steh endlich auf!“ forderte sie ihn erneut auf. Semir tat es. „Glaubst du mir jetzt? Ich habe es ausgeschaltet Ich bin nicht rangegangen.“ strahlte er stolz. Andrea nickte. „Und nun solltest du nach Hause fahren und schlafen.“ schlug sie an. Semir nickte und beugte sich zu ihr. Er wollte sie küssen, doch Andrea ging zurück. „Soweit sind wir noch nicht.“ erklärte sie. Semir sah sie traurig an und verließ dann die PAST. Kaum war er auf dem Parkplatz schaltete er sein Handy wieder ein. „Was willst du?“ fauchte er Tom an, der als letzter Anrufer angezeigt wurde. „Ich wollte Andrea nur warnen.“ kam lachend von Tom. „Danke, du hättest es mir fast versaut. Aber sie geht mit mir aus! So und daran kannst du nichts ändern.“ knurrte Semir. „Oh, und was musst du dafür tun?“ harkte Tom nach. Semir schloss seinen BMW auf und stieg ein. „Ich muss nur mein Handy zuhause lassen.“ gab er zu. „Semir ohne Handy kannst du doch gar nicht. Was wenn du in Gefahr gerätst und dir nicht einmal Verstärkung rufen kannst. Denk mal an die Hütte am See!“ mahnte Tom. „Du kannst mich mal. Ich fahre jetzt in meine Wohnung und packe meine Sachen, dann werde ich etwas schlafen und dann komme ich zur Wohnung. Hast du geschlafen?“ harkte Semir nun nach. „Ja, wie ein Stein. Aber ich habe ja auch kein schlechtes Gewissen.“ lachte Tom. „Ja du mich auch….“ knurrte Semir und beendete das Gespräch. Er fuhr nach Hause und legte bis zum späten Nachmittag hin und schlief. Gegen fünf fuhr er dann mit einem Koffer zur Schutzwohnung um sich dort häuslich einzurichten.


    Andrea fuhr am Nachmittag nach Hause und nahm die Blumen von Semir mit. Sie strahlte regelrecht, als der Strauß in der Vase auf dem Tisch stand. Er war schon etwas Besonderes und irgendwie mochte sie die kleinen Fehler die er hatte. Auch wenn er sie hat warten lassen, oder während eines romantischen Essen ans Handy ging und sie dann allein ließ weil es mal wieder einen Fall gab, wo er unbedingt mitmischen musste, konnte sie nicht ohne ihn. Was hatte sie die letzten Tage gelitten. Sie hatte geweint und lag in der Nacht wach. Seine Entschuldigung war niedlich, wie immer. Sie lachte leicht als sie an den letzten Streit dachte. Nur wegen einem Bild, was er in der Tasche hatte wurde sie eifersüchtig. Semir selbst hatte nicht einmal gewusst das er das Bild in der Tasche hatte. Es zeigte eine junge Türkin mit der Semir wohl mal was hatte. Und sie wurde eifersüchtig. Ein Fehler den sie auch eingestand. Die Eifersucht war ein mächtiger Gegner der Liebe und Andrea war sehr eifersüchtig. Sie hatte ihn sofort damit konfrontiert und er beschwor regelrecht, dass er nichts mehr mit der Frau hatte und nur vergaß das Bild zu entfernen. Doch das reichte ihr nicht. Sie wollte ganz sicher gehen und verfolgte ihn sogar telefonisch. Sobald er das Revier verlassen hatte und sich nicht über Funk meldete rief sie ihn auf dem Handy an um zu erfahren wo er gerade war. Semir war darauf natürlich sauer und forderte sie auf, ihm zu vertrauen. Es gelang ihr nur sehr schwer, denn sie wollte ihn für sich allein. Schon wenn ihn eine Frau beim Shoppen ansah, spürte sie dieses Gefühl in sich aufsteigen. Und schlimmer war es wenn Semir einer Frau nachsah. Dieser Augenkrampf, wie sie es nannte war das was ihr am Meisten schmerzte, denn dann fragte sie sich ob sie ihm nichts mehr bedeutete, oder ob er die Frau der er nachsah attraktiver fand und schon war ein Streit vorprogrammiert. Dennoch ließ sie sich immer wieder breitschlagen und nahm seine Entschuldigung an. Er war einfach so süß wenn er sie so schuldig ansah. Bettelnd und unterwürfig. Genau wie eben und dafür liebte sie ihn. Andrea wusch sich und ging ins Bett. Dabei umschlang sie ihr Kissen und erwischte sich in Gedanken dabei, dass sie wünschte es wäre er.


    „Du hast also Andrea überzeugen können. Was hast du dafür getan?“ grinste Tom. „Nichts. Sie lag mir zu Füßen und hat mich fast um Verzeihung gebeten.“ behauptete Semir. Tom sah ihn skeptisch an. „Sie hat dich angefleht?“ harkte er nach. „Nun ja….also doch…irgendwie schon…“ nickte Semir. Tom lachte auf. „Semir…das ist Wunschdenken. Genauso wie die Hoffnung von dir, dass du mit ihr wieder zusammen kommst. Weißt du wie ich das sehe?“ wollte Tom wissen. „Nein und es interessiert mich auch nicht. Andrea und ich werden heute Abend gemeinsam essen gehen und wir werden uns vertragen. Ja wohl!“ behauptete Semir und verschränkte die Arme. „Ich sehe es schon vor mir. Du wirst nächste Woche, sofern es überhaupt klappt wieder allein sein und mir die Ohren volljammern wie gemein sie doch zu dir ist.“ lachte Tom. „Das werde ich nicht und weißt du warum? Weil ich weiß das wir zusammen gehören. Andrea muss nur überzeugt werden. Wenn sie erst einmal meine Frau ist, dann wird sie schnell verstehen wer das Sagen hat.“ kam entschlossen von Semir. Tom sah ihn kurz an. „Du willst heiraten? Semir, gib deine Freiheit doch nicht auf. Ihr könnt doch auch so zusammen sein und das wäre bei einem Streit sicher billiger. Du sparst die Scheidungskosten.“ lachte Tom. „Mach du dich darüber nur lustig aber du wirst sehen, eines Tages werden Andrea und ich vor dem Altar stehen und sie wird mir die ewige Treue schwören.“ versprach Semir. Tom grinste nur breit. „Ich weiß nicht….ich meine klar, könnt ihr heiraten, aber ob du dann das Sagen hast? Das bezweifle ich doch sehr. Andrea ist keine Frau die du befehlen kannst. Keine Frau die sich bedingungslos unterwirft. Das wird ein schwerer Kampf werden und ob du das überstehst…das wage ich doch sehr zu bezweifeln.“ reizte Tom seinen Partner weiter. „Du bist nur eifersüchtig.“ knurrte Semir. „Hallo ihr Zwei, was streitet ihr denn?“ riss Sebastian die Beiden aus ihrem Gespräch. Semirs und Toms Kopf ruckten herum. „Nichts…das ist nur….ähm….“ suchte Semir eine Erklärung. „Semir will heiraten nur weiß die Braut das noch nicht.“ setzte Tom fest und erntete einen bösen Blick von Semir. „Das ist doch toll. Das freut mich. Ich meine wenn die Braut nun auch weiß wird es sicher eine tolle Hochzeit. Ich kenne da ein tolles Restaurant in der Innenstadt. Gar nicht teuer.“ schlug er vor. Semir sah ihn an. „Ich werde meine zukünftige Frau erst einmal fragen.“ wich er aus.

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  • Der Abend kam und Semir zog sich schick an. „Geht das so?“ fragte er Tom und drehte sich. Dieser musterte seinen Partner und nickte. „Sieht richtig gut aus. Du solltest allerdings keine Jeans tragen. Ein Anzug und Krawatte passt besser.“ schlug er vor. „Nee…also Jeans geht immer. Die Jacke ist doch in Ordnung und außerdem gehen wir nur essen und nicht in die Oper.“ legte Semir dann fest. „Dann frag mich nicht. Du siehst gut aus und nun viel Spaß. Soll ich wach bleiben oder denkst du, du wirst bei Andrea übernachten?“ wollte Tom wissen. Semir zog die Schultern hoch. „Mal sehen wie der Abend verläuft.“ grinste er nur. Auch Sebastian sah ihn skeptisch an. „Wenn Sie wirklich wollen, dass die Frau auf die Entschuldigung anspricht, dann sollten Sie auf jeden Fall eine romantische Ecke aussuchen.“ schlug er vor. „Nein, ich denke meine Wohnung ist romantisch genug für uns. Wir werden erst essen gehen und dann gemütlich vor meinem Kamin sitzen. Ich werde leise sanfte Musik anmachen und Andrea wird mit mir kuscheln bis….nun ja…“ träumte Semir. Tom lacht auf. „Viel Spaß. Ich bin gespannt.“ gab er zu. Semir verschwand. Sebastian setzte sich zu Tom. „Was soll nun passieren?“ fragte er leise. „Nun, wir haben das Video ausgewertet und was darauf zu sehen ist, reicht um D’astone für mehrere Jahre in den Knast zu bringen, wenn dieser Paul zugibt, dass er von D’astone Drogen erhält und diese im Boxclub verteilt dann haben wir sogar einen weiteren Kronzeugen. Du kannst ja bezeugen, dass die Türken die für D’astone arbeiten deinen Freund Sascha umgebracht haben. Damit sind die Beiden dann auch für immer hinter Gittern.“ erklärte Tom. „Und was wird aus uns? Was wird aus Tino und mir? Wir legen uns mit der Mafia an. Ich weiß selbst das der Vater von Marcello D’astone einer der großen Mafiafamilien angehört und die sind nicht gerade erfreut wenn man eines der Kinder angreift.“ sagte Sebastian. In den Worten schwang die Angst mit. „Ich weiß Sebastian, aber das ist nicht deine Arbeit. Wir werden dich beschützen, das verspreche ich dir.“ lächelte Tom und versuchte seinen Freund zu beruhigen. Sebastian nickte. „Ich bringen Tino ins Bett. Er will sicher noch sein Märchen hören und dann wird er schlafen wie ein Stein.“ lächelte er und verschwand. Tom sah ihm nachdenklich nach.


    Am nächsten Morgen saßen Tom, Sebastian und der kleine Tino am Tisch und frühstückten. „Semir ist nicht zurück gekommen und sein Wagen steht auch nicht vor der Tür. Vielleicht haben sie sich wirklich vertragen.“ murmelte er. Sebastian lächelte leicht. „Das hoffe ich auch. Ich kenne zwar seine Freundin nicht, aber er hängt an sie. Streit ist das Schlimmste was es gibt. Streiten an sich ist leicht, aber man muss sich verzeihen können. Wie Semir von seiner Freundin erzählte, hatte er einen ganz sonderbaren Glanz in den Augen. Die lieben sich und wer sich liebt, der verträgt sich auch.“ versprach Sebastian. Tom nickte. „Oh ja….die lieben sich wie Pech und Schwefel und wie Himmel und Hölle. Schlimm nur, wenn man da mitten drin steckt.“ lachte er nur. Sebastian nickte. „Ich muss übrigens gleich zum Training. Wie machen wir das?“ wollte er wissen. Tom sah ihn an. „Sebastian… ich denke du solltest die nächsten Tage nicht zum Training fahren. Wenn die Männer von D’astone wirklich hinter dir her sind, dann bist du hier am sichersten.“ mahnte er seinen Freund. „Tom, das geht nicht. Ich habe in einer Woche einen Kampf. Es ist der letzte den ich in der unteren Liga ablegen muss um eine Stufe höher zu steigen. Um mit den ganz großen zu boxen. Ich werde den Kampf durchführen. Komme was will. Danach könnt ihr mich wenn es sein muss sogar einsperren.“ gab Sebastian mit fester Stimme von sich. Tom stöhnte auf. „Wir werden mal etwas abwarten. Aber wenn du gleich raus gehen solltest, dann pass bitte auf okay? Nicht das du noch jemanden zu der Wohnung lockst.“ warnte sein Schulfreund ihn. Sebastian lachte auf. „Klar, passe ich auf. Nur keine Sorge.“ versprach der Boxer. „Ich bleibe auf jeden Fall bei Tino und werde mich um ihn kümmern. Und mach nicht so lange…“ gab Tom noch einmal von sich. Sebastian nickte erneut. „Ich laufe nur zwei oder drei Runden und gehe noch mal was aus der Wohnung holen und bin dann in einer Stunde wieder da.“ versprach Sebastian. Sie frühstückten fertig und Sebastian zog seine Sportschuhe an. „Onkel Basti…bringst du mir mein Spielzeug mit?“ wollte Tino wissen. „Das mache ich Champ…“ versprach Sebastian. Er verabschiedete sich und verschwand.

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  • Tarik zuckte zusammen, als Kemals Handy klingelte. „Ja?“ meldete sich sein Freund. „Ludwig-Gieß-Straße 74. Dort wohnt Sebastian Kamp. Macht ihm klar, dass man nicht mit mir spielt und er gut daran tut, mir das zu geben, was mir gehört.“ hörte Tarik die Worte von Marcello. „Alles klar Boss…“ gab Kemal kurz zurück und beendete das Gespräch. „Dann mal los.“ knurrte Tarik und gab Gas. Sie brauchten eine gute viertel Stunde bis sie den Ort erreicht hatten und kamen vor dem Haus an, als Sebastian herauskam. „Da ist er...“ kam von Kemal. Tarik sah ihn an. „Sicher?“ fragte er nach. „Ja, ich habe den Typen im Ring gesehen. Das ist der letzte Gegner von Sascha gewesen.“ behauptete Kemal überzeugt. „Gut, dann werden wir uns jetzt die Masken aufsetzen und ihn in eine ruhige Seitengasse drängen.“ erklärte Tarik und zog sich die Mütze über. Kemal folgte seinem Bespiel. Tarik lenkte den Wagen dicht an Sebastian vorbei, als dieser tatsächlich in eine der engen Gassen bog. Er stellte den Wagen quer und sah dass der Boxer fast in den Wagen lief. „Hey was soll das denn? Seid ihr bescheuert oder was?“ fauchte der Boxer wütend. Doch dann zuckte zurück als er die beiden kräftigen maskierten Männer sahen. Er wich an die Wand zurück um den Rücken freizuhalten. Die Männer drängten ihn in die kleine Toreinfahrt und einer richtete die Waffe auf ihn. Der Boxer hob die Hände. „Hey Jungs...das kann man doch anders lösen. Was wollt ihr Geld?“ harkte er nach. „Deine Kröten interessieren uns nicht. Du hast etwas das Marcello gern haben würde. Du hast es von Sascha bekommen und wir hätten es gern zurück.“ erklärte einer der Maskierten. „Ich weiß nicht, was Sie wollen! Wer ist Marcello und was soll Sascha mir gegeben haben?“ harkte der Boxer nach. Er versuchte sich die Männer vom Leib zu halten, doch Tarik und Kemal hatten schlagkräftige Argumente in Form von Schlagstöcken und Schlagringen die sie nun einsetzten. Kamp versuchte sich gegen die Schläge zu wehren, doch es gelang ihm nur selten. Die Schläge trafen ihn in den Rippen, im Magen, im Gesicht und auf den Kopf. Nach gut zehn Minuten war alles vorbei. Sebastian lag am Boden und blutete aus einer Wunde am Kopf. „Du hast jetzt bis morgen Zeit und das Material zu übergeben, sonst werden wir uns schneller wiedersehen, als dir Lieb ist und dann holen wir uns deinen kleinen Sohn. Wir wissen alles über dich“, drohte Tarik. Er sah wie der Mann am Boden ihn mit glasigen Augen ansah, doch er sagte nichts. Sebastian sank in die Dunkelheit der Bewusstlosigkeit.


    Langsam kam Sebastian wieder zu sich und spürte die Schmerzen überall im Körper. „Kann ich Ihnen helfen?“ kam von einem alten Mann. Sebastian versuchte ihn zu fixieren, doch seine Augen sahen nichts mehr. „Helfen…Sie mir hoch…bitte..“ stöhnte er leise. „Junger Mann, Sie sollten nicht so viel trinken. Das ist nicht gut für Körper und Geist.“ erklärte der Mann. An der Stimme hörte Sebastian dass es ein ziemlich betagter Mensch sein müsste. „Danke…ich…werde es mir merken.“ gab er leise von sich. Der Alte schien nicht gut zu sehen, denn sonst hätte er sicher den Krankenwagen gerufen anstatt solche Sprüche los zu lassen. „Wo wollen Sie denn hin?“ fragte der Alte. Sebastian nannte die Straße und stöhnte bei jedem Schritt auf. „Ich hoffe nur dass Sie kein Ärger mit Ihrer Frau bekommen. Sowas kann übel ausgehen, sag ich Ihnen. Ich habe das schon so oft gehabt.“ beklagte sich der Alte. Sebastian nickte nur. Schmerzenwellen gingen durch seinen Körper als er den Klingelknopf an der Tür drückte. Nur wenig später wurde die Tür geöffnet. „Basti!!“ stieß Tom aus. Sofort packte sein Schulfreund zu und führte ihn in die Wohnung. Sebastian hörte wie Tom sich bedankte und der Alte verschwand. „was ist passiert?“ wollte er wissen. „Zwei Männer….sie…sie sagten dass ich etwas habe…was sie zurück haben wollen…und wenn…wenn ich es nicht tue…dann….wollen sie Tino holen…“ kam gequält von Sebastian. „Okay…da können wir gleich drüber sprechen. Erst werden wir einen Arzt holen.“ legte der Polizist fest. „Ich….ich brauche keinen Arzt…“ erklärte Sebastian und wollte sich aufsetzen, doch er schrie sofort auf als er den Schmerz in den Rippen bemerkte. „Ja schon klar….“ Sebastian sah wie Tom das Telefon in die Hand nahm und einen Arzt in die Wohnung orderte. Doch er tätigte noch einen zweiten Anruf. „Semir…Sebastian wurde zusammen geschlagen. Nein…er ist hier aber er ist verletzt. Ich habe einen Arzt gerufen. Komm doch bitte her!“ bat er seinen Kollegen. Sebastian sah ihn an. „Wir müssen ihnen das Handy geben… ich will nicht das Tino etwas passiert.“ kam leise von ihm. „Ihm wird nichts passieren. Ich verspreche es.“ kam leise von Tom.

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  • Semir fuhr zu Sebastian zurück und kam mit dem Notarzt gleichzeitig an. „Was ist passiert?“ wollte er sofort wissen als er in der Wohnung war. „Zwei Männer haben mich nicht weit von meiner Wohnung abgefangen und zusammen geschlagen. Sie haben gefordert dass ich Ihnen das Handy gebe. Und ich bin bereit es zu tun. Tino ist alles, was mir von meiner Familie geblieben ist. Ich kann ihn nicht in Gefahr bringen.“ gab Sebastian leise und nuschelnd von sich. „Du bist aber ganz sicher, dass es die gleichen Leute waren?“ harkte Tom erneut nach. Sebastian nickte. „Ganz sicher.“ knurrte er. Der Arzt hatte seine Untersuchungen abgeschlossen. „Ich kann keine schweren Verletzungen feststellen. Alles heil bis auf die Flecke die Sie sehen.“ gab er von sich und verschwand zum nächsten Einsatz. Semir sah ihn nachdenklich an. „Warum sind Sie aus der Wohnung?“ wollte er wissen. Sebastian lächelte ihn schief an. „Ich wollte nur etwas aus der Wohnung holen und meine gewohnte Runde laufen. Ich bin keiner der rasten kann.“ erklärte er. „Sie wissen doch, dass Sie in Gefahr sind. Sie können nicht einfach rauspazieren! Was wenn die Kerle Ihnen hierher gefolgt sind? Dann ist diese Schutzwohnung keine mehr.“ fauchte Semir wütend. „und du erlaubst es auch noch, Tom…das ist verantwortungslos.“ hängte er an und sah zu seinem Partner. Tom sah zu Boden. „Es war dumm, ja…du hast Recht…“ kam leise von Tom. Semir atmete tief ein. „Wie dem auch sei…es wird Zeit, dass wir Marcello D’astone aus seinem Versteck lauern. Was könnte ihn dazu bringen sich selbst zu zeigen…“ dachte Semir laut nach. Tom grinste leicht. „Er ist der größte Dealer hier im Bereich. Was meinst du würde er tun, wenn plötzlich ein Anderer seine Kunden beliefert? Billiger und besser?“ schlug er fragend vor. Semir sah ihn an. „Den Gedanken kannst du dir direkt wieder abschminken. Wir sind nicht dafür geschaffen Drogendealer zu spielen. Das wird von der Staatsanwaltschaft abgelehnt!“ widersprach Semir sofort. „Es war nur eine Idee. Überleg doch mal…wenn im Boxstall von Sebastian auch Drogen verkauft werden, dann würde D’astone sicher wütend werden, weil er da rein möchte. Und plötzlich ist da ein Anderer…einer der sich eine goldene Nase verdient. Und dann versucht dieser Typ in einem der Clubs von Marcello D’astone seinen Stoff zu verkaufen. Würdest du da als selbsternannter König nicht auch alles machen um diesen Typen zu beseitigen?“ harkte Tom nach. Semir nickte. „Genau das…und damit wärst du ziemlich in Gefahr! Nein…das mache ich gar nicht mit!“ bockte Semir. Tom sah ihn an. „Wie kommst du darauf, dass ich das machen will?“ harkte Tom nach. Semir sah ihn an. „Ja soll ich das machen oder was?“ fragte Semir erstaunt.


    Anna Engelhardt sah ins Büro von Semir und Tom. „Wo sind denn die Beiden?“ fragte sie erstaunt. Andrea zog die Schultern hoch. „Das weiß ich nicht…“ gab sie zu. „Rufen Sie sie an, sie sollen umgehend hier erscheinen!“ forderte Kim. Andrea nickte und wählte Semir an, der sich nur wenig darauf meldete. „Hallo mein Schatz, Was gibt es denn?“ hörte sie ihn fragen. „Die Chefin will euch sehen!“ gab sie durch. „Alles klar, wie sind gleich da…“ kam von Semir zurück. Tatsächlich erschienen sie nur fünf Minuten später. „Guten Morgen Andrea…wie ist die Laune von ihr?“ wollte Tom wissen. „Sie hörte sich wütend an…geht lieber rein.“ lächelte die Sekretärin die Beiden an. Semir und Tom nickten und klopften nur wenig später an die Tür von Anna Engelhardt. „JA!!“ kam energisch hinter der Tür. Semir sah Tom an und schluckte. „Chefin….Sie wollten uns sprechen?“ fing Semir an. „Setzten Sie sich!“ befahl sie ohne die Beiden anzusehen. Semir nickte und ließ sich genau wie Tom in den Stuhl fallen. Anna sah sie an. „Haben Sie mir nichts zu erklären?“ wollte sie wissen. „Ähm, nein…was denn?“ kam irritiert von Tom. „Sie und Semir haben ohne meine Zustimmung Sebastian Kamp und seinen fünfjährigen Sohn in eine Schutzwohnung gebracht und unter Polizeischutz gestellt! Warum?“ fauchte sie los. „Ähm…Seinen Neffen…“ stellte Semir richtig. „Was?“ kam etwas erstaunt von ihr. „Tino ist der Neffe von Sebastian und nicht sein Sohn. Und was der Schutz betrifft…Herr Kamp hat einen Mord gesehen und er wurde heute sogar angegriffen, als er ohne unsere Zustimmung die Wohnung verlassen hatte. Was ganz sicher ist, dass die Männer die ihn zusammengeschlagen haben zu der Truppe von Marcello D’astone gehören“ berichtete Semir nun. Anna sah ihn an. „Marcello D’astone ist in Düsseldorf tätig und nicht in Köln. Es ist Angelegenheit des Drogendezernates und nicht der Kripo Autobahn!“ gab sie von sich. „Das mag sein…aber Sebastian ist definitiv in Gefahr und damit auch der fünfjährige Tino.“ legte Tom fest. „Dennoch…es ist nicht unsere Angelegenheit und ich durfte mich heute schon dem Polizeipräsidenten erklären. Ich habe gesagt, dass Herr Kamp einen Mord an der Autobahn gesehen hat, was ich aus Ihren Berichten entnommen habe und nun als Zeuge gerechtfertigter Weise unter Schutz gestellt wurde. Allerdings bestehen die Kollegen nun darauf, dass Sie diesen Fall auch weiterführen und sie auf dem Laufenden halten.“ endete Anna.

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  • Semir warf Tom einen kurzen Blick zu und dann sah er wieder Anna an. „Die Kollegen der Drogenfahndung geben uns ohne Murren einen Fall ab?“ harkte er verwundert nach. Anna nickte. „Mit einer Bedingung. Sie müssen den Kollegen natürlich berichten und zwar an einen gewissen Pascal Krämer. Er ist der Kollege, der bereits mit Marcello D’astone zu tun gehabt und hat auch einiges zusammen getragen. Ich habe ihn gebeten mit seinen Informationen her zu kommen um dann alles mit Ihnen zu klären.“ gab Anna von sich. Semir zog die Schultern hoch. „Damit habe ich kein Problem.“ gab er zu. „Fein…und was haben Sie bisher heraus gefunden?“ wollte Anna nun wissen. „Das Video was uns Sebastian Kamp gegeben hat Zeit ganz deutlich, wie D’astone dem Betreiber des Boxclub Drogen verkauft. Und die wird der sicher nicht allein konsumieren. Dieser Club ist eine Drogenhölle. Doping oder sonst was…wir müssen das unterbinden!“ kam etwas lauter als gewollt von Semir. Anna nickte. „Das werden wir alles mit dem Kollegen klären. Ich denke er wird gleich auftauchen. Und Semir…ich will keine Alleingänge in diesem Fall. Alles wird mit dem Kollegen abgesprochen. Ansonsten wird der Fall abgegeben! Haben wir uns verstanden?“ fragte Anna. Semir nickte nur und sah Tom an. Es klopfte erneut. „Ja?“ fragte Anna. Ein Mann mittleren Alters trat ein. „Pascal Krämer…Drogenfahndung…“ stellte er sich vor. Anna stand auf. „Ich bin Anna Engelhardt. Herzlich willkommen bei der Autobahnpolizei. Das sind Hauptkommissar Semir Gerkan und Tom Kranich. Die beiden Herren beschützen derzeit Sebastian Kamp und seinen Neffen.“ erklärte Anna und reichte ihm die Hand. „Wie kann das sein, wenn beide hier sind?“ kam sofort die Frage. „Zwei unserer Kollegen sind derzeit bei dem Zeugen.“ stellte Semir sofort richtig und reichte dem Mann die Hand. Tom sah den Mann an. „Es sind sehr erfahrene Kollegen und die haben das im Griff. Wie kommt es, das D’astone nicht schon längst hinter Gitter sitzt?“wollte der Hauptkommissar wissen. „Die Beweislage reichte bisher nicht aus. Er hat immer sehr windige Anwälte die von seinem Vater beauftragt werden ihn raus zu holen. Und solange das passiert wird es schwer sein. Wir müssten schon mehr Beweise haben, sonst wird es immer wieder ein Rechtsverdreher schaffen, dass er davon kommt.“ stöhnte Krämer. „Und wie sollte es aussehen?“ harkte Tom nach. Semir trat ihn unter dem Tisch gegen das Bein und schüttelte den Kopf. Er schien zu ahnen, was Tom nun vorschlagen würde.


    Pascal Krämer atmete tief ein. „Es müsste schon etwas Handfestes her. Aber leider sind wir nicht dazu in der Lage. Wir haben bereits vier Kollegen verloren, die wir in die Nähe von D’astone gebracht haben. Es ist ein wahres Himmelfahrtskommando.“ Erklärte er. „Wir hätten eine Idee. Auf dem Video ist ganz deutlich zu sehen, das D’astone diesem Paul Drogen verkauft. Welche wissen wir nicht aber wir könnten dort ansetzen.“ Schlug Tom vor. Pascal sah ihn an. „Wie stellen Sie sich das vor?“ harkte er nach. „Ich werde mich als Drogendealer ausgeben und in seinem Revier anfangen Kunden zu ködern.“ kam nun von Tom. Anna sah ihn an. „Das ist nicht Ihr Ernst. Da bin ich dagegen! Das kommt ganz und gar nicht in Frage! Marcello D’astone lässt keine Nebenbuhler zu!“ Anna war aus ihrem Stuhl herausgesprungen und stützte sich auf dem Schreibtisch ab. „Sie haben doch eben gehört, dass es schon vier Kollegen getroffen hat!“ fauchte sie Tom an. Pascal nickte. „Genau das ist es. Aber die anderen Kollegen waren vielleicht nur zu unvorsichtig und wurden enttarnt. Bei Herrn Kranich bin ich sehr optimistisch, auch wenn ich ihn nicht genau kenne.“ Stimmte er zu. „Das ist gefährlich! Außerdem ist Herr Kranich nicht dafür ausgebildet. Was wenn D’astone ihn abschießen lässt?“ harkte Anna nach. „Genau…was ist dann? Wir wissen nicht wie sich der Kerl eines Nebenbuhlers widmet. Was wenn er ohne zu fragen schießt?“ harkte Semir nun auch nach. Pascal sah ihn an. „Nun, ich denke er wird nicht einfach schießen. Unsere Erfahrung hat gezeigt, das sich D’astone immer erst mit dem Menschen beschäftigt und versucht sie für sich zu gewinnen. Von daher ist es sicher ungefährlich. Dennoch sollte man D’astone nicht unterschätzen. Wenn er sich in den Kopf gesetzt hat, das Video zu bekommen, wird er alles versuchen um es auch zu schaffen.“ Kam von ihm. Semir sah Tom an. „Das wird wirklich gefährlich. Aber wenn es ein Weg ist, dass wir ihn damit festsetzen, dann bin ich dafür. Nur dazu müssen Sebastian und Tino auf jeden Fall in Sicherheit sein. Niemand darf an die Beiden rankommen.“ mahnte Semir. „Wer weiß denn von der Wohnung wo sie untergebracht sind?“ harkte Pascal nach. „Nur wir beide, Frau Engelhardt und die beiden Kollegen die jetzt den Schutz übernommen haben.“ zählte Tom auf. „Gut, dann sollte es dabei bleiben. Es ist wichtig das niemand sonst davon erfährt.“ legte er fest. „Okay…dann ziehen wir das durch oder wie?“ kam erstaunt von Semir. Pascal nickte. „Das wäre immerhin ein Anfang und Kollege Kranich ist jetzt nicht der Typ, der sich so einfach in die Tasche stecken lässt.“ lobte Pascal.

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  • Sebastian beschäftigte sich derzeit mit Tino, der mit der neuen Situation recht einfach zu Recht kam. „Onkel Basti…warum sind wir in dieser Wohnung?“ wollte der Fünfjährige wissen. „Weil die andere Wohnung kaputt ist und repariert werden muss.“ erklärte Sebastian. Er wusste nicht wie er dem Jungen beibringen sollte, dass er und der Junge in Gefahr waren.“Warum?“ kam die nächste Frage. Sebastian lächelte. „Gefällt dir diese Wohnung denn nicht?“ stellte Sebastian die Gegenfrage. „hmmm….doch…“ lächelte der Kleine. Sebastian strich ihm über die Haare. „Siehst du…mir auch.“ gab er zu. „Darf ich nach draußen in den Garten? Ich habe da eine Schaukel gesehen…“ erklärte Tino. „Leider nein. Nicht heute. Es ist nass und du wirst krank.“ lehnte Sebastian ab. „Aber die Sonne scheint doch…und es hat nicht geregnet.“ setzte Tino dagegen. „Tino bitte. Es geht nicht. Vielleicht wenn Tom nachher da ist.“ schlug sein Onkel nun vor. „Okay…dann gehe ich in mein Zimmer und spiele mit der Carrera-Bahn.“ stöhnte der Fünfjährige und verschwand in seinem Zimmer. Sebastian sah ihm nachdenklich nach. Tino war es gewohnt frei herumtollen zu dürfen, aber er schien sich damit abfinden zu können, dass es im Augenblick nicht ging. Sein Handy riss ihn aus den Gedanken. „Ja?“ meldete er sich. „Hallo hier ist Kalle…“ hörte er seinen Trainer. „Kalle, alles in Ordnung?“ harkte Sebastian sofort nach. „Ja sicher. Ähm, ich habe eine tolle Nachricht für dich. Der ultimative Kampf der dich in die Championklasse bringt.“ Hörte er Kalle sagen. „Echt? Gegen wen?“ wollte Sebastian wissen. „Gegen niemand geringeren als Daniel Fesselbach.“ verkündete Kalle. „Gegen Fesselbach? Das ist der Beste im Leichtgewicht. Das ist doch ein Witz oder? Du willst mich veralbern…“ stieß Sebastian aus. „Nein. Der Trainer hat mich heute angerufen und will diesen Kampf festlegen. Er sagt dass er in zwei Wochen starten wird. Du hast also noch 14 Tage Zeit um zu trainieren.“ kam von Kalle. Sebastian war hin und her gerissen. Wie sollte er sich auf diesen wichtigen Kampf vorbereiten, wenn er unter Polizeischutz stand? Er musste mit Tom und Semir sprechen. Dieser Kampf war für ihn der Fahrschein in die nächste Klasse. Das musste er machen. Auch wenn er dafür den eigentlichen Kampf den er nächste Woche bestreitet dafür flach fallen musste. Zwei Kämpfe in so kurzer Zeit waren nicht machbar und vielleicht konnte er Tom so auch eher überzeugen, dass es sehr wichtig für ihn war.


    Anna sah die Männer an. „Herr Krämer…Sie haben doch eben selbst gesagt, dass D’astone kein Mann ist, der sich so einfach überführen lässt und nun stimmen Sie dem Plan von Kranich zu? Ich halte das für gar keine gute Idee!“ fauchte sie den Mann der Drogenfahndung an. „Genau so ist es. Ich vertraue Herrn Kranich und ich denke der Plan könnte funktionieren. Nur keine Sorge, wir werden auf ihn aufpassen.“ versprach Krämer. Anna stöhnte auf. „Ich hoffe inständig, dass der Plan klappt. Tom, Sie werden sich alle vier Stunden bei mir melden!“ forderte sie den Hauptkommissar auf. Tom nickte. „Versprochen Chefin. Aber nun sollten wir zu Sebastian fahren und Hotte und Dieter ablösen.“ Schlug er vor. Anna nickte. Alle erhoben sich und verließen das Büro. „Gut, dann fahren wir mal jetzt zur Wohnung. Ich muss mit dem Zeugen auch sprechen.“ erklärte Pascal Krämer. „Ja sicher…wollen Sie mit uns fahren?“ schlug Semir vor. „Sehr gern...“ nickte Krämer. Gemeinsam fuhren sie los. Die Fahrt dauerte fast eine Stunde, da der Verkehr sehr stark war. Als sie in die Wohnung kamen sah Sebastian sie an. „Ich muss mit euch reden.“ erklärte er. „Was gibt es? Ist was passiert?“ kam sofort von Tom. „Nicht wirklich, aber ich habe einen Wunsch an euch. In zwei Wochen habe ich einen sehr wichtigen Kampf. Ich muss trainieren.“ erklärte Sebastian. Semir lächelte. „Ist doch kein Problem. Tom begleitet dich zum Training und ich passe auf Tino auf.“ schlug er sofort vor. „Wirklich? Glaubst du dass es gut geht? Für mich würde es sehr viel bedeuten. Ich würde in die nächste Klasse aufsteigen und…“ strahlte Sebastian. Semir sah zu Tom und auch dieser nickte. „das geht klar…“ stimmte auch er zu. „ähm das ist übrigens Pascal Krämer. Er ist von der Drogenfahndung und schon seit zwei Jahren hinter D’astone her. Das ist Sebastian Kamp…“ stellte Semir nun den dritten Mann vor. Sebastian reichte dem Neuen die Hand. „Hallo…Semir und Tom haben bereits alles erzählt, nehme ich an.“ ließ er vernehmen. „Nicht ganz, aber ich weiß im Groben was passiert ist. Tut mir Leid um Ihren Freund.“ kam von Pascal. „Danke…schade nur das so ein Typ wie D‘astone sein Geschäft ungehindert durchführen kann.“ knurrte Sebastian. „Wir werden ihm das Handwerk legen.“ gab Tom nun von sich.

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  • Marcello D’astone saß in seinem Büro und ordnete Papiere als Janette seine 14jährige Tochter ins Zimmer stürmte. „PAPA!! PAPA Ich habe eine Eins!“ strahlte das Mädchen. „Whow…das ist wirklich sehr gut. Dann hast du dir deine Belohnung verdient.“ lächelte er. „Ich bekomme das Pferd? Ich bekomme es wirklich?“ harkte das Mädchen nach. „Ich sagte dir doch, dass wenn du dich verbesserst ein Pferd bekommst. Das ist nun die sechste Eins und damit hast du dich verbessert. Ich halte mein Versprechen. Nach dem Essen fahren wir zum Reiterhof und dort kannst du dir dann dein Pferd aussuchen.“ lachte Marcello und nahm seine Tochter in die Arme. „Danke Papa… ich hab dich lieb.“ kam von dem Mädchen. „So und nun geh in die Küche und schau mal was das Essen macht.“ bat er sie. Janette nickte und lief hinaus. Nachdenklich sah Marcello ihr nach. Doch er hatte nicht lange Zeit sie zu bewundern. Sein Telefon klingelte. „Ja?“ fragte er mit harter Stimme. „Paul hier. Ich habe eine gute Nachricht für dich. Sebastian Kamp wird gegen Daniel Fesselbach kämpfen. In zwei Wochen hat er seinen großen Auftritt.“ gab er bekannt. „Ja und?“ knurrte Marcello. „Nun ja, er muss trainieren und damit hast du die Chance ihn zu beseitigen. Kalle wird ihn trainieren und er wird sicher einige Runden laufen. Aber ich habe gehört, dass ein Bulle ihn beschützen wird. Aber mit einem werdet ihr ja wohl fertig werden.“ lachte Paul. „Danke dir. Okay… ich werde Tarik und Kemal damit beauftragen. Sie sollen herausfinden wo Kamp untergebracht ist. In seiner eigenen Wohnung ist er nämlich nicht.“ erklärte Marcello. „Warum knallen die ihn nicht einfach ab. Dann habt ihr Ruhe.“ wollte Paul wissen. „Weil ich auch das Video brauche und wo es ist, das erfahre ich sicher nicht von einem Toten.“ erklärte Marcello geduldig. „Dein Plan hat allerdings einen kleinen Schönheitsfehler. Tarik und Kemal sind Kamp bekannt. Sobald er die beiden sieht, werden die Bullen alarmiert und dann werden die einkassiert. Lass es zwei Jungs von mir machen. Zwei die den Bullen und auch Kamp unbekannt sind.“ schlug Paul vor. Marcello dachte kurz nach. „Also gut…du darfst mitspielen.“ stimmte Marcello zu und beendete das Gespräch.


    Der Tag ging ohne Probleme zu Ende. Und am Abend wurde sogar mit Tino ein kleiner Spaziergang gemacht. Auch Pascal Krämer war mit von der Partie. Er, Tom und Semir ließen weder Sebastian noch Tino aus den Augen und schirmten sie mit ihren Körpern ab. Sollte es jemand wagen sich den Beiden zu nähern, so waren alle Drei bereit einzugreifen. Doch es blieb ruhig. Kaum jemand war unterwegs. Während der Junge auf dem Spielplatz spielte saßen die Erwachsenen auf der Bank und sahen dem Kind beim Spielen zu. „Tino ist ein sehr unkompliziertes Kind. Selbst jetzt ist er ganz unbefangen. Und genau das ist mein Problem. Ich habe Angst, das er zu vertrauensvoll ist und mit jedem mitgeht.“ Stöhnte Sebastian. Semir sah ihn an. „Ich bin zwar kein Vater, aber ich denke die Kinder haben auch einen Sinn für Gefahr. Tino scheint doch auch Selbstvertrauen zu haben. Sie sollten ihn fördern und vor allem vertrauen Sie ihm.“ erklärte er nur. Sebastian sah ihn an. „Wollen wir uns nicht duzen? Ist einfacher…“ schlug er vor. Semir nickte. „Ich bin Semir…“ „Sebastian…also gut. Wir müssen so langsam es ist immerhin schon halb acht und Tino muss gleich ins Bett.“ Legte Sebastian fest. Nur wenig später ging es nach Hause. Gegen Acht lag Tino im Bett und schlief sogar schnell ein. Sebastian holte drei Bier aus dem Kühlschrank und stellte sie hin. Semir sah ihn an. „Trinkst du keines?“ wollte er wissen. „Nein, vor einem Kampf trinke ich kein Bier. Ich trinke selten Bier. Höchstens mal nach einem Sieg. Nun ja…ab morgen fange ich an zu trainieren und dann bin ich fast den ganzen Tag im Studio. Es ist wirklich klasse, dass ich es machen kann. Und wenn ich dann in der ersten Klasse boxe dann dürft ihr gern am Ring stehen und mir zujubeln.“ lachte Sebastian. Er stieß mit den drei Polizisten an. In seinem Glas befand sich Wasser. „Was genau habt ihr denn jetzt vor? Tino und ich können ja nicht für immer unter Schutz stehen.“ wollte er nach einer Weile wissen. „Nun, wir werden Tom mit einer neuen Identität ausstatten und dann wird er in eurem Boxclub Drogen verkaufen. Wir werden dafür sorgen, das D’astone es erfährt und wir hoffen das er darauf anspringt.“ erklärte Semir. „Was ist das denn für ein Plan? Das ist doch saugefährlich. Tom wird auffallen und dann werden die ihn fertig machen!“ stieß Sebastian aus. Semir sah auf die Uhr. Es war neun und er war ziemlich müde. „Mir reicht es…ich werde mich jetzt ins Bett packen..“ meinte er nur. Tom sah ihn an. „Kein Ding….du kannst auf dem linken Bett schlafen. Was ist mit dir Pascal?“ wollte er von dem Drogenfahnder wissen. „Ich werde gleich nach Hause fahren und dort schlafen. Hier gibt es kein Platz mehr.“ kam von diesem. Pascal verabschiedete sich und die Drei Männer gingen zu Bett.

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  • Die Nacht war relativ kurz, denn Sebastian stand bereits um fünf auf um zu laufen. Da er nicht allein auf die Straße durfte weckte er Tom damit er mitkam. Nur schwerfällig kam der Hauptkommissar aus dem Bett. Doch nach dem Duschen war er erträglich. „Warum musst du denn so früh schon laufen? Reicht es nicht, wenn du um elf anfängst?“ knurrte er und sah seinen Schulfreund an. „Nein, das reicht nicht. Tom, ich habe noch einiges vor. Nach dem Laufen muss ich in den Club und Sparring betreiben. Seilspringen, Sackboxen und andere Dinge.“ zählte Sebastian auf. Tom stöhnte. „Sandsack boxen kann doch jeder. Und Seilspringen? Das ist was für Mädchen. Warum muss ein Boxer das machen?“ harkte Tom nach. „Ganz einfach…damit übst du die Leichtfüßigkeit. Wenn du schnell genug Seil springen kannst, dann kannst du besser tänzeln. Du wirst es nachher sehen, wenn wir im Club sind. Aber erst ist Laufen angesagt. Hast du gute Schuhe?“ harkte Sebastian nach. „Ja sicher…einfach Sportschuhe. Na dann hat die Sache noch was Gutes. Ich werde fit. Vermutlich fitter als Semir.“ grinste Tom. „Der wird auch nicht mehr lange schlafen. Tino wird meistens so gegen sieben wach und dann hat er Hunger.“ lachte Sebastian leise. Nur wenig später waren die Männer unterwegs im Park. Tom lief die ersten Minuten locker neben Sebastian her, doch er spürte nach einigen Kilometern schon, dass er nicht so fit war, wie der Boxer. „Hey…stopp….ich…kann nicht mehr. Lass uns eine kleine Pause machen.“ stöhnte er und blieb stehen. Sebastian blieb zwar stehen, aber er tänzelte auf der Stelle weiter. „Machst du schon schlapp? Ich dachte immer Polizisten müssen sich auch fit halten.“ gab er weiter. Tom nickte. „Sind wir ja auch. Aber dafür machen wir nicht so eine Tortur mit.“ erklärte der Hauptkommissar, der außer Atem gekommen war. „Wie stellt ihr es euch eigentlich vor? Ich meine die Sache mit D’astone?“ wollte Sebastian wissen. „Ich werde in eurem Club Drogen verkaufen. Hoffe nur das dein Trainer mitmacht.“ Langsam bekam Tom wieder Luft. „Das regel ich schon. Aber denkst du dass es eine gute Idee ist? Du bringst dich in Gefahr. Das ist es doch gar nicht wert. Das Video zeigt doch alles.“ versuchte Sebastian ihn davon abzuhalten. „Leider sind Filmaufnahmen in deutschen Gerichten nicht so gern gesehen. Schon gar nicht, wenn die Aufgenommenen nichts davon wissen. Das kann nicht gewertet werden und genau darauf wird der Anwalt von D’astone plädieren.“ erklärte Tom.


    „Hey!! AUFWACHEN! ICH HABE HUNGER!“ forderte Tino und rüttelte an Semirs Schultern. „Okay…okay…ich komme ja schon.“ murmelte der türkische Hauptkommissar. Er quälte sich aus dem Bett und blieb noch ein wenig auf der Bettkante sitzen um wach zu werden. „Nun komm schon…ich habe Hunger…“ wiederholte Tino. „Ja doch…“ stöhnte Semir. Er schlurfte in die Küche und zog eine Schale heraus, die er mit Müsli füllte. „Willst du Milch dazu?“ fragte er. „Klar!“ kam von Tino. Nur wenig später war er dabei die Schüssel zu leeren. Auch Semir nahm sich eine Portion. „Ich will was trinken!“ forderte der Fünfjährige. „Was?“ fragte Semir. „Ich habe Durst…“ lachte Tino. „Ja sicher… ähm… Orangensaft?“ harkte Semir nach. „Ja…das ist lecker.“ nickte Tino. Semir verschwand kurz in der Küche um einen Saft zu holen. „Wollen wir den ganzen Tag nur Rennen fahren? Oder möchtest du noch etwas Anderes machen?“ wollte Semir von dem Jungen wissen. „Ich will gerne nach draußen, aber Onkel Basti sagt, dass ich das nicht darf.“ kam traurig von Tino. Semir setzte sich neben den Jungen. „Wir können aber gleich mal in den Garten gehen und spielen bis dein Onkel wiederkommt. Ich passe schließlich auf dich auf.“ schlug Semir vor. „Au ja…!“ strahlte der Fünfjährige und zog sich seine Schuhe an. Nur wenig später waren die Beiden im Park und als Tino den Spielplatz entdeckte rannte er sofort hin. „Hey, warte…“ lachte Semir, doch der Kleine war nicht aufzuhalten. „Das ist toll! Guck mal!!“ rief er während Semir auf der Bank saß und sich ständig umsah. Nichts deutete darauf hin, dass jemand hinter Tino oder Sebastian her war. Wieder sah er zu den Jungen, der selbstvergessen im Sand spielte. Gegen Mittag ging es wieder zurück. Tino war überglücklich. „Was magst du denn essen?“ wollte er von dem Kind wissen. „Spaghetti mit Ketschup!“ kam wie aus der Pistole geschossen. Semir grinste leicht. „Da hast du aber Glück. Das ist eines meiner Lieblingsgerichte und die kann ich kochen.“ strahlte er. Einige Zeit später stand eine große Portion Spaghetti auf dem Tisch. „Sind die lecker!“ gab Tino von sich. „Und gleich schläfst du noch etwas oder?“ wollte Semir wissen. Tino nickte. „Klar…Onkel Basti sagt immer, das Mittagsschlaf wichtig ist.“ gab er zu. Semir sah ihn an. „Sehr wichtig. Ich werde mich auch hinlegen und etwas schlafen.“ versprach er. „Brauchst du auch noch Mittagsschlaf?“ wollte Tino wissen. „Manchmal schon…“ grinste Semir.

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Tom und Sebastian kamen im Sportclub an wo sie von Kalle begrüßt wurden. „Das wird aber auch Zeit. Du musst einiges tun wenn du Fesselbach besiegen willst. Wir fangen mit Seilspringen an!“ befahl der Trainer. „Ja klar...ich werde ihn besiegen, das schwöre ich dir.“ kam von Sebastian. Er zog sich um und griff sich eines der Seile. Tom sah interessiert zu, wie er locker mit dem Seil sprang. „Sieht echt einfach aus...“ grinste er. Sebastian stoppte und reichte ihm das Seil. „Versuch es mal…“ schlug er vor. Tom nahm das Seil und zog seine Schuhe aus. Dann fing er an. Die ersten Male klappte es sehr gut, doch dann verhedderte er sich mit dem Seil und schlug hin. Sebastian lachte laut auf. „Daran musst du noch üben..“ gab er prustend von sich. Tom stand auf. „Ja klar… mir fehlt nur die Übung.“ kam von ihm. „Schon klar…ich werde es dir mal erklären. Du musst das Seil ganz locker in den Händen halten und dann die Koordination zwischen Beine und Arme kontrollieren.“ erklärte Sebastian. Er machte es vor. Tom schien vom Ehrgeiz gepackt. Er versuchte es erneut und schaffte sogar einige Sprünge. Nach guten zehn Minuten gab er auf und setzte sich auf eine der Bänke. „Machst du schlapp?“ lachte Sebastian nur und sprang weiter. Doch auch er hörte nach weiteren zehn Minuten auf und ging auf den Boxsack zu. „Das ist eine meiner Lieblingsübungen. Dabei kannst du die Wut so richtig raus lassen. Willst du es auch mal versuchen?“ lockte er seinen alten Schuldfreund. „Ja klar…so ein Ding wegschlagen ist leicht.“ grinste Tom und ging ebenfalls zum Sack. „Also du musst…“ wollte Sebastian erklären, als Tom ihn beiseiteschob. „Ich kann zuschlagen…“ wies er ihn zu Recht und ließ seine Faust in dem Sandsack verschwinden. Doch der Sack bewegte sich nicht. Tom sah ihn erstaunt an und dann zu Sebastian. „Ähm…es fehlte der Drive…“ entschuldigte er sich und versuchte sich noch einmal. Wieder regte sich der Sack nicht einen Zentimeter. „Tom…“ versuchte Sebastian. „Nein.. lass mich. Ich weiß wie das geht.“ knurrte der Polizist. „Gut…dann versuch dein Glück…“ grinste Sebastian und zog sich zurück. Tom schlug immer wieder auf den Sandsack ein ohne auch nur einen Erfolg zu erreichen. Nach gut fünf Minuten gab er auf. „Ich versteh das nicht…ich meine…da ist nur Sand drin.“ stöhnte er atemlos. Sebastian ging zu dem Sack und löste die Halterung. Dann stieß er den Sack mit nur einem Finger an und er bewegte sich. „Du solltest das nächste Mal einfach warten was ich sagen will.“ grinste er und sah Tom an.


    Tarik und Kemal waren den Aufforderung gefolgt und warteten vor der Sporthalle nun darauf dass Sebastian Kamp heraus kam. „Denk daran…wir werden ihn nicht schnappen, sondern nur beobachten wo er hin will und dann werden wir uns mal die Gegend ansehen und vielleicht finden wir etwas das Sebastian mehr wert ist, als das dämliche Video. Nur wird er mit Sicherheit auch von Bullen geschützt werden. Wir müssen also auch die Typen ausfindig machen.“ erklärte Tarik. Kemal sah ihn gelangweilt an. „Ich bin nicht blöd. Aber wie willst du herausfinden wo die Bullen stehen oder wer wirklich Bulle ist. Die werden bei so einer Aktion sicher die Waffen nicht offen tragen.“ knurrte er. Tarik nickte. „Wir gehen davon aus, dass jeder der ihn begleitet oder bei ihm ist ein Bulle ist. Nur keine Angst. Mehr wie zwei oder drei werden es nicht sein.“ lachte Tarik. „Na mit drei werden wir sicher fertig. Hey..da kommt er…“ stieß Kemal aus und wies auf zwei Männer die die Halle verließen. „Der Boss hatte Recht, für einen Kampf in die nächste Klasse macht Sebastian alles.“ grinste Tarik. Sie sahen wie die Männer in einen Mercedes einstiegen und abfuhren. Tarik hängte sich an und war darauf bedacht, dass man ihn als Verfolger nicht ausmachen konnte. Die Fahrt endete in einer Seitenstraße entfernt von Sebastian Kamps Wohnung. „Deswegen war seine Wohnung nicht bewohnt. Die haben ihn umquartiert.“ knurrte Kemal. Tarik nickte. „Und der Typ bei ihm ist sicher ein Bulle. Was machen wir jetzt?“ wollte er wissen. „Wir warten ab. Noch wissen wir nicht wo sie genau untergebracht sind. Aber das müssen wir wissen um zuschlagen zu können. Sebastian Kamp wird sicher nicht immer unter Schutz stehen und er hat ein Kind. Das habe ich von Paul erfahren. Der Junge ist fünf Jahre alt und vermutlich wird Kamp alles für den Kleinen tun.“ murmelte Kemal. „Ich denke Kamp ist nicht verheiratet…“ gab Tarik nachdenklich von sich. „Der kleine ist sein Neffe. Kamp hat ihn einmal mit zum Kampf gebracht und Paul hat sich um den Kleinen gekümmert. Kamp hat ihm erzählt, dass es das Kind seiner Schwester sei. Damals als Paul das erfuhr war er noch Kamps Trainer war. Paul hat es ihm bis heute nicht verziehen, dass er sich abgewendet hat und zu diesem Kalle gegangen ist.“ erzählte Kemal.

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