Nico

  • So Leute, hier kommt die neue Story ;) Viel Spaß beim Lesen...
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    Nico saß in seiner neu eingerichteten Mansardenwohnung und zupfte auf seiner Gitarre herum. Die leisen, monotonen Akkorde passten gut zu dem über der Stadt herrschenden Wetter. Mittlerweile war es nun schon der vierte Tag in Folge, wo Köln unter einer dichten, zuckergussartigen Lage Schnee verschwand. Der dicht fallende und sich immer höher türmende Schnee machte die Straßen fast unpassierbar und dennoch wagten sich einige Verrückte und Arbeitswütige hinaus auf die glatten und gefährlichen Asphaltpisten und gingen ihrem täglichen Treiben nach. Für Nico war dies meist die Jahreszeit, wo er sich in wärmere Gefilde, meist in das ihm von seiner Mama hinterlassene Haus auf Sardinien, zurückzog und dort seiner Musik nachging, komponierte oder einfach nur die herrliche Landschaft und das milde Klima des Mittelmeeres genoss. Doch dieses Jahr war alles anders. Dieses Jahr war er in die neue Wohnung gezogen und auch die Eröffnung seines eigenen kleinen Musikladens hatte ihn mehr als drei Viertel seiner gesamten Ersparnisse gekostet. Heute gab er sich an seinem freien Tag jedoch nur seinen Gedanken hin und ließ sie über die vergangenen Wochen und Monate schweifen. Wie gut, dass er so gute Freunde hatte. Freunde wie Ben Jäger, seinen Musikkollegen aus der gemeinsamen Band. Er ließ ihn niemals im Stich und half und unterstützte Nico wo er nur konnte. Mit einem weinenden und einem lachenden Auge dachte er an das Abenteuer zurück, dass er mit Ben und dessen Freund und Kollegen Semir Gerkhan in Italien erlebt hatte. Wie grausam war doch seine Familie zu den Beiden.


    Plötzlich horchte Nico auf und legte seine Gitarre beiseite, als es an der Tür klingelte. Wer kann das sein, dachte er bei sich und sah auf die Uhr. Mit Ben und Semir war er doch erst am späten Nachmittag verabredet und jetzt war es gerade einmal knapp drei Uhr vorbei. Langsam schlurfte er durch den noch mit einigen Kisten und Kästen übersehenen Flur und öffnete vorsichtig die Tür. Seit dem Versuch seiner Sippe, ihn nach Italien zu entführen, war er vorsichtig geworden und sah immer erst durch den Spion, schloss auch am Tage die Tür ab, wenn er sich in der Wohnung befand. Doch sein vorsichtiger Blick erspähte nur das hübsche Gesicht einer eleganten, wie auch stolzen Frau. So viel konnte er durch den Spion erkennen. Langsam entriegelte Nico alle Sicherheitsvorkehrungen und öffnete die Tür. Die Frau hob ihren Kopf und sah mit ihren harten, funkelnden Augen in Nicos Gesicht. „Nico Fiancelli?“, fragte die Frau und zaghaft nickte der junge Mann. Ein unmerkliches Grinsen huschte der Frau über das Gesicht. Ehe sich Nico versah, hatte ihn die Frau mit ihren schwarzen Lederhandschuhen beide Hände gepackt und drückte dem vollkommen erschrockenen Mann einen intensiven und leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen, nahm ihm dabei vorsichtig und unbemerkt den Schlüssel aus der Hand und löste sich von ihm. Ein vollkommen entgeisterter Nico Fiancelli stand in der Tür, auf dessen Lippen die rötliche Farbe des Lippenstiftes der mysteriösen Unbekannten sich abzeichnete und sah die Frau an.


    „Whow…“, stieß Nico aus, als sie sich von ihm löste. „Wenn Sie mir sagen, wie ich zu der Ehre gekommen bin, dann könnte ich es mir vorstellen, dass Sie es noch einmal versuchen.“, grinste er. „Oh…Sie bekommen wohl nie genug… Nico?“, lachte die unbekannte Schönheit. Sanft drückte sie ihn in seine eigene Wohnung zurück. Nico ließ alles geschehen. Er war völlig betört. Seine Augen hingen an der Frau. „Wer sind Sie?“, fragte er. „Nenne mich einfach Gianna….mehr braucht dich nicht zu interessieren…ich mache dich glücklich Nico…“, lächelte sie. Nico sah sie skeptisch an. „Gianna…also gut…Gianna…wer hat dich geschickt?“, fragte er, während sie ihn liebkoste. Nico tat nichts dagegen. Er gab sich ihr einfach hin. Sie schien das Handwerk, einen Mann den Kopf zu verdrehen, sehr gut zu kennen. Nico spürte überall ihre Hände und ließ es geschehen. „Oh…das ist …Moment….wie wäre es, wenn wir uns erst einmal näher kennen lernen.“, stieß er aus, als es ihm nun doch etwas zu weit ging. „Gefällt es dir denn nicht, Nico?“, fragte sie gurrend. „Oh doch….wirklich…es ist schön, aber….Gianna…ich…ich …“, versuchte er zu erklären, doch wieder presste sie die Lippen. „Gianna…bitte…ich erwarte noch…noch Besuch…“, gab er zurück und versuchte sich sanft von ihr zu lösen. Doch Gianna wollte nicht aufhören. Nun wurde Nico etwas härter. „Schluss jetzt!“, fauchte er und stieß sie von sich. „Aber was hast du denn? Nico…..ich will dich glücklich machen….mehr nicht….danach können wir reden….bitte…“, lächelte Gianna und machte dort weiter wo sie aufgehört hatte.

  • Semir sah Ben an. „Noch eine Stunde…und dann nichts wie raus hier…die Luft ist hier sooo stickig…“, stieß er aus. „Ja…du hast Recht…ich bin auch froh. Endlich ein freies Wochenende und wenn die Wettervorhersage Recht behält, dann dürfte der Schnee bis Sonntag noch stärker werden. Zum Glück fahren die meisten jetzt mit Bus und Bahn anstatt auf der Autobahn Chaos anzurichten.“, nickte Ben. „Ja du hast Recht…für das Chaos sind wir zuständig.“, grinste Semir. Ben ließ seine Beine vom Schreibtisch fallen. „Also wenn das so ist, fahre ich nicht mit dir….Soll ich das Fenster noch mal aufmachen?“, wollte er wissen „Nein…es ist kalt draußen!!“, kam sofort von Semir. Ben lachte auf. „Was bist du für ne Frostbeule…“ Semir sah ihn an. „Das stimmt nicht…ich hab sogar mit Aida einen Schneemann gebaut…..“, gab er zurück. „Ja…? Den will ich sehen. Wo steht er? Neben der Heizung?“, lachte Ben weiter. Semir nahm ein Radiergummi und warf es ihn an den Kopf. „Spinner“, grinste er nur. „Na komm drei Berichte noch und dann ist Schluss. Ich hoffe nur, dass Nico auch kochen kann. Nicht, das wir heute Abend verhungern. Ich hab schon kämpfen müssen, dass Andrea mir überhaupt erlaubt raus zu gehen…“, gab Semir zu bedenken. „Nur keine Sorge….wenn jemand Spaghetti Napoli kochen kann, dann Nico…“, nickte Ben. Sie schrieben die Berichte und wollten gerade das Büro verlassen, als Kim Krüger eintrat. „Frau Krüger….gibt es noch was?“, fragte Ben vorsichtig an. Doch Kim lächelte nur und blieb in der Tür stehen. „Meine Herren... in Anbetracht, dass sie diese Woche noch keinen Wagen zu Schrott gefahren haben, können die Berichte auch noch bis morgen warten. Machen sie Feierabend.“, meinte sie und ging wieder. Beide Hauptkommissare sahen sich nur unsicher an. „Semir... kneif mich mal... hat sie gerade wirklich gesagt, wir dürfen gehen?“, fragte Ben ungläubig. Auch Semir konnte das Ganze nicht so recht glauben. „Ich glaube, wir haben schon Halluzinationen, Ben.“, entgegnete Semir. „Na los komm... ehe wir wirklich aus diesem Traum und aus dieser Halluzination aufwachen. Machen wir, dass wir hier wegkommen.“, zischte Ben, schlug die Akte zu und schnappte sich seine Jacke. Auch Semir war schnell dabei und zog sich an. Mit flinken Füßen waren sie auf dem Parkplatz und fuhren Richtung Stadt zu Nico.


    Dieser hatte Mühe, Gianna von sich zu lösen und aus der Wohnung zu schieben. „Aber Nico, ich wollte dich doch nur glücklich machen... willst du das nicht?“, kam es traurig von ihr und schon stand sie vor der Tür. Mit hochrotem Kopf und noch halb geöffneten Hosen hatte sich Nico in die Tür gestellt und atmete schnell. „Hör zu, ich weiß nicht, wer du bist und wer dich geschickt hat, aber wenn das so ein Scherz ist, dann ist er hiermit zu Ende.“, fauchte er und schloss die Tür. Er hatte gar nicht gemerkt, wie sich Gianna von seinem Wohnungsschlüssel einen Abdruck gemacht hatte. „Keine Angst, der Scherz wird erst richtig lustig.“, meinte sie und verschwand mit lautem Gelächter und wehenden Haaren. Nico lief es dabei eiskalt den Rücken herunter. Schnell schloss er die Tür wieder ab, zog seine Garderobe wieder an ihren bestimmten Platz und warf einen Blick auf die Uhr. „Oh verdammt, schon so spät.“, stieß er aus und rannte in die Küche, kramte einige Töpfe und die eingekauften Zutaten hervor und fing an, die Spaghetti Napoli zu fabrizieren. Mit schnellen, gelernten und gekonnten Handgriffen, Schnitten des großen Messers und Bewegungen seiner Hände waren die Zutaten zerkleinert und verschwanden nach und nach im Kochtopf. Schon klingelte es an der Tür. „Ben... Semir... was für eine Freude. Kommt rein.“, begrüßte der Deutsch-Italiener seine Freunde, umarmte beide und bot ihnen einen Platz am Küchentresen an, der Wohnzimmer und die Küche voneinander trennte. „Na Nico, hast wohl heimlich Besuch gehabt, oder?“, stellte Ben grinsend fest. Erschrocken sah ihn sein Freund an. „Du hast da einen Kussmund und einen Lippenstiftabdruck auf deiner Wange und an deinen Hals. Wie heißt sie denn?“, wollte Ben wissen und grinste bis über beide Ohren. Doch Nico konnte nicht grinsen. „Etwas sehr merkwürdiges ist vorhin passiert...“, mit ungeduldiger Stimme begann Nico seinen beiden Freunden von der unbekannten Frau mit dem Namen Gianna zu erzählen. Gebannt hörten beide zu.


    „Wow, das ist wirklich abenteuerlich.“, staunte Semir, als Nico geendet hatte und alle drei beim Abendessen vor den Tellern mit den Spaghetti saßen. „Allerdings... und du hast keine Ahnung, woher sie gekommen war?“, wollte Ben wissen. Doch Nico konnte nur mit den Schultern zucken. „Woher denn? Sie hat mir nicht ihre Visitenkarte gezeigt. Und danach blieb mir nicht die Zeit zu fragen.“, grummelte Nico und drehte die Spaghetti auf seine Gabel zu einem Knäuel zusammen und dies so feinfühlig, dass selbst Ben und Semir aus dem Staunen nicht herauskamen. „Ich denke, irgendeiner meiner Freunde hat sich einen Scherz mit mir erlaubt. Die denken ja, ich bin einer von den warmen Brüdern, weil ich bisher noch keine Freundin hatte. Vielleicht sogar deine Idee, Ben...“, fragte er grinsend und sofort sah Ben erschrocken auf. „Ich? Wieso kommst du auch mich? Nee nee, mein Lieber. Das war nicht mein Werk.“, kam es nur von Ben und Semir musste grinsen. „Dann frage ich mich aber, wer mir diese nimmersatte Perle in die Wohnung geschickt hat.“, knurrte Nico und ahnte noch nicht, dass sich sein Leben in den nächsten Tagen vollkommen verändern würde. „Das ist schon sonderbar….jede Frage nach ihrem Auftrag oder hat sie damit beantwortet, dass sie mich geküsst hat…“, kam von Nico weiter. Ben sah ihn an. „Meinst du, die Familie steckt dahinter?“, wollte er wissen. „Nein…da ist doch keiner mehr….ich meine, die sind alle im Knast….nein….da muss was Anderes dahinter stecken…“ vermeinte Nico. „Hast du denn sonst Feinde? Ich meine, außer deiner Familie…“, grinste Semir. „Nein…absolut nicht.. Seit ich diesen kleinen Laden habe ist mein Leben irgendwie langweilig geworden.“, lachte Nico.

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Jessica stand an der ihrem zuteilgeten Platz und wartete auf Freier. Endlich hielt ein Mercedes. „Whow…wenn er Typ soviel Geld hat, wie der Schlitten wert ist, dann brauche ich heute keine Anderen mehr.“, meinte sie zu ihrer Freundin Carola. „Pass bloß auf. Ich hab gehört, es soll ein Nuttenmörder rumlaufen.“, raunte Carola ihr zu. „Ach, das ist doch alles Quatsch…Hey…er kommt…mach dich mal dünne.“, kam von Jessica. Sie zog ihre Jacke auf und ließ alles was sie hatte im Laternenlicht blitzen. „Hallo mein Süßer….hast du Lust auf ein kleines Abenteuer?“, hauchte sie ins Auto, als der Fahrer die Scheibe herunter gelassen hatte. „Klar…wie viel?“, wollte der Typ wissen. „Na….nen braunen….aber nur mit Gummi!“, kam kess von Jessica. „Dann steig ein, Süße…aber ich liebe es auf der harten Tour.“, lachte der Mann. Jessica zuckte mit den Schultern. „Dann das doppelte…“, gab sie zurück. Auch jetzt lachte der Fahrer und öffnete die Tür. Jessica stieg ein. Carola sah den Wagen hinterher und merkte sich das Kennzeichen. Sie ahnte nicht, dass sie mit ihrem schlechten Gefühl nicht falsch lag und dass sie ihre Freundin zum letzen Mal sah. Doch sie hatte keine Zeit darüber nachzudenken, denn in diesem Augenblick hielt auch bei ihr ein Wagen. Sie sagte ihren Spruch auf und machte dann ihren Job.


    „Hey… wo fährst du denn mit mir hin?“, wollte Jessica wissen, als der Mann auf die Autobahn fuhr. „Nun ich kenne da ein super tolles Plätzchen. Keine Zuhörer…oder Zuschauer.“, lachte er. „Oh…ich dachte du liebst die harte Tour?“, fragte sie nach. „Ja….aber nicht ich werde dann leiden….ich werde dich verwöhnen und du wirst denken im Himmel zu sein… bevor du in die Hölle fährst.“, lachte er. Jessica dachte über die Worte nach. „Klingt irgendwie krank…bist du aus ner Anstalt geflohen oder was?“, harkte sie nach. „Nein….obwohl meine Freunde meinen, ich sollte eine aufsuchen. Zieh dich aus Baby…“, forderte er sie auf. Jessica lachte leise. „Wir sind mitten auf der Straße“, gab sie zu bedenken. „Na und? Hey du bist ne Nutte…du läufst doch eh fast nackt rum. Also zieh dich aus!“, wiederholte er. Jessica nickte „Also gut…das ist Kundendienst….“, meinte sie und fing an sich auszuziehen. „Wirf deine Sachen aus dem Fenster!“, befahl er als nächstes. Auch das tat Jessica ohne nachzufragen. Allerdings bekam sie nun Angst. Der gierige Blick des Mannes, der sie ansah, spürte sie am ganzen Körper. „Hey… schau lieber auf die Straße…“, empfahl sie. „Nur keine Sorge…. Ich kenne die Strecke in und Auswendig…komm mach deinen Job….mach mir die Hose auf.“, forderte er sie auf. Jessica nickte und tat es. „Oh ja… du bist dein Geld wert….willst du das Doppelte haben?“, stöhnte er lustvoll. „Klar….was muss ich dafür tun?“, wollte sie wissen. „Das erfährst du, wenn wir am Ort sind…“, stieß er aus. Der Wagen fuhr in einen Feldweg, der von der Autobahn führte. Jessica sah kurz hin. „Oh…das ist aber dunkel hier…“, murmelte sie. „Ja ich weiß…. Wir steigen nun aus und dann wirst du dich zwischen den beiden Bäumen legen….ich werde deine Beine festbinden…jedes an einem Baum….und dann haben wir unseren Spaß.“, stöhnte der Mann. Jessica nickte. Sie sah im Augenblick nur das Geld.


    „Nun ja… was willst du Nico? Meinst du sie kommt wieder?“ lachte Ben und spielte auf der Gitarre, die neben der Couch stand. Semir saß daneben und hörte dem Zupfen zu, während Nico aus dem Kühlschrank drei Schüsseln Mousse au Chocolat holte und sie vor den Beiden hinstellte. „Oh man... Nachtisch.“, stieß Ben aus und legte die Gitarre sofort wieder beiseite. Semir und Nico lachten laut los. „Ben, du wirst dich nie ändern oder?“, lachte Nico laut und ließ dabei fast sein Mouse fallen. „Sollte ich das etwa?“, grinste Ben und hatte schon seinen Mund voller Schokolade. „Nö Ben, wir lieben dich so wie du bist.“, grinste Semir nur breit und genoss das frisch zubereitete Dessert. Alle drei lachten und genossen den Abend zusammen. Das Bier versüßte den Abend und regte zu allerlei Albernheiten an. Da Nicos Wohnung ganz oben lag und dazu noch schallisoliert war, konnte das nächtliche Musizieren der Drei keinem etwas ausmachen. Gegen Mitternacht allerdings war Schluss, da Ben und Semir am Morgen wieder früh zum Dienst erscheinen mussten. „Ciao Nico... danke für den schönen Abend.“, meinte Ben und umarmte seinen Freund, drückte ihn herzlichst an seine Brust. „Oh... ich habe zu danken. Wer solch Freunde wie euch hat, der ist ein vollkommen glücklicher Mann.“, erklärte er und drückte auch Semir fest an seine Brust. Dieser bekam von dem kräftigen Druck kaum noch Luft. „Machs gut Nico.“, kam es gepresst von ihm und beide verließen die Mansardenwohnung ihres Freundes. Der Deutschitaliener sah den Beiden noch lange von der Terrasse nach, als sie schon mit ihrem Wagen um die nächste Ecke gebogen waren. Zufrieden und vollkommen müde legte er sich in sein großes Bett. Seine Gedanken an die mysteriöse Frau waren wie ausgelöscht.

  • Gianna kam in ihrer Wohnung an und rühmte sich selbst für ihren genialen Plan. Der arme Junge hatte keine Ahnung, was in den nächsten Tagen auf ihn zukommen würde. Schnell ging sie unter die Dusche und wusch sich. Diese ganze Verführung hatte sie nur aus einem einzigen Grund gemacht. Und diesen Grund hatte sie jetzt in einen kleinen, durchsichtigen Behälter. „So, mein Lieber und jetzt beginnt dein Alptraum.“, lachte sie und stieg, frisch geduscht aus der Dusche raus. Mit leichten Schritten ging sie zum Telefon und wählte eine ihr sehr bekannte Nummer an. Eine Nummer, die sie in den letzten Tagen immer wieder angerufen hatte. „Hallo Schatz, wie geht es dir?“, jauchzte sie in den Telefonhörer und drückte das Telefon dicht an ihr Ohr. „Wieso rufst du mich jetzt erst an?“, fragte die andere Stimme am Ende der Leitung. „Ich musste erst sicher gehen, dass es geklappt hat.“, erwiderte sie und wartete einige Sekunden ab. „Sei dir sicher, dass alles geklappt hat.“ „Sehr gut... dann können wir jetzt mit Phase zwei unseres Plans beginnen. Ich hab mir auch heute nacht schon ein geeignetes Opfer ausgesucht.“, lachte die Stimme am anderen Ende der Leitung. „Warte noch einige Tage... ich muss ihn erst noch weiter verunsichern. Er muss so richtig hinter mir her sein, sonst klappt doch alles nicht. Wir dürfen jetzt nur nicht überstürzen, mein Liebling.“, mahnte Gianna zur Vorsicht. „Gut, du hast Recht. Gib mir Bescheid, wenn ich anfangen soll.“ Damit war das Gespräch beendet. Was war das für ein perfider Plan, der in den nächsten Tagen über den armen Nico hereinbrechen sollte?


    Nico stand in seinem kleinen Musikladen, verteilte und arrangierte die mit der Frühpost eingetroffenen Instrumente, CD’s, Bücher und Musik-DVD’s. Seit seiner Eröffnung hatte er schon einen steten Zuspruch bekommen und langsam bildete sich eine kontinuierliche Stammkundschaft heraus, die immer und immer wieder zu Nico in den Laden kam, um seinen professionellen Rat zu suchen. So auch an diesem Morgen. „Hallo Nico...“, begrüßte ihn eine helle, kleine Stimme und sofort drehte sich der Deutschitaliener um. Ein kleines, blondgelocktes Mädchen stand vor ihm und hielt ihre kleine Violine ihrem großen Freund hin. Hinter ihr stand, ebenso blondgelockt und mit freundlichem Gesicht daherblickend, die Mutter des kleinen Mädchens. Ihr Lächeln kam zögerlich zum Vorschein. Jeder im Raum merkte, dass sich die Beiden in der Gegenwart des anderen unsicher und vollkommen nervös wurden. „Hallo Mia...“, begrüßte Nico die Kleine, bevor er sich dann ihrer Mutter zuwandte, die im gleichen Alter wie Nico war. „Hallo Elena...“, kam es verliebt aus seinem Mund und seine großen, braunen Augen sahen sie abwartend an. Schüchtern schaute die Frau mit der lockigen Haarpracht und den tiefgrünen Augen langsam am Deutschitaliener hoch und brachte ein kurzes „Hallo“ hervor. „Nico, meine Violine braucht neue Saiten... kannst du mir helfen?“, ertönte die kindliche Stimme von Mia. „Klar…Mia…gar kein Problem…willst du mit der Mama warten?“, wollte er wissen. „Wir müssen noch zum Zahnarzt…meinst du, bis dahin hast du es geschafft? Dauert bestimmt drei Stunden. Mama hat nämlich einen bösen Zahn, das kommt davon, wenn man die Zähne nicht richtig putzt…“, erklärte Mia naseweis. Nico nickte erstaunt. „Whow…was du nicht alles weißt… dann musst du der Mama zeigen wie man das richtig macht.“, lächelte Nico zurück und sah Elena an. Er musste gestehen, dass diese Frau ihm nicht ganz egal war. „In zwei Stunden…“, nickte er. „Danke Nico….“, lächelte Elena und nahm Mia an die Hand. „Na komm….“, meinte sie nur und verschwand. Nico sah den Beiden hinterher.


    „Oh man… ich hätte gut und gern noch drei oder vier Stunden schlafen können.“, stöhnte Ben am nächsten Morgen im Büro. „Ja ich auch…also eines der Biere war definitiv schlecht. Da muss Nico noch mal dran arbeiten.“, grinste Semir. „Nein quatsch…das Bier war okay….aber die Nacht war zu kurz….“, berichtigte Ben. „Ja und vermutlich war die Mousse au Chocolat nicht mehr gut. Du siehst blass aus.“, lachte Semir. „Nein…quatsch…..aber ich hätte langsamer essen und vielleicht den Hamburger, den ich mir heute Nacht noch aus dem Kühlschrank geholt habe, weglassen sollen.“, meinte Ben. Semir schüttelte den Kopf. „Du hast zuhause noch mal gegessen? Nach dem Essen von Nico? Ben….das war schon mächtig genug…wieso nimmst du eigentlich nicht zu…..ich meine, du isst rund um die Uhr, aber auf deine Hüften kommt kein Speck.“, wollte Semir wissen. „Ich hab halt ne gute Verbrennung…das ist alles… was liegt denn heute an?“, versuchte Ben vom Thema abzulenken. „Nun….wir machen gleich unsere Tour und dann schreiben wir die Berichte wie die Krüger es wollte und dann….mal sehen was der Tag noch bringt. Was denkst du eigentlich über diese hübsche Unbekannte, die Nico da zugesetzt hat?“, harkte Semir nach und kam so wieder auf den gestrigen Abend. „Oh, ich weiß nicht….wenn mir so was passieren würde, dann wüsste ich wie es sich anfühlt. Mal ehrlich…Semir…glaubst du die Sache… Da klingelt eine unbekannte Schöne und überfällt dich. Küsst und liebkost dich und dann verschwindet sie wieder?“, gab Ben zu bedenken. Semir sah ihn an. „Meinst du Nico bindet uns einen Bären auf?“, wollte er wissen. „Nein… aber vielleicht ist es nur ein Scherz gewesen.“, vermutete Ben.

  • Nico beschäftigte sich mit den Saiten der Violine, als er die Glocke des Ladens hörte. Sofort legte er das Musikinstrument beiseite und ging in den Verkaufsraum. „Hallo Nico...“, hauchte die Frau. „Gianna? Was machen Sie hier? Was wollen Sie von mir?“, fragte Nico. Es hörte sich etwas wütend an. „Oh…sag nicht, dass es dir nicht gefallen hat. Wie wäre es wenn wir heute dort weitermachen, wo wir gestern aufgehört haben?“, wollte Gianna wissen. „Nein danke….ich habe kein Interesse, wenn Sie mir nicht sagen, woher Sie meinen Namen kennen und wer Sie geschickt hat!“, fauchte Nico sie an. Doch es schien Gianna nicht wirklich zu interessieren. Sie ging hinter den Tresen und wollte Nico umarmen. Sofort stieß er sie weg. „Würden Sie bitte etwas mehr Abstand halten!“, bat er energisch. „Aber Nico….sei doch nicht so hart…. Lass dich gehen…“, gurrte Gianna. Nico wusste nicht, wie er sich gegen diese Frau wehren sollte. Zum Glück kamen gerade zwei Kunden rein. Gianna wandte sich ab und Nico bediente die Kunden. Als sie wieder weg waren sah Gianna ihn an. „Nico….ich liebe dich…“, hauchte sie. „Wie können Sie mich lieben, wenn Sie mich erst gestern überfallen haben…ja…überfallen….!“, wollte er wissen. Er mochte es zwar umschwärmt zu werden, aber wenn eine Frau so offensichtlich ein Ziel verfolgte, ist es nicht in Ordnung. „Ich kann es…und ich denke bei dir ist es genauso… gehe doch mal in dich und horche…ist da nicht etwas, was sagt…Gianna ich liebe dich?“, versuchte sie ihm zu suggerieren. „Sorry…da muss ich Sie enttäuschen….nein…ich liebe Sie nicht….ich kenne Sie nicht, aber das ist für mich wichtig…weil….ach was rede ich! Verlassen Sie meinen Laden…sofort!!“, wurde er lauter. Doch Gianna machte keinerlei Anstalten, seinen Laden zu verlassen. Jetzt wurde es Nico zu bunt. Er ging auf sie zu, packte sie grob am Arm und wollte sie gerade hinauswerfen, als zwei Kunden das Geschäft betraten und unweigerlich diese Szenerie mitbekamen. Gianna grinste unverhohlen, als sie sah, wie entsetzt die beiden jungen Frauen da standen und zusahen, wie eine ihrer gleichgeschlechtlichen Schwestern von einem Mann ziemlich brutal auf die Straße gesetzt wurde. „Nico, ich liebe dich doch...“, rief sie ihm hinterher, um genau den richtigen Effekt bei den beiden Zeugen zu erzielen. „Ich kenne sie nicht und jetzt verschwinden sie, ehe ich die Polizei rufe.“, schrie er wütend und ging in seinen Laden zurück, wollte die beiden Kunden bedienen, doch dies blockten ab und verschwanden wieder so schnell sie gekommen waren. „Shit.“, dachte Nico nur. Er wusste nicht, dass dies erst der Anfang war.


    Ben und Semir waren auf ihrer routinemäßigen Tour, die, entgegen der üblichen Gewohnheit, wirklich ruhig verlief. So war es kein Wunder, dass Ben bald daraufhin eine für ihn sehr prägnante Frage stellte. „Hast du Lust auf ein zweites Frühstück?“, wollte er von seinem Partner wissen. Semir drehte seinen Kopf zu Ben und grinste. „Hey, du hast doch vorhin noch Bauchschmerzen gehabt und jetzt willst du schon wieder essen? Ich versteh dich nicht.“, lachte der Deutschtürke nur und sah wieder auf die Straße. „Was gibt’s daran bitte nicht zu verstehen? Ich wollte von dir wissen, ob du Lust auf ein zweites Frühstück hast. Und das mit dem Bauch lass mal meine Sorge sein, Papa.“, grinste Ben nur. „Okay, dann lass uns gleich da drüben rausfahren.“, schlug Semir vor und lenkte den BMW die Ausfahrt hinaus. Wenige Minuten später saßen beide in der Autobahnraststätte, hatten jeder einen Kaffee vor sich und dazu ein belegtes Brötchen und sinnierten vor sich hin. Doch just in diesen Gedankengang brach das Klingeln von Bens Handy ein. „Ben Jäger beim Frühstück, wer stört?“, fragte er, als er den grünen Knopf betätigt hatte. „Ben, hier ist Nico.“, kam es aufgeregt von seinem Freund am anderen Ende der Leitung. „Jo Nico, was gibt’s?“, wollte Ben wissen. „Sie war wieder da... die Frau von gestern... sie hat mich im Laden regelrecht angegriffen mit ihren sexuellen Avancen. Ich musste sie rausschmeißen. Ben, langsam wird mir diese Sache unheimlich.“, klagte Nico und Ben horchte gespannt zu. „Oh man... okay, wir kommen gleich bei dir vorbei. Sind sowieso gerade in der Nähe.“, meinte Ben besorgt und legte dann wieder auf. Semir sah ihn erstaunt an. „Was gab’s?“, wollte der Deutschtürke wissen und biss in sein Brötchen hinein. „Nico war dran... diese Frau war schon wieder bei ihm und hat ihn regelrecht bedrängt.“, erklärte Ben und sah nachdenklich auf Semirs Kaffeetasse. „Wow, also doch kein Scherz?“, kam es von Semir. „Ich weiß es nicht, aber da stimmt was nicht, Semir. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass dieser Scherz es faustdick hinter den Ohren hat und vielleicht für Nico sehr, sehr böse ausgeht.“, meinte Ben.


    Gianna hatte sich in eine abseits gelegene Seitenstraße zurückgezogen und beobachtete Nico und dessen Laden ganz genau. Bald, schon sehr bald würde für ihn die Welt, seine Welt, zusammenbrechen und er würde sich wünschen, dass er ihre Liebkosungen niemals abgelehnt hätte. Was war sie doch für ein durchtriebenes, kleines Frauchen?, dachte sie nur grinsend und sah dann, wie ein silberner BMW vor den Laden vorfuhr, hielt und zwei Männer ausstiegen. Wow, was ist das denn für ein Prachtexemplar von einem Mann, dachte sie, als sie Ben sah und Semir in den Laden gehen sah. Da können wir sicherlich auch noch etwas machen, dachte sie und schoss schnell ein Foto von dem großen Unbekannten, bevor sie sich zurückzog. Nur gut, dass ihr Schatz bei der KTU arbeitete. So konnte wirklich nichts, was sie vorhatten, daneben gehen und alles würde seinen geplanten Gang laufen. Mit lässigen Schritten schlenderte sie durch die Straßen von Köln und überlegte sich schon den nächsten Schritt. Sie musste es schaffen, dass Nico in der Gegenwart von Zeugen noch mehr ausrasten würde, wenn sie wieder bei ihm auftauchte. Ja, vielleicht wäre es sogar gut, wenn sie ihn dazu bekäme, dass er sie schlagen würde. Das würde doch zu schaffen sein. Und dann noch vor Zeugen, das würde ihm das Genick brechen, dachte sie verschwörerisch und war davor, das Leben eines Mannes zu ruinieren, den sie nie zuvor gesehen hatte. Aber das war ihr egal, er war sowieso nur Mittel zu einem höheren Zweck. Einem Zweck, den sie schon seit mehreren Jahren verfolgte und der nun endlich zum Greifen nahe war.

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    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • „Hey… Jürgen!! Hast du die Motorhaube schon abgeklatscht?“, wollte Hartmut wissen. „Was? Nein… ich hab jetzt doch die Dings…da untersucht…“, erklärte der Neuling in der KTU. „Also gut… noch einmal…..wenn ich dir eine Aufgabe gebe, dann hast du sie auszuführen. Egal, ob sie dir passt oder nicht. Denn, wenn die Kommissare herkommen und Ergebnisse wollen, oder was noch schlimmer ist, die Staatsanwältin hier auftaucht… was meinst du, was die uns erzählt, wenn wir keine Ergebnisse vorweisen können. Wir müssen die Fingerabdrücke sichten und dann spektral analysieren, dann müssen wir die Sitze untersuchen um Faserspuren sicher zu stellen…also mach bitte die Motorhaube!“, endete Hartmut. Der junge Mann sah ihn nur an. „Aber…ich meine…wieso?“, wollte er wissen. „Wieso was?“, harkte Hartmut nach. „Wieso muss ich die Motorhaube abklatschen. Wer soll denn die Haube angefasst haben?“, wollte Jürgen wissen. „Jürgen….wir müssen alles untersuchen und du bist mit der Haube dran…mach es einfach!“, wurde Hartmut wütend. Maulend ging der junge Mann an die Arbeit. Hartmut beobachtete ihn eine kurze Zeit und schüttelte dann nur den Kopf. Warum bekam er immer solche Leute in die KTU, die nichts taugen? Jürgen war einer von denen, die sich nicht unterordnen konnten. Doch dann dachte er an die Zeit, wo er in der KTU angefangen hatte. Seine erste Begegnung mit dem Polizeidienst nach der Ausbildung. Die Fahrt mit Semir Gerkhan, der einen neuen Partner brauchte. Hartmut war froh, dass er es nicht geschafft hatte. Das wäre nichts für ihn. Er ging dem Verbrechen lieber im Detail auf die Spur anstatt über die Autobahn zu heizen und in gefährliche Situationen zu kommen. Dann lieber einen ruhigen Dienst in der KTU.


    „Was kannst du dir denn vorstellen?“, wollte Semir wissen, bevor sie den Laden von Nico betraten. „Ich weiß nicht…wir sollten auf jeden Fall ein Phantombild von der Unbekannten erstellen lassen. Ich meine, vielleicht ist sie ja doch aus der großen Familie von Nico und will sich an ihn rächen. Du kennst doch die Italiener. Sie sind hart, wenn es um die Familie geht.“, gab Ben zu bedenken. „Mensch…gut das ihr kommt. Die Frau macht mich wahnsinnig. Seit ich sie raus geworfen habe, klingelt sie ständig durch und säuselt mir was von Liebe vor. Es ist einfach ätzend…“, stöhnte Nico. „Oh….also du bist der erste, der sich von einer Schönheit genervt fühlt…“, lachte Ben. Doch das Lachen erstarb, denn weder Nico noch Semir lachten mit. „Also gut… machen wir mal ein Phantombild…Wir haben unseren Freund Hartmut angerufen…er kommt gleich her.“, nickte Semir. „Danke…das ist gut. Ich frage mich die ganze Zeit schon, woher sie mich kennt. Ob wir uns irgendwo schon mal gesehen haben. Ich weiß nicht einmal, woher sie weiß, wo ich wohne…“, kam völlig genervt von Nico. „Hmmm….und du bist dir sicher, dass sie kein Mitglied deiner großen Familie ist?“, harkte Ben nach. „Nein...sie gehört nicht zur Familie. Auch nicht entfernt…ich habe einen alten Freund angerufen, der meine Familie wiederum seit vielen, vielen Jahren kennt. Wir haben keine Gianna in der Familie. Da ist er sich sicher.“, gab Nico von sich. „Ach und wer ist das? Dein Onkel ist tot….dein Großvater auch und dein Cousin sitzt im Knast….und die anderen warten ebenfalls auf ihre Strafe. Wer kann dir dann noch helfen?“, wollte Ben wissen, der sehr nachdenklich geworden ist, als ihn die Erinnerung einholte.


    Hartmut packte seinen Laptop ein und gab Jürgen den Befehl, die Stellung in der KTU zu halten. Der junge Mann nickte. Immer noch war er beleidigt, weil er die Arbeitsweise von Hartmut Freund einfach nicht verstand. Hartmut schwang sich in seine Lucy und fuhr los. Nur eine halbe Stunde später stand er vor dem Musikladen. Er schnappte seinen Laptop und betrat den Laden. „Hallo?“, rief er, als er keinen sah. „Ah…Hartmut wir sind alle hinten….komm her!“, hörte er Ben rufen, der kurz darauf auch direkt seinen Kopf hinter einen Vorhang hervor streckte. „Oh….ja aber wenn der Laden auf ist…wird es sicher schwierig. Ich meine, es ist keine Glocke oder so…“, gab Hartmut zu bedenken. „Oh…ja….Ich schließe wohl besser ab…“, kam von Nico, der sofort die Tür verschloss und hängte das Schild. „Bin gleich zurück“ an die Tür. „So…also wie fangen wir an?“ Nico sah von einem zum Anderen. „Nun…also normalerweise setzen wir uns an den Computer und stellen ein Bild her… anfangen tun wir mit der Kopfform. War sie oval… oder eher eckig…oder rund?“, wollte Hartmut wissen und ließ den Minicomputer hochfahren. „Also ….das Gesicht war oval…..sehr schmal geschnitten…“, dachte Nico nach. „Okay….so in etwa?“, fragte Hartmut. „Nein…schmaler…“, berichtigte Nico. Die vier Männer verbrachten etliche Minuten damit, das Phantombild anzufertigen. Dann, nach einer dreiviertel Stunde und vier Tassen Kaffee war alles fertig. „Ja, das ist die Stalkerin.“, knurrte Nico, als er das Gesicht der Frau auf dem Computerbildschirm sah. „Gut, dann jagen wir das mal durch die Datenbank.“, meinte Hartmut und horchte auf, als es an der Tür klopfte. „Nico?“, rief eine kindliche Stimme und alle drehten sich um. „Verdammt, ich bin mit der Arbeit noch nicht fertig.“, stieß der Deutschitaliener aus und ging nach vorne in den Kundenraum. Mia stand schon sehnlichst wartend auf ihren kleinen Füßen und hielt ihre Hände abwartend auf. Elena strich ihrer Tochter liebevoll über den Kopf und sah Nico wieder mit diesem verliebten, schüchternen Blick an, den sie immer aufgelegt hatte, wenn sie in seinen Laden kam. „Mia... ich hab deine Violine noch nicht fertig, aber wenn ihr kurz warten wollt, dann bin ich gleich soweit.“, meinte Nico entschuldigend, ging nach hinten und kam mit zwei großen Bechern, heiß dampfenden Kakao wieder. „Ich bin gleich fertig, noch ehe ihr euren Kakao ausgetrunken habt.“, meinte er mit einem zauberhaften Augenzwinkern.

  • Ben sah kurz zu der Dame mit ihrer Tochter und musste dann grinsen, als er sah, wie sich Nico um beide kümmerte. „Hey, die wäre doch was für dich.“, meinte er und erschrocken blickte der Deutschitaliener seinen Freund an. Innerlich hatte er schon lange etwas für Elena empfunden, konnte seine Gefühle jedoch nie richtig deuten oder in Worte ausdrücken. „Ach was...“, wimmelte Nico schnell ab, widmete sich dann der Violine der Kleinen. Das jedoch nur, um Ben nicht zeigen zu müssen, wie rot er wurde. Doch Ben kam ihm nach und sah ihm über die Schulter, als er die Saiten neu einsetzte. „Nico, ich kenne dich jetzt schon ziemlich lange. Du kannst mir nichts vormachen. Du liebst diese Frau dort draußen.“, meinte Ben und sofort schoss Nico auf, sein Gesicht war rot angelaufen vor Scham. „Bin ich so ein offenes Buch für dich?“, fragte er entgeistert. Ben lachte. „Sagen wir mal so, du kannst es jedenfalls nicht lange vor mir verbergen. Hast du sie denn mal zum Essen eingeladen oder ward ihr schon mit einander aus gewesen?“, stocherte Ben neugierig in der Gefühlswelt seines Freundes herum. Nico schüttelte den Kopf. „Dann wird es doch mal Zeit, oder?“ Doch ehe Nico antworten konnte, kam Semir dazwischen.


    „Die Dame ist nicht in unserer Datenbank.“, meinte Semir. „Was soll ich denn jetzt nur machen?“, wollte Nico wissen und zog die Kurbel an der Violine mit der neu eingelegten Saite fest. „Tja, im Moment können wir nur abwarten. Ich weiß, dass das ein Nervenkrieg bedeutet. Aber wir müssen sie auf frischer Tat ertappen.“, meinte Semir. Nico lachte verächtlich. „Soll das ein schlechter Scherz von euch sein? Ihr wollt mir quasi nicht helfen? Schöne Freunde seid ihr. Da wird man von einer daher gelaufenen, nuttenhaft angezogenen Dame dauernd belästigt, die einem dazu noch die Kunden vertreibt und die besten Freunde, zwei erfolgreiche Polizisten, wollen einem nicht helfen.“, fluchte und schimpfte der Deutschitaliener. Semir sah nur zu Ben und dieser blickte zu seinem Partner zurück. Nico hatte ja Recht. Sie wollten ihm ja helfen, aber was sollten sie tun, wenn diese Frau ihnen immer wieder entwischte. „Nico, wir werden dir helfen, aber im Moment können wir nichts unternehmen, als nach dieser Frau Ausschau zu halten.“, erwiderte Semir mit ruhiger Stimme. Man sah Nico förmlich an, dass er kochte, doch er wollte jetzt nichts sagen, was seine Freunde hätten falsch verstehen können. So nahm er nur die Violine und ging zu seinen Kunden vor. „Hier Mia... wie versprochen, deine Violine. So schön klingend, wie vorher.“, lächelte Nico das kleine Mädchen an, dass ihren Mund voller Kakao geschmiert hatte. „Danke Nico...“, freute sie sich, sprang auf und warf dabei fast die noch halbvolle Tasse ihrer Mutter um. „Mia... sei vorsichtig.“, zischte sie nur und das Mädchen sah sie bedrückt an. Elena blickte zu Nico auf und gab sich endlich einen Ruck. „Nico... hast du... ich meine... Mia und ich... würdest du gerne... mit uns zu Abend essen?“, kam es endlich über ihre Lippen. Die großen, runden, braunen Kulleraugen des Deutschitalieners weiteten sich und sein Mund verzog sich zu einem freudigen Lächeln. „Elena, das ist ... wahnsinnig lieb von euch... Ich komme gerne.“, meinte er und knetete seine Hände. Ben, der hinter dem Vorhang lauschte, grinste nur und rieb sich vor Freude die Hände. „Na also.“, kicherte er und ging mit Semir und Hartmut zum Wagen zurück.


    „Hallo Gianna…hier ist Jürgen….ich habe deine Informationen. Die beiden Typen sind Semir Gerkhan und Ben Jäger. Zwei Kriminalhauptkommissare der Autobahnpolizei. Mehr weiß ich allerdings nicht.“, hörte Gianna den Freund bei der KTU. „Danke…also gut…dann versuch so viel wie möglich über die Kerle heraus zu finden. Vor allem was Nico angeht.“, befahl sie. „Ja okay….ich melde mich…“, kam von Jürgen durch. „Semir Gerkhan…. Und Ben Jäger….“, wiederholte sie nachdenklich. Da war doch was… diese Namen waren ihr nicht unbekannt, doch woher kann sie sie…woher….? Sie dachte weiter nach, doch sie kam nicht drauf. „Schade Nico….aber solange deine Freunde bei dir sind, werde ich nicht zu dir kommen. Dann führen wir noch ein paar andere Spiele durch. Und deine Freunde werde ich mit einbinden. Mal sehen, ob sie auch so toll spielen wie du…“, sagte sie leise zu sich selbst, startet den Wagen und fuhr ab. Nur wenig später war sie in ihrer Wohnung. Ein Bild ihrer Schwester stand direkt vor ihr auf dem Schreibtisch. „Lach du nur….du kleine, miese Hexe….aber meine Rache ist sicher sehr schmerzhaft für dich….“, fauchte sie das Bild an. Dann sah sie den Mann neben Louise. „Oh man ...Paolo… warum hast du sie vorgezogen? Warum? Ich habe dich geliebt…mit dem Herzen…aber sie….sie liebt dich nur, weil ich dich liebe…und du wirst es einsehen….spätestens wenn du dran bist, den Witwer zu spielen. Ich werde dich trösten….und dir helfen den Tod deine Frau zu überwinden. Und dann wirst du dich wieder in mich verlieben. Immerhin sind wir eineiige Zwillinge. Was Franziska kann, kann ich auch…du wirst sehen…“, gurrte sie. Dann stellte sie das Bild wieder hin.

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Ben grinste Nico an. „Siehst du…sie scheint auch Gefühle für dich zu haben. Vergeig es nicht.“, meinte er nur. „Oh man.. Ben…du glaubst gar nicht wie….wie ich mich freue. Ich hoffe nur, diese Tusse lässt mich in Frieden. Wenn sie jetzt kommt, wo Elena sich für mich interessiert…da….da…kann ich sie nicht gebrauchen. Könnt ihr mich nicht bewachen?“, bat Nico und sah die Beiden mit treuen Hundeblick an. Semir lachte. „Klar…wir beschützen dich vor der Unbekannten. Das ist doch mal ein Job, der mir sehr gefällt. Mal im Ernst… Nico…wie hast du dir das denn gedacht? Meinst du, wir fahren jetzt hinter dir her und sitzen im Auto, während du mit der hübschen Frau und der kleinen Tochter da am Tisch sitzt und dinierst?“, wollte Semir wissen. Nico nickte. „Ja sicher….ich meine, wieso nicht….ich bin in Gefahr…und ihr seid bei der Polizei. Also müsst ihr mir auch helfen!“, forderte Nico auf und musste dann auch lachen. „Klingt total bescheuert… Ich als Italiener habe Angst vor einer Frau….“, tadelte er sich selbst. „Nun ja…. Ich würde mich vermutlich genauso verhalten. Also gut… heute Abend stehst du unter unserem persönlichen Schutz.“, stimmte Semir nachdenklich zu. „Danke….Ben…was meinst du…sollte ich noch Blumen besorgen? Und Schokolade für die Kleine?“, wandte Nico sich an Ben. „Wieso fragst du mich das?“, lachte Ben. „Na weil…weil….“, suchte Nico nach einem Grund und sah abwechselnd von Ben zu Semir. „Weil er verheiratet ist….“, grinste er dann und wies auf Semir.


    „Mama….warum hast du Nico eingeladen?“, wollte Mia wissen. Elena sah ihre neugierige Tochter an. „Als Dankeschön für deine Violine…“, erklärte Elena. „Aber die hätte Nico auch gemacht, wenn du ihn nicht eingeladen hast. Hast du ihn lieb?“, harkte Mia nach. Elena lächelte verlegen. Sie liebte die Neugierde ihrer Tochter. „Mia…weißt du…wenn eine Frau einen Mann gern mag, es aber nicht sagen will…dann…“, suchte Elena nach den richtigen Worten ihrer Tochter ihre Gefühle zu erklären. So zu erklären, dass ein Kind von Mias Alter verstand. „Also hast du ihn lieb. Mama…das ist gar nicht so schlimm. Ich hab Nico auch lieb. Er ist ein ganz toller Freund…“, lächelte Mia sie an und legte ihr die Hand auf die Schulter. „Du musst dich doch nicht deswegen schämen…weil…Oma sagt immer…Liebe ist das Schönste was es auf der Welt gibt…“, lächelte Mia fast tröstend. Elena streichelte ihren Kopf. „Du hast Recht… ich hab ihn sehr lieb. Und vielleicht mag Nico uns auch. Dich mag er auf jeden Fall… aber bei mir und ihm…da ist es was Anderes… verstehst du?“, wollte Elena von Mia wissen. „Klar weiß ich das… aber warum sagst du ihm einfach nicht dass du ihn liebst?“, wollte Mia wissen. „Wenn das so einfach wäre…“, stöhnte Elena. Gemeinsam deckten Mutter und Tochter den Tisch, bereiteten alles für das gemeinsame Abendessen mit Nico vor. Alles sollte perfekt sein für diesen Mann. Was war das für ein Mann, dachte Elena, als sie sich im Badezimmerspiegel betrachtete und sich noch einmal gründlich, aber dezent schminkte. „Mama, ich will mich auch hübsch machen...“, quengelte Mia und drängte ihre Mutter vom Waschbecken weg. „Du bist doch schön, mein Engel.“, lachte sie und hob das kleine Mädchen auf den Arm. Gemeinsam warteten sie nun auf ihren Gast.


    Nico hatte das Geschäft dieses Mal pünktlich geschlossen und eilte, unter dem Schutz von Ben und Semir, nach Hause, um sich für den heutigen Abend fertig zu machen. „So, wir warten dann unten vor dem Haus auf dich.“, erklärte Semir, als er Nico dabei beobachtete, wie er sein bestes Hemd anzog und noch einige Tropfen Rasierwasser an den Hals spritzte. „Danke, dass ihr dass für mich macht.“, meinte der Deutschitaliener und besah sein Gesicht eindringlich im Spiegel. Alles musste perfekt für Elena sein. Schließlich konnte er ihr jetzt vielleicht endlich zeigen, was er für sie empfand. „Kein Thema... Andrea ist sowieso mit Aida wieder einmal zu Schwiegereltern gefahren. Dann brauch ich wenigstens nicht allein in meiner kalten Bude sitzen.“, lachte Semir. „Was ist mit dem Kater? Ben hatte mir doch letztens erzählt, du hättest neuerdings ein Haustier.“, wollte Nico wissen, während er sich noch einmal die Haare nach hinten kämmte und sie zu ordnen versuchte. Semir lächelte. „Tja, im Moment schläft er überwiegend den ganzen Tag. Da brauch ich mir keine Sorgen machen und heute passt Susanne, unsere Stationssekretärin, auf ihn auf.“, erwiderte Semir und drehte sich um, als die Wohnungstür ins Schloss fiel. „So, hier Nico... ich hab dir Blumen und eine Tafel Vollmilchschokolade besorgt.“, grinste Ben und reichte beides an seinen Freund weiter. „Hmmm...“, kam es nur von Nico. „Hey, jetzt mach keinen Rückzieher.“, drohte Ben, der dieses Hmmm nur zu gut kannte. „Die Frau ist genau die Richtige für dich.“ Nico grinste über die Kupplerversuche seines Freundes. „Ich werd’s versuchen.“, meinte er und ging dann mit seinen beiden Bodyguards zum Wagen hinunter. Was diese Nacht wohl bringen mag?

  • Kapitel 3 – gefährliche Verstrickungen



    Jessica stand an ihrem Stammplatz und wartete wie gewohnt mit ihrer Freundin Carola auf Kundschaft. „Heute scheint hier echt tote Hose zu sein.“, meinte sie und Carola nickte nur. „Dabei ist doch heute nicht Freitag.“, erwiderte die erfahrene Carola und sah dann, wie ein Wagen auf die Beiden zusteuerte. „Der ist für dich, Mädchen. Ich werde den nächsten nehmen.“, lächelte Carola und ging einige Schritte weiter. Sie warf nur einen kurzen Blick zurück, sah nur noch, wie Jessica in den dunklen Wagen stieg und davonfuhr. Sie dachte sich nichts bei, als sie sah, dass das Nummernschild abgeschraubt war. Sie wusste nicht, dass sie ihre Freundin nie wieder sehen würde. „Na Kleines, hast du Lust auf ein bisschen Spaß?“, fragte der Mann und griff mit seiner großen Hand der Frau auf den Oberschenkel und ließ sie immer weiter nach oben wandern. „Klar... aber das wird dich was kosten.“, meinte sie nur und ließ ihn gewähren. „Erst werde ich dich so richtig vernaschen. Dann zahl ich ... vorher nicht...“, kam es vom Mann wieder. Langsam wurde Jessica es unheimlich. Ein Kunde, der erst nach dem gemeinsamen Akt zahlen wollte, war ihr meist verdächtig. Das hatte Carola ihr eingeschärft. Niemals solch einem Typen vertrauen. Sie wusste nicht, dass es dafür schon zu spät war. Im nächsten Moment merkte sie, wie der Wagen in einen schmalen, tiefen Waldweg einbog und nach einigen Metern zum Stehen kam. „Ich mach es aber nur mit Gummi.“, warf Jessica ein. Doch wie auf Ansage zog der Mann aus seiner Hosentasche einen Liebesgummi hervor und bereitete sich auf den Geschlechtsakt vor.


    Der Wagen wippte hin und her. Drinnen waren nur dumpfe Stöhner zu vernehmen und ein urtümliches Grunzen. Dann verstummten die Laute und Jessica öffnete langsam wieder ihre Augen und sah den Mann an. „Okay... du hattest deinen Spaß. Jetzt bezahl.“, forderte sie und unterschrieb damit ihr eigenes Todesurteil. „Wie du willst...“, lachte der Mann und hatte einen kleinen, dünnen Gegenstand in der Hand, mit der er den Hals der kleinen Nutte umwickelte und kräftig zuzog, seinem Opfer somit vollständig die Luftzufuhr abschnitt. Jessica röchelte, schlug wie wild um sich, doch alles nutzte nichts. Binnen weniger Minuten war sie schon nicht mehr am Leben. Der Mann sah zufrieden auf sein Opfer und sah kurz aus dem Fenster. Niemand war hier in dieser einsamen Gegend zu sehen. Er zog sich seine Hose an und stieg aus. Dann ging er zur Beifahrerseite und zog sein Opfer heraus. Er zog ihr alles aus und warf es einfach neben ihr. Dann ging er zum Kofferraum. Er suchte etwas und fand dann was er brauchte. „Schade mein kleiner unbekannter Nico…. Aber das hier wird dafür sorgen, dass die Bullen dich unter die Lupe nehmen…“, grinste er und schmiss das Saitenstück neben die Leiche. Es gab nicht viele Geschäfte in Köln die sich mit solchen Gegenständen beschäftigten. Eigentlich gab es nur ein Geschäft wo man die Musikinstrumente besaiten lassen konnte. Nico Fiancelli, war der einzige der sich damit beschäftigte. Und genau auf diesen Typen würde der Verdacht fallen. Der Mann stieg in seinen Wagen und griff zum Handy. „Es ist erledigt….ab sofort wird er ein gesuchter Mörder sein…“, gab er durch, als die Frau sich meldete. „Danke… dein Lohn ist in der Post… und wird sicher morgen bei dir sein.“, kam als Antwort.


    „Und was tust du wenn du nicht im Geschäft stehst?“, wollte Elena wissen. Nico sah sie an. „Nun…ich spiele in einer Band…. Mehr als Hobby. Ich spiele den Dummer oder auch mal das Keyboard…“, erklärte Nico und hob das Weinglas. „Nico….kann ich auch bei dir mitspielen?“, wollte Mia wissen. „Aber Mia…das ist nichts für dich…“, lachte Elena und strich ihrer Tochter über den Kopf. „Na…das würde ich nicht sagen….Mia ist ein Naturtalent und wenn sie will, dann spielen wir mal ein Stück zusammen…morgen oder so?“, lachte Nico. „Oh ja…siehst du Mama…Nico weiß das ich gut bin…“, strahlte die Kleine. „Ja aber jetzt musst du erst einmal ins Bett.“, meinte Elena. „Ich bringe sie nur schnell ins Bett und dann…“, lächelte Elena. Nico nickte. „Ich werde sicher nicht weglaufen…schlaf gut Mia.“, lachte er. „Nacht Nico…schläfst du heute hier?“, wollte Mia wissen. Nico sah Elena an, die rot anlief. „Nein…ich werde nach Hause fahren…“, meinte Nico nur. „Jetzt hast du aber genug gefragt…ab ins Bett meine kleine Maus…und schlaf schön.“, kam leise von Elena. „Mama…dein Bett ist doch groß…dann braucht Nico doch nicht heimfahren….er könnte einen Unfall bauen oder überfallen werden oder…“, redete Mia weiter. „Schluss jetzt…“, lachte Elena. Auch Nico wurde die direkte Art von Mia peinlich. „Vielleicht sollte ich direkt fahren…“, schlug er deswegen vor. „Nein….sie schläft sehr schnell und dann machen wir es uns gemütlich…bleib bitte noch…“, bat Elena und trieb ihre Tochter in ihr Zimmer.

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • „Was meinst du…ob Nico es bei dieser Elena schafft?“, wollte Ben wissen. „Keine Ahnung. Ich meine…sie ist hübsch…sogar sehr hübsch. Aber sie hat ein Kind und das ist nie eine einfache Sache, weil ja auch das Kind seine Bedürfnisse hat. Nico scheint sich mit der Kleinen ja auch gut zu verstehen. Warten wir ab…ich meine so eine italienische Hochzeit kann schon anstrengend sein.“, gab Semir zu bedenken. „Ach, wer redet denn direkt von einer Hochzeit… es geht jetzt erst einmal darum eine Beziehung aufzubauen. Aber mal was Anderes. Was meinst du könnte hinter dieser unbekannten Schönen stecken? Ob sie sich wirklich nur in Nico verguckt hat? Ich meine, sie muss doch wissen, dass sie bei ihm keine Chance hat. Nico steht auf Blondinen und nicht auf Brünette. Schon gar nicht auf heißblütige Italienerinnen.“, erklärte Ben. „Wir werden es sicher als erstes erfahren. So halt du mal Wache ich mach für einen Augenblick die Augen zu…“, schlug Semir vor. „Was? Wieso willst du denn schlafen? Ich meine, wir haben es gerade mal zehn Uhr abends…Nico wird sicher gegen elf nach hause fahren und dann…können wir auch Feierabend machen. Nico wird mit mir in meine Wohnung fahren, damit er Ruhe bekommt und dann kannst du auch nach Hause fahren.“, empörte Ben sich. „Ja sicher….halt du die Augen offen….ich döse nur. Von mir aus kannst du mir auch eine Geschichte vorlesen oder was erzählen. Stört mich nicht…“, murmelte Semir und grinste leicht. „Ich fasse es nicht…“, stöhnte Ben. „Was denn?“, wollte Semir wissen. „Na dass du so eine Observierung machst… du gibst mir die Arbeit und pennst dabei ein?“, wollte Ben wissen. „Es ist keine Observierung sondern ein Gefallen. Und Nico ist in erster Linie dein Freund…also kannst du auch arbeiten…“, meinte Semir nur. „Nico ist unser Freund…“, berichtigte Ben. Der Schlagabtausch ging noch eine ganze Weile weiter.


    Elena und Nico machten es sich gemütlich und tranken ein Gläschen Wein miteinander. „Nico, ich ... ich muss dir etwas sagen, was für mich nicht sehr einfach ist. Ich hab, ehrlich gesagt, Angst, es dir zu sagen.“, fing sie stotternd an und sah ihren Geliebten an. Nico hielt den Atem an und sah sie abwartend an. „Elena, ich... ich weiß, glaub ich, was du mir sagen...“ „Bitte Nico... lass mich... Nico, Nico, ich liebe dich. Ich könnte mir ein Leben mit dir vorstellen... im Grunde habe ich immer davon geträumt. Mia liebt dich und mag dich... Ich...“, stammelte sie erneut, doch dieses Mal nahm Nico ihr Gesicht in die Hand und küsste sie voller Zärtlichkeit und Leidenschaft. Damit war alles gesagt, was sich die Beiden hätten sagen können. Beide verfielen in einem Fluss von Zärtlichkeiten und Gefühlen. Die Liebkosungen gingen lange und beider vergaßen darüber fast die Zeit. „Ich muss jetzt gehen, Elena.“, hauchte er ihr ins Ohr und löste sich nur sehr schwer von seiner neuen Liebe. „Ich weiß...“, kam es von ihr und sie blickte vielsagend in Richtung Zimmer von Mia. „Verstehe... du willst nicht, dass sie sieht, was wir hier treiben.“, lächelte Nico und stand auf. Elena sah ihm liebend nach. „Versteh mich doch... ich will nicht, dass sie sich zu viele Hoffnungen macht und sie dann doch nicht erfüllt werden können.“, erklärte sie, während die Nico zur Tür brachte. „Ich verstehe... aber irgendwann musst du es ihr sagen.“, erklärte er und sie nickte nur. „Ich weiß. Bye.“, verabschiedete sie ihn und gab ihrem Liebsten einen Kuss. Dann fiel die Tür ins Schloss und mit leichten Füßen ging der Deutschitaliener zum Wagen von Semir und Ben und ließ sich nach Hause fahren. „Und? Wie war es?“, wollte Ben gleich wissen, doch das Grinsen von Nico sagte alles, auch ohne Worte. „Sei doch nicht so neugierig, Ben.“, grinste Semir nur. „Was denn? Darf man nicht mehr wissen, wie es um die Liebe bei seinem Freund steht?“, wollte er wissen. „Ben? Halt die Klappe und fahr.“, lachte Nico und wusste noch nicht, was am nächsten Morgen passieren würde.


    Anna Goldblum, von Beruf her Ornithologin, ging mit ihrem Rufmessgerät und ihrem Beagle George auf die Pirsch nach den immer seltener gewordenen Nachteulen. George verhielt sich dabei ganz ruhig, drückte die Nase auf den Boden und las alle möglichen Gerüche dadurch auf. Doch plötzlich ergriff ihn ein ganz wilder, durchdringender Geruch. „WAU... WAU“, kam es dröhnend aus der Kehle des kleinen Jagdhundes und sofort zog er Leine samt Frauchen hinter sich her. „George, bleib stehen... was ist denn mit dir los?“, fragte sie, als sie durch den großen Ruck zu Boden gerissen wurde und nur noch sah, wie ihr Hund im Gebüsch verschwand, sie aber immer wieder durch sein lautes, orientierendes Bellen zu sich rief. Anna rappelte sich auf und rannte dem Bellen immer weiter nach, bis sie vor etwas entsetzlichem stand. Sofort schlug sie die Hände vor den Mund und versuchte, den aufkommenden Brechreiz zu unterdrücken. „Oh mein Gott.“, stieß sie aus, als sie sich wieder gefangen hatte und näherte sich langsam der vom Mondlicht hell beleuchteten Leiche. Es war, soviel konnte sie erkennen, ein noch recht junges Mädchen, was dort wie ein Stück weggeworfenes Papier lag. Noch immer bellte George und schnüffelte in der Gegend um die Leiche herum. „George, komm da weg.“, stieß sie aus und griff zu ihrem Telefon. „Hallo? Polizei? Etwas Furchtbares ist passiert… Ich... eine Leiche ... ich habe eine Leiche gefunden. Kommen sie schnell.“, stammelte sie ins Telefon und legte dann auf. Sie konnte nicht mehr hinsehen. Das war zu viel für sie. Langsam ließ sie sich auf einem umgestürzten Baumstamm nieder und wartete nur auf das Eintreffen der Polizei.


    Lars Weinheimer machte sich gerade bereit den Feierabend einzuleiten. Heute war es zum Glück ruhig in der Mordkommission. Lars war 42 und hatte bereits vier Kinder. Seine Frau war bis vor der Geburt der ältesten Tochter selbst als Polizistin tätig, hatte dann aber den Beruf für die Familie aufgegeben. Er löschte das Licht und wandte sich zum Gehen, als das Telefon anschlug. „Tut mir Leid, wenn ich dir den Feierabend versaue, aber ich habe hier eine weibliche Leiche, die ziemlich übel zugerichtet ist. Waldgebiet Ossendorf….direkt hinter dem kleinen Parkplatz Lichtenwalder Straße…“, hörte er seinen Freund Olaf Bräuning. „Och Mensch…kannst du das nicht allein machen?“, wollte Lars wissen und ließ seine Stimme weinerlich erklingen. „Leider nein… es ist dein Gebiet und die Kleine scheint aus der horizontalen Richtung zu stammen. Komm einfach her…“, bat Olaf. „Bin schon unterwegs…“, stöhnte Lars. Er legte auf und rief Julia an. „Hallo Schatz…ist die Mama auch da?“, wollte er wissen, als Larissa, seine älteste Tochter sich meldete. „Mama….Papa kommt mal wieder später…“, hörte er sie wohl in die Richtung der Mutter rufen. Er lächelte leicht. Seine Tochter wusste genau, warum er anrief. Sie würde auch eine sehr gute Polizistin abgeben. „Ja….?“, fragte kurz darauf Julia durch den Hörer. „Schatz…ich muss leider noch was machen. Wir haben eine Leiche gefunden und…Olaf meint ich müsste hin….ich weiß…ich hab versprochen heute mit den Kindern was zu unternehmen...aber…“, versuchte Lars zu erklären. „Schon gut… ich mache das schon. Aber bitte…komm auf jeden Fall heute nach Hause…“, ermahnte Julia ihn. Lars gab ihr einen Kuss durch den Hörer. „Ich liebe dich….und die Bande auch. Ich mache alles gut, versprochen…sobald der Fall gelöst ist. Vielleicht können wir ihm ja auch der Sitte aufdrücken. Wenn es nämlich stimmt, dann ist die Tote eine Hure…. Und dann ist es nicht unser Spielplatz…“, erklärte er. Kurz darauf legte er auf und fuhr los.

  • „Ich bin einfach nur mit meinem Hund hier gewesen. Wissen Sie, ich suche nach einer Nachteule, die sehr selten geworden ist und…mein George fing an zu bellen und riss sich los. Und dann…sah ich sie…oh mein Gott… ich dachte erst sie schläft aber…dann…sie war noch so jung. Ist sie vergewaltigt worden?“, fragte Anna besorgt. „Das kann ich Ihnen nicht sagen. Frau Goldblum… haben Sie sonst jemanden gesehen, der sich hier herum trieb? Oder ein Auto was weg gefahren ist oder eine Person die sich entfernt hat?“, wollte Olaf Bräuning wissen. Anna schüttelte den Kopf. „Nein….hier war nichts. Glauben Sie, dass…“, fragte Anna weiter. „Sie müssen noch zum Revier kommen und Ihre Aussage unterschreiben. Halten Sie sich bitte zu unserer Verfügung…“, bat Olaf ohne auf die Frage von ihr einzugehen. „Ja sicher… ich… ich bin in der Uni auf jeden Fall zu erreichen…“, nickte sie. „Ich lasse Sie und Ihren Hund jetzt nach Hause bringen. Wir melden uns bei Ihnen…“, lächelte Olaf und winkte einen der uniformierten Kollegen heran. „Bringst du die Dame und ihren Hund bitte nach Hause…“, befahl er freundlich. Wenig später fuhr der Wagen ab. Olaf sah auf die Sachen, die die KTU langsam zusammen trug. „Hier… das haben wir in der Nähe gefunden.“, meinte einer der Männer und hob ein Stück Draht hoch. Olaf nahm es und stellte fest, dass es kein Draht war. „Was ist das?“, fragte er. „Das ist eine Saite…also für ein Musikinstrument. Von der Größe her würde ich sagen, Violine. Vielleicht hat der Mörder das hier liegen lassen, oder fallen lassen oder einfach vergessen…“, mutmaßte der Mann. „Ja kann schon sein. Okay… lasst es alles untersuchen. Spermaspuren….Blutspuren, Hautpartikel…alles klar!“, forderte er auf. „Ja sicher… wie immer….“, murmelte der Spezialist und ging wieder zu den Kollegen.


    Nico stieg vor seiner Haustür aus. „Hey… danke Freunde…es war wirklich klasse. Wisst ihr…Elena ist…sie ist…sie…“, suchte Nico nach richtigen Worten. Doch sie fielen ihr nicht ein. „Sie ist ein Engel auf Erden….?“, grinste Ben. „Ja…wenn du es so siehst ist sie das und ….Mia ist mir ans Herz gewachsen…sie ist ein noch größerer Engel. Immerhin ist Mia es gewesen, die mich und Elena zusammen gebracht hat. Sie und ihre Violine. Sie wollte Unterricht haben und hat sich bei mir danach erkundigt…also Elena für Mia…“, erklärte Nico und wurde rot. „Ich bin verliebt….ich bin wirklich verliebt…“, entschuldigte er lachend. „Ja…und Romeo muss nun ins Bett…weil David und Goliath auch morgen ihren Dienst schieben müssen…gute Nacht Nico und angenehme Träume…“, lachte Ben. Nico hob die Hand, als Semir Gas gab. „David und Goliath…ja? Darf ich mal fragen wer wer ist?“, wollte Semir auf der Fahrt wissen. „Ist das denn nicht offensichtlich? Ich bin David und du bist Goliath.“, grinste Ben. Semir sah ihn erstaunt an, denn immerhin war Goliath ja ein Riese. „Wieso das?“, harkte er deshalb nach. „Weil ich…im Gegensatz zu Gerkhan ein Gewinner bin…. Also bin ich David…“, grinste Ben. „Sehr witzig...“, gab Semir lachend zurück. „Morgen hole ich dich dann gegen acht ab. Also ab ins Körbchen David…“, meinte er, als er vor Bens Tür hielt. „Du auch Goliath… und angenehme Träume…bis morgen…“, verabschiedete Ben sich.


    Lars kam mit seinem silbernen Alfa Romeo, dank der Hilfe des aufgesetzten, eingeschalteten Blaulichts, schnell zum Tatort und stieg mit zwei to-go-Bechern aus seinem Wagen. „N’Abend Olaf... hier für dich.“, meinte der Familienvater und Hauptkommissar. „Danke... willst du sie dir ansehen, ehe sie weggebracht wird?“, wollte sein Kollege wissen und nahm den Becher entgegen, führte ihn gleich zum Mund und trank einen kräftigen Schluck daraus. „Nein, ich schau sie mir dann morgen in der Rechtsmedizin an... Sag mir nur die traurigen Details, damit ich schnell zu meiner Familie kann.“, meinte Lars Weinheimer zu seinem gleichaltrigen Kollegen. Dieser nickte. „Also, Wegener meint, dass die Nutte erwürgt worden ist. Die Kleidung hatte der Täter ihr mit ziemlicher Brutalität ausgezogen und daneben gelegt.“, erklärte er und ging mit seinem Partner zum Fundort, wo die Kleidung noch lag und die Umriss der Leiche noch deutlich erkennbar waren. „Was ist deine Meinung?“, wollte Lars dann wissen, nahm einen Schluck aus seinem Becher und sah seinen Kollegen an. Olaf blickte seinen Chef an und legte dann mit vollem Einsatz los. „Okay... ich denke, es ist so abgelaufen. Wahrscheinlich ist der Täter mit der kleinen Nutte hier reingefahren und wollte seinen Spaß haben... Sie wollte nicht, wollte aussteigen und wegrennen. Zu ihrem Pech war er schneller, packt sie, wirft sich mit ihr zu Boden und reißt ihr die Kleider vom Leib. Der Doc meinte, er kann eine Vergewaltigung nicht ausschließen. Dann, als er seinen Spaß gehabt hat, erwürgt er die Kleine, damit sie nicht reden kann.“, endete Olaf mit seinen Vermutungen. Dann stand er wieder auf, nahm die in Plastikfolie eingewickelte Musiksaite hervor und zeigte sie seinem Partner. „Das haben wir neben der Leiche gefunden.“ „Eine Saite? Vom Täter?“ „Mit großer Sicherheit. Sie wird bestimmt nicht so musikalisch gewesen sein.“, meinte Olaf mit reichlich Zynismus in der Stimme. „Gut, bring alles in die KTU und find schon mal raus, wer sie war. Wir machen dann morgen weiter.“, erklärte Lars und ging zu seinem Wagen zurück. „Ja, und du? Wieso muss eigentlich ich immer anfangen?“, kam es klagend von Olaf hinterher. „Weil ich der Dienstältere und dein Chef bin und du außerdem keinen hast, der zu Hause auf dich wartet.“, grinste Lars und fuhr zu seiner Familie.

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Nico stand am nächsten Morgen vor seiner Kaffeemaschine und beäugte sie wie in Trance. Die ganze Nacht hatte er kaum ein Auge zugetan. Immer wieder musste er an den gestrigen Abend denken. Wie schön und liebevoll Elena doch zu ihm war und wie die kleine Mia ihre Fragen abschoss. Nico musste über die Kleine wirklich lachen. Waren Kinder in diesem Alter nicht einfach niedlich?, dachte er und versuchte sich an seine eigene Kindheit zu erinnern. Doch in diesem Moment klingelte das Telefon. „Merkwürdig.“, dachte er und sah auf die Uhr. „Wer kann denn das nur um diese frühe Stunde sein?“, wollte er von seinem in der Kaffeekanne sich spiegelndes Gesicht wissen und nahm den Hörer in die Hand. „Nico Fiancelli...“, meldete er sich und erschrak, als er die Stimme am anderen Ende der Leitung erkannte. „Hallo Nico, hier ist Gianna...“, hörte er die gurrende Stimme der Stalkerin. Am Liebsten hätte er sofort wieder aufgelegt, doch dann hätte sie gleich wieder angerufen. „Was... was willst du?“, fauchte er mit voller Wut in seiner Stimme. „Nico, ich will dich... und ich werde dich kriegen... Bitte, weise mich nicht ab... ich kann dir alles geben, was du brauchst, und sogar noch viel, viel mehr...“ „Verschwinde und lass mich in Ruhe... und hör auf, in mein Leben herumzupfuschen... oder ich schwöre dir, du wirst es bereuen...“, fauchte er wütend und knallte den Hörer auf die Gabel. Zitternd stand er am Küchenschrank, die Hände umklammerten fest die Arbeitsplatte und bohrten sich fast in sie hinein. Was wollte dieses Weib nur von ihm? Langsam kam er wieder zu sich und machte sich dann für den neuen Arbeitstag im Musikladen fertig.


    Auch für Lars begann der Tag. Er stand auf und schlurfte ins Bad. Einen Blick in den Spiegel ersparte er sich. Nach einer kalten Dusche ließ er sich den Kaffee schmecken, verabschiedete sich von seiner Frau mit einem sanften Kuss. „Bist heute Abend… ich versuche pünktlich zu sein.“, sagte er zu der schlafenden Frau. Nur wenig später war er bereits auf dem Weg zur Dienststelle. Und dort erwartete ihn bereits der Bericht der Spurensicherung über den Leichenfund am vergangenen Abend. Lars nahm den Bericht und las. „Der Tod traf gegen 22 Uhr durch Erwürgen ein. Für diese Tat wurde eine Saite verwendet, wie sie am Tatort gefunden wurde. Aufgrund der Größe ist kein Fingerabdruck zu bekommen. Von der Kleidung ebenfalls nicht. Es wurden keine Spermaspuren entdeckt, obwohl die Tote kurz zuvor Sex gehabt haben musste. Aber einvernehmlich.“, las er vor. „Merkwürdig…. Aber das würde dafür sprechen, dass sie mit einem Kunden dort war. Und damit wird es einfach sein, den Mörder zu finden.“, lobte er sich selbst. Wieder sah er in die Akte. „Jessica Winkler….“, las er. Die Identität von der Toten war bekannt. Damit kam er einen großen Schritt weiter. Nun musste er nur noch wissen wo sie ihren Stand hatte. Zum Glück gab es nicht viele Standorte, denn die Bürgermeister jeder großen Stadt verbannten die Mädchen aus dem Gewerbe an den Stadtrand. Und deshalb konnte es nur Longerich sein. Lars schnappte seinen Wagen und fuhr los.


    Carola wartete vergebens auf Jessica. Thomas, ihrer und Jessicas Zuhälter kam zu ihr. „Wo ist Jessi?“, fragte er. „Ich weiß es nicht… sie ist seit gestern Morgen verschwunden. Nach einen Freier kam sie nicht wieder und…“, erklärte sie und zog sich zusammen. „Wenn sie heute Abend nicht wieder hier ist, dann kannst du ihr ausrichten, dass sie den letzten Atemzug getan hat. Ich werde sie eigens umbringen, wenn sie mit dem Geld abgehauen ist…“, drohte Thomas. „Tommy…ich bin mir sicher, dass etwas passiert ist. Ich meine…ich…ich hab gesehen, wie sie mit dem Typen weg ist und…“, versuchte sie ihn zu beruhigen. „Ihr nervt mich….ich kümmere mich um euch und wie dankt ihr es? Ihr verdient nicht genug!“, fauchte er und schlug Carola mit der flachen Hand ins Gesicht. Sie fing an zu weinen und hockte sich vor ihm hin. „Bitte… ich…ich habe immer alles getan…alles was du wolltest…“, weinte sie. Wieder holte Thomas aus. Doch diesmal kam der Schlag nicht. Carola öffnete vorsichtig die Augen, als sie ein Stöhnen hörte. „In meiner Gegenwart wird keines der Mädchen geschlagen…“, hörte sie einen Mann sagen. Sie sah, wie ein Fremder Thomas den Arm auf den Rücken gedreht hat. „Mann du Affe!! Ich bring dich um!! Lass mich los!!“, schrie Thomas und versuchte sich zu befreien. „Ganz ruhig… Lars Weinheimer, Mordkommission…“, stellte sich der Mann vor. „Ein Bulle? Was willst du hier, Mann…“, fauchte Thomas. Der Polizist ließ ihn los und Thomas rieb sich den Arm. „Sagt Ihnen der Name Jessica Lange etwas?“, wollte Weinheimer wissen. Thomas nickte. „Das ist eines meiner Mädchen… und egal was sie Ihnen erzählt hat… sie lügt!“, verteidigte Thomas sich sofort.

  • Ben und Semir trafen sich auf dem Parkplatz. „Morgen….Partner…“, begrüßte Semir Ben. „Ja….morgen…morgen...“, murmelte Ben verschlafen. „Oh…bist du immer noch müde?“, lachte Semir. „Ja bin ich….Boah…ich habe Magenschmerzen. Ich glaube die Baguettes die ich gestern gegessen habe waren schlecht.“, stöhnte Ben. Semir lachte noch lauter. „Das denke ich nicht…aber vielleicht hättest du sie nicht alle auf einmal essen sollen…“, empfahl er. „Danke für dein Mitgefühl…wirklich sehr nett.“, fauchte Ben zurück. Gemeinsam gingen sie ins Gebäude. „Oh…morgen Semir, morgen Ben…ich habe frische Mettbrötchen in der Küche…“, begrüßte Susanne die Hauptkommissare und biss in eines der deftig riechenden Brötchenhälften. Ben sah angewidert weg. „Was hast du denn?“, wollte Susanne wissen. „Magen verdorben…“, grinste Semir und knuffte Ben in die Seite. Dieser brummte nur und verzog sich in sein Büro. „Willst du wenigstens eins, Semir?“, wollte Susanne wissen. „Oh ja... gerne...“, grinste der Deutschtürke nur und nahm gleich zwei davon mit, ging mit den Brötchen ins Büro. „Das machst du jetzt nur, um mich zu ärgern, was?“, kam es stöhnend von Ben, der sich seinen geschundenen Bauch rieb. „Jaaaaaaaa....“, grinste Semir und biss herzhaft in sein zweites Frühstück hinein, holte dann aber aus einer der unteren Schubladen seines Schreibtisches eine Packung mit Magentabletten heraus. „Hier, die helfen dir... du solltest sie allerdings mit Wasser, anstatt mit Kaffee hinunterspülen.“, mahnte Semir und Ben ging sich ein großes Glas Wasser holen.


    Während sein Partner auf dem Weg zur Küche war, kam Kim Krüger ins Büro. „Semir? Könnte ich Sie und Ben bitte in fünf Minuten in meinem Büro sprechen?“, bat sie den am Tisch sitzenden und frühstückenden Kommissar. Schlagartig hörte dieser auf zu kauen und sah zu seiner Chefin mit gefüllten Wangentaschen hoch. „Hat das noch etwas Zeit oder soll es sofort sein?“, wollte er wissen. „Nein, bitte sofort... in fünf Minuten, aber schlucken sie erst runter und wischen sie sich die Krümel ab, bevor Sie zu mir kommen.“, erwiderte Kim gelassen und grinste nur. Sofort wischte sich der Deutschtürke mit dem Handrücken die Krümel aus dem Gesicht und packte das Brötchen zurück in die Frischhaltefolie, als Ben wieder ins Büro kam. „Brauchst dich gar nicht erst hinzusetzen. Wir sollen gleich zur Chefin kommen.“, meinte Semir und grummelnd folgte der Jungkommissar seinem Partner ins Büro von Kim. „Meine Herren, ich habe gerade erfahren, dass sie gestern freiwillig Überstunden geschoben haben... Darf man fragen, warum?“, fing Kim gleich an, ohne, dass sie abwartete, ehe die Tür geschlossen war. Jetzt mussten sich beide Kommissare etwas einfallen lassen. „Wir... wir haben Personenschutz für einen von einer Stalkerin verfolgten ... ähm ... Mitbürger übernommen.“, erklärte Ben schnell und versuchte, seine Nervosität durch ein aufgesetztes Lächeln zu unterbinden und die Lüge dadurch noch zu stärken. Kim hob ihre Augenbrauen an. „So? Und darf man fragen, um wen es sich handelt und warum gerade sie sich dafür bereit erklärt haben?“, kamen schon die nächsten, ziemlich böse klingenden Fragen aus dem Mund der Chefin. Nun war guter Rat bei beiden teuer. Schnell musste eine Ausrede her. Doch was, wenn nicht die Wahrheit konnte sie jetzt noch retten.


    „Tja, das wird ein bisschen schwierig, Meister.“, meinte Lars zu dem Zuhälter, der sich ihm gegenüber ziemlich feindlich verhielt. „Ihre kleine Geldmatte ist nämlich gestern Abend ermordet aufgefunden worden und so, wie ich sie vorhin verstanden habe, hätten sie ihr nur zu gerne das Lebenslicht ausgeblasen.“, fauchte Lars, an dessen Sprache man gut hören konnte, dass er von den Straßen der Problemviertel dieser Stadt stammte. Aber er wurde nie wie seine Schulkameraden. Er wollte immer raus aus diesem Haufen Elend und hatte es geschafft. Doch nie vergas er, wo er herkam, da ihn die meisten seiner Fälle immer daran erinnerten. „Das... das war doch nur so daher gesagt... Man, sie war für mich lebend mehr wert. Meinen sie, das alte Gestell hier bringt mir die Miete alleine ein?“, fauchte Thomas und deutete auf Carola, die sich inzwischen in eine weit genug entfernte Ecke zurückgezogen hatte, aber immer noch so dicht bei den Männern, dass sie alles hören konnte. „Sagen sie, auch, wenn ich mir die Antwort schon fast denken kann, aber besitzen sie ein Musikinstrument?“, wollte Lars wissen. „Ein was?“, kam es erstaunt von Thomas wieder. „Schon gut... Frauchen, weißt du, wer als letztes mit Jessica Winkler zusammen war oder wie ihr letzter Kunde ausgesehen hat?“, wollte er von Carola nun wissen. „Nein, wir standen an unserem Stammplatz und es war gestern nicht viel los. Gegen halb zehn kam dann ein Wagen angefahren und ich sagte zu Jessi, dass sie den Kunden haben darf. Oh Gott... wenn ich ihn genommen hätte, dann würde sie noch leben.“, schluchzte sie los. „Würdest du bitte mit mir ins Büro kommen und den Mann unserem Phantomzeichner beschreiben?“, bat er. Carola nickte und ging mit.

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    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Olaf saß derweil schon im Büro und besah sich die als Tatwaffe deklarierte Instrumentensaite. „Ein mit Silber umwickelter Stahldraht, selbst gedreht. Wird meist bei hochwertigen Violinen verwendet.“, stand im Bericht der KTU. Und mit diesem Draht hatte man das arme, junge Ding nun aus dem Leben gerissen, dachte sich Olaf, der, genau wie Lars, aus den Problemvierteln dieser Stadt stammte und die Gesetze der Straße kannte, auch ihres Sprache noch immer sprach. Immerhin waren es seine Wurzeln. Zur Polizei war er eigentlich nur gegangen, weil er es seiner sterbenden Großmutter, seiner bis vor wenigen Jahren einzig lebenden Verwandte versprochen hatte. Doch nun liebte er diesen Beruf und er liebte es, mit Lars zusammen zu arbeiten. Die Beiden waren wie Pech und Schwefel. Sie ergänzten sich in jedem Fall gut. Während Lars sich mehr auf die Verhöre spezialisiert hatte, ging Olaf lieber den sichtbaren Spuren und Beweisen nach und nagelte so den Täter fest. Und dieses Mal hatte er einen Verdacht. Denn es gab in ganz Köln nur einen Bekannten, der so hochwertige Saiten für Violinen anfertigte und verkaufte. Schnell suchte er sich aus den Gelben Seiten die Adresse raus, hinterließ seinem Chef eine Nachricht in Form eines gelben Klebezettels am PC-Monitor und fuhr in die Stadt zu Nico Fiancelli. Doch konnte dieser rechtschaffende Mann wirklich ein brutaler Nuttenmörder sein?


    Kapitel 4 - Der Verdacht

    Nico stand in seinem Laden und räumte die Regale ein. Gerade erst waren neue Schlagstöcke aus China eingetroffen. Die Dinger gingen weg, wie warme Semmel und sorgten dafür, dass Nico stets was in der Kasse hatte. Er ging nach hinten, um die Kartons zu entfernen als er die Klingel hörte. Wieder ging er nach vorn. Ein Mann in einem Anzug stand an der Theke. „Guten Morgen…was kann ich für Sie tun?“, wollte Nico wissen und lächelte freundlich. „Olaf Bräuning, Mordkommission. Herr Fiancelli…ich hätte ein paar Fragen in einem Mordfall an Sie…“, erklärte der Mann und legte einen Ausweis vor. Nico nahm ihn und sah ihn sich genau an. „Was kann ich denn für die Mordkommission tun?“, wollte er wissen. „Es geht um dieses Teil hier…können Sie mir sagen was das ist?“, wollte Bräuning wissen und hob einen Beutel hoch. Darin erkannte Nico einen Teil seiner Sorte von Saiten. „Ja…das ist eine Violinensaite… oder zumindest ein Teil davon.“, erklärte Nico. „Sie erkennen es also wieder?“, wollte Bräuning wissen. „Das gehört zu meinem Beruf…Ich stelle solche Saiten her.“, kam etwas verwundert von Nico. „Wo waren Sie gestern in der Zeit zwischen 6 und 10 Uhr abends?“, harkte Bräuning nach. „Ich…? Warum?“, stellte Nico die Gegenfrage. „Bitte beantworten Sie meine Frage…“, forderte Bräuning auf. „Ich…. War bis halb sieben hier im Laden und dann….war ich aus…ich meine essen…mit einer wunderschönen Frau.“, erklärte Nico stockend. „Wie hieß die Dame? Vielleicht Jessica Winkler?“ kam die nächste Frage. „Nein….der Name sagt mir gar nichts…“, widersprach Nico. „Was zum Teufel soll das denn?“, hängte er an. „Wir haben eine junge Frau aufgefunden. Sie wurde ermordet. Mit dieser Saite und wie Sie eben zugaben, ist es ihre Saite…. Ich möchte Sie bitten mit mir zu kommen. Tun Sie mir den Gefallen und wehren Sie sich nicht. Es täte mir sehr Leid, wenn ich Gewalt anwenden müsste…“, erklärte Olaf Bräuning. „Aber…ich…ich …hab doch nichts getan. Ich hab sogar ein Alibi!“, versuchte Nico zu erklären. Dennoch ließ er sich ohne Widerstand abführen.


    „Nun ja….es war unser Freund. Er hat uns gebeten. Frau Krüger… die Stunden werden wir nicht als Überstunden abrechnen. Es war eine private Überwachung…“, erklärte Semir. Kim sah ihn an. „Ich werde es so erst einmal stehen lassen. Aber künftig möchte ich, das solche privaten Überwachungen oder Personenschutz mit mir abgesprochen werden.“, gab sie kühl zurück. „Ja sicher…Frau Krüger.“, bestätigte Semir und nickte artig. „Dann machen Sie nun Ihren normalen Ablauf. Ich erwarte einen Bericht.“, forderte Kim sie auf und entließ die Beiden. Wenig später im Büro saßen sie sich gegenüber. „Warum hast du ihr gesagt, dass es privater Natur ist. Du weißt doch, wie sie darauf reagiert…“, wollte Ben wissen. „Nun…die Wahrheit ist immer besser als irgendwelche Lügen.“, erklärte Semir. „Ach findest du? Nun ja…. Wenn ich bedenke, sie ist nicht ausgerastet…das ist schon mal ein Vorteil“, grinste Ben als er kurz nachgedacht hatte. „Na komm…lass uns mal weiter machen. Wir müssen unsere Tour hinter uns bringen und dann den Bericht schreiben….“, meinte Semir und stand auf. In diesem Augenblick klingelte das Telefon. „Gerkhan…“, meldete Semir sich. „Kriminalhauptkommissar Olaf Bräuning von der Mordkommission. Herr Gerkhan…ich habe hier einen Nico Fiancelli sitzen. Er steht unter Mordverdacht und behauptet, dass Sie und Ben Jäger ihm ein Alibi geben können…“, hörte Semir. „Wie war das? Nico steht unter Mordverdacht?“, fragte er ungläubig nach. Ben sah ihn an. „Es wäre vielleicht besser, wenn Sie und Herr Jäger zu uns kommen. Dann können wir alles besprechen. Aber die Beweise sind sehr erdrückend. Das kann ich ihnen schon sagen.“, hörte er Bräuning sagen. „Ja… sicher wir kommen…“, gab Semir durch und legte auf. „Was ist mit Nico?“, harkte Ben sofort nach. „Nico soll jemanden umgebracht haben….mehr weiß ich nicht.“, kam leise von Semir.

  • Gianna sah genüsslich zu, als Nico abgeführt wurde. „Mein armer kleiner Nico….aber das ist die Strafe dafür, das du mich ablehnst.“, sagte sie leise. Sie griff zum Telefon und rief Jürgen an, der immer noch seinen Dienst bei der KTU ableistete. „Was hast du über unsere beiden Freunde herausgefunden?“, wollte sie wissen. „Ja….der jüngere von den Beiden ist Ben Jäger, Kriminalhauptkommissar, allein stehend. Er ist der Sohn von einem gewissen Konrad Jäger, dem Baumogul aus Köln. Der Andere ist Semir Gerkhan, verheiratet, eine Tochter und ein weiteres Kind ist unterwegs.“, hörte sie Jürgen sagen. „Das ist sehr gut…dann werde ich mich mal darauf bereit machen, diese beiden Herren in ihre Grenzen weisen. Sie werden noch sehen, dass es gefährlich ist sich mit mir anzulegen.“, grinste sie und legte auf. Jetzt war die erste Stufe ihres Planes getan. Jetzt musste sie nur dafür sorgen, dass Nico vorerst frei kam und dann auf sie losging. Dann konnte sie ihren Kern des Planes in die Tat umsetzen. Sie zog ihre Mütze tief ins Gesicht und machte sich auf dem Weg zu ihrem Geliebten, mit dem sie sich immer heimlich traf. Eine kleine, abgelegene Pension diente beiden als Treffpunkt. Gianna ging zur Rezeption und sah den Mann dahinter an. „Guten Tag... ist mein Mann schon da?“, wollte sie von dem Rezeptzionist wissen. „Darf ich ihren Namen wissen?“, bat der Mann und sah in den Computer vor ihm hinein. „Franziska Rosenfeld...“, erklärte Gianna mit vollster Überzeugung. Der Mann tippte den Namen ein und lächelte dann. „Gut, Frau Rosenfeld, ihr Mann ist tatsächlich schon da... er wartet auf ihrem Zimmer... 23... zweiter Stock.“, gab er bekannt und so schnell er gucken konnte, sprintete die junge Frau wie eine Gazelle die Treppen hinauf.


    Paolo Rosenfeld saß auf seinem Bett und sah sich das Bild seiner großen Liebe an. „Ach Gianna... bald sind wir wieder vereint. Das verspreche ich dir... Franziska hat sich zwischen uns gedrängt. Das ist mir jetzt klar... sie hat es mir selbst in einem Anfall von Alkohol gestanden. Jetzt ist mir alles klar geworden...“, ging es bei ihm los. „Dann weißt du ja, was zu tun ist.“, kam es von Gianna, die plötzlich in der Tür stand. Sofort drehte sich Paolo um und sah seine große Liebe mit strahlenden Augen an. „Da bist du ja endlich. Hat alles geklappt?“, wollte er wissen und umarmte sie, strich ihr liebkosend über die Oberarme. „Du weißt doch, was ich in die Hand nehme, klappt auch. Jetzt müssen wir nur noch dafür sorgen, dass Nico so sauer auf mich wird, dass er auch als Mörder von Gianna in Frage kommt.“, lachte sie und erwiderte seine Liebkosungen. „Komm, ich muss bald wieder zurück nach Hause. Seid einiger Zeit ist Franziska vollkommen unerträglich geworden. Ich glaube, sie ahnt was.“, stieß er aus und küsste währenddessen Giannas Hals, zog sich gleichzeitig sein Hemd und die Hose aus. „Geduld, Liebster, nur Geduld. In drei Tagen ist alles vorbei und dann können wir unser Leben führen, wie wir es immer vorgehabt haben. Kinder, ein Haus und einen Hund.“, säuselte sie und nahm seine Hände von der Hose. Sie zog ihm selbst die Hose aus und strich ihm über die in der Unterhose befindliche Beule. Alsbald landeten die beiden Verschwörer in dem großen Bett, liebten und liebkosten sich. Das Bett wackelte hin und her, barst fast unter den Bewegungen der beiden Leute. Immer und immer wieder liebten sie sich, küssten sich und fühlten sich innig verbunden.


    „Herr Fiancelli, ich frage sie, warum diese Saite neben der Leiche gefunden wurde?“, ging es im Büro von Olaf Bräuning mit dem Verhör des Deutschitalieners vonstatten. „Was weiß ich denn... Ich sage ihnen doch, ich war bei einer der wunderbarsten Frau der Welt.“, stieß Nico aus und vergrub sein Gesicht vollkommen verzweifelt in seinen Händen. „Herr Fiancelli, ich will nur wissen, an wen sie in letzter Zeit solche Saiten verkauft haben... denn ich bin sicher, so blöd sind sie nicht, dass sie eine ihrer eigenen Saiten benutzen.“ „Ach, das klang aber gerade noch ganz anders.“, fauchte der Deutschitaliener und sah auf, als die Tür aufging. „So Frau Kunze, kommen sie. Jetzt machen wir zusammen eine Phantomzeichnung.“, meinte Lars Weinheimer zu Carola, doch die verwurzelte in der Tür, deutete auf Nico und stammelte nur aufgeregt: „Da, das ist der Mann.“ „Sind sie sicher?“, kam es von Lars. „Ja, ja, ich bin mir sicher.“, meinte sie und verkroch sich förmlich hinter Lars. „Das... das ist doch Blödsinn.... ich bin unschuldig... ich war bei einer Freundin.“, kam es erschrocken von Nico, als er merkte, dass ihm die Schlinge um den Hals gelegt wurde. „Diese Zeugenaussage ändert alles.“, meinte Olaf plötzlich und wollte Nico packen, als die Tür erneut aufgestoßen wurde. „Lassen sie sofort den Mann in Ruhe.“, fauchte Ben und stieß den Kollegen aus der Stadt unsanft zurück in dessen Stuhl. „Nico ist kein Mörder.“ „Sie sind bestimmt Gerkhan und Jäger von der Kripo Autobahn?“, kam es von Lars Weinheimer. „Ganz richtig und wir können bestätigen, dass Nico... also Herr Fiancelli... bis zehn Uhr bei einer Freundin war.“, kam es überzeugt von Semir.

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  • Lars Weinheimer sah die beiden Hauptkommissare an. „Ach tatsächlich? Wie kann es dann sein, dass die Zeugin ihn am Straßenstrich gesehen haben will?“, wollte er wissen. Die beiden Kollegen der Autobahnpolizei sahen sich an. Darauf wussten sie keine Antwort. „Sie muss lügen. Das ist eindeutig. Verdammt….Herr Weinheimer….wir haben Nico selbst dort hin gebracht. Er ist unschuldig. Er kann es nicht getan haben!“, beteuerte Ben Jäger. „Haben Sie Herrn Fiancelli die ganze Zeit im Blickfeld gehabt?“, wollte er fragen. „Nein…wir waren draußen und er war bei der Freundin in der Wohnung…“, gab Gerkhan zu. „Sehen Sie….wie können Sie sicher sein, dass er nicht aus einem Fenster heraus ist und zum Stich gefahren? Vielleicht steckt seine Freundin ja auch mit drin? Wie ist der Name? Wo wohnt sie?“, wollte Weinheim wissen. „Augenblick…welche Beweise haben Sie dafür, dass Nico es gewesen ist?“, unterbrach Jäger ihn. „Wir haben bei der Leiche eine seiner Saiten gefunden. Und bevor Sie mit der Ausrede kommen, dass diese jeder dort hingelegt haben kann, erklärte ich schon mal, dass Herr Fiancelli bestätigt hat, dass es eine von Seinen ist! Außerdem haben wir die Zeugenaussage. Leider konnten wir keine Spermaspuren sichern…und er hat kein Alibi.“, erklärte Lars. „Doch das hat er!! Wir sind sein Alibi!!“, behauptete Gerkhan. „Es tut mir Leid….aber Sie beide reichen mir nicht.“, gab Lars bekannt.


    Semir und Ben gaben ihre Aussage zu Papier, dennoch konnten sie Nico nicht ersparen in Untersuchungshaft genommen zu werden. „Nico….wir helfen dir…lass den Kopf nicht hängen…“, rief Ben hinterher als er abgeführt wurde. Lars Weinheimer sah ihn warnend an. „Sie sollten nichts tun, was Sie vielleicht bereuen könnten. Ich kenne viele Leute, die denken dass ihre Freunde Engel sind, aber…leider ist es nicht immer so. Sie können ihm nur helfen, indem Sie ihm einen guten Anwalt besorgen.“, schlug er vor. „Wir wissen, dass er unschuldig ist….und wir werden es beweisen…“, versprach Ben. Semir hörte an seiner Stimme dass er wütend war. Er legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter. „Komm so hat das keinen Sinn… wir werden es mit Frau Krüger besprechen…“, empfahl er und zog Ben mit sich raus. Den Blick von Weinheimer glaubte Semir sogar zu spüren. Nur wenig später waren sie im Auto unterwegs. „Verdammt…..das hat sicher mit dieser Gianna zu tun. Die Frau hat ihm gedroht, dass er es noch bereuen wird, wenn er sie abweist. Das muss mit dieser Frau zusammen hängen. Wir müssen Elena fragen, ob Nico das Haus verlassen hat….wir müssen sicher gehen, dass Weinheimer keine Lücke findet…“, dachte Semir laut nach. „Ja…klar müssen wir das…. Und dann müssen wir diese Gianna finden. Verdammt….wir müssen sehen, dass Elena und die kleine Mia nicht in Gefahr geraten. Wenn diese Gianna tatsächlich darauf aus ist, Nico zu schädigen dann ist alles möglich. Aber wo bringen wir sie unter?“, dachte Ben nach. „Na bei mir….Andrea und Aida kommen erst in einer Woche zurück.“, schlug Semir vor. „Das halte ich nicht für gut….nein…wir müssen uns eine andere Möglichkeit suchen. Wie wäre es wenn wir Elena und Mia unter Polizeischutz stellen?“, schlug Ben den Vorschlag ab. „Und mit welcher Begründung?“, wollte Semir wissen und dachte dabei an Kim Krüger, die ziemlich korrekt arbeitete. Sie konnte die Vorschriften nicht umgehen. Allerdings kamen sie nicht mehr dazu, sich darüber Gedanken zu machen, denn es krachte hinter ihnen. Semir sah erschrocken in den Rückspiegel. Hinter ihm überschlugen sich zwei Autos. „Verdammt!!“, stieß er aus. Auch Ben sah nach hinten. Nur wenig später fuhren zwei schwarze Wagen neben dem BMW. Einer Rechts und einer links. Auch das Fahrzeug vor Semir schien abzubremsen. Sie waren eingeschlossen. „Ruf Verstärkung!!“, befahl Semir und versuchte sein Fahrzeug aus der Gefahrenzone zu bringen, was nicht gelang.


    Elena machte Mia für ihren Musikunterricht fertig. „Ich hoffe die Violine ist wirklich gut gemacht worden von Nico…“, murmelte sie. „Ganz sicher…sag mal Mama…..hast du Nico gesagt, dass wir ihn lieb haben?“, wollte die quirlige achtjährige wissen. Elena nickte. „Ja….das hab ich…“, gab sie zu. „Und was hat Nico gesagt?“, harkte Mia nach. Die junge Frau sah ihre kleine Tochter an und strich ihr über den blondgelockten Wuschelkopf. „Ach meine Mia...“, meinte sie nur und nahm dann die Hand ihrer Tochter, führte sie zu ihrem Violinenunterricht „Sie schön brav, hörst du? Mama holt dich in zwei Stunden wieder ab.“, erklärte sie, gab ihrer Tochter einen Kuss und wollte gerade gehen, als ihr Handy klingelte. „Ja bitte...“, meldete sie sich, vollkommen in Gedanken an Nico umhüllt. „Elena... hier ist Nico... bitte, du musst mir helfen.“, stieß er vollkommen unter Sorge aus. „Was... was ist denn los, Nico Schatz?“, fragte sie aufgelöst. „Du musst bitte unbedingt zum Kölner Polizeipräsidium gehen. Such dort nach den Kommissaren Weinheimer und Bräuning... erkläre ihnen, dass wir gestern Abend gegen zehn Uhr zusammen waren.“, flehte Nico regelrecht und Elena konnte die Verzweiflung in seiner Stimme hören. Die schiere Angst schwebte mit. „Nico, was ist passiert?“, wollte sie wieder wissen und Nico erzählte ihr, warum er sich dort befand, wo er jetzt war. „Aber das ist doch Unsinn... wir haben bis zehn Uhr zusammen gesessen. Ich werde sofort zu diesen Kommissaren fahren und denen mal gehörig den Marsch blasen.“, fauchte Elena, dann änderte sich wieder ihr Ton. „Nico, ich weiß, dass du nichts getan hast. Das werde ich diesen Kommissaren auch klar machen. Verlass dich auf mich.“ Und mit diesen Worten legte Elena auf und machte sich auf den Weg zum Präsidium.

  • „Tu doch was.“, schrie Semir seinen Partner an, während er versuchte, die Kontrolle über seinen Wagen nicht zu verlieren. Immer abwechselnd rammten ihn die beiden Fahrzeuge. „Was denn?“, erwiderte Ben und hielt sich klammernd am Armaturenbrett und am Haltegriff fest. „Schießen zum Beispiel.“, erwiderte Semir und schlug mit dem Lenkrad aus, stieg gleichzeitig auf die Bremse und fiel so gekonnt zurück. „Guter Gedanke....“, grinste Ben, entsicherte seine Waffe, lehnte sich aus dem Fahrzeug und schoss auf die beiden vor ihnen befindlichen Fahrzeuge. „Und versuch zur Abwechslung auch mal eines zu treffen...“, kam es stichelnd von seinem Partner. „Wenn dein Fahrstil nicht so daneben wäre, würde ich auch treffen.“, konterte der Jungkommissar und schoss auf die Reifen des ersten Fahrzeugs. Mit einem lauten Knall zersprang der erste Hinterreifen und das Fahrzeug kam ins Schliddern. „Siehst du... hab getroffen.“, kam es von Ben. „Schön, auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn.“, konterte dieses Mal Semir und setzte sich neben den schlingernden Wagen, rammte ihn und drängte ihn so die Böschung hinunter. „Semir... Vorsicht.“, stieß Ben aus und deutete nach vorn. Der zweite Wagen bremste und versuchte, den BMW der beiden Polizisten auf das Hecke auffahren zu lassen, doch geistesgegenwärtig riss Semir das Steuer rum und dessen Wagen rauschte ebenfalls die Böschung hinab, kam neben dem anderen Wagen zum Stehen. Sofort sprangen Semir und Ben raus und gingen sofort in Deckung, richteten ihre Waffen noch auf die Straße, doch ihr zweiter Gegner rauschte davon. „Shit...“, stieß Semir aus und ließ seine Pistole zurück ins Halfter schnellen. „Semir... hilf mir mal hier...“, kam es von Ben, der die Tür des anderen Fahrzeugs aufgerissen hatte und nun versuchte, die bewusstlosen Männer aus dem Fahrzeug zu ziehen. Sofort war der Deutschtürke zur Stelle und half seinem Partner dabei, legte dem Mann gleichzeitig Handschellen an und ehe er sich versah, was passiert war, wachte er auf, die Hände gefesselt und vor ihm zwei grinsende, zufriedene, aber ebenso wütende Hauptkommissare.


    Gianna und Paolo lösten sich voneinander, zogen sich wieder an. Dann wandte sich der Mann um. „Wie willst du es schaffen, dass er frei kommt?“, wollte er wissen und sah Gianna an, die dann nur teuflisch grinste. „Keine Sorge, ich werde mich einfach als Zeugin melden, die den Mann im Auto gesehen hat und eine vollkommen andere Beschreibung abliefern, als sie auf Nico zutreffen würde. Dann werde ich ihm weiter auf den Nerv fallen, bis sein italienisches Temperament mit ihm durchgeht und er mich schlägt. Dann ist der Zeitpunkt gekommen, ihn als Täter für Gianna präsentieren, während ich Franziskas Platz einnehme und dann machen wir ganz viele, kleine Paolos und Franziskas...“, lachte sie, nahm das Gesicht ihres Geliebten zwischen ihre Finger und verfing sich mit ihm in einen langen, intensiven und anhaltenden Kuss der Leidenschaft. „Es ist schade, dass wir so agieren müssen. Aber leider lässt Franziska sich nicht überreden sich von mir scheiden zu lassen. Wie gut, dass du ihre Zwillingsschwester bist. Somit kann sie sterben und als Gianna beerdigt werden. Du wirst die trauernde Schwester und ich den trauernden Schwager spielen. Wir werden ein tolles Theater hinlegen. Aber die beiden Bullen machen mir Sorgen. Was wenn die dahinter kommen?“, wollte Paolo wissen. Wieder lachte Gianna leise. „Nur keine Sorge….darum kümmere ich mich schon. Dieser keine Dummkopf in der KTU wird alles tun was ich von ihm verlange. Der arme Tropf meint doch tatsächlich, dass er Chancen bei mir hat…“, lachte sie laut. Paolo stimmte ein, doch sein Lachen erstarb genauso schnell wie es kam. „Sollte dich dieser Milchbubi auch nur einmal anpacken, dann werde ich ihn töten…“, versprach er.


    „Wer hat Sie beauftragt?“, wollte Semir wissen. Doch der Mann sagte nichts. „Einen Mordversuch an zwei Polizisten dürfte Sie für immer in den Knast bringen…“, warf Ben ein. Doch wieder kam nur ein Grinsen. „Schade…hat keinen Sinn…Gut…dann lassen wir ihn abführen. Ich hab gehört in Ossendorf sind auch einige Freunde, die solche Jungs bevorzugen…“, meinte Semir wie beiläufig. Der Mann zuckte zusammen. „Allerdings… wenn er uns was erzählen könnte, dann könnten wir ihn auch nach Aachen bringen, wo die sanften Jungs sitzen. Aber leider….“, tadelte Ben, der ahnte, was Semir vorhatte. Doch bei diesem Mann schien es nichts zu bringen. „Name?“, ging er nun die Sache neu an. Semir hob einen Ausweis hoch. „Hier steht Manuel Garciera… hört sich italienisch an. Ich habe Susanne schon beauftragt seine Daten zu holen. Ich nehme an, dass er kein Unbekannter ist.“, erklärte er. Ben nickte. „Herr Garciera…. Wer hat Sie beauftragt und wer waren die Anderen?“, wollte Ben erneut wissen. Manuel sagte nichts. Er verschränkte die Arme vor der Brust und sah die beiden nur an. „Bin gleich zurück.“, meinte Semir und verließ den Verhörraum. Im Nebenraum stand Kim Krüger und wartete auf ihn. „Und? Schient nicht sehr gesprächig zu sein…“, meinte sie nur. „Nein…stumm wie ein Fisch. Frau Krüger… diese Typen haben versucht uns von der Bahn zu drängen. Sie wollten uns umbringen, davon gehe ich aus.“, meinte Semir nachdenklich. „Gut…allein dafür können wir sie einsperren und dem Haftrichter vorführen. Allerdings sehe ich auch, dass dieser Versuch da er nicht gelang, noch einmal wiederholt werden kann. Wissen Sie was von den anderen?“, harkte Kim Krüger nach. „Bisher nichts. Die Kennzeichen waren gefälscht…. Die Kerle können wir nicht wirklich beschreiben, da wir was anderes zu tunt hatten….also müssen wir abwarten… abwarten bis es ein weiteres Mal geschieht…“, kam leise von Semir. „Das ist doch absurd!! Warum wollen Sie immer mit dem Kopf durch die Wand?“, wollte Kim wissen.

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Elena wartete im Flur auf Weinheimer und Bräuning. „So…Frau….Lorena… Kommen Sie bitte rein…“, hörte sie ihren Namen sagen. Sie nickte und betrat das Büro. „Sie sind Frau Lorena…und behaupten mit Nico Fiancelli in der Mordnacht zusammen gewesen zu sein?“, wollte Bräuning wissen. „Ja….wir waren zum Essen verabredet…bei mir….ich schwöre. Nico war bei mir und meiner Tochter...Mia…Sie können Sie fragen…ich lüge nicht. Nico ist kein Mörder…“, erklärte Elena. Weinheimer sah Bräuning an. „Sie kenne die Herren Gerkhan und Jäger?“, wollte Weinheimer wissen. „Nein…wer ist das?“, fragte Elena irritiert. „Das sind Freunde von Fiancelli. Und die behaupten das Gleiche…“, erklärte Bräuning. „Aber….es ist die Wahrheit…wirklich….Nico war bei mir. Bis kurz nach zehn am Abend und dann ist er nach Hause….“, wiederholte Elena. Bräuning zog an seiner Zigarette und blies den Rauch nachdenklich aus. „Wenn das wirklich stimmt, dann kann er nicht der Täter sein. Sie lieben ihn oder?“, wollte er wissen. Elena nickte. „Ja…ich liebe ihn….“, gab sie zu. „Nun dann haben wir doch schon den Grund weshalb Sie uns eine Geschichte erzählen. Gute Frau….eine Falschaussage ist strafbar…“, ermahnte Bräuning sie. „Das ist die Wahrheit.“, stieß Elena Lorena aus und sah den Kommissar wütend an. „Frau Lorena, wollen sie uns allen ernstes weiß machen, dass sie das nicht aus Liebe zu Herrn Fiancelli sagen?“, kam es nur abwertend von Lars Weinheimer. „Aber, er war bei mir.... das hab ich mir doch nicht ausgedacht.“, knurrte sie und war drauf und dran die Beherrschung zu verlieren, als es plötzlich an der Tür klopfte. Ein uniformierter Beamter trat in das Büro. „Entschuldigt, wenn ich euch störe, aber hier draußen wartet eine junge Dame, die eine Aussage machen möchte.“, erklärte er. „Noch eine?“, kam es erstaunt von Olaf Bräuning. „Das geht ja heute zu, wie im Supermarkt.“, fauchte er und sah den Beamten abschätzig an. „Schick sie rein.“


    „Frau La Rocca, sie können jetzt reingehen.“, meinte der Beamte und bat die kleine, rothaarige Frau mit der übergroß wirkenden Brille mit einer Bewegung seines rechten Armes in das Büro der beiden Kommissare einzutreten. „Frau Lorena, würden sie bitte draußen warten.“, bat Olaf Bräuning Elena, die, noch immer wütend und angespannt, auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch des Kommissars gesessen hatte. Nur widerwillig ging die junge Frau und sah beim Hinausgehen der anderen Frau tief in die Augen. Irgendwas war da, was sie stutzig machte. Ein kleiner Funken eines Gefühls, dass Elena nicht deuten konnte. In ihr stieg eine Verunsicherung auf, eine Verunsicherung, die sicher mit dieser Frau zu tun hatte, nicht so viel mit der eben erlebten Behandlung durch die beiden Kommissare. „Frau La Rocca, bitte, nehmen sie Platz.“, bat Lars Weinheimer die Frau, die etwa im gleichen Alter war wie Elena Lorena. „Ich möchte eine Aussage machen... ich... ich... weiß nicht, wo ich anfangen soll. Es ist mir schwer gefallen, herzukommen. Ich habe den Mord beobachtet...“, kam es leise von der jungen Frau. Sofort war alle Aufmerksamkeit der beiden Kommissare bei der Zeugin. „Was sagen sie da?“, kam es erstaunt von Olaf. „Und da melden sie sich erst jetzt?“, kam es wiederum vorwurfsvoll von Lars. „Ich... ich hatte Angst, dass mich der Typ gesehen hat, wie ich ihn beobachtet habe.“, kam es erschrocken und verweint von der rothaarigen Frau. Die Polizisten sahen sich nur an. „Sah der Mann in etwa so aus?“, wollte Olaf wissen und legte ein Foto von Nico vor, dass sie vom Erkennungsdienst haben machen lassen. Die verkleidete Gianna alias Frau La Rocca sah sich das Bild von Nico an. Wie kläglich er doch jetzt schon aussah, dachte sie und grinste, ohne es nach außen zu zeigen. „Nein... nein, das ist nicht der Mann, den ich gesehen habe. Dieser Mann hier hat warme Augen. Der Mann aber hatte stechende, eiskalte Mörderaugen.“, erklärte sie. Olaf nahm seinen Chef beiseite. „Dann hat Frau Lorena und diese beiden Autobahnpolizisten also die Wahrheit gesagt. Wir müssen den Italiener laufen lassen.“, flüsterte er seinem Chef zu. „Sieht so aus... Mach du das Phantombild mit ihr und ich veranlasse die Entlassung unseres Verdächtigen.“, erwiderte Lars und griff zum Telefon Ein paar wenige Worte reichten aus und Nico war wieder frei. Doch wie lange?


    Wenig später verließ Gianna das Präsidium, zog sich in eine uneinsehbare Seitenstraße zurück und sah sich um. Keiner zu sehen. Mit wenigen Handgriffen hatte sie sich die Perücke vom Kopf gezogen, die Brille verschwand von der Nase und die drei Sommersprossen, die sie sich unter die Augen gemalt hatte, verschwanden auch. „So, mein lieber Nico und jetzt werden wir für dich die nächste Falle aufbauen.“, lachte sie und sah, wie die andere Frau aus dem Präsidium kam und auf ihren Nico zu warten schien. „Oh... sieh da. Hast du dir doch ein Mädchen angelacht. Nach dem zweiten Mord wird sie dich nicht einmal mehr anspucken.“, grollte Gianna und ging mit schnellen Schritten zum nächsten Taxistand. „Grausteinweg bitte.“, gab sie dem Taxifahrer an. „Sehr gern, junge Frau.“, erwiderte dieser und schon ging die Fahrt los. „So, mein lieber Nico.... jetzt beginnt dein schlimmster Alptraum, den du dir nie hättest vorstellen können.“, lachte sie und der Taxifahrer sah verduzt durch den Rückspiegel auf die Rückbank. „Alles in Ordnung?“, wollte er wissen. „Ja, fahren sie lieber und kümmern sie sich nicht um mich.“, zischte sie.

  • Nico sah auf, als die Tür sich öffnete. „Sie dürfen gehen…“, hörte er nur sagen. „Was? Wieso?“, fragte er etwas verwirrt. „Wir haben eine Aussage, dass Sie nicht der Mörder sind. Auch wenn Ihre Freunde und auch Ihre Freundin behauptet haben, dass Sie es nicht gewesen sein können…wir mussten sicher sein. Und das sind wir jetzt .Es hat sich eine Augenzeugin gemeldet und diese Person hat den Mord und den Täter gesehen…“, erklärte Lars Weinheimer, der Nico die Hand hinhielt. „Nichts für ungut… wir tun nur unseren Job…“, entschuldigte er sich. Nico sah ihn an, nickte und nahm die Hand. „Schon gut….auch wenn ich mir gewünscht hätte, mir würde man glauben…“, murmelte er und verließ die Zelle. Am Ausgang bekam er alle persönlichen Gegenstände zurück. Dann trat er auf die Straße. Er atmete tief ein. Obwohl er nur einen Tag in der Zelle saß war es ihm eine Ewigkeit. Nico wurde von zwei Polizeibeamten zum Ausgang gebracht, als ihn Elena in die Arme fiel. Beide hielten sich so innig und lange fest, dass die beiden uniformierten Polizisten das Paar einfach stehen ließen und sich, nach einem anweisenden Blick von Lars Weinheimer zurückzogen. Er schritt die Stufen hinunter und kam auf das Paar zu, dass sich gerade wieder gelöst hatte. „Herr Fiancelli, sie sind frei. Die Aussage einer weiteren Zeugin hat dargelegt, dass sie nicht der Täter sein können.“, erklärte er. Mit gleichgültigem Blick sah der Italiener den Polizisten an. „Die Aussagen meiner Freunde, von mir und die von Elena hat ihnen scheinbar nicht gereicht. Nehmen sie es mir nicht übel, aber ich hoffe, dass wir uns nie wiedersehen.“, knurrte der Deutschitaliener und kehrte mit Elena dem Kommissar den Rücken. Nico sah auf die Uhr. Am besten wäre wohl, wenn er ein Taxi rief und nach Hause fuhr. Dann duschen und einfach nur relaxen. Morgen würde er das Geschäft wieder öffnen. Er nahm sein Handy und rief einen Funkwagen, nachdem er sich von Elena verabschiedet hatte. Nur eine Stunde später war er in seiner Wohnung. Doch hier erwartete ihn eine Überraschung



    Kapitel 5 - Die perfekte Bühne



    Gianna sah auf, als die Tür sich öffnete. Sie trug einen leichten Anzug, der viel mehr zeigte als er verbarg. Sie sah den Mann erwartungsvoll an. „Endlich…“, stieß sie aus und fiel regelrecht über ihn her. „Was zum Teufel soll das?“, fauchte er sie an und stieß sie wütend weg. Der Stoß war zwar nicht heftig, aber Gianna konnte auch sehr gut schauspielern. Sie stolperte gekonnt und fiel zu Boden. Ein leiser Schrei entglitt ihr und sie sah ihn mit entsetzten Augen an. „Aber was soll das denn? Ich habe für dich ausgesagt, dass du es nicht warst… und …und du behandelst mich wie…..wie….“, suchte sie gespielt verzweifelt nach einem Ausdruck. „Was willst du hier? Verschwinde!! Verschwinde aus meinem Leben…. Aus meiner Welt…ich kenne dich nicht und ich habe auch keine Lust, dich kennen zu lernen!“, schrie er wütend und zerrte sie hoch. Er konnte nicht wissen, dass Gianna direkt blaue Flecken bekam, wenn man sie zu hart anpackte. Doch genau das machte sie jetzt zu ihrem Vorteil. „Nein…lass mich los!! Du tust mir weh…bitte…“, schrie sie laut und weinte. Sicher würden gleich ein paar Nachbarn aufmerksam werden und sich dann einmischen. „Du kannst gesagt haben, was du willst! Ich wäre auch so frei gekommen….was willst du von mir?“, fragte Nico wütend und ließ sie tatsächlich los. „Oh…das ist einfach…geliebter Nico….du wirst jetzt deine Schuld bezahlen. Ich fordere von dir für meine Aussage eine Nacht…eine unvergessliche Nacht mit dir…“, lachte Gianna. Nico sah sie an. „Niemals!!“, schrie er. „Oh…dann werde ich wohl der Polizei doch die Wahrheit sagen müssen… das ich mich vertan habe…oder soll ich deiner kleinen Freundin und ihrer Tochter weh tun?“, wollte Gianna wissen. Und ausgerechnet jetzt kam das italienische Feuer in Nico heraus. Er ballte die Faust und schlug zu. Genau damit hatte Gianna gerechnet. Sie erwartete die Faust und nahm dem Schlag durch Mitgehen ein wenig der Kraft. Dennoch reichte es aus, dass die Augenbraue platzte. Gespielt geschockt mit einer Hand vor dem Gesicht und laut weinend rannte sie aus der Wohnung. Nico warf die Tür wütend ins Schloss.


    Elena holte Mia ab, als ihr Handy klingelte. „Hallo?“, meldete sie sich. „Ich bin es…Nico….Elena…ich muss mit dir reden….wann hast du Zeit?“, bat Nico. „Nico….Gott sei Dank.. Ich kann in einer Stunde bei dir sein…“, erklärte sie. „Es ist sehr wichtig…bitte…“ erklärte Nico. „Ja … sicher….ich freu mich dich zu sehen. … und Mia auch. Sie fragt mir schon seit gestern Löcher in den Bauch.“, lachte Elena erleichtert. „Ich freu mich euch Beide zu sehen. Aber bitte seid vorsichtig….ich werde noch zwei Freunde dazu holen… es ist wirklich sehr wichtig…“, bat Nico erneut. Elena glaubte, Angst in der Stimme zu hören. Konnte es sein, dass dieser wunderbare Mann durch eine Nacht im Gefängnis so ängstlich geworden ist? Schnell gab sie Mia zur Nachbarin und versprach, so schnell wie möglich wieder zurück zu sein, dann führ sie zu Nico und klingelte. „Hallo?“, meldete sich eine vollkommen fremde Stimme. „Hier ist Elena. Machst du mir bitte auf.“, erwiderte sie und war verunsichert über die Fremdheit, die ihr aus der Sprechanlage entgegenkam. Ein kurzes Zögern und dann erklang der Summer. Langsam schritt die junge Frau die Stufen zu Nicos Wohnung hinauf und fragte sich, welche Stimme sie da eben an der Sprechanlage gehört hatte. Oben an der Tür bekam sie dann die Antwort auf ihre innerliche sich selbst gestellten Frage.

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    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Gianna hatte erreicht, was sie wollte. Aus den Augenwinkeln hatte sie beim Weggehen gemerkt, wie die Nachbarstür von Nicos Wohnung aufgegangen war und ein älterer Herr einen kurzen Blick auf die Frau erhaschen wollte. Jetzt war die Bühne für einen perfekten Mord bereitet worden. Sie nahm ihr Handy aus der Tasche und wählte die ihr seit Tagen immer vertrauter werdende Nummer an, die Nummer, die nun von größter Wichtigkeit war. „Jürgen, ich bin’s. Pass auf, in wenigen Stunden geht es los. Du weißt, wie der Plan aussieht, oder? Sorg dafür, dass Nico zum Tatort bestellt wird. Dann alles, wie besprochen. Du wirst mit deinen Können dafür sorgen, dass auch wirklich alle Beweise gegen Nico sprechen. Ich bring dir heute noch seine DNA vorbei, damit auch wirklich jedweder Verdacht auf ihn fällt.“, erklärte sie. „Was ist dann mit uns? Werden wir danach wegfahren, wie du es mir versprochen hast?“, wollte er wissen. „Sicher, mein Herzblatt, das machen wir. Der Flug ist schon gebucht.“, log sie und gab ihm einen Kuss durchs Telefon. Als sie aufgelegt hatte, änderte sich aber ihr Gesichtsausdruck, der vor wenigen Minuten noch der lieblichste war, den man sich denken konnte. „Warte nur, du wirst eine lange, ewige Reise machen.“, dachte sie laut und lachte diabolisch. Während sie auf den Bus wartete, bearbeitete sie mit einem Taschentuch die Wunde. Nun musste sie nur noch ihre ihr über alles verhasste Schwester zum Treffpunkt lotsen und dann war Paolo endlich der ihre. Darauf hatte sie zu lange gewartet. Endlich würde sie mit dem Mann zusammen sein, mit dem sie seit ihrer Jugend zusammengehörte, den sie liebte und es noch immer tat. Mit dem sie sich heimlich traf und das diabolischste Täuschungsmanöver plante, dass sich je ein gesundes, menschliches Hirn hätte ausdenken können.


    Ben stand an der Tür und wartete auf den die Treppen hinaufsteigenden Besuch. Jetzt sah er Elena zum ersten Mal in der ganzen Pracht ihrer Schönheit. Nico hat einen tollen Geschmack, dachte er, und wenn er nicht mein Freund wäre, würde ich glatt versuchen, sie ihm abzuwerben. „Hallo, sie wollen bestimmt zu Nico?“, fragte er doch glatt und die Frau nickte verwirrt. „Keine Angst, mein Name ist Ben Jäger. Ich bin ein Freund von Nico Fiancelli.“, erklärte er und reichte der jungen Frau freundschaftlich die Hand. Elena nahm sie an und ging an dem großen Mann mit den großen, rehbraunen Augen und den wuscheligen Haaren vorbei. „Er ist im Wohnzimmer.“, erklärte der Mann, der sich als Ben vorgestellt hatte. Elena nickte dankend für diese Information und ging ins Wohnzimmer, wo, neben Nico, ein weiterer Mann saß, aber viel kleiner und älter, als der an der Tür. Sofort sah er auf und Elena fielen gleich die in Nachdenklichkeit versunkenen, braunen Augen auf, die sich wie ein Spürhund, der nach einem geschossenen Tier sucht, an Nicos Worten hefteten. Doch der Deutschitaliener stoppte mitten im Satz und sah auf, als Elena im Zimmer stand. „Elena, da bist du ja... Darf ich dich mit meinen beiden Freunden, Semir Gerkhan,“, er deutete mit der Hand auf den neben sich sitzenden, „und Ben Jäger vorstellen?“ Die Hand wanderte zur Tür und Elena nickte beiden zu, ohne dabei ihre Position merklich zu verändern. „Komm, setz dich. Ich muss dir was erzählen.“, erklärte Nico, stand auf und führte seine Freundin zu seinem Flügel, setzte sich mit ihr vor das große, zimmereinnehmende Musikinstrument. „Elena, ich muss dir was sagen, aber ich weiß nicht, wie ich es anstellen soll.“, kam es zögerlich von Nico.


    Elena sah ihn an. „Wieso bist du denn so sonderbar? Was ist so schwer mir etwas zu sagen?“, wollte sie wissen .Dennoch spürte sie, dass etwas in der Luft lag. „Bist du doch in Schwierigkeiten?“, harkte sie nach. „Nein…nein…das ist es nicht… aber…verdammt wie soll ich nur anfangen…?“, stöhnte er. „Ich helfe meinem nervösen Freund mal. Ich bin Ben Jäger und das ist mein Kollege Semir Gerkhan…wie Nico ja schon sagte. Wir sind von der Autobahnpolizei, genauer gesagt von der dortigen Kripo. Außerdem sind wir seine Freunde…“, erklärte Ben. „Danke Ben….ja und die Beiden sind meine Freunde. Sie helfen mir gerade, weil ich von einer Frau verfolgt werde. Sie dringt in meine Wohnung und überschüttet mich mit Zärtlichkeiten, was schon einer Vergewaltigung gleicht und… im Geschäft war sie auch. Ich…. sag es nicht gern, aber ich habe Angst vor dieser Frau. Deshalb waren die Beiden auch da, als ich bei dir war. Sie haben draußen gewartet….Elena…ich will dich und Mia haben. Ihr erfüllt mein Leben mit dem, wonach ich schon immer gesucht habe…aber…im Augenblick weiß ich nicht, wie ich euch schützen soll. Die Frau hat mir gedroht und…“, erklärte Nico weiter. Dabei knetete er seine Hände nervös, was Semir natürlich auffiel. „Ja und deshalb halten wir es für sinnvoll ihn zu bewachen. Er wurde des Mordes bereits verdächtig und aufgrund einer Aussage konnte er entlastet werden. Diese Aussage wurde von dieser Gianna gemacht. Das ist die Frau, die Nico bedrängt. Sie hat klare Drohungen ausgesprochen…“, erklärte er weiter. Elena sah von einem zum Anderen. „Sie meinen….diese Frau…sie könnte mir und Mia etwas antun…um…um an Nico zu kommen?“, fragte sie. Ben und Semir nickten.

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