1. Forum
  2. 25-jähriges Jubiläum
    1. Einleitung
    2. Entstehungsgeschichte
    3. Interviews 1996
    4. Drehorte
    5. Titelmusik
    6. Faktencheck
  3. Episodenguide
    1. Staffel 01 (Frühjahr 1996)
      1. 001 Bomben bei Kilometer 92
      2. 002 Rote Rosen, schwarzer Tod
      3. 003 Der neue Partner
      4. 004 Mord und Totschlag
      5. 005 Tod bei Tempo 100
      6. 006 Der Alte und der Junge
      7. 007 Falsches Blaulicht
      8. 008 Der Samurai
      9. 009 Endstation für alle
    2. Staffel 02 (Frühjahr 1997)
      1. 010 Ausgesetzt
      2. 011 Kaltblütig
      3. 012 Shotgun
      4. 013 Notlandung
      5. 014 Das Attentat
      6. 015 Die verlorene Tochter
    3. Staffel 03 (Herbst 1997)
      1. 016 Crash
      2. 017 Generalprobe
      3. 018 Kindersorgen
      4. 019 Bremsversagen
      5. 020 Rache ist süß
      6. 021 Raubritter
    4. Staffel 04 (Frühjahr 1998)
      1. 022 Sonnenkinder
      2. 023 Tödlicher Ruhm
      3. 024 Volley Stop
      4. 025 Kurze Rast
      5. 026 Leichenwagen
      6. 027 Gift
      7. 028 Zwischen den Fronten
      8. 029 Schnäppchenjäger
      9. 030 Faule Äpfel
      10. 031 Schlag zu!
    5. Staffel 05 (Herbst 1998)
      1. 032 Ein Leopard läuft Amok
      2. 033 Die letzte Chance
      3. 034 Tödlicher Sand
      4. 035 Im Fadenkreuz
      5. 036 Im Nebel verschwunden
      6. 037 Die Anhalterin
      7. 038 Der tote Zeuge
      8. 039 Der Joker
    6. Staffel 06 (Frühjahr 1999)
      1. 040 Treibstoff
      2. 041 Tödliche Ladung
      3. 042 Brennender Ehrgeiz
      4. 043 Schattenkrieger
      5. 044 Taxi 541
      6. 045 Der Richter
      7. 046 Der Tod eines Jungen
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Nico

    • Fertig gestellt
    • Gemeinschaftsstory
  • Christopher007
  • 21. Mai 2011 um 11:55
  • Geschlossen
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  • Elvira
    Erste Kriminalhauptkommissarin
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    • 11. Juni 2011 um 08:25
    • #21

    Jürgen tat sein Bestes. Er hatte die DNA von Nico, die ihm entnommen wurde um einen Vergleich anzustellen. Die Handynummer hatte er aufgeschrieben. Er sah auf den Zettel. Was hatte Gianna ihn versprochen….sie würde mit ihm weg fliegen… ein Leben mit ihm teilen und ihm Kinder schenken…Jürgen träumte. Er hatte heute Nachtdienst. Hartmut lag mit der Grippe im Bett und Paul war auf Außentour. Jürgen genoss es, allein zu sein. So konnte er sich auch mal mit Sachen befassen, die er eigentlich noch gar nicht machen durfte. Er sah auf die Uhr. Es wurde acht. Warum wollte Gianna diesem Mann eigentlich das Leben vermiesen? Was war der Hintergrund?, fragte er sich, doch nur wenig später lachte er darüber. „Was kümmert es mich, was sie macht. Sie ist erwachsen…“, tadelte er sich. Gegen neun am Abend wählte er die Nummer an. „Sie sind Nico?“, fragte er mit einer heiser gestellten Stimme. „Ja…wer sind Sie?“, wollte der Mann wissen. Jürgen lachte leise. „Das ist egal.. wollen Sie was über Gianna wissen? Wollen Sie wissen, warum Sie in ihrem Visier sind?“, fragte er höhnisch. „Ja sicher…. Was wissen Sie?“, kam die Nachfrage. „Nicht am Telefon…. Kommen Sie zu der Waldschneise am Rastplatz „Drei Eichen“. Dort werde ich auf Sie warten, aber nicht lange. Und kommen Sie allein. Wenn Sie es nicht tun, dann …bin ich wieder weg und Sie werden Gianna nie wieder los.“, forderte Jürgen. Er beendete das Gespräch ohne die Antwort abzuwarten. Er grinste. Das dürfte doch wohl reichen. Hoffentlich hat er die Bullen nicht auch dort. Aber die könnte man vielleicht auch ablenken….er könnte doch sagen…nein…das würde verdächtig machen…, verwarf er sofort.

    Paolo sah Franziska an. „Was wollen wir denn hier?“, fragte sie unsicher. „Oh meine Liebe…es ist ein schöner Abend und ich dachte, wir gehen noch ein Stückchen in den Wald. Hier am Rastplatz ist es einfach nur schön. Komm wir setzen uns dort hinten hin…“, bat er seine Frau. Franziska lachte leicht. Sie hatte etwas getrunken, wie sie es in letzter Zeit oft tat, wenn sie den Frust, den sie hatte vergessen wollte. „Was machst du denn mit mir?“, kicherte sie albern. „Nichts schlimmes… vertrau mir mein Liebling…“, säuselte Paolo weiter und küsste sie innig. Dass er sich innerlich fast übergab, zeigte er nicht. Er wäre froh, wenn diese Frau endlich aus seinem Leben verschwand. Durch einen verdammten Schwindel hatte sie seine Liebe gekauft. Zu Spät hatte er bemerkt, dass Gianna die bessere der Schwestern war, doch zum Glück konnte man das ändern. Franziska torkelte mit seiner Hilfe zur Bank und ließ sich nieder. Er stellte sich hinter ihr und fing an, sie zu massieren. Sie genoss es sichtlich und schien sogar einzuschlafen. Als der Kopf nach vorn fiel und sie ein Schnarchen hören ließ, hob er das Messer, welches er in der Hose hatte und stach zu. Einmal…zweimal…dreimal… immer wieder schoss das Messer in den Körper der schlafenden Frau. Ein Stich traf das Herz und dort ließ er das Messer stecken. Schnell sprang er in seinen Wagen und fuhr zu Gianna.


    Kapitel 6 – der lange Schatten des Todes


    Nico ließ das Telefon sinken und ging zurück ins Wohnzimmer, wo Semir, Ben und Elena auf ihn warteten. Alle drei sahen auf, als er wieder in den Raum trat. „Wer war am Telefon?“, wollte Ben wissen. „Hm?“, kam es nur verstört von Nico. Sofort merkte Ben, dass etwas nicht stimmte. Er kannte Nico zu lange, um nicht zu wissen, was in ihm vorging. „Nico, was ist los? Wer war am Telefon?“, wiederholte Ben seine Frage. „Das... das war... verwählt.“, log Nico. „Dafür hat es aber sehr lange gedauert.“, kam es prompt von Semir, denn auch er merke, dass etwas mit Nico nicht stimmte. „Wollt ihr was essen?“, wich Nico aus und drehte sich zur Tür. „Ich werde uns alle Döner holen.“ Mit diesen Worten ging er zur Tür ohne auf eine Antwort zu warten. „Nico? Bleib hier...“, stieß Ben aus und rannte hinterher, doch als er oben auf der Treppe losrannte, fiel schon die Haustür ins Schloss und wenige Minuten später hörte er das Starten eines Motors. „Verdammte...“, fluchte Ben und rief Semir an. „Semir... Nico ist abgehauen. Er ist direkt vor meiner Nase weggefahren... und zwar mit deinem Auto.“, erklärte Ben. „WAS?“, schrie Semir ins Telefon. „Sag mir, dass das nicht wahr ist?“, fauchte der Deutschtürke zurück. „Doch leider. Dein Wagen fuhr gerade weg.“, kam es leise von Ben zurück. „Dann nimm deinen Wagen und fahr hinterher. Ich will nicht, dass dein Freund mir meinen Wagen kaputt fährt.“, knurrte Semir durchs Telefon und schon setzte sich Ben hinters Steuer. „Oh Nico... was machst du nur für Sachen.“, knurrte er nun auch. Er konnte seinen Freund nicht verstehen. Was war nur in ihn gefahren?

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

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  • Christopher007
    Gast
    • 12. Juni 2011 um 19:53
    • #22

    Nico wusste nichts von seinem heimlichen Verfolger. Er hatte sich einfach Semirs Wagenschlüssel aus der Jackentasche genommen, ohne zuüberlegen. Ganz automatisch hatte sich seine Hand bewegt und nach dem Schlüssel gegriffen. Nun saß er in diesem für ihn fremden Wagen und fuhr zu einem verschwörerischen Treffen. Er war wie einer dieser gehetzten Tiere, die sich mit ihren gefährlichen Gangsterkollegen in verschwiegenen, nebeldurchzogenen Seitengassen trafen, um den nächsten Bruch zu planen. Endlich lenkte er den Wagen auf den Rastplatz und stieg aus. Der Parkplatz war verwaist, nur wenig Autos standen in den einzelnen Parkbuchten. Nur die Hälfte der aufgestellten Lampen brannte. Eine Sparmaßnahme, die nur dazu führte, dass unachtsame Fußgänger regelmäßig über die hohen Bordsteinkanten stolperten, die die einzelnen Parkbuchten voneinander abtrennten. Nico sah sich um und entdeckte auf eine der Banken jemanden sitzen. Langsam ging er auf den Schatten zu und seine Augen versuchten sich, an das schummrige Licht zu gewöhnen, dass die wenigen Laternen boten. In der Nähe der Bank schien nur eine der Lichtquellen. Das Licht reichte nur, um die Hälfte der Sitzgelegenheit zu erleuchten. Der Rest lag in Dunkelheit. „Hallo? Ich bin da... wollten sie mir etwas über diese Gianna erzählen?“, fing Nico an, auf den sitzenden Schatten einzureden. Doch keine Reaktion. Etwas in ihm sagte ihm, er solle noch etwas dichter an die Person heran gehen. Und so bewegte sich Nico, ein Fuß vor den anderen setzend, auf die Bank zu. Scheinbar war der Mann dort eingeschlafen, dachte er und streckte seine Hand aus. Nico rüttelte an der Schulter. „Hallo? Können sie mich hören?“, fragte er. Als keine Reaktion kam, zog er die Hand zurück und merkte, dass sie feuchtklebrig war. „Was ist das denn?“, murmelte er und trat dann dem Licht aus den Weg. Seine Augen weiteten sich, als das wenige Licht auf die entstellte und blutüberströmte Leiche von Gianna fiel. In der Brust, ein großes Filetmesser steckend. Erschrocken und wie in Trance streckte Nico die Hand aus, griff nach dem Messer und zog es heraus. Dabei musste er sich mit seiner anderen Hand am Körper abstützen. Vorsichtig packte er den Körper und hielt zitternd seine Hände über sie. War sie tot?, fragte er sich und ehe er seine Frage durch Messen des Pulses beantworten konnte, hörte er einen Wagen neben sich vorfahren. „Nico, was machst du da?“, kam es von Ben und sein Freund drehte sich zu ihm um. In der Hand ein blutiges Messer, die Kleidung und beide Hände blutverschmiert. „Ich... Ben, sie ist tot.“, stammelte der Deutschitaliener.

    Ben sah seinen Freund an. „Nico…was ist passiert?“, wollte er wissen. „Nein…Ben…ich…ich war das nicht…wirklich…sie …sie war schon tot…sie ist es….sie ist es….die Frau…die mich…“, erklärte Nico stockend. Ben sah ihn an. „Leg das Messer weg…ganz langsam, okay?“, forderte er von Nico und griff zur Sicherheit an die Waffe. „Ben…ich …bitte glaub mir…ich war es nicht…bitte hilf mir…bitte…“, fing Nico an zu weinen. Ben sah ihn an. Er trat zu der Leiche und fühlte nach dem Puls. Nichts mehr. „Du hast Recht… sie ist tot… und verdammt kalt für jemanden der eben noch lebte. Nico….wer hat dich angerufen…und komm mir nicht mit Verwählt…“, fauchte Ben seinen Freund an. „Nein…es …es war ein Mann. Er sagte, dass …das er mir etwas über Gianna erzählen kann und hat mich hier her bestellt. Ich soll aber unbedingt allein kommen…“, erzählte Nico. Aus der Ferne näherten sich Kollegen. Nico sah Ben an. „Hast du die Kollegen informiert?“, wollte er wissen. „Nein…verdammt Nico…das ist eine sehr saubere Falle….hast du wirklich toll hinbekommen…los…rein ins Auto und dann weg!“, fauchte Ben und zerrte seinen immer noch verwirrten Freund ins Auto. „Aber…das andere Auto…Semir….ich meine….“, wollte Nico. „Semirs Auto ist egal…weg hier!!“, schrie Ben. Nico stieg ein. Gemeinsam rauschen sie davon.

    Semir wollte sich ebenfalls auf den Weg machen, allerdings zunächst sollte Elena mit ihrer Tochter in Sicherheit gebracht werden. Von daher orderte er Dieter und Hotte an, sich um die Beiden zu kümmern. Während er mit Susanne telefonierte, erfuhr er von einem Leichenfund am Rastplatz „Drei Eichen“ „Okay…. Sobald Dieter und Hotte hier sind, fahre ich hin. Die Kollegen sollen schon mal alles absichern.“, befahl er. „Ich gebe es weiter...“, kam von Susanne. Nur einige Minuten später klingelten Hotte und Dieter an der Tür. Semir öffnete und die Beiden kamen schnaufend die Treppe hoch. „Wieso ist hier denn kein Fahrstuhl…“, maulte Hotte wütend und lehnte sich schwer atmend an den Türrahmen. „Also wirklich .. ein wenig Sport tut dir sicher gut. Hört zu…die junge Frau und ihre Tochter, die sich bei einer Nachbarin untergebracht hat, stehen ab sofort unter Polizeischutz. Ich brauche euren Wagen… fordert ihr eine Streife an.“, meinte Semir und griff nach dem Schlüssel den Dieter in der Hand hielt. „Hey…Semir….das ist mein Privatwagen!!“, schrie Dieter verzweifelt. „Bekommst ihn zurück!“, rief Semir und verschwand. „Ja…fragt sich nur in wie viel Teilen…“, stöhnte Dieter. „Na…das mit der Streife kannst du ja vergessen. Wusste Semir eigentlich, dass er uns aus dem Feierabend geholt hat und wir beide mit unseren Privatwagen hier sind…na….der ist ziemlich komisch…“, knurrte Hotte. Elena sah die beiden Polizisten an. „Ich…bin Elena….“, stellte sie sich vor. „Dieter Bonrath…mein Kollege und Partner Horst Herzberger.“, kam zurück. „Meine Tochter…sie ist bei meiner Nachbarin….das ist nicht weit von hier….wohin bringen Sie uns?“, wollte Elena wissen. „Nun…wir haben ein paar hübsche Wohnungen, wo Sie und Ihre Tochter sicher sind. Lassen Sie uns jetzt einfach fahren. Nur keine Sorge….wir werden Sie vor allem beschützen.“, lächelte der dicke Polizist. „Danke…Herr Bonrath…“, kam von Elena. „Nein…ich bin Bonrath…das ist Herzberger.“, korrigierte Dieter sofort. „Entschuldigung…ich…wissen Sie was hier los ist?“, wollte Elena wissen. „Vermutlich nicht mehr als Sie….kommen Sie…“, erklärte Bonrath und winkte ihr zu. Elena ging mit ihr.

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    • 13. Juni 2011 um 08:32
    • #23

    Semir kam an dem Fundort an. Sofort sah er seinen BMW, der gerade von der Spurensicherung untersucht wurde. „Die meisten Fingerabdrücke sind meine….es ist mein Auto.“, knurrte er. Denn er wusste genau, dass dies nach Ärger schrie. Kim Krüger würde ihm vermutlich noch am gleichen Abend das Fell über die Ohren ziehen, wenn sie erfuhr, dass der vermutliche Täter mit Semirs BMW zum Tatort fuhr, während er sich mit der Freundin des Täters Kaffee trank. „Wer ist das?“, fragte er und wies auf die Leiche. „Keine Ahnung…wir haben noch keinen Namen….sind aber auch noch dabei die Spuren zu sichern.“, kam von einem jungen Mann, den Semir kürzlich in der KTU gesehen hatte. „Jürgen….?“, wollte er wissen. „Ja…stimmt.“, lächelte der Mann. „Wo ist Hartmut?“, harkte Semir nach. „Der hat heute frei.“, war die Antwort. „Na….ähm…wie gesagt…der BMW ist meiner….“, wiederholte Semir. „Ja…ich weiß…hab die Halteranfrage bereits getätigt…“, lächelte Jürgen. Semir verzog das Gesicht. „Vielen Dank….das weiß ich zu schätzen.“, stöhnte er nun. Wenn Hartmut hier gewesen wäre, hätte er nicht so vorschnell gehandelt…. Aber nun? Semir streifte sich seine weißen Handschuhe über und wollte sich die Leiche genauer ansehen, die Tote nach ihren Papieren durchsuchen. „Finger weg von der Leiche, Herr Gerkhan.“, fauchte ihn eine bekannte, ihm sehr unfreundlich in Erinnerung gebliebene Stimme an. Abrupt drehte sich der Autobahnkommissar um und sah, wie sich Olaf Bräuning und Lars Weinheimer vom Parkplatz her näherten. „Herr Gerkhan, kommen sie weg von der Leiche. Das ist nicht länger ihr Fall.“, zischte der jüngere von den Beiden. „Wieso ist das nicht länger mein Fall?“, kam es erstaunt und böse zugleich von Semir Gerkhan. „Ihr Wagen... das ist doch ihr Wagen, oder?“, wollte Lars Weinheimer wissen. Semir nickte nur. „So, wie es im Moment aussieht, ist ihr Fahrzeug Tatfahrzeug. Wo ist ihr Kollege? Sie tauchen doch immer im Rudel auf?“, knurrte Olaf. Doch bevor Semir antworten wollte, hob Lars abwehrend die Hand. „Lassen sie nur, sammeln sie ihren Partner einfach ein und verziehen sie sich. Hier spielen jetzt die großen Jungs.“, grinste Lars und schob Semir wie ein kleines, bockiges Kind weg.

    Ben und Nico fuhren die Autobahn einfach hinunter. „Mensch Nico, was hast du dir dabei gedacht?“, fauchte Ben und sah immer wieder zu seinem Freund hinüber, der vollkommen aufgelöst in die tiefschwarze Nacht hinaus. „Hey, hör mir zu, wenn ich mit dir rede.“, schrie Ben und Nico sackte in seinem Sitz zusammen. „Was?“, kam es völlig erschrocken von ihm. „Was hast du dir dabei gedacht, einfach so abzuhauen und uns nicht Bescheid zu geben? Jetzt siehst du ja, was passiert ist.“, knurrte Ben und konzentrierte sich immer wieder auf die Autobahn und die Fahrzeuge vor, hinter und neben seinem Mercedes. „Was hättest du an meiner Stelle gemacht?“, kam es von Nico, der nun vollkommen aus seiner Lethargie aufwachte und sich seine Zweifel in große Wut wandelte. „Man, ich wollte endlich wissen, warum diese Gianna mich belästigt. Und jetzt? Jetzt werde ich das nie herausfinden.“, zischte er und ließ seinen Kopf nach hinten fallen. Minuten des Schweigens vergingen, ehe die Beiden wieder ein Wort miteinander wechselten. „Was wird nun?“, wollte Nico wissen. Ben atmete schwer durch. „Ich bringe dich jetzt erst einmal sicher unter. Dann werde ich mit Semir reden und ihm alles erklären. Ich hoffe, dass wir dann eine Lösung finden können.“, kam es still und knirschend von Ben zurück. Er würde Nico verstecken. War das nicht gegen jegliche Vernunft? Sollte er ihn nicht übergeben und dann nach dem wahren Täter suchen? Nein, das ging gegen seine Überzeugung. Ben würde Nico einfach so lange vor dem Zugriff der Kollegen verstecken, bis er wenigstens stichhaltige Beweise für dessen Unschuld hatte. Noch ahnte er nicht, dass er bald mit auf der Fahndungsliste stehen würde.

    Paolo lenkte seinen Wagen in die Einfahrt. Schnell war er ausgestiegen und ging in sein großes Haus. „Gianna?“, rief er durch das Haus, in der Hoffnung, seine Angebetete würde schon bei ihm sein. Kinder hatten er und Franziska keine. Nein, mit dieser Frau, die ihn so schändlich reingelegt hatte, wollte er nicht das Bett teilen. Seitdem sie dieses Haus gekauft hatten, besaß er ein eigenes Schlafzimmer, schloss es des Nachts sogar ab. Franziska wollte mit ihm schlafen und das manchmal um jeden Preis. Einige Male kam es fast einer Vergewaltigung gleich, doch immer wieder schaffte er es, sie von sich wegzudrücken. Es war grausam. Doch jetzt war alles vorbei. Jetzt würde sein richtiges Leben anfangen. Sofort begann er damit, sämtliche Sachen seiner Frau aus den Schränken zu räumen, alles in Kisten und blaue Säcke zu verpacken und das Ganze mit ungewöhnlich großer Kondition ins Gartenhaus zu schaffen. Nur gut, dass er zum Wochenende sowieso altes Gerümpel verbrennen wollte. Da konnten die Sachen gleich mit rauf. Franziska war Hausfrau gewesen, auch, wenn beide keine Kinder hatten. Gianna würde sich gut in das Leben ihrer Schwester einfügen und dann würde er endlich mit seiner Angebeteten zusammen sein, ein eigenes Leben mit vielen kleinen Bambinos aufbauen. Endlich konnte er es. Als er die letzte Kiste hinübergeschafft hatte, klopfte es an der Haustür. Gianna stand im Rahmen, in der Hand jeweils einen großen Rollkoffer mit all ihren Sachen. Sie fielen sich um den Hals und küssten sich lange, innig und leidenschaftlich. „Hat dich auch niemand gesehen?“, wollte er wissen, als er sich wieder gelöst hatte. „Keine Sorge, ich war sehr vorsichtig. Komm, lass uns an unseren Kindern arbeiten.“, gurrte sie und schlug die Tür zu. Beide gingen hoch ins Schlafzimmer und vergnügten sich dort die ganze Nacht.

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  • Christopher007
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    • 14. Juni 2011 um 10:30
    • #24

    „Frau Krüger….was der Kerl erzählt ist nicht wahr!! Ich war vorher am Tatort ja…und Nico ist auch mit meinem Wagen weg, aber sicher nicht um zu morden. Davon hat er doch gar nichts!“, beschwerte Semir sich kurz drauf bei Kim Krüger, die bereits einen Bericht der Kollegen vorliegen hatte. „Semir….Sie und Ben sind mit sofortiger Wirkung von diesem Fall abgezogen. Sie und Ben werden sogar beurlaubt. Ich habe die Nase gestrichen voll, dass Sie und er denken alles zu ihren Gunsten auswirken lassen zu können. Sollten Sie dieser Elena und ihrer Tochter oder auch nur anderen an diesem Fall beteiligten Personen zu nahe kommen, sperre ich Sie eigenhändig in die Zelle im Keller. Haben wir uns verstanden?“, fauchte Kim ihn an. „Aber…Moment mal….der Fall ist an der Autobahn passiert, also ist es unser Fall. Ich lasse mich ganz sicher nicht kalt stellen. Nicht von diesen Kollegen!“, schrie Semir wütend. Kim sah ihn warnend an. „Nicht die Kollegen beurlauben Sie, sondern ich. Also haben Sie mich verstanden?“, wiederholte Kim die Frage. Semir sah sie an. In den Augen von Kim sah er ganz klar, dass sie sich nicht umstimmen ließ. „Aber….ja….ich hab verstanden…“, gab er leise zurück. „Und damit ich auch ganz sicher sein kann, dass Sie Jäger nicht warnen, werde ich Sie unter Hausarrest stellen!“, gab Kim bekannt. Semir schluckte. Hausarrest hieß, dass seine Kollegen sein Haus überwachten und das er es nicht verlassen durfte. „Aber….?“, fragte er. „Sie sind raus! Und nun werde ich Sie persönlich nach Hause fahren….Ihre Autoschlüssel!“, forderte Kim von ihm. Semir sah sie wütend an. Er zog seine Waffe, entleerte sie und legte sie mit dem Magazin auf den Tisch. Dazu kamen der Dienstausweis und die Autoschlüssel. „Wollen Sie mir vielleicht auch noch Handschellen anlegen?“, fauchte er wütend.

    Andrea sah gerade fern, als es an der Tür klingelte. Sie sah auf die Uhr. Sollte es Semir sein, der schon so früh nach Hause kam? wunderte sie sich. Sie wusste ja nicht was vorgefallen war. Als sie die Tür öffnete standen Ben und Nico vor der Tür. „Ben? Nico? Was macht ihr denn hier? Wo ist Semir?“, wollte Andrea wissen. „Andrea…wir brauchen deine Hilfe….es ist etwas verzwickt und….“, versuchte Ben zu erklären. Andrea nickte und wies sie ins Wohnzimmer. „Ich dachte schon Semir kommt nach Hause…“, lachte sie leise, als gerade ein Wagen vorfuhr. Ben ging zum Fenster und sah raus. „Er kommt auch…oh oh….in Begleitung von Krüger…Andrea… wo können wir uns verstecken?“, wollte Ben sofort wissen und zog Nico von der Couch. „Geht in den Keller…aber leise…“, ermahnte Andrea die Beiden sofort. Schon hörten sie den Schlüssel von Semir im Schloss. Ben und Nico verschwanden durch die Tür und stiegen die Treppe runter. „Sie werden hier bleiben! Die beiden Kollegen dort im Wagen sind von der Stadtpolizei. Also können Sie es getrost vergessen, dass Sie sie mit irgendwas bestechen können.“, hörte sie Kim Krüger und ging zur Tür. „Guten Abend… Frau Krüger….hat mein Mann was angestellt?“, wollte Andrea wissen. „So kann man das sehen. Ihr Mann steht unter Hausarrest, weil ein Mörder mit seinem Fahrzeug entkommen ist.“, erklärte Kim vernehmlich. Semir sah sie böse an. „Ich erkläre es dir gleich….“, fauchte er wütend und wollte einfach nur Krüger loswerden. Doch diese schien noch etwas auf dem Herzen zu haben. „Frau Gerkhan…kann ich Sie kurz sprechen?“, bat sie deswegen und sah Semir an. „Vor mir hat meine Frau keine Geheimnisse!“, erklärte er. „Gut…dann aber bitte im Wohnzimmer und nicht auf der Straße!“, meinte Kim nur. Semir ging vor. Im Wohnzimmer sah er auf dem Tisch Bens Schlüssel und drehte sich erschrocken zu Andrea um. Auch Kim bemerkte den Schlüssel „Das ist doch Jägers Schlüssel! Wie kommt der hier her?“, fragte sie sofort scharf.

    „Was hat die KTU herausgefunden?“, wollten Olaf und Lars wissen. „Nun ja….das Messer hat Fingerabdrücke, die sich überlappen. Die meisten davon gehören einen gewissen Nico Fiancelli. Die Stiche waren zunächst nicht tödlich. Bis auf den, der im Herz war. Er muss mit einer ziemlichen Wut zugestochen haben. Also, wenn ich Polizist wäre, würde ich glatt behaupten, dass es eine Beziehungstat ist…“, erklärte Jürgen. „Sie sind kein Bulle….also gut… Fahndung nach diesem Nico laufen. Ebenso nach Ben Jäger. Der Mistkerl hilft seinen Freund zu fliehen. Vorher lässt dieser Gerkhan zu, dass Fiancelli mit seinem Wagen zu diesem Ort fährt. Die beiden wussten garantiert, was die vorhaben und weißt du was….ich denke sogar, dass Gerkhan versuchen wird, zu den Beiden zu kommen. Wir sollten ihn rund um die Uhr bewachen lassen…“, murmelte Olaf. Lars lachte leise. „Hab ich bereits veranlasst. Zwei unserer besten Jungs stehen vor seinem Haus. Wenn er es verlassen sollte, dann werden sie ihm folgen.“, gab er bekannt.

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  • Elvira
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    • 15. Juni 2011 um 09:33
    • #25

    Erbost sah Kim zu Semir. „Was sehen sie mich so böse an? Denken sie, ich hab ihn in der Hosentasche?“, fauchte der Hauptkommissar seine Chefin an. Andrea merkte sofort, dass die Sache mit dem Wagen mal wieder das Fass bei Kim Krüger zum Überlaufen gebracht hatte. Ansonsten würden sich die Beiden nicht so angiften. „Er ist hier und es würde besser für ihn sein, er würde sich sofort zeigen oder ich lasse die Kollegen nach ihm suchen.“, meinte Kim laut und drehte sich dabei immer wieder zu Semir um, während sie die einzelnen Räume im Erdgeschoss abschritt. Dann blieb sie vor der Kellertür stehen. Einen Moment lang lauschte sie nur. „Wo geht es da hin?“, wollte sie dann wissen und umfasste die Klinke mit ihrer rechten Hand. Andrea sah erschrocken auf Kims Hand, die sich immer weiter senkte, das Gewicht drückte auf den Türöffner. Irgendwann war Kim im Keller. Die Frage war nun, ob Ben und Nico wussten, dass in wenigen Sekunden das Unheil über sie hineinbrechen würde. „Semir...“, flüsterte Andrea ihrem Mann ins Ohr. „Ben und Nico sind da unten.“ erschrocken blickte er sich um, sah Andrea genau in die Augen. Sie nickte bestätigend auf seinen fragenden Blick hin. „Ähhh Frau Krüger, gehen sie da lieber nicht hinein. Der Keller ist ziemlich chaotisch und außerdem furchtbar dreckig.“, versuchte Semir seine Chefin abzulenken. „Herr Gerkhan, sie sollten sich meinetwegen keine Sorgen machen.“, fauchte sie und stieß die Tür auf. Fauchend rannte ihr ein ziemlich dicker Kater durch die Füße. „Felix... da steckst du also?“, meinte Andrea und hob den Stubentiger hoch, der sofort in ihren Armen zu schnurren anfing. „Ich such dich schon überall.“ Kim sah Frau Gerkhan und den Kater nur missmutig an. Dann ging sie die Kellertreppe hinunter.

    Ben und Nico hatten gehört, wie sich oben ein großes, gefährliches Gewitter à la Kim Krüger zusammenbraute. „Was nun?“, zischte Nico seinen Freund an. „Wir sitzen in der Falle. Wenn die uns hier findet, dann...“ „Nico, halt die Klappe und lass mich nachdenken.“, fauchte Ben und sah sich um. Das große Kellerfenster... das war ihre einzige Chance vor der wütenden Furie Krüger zu entfliehen und irgendwie zu verschwinden. „Los, Räuberleiter und dann raus.“, meinte Ben und schob Nico zum Kellerfenster hinauf. Wie eine schmiegsame Katze schlüpfte der Deutschitaliener durch die Öffnung, zog dann Ben hinter sich her. „Okay, und was nun?“, wollte Bens Freund wissen. Dieser suchte seine sämtlichen Taschen ab. „Verdammt, ich hab meine Schlüssel auf dem Tisch liegen lassen.“, kam es von Ben. „Wie sollen wir jetzt hier wegkommen?“, kam es sofort von Nico. „Ruhig...“, knurrte Ben nur. Dann kam ihm die Idee. Hoffentlich war die Terrassentür nur angelehnt, dachte er, während er sich um das Haus schlich, vorsichtig die Terrassentür, die wirklich offen war, ein kleines Stück zur Seite schob, so, dass er durch passte. Im Entengang lief er zum Tisch und nahm unbemerkt seine Schlüssel an sich. Schnell war er wieder aus dem Haus verschwunden und ging mit seinem Freund auf der Flucht nach vorne zu seinem Wagen. „Vorsicht.... schnell in Deckung.“, stieß Ben auf einmal aus und warf Nico förmlich in die große Hecke von Gerkhans. Er selbst warf sich auf den Boden und lugte kurz hoch. Ein Streifenwagen parkte genau auf der anderen Straßenseite und direkt hinter Bens Mercedes. Verdammt, warum waren sie nur nicht zu seinem Vater gefahren? Da war jetzt sowieso keiner, da sich Papa Konrad zurzeit in England befand und sich dort nach einer passenden Immobilie umsah. „Wie sollen wir jetzt hier weg kommen?“, hörte Ben nur von Nico. Ben grübelte intensiv nach. Er musste eine Möglichkeit finden.

    Olaf Bräuning und Lars Weinheimer saßen im Büro und warteten auf die Erkennungsbefunde der Leiche. Noch immer hatte die junge Frau keinen Namen. Doch das änderte sich in den nächsten Minuten. „Jungs, hier ist unser Opfer.“, meinte ein Beamter und brachte eine Akte sowie einen in einen Beutel eingepackten Personalausweis ins Büro mit, legte alles fein säuberlich vor Lars hin. Dieser sah den blau uniformierten Beamten an. „Wo hat man den denn gefunden? Doch nicht etwa bei der Leiche, oder?“, wollte er wissen. Der Beamte, der schon wieder gehen wollte, drehte sich um und lächelte kurz. „Nein, die Spusi hat ihn etwa fünfzig Meter weiter weg von der Leiche entdeckt. Daneben auch einige Wertgegenstände...“, erwiderte er. „Gianna La Rocca…das war doch die Frau, die Fiancelli entlastet hat. Was soll das denn geben?“, fragte Lars nachdenklich. „Vielleicht wollte sie ein Dankeschön haben und er hat es dann halt so gezahlt. Und weißt du auch warum? Weil er doch der Mörder war. Diese La Rocca hat vermutlich gedacht sich so bei ihm einzuschmeicheln…oder aber die haben gemeinsame Sache gemacht. Und nun wurde sie gierig und er hat sie umgebracht. Klar…das ist doch glasklar.“, meinte Olaf nur. „Du suchst dir den einfachsten Weg. Nein…irgendwas stimmt da nicht. Irgendwas ist faul….und ich werde auch noch dahinter kommen…das schwöre ich dir. Mit einem Weinheimer spielt man keine faulen Spiele…“, knurrte Lars leise.

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    • 16. Juni 2011 um 09:56
    • #26

    Kim kam wieder nach oben. „Gerkhan…ich kann Ihnen nicht nachweisen, dass Sie mit hinter der Flucht stecken…aber ich warne Sie…wenn Sie gegen den Hausarrest verstoßen, dann werde ich die Drohung gegen Sie durchsetzen…“, warnte sei ihn erneut. „Danke…das haben Sie bereits gesagt…“, fauchte Semir zurück. Er nahm die Fernbedienung des Fernsehers und ließ sich auf die Couch fallen. Er sah auf den Tisch und bemerkte das Fehlen des Schlüssels. Erschrocken sah er zu Andrea. Kim Krüger schien es nicht mitbekommen zu haben. Sie wurde von Andrea zur Tür gebracht. „Ich hoffe inständig, dass Ihr Mann vernünftig genug ist und sich nicht gegen die Auflage verstößt. Ich sperre ihn eigenhändig ein. Passen Sie auf, dass die Kollegen ihn nicht sehen…wenn er…“, ermahnte sie Andrea und zwinkerte ihr zu. Andrea nickte. „Danke Frau Krüger….Ich werde es ihm sagen.“, versprach Andrea. Sie sah Kim noch etwas nach. So schlecht war die Frau ja scheinbar doch nicht. „Und...ist die Hexe weg?“, fauchte Semir seine Frau an. „Hey…ich soll dir ausrichten, dass du aufpassen musst, wenn du auf Tour gehst….Mensch Semir… sie steht hinter dir. Du sollst dich nicht erwischen lassen….also bitte hör auf hier den Eingeschnappten zu spielen. Wo ist Bens Schlüssel?“, fiel nun auch Andrea auf. „Ich weiß es nicht…ich hab es auch bemerkt. Ben muss ihn….geholt haben….“, meinte er nachdenklich. „Semir….was ist passiert? Ben wollte mir auch nichts erzählen….was hat er angestellt?“, harkte Andrea nach. „Ben gar nichts. Nico ist das Problem. Er steht unter Mordverdacht…und Ben….hilft ihm auf der Flucht….ich habe nichts damit zu tun. Aber die Kollegen glauben, ich stecke auch drin. Nur weil Nico mein Auto genommen hatte…“, erklärte Semir kurz und bündig. Andrea hörte schweigend zu. „Na super …. Wirklich… und so wie ich dich kenne, willst du den Beiden helfen oder?“, fragte sie nach. „Ja sicher…!“, empörte sich Semir.

    Ben sah sich um. Nicht weit von Semirs Haus stand eine große Limousine. „Warte hier…“, murmelte er. Nico nickte. Ben erhob sich und schlich sich zu dem weißen Luxusschlitten. Noch einmal sah er sich verstohlen um und schlug dann mit einem Stein eine der Fenster ein. Sofort schrillte eine Alarmanlage los. „Super…Sorry…mach ich nie wieder.“, grinste Ben und rannte zurück zu Nico. „Was hast du getan?“, wollte Nico wissen. „Egal… Hauptsache die reagieren darauf… wir müssen zum Wagen…“, raunte Ben ihm zu. Tatsächlich fuhr der Streifenwagen um die Ecke. „Los jetzt!!“, kam von Ben. Beide sprangen auf und rannten zum Mercedes. Sie stiegen ein. Der Motor sprang auch sofort an und schon war Ben mit Bleifuss unterwegs. „Ben... wo sollen wir denn hin?“, wollte Nico wissen, als sie um die Ecke bogen und den Streifenwagen im Rückspiegel sahen. „Erstmal weg von hier.“, kam es von Ben und der Kommissar dachte, er hätte mit dem Ablenkungsmanöver Erfolg gehabt. Doch schon blitzten die Blaulichter hinter ihm auf und der Streifenwagen, den er eigentlich ablenken wollte, verfolgte sie nun. „Verdammt Ben, das hat ja prima geklappt...“, fauchte Nico und verschwand mit seinem Kopf im Zwischenraum von Sitz und Armaturenbrett. „Du Feigling.“, lachte Ben nur und versuchte, die beiden im Streifenwagen hinter sich so schnell es ging, abzuschütteln. „So, ihr Stadtbullen, jetzt zeig ich euch mal, wie man bei uns auf der Autobahn fährt.“, grinste Ben und fuhr eine scharfe Rechtskurve. Der Streifenwagen folgte, nahm die Kurve aber leichter als Ben. „So... ihr könnt ja doch fahren. Na mal sehen, was ihr dazu sagt.“, meinte Ben. „Hör auf, mit denen zu spielen.“, kam es ängstlich von Nico. „Ja, ich mach ja schon.“, kam es nur von Ben zurück. „Du verdirbst mir auch jeglichen Spaß.“, knurrte der Jungkommissar und fuhr um die nächste Ecke, versteckte sich dann in einer der leerstehenden Auffahrten, schaltete alles aus und duckte sich nach unten. „Jetzt ganz ruhig.“, zischte er Nico an und im nächsten Moment schoss der Streifenwagen an ihnen vorbei, fuhr mit schneller Geschwindigkeit in die entgegengesetzte Richtung, in die Ben wollte.

    Nachdem er einige Minuten gewartet hatte und vom Streifenwagen weit und breit nichts zu sehen war, startete Ben den Motor, ließ sich langsam rückwärts aus der Einfahrt rollen und fuhr zur nächsten Autobahnauffahrt. „Wo fahren wir jetzt hin?“, wollte Nico wissen, nachdem er sich aus seinem Versteck erhoben hatte. „Zu meinem Vater... er ist nicht zu Hause und da wird uns niemand suchen.“, erklärte er und fuhr den langen Weg zur Villa seines Vaters. „Ben... ich... es tut mir Leid, dass ich dich so angeschnauzt habe und dass ich dich so in Schwierigkeiten bringe. Vor allem aber tut es mir um Semir leid.“, kam es leise von Nico. Ben sah zu ihm hinüber. Seine Augenbraue war hochgezogen und er blickte dem Deutschitaliener tief in dessen Augen. „Nico, hier will dir jemand ganz böse mitspielen. Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Jetzt ist es erstmal wichtig, dass wir uns verstecken und dann werde ich mit Semir telefonieren. Er kann uns nur helfen.“, meinte er und fuhr immer weiter auf der leeren Autobahn. Nico nickte nur und schwieg vor sich hin. Ben sah abwechselnd zu ihm hinüber und merkte dann, dass Nico einfach fertig war. Binnen weniger Minuten war der junge Deutschitaliener eingeschlafen. Sein Kopf lehnte an der Seitenscheibe und schlief tief und fest. Ben musste grinsen. Nur wenige Minuten später fuhr er die Auffahrt zur Villa seines Vaters hoch.

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    • 17. Juni 2011 um 08:31
    • #27

    Lars Weinheimer und Olaf Bräuning saßen noch am späten Abend in ihrem Büro und warteten auf die Ergebnisse der Spurensicherung. Lars hatte seine Familie wieder einmal vertrösten müssen und der geplante Kinobesuch musste erneut verschoben werden. „Man, wie meine Frau das bloß mit mir aushält.“, dachte er laut, während er sein Gesicht in seine Hände vergraben hatte. „Tja, das frage ich mich auch. Sie hat einen weit besseren Mann verdient.“, grinste Olaf. „Witzbold... haben wir schon den abschließenden Bericht der Spurensicherung?“, wollte Lars wissen und spielte mit seinem Flummi auf der Tischplatte herum. Der kleine Gummiball sprang hoch, schnellte an die Decke und landete wieder in der Hand des Kommissars. „Nein, noch nicht... ich denke auch kaum, dass wir heute noch etwas bekommen.“, erwiderte Olaf und schmiss seine Beine auf den Tisch, lehnte sich weit nach hinten. Doch dann klopfte es an der Tür. Jürgen trat herein. „Entschuldigt, dass ich euch habe so lange warten lassen. Hier ist der Bericht.“, meinte er, legte den Ordner vor Lars ab, wünschte eine angenehme Nacht und ging wieder so schnell er gekommen war. Sofort griff sich der Kommissar den Bericht und las ihn sich durch. „Olaf, hör dir das mal an.“, meinte er und begann seinem Kollegen aus dem Bericht vorzulesen.

    Semir zuckte zusammen, als sein Handy klingelte. Er sah auf das Display und erkannte Bens Nummer. „Verdammt Ben…..bist du eigentlich völlig durchgedreht?“, fauchte er sofort seinen Kollegen und Partner an. „Semir….hör mir zu…“, fing Ben an. „Nein…du hörst mir zu…weißt du eigentlich in welche Küche du mich gebracht hast? Ich stehe unter Hausarrest und bin suspendiert worden, weil die Knallköpfe von Dienst, Weinheimer und Bräuning, mich als Komplize von Nico halten!!“, unterbrach Semir ihn sofort. „Aber….Semir….hör mir zu!!“, schrie Ben nun zurück. „Was? Willst du mir sagen, dass Nico reingelegt wurde? Willst du mir erklären, dass er dich dazu gezwungen hat ihn zu unterstützen und ihn zur Flucht zu verhelfen?“, wollte Semir wissen. Er atmete heftig, weil er so wütend auf seinen Partner war. „Ja….genau…Nico ist unschuldig. Er wurde ….“, erklärte Ben. „Nein…das ist absurd….die Beweise sprechen eindeutig eine andere Richtung und wenn dir dein Job lieb ist, dann bringst du Nico jetzt sofort zum nächsten Revier. Wenn er wirklich unschuldig ist, dann……wird es auch bewiesen werden… Ben du setzt deinen Job aufs Spiel!“, erklärte Semir nun etwas ruhiger. „Semir….halt die Klappe und hör mir zu. Wir sind in der Villa meines Vaters. Können wir mit deiner Hilfe rechnen oder nicht?“, fauchte Ben ihn an. Semir sah Andrea an und diese schüttelte den Kopf. „Also gut…ich komme. Muss nur sehen, dass ich ungesehen aus dem Haus komme…“, stöhnte Semir und beendete das Gespräch. Mit einem gequälten Lächeln sah er seine Frau an. „Oh Semir…..das geht nicht gut….“, stieß sie aus. „Bitte…Ben glaubt fest an der Unschuld von Nico und ich auch….bekomme ich deinen Wagen?“, bat er sie und sah sie flehend traurig an. Andrea stöhnte. „Wie kann ich bei diesem Blick nein sagen…“, wollte sie von ihm wissen und gab den Autoschlüssel. „Ich bringe ihn dir zurück….versprochen.“, strahlte er. Andrea nickte. „Und wie willst du den Wagen aus der Garage bekommen? Ich vermute mal, dass die Kollegen sicher darauf warten, dass du….versuchst …“, gab sie zu bedenken. „Verdammt…das stimmt….ähm…… hast du noch deine Perücke?“, wollte Semir wissen. „Du meinst die mit den langen Haaren?“, harkte Andrea nach. „Genau die….und ein Kissen…ich werde als du rausgehen…“, grinste er. „Semir…… das klappt nie… du siehst nicht schwanger aus…“, gab sie zu bedenken. Grinsend steckte er sich das Couchkissen unter das T-Shirt. „Also ich finde sieht echt aus.“, lachte er und setzte sich die Perücke auf. Andrea schüttelte nur den Kopf.

    Paul und Maik hatten ihren Dienst vor Gerkhans Haus angetreten. Es war später Nachmittag, als Frau Gerkhan das Haus verließ. „Hey… da kündigt sich ja Nachwuchs an. Wieso macht der Kollege dann solch einen Blödsinn. Also, wenn meine Frau schwanger wäre, dann würde ich nur Dienst nach Vorschrift machen…“, erklärte Paul und wies auf die Tür, wo eben eine Frau herauskam. Maik nickte nur. „Ja du….aber was würdest du tun, wenn dein Kollege oder sogar wie hier dein Dienstpartner in Schwierigkeiten wäre? Was stünde dann an erster Stelle?“, wollte er wissen. „Nichts steht über der Familie…“, kam ganz klar von Paul. Frau Gerkhan fuhr los. „Sollen wir ihr folgen?“ wollte Paul wissen. „Warum? Die geht vermutlich nur zur Vorsorge oder zur Schwangerschaftsgymnastik… Weinheimer reißt uns den Kopf ab, wenn Gerkhan in der Zeit verschwinden. Das kann ja auch eine Falle sein und Gerkhan wartet genau darauf, dass wir uns an seine Frau hängen. Nee…wir bleiben hier stehen…“, schwor Maik. Paul nickte. „Wie du willst…“, murmelte er. Die Stunden vergingen extrem langsam und die Langeweile machte sich im Streifenwagen breit.

    „Hey…ich glaub drüben beim Konrad ist jemand eingebrochen…“, murmelte Hans Georg Reuschner. „Wie kommst du denn darauf…?“, wollte Irmgard wissen und strickte weiter. „Weil Licht im Haus ist. Du weißt doch, dass Konrad in England ist….“, gab Hans Georg zu bedenken. „Na…vielleicht ist die Putzfrau dort, oder Ben…oder Julia…“, vermutete Irmgard. Ihr Mann war begeisterter Krimileser und er vermutete hinter vielen Dingen ein Verbrechen. „Egal…ich rufe die Polizei an… und wenn die umsonst raus kommen….dafür werden sie schließlich bezahlt…“, knurrte er und wählte bereits die Notrufnummer. Er erzählte den Beamten am anderen Ende der Leitung, was er gesehen hatte und diese wollten sofort nach dem Rechten schauen, versicherten sie dem Rentner. Dankend legte dieser auf. „So... jetzt wollen wir doch mal sehen, wer sich dort in der Villa versteckt.“, meinte er und lauerte wie ein Luchs am Fenster, wartete auf dem Eintreffen der Polizei. „Hans Georg, willst du etwa dort die ganze Zeit sitzen?“, fragte seine Frau mit hoher Stimme. „Warum denn nicht? Passiert doch endlich mal was...“, meinte der Mann kleinlaut. „Wenn du da jetzt sitzen bleibst und nicht zum Abendessen her kommst, dann red ich kein Wort mehr mit dir.“ „Wirklich?“, fragte er und wirkte dabei erfreut. Endlich, dachte er, dann kann ich wenigstens in Ruhe meine Zeitung lesen. Er bekam nur ein Knurren seiner Frau als Antwort. „Komm jetzt her.“, forderte sie mit Nachdruck und sah ihren Mann scharf an. „Komm ja schon.“, kam es leise von ihm und mit eingeknickten Ohren ging er zu seiner Frau, setzte sich zu ihr an den Tisch und fing an, das aufgetischte Abendbrot zu essen.

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  • Christopher007
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    • 18. Juni 2011 um 17:14
    • #28

    Nico saß am großen Tisch in der Küche und dachte über das nach, was auf dem Parkplatz passiert war. Wie konnte er nur so blöd sein und in diese aufgestellte Falle laufen? In jedem Krimi kann man doch sehen, wie der Held vom Bösewicht angerufen wird und am Treffpunkt entweder angeschossen oder niedergeschlagen wird, damit der Bösewicht freie Bahn hat. Wie konnte ich nur so dämlich sein, dachte Nico und schlug mit der Faust auf den Tisch, sodass der Pfefferstreuer über den halben Tisch hopfte. Ben kam gerade aus dem Wohnzimmer zurück und sah, wie fertig Nico war. „Ben, ich wünschte, ich wäre tot.“, kam es leise von Nico. „So was darfst du nicht sagen... Das kommt alles wieder in Ordnung, Nico.“, erwiderte Ben und war über seine Wortwahl selbst angeekelt. Diese abgedroschene Formel „Es kommt alles wieder in Ordnung“ musste er seinem Freund an den Kopf werfen. Ben sah seinen Freund nur an. Doch Nico schien diese Formel ebenfalls sehr abgedroschen zu erscheinen. „Was war das? Es kommt alles wieder in Ordnung? Nichts kommt in Ordnung, man. Für die Polizei bin ich doch bereits der Mörder. Für Elena ein Lügner und Verbrecher. Meine Traumfrau wird mich nicht mal mehr mit den Arsch anschauen, so viel Luft werde ich für sie sein.“, schrie Nico Ben an. Ben ließ sich das aber nicht gefallen. Gefasst holte er Luft, um zum verbalen Gegenschlag anzusetzen. „Jetzt hör aber auf... Ich hab Semir angerufen. Er wird herkommen und uns helfen. Ich weiß, dass du unschuldig bist und du weißt es auch. Nur beweisen müssen wir es noch. Also hör auf, dich hier in Selbstmitleid zu baden. Deine Traumfrau wird dir schon nicht weglaufen.“, erklärte Ben und plötzlich hörte er einen Wagen auf den Kies, der stark bremste.

    Semir zog die Perücke vom Kopf, als er außer Reichweite der Kollegen war. Dass er sich unter einer Frauenperücke verstecken musste, war wohl das letzte, was er je hätte tun wollen. Was tat man nicht alles, um einen Freund zu helfen, dachte er, während er über die Autobahn zur Villa von Konrad Jäger. Klar, dass sich das als Versteck anbot. Konrad war derweil in England und sah sich dort nach einem Altersruhesitz um. Und da das Haus von der Straße her uneinsehbar war, bot es sich praktisch als perfektes Versteck an. Wie sollte sich aber nun die Unschuld von Nico beweisen lassen?, dachte Semir und ließ seine Gedanken schweifen. Die einzigen, die Zugang zu dem Fall hatten, waren Weinheimer und Bräuning. Und die Männer von der KTU... „Natürlich, Hartmut muss helfen.“, stieß Semir aus und war doch verwundert, warum er nicht früher auf diesen Gedanken gekommen war. Schnell holte er sein Handy hervor, wählte Hartmuts Nummer an. Ein gequältes, krankes „Hallo“ drang an Semirs Ohr. „Hartmut? Ist alles in Ordnung mit dir?“, wollte der Deutschtürke wissen. „Nein, nichts ist in... in ... in .... Hatschi.“, prustete der Techniker durchs Telefon, so das Semir sich das Handy vom Ohr weghalten musste. „Nichts ist in Ordnung.“, kam es dann schnäuzend vom rothaarigen Techniker. Semir musste lachen. „Hartmut, du tust ja so, als ob du gleich sterben würdest.“, lachte der Deutschtürke. Doch Hartmut antwortete nicht. „Was willst du, Semir?“, kam es knapp als Antwort zurück. „Ich brauche deine Hilfe….“, gab Semir von sich. „Oh…Semir…..kann das nicht warten bis ich wieder….ge…ge….hatschi…sund…bin?“, schniefte Hartmut. „Leider nein… Nico…du kennst ihn doch…ist in Schwierigkeiten…“, erklärte Semir ungerührt weiter. „Ich verstehe…..okay…ich werde mir…ein paar von…den Grippetabletten einwerfen…lass mir ne…ne…Stunde…okay?“, wollte Hartmut verschnupft wissen. „Klar….wir treffen uns in der KTU…“, kam zufrieden von Semir.

    „Hier… am Messer wurden nur die Fingerabdrücke von Fiancelli gefunden….und an der Leiche gab es ganz klar Faserspuren von dem Pullover, den er anhatte…damit haben wir eindeutig die Beweise, die wir brauchen. Und nun müssen wir ihn nur noch finden.“, kam von Lars zufrieden. Er lehnte sich zurück. Olaf sah ihn skeptisch an. „Keine anderen Täterspuren?“, wollte er wissen. „Nein…warum?“, fragte Lars nach. „Es ist doch sonderbar…Fiancelli bestreitet die Tat begangen zu haben…okay…ist verständlich…aber wieso macht er das, wenn er doch weiß, dass seine Abdrücke überall sind? Das macht irgendwie keinen Sinn.“, dachte Olaf laut nach. „Nun, so wie es aussieht, ist es eindeutig eine Beziehungstat. Die Obduktion hat ergeben, dass die Frau Geschlechtsverkehr hatte. Man vermutet ca. 1 Stunde zuvor. Vielleicht hat sie ihn betrogen und deshalb hat er sie umgebracht. Du kennst doch das italienische Feuer. Das brennt nicht nur bei den Frauen…“, lachte Lars. Die Tür ging auf und ein junger Beamter kam herein. „Eben kam über die Leitstelle herein, dass es Einbrecher in der Jäger Villa gibt.“, erklärte er. „Ja und? Wir sind…hey…das könnte doch Jäger junior mit Fiancelli sein…los….hin!“, meinte Lars und sprang vom Stuhl auf. Olaf folgte ihm. Mit Blaulicht und Sirene fuhren sie durch die Kölner Innenstadt.

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    • 19. Juni 2011 um 09:49
    • #29

    Semir hielt vor der Villa. Nur wenig später saß er mit Ben und Nico im Wohnzimmer. „Also das habt ihr ganz toll gemacht…wirklich….Mensch…wenn die Kollegen dahinter kommen dann….dann sind wir alle geliefert!“, fauchte Semir. Wieder war seine Wut aufgekeimt. „Verdammt Semir…Nico ist unschuldig….das weißt du doch genau…der Anruf…der war fingiert. Nico erzählte mir, dass der Anrufer ihn zu dem Tatort gelockt hat um angeblich etwas über diese Gianna zu erfahren. Und als er dort ankam…war sie tot… ich glaube ihm…“, erklärte Ben. Semir sah Nico zweifelnd an. „Das mag ja sein, aber die Typen von der hiesigen Kripo sehen das eben anders….Sag mal, Ben, wissen die Nachbarn eigentlich, dass dein Vater nicht da ist?“, wollte Semir plötzlich wissen, als er aus dem Fenster schaute. „Ja sicher…warum?“, kam irritiert von Ben. „Weil da drüben jemand mit Fernglas hier rüber schaut…und wenn der weiß, dass dein Vater nicht da ist, könnte er die Kollegen informieren…“, gab Semir nachdenklich von sich. „Verdammt….wir müssen weg…aber wohin…?“, stieß Ben aus. „Zu Hartmut!“, kam von Semir. Schon waren sie wieder auf den Weg auf die Straße. Sie stiegen in die Fahrzeuge ein und fuhren los. Gerade noch rechtzeitig, denn als sie die Straße verließen kamen ihnen Polizeifahrzeuge entgegen. „Was hab ich gesagt? ... da sind sie schon….“, fauchte Semir wütend.

    Hartmut rappelte sich vom Bett hoch, als es nur wenig danach klingelte. Er ging mit schlurfenden Schritten zur Tür und sah durch den Spion. „Oh nein…..“, stöhnte er krank. Dann öffnete er. „Semir….bitte…ich …mir geht es überhaupt nicht gut…ich kann nicht einmal denken…“, stieß er aus. Sein Kopf war hochrot. „Oh...Hartmut… das sieht aber gar nicht gut aus... du solltest dich hinlegen und schonen.“, schlug Ben vor. „Ja das hatte ich auch vor…aber es gibt…hatschi…. so nette Kollegen die das…nicht zulassen.“, war die Antwort von Hartmut. Er schnäuzte in sein Taschentuch. „Kommt rein und setzt euch…ihr kennt euch ja aus… bitte stört mich beim Sterben nicht…“, stöhnte der kranke KTU-Techniker und legte sich wieder ins Bett. „Hartmut… Können Nico und Ben dir beim Sterben zusehen…?“, wollte Semir grinsend wissen. „Wenn sie nicht stören…“, murmelte Hartmut und wickelte sich in seine Decke. Ben sah Semir irritiert an. „Wieso…? Wo willst du denn hin?“, fragte er ihn. „Ich muss wieder nach Hause…von dort kann ich dann versuchen euch zu helfen. Ich habe schließlich Hausarrest. Nur keine Sorge…ich werde diesen Jürgen von der KTU mal anquatschen, was er für Spuren gefunden hat…“, lächelte Semir. Noch ahnte er nicht, dass er mit diesen Gedanken sich selbst in Teufels Küche brachte. „Okay… wir bleiben aber in Kontakt…“, ermahnte Ben ihn. „Klar doch.“, lachte Semir und verschwand.

    Im Auto zog er sich kurz vor seiner Straße wieder die Perücke auf und steckte sich das Kissen unters Shirt. So ließ er den Wagen wieder auf das Grundstück rollen und steig aus. Mit einem leichten Grinsen sah er zu den Kollegen in ihrem Fahrzeug die angestrengt wegschauten. „Anfänger.“, lachte er leise und betrat sein Haus. Doch als er ins Wohnzimmer kam sah er dass Andrea nicht allein war. Kim Krüger saß auf der Couch und sah ihn an. Erst ganz ernst doch dann platzte das Lachen aus ihr heraus. „Gerkhan, sie sehen zum Schießen aus.“, lachte sie und hatte dabei Tränen in den Augen. „Wieso, passt die Frisur nicht zu meinem Outfit?“, fragte Semir gespielt weiblich. Jetzt konnte sich Andrea auch kaum noch halten und prustete los vor Lachen. So hatte sie ihren Mann noch nie gesehen. „Semir, du solltest damit zum Karneval gehen. Du wärst die Hauptattraktion des Tages.“, lachte sie. Doch jetzt wurde Kim wieder ganz ernst. „Herr Gerkhan, ich habe sie doch unter Hausarrest gestellt, oder irre ich mich da?“ „Ich war ja auch gar nicht draußen. Die Kollegen können bestätigen, dass meine Frau nur kurz zu ihrer Schwangerschaftsgymnastik gefahren ist.“, erwiderte Semir und sah, wie Kim die Mundwinkel zu einem leichten Lächeln verzog. „Gut, dann will ich auch mal nicht so sein und ihnen sagen, was ich erfahren konnte.“, entgegnete die Kriminalrätin und ließ sich wieder in den Sitz zurück fallen. Semir setzte sich ihr gegenüber, legte Perücke und Kissen ab und wartete gespannt darauf, was für Neuigkeiten Kim für ihn hatte. Vielleicht konnte sie ihm ja sagen, was die Kollegen wussten.

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  • Christopher007
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    • 20. Juni 2011 um 15:28
    • #30

    Elena und Mia saßen in eine der Schutzwohnungen und waren voller Sorge um Nico. „Mama, warum müssen wir hier wohnen und können nicht nach Hause?“, wollte das kleine, blondgelockte und aufgeweckte Mädchen wissen, während sie ihre Violine immer wieder nahm und kurz darauf spielte. „Weißt du, wir müssen eine Weile hier bleiben, damit bei uns...“, Elena fehlten die Worte. Wie sollte sie ihrer Tochter denn auch erklären, dass sie sich womöglich in Gefahr befanden, weil irgendein verrücktes Weib es auf Nico und sein Glück abgesehen hatte. Hilfesuchend blickte sie zu Hotte Herzberger, der sofort reagierte, auf die Kleine zuging und sie hochhob. „Weißt du, Mia, in eurer Wohnung wird eine große Überraschung für euch vorbereitet. Deswegen dürft ihr einige Tage nicht da hinein. Sonst wäre doch die Überraschung keine Überraschung mehr, oder?“ „Eine Überraschung?“, kam es begeistert von Mia. Hotte nickte. „Wann... wann dürfen wir denn die Überraschung sehen?“, kam die nächste Frage von ihr. „Aber... aber... wer wird denn so ungeduldig sein?“, lachte der dickliche Polizist und knuddelte Mia kurz den Bauch. Das Mädchen lachte. „Wenn die Überraschung fertig ist, dürft ihr auch wieder nach Hause.“, meinte er. „So, und nun zeig mir doch mal, wie schön du schon Violine spielen kannst.“, bat er und sah kurz zu Elena hinüber. Mit ihren Lippen formte sie ein stilles „Dankeschön“. Hotte nickte nur als Antwort. Er konnte sich vorstellen, wie schwer es für so ein Kind war.


    Kapitel 7 – Fall gelöst?


    Gianna und Paolo saßen gemeinsam am Tisch und erfreuten sich ihres neuen Lebens. „Weißt du was?“, fragte der Mann. „Na?“, kam es sofort von Gianna wieder. „Jetzt weiß ich endlich, wie schön es ist, mit dir verheiratet zu sein.“, lachte er und küsste seine „Frau“ heiß und innig. „Die Vergangenheit ist tot. Jetzt gehört uns die Zukunft.“, meinte sie und erwiderte den Kuss, schmiegte sich dabei dicht an den Körper von Paolo, liebkoste mit den Händen sein Gesicht und erkundete jede Falte. „Was wird eigentlich aus ihm?“, wollte Paolo wissen, als er zum Luftholen von Gianna ablassen musste. „Wem?“, wollte sie wissen und setzte schon zum nächsten Kuss an. „Na von deinem Helfer... der, der für dich alles machen würde.“, erklärte Paolo deutlicher. Gianna machte einen Schritt von ihrem Mann weg. „An den hab ich gar nicht mehr gedacht. Ich muss ihn ja noch loswerden. Er weiß zu viel und könnte uns verraten.“, kam es von Gianna und sie wollte schon zum Telefon greifen, als Paolo sie davon abhielt. „Warte, lass es mich tun. Wie oft kommt es zu Verkehrstoten, die unachtsam über die Straße oder die Straßenbahngleise gehen?“, lachte er und sah in Giannas große Augen. „Du hast schon zu viel getan.“, meinte sie und nahm wieder sein Gesicht in die Hand, fuhr aber dann mit der einen Hand langsam über seinen Hals, seine Brust und seinen Bauch bis zu seiner Pyjamahose hinunter. Langsam begannen sich beide in ein erneutes Liebesspiel zu verwickeln, dass sie die halbe Nacht schon mit einander gespielt hatten.

    „Also… Wenn ich es richtig verstanden habe, sprechen alle Beweise gegen Nico…“, stellte Semir fest. Kim nickte. „Ja…und auch der Mord an der jungen Frau, wo die Violinenseite gefunden wurde, wird ihm nun doch angelastet. Die Kollegen glauben, dass Fiancelli sie aus Verzweiflung umgebracht hat. Mord im Affekt… wie es so schön heißt. Das Messer wurde nur von Fiancelli angefasst. Außer seine gab es keine Fingerabdrücke.“, erklärte Kim weiter. „Das heißt nur, dass der wahre Täter vermutlich Handschuhe getragen hat.“, berichtigte Semir. „Ja…das sehen Sie so…aber die Kollegen gehen den einfachen Weg. Sie nehmen das, was bequem ist. Und damit ist der Fall gelöst. Fiancelli steht auf der Fahndungsliste und Jäger ebenfalls. Wo sind die Beiden?“, wollte Kim wissen. Semir grinste leicht. „Frau Krüger….ich weiß es nicht…ich stehe unter Hausarrest…“, gab er zurück. Kim nickte „Also gut… Ich verstehe …. Sie stellen sich bockig…ich kann Sie nicht zwingen mir zu vertrauen…“, meinte sie und stand auf. Dann griff sie in die Tasche und zog Semirs Waffe hervor. „Für den Fall, dass Sie die Waffe brauchen…“, meinte sie und verließ das Ehepaar. Andrea sah Semir an. „Sie scheint auf eurer Seite zu sein..“, dachte sie laut nach. „Ja….scheint so… aber ich trau dem Braten nicht. Andrea… es könnte sein, dass du die nächsten Tage sehr oft zur Schwangerschaftsgymnastik musst…“, grinste Semir. Andrea nickte. „Ich weiß….aber lass es nicht zur Gewohnheit werden….sonst bekommst du unser nächstes Kind.“, lachte sie. „Was hast du vor?“, hängte sie an. „Ich werde mich mal in der KTU umschauen…irgendwas stimmt da nicht. Die Indizien sind einfach zu lückenlos. Das kann nicht stimmen. Es wurden keine anderen Spuren außer die von Nico entdeckt. Aber da waren sicher noch andere Personen….“, murmelte Semir nachdenklich.

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    • 21. Juni 2011 um 08:07
    • #31

    Jürgen Schaller sah sich in der KTU um. Er hatte das ganze Reich für sich allein. Hartmut lag mit einer bösen Erkältung im Bett. Stolz setzte er sich auf den Stuhl, auf dem eigentlich nur Hartmut saß. Er lehnte sich zurück und fühlte sich zu etwas höherem berufen. Doch dann griff er zu seinem Handy. Es wurde Zeit, dass Gianna zahlte, was sie ihm versprochen hatte. „Hallo Gianna…hier ist Jürgen.“, säuselte er ins Telefon als er die Stimme seiner Traumfrau hörte. „Was zum Teufel willst du?“, fauchte sie ihn an. „Aber…störe ich gerade?“, wollte Jürgen wissen. „Ja…du störst…“, gab Gianna zurück. Durch das Telefon waren die Geräusche was bei Gianna vorging deutlich zu hören. „Wer ist bei dir?“, harkte Jürgen eifersüchtig nach. „Mein geliebter Mann… Jürgen… was denkst du denn?“, lachte Gianna. „Ich will meine Belohnung… ich will, dass du mit mir weg gehst…so wie du es versprochen hast.“, forderte Jürgen. „Ja sicher…mein Schatz… komm nach Dienstschluss doch einfach zu mir… dann kannst du die Koffer schleppen.“, schlug Gianna vor. „Und dein Mann?“, wollte Jürgen wissen. „Das lass mal meine Sorge sein….um sieben….vergiss nicht alle Spuren zu beseitigen, die nicht auf Fiancelli hindeuten…ist das klar?“, warnte Gianna ihn. „Ja sicher….ich hab sie bereits entsorgt… sie werden morgen Abend von einer Spezialfirma abgeholt…und dann kann niemand das Gegenteil beweisen…“, lachte Jürgen.

    Ben sah Nico an. Hartmut schnarchte in seinem Bett. „Verdammt…ihn hat es aber richtig erwischt.“, murmelte Nico. „Ja scheint so…unser Professor liegt krank im Bett. Ausgerechnet dann, wenn wir ihn brauchen. Aber gut….dann müssen wir alles noch einmal durchgehen. Angefangen hat es mit dieser Gianna….die dich in deiner Wohnung sexuell genötigt hat…dann im Laden und dann finden sie die Tote….im Wald, bei der eine deiner Saiten gefunden wurde. Sag mal…kann es sein, dass Gianna die Saite aus deinem Geschäft genommen hat?“, wollte Ben wissen. Nico zuckte die Schultern. „Schon möglich….ich hab tausend von den Dingern im Laden liegen….“, gab er zu. „Okay… gehen wir davon aus, dass Gianna….kennst du den Familiennamen?“, harkte Ben nach. „La Rocca oder so….“, murmelte Nico und schloss die Augen. „Ben… was wenn ich schuldig gesprochen werde? Ich will nicht den Rest meines Lebens im Gefängnis verbringen…ich will…“, kam traurig von ihm. „Du wirst nicht ins Gefängnis gehen. Nur keine Sorge…“, lachte Ben und rief Semir an. „Semir…kannst du nicht mal was für mich herausfinden?“, bat er. „Was denn?“, fragte sein Partner nach. „Nun…diese Gianna La Rocca…. Vielleicht haben wir ein paar Daten im PC.“, erklärte Ben. „Okay…. Andrea wollte morgen eh zu Susanne…“, gab Semir bekannt. „Gut, du weißt ja, wo wir zu finden sind.“, kam es nur von Ben zurück. Das Gespräch wurde beendet und Ben ließ sich wieder neben Nico auf die Couch fallen. „Kopf hoch, Junge, das rängt sich schon alles wieder ein. Wirst sehen.“ Nico nickte nur und sah zu Hartmut, der vollkommen verschnupft im Sessel saß und vor sich hinstöhnte. „Ich muss was tun, sonst werde ich noch irre. Da er da“, Nico deutete auf Hartmut, „einen auf sterbenden Schwan macht, werde ich ihm meine heilende Hühnerbrühe kochen.“ Mit diesen Worten verschwand der Deutschitaliener in der Küche.

    Jürgen war gerade dabei, die einzelnen Beweismittel auszusortieren, alles für die Vernichtung bereit zu machen, als er Schritte im Eingangsbereich hörte. „Hallo? Ist da wer?“, rief er hinaus, doch keine Antwort. Er sah kurz um die Ecke, merkte nur, wie die Tür ein wenig offen stand. Komisch, ich hab sie doch zu gemacht, dachte Jürgen und ließ die Tür wieder richtig einrasten. Dann ging er zurück zum Arbeitsplatz und blieb abrupt stehen. „Semir? Was... was machst du denn hier?“, fragte er stotternd und sah, wie sich Semir an den eben aussortierten Beweisen zu schaffen machte. „Ich seh mich nur ein bisschen um.“, erwiderte der Deutschtürke in aller Gelassenheit und sah den KTU-Mitarbeiter nicht mal an. „Aber... aber du bringst mir ja alles durcheinander.“, erklärte Jürgen mit leichter Nervosität. Wieder sah Semir ihn nicht an und entfernte sich dann vom Tisch, ging direkt auf den Mitarbeiter zu und blickte ihn dann mit starren Augen an. „Okay Jürgen, du sagst mir jetzt mal, was du gefunden hast. In dem Fall mit der Leiche an der Autobahn... das war ungefähr gestern gegen 17 Uhr.“, meinte Semir und ließ seine Blicke nicht von Jürgen weichen. „Ist...ist... ist das überhaupt dein Fall?“, wollte Jürgen wissen und wurde mehr und mehr nervöser. Unmerklich ließ Semir ein Grinsen über seine Lippen huschen. „Sag mir einfach, was du weißt.“, kommentierte er den Einwand von diesem Grünspund nur. „N...Nein Semir... tut mir Leid, aber das geht nur die zuständigen Hauptkommissare etwas an und das bist du nicht, wenn ich mich nicht irre.“ Langsam verlor Semir die Geduld mit diesem noch nicht ganz trocken hinter den Ohren seienden Jüngling. „Hör mal, ich will von dir nur eine Auskunft und die wirst du mir jetzt geben oder ich werde sehr, sehr wütend.“, fauchte der Deutschtürke und packte Jürgen am Kragen.

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    • 22. Juni 2011 um 14:24
    • #32

    Gianna saß am leeren Tisch im Wohnzimmer und grübelte über den Anruf nach. Dieser kleine Techniker ging ihr mehr und mehr auf die Nerven. Sie musste ihn loswerden. Das war die einzige Möglichkeit, dass sie und Paolo endlich in Ruhe leben konnten. Jetzt durfte nichts mehr schief gehen. Doch wie sollte sie es anstellen, ohne in Verdacht zu kommen? Sollte sie es in der KTU machen? Nein, da würden sicherlich überall Überwachungskameras sein und sie würde nicht so leicht vom Gelände kommen. Nein, viel besser wäre es, wenn sich Jürgen selbst das Leben nehmen würde. Ganz genau... und im Abschiedbrief würde stehen, dass er die beiden Frauen umgelegt hatte, die Nutte, um nicht bezahlen zu müssen und die andere, Gianna oder Franziska, weil sie sich an Nico herangemacht hatte. Um von sich abzulenken hatte er im ersten Fall den Verdacht auf Nico gelenkt, um Gianna wieder für sich zu haben. Doch Gianna wollte dann nicht zu ihm zurück und da ermordete er sie und schob den Verdacht vollkommen auf Nico. Doch dann hielt er seine Schuldgefühle nicht mehr aus und war vom Dach gesprungen. Ja, so würde es klappen, dachte Gianna und rieb sich vor Freude die Hände. Jetzt musste sie Jürgen nur noch anrufen und ihn auf dem Dach seines Wohnhauses treffen. Vorher würde sie auf seinem Computer einen Abschiedsbrief schreiben, indem sie alles gestand. Natürlich im Namen von Jürgen. So würde sie obendrein noch ein gutes Werk tun und Nico wäre damit entlastet. Würde ihr Plan aufgehen?

    „Jürgen….wenn du mir nicht innerhalb der nächsten fünf Minuten sagst, was du herausgefunden hast, dann werde ich sehr unangenehm. Du kannst dir gern meine Akte nehmen um zu sehen, was ich zu tun im Stande bin…also….gib mir die Informationen…“, fauchte Semir wütend. Jürgen sah ihn an. Er kannte Semir nicht und traute ihm alles zu. „Da hinten….die Akte…sie ist dahinten…“, stieß er ängstlich aus und wies auf den Schreibtisch in der Ecke. Semir sah hin. „Warum denn nicht gleich so…“, knurrte er und ließ den verängstigt aussehenden Mann los. Er ging zum Schreibtisch und zog sich die Akte hervor und las. Er vertiefte sich dermaßen, dass er Jürgen völlig vergaß und dieser sah seine Felle weg schwimmen. Er sah sich suchend um. Da….der kleine Schraubenschlüssel war genau das, was er nun brauchte. Er nahm sich das Werkzeug. Vorsichtig schlich er sich in Semirs Rücken. „Bist du sicher….das es außer dem, was hier ist, keine anderen Spuren gibt?“, fragte Semir nachdenklich und wandte sich um, als Jürgen zuschlug. Der Schlüssel traf Semir an der Schläfe. Wie ein gefällter Baum fiel der Hauptkommissar zu Boden und blieb reglos liegen. „Verdammt….“, stieß Jürgen aus. Er zog Semir in die Ecke, damit er nicht sofort entdeckt wurde. Bevor er die KTU verließ, sah er sich Semir noch einmal an. Er schien nicht schwer verletzt…die Platzwunde am Kopf dürfte keine Schäden hinterlassen außer eine kleine Narbe. Selbst Schuld…dachte er. Dann rannte er raus. Er musste fliehen….Sachen packen und dann nichts wie weg… dachte er.

    Jürgen stieg in seinen Wagen und fuhr nach Hause. Panisch packte er seine Sachen in den Koffer, als das Handy klingelte. „Jürgen…ich bin es Gianna….ich komme gleich zu dir und….dann hauen wir ab!!“, hörte er seine Traumfrau sprechen. „Ja…ich….ich hab Scheiße gebaut….einer der Hauptkommissare….dieser Gerkhan…er …er war in der KTU und…er wollte die Ergebnisse sehen…und…ich…musste sie ihm geben…..“, jammerte er ihr vor. „Was hast du getan? Hast du ihn erschossen?“, fauchte Gianna ihn durch das Telefon an. „Nein….niedergeschlagen….er ist nicht tot….er schläft nur….ich…..ich habe es kontrolliert…“, stieß Jürgen sofort aus. „Also gut…ich bin in zehn Minuten bei dir…“, erklärte Gianna. „Das ist gut…ich mach uns eine Flasche Wein auf….“, lachte Jürgen. Er beendete das Gespräch freudig. Tatsächlich klingelte es zehn Minuten später. Jürgen drückte den Türöffner und wartete. Doch nun wurde er enttäuscht, denn Gianna kam nicht allein. „Was soll das?“, fragte er verwundert. „Wir werden nun verschwinden…Jürgen…wie ich schon am Telefon gesagt habe….“, lachte Gianna. Sie drängte Jürgen mit Paolo in die Wohnung. „Jürgen….ich denke wir sollten nun den Schlussstrich ziehen. Ich habe alles erreicht, was ich wollte. Nun müssen wir unsere Spur verwischen…..du musst noch einmal helfen…“, bat Gianna und klimperte mit den Wimpern. „Aber….dieser Gerkhan…er wird sicher herkommen und dann…“, fing Jürgen an. „Ja sicher…wird er das. Aber genau deshalb müssen wir eine falsche Spur legen….schreib einen Abschiedbrief…mach schon…. Ich diktiere und dann werden wir dafür sorgen, dass dieser Gerkhan auch einen Täter findet…schnell!“, forderte Gianna ihn auf. Jürgen tat alles, was sie sagte. Als sie fertig waren ließ Gianna Champagner in die Gläser fließen. Was Jürgen nicht sah war, dass sie ein paar Tropfen in sein Glas füllte. Dann reichte sie es ihm. „Prost...Jürgen….du bist wirklich ein guter Partner…aber…“, sagte sie. „Was aber?“, wollte Jürgen wissen und trank. Nur wenige Sekunden später spürte er, wie ihm schwindelig wurde. Er hatte das Gefühl seine Beine waren Gummi. „Aber…du hast deinen Sold erfüllt und nun kommt die Bezahlung….lebe .wohl...Jürgen.“, lachte Gianna gehässig. Paolo schnappte Jürgen, der sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte und trug ihn aus der Wohnung. Es ging aufs Dach.

    ...

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    • 23. Juni 2011 um 10:43
    • #33

    Semir kam langsam zu sich. „Ohhhh….“, stöhnte er. Vorsichtig fuhr seine Hand an die schmerzende Stelle „Verdammt…dieser Mistkerl….“, stieß er wütend aus. Sich an der Wand abstützend, kam er auf die Beine. Sofort befiel ihm Übelkeit, doch er hielt sich nicht lange damit auf. Schnell nahm er die Akte und den Sack, in dem Jürgen die Sachen eingefüllt hatte, die er entsorgen wollte. Irgendwas schien Semir zu sagen, dass dies die Sachen waren, die er brauchte…Taumelnd ging er zu seinem Wagen. Doch dann fiel ihm ein, dass er die Adresse von Jürgen nicht hatte. Ja…nicht mal einen Nachnamen. Aber Semir kannte Hartmut. Er rief Ben an. „Hör mal….frag Hartmut wo Jürgen wohnt…dieser Mistkerl hat mich niedergeschlagen….der wird mich jetzt kennen lernen…“, drohte Semir. So schnell er konnte, ging der Hauptkommissar zu seinem Wagen, stieg ein und fuhr los. Während der Fahrt steckte er sein Handy in die Freisprechanlage und wartete auf den Rückruf von Ben. Nur wenige Sekunden später klingelte das Telefon. „Semir? Ben hier... hör mal, der Typ wohnt in der Berliner Straße 28. Das ist ein Neubaukomplex und nicht billig, sagt jedenfalls Hartmut.“, erklärte Ben. „Okay, dann werde ich mir diesen Jürgen mal vornehmen... Wie heißt der eigentlich mit Nachnamen?“, wollte Semir noch wissen. „Habicht... Jürgen Habicht...“, erklärte Ben. „Danke, ich meld mich, wenn ich mir diesen Kerl vorgenommen habe.“, knurrte Semir und legte auf.

    Paolo brachte den bewusstlosen Jürgen nach oben. Jeder Schritt von ihm war genau kontrolliert. Bloß keinen Verdacht schöpfen, dachte er und schlich auf Samtpfoten zum Fahrstuhl fuhr in den obersten Stock hinauf. „So, mein Lieber. Du wirst jetzt einen schönen Segelflug nach unten machen.“, grinste er, als er den bewusstlosen Körper über die Brüstung wuchtete. Er sah kurz nach unten und vergewisserte sich, dass dort nicht allzu viele Leute waren. Den Brief legte er unter einen Stein und stellte einige Flaschen Wodka, einige angebrochen und zwei leer, neben den langsam wieder zu sich kommenden Mann. „So, mein Lieber, und da es noch ein bisschen glaubwürdiger sein soll, wirst du nun noch was trinken, bevor du dann hier runtersegelst.“, grinste Paolo, nahm die erste Flasche mit einem Taschentuch am Hals auf und zwang den benommenen Jürgen, den Wodka zu trinken. Der Techniker bekam kaum was mit, schluckte einfach, wehrte sich kaum. „So ist’s brav. Immer schön schluck schluck machen.“, lachte der Italiener und ließ ihn die ganze Flasche austrinken. Irgendwann wollte selbst Jürgen nicht mehr, dennoch war er noch nicht so klar, dass er sich hätte besser wehren können. „Und nun... ab die Post.“ Paolo packte Jürgen und gab ihm einen leichten Schups über die Brüstung. Schnell rannte er wieder nach unten, wo Gianna an der Wohnungstür wartete, nahm sie und verschwand mit ihr durch den Hinterausgang. Niemand hatte die Beiden gesehen. Weder beim hineingehen noch beim Hinausgehen aus dem Haus.

    Lars war auf dem Weg in den Feierabend. Endlich... endlich ein Abend mit seiner Familie, dachte er und wippte mit dem Kopf zur Musik aus dem Radio mit. Heute sollte es ins Kino gehen. Darauf freute er sich schon den ganzen Tag. Dennoch, abschalten konnte er nicht wirklich. Als sie die Jäger’sche Villa durchsuchten, fanden sie, außer einem angenagten Hühnerflügel nichts. Sein Spürsinn wusste, dass Jäger und Fiancelli sich nur dort verstecken konnten. Es war immerhin ein gutes Versteck, doch wer rechnete schon mit der Aufdringlichkeit der Nachbarn? Nun war aber wieder die Frage, wer Jäger und seinen Freund gewarnt hatte. Gerkhan konnte es ja unmöglich sein. Seine Leute standen vor dem Haus dieses kleinen Türken. Das hätten die doch gesehen, wenn der ausgerückt wäre. Obwohl... sicher kam man auch hinten raus, ohne gesehen zu werden. Über die Nachbargrundstücke vielleicht. Lars merkte gar nicht, wie er sich schon wieder in kriminalistische Gedanken versetzen wollte, um einen Täter zu fassen. Nein, jetzt war Feierabend, mahnte er sich und konzentrierte sich wieder auf die ruhige, schöne Musik. Was wollten sie heute noch mal gucken? Ach ja, diesen neuen Film mit Robert Downey Junior und Jude Law. Seine Frau hatte sich diesen Film ausgesucht und Lars hatte nur zugestimmt, weil es sonst eine endlos lange Diskussion statt des erwarteten Bettsports gegeben hätte. Nur noch eine Ampel und einige Kilometer auf der Schnellstraße und er war zu Hause. Doch dann sah er Blaulicht aufblitzen, eine Straßensperre vor sich und ein Notarzt, der über etwas am Boden ein Tuch legte. Lars blickte sich um und bemerkte einen ihm bekannten, silbernen BMW neben sich.

    Semir überholte den lahm vor sich fahrenden Wagen und scherte wieder ein ohne den Fahrer auch nur einen Blick zu schenken Auch er sah das Blaulicht und die Absperrung. Nur dicht davor stoppte er und stieg aus. „Fahren Sie bitte weiter!“, forderte der Beamte in Uniform auf. „Schon gut…Gerkhan…Kripo Autobahn!“, gab Semir von sich und hob den Ausweis hoch. „Oh…das ist was Anderes.“, lächelte der Mann entschuldigend. „Was ist hier passiert?“, wollte Semir wissen. „Selbstmord….so sieht es aus. Eine Zeugin hat uns berichtet, dass der Mann vom Dach gesprungen ist. Sie selbst ist mit einem Schock im Krankenhaus. Der Typ ist direkt vor ihr gelandet…sieht nicht gut aus…“, murmelte der Kollege. Semir hob die Absperrung hoch und ging zu der Leiche. Er zog die Plane weg und verzog das Gesicht. Der Körper glich einer unförmigen Masse und nur anhand der Kleidung erkannte er, dass es Jürgen Habicht war. „Habt ihr die Wohnung schon durchsucht?“, wollte er wissen und wandte sich wieder an den Kollegen. „Herr Gerkhan…das geht Sie überhaupt nichts an…Sie stehen unter Hausarrest…schon vergessen?“, fauchte eine Stimme hinter ihm. Semir drehte sich um. Er schloss die Augen…verdammt…warum ausgerechnet jetzt. „Führen Sie den Mann ab und bringen ihn zur Kripo Köln…ich werde ihn später vernehmen…“, forderte Weinheimer. „Warten Sie….bitte hören Sie mir einen Augenblick zu…bitte…“, flehte Semir. „Was wollen Sie mir erzählen?“, fauchte Weinheimer ihn an. „Hören Sie….die…die ganzen Beweise….die Herr Habicht zusammengetragen haben… sind falsch….ich bin…ich bin dahinter gekommen….und er hat mich niedergeschlagen…und nun begeht er Selbstmord? Da stimmt doch was nicht!!“, fauchte Semir zurück. Der Kollege legte Semir Handschellen an und wollte ihn wegbringen, als Weinheimer die Hand hob. „Warum sollte er das tun?“, fragte er Semir. „Weil….weil er den Verdacht auf Nico lenken wollte….bitte…lassen Sie uns zusammen arbeiten…“, flehte Semir regelrecht.

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    • 24. Juni 2011 um 16:49
    • #34

    Andrea sah nervös auf die Uhr. So langsam musste Semir wieder kommen, denn sonst fiel es auf. Auch die Beamten vor der Tür konnten sich ausrechnen, dass Schwangerschaftsgymnastik nicht so lange dauern konnte. Was wenn die Kerle klingeln? Sie konnte sich schlecht als Semir verkleiden. „Semir… mach schon…verdammt…“, sagte sie inständig. Doch von Semir kam nichts….Sie griff zum Handy und wählte ihn an. „Ja?“, hörte sie kurz darauf… „Semir… verdammt wo bleibst du denn?“, wollte Andrea wissen. „Andrea….ähm…ich bin hier mit Hauptkommissar Weinheimer…und…“, erklärte Semir. „Er hat dich also gestellt….verdammt Semir…damit…damit ist alles…“, fauchte Andrea wütend. „Nein….nein…wir arbeiten zusammen. Wir wissen jetzt, dass Nico unschuldig ist… in seiner Wohnung haben wir einen Abschiedbrief gefunden, wo er die Taten gesteht…“, beruhigte Semir seine Frau. „Dann hat er auch so gestanden?“, wollte Andrea wissen. „Das kann er nicht mehr….er hat Selbstmord begangen und ist aus dem elften Stockwerk gesprungen…“, kam von Semir. „Oh…“, machte Andrea nur. „Dann hast du kein Hausarrest mehr?“, harkte sie nach. Semir lachte leise. „Nein…ich brauche keine Perücke mehr und auch kein Kissen…“, betätigte er. „Das ist gut… mein Held dann rette die Welt….“, lachte Andrea zurück. Sie legte beruhigt auf. Zufrieden ließ sie sich auf die Couch fallen und sah Aida an, die ganz versunken mit ihren Puppen spielte. Anschließend streichelte sie sich über den gewölbten Bauch. „Euer Vater macht mich fertig…“, sagte sie leise und lachte. Scheinbar hatte das ungeborene Kind unter ihrem Herzen die Worte verstanden, denn wie zur Bestätigung trat das Kind gegen die Bauchdecke. Lächelnd ging Andrea zum Fenster und sah hinaus. Was würde nun passieren? Semir sagte, der Mann habe gestanden, sich dann das Leben genommen. Würde Nico jetzt von allen Verdachtsmomenten freigesprochen werden? Und könnten er und Elena endlich ein normales Leben führen?

    Und wieder komme ich nicht pünktlich nach Hause, dachte Lars und wartete auf das Eintreffen seines Kollegen. Um nichts in der Welt wollte er Ärger mit seiner Frau kriegen. „Herr Gerkhan, ich hoffe, sie wissen, was das heißt?“, kam es von Lars, als Semir den Abschiedsbrief eintütete und der Spurensicherung übergab. „Das ich wiedermal Recht hatte und Nico unschuldig ist, sie ihn vorschnell verurteilt haben und ich meinen Partner anrufen kann, dass keine Gefahr mehr für beide besteht.“, grinste Semir. „Tja, das heißt es wohl. Dann beschäftigen sie sich mal mit meinem Kollegen. Ich gehe jetzt mit meiner Frau ins Kino.“, gab Lars klein bei und verschwand in dem Moment, als Olaf zur Tür reinkam. „Was... was macht der denn hier? Ich denke, der hat Stubenarrest?“, fauchte Olaf und wollte gleich zu seinen Handschellen greifen, als ihn Lars kurz die Hand auf die Schulter legte. „Neue Sachlage... er ermittelt mit uns... lass dir alles von ihm erklären. Ich muss weg... bis morgen im Büro.“, knurrte der Kommissar von der Kölner Kripo und ließ seinen Partner mitten im Raum stehen. „Was? Wie jetzt? Du gehst?“, kam erstaunt von Olaf. „Meine Frau und meine Tochter wartet vor dem Kino auf mich und ich bin schon spät dran. Also, schließe dich mit Kollege Gerkhan kurz. Wir sehen uns dann morgen.“, erwiderte Lars und war verschwunden. Olaf sah Semir nur an. „Okay, bevor ich ganz im Wald stehe, klären sie mich doch mal auf... was ist hier passiert und wieso sind sie hier?“, forderte der Kölner Kommissar den Autobahnpolizisten auf und Semir fing an, zu erzählen. Während die Spurensicherung in der Wohnung ihre Arbeit tat, versuchte der Deutschtürke seinem Kollegen alles genau und detailliert zu schildern, vergas dabei kein einziges Indiz. Olaf Bräuning hörte dem Autobahnpolizisten gebannt und gespannt zu.

    Ben und Nico saßen immer noch bei Hartmut in der Wohnung. „So, hier das wird dir gut tun. Immer kleine Löffel nehmen. Vorsicht, es ist noch heiß.“, mahnte Nico, als er mit der fertigen Suppen zurück ins Wohnzimmer kam und sie vor den rotgelockten Techniker abstellte. „Danke.“, kam es krächzend von ihm und wie ein mechanischer Behelfskran fuhr sein linker Arm aus, umfasste die Schüssel und stellte sie auf den Bauch von Hartmut ab. Langsam löffelte er die Brühe in sich hinein. Ben, der im Sessel saß, merkte, wie ihm der Zahn tropfte. Jetzt erst realisierte er, dass er mindestens seit 30 Stunden nichts mehr gegessen hatte, außer den einen Hühnerflügel, den er bei seinem Vater zurücklassen musste, weil urplötzlich die Kollegen aufgetaucht waren. „Nico, ist noch was von der Brühe draußen?“, wollte Ben wissen und versuchte konsequent von Hartmut wegzusehen, um nicht noch mehr Hunger zu bekommen. „Tut mir Leid, aber das, was im Kühlschrank war, reichte gerade mal für Hartmut.“, erklärte Nico. Ben grummelte und knetete nervös seine Hände. „Ihr könnt euch ja eine Pizza bestellen.“, kam es heiser von Hartmut und schon reichte er Ben das Telefon. Der Jungkommissar sah den Kranken abschätzig an, nahm dann ein Taschentuch aus der Hosentasche, umwickelte damit seine Hand und ergriff das Telefon aus Hartmuts Hand. „Also, noch habe ich nicht die Pest.“, knurrte der KTU-Techniker. „Nee, aber fast.“, grinste Ben nur und wählte den Pizzaservice an, bestellte für sich und Nico eine extra-große Pizza Marke Wagenrad mit Peperoni, Salami, Extra-Käse und Champignons. „Und was willst du essen, Nico?“, kam es grinsend von Ben. „Sag bloß, du willst die selbst futtern.“, lachte der Deutschitaliener und bestellte sich nur eine Kleinigkeit. Wie sollte er etwas essen, wo doch die halbe Welt, so hatte er das Gefühl, gegen ihn war. „Ich hab halt Hunger.“, kommentierte Ben nur und knipste, nach Beendigung der Bestellung, den Fernseher an, zappte durch die Programme, bis er bei den Nachrichten hängen blieb.

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    • 25. Juni 2011 um 10:51
    • #35

    „…sich von Dach stürzte. Der Mann war sofort tot. Die kurz darauf eingetroffene Polizei fand in der Wohnung des Verstorbenen einen Abschiedbrief gefunden. Der Inhalt wird geheim gehalten. Sobald wir weitere Informationen haben werden wir Sie natürlich auf dem Laufenden halten…“, hörte Nico den Sprecher. „Ben….sieh mal…das ist doch Semir und dieser Weinheimer…“, sagte er und wies auf den Fernseher. Ben sah hin. „Tatsächlich…verdammt was ist denn da passiert?“, wollte Ben wissen. „Nun ja…der Typ ist da vom Dach gesprungen…“, erzählte Nico. „Ja…das hab ich auch gehört…ich bin ja nicht taub.“, maulte Ben sofort. „Dann ruf Semir an… der war ja da…“, kam von Nico. „Ja nun beruhige dich mal…..wer weiß was da passiert ist…“, lachte Ben. „Ja, aber vielleicht hat es ja mit mir zu tun…ich meine…vielleicht…“, kam hektisch von Nico. Ben sah ihn an. Bevor er jedoch Semir anrufen konnte, klingelte es an der Tür. Hartmut schlief tief und fest und konnte nicht zur Tür, also ging Ben hin und sah durch den Spion. Vor der Tür standen Semir und Bräuning. Verdammt…was hatte das zu bedeuten. „Ben!! Mach auf!! Es ist alles in Ordnung!!“, hörte er Semir sagen. Ben zog sich die Unterlippe zwischen die Zähne. Dann öffnete er. „Verdammt Semir….der Typ will Nico in den Knast bringen und…“, ging es sofort los. „Beruhige dich Ben….wir sind einen großen Schritt weiter gekommen…Dieser Jürgen aus der KTU ist tot… Er hat sich…“, erklärte Semir. Ben sah ihn an. „… vom Dach gestürzt?“, fragte er sofort. Semir nickte. „Woher weißt du das?“, wollte er wissen. „Im Fernsehen….in den Nachrichten…“, kam von Ben. „Ach so…ja also dieser Jürgen hat die Untersuchungsergebnisse gefälscht. Er hat in einem Abschiedbrief zugegeben die beiden Frauen ermordet zu haben. Damit ist die erdrückende Beweislast von Nico weg…“, meinte Semir. Er sah zu dem Bett, in dem Hartmut lag. „Wie geht es unserem Patienten denn?“, harkte er nach. „Er schläft. Nico hat ihm eine Hühnerbrühe gekocht und seit dem schläft er wie Schneewittchen…“, lachte Ben. Semir sah ihn pikiert an. „Das war Dornröschen.“, berichtigte er seinen Partner. „Woher willst du das denn wissen?“, kam von Ben überrascht. „Weil ich meiner Tochter das Märchen erst kürzlich vorgelesen habe. Schneewittchen ist die Schöne und Dornröschen ist die Schläferin…“, grinste Semir.

    Gianna und Paolo waren mittlerweile wieder Zuhause. „Ach… ab sofort können wir unser Leben genießen…Franziska ist tot…Jürgen nervt nicht mehr…und Nico ist auch aus dem Rennen. Es ist einfach klasse…“, lachte Gianna und prostete Paolo zu. „Ja…du hast Recht… ab sofort genießen wir nur.“, nickte Paolo. Er ließ sich neben ihr fallen und nahm sie in den Arm. „Ich liebe dich…ich hab dich schon immer geliebt. Aber Franziska hat sich als dich ausgegeben… ich konnte euch nicht auseinander halten…“, entschuldigte er sich erneut. „Paolo…ich weiß…meine Schwester wollte dich immer haben, weil ich dich wollte. Nur deshalb hat sie mich an unserem schönsten Tag...oder besser gesagt… an dem Tag, der für uns der Schönste sein sollte, eingesperrt und ist anstatt ich mit dir vor den Altar getreten. Sie hat den Tod verdient…“, fauchte Gianna wütend. Sie ballte die Faust. „Jetzt ist alles vorbei….wir sind zusammen.“, beruhigte Paolo sie. „Ja…ich weiß…die Gedanken daran tun einfach so weh. Ich…ich kann es nicht vergessen. Wenn ich daran denke, dass du mit ihr….?“, kam leise von ihr. „Ich dachte du wärest es gewesen…mach mir bitte keinen Vorwurf…“, gab Paolo leise von sich. „Das tue ich nicht…“, lächelte Gianna. Sie zog ihn an sich heran und küsste ihn innig. „Ich liebe dich…“, gab sie von sich. „Ich dich auch. Komm, wir wollen ein bisschen feiern gehen. Ich weiß ein klasse Restaurant, wo wir hingehen können.“, meinte Paolo und nahm seine Gina bei der Hand und ging mit ihr aus.

    Semir und Olaf standen immer noch in der Wohnung von Hartmut. „Ich... ich bin frei?“, fragte Nico. Seine Stimme schwang vor Glück hin und her. Er konnte das selbst noch gar nicht fassen. Endlich... endlich war dieser Alptraum vorbei. Nun konnte er seine Elena wieder offen und ohne Furcht in die Augen sehen. Endlich durfte er in sein Geschäft zurückgehen und wieder seiner liebsten Beschäftigung nachgehen. „Ja, das sind sie. Ich hoffe, sie nehmen es uns nicht übel, aber die Beweislast sprach eindeutig gegen sie.“, entschuldigte sich Olaf und Nico nickte nur. Dann wandte sich der Stadtkommissar zum Gehen und war verschwunden. Auch Ben fiel ein Stein vom Herzen. „Endlich ist es ausgestanden.“, kam es vom Jungkommissar. Doch sofort drehte sich Semir rum. „Nicht ganz. Du wirst dieses Mal den Bericht schreiben und ihn auch persönlich zur Chefin bringen.“, kam es befehlend von Semir. „Och Semir, muss das sein?“, fragte sein Partner. „Ja, das muss sein.“, grinste der Deutschtürke und ging zur Tür, Ben und Nico folgten ihm.

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    • 26. Juni 2011 um 13:10
    • #36

    Die Beiden brachten Nico zur Schutzwohnung, wo Elena und Mia schon auf ihn warteten. Hotte und Dieter waren bereits wieder abgezogen. „Oh Nico, endlich.“, stieß Elena erleichtert aus und nahm ihren Freund in die Arme. „Ich dachte schon, wir müssten ewig voneinander getrennt sein.“, meinte sie und ließ eine kurze Träne über ihre Wange laufen. „Dank meiner Freunde hier, ist alles wieder so, wie es sein soll und wir können nun endlich nach Hause gehen.“, entgegnete er und drückte Elena ganz fest an sich. Semir und Ben beobachteten mit einem ruhigen Lächeln die Szenerie und brachten die Drei dann zu Nico. „Brauchst du noch Hilfe? Soll ich bei dir bleiben?“, fragte Ben mit ernsthaftem Gesicht, doch Nico wusste sofort, was er vorhatte. „Nee, nee, mein Lieber, so haben wir nicht gewettet. Ich weiß genau, was du vorhast. Geh du mal lieber wieder nach Hause.“, grinste Nico und schob Ben wieder aus der Tür raus. Dieser zwinkerte ihm nur zu. „Verstehe, du willst mich nicht.“, kam es weinerlich von Ben. „In dieser Hinsicht brauch ich dich nicht, mein Freund.“, lachte Nico und schloss die Tür. Na hoffentlich weiß der Junge, was er tut, grinste Ben und stieg zu Semir ins Auto, der vollkommen abwesend dasaß und überlegte. „Was ist los, Semir?“, wollte Ben wissen und sah seinen Partner an. Doch der Deutschtürke sah ihn nur an und schwieg. „Hey, es ist doch alles gut gelaufen. Der Gangster ist tot und Nico und ich sind rehabilitiert. Es ist doch alles in Ordnung, oder findest du nicht?“ Doch Semir schwieg weiter. Dann, nach einigen Minuten räusperte er sich und nahm beide Hände ans Steuer. „Weißt du, irgendwas stört mich an diesem Fall.“, meinte er endlich und startete den Motor. Ben lachte. „Semir, du siehst schon Elefanten. Der Fall ist gelöst und wir können uns endlich wieder unserer Arbeit auf der Autobahn widmen.“, meinte Ben. „Irgendwie stört mich an der ganzen Konstellation was. Ich kann noch nicht sagen, was es ist, aber es stört mich, dass da was ist.“, erklärte Semir weiter. Wieder ein Lachen von Ben. „Komm, fahr los und dann essen wir erstmal was, bevor du dir noch weiter den Kopf zerbrichst.“, meinte Ben. Semir nickte und startete den Motor. Sollte er mit seinem Verdacht recht behalten?


    Kapitel 8 – eine neue Wende


    Die nächsten Tage verliefen ruhig. Lars Weinheimer saß mit seinem Frühstück, dass ihm seine Frau so lieblich zubereitet hatte, hinterm Schreibtisch und goss sich einen Kaffee ein, als sich die Tür öffnete und der Pathologe, Dr. André Stein, ins Büro trat. Lars sah auf. „Moin André, wir haben doch keinen Fall. Was führt dich denn her?“, wollte Lars wissen. Der Pathologe grinste kurz. Dabei offenbarte sich sein Drei-Tage-Bart, der sich, mit einigen Unterbrechungen, um das Kinn, die Operlippe und über die Wangen zog. „Ich denke doch, dass ihr einen Fall habt. Der Tote, also der Dachspringer, hatte eine Flüssigkeit im Körper, die er bestimmt nicht ganz freiwillig eingenommen hat.“, erklärte der Pathologe mit der legeren Kleidung, blaue Jeans, schwarzes Hemd und dunkelblaue Adidas-Schuhe, die ihn für einen Außenstehenden niemals mit diesen Beruf in Verbindung brachten. „Und was ist das für eine Flüssigkeit? Wenn du Wodka meinst, den haben wir oben auf dem Dach gefunden.“, erklärte Lars. Doch André schüttelte nur den Kopf. „Den habe ich auch gefunden, aber noch eine Substanz, die man nur mit dem Alkohol vertuschen wollte.“, erklärte er und legte den Bericht vor.

    „Frau Krüger…ich wollte den Bericht abgeben…“, erklärte Ben nur zwei Stunden später in der PAST. „Herr Jäger…nehmen Sie bitte Platz…“, kam von Kim. Sie sah ihn wütend an. „Frau Krüger…ich …ich weiß… das es nicht richtig war…aber….ich war mir sicher, dass Nico die Frauen nicht ermordet hat. Ich war von der Unschuld überzeugt und…ich meine…die Beweise sprachen gegen ihn…ja…aber…ich…“, versuchte er zu erklären bevor sie anfing ihn zur Schnecke zu machen. „Herr Jäger….Sie wissen sehr genau, dass alles was Sie getan haben, nicht nur gegen die Vorschriften war, sondern auch noch dumm und leichtsinnig. Was hätten Sie getan, wenn er nicht unschuldig gewesen wäre? Was, wenn er versucht hätte Sie zu töten?“, wollte sie wissen. „Nico… ist mein Freund….ich weiß, was ich ihm zutrauen kann… Mord gehört da nicht zu…“, kam gepresst von Ben. „Sie haben sich über alle Regeln und Vorschriften hinweg gesetzt…das ich das nicht durchgehen lassen kann ist Ihnen doch sicher klar, oder?“, wollte Kim wissen. „Ja ich weiß…aber…was hätten Sie getan, wenn einer Ihrer Freunde unter Mordverdacht stünde und…“, versuchte Ben. „Das ist nicht relevant. Herr Jäger…“, kam von Kim. Ben machte sich schon darauf gefasst, seine Marke und die Waffe abgeben zu müssen, doch dann lächelte Kim. „Ich habe dem Polizeipräsidenten erklärt, dass Sie erkrankt waren….Gehen Sie an die Arbeit.“, forderte Kim ihn auf. Ben lachte erfreut. „Danke…dass….das ist wirklich…“, gab er von sich. „Gehen Sie schon…bevor ich es mir anders überlege.“, warnte Kim. Schnell sprang Ben auf und verließ das Büro. Er ging zurück zu Semir und ließ den Kopf hängen. Dieser sah ihn mitleidig an. „Und…was ist deine Strafe?“, wollte er wissen. Ben sagte nichts. „Bist du suspendiert? Musst du zur Schranke?“, harkte Semir nach. Ben sagte nichts.

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    • 27. Juni 2011 um 10:08
    • #37

    „Und was bitte ist das?“ fauchte Lars. André sah ihn an. „Das ist ein leichtes Derivat. Es verursacht einen Rauschzustand, der nicht zur Bewusstlosigkeit führt. Die Person, die es nimmt, bekommt alles mit. So wird es auch bei Herrn Habicht gewesen sein. Es ist hier in Deutschland nicht zugelassen. In Spanien und in Portugal bekommst du das in jeder Apotheke ohne Rezept. Habicht hat nie in seinem Leben Rauschgift genommen, das hat eine Haaranalyse ergeben und daher denke ich auch, dass er dieses Zeug nicht freiwillig genommen hat. Es ist wenn du es auflöst, eine klare Flüssigkeit. Völlig Geschmacksneutral. Und genau das hab ich in seinem Körper gefunden.“, strahlte André. Lars sah ihn an. „Das heißt…es war kein Selbstmord?“, harkte er nach. „So sieht es aus. Man hat ihm den Alkohol eingeflösst um es so aussehen zu lassen, als würde er im Zustand der Betrunkenheit Selbstmord begehen.“, nickte André. „Aber was ist dann mit dem Abschiedsbrief? Ich meine es war seine Handschrift….das hab ich schon gesehen.“, gab Lars zu bedenken. „Nun…ich denke mal, dass er es auch geschrieben hat. Aber das musst du herausfinden…ich bin Wissenschaftler und kein Bulle.“, lachte André. Dennoch ging er nicht. Lars sah ihn skeptisch an. „Hast du noch was?“, wollte er wissen. „Nur wenn es dich interessiert…“, meinte André. „Solange es mit dem Fall zu tun hat….ja sicher!“, fauchte Lars, der seinen Feierabend wieder in weite Ferne rücken sah. „Ich habe die zweite Frau, die wir am Rastplatz hatten untersucht. Sie hat zwei Fehlgeburten hinter sich.“, erklärte André langatmig. „Ja und?“, harkte Lars gelangweilt nach. Was interessierte ihn das Liebesleben dieser Frau? Der Pathologe lachte kurz auf, warf den Kopf nach unten und schwang ihn einige Male hin und her. „Denk doch mal nach... die Frau war ungefähr um die 35 und hatte zwei Fehlgeburten. Was sagt dir das als erfahrener Kriminologe?“, wollte André wissen und sah den Kommissar eindringlich an. Plötzlich machte es auch bei Lars Klick. „Dass sie verheiratet sein musste.“, erklärte er. „Oder zumindest einen Freund hatte.“, stellte er richtig. „Genau, so und jetzt lasse ich dich mit deinen Gedanken alleine, Herr Hauptkommissar.“, verabschiedete sich der Pathologe und war wenige Augenblicke darauf verschwunden. Doch Lars nahm das nicht wahr. Er wollte jetzt alles über diese Gianna La Rocca wissen. Und zwar wirklich alles.

    „Komm schon, Ben. So schlimm kann das doch nicht sein.“, meinte Semir und versuchte, aus seinem Partner die Worte des eben mit der Chefin geführten Gespräches zu entlocken. Jetzt hob Semirs Partner den Kopf und grinste. „Semir, manchmal ist unsere Chefin einfach die beste Chefin, die es gibt.“, grinste er und erzählte seinem Partner, was Kim zu ihm gesagt hatte. „Oh man Ben, da bist du aber haarscharf um die Suspendierung herumgeschliddert.“, gab Semir zu bedenken. „Ich weiß, aber für meine Freunde ist mir einfach jeder Ärger recht.“, erklärte Ben und vertiefte sich dann wieder in die Berichte, die zu schreiben waren. Semir nickte und wusste nun ein weiteres Mal, dass er sich immer und ewig auf Ben verlassen konnte, sollte er selbst einmal in so einen Schlamassel geraten. Beide gingen wieder ihrer staubigen Büroarbeit nach und wälzten einen Bericht nach dem anderen. Irgendwann war es dann aber auch genug des Guten. Die Mittagszeit stand an und beide wollten in ihr Stammrestaurant fahren und sich dort den Bauch voll schlagen. „Okay, wollen wir mal futtern fahren?“, kam es nur provisorisch fragend von Ben. Schließlich knurrte schon seit den letzten dreißig Minuten sein Magen. „Was für eine Frage. Was sollte uns denn jetzt noch davon abhalten?“, grinste Semir und ging mit Ben zur Tür hinaus. Doch in diesem Moment kam Kim Krüger aus ihrem Büro und stellte sich den Beiden in den Weg.

    „Meine Herren, das mit dem Essen wird wohl nix. Da wollen sie einige Kollegen sprechen. Sie wissen, denke ich, wen ich meine.“, kam es von Kim. Beide Polizisten stöhnten auf. „Muss das jetzt sein?“, wollte Ben mit gequältem Unterton in der Stimme wissen. „Ja, das muss sein.“, erwiderte Semir grinsend und zog Ben am Arm aus dem Büro. „Semir, das ist nicht dein Ernst, oder?“, wollte er wissen. „Nicht doch... wir essen vorher. Das gönnen wir uns.“, grinste der Deutschtürke. „Eine gute Idee...“, entgegnete Ben und beide fuhren in ihr Stammlokal. „Hallo Jungs, wie geht’s?“, wollte die Kassiererin wissen, als sie die beiden Köpfe der Kommissare zur Tür reinkommen sah. „Hallo Heidi ... wie geht’s dir? Mit den Kindern alles okay?“, wollte Semir wissen. Sie nickte nur und zwinkerte auf das Augenzwinkern von Ben hin. „Das Gleiche wie immer?“, wollte sie wissen. „Wie immer und dazu einen schönen Pott schwarzen Kaffee.“, bestellte Semir. „Für mich auch.“, meinte Ben und als beide ihre Tabletts voll hatten, bezahlten sie und setzten sich an einen Tisch. „So, was meinst du, wollen die beiden Stadtkommissare von uns?“, kam es sofort von Ben. „Keine Ahnung, aber es kann nichts gutes sein, wenn sie uns dafür extra zu sich bestellen. Aber lass uns erstmal essen. Dann sehen wir schon weiter.“, meinte Semir und begann, sein Mittag zu essen. Nach einer guten Stunde schob Ben sich das letzte Stück seines Schnitzels rein. „Das wird aber auch Zeit….das Ding war ja schon kalt.“, lachte Semir, der schon lange fertig war. „Ich genieße das Essen…..und schlinge nicht so wie du.“, gab Ben grinsend zurück. „Los…die Kollegen warten jetzt lang genug…“, meinte Semir, stand auf und verließ mit einer Hand nach Heidi winkend das Restaurant. Ben kam mit langsamen Schritten hinterher. „Nun mach schon!“, drängte Semir ihn. „Mein Vater sagte immer Eile mit Weile…“, lachte Ben, dem es sichtlich Spaß machte Semir zu triezen.

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    • 28. Juni 2011 um 15:03
    • #38

    Lars sah Olaf an. „Wo bleiben die denn? Ich will auch noch mal nach Hause….man ich musste schon wieder das Mittagessen absagen. Dabei hatte ich gehofft die Beiden noch vorher zu sehen… Meine Frau reißt mir den Kopf ab…“, fauchte Lars wütend. Olaf lachte. „Vielleicht wissen die Beiden das und kommen deshalb so spät…da…sind sie nämlich.“, meinte er nur und wies durch die Glastür. Lars sprang auf und öffnete. „Mensch endlich…!“, stieß er aus. „Wir musste nur was essen und dann der Verkehr…“, erklärte Semir. „Ja schon gut….wir haben einiges herausgefunden… wir glauben nämlich zu wissen, was dahinter steckte… und warum Fiancelli als Mörder dar stehen sollte. Sagt Ihnen der Name Gianna La Rocca etwas?“, wollte Lars an Ben gewandt wissen. „Gianna? … Warten Sie… das ist doch diese Frau, die Nico so bedrängt hat. Die hieß auch Gianna…“, dachte Ben laut nach. „Ganz genau….unser Gerichtsmediziner hat nämlich herausgefunden, dass diese Tote….also diese Gianna zweimal schwanger war…..“ Lars machte eine theatralische Pause. „Ja und? Viele Frauen sind mehrmals schwanger…“, grinste Semir und dachte direkt an seine Andrea. „Ja sicher…. Aber sie hat keine Kinder zur Welt gebracht. Sie hat die Schwangerschaften abgebrochen…. Abgetrieben….verstehen Sie denn nicht?“, wollte Lars wissen. „Nein… wie wäre es, wenn Sie uns endlich sagen, worauf Sie eigentlich hinaus wollen?“, stöhnte Ben. „Nun das ist ganz einfach…. Diese Gianna la Rocca war nicht verheiratet…aber die Tote muss verheiratet gewesen sein…wie ist sie sonst schwanger geworden?“, Lars drückte sich etwas umständlich aus, was direkt für Lacher sorgte. „Nun Herr Weinheimer…ich kann Sie beruhigen…man muss nicht verheiratet sein, wenn man schwanger werden will….das geht auch …Moment….wenn es einen Freund gibt. Aber Gianna hat sich doch an Nico rangemacht um ihn als Freund zu haben…das haben wir angenommen…“, wandte Semir sich fragend an Ben. „Ja stimmt….okay… das heißt diese Gianna spielt falsch oder?“, kam von Ben an Olaf und Lars gewandt. „Nicht unbedingt…. Ich habe mir die Daten von dieser Gianna mal genauer angesehen… Sie heißt nicht la Rocca….sondern ihre Schwester Franziska. Die hat nämlich Paolo La Rocca geheiratet.“, gab Lars bekannt. Semir sah zu Ben und zuckte mit den Schultern. „Na und?“, wollte er wissen. „Nun ja…. Gianna und Franziska sind eineiige Zwillinge! Was wenn die Tote Franziska und nicht Gianna ist?“, wollte Lars wissen.

    Elena sah Nico an. „Dir gefällt das, wenn ich dich so verwöhnte nicht wahr?“, lachte sie sanft und küsste ihn. „Ja…es gab schon lange nicht mehr solch zarte Hände für mich…diese Sanftheit die du mir schenkst…du bist eine wunderbare Frau. Aber eins interessiert mich schon. Was ist mit Mias Vater? Wo ist er?“, wollte Nico wissen. Elena sah ihn traurig an. „Mia hat ihn nie kennen gelernt… er starb als sie noch ein Baby war. Ich habe versucht ihr zu erzählen wie er war….aber….nun ja…ich hab ihr ein Bild von ihm gegeben, damit sie ihren Vater immer bei sich hat. Sie hat es in dem kleinen Anhänger ihrer Kette. Erst neulich hat sie gesagt, sie wäre froh, wenn sie einen Vater wie dich hätte… Nico….ich…. ich weiß nicht wie ich es dir sagen soll…aber…ich liebe dich. Ich liebe dich mehr, als du denkst und…ich wollte dich fragen….ob du…also ob du dir vorstellen kannst… für Mia den Vater zu spielen…“, erklärte Elena stockend. Dabei spielte sie nervös mit der Kette um ihren Hals. Nico lachte leise. „Ich wollte es dir gerade anbieten. Ich liebe dich auch. Mehr als mein Leben und wenn der liebe Gott gewollt hätte, dass ich dafür ins Gefängnis gehen muss, dann hätte ich es getan…“, strahlte Nico überglücklich. Sie küssten sich innig und bemerkten gar nicht wie Mia ins Zimmer kam. Eine ganz Zeit lang lösten sie sich nicht voneinander bis Nico die Kleine bemerkte. Er löste sich von Elena und räusperte sich. „Bekomme ich jetzt eine Schwester?“, wollte Mia wissen. Elena lief rot an und auch Nico glaubte vor Scham zu glühen. „Nein…meine Kleine…aber Nico und ich haben uns sehr, sehr, sehr lieb….verstehst du?“, fragte Elena ihre Tochter. „Ja sicher….und wer sich liebt, der heiratet und dann bekommen sie Kinder. Mama…ich will eine Schwester haben…dann bin ich nicht mehr so allein…aber besser noch….zwei Schwestern oder eine Schwester und ein Bruder….“, kam von Mia. Elena sah zu Nico. „Mia…. So schnell geht das nicht….Ich habe Nico gefragt ob er für dich der Papa sein will und….“ Elena sah Nico an. „Und ich habe gesagt….dass ich sehr gern dein Papa sein will….und vielleicht bekommen die Mama und ich ja doch ein Geschwisterchen bekommen…“, lachte Nico. Er stand auf und nahm Mia in den Arm. Zärtlich drückte er das Mädchen an sich. „Ich hab euch verdammt lieb…“, gab er zu. Die Worte taten ihm weh. Doch die Tränen die bei ihm flossen, waren Tränen des Glücks.

    Semir lachte auf. „Das sind doch Vermutungen. Habt ihr irgendeinen Beweis, dass es so ist?“, wollte der Deutschtürke wissen. Lars und Olaf sahen sich nur an. „Unser Pathologe wird einen Zahnabgleich machen und mit den des zuständigen Zahnarzt von dieser Gianna vergleichen. Dann haben wir den Beweis.“, meinte Lars. Noch immer sahen die beiden Autobahnkommissare ihre Kollegen aus der Stadt skeptisch an. „Keine Sorge... wir haben so was schon öfters gemacht. Wir können das.“, grinste der jüngere von Beiden. Ben machte nur eine schräge Grimasse und sah Semir an. „Okay... dann hatte ich ja doch recht. Das stimmt was nicht. Wie wollen wir nun weiter vorgehen?“, wollte der Deutschtürke wissen. Lars zuckte mit den Schultern. „Vielleicht sollten wir uns aufteilen. Herr Jäger und Olaf übernehmen die Familie La Rocca und Herr Gerkhan und ich werden uns in der Wohnung von dieser Gianna umsehen.“, meinte er und die zugeteilten Teams gingen an ihre jeweils zugeteilte Arbeit. Semir und Lars suchten sich die Adresse raus, fuhren hin. „Sieht ja nicht sehr einladend aus.“, meinte Lars, als sie vor einem alten Mietshaus standen, vollkommen mit Graffiti beschmiert. „Nicht wirklich.“, fügte Semir hinzu und klingelte einmal die ersten fünf Klingeln ab, in der Hoffnung, dass irgendeiner öffnete. Nach einigen Minuten ertönte der Summer und die beiden Kommissare stiegen zur Wohnung des vermeintlichen Mordopfers hinauf. „Wer will?“, fragte Lars und hielt Semir seine Tasche mit den Dietrichen hin. Der Kommissar grinste. „Das mach ich schon. Pass du nur auf, dass mich hier niemand bemerkt.“, meinte Semir, nahm einen der Dietriche hervor und nach wenigen Minuten war die Tür auf. „Kinderspiel.“ Beide betraten die Wohnung und machten sich umgehend an die Durchsuchung der Zimmer.

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    • 29. Juni 2011 um 09:39
    • #39

    Ben und Olaf fuhren vor einem Reihenhaus vor, eines dieser typischen Reihenhäuser, wie man es fast in jedem neu bebautem Gebiet in den Vororten vorfand. „Man, was für eine Gegend.“, knurrte Olaf und sah sich nur um. Ben erwiderte gar nichts. Er konnte sich nicht wirklich mit diesem Typ Kommissar anfreunden, noch wollte er dies. Immerhin hatte er mitbekommen, wie dieser Mann Nico in die Mangel genommen hatte. „So, dann wollen wir der Familie doch mal auf den Zahn fühlen.“, kam es von Olaf und schon stand er vor dem Gartenzaun. „Ganz langsam, noch wissen wir nicht, ob die Theorie deines Chefs stimmt.“, meinte Ben und wollte seinen Kollegen zurückhalten. Doch Olaf ließ sich nicht abbringen. „Verdammt, wenn mein Chef eine Eingebung hat, dann ist die auch meistens richtig und jetzt werde ich ihm den Beweis liefern.“, kam es bestimmend von Olaf. Schon im nächsten Moment ertönte die Klingel am Gartentor. Einige Minuten des Wartens verstrichen. Niemand öffnete. „Tja, ist wohl niemand zu Hause, was?“, grinste Ben und Olaf knurrte nur. Wieder klingelte er, dieses Mal länger und ungeduldiger. Doch wieder tat sich nichts. „Sind die ausgeflogen oder was?“, fauchte Olaf und wollte gerade über das Gartentor steigen, als der Nachbar rauskam. „Hey, was machen sie da?“, fauchte er und griff nach dem an der Hauswand lehnenden Spaten, schwang ihn über den Kopf und näherte sich den beiden Fremden. „Hey, ganz ruhig. Wir sind von der Polizei und wollen nur zur Familie La Rocca.“, erklärte Ben und zeigte sein Dienstausweis. Der Mann, ein älterer Herr mit Bürstenschnitt, nahm langsam den Spaten runter und ging an den Gartenzaun, wo die beiden Kommissare inzwischen standen. „Sie wollen zu Herrn La Rocca... der ist gerade nicht da. So, wie es aussah, wollte er zu einem Reisebüro und gestern war ein Mann da, der sich das Haus angesehen hat. So ein feiner Pinkel, richtig mit Anzug und Krawatte.“, erklärte der Nachbar abfällig. Ben und Olaf bedankten sich und gingen zu ihrem Wagen. „Was denkst du darüber?“, wollte Olaf wissen. „Tja, so wie es aussieht, müssen wir schnell arbeiten, sonst setzen sie sich ab.“, kam es nachdenklich von Ben. „Dann hoffen wir mal, dass unser Pathologe schon etwas herausgefunden hat.“

    Semir sah sich stöhnend in der Wohnung um. Es war mühsam nach etwas zu suchen, wenn man nicht wusste wonach man suchen sollte. Er sah sich den Schreibtisch näher an und bemerkte, dass es an einer der Schubladen ein kleines Geheimfach gab. „Lars! Ich hab hier was…sieht aus wie ein Tagebuch…“, meinte er nach hinten und öffnete das kleine Buch. Er las… 13.1. 2004: Franziska hat es ausgenutzt, dass wir Zwillinge sind. Sie hat mich eingesperrt, als es zum Traualtar ging und hat an meiner Stelle Paolo geheiratet. Sie hat es mir höhnisch unterbreitet, als sie nach der Hochzeitsreise mir erzählte, dass sie sich niemals von ihm trennen wird. Solange sie lebt. Und genau daran werde ich meinen Plan hängen. Sie wird nicht mehr leben. Sie wird sterben und dann ist Paolo frei. Seit fünf Jahren warte ich nun schon. Es ist genug.“, Semir sah auf. So eine Schlange….dachte er und blätterte weiter. „22.01.2005 Heute hat Franziska mir gesteckt, dass sie Paolo erzählt hat, das Baby sei verloren. Sie war schwanger und hat das Kind wegmachen lassen. Paolo wollte immer Kinder und sie zerstört dieses Glück einfach. Ich sollte es Paolo erzählen. Doch wird er mir glauben? Er denkt doch, dass ich es bin, die er geheiratet hat. Er kann uns nicht auseinander halten. Warum hab ich ihr nicht gesagt, dass Franziska einen Leberfleck auf dem linken Oberarm hat und ich rechts? Warum hab ich ihn nicht den Unterschied erklärt?“, Semir schüttelte den Kopf. „Die Schwester scheint ja auch nicht besser gewesen zu sein…“, murmelte er nachdenklich. Er machte einen Sprung im Buch und las ziemlich weit in der Mitte.

    „Und habt ihr schon was gefunden?“, wollte der Pathologe wissen, als Ben und Olaf in die Pathologie kamen. „Nein…nichts Verwertbares. Die Verdächtigen sind nicht zuhause. Aber du hast doch sicher schon ein Ergebnis oder?“, kam von Ben. „Ja und nein…also diese Frau die dein Kumpel da umgelegt haben soll, was ja zum Glück nicht so ist…ist nicht Gianna La Rocca. Das sagt der Gebissabdruck eindeutig aus. Das hier meine Herren…ist Franziska Muerra….Sie ist nach den Unterlagen verheiratet mit Paolo Muerra und wenn ich mich nicht irre müsste man es ihm erklären.“, grinste der Doc. „Der weißt das schon. Wir vermuten, dass er und diese Gianna La Rocca dahinter stecken.“, gab Olaf zu. „Aber Olaf…Gianna und Franziska sind eineiige Zwillinge. Vielleicht glaubt er, dass seine Frau noch lebt und ist mit ihr zusammen…es kann doch sein, dass Gianna ihre Schwester umgebracht hat… aber gut…ich bin Doc ihr seid Bullen. Ihr müsst es herausfinden…“, grinste der Doc. Ben lächelte gequält. „Wir sollten die Flughäfen und Bahnhöfe absperren…außerdem Kontrollen auf den Autobahnen verstärken. Denn wenn diese Gianna und Paolo tatsächlich zusammen sind, werden sie Deutschland verlassen…“, dachte er laut nach. „Ja…dann mal los…Tja...André…wir haben viel zu tun. Man sieht sich…“, verabschiedeten sich die Hauptkommissare. Wenig später im Wagen klingelte Bens Handy. „Semir? Habt ihr was Interessantes gefunden?“, wollte er wissen, als er die Nummer seines Partners sah. „Ja und nein. Wir sollten uns auf jeden Fall noch treffen. Ich habe Giannas Tagebuch gefunden und weiß nun, warum Nico das Opfer sein soll…“, gab Semir bekannt. „Gut…dann treffen wir uns doch in der Pizzeria an der Kölner Straße….da schmeckt es gut und ich hab einen riesigen Hunger…. Olaf übrigens auch. Ich hab gerade die Befürchtung, dass er seinen Kopf beim Fahren verliert…so heftig nickt er…“, lachte Ben.

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    • 30. Juni 2011 um 17:59
    • #40

    Elena und Nico sahen Mia an. „Was hältst du denn, wenn wir ein Eis essen gehen?“, wollte Mia wissen. „Mia…Schatz…wir dürfen noch nicht raus.“, kam von Elena. „Aber warum denn nicht?“, wollte Mia wissen. Nico beugte sich zu ihr hinunter. „Weißt du…ähm…es ist nicht so einfach….also…wir, Mama und ich…wir …“, versuchte er zu erklären und sah Hilfe suchend zu Elena. „Mia…ich hab dir doch von der Frau erzählt, die Nico haben will…. und dass die Polizei diese Frau verhaften und einsperren will…erinnerst du dich?“, fragte Elena sanft. Mia nickte. „Siehst du…und noch haben die die Frau nicht gefunden. Wir müssen so lange warten. Aber weißt du was…wir können und einen Kuchen backen….willst du mir helfen?“, lachte Elena und nahm ihre Tochter auf den Arm. „Oh ja….einen ganz leckeren Zitronenkuchen.!“, strahlte das kleine Mädchen. „Oh…und ich mache auch mit…“, nickte Nico. Gemeinsam gingen die Drei in die Küche. Nach wenigen Minuten war die Küche vollgestopft mit Mehlstaub, Kinderlachen und den tollsten Gerüchen. Die kleine Familie war mit voller Freude dabei und schon waren alle bösen Sorgen vergessen.


    Kapitel 9 – ungewöhnliches Ende


    Ben und Olaf waren die letzten, die in der Pizzeria eintrafen. Schnell wurde die Pizza bestellt und schon wenige Augenblicke danach steckten die vier Kommissare die Köpfe zusammen. „Okay, was haben wir? Wir haben die Zahnvergleiche, die eindeutig beweisen, dass es sich bei der Toten um Franziska Muerra handelt. Dann das Tagebuch dieser Gianna La Rocca. Was brauchen wir noch mehr, um die beiden einfach zu verhaften?“, wollte Olaf wissen. „Tja, wenn die Beiden zu Hause gewesen wären, dann sicherlich. Aber so... wir sollten auf alle Fälle eine Fahndung nach den Beiden einleiten. Es erscheint mir zwar unwahrscheinlich, aber was, wenn der Mann noch nicht weiß, dass seine Frau gestorben ist? Wenn diese Gianna es allein getan hat?“, gab Lars von sich. „Hmm, möglich, aber unwahrscheinlich. Der Pathologe hat doch gesagt, dass die Tote auf dem Rastplatz mit ziemlicher Brutalität erstochen wurde. Eine Frau würde doch nie so tief und so oft zustechen können.“, erwiderte Semir. „Ohh... sei dir da mal nicht so sicher... Du hast doch das Tagebuch gelesen? Wenn du so von deiner eigenen Schwester verarscht wirst, dann baut sich bestimmt in einem eine sehr große Menge Wut auf.“, entgegnete Lars. „Wie dem auch sei... wir müssen die Beiden befragen. Vorerst können wir nichts beweisen, außer, dass die Leiche nicht die ist, die sie zu sein scheint.“, meinte Semir. Alle nickten Sie brauchten jetzt ein Anzeichen der Tatverdächtigen. Ohne die konnten sie nichts unternehmen und so blieb ihnen im Moment nichts anderes übrig, als die Pizzen zu verspeisen, die ihnen aufgetischt wurden.

    Gianna und Paolo kamen aus der Stadt zurück und wollten gerade ins Haus gehen, als der Nachbar aus seinem kam. „Hallo Herr Muerra... wissen sie, wer vorhin da war?“, rief er über den Gartenzaun. Paolo blieb stehen und lächelte den Nachbar freundlich an. „Nein, Herr Schulz, wer denn?“ „Die Polizei... scheinbar wollen die irgendwas von ihnen.“, entgegnete der Mann und schien auf eine Erklärung zu warten. Paolo war geschockt über diese Nachricht seines äußerst neugierigen Nachbarn, ließ sich aber seine Verwunderung nicht anmerken. Jetzt musste ihm aber schnell eine Ausrede einfallen, sonst schöpfte dieser alte Mann womöglich am Ende noch einen Verdacht. „Tja, die Polizei wollte wahrscheinlich zu meiner Frau. Der haben sie letzte Woche in der Fußgängerzone die Handtasche gestohlen.“, erklärte er schnell und ging, ehe der Nachbar antworten konnte, ins Haus hinein. „Paolo, was war los?“, wollte Gianna sofort wissen. „Mein Nachbar... er sagt, die Polizei war hier und hat nach uns gesucht. Gianna, wir müssen weg. Komm, lass uns die Sachen packen und irgendwo neu anfangen. Ich hab genug Geld zusammengespart. Damit können wir uns irgendwo eine neue Existenz aufbauen.“, bat er seine große Liebe innig und zog sie fest an sich. „Das machen wir auch... Ich habe vorhin zwei Tickets nach Caracas Venezuela gebucht. Jetzt müssen wir nur noch von hier nach Rotterdam kommen.“, erklärte sie. „Nach Rotterdam? Warum das?“ „Weil wir auf einem Schiff fahren... Mit dem Flugzeug wäre zu gefährlich. Die überwachen doch alle großen Flughäfen. Das Schiff ist immer noch unauffälliger.“, grinste sie. „Du bist genial... da hab ich auch schon eine Idee, wie wir nach Holland kommen. Ein Freund von mir hat ein Frachtschiff und soviel ich weiß, muss er diese Woche wieder nach Rotterdam fahren. Ich rufe ihn gleich an, ob er uns mitnehmen würde.“, grinste Paolo und griff zum Telefon. „Sehr gut... ich werde mir was für die Polizei überlegen. Wir müssen die schließlich irgendwie beschäftigen, damit sie uns nicht allzu leicht auf die Spur kommen.“, lachte Gianna und ging ins Wohnzimmer, um ihre Gedanken arbeiten zu lassen. Gianna ließ den PC hochfahren und ging auf diverse Seiten von Fluggesellschaften. Sie ließ sich dort einige Flüge anzeigen. Und dann kam ihr die Idee, wie sie die Polizei in die Irre führen konnte.

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