1. Forum
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  3. Episodenguide
    1. Staffel 01 (Frühjahr 1996)
      1. 001 Bomben bei Kilometer 92
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      4. 004 Mord und Totschlag
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      5. 020 Rache ist süß
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    4. Staffel 04 (Frühjahr 1998)
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Eiskalt erwischt ...

    • Fertig gestellt
    • Gemeinschaftsstory
  • Elvira
  • 6. September 2010 um 19:07
  • Geschlossen
  • Elvira
    Erste Kriminalhauptkommissarin
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    • 22. September 2010 um 06:08
    • #21

    Semir und Ben fuhren gerade vor dem Bordell vor, hielten an und stiegen aus, als sie drei Schüsse aus dem Innern des Etablissements hörten. „Shit...“, stieß Semir aus und zog seine Waffe, Ben tat es ihm gleich und gemeinsam stürmten sie, sich gegenseitig deckend, das Bordell. In einer Ecke kauerten verschrocken die Mädchen und eine Blutspur zog sich lang und breit über den schwarzen Teppich in den hinteren Teil des Puffs. Langsam gingen die Kommissare der Spur nach und fanden, in einer Ecke, an einen Karton gelehnt, liegend, einen Mann mit drei Einschusslöchern in der Brust. „Er atmet noch...“, stieß Ben aus, als er den Puls fühlte. „Hallo...können sie mich hören?“, fragte der junge Hauptkommissar und tätschelte dem Mann leicht die Wange. Dieser stöhnte nur auf und zeigte dann mit zitternden Fingern in Richtung Hofausgang, bevor sein Kopf zur Seite kippte. „Verdammt...“ „Los Ben, die Kerle schnappen wir uns.“, zischte Semir und stieß die Hoftür auf, wurde sofort unter Feuer genommen. „Scheiße verdammt...“, schrie er und ließ sich zurück in den Korridor fallen. „Wohl dicke Luft da draußen...“, kam es nur von Ben. „Das kannst du laut sagen. Los, wir versuchen es vorne rum.“, stieß Semir aus und rappelte sich auf. Beide rannten auf die Straße raus. Plötzlich stieß Semir Ben nach vorne, sodass dieser über die Motorhaube des BMWs rutschte. Semir ließ sich nach hinten fallen, als ein schwarzer Mercedes sie beinahe umgefahren hätte. „Man Semir...“, fauchte sein Kollege. „Gern geschehen...“, kam es nur vom Deutschtürken, ehe er sich hinters Steuer setzte und die Verfolgung aufnahm. Ben schwang sich behände auf den Beifahrersitz und konnte gerade noch die Tür zuziehen, als sie an einem parkenden Auto vorbeischrammten. „Hast du das Mädchen gesehen, dass auf der Rückbank saß? Ich wette, das sind Kalvus Leute.“, stieß Semir aus. „Und du meintest, er unternimmt nichts.“, kam es nur von Ben.

    Die Fahrt ging auf die Autobahn, in den mittäglichen Reiseverkehr hinein. „Verdammt, hier ist zu viel los. Wenn die auf uns...“, ehe Ben zu Ende sprechen konnte, kamen schon die ersten Kugeln angeflogen. „Hey, nicht meinen Wagen...“, schrie Semir und ging hinterm Lenkrad in Deckung. Ben wollte das Feuer erwidern. „Nein nicht...du könntest die Kleine treffen.“, hielt der Deutschtürke seinen Partner davon ab. „Und was sollen wir deiner Meinung nach machen? Die pumpen uns hier mit Blei zu und wir sollen Däumchen drehen, oder was?“, zischte Ben nur. „Jetzt mach dir mal nicht in die Hosen...du fährst schließlich mit einem Profi.“, grinste Semir nur und zog den Wagen zwischen zwei Lkws hindurch. Doch plötzlich fing einer der großen Laster an, rüberzulenken. „Verdammt, was macht der denn da?“, schrie Ben auf und zog so weit wie es ging sich in den Sitz zurück. „Festhalten...“, hörte er nur Semir sagen und schon kreischte Metall und Funken flogen auf. Der Wagen ruckelte durch und wurde dann wie ein Geschoss zur anderen Seite rausgeschleudert. Er durchbrach die Leitplanke und landete mit der Schnauze in einem Tümpel. Das Wasser spritzte auf und die dreckige Brühe mit der Entengrütze flog durch das weggeschrammte Dach ins Wageninnere. „Boah...neee...“, schrie Ben auf. „Wie war das...Herr Profi?“, fauchte er Semir an. „Hier war noch nie ein Tümpel.“, kam etwas platt von seinem Partner. Ben schüttelte seinen Kopf. „Hey…lass das!!“, fauchte Semir und wischte sich das, was Ben ihm rüberwarf, ab.

    Lysanne sah die Männer an. Sie hatte mitbekommen, wie die Männer Fabian erschossen und sie quasi aus diesem Puff gerettet hatte. Doch wer waren sie? Sie kannte die Männer nicht...oder doch? Der eine sah jemanden ähnlich, den sie früher schon mal in der Villa ihres Vaters gesehen hatte. „Hat mein Vater euch geschickt?“, fragte sie nach einer ganzen Weile. „Ja….“, war die knappe Antwort. Als der Mann auf dem Beifahrer plötzlich eine Waffe nahm und auf ein Fahrzeug schoss, zuckte Lysanne zusammen. „Was soll das?“, schrie sie panisch. „Leg dich hin!!“, befahl der Fahrer. Lysanne tat es. Sie hielt sich die Ohren zu als die Kugeln flogen. Wo war sie hier gelandet? Verdammt wer waren die Kerle von denen sie und die Männer verfolgt werden? Wollten sie sie zurück holen? Waren das Freunde von Fabian? Fragen über Fragen schwebten in ihrem Kopf. „Bitte…. Sie dürfen mich nicht bekommen...ich will nicht zurück...“, flehte sie leise. „Nur keine Sorge Lysanne….die werden dich nicht bekommen…“, versprach der Fahrer. „Ich habe Angst…“, kam von ihr. Und man hörte sehr genau, dass die Stimme zitterte. „Wir müssen die Kerle von uns fernhalten!!“, stieß der Fahrer aus. „Ja weiß ich...aber meine Munition geht aus...pass auf…fahr in den Feldweg, der gleich kommt…wir werden versuchen uns einen Vorteil zu verschaffen...“, gab der Beifahrer die Befehle. „Und wie, wenn ich fragen darf?“, wollte der Fahrer wissen. „Du bist Ralf….stimmt es?“, wollte Lysanne wissen. Sie hatte den Mann nun erkannt. „Stimmt, bleib in Deckung!!“, befahl er hart. Sie konnten nur noch sehen, wie der Wagen unter einem Laster verschwand und dann durch die Leitplanke brach. „Haha, das war's...“, stieß Roman aus und Ralf grinste nur. Die Bullen waren geschafft. „Okay, streich das mit dem Feldweg...fahr gleich zum Versteck durch.“, gab Roman bekannt. Ralf nickte und trat das Gaspedal noch weiter durch. Der Mercedes schnellte nach vorne und verließ das Chaos auf der Autobahn und im Tümpel.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

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  • Christopher007
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    • 23. September 2010 um 19:31
    • #22

    Bens Klamotten trieften vor Nässe, als er das Ufer erreichte. Aus seiner Tasche zog er sein Handy, noch vollkommen intakt. „Ein Glück...“, dachte er nur und sah sich nach Semir um. „Semir? Bist du in Ordnung?“, rief er über den Tümpel weg. Aber auch Semir erreichte das Ufer, wesentlich mehr nass, als Ben. Ein großer, grüner Streifen zeichnete sich auf seiner Kleidung in Höhe der Brust ab. „Ist das ekelhaft...das krieg ich doch nie wieder raus.“, stieß der Deutschtürke aus und sah seinen Partner an. Sein Gesicht formte sich zu einem Grinsen. „Dann haste endlich mal Grund dir neue Klamotten kaufen zu müssen.“ „Idiot.“, schimpfte Semir nur, grinste dann aber ebenfalls. „Okay, aber nur, wenn du bezahlst.“, lachte er. „Wenn ich dafür bei euch ein Abendessen kriege.“, entgegnete Ben. „Abgemacht...und jetzt, lass uns die Kollegen anrufen. Die sollen einen Wagen herschicken.“, kam es nur von Semir. Ben machte sich sofort daran, die Kollegen zu informieren. Von dem Wagen war natürlich keinerlei Spur mehr. „Die Kerle sind weg und mit ihr das Mädchen...Was nun?“, wollte Ben wissen, als er zu Semir ging, der sich vom Schmutz befreite. „Erstmal zurück ins Bordell und da mit der Arbeit beginnen.“, knurrte er und sah dann Ben an, musste höllisch lachen. „Du solltest dir diese Grütze aus den Haaren kämmen.“, lachte er nur. „Du siehst aus, wie das Ding aus dem Sumpf.“ Ben bekam Semir an der Schulter zu packen. „Weißt du was, das kannst du gerne haben.“, lachte er und schmiss seinen Partner noch mal in die Brühe. „Ben!!!“, schrie dieser nur. „Gern geschehen.“, lachte der junge Hauptkommissar und watete in Richtung Autobahn.

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  • Christopher007
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    • 23. September 2010 um 20:04
    • #23

    Aufruhr im Gefängnis von Venlo. Die Wärter rannten durch die Gänge und die Häftlinge schrieen durcheinander. Ein herbeigerufener Arzt kam mit seinem Koffer herbeigeeilt und rannte zur offenen Zelle, wo schon ein Wärter in der Tür stand und seinen Kopf in Richtung des Arztes sah. „Hier her Doktor...es geht um Kalvus.“, stieß der Direktor aus und winkte mit seiner Hand hin und her. Doktor Jan van Toore sah in die Zelle und erblickte dann den Mann am Boden liegen. „Oh ha...das sieht mir ganz nach natürlichem Tod aus.“, kam es sofort von ihm. „Sind sie sicher? Ich meine, Herr Kalvus war nie auffällig krank oder hatte sonstige Beschwerden.“, stieß der Direktor aus und sah seine Mitarbeiter an, die das nur durch ein Nicken bestätigten. „Tja, um das entgültig zu klären, werde ich den guten Kerl aufschneiden müssen. Hatte er irgendwelche Verwandte, die ihn identifizieren können?“, wollte der Arzt wissen. „Nein, von den Verwandten...keiner...aber, ein Polizist...der Polizist, der ihn damals verhaftet hatte. Der müsste ihn identifizieren können.“, gab der Direktor wieder. „Gut, dann müssten sie ihn informieren.“, erwiderte der Mediziner und machte sich an die Leichenschau. „Hm, Pupillen sind geweitet...und die Augen blutunterlaufen...spricht eigentlich für einen akut eingetretenen Herzinfarkt.“, erklärte van Toore und zog sich die Handschuhe ab. „Ich lass dann die Leiche abholen, wenn sie identifiziert wurde.“, erklärte der Arzt und verließ die Zelle. „Dann werde ich mal Herrn Gerkhan informieren.“, murrte der Direktor und ging zu seinem Büro.

    ...

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  • Elvira
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    • 24. September 2010 um 06:39
    • #24

    Semir und Ben saßen, in dicken Wolldecken gehüllt, auf der Leitplanke und sahen, wie die Kollegen kicherten, als sie an den beiden Wasserratten vorbeigingen. „Toll Semir, dank dir sind wir das Gespött der Wache.“, knurrte Ben nur. „Ja, jetzt bin ich wieder schuld...“, kam es nur von Semir zurück. Plötzlich röchelte etwas in seiner Tasche. „Jetzt sag bloß, dein Handy funktioniert noch?“, zischte Ben nur, als Semir in seine Tasche fasste und sein tropfendes Handy hervorzog. „Ja hallo?“, meldete er sich und hielt es an sein Ohr. „Herr Gerkhan? Hier ist Hoolsteen, Direktor des Gefängnis in Venlo.“, erklärte der Gesprächspartner, doch immer wieder waren Lautsprecherschwankungen zu gehören. „Ja, entschuldigen sie...ich versteh sie ganz schlecht. Wer sind sie?“, fragte Semir erneut und hielt den Kopf schiefer. Doch dadurch schien es nicht besser zu werden. „Hoolsteen aus Venlo...es...es geht um Sander Kalvus.“, gab der Mann am anderen Ende nochmals von sich. „Ja, worum geht es?“, fragte Semir und wieder war nur Schnarren und Rauschen zu hören. „Um Kalvus...Sander Kalvus...er ist heute verstorben...sie müssten ihn identifizieren.“, rief der Mann lauter durch das Telefon. „Was? Der Kerl ist tot.“, stieß Semir aus und war aufgesprungen. „Ja, ja...sie haben richtig verstanden...identifizieren...sie müssen ihn identifizieren.“, kam es nochmals von Hoolsteen und dann riss die Verbindung ab. Semir sah Ben nur an. „Was ist? Hast du mit Außerirdischen telefoniert?“, fragte er nur und grinste. „Nein, nicht ganz. Aber wir müssen sofort nach Venlo fahren. Kalvus ist tot.“, stieß Semir aus und fing an, über das ganze Gesicht zu grinsen. „Tja, es gibt doch noch eine höhere Gerechtigkeit.“, meinte Ben nur. „Allerdings...komm, wir ziehen uns um und fahren dann nach Holland.“, bestimmte Semir nur und stand dann auf. Ben folgte ihm.

    Roman und Ralf bogen mit ihrem Mercedes und Lysanne auf der Rückbank von einer Straße ab und fuhren auf einem Waldweg weiter. „Was macht ihr? Wo bringt ihr mich hin?“, wollte Lysanne wissen und sah immer wieder verängstigt durch den Rückspiegel auf die beiden Männer. Roman drehte sich um und lächelte das Mädchen an. „Keine Angst, wir werden dich wieder zu deinem Vater bringen.“, erklärte er und widmete sich wieder der Straße. „Mein Vater? Aber...Aber er sitzt doch im Gefängnis.“, meinte sie und zuckte zusammen, als sie ein dröhnendes Lachen der beiden Männer hörte. „Mädchen, dein Vater wird Mittel und Wege finden, um zu dir zu kommen und dann beginnt ihr weit, weit weg ein neues, unabhängiges Leben.“, meinte Ralf durch den Rückspiegel. „Das wäre schön….aber ich versteh nicht...wie soll Papa denn aus dem Gefängnis kommen?“, harkte Lysanne nach. „Hör zu…ich kann es dir nicht sagen, aber ich verspreche dir…du wirst nicht lange von ihm getrennt werden…wirklich….“, lächelte Ralf. Er kannte Lysanne seit sie ein Baby war. „Lysanne…dieser Typ…was hat er dir angetan?“, wollte er wissen. Lysanne sah ihn traurig an. „Dinge, die ich nie wollte…niemals…er…ich…“, versuchte sie zu sagen, doch die Stimme stockte. „Schon gut…ist okay….du musst es mir nicht sagen. Hat er dir Drogen verabreicht?“, wollte Ralf wissen. „Nein…ich glaube nicht…“, gab Lysanne leise zurück.

    Semir und Ben fuhren über die Grenze nach Venlo. Schnell waren sie auch am Gefängnis angekommen und wurden von dem Direktor der Anstalt begrüßt. „Wieso muss ich denn diesen Kalvus identifizieren?“, wollte Semir von ihm wissen. „Weil Herr Kalvus keine Angehörigen hat und sein Anwalt verhindert war. Sie sind die einzigen, die ihn auch kannten….ich weiß..sie könnten nun sagen…er hatte ja eine Akte mit Fotos, aber der Ordnung halber…Sie kennen das sicher auch aus Deutschland…nun ja…folgen Sie mir bitte.“, erklärte der Mann. Semir und Ben taten was befohlen und folgten dem Direktor in den Keller der Anstalt. Hier war es kühl und Semir schüttelte sich etwas .Er zog seine Jeansjacke zu. „Hier liegt er...“, erklärte Hoolsteen und wies in einen Raum. „Danke….das hätte ich jetzt nicht gedacht…“, knurrte Semir, dem es immer noch unverständlich war. Sie betraten den Raum und Hoolsteen trat an eine der Barren die hier standen. Er zog die Decke weg. Darunter wurde das aschfahle Gesicht von Kalvus sichtbar. „Ja…das ist er...“, bestätigte Semir. „Gut…dann können Sie wieder fahren...vielen Dank für ihre Hilfe.“, lächelte Hoolsteen. „Wie? Das war es? Wegen diesem Theater mussten wir von Deutschland rüberkommen?“, empörte Ben sich nun. „Herr….?“, wollte Hoolsteen wissen. „Jäger….Ben Jäger..ich bin der Dienstpartner von Herrn Gerkhan…“, knurrte Ben. „Es ist bei uns Vorschrift, dass entweder ein naher Angehöriger oder aber ein unabhängiger Beamte bzw. Bekannter den Toten identifiziert…..das ist Vorschrift. Und ich bin Herrn Gerkhan dankbar, dass er es getan hat…wir können nun die Leiche von Herrn Kalvus der Erde und damit dem Frieden übergeben...“, kam süffisant von Hoolsteen.

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  • Christopher007
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    • 25. September 2010 um 13:59
    • #25

    Nur einige Minuten später waren Semir und Ben wieder auf dem Weg nach Hause. „Ich versteh es nicht…der Totenschein sagt, er wäre an Herzversagen gestorben…aber irgendwie…ist es sonderbar. Ich wusste nicht, das Kalvus krank war….“, kam nachdenklich von Semir. „Was denkst du denn noch? Ich höre es doch richtig arbeiten. Meinst du er täuscht den Tod nur vor? Semir…der Totenschein ist echt….“, grinste Ben. „Ja..ich weiß…halt mich von mir aus für paranoid….ich habe das dumpfe Gefühl, dass ich das Thema Kalvus noch nicht abharken kann. Aber warum…..ich weiß es nicht…“, meinte Semir nachdenklich. „Semir…du hast Angst, dass er seine Racheschwüre einlöst oder?“, wollte Ben wissen. „Ja….so kann man es sehen. Die Angst ist aber nicht um mich…sondern um Andrea, Ayda und Layla…was wenn dieser Kerl…nicht wirklich tot ist und sich an meine Familie ranmacht…um mich fertig zu machen. Irgendwas stimmt da nicht….“, meinte Semir nur. Er konnte nicht glauben, dass es so einfach war. „Semir…wenn du Recht hast, dann werden wir es sicher bald erfahren.“, gab Ben zur Antwort. Er sah auf die Straße. Plötzlich loderte es rot im Straßengraben. Sofort bremste Ben ab und beide Kommissare sprangen aus dem Wagen hinaus, liefen zur Böschung der Kurve und sahen, was dort unten züngelte.

    Der Bestattungswagen, der Kalvus Leiche hätte überführen sollen, lag im Graben und brannte vollkommen aus. „Shit, Semir schnell...den Feuerlöscher!“, stieß Ben aus und fing den von Semir ihm zugeworfenen Brandbekämpfer. Rasch war er an der steilen Böschung heruntergeschliddert und entsicherte den Feuerlöscher. Semir kam mit dem zweiten und gemeinsam hielten sie auf das brennende Wrack. Doch das Auto ließ sich nicht löschen. „Verdammt, der Sprit scheint sich zu entzünden...wir müssen hier weg.“, rief Ben hustend aus und Semir nickte nur. Beide konnten sich noch in Sicherheit bringen, bevor sie von einer riesigen Explosionsdruckwelle zu Boden gerissen wurden. „Man verdammt, ich werde zu alt dafür.“, stöhnte Semir, als er sich langsam auf den Rücken drehte und das nun noch stärker brennende und explodierte Wrack ansah. Ben musste grinsen. „Sag bloß, du machst es nicht mehr lange, Opa.“, stichelte Ben nur. „Ja, ja...lästere du nur. Komm du erstmal in mein Alter.“, knurrte Semir und richtete sich dann auf. „Wir sollten die Kollegen anrufen. Ich will wissen, ob der Wagen mit Absicht in den Graben ist oder ob es wirklich ein Unfall war.“, bestimmte er nur. „Jawohl Chef.“, salutierte Ben nur und griff gleich zum Handy.

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  • Christopher007
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    • 25. September 2010 um 14:15
    • #26

    Nur wenige Minuten später waren Feuerwehr und die Kollegen von der Spurensicherung vor Ort. Nachdem das Feuer gelöscht war, ging Semir vorsichtig an das Wrack heran und warf einen Blick in das Innere des Fahrzeugs. „Oh Shit...die beiden Fahrer sind lebendig verbrannt.“, stieß er aus und sah dann nach hinten. Dort befand sich ein vollkommen verkohlter Sarg. War darin die Leiche von Sander Kalvus? Semir hatte daran seine Zweifel. Doch, wenn er die nächsten Tage ruhig schlafen wollte, dann musste er Gewissheit haben. „Hey, holen sie mir mal den Sarg da hinten raus und öffnen sie ihn.“, befahl Semir einigen Leuten von der Feuerwehr. „Semir, was soll das? Meinst du nicht, du gehst zu weit?“, fragte Ben besorgt und legte seinem Kollegen die Hand auf die Schulter. „Nein, ich muss einfach sicher gehen, dass er es ist. Verstehst du?“, zischte Semir nur und sah dann seinen Partner an. Dieser nickte kurz. „Also...holen sie ihn da raus und öffnen sie ihn.“, wiederholte der Deutschtürke seinen Befehl mit harscher Stimme. Die Feuerwehrleute nahmen widerwillig den Sarg aus dem Autowrack und brachen ihn mittels einer Brechstange auf. „So, bist du nun zufrieden?“, fragte Ben genervt, als sich ihnen die Leiche von Sander Kalvus offenbarte. „Ja, und beruhigt vor allem.“, bestätigte Semir nur. Er ließ den Sarg wieder verschließen und wegbringen. Er ahnte noch nicht, dass er dieses Gesicht schon bald wiedersehen sollte.

    Der Wagen ruckelte über die mit Löchern und Hubbeln übersäte Feldstraße und kam dann schließlich hinter einer Baumgruppe kurz zum Stehen. Doktor Jan van Toore stieg aus dem Wagen, lief nach hinten und öffnete die Ladefläche. Schnell nahm er aus seinem Koffer eine Spritze, zog mit ihr eine durchsichtige Flüssigkeit auf und spritzte sie dann in die Vene des Mannes, der in dem offenen Sarg lag. Dann trat er zurück und wartete. Kurze Zeit später zuckte der Mann auf und stieg aus dem Sarg, kletterte dann aus dem Kofferraum. „Sehr gut gemacht, van Toore. Ich hätte nicht gedacht, dass es so leicht ist, zu sterben.“, lachte Kalvus nur und sah den Mediziner an. „Was war das für ein Mittel?“ „Ein Alkaloid, dass die Eingeborenen in Neuguinea verwenden. Es ist bei uns weitestgehend unbekannt. Es lähmt die Atmung und der Herzschlag und Puls wird so rapide gesenkt, dass man in einen Dämmerschlaf fällt.“, erklärte er nur. „Sehr gut...haben sie alles andere auch arrangiert?“, fragte Kalvus, während er sich der Gefängniskleidung entledigte und in einen vom Arzt mitgebrachten Anzug schlüpfte. „Ja, ist erledigt. Ihr Doppelgänger dürfte in diesem Moment verbrannt sein. Natürlich werde ich die Obduktion durchführen. So kann jeglicher Zweifel an ihrem Tod ausgeschlossen werden.“, lachte der Mediziner. „Fabelhaft...dann fahren sie mich jetzt zum Treffpunkt mit meiner Tochter.“, forderte Kalvus und stieg auf dem Beifahrersitz ein.

    ...

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  • Elvira
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    • 26. September 2010 um 08:22
    • #27

    Lysanne saß auf dem Campingplatz im Liegestuhl und wartete. Sie genoss die Sonne, die sie schon so lange nicht mehr wirklich sehen konnte und hatte die Augen geschlossen. „Hallo meine Kleine...“, riss eine Stimme sie aus ihren Tagträumen. Sie öffnete sie und sah ihren Vater in die Augen. „PAPA!!! Oh Papa.....endlich...ich hab dich wieder...endlich...“, weinte sie. „Mein Engel...ich hab dich vermisst....“, gab der Mann zu und auch ihm liefen die Tränen. „Papa....ich....der Mann.....ich dachte er liebt mich...aber...er hat mich nur benutzt.“, stieß Lysanne aus. Sie erzählte ihrem Vater was sich zugetragen hatte. Kalvus ließ es sich zwar nicht anmerken aber er kochte innerlich. „Nur keine Sorge....er wird dir nie wieder etwas tun...nie wieder...“, versprach er und drückte seine Lysanne einfach nur an sich. Den Arm schützend um seine schon fast erwachsene Tochter gelegt, gingen sie in den Wohnwagen. Dort wartete Ralf auf ihn. „Danke....dass du mir mein Engel zurück gebracht hast...“, gab Kalvus von sich und drückte auch seinen alten Freund an sich. „Wir dürfen uns hier nicht lange aufhalten...“, flüsterte Ralf ihm zu. Kalvus lachte. „Nur keine Sorge...ich bin für die Polizei tot....“, gab er zurück. Ralf zog die Augenbrauen hoch. „Na, wenn das so ist, dann würde ich sagen, genießen wir noch ein paar Tage die Sonne. Lysanne ist ziemlich nervös...sie muss einiges durchgemacht haben.“, gab Ralf zu bedenken. Kalvus sah seine Tochter an, die bereits am Tisch saß und etwas von den Süßigkeiten nahm. „Ja, ich weiß....und das verdankt sie nur einem Kerl....Semir Gerkhan...der Mann, der mich von ihr trennte....aber darum werde ich mich auch noch kümmern....hilfst du mir auch dabei?“, wollte Kalvus wissen und sah Ralf eindringlich an. „Ja klar...ich bin dabei.“, grinste er. „Sehr gut...ich lass es dir wissen, wann ich dich dafür brauche... bis dahin kümmere dich um meinen Engel....damit sie wieder lachen kann.“, befahl Kalvus.

    Drei Tage später saßen Semir und Ben sich in ihrem Büro gegenüber. Susanne brachte ihnen den Obduktionsbefund der gefundenen Leiche. „Es ist eindeutig Sander Kalvus, der im Sarg lag.“, meinte Ben, als er den Bericht gelesen hatte. Semir nickte nachdenklich. Er glaubte nicht daran, dass es so einfach war. Kalvus war gerissen, wenn er seinen Tod nur vorgetäuscht hätte, dann könnte es immer noch sein, dass er lebte. Die Obduktion....? Was war damit? Hatte Kalvus vielleicht den Gerichtsmediziner bestochen? Warum nicht....Kalvus hatte damals schon in der ersten Verhandlung Zeugen bestochen oder unter Druck gesetzt....eingeschüchtert oder umgebracht. Warum sollte es jetzt anders sein? „HEY!!! Erde an Semir!!“, riss Ben ihn aus seinen Gedanken. „Ja...ist doch gut...ich hab gehört...Kalvus soll tot sein...“, knurrte Semir. „Nein...Semir...nicht soll....ist...Kalvus ist Tot! Du hast endlich Ruhe und brauchst dir keine Gedanken mehr darum zu machen. Entspann dich....der Fall ist endgültig erledigt.“, gab Ben von sich. Semir stieß einen leisen undefinierbaren Ton aus. „Was?“, harkte Ben sofort nach. „Nichts....ich mache mir nur Gedanken darüber. Die Tochter von Kalvus wurde aus dem Bordell geholt. Der Kerl, der sie festhielt, ist tot....der Kerl, der sie verkauft hat, ist auch tot....alles im Auftrag von Kalvus...da bin ich mir sicher....“, dachte Semir laut nach. „Nun ja...es spricht alles dafür, aber wir haben keine Beweise...und selbst wenn...sie helfen uns nicht mehr...Kalvus ist tot....Schluss ...Ende...Aus und vorbei...“, kam von Ben. „Ich weiß nicht...irgendwas stört mich.....irgendwas...“, murmelte Semir nachdenklich. Ben schüttelte unverständlich den Kopf. „Wie kann man nur so stur sein. Es steht doch schwarz auf weiß hier....Kalvus lag in dem Sarg. Die Leiche ist verbrannt...aber es war Kalvus...“, erklärte Ben erneut eindringlich. Semir sah ihn an. „Genau das ist es! Das stört mich. Die Leiche ist verbrannt...wie kann man dann noch eindeutig sagen, das es Kalvus war?“, stutzte Semir. Er riss Ben die Akte aus der Hand und ging den Bericht nun selbst durch. „Der Arzt, der den Tod festgestellt hat, ist gleichzeitig der, der die Obduktion durchgeführt hat....das ist doch seltsam...“, murmelte Semir. Mit den Augen rollend, sah Ben seinen Partner nur an. „Semir, du siehst schon Gespenster.“, knurrte er.

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  • Christopher007
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    • 27. September 2010 um 17:39
    • #28

    Die tägliche Streife brachte auch nicht die gewünschte Abwechslung. Immer wieder saß Semir grübelnd auf dem Beifahrersitz und sah nachdenklich aus dem Fenster. Ben konnte seinen Partner schon verstehen. Kalvus hatte ihn das Leben mehr als einmal zur Hölle gemacht. Doch das war jetzt vorbei. Wieso konnte Semir die Geister nicht ruhen lassen? „Semir, ich mach dir einen Vorschlag. Nimm deine Mädels, pack einige Sachen ein und gib Felix zu mir und mach mal das Wochenende einen drauf. Die Chefin gibt dir bestimmt Urlaub.“, schlug Ben vor, doch wie so viele Male davor bekam er nur ein „Hm“ als Antwort. „Okay, das reicht mir jetzt.“, zischte er, zog das Steuer scharf nach rechts rüber und rauschte mit voller Geschwindigkeit auf einen Rastplatz, machte eine Vollbremsung und drehte sich dann zu Semir um, der vollkommen erschrocken und überrumpelt am Armaturenbrett sich festgekrallt hatte. „Sag mal spinnst du?“, fauchte er und fühlte, wie sein Herz raste. „Nein, aber du...Man, jetzt sieh es endlich ein, der Kerl ist tot und kann dir nichts mehr anhaben. Wenn du das nicht akzeptieren willst, schiebe ich die nächste Woche mit Dieter Dienst. Der unterhält sich wenigstens mit mir und ist nicht so ein brummender Maikäfer wie du.“, fauchte Ben. „WAS? Du tauscht mich gegen Dieter ein?“, fragte Semir empört und beleidigt dazu. „Wenn du nicht endlich wieder vernünftig wirst, ja.“, konterte Ben und ließ sein Gesicht in steinernster Miene verharren. „Ben, versteh doch...meine Familie ist schon einmal von diesem Schwein tyrannisiert worden und...“ „Ja nix und...der Kerl ist tot. Semir, verstehst du, T O T tot. Der kommt nicht wieder.“, fauchte Ben. Der Deutschtürke atmete kurz ein. „Hast ja recht. Vielleicht seh ich wirklich Gespenster. Wenn du dich um Felix kümmerst, dann mach ich mit meiner Familie mal wieder einen Ausflug ins Grüne.“, lächelte Semir dann doch. „So gefällst du mir schon besser. Jetzt komm, der Feierabend ruft.“, grinste Ben und startete den Motor.

    Lysanne schlief einfach nur. Endlich, nach langer Zeit konnte sie frei und ohne Angst wieder durchschlafen. Sie war so glücklich. Ihr Vater war bei ihr und schon bald würde sie mit ihm ein neues, viel besseres Leben beginnen können. Dann konnte sie endlich diese dunklen Tage vergessen, die hinter ihr lagen. Alles zurücklassen, mehr wollte sie nicht. Immer wieder warf sie sich von der einen Seite des Bettes zur anderen. Sie merkte nicht, wie sie von ihrem Vater beobachtet wurde, der still und leise da saß und sie nur ansah. Wie schön doch seine Tochter geworden ist und so groß. Sie war das Ebenbild ihrer Mutter, bevor sie ihn verriet. Das würde bei Lysanne nicht passieren. Nein, er würde weit weg mit ihr gehen. Roman und Ralf würden bald mit neuen Informationen zurückkommen.

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  • Christopher007
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    • 27. September 2010 um 17:55
    • #29

    Er hatte Holtzer auch angewiesen, den beiden neue Pässe zu besorgen. Südamerika war doch immer wieder ein Zufluchtsort für Leute, die außerhalb des Gesetzes standen. Warum nicht nach Chile oder Argentinien oder Brasilien? Dort konnte man sich doch immer wieder eine neue und größere Existenz aufbauen. Kalvus ließ sämtliche Vorräte, die er noch an Drogen und Waffen besaß, verkaufen und zu Geld machen. Heimlich und leise sollte dies vonstatten gehen. Die Polizei durfte keinen Wind davon bekommen. Wie gut, dass er in solchen Dingen ein Meister war. Leise legte er sich auf die Schlafpritsche, die er für sich aufgestellt hatte und schlief dann auch ein.

    „Semir, was machst du denn schon so früh zu Hause?“, kam es erstaunt von Andrea, als sie von ihrem Buch aufsah. „Darf dein Mann nicht mal früher zu Hause sein?“, fragte er nur und grinste. „Doch, aber es wäre schön, wenn du vorher anrufen könntest, damit mein Liebhaber mehr Zeit zum Verschwinden hat.“, lachte sie und zog ihren Mann an sich. „Vorsicht, wenn ich ihn erwische, röste ich ihn auf dem Grill.“, grinste Semir nur und küsste seine Frau lange und voller Leidenschaft. „Weißt du, was ich mir überlegt habe...wir könnten doch über das Wochenende mal wieder deine Eltern besuchen.“, schlug er vor. Sofort war Andrea hellhörig geworden. „Semir, ist alles in Ordnung?“, fragte sie deshalb. „Ja, warum sollte mit mir denn was nicht in Ordnung sein?“, erwiderte er nur, nahm Felix auf seinen Schoß und kraulte den Kater, während er sich in den Sessel niederließ. „ Bist du suspendiert?“, harkte Andrea weiter nach. „Nein..bin ich nicht…pack ein paar Sachen… wir gehen auf den Campingplatz…“, grinste Semir. Andrea sah ihn an. „Wie war das?“, fragte sie nach. „Wir machen eine Woche Urlaub….auf dem Campingplatz. Ist alles schon organisiert. Ich hab einen Wohnwagen gemietet und der steht auch schon da…er wartet nur auf uns vier…“, grinste Semir. „Du bist also doch suspendiert….“, schloss seine Frau aus dem ziemlich einsilbigen Gespräch mit ihm. „Nein….ich habe eine Woche Urlaub…weißt du….Kalvus….er ist tot….das heißt, wir können nun endlich ohne Sorgen auf die Straße gehen. Wir müssen keine Angst mehr haben…verstehst du….?“, wollte Semir wissen. Andrea sah ihn an. „Ist das sicher?“, harkte sei skeptisch nach. „Ja….100%ig. Er ist im Gefängnis gestorben und als man seine Leiche abtransportierte…kam es zu einem Unfall…. Mit weiteren zwei Toten….Kalvus Leiche ist verbrannt…“, erklärte Semir und nahm seine Frau in den Arm. „Semir….findest du nicht, dass es zu viele Zufälle auf einmal sind?“, kam skeptisch von Andrea.

    ...

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  • Elvira
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    • 28. September 2010 um 06:49
    • #30

    Ben fuhr ebenfalls nach Hause. Er musste ein Zimmer einrichten, wo er Felix einsperren konnte. Das würde Semir zwar nicht gut heißen, aber er wurde ja auch nicht von diesem Kater in die Zehe gebissen…so dachte er jedenfalls und fand auch, dass der kleine Abstellraum von 16 qm² groß genug war für den Kater. Näpfe hatte er eh, da er bereits öfter auf den Stubentiger aufgepasst hatte und die Sachen blieben halt bei ihm. Nun musste er nur noch was zur Beschäftigung besorgen, dann war das Katzenvieh sicher auch zufrieden. Ben ahnte nicht, dass es eine schlimme Woche sein wird und er sich ein weiteres Mal Katzensitten sicher überlegen würde. Aber nun stand erst einmal die Woche an. Ben fuhr in eine Tierhandlung und kaufte einen Katzenkorb, wo Felix drin schlafen sollte. Außerdem kaufte er noch Spielzeug. Eine Maus zum aufziehen, damit der Kater nicht nur faul herumlag und einen Kratzbaum der seine Möbel vor den Krallen des Tieres schützen sollte. Benn hatte mit allem gerechnet, nur nicht mit der Listigkeit des Katers. Vollgepackt fuhr er zurück nach Hause und richtete das Zimmer ein. Das Katzenklo war schnell vorbereitet und auch der Korb stand dicht an der Heizung. Ben wusste ja, dass der Kater es sehr warm mochte. „Ha….perfekt…“, lobte Ben sich, als er auch den Kratzbaum mit einigen Liegeplätzen aufgebaut hatte. Bisher hatte er nicht verstanden, warum Semir den Kater überhaupt zu sich genommen hatte…gut…das Tier hatte ihm quasi das Leben gerettet, aber deswegen sich an so ein Tier zu binden? Nee…das ging zu weit….ging er in Gedanken durch. Doch er musste auch zugeben, er mochte das Tier. Es war nicht so wie ein Hund, der einem treu ergeben war…nein...Felix wusste genau, wie er seine menschliche Familie kommandieren konnte. „Oh verdammt…!“, stieß er aus. Er hatte an alles gedacht, dem Tier einen angenehmen Aufenthalt zu gewähren, aber das Futter…. Er hatte das Futter vergessen. Bevor er sich erneut auf den Weg machen konnte klingelte es an der Tür. Ben ging hin und sah Semir vor der Tür stehen. Mit Transportgehege für Felix und einer Tragetasche. Ben öffnete die Tür und ließ seinen Freund rein. „Da ich denke, dass du kein Futter hast...hab ich dir sein Lieblingsfressen mitgebracht…aber nicht überfüttern….zweimal täglich..mehr nicht….“, ermahnte Semir ihn, während er in die Wohnung kam. „Ja dir auch einen schönen guten Abend….“, lachte Ben und nahm Semir die Tasche ab. Semir stellte den Käfig auf den Boden und wollte die Tür öffnen um Felix raus zu lassen. „Nein…warte…nicht hier..ich hab ein Katzenparadies eingerichtet…hier…!“, wies Ben ihn dem Weg. Semir zuckte mit den Schultern und hob den Käfig samt Tier hoch.

    Sander Kalvus schreckte hoch, als Lysanne plötzlich schrie. Sofort war er bei ihr. „Was ist denn kleines….es ist alles in Ordnung…du bist in Sicherheit….schttttttttt…. ist alles okay…“, redete er sofort auf sie ein und nahm sie in den Arm. Lysanne wehrte ihn ab und schrie. „Lysanne!! Sieh mich an…komm wach auf…wach auf….Baby….sieh mich an…“, redete Kalvus auf seine Tochter ein und hielt die Arme fest, mit der sie um sich schlug. „SANNE!!! WACH AUF!! WACH AUF!!“, schrie er verzweifelt. Doch Lysanne kam nicht zu sich. Sie schrie und weinte. Da sah Kalvus keine andere Möglichkeit. Er schlug seiner Tochter ins Gesicht. Das Geschrei verstummte. Erschrocken sah sie ihren Vater an. „Papa…“, weinte sie plötzlich. Sander nahm seine Tochter in den Arm und hielt sie fest. „Schon gut…es ist gut…weine nur…..ich bin für dich da….mein kleiner Engel. Was hat dieser Teufel mit dir getan? Was hat er dir angetan…aber ich weiß, wer der Schuldige ist und ich werde ihn zur Rechenschaft ziehen….das verspreche ich dir…“, sagte er leise. Es dauerte eine ganze Stunde bis Lysanne wieder einschlief. Auch Ralf und Roman waren durch das Geschrei geweckt worden. Sander winkte sie nach draußen. „Sorgt mir dafür, dass ich Gerkhan in die Finger bekomme. Wie, ist mir egal…aber ich will ihn lebend…er wird für das, was mit Lysanne passiert ist bluten…“, drohte er wütend. Roman sah Ralf an und nickte. „Wir werden uns darum kümmern….“, versprach er. „Ach und dann sucht mir einen guten Psychiater….ich glaube, Lysanne braucht Hilfe und das Erlebte zu verarbeiten…“, befahl Sander und verschwand wieder im Wohnwagen.

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  • Christopher007
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    • 29. September 2010 um 12:51
    • #31

    Die Sachen waren schnell gepackt und im Wohnmobil verstaut. „So, alle Gerkhans bitte an Bord.“, rief Semir ins Haus und sofort kamen die drei Frauen, Andrea mit Layla auf den Arm und Ayda an der Hand, aus dem Haus und stiegen in das große Gefährt ein. Semir schloss die Tür hinter sich und stieg in die Fahrerkabine ein. „So, dann wollen wir mal los.“, meinte er nur und startete den Motor. Die beiden Mädchen klatschten in die Hände und sahen ihrem Papa dabei zu, wie er das große Ungetüm steuerte. Andrea lächelte ihre Mädchen an und dann sah sie wieder zu Semir. Die Worte von Semir hallten in ihrem Kopf wider. Kalvus war tot...sein Körper war verbrannt und er würde nie wieder...oder doch, als Geist vielleicht. Nein, da bildete sie sich etwas ein. Jetzt würde es endlich wieder ein normales Leben geben. „Andrea?“, riss Semirs Stimme sie aus den Gedanken. „Ja...“, gab sie erschrocken wieder. „Du träumst ja so.“, grinste er nur. „Ich dachte nur gerade an...“, doch ihre Stimme versagte. „Keine Sorge...er wird uns nie wieder etwas tun. Komm, lass uns einfach die Zeit genießen, die jetzt kommt.“, meinte Semir nur und strich sanft über ihre Hand. Sie lächelte und küsste die Hand ihres Mannes mit liebevoller Zärtlichkeit. „Wo fahren wir denn hin?“, wollte Ayda wissen. „Wir fahren campen, mein Schatz...der Papa hat da einen schönen Platz an einem See entdeckt. So richtig schön mit Steg und Boot und einer kleinen Badestelle.“, schwärmte Semir seiner Tochter vor. „Oh ja ... baden, baden, baden...“, sang Ayda immer wieder und klatschte dabei in die Hände. Semir und Andrea mussten kurz lachen. Die Fahrt war vollkommen stressfrei und schon bald erreichte die Familie das anvisierte Ziel.

    Ben hatte kaum die Käfigtür geöffnet, schon schnellte der Stubentiger aus seiner Box und flitzte durch das für ihn vorgesehene Zimmer. „So, dann...willkommen in deiner Ferienwohnung.“, meinte Ben grinsend und stellte die Box an die Seite. Noch stand er im Türrahmen und beobachtete die Streifzüge des Tieres. „So, dann gewöhn dich hier mal ein... ich mach mir inzwischen was zu essen.“, sprach der junge Hauptkommissar und wandte sich zum Gehen, lehnte die Tür nur an und ging in seine Küche. Heute wollte er sich mal wieder Fisch machen. Das hatte er schon lange nicht mehr und zu diesem Zweck hatte er einige kleine Makrelen gekauft, die er sich mit einer leckeren Dillsoße zubereiten wollte. Vorsichtig nahm er die Fische aus dem Kühlschrank und legte sie auf die Arbeitsplatte ab. Plötzlich sah er nur noch einen roten Schatten, der auf die Platte sprang und mit gierigen Augen auf die Fische sah.

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  • Christopher007
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    • 29. September 2010 um 13:07
    • #32

    „Hey Felix...was soll das?“, staunte Ben nur und setzte den Kater wieder auf den Boden. Es dauerte aber keine drei Minuten, da saß der Kater wieder in Reichweite der Fische. „Okay, du willst was abhaben, oder? Nee, mein Freund, das ist mein Essen.“, grinste Ben und stellte die Fische auf die andere Seite und etwas erhöht auf die Brotbox. Dann setzte er Felix erneut runter und sah dem Kater dabei zu, wie er mit erhobenem Schwanz sich davon machte. „Was für ein verrücktes Tier.“, lachte Ben nur. Doch er sollte noch sehr viel Spaß mit dem Tier haben. Während Ben sich nun dem Dill widmete und diesen mit einem Messer klein hakte, kam Felix unbemerkt zurück, sprang mit einem Satz auf den Mülleimer, erklomm den Kühlschrank und sah von dort auf die auf der Brotbox liegenden Fische. Er peilte das Ziel genau an, sprang dann mit einem Satz auf die Arbeitsplatte, schnappte sich einen Fisch und verschwand mit seiner Beute in sein Zimmer. Ben konnte sich gar nicht so schnell umsehen, wie das alles geschah. „Hey Felix...bring sofort den Fisch wieder zurück...“, schrie er und folgte dem Tier. Doch dies verschwand nur in seine Transportbox und fauchte Ben an, als dessen Hand nach dem Fisch greifen wollte. „AUA...“, schrie er, als er die Krallen über seine Hand fahren spürte. Das konnte ja noch sehr lustig mit dem Tier werden, dachte er nur und musste diese Runde an Felix gehen lassen.

    Gegen späten Nachmittag kam Semir mit seiner Familie auf dem Campingplatz an. Die Sonnte ging gerade unter und die Kinder schliefen bereits. Andrea sah auf den See. „Es ist herrlich hier…“, strahlte sie und sah ihren Mann liebevoll an. „Das war eine tolle Idee von dir.“, gab sie zu verstehen. „Ich weiß…..lass uns ein wenig draußen sitzen…so wie früher…..nur wir allein…“, kam von Semir. Andrea war einverstanden. Es war so selten, dass ihr Mann Ruhe fand. Vor allem die letzten Jahre waren anstrengend, denn die Racheschwüre von Sander Kalvus, der Semir die Schuld gab, das seine Tochter ins Heim musste, oder er ins Gefängnis, hingen wie ein Damoklesschwert über der Familie. Dabei war es doch eher so, dass Sander es sich selbst zuzuschreiben hatte. Mord, Erpressung, Bedrohung und Drogenhandel….dieser Mann hatte so viel auf dem Kerbholz, dass es nur eine Frage der Zeit war, dass er hinter Gitter landete. Das Semir es war, der dem Treiben von Kalvus ein Ende setzte war Zufall...mehr nicht. „Woran denkst du?“, riss Semir sie aus den Gedanken. „Oh…ich….? Ich dachte gerade an die Zeit, wo wir solche Urlaube öfter gemacht haben…ich sehne mich etwas nach dieser Zeit.“, gab Andrea zu. Semir nahm seine Frau in den Arm. „Ich werde versuchen öfter solche Tage mit euch zu verbringen. Es gibt mehr als Arbeit und das merke ich immer wieder. Jetzt haben wir wundervolle sieben Tage nur für uns. Aber weißt du was…ich hab Hunger…“, grinste Semir und küsste Andrea bevor sie antworten konnte. „Ich mach dir schnell was zu essen. Willst du morgen angeln?“, wollte Andrea wissen. „Nie…ich hab den Kühlschrank vollgestopft und wenn es nicht reicht…ich hab das Telefon aufgeladen…also im Notfall „Pizzataxi““, grinste Semir und hob sein Handy hoch.

    ...

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  • Elvira
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    • 30. September 2010 um 05:48
    • #33

    Während Semir sich mit seiner Familie vergnügte, war für Ben Schlafenszeit. Er hatte Frühdienst und das hieß spätestens um neun ins Bett damit er um sechs munter war. Er machte sich sein Bett zu Recht und wollte sich gerade hinlegen, als es aus dem Zimmer des Katers, den Ben bereits eingesperrt hatte schepperte. Ben schoss hoch und rannte ins Zimmer. Als er die Tür öffnete sah er das rot-weißen Fellknäuel auf sich zu springen. Ben hielt sofort die Arme bereit um das Tier eigentlich abzuwehren, doch Felix schien sehr gut berechnet zu haben, wo er landen wollte. Nur wenige Sekunden später spürte Ben die Krallen des Stubenkaters in der Schulter und stöhnte auf. „Man…Felix!!!!“, schrie er und versuchte den Kater zu packen. Das Zimmer in dem er eigentlich schlafen sollte, glich einem Schlachtfeld. Die kleinen Kissen, die Ben liebevoll auf dem Plätzen des Kratzbaumes gelegt hatte, lagen teilweise im Katzenklo und auch hier schien Felix sich ausgelassen zu haben. Das Katzenstreu war im ganzen Zimmer verteilt, das Kissen im Körbchen fiel den Krallen des Tigers zum Opfer. „Musst du mir das Leben so schwer machen? Wo willst du denn nun schlafen?“, fragte Ben und Felix miaute kurz. Er sprang runter und rannte in Bens Schlafzimmer. „Oh...nein!!! Felix das ist mein Bett….meins, verstehst du? Meins allein….!“, widersprach Ben und wollte Felix packen. Dieser hieb mit den Krallen nach seiner Hand. Ben zuckte zurück. Felix legte sich lang auf das Kissen und sah ihn regelrecht warnend an. „Also gut….aber ich möchte auch liegen….mach mir Platz!“, forderte er den Kater auf. Dieser ließ sich nicht beirren und blieb liegen. „Felix!!! Ich will schlafen!!!“, fauchte Ben erneut und griff zum Kater. Felix hieb zu und traf. „AUA!!! MAN, du verdammtes Vieh!!!“, schrie Ben und besah seine blutende Hand. „Bitte…ich möchte schlafen….würde der Herr mir Platz machen?“, bat nein….bettelte Ben regelrecht. Felix stand auf, legte sich auf die linke Seite des Bettes und machte tatsächlich Platz. „Danke…euere Hoheit…ich werde mit deinem Herrchen mal was besprechen müssen. Der hat dich ja total verzogen….“, knurrte Ben, legte sich hin und wollte gerade einschlafen. Doch die Ruhe dauerte nicht lang. Ein Schmerz im großen Zeh ließ Ben aufschrecken…

    „AUA...“, schrie Ben plötzlich auf und saß im Bett. Felix hatte ihm aus purer Bosheit in seinen großen Zeh gebissen. „Du kleines Scheusal...“, fauchte er nur und packte dieses Mal den Kater am Kragen, ohne das er schnell zuschlagen konnte. „Weißt du, was ich jetzt mit dir mache?“, fauchte Ben nur und sah zur Terrasse hinüber. „Die Nacht wird dich ein bisschen abkühlen.“, zischte er und humpelte zur Schiebetür hinüber. Schnell war sie aufgeschoben und Felix in die kühle Nacht gesetzt. Durch den Bast, den sich Ben hatte ums Geländer machen lassen, damit er auch mal unbeobachtet ein Sonnenbad nehmen konnte, würde das Katzentier ja wohl nicht verschwinden können, dachte er nur und so schloss er siegessicher die Tür wieder hinter sich zu. Ein lautes „MIAU“ kam nur hinter ihm her, dass sich immer und immer wiederholte. Doch Ben blieb hart, ließ sich ins Bett fallen und versuchte, diesen Ton so gut es ging zu ignorieren. Alsbald war er darüber hinweg eingeschlafen. Jedoch sollte das Träumen nicht von langer Dauer sein. Irgendwie schien es dieser Kater zu schaffen, wenn schon nicht Ben, dann doch wenigstens die Nachbarn aus den Betten zu scheuchen, die dann natürlich sofort lauthals und wütend nach Ruhe brüllten. Durch dieses Geschrei wurde Ben abermals wach und schlurfte zur Terrasse. Vor ihm saß Felix, mit den Rücken zu Ben. Langsam drehte sich der Kopf als wolle er sagen: Na, hast du genug oder soll ich weitermachen? „Du bist ein verdammter Quälgeist.“, zischte der junge Hauptkommissar, als er die Terrassentür erneut aufschob. Mit einem Satz war das Katzentier wieder in der Wohnung und lenkte sofort seine Pfoten Richtung Bett, ließ sich dieses Mal auf die linke Seite nieder, rollte sich ein und ratzte sofort weg. „Oh man...wieso muss ich diesen Prinzen pflegen?“, zischte er nur und ließ sich wieder ins Bett fallen. Nun war es entgültig ruhig im Hause Jäger.

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  • Christopher007
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    • 1. Oktober 2010 um 15:46
    • #34

    Der Morgen brach auf dem Campingplatz an und Kalvus zog die frische Morgenluft tief in seine Nase und seine Lungen ein. Endlich, dachte er, konnte er wieder frische Luft atmen. Schnell ging er in den Wagen und sah nach seiner Tochter. Lysanne schlief noch tief und fest und so nutzte Sander Kalvus die Gelegenheit für ein morgendliches Bad im See, der den Campingplatz in zwei Hälften teilte. Er ging zum Steg und warf das Handtuch in sichere, aber erreichbare Entfernung. Mit einem Hechter sprang er in das kühle, erfrischende Nass und schwamm einige Bahnen hin und her, bevor er wieder an die Wasseroberfläche kam. Plötzlich sah er zur anderen Seite und erblickte einen Mann, den er hier nicht hätte erwartet. „Shit...“, stieß er aus und tauchte sofort wieder ab. „Was macht denn dieser Bulle hier?“, zischte er in Gedanken und schwamm zum Steg zurück, versteckte sich hinter einem der Pfeiler und beobachtete das andere Seeufer. Warum musste Gerkhan denn unbedingt...Moment mal, das war doch die Gelegenheit, sich an seinem Feind zu rächen. Ganz teuflisch zu rächen. Er musste Roman und Ralf anrufen, die sollten für ihn eine neue Unterkunft, einen Bauernhof oder so etwas Ähnliches suchen. Es musste nur abgeschieden und vollkommen ruhig sein. Ja, das war die perfekte Idee. Als sein Gegner wieder im Wohnwagen verschwand, zog sich Kalvus am Steg hoch, schnappte sich das Handtuch und verschwand in seinem Wohnwagen. „Roman, ich bin's...vergiss diesen Gerkhan...er ist hier...ja, hier auf dem Campingplatz...pass auf, du musst für uns eine neue Unterkunft besorgen und dann ruf Ralf an...kommt so schnell ihr könnt her und dann bereden wir alles weitere.“, befahl der ehemalige Drogenboss und sah immer wieder zur anderen Seeseite hinüber.

    „Ach, ist das herrlich hier...“, stieß Semir aus, als er im Bademantel das Wohnmobil verließ und einfach die frische Luft des Sees und des Waldes in seine Nase einzog. Mit Bademantel und einer Tasse Kaffee in der Hand sah er über das ruhige Gewässer und beobachtete einen Frühschwimmer. Eigentlich keine schlechte Idee, dacht der Deutschtürke bei sich und ging zurück in das große Wohnmobil. Seine Frauen schliefen noch, mit Ausnahme der kleinen Layla, die ihren Papa mit den großen Knopfaugen ansah und die kleinen Ärmchen nach ihm ausstreckte. „Hallo meine Süße….na hast du schon Hunger…?“, fragte er sanft. Ayda schlief noch tief und fest. Andrea schlug ebenfalls die Augen auf. „Wie spät ist es denn?“, wollte sie verschlafen wissen. „Gerade sieben…Layla hat Hunger…glaub ich…“, strahlte er.

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  • Christopher007
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    • 1. Oktober 2010 um 16:04
    • #35

    Andrea wickelte sich aus der Decke und stand auf. „Dann mach ich der kleinen Prinzessin mal ihren Brei fertig….“, stöhnte sie und sah auf Ayda. Bei ihrer großen Tochter hätte der Krieg ausbrechen können…sie wären nicht aufgewacht. „Sie ist wie du...“, lachte Andrea leise. Semir sah sie an. „Na komm…..ich schlafe nicht so fest….“, grinste er nur. Andrea nickte. Sie stand auf und ging zu der kleinen eingebauten Küche und machte Wasser und Milch heiß. „Möchtest du Kaffee?“, wollte sie von ihrem Mann wissen. „Ja sehr gern…sehr schwarz und sehr stark...“, bestätigte Semir. Andrea lachte erneut. Es gefiel ihr, dass ihr Mann nicht so angespannt war und auch mal abschalten konnte. Der Job war anstrengend genug.

    Ben wachte um sechs auf und sah müde auf die Uhr. „Oh man….warum ist die Nacht denn so kurz…“, stöhnte er und sah das rot-weiße Fellknäul vor sich liegen. „Ach ja… ich weiß… weil ich die königliche Hoheit Felix bei mir hab…nie wieder werde ich Semir anbieten den Kater zu mir zu nehmen…soll er ihn doch ….aussetzen oder hungern lassen.“, knurrte er leise. Apropos Hunger…..ich hab Hunger…schnell raus, bevor der Quälgeist auch wach wird….dachte Ben und bewegte sich möglichst vorsichtig ans Bettende. Doch kaum stand er und war über den Sieg des Katers glücklich, als es miaute. Felix sah ihn müde an und schien zu fragen, warum Ben es wagte ihn zu wecken. „Hey… schlaf ruhig weiter…ich geh nur und mach Frühstück.“, sagte er leise und ging zur Tür. Doch mit einem Satz stand der Kater neben ihn und hob den Schwanz hoch. Dann strich er an Bens Bein vorbei und drückte sich fest an das Selbe. Ben lächelte. Das musste ein Liebesbeweis sein. Der Kater mochte ihn. „Na gut…dann komm…gehen wir gemeinsam frühstücken. Ich Eier und Schinken und du Dosenfutter….“, lachte Ben und nahm den Kater auf. Er kraulte ihn auf den Weg in die Küche und der Kater dankte es mit einem tiefen angenehmen Schnurren. „Wieso kannst du Nachts eigentlich nicht so lieb sein…?“, wollte Ben wissen. „Miau…“, kam vom Kater. „Du bist mir einer…scheinst zu begreifen, was ich sage….aber wie wäre es, wenn wir ein Deal machen. Du bekommst von mir einen großen Fisch, wenn du heute Nacht in deinem Zimmer schläfst….es ist wunderschön…du hast den Korb für dich….kannst dich lang machen….niemand stört dich…einverstanden?“, wollte Ben wissen und hob den Kater auf Augenhöhe. „Miau…“, kam von dem Tier und Ben deutete das mit Ja… „Also gut…dann werde ich dir heute Abend Fisch mitbringen...bis dahin lässt du meine Wohnung heile…einverstanden? Kein Lärm…die Nachbarn sind nämlich wegen gestern Nacht sicher noch wütend…“, ermahnte er den Kater und setzte ihn ab. Dann ließ er das Futter in den Napf fallen und Felix machte sich sofort dran die Portion zu fressen. „Dir schmeckt es aber…“, lachte Ben.

    ...

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    • 2. Oktober 2010 um 08:37
    • #36

    Kalvus wartete auf den Anruf von Ralf. „Guten Morgen Papa…“, riss seine Tochter ihn aus den Gedanken. „Hallo meine Kleine..hast du Hunger?“, wollte er wissen. Lysanne nickte. Sie sah auf den See. „Kann man darin baden?“, wollte sie wissen. „Ja…aber ich möchte nicht, dass du da rein gehst...“, verbot er es ihr. Er wollte nicht, dass Gerkhan seine Tochter erkannte und dann darauf schloss, dass er auch hier war. Gerkhan wird sicher nicht daran glauben, dass Sander Kalvus Geschichte war. Dieser Mann war nicht so einfach auszutricksen. Doch genau das imponierte Kalvus etwas. „Ich mach mir selbst was zu essen..bin ja kein Kind mehr...“, kam von Lysanne und Kalvus sah ihr zu wie sie am Herd stand. Sie war wirklich groß geworden….seine Kleine. Das Telefon riss Kalvus aus den Gedanken. „Ja, was gibt es?“, meldete sich der Holländer und sah auf seine Tochter, die immer noch am Herd stand und Spiegeleier und Speck anbriet. Langsam zog der Duft von innen nach draußen und drang in die Nase von Kalvus. „Ralf hier...ich hab einen alten Stollen gefunden...am Ende ist eine Eisentür und dahinter erstreckt sich eine langgezogene Bunkeranlage. Alles sehr verworren und abgeschottet.“, erklärte Ralf und wartete auf die Reaktionen seines Chefs. „Sehr gut...gibt es da auch irgendwo etwas in der Nähe, wo Lysanne und ich unterkommen können?“, wollte Kalvus dann wissen und sah sich nach seiner Tochter um. Diese stand immer noch am Herd. „Ja, es gibt eine beheizte Kammer mit Kochzeile und Badewanne.“, erklärte der Mann am Ende der Leitung. „Okay...wir ziehen dann mal um. Bring Roman mit, wenn du herkommst. Habt ihr alles andere verkauft?“, wollte er wissen. „Ja, das Geld habe ich bei mir. Soll ich es dir mitbringen?“, fragte er. „Nein, sonst wird Lysanne misstrauisch. Pass auf, du zahlst es auf ein Schweizer Konto ein und bringst mir die Unterlagen. Lass das den Anwalt machen, aber sei dabei. Ich traue diesem Rechtsverdreher nicht.“, knurrte Kalvus und beendete das Gespräch. Er ging in den Wohnwagen zurück und aß mit seiner Tochter zu Frühstück. Schon bald würde er seine Rache vollenden können.

    Semir sah Andrea dabei zu, wie sie die kleine Layla fütterte, das Breichen mit dem Löffel aufnahm und von ihren Mundwinkeln auffing. Stolz lächelnd sah er seiner Frau dabei zu. Layla brabbelte vergnügt und schluckte gierig den Brei hinunter. „Sie hat den gleichen Hunger wie ihr Patenonkel. Bist du sicher, dass sie deine Tochter ist?“, grinste Andrea nur. „Bitte...ich kann auch eine Menge verdrücken...aber Ben ist da besser...seine Schnute ist einfach breiter und scheint der von einer Python zu sein.“, konterte Semir nur und sah dann zum Bett hinüber. Ayda regte sich langsam und kam unter der Bettdecke hervorgekrochen. „Hey, mein Schatz...bist du endlich wach?“, lachte Semir nur und nahm sein goldgelockten Engel auf. „Mooorgen...“, kam es nur verschlafen von ihr und gab ihren Papa einen dicken Schmatzer auf die Wange. „Gibt es jetzt endlich Frühstück?“, wollte sie wissen und rieb sich die Augen. „Ja, aber gleich...erst ist deine Schwester dran.“, kam es nur von Andrea. „Komm, ich mach mit dir erstmal einen kurzen Spaziergang.“, grinste Semir nur und ging mit seiner Tochter aus dem Wohnmobil. Ayda folgte ihrem Papa und beide gingen zum See hinunter, ließen sich auf den Steg nieder und Semir reichte mit seine Beine ins Wasser, sodass er damit ein bisschen planschen konnte. „Papa, ich will auch planschen...“, kam es nur von Ayda. „Aber du hast doch noch deinen Schlafanzug an.“, meinte Semir, doch als er die großen Augen seiner Tochter sah, war es fast um ihn geschehen. „Okay...komm, bevor wir frühstücken können wir ja ein bisschen schwimmen.“, meinte er und beide gingen zum Wohnmobil zurück, zogen sich um und hüpften dann in das Wasser. Vorsichtig half Semir seiner Tochter dabei, das Schwimmen zu erlernen. Es war ein großer Spaß für den Deutschtürken, seiner Tochter das beizubringen, was ihm sein Papa auch beigebracht hatte. Immer wieder ließ er Ayda leicht ins Wasser und die kleine Prinzessin schwamm sofort los, wie ein Fisch. Semir konnte sie manches Mal kaum bremsen. „Frühstück ist fertig...“, hörten beide dann Andreas Stimme und sofort machten sie sich auf Richtung Wohnmobil. Schon bald saß die Familie glücklich frühstückend um den Tisch herum und ließen sich die Sachen munden.

    „Morgen Ben, du siehst aber müde aus.“, meinte Susanne, als der junge Hauptkommissar vollkommen verschlafen und mit kleinen Augen ins Büro tapste und dabei fast mit Dieter zusammengestoßen wäre. „Morgen Susanne...tja, daran ist dieser kleine Felltyrann schuld.“, fauchte er nur und stützte sich müde auf den Schreibtisch der Sekretärin, drohte fast nach vorne über zu fallen. „Hey, bleib standhaft...“, lachte sie nur. „Ist er denn so schlimm?“ „Viel schlimmer...Semir hat ihn vollkommen verzogen...das Ding will bei mir im Bett schlafen und wenn es seinen Willen nicht kriegt, dann beißt er mich in den Zeh.“, klagte Ben sich bei Susanne aus. Sie lachte schallend. Das Telefon hinderte sie an einen weiteren dummen Kommentar. „König, Kripo Autobahn...“, meldete sie sich und hörte dann einige Minuten zu. „Okay...danke...ich schicke gleich jemanden. – Ben, es gibt Arbeit...die Leiche von einem gewissen Frank Holtzer wurde am Kilometer 56 gefunden...in einer Baustellengrube.“, gab Susanne bekannt. „Holtzer???“, harkte Ben nach. Der Name kam ihn bekannt vor. „Ja….Semir hatte ihn doch vor kurzem genannt….warte….in seinem Bericht stand irgendwo was….“, meinte Susanne und suchte nach dem Bericht von Semir. „Hier….da steht es doch…mit Herrn Holzer in die Haftanstalt von Venlo gefahren und Kalvus….besucht…“, las Susanne vor. „Verdammt…das war der Anwalt…ich bin unterwegs. Versuch du Semir zu erreichen.“, bat Ben und rannte raus.

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  • Christopher007
    Gast
    • 3. Oktober 2010 um 15:15
    • #37

    Kalvus hielt sein Fernglas hoch und sah hindurch. Er sah wie Gerkhan mit seiner Tochter in den Wohnwagen ging. „Und…? Wie willst du ihn packen?“, riss Ralf ihn aus den Gedanken. „Ich denke, wenn wir eine Möglichkeit finden, ihn allein zu bekommen. Vielleicht am Abend…aber lass ihn noch etwas. Was ist mit dem Bunker?“, wollte Kalvus wissen. „Wir haben alles vorbereitet. Wie willst du die Gefangennahme von Gerkhan deiner Tochter verheimlichen? Sie wird ihn sehen…“, warf Ralf ein. „Nur keine Sorge..wenn sie schläft wird er in seine Zelle gebracht. Er wird nicht schreien, denn das können wir verhindern.“, meinte Kalvus nachdenklich. „Und was hast du mit ihm vor?“, kam die nächste Frage. „Ich werde ihn langsam umbringen. So langsam wie die Zeit im Knast war. Für das, was meine Tochter erleiden musste, wird er tausendfach leiden. Er wird sich wünschen zu sterben. Angst…die wird sein Leben beherrschen. Zumindest den Rest der Zeit die ihm noch bleibt.“, sinnierte Kalvus. „Wann?“, fragte Ralf nach. „Ich denke in drei Tagen. Dann ist er erholt und wird sicher nicht mehr mit mir rechnen. Ich weiß genau, dass er noch Zweifel an meinem Tod hat und die sind ja berechtigt. Wie sagt man so schön…totgesagte leben länger. Du wirst Roman mit meiner Tochter dann einkaufen schicken…wir werden uns Gerkhan schnappen und dann werden wir ihn in den Bunker bringen…ihn einsperren und bearbeiten. Lysanne wird nichts davon mitbekommen. Gar nichts…“, lächelte Kalvus besonnen.

    Semir sah Andrea an. Ayda und Layla machten gerade ihren Mittagsschlaf. „Wir sollten uns draußen in die Stühle legen...es ist so herrlich draußen.“, schlug er vor. Andrea nickte, sah noch einmal auf ihre Töchter und ging mit Semir raus. Die Sonne schien und es war sehr warm. „Herrlich…hier ist es so wunderbar ruhig…“, kam von Andrea. Sie schloss die Augen und genoss die Sonnenstrahlen. „Ich werde mal etwas schlafen…diese Ruhe…ich muss sie genießen…“, grinste Semir. Er kam jedoch nicht lange zur Ruhe, denn die Mücken schienen sich auf ihn einzuspielen. Ständig krabbelte ein Tier über seinen Arm. „Man…..das ist ja unmöglich…geht doch mal woanders hin…“, fauchte er wütend. Andrea lachte leise. „Semir…die Natur hat ihre Tücken….ich hab im Wohnwagen etwas dagegen….“, meinte sie und ging in den Wagen. Semir stand auf und trat ans Wasser. Er spülte sich kurz seine Arme ab und sah zum anderen Ufer. Es blinkte kurz und Semir glaubte zu wissen, was es war. Ein Fernglas.

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  • Christopher007
    Gast
    • 3. Oktober 2010 um 15:32
    • #38

    Aber warum sollte ihn jemand beobachten? fragte er sich. „So..hier mein Schatz...“, riss Andrea ihn aus den Gedanken. „Danke mein Schatz.“, murmelte er und sah wieder auf die andere Seite. „Hast du was?“, wollte Andrea wissen. „Nein…nein…ist nichts….ich dachte nur, dass da was wäre, aber….da ist nichts… alles gut.“, lächelte Semir. „Komm…die Kinder werden sicher gleich wach und bis dahin möchte ich die Zweisamkeit mit dir genießen…du könntest mich eincremen….ich bekomme sonst einen Sonnenbrand.“, gab Andrea von sich und reichte ihm die Sonnencreme. „Das mach ich doch gern.“, lachte Semir und fing an seine Frau einzureiben. „Du tust es sooooo gut…“, gurrte sie, als er anfing. Er massierte ihr die Creme ein. Andrea genoss die zärtlichen Berührungen ihres Mannes. „Ich liebe dich…“, hauchte sie. „Ich dich auch...und wenn wir zurück sind, werden wir uns vornehmen mehr Zeit mit einander zu verbringen. Ich brauche euch zum Leben wie die Luft. Das wird mir hier immer deutlicher.“, gab Semir zu.

    Ben kam am Rastplatz an und sah sich die Leiche an. Tatsächlich war es der Anwalt von Kalvus. Eine Kugel zierte seinen Kopf. Ben sah Wegener an, der die Leiche oberflächlich untersuchte. „Und?“ wollte Ben wissen. „Er ist tot...eindeutig. Schätzungsweise seit elf Stunden vielleicht sogar länger….Fundort ist nicht Tatort.“, zählte der Mediziner auf. Ben beugte sich über die Leiche. „Sieht nach einem Schuss aus nächster Nähe aus...“, murmelte er und der Doktor stimmte nur zu. „Wenn du die Schmauchspuren meinst, ja...scheint ein aufgesetzter Schuss gewesen zu sein. Aber alles andere später.“, meinte Wegener und verließ dann den jungen Hauptkommissar wieder. Ben sah sich um. „Habt ihr irgendwas bei ihm gefunden?“, wollte er von den Polizisten wissen, die mit der Absperrung beschäftigt waren, doch sie konnten es nur verneinen. Sieht dann wohl alles nach Raubmord aus, dachte Ben bei sich. Jedoch störte ihn etwas. Schon allein die Tatsache, dass der Mann der Anwalt von Sander Kalvus war, ließ Ben nicht an diese eben gedachte Möglichkeit glauben. Aber nein, der Kerl war tot...ein für alle Mal verbrannt...er fing ja schon wie Semir an, Gespenster zu sehen. „Okay, ich fahre dann mal in die Kanzlei unseres Toten. Vielleicht findet sich da etwas.“, gab Ben bekannt und fuhr los. Nur wenige Minuten später standen er, Hotte und Dieter vor der Kanzlei des Opfers. „Frau Krüger dachte, du könntest uns brauchen.“, meinte der beleibte Polizist und sah Ben an. „Okay, ich weiß zwar nicht, was das nützen sollte, aber nun gut.“, stichelte Ben nur und gemeinsam gingen sie in den zweiten Stock, wo sich die Kanzlei befand.

    ...

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  • Elvira
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    • 4. Oktober 2010 um 06:12
    • #39

    Schon als sie vor der Tür standen, bemerkte Ben, das etwas hier nicht stimmte. Die Tür war nur angelehnt. „Vorsichtig...“, zischte er den Beiden zu und zog sofort seine Waffe. Dieter und Hotte taten es ihm gleich. Mit einer Bewegung hatte Ben die Tür aufgestoßen und alle drei Polizisten gingen in den großen Vorraum hinein. Überall lagen Akten und Papiere auf dem Boden verstreut umher und an einigen klebte Blut. „Verdammt, was war hier los?“, zischte Dieter nur und ging in einen angrenzenden Raum, der das Büro des Anwalts zu sein schien. Auch hier sah es nicht viel besser aus. Tresor und Kassenkoffer waren aufgebrochen, Computer zertrümmert und die Sitzkissen der Couch aufgeschlitzt. „Hier hat jemand seiner Wut vollkommen freien Lauf gelassen.“, meinte Hotte nur und stand dann vor einem Schrank, aus dem etwas zu laufen schien. „Oh mein Gott...“, stieß er aus und zog damit Bens Aufmerksamkeit auf sich. Der junge Hauptkommissar kam zu ihm, umfasste die Klinke des Wandschranks und zog die Tür mit einem einzigen Ruck auf. „Oh shit...scheint, als ob Wegener noch mal herkommen muss.“, stieß Ben erschrocken aus, als ihm der leblose Körper der Empfangsdame, wie er vermutete, in die Arme fiel. „Verdammt, und sie war noch keine dreißig Jahre alt.“, murmelte Ben nur und sah sich wieder um. Was war hier nur los?

    Semir und die Familie genossen den Rest des Tages. Das Gespenst von vorhin war vergessen. Jetzt zählten nur noch die Kinder, seine Frau und er. Alle vier hatten es sich am kleinen Steg zwischen den anderen Campern gemütlich gemacht. „Ist das schön hier und so ganz ohne Mücken.“, grinste Semir nur und ließ sich die Sonne auf seine behaarte Brust scheinen, während er sich zu Andrea umdrehte. „Ja, wir haben so wenig Zeit füreinander. Das sollten wir viel, viel öfter machen.“, meinte sie und nahm die Hand ihres Mannes. Die Kinder spielten dicht am Wasser und immer wieder sah Semir oder Andrea zu ihnen. Sie ahnten nicht, dass sie noch beobachtet wurden. Kalvus stand an der anderen Seite des Sees, geschützt von einigen Bäumen, und starrte durch sein Fernglas auf seinen Feind. Er musste, er musste ihn haben und er hatte auch schon eine Idee, wie er es anstellen würde. Er konnte nicht länger warten. Es musste schon bald sein. Am besten gleich Morgen. Ja, das war gut...sehr gut sogar. Schnell war das Handy hervorgenommen und Ralf angewählt. „Sander, was kann ich für dich tun?“, wollte er wissen, als er sich meldete. „Pass auf, wir ziehen unseren Plan vor. Schaff alles, was nötig ist in den Bunker. Wir werden unseren Gast schon morgen holen gehen.“, erklärte er. „Okay...ich benachrichtige Roman und dann kommen wir zu dir.“, meinte Ralf und legte auf. Es dauerte vier Stunden bis Roman und Ralf bei ihm waren. Lysanne schlief bereits und Kalvus ging mit den Männern nach draußen. „Hör zu…ich will ihn morgenfrüh packen. Ich habe ihn jetzt beobachtet. Er geht jeden Morgen in den Wald und läuft etwas. Da werden wir ihn packen. Es wird sicher ne Weile dauern, bis seine Frau Alarm schlägt. Bis dahin sind wir in Sicherheit und er geht dem Tod einen Schritt näher…“, erklärte Kalvus leise. „Wie spät wird er morgen früh laufen gehen und wie willst du ihn packen? Betäuben? Oder wie?“, wollte Roman wissen. „Keine Betäubung. Er soll wach sein…alles mitbekommen…außer wo wir ihn hinbringen. Ihr werdet ihn packen…fesseln und knebeln…damit er die Orientierung verliert werden wir ein wenig im Wald kreuz und quer gehen, aber immer darauf achten, dass uns niemand sieht.“, gab Kalvus klare Anweisungen. „Das ist zu riskant…dann lieber die Augen verbinden und hier her ins Auto…..dann ab….wenn uns jemand begegnet, kann derjenige die Kollegen von Gerkhan anrufen….lass ihn uns schnell schnappen und dann ab in den Bunker.“, schlug Ralf vor. Kalvus überlegte. Ralf hatte Recht…die Gefahr aufzufallen ist groß. Er nickte kurz.

    Semir wachte am nächsten Morgen um sechs auf. Er sah durch das Fenster und die Sonne kam bereits hervor. „Ich geh noch eine Runde laufen…“, sagte er leise zu seiner Frau, die noch tief schlief. Es war die letzten Tage ein Ritual geworden, dass er durch den Wald lief. Es hielt fit und die frische Luft tat ihm sehr gut. Mittlerweile war er braun gebrannt. Er stand auf, zog seine Trainingshose an und verließ den Wohnwagen. Er lief langsam los. Die Strecke kannte er mittlerweile auswendig. Doch diesmal wollte er sich auf die andere Seite des Sees bewegen. Er wollte um ihn herum laufen und wissen, ob er tatsächlich beobachtet wurde. Seit einigen Tagen hatte er dieses Gefühl und wurde es nicht los. Das würde zwar ein längerer Lauf sein, aber das Wetter war gut und besser er sah sich um, als das er eine böse Überraschung überlegte. Er war gerade 15 Minuten gelaufen, als sich zwei Mann zu ihm gesellten. Semir sah den Mann zu seiner Linken an und behielt das Gesicht sofort in seinen Gedanken fest. Dann wanderte der Blick zu seiner Rechten. „Guten Morgen…Herr Gerkhan…“, grinste dieser. Semir blieb stehen. „Woher…?“ fragte er. Die Männer lachten leise. „Sie tun gut daran, keine Fragen mehr zu stellen und mitzukommen…ohne Probleme bitte...“, lächelte ihn der Mann an. Die Waffe, die er auf Semir richtete ließ ihn erahnen, dass es besser war dem Befehl zu folgen. „Wer sind Sie?“, fragte Semir heiser und hob langsam die Hände hoch. „Das ist egal…da geht es lang!“, befahl der Mann zu seiner Rechten. Semir tat als würde er dem Befehl folgen und machte zwei Schritte vorwärts. Doch dann explodierte er regelrecht. Er drehte sich blitzschnell um und trat die Waffe aus der Hand. Der Mann war so überrascht, dass er gar nicht reagierte. Semir schlug zu und ging den zweiten Mann direkt an, bevor sich dieser von seinem Schrecken erholte und schlug auch ihn nieder. Dann rannte Semir los.

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    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

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  • Christopher007
    Gast
    • 5. Oktober 2010 um 12:25
    • #40

    Andrea wurde gegen sieben wach und sah die leere Seite von Semir. Ach ja…er war sicher schon laufen. „Mama…“, kam leise von Ayda. „Ja….Mama kommt schon…“, gab Andrea von sich und erhob sich. Ayda sah sie strahlend an. „Baden gehen….“, kam von dem Mädchen. „Später mein Schatz….wenn der Papa wieder da ist….jetzt werden wir mal das Frühstück fertig machen und dann Layla füttern….willst du mir helfen?“, wollte Andrea von ihrer großen Tochter wissen. „Ja….ich geb Layla die Flasche…“, gab Ayda freudig von sich. Sie liebte es, wenn sie Layla die Flasche gab. Sie konnte es mit Andreas Hilfe sehr gut bewältigen. Andrea wickelte Layla und sah auf die Uhr. Semir war normalerweise gegen halb neun wieder da. Bis dahin konnten sie und Ayda sicher mit dem Frühstück warten. Die Zeit verging. Von Semir war keine Spur. Andrea nahm ihr Handy und wählte Semir an, doch das Klingeln ertönte im Wohnwagen. Semir hatte sein Handy vergessen. „Wo bleibst du denn nur….?“, fragte sie leise. Vielleicht sollte sie selbst losgehen….aber wo sollte sie suchen? Sie kannte die Strecke nicht, die ihr Mann lief, und der Wald war groß. Nein, sie würde einfach auf Semir warten. Er würde schon kommen. Schließlich waren sie ja noch hier. Semir würde nicht so einfach verschwinden, ohne Bescheid zu sagen.

    Semir rannte weiter und sah sich nicht nach seinen Verfolgern um. Vor ihm war ein kleines Erdloch, dass er sofort als Deckungsmöglichkeit benutzte. Mit einem Satz sprang er hinein und streckte den Kopf wieder raus. Nach allen Seiten sah er sich um, ob seine Verfolger irgendwo in der Umgebung waren. Aber alles war still. Nur das Zwitschern der Vögel und das Wiegen der Bäume im Wind war zu hören. Was wollten diese Typen nur von ihm? Warum wollten sie ihn entführen? Das ergab doch für Semir keinen Sinn. Waren sie es, die ihn beobachtet hatten? Langsam ließ er sich zurück ins Loch sinken und sah an sich hinunter. Seine Hose war vollkommen verdreckt durch einige Stürze und sein Haar klebte verschwitzt an seinem Kopf. Plötzlich knackte es in seiner Nähe. Sofort schreckte Semir auf und riskierte einen Blick aus dem Loch. Wieder war aber nichts zu sehen. Er durfte hier nicht verweilen. Es war einfach zu gefährlich, wenn diese Typen hinter ihm her waren. Vorsichtig krabbelte Semir aus dem Loch und rannte weiter. Seine Lungen brannten und langsam verließ ihn jegliche Kraft in den Beinen. Er wollte sich hinter einen Baum stellen, als er in den Lauf einer schwarzen Waffe blickte.

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