Wenn Engel fliegen lernen

  • So hier mal etwa Anderes von mir....eine traurige Story....hoffe sie wird dennoch gelesen...


    Wenn Engel fliegen lernen


    Der Wecker riss Ben aus den schönen Träumen und brachte ihn mit dem piependen Ton in die brutale Wirklichkeit. Seine Hand tastete zu dem nervtötenden Wecker und mit einem leichten Schlag verstummte das Ding. Müde richtete er sich auf und hätte ihn am liebsten gegen die Wand geworfen. Doch damit war es ja nicht getan. Sein Dienst fing schließlich an. Wie sagte Semir immer...er muss die Welt retten. Eine Bewegung neben ihn ließ ihn aufhorchen. Er drehte sich zu der hübschen dunkelhaarigen Frau um, die neben ihn lag und sah sie einfach nur an. Sie schlief noch tief und fest...oder doch nicht? Als er sich diese Frage stellte schlug sie die Augen auf. „guten Morgen ….Tiger...“ schnurrte sie leise verschlafen. „Hey...meine Süße...hast du gut geschlafen?“ wollte Benn wissen, beugte sich zu ihr und küsste sie sanft. „Wie...eine Prinzessin.....“ gab sie leise zu. „Ich liebe dich....“ hauchte sie ihm ins Ohr. „ich weiß...aber ich muss leider zum Dienst....“ lächelte er. „Ich mach dir Frühstück...und Kaffee...gib mir nur ein paar Minuten zum duschen...“ schlug sie vor. „Oh ja...Kaffee von meiner Prinzessin....Carla Maria Mercedes de Cossa.....wundervoll...“ schwärmte er. „Weißt du eigentlich dass wir jetzt schon fast ein halbes Jahr zusammen sind?“ wollte sie plötzlich wissen. Ben grinste sie an. „Was? So lange schon? Oh...ich glaub dann wird es Zeit mir was Neues zu suchen...“ reizte er sie. Er wusste genau, dass Carla sehr eifersüchtig wurde und das liebte er an sie. Das spanische Temperament. Carlas braunen Augen zogen sich zusammen. „Wie bitte? Wage es ja nicht Ben Jäger..... ich kratze jeder Frau, die dich ansieht die Augen aus...du gehörst mir...nur mir.....ich habe doch schon zwei Nebenbuhlerinnen aber die nehme ich gern hin...weil das keine Konkurrenz für mich ist...“ fauchte sie leise. Ben lachte....er wusste dass die Töchter von Semir und Andrea gemeint waren. „Na ich würde aufpassen....“ lachte er und duckte sich gerade als das Kissen in seine Richtung flog. „Daneben!!“ lachte er laut und verschwand ins Bad. Nur wenig später stand auch Carla da...nackt wie Gott sie schuf. Ben sah sie abmessend an und dann in die kleine Duschkabine... „Ja...das passt...na komm wir können gemeinsam duschen...“ grinste er und lies das Wasser an. „Ben...du bist unverbesserlich...“ stöhnte sie nur. Doch dann genoss sie die Dusche mit ihm. Anschließend frühstückten die beiden ausgedehnt bis das klingeln an der Tür sie in den Alltag führte. Ben sah auf die Uhr. „Mist...das ist Semir....pünktlich wie ein Maurer...kann der nicht einmal im Stau stehen?“ stöhnte Ben und verabschiedete sich von Carla.

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Semir sah auf als Ben endlich einstieg. „Man...na endlich....was brauchst du denn so lange... war Mercedes soooo fesselnd?“ begrüßte Semir ihn. „Ja...ich hab dich auch Lieb... sie heißt Carla...Carla Maria Mercedes de Cossa“ berichtigte Ben ihn. „und ja... sie ist fesselnd....sie ist einfach die wunderbarste Frau die ein Mann haben kann...“ hängte er an. „Nun aber Mercedes passt zu ihr....Mercedes und Ben fahren in Mercedes spazieren...oder Ben steckt in Mercedes...“ lachte Semir. Auch Ben musste lachen. „Also erstens heißt es im Mercedes....du hast doch sicher mal die deutsche Rechtschreibung gelernt oder? Und zweitens...wenn ich in Mercedes stecke, dann erzähle ich es dir sicher nicht...“ gab er lachend zurück. „Oh man... wir sind seit sechs Monaten zusammen. Das ist die schönste Zeit seit....“ Bens Mine verfinsterte sich. Semir sah ihn an. Er wusste dass Ben an Saskia Ehrbach dachte. Seine Exfreundin die vor einigen Jahren ermordet wurde. „Hey....alles klar?“ riss er Ben aus den Gedanken. „Ja...ich dachte nur gerade an Saskia....seit ihrem Tod konnte ich einfach nicht mehr glücklich sein und nun...Carla ist meine Traumfrau...sie ist so schön....wie ein Engel....und...ich könnte mir sogar vorstellen das Leben mit ihr zu verbringen...“ gab Ben leise zu verstehen. „Du hast ein schlechtes Gewissen gegenüber Saskia?“ harkte Semir nach. „Ja... nein....also ich weiß nicht so genau...meinst du...?“ wollte Ben wissen und sah seinen Partner an. „Ben...Saskia ist seit zwei Jahren tot.... sie würde sicher nicht wollen, dass du ihr ein Leben lang nachtrauerst....ich denke sie hätte Verständnis dafür.“ nickte Semir bestätigend. „und in Carla hast du ja einen perfekten Engel gefunden...und ich muss zugeben sie ist wirklich sehr schön...“ hängte er an. „Danke.....wenn ich daran denke wie alles angefangen hat.....und nun....ich will sie fragen ob sie mich heiraten will...“ kam von Ben. „Dann bin ich aber Trauzeuge und für die künftigen Kinder der Pate...soviel steht fest...“ lachte Semir. „Apropos....Anfang... du hast mir immer noch nicht erzählt, wie es angefangen hat...“ hängte er an. Ben lachte leise. „Ja... aus gutem Grund...ich will nicht dass du dich über mich amüsierst..“ meinte er nur. „Na komm.....wer hat angefangen? Du ? Oder hat sie dich angebaggert?“ wollte Semir wissen. Bisher konnte er Ben dieses Geheimnis nicht entlocken und auch Carla schwieg eisern. „Bitte...ich sage es auch keinem weiter....versprochen...“ bettelte Semir. „Ja sicher....das klappt nie...Semir du bist wie eine Klatschpresse...ein unbedachtes Wort und schon weiß die ganze PAST Bescheid.....“ lachte Ben. „Nun erzähl doch.....ich schwöre beim Leben meiner Kinder, dass ich es niemanden sage....“ versprach Semir weiter. Ben schloss die Augen. „Also gut...du Quälgeist.... alles fing schon im Flieger an... du weißt ja... sie ist Stewardess...“ erklärte Ben nun, damit Semir endlich Ruhe gab.


    Sechs Monate zurück:


    Semir brachte Ben zum Flughafen. „Du weißt schon, dass es gar nicht nett ist mich drei Wochen allein zu lassen oder? Ich muss Dienst mit Hotte oder Bonrath oder noch schlimmer...mit allen Beiden machen...“ maulte Semir und stellte den Koffer auf den Transportwagen. „Ha....hast du Rücksicht darauf genommen? Vor vier Wochen als du mit deiner Familie nach Schweden bist?“ lachte Ben. „Das war ja auch Urlaub...und außerdem kennst du Hotte.....er ist ein sehr angenehmer Beifahrer, wenn du Kasselruther Spatzenmusik liebst..“ grinste Semir zurück. „Hey.....das ist nichts Anderes als jetzt. Wenn du mit Dieter unterwegs bist, denk bitte an die Geschwindigkeit...du kennst ihn ja...“ kam von Ben zurück. Sie stichelten sich noch bis zum Schalter. „Ja aber....ich meine du könntest doch....“ versuchte Semir als Ben sein Flugticket in der Hand hielt. „Nichts da...so mein Flieger geht gleich. Versuch bitte nicht zu viele Autos in den drei Wochen zu schrotten okay?“ bat Ben und verschwand in der Menge der Reisenden. Semir sah ihm nach. „Ich hab dich auch ganz doll lieb...du Verräter...“ lachte er leise. Er winkte noch einmal kurz um dann das Flughafengelände zu verlassen. Sein Dienst fing in kürze an und das so wusste er genau, wird in den nächsten drei Wochen kein Zuckerschlecken werden. Während Ben seinen Flieger bestieg und von einer hübschen jungen Stewardess begrüßt wurde. „Guten Tag Herr Jäger... bitte folgen Sie mir zu Ihrem Platz...“ lächelte sie ihn an. Ben nickte und konnte keinen Blick von ihr lassen. Sie ging vor ihm her in die 1. Klasse. Fasziniert starrte er auf ihre langen Beine, die von einer feinen Strumpfhose bedeckt war. Die Beine waren sehr schön und verdammt lang. Doch auch der Rest war nicht von schlechten Eltern. „Spanien?“ fragte er. Die junge Frau drehte sich zu ihn um. „So hier sitzen Sie...wie meinen Sie?“ wollte sie wissen. „Sie sind Spanierin?“ wiederholte er seine Frage. „Nein Deutsche mit spanischer Abstimmung.“ gab sie zurück. Sie streckte ihm die Hand hin. Er ergriff sie und schüttelte sie leicht. Die Frau lächelte. „Ich würde gern das Ticket haben....“ lächelte sie ihn an. „Ja Entschuldigung...sicher.....“ kam von ihm. „Wenn Sie genug gestarrt haben, setzten Sie sich bitte und versuchen Sie an etwas anders zu denken...“ lächelte sie ihn an und verschwand. Ben sah ihr einfach nur nach. Die Haare gingen bis zur Hüfte und wurden von einer Spange gehalten. Sie waren schwarz wie ihre Augen. Als sie ihn ansah, hatte er das Gefühl zu brennen. Es dauerte nicht lang und die Schönheit kam erneut zu ihm. „Darf ich was zu Trinken bringen?“ lächelte sie ihn an. „Ja...ein Wasser bitte...“ nickte Ben. Wieder hatte er das Gefühl auf einem Vulkan zu stehen und die Lava floss unter seinen Füssen. „Ich bin übrigens Carla Maria Mercedes de Cossa.....und für die 1. Klasse zuständig. Haben Sie sonst noch irgendwelche Wünsche?“ wollte sie freundlich wissen. Ben nickte doch er sagte nichts. Carla Maria Mercedes...der Name hallte in seinem Kopf. „Herr Jäger?“ riss ihre Stimme ihn aus den Gedanken. „Ja...? Was?“ fragte er irritiert nach. „Ob Sie noch einen Wunsch haben....?“ wiederholte sie. „Ihre Handynummer..!“ nickte Ben. „Wie bitte?“ lachte Carla Maria Mercedes. „Entschuldigung...ich wünschte ich hätte Ihre Handynummer..“ wiederholte Ben leicht grinsend. „Ja....das kann ich mir vorstellen....aber da müssen Sie sich bitte hinten anstellen...ich glaube das ist Nr. 5694...“ gab sie zurück und ging in die Kabine zurück, die für das Flugpersonal gedacht war. Ben lächelte leicht und nickte. Das war mehr als deutlich.

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  • Während Ben der Sonne entgegen flog musste Semir mit Hotte seinen Dienst tun. „Semir.... wenn wir gleich fahren gibt es aber keinen Rock, klar? Ich will nicht schon wieder mit Kopfschmerzen meinen Feierabend verbringen....“ ermahnte der ältere Polizist. Semir nickte. „Okay....aber auch keine Lerchen...ich will nämlich nicht am Lenkrad einschlafen...“ gab er zurück. „Ich kann auch fahren, wenn du müde bist...“ schlug Hotte vor. „Hotte...ich will auch nicht ins Koma fallen....und Blumen für Andrea kaufe ich lieber im Laden als sie während der Fahrt zu pflücken...“ erklärte Semir ernst. Er ging mit Hotte gerade zu seinem Wagen. Hotte blieb stehen. „Wie meinst du das denn jetzt?“ wollte er wissen. „Hotte...wir müssen los! Oder willst du später in die Mittagspause?“ lenkte Semir ab. „Na ganz bestimmt nicht...ich habe meine festen Esszeiten...aber das musst du mir schon noch erklären...ich bin nicht mehr der Jüngste und...“ zeterte der alternde Polizist. „Ja schon gut....“ grinste Semir und nahm auf dem Fahrersitz des BMWs platz. Hotte mühte sich auf den Beifahrersitz. Es dauerte eine Weile, denn der Sitz war auf Ben eingestellt. „Sag mal...schläft Ben wenn er neben dir sitzt?“ stöhnte er auf. „Nein...ich Hotte...so und nun halt dich fest...“ grinste Semir und gab Gas. Der Wagen machte einen Satz nach vorn. Schnell war die Fahrt aufgenommen und Semir sah, das Hotte sich am Sitz krallte. „Nicht so schnell!!“ ermahnte Hotte ihn. „Was? Ich fahre doch gerade mal 140 km/h“ lachte Semir. „Ja das seh ich...aber hier ist nur 100 erlaubt!“ korrigierte Hotte ihn. Semir nickte und knurrte etwas dennoch ging er vom Gas runter. Das kann ja heiter werden, dachte er nur. Doch eines war verdammt gut...wenn er sich bei Hotte auf etwas verlassen konnte, dann waren es die Einhaltungen der Pausen. Verhungern würde er also nicht....dachte Semir bei sich, als sie auf der Autobahn unterwegs waren. Derzeit hatten sie nur einen Fall zu bearbeiten und der handelte von einem Kerl, der Frauen auf Rastplätzen überfällt und vergewaltigt. Dabei ist es dem Täter sogar egal, ob der Platz besucht ist oder nicht. Er schien auf eine Gelegenheit zu warten und schlug dann zu. Semir wollte ihm eine Falle stellen, sobald sich die Möglichkeit ergab, denn bisher hatten sie nichts. Keine Beschreibung, keine Spuren. Die Frauen die er bisher überfallen hatten schwiegen aus Angst und auch aus Scham.


    Ben hatte die Augen geschlossen und genoss den Flug. „Herr Jäger?“ riss ihn eine männliche Stimme aus den Tagträumen. Ben sah ihn an. „Ja?“ fragte er nach. „Ob Sie noch etwas trinken möchten, bevor wir landen....?“ lächelte der Steward ihn an. „Wo ist denn Carla Maria Mercedes?“ harkte Ben nach. Der Mann lächelte. „Sie hat leider zu tun.....“ wich der Mann aus. „Ist sie verheiratet?“ wollte Ben wissen. Der Mann stutzte. „Meines Wissens ist Carla nicht verheiratet...aber Sie werden sicher nicht an sie ran kommen.“ Erklärte der Mann. „Warum das denn nicht?“ kam von Ben. „Nun...sie ist sehr rassig....eine erstklassige Frau und sie weiß was sie will.... aber....“ gab der Mann seine Meinung ab. „Sie ist doch nicht etwas....?“ fragte Ben erstaunt. „Nein...nein...sie ist hetero......“ lachte der Kollege. „Aber ein Eisberg ist schneller zu schmelzen zu bringen, als Carla Maria Mercedes de Cossa. Ich gebe Ihnen einen guten Rat...vergessen sie sie. Carla ist gefährlicher als ein Raubtier...“ warnte der Mann. Ben lachte leise. „Ich könnte ja auch Raubtierbändiger sein...“ murmelte er und sah wieder aus dem Fenster. Sie flogen gerade auf die Küste zu und das Wasser sah von her oben tiefblau aus. Es war einfach wunderschön. Ben schnallte sich an denn er spürte wie der Flieger langsam runter ging. Nur noch wenige Augenblicke und er würde am Strand der Costa del Sol liegen. Eigentlich wollte er ja nach Dubai fliegen, aber dafür waren drei Wochen einfach zu kurz. So musste er sich hier an der spanischen Küsten in einem 5-Sterne-Hotel mit dem schönen Namen „Incosol“ für knappe 200 Euro pro Nacht mit Frühstück begnügen. Er hatte natürlich die Suite gebucht und er hoffte inständig, dass 200 Euro angemessen waren. Normalerweise war er ein recht sparsamer Mensch, doch während des Urlaubs genoss er dann auch die Vorzüge eines reichen Vaters. Er machte Urlaub in dem Terrain, wo keine Massen von Touristen hin kamen. Hier war alles ruhig. Das Schlimmste was ihm nun noch bevorstand war die Wartezeit am Zoll. Ben sah sich gelangweilt um und entdeckte seine Flugbegleiterin, wie sie gerade im Personalbereich verschwand. Diesmal trug sie ihr Haar offen und es umspielte ihr leicht ovales Gesicht. Sie sah noch besser aus als mit dem gebundenen Haar. Ob er sie wohl wieder sehen wird?, fragte er sich. Endlich war er dran und konnte nach nur zehn Minuten ins Hotel fahren. Mittlerweile war es schon Nachmittag geworden und sein Magen meldete sich. Er fuhr ins Hotel, ließ sein Gepäck nach oben bringen und begab sich selbst ins Restaurant was nicht weit vom Hotel entfernt war. Der Blick auf die Tageskarte war beeindruckend. Er bestellte eine Grillplatte mit Kartoffeln. Dann lehnte er sich zurück und genoss die letzten Sonnenstrahlen. Das Essen kam sehr zügig und schmeckte hervorragend, doch es war wie in den südlichen Ländern üblich eine viel zu große Portion. Das Fleisch war wunderbar durchgegrillt und hatte einen angenehmen Geschmack. Auch das Gemüse war lecker und leicht Bissfest. Die Kartoffeln hatten einen angenehmen Dillgeschmack. Ben genoss jedes Stück, doch auch er schaffte diese Portion nicht.

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  • Zur gleichen Zeit ging Carla Maria Mercedes de Cossa in ihr Hotel. Hier im „Incosol“ hatte sie schon ein festes Zimmer. Es war zwar nicht groß, aber zweckdienlich. Sie stellte den Koffer aufs Bett und verspürte Hunger. Zeit fürs Essen war alle Male, aber Carla wusste auch, dass es im Hotel vor dem Abendessen nichts mehr geben wird. Also musste sie auswärts essen und sie wusste auch schon wo. Bei Tonio in dem kleinen gemütlichen Restaurant dicht beim Hotel. Tonio war für die großen Portionen bekannt und es schmeckte hervorragend. Sie zog sich etwas Bequemes an und ging dann los. Das Restaurant war ziemlich leer, lediglich ein Gast saß auf der Terrasse und schien es sich schmecken zu lassen. War das nicht dieser Ben Jäger aus der ersten Klasse? Der Typ der ja sicher…..das war er. Carla lächelte leicht. Er sah ja nicht schlecht aus und warum sollte sie sich nicht auch mal vergnügen? Sie ging zu seinem Tisch und lächelte freundlich. „Darf ich mich zu Ihnen setzen, Herr Jäger?“ fragte sie. Der Mann sah sie an. Seine braunen Augen schienen regelrecht aufzuleuchten. „Ja….sicher….Frau de Cossa…richtig?“ fragte er. Carla nickte. „Carla reicht…“ gab sie zurück. „Okay…dann Ben…“ meinte er nur. „Okay… Ben….“ Lächelte sie uns nahm Platz. „Schmeckt es Ihnen nicht? Tonio ist doch der Beste und das Essen war immer sehr gut…“ kam erstaunt von ihr, als sie den noch halbvollen Teller sah. „Nein…..das Essen ist wunderbar…sehr lecker aber eine viel zu große Portion….ich muss die Hälfte zurück gehen lassen. Carla grinste, zog den Teller an sich und fing an zu essen. „Dafür ist es ja viel zu schade…“ meinte sie kauend. Der Mann gefiel ihr irgendwie. Eine Bedienung kam an den Tisch. „Carla….schön das du auch wieder hier bist…“ strahlte die Bedienung. „Tonio….hallo…ja ich hab jetzt zwei Tage Ruhe bis es wieder zurück nach Köln geht…“ nickte Carla und führte die Gabel mit einer Kartoffel zu ihrem Mund. „Du warst so lange nicht hier…wo ist den Paolo? Er ist es jedenfalls nicht..“ meinte der Mann. „Nein….Paolo ist Geschichte... und das hier ist ein Bekanntschaft vom Flug…mehr nicht…“ klärte Carla die Sache auf. Tonio lachte leise und wedelte mit der Hand. „Aber hier geht auch noch was…ich habe Augen im Kopf. Wie wäre es mit einem Glas Wein für zwei Verliebte?“ wollte er wissen. „Tonio!!!! Das ist nicht mein Freund!!“ betonte Carla und sah Ben entschuldigend an. „Ist schon gut….ich sehe was ich sehe und ich weiß was ich weiß…“ lächelte Tonio und verschwand wieder. Carla sah Ben an. „Es tut mir Leid…Tonio ist ziemlich vorlaut. Und ….“ erklärte Carla und nippte an ihrem Glas. „Nun….ich habe nichts dagegen mit Ihnen einen Abend zu verbringen…“ lächelte Jäger zurück. Carla sah ihn abschätzend ab. „Ich habe noch frei….warum eigentlich nicht..“ lachte sie. Der Abend konnte beginnen. Gegen acht fuhren sie in die Stadt und bummelten durch die Straßen.


    Für Semir nahm der Tag am frühen Abend auch sein Ende. ER fuhr gegen Acht nach Hause und freute sich auf seine Familie. Doch leider war es schon wieder viel zu spät für seine Kinder, die sicher schon im Tiefschlaf lagen. Aber Andrea war sicher noch auf und sorgte für Ordnung im Haus. Zumindest war das Licht noch an. Leise betrat er das Haus. Er sah sie auf dem Sofa liegen. Eingehüllt in einer Decke und die Augen geschlossen. Semir zog sich die Schuhe aus und ging auf Socken zum Sofa. Er küsste seine Frau auf die Stirn. Sofort schlug Andrea die Augen auf und sah ihn müde an. „Tut mir Leid….es ist wieder später geworden.“ Entschuldigte er sich. „Schon gut…ich hab nur etwas Kopfweh….und hab mich hingelegt.“ Kam leise von ihr. „Ich hoffe du wirst nicht krank…“ gab Semir besorgt von sich und fühlte Andreas Stirn. „nein….das sicher nicht…ist vielleicht nur ein Wetterumschwung..2 lächelte Andrea und richtete sich auf. Sofort ging ihre Hand zu ihrem Kopf. „OHHHHH….. verdammt….ich mach dir dein Essen warm und dann werde ich wohl ins Bett gehen..“ bot sie an. Semir drückte sie auf die Couch zurück. „Die Mikrowelle kann ich auch allein bedienen. Du bleibst liegen….möchtest du einen Tee? Ich mach dir einen wenn du willst..“ schlug er vor. „Danke…du bist ein Schatz….ja sehr gern…einen Fencheltee bitte…und ein Stück Zucker…“ kam leise von Andrea. Sie legte sich wieder hin und Semir sah dass es seiner Frau nicht gut ging. „Sehr wohl…. Gnädige Frau…“ grinste er, küsste sie und verschwand in die Küche. Nur fünf Minuten später war er mit dem Essen und mit dem Tee zurück. „War es heute sehr anstrengend ohne Ben?“ wollte Andrea wissen. Semir nickte. Und schob sich die Gabel in den Mund. „Und wie…ich musste meinen Dienst mit Hotte machen. Du kannst dir ja vorstellen wie das abging…“ stöhnte Semir leise. „Mein armer Schatz….die Hölle für dich….“ Gab sie zu. Doch gleichzeitig stöhnte sie auf. „Mein Kopf explodiert…gibst du mir bitte zwei Aspirin?“ bat sie Semir. Dieser stand auf und holte die Tabletten aus dem Medizinschrank im Bad. Er gab sie Andrea mit einem Glas Wasser. „Und während Ben sich von der Sonne verwöhnen lässt muss ich die Hölle durch machen. Hotte hat an allem zu mäkeln…wenn ich fahre dann achtet er auf die Geschwindigkeit….und am schlimmsten war als ich die Mittagspause verpasst habe…also ich meine als ich nur fünf Minuten später als eigentlich geplant auf dem Parkplatz war. Er hat mich angemault, dass er verhungert….wegen fünf Minuten…“ beklagte Semir. Andrea legte ihm die Hand auf den Arm. „Du bist ja wirklich arm dran.“ lächelte sie leicht.

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  • „Und was tun Sie, wenn Sie mal nicht fliegen?“ wollte Ben von Carla wissen, die ihm gegenüber am Tisch saß. „Nun…ich habe eine große Familie. In Köln….wo ich lebe, in Duisburg….Bonn….und natürlich auch in Spanien….“ Erklärte sie. Ben nickte. „Darf ich fragen, ob Sie allein wohnen?“ Sie lächelte. „Ich wohne mit zwei Kolleginnen zusammen. In Köln sind die Wohnungen nicht gerade billig und soviel verdiene ich ja nicht…“ meinte sie nur. „Ja das kenne ich…ähm…ich meinte es nur eben anders also…was ich gern wissen würde ist…“ versuchte Ben zu erklären. Wieder lachte Carla auf und Ben war als würde es ihm dabei kalt den Rücken hinunter laufen. „Ich bin gleich wieder da...“ meinte sie und erhob sich. Sie ging in Richtung der Toiletten und Ben sah ihr nach. Sie sah umwerfend aus. Das Kleid was sie trug, war hellblau und die Haare hatte sie hoch gesteckt. Es dauerte gute zehn Minuten bis Carla wieder am Tisch saß. „Sie sehen wunderbar aus...“gab er zu. Carla lachte leise. „Danke....Sie auch....“ meinte sie nur. Der Abend verlief sehr ruhig und entspannend. Gegen Mitternacht brachte Ben Carla zu ihrem Zimmer. „Sie wohnen auch hier?“ lachte er. „Ja...das ist mein Stammhotel. Danke....“ hauchte sie. „Wofür?“ wollte Ben wissen. „Für diesen wunderschönen Abend.“ meinte sie. „Das ist sehr gern geschehen und wenn Sie wollen, dann können wir … ich meine ich bin noch gute drei Wochen hier und...“ stammelte Ben. Er wusste nicht genau wie er es ihr sagen sollte, doch er war schwer in ihr verliebt. Carla nickte. „ich habe nichts gegen eine Wiederholung.....“ gab sie zurück. „Wir können noch einen Drink nehmen...ich meine fahren müssen Sie ja nicht mehr...“ hängte sie an. Ben grinste „Stimmt..“ gab er zu. Gemeinsam gingen sie in ihr Zimmer. „Nett...“ meinte Ben als er die spärliche Einrichtung sah. „Es reicht für meine Zwecke...was möchten Sie denn trinken?“ wollte Carla wissen. „Ein Rotwein...wäre nicht schlecht...falls die Minibar das hergibt...“ lächelte Ben. Carla lächelte. „das gibt es immer...“ meinte sie und nahm zwei Gläser sowie eine Flasche Wein heraus. „Ich öffne sie...“ bot Ben an. Carla nickte und reichte ihm die Flasche. Anschließend wurde Bruderschaft getrunken und die Beiden gingen auf das Du....


    Während Ben sie öffnete sah Carla ihn prüfend an. Dieser Mann war richtig süß. Ein echter Gentleman...so etwas trifft man nicht alle Tage. Carla...sei nicht dumm... er ist wie alle Anderen ..er will dich doch nur flachlegen. Er war sicher nicht anders, obwohl...er zog sie nicht mit Blicken aus. Er war nicht aufdringlich und nun saßen sie hier schon fast zwei Stunden und hielten sich an einer Flasche Wein fest. Es irritierte sie. Wollte er nicht auch das, was alle von ihr wollten? Ein Urlaubsflirt der im Bett endete und danach kannte man sich nicht mehr? Er sah sie nicht so lüstern an, wie die Anderen wo sie das Gefühl hatte, diesen Personen nackt gegenüber zu stehen. „Willst du denn nicht mehr?“ fragte sie leise. „Bitte was?“ harkte er nach. „Nun ja...ich meine du bist ein Mann wie alle Anderen ... und die wollen nur das eine wenn sie in Spanien sind...einen Flirt...und ein kleines Abenteuer im Bett und dann auf nimmer Wiedersehen... weil daheim Frau und vielleicht Kinder warten..“ erklärte sie leise und beobachtete die Reaktion. Ben lachte leise. „Ich muss dich leider enttäuschen. Ich bin weder verheiratet, noch verlobt oder sonst irgendwie gebunden. Ich habe auch keine Kinder. Zumindest weiß ich von keinen...“ stellte er richtig. „Und warum gehst du dann mit mir aus?“ wollte Carla wissen. Ben überlegte. „Nun...da gibt es zwei Gründe....1. In Gesellschaft einer wunderschönen Frau ist es immer besser als allein...und 2......“ Ben schwieg. Carla sah ihn erwartungsvoll an. „Was 2.?“ Harkte sie nach. Doch nun lachte er wieder. „Das verrate ich dir, wenn ich mir sicher bin....ich sollte gehen...der Tag war ziemlich lang..“ verabschiedete er sich. Carla brachte ihn zur Tür. „Und du willst wirklich nicht mehr? Ich meine...“ kam fragend von ihr. „Nein....ich wollte nur einen schönen Abend verbringen mehr nicht. Wir kennen uns doch gerade mal einen Tag und ich denke wir sollten uns öfter sehen, damit wir uns näher kennen lernen. Und dann können wir auch über mehr reden. Aber nun.... wünsche ich dir eine wunderschöne Nacht mit noch schöneren Träumen..“ meinte er nur. Carla reckte sich leicht und drückte ihm ein Kuss auf den Mund, bevor Ben es abwehren konnte.

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  • Carla sah Ben noch eine Weile nach. Dann legte sie sich aufs Bett. Ben war ein wunderbarer Mann. Anders als alle Anderen die sie bisher kennen lernen durfte. Wie schön wäre es wenn er mit ihr.....ging es durch ihre Gedanken. Aber leider musste sie ja übermorgen schon wieder abfliegen und dann wird er sie sicher schnell vergessen haben. Aber...vielleicht auch nicht. Sicher war er nicht wie Pedro, ihrem Exfreund, der die Frau lieber am Herd sieht und auf die Kinder achtet. Ein Wesen was man mit Füßen treten kann, wenn es ihm passte. Unbewusst strich sie über die Narbe an ihrem Handgelenk der an die unschönen Tage mit Pedro Arango erinnerte. Wieder sah sie die Szene wo es passierte. Damals als sie noch in Spanien wohnte und ihre Ausbildung bei der ansässigen Fluggesellschaft machte. Pedro war einer der Stewards und ihr Kollege. Sie waren gemeinsam auf einem Lehrgang und lernten sich immer näher kennen und auch lieben. ES ging einige Monate gut und man zog zusammen. Doch nur wenige Tage in der gemeinsamen Wohnung zeigte Pedro sein wahres Gesicht. Er wurde aggressiv wenn ein Mann Carla ansah und sperrte sie sogar ein. Carla ließ es sich am Anfang gefallen, doch dann fing sie an sich zu wehren. Je mehr sie gegen Pedro unternahm umso brutaler wurde er. Als er sie dann zusammenschlug wehrte sie sich. Zum Dank nahm er ein Messer und schnitt ihr die Pulsader auf. In letzter Sekunde konnte sie gerettet werden weil ihr Bruder Marko zu Besuch kam. Dieser stürzte sich auf den Freund seiner Schwester und versuchte Pedro das Messer zu entreißen. Durch einen unglücklichen Umstand, der Carla bis heute schleierhaft war, stürzte Pedro und fiel in sein eigenes Messer. Er starb noch bevor die Polizei eintrat. Carla erklärte den Beamten dann die Umstände und alle hielten Marco für einen Helden, der seine Schwester verteidigt und gerettet hatte. Sie war ihrem Bruder dankbar und schwor sich, dass sie sich die Männer künftig besser aussuchen würde. Natürlich gelang es ihr nicht immer und die meisten Männer waren nur auf ihren Körper aus, dennoch bereute sie keinen von ihnen. Doch dann kam ein weiterer Schicksalsschlag. Ihr Bruder Marco starb bei einem Autounfall. Carla ließ sich nach Deutschland versetzen und wurde in Köln auf die Fluggesellschaft gesetzt. Der Arbeitgeber hatte ihr eine Wohnung besorgt und sie war sehr glücklich dort, auch wenn es nicht so warm war wie in der Heimat. Während sie in ihren Gedanken versunken war knetete sie das Kissen in ihrer Hand. „Ach Ben.....“ stieß sie aus und lachte. Sei war tatsächlich verliebt. Das erste Mal seit vielen Jahren wieder und sie fühlte sich gut dabei.


    „Semir...komm du musst aufstehen...“ weckte Andrea ihren Mann am nächsten Morgen. „Lass mich doch noch ein paar Minuten. Ich will nicht mit Dieter und Hotte auf die Autobahn.“ bat er verschlafen. „Du Kindskopf...steh auf...“ lacht Andrea. „Ruf in der Station an und sag dass ich krank bin....“ maulte er. „Wie wäre es denn mit einem Tag Bürodienst? Du hast doch sicher noch Berichte zu schreiben...“ schlug Andrea vor. Semir öffnete ein Auge und sah sie an. „Das schon....aber es reicht nicht um acht Stunden damit zu verbringen. Außerdem ist es langweilig......ich will das Ben wieder zurück kommt..“ stöhnte er gekonnt. „Na los jetzt! Raus aus dem Bett...“ lachte Andrea und zog ihm die Decke weg, was ihm gar nicht passte. „Du bist meine Frau und quälst mich so... ruf in der Wache an und sag, dass ich gerade sterbe und meinen Dienst nicht aufnehmen kann...bitte....“ bettelte er und lachte nun auch. „Das werde ich nicht...raus und duschen...du bist ja schlimmer als Ayda...“ widersprach Andrea. Semir gab sich geschlagen. Er stand auf und schlurfte mit müden Schritten ins Bad. Nach dem Duschen war er jedoch hellwach. „Kaffee und Brötchen stehen bereit...ich hol die Kinder runter...“ gab Andrea von sich und ging ins Kinderzimmer. Wenig später wurde Semir von Ayda stürmisch begrüßt. Er nahm sie auf den Arm und knuddelte die Kleine. Dann nahm er seine Tochter Layla auf den Arm, die gerade vier Monate alt war. „Hey...mein Süße....“ lächelte er den Säugling an. Er sah zu Andrea. „Sie ist wunderschön wie Ayda damals...“ strahlte Semir glücklich. Auch Ayda war von Layla fasziniert und gab ihrer kleinen Schwester einen sanften Schmatzer worauf Layla das Gesicht zu einem Lächeln verzog. „Sieh dir das an...wie süß...“kam von Andrea. Semir sah auf die Uhr. „Ich würde so gern den Tag mit euch verbringen, aber leider muss ich die Welt rette...“ grinste er und verabschiedete sich mit Küssen von seinen drei Frauen. Jetzt war Ben schon fast vier Tage weg und es dauerte immer noch zwei Wochen bis er zurück kam. Na hoffentlich hast du kein schlechtes Wetter und erholst dich.... dachte Semir plötzlich.

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  • Die erste Woche Urlaub ging extrem schnell vorbei, so ein Gefühl hatte Ben als er aus dem Hotelfenster sah. Es regnete leicht und somit war der Strand nicht gerade der beste Aufenthaltsort. Er beschloss es sich in seinem Zimmer gemütlich zu machen, als das Handy ihn aus den Gedanken riss. Ein Blick auf das Display zeigte dass es Semir war der anrief. „Hey...Partner...wie läuft denn der Dienst so mit den Kastelruther Spatzen?“ wollte er wissen. „Ben....es ist verdammt langweilig. Ich darf nicht schnell fahren...ich darf kein Rock hören...ich darf...“ maulte Semir. „Semir!!! Schluss jetzt...du willst mir nur ein schlechtes Gewissen machen...vergiss es... ich werde jeden Tag genießen, den ich hier verbringe und weißt du auch warum?“ wollte Ben wissen. Semir schwieg. „Du sagst es mir doch sicher oder?“ bat er im Gegenzug. „Ich hab mich verliebt...“ gab Ben zurück. Semir schwieg. „Wie bitte?“ fragte er nach einer fünfminütigen Pause. „Ich habe mich verliebt. Diese Frau ist der Hammer...schwarze Haare die bis zum Po reichen und...die Augen....die Augen sag ich dir...die brennen. Wenn sie dich ansieht, glaubst du in der Hölle zu stehen...“ schwärmte Ben. „ach hör auf!!“ stöhnte Semir. „Und das beste ist...sie ist nicht nur bildschön...sondern auch noch intelligent....sie ist einzigartig....sie ist....ja...sie ist ein Engel...“ schwärmte Ben weiter. „Hey...ist gut jetzt!“ beschwerte Semir sich. Ben lachte auf. „Gönne es mir doch...nun mal im Ernst...wie kommst du denn mit deinem Partner aus und wer ist es überhaupt?“ wollte Ben wissen. „Ich fahre mit Hotte durch die Gegend...es ist grausam....sobald ich schneller fahre nörgelt er rum... wenn ich auch nur zwei Minuten später in die Mittagspause gehe, dreht er durch und behauptet, dass er verhungern würde....hast du denn gar kein Mitleid mit mir?“ klagte Semir. Ben grinste. Wie gut das Semir nicht sah, wie er sich darüber amüsierte. „Also wenn ich ehrlich sein soll....“ Ben machte eine kurze Pause. „...Nein...nicht wirklich...“ endete der Satz. „Weißt du was...du bist mir ein ganz toller Freund...ich hoffe das du ab sofort nur noch Regen hast....den ganzen Tag und die ganze Nacht.....“ lachte Semir zurück. „Du...Semir...ich plaudere ja gern mit dir, aber ich muss zum Flughafen...meine Traumfrau landet heute wieder und ich will sie abholen....war schön von dir zu hören..“ blockte Ben plötzlich ab. „Ach....so ist das...ich bin dir also nicht mehr wichtig....“ kam von Semir enttäuscht. Ben glaubte sogar das Grinsen zu hören. „Du bist mir sehr wichtig...aber nicht im Urlaub...ich muss los....“ würgte Ben ihn ab. Er zog seine Jacke an und verschwand in die Tiefgarage, wo sein Leihwagen stand. Carla wird Augen machen, wenn er plötzlich dort steht und sie abholt. Denn das wusste sie nicht. Ben wollte sie einfach überraschen.


    Carla war froh als sie endlich landeten. Der Flug war sehr unruhig und es gab einige Turbolenzen. Endlich waren alle Passagiere draußen. Nur noch Isabella und Frank waren mit Carla an Bord. Sie machten noch einmal einen Durchgang durch die Sitze um zu sehen, ob jemand etwas vergessen hatte. „Was machst denn du heute noch?“ wollte Isabella wissen. 2Ich weiß noch nicht genau...vielleicht treffe ich Ben ja wieder...“ meinte Carla nur. „Ben? Wer ist das denn?“ wollte ihre Freundin wissen. „Er ist ein wunderbarer Mann...so nett...und anders als alle Anderen...“ schwärmte Carla. „Ach komm.... die wollen doch eh nur das Eine. Ins Bett mit uns und dann lassen sie uns wieder fallen....wenn du sie dann ansprichst kennen sie dich nicht mehr...“ meinte Isabella nur. „Nein...Ben ist nicht so einer. Er ist einfach wundervoll.... und er ist noch hier. Also hier...in...egal....ich sehe ihn heute..“ strahlte Carla. Isabella lächelte. „Ich wünsche dir so sehr, dass du Recht hast. Du hättest es verdient endlich den richtigen zu finden. Sie sah in die Halle und ihr Blick fiel auf einen Mann, der einen großen Blumenstrauß hielt. „So müsste mien Traummann sein....mich auf dem Flughafen abholen ... mit Blumen und Geschenken überschütten....so wie der da vorn...“ lachte sie und wies auf ihn. Carla folgte dem Blick und fing an zu strahlen. „Das ist er!!! Das ist Ben!!“ stieß sie aus und rannte los. Isabella blieb erstaunt stehen und sah wie Carla auf den Mann zustürmte. „BEN!! BEN!!!“ rief sie während sie rannte. Der junge Mann sah in die Richtung und hob die Hand zum Gruß. Erst jetzt sah Isabella das Gesicht. „Whow.....sieht auch noch gut aus..“ murmelte sie und lächelte leicht. Kein Wunder das Carla völlig aus dem Häuschen ist. „Wo ist denn Carla?“ riss eine Stimme sie aus den Gedanken. Sie drehte sich um. „Vergiss es....sie ist nicht mehr frei und....gegen den da...hast du keine Chance..“ meinte sie zu dem Steward. „Das ist doch eh nur ein unbedeutender Flirt...der kann ihr nicht das bieten, was Carla braucht...“ kam verächtlich von dem Mann. Isabella musterte ihn. „Ach aber du oder was?“ Frank zog beleidigt davon. Isabella nickte leicht. Klar...Kritik austeilen aber nicht vertragen...und selbst wenn es nur ein unbedeutender Flirt ist....du wärest sicher nicht Carlas Wahl. Sie nahm ihren Koffer und ging zum Ausgang. Wolfgang war ja auch ein Traummann...ihr Traummann. Schade nur, dass sie sich so selten sahen. Er war im Tower tätig und sie flog durch die Welt.... da blieb wenig Zeit und Isabella überlegte sich, ob es nicht an der Zeit war, Kinder zu bekommen und dann Hausfrau und Mutter zu sein. Sie war immerhin schon 29 Jahre alt. Wenn sie wieder in Düsseldorf war, wollte sie das mit ihrem Mann abklären.

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  • „Hey…meine Prinzessin der Lüfte…“ begrüßte Ben Carla und nahm sie in den Arm. „Ben…das ist ja eine tolle Überraschung… ich freue mich so…“ strahlte sie. „Wie war der Flug?“ wollte er wissen. „unruhig…aber jetzt bin ich ja hier….ich freu mich und das schöne ist..ich hab vier Tage frei. Vier Tage wo ich nur für dich da bin…“ gab sie bekannt. „Das ist sehr schön. Das freut mich wirklich…“ meinte Ben nur. „Wir können durch die Altstadt gehen und….die Märkte sehen… stundenlang am Strand liegen..und…“ zählte Carla auf. Ben legte ihr den Finger auf den Mund. „Hey.. ist ja gut..beruhige dich sonst bekommst du noch einen Anfall…“ lachte er und gab ihr einen Kuss. „ich habe für uns einen Tisch reserviert…“ erklärte er. „und danach…machen wir eine Bootsfahrt… nur wie zwei…in die bucht und genießen dort den Sonnenuntergang..“ hängte er an. Er nahm die Koffer und sie schritten gemeinsam zum Ausgang. „Das klingt ja richtig toll…aber ist das nicht zu teuer? Ich meine….ein ganzes Boot nur für uns…?“ wollte sie wissen. Wieder küsste Ben sie. „Darüber mach dir mal keine Gedanken…..und wenn alles vorbei ist bist du dran…dann verwöhnst du mich…“ grinste er. Nachdem sie das Gepäck ins Hotel gebracht hatten, fuhren sie zum Hafen und betraten das für sie bestimmte Boot. Freundlich wurden sie von dem Besitzer begrüßt, als Ben ihm den Umschlag reichte. „Sag mal…wie hast du das denn geschafft? Ich meine die Boote sind schon monatelang ausgebucht und…“ wollte sie wissen. „Nun…das bleibt mein Geheimnis..“ grinste er nur. „Ich verrate nichts….“ lachte sie. Eine Stunde später lagen beide in der Bucht am Strand. Langsam ging die Sonne unter und tauchte das Meer in ein sanftes Orange. Himmel und Meer schienen eins zu sein. „Es ist wunderschön….. „schwärmte Carla. Ben sah sie an. „Es ist genauso schön, wie du….Carla… ich liebe dich.“ hauchte er. Carla sah ihn an. Ben zog sie an sich heran und fing an zärtlich zu werden. Carla ließ sich einfach von seinen Zärtlichkeiten verwöhnen. Die Beiden vergaßen dass der Besitzer des Bootes bei ihnen war, doch der las einfach in seinem Buch. Vermutlich war es nicht das erste Liebespärchen was er hier in die Bucht fuhr.


    Semir sah Hotte und Dieter an. „Also gut…. Wir werden den Fall gemeinsam lösen, aber bitte bleibt mir mit euren Ratschlägen vom Leib..okay…“ wollte er wissen und sah die Beiden mit funkelnden Augen an. „Aber Semir….ich finde Dieter hat Recht. Wenn wir hier und hier…Sperren aufstellen, dann kann er sich nur auf dem Parkplatz verkriechen und dort…“ versuchte Hotte seinen Dienstpartner zu unterstützten. „Hotte… das ist schon klar, nur hier ist ein Restaurant und das ist sehr gut besucht…wenn der Typ durchdreht dann wird er Geiseln nehmen und das ist etwas, was wir überhaupt nicht gebrauchen können. Absperren können wir nicht, denn dann wird er aufmerksam und verdünnisiert sich. Deswegen schlagen wir hier zu…“ widersprach Semir und zeigte auf der Karte einen markierten Punkt. Hotte sah Dieter an. „Ja aber da ist eine Tankstelle und die ist auch gut besucht…“ meinte Dieter. Semir stöhnte auf. „Ja…sicher, aber nur dort können wir vor ihm sein und die Leute außer Gefahr beordern…“ stellte Semir fest. „Wie du meinst….Semir..du bist ja der Ranghöchste und hast das Sagen. Was wir sagen ist ja alles Schrott….“ Knurrte Hotte beleidigt. „Hört mal…. Ich kann meinen Dienst auch allein machen. Der Kerl hat bereits vier Frauen vergewaltigt und hat jedes Mal eine Tankstelle ausgesucht, warum sollte er bitte jetzt ein Restaurant aussuchen? Er hat seine Opfer an der Tanke ausgesucht und nicht in der Raststätte. Die Tankstelle können wir auch viel einfacher eikreisen….“ Erklärte Semir sachlich. Er hasste Diskussion und war froh wenn Ben endlich wieder da war, doch bis dahin musste er sich mit den beiden Kommissaren in Uniform zu Recht kommen. „So und nun ab in euren Porsche…..und zur Tankstelle!“ befahl er. Nur murrend folgten Dieter und Hotte diesem Befehl. Sie fuhren zur der Tankstelle die nach ihrer, oder besser nach Semirs Meinung der Vergewaltiger erneut zuschlagen würde. Die Frauen wurden überfallen, betäubt und im Toilettenraum brutal vergewaltigt. Semir sah sich an der Tankstelle um. Die Toiletten lagen etwas versteckt und man konnte von ihnen aus, schnell in den Wald renne, der direkt hinter der Tankstelle anfing. So machte der Täter es dann auch. Bevor die Frauen sich erholten, war er bereits über alle Berge. Die Kollegen hatten den Wald schon abgesucht, aber keine Spuren gefunden. „Also gut…ich geh ins Häuschen und ihr bezieht hier die Stellung. Ich glaube nämlich ganz fest, dass der Kerl heute Abend wieder zuschlagen wird. Aufgrund des Gesetzes welches die Privat- und Intimsphäre schützt, dürfen wir keine Überwachungskamera anbringen und eine weibliche Kollegin werde ich nicht in Gefahr bringen. Den Kerl werden wir heut stellen….“ drohte Semir leise.

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  • Dieter und Hotte nickten nur. Sie waren immer noch beleidigt, weil Semir sie irgendwie nicht für voll nahm. „Kann ich mich auf euch verlassen?“ fragte Semir und sah die beiden fest an. „Na klar doch...“ knurrte Dieter. Semir lächelte. „Hört mal..ich...was im Büro gewesen ist...ich meinte das nicht so...es tut mir Leid...“ entschuldigte er sich bei den Beiden und reichte ihnen die Hand. Hotte lachte erleichtert und ergriff sie natürlich. „Ist schon vergessen…“ versprach er. Dieter folgte seinem Beispiel. „Klar … wir wissen doch unter welchem Druck du stehst…“ kam von ihm. „Also gut..ihr positioniert euch…“ erklärte Semir und wandte sich zur Toilette. Er betrat das Häuschen. Nun hieß es warten. Sein Blick fiel auf die halb offene Tür der Damentoilette. Er sah kurz hinein und stockte. Im Spiegel sah er wie ein Mann sich offensichtlich an einer Frau verging. Die Frau hing schlaff in ihrem Griff. Semir drehte sich zu Dieter und Hotte um. Doch die Beiden waren nicht zu sehen. „also allein…“ sagte er leise und öffnete die Tür vollständig. Mit der Waffe in der Hand betrat der den Toilettenraum. Er wurde von dem Mann nicht bemerkt, denn der war damit beschäftigt sein Opfer oder besser gesagt sich selbst zu beglücken. Semir richtete die Waffe auf ihn. „Stopp!!“ fauchte er. Der Kopf ruckte herum. „Fuck!!“ stieß der Mann aus, ließ die Frau achtlos fallen und wollte Semir angreifen, doch dieser ließ einen Warnschuss ertönen. „Noch einen Schritt und du wirst nie wieder etwas für eine Frau empfinden können…“ warnte er und senkte den Waffenlauf in die Höhe, die er meinte. Die Hände des Mannes gingen in den Schritt und schützten seine Männlichkeit. „Das….das sehen Sie falsch…sie…sie ist meine Freundin…sie…“ stammelte er. „Klar und ich bin Rotkäppchen…weg da!!“ fauchte Semir ihn an. „An die WAND!!“ schrie er den Mann an. Er musste sich zusammenreißen um den Mann nicht körperlich anzugehen. Mit der linken Hand griff er zum Funk. „Hotte, Dieter… ich hab ihn...kommt in die Damentoilette!“ befahl er den Kollegen. Es dauerte keine fünf Minuten bis die Beiden im Häuschen waren und den Mann festnahmen, während Semir sich um die bewusstlose Frau kümmerte. Er orderte einen Krankenwagen um die Frau ins Krankenhaus bringen zu lassen.


    Die Tage vergingen und der letzte Tag vor Carlas Abflug kam. Diesmal hatten sie gemeinsam in Bens Zimmer übernachtet und genossen das gemeinsame Frühstück. Verliebt sah Carla ihn an. „Schade…ich bin jetzt für mindestens drei Wochen nicht da….und du …hast noch vier Tage hier….“ Meinte sie. „Ich hab mir was überlegt…was soll ich ohne dich hier…ich will nah bei dir sein und habe deshalb meinen Flug umgebucht. Ich fliege heute nach Hause und wir können bei mir die restlichen Urlaubstage verbringen. Was hältst du davon?“ wollte Ben wissen und biss in sein Brötchen. „Das wäre ganz toll..weißt du..in Köln muss ich zu meinem Chef. Er will etwas mit mir besprechen. Ich weiß auch schon was. Es geht um eine Vertretung einer schwangeren Kollegin. Die flog aber eine Strecke die ich noch nie geflogen bin. In die dominikanische Republik….“ Strahlte Carla. Ben sah sie an. „Dann bist du ja noch länger unterwegs…“ kam traurig von ihm. „Nun ja….das ist zwar schade aber dennoch… ist nur für zwei Monate…dann ist eine andere Kollegin da, die übernimmt und ich fliege wieder die alte Strecke…“ tröstete sie ihn. „aber wenn du nicht willst, dann lehne ich ab…das kann ich auch..“ hängte sie an. „Nein…ist schon okay… es ist ein Job und ich werde dir sicher nicht vorschreiben was du tun oder lassen sollst. Das ist ganz allein deine Entscheidung…“ widersprach Ben. „ich liebe dich…..“ säuselte sie ihm ins Ohr. „ich dich auch….aber ich weiß ja nicht, ob du mit meinem Job klar kommst..“ meinte er plötzlich. Carla sah ihn an. „Was für einen Job hast du denn?“ harkte sie nach. „ich bin Bulle…“ gab Ben von sich. Carla setzte sich hin. „ein echter Polizist?“ fragte sie erstaunt. Ben lachte leise. „Ja…waschecht….bis 60 Grad…“ gab er von sich. „Ich bin Polizist....genauer Kriminalhauptkommissar.... und da ist es dann mit dem Schichtdienst und so...und...also was ich denke..es wäre gar nicht verkehrt...ich meine wenn du diesen Flug in die Domrep... machst...“ lächelte Ben nervös. Carla sah ihn an. „Na und? Ich meine das ist auch ein toller Beruf....“ lachte sie nur. Ben nickte. „Ja aber wie gesagt...mit Freizeit...das ist nicht planbar....aber ich werde tun was ich kann...“ grinste Ben. Carla sah ihn an. „bist du denn sicher, dass wir zusammen blieben? Ich meine....ich liebe dich....und auch wenn wir uns erst zwei Wochen kennen...ich habe manchmal das Gefühl, dass wir uns schon ewig kennen...und ich will keinen Tag mehr ohne dich sein...“ säuselte sie leise. Ben nahm ihre Hand und küsste sie. „Ich auch nicht...“ gab er zu. „Was wollen wir denn heute noch machen? Wir könnten über die Märkte gehen...bitte...sie sind wunderschön und...“ schwärmte Carla. Ben war einverstanden. Eine weitere Stunde später waren sie in der Altstadt unterwegs. „Es ist herrlich...wusstest du das Marbella als Perle der Costa del Sol gilt?“ wollte Carla wissen. „Ja...und der Sandstrand ist auch wundervoll...die Altstadt hat einen schönen Markt zu bieten..“ grinste Ben und küsste sie sanft. Carla hatte sich ein leichtes Sommerkleid angezogen welches im warmen Wind ihre Figur umspielte. Sie gingen über den Markt und durch die engen Straßen, als sie plötzlich ein leises Winseln hörte. Ben und Carla gingen dem nach und sahen einen Hund, welcher angekettet war in der Sonne sitzen. „Sieh doch mal...das arme Tier ist in der Sonne angebunden... kein Wasser...gar nichts... Das arme Tier...wie können die Menschen nur so grausam sein...“ tadelte Carla. Sie wollte hingehen, doch Ben hielt sie fest. „Vielleicht ist das Tier gefährlich...“ gab er zu bedenken. „Quatsch...mich hat noch nie ein Hund gebissen... ich gebe ihm nur Wasser okay`?“ wollte sie wissen, als sie seinen besorgten Blick bemerkte. Ben nickte. „Also gut...aber wirklich nur Wasser...“ ermahnte er sie. Carla lachte hell auf. Dann nahm sie eine Pappschale die auf der Straße lag, füllte sie am alten Brunnen und stellte die Schale vor dem Hund hier. „Hier mein Kleiner.....trink....du hast sicher Durst...“ redete sie mit dem verängstigtem Tier. Der Hund sah sie traurig an und musterte Carla skeptisch. Doch dann stand er auf und wedelte mit der Rute. Carla sah zu Ben. „Siehst du....er ist harmlos...“ lachte sie und streckte die Hand aus. Das Tier knurrte leise und schnappte zu. Carla erschrak sich und riss ihre Hand zurück. Dennoch bekam sie die Zähne zu spüren. „Hat er dich gebissen?“ wollte Ben sofort wissen. Carla hob ihre Hand. Ein blutiger Striemen zeigte sich an ihrem Handrücken. „Ist nur ein Kratzer...nicht weiter schlimm...“ lächelte Carla.

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  • Sie schlenderten weiter durch die Straßen und schnell war der Hund vergessen. An einem Schmuckgeschäft blieben sie stehen. „Sieh nur...das ist wunderschön...“ schwärmte Carla Ben sah hin, Es war eine schwarze Perlenkette und sah wirklich schön aus. „Ja..die würde dir sicher auch gut stehen....“ meinte er nachdenklich. Carla sah ihn an. „Ja.... aber dafür müsste ich schon im Lotto gewinnen...Die kostet ja ein Vermögen...“ stöhnte Carla. Ben sah auf das Schild. „Na 200 Euro sind das umgerechnet...das ist doch wirklich nicht viel..“ grinste er. Carla sah ihn erschrocken an. „Das ist verdammt viel für so eine Kette...“ widersprach sie. Ben zog die Schultern hoch. „Sie gefällt dir wirklich?“ wollte er wissen. Carla nickte. „Gut....warte hier einen Augenblick..“ meinte Ben und verschwand in den Laden. Carla sah ihm nach. Was für ein verrückter Kerl.... dachte sie nur. Es dauerte ganze zehn Minuten bis Ben wieder heraus kam. In der Hand hielt er die Kette. Carla sah ihn an. „Du....hast....ich meine...du hast sie..wirklich ...gekauft?“ stammelte sie. „Ja...für dich ist sie mir nicht zu teuer..na komm..leben wir sie an...“ grinste er. Carla lachte und sprang ihm in die Arme. „Ich liebe dich...Ben..du bist....so gut..du tust mir so gut...“ strahlte sie und küsste ihn. Ben lachte und löste sich sanft von ihr. „Hey... wir müssen gleich zum Flughafen...unser Flieger geht...“ gab er bekannt. Sie nicke. „ich finde es sehr schön dass du mit mir fliegst….“ hauchte sie. Ich fliege mit dir mein Schatz wohin du willst und die restlichen Tage meines Urlaubs werde ich mit dir in meiner Wohnung verbringen...gemeinsam...“ erklärte er und zog ein weiteres Geschenk hervor. Eine silberne Kette mit drei Ankern. Ein Herz, ein Kreuz und ein Anker. „Das ist ein Zeichen der echten wahren Liebe...“ erklärte er. Carla nahm die Kette und strich über die Anhänger. „Ich hoffe wirklich dass sie es ist....ich würde sterben, wenn ich dich verliere...“ kam leise von ihr. Sie fuhren ins Hotel, checkten aus und fuhren anschließend zum Flughafen. Es dauerte noch ganze drei Stunden bis sie endlich im Flieger saßen und dieser in Richtung Köln-Bonn abflog.


    Isabella sah verschmitzt zu Carla die verträumt in der kleinen Kabine saß. „Whow...was für tolle Ketten..hat er sie dir geschenkt?“ wollte sie wissen und wies auf die Geschenke. Carla nickte. „Er ist soooo toll.. so lieb ….er ist alles was ein Mann sein muss. Rücksichtsvoll....liebevoll....er....ach er ist einfach toll...“ schwärmte Carla. Isabella lachte. „Na dann halt ihn dir warm. Zumindest ist Frank schon eifersüchtig.. das hab ich schon gemerkt als er dich am Flughafen abholte. Also dieser Ben da.....Ich freu mich für dich. Nach Pedro hast du so einen Mann redlich verdient. Was macht er eigentlich beruflich?“ wollte sie von ihrer Freundin wissen. „Er ist Polizist.....“ kam von Carla. „Ein Bulle? Whow......aber er scheint ja gut Geld zu verdienen. Die Kette scheint nicht gerade billig zu sein...“ kam von Isabella skeptisch. Carla nickte. „Oh ja.....die schwarze hat knappe 200 Euro gekostet und die Andere...weiß ich nicht. Aber er hat einfach sein Scheckbuch gezückt und....schon war es erledigt...“ lachte sie. Isabella sah in Richtung 1. Klasse. Der Mann der es schaffte das Herz von Carla zu erweichen. ER sah wirklich gut aus. „Ein schöner Mann..aber meinst du nicht, dass er in Deutschland nicht in festen Händen ist?“ wollte sie wissen. „Nein...er ist solo....er hat eine Wohnung und wohnt allein... er hat mir gesagt, dass wir noch eine Woche zusammen wohnen werden, bis er zum Dienst muss.“ kam leise von Carla. Die Augen von ihr strahlten so viel Glück aus, das Isabella nicht mehr weiter bohrte. Sie wünschte sich nur, dass Carla nicht enttäuscht wurde. Nachdem der Flieger gelandet warte Ben am Ausgang auf Carla, die noch einiges erledigen musste. Doch dann kam sie auf ihn zu. „Ben..ich hab eine Woche Urlaub bekommen..mein nächster Flug geht erst am Freitag und dann in die Dominikanische Republik...“ strahlte sie. „Das freut mich für dich. Und es trifft sich auch gut. Ich muss am Sonntag wieder arbeiten. Wie lange wirst du dann weg sein?“ wollte Ben wissen. „Ich werde zwei Wochen weg sein. Und dann habe ich eine Woche frei, dann fliege ich wieder und...immer so weiter....“ strahlte sie. „Ich habe meinen Wagen auf dem Parkplatz abgestellt….“ Erklärte er als sie das Gebäude verließen. „Auf dem Parkplatz…Ben..das ist extrem teuer….was wenn sie ihn abgeschleppt haben?“ wollte sie wissen. „Haben sie sicher nicht….das ist der Platz 18 in Reihe 48A…“ grinste Ben. „48 A…..Ben das sind doch die überwachten Plätze….fährst du einen goldenen Wagen oder was?“ stöhnte Carla. „nein….aber ich will nicht, das mein Schatz gestohlen wird…“ lachte Ben nur.

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  • Carla sah auf den Platz mit der Nr. 18. Dort stand ein Porsche. „hmm….dann haben sie deinen wohl doch abgeschleppt….. Ben.. ich kann nicht mehr…“ stöhnte Carla und lehnte sich an den Porsche. „Schatz…..du sitzt auf meinem Wagen…mach mir ja keinen Kratzer rein..“ kam besorgt von ihm. Carla sah ihn an und dann den Porsche. „Das ist deiner?“ fragte sie erstaunt. „Ja…ich weiß…der Kofferraum ist klein und der Wagen hat auch nicht so viel Platz aber….“ Redete Ben und fing an das Gepäck zu verstauen „Nein…das meine ich auch nicht…Ben..das ist ein Porsche…und ich meine…. Du bist Polizist und verdienen tust du dort doch auch nicht …..Moment….Ben….? Bist du ein Hochstapler? Ja…das ist es…du bist ein Hochstapler…der Wagen ist gestohlen und das Hotel hast du geprellt…“ stieß sie aus. Ben lachte laut auf. „Nein….ich bin Polizist und das ist mein Wagen und das Hotel ist bezahlt….“ prustete er heraus. „Aber das kostet doch ein Vermögen.. Die Suite war nicht billig das weiß ich…der Porsche ist nicht alt…woher ist das Geld?“ fragte sie ernst. „Steig ein..!“ befahl er sanft. „Nein..ich will wissen wer und was du bist…“ forderte sie auf. Ben rollte die Augen. „also gut….mein Vater ist Multimillionär…zufrieden?“ stieß er aus. Er hielt ihr die Tür offen. „Würdest du nun einsteigen, oder soll ich dir noch die Geburtsurkunde zeigen?“ grinste er. Carla stieg ein. Gemeinsam ging es zu Ben in die Wohnung, wo Carla nicht mehr aus dem Staunen kam. „Das ist keine Wohnung...das..das ist ein Palast…whow... .und du wohnst wirklich allein? Ich meine da kommt jetzt keiner um die Ecke oder so?“ wollte sie wissen. Ben stellte die Koffer ab und nahm sie in den Arm. „Nein...ich wohne allein..ich habe gern viel Platz...“ grinste er. Carla nickte. „Klar...und vermutlich hast du auch noch eine Putzfrau, die hier sauber macht oder?“ harkte sie skeptisch nach. Ben grinste breit. „Nein...aber du kannst dich ja um den Job bewerben...“ schlug er vor. Carla lachte hell auf. „Das kannst du dir abschminken..ich hab eine Putzfrau....die kommt zweimal die Woche...“ erklärte sie. Ben nickte. „Na egal....was machen wir heute noch? Ich hab Hunger..wollen wir essen gehen?“ wollte er wissen. Carla schüttelte den Kopf. „Nein...wir gehen einkaufen und dann koche ich....ich bin eine sehr gute Köchin..wirklich...“ versprach sie. Ben war einverstanden. „Also gut...ich bin aber ein großer Esser....also müssen wir genug kaufen..“ grinste er. Carla nahm ihn in den Arm. „Ich weiß.....“ gab sie zu verstehen und küsste ihn. Ben erwiderte die Zärtlichkeiten, mit den sie ihn verwöhnte. Carla hatte nicht zu viel versprochen. Sie konnte sehr gut kochen und Ben genoss jeden Biss. Auch der Nachtisch war eine Wolke Tiramisu mit Erdbeeren. Alles handgemacht und unglaublich lecker. Der Abend verlief völlig harmonisch und die Nacht war wie die Nächte vorher von Zärtlichkeiten erfüllt. Als sie sich von einander lösten sah Ben sie verliebt an. „Ich bin so glücklich...“ gab er zu. „Ich auch...diese Woche werden wir genießen...und wir werden uns lieben...und....“ zählte sie auf. Ben legte ihr den Finger auf den Mund. „Aber lass uns jetzt etwas schlafen.. wir haben noch vier Tage zusammen..“ grinste er. Doch auch die Tage waren schnelllebig und der erste Arbeitstag von Ben näherte sich. Carla sollte am nächsten Morgen bereits wieder im Flieger sein und in die dominikanische Republik fliegen.


    „Sobald du gelandet bist, sag mir Bitte Bescheid, ja!!“ ermahnte Ben Carla als sie sich am ersten Arbeitstag voneinander verabschiedeten. „Klar mein Tiger...es wird das erste sein, was ich tue, wenn ich wieder festen Boden unter den Füßen habe...versprochen..“ lachte sie. „Ich könnte dich auch zum Flughafen bringen..“ schlug Ben vor. „Schatz...du musst zum Dienst. Willst du direkt am ersten Tag zu spät kommen?“ fragte sie lachend. „Das sind die Kollegen gewohnt....aber gut...du rufst mich an...egal wie spät.....ich melde mich auf jeden Fall....“ wiederholte er. Sie nickte artig. „Nur keine Sorge Ben....der Pilot ist die Strecke schon hundert Mal geflogen und bei ihm bin ich in sehr guten Händen....“ beruhigte sie ihn und drückte ihm einen Kuss auf. „Aber es dauert sooooo lange bis du wieder da bist....“ jammerte Ben leise. Carla lachte laut auf. „Du bist ja schlimmer als ein Baby...“ meinte sie nur. „Bin ich nicht...aber ich vermisse dich jetzt schon...“ schmollte Ben und zog sie an sich heran. Er küsste sie innig. „Ich liebe dich... mehr als mein Leben..“ flüsterte er ihr ins Ohr. Nur schwer konnten sich die Beiden voneinander lösen. „Ich liebe dich auch...und wenn ich mein Leben für dich opfern müsste...ich würde es tun..“ schwor sie. „So und nun fährst du zur Dienststelle. Ich werde mir ein Taxi zum Flughafen nehmen. In zwei Wochen bin ich wieder hier.“ Versprach sie. Ben fuhr los. Er brauchte eine knappe halbe Stunde bis er im Büro war, wo er freudig begrüßt wurde. Für Susanne hatte er seinen üblichen schelmischen Blick drauf. „Hey...meine Süße...wie geht es dir?“ fragte er sie. „Jetzt wo du da bist, wird Semir auch wieder erträglicher werden...“ meinte sie nur. „Oh...so schlimm? Hat er...?“ fragte Ben und wies auf Dieter und Hotte. Ben grinste. „Alles klar...na dann begrüße ich unseren Häuptling „Türkischer Hengst“ mal..“ mit diesen Worten betrat er das Büro welches er sich mit Semir teilte. „Hey....guten Morgen..“ begrüßte er seinen Partner. Dieser sprang auf. „Endlich...man Ben...das nächste Mal machen wir zur gleichen Zeit Urlaub..“ stöhnte Semir. Ben grinste breit. „Das kannst du knicken...ich bin nämlich nicht allein. Und die Person ziehe ich dir vor...“ erklärte er. Semir sah ihn an. „Du willst mir doch nicht sagen, dass du mir untreu wirst oder?“ lachte er. „Semir....die Frau....sie ist...sie ist...einfach wunderbar. Lange schwarze Haare, die schönsten Augen, die du dir vorstellen kannst...die Lippen....“ schwärmte Ben von seiner Angebeteten. „Ah...dich hat es also ganz schön erwischt. Und wie heißt die Arme?“ wollte Semir wissen. Doch Ben ignorierte seine Anmerkung. „Carla- Maria- Mercedes de Cossa...“ strahlte Ben. Semir sah ihn an. „Carla-Maria-Mercedes de Cossa....klingt nett...“ stieß er grinsend aus. Ben nickte stolz. „Das ist sie auch...Sie ist Stewardess und wunderschön...jetzt fliegt sie gerade in die Domprep und kommt in zwei Wochen zurück...auf dem Flug nach Marbella war sie für mich da....nur für mich....ganz allein und..“ schwärmte Ben völlig versonnen. Semir stieß ihm die Füße vom Schreibtisch. „Der Urlaub ist vorbei...los die Streife ruft und da erzählst du mir dann was von der Hübschen, die es geschafft hat dein Herz zu erobern.“ Lachte Semir. Ben sah ihn an. „Ja Papa...ich werde sie dir sogar vorstellen...sobald sie wieder da ist.....“ versprach er und verließ mit Semir zusammen das Büro.

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  • Die Fahrt verlief zunächst schweigend. „Und ihr seid seit Beginn des Urlaubs zusammen oder wie?“ harkte Semir neugierig nach. „Nun ja....nicht direkt. Während des Fluges hab ich sie schon angebaggert, aber sie war eiskalt.. wie ein Eisberg...nein...noch viel kälter....nun ja... und dann trafen wir uns im Restaurant wieder, aßen gemeinsam zu Abend und gingen am Meer entlang....sahen uns den Sonnenuntergang an...“schwärmte Ben von seinem Urlaub. „Okay...das reicht. Es war also alles in Allem wunderschön...“ grinste Semir. „Ja....besonders die 1. Nacht...und die 2. und 3...und...“ ging es mit Ben weiter. „Ist jetzt gut....ich will nicht alles wissen.“ lachte Semir. „Und wieso ist sie jetzt schon wieder weg?“ harkte Semir nach. „Sie muss arbeiten...sie ist ….“ Ben sah auf die Uhr...“ja...jetzt müsste sie gerade gestartet sein. Sie ruft mich heute Abend an und....dann werden wir sicher stundenlang telefonieren..“ schwärmte er weiter. „Mann... dich hat es ja richtig erwischt..“ lachte Semir. Er freute sich für Ben, denn seit dem Tod seiner damaligen Freundin der jungen Staatsanwältin Saskia Ehrbach, kam kaum jemand an ihn heran. „Und was macht ihr wenn sie wieder da ist? Ich meine wir also Andrea und ich könnten euch einladen zu uns...“ schlug Semir vor. Er war neugierig auf die Frau, die es schaffte Ben so schwärmen zu lassen. „Keine schlechte Idee...wenn sie zurück ist, dann werde ich es ihr vorschlagen...aber da Andrea sooo gut kochen kann, wird sie bestimmt ja sagen..Ach Semir...das Leben ist so schön.... obwohl...Carla kocht auch sehr gut...wirklich gut....“ stöhnte Ben. Semir lachte nur leise. „Jetzt konzentriere dich bitte auf die Arbeit und nicht auf das Vergnügen...“ ermahnte er ihn. Ben sah auf die Uhr. „Carla musste gleich landen....dann noch ne Stunde bis sie den Flieger verlässt und dann werden wir reden...oh Semir...am liebsten würde ich zu ihr fliegen..“ kam leise von Ben. Semir sah ihn an. „Du bist richtig verliebt. Ich freu mich für dich...wirklich. Nur solltest du auch daran denken, dass du arbeiten musst. Ben....Liebe ist wundervoll, aber du solltest deine Gedanken auch auf deinen Job lenken...“ ermahnte Semir ihn. „Ja schon klar...weißt du nach dem Tod von Saskia... da wollte ich am liebsten sterben. Ich wollte mich irgendwo eingraben und auf den Tod warten...doch seit ich Carla kenne, da ist es einfach toll....wenn sie vor mir steht und...ihr Haar nach hinten wirft....dann ist es...ja...als ob ich fliege. Meine Haut kribbelt und...ach es ist einfach schön...“ lachte Ben leise.


    „Okay...Romeo...und nun komm wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Siehst du den Wagen dort? Der scheint etwas im Laderaum zu haben was raus will...da...sieh nur..“ riss Semir ihn aus seinen Gedanken. Ben sah genauer hin. „Das ist eine Frau oder?“ fragte er nach. Semir zog die Schultern hoch. „Kann sein....dann stoppen wir ihn mal..“ schlug er vor. Ben nickte und griff zur Kelle während Semir den Wagen neben den Transporter zog und anschließend sich vor ihn setzte. Im Rückfenster blinkte das „Bitte Folgen“ auf. Tatsächlich zog der kleine Transporter nach rechts und folgte. „Der ist aber brav..“ lachte Ben. „Ja...pass nur auf, dass er nicht gleich wieder ausschert..“ kam von Semir etwas skeptisch. Ben nickte. „Semir stellte seinen BMW quer vor dem Transporter. Gemeinsam stiegen sie aus und während Semir zur Fahrerseite ging, stellte Ben sich etwas abseits hin. Er hielt die Hand an der Waffe um im Notfall sofort eingreifen zu können. „Gerkan...Kripo Autobahn...Führerschein und Fahrzeugpapiere bitte! Machen Sie den Motor aus!“ befahl Semir freundlich und hob seinen Ausweis. „Hab ich etwas falsch gemacht? Ich bin nicht zu schnell gefahren...“ kam von dem Fahrer. Ben sah ihn an. Er schien sich wirklich keiner Schuld bewusst zu sein. „Was haben Sie geladen?“ wollte Semir wissen, als er die Papiere gesehen hatte. „ich hab ein paar Kartons von einer Spedition geholt..“ erklärte der Mann. „Würden Sie bitte öffnen, dass ich es überprüfen kann?“ wollte Semir wissen. „Ja sicher...gar kein Problem...“ kam von dem Mann. Er war wirklich sehr kooperativ und öffnete die hinteren Türen.


    Carola sprang aus dem Wagen, als die Türen sich öffneten und wollte weglaufen, doch Ben, der mit nach hinten gekommen war, hielt sie fest. „Lassen Sie mich los!! Ich muss weg!!“ stieß die junge Frau aus. „Jäger...Kripo Autobahn...Sie sind in Sicherheit und wir hätten da ein paar Fragen an Sie..“ stellte er sich vor. „Nein...ich muss weg!!“ widersprach die Frau. Sie riss sich los und rannte die Böschung rauf. Ben hinterher. „Verdammt wie kommt diese Frau in meinen Wagen? Ich kenne sie nicht!“ fauchte der Fahrer. Semir sah ihn an. „Scheint als wäre die junge Frau auf der Flucht....Sie kennen Sie nicht?“ harkte er nach. „Nein...absolut nicht. Ich war lediglich bei der Spedition und hab die Kartons abgeholt...und dann hab ich sie...diese Person muss sich in den Wagen geschlichen haben, als ich beim bezahlen war, das ist die einzige Möglichkeit...wo sie....aber wer ist sie?“ stammelte der Mann. „Welche Spedition war es denn?'“ wollte Semir wissen. „Spedition Brück...in Köln-Longerich...“ gab der Mann zurück. Semir notierte sich den Namen. „Okay.. Herr Baumgarten.. Sie dürfen fahren....und entschuldigen Sie die Unannehmlichkeit..“ lächelte Semir. Der Mann nickte und verabschiedete sich. Er fuhr am BMW von Semir vorbei und nahm seine Route wieder auf. Ben kam derzeit mit der jungen Frau zurück. Diesmal hatte sie Handschellen an. „Oh....du hast sie bekommen und scheinst etwas außer Atem zu sein..“ grinste Semir. „Nein....gar nicht....boah...die ..die Frau....“ stieß Ben etwas atemlos aus. Semir nahm ihm die Gefangene ab. „Wer sind Sie?“ wollte er wissen. Doch die Frau schwieg. „Gut... dann werden wir uns auf dem Revier unterhalten...“ meinte er lediglich und schloss die Tür. Er sah Ben entgegen. „Irgendwie habe ich den Eindruck, dass deine neue Freundin dich richtig fertig gemacht hat...“ lachte Semir und hielt Ben die Tür auf. „ Los Opa...einsteigen!“ reizte er ihn.

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  • Carla sah Isabella an. „Er ist einfach nur süß...und...er ist...soooo gut...so... einzigartig...so...“ schwärmte sie ihr vor. Isabella lachte leiste. „Ich hab nie gedacht, dass du nach Pedro, diesem Schwein dich noch jemals verlieben kannst, aber dieser Sven...hat es dir ja wohl angetan...“ meinte sie. „Ben..er heißt Ben...und er wohnt in Köln...in einer Wohnung die dreimal so groß ist wie meine und das ... das Wohnzimmer...einen tollen Ausblick auf den Rhein und...“ ging es bei Carla weiter. Isabella füllte den kleinen Wagen auf, der für die erste Klasse vorgesehen war. „Weißt du was...ich finde es toll, dass ihr euch getroffen habt. Der war auf dem Flug ja schon völlig auf dich fixiert...“ erklärte sie nebenbei. Carla sah sie an. „Warum hast du mir denn keinen Wink gegeben?“ wollte sie wissen. „Hab ich doch... aber du warst ja so stur und wolltest nicht..“ lachte Isabella. „Ich bringe mal die Sachen raus...“ meinte Carla und schob den Wagen durch den schmalen Gang. Isabella sah ihr nach und schüttelte den Kopf. Wie schön das Carla endlich wieder glücklich war. Was hatte Pedro ihr nicht schon alles angetan...ob sie diesem Sven das wohl erzählt hatte? Er hieß doch Sven oder nicht? Isabella grübelte noch, als das Flugzeug anfing zu schwanken. „Verdammt was soll das denn?“ fauchte einer der Fluggäste, welcher sich gerade aus der Toilette bewegte. „Bitte setzen Sie sich und schnallen Sie sich an...Danke!“ kam von Isabella freundlich aber bestimmt. Der Flug war diesmal ziemlich unruhig. „Meine Damen und Herren, hier spricht ihr Flugkapitän....wir bitten Sie sich anzuschnallen, da die nächsten Minuten etwas holprig werden können. Wir haben vor uns gerade eine ziemlich harte Gewitterfront, durch die wir fliegen müssen. Bitte bewahren Sie Ruhe, stellen Sie Ihre Sitze aufrecht und befolgen Sie die Befehle der Flugbegleiter, die Sie nun in einigen Sicherheitshinweisen unterrichten... Ich betone noch einmal...wir befinden uns nicht in wirklicher Gefahr.“ kam durch den Lautsprecher. Unruhe kam auf. Isabella stöhnte leise auf. „Na dann wollen wir mal....“ meinte sie zu Carla die eben wieder die kleine Kabine betrat. „Der Flug wird unruhig...die Passagiere werden nervös... und so wie es aussieht sind wir gerade über Frankreich....“ meinte Carla , als ein erneuter Ruck durch das Flugzeug ging. Und von da an ging es schnell. Carla merkte wie der Flieger regelrecht auf die Erde zuraste. Sie sah entsetzt aus dem Fenster. Die Schreie der Passagiere hörte sie kaum. Selbst völlig in dem Alptraum versunken, dass sie gleich auf die Erde prallten und das ihr Leben beendet war, nahm sie nichts anderes mehr wahr. Ihr letzter Gedanke galt Ben, dem sie die letzten schönen Tage ihres Lebens schenken durfte.



    Wenig später auf dem Revier sah Ben auf die Uhr. Semir bemerkte, dass er nervös wurde. „Was ist denn?“ wollte er wissen. „Carla...sie müsste sich längst gemeldet haben...der Flieger ist doch schon seit zehn Minuten unten...“ murmelte er. „Nun ja...vielleicht meldet sie sich ja gleich... ich meine sie könnte in einer Warteschleife gewesen sein...du weißt ja nicht wie das Wetter ist..“ versuchte Semir ihn zu beruhigen. Ben sah ihn an. „Könnte sein...also wenn sie sich bis sechs nicht gemeldet hat, rufe ich sie an.“ versprach Ben. „Komm wir sollten mal in Erfahrung bringen, wer die Unbekannte dort ist..“ schlug Semir vor. Ben nickte. Sie gingen in den Verhörraum, wo die junge Frau aus dem Fahrzeug auf dem Stuhl saß. „So...wollen Sie jetzt mit uns reden?“ fing Ben an. Die junge Frau sah ihn an. „Sie wissen doch gar nicht worauf Sie sich einlassen...“ kam als Antwort. „Wer sind Sie?“ harkte auch Semir nach. „Joana...“ war die leise Antwort. Semir sah Ben an. „Ist schon mal ein Anfang...wie weiter?“ wollte Semir wissen. „Bevor ich Ihnen das verrate will ich wissen, ob Sie auch für ihn arbeiten...“ forderte die Frau. Semir und Ben verstanden nicht, was sie meinte und sahen sich fragend an. „Wenn Sie verraten wen Sie meinen, dann können wir das beantworten..“ schlug Ben vor. Er sah erneut auf die Uhr. Semir bemerkte die Unruhe in ihm. „Ich meine meinen Mann...er hat so viele Leute gekauft, damit er seine illegalen Geschäfte durchziehen kann. Ich bin dahinter gekommen und seit dem hält er mich wie eine Gefangene. Heute konnte ich endlich fliehen und gerade in Ihre Hände..ich...will doch nur leben... in Freiheit..verstehen Sie?“ wollte die Frau wissen. Semir sah sie ruhig an. „Wenn das wahr ist, dann können wir Ihnen helfen, aber dazu müssen Sie uns mehr sagen..“ schlug er vor. „Sie können mir nicht helfen. Mein Mann wird Sie und alle ihre Kollegen umbringen, wenn Sie mir helfen...Er ist sehr brutal...“ erklärte Joana leise. Semir sah Ben an. „Nur keine Sorge...wir passen auf uns auf...also was oder wer ist Ihr Mann?“ wollte er wissen.

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  • „Ben...ich hab hier was über die Frau..“ kam von Susanne als Ben das Gespräch beendete. Er nahm die Akte und warf einen Blick hinein. „Ah ja..danke Susanne...“ lächelte er die Sekretärin an. Dann betrat er wieder den Verhörraum und legte eine Akte auf den Tisch. „hier....Carola Liebig....sie ist seit acht Tagen seit vermisst erklärt, von der psychiatrischen Anstalt in Frechen. Frau Liebig ist dort wegen Verwirrtheit und Sucht in Behandlung. Eigentlich sogar auf einer geschlossenen Abteilung...“ knurrte er. „Ach....also nichts mit verheiratet oder was?“ wandte Semir sich an die Frau. „Doch...mein Mann... er hat mich eingewiesen, als ich....als ich dahinter kam, was für miese Geschäfte er macht...aber ich bin nicht paranoid wenn Sie das denken...ich bin normal.. und ich will nur...“ begehrte die Frau auf. „Sie haben Ihren Mann schon acht mal wegen Drogenhandel, wegen Mädchenhandel, wegen Mord und auch wegen Entführung angezeigt. Immer wieder ohne Beweise und immer wieder fanden die Kollegen keinen Beweis für Ihre Behauptungen. Man glaubte ihrem Mann mehr und deshalb waren Sie auch in der Klinik und dort hat man doch wohl eine sehr intensive Phantasie und zwar in krankhafter Art....“ zählte Ben auf. Semir sah ihn an. „Und nun?“ fragte er. „Ich habe die Klinikleitung informiert und sie werden die junge Frau hier abholen...“ lächelte Ben. Semir nickte „Gut...dann können Dieter und Hotte es hier übernehmen.“ gab er zurück. Ben nickte. Er rief Dieter herein der die junge Frau in Empfang nahm „Aber das ist nicht wahr..ich bin nicht verrückt!! Ich bin wirklich nicht verrückt!!!“ schrie die junge Frau. Dieter zog sie raus und brachte sie in eine der Zellen im Keller bis die Mitarbeiter der Klinik ankamen. Es dauerte ganze fünf Minuten bis Dieter wieder aus dem Keller kam. „Man...die Frau hat ein Organ..ich glaub mein Trommelfell platzt gleich... es ist fürchterlich. Selbst jetzt gibt sie keine Ruhe..“ stöhnte er. Ben und Semir lachten nur.


    Peter Wiesinger ging im Tower am Köln-Bonner-Flughafen auf und ab. „Verdammt wann melden die sich denn endlich? Der Notruf von Flug 825 ist jetzt schon eine Stunde her...die müssen doch herausgefunden haben wo der Vogel ist. Wenn die Maschine wirklich runter gegangen ist, dann muss es doch einen Hinweis geben... eine Boeing verschwindet nicht einfach spurlos...“ fauchte er wütend. Er steckte sich eine Zigarette an. Obwohl hier im Tower Rauchverbot war, sagte keiner der Kollegen etwas. Alle machten sich Sorgen um die 67 Menschen an Bord der Maschine. Niemand wollte sich ausmalen was passiert war. Eine kleine Hoffnung dass es nur eine Funkstörung war und die Maschine doch unbeschadet in Spanien landete schwand mit jeder Minute, die ohne Information verging. „Verdammt wir müssen doch etwas tun.....wir können doch nicht einfach hier sitzen und nichts tun...“ fauchte Peter wieder. „Du kannst nichts machen...willst du den Medien sagen, dass die Maschine abgestürzt ist und wir nicht wissen ob es Überlebende gibt? Was wen sich herausstellt, dass sie notgelandet ist? Wie willst du das den Leuten erklären? Sorry es war ein Aprilscherz oder was?“ fauchte Wolfgang ihn an. Peter sah ihn an. „Ja...du hast ja Recht...wir müssen abwarten, aber das macht mich kaputt...ich will doch nur wissen ob sie...“ wollte Peter antworten als das Telefon klingelte. Sofort sprintete er hin und nahm den Hörer ab. Er hörte eine Weile zu. „Merci...“ sagte er leise, legte auf und sah in die Runde. „Sie....Sie haben die Maschine gefunden....es gibt 52 Überlebende...aber sie sind zum Teil nicht transportfähig und...“ er stockte. Wolfgang sah ihn entsetzt an. „Wer sind die Überlebenden?“ wollte er wissen. „Ist Isabella auch darunter?“ „ich weiß es nicht..“ gab Peter leise zurück. Wolfgang drehte unbewusst an seinem Ehering. „Ich hoffe das Isa überlebt hat...wann wissen wir es?“ kam die nächste Frage. „Dazu müssen die Verletzten identifiziert werden....ich werde noch heute in die nächste Maschine steigen und hinfliegen...ich halte euch auf dem Laufenden..“ erklärte Peter und verschwand.

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  • Während dessen versuchten die Rettungsmannschaften an die Absturzstelle zu gelangen um die Überlebenden zu bergen. Ihnen bot sich ein Bild des Grauens als sie ankamen. Überall sah man Blut, tote Körper und viele Verletzte um die sich die Ärzte kümmern mussten. Monique sah sich um. Sie suchte nach etwas, womit sie etwas anfangen konnte. Die Maschine war vor gut drei Stunden vom Radar verschwunden und die Flugwacht hatte die Maschine als Vermisst gemeldet. Zum Glück wusste man die letzte Position und außerdem hatte ein Bauer das abstürzende Flugzeug gesehen und die Rettung informiert. Er selbst hatte so gab er es an, zwei Frauen aus dem Wrack gezogen, bevor es explodierte. Eine so der Bauer sei wohl eine Flugbegleiterin gewesen. „Woher wollen Sie das wissen?“ fragte Monique nach. „Sie trug eine Uniform. Aber ich konnte nichts für sie tun..sie starb in meinen Armen....“ erklärte er weinerlich. Monique legte ihm die Hand auf die Schulter. „Es war schon mutig die Frauen dort rauszuholen...“ sagte sie leise. Sie ging weiter um das Wrack herum. Als sie gegen ein Flugzeugteil stieß sah sie automatisch herunter. Es war ein großes Stück der Tragfläche. Eine Hand lugte unter dem Ding hervor. Monique schrie sofort nach den Helfern, die umgehend zu ihr rannten. Mit vereinter Kraft schafften sie es den Körper zu befreien. Auch diese Person trug die Uniform der Fluggesellschaft. Sie war ohne Bewusstsein und schien sehr schwer verletzt. Monique beugte sich zu ihr hinunter und fühlte den Puls. „Sie ist sehr schwach....und muss sofort ins Krankenhaus...“ befahl sie. Der neben ihr stehende Arzt nahm sich der Frau an. Monique wartete bis er sie untersucht hatte. „Wie geht es ihr?“ fragte sie nach. „Das kann ich nicht genau sagen, aber sie hat schwere innere Verletzungen. Sie kann durchkommen, wenn der Herr Gott sie nicht haben will....ich werde sie umgehend ins Krankenhaus bringen lassen.


    Während die Verletzten in Frankreich geborgen wurden, machte sich bei Ben die Nervosität breit. „Ich versteh es nicht... sie hätte sich längst melden müssen.“ meinte er nachdenklich. Semir sah ihn an. „Vielleicht wurde sie aufgehalten, oder sie hat noch was Anderes zu tun..“ meinte er. Ben nickte. „ja kann sein....ihre Freundin hat glaub ich Geburtstag aber ich will doch nur wissen ob sie gut angekommen ist und nun geht sie nicht ans Telefon. Nicht einmal die Mailbox geht ran...“ knurrte Ben. Semir lachte leise. „Wie soll das denn werden, wenn ihr verheiratet seid? Ich meine...da kann es dann schon vorkommen, das deine Frau auch allein unterwegs ist.“ gab er zu bedenken. „Das weiß ich doch...sie will nach der Hochzeit den Job aufgeben und sich zum Bodenpersonal versetzen lassen. Dann können wir jeden Abend zusammen sein und ich muss keine Angst um sie haben...“ erklärte Ben. „Ja und du? Ich meine du bist auch ständig in Gefahr...was ist wenn sie Angst um dich hat? Lässt du dich dann in den Innendienst versetzen oder was?“ wollte Semir wissen. Ben schüttelte den Kopf. „Nein....weil ich hab ja einen Partner der auf mich aufpasst...du kannst dich vor mich werfen, wenn ein Gangster auf mich schießen will und fängst für mich die Kugel ein... Du musst halt besser auf mich aufpassen..“ grinste Ben. „Ach und wer passt auf mich auf? Ich hab Familie und ….“ spielte Semir den Empörten. „Ja ich auch bald...und dann zieht das Argument nicht mehr. ich warte nicht so lange mit dem Kind...“ grinste Ben. Wieder nahm er sein Handy und wählte Carla an. „Oh man das macht mich krank...Warum meldet sie sich denn nicht...“ stieß er wütend aus. „Na...die wird sich schon melden...“ grinste Semir.

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  • Auf der Notfallstation im Krankenhaus von Lyon, welches dem Absturzort am günstigsten lag, entstand Hektik als die Überlegenden eintrafen. Die Ärzte rannten sich gegenseitig über den Weg und ließen die Patienten in die räume bringen. Die Toten wurden in einer Kapelle aufgebahrt wo sie identifiziert werden sollten. Dies gestaltete sich allerdings schwierig, weil die Toten bis zur Unkenntlichkeit verbrannt waren und auch keine Papiere sicher zu stellen war. Die Koffer die den Absturz heil überstanden hatten, fielen dem Feuer zum Opfer. Nun hieß es möglichst bald die Passagierliste der Fluggesellschaft zu bekommen, um die Personen zu bestimmen. Von den Überlebenden wurden 49 Personen direkt identifiziert. Diese hatten den Absturz mit Verletzungen überstanden die nicht gefährlich waren und wo die Patienten nicht im Koma lagen. Die Drei anderen waren schwerst verletzt und lagen im Koma. Monique de Lun´c von der Flugsicherheit in Paris traf eine halbe Stunde nach dem Eintreffen der Überlebenden ein. Sie suchte einen der Ärzte auf um zu erfahren wie es um die Verletzten stand. „Madame...es ist nicht so, dass wir hier nichts tun würden. Aber gut...einen kurzen Einblick kann ich Ihnen geben. 49 Personen sind notdürftig versorgt worden. Die Verletzungen sind nicht lebensbedrohend aber auch nicht harmlos. Einige werden sicher eine Weile hier liegen. Eine der Überlebenden schwebt in Lebensgefahr, bzw. liegt im Koma. Hier ist natürlich besondere Obacht gewährt. Zwei weitere Personen, beides Damen liegen auf der Intensivstation. Es besteht keine direkte Lebensgefahr, aber das heißt nicht, dass es keine Komplikationen gibt. Wir müssen einfach abwarten...“ erklärte der Chefarzt. Monique verstand. „Wissen wir denn schon wer die Überlebenden sind?“ fragte sie weiter. „Die die uns sagen konnten, wer sie sind ja. Die Drei Schwerverletzten natürlich nicht. Das gleiche gilt für die Toten. Aber das ist Ihre Aufgabe. Ich muss mich um die Lebenden kümmern. Bitte haben Sie Verständnis, dass ich nicht mehr sagen kann. Hier ist meine Nummer. Melden Sie sich in drei Tagen wieder, bis dahin hoffe ich alle über den Berg bekommen zu haben...“ knurrte der Arzt. Monique sah ihn an. „Ich versuche nur meinen Job zu machen...genau wie Sie...und außerdem warten meine deutschen Kollegen auf Nachricht..“ erklärte sie ihm. Doch sie war nicht sauer auf ihn. Der Druck und der Stress war dem Mann in Weiß anzusehen. „Sagen Sie ihnen, dass es einen Absturz gab und die Überlebenden in guten Händen sind....“ schlug der Arzt vor und verschwand.


    Peter Wiesinger kam in Paris an und wurde von Monique de Lun´c in Empfang genommen. „Ich komme gerade aus dem Krankenhaus. Sie haben hoffentlich die Liste dabei, damit wir die Toten und die drei Schwerverletzten identifizieren können..“ gab sie zu verstehen. „Ich lasse sie mir faxen....ich wollte erst einmal nur hier her kommen und...“ erklärte Peter. Monique nickte. „Also gut... Wir haben die Toten in der Kapelle im Krankenhaus aufgebahrt. Gefunden wurden insgesamt 15 Tote...wir haben außerdem 52 Überlebende...sprich es waren 67 Personen an Bord. Ist das richtig?“ wollte Monique wissen. „Ja...das stimmt. Wissen Sie wer die Toten sind?“ wollte Peter wissen. „Nein...leider nicht. Viele sind bis zur Unkenntlichkeit verbrannt...“ gab Monique zu. „Was ist mit den Überlebenden?“ harkte Peter nach. „Nun....die die uns sagen konnten wer sie sind, waren kein Problem. Allerdings haben wir die Drei, die im Koma liegen und nicht ansprechbar sind. Da die Maschine explodiert ist, als sie abstürzte, waren keine Papiere sicher zu stellen. Deshalb hoffen wir auf Ihre Hilfe. Sie sollten die Liste sofort anfordern...“ bat Monique. Peter nickte. „Die Wrackteile sind übrigens bereits in eine der Werkstätten der Flugsicherheit gebracht worden. Das erste was unser Mann sagen konnte, ist das ein Blitz die Maschine getroffen hat.“ erklärte Monique weiter. „Ja...wir haben einen Notruf erhalten, dass sie in eine Gewitterfront geraten sind und danach war Funkstille...“ bestätigte Peter. „Nun wie gesagt….die Maschine sah sehr stark danach auch. Ein Wunder, das es überhaupt jemand überlebt hat.“ erklärte Monique weiter. „Können Sie mir was zu den Überlebenden sagen?“ wollte Peter wissen. „Sie leben…mehr nicht. Sie können sich ja wohl vorstellen, dass es schwerste Verletzungen sind, die die Überlebenden zum Teil haben. Was ich ganz sicher weiß ist, dass die Crew im Cockpit tot ist. Die Leichen waren bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Aber ich denke mal Sie wissen wer die Maschine geflogen hat.“ Kam leise von Monique. Peter nickte nur. „Ja…ich weiß. Was ist mit dem Rest der Crew?“ harkte er nach. „Weiß ich nicht genau….sehen Sie sich die Toten an. Sie werden zwar nicht viel erkennen, aber….drei von ihnen sind wie schon gesagt aus dem Cockpit stammen. Der Rest…ist noch nicht identifiziert…“ erklärte Monique erneut. Gemeinsam mit Peter ging sie in die Kapelle und er sah sich die Toten an.

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  • Für Ben und Semir endete der Tag und Semir ließ sich von Ben nach Hause fahren. Er lud ihn noch zu einem Feierabendbier ein und Ben nahm natürlich an. „Verdammt..ich versteh das nicht…warum meldet Carla sich denn nicht?“ fragte er leise. Andrea sah die Beiden an. „Semir….kommst du mal bitte..“ wandte sie sich an ihren Mann. „Ja sicher bin gleich bei dir.“ Gab er zurück und sah Ben an. „Jetzt wird sie mir sagen, dass sie mich liebt und dass es keinen besseren Mann für sie gibt..“ raunte er ihm zu. Ben lachte auf. „Wenn du dich da mal nicht irrst…das kann sie ja auch sagen, wenn ich dabei bin..“ grinste er nur. Semir ging hin. Ben nahm die Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein. „Semir….in den Nachrichten….da…da haben sie heute gesagt, dass ein Flugzeug abgestürzt ist. Von der Fluggesellschaft wo Carla arbeitet. Es ist ihr Flug….verstehst du..jetzt müssen wir versuchen es Ben schonend beizubringen…“ raunte Andrea ihrem Mann leise zu. „was????“ fragte Semir erstaunt. „Semir…sag es ihm…bitte….bevor er die Nachrichten sieht…bitte..“ kam von Andrea. Semir war geschockt. „Ja… sicher…ich….ich oh verdammt… ist es sicher, dass es Carlas Maschine ist? Ich meine es kann ja auch jede Andere sein..“ versuchte Semir. „Ich weiß es nicht…aber wenn, dann…“ fing Andrea wieder an, als ein Schrei von Ben erklang. Sofort rannte Semir hin. Ben stand vor dem Fernseher und sah wie gebannt auf die Flimmerkiste. Semir sah ebenfalls hin. Die Nachrichten liefen gerade. „Heute in den frühen Nachmittagstunden kam es zu einem Absturz über Frankreich. Der Flug mit der Nummer 825 wurde nach Auskunft der Flugsicherheit von einem Blitz getroffen als es auf dem Weg nach Spanien war. Das letzte Funksignal ging bei der Flugsicherung gegen 14:30 Uhr ein und es wurden sofort Rettungsmaßnahmen eingeleitet. Dennoch konnten 15 Personen nicht gerettet werden….“ Semir schaltete den Fernseher aus und machte einen Schritt auf Ben zu, der völlig erstarrt da stand und nun auf den dunklen Fernseher starrte.


    „Sie ist tot…“ stieß Ben nach einer Weile aus. Semir legte ihm die Hand auf die Schulter. „Ben…das wissen wir doch gar nicht. Es sind 15 Tote….und es waren sicher mehr an Bord…Vielleicht war es nicht der Flieger von Carla…“ versuchte Semir ihn zu beruhigen. Ben schüttelte den Kopf. „Nein….nein… es war ihr Flug… sie war in der Maschine und nun….ist sie tot….deshalb ging sie nicht ans Handy…sie ist Tot…“ weinte Ben und brach zusammen. Semir versuchte ihn zu halten und sah Hilfe suchend zu Andrea, die sich neben Ben kniete und ihn in den Arm nahm. „schhht….ist gut…Ben….sie muss nicht tot sein…sie kann auch unter den Lebenden weilen….beruhige dich doch….“ redete sie leise auf ihn ein. „sie ist tot….ich weiß es…ich fühle es….“ schluchzte Ben. „Andrea hat Recht…sie muss nicht tot sein….wir werden morgen vor Dienstbeginn zum Flughafen fahren und nachhören. Dann wissen wir mehr… du wirst heute bei uns bleiben…“ erklärte Semir. „Semir…die haben eine Notrufnummer eingerichtet um den Angehörigen zu helfen. Die Nummer hab ich neben dem Telefon liegen, seit ich von dem Absturz weiß. Semir nickte und stand auf. Er wählte die Nummer, die beim Telefon lag. Ben schien es nicht einmal mitzubekommen. Er saß völlig versunken in seiner Trauer auf dem Boden und weinte nur. „Ja…Semir Gerkan mein Name….es geht um den Absturz..eine Freundin von mir war an Bord und…“ erklärte Semir. „Ja…Verlobt….ja…Carla Maria Mercedes..sie war Stewardess an Bord…“ ging es bei Semir nach einer kurzen Pause weiter. Wieder musste er zuhören. „Aber… Sie müssen doch wissen…ob…ja…ja danke…“ Semir legte auf. „Es gibt 52 Überlebende. Davon sind 49 identifiziert worden. Drei von ihnen liegen im Koma. Sie sind extrem schwer verletzt und…ob sie es schaffen….“ Semir stockte. Ben sah ihn an. „Ist sie unter den Lebenden?“ fragte er leise. „Wir müssen uns gedulden…“ gab Semir die Worte der Person durch, mit der er eben gesprochen hatte. „Geduld? Semir..ich muss wissen ob sie lebt….ich muss es wissen ob…ob mein Leben auch vorbei ist…“ schluchzte Ben leise. „Ben…vor morgen können wir nichts unternehmen. Lass uns morgen mit der Chefin sprechen und dann fliegen wir gemeinsam nach Lyon und werden nachsehen. Ich sehe da keine Probleme…“ versuchte Semir. Ben nickte. Er nahm seinen Autoschlüssel und stand auf. „Wo willst du hin?“ fragte Semir ihn sanft und nahm den Schlüssel weg. „Ich will nach Hause…“ stieß Ben aus. „Nein…du wirst hier bleiben. Ben…ich lasse dich jetzt nicht allein. Du wirst hier schlafen…“ befahl Semir sanft und drückte Ben auf die Couch zurück. Ben sah ihn mit roten Augen an. „Warum….? Semir…sag mir warum?...“ weinte Ben weiter. „Was warum?“ harkte Semir sanft nach. „Warum darf ich nicht glücklich sein?“ vollendete Ben die Frage. Semir nahm seinen Partner in den Arm. „Hey…warte doch ab. Morgen wissen wir mehr..okay?“ bat er ihn. Ben nickte, doch beruhigen ließ er sich nicht wirklich. Semir hielt ihn ein Bier hin und Ben leerte die Flasche in einem Zug.

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  • Dr. Bonnet sah auf die Anzeigen der Überwachungsgeräte. Die Frau die vor ihm im Bett lag war gerade Ende zwanzig und hatte schwere innere Verletzungen. Sie mussten ihr die Milz entfernen, einen Riss in der Lunge flicken, sowie ein Stück der Rippe aus der Herzwand entfernen. „Hey..Mädchen…ich will das du kämpfst verstehst du…kämpfe….“ sprach er mit der Patientin. Die Beatmungsmaschine tat einwandfrei ihre Pflicht und auch das Piepen des EKGs war monoton und erklang in einem gleichbleibenden Abstand. „So ist es gut…..und so will ich es auch morgen wieder haben…“ lächelte er und wandte sich dem nächsten Bett zu. Hier lag ebenfalls eine junge Frau. Leider gab es hier kaum Chancen, die Frau durch zu bekommen, denn die Haut der jungen Frau war fast zu 60% verbrannt. Bei ihr erwischte Dr. Bonnet sich, dass er ihr den Tod am liebsten leichter gemacht hätte. Diese Frau würde wenn sie wach wäre unsagbar starke Schmerzen erleiden. Das Gesicht war kaum als ein solches zu erkennen. Auch der Rest des Körpers glich eher einem Trümmerfeld. Doch auch in solchen schweren Fällen, dürfen die Ärzte das Leiden der Personen nicht beenden. Sie mussten alles tun, was sie konnten um die Person am Leben zu erhalten. Es zerriss Bonnet das Herz, zu sehen wie die Maschinen diesen Menschen am Leben erhielten. „Es tut mir Leid…du warst sicher eine sehr hübsche Frau gewesen…“ sagte er leise. In diesem Augenblick spielten die Geräte verrückt. Bonnet sah dass die Herzfrequenz absackte und er überlegte, ob er das Leben verlängern sollte. Was würde es bringen? Die Chance die Frau durch zu bekommen war so gering, dass es vermutlich besser wäre, wenn er sie ganz einfach gehen lassen würde. Er sah auf die Frau und glaubte sie lächeln zu sehen, während die Maschine bereits warnende Töne von sich gab. Nur wenige Minuten später kam nur noch ein langer Ton. Erst jetzt kam eine Schwester ins Zimmer. „Doktor?“ fragte sie. „Es ist okay…sie ist soeben entschlafen..“ sagte er leise.


    Am nächsten Morgen rief Semir Kim Krüger an und erklärte ihr den Sachverhalt. „Semir….was glauben Sie denn ausrichten zu können, wenn Sie in Frankreich sind?“ wollte sie wissen. „Dass wir feststellen, das Frau de Cossa noch lebt. Ben braucht die Gewissheit…“ erklärte Semir weiter. „Wäre es nicht besser, wenn wir abwarten, bis die Toten und die Überlebenden nach Deutschland gebracht werden? Ich halte es für besser, keine Pferde scheu zu machen…“ reit Kim. „Und es ist sicher besser für Sie, für Ben und für die Überelbenden. Ich werde mich erkundigen wann die Personen überführt werden.“ Versprach sie noch. „Chefin…Ben ist völlig am Ende. Er wird so nicht arbeiten können. Nicht ohne die Gewissheit…bitte…ich will doch nur diesen einen Tag…“ bettelte Semir regelrecht. „Semir nein…! Sie und Ben werden nicht fliegen. Kommen Sie beide zum Dienst und ich werde die Psychologin informieren, damit Ben Hilfe bekommt.“ befahl Kim. „Chefin…er braucht keine Psychologin, sondern eine Antwort ob seine Freundin noch lebt! Bitte…..“ flehte Semir weiter. Doch Kim ließ sich nicht erweichen. Andrea legte ihm die Hand auf die Schulter. „Semir…ich weiß das du Ben helfen willst, aber ich gebe Kim Recht. Ihr würdet vermutlich nicht einmal zu den Überlebenden kommen, weil zunächst die Familienmitglieder Vorrang haben. Wartet bis sie in Deutschland sind. Die Fluggesellschaft wird aber sicher vorher wissen, wer überlebt hat und wer nicht. Die haben doch ihre Listen und können dort sicher abstreichen, wer…“ meinte Andrea nachdenklich. Semir nickte resignierend. Bei dieser Erklärung konnte er keine Gegenargumente finden. „Ich werde mit Ben gleich aber zum Flughafen fragen und uns dort erkundigen…“ stimmte Semir zu. „wo ist Ben eigentlich? Schläft er noch?“ hängte er an. Andrea zog die Schultern hoch. „Ich weiß nicht…hab nicht nachgeschaut. Weck du ihn doch“ bat sie ihn. Semir stand auf und ging ins Gästezimmer. Er klopfte an und öffnete die Tür. „Ben?“ fragte Semir. ES kam keine Antwort. Semir betrat das Zimmer aber von Ben war nichts zu sehen. Semir ging ins angrenzende Bad. Auch hier war Ben nicht. Er ging ins Wohnzimmer. Auf dem Tisch lag der Autoschlüssel des BMWs aber der von Ben fehlte. „Verdammt…. Er ist weg. Hoffentlich macht er keinen Blödsinn….“ murmelte er nachdenklich. „Wo könnte er hin sein? Meinst du er …?“ fragte Andrea. „Nein..ich denke er ist zum Flughafen. Ich fahre sofort hinterher.“ Bestimmte Semir und verschwand ohne Frühstück zum Flughafen.

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Ben kam zur gleichen Zeit am Flughafen an und fragte sich zur Fluggesellschaft von Carla durch. Der Mann der ihm empfing war Wolfgang Hilgers. „Ich vertrete Herrn Wiesinger, der sich gerade in Lyon aufhält. Was kann ich für Sie tun?“ wollte der Mann wissen. „Ben Jäger… Ich bin der Verlobte von Carla Maria Mercedes de Cossa….“ stellte Ben sich vor und reichte dem Mann die Hand. „Oh….ähm….kommen Sie doch bitte mit…“ bat Hilgers. „Ich will wissen ob Carla zu den Überlebenden gehört..“ stieß Ben leise aus. Hilgers sah ihn mitleidig an. „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Herr Wiesinger wird sich bestimmt in Kürze melden. Sie müssen bis dahin Geduld haben.“ erklärte der Mann. „Ich muss es wissen….wer sind die Toten? Wissen Sie Namen? Irgendwas….bitte..ich muss es wissen…“ flehte Ben regelrecht. „Es tut mir Leid…ich kann ihnen nichts sagen. Sie müssen sich leider wie die Anderen gedulden…“ kam erneut von Hilgers. „Herr Hilgers…ich bin keiner der Anderen..ich gehöre der Polizei an und ich fordere von Ihnen die Bekanntgabe, ob meine Freundin es geschafft hat oder nicht.“ fauchte Ben wütend. Wolfgang Hilgers sah ihn freundlich an. Vermutlich hatte er bereits mehrfach mit Menschen zu tun gehabt, die aus Sorge brüllten und unbeherrscht waren. „Herr Jäger…es ist mir ziemlich egal ob Sie bei der Polizei sind oder nicht. Es sind insgesamt drei Stewardessen im Flugzeug gewesen.. Carla, Isabella und eine Aushilfe einer anderen Fluglinie… Ich kann es Ihnen nicht sagen. Meine Frau, Isabella war auch auf diesem Flieger und ich weiß nicht einmal ob sie dabei ist. Bitte verstehen Sie mich doch…die Informationen sind noch nicht da…“ erklärte er erneut. Es klopfte und direkt ging die Tür auf. „Ich hab einen Termin…kommen Sie bitte später…“ forderte er den Mann auf, der gerade eintrat. „Semir? Was machst du denn hier?“ unterbrach Ben ihn. „Entschuldigen Sie…ich bin der Kollegen von Herrn Jäger. Mein Name ist Semir Gerkan“ stellte sich der Mann vor. Hilgers nickte. „Okay…ich habe Ihrem Kollegen bereits gesagt, dass ich nichts sagen kann. Wir sind noch völlig unwissend. Das einzige was sicher ist, ist dass die Maschine von einem Blitz getroffen wurde und dicht bei der Stadt Lyon aufgeschlagen ist. Zum Glück im unbewohntem Gebiet. Wir haben 52 Überlebende und davon liegen drei im Koma. Außerdem sind 15 Todesopfer zu beklagen…“ kam erneut von Hilgers. Semir nickte und legte Ben die Hand auf die Schulter. „Ben…komm…wir müssen..“ bat er. Ben nickte leicht und erhob sich. Noch einmal wandte sich Semir an Hilgers. „Wenn Sie wissen, wer überlebt hat…würden Sie mich dann bitte informieren?“ bat er. Hilgers nickte und nahm seine Visitenkarte. Auf der Straße sah Semir Ben an. „Ich sagte doch, dass wir es gemeinsam machen. Warum fährst du allein?“ fauchte er seinen Partner an. Es klang jedoch eher Besorgt als wütend. „Semir…ich wollte doch nur Gewissheit. Ich muss es wissen…ich muss einfach, verstehst du mich denn nicht?“ wollte Ben wissen. „Du wirst es erfahren….aber du musst dich gedulden. Ich gehe davon aus, dass die Leute alles tun um es bald zu erfahren.“ Beruhigte Semir ihn. „ich muss nur wissen, ob mein Leben sich noch lohnt.“ Kam leise von Ben. „Ben…das Leben lohnt sich. Sie ist sicher unter den Lebenden. Die Chancen stehen doch verdammt gut…“ redete Semir auf ihn ein.


    Wolfgang Hilgers sah den Männern nach. Er konnte den jungen Mann sehr gut verstehen. Auch er hielt die Ungewissheit nicht aus ob seine geliebte Frau Isa unter den Lebenden war, oder unter den Toten. Hoffentlich meldete sich Peter bald. Wie Gedankenübertragung klingelte das Telefon. Wolfgang meldete sich. „Peter hier…Wolfgang…ich…ich habe die Liste. Unter den Toten sind die Cockpitcrew und auch Frank ist tot. Der Rest sind Passagiere. Verstehst du Passagiere. Weder Carla noch Isabella sind unter den Toten…“ stieß Peter aus. Wolfgang schloss erleichtert die Augen. „Danke….danke….das ist die beste Nachricht….“ stieß er aus. „Die meisten sind leicht verletzt, was wenn man sich die Maschine ansieht, ein Wunder ist. Carla und Isabella sind schwer verletzt. Sie gehören zu den Beiden, die im Koma liegen. Jana…die Aushilfe…ist ihren Verletzungen erlegen. Aber wir wissen wer alles überlebt hat. Die Liste hab ich dir bereits aufs Fax gelegt. Bitte gib den Angehörigen Bescheid.“ bat Peter. „Das werde ich tun. Die laufen mir eh schon die Türen ein. Peter…wie sieht es bei den Verletzungen aus? Ich meine….die Chance, dass Isabella und auch Carla es überleben?“ wagte Wolfgang zu fragen. Peter schwieg zunächst. „Das wird sich in dieser Nacht zeigen. Aber die Ärzte sind sehr zuversichtlich.“ erklärte sein Kollege. „Ich danke dir…wann bist du zurück?“ harkte Wolfgang nach. „Ich kann hier nicht mehr viel machen. Ich denke morgen werde ich wieder im Büro sein. Ich werde morgenfrüh nur kurz zu Carla und Isabella gehen und sehen wie es ihnen geht…“ versprach Peter. „Gib Isa einen Kuss von mir….bitte und sag ihr, dass ich sie liebe…“ bat Wolfgang. Peter versprach es. Langsam ließ Wolfgang den Hörer sinke. Tränen der Erleichterung liefen ihm über das Gesicht und das erste Mal seit langem betete er zu Gott, das Isabella und auch Carla es schafften, die schweren Verletzungen zu überstehen. Er musste Gerkan anrufen und ihm mitteilen, dass Carla lebte…doch in seiner Verfassung fand er die Karte nicht. Zu sehr war er selbst mit sich beschäftigt

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  • „Meine Herren! Kommen Sie bitte zu mir!“ forderte Kim die Beiden auf, als sie das Büro betraten. Semir nickte und zog Ben mit. „Setzen Sie sich..“ befahl Kim. „Herr Jäger…ich weiß dass Sie im Augenblick viel durchmachen. Dennoch muss ich Sie bitten Ihren Dienst aufzunehmen. Wenn Sie wollen können Sie unsere Psychologin aufsuchen. Sie wird ihnen sicher helfen können, die schwere Zeit zu überstehen.“ erklärte Kim. Semir sah abwechselnd zu Kim und zu Ben. Er wusste, dass Kim es nur gut meinte, aber Ben wird es sicher als ein Angriff sehen. Und so war es auch. Ben sah Kim an. „Das ist ja auch so einfach für Sie…ich verliere meine zukünftige Frau und Sie verweisen mich auf die Psychologin…ganz toll..wirklich…absolute Klasse…“ fauchte er sie an. Semir sah ihn warnend an, doch Kim winkte ab. Sie verstand sehr wohl was in Ben vorging. „Also gut…Herr Jäger. Sie scheinen nicht diensttauglich zu sein. Ich beurlaube Sie für den Rest der Woche…“ erklärte Kim. Ben sah sie an. „Sie ….suspendieren mich?“ harkte er nach. „nein…ich sagte Sie werden beurlaubt. Und damit Sie keine dummen Sachen machen, wird Herr Gerkan auf Sie aufpassen…. Aber ich will Sie beide am Montag wieder hier sehen…“ befahl sie lächelnd. Ben nickte. Er schien den Sinn der Worte nicht zu begreifen und stand auf. „Alles klar!! Dann kann ich ja wohl nach Hause gehen…nett, dass sich alle daran ergötzen, wenn ich …“ fluchte er und verließ das Büro. Die Tür fiel lauter ins Schloss als nötig. „BEN!!“ rief Semir hinterher. Kim sah ihn an. „Wie sehen Sie seine Psyche?“ wollte sie wissen. „Er wird Dummheiten machen…. Ich würde es gern verhindern. Wir dürfen ihn jetzt nicht allein lassen…er ist völlig am Ende…“ erklärte Semir nervös. „Also gut…Passen Sie gut auf ihn auf….Aber ich will informiert werden. Sie bekommen einen Sonderauftrag von mir…“ erklärte Kim und machte eine Pause. Semir sah sie erschrocken an. „Aber Chefin…. Sie sagten doch, dass ich….?“ Fragte er nach. Kim nickte. „Ja…natürlich. Sie werden mit Ben nach Lyon fliegen und sich nach der Frau erkundigen. Ihre aktuellen Fälle können Sie an Herzberger und Bonrath übergeben. Ich werde das mit den Beiden klären. Halten Sie Ben von Dummheiten ab…“ endete die Erklärung von Kim. Semir strahlte. „Danke Chefin….danke….ich muss los…“ Semir sprang auf und rannte aus dem Büro. Doch Kim hielt ihn erneut zurück. „Sie haben was vergessen..“ lächelte sie und hielt ihm einen Umschlag hin. „Was ist das?“ fragte er und nahm ihn. „Ihre Tickets….der Flieger geht in vier Stunden…“ gab Kim bekannt. Er verließ ihr Büro und ging zu Ben, der in ihrem eigenen Büro saß. Er hatte seinen Kopf mit den Händen abgestützt und sah einfach nur aus dem Fenster. „Komm Partner…wir haben zu tun…“ murmelte Semir. „ich bin suspendiert…“ kam leise von Ben. „Nein.. du bist beurlaubt und in vier Stunden geht unser Flieger nach Lyon.“ erklärte Semir. Ben sah ihn an. „wie war das?“ fragte er heiser. „Wir fliegen nach Lyon. Die Chefin hat uns die Tickets spendiert und den Flug gebucht. Und nun komm…wir müssen noch packen..“ befahl Semir. Ben vergaß was eben im Büro von Kim passiert war und stürmte wieder hinein. Kim erschrak. Ben kam auf ihr zu und umarmte sie. „Danke…danke…danke..“ stieß er aus und Tränen liefen wie von selbst. „Schon gut. Ich hoffe nur, dass Sie ihre Freundin finden und das sie lebt…und nun guten Flug.“ kam peinlich berührt von Kim.


    Während Semir und Ben nach Lyon flogen fuhr Peter Wiesinger erneut ins Krankenhaus. Er durfte zu Isabella und Carla die auf einem Zimmer lagen. Immer noch lagen beide im Koma und waren nicht ansprechbar. Der Doktor kam hinzu. „Herr Wiesinger…die Damen haben die Nacht ruhig überstanden. Es ist alles in Ordnung. Sie werden sicher bald wieder gesund werden. Allerdings wird die Dame links von Ihnen nicht mehr laufen können. Die Wirbelsäule ist angebrochen und wir konnten leider nichts tun, außer dass wir den Bruch richten konnten. Die Nerven sind stark geschädigt worden. Es gibt zwar manchmal der Fall, dass die Personen dennoch laufen wieder lernen, aber sie kann auch im Rollstuhl noch alt werden. Und manchmal passieren ja auch Wunder…“ erklärte der Arzt. „Sie ist verheiratet und wollte Kinder haben. Sie wollte nicht mehr fliegen…“ erklärte Peter, der von Isabellas Wunsch nach Kindern wusste. „Nun das ist doch okay…die Querschnittlähmung wird das nicht verhindern. Sie kann Mutter werden. Aber sie muss sich jetzt erst einmal Zeit lassen.“ erklärte der Arzt. Peters Blick wanderte zu Carla. „Wie sieht es bei ihr aus?“ wollte er wissen. „Schwer zu sagen. Sie hat einige Rippen, die Beine und die Arme gebrochen. Mehrere Quetschungen. Wir müssten ihr die Milz entfernen und einen Riss in der Leber reparieren. Aber die Wirbelsäule ist unverletzt. Auch hat sie keine Brandwunden davon getragen, weil sie aus der Maschine geschleudert wurde und in einem Heuhaufen, welches den Fall abgemildert hat. Auch der Kopf scheint bei beiden Damen nicht geschädigt zu sein. Zumindest nicht so extrem dass man sich dort Sorgen machen müsste. Aber das Endresultat wird uns erst klar werden, wenn die Damen aufwachen. Und das kann leider noch ne ganze Weile dauern.“ Erklärte Dr. Bonnet. „Können sie denn nach Deutschland überführt werden?“ wollte Peter wissen. „Das kann ich auch erst nächste Woche sagen. So lange müssen sie hier bleiben.“ Bestimmte Dr. Bonnet. Peter nickte. Er sah in die Gesichter seiner Kolleginnen. Beide waren extrem geschwollen und blau unterlaufen. „Ich hoffe die Beiden werden bald wieder aufwachen…“ sagte Peter leise. „Sie sollten nach Deutschland zurück fliegen und die Angehörigen davon unterrichten..“ lächelte Bonnet. Peter nickte erneut. „Sie haben Recht. Mein Flug geht in zwei Stunden. Ich hoffe nur, das die Beiden es schaffen..“ lächelte Peter nervös und verließ das Krankenhaus. Er checkte ein und flog nach Köln zurück.

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