Die lebende Tote

  • „So.... ich hoffe diese Nacht wird genauso ruhig wie die letzte“ meinte Ben als er Semir gegenüber saß. Dieser nickte nur und las in seinem Magazin weiter. „Hey... was liest du denn da?“ wollte Ben wissen und ging aus Semirs Seite. Dieser schaute nur kurz hoch. „Ach das ist so eine Autozeitschrift. Die hat immer die besten Autos im Test und nun ja.... ich meine ich würde mir nie so eine Karre kaufen aber sie gefallen mir halt.“ erklärte Semir. Ben sah auf die Seite. „Whow.... ein toller Schlitten.... Maserati.... tja den werden wir uns eh nie leisten können.“ meinte Ben nur und überflog die Zeilen. „Hat aber gute Kritik.“ nickte er anerkennend. Semir sah ihn an. „Na das ist aber auch ein Toller Wagen.....“ meinte er nur. Ben sah aus dem Fenster. „Wollen wir unsere nächste Runde machen, oder bleiben wir hier? Es schüttet aus Kübeln.“ fragte er. Semir zuckte mit den Schultern. „Bei dem Wetter würde ich am liebsten im Büro bleiben, aber das geht nun mal nicht. Es sind vermutlich wieder ein paar Verrückte unterwegs, die genau dieses Wetter ausnutzen um eine Wettfahrt zu veranstalten. Du weißt doch genau, dass es in den letzten Monaten einige solcher Rasereien gegeben hat. Bisher zum Glück ohne Toten, aber das kann sich schnell ändern.“ Meinte Semir und griff zu seiner Jacke. Er sah seinen jungen Partner an. „Willst du fahren?“ fragte er. Ben sah ihn irritiert an. „Was? Deinen Wagen? Den BMW?“ fragte er erstaunt. Semir nickte. „Bisher hast du ja noch keinen Wagen. Der Mercedes kommt erst Montag aus der Werkstatt und bis dahin ist mein Dienstwagen auch dein Dienstwagen...“ grinste Semir und warf ihm den Schlüssel zu. Ben fing ihn geschickt auf.


    „Katrin.... versteh doch, es ist die einzige Möglichkeit an Geld zu kommen. Ich muss es tun. Du weißt ich liebe dich .... aber für mich ist die Firma alles, was ich habe und dafür müssen wir Opfer bringen.“ sagte er und hob das Messer. Sie sah ihn ängstlich an. „Paul! Bitte tu es nicht... denk doch an Lisa... sie braucht mich... bitte .... tu es nicht...“ weinte und flehte sie. Doch ihr Mann schien das nicht zu beeindrucken..... Er hob das Messer und stach zu. Immer wieder ließ er das Messer in den Körper der Frau fahren. Blut spritze auf seine Kleidung, an die Wand. Der Mann hatte den Hang zur Realität verloren. Nach schier unendlich dauernden Minuten höre er auf und ging ins Bad. Er wusch sich die Hände und das Messer ab. Ging anschließend ins Wohnzimmer und legte seine tote Frau in den am Boden ausgebreiteten Müllsack. Er verschnürte ihn und brachte ihn zum Wagen, fuhr weg. Nur eine Stunde später saß er vor seinem Fernseher und öffnete eine Flasche Bier. So als wäre nichts gewesen.....


    „Mann, was für eine Schnulze. Der Typ ist ja völlig durchgeknallt. Also ob die Polizei so blöd ist und nicht dahinter kommt, dass er nur die Versicherung kassieren will. Der ist im Nullkommanix im Knast. So was würde es im wahren Leben nie geben ....“ lachte Jaqueline und schaltete den Fernseher ab. Rolf saß neben ihr. „Das ist es...“ stieß er aus. Jaqueline sah ihn an. „Was meinst du?“ wollte sie wissen. „Na... unsere Lösung. Für unsere Probleme. Sieh mal genau wie bei dem Mann eben im Fernsehen, geht es uns doch derzeit. Hey... nur keine Angst.... ich will dich ja nicht umbringen. Aber die Summe der Lebensversicherung von dir, könnte uns tatsächlich aus den Miesen holen. Ich meine.... wenn du offiziell als Tot giltst dann bekommen ich die fünfhunderttausend und kann die Firma von Papa sanieren. Du veränderst dein Aussehen... deine Haare... irgendwas. Jeder der dich nicht kennt, wird nicht wissen das du es bist. Wir werden uns dann erneut kennen und natürlich lieben lernen und heiraten.“ Dachte er laut nach. Jaqueline lachte. „Du bist ja verrückt!“ stieß sie kichernd aus. Noch ahnte sie nicht, dass genau so eine Idee im Kopf ihres Mannes reifte.

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  • Doch noch jemand hatte die gleichen Gedanken. Yvonne die angehende Schwägerin von Jaqueline. Yvonne sah Rudolf an. „Wann übernimmst du eigentlich die Firma von deiner Schwester? Ich habe keinen Bock, das ihr Mann mich ständig anmacht und glaubt ich würde ihn lieben. Weißt du eigentlich wie ekelhaft das ist mit ihm zu schlafen?“ fauchte sie ihn an. Rudolf nahm sie in den Arm. „Das geht erst wenn sie tot ist. Meine Eltern haben ihr die Firma vermacht und mir nur einen geringen Bargeldbetrag. Und der wird von ihr verwaltet, damit ich nicht alles ausgebe.“ Gab er von sich und wollte sie küssen. „Man… deine Schwester ist gerade mal fünfunddreißig. Die gibt den Löffel nicht so schnell ab! Es sei denn….“ dachte sie laut nach. Rudolf sah sie erschrocken an. „Was? Was redest du denn da?“ fragte er irritiert. Yvonne lachte. „Ja meinst du ich warte noch dreißig Jahre? Ich will jetzt das Leben genießen. Nicht erst wenn ich alt und grau bin.“ begehrte sie auf. Rudolf nickte. „Ja ich weiß….aber willst du sie umbringen, oder was?“ lachte er plötzlich. Yvonne sah ihn ernst an. „Wenn es sein muss, ja…“ sagte sie bestimmt. Rudolfs Lachen verstummte. „Du bist wahnsinnig….“ Stieß er aus. Yvonne stand auf. „Meinst du wirklich? Wir werden es ja sehen. Bist du sicher, dass du als Alleinerbe der Firma dastehst? Nicht das sich dieser Rolf alles unter den Nagel reißt“ Yvonnes Stimme klang verächtlich. „Hey… beruhige dich mal… wir kriegen das schon hin und ja… ich bin der Erbe der Firma. Rolf bekommt lediglich den Pflichtteil wenn Jacki stirbt.“ gab er zu. Yvonne sah ihn an und küsste ihn. „Dann mach dich auf dein Leben als Millionär bereit.“ sagte sie leise.


    Ben und Semir kamen nach zwei Stunden zurück zur PAST. „So.... das war die letzte Tour für heute. Mann noch drei Stunden und wir haben Feierabend.“ stöhnte Ben. Semir grinste. „Du hast wohl noch nicht sehr oft Nachtdienst gehabt, was?“ fragte er. Ben schüttelte den Kopf. „Nein... Bereitschaft ja... aber bisher konnte ich mich immer vor dem regelmäßigen Nachtdienst drücken.“ gab Ben zurück. „Nun ja... ist ja nicht viel zu machen. Hast du die Berichte fertig?“ wollte Semir wissen. Ben sah ihn an. „Wieso Berichte? Ich meine ich hab letzte Woche geschrieben... du ist doch dran.“ kam erstaunt von ihm. Semir grinste. „Ach echt? Hab ich doch glatt vergessen.“ lachte er. Ben schüttelte nur den Kopf. Der Rest der Schicht ging sehr ruhig von statten so konnten sich die beiden Kommissare die zeit mit der Playstation vertreiben. „Bin ich froh, wenn ich im Bett liege...“ stieß Ben aus, als sie endlich auf dem Heimweg waren. Semir nickte nur. „Ja verstehe ich voll und ganz. Ich werde mich auch direkt lang machen. Wie gut, das Andrea mit Aida bei ihrer Freundin zum spielen sind. Dann kann ich direkt pennen und muss nicht erst darauf warten, das die beiden in den Garten gehen.“ dachte er laut. Ben grinste nur. Er schloss die Augen und ließ sich von Semir nach Hause fahren.

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  • Rolf lag wach im Bett und sah seine Frau an. Selbst wenn sie schlief, sah sie wunderschön aus. Er verfluchte den Tag als er sie mit Yvonne betrogen hatte. Sie wusste es zwar nicht, aber sein schlechtes Gewissen plagte ihn. Jacqueline schlug die Augen auf. „Hey… du bist ja schon wach…“ sagte sie verschlafen. Rolf nickte. „Und was machst du?“ fragte sie erstaunt. „Ich beobachte dich, wie du schläfst. Du siehst einfach schön aus. Ich liebe dich, Jackie…“ Er nahm sie in den Arm und drückte sie fest an sich. Jacqueline ließ es zu. „Hey… hast du noch ein schlechtes Gewissen? Was ist denn los? Soll ich Frühstück machen oder warum schaust du mich so an.“ lächelte sie. „Ich liebe dich einfach nur…. Und es gibt für mich nichts Schöneres als dich im Schlaf zu beobachten.“ gab er zu. Sie lachte hell auf. „Du bist ja richtig romantisch. Na komm du Tiger…. Ich liebe dich auch und nun zeig mir, dass du es ernst meinst und mach du heute mal Frühstück.“ neckte sie ihn. Er nickte. „Gern mein Schatz. Wann musst du in der Firma sein?“ wollte er wissen. „In zwei Stunden. Ich habe da einen wichtigen Termin. Aber es wird sicher nicht lange und ich bin mittags wieder daheim. Und du?“ Er arbeitete in ihrer Firma als Personalleiter. „Ach weißt du… ich habe da einige Probleme mit meinem Boss. Aber das regele ich schon. Schließlich muss ich mir nicht alles sagen lassen..“ grinste er. Sie gab ihm einen liebevollen Klaps ins Gesicht. „Werde nicht frech, sonst lasse ich dich vom Personalleiter rauswerfen.“ gab sie lachend zurück. Jetzt waren sie schon sechs Jahre verheiratet und immer noch so glücklich wie am Anfang. „Aber weißt du was… das was du da gestern von dir gegeben hast…“ sagte sie leise. Rolf lachte. „Hey… das war doch nur so ein Gedanke. Aber du hast Recht. Es ist ein verdammt blöder Gedanke. Ich würde dir nie etwas antun.“ Er zog sie an sich und küsste sie. „Wir schaffen es auch ohne diesen Betrug.“ sagte er anschließend. Sie nickte nur. „So und nun ab…. Dein Boss mag es nicht, wenn du zu spät kommst.“ hauchte sie ihm ins Ohr.


    Jaqueline und Yvonne kannten sich aus der Firma. Yvonne war die Sekretärin von Rolf, der nach dem Tod seines Schwiegervaters hatte sie die Firma übernommen. Jaquelines Mutter nahm das nicht wahr. Sie war mit fünfundachtzig zu einem Pflegefall geworden und in einem der nobelsten Seniorenheime in Köln untergebracht. Alzheimer hatte die Frau bereits soweit geistig verändert, dass sie nur dahin vegetierte. Jaqueline besuchte sie jeden Tag, doch es wurde immer schlimmer und sie weinte jedes Mal weil ihre Mutter sie nicht erkannte und sie regelrecht aus dem Zimmer werfen lies. Rolf ließ es nicht kalt. Er hatte alles versucht seine Schwiegermutter zu helfen, doch bei Alzheimer waren die Ärzte hilflos. Er hätte alles Geld geben um Jacquelines Mutter zu helfen, doch es ging einfach nicht. Seine Gedanken liefen dahin, sogar die Firma zu verkaufen. Jacqueline wusste genau, dass ein tiefes Band der Zuneigung zwischen Rolf und ihrer Mutter waren und er sicher sehr damit zu kämpfen hätte, wenn sie nicht mehr war. Doch auch Jaqueline hatte die Angst, ihre Mutter auf dem letzten Weg zu begleiten.

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  • Der nächste Abend kam und Semir wartete auf Ben, der sich verspätete... wieder gingen seine Erinnerungen zu Tom, der ein notorischer Spätkommer war. Semir schmunzelte leicht. Ben schien viele Eigenarten an sich zu haben, die ihn an Tom erinnerten. Aber er hatte auch etwas von Jan, der sich ein wenig in den Vordergrund stellen wollte. Es war eine gesunde Mischung doch auch negatives konnte Semir feststellen. Ben war sehr schnell auf die Palme zu bringen. Er konnte seine Wut schwer kontrollieren, was ihn wiederum an Chris erinnerte. „N’ Abend!“ wurde er aus den Gedanken gerissen. Ben stand im Rahmen und sah ihn an. „Was ist?“ wollte er wissen. Semir grinste nur. „N’abend... nichts... wirklich. Ich dachte nur gerade an die Vergangenheit und wie sehr du mich an sie erinnerst.“ erklärte Semir. Ben verstand nicht wo wirklich. „Ich erinnere dich an deine Vergangenheit?“ fragte er deshalb. Semir nickte. „Ja... du bist eine halbe Stunde zuspät. Das hatte bisher nur einer der vorherigen Partner gemacht...mein bester Freund... Tom...“ Ben hörte das Semirs Stimme traurig wurde. Obwohl es jetzt schon zwei Jahre her war, brachte die Erinnerung an Tom Kranich die Traurigkeit wieder. Ben nickte. „Hey... ich versuch mich zu bessern, okay....?“ fragte er. Semir lachte bitter. „Nein... schon gut... irgendwie tut es sogar gut, wenn du diese Eigenart hast...“ meinte er nur. Ben lächelte. „Also gut... was machen wir?“ kam von ihn um Semir auf andere Gedanken zu bringen. „Als erstes trinken wir zunächst einmal Kaffee... ich habe heute noch keinen bekommen und allein wollte ich mir keinen machen. Aida ist krank und Andrea hat alle Hände voll damit zu tun.“ erklärte er. Ben nickte. „Mach ich oder du?“ wollte er wissen. Semir sah ihn an. „Ich glaube meinen Kaffee würdest du nicht trinken... weil entweder steht der Löffel drin, weil er zu stark ist, oder aber er verbiegt sich, weil da mehr Wasser drin ist als Kaffee. Also besser du machst ihn, Ben. Aber ich probiere natürlich als erster“ lachte Semir. Ben verschwand in die Küche.


    Einige Tage später am frühen Morgen. Rolf war bereits in der Firma und ihr Bruder Rudolf kam zu ihr. Jaqueline öffnete die Tür ohne jeden Argwohn. „Rudi? Was machst du denn hier?“ fragte sie erstaunt, denn normalerweise besuchte sie ihr Bruder nur, wenn er Geld braucht. Das fiel ihr direkt ein. „Wie viel willst du diesmal?“ stöhnte sie. Rudolf sah sie an. „Also wirklich Schwesterchen…. Darf ich dich nicht einmal so besuchen, ohne dass du Hintergedanken hast?“ kam von ihm tadelnd. Sie sah ihn an. „Ich kenne dich Rudi. Und es ist sicher nicht Nächstenliebe. Also wie viel willst du?“ sprach sie forsch weiter. „Ich will alles!“ kam von Rudolf und Jaqueline spürte das eine Bedrohung von ihrem Bruder ausging. „Was soll das? Was hast du vor?“ kam ängstlich von ihr und sie wich vor ihm zurück. Er hob seine linke Hand, die er bisher hinter dem Rücken hatte und Jaqueline sah den Baseballschläger. Doch bevor sie sich in Sicherheit bringen konnte, schlug Rudolf zu. Er traf sie an der Schläfe und Jaqueline wurde bewusstlos. Verächtlich lachte er, zog seine Schwester hoch und bracht sie zum Auto, welches vor der Tür stand. Er setzte sie auf den Beifahrersitz und fuhr los. An seinem Ziel, eine abschüssige Strecke der A4 wo er geplant hatte den Wagen in den kleinen aber recht tiefen See zu versenken positionierte er sie am Steuer. „So….ich habe immer gesagt, das Beruhigungsmittel nicht gut für dich sind, Schwesterchen. Schon gar nicht wenn man sich dann hinters Steuer setzt. Aber nun ist es nicht zu ändern. Wünsche dir einen schönen Tod.“ lachte er gemein. Dann gab er kurz Gas und schlug die Tür zu. Der Wagen kam in Fahrt. Er selbst wartete bis der Wagen wie gewollt die Leitplanke durchbrach und runterstürzte. Dann hielt ein Wagen neben ihn und er erkannte Yvonne am Steuer. Er stieg ein und sie fuhren los. Der Plan war perfekt. Nun musste er nur noch warten bis Rolf zur Polizei ging und eine Vermisstenanzeige machen. Yvonne riet ihm eine Woche mindestens abzuwarten.

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  • Tagesdienst wieder anzunehmen. Nach einem freien Wochenende trafen sie sich frisch erholt im Revier. „Auf geht’s!“ meinte Ben nur und hob seine Schlüssel hoch. Semir sah ihn an. „du hast deinen eigenen Dienstwagen bekommen... sehr gut... Dann werde ich ihn mal einfahren.“ meinte er grinsend und griff nach dem Schlüssel. Ben zog die Hand schnell weg. „Denkste! Ich fahre... Schließlich will ich eine Weile was von meinem Wagen haben.“ erwiderte er. Semir sah ihn enttäuscht an. „Wieso? Ich meine... ich habe seit gut zwei Wochen keinen Wagen mehr kaputt gemacht. Also kannst du mir doch vertrauen.“ beschwerte er sich lachend. Ben schüttelte den Kopf. „Eben drum. Ich will einfach nicht, dass mein Wagen als erstes kaputt geht. So und nun ab“ Sie verschwanden aus dem Revier und fuhren auf die A4. Die Fahrt verlief ruhig und Ben konzentrierte sich auf den recht spärlichen Verkehr. „Was macht Aida? Ist sie wieder gesund?“ wollte er wissen. Semir zog die Schultern hoch. „Es geht ihr besser. Aber gesund ist sie noch nicht. Scheint ein Virus zu sein. Andrea ist völlig fertig, weil Aida ein schwieriger Patient ist. Frag mich woher sie dieses aufmüpfige hat.“ tadelte Semir seine Tochter.


    Jaqueline kam zu sich und sah sich verwundert um. Wieso war sie im Auto? Was war denn passiert? Sie stieg aus und spürte Schmerzen. Verwundert nahm sie ihre Hand und fuhr mit ihr über die Stirn. Dann sah sie die Hand an. Sie war blutig. Jaqueline ging zur Straße und sah sich um. Sie hatte nur ihre Jeans und ein Shirt an. Wie kam sie hier her? Sie konnte sich nicht erinnern was passiert war. Als sie von der Straße aus zum Wagen sah, bemerkte sie dass der Wagen fast im See lag. Ein Unfall? Hatte sie einen Unfall? Aber wenn ja, wann war das? Wo war sie? Wer war sie? Langsam kletterte sie wie automatisch die Böschung hoch. Oben angekommen sah sie nach links und rechts und blieb eine Weile unentschlossen stehen. Wohin sollte sie gehen? Wo zum Teufel war sie? Die Fragen gingen ihr durch den Kopf. Dann wandte sie sich nach links und lief los. Sie taumelte die Straße entlang und merkte nicht einmal dass sie an der Autobahn spazieren lief. Die vorbeifahrenden Fahrzeuge hupten und erschraken sie, keiner stieg aus um sich ihrer anzunehmen. Sie lief einfach nur geradeaus. Immer nur geradeaus. Wohin wusste sie selbst nicht.


    „Ben! Semir! An der A4 Höhe KM 132 geht eine Frau auf dem Standstreifen. Der Anrufer sagt sie taumelt.“ hörte man aus dem Funk. Semir griff zum Mikro. „Cobra 11 übernimmt!“ sagte er nur. Er pappte das Blaulicht aufs Dach und sah Ben an. „Gib Gas... da ist wohl ne Betrunkene auf Tour.“ meinte er. Ben nickte und trat das Pedal durch. Nur wenige Augenblicke später sahen sie die Person. Ben fuhr vorsichtig an sie vorbei und hielt dann vor ihr an. Semir stieg aus. „Hallo! Sie können doch nicht...“ er stockte mitten im Satz. Die Frau blutete. Semir hielt sie fest. „Hallo... was ist passiert?“ wollte er wissen. Doch die Frau antwortete nicht. „BEN! Ruf einen Krankenwagen!“ rief er nach hinten. Er sah sie noch einmal prüfend an. „Sehen Sie mich bitte an“ forderte er die Frau auf. Sie tat es. Der Blick war glasig. Er sah das Blut an ihrem Kopf. „Können Sie mir sagen, was passiert ist?“ fragte er während er die Frau zum Dienstwagen brachte. „nein....“ kam leise von ihr. „Wie heißen Sie?“ kam die nächste Frage. Doch die Frau antwortete nicht. „Wie heißen Sie?“ wiederholte Semir seine Frage. „Ich?“ fragte die Frau. „Ja sicher... Wie heißen Sie?“ erneut stellt er die Frage. „ich weiß nicht...“ gab die Frau zu. Semir sah Ben an. „Ich glaub die hat nen Schock!“ meinte dieser. „Du solltest auf den Arzt warten.“ Semir nickte und tupfte der Frau etwas Blut von der Stirn. „Sieht nicht so wild aus...“ sprach er beruhigend. Doch die Frau reagierte nicht. Sie schien ganz weit weg. „Also wenn du mich fragst, sieht das nach einem Unfall aus. Wir müssten die Strecke mal zurückgehen. Vielleicht ist sie von der Straße abgekommen und....“ mutmaßte Semir. „Sobald der Arzt da ist und sich um die Frau kümmert, können wir das gerne tun. So weit kann sie ja in dem Zustand nicht gelaufen sein.“ stellte Ben fest.

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  • Als knappe zehn Minuten später der Krankenwagen da war und der Notarzt die sofortige Einweisung ins Krankenhaus ausführen ließ gingen die Beiden die Straße zurück und suchten nach einem Hinweis. Sie kamen an der Stelle an wo der Wagen runter rauschte. Semir sah Ben an. „Sieh mal… das könnte der Wagen von unserer Unbekannten sein.“ sagte er und wies auf den Wagen, der mit der Schnauze im Wasser lag. Ben nickte. „Die Frau scheint verdammt großes Glück gehabt zu haben. Wenn der ganz versunken wäre, die wäre ertrunken.“ stellte er fest. Semir nickte. „Gehen wir uns das mal ansehen. Vielleicht sind dort ja auch die Papiere im Wagen.“ Meinte er nur und lief zum Wagen. Ben kam hinterher. Sie sahen am Lenkrad Blut. „Vermutlich von ihr. Wir rufen Hartmut an. Der soll sich den Wagen mal vornehmen.“ bestimmte Semir und griff schon zum Telefon. Ben ging auf die Beifahrerseite und sah sich im Wagen um. „Hoffe nur es waren nicht noch mehr Personen im Fahrzeug. Sieht derzeit nicht so aus. Vielleicht ist sie eingeschlafen und dann von der Bahn abgekommen…“ mutmaßte er. „Tja.. bringt uns derzeit auch nicht weiter. Lass uns ins Krankenhaus fahren, vielleicht kann sie uns ja doch was erzählen.“ meinte Semir und machte sich wieder auf den Weg zu ihrem Dienstwagen. Die informierten Kollegen von der Spurensicherung waren bereits vor Ort und kümmerten sich um den Abtransport des Unfallwagens.


    Rudolf lag in Yvonnes Armen. „Und morgen werde ich den trauernden Bruder spielen müssen. Also lass uns diesen Tag so richtig genießen. Mit allem Drum und Dran.“ sagte er und küsste sie. Yvonne ließ sich alles gefallen. Sie war am Ziel. Sie hatte ihn… ihren Millionär. Denn das war er, sobald er die Leitung der Firma übernommen hat. „Was meinst du … wie lange wird es dauern, bis es soweit ist? Was wenn Rolf der Erbe ist?“ fragte sie und erwiderte seine Liebkosungen. Rudolf ließ ein leises Knurren von sich hören. „Ich denke es wird nicht lange dauern. Er hat keine Chance. Das ist ein Familienbetrieb und er gehörte nie wirklich zur Familie. Mein Vater wollte dass die Firma nur von uns geleitet wird. Nicht von irgendeinem Möchtegernchef..“ kam leise von ihm. „Du musst aber noch warten. Die Polizei muss den Wagen finden und natürlich die Leiche… dann kannst du die Firma verkaufen… und dann werden wir uns ein schönes Leben machen. Nur du und ich… und vielleicht ein oder zwei Kinder…“ lächelte sie. Rudolf sah sie an. „Kinder?“ fragte er erstaunt. Yvonne nickte. „Ja sicher… das Haus ist doch groß genug. Kinder bereichern das Leben. Oder willst du keine?“ Enttäuschung war in der Stimme zu hören. „Doch… natürlich will ich Kinder. …“ er küsste sie erneut. „Nun ja… ich werde eine sehr gute Mutter sein und unseren Kindern wird es an nichts fehlen.“ lachte sie leise.

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  • Semir und Ben kamen im Krankenhaus an und fragte sich durch. Nur wenig später saßen sie dem Arzt gegenüber. „Nun die Frau ist nicht all zu schwer verletzt. Sie hat eine Platzwunde an der Stirn, außerdem hat sie einen Schlag auf den Hinterkopf bekommen, der garantiert nicht vom Unfall stammt, ein Schleudertrauma, außerdem eine leichte Fraktur am Arm. Allerdings hat sie eine Amnesie erlitten. Sie kann sich an nichts erinnern. Weder ihren Namen, noch wie sie dort auf die Autobahn gekommen ist. Wir haben natürlich auch einen Alkoholtest gemacht. Der war negativ. Allerdings fanden wir in ihrem Blut ein Sedativum. Sie scheint eine große Menge an Schlafmittel vor Fahrtantritt zu sich genommen haben. Die Frage ist nur ob es freiwillig geschah. Wenn ihr der Schlag beispielsweise vor dem Unfall, und davon gehe ich aus, beigebracht wurde, dann kann sie schlecht Tabletten genommen haben. Also vermutlich eine intravenöse Beigabe von Schlafmitteln. Sie ist ja vor Ort bereits behandelt worden und so können wir nicht erkennen, ob es eine Einstichstelle gibt, die nicht von uns stammt. Das müssen Sie herausfinden. Die Frau ist für die nächsten Tage nicht vernehmungsfähig. Sie braucht viel Ruhe.“ bestimmte der Arzt. Semir nickte. „Haben Sie irgendwelche Papiere bei der Frau gefunden?“ wollte er wissen. Der Arzt schüttelte den Kopf. „Nein… gar nichts. Auch sonst nichts was auf die Identität schließen lässt. Aber vielleicht wird sie ja vermisst?“ meinte der Arzt. Semir nickte und sah Ben kurz an. „Tja… das riecht nach echter Polizeiarbeit“ stieß er stöhnend aus.


    Wenig später saßen sie bei Anna Engelhard im Büro. „Es gibt keine Anhaltspunkte wer die Frau ist?“ fragte sie. „Nein… sie weiß nicht wie sie heißt und das Auto war gestohlen.“ gab Semir bekannt. „Was ist mit den Vermisstenanzeigen?“ wollte Anna wissen. „Da sind wir dran, bisher ohne Erfolg. Scheinbar wird sie nicht vermisst.“ kam von Ben. „Haben Sie die Reviere informiert, dass wenn eine solche Anzeige reinkommt, dass wir informiert werden?“ kam von Anna die nächste Frage. „Ja… die wissen alle Bescheid. Vermutlich ist der Unfall erst heute Nacht passiert und die Frau wird deshalb noch nicht vermisst.“ Mutmaßte Semir. Anna nickte. „Das bringt uns nicht weiter. Was ist mit dem Wagen? War er vielleicht manipuliert? Stand die Frau unter Alkohol oder Medikamenten?“ Ben nickte. „Ja… also der Arzt hat festgestellt, dass sie vermutlich Schlaftabletten genommen hat, bevor sie Auto fuhr.“ erklärte er. Anna nickte. „Ein Selbstmordversuch?“ fragend sah sie von Semir zu Ben. Semir zuckte mit den Schultern. „Wenn sie Selbstmord begehen wollte, warum sollte sie dann erst ein Auto stehlen? Das macht doch keinen Sinn.“ gab er zu bedenken. Anna nickte. „Ja stimmt….“ Meinte sie nur. „Gut… wann ist die Frau vernehmungsfähig?“ fragte sie nach. Semir sah zu Ben. „Der Arzt meint sicher nicht vor morgen. Sie hat zunächst erst einmal Ruhe verordnet. Vielleicht finden wir morgen mehr raus.“ Meinte er nur. „Dann fahren Sie mal zu dem Besitzer des Wagens. Es ist ja möglich, dass er die Frau kennt.“ befahl Anna und die beiden Kommissare nickten und fuhren zu dem Besitzer.

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  • Rolf wartete auf Jacqueline und sah nervös auf die Uhr. Sie war schon seit fünf Stunden überfällig und meldete sich nicht per Handy. War da etwas passiert? Was hielt sie davon ab, ans Telefon zu gehen. Er stand auf und wollte Yvonne bitten, zu ihr zu fahren, doch dann fiel es ihm ein. Yvonne hatte heute frei. Sie war ja gar nicht da. Er ging zur Gegensprechanlage und rief Natalie zu sich. Sie war eine der Auszubildenden die im Betrieb den Beruf der Buchhaltung lernte. Sie war bereits zwanzig, hatte Führerschein und war auch mit Jaqueline befreundet. Als sie vor ihm stand sah er sie an. „Ich kann Jackie nicht erreichen. Sie sollte schon vor fünf Stunden hier sein. Ich habe Angst dass etwas passiert ist. Ich meine vielleicht was mit ihrer Mutter. Würdest du bitte zu mir fahren und nachsehen.“ Fragte er. Natalie nickte. „Mach ich. Ich rufe dich dann an.“ gab sie zur Antwort. In der Firma herrschte ein freundschaftlicher Ton. Alle sprachen sich mit „Du“ an, weil Rolf es einfach als große Familie ansah und nicht als Firma. Es förderte die Zusammenarbeit weil sich jeder mit jedem verbunden fühlte. Natalie fuhr direkt los und Rolf sah ihr nachdenklich hinterher. Was war mit Jackie? Wo war sie? Warum rief sie denn nicht an? Fragen über Fragen gingen ihm durch den Kopf.


    „Herr Zitter! Ich bin Ben Jäger, Kripo Autobahn. Das hier ist mein Kollege Semir Gerkhan. Es geht um Ihren Wagen. Wir haben ihn gefunden und hätten ein paar Fragen an Sie.“ Stellte Ben sich und Semir vor, als die Tür aufging. Erwin Zitter sah sich den Ausweis an. „Was ist mit meinem Wagen? Wo ist er?“ wollte er direkt wissen. „Der Wagen befindet sich bei uns in der KTU. Er war in einem Unfall verwickelt, der von einer Frau verursacht wurde.“ Zitter nickte. „Einen Unfall? Ich hoffe doch das niemanden etwas passiert ist und der Wagen nicht ganz Schrottreif….“ meinte er nur und zündete sich eine Zigarre an. Semir sah zu Ben und nickte. „Der Wagen wurde von dieser Frau hier gefahren. Sehen Sie sich bitte das bild an und sagen Sie mir ob Sie die Frau kennen!“ forderte Ben und hielt dem Halter des Fahrzeugs ein Foto von Jaqueline vor. Der Mann schüttelte den Kopf. „Nein… absolut nicht. Ist die Frau durchgeknallt oder was? Ich meine die hat meinen Wagen geschrottet. Vermutlich ist die nicht mal versichert. Eine Kifferin die ihrem erbärmlichen Leben ein Ende setzen wollte.“ fluchte der knapp fünfzigjährige Erwin Zitter. „Herr Zitter… wir wissen nicht einmal wie die Frau heißt. Sie hat Gedächtnisverlust. Sie weiß selbst nicht wie sie in Ihr Auto kam. Sie weiß nichts vom Unfall und nichts von ihrem Leben. Sie ist keine Fixerin, das steht schon einmal fest. Sie ist auch keine Obdachlose, dafür war sie zu gepflegt.“ erklärte Semir und versuchte den Mann zu beruhigen. „Ja sicher… entschuldigen Sie. Aber verstehen Sie mich… der Wagen war neu. Ich hab ihn erst vor vier Wochen gekauft.“ kam von Zitter, der sich eine Zigarette anzündete. Ben nickte. „Gut… wir müssen leider wieder. Falls Sie doch noch etwas wissen, dann rufen Sie uns einfach an.“ meinte er und nickte Semir zu. Sie verließen den Mann und fuhren zum Krankenhaus.

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  • „Meine Herren, ich sagte doch vor morgen wird die Frau nicht vernehmungsfähig sein,“ begehrte der Arzt auf als er Semir und Tom sah. „Ja sicher. Wir wollten mit Ihnen sprechen.“ Gab Ben bekannt. Semir nickte. „Ach so… gut dann kommen Sie…“ Der Arzt führte sie in sein Zimmer. „Was kann ich für Sie tun?“ wollte er wissen und setzte sich in den großen Drehstuhl. Er wies auf die beiden Besucherstühle und wartete bis Semir und Ben platz genommen hatten. „Nun es geht natürlich um die Frau. Sie sagten ja, sie habe Schlafmittel genommen. Können Sie uns sagen in welcher Menge und ungefähr wann?“ fragte Semir. Der Arzt schaute ihn seltsam an. Er griff nach einer Akte und sah kurz hinein. „Nun… wenn Sie die Vermutung haben, dass es sich um einen Selbstmordversuch handelt, dann kann ich mit Bestimmtheit sagen, dass die Menge nicht ausgereicht hätte um zu sterben.“ Erklärte er. Semir lächelte leicht. „Gut das wäre die Menge. Was ist mit dem Zeitpunkt? Und wie schnell tritt die Wirkung ein?“ wollte er wissen. „Der Zeitpunkt…. Ist natürlich nicht genau festzulegen, aber ich kenne das Mittel und weiß wie lange es brauch damit es vollständig abgebaut ist. Es dauert in der Regel 12 Stunden bis es kaum noch Wirkung hat. Also müsste sie heute gegen ….“, er schaute auf die Uhr. „ … 7.00 Uhr das Medikament eingenommen haben. Die Wirkung war ja fast aufgebraucht. Wenn Sie dieses Medikament nehmen, dann wirkt es in der Regel innerhalb von einer Stunde.“ endete er. Semir sah zu Ben. „Wenn dieser Zitter Recht hat, dann wurde der Wagen gestern gegen 6:00 Uhr gestohlen. Wenn der Doc hier aber Recht hat, warum sollte sie eine Stunde vorher das Medikament schlucken? Das ist doch absurd. Ich kenne keinen Selbstmörder der erst einen Wagen klaut und sich dann damit eine Klippe runterstürzt.“ sinnierte er. Ben nickte zustimmend. „Danke Doc… Sie haben uns sehr geholfen. Wir kommen morgen wieder und versuchen die Frau zu befragen…“ Die Beiden verabschiedeten sich von dem Arzt, der ihnen etwas verwundert hinterher sah.


    Am Abend wartete Andrea mit dem Essen auf Semir. Als er endlich kam sah sie ihn strafend an. „Du bist spät“ tadelte sie. Er nickte und küsste sie. „Tut mir Leid. Aber der Job… du weißt doch wie das ist.“ entschuldigte er sich. „Na komm… essen wir.“ sagte sie sanft und löste sich von ihm. „Wo ist Aida?“ wollte Semir wissen und sah sich suchend um. „Na sieh mal auf die Uhr. Sie schläft schon.“ gab Andrea von sich. „Ich gehe nur ganz kurz zu ihr.“ meinte Semir und verschwand im Kinderzimmer. Er sah seine kleine Tochter, die schlafend in ihrem Bettchen lag stolz an. Sie war so süß. Er küsste sie sanft und hielt ihr das Händchen fest. „Mein kleiner Engel…“ sagte er leise und ging anschließend wieder zu Andrea. „Sie hat viel zu wenig von ihrem Vater. Du solltest mal an Urlaub denken. Wir drei zusammen irgendwo hin. Nur wir drei….“ sagte Andrea leise. Semir nickte „Ja ich weiß. Ich werde bald Urlaub beantragen. Aber erst werde ich mal dieser Frau helfen, sich zu finden. Und was dahinter steckt.“ gab er zurück und biss in sein Brot. „Habt ihr denn gar keinen Hinweis auf die Identität?“ wollte Andrea wissen. „Nein… Susanne hat alles durch. Es gibt keine Vermisste auf die die Beschreibung der Frau passt. Die Fingerabdrücke geben keinen Hinweis wer sie ist. Damit fällt aus, dass sie straffällig ist. Tja… und alles andere…“ meinte Semir kauend. „Habt ihr denn mal ein Bild mit der Meldebehörde abgeglichen?“ wollte Andrea weiter wissen und Semir grinste. „Sag mal… könntest du dir vorstellen, wenn Aida älter ist wieder in den Job einzusteigen?“ fragte er. Andrea schüttelte den Kopf. „Nein… ich werde nur für mein Kind da sein. Den Stress mit dem Job tu ich mir nicht mehr an.“ lachte Andrea nur.

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  • Am nächsten Morgen fuhren Ben und Semir direkt zum Krankenhaus. Sie betraten das Zimmer und sahen die Frau an. „Guten Morgen… mein Name ist Semir Gerkhan, mein Kollege Ben Jäger. Wir sind von der Polizei. Wie geht es Ihnen?“ fragte Semir vorsichtig. Jaqueline sah sie an. „Ich glaube ganz gut.“ sagte sie leise. „Können Sie sich an das was passiert ist erinnern?“ kam die nächste Frage. Jaqueline schüttelte den Kopf. „Nein… an gar nichts. Ich weiß nicht wer ich bin, wie ich in das Auto kam, oder was überhaupt passiert ist. Mein Kopf ist völlig leer. Keine Erinnerung gar nichts.“ klagte sie. Semir lächelte mild. „Das kommt sicher wieder. Jaqueline sah ihn an. „Wissen Sie denn nicht wer ich bin oder was passiert ist?“ Semir hörte die Hoffnung in jedem Wort. „Nun ja…. wir wissen, das der Wagen mit dem Sie fast in den See gerauscht sind, gestohlen wurde.“ Meldete Ben sich nun zu Wort. Jaqueline sah ihn an. „Ich habe einen Wagen gestohlen?“ fragte sie erstaunt. „Nein… das ist nicht raus. Aber irgendwie müssen Sie ja in den Wagen und vor allem an den Wagen gekommen sein. Was ist mit Familie? Vielleicht haben Sie Kinder? Sind Sie verheiratet?“ kam von Semir wieder. Jaqueline sah ihn an. „Ich weiß es doch nicht. Aber Kinder….? Ich denke nicht. Ich meine… man vergisst doch nicht wenn man Kinder hat oder?“ kam ängstlich von Jaqueline.


    „Nun das ist normal. Es wird schon wieder.“ kam von der Tür und die Köpfe ruckten herum. Der Arzt stand in der Tür. „Sie werden sich bald erinnern können. Wir haben die Bilder des Kernspins. Es ist alles in Ordnung. Sie haben Ihr Gedächtnis nicht aufgrund einer Verletzung verloren. Vermutlich aufgrund des Schocks. Das heißt aber auch, dass Sie erlebt haben wie es zu dem Unfall kam. Daran müssen Sie sich erinnern. Wir sollten vielleicht Hypnose versuchen. Aber nicht heute und auch nicht morgen. Erst einmal müssen Sie zur Ruhe kommen.“ schlug der Arzt vor. Jaqueline sah ihn flehend an. „Aber ich will doch wissen, wer ich bin. Ob ich Familie habe oder ach… einfach alles.“ kam von ihr. „Das wird schon wieder.“ erklärte der Arzt. Er sah zu den beiden Polizisten. „Kann ich Sie kurz sprechen?“ bat er die beiden raus. Sie verließen das Zimmer und der Arzt verschloss die Tür. „Wie ich eben schon sagte ist es nicht durch eine Verletzung zum Gedächtnisverlust gekommen. Aber leider wird so etwas sehr lange dauern. Das einzige und da bin ich mit dem Psychologen einig ist eine Konfrontation mit ihrem vorherigen Leben das einzige was ihr helfen kann. Sie ist körperlich gesund. Die wenigen Blessuren werden von ganz allein heilen.“ berichtete der Arzt. „Ja und wie können wir das vorherige Leben denn herausfinden, wenn sie nicht einmal weiß wer sie ist?“ fragte der Jüngere der Polizisten. „Nun eine Möglichkeit wäre die Einschaltung der Medien. Veröffentlichen Sie ein Foto der Frau und vielleicht erkennt man sie ja. Das wäre das Beste und schnellste.“ meinte der Arzt. Der Ältere nickte. „Ja und wenn das ganze ein Mordanschlag war, weiß auch der vermeintliche Mörder das sie noch lebt.“ Gab er zu bedenken. „Sie gehen von einem Mordanschlag aus? Wer sollte den die Frau umbringen?“ lachte der Arzt. „Nun ich finde es nicht lustig. Immerhin wissen wir, dass die Frau den Wagen nicht gestohlen hat. Fingerabdrücke wurden von ihr nicht einmal am Lenkrad gefunden. Am Türgriff ja, aber das ist ja auch logisch denn sie ist ausgestiegen. Nur wenn sie den Wagen gefahren ist, dann müssten sich Abdrücke am Lenkrad finden. Und deshalb gehen wir davon aus, dass es ein Anschlag war.“ erklärte der Ältere. Der Arzt nickte. „Nun… dafür ist das Krankenhaus nicht zuständig. Es ist Ihr Job die Frau notfalls zu beschützen. Sie belegt derzeit ein Bett was benötigt wird. Sie braucht es nicht. Ich muss sie entlassen.“ gab der Arzt bekannt.

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  • Semir nickte dem Arzt zu. „Ich kann mir vorstellen, dass die Verwaltung des Krankenhauses die Kosten für das Bett lieber gedeckt sehen, aber die Frau war Opfer eines Verkehrsunfalls und ist verletzt.“ konterte er. „Das bestreite ich ja auch nicht, Herr Gerkhan. Sie benötigt aber das Bett nicht für die Verletzung. Sie wird entlassen.“ bestimmt der Arzt. „Also gut… ich werde etwas arrangieren. Kann sie solange hier bleiben?“ fragte Semir bissig. „Natürlich. Nur Sie sollten sich schnellstens darum kümmern.“ gab der Arzt bekannt. Semir nickte. „Ich denke in ein paar Stunden ist sie untergebracht.“ sagte er und griff zum Handy. Der Arzt sah ihn strafend an. „Bitte draußen!“ befahl er und schon war Semir raus. „Chefin… Semir hier. Wir haben ein Problem. Die Frau von dem Unfall muss aus dem Krankenhaus entlassen werden. Wir müssen sie irgendwo unterbringen und die Identität der Frau feststellen.“ gab er durch als Anna sich meldete. „Und an was haben Sie gedacht?“ hörte er die Chefin fragen. „Nun ja… wir vermuten, dass es einen Mordanschlag auf die Frau gegeben hat. Der Arzt hat herausgefunden, dass die Frau schlief als das Auto in Bewegung gesetzt wurde, also kann sie es nicht gewesen sein. Wir müssen davon ausgehen, dass der oder die Täter es erneut versuchen.“ erklärte Semir. „Semir… das ist etwas zu weit hergeholt. Wir wissen ja nicht einmal wer die Frau ist. Wenn die Identität geklärt ist, finden sich garantiert auch Angehörige und das mit dem Mordanschlag ist wirklich absurd.“ gab die Chefin von sich. „Sie wollen also die Medien einschalten?“ fragte er. „Ja… es ist die beste Möglichkeit etwas über die Frau herauszufinden. Ich werde alles in die Wege leiten.“ kam von Anna und Semir beendete das Gespräch.


    „Ich versteh es einfach nicht. Alles spricht dafür, dass auf die Frau ein Anschlag verübt wurde und die Chefin schaltet die Medien ein. Morgen wird in allen regionalen Zeitungen das Bild von ihr abgebildet sein.“ fluchte Semir als sie auf dem Weg zur PAST waren. „Ja, nur wenn einer der Angehörigen den Anschlag verübt hat, dann hätten wir auch einen Täter. Dann könne wir die Frau vor denen beschützen.“ dachte Ben laut nach. Semir nickte. „Ja aber nur dann. Sie erinnert sich nicht an ihr Leben vor dem Unfall. Das kann ….ach ich weiß nicht. Aber vermutlich habt ihr Recht. Versuchen wir es halt.“ gab Semir klein bei. Ben lächelte leicht. „Warum hast du ihr denn nicht gesagt, dass du es anders siehst?“ fragte er. Semir zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht… irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es nichts bringt. Die scheint heute keine gute Laune zu haben und wenn ich dann was sage, dann fängt sie mit den Berichten an und dann… nun ja…“ erklärte Semir etwas umständlich. Ben sah ihn kurz an. „Berichte? Hast du sie noch nicht geschrieben?“ fragte er erstaunt. „Nee… hatte noch keine Zeit gehabt.“ entschuldigte sich Semir. „Keine Zeit?“ kam erstaunt von Ben. Semir nickte. „Ja sicher… wann denn auch? Ich meine wir haben ja alle Hände voll zu tun….“ kam von Semir. Ben lachte. „Semir… wir hatten heute vier Stunden wo gar nichts war. Da hättest du doch die Bericht schreiben können….“ tadelte Ben ihn. „Ja…schon… aber da hatte ich keine Lust.“ meinte Semir nur und grinste was Ben mit einem Kopfschütteln quittierte.

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  • Am nächsten Morgen prangte das Bild von Jaqueline in den Zeitungen und eine davon landete natürlich bei Rudolf auf dem Tisch. „Verdammt!“ fluchte er. Yvonne sah ihn an. „Du scheinst Mist gebaut zu haben.“ tadelte sie ihn während er den Text las. „hier steht sie kann sich an nichts erinnern. Die Polizei bittet um Mithilfe. Na… dann werde ich wohl meine Hilfe anbieten. Ich werden den aufgelösten Bruder spielen…“ grinste er sie an. Yvonne sah ihn wütend an. „Das heißt ich muss wieder warten?“ fragte sie wütend. Rudolf lachte. „Ist ja nur für eine kurze Zeit. Sie wird schon bald das zeitliche segnen.“ gab er bekannt. Yvonne knallte die Servierte wütend auf den Tisch. „Das hoffe ich für dich! Denn ich habe absolut keinen Bock mein Leben in irgendeiner winzigen Bude zu verbringen.“ warnte sie ihn. Rudolf nickte und küsste sie schnell. „Nur keine Panik. Es dauert sicher nicht lange. Ich werde direkt bei diesem …“ er sah schnell noch einmal in die Zeitung, „… Gerkhan anrufen und hinfahren.“ Yvonne nickte. „Also gut… dann packe ich mal die Koffer.“ sagte sie schon etwas besänftigt. Rudolf griff zum Telefon und wählte die im Text genannte Nummer.


    Auch Rolf hatte das Bild in der Zeitung gesehen und fuhr nach einem Telefonat mit dem zuständigen Beamten sofort zum Revier. „Wo ist sie?“ rief der Mann aufgeregt, als er bei Semir im Büro war. „Beruhigen Sie sich Herr Wienert… es ist alles in Ordnung. Ihrer Frau geht es soweit gut.“ versuchte er den Mann zu beruhigen. Rolf nickte. „Ja wo ist sie denn?“ fragte er erneut. „Sie befindet sich noch im Krankenhaus. Wir fahren direkt hin. Sagen Sie… haben Sie ihre Frau denn gar nicht vermisst? Ich meine sie ist jetzt schon drei Tage in der Klinik und nun ja…“ erklärte Semir und beobachtete den Mann. „Ach wissen Sie… ich war die letzten Tage außer mir vor Sorgen aber… ich traute mich einfach nicht zur Polizei zu gehen. Sie ist doch erwachsen und es kam schon mal vor, dass sie für ein paar Tage einfach nicht erreichbar waren. Aber als ich heute in der Zeitung den Artikel sah….“ erklärte Rolf. Semir nickte. „Ihre Frau heißt also Jaqueline. Sagen Sie…. Nimmt Ihre Frau eigentlich Schlafmittel?“ fragte Semir. „Also nicht das ich wüsste. Sie konnte immer sehr gut schlafen. Warum fragen Sie?“ wollte Rolf wissen als sie unterwegs waren. „Nun ja… im Blut Ihrer Frau wurde nach dem Unfall, eine große Menge an Schlafmittel festgestellt. Deshalb.“ Rolf sah ihn unverständlich an. „Unfall? Aber die Wagen sind doch alle zuhause. Was um Himmelswillen ist denn passiert?“ er hörte sich sehr verzweifelt an. „Ihre Frau ist wie bereits gesagt mit einem gestohlenen Wagen von der Straße abgekommen. Nur pures Glück dass sie nicht im See ertrunken ist. Der Wagen ist lediglich mit der Schnauze im Wasser gewesen. Sie hat eine leichte Gehirnerschütterung und eben den Gedächtnisverlust. Aber es wird wieder.“ machte Semir dem Mann Mut. Dieser nickte. Wenig später waren sie im Krankenhaus angekommen und betraten das Zimmer von Jaqueline.

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  • „Hallo… mein Schatz…“ sagte Rolf sanft und stürmte auf Jaqueline los. Doch sie zuckte zusammen und hob abwehrend die Arme, als er sie umarmen wollte. „Wer sind Sie?“ fragte sie ängstlich und sah Semir an. „Das ist Ihr Mann.“ erklärte er. Jaqueline sah Rolf an. „Und wer bin ich?“ fragte sie hoffnungsvoll. „Du bist Jaqueline Wienert. Ich bin Rolf. Erinnerst du dich denn gar nicht an mich?“ fragte er traurig. Sie schüttelte den Kopf. „Nein… ich weiß nichts. Sie sind mein Mann?“ kam von ihr erstaunt. Rolf nickte. „Ja wir sind seit sechs Jahren verheiratet. Du bist die Inhaberin der Firma Wienert GmbH. Wir stellen Gummistopfen her und andere Sachen… Die Firma ist sehr erfolgreich.“ erklärte er. Jaqueline dachte nach. „Ich erinnere mich an gar nichts. An absolut gar nichts.“ kam leise von ihr. Nun kam auch der Arzt herein. „Sie sollten Ihrer Frau Zeit lassen. Die Erinnerung kommt sicher wieder. Es braucht nur seine Zeit.“ Nickte er Rolf zu. „Ja sicher… sie bekommt alle Zeit der Welt. Ich hoffe nur, dass sie sich wieder an mich erinnert. An unser gemeinsames Leben…“ sagte er leise. Der Arzt lächelte ihn freundlich an. „Sicher… es wird wieder.“ beruhigte er. Rolf half seiner Frau die Sachen zu packen. Dann ließen sich beide von Semir nach Hause fahren. „Frau Wienert! Hier ist noch meine Karte. Wenn Ihnen einfallen sollte wie es zu dem Unfall kam, rufen Sie mich an.“ verabschiedete sich Semir vor der Tür. Er sah den Beiden nach, als diese das pompöse Haus betraten. Dann fuhr er wieder ab.


    Rolf brachte die Sachen ins Haus. „So… hier wohnen wir.“ sagte er stolz und zeigte Jaqueline das ganze Haus. Sie war beeindruckt. „Bin ich reich?“ fragte sie. Er lachte. „Wir sind zwar nicht reich, aber es geht uns gut.“ erklärte er. „Es ist groß. Haben wir Kinder?“ ging die Fragerei weiter. „Nein… leider nicht. Du wolltest bisher nicht. Du wolltest zunächst Karriere machen.“ kam von Rolf und er wollte sie anfassen. Doch Jaqueline zuckte zurück. Rolf sah sie ebenfalls erschrocken an. „Entschuldige… ich wollte dich nicht erschrecken.“ sagte er sanft. „Willst du die Firma sehen? Die Angestellten freuen sich bestimmt wenn du dich wieder blicken lässt.“ erklärte er. Jaqueline nickte. „Ja ist vielleicht gut… aber dann würde ich gern etwas ausruhen. Es ist ziemlich viel, was ich hier gerade verkraften muss.“ kam von ihr. Rolf sah sie traurig an. „Ich verstehe dich. Lass dir Zeit. Ich bin immer für dich da…“ nur mühsam konnte er seine Tränen zurückhalten. Es war so schrecklich seine geliebte Frau so zu sehen. Keine Erinnerung zu haben an ihn und die schönen Stunden, die sie gemeinsam hatten. Die Sorgen…“ Er drehte sich um und wischte eine Träne weg.

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  • Semir saß Ben gegenüber. „und? Wie war die Familienzusammenführung?“ wollte dieser wissen. „Nun ja… es ging. War etwas schwierig, weil sie gar keine Erinnerung an ihren Mann hatte. Ich stell es mir gerade vor. Ich hab einen Unfall und würde weder Aida noch Andrea wieder erkennen. Es muss grausam für die Angehörigen sein. Und auch für den der das Gedächtnis verloren hat. Alles weg. Das ganze Leben was bisher gewesen ist. Unvorstellbar.“ meinte Semir nachdenklich. „Ja stell ich mir auch sehr grausam vor. Wie hat er denn reagiert, als er sie sah?“ fragte Ben nach. „Nun ja… er war sehr fürsorglich. Hatte auch für alles eine Erklärung, also warum er sie nicht vermisst hat. Er sprach von einem Streit. Die sind übrigens richtig wohlhabend. Aber blocken tun die alle.“ endete Semir. Ben nickte. „Reich?“ fragte er. „Nun ja… wohlhabend, nicht reich. So sagt er wenigstens. Susanne soll mal die Firma checken.“ meinte Semir nur. Ben nickte. „Der Fall ist erledigt. Die Frau ist bei ihrer Familie und gut ist. Wir haben noch mehr zu tun, als das.“ kam von Ben. Semir sah ihn an. „Wieso sagst du denn so was?“ fragte er etwas beleidigt. „Na das sind die Worte die ich von der Chefin zu hören bekommen habe.“ erklärte Ben. „Ach so… na gut. Dann gehen wir zur Tagesordnung über.“ kam von Semir und er kramte die Berichte raus. „ WAS?? Ich muss nur noch acht Stück schreiben…“ verteidigte er sich als er Bens Blick sah.


    Rolf fuhr am nächsten Tag mit Jaqueline in die Firma und alle begrüßten sie herzlich. Sie zuckte zurück. So viele Menschen, die sie kannte. Aber sie erinnerte sich an keines der Gesichter. Sie gingen in Rolfs Büro wo Yvonne gleich auf sie zugestürmt kam „Mensch Jaqueline…. Wo warst du denn? Ich habe mir Sorgen gemacht.“ tadelte sie. Jaqueline sah sie an. „Sie kennen mich auch?“ fragte sie erstaunt. „Ja sicher!“ empörte sich Yvonne. „Jaqueline hat ihr Gedächtnis verloren. Sie hatte einen schlimmen Unfall und weiß nichts mehr.“ erklärte Rolf und nickte Yvonne zu. „Oh… das ist ja schlimm… Kann ich irgendwie helfen?“ fragte sie scheinheilig. „Nein… danke… ich fahre gleich wieder. Ich bin müde…“ entschuldigte Jaqueline sich. Rolf nickte. „Ich hatte nur gehofft sie könnte sich wieder erinnern, wenn sie alles sieht. Aber es scheint zu dauern.“ Seine Stimme klang traurig. Jaqueline sah nicht die Blicke die Yvonne ihr zuwarf. „Na komm… wir fahren wieder. Es ist zu viel.“ sagte er fürsorglich zu seiner Frau und brachte sie nach Hause. Nur wenig später lag Jaqueline im Gästezimmer, weil sie nicht mit einem Mann in einem Bett schlafen wollte, den sie derzeit gar nicht kannte. Rolf war sehr verständnisvoll. Jaqueline schlief schnell ein und Rolf setzte sich ins Wohnzimmer. Er rief Yvonne an. „Sie schläft. Wir müssen ihr helfen. Yvonne, du und Rudi… ihr seid doch auch ihre Familie. Helft mir… bitte. Ich liebe sie so….“ sagte er leise flüsternd. „Natürlich helfen wir dir… Ich werde Rudi gleich anrufen und dann kann er sich um Jacqueline kümmern..“ kam von Yvonne. „Wenn ich nur wüsste, was passiert ist… ich würde alles dafür geben.“ erklärte er nun wieder. Doch dann beendete er das Gespräch.

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  • Der nächste Tag brach an und Jaqueline versuchte ihr Leben zu finden. Hier in diesem Haus war es. Das was sie ausmachte, was sie war. Doch wieso erinnerte sie sich nicht? Rolf zeigte ihr Fotos und sie erkannte sich natürlich auf den Bildern. Trotzdem war ihr alles fremd. Alles wirkte irgendwie gestellt. War sie tatsächlich mit diesem Mann verheiratet? Gehörte ihr wirklich diese Firma? „Habe ich noch Eltern?“ wollte sie plötzlich wissen. „Ja… deine Mutter aber die ist sehr krank. Sie hat Alzheimer und erkennt niemanden mehr. Du hast einen Bruder Rudolf. Dein Vater starb vor zwei Jahren und hat dir die Firma überlassen.“ erzählte er ihr Leben. Jaqueline nickte. „Dann bin ich allein?“ fragte sie ängstlich. Rolf lachte leise. „Aber nein… ich bin doch hier. Ich werde dir helfen. Du musst nur Geduld haben. Die Erinnerung kommt sicher bald wieder. Du wirst sehen… und dann ist alles wie früher…“ sagte er leise und versuchte sie zu küssen. Sie ließ es geschehen. Denn die Zärtlichkeit von diesem Mann war genau das, was sie im Augenblick brauchte. Geborgenheit war etwas sehr wunderbares und sie genoss es. Kein Argwohn gegenüber dem Mann, der sie in den Armen hielt. Sie schien zu spüren dass dort eine große innige Liebe zu diesem Unbekannten lag.


    Einige Tage später erhielt Semir einen seltsamen Anruf. Er war morgens allein im Büro, weil Ben sich verspätete. Für Semir war es schon üblich, dass Jäger meist natürlich wegen dem Verkehr den Weg ins Büro nicht rechtzeitig schaffte. Und bei jeder Erklärung musste Semir grinsen. Diese hatte er ja schon sehr oft gehört. „Gerkhan!“ meldete er sich als das Telefon klingelte. „Hallo... hier ist Jaqueline Wienert. Herr Gerkhan, ich kann mich an etwas erinnern, aber ich kann nicht hier am Telefon darüber sprechen.“ hörte er leise. „Frau Wienert? Warum sprechen Sie so leise?“ wollte Semir wissen. „Ich kann nicht lauter sprechen. Nur so viel. Ich glaube mein Mann will mich umbringen... Sie müssen mir helfen.“ bat die Frau. Semir hörte deutlich, dass sie große Angst hatte. „Frau Wienert ich komme umgehend zu Ihnen. Wo sind Sie?“ fragte Semir sofort. „Ich bin im Schlafzimmer. Ich hab mich eingesperrt. Bitte beeilen Sie sich. Rolf ist gerade weg gefahren, aber er braucht sicher nicht lange.“ hörte er weiter von Jaqueline. „Bin schon unterwegs.“ Semir warf den Hörer auf die Gabel, schnappte sich seine Jacke und rannte raus. Er rief Susanne kurz zu wo er hin wollte und schon war er weg. Susanne sah ihn kopfschüttelnd hinterher. Auf dem Parkplatz stieß er mit Ben zusammen. „Hey... wo willst du denn hin?“ fragte dieser erstaunt. „Komm! Erklär ich dir unterwegs!“ rief Semir und zog Ben direkt am Ärmel zum Wagen.

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  • „Sie glaubt ihr Mann will sie umbringen?“ fragte Ben erstaunt als Semir ihm erzählte was er von Jaqueline gehört hatte. „Ja... mehr konnte sie mir selbst noch nicht erzählen. Aber ich denke der Unfall von ihr war kein Unfall, sondern ein Mordversuch. Klar... er ist der Alleinerbe und würde vermutlich bei einer Scheidung ganz mittellos dastehen.“ mutmaßte Semir. Ben nickte. „Sicher das würde aber nur dann Sinn machen, wenn es der Firma gut geht und sie vielleicht eine Lebensversicherung abgeschlossen hat, wo er als Erbe eingetragen ist.“ kam von Ben. „Ganz genau.“ stimmte Semir zu. Sie kamen am Haus an und klingelten. Es öffnete Rolf Wienert und sah Semir erstaunt an. „Herr Gerkhan? Was machen Sie denn hier?“ wollte er wissen. „Ihre Frau hat mich angerufen und mir erzählt sie könne sich an Dinge erinnern, die vor dem Unfall liegen.“ gab Semir zu und beobachtete Rolf sehr genau. Er sah das einen Glanz in den Augen. „Ach wirklich... das ist ja eine super Nachricht. Dann kommt ihr Gedächtnis wieder...“ lachte er nervös. „Scheint ganz so. Dürfen wir eintreten?“ fragte Semir nach. Rolf gab die Tür frei. „Ja sicher... kommen Sie. Jaqueline ist in ihrem Zimmer. Ich hole sie.“ schlug Rolf vor doch Semir hielt ihn fest. „Ich denke ich gehe zu ihr ins Zimmer.“ lächelte er ihn an. Rolf nickte „ja sicher...Sie benutzt derzeit das Gästezimmer. Das ist im ersten Stock, dritte Tür links...“ erklärte Rolf nervös. Semir sah Ben an und machte ihm ein Zeichen auf Rolf aufzupassen. Ben nickte und sah Semir nach als dieser die Treppen hochstieg.


    „Sind Sie sicher, dass Ihr Mann Sie umbringen wollte?“ fragte Semir etwas ungläubig. Jaqueline nickte heftig. „Ich habe ihn bei einem Telefonat belauscht. Ich weiß nicht mit wem er telefoniert hat, aber es war sicher eine Frau. Er sagte so etwas wie... warte noch, in ein paar Tagen ist es soweit und Geschichte. Oder das es mit dem Teil nicht geklappt hat, täte ihm Leid, man soll sich noch gedulden. Und als er das sagte kam ein Teil in der Erinnerung zurück. Es war vor dem Unfall. Ich habe gesehen wie er mit jemandem sprach. Ob es ein Mann war oder eine Frau, weiß ich nicht. Als ich ihn darauf ansprach... sagte er es wäre nichts.“ erzählte sie stockend. „Kannten Sie die Person nicht?“ wollte Semir wissen. Jaqueline zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht genau. Das Gesicht konnte ich nicht sehen. Ich weiß nicht einmal ob es mein Mann war, der dort im Büro stand. Aber es war sein Büro. Die Stimme nicht hören.... Meinen Sie ich bin paranoid?“ zweifelte Jaqueline an ihrer Wahrnehmung. Semir lächelte. „Nicht mehr wie andere auch.“ gab er zu. „Es ist leider nur etwas zu vage. Sagen Sie... haben Sie eine Lebensversicherung abgeschlossen?“ fragte er. Jaqueline nickte. „Ich weiß nicht.... da müssten Sie meinen Mann fragen.“ lächelte sie leicht. „Frau Wienert... verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Aber das was Sie mir erzählt haben, reicht nicht aus, um Sie zu bewachen. Wir müssten schon eindeutigere Beweise haben um Ihren Mann festzusetzen. Sie können mich aber anrufen, sobald Ihnen mehr einfällt. Ich verspreche Ihnen, dass ich Ihnen helfen werde.“ meinte Semir und lächelte vertrauenswürdig. Jaqueline nickte. „Sie haben Recht... ich glaube ich bin etwas nervös.“ gab sie zu. Semir verabschiedete sich.

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  • Rolf sah Semir entgegen, als dieser die Treppe herunter kam. „Was ist mit ihr?“ wollte er wissen. „Nichts weiter. Sie glaubte sich an etwas zu erinnern. Aber es scheint ganz so, als wäre es nur ein kleiner Bruchteil. Zu wenig um daraus etwas zu schließen.“ meinte Semir und sah Ben nur an. Rolf atmete auf. „Das heißt es ist nichts in Ordnung? Ich dachte schon, dass sie...“ er stockte. „Ja? Was dachten Sie?“ harkte Semir direkt nach. Rolf lächelte. „Nichts. Ich dachte sie hätte endlich etwas von uns gewusst. Sie war die letzte Zeit sehr nervös nun ja... nachdem was sie durchmacht irgendwie verständlich.“ meinte er nur noch. Semir nickte. „Sagen Sie... existiert eigentlich eine Lebensversicherung für Ihre Frau?“ fragte er. Rolf lachte. „Ja sicher... ich meine sie besitzt eine Firma und trägt ein ziemlich großes Risiko. Warum fragen Sie?“ wollte Rolf nun wissen. Semir lächelte ihn an. „Ich nehme an Sie sind als Erbe eingetragen, oder?“ fragte er ohne auf Rolfs Frage einzugehen. „Ja sicher! In der Versicherung klar… Was soll das? Warum fragen Sie?“ wiederholte Rolf seine Frage. „Reine Routine.“ erwiderte Semir und verabschiedete sich.


    Ben sah Semir im Auto an. „Und?“ fragte er. „Ich weiß nicht. Entweder ist die Frau durchgeknallt oder aber sie muss wirklich Angst haben. Die Erinnerungen sind zu vage als das wir tätig werden können. Sie erinnert sich an eine Sache vor dem Unfall. Ihr Mann hat vermutlich eine Affäre. Sie hat ein Telefonat mitbekommen, allerdings sind das nur Bruchstücke. Nichts stichhaltiges, aber ich glaube nicht dass sie sich das einbildet. Hast du bemerkt wie nervös der wurde, als ich ihm sagte, seine Frau kann sich an etwas erinnern?“ fragte Semir und sah Ben an. „Ja schon... aber das ist wirklich vage. Was willst du nun machen?“ wollte Ben wissen. „Ich werde mir von Susanne mal die Versicherungspolice und die Firma prüfen lassen. Vielleicht ist da ja doch etwas im Busch und dann möchte ich nicht am Tod der Frau Schuld sein.“ erklärte Semir entschlossen. Ben nickte nur. „Wenn die Chefin das mal mitmacht.“ sagte er leise und fing sich einen bösen Blick von Semir ein.


    Rolf ging zu Jaqueline. „Mach doch auf.... bitte. Was ist denn los?“ fragte er fürsorglich. Jaqueline hörte ihn. Hatte sie sich vielleicht doch getäuscht. Wollte er ihr gar nichts tun? Vielleicht haben ihr die Vorfälle der letzten vergangenen Tage doch zu sehr zugesetzt. Sie öffnete die Tür. „Ich weiß nicht... ich habe Erinnerungen, aber ich kann sie nicht zuordnen. Liebst du mich eigentlich?“ fragte sie. Rolf sah sie an. „Ja sicher... wie kann ich dir helfen?“ wollte er wissen. „Nun ja... ich hab da eine Erinnerung an eine dunkelhaarige Person, mit der du dich verabredet hast. Ich sehe nur bruchstückhaft …. Wer ist es?“ harkte sie nach. Rolf sah sie an. „Du glaubst ich betrüge dich? Jaqueline ... wie kannst du nur so etwas denken? Für mich gibt es nur dich...Vertrau mir. Hör mal. Wir sollten vielleicht für ein paar Tage wegfahren, was meinst du? Wir haben doch die Hütte in der Eifel. Wir werden uns da ein schönes Wochenende machen und du kannst dich erholen.“ schlug er vor. Jaqueline überlegte nur kurz dann nickte sie. „Du hast Recht. Ich bin sicher nur verwirrt.“ lächelte sie. Rolf nickte. „Gut dann packen wir die Sachen und fahren weg. Nur du und ich.“ meinte er und nahm sie in den Arm.

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  • „Nein Semir! Und das ist mein letztes Wort. Der Unfall ist erledigt. Die Frau kann sich nicht daran erinnern. Okay…. der Diebstahl des Wagens kann ihr nicht nachgewiesen werden, auch gut. Sie ist bei ihrer Familie und damit ist der Fall für uns erledigt. Wir können nicht mehr für sie tun. Alles Weitere werden die Ärzte machen. Wir haben genug Arbeit als dass wir uns mit dieser Mordtheorie Auseinahnersetzen können. Die Frau ist verwirrt, aber das gibt sich wieder. Was machen die Unfälle auf der A4? Ist die Baustelle endlich genügend abgesichert? Kümmern Sie sich darum.“ befahl Anna Engelhard. Semir sah sie an. „Ja Chefin… verstanden.“ sagte er kleinlaut und verließ das Büro. Ben wartete bereits. „Und? Was hat sie gesagt?“ wollte er sofort wissen. „Sie hat NEIN gesagt. Und das sehr deutlich.“ maulte Semir. „Na komm… nimm es nicht so schwer. Vielleicht hast du Recht mit deiner Theorie, vielleicht aber auch nicht. Machen wir unseren Job und dann gehen wir heute Abend ein Bier trinken.“ tröstete Ben ihn. Semir nickte und schon verließen beide die PAST. Sie fuhren Ihr Revier ab und dachten erst einmal nicht an Jaqueline Wienert.


    Zwei Tage später stand Jaqueline mit Rolf am Wasser. „Hier ist es sehr schön. Sind wir schon öfter hier gewesen?“ fragte Jaqueline. Rolf lächelte sie an. „Ja… schon ein paar Mal. Immer dann wenn wir etwas Wichtiges vorhatten und wenn wir Ruhe vor dem Trubel in der Firma haben wollten. Du hast dich immer sehr wohl gefühlt.“ erklärte er. Sie nickte. „Ja.. kann ich mir richtig gut vorstellen.“ gab sie zu. Sie sah auf das Wasser und merke wie Rolf sie musterte. „Weißt du… wenn ich mein Gedächtnis zurück habe… dann sollten wir noch einmal über Kinder reden. Das Haus ist so groß und ich finde es wird Zeit für Kinder.“ meinte sie nach einer Weile. „Das wäre sehr schön“ gab Rolf zu. ~ klar will ich Kinder. Du würdest mich zum glücklichsten Mann der Welt machen. ~ gingen seine Gedanken. Er überlegte wie er Jaqueline am Besten helfen konnte. Sie waren das ganze Wochenende weg und Jaqueline schien es immer besser zu gehen. Die ersten zwei Tage zuhause waren wie früher. Jaqueline zog wieder ins gemeinsame Schlafzimmer und ging ihrer Arbeit nach. Es wurde immer besser. Yvonne sah mit Eifersucht, dass Jaqueline sich immer mehr in den Alltag stürzte. Sie sah wie Rolf sie liebevoll umsorgte und verglich ihn mit Rudolf. Der war nie so fürsorglich. Er war kalt…eiskalt.



    Also irgendwie seid ihr ganz schön schreibfaul.... wo bleiben denn meine Feeds???? ;)

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  • Nachdem Semir die Firma und Versicherungspolice überprüft hatte, war er etwas enttäuscht. Die Firma war zwar nicht gerade auf der Höhe, aber es gab immer wieder mal Durchhänger. Die Police zahlte nur, wenn der Tod kein Suizid war. „Also Selbstmordversuch scheidet definitiv aus.“ murmelte Semir. Ben sah ihn an. „Was?“ fragte er. „Ach ich hab die Akte Wienert noch mal hier. Die Police ist okay. Das Übliche halt. Die Firma steht zwar nicht sehr gut da, aber das gibt sich. So ein paar der Auskünfte. Scheint also tatsächlich nur ein Unfall gewesen zu sein.“ entschied Semir etwas enttäuscht. Ben sah es sofort und lachte laut auf. „Sag mal… warum bist du denn so darüber verbittert? Es muss doch nicht immer ein Verbrechen dahinter stecken.“ gab er von sich. Semir grinste. „Ja du hast ja Recht.“ meinte er dann auch. „Komm… lass und noch was durch die Gegend fahren.“ meinte er nur und griff zu seiner Jacke. Wenig später waren sie auf der A4 unterwegs. Doch irgendwie beschäftigte Semir doch der Fall. „Weißt du… ich begreife einfach nicht, warum die Frau erst Schlaftabletten nimmt und sich ans Steuer setzt. Noch dazu in einem gestohlenen Wagen. Den sie aber nicht geklaut hat. Es ist sonderbar.“ murmelte Semir auf der Fahrt. Sein Handy klingelte und er meldete sich. „Hartmut hier… Semir es geht noch immer um diesen mysteriösen Autodiebstahl. Womit die Frau dann in den See ist… weißt du was ich meine?“ hörte er Hartmut fragen. „Ja… was ist damit?“ wollte Semir wissen. „Es tut mir echt Leid, dass ich so lange damit gewartet habe. Aber ich ersticke in Arbeit und hab es total vergessen.“ entschuldigte Hartmut sich. „Schon gut… kann ja passieren. Sollen wir vorbeikommen?“ wollte Semir wissen. „Ja wäre gut.“ meinte Hartmut und legte auf. Semir grinste Ben an. „Wenn Hartmut was sucht, dann findet er auch. Ich wette mein nächstes Gehalt, dass es doch ein Mordversuch war.“ gab er zufrieden von sich. Ben zuckte mit den Schultern.


    Rudolf vertrat Rolf, der einen Termin außerhalb wahr nehmen musste und nahm Yvonne in den Arm. „Hey… ist doch gut. Sie wird in zwei Tagen nicht mehr sein.“ glaub mir… wir schaffen sie uns vom Hals und schon ist alles wie vorher. Nun schmoll doch nicht… Hey… Yvi…“ sagte er und versuchte sie zu küssen. „Rudi! Wenn sie jetzt nicht bald abtritt, dann werde ich dafür sorgen, hörst du…. du hast noch eine Chance. Geh sie besuchen und dann schaff sie weg. Sonst bin ich weg.“ drohte Yvonne. Rudolf lachte. „Du bist ja richtig eifersüchtig. Nur keine Angst. Ich habe mir schon einen Plan zurechtgelegt. Gib mir noch zwei Tage. Okay?“ fragte er und sah sie treu an. Yvonne nicke. „Also gut. Aber nur noch zwei Tage. Ich will endlich den Platz einnehmen, der mir zusteht.“ warnte sie ihn. Weder sie noch er ahnten, dass ihr Gespräch belauscht wurde. „Hör mal... ich werden sie wegschaffen. Aber sie muss erst einmal Vertrauen zu mir finden. Sie ist noch nicht soweit. Hey... ich liebe dich.“ lächelte er und versuchte sie zu küssen, doch Yvonne war bockig und ließ ihn nicht an sich heran. „Wenn sie weg ist, dann darfst du mich anfassen. Und wenn du es nicht tust, dann werde ich was unternehmen!“ stellte sie ihn indirekt vor die Wahl und verließ das Büro von Rolf durch die Seitentür.

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  • Jaqueline horchte an der Tür zum Büro ihres Mannes. Sie war hergekommen um ihm zu sagen, dass sie sich an etwas Weiteres erinnert. Doch sie hörte dass er redete. Die Tür war zu dick um das Gespräch wirklich mitzubekommen, aber irgendwie schien es als würde ihr Mann mit einer Frau reden. Vorsichtig öffnete sie die Tür und hörte was er sagte und erschrak. Eine Tür knallte und Jaqueline erschrak. Sie drehte sich um und sah Yvonne. Sie und Jaqueline waren Freundinnen. Und auch in den letzen Tagen war Yvonne immer für sie da. Sie sah dass Yvonne aufgelegt hatte und sie ansah. Jaqueline lächelte ihr zu und ging hin. „Jaqueline? Warum gehst du denn nicht rein?“ fragte sie unwissend. „Rolf telefoniert und er ist ja immer so aufbrausend, wenn man ihn stört.“ erklärte Jaqueline. Yvonne nickte. „Ja hab ich total vergessen. Hey… du erinnerst dich an das?“ fragte sie erstaunt. Jaqueline nickte. „Ja und noch mehr… Ich wollte es Rolf erzählen, aber … kann ich dir vertrauen?“ fragte sie misstrauisch. Yvonne nickte. „Ja sicher…“ bestätigte sie. „Also gut… Rolf hat eben erzählt dass er jemanden wegschaffen will.. .und ich erinnere mich an den Unfall… also kurz vorher… Rolf hat mir was zu trinken gegeben und… er will mich umbringen.“ sagte sie entschlossen. Yvonne erschrak. „Wie bitte? Rolf will dich töten?“ fragte sie nach. Jaqueline nickte. „Ja… ich hab es gehört... Ich glaube er hat es schon einmal versucht...“ Sie fing an zu weinen und Yvonne nahm sie in den Arm. „Was willst du denn jetzt machen?“ fragte sie. Jaqueline sah sie an. „Ich habe Herr Gerkhan angerufen. Er kommt her und wird mich beschützen. Er wird ihn... einsperren...“ Ihre Stimme veränderte sich von Traurigkeit in Wut. „Komm... wir fahren jetzt erst einmal zu mir und dort kannst du dich etwas stärken.“ meinte Yvonne und zog Jaqueline mit raus. Nadine sah wie beide das Gebäude verließen. Jacqueline sah nicht erneut im Büro von Rolf nach, ob ihr Mann tatsächlich im Raum war. Yvonne behielt es für sich, das dieser gar nicht im Hause war und der eigentliche Chef dort saß, wo er nach ihrer Meinung nach hingehörte. Rudolf.


    „Fahr zur Firma Wienert!!“ sagte Semir plötzlich nachdem er ein Gespräch auf das Handy bekam. Ben sah ihn verwundert an. „Wieso? Ich dachte wir wollten nach Hartmut?“ fragte er. „Das war Frau Wienert. Sie hat ihren Mann gehört, der am Telefon bekannt gab, er wolle sie heute umbringen. Also tritt das Gaspedal durch, Partner!“ erklärte Semir schnell. Benn nickte, wendete mit einer 180iger Drehung und fuhr zur Firma. Dort angekommen sprangen beide sofort raus. Dass der Wagen im Haltverbot stand, interessierte keinen. Sie rannten ins Büro von Jaqueline Wienert. Es war leer. Sie gingen ins Büro von Rolf. Dieser saß am Schreibtisch und trank Kaffee. „Wo ist Ihre Frau?“ fragte Semir direkt. Rolf sah ihn an. „Herr Gerkhan.. was machen Sie denn hier?“ wollte er wissen. „Wo ist Ihre Frau?“ wiederholte Semir die Frage. „Ich weiß nicht… ich vermute mal sie ist zuhause… Ich bin eben erst gekommen. Ich hatte einen auswärtigen Termin.“ gab Rolf lächelnd bekannt. „Nein… da ist sie nicht. Sie hat mich angerufen und mir erzählt was Sie vorhaben. Wo ist sie?“ gab Semir wütend von sich. Rolf sah ihn fragend an. „Was ich vorhabe? Ich bin eben erst gekommen…“ kam erstaunt von ihm. „Ja! Sie hatte nämlich Recht, Sie wollen sie umbringen!“ fauchte Semir wütend. Rolf sah ihn nur an. „Moment!! Was reden Sie denn da?“ begehrte er auf. „Ihre Frau sagte mir, dass sie Sie belauscht hat und dabei…“ fing Semir an. Rolf lachte auf. „Das kann doch gar nicht… ich bin gerade mal eine halbe Stunde hier im Büro…. Was soll das denn?“ Rolf wurde wütend. „Kann das jemand bestätigen?“ wollte Ben wissen. „Ja ich…!“ hörten sie hinter sich. Semir drehte sich um.

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

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