Durch die Hölle ...

  • Nummer drei ...


    Einen Moment lang starrte Anna ihr Handy an. Sie wusste nicht, ob es richtig war, was sie jetzt zu tun in Begriff war, doch ihr fiel keine andere Lösung mehr ein. Sie hatten versucht Kovaljev auszutricksen und es war gründlich schief gelaufen. Zonz war schwer verletzt, vielleicht sogar tot. Langsam wählte sie Nikis Nummer. Vielleicht war es von Anfang an ein Fehler gewesen, Tom so weit aus den Ermittlungen rauszuhalten. Früher war Tom immer ein Mensch gewesen, den man fordern musste, der über sich hinauswuchs, wenn die Situation aussichtslos erschien. Vielleicht hätte er sich schon viel eher wieder gefangen, wenn sie ihn nicht so sehr beschütz hätten, wenn sie mehr Engagement einfordert hätten. Während sie wartete, das jemand abhob, hoffte sie einfach nur, dass Tom zu alter Stärke zurückfinden würde, wenn er hörte, das Semir in Gefahr war. Sie wusste, dass dieser Wille, Semir zu schützen noch immer in Tom schlummerte. Er musste ihn nur wiederfinden.
    „Nicole Meyer!“, meldete sich Niki und riss Anna aus ihren Gedanken.
    „Anna Engelhart hier! Ich muss dringend mit Tom sprechen.“
    „Ja, einen Moment!“
    Das Handy wurde weitergereicht, dann meldet sich Tom.
    „Ja, Chefin, was gibt’s?“
    Anna musste bei dieser Anrede unwillkürlich grinsen, war sie doch schon lange nicht mehr Toms Chefin. Doch es schien ihr ein gutes Zeichen.
    „Tom, wir brauchen Sie! Besser gesagt, Semir braucht Sie!“, sagte sie einfach.
    „Was ist passiert?“, fragte Tom sofort. Anna glaubte ein gewisse Entschlossenheit in seiner Stimme zu hören.
    „Kovaljev hat ihn als Geisel genommen. Und er fordert Sie, sonst will er Semir umbringen.“ Anna wusste, dass es ein Risiko war, Tom so direkt mit den Tatsachen zu konfrontieren, doch sie wusste auch, dass es sinnlos war, ihm etwas vorzumachen. Die Situation war mehr als ernst.
    „Ok!“, sagt Tom nur. „Wo sind die beiden?“
    „Auf dem Klinikparkplatz!“
    „Gut, ich bin auf dem Weg!“ Das war wieder ganz der alte Tom, wie Anna ihn kannte, als hätte es die Katastrophen der letzten Monate gar nicht gegeben.
    „Tom, was immer Sie tun, seinen sie vorsichtig.“, ermahnte Anna ihn, mehr pro forma und setzte dann etwas zögerlicher hinzu: „ … und bleiben Sie bitte am Leben!“
    „Ich werde mein bestes tun!“, erklärte Tom entschlossen, dann legte er auf.
    Anna ließ sich in den Stuhl zurücksinken. Ihr Nacken schmerzte furchtbar und so langsam machten sich Kopfschmerzen bemerkbar. Sie gestattete sich einen Moment sitzen zu bleiben, doch dann stemmte sie sich aus dem Sessel hoch und machte sich daran, sich eine Fahrgelegenheit zum Klinikum zu suchen.

  • Super Mia... spitze :]


    Kovaljev sah lachend auf Semir, der das ganze Schauspiel mit angesehen hatte. Er hatte Zons erkannt, die Gestalt war zwar Tom ähnlich. Aber Semir kannte Toms Bewegungen zu genau, um sich täuschen zu lassen. "So langsam wird es richtig lustig, nicht whar?" hörte er wie durch Watte Kovaljev sagen. Er hatte erneut das Messer in Semirs Körper gejagt. "Töten Sie mich endlich..... hören Sie auf..." stöhnte Semir leise. Kovaljevs Lachen verschwand. "Wie bitte? Jetzt? Nein.... noch nicht. Du wirst sehr sehr langsam sterben. Sobald Kranich hier ist, wird er zusehen wie du den letzten Atemzug machst. Mir spuckt niemand in die Suppe. Ich gewinne das Spiel." Semir schloss die Augen. Er konnte nicht mehr. Der Blutverlust forderte sein Tribut. Er sank langsam in die Dunkelheit. Kovaljev stieß ihn an und eine Schmerzwelle ging durch den Körper. "Hey... wenn du jetzt schläfst verpasst du das Finale. Warte ich helfe dir wach zu bleiben." Semir verstand nicht genau, was er damit meinte, doch dann löste Kovaljev den Gurt von Semir und wickelte ihn um den Hals. Anschließend ließ er ihn wieder einrasten. "So... wenn du nun einschläfst, wirst du langsam ersticken. Also senkrecht und gerade sitzen bleiben... ha...ha...ha"


    Tom sah Nikki an. "Du willst wirklich dahin? Du bist doch gar nicht fähig etwas zu tun. Tom... der Mann ist gefährlich. Er wird dich töten.... bitte..." Tom streichelte Nikki übers Gesicht. "Ich weiß dass er gefährlich ist. Aber er hat meinen Freund und Partner in seiner Gewalt. Und wenn die Chefin Recht hat, dann .... ist er so gut wie tot. Ich werde ihn da raus helfen, weil er erst durch mich dort reingeraten ist. Er wollte mir nur helfen. Jetzt wird es Zeit, dass ich ihm helfe. Wie in alten Zeiten. Ach und danach gehen wir beide essen." Er zwinkerte Nikki zu. Ein kleines Lächeln war in ihrem Gesicht zu sehen. Tom rief Anna an. "Chefin... ich bin fertig. Holen Sie mich ab und bringen Sie eine Waffe für mich mit."


    Johanna hielt angestrengt das Fernglas fest. Sie starrte auf den Wagen in dem Kokvaljev und Semir waren. Nichts zeigte sich. Der Wagen stand da und wartete. Johanna betete, das Semir noch lebte. Was wenn er....nein... daran wollte sie nicht denken. Nicht jetzt. Plötzlich stand Anna hinter ihr. Johanna sah sie an und dann konnte sie die Tränen nicht halten. "Chefin.... er hat Zons einfach eiskalt abgeknallt....er hat Semir... seine Schreie... ich konnte seine Angst hören... er ..." Anna nahm sie in den Arm. "Schon... gut. Johanna. Es wird alles gut. Tom ist hier und er wird Semir da raus holen." "Aber was kann er schon gegen diesen Teufel tun? Er wird beide umlegen und..." Johannas Handy klingelte. Sie meldete sich. "So... die Zeit ist um. Willst du deinem Freund hier noch etwas sagen?" Kurz darauf hörte sie erschrocken Semirs schwache Stimme. "jo...hann..a... hilf .... mir..... bitte" Dann kam Kovaljev wieder. "Er ist ziemlich müde, aber er kann ja bald für immer schlafen. Ist sicher fast schon fertig....ha...ha.. ha... Wo ist Kranich?" "Er ist hier... bitte.... lassen Sie Semir gehen. Er kann Ihnen nicht mehr helfen... Bitte... hallo? Hallo?" Sie starrte Anna an. "Aufgelegt. Das Schwein hat einfach aufgelegt."

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Elvira, das war jetzt ganz dumm! ;)
    Ich habe mit viel liebe und Mühe noch an einem vieten Teil gefeilt. Ich dachte, bis sieben hätte ich frei Bahn.
    Ich poste ihm jetzt totzdem mal. Ich fände es nämlcih schoade, eine ganze Stunde Arbeit so einfach über den huafen zu werfen.


    Tom legte das Handy weg und schauten einem Moment gedankenverloren aus dem kleinen Fenster. Draußen zuckten bereits die ersten Blitz über den Himmel und dunkle Donner grollten fast ohne Unterlass. Irgendwie passend, fand er. Semir war also in Gefahr. Deshalb waren die ganze Zeit alle so ausweichend gewesen. Sie wollten ihn schonen, hatten ihm nicht zugetraut, dass er damit umgehen konnte. Sie hatten ihn für einen Schwächling gehalten. Nun eigentlich war er das ja auch, dachte er mit Blick auf seine Arme. Er konnte doch nicht mal auf sich selbst aufpassen, wie sollte er das Semir helfen. Semir hatte sein Leben für ihn riskiert, und alles was er konnte war weglaufen. Er spürte, wie die Verzweiflung in ihm aufstieg, schon wieder drohte, ihm den Brustkorb zuzuschnüren. Nein, dass durfte er nicht zu lassen. Die Chefin hatte ihn angerufen. Semir brauchte ihn. Das war er seinem Freund einfach schuldig!
    „Nein!“, sagte er laut, und erhob sich.
    „Was meinst du?“, fragte Niki verwundert.
    „Ich muss Semir retten!“, erklärt Tom knapp. Er war jetzt keine Zeit für lange Geschichten.
    „Wie meinst du das? Was hast du vor?“
    Angst flackerte in Nikis schönen braunen Augen auf. Tom ging einige Schritte auf sie zu und nahm sie sanft in den Arm.
    „Er hat sein Leben für mich riskiert. Jetzt ist es an der Zeit, mich zu revanchieren!“, sagte er einfach. Dann küsste er sie auf den Kopf und löste sich aus der Umarmung. „Bete einfach, dass ich etwas ausrichten kann.“


    Er drehte sich um und verließ ohne sich noch einmal umzudrehen die kleine Wohnung in Richtung der Haupträume des Beerdigungsinstituts. Wenn er jetzt zurückschaute, dann würde er es nicht übers Herz bringen Niki zu verlassen, das wusste er. Schnell durchquerte er die Räume in Richtung Garage. Im Vorbeigehen nahm er den Schlüssel des Leichenwagens von dem breiten Schreibtisch. Ein Leichenwagen, wie ungemein passend dachte er bei sich. Dann schwang er sich hinter das Steuer und machte sich auf den Weg zum Krankenhaus.
    Inzwischen hatte es in Strömen zu Regen begonnen. Man konnte kaum zehn Meter weit sehen. Dennoch fuhr Tom schnell, für diese Witterungsverhältnisse fast Lebensgefährlich still. Zum Glück war nur wenig Verkehr. Doch darauf achtet Tom gar nicht. Seine Gedanken galten einzig und allein Semir. Er mussten ihn einfach retten, koste es was es wolle. Das war er ihm einfach schuldig. Semir, der mal wieder sein Leben für ihn riskiert hatte. Der von Anfang an und bedingungslos an seine Unschuld geglaubt hatte. Semir, mit dem er so viel schon erlebt hatte. Sie waren gemeinsam als gesuchte Straftäter vor den Kollegen des LKA geflüchtet. Hatten Mafia-Killer gejagt. Eine blinde Opernsängerin beschützt. Zwei Mädchen durch halb Europa gejagt. Terroranschläge vereitelt. Semir, der ihm so oft schon das Leben gerettet hatte. Mit dem er so viel Fälle gelöst hatte. Mit dem er so oft schon gestritten hatte. Und mit dem er sich noch viel öfter, wieder vertragen hatte. Sein Freund, sein Partner.


    Endlich hatte Tom das Krankenhaus erreicht. Er stellte den Wagen ab und lief gradewegs auf den Parkplatz. Sein Kopf war wie leergefegt. Er hatte keinen Plan, was er jetzt tun konnte. Er hatte überhaupt keine Ahnung, was hier vor sich ging. Er wusste nur eins: Er musste Semir retten.
    Auf dem Parkplatz war kaum etwas zu erkennen. Zwar leuchteten die Laternen grell, doch der dichte Regenvorhang raubt die Sicht. Ein SEK und Scharfschützen konnte man hier jedenfalls nicht einsetzten, das war klar. Langsam ging Tom weiter. Nur schemenhaft konnte er ein paar Wagen ausmachen. Sein Gefühl sagte ihm, dass es der Wagen ganz hinten links an der Seite sein musste. Warum wusste er nicht, aber ihm blieb sowieso nichts anderes übrig, als sich auf sein Gefühl zu verlassen. Mit ruhigen Schritten ging er auf den Wagen zu. Einige Meter davor konnte er vage ein dunkles Bündel am Boden sehen. Im Näherkommen erkannte er, dass es ein Mensch sein musste. Langsam ging Tom neben der reglosen Gestalt in die Hocke. Es war der LKA-Beamte, der vor ein paar Tagen in sein Rolle geschlüpft war, um die Killer abzulenken. Vorsichtig fühlte Tom nach dem Puls, doch da war keiner mehr. Der Mann war tot. Vielleicht hatten sie sie selbe Scharade noch einmal probiert. Diesmal war er aufgeflogen und hatte seinen Einsatz mit dem Leben bezahlt.


    Tom wollte sich grade wieder erheben und seinen Weg fortsetzen, als er ein Geräusch hörte. Er blickte auf. Die seitliche Schiebetür des Wagens einige Meter entfernt war geöffnet worden. Tom konnte nicht wirklich erkennen, was dort drinnen vor sich ging, aber er wusste auch so, dass er Kovaljev vor sich hatte. Wie zu wurde er wenige Augenblick später angesprochen.
    „Sieh an, sieh an, noch so eine lebende Leiche. Der ersten habe ich schon den Weg gewiesen!“, spottete Kovaljev süffisant.
    „Ich bin hier Kovaljev! Jetzt lassen sie Semir gehen!“ Tom versuchte entschlossen zu klingen, obwohl ihm das Herz bis zum Halse schlug.
    „Das würde ich ja, ich fürchte nur, er kann nicht mehr gehen!“, war die spöttische Antwort.
    Es wurde einem Moment unruhig in dem Wagen, dann wurde ein menschlicher Körper aus der Tür auf den Boden befördert. Tom erkannte sofort, dass es Semir war, und er sah absolut nicht gut aus. Sein Pullover war blutgetränkt und auch auf sein er Hose zeichneten sich verdächtige Flecken ab.
    „Semir!“, murmelte Tom nur tonlos.
    „Tja, mein Lieber, Sie hätten es verhindern können. Es ist ganz allein ihre Schuld!“, sagte Kovaljev bösartig.
    Um Tom begann sich alles zu drehen. Ja, es war ganz allein seine Schuld. Nur wegen ihm war Semir überhaupt in diese Situation geraten. Wenn er Semir doch nur energischer zurückgewiesen hätte. Wenn ihm sein Selbstmordversuch doch nur geglückt wäre. Er hätte sich nicht fügen dürfen, als Semir beschlossen hatte, ihm zu helfen, Freundschaft hin oder her! Grade weil er Semirs Freund war, hätte er darauf bestehen müssen, dass er sich da raus hielt. Er hatte versagt. Er war schuld.


    Schüsse zerrissen plötzlich das Rauschen des Regens. Entsetzt sah Tom, wie Kovaljev auf Semir feuerte. Einmal, zweimal, dreimal. Dann riss er die Waffe hoch und zielte auf ihn. Tom nahm das alles nur noch wie durch Watte war. Das Blut rauschte in seinem Ohren. Seine Sicht begann zu verschwimmen. Er fiel auf die Knie. Musste sich mit der Hand abstützen, um nicht völlig zu Boden zu gehen. Er spürte etwas hartes Kaltes unter seiner Hand. Ein Waffe! Das war nicht der Asphalt. Er hatte sich auf dem Toten abgestützt. Und der trug eine Waffe im Hosenbund. Ein dumpfer Schlag gegen den Oberarm riss ihn fast um. Kovaljev hatte ihn getroffen! Geistesgegenwärtig krallten sich seine Finger um die Pistole. Er riss sie hoch und feuerte ohne nachzudenken. Feuerte einfach das ganze Magazin leer, in die Richtung, in der er Kovaljev vermutete. Er hörte die Schüsse nicht, sah nicht, wo die Kugeln hinflogen. Es war ihm auch völlig gleichgültig. Er drückte noch ab, als das Magazin längst leer war. Immer und immer wieder. Dann warf er die Waffe weg und stemmte sich auf die Füße. Stürmte zu Semir hinüber. Es zählte nicht mehr, ob er Kovaljev erwischt hatte oder nicht. Wenn sie heute Nacht hier streben sollten, dann würde es eben so sein. Aber er würde Semir nicht allein lassen. Er würde Semir nie mehr allein lassen. Doch es kam kein Schuss mehr. Offenbar hatte er Kovaljev wirklich erwischt.
    Schliddernd kam Tom vor Semir zu stehen und ließ sich auf die Knie fallen. Vorsichtig drehte er ihn auf den Rücken. Semir Augenlider flatterten. Mit aller Kraft kämpfte er darum, die Augen zu öffnen. Ein sanftes Lächeln erschien auf seinem Gesicht, als er Tom erkannte.
    „Du … kommst spät … mal …wieder.“ Das Sprechen kostete ihn sichtlich Kraft. „Aber … i - ich wusste … du kommst …. Partner.“
    Dann schloss er die Augen und sein Kopf fiel kraftlos zur Seite.
    „Semir!“
    Panisch tätschelte Tom seinem Freund die Wangen. Semir durfte nicht aufgeben. Durfte nicht sterben. Nicht jetzt, wo alles vorbei war. Nicht jetzt, wo sie gewonnen hatten.
    „Semir!“
    Er schrie schon fast! Schrie den Namen seines Partners, in der irrigen Hoffnung dass er ihn hören möge, dass er dann die Augen wieder aufmachte. Semir durfte ihn nicht verlassen. Nicht jetzt, wo er grade beschlossen hatte zurückzukehren, endlich begriffen hatte, wo sein Platz war.
    „NEIIIIIIN!“ Wie der Schrei eines gequälten Tieres hallte Toms Stimme durch das Unwetter.

  • Um ihn herum begann sich alles zu drehen. Wie Blitze zuckten Bilder durch seinen Kopf. Semir in seinen Armen liegend, Andra... dann eine Feier auf der PAST vor Jahren..... er riß die Augen auf, nahm Semir Kopf und rüttelte an seinem Körper "Laß mich jetzt nicht allein ...hörst du ?! "


    Sein Körper fühlte sich wie schwerelos an, alles wie umhüllt und gedämpft. Semirs Gestalt verschwomm vor seinen Augen und die Stimmen aus dem Hintergrund, die sich nun hektisch und rufen näherten , nahm er nur noch wie durch Watte war.
    Sein völlig erschöpfter Körper kippte vornüber .



    All das ereignete sich in Sekunden.
    Johanna sah mit Entsetzen die Szene und rannte los. Semir und Tom, beide lagen mitten auf dem nassen Parkplatzboden, angestrahlt von den Scheinwerfern der Autos. Es regnete mittlerweile in Strömen und donnerte weiter über ihnen.
    Von überall her kamen nun SEK beamten angerannt, schrien sich Kommandos zu. 4 Sanitäter und 2 Ärzte rannten mit ihren Koffern auf die Beiden zu.


    Johanna ging neben den Beiden in die Knie, traute sich kaum hinzusehen..zu groß die Angst, dass sie tot sein könnten........


    "Der TYP ist tot" kam von einem der SEK Leute, als er im Auto nach Kovaliev gesehen hatte.
    Doch Johanna hatte nur Augen für das , was vor ihr passierte, was die Ärzte und Sanitäter mit Semir und Tom anstellten.
    Hektische und knappe Kommandos drangen an ihr Ohr "Lebt.... ich brauch den Tubus...schnell...und Adrenalin..... "


    Eine Hand legte sich auf ihre Schulter und zog sie zur Seite. Wortlos und mit Tränen in den augen blickte sie in Anna Engelhardts müdes nd geschocktes Gesicht. Keine der beiden Frauen war fähig etwas zu sagen.... und so standen sie still, die Szene beobachtend und bangend im Regen.

  • Johanna zitterte noch immer am ganzen Körper. Fassungslos hatte sie mitansehen müssen was sich vor wenigen Minuten hier auf dem Parkplatz alles abgespielt hatte und hatte einfach nichts dagegen tun können. Sie hatte gesehen wie Tom auf das Auto zuging, sah wie Kovaljev den regungslosen Körper von Semir aus dem Auto geworfen hatte und hatte anschließend nur mehr die vielen Schüsse gehört. Sie hatte sich vom Fenster abgewendet, sich gegen die Wand gelehnt und für ein paar Sekunden die Augen geschlossen. Sie hatte nur mehr gebetet, dass Semir und Tom es irgendwie überleben würden. Dann war es mit einem Mal totenstill gewesen. Die Schüsse waren verhallt. In der Ferne hatte sie das Donnern des Gewitters und das Tröpfeln des Regens gehört und im selben Moment hatte sie die verzweifelten Schreie von Tom vernommen. Sie hatte aus dem Fenster gesehen und sah gerade noch wie Tom vor ihren Augen zusammengebrochen ist.


    Jetzt stand sie da, blickte noch immer zu Tom und Semir und beobachtete die Arbeit der Sanitäter und Notärzte.
    Plötzlich brach sie in heftiges Schluchzen aus. Sie hatte das Gefühl als würde sich alles um sie herum drehen. Sie konnte einfach nicht mehr. Sie war noch nicht lange im Polizeidienst und solchen Situationen einfach noch nicht gewachsen. Sie musste erstmal verarbeiten was gerade geschehen war. Anna nahm sie wortlos in den Arm und drückte sie fest.


    (hoffe es passt)

  • Nur wenig später waren alle im Krankenhaus. Semir wurde umgehend in den OP gefahren und Nikki kümmerte sich um Tom, der abwesend einfach nur da saß. "Ich hätte es verhindern müssen. Ich hätte es einfach verhindern müssen." murmelte er vor sich hin. Anna sah besorgt auf ihn. "Tom.... Sie kennen Semir doch. Er hätte sich nicht aufhalten lassen. Wir müssen einfach abwarten was mit ihm ist. Er schafft es." "Ich hätte es verhindern müssen." kam wieder von Tom. Nikki sah Anna an und schüttelte den Kopf. "Sie können sagen was Sie wollen, er will Sie jetzt nicht hören." Anna nickte. Sie sah zu Johanna, die mit verweinten Augen etwas abseits stand. Sie ging zu ihr hin.


    "Johanna? Kann ich Ihnen helfen?" Johanna schüttelte den Kopf. "Nein... ich...geht schon." Doch Anna spürte das noch mehr da war. "Kommen Sie, wir gehen einen Kaffee trinken." Sie zog Johanna in die Cafeteria und drückte sie auf einen Stuhl. "Johanna, was ist? Semir wird wieder, glauben Sie fest daran." Johanna sah sie an und dann flossen die Tränen. "Ich hätte ihm helfen können...." schluchzte sie.

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    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Niki schloss die Türe des Behandlungszimmers und wendete sich wieder Tom zu., der immer noch stumm ins Leere blickend auf der Liege saß.
    Man hatte ihm den Streifschuß am Arm verbunden und Kreislaufmittel in den Tropf gegeben.
    "Gleich bekommst du ein Zimmer und wir warten gemeinsam, wenn es Nachricht aus dem OP gibt. "
    NIki setzte sich neben ihn und nahm seine Hand, doch er zog sie zurück.
    "Bitte..sei mir nicht böse..ich möchte allein sein... ich..ich will auch in kein Zimmer.
    Nikii nickte "Tom, wenn etwas ist, bitte rede...ich höre gern zu....."


    Mit einem Mal , ohne jegliche Vorwarnung schrie er auf, vergrub seine Hände in seinem Gesicht "Laß mich bitte allein... ich kann das nicht... ich will niemanden hören oder sehen.... wenn ich nicht gewesen wäre, wäre das alles nicht passiert, dann läge er jetzt nicht im OP und würde it dem Tod kämpfen..verdammt.... wie soll ich das Andrea erklären? Wie? " er wendete sich ab .

  • Anna saß einfach nur da und wusste nicht recht was sie sagen sollte. Sie konnte sich gut vorstellen, was in Johanna jetzt vorgehen musste. Ihr ging es ja nicht anders. Die Ereignisse der letzten Tage zerrten auch an ihren Nerven. Sie fühlte sich ausgelaugt und müde. Ihre Kopfschmerzen und die Schmerzen im Nacken wollten auch nicht nachlassen. Ihr einziger Trost war, dass dieser Alptraum nun endlich ein Ende haben würde. Kovaljev war tot und der Fall so gut wie abgeschlossen.


    „Was ist wenn…ich meine…ich würde es mir nie verzeihen…und diese Schreie am Handy…ich konnte nichts tun…“ Johannas Worte erstickten in ihren Tränen. „Hey, Johanna…ich bin mir sicher er schafft das…er hat es damals auch geschafft, als er von dem religiösen Fanatiker gefoltert worden ist…Semir ist stark…glauben Sie mir...der lässt sich schon nicht unterkriegen.“ versuchte Anna sie aufzumuntern, obwohl es ihr selbst schwer fiel diese Worte auszusprechen. Sie hat Semir ja selbst gesehen und wusste, dass jetzt nur noch ein Wunder helfen konnte.


    Johanna schien ihre Worte jedoch völlig zu ignorieren. Sie hing ihren Gedanken nach und machte sich schwere Vorwürfe. Anna nahm sie erneut in den Arm und versuchte sie irgendwie zu beruhigen.
    Dankbar legte Johanna ihren Kopf auf Annas Schulter und schloss dabei ihre Augen. Unwillkürlich sah sie plötzlich die Bilder von dem toten Lars vor ihrem geistigen Auge, der umringt von einer großen Blutlache auf dem kalten, nassen Boden mitten auf dem Parkplatz lag. Lars wollte ihnen helfen, wollte Tom und Semir retten und musste dafür sein Leben lassen. Er war eigentlich der wahre Held des heutigen Abends, ohne ihn hätte Tom keine Waffe gehabt und wahrscheinlich hätten weder er noch Semir auch nur den Hauch einer Chance gehabt sich gegen Kovaljev zu wehren. Lars hatte beiden indirekt das Leben gerettet!

  • Drei Stunden nachdem Semir in den OP geschoben wurde, kam der Arzt heraus. Anna sah ihm entgegen und sprang sofort auf. "Was ist mit ihm?" fragte sie besorgt. Der Arzt sah sie mit müden Augen an. "Er hat eine Stichwunde im Oberschenkel, eine in der Hüfte eine in der Schulter und eine im Oberarm. Eine Kugel hat ihn in der Hüfte getroffen. Er hat sehr viel Blut verloren und wir haben ihn stabilisiert. Er liegt derzeit jedoch im künstlichen koma. Zum einen, weil sein Körper so besser heilen kann und zum zweiten damit er Ruhe hat. Wir werden ihn drei Tage darin belassen und dann schauen wie es sich entwickelt. Er wird danach vermutlich sogar in psychotherapeutische Behandlung müssen. So weit im kurzen. Nun kommt es darauf an, ob er den Willen hat, gesund zu werden. Er müsste jemanden bei sich haben, der ihm sehr viel bedeutet." Anna nickte. "Seine Frau ist bereits unterwegs"

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  • Leise öffnete sich Tür und Sandra Schuster betrat das Behandlungszimmer.
    Sie trat an die Liege auf der Tom immer noch wie versteinert saß , setzte sich still daneben und warf einen kurzen Blick auf den Tropf und ihren Patienten.
    Er blickte starr auf einen Punkt am Boden, hatte rote Augen und wendeten sich nun leicht ab.
    "Ich weiß, was jetzt in dir vorgeht.... möchte auch nicht stören.... aber "
    "Was aber? Ich will allein sein.... ist das so schwer zu verstehen?"
    "Nein, ist es nicht... im Gegenteil. Es ist sogar sehr nachvollziehbar. Aber oben auf der Intensivstation, da liegt jemand, der jetzt dringend Gesellschaft brauchen könnte und ich bin mir sicher, dass die deinige da sehr hilfreich wäre....."
    Tom sah sie mit einem Mal an " Semir? "
    Sie nickte " ich will dich nicht anlügen. Sein Zustand ist kritisch, aber nicht hoffnungslos und ich denke, du solltest neben ihm sitzen.... was meinst du. Soll ich dich hinbringen?"
    Tom zögerte... und nickte langsam.
    "Dann mal los. Wir können hier hinten rum gehen, dann begegnen wir niemandem, wenn du nicht willst." "Sie nahm ihn langsam am Arm und zog die Infusion ab, klebte ein Pflaster über den Zugang in der Hand.
    "Den machen wir dann oben wieder dran."
    Langsam richtete Tom sich auf, schwankte für eine Sekunde und stützte sich leicht auf Sandra.
    "Wie... wie geht es ihm? Ich meine.. genau."
    "Er lebt, das zählt für den Moment und seine Chancen stehen nicht schlecht.... "


    Sie erreichten die Intensivstation und Sandra half Tom in den Kittel.
    An der Türe zögerte er kurz , atmete tief ein und liess sich von Sandra begleitet auf dem Stuhl neben Semirs Bett nieder.
    "Ich geh jetzt nach draussen und hole die Infusion, wenn etwas ist, ruf mich. Nicht, dass du hier neben dem Bett landest, ok?"
    Tom nickte ohne den Blick von seinem Freund abzuwenden.

  • Tom sah auf Semir, der im Tiefschlaf lag. "Hey.... ich bins" sagte Tom leise. Er griff zu Semirs Hand und drückte sie. "Ich ... ich wollte dir nur sagen....ich wollte...." Tom schluckte und holte tief Luft. "Okay.... ich seh schon. Du willst nicht mit mir reden... dann wirst du mir wenigstens zuhören. Weißt du.... eigentlich ist es ein Glücksfall, dass du mir nicht antworten kannst. Dann höre ich nich dauernd.... Tom das darfst du nicht... Tom ich will das nicht..." er lachte leise. Dann liefen ihm die Tränen über das Gesicht. "Verdammt! Warum hast du dich eingemischt? Es hätte doch wenistens jetzt gereicht, wenn ich im Krankenhaus liege. Scheinbar bringe ich dir nur Pech.... Ich denke es ist das Beste, wenn ich ganz weit von dir weg bin. Dann bringe ich dich wenigstens nicht um...."


    "Das würde ihm sehr schwer treffen" kam von der Tür. Tom drehte sich um. Andrea stand dort. Sie war ohne das er es bemerkt hat eingetreten. "Andrea.... ich wollte das nicht... ich ...." Andrea nahm Tom in den Arm. "Ich weiß. Es ist nicht deine Schuld. Er wird wieder. Er muss.... weißt du... er hat noch eine Aufgabe." Tom sah sie an. "Ach und die wäre?" "Na er muss seinen Partner retten." Tom lachte auf. "Du bist wie er. Wann begreift ihr, dass ..." "Scht... kein Wort mehr. Er braucht uns jetzt. Reiß dich zusammen, hörst du... stärke ihn. Und jammer nicht so... das ist nicht der Tom, den ich kenne."

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  • Tom rieb sich die Augen. Er war müde. Es war nicht nur diese körperliche Müdigkeit, nein er fühlte sich leer und ausgezerrt. Und wieder einmal mehr fragte er sich, warum man ihn ins Leben zurückgeholt hatte.
    Der Blick auf seinen Partner und Freund, der an Infusionen, Kathedern und Überwachungsmonitoren angeschlossen war, verriet ihm, dass es ein großer Fehler gewesen sein musste.
    Tom schloss die Augen und wollte nur weg. Weg von Semir und diesem Ort und auch weg aus diesem Leben. Doch er hatte Andreas Hartnäckigkeit unterschätzt. Als er schon halb an ihr vorbei war, griff sie nach seinem Arm. Er schwang ein Stück zurück und sah verblüfft auf seinen Arm. Er war wohl doch noch nicht so stark, wie es schien. Tom sah in Andreas Augen. Ihr Blick war entschlossen und schien ihn festzunageln, wo er gerade stand.
    "Du wirst ihm selber erklären müssen, warum Du ihn aufgibst, und lass Dir verdammt noch mal einen guten Grund einfallen", zischte sie.
    Tom sah zu Boden, sein Atemt war unsicher, als wäre er kurz davor einen Weinkrampf zu bekommen. Dann löste er sich aus ihrer Umklammerung und wandte sich zur Tür. Andrea sah ihn nur verständnislos an.
    "Ich brauche ein wenig frische Luft..." sagte er nur und verließ dann das Zimmer.


    Niki hatte die Szene mitbekommen. Sie sank den Kopf. Zwar konnte sie irgendwie verstehen, dass das auch für Tom schwer war, aber so durfte das hier nicht enden. Würde er jetzt gehen, wäre alles vergebens gewesen. Sie ging ihm hinterher und fand ihn nach kurzer Suche in der parkähnlichen Klinikanlage auf einer Bank. Sein Kopf hatte er in seine Hände gestützt und wirkte verloren. Sie langsam aufgehende Sonne schien die Ereignisse der letzten Nacht zu verhöhnen. Sie ging langsam über den Kiesweg zu ihm und setzte sich auf die nasse Bank. Sie schwieg nur und blickte in die Sonne.
    Nach einer Weile drehte Tom seinen Kopf halb zu ihr rüber und meinte leise: "Was machst Du noch hier?"
    "Ich brauchte mal frische Luft", antworte sie und sah in direkt an. Sie wirkte ernst, aber ihre Augen sprachen etwas anderes. Tom lehnte sich an ihre Schulter an und atmtete schwer: "Was soll ich nur machen?"
    "Hör in Dich hinein, dann weißt Du es...", antwortete sie.
    Tom richtete sich auf und blinzelte in die Sonne. Dann nahm er ihre Hand und fragte leise: "Hilfst Du mir?"
    Niki lächelte und ging mit ihm in Richtung Klinikgebäude.

  • Andrea saß bei Semir und hielt ihm die Hand. „Das hast du ja wieder toll hinbekommen. Mensch du warst gerade mal wieder halbwegs hergestellt. Ich hab doch auch noch anderes zu tun, als hier bei dir im Krankenhaus zu sein. Wenn du wieder wach bist, dann werden wir mal ein ernstes Wort miteinander sprechen. Ich meine, wenn du Tom wieder zurückgeholt hast. Ich weiß doch genau, dass er im Grunde genommen weiß wohin er gehört. Tom ist sehr verzweifelt. Er ist so glaube ich ein gebrochener Mensch. Semir…. ich habe Angst. Du darfst mich nicht allein lassen.“ Sie streichelte sein Gesicht. Die Tür ging auf und Tom kam herein. Sie nickte kurz. „Ich wußte, dass du zurückkommst. Tom… er braucht dich genau wie du ihn brauchst. Ihr könnt einfach nicht ohne einander.“


    Tom sah auf Semir und dann auf Andrea. „Ich werde ihm nicht im Stich lassen. Ich werde diesen ganzen Mist durchstehen. Und danach werde ich mit meinem Partner und Freund ein Bier trinken.“ Es klopfte erneut. Johanna kam herein. Sie begrüßte Andrea kurz und fragte wie es um Semir stünde. Andrea klärte sie auf und Johanna sah auf Semir „Ich hoffe er wird wieder. Andrea… ich.. . ich möchte mich entschuldigen. Ich konnte nichs tun…. Ich …. Gott wie sag ich es nur…“ Andrea sah sie an. „Was denn?“ „Ich“ Johanna lächelte leicht. „Ich werde zu Gott beten, dass er es übersteht. Ich weiß es bringt vielleicht nicht viel. Aber wenn ich … wenn ich nur…“ Andrea schüttelte den Kopf. „Sie hätten ihn sicher nicht aufhalten können. Das kann keiner. Wir können ihm jetzt nur beistehen und Tom. Wenn dieser verdammte Alptraum vorbei ist… dann… wird es allem wieder gut gehen.“ Johanna nickte. „Ja und damit es sehr bald ist, würde ich sagen, wir lassen die Herren der Schöpfung allein.“ Andrea nickte und sie verließ mit Johanna den Raum.


    Tom setzte sich ans Bett. „Hey… zum zweiten. Semir… ich weiß das ich dich schon viel früher hätte einweihen sollen. Aber als ich wegen Mordes verhaftet wurde, da war ich einfach fertig. Erst Elena… dann sollte ich wegen Mordes lebenslang sitzen…. Weißt du als Bulle im Knast… das ist kein Zuckerschlecken. Aber das weißt du ja. Haben wir beide hinter uns. Hey… was meinst du? Ob wir als Duo noch eine Chance haben? Ich meine ich weiß… das ich … dass ich verdammt gute Freunde habe. Und darauf bin ich stolz. Ich werde wieder der Alte werden, genau wie du. So und nun sieh zu, dass du gesund wirst. Ich will mal wieder was mit dir machen. Nikki weißt du…. Nikki ist eine ganz liebe niedliche…ja du hast Recht… etwas jung, das wolltest du doch sagen, oder? He….ist mir egal. Sie gibt mir die Kraft die ich brauche um das hier alles durchzuhalten. Sie und meine Freunde. Und wer weiß, wenn du mal ausgeschlafen hast, dann werden wir dich brauchen. Als Trauzeugen vielleicht…..Nein… das ist Quatsch. Erst müssen wir ja diesen verdammten Fall abschließen…. Ich rede verdammt wirren Zeugs. Aber ich weiß einfach nicht, wo ich anfangen soll. Ich weiß es einfach nicht.“

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Andrea hatte immer noch den Arm um Johanna gelegt "Ich glaube wir brauchen jetzt alle einen Tee, hm ? Wo ist denn Anna...also ich meine Frau Engehardt?"
    "Die ist eben gefahren. Ich sollte so lange bleiben. Schrankmann braucht sie bei der Festnahme der hohen Tiere... der Zugriff ist im vollen Gange."
    Andrea nickte.
    Gegenüber kam nun Niki aus dem Schwesternizmmer .
    "Ach, da sind sie ja... ist Tom noch drin ?"
    "Ja..und ich denke er wird auch noch eine Weile dort bleiben."
    Niki lächelte leicht "ich warte dennoch lieber hier draussen. Er sollte jetzt nicht allein rumlaufen., so komisch wie er vorhin war....." ihre Gesichtszüge wurden wieder ernst.
    "Wir wollen Tee trinken, kommen sie doch einfach mit.Dann reden wir etwas..."
    Niki schüttelte den Kopf "Wenn sie die Teeküche icht stört..von dort haben wir den Flur im Blick.... ich gehe jetzt wirklich ungern weg."
    Die beiden Frauen nickten und traten in die kleine Schwesternküche ein, nahmen am Tisch Platz, während NIki Teewasser aufsetzte.


    Andrea war die Erste, die das Schweigen brach "Ich heisse übrigends Andrea. "
    "Niki"
    "Johanna, aber das wissen sie ja bereits.."
    Niki stellte die Tassen und die Kanne auf den Tisch und zog sich den Stuhl ran .
    Immer wieder gingen ihre Blicke zur Türe des Zimmer gegenüber.
    "Ich hoffe er bekommt die Kurve wirklich...... und ihr Mann Andrea.... ich ..mir fehlen die Worte."
    "Schon gut, ich kann mir denken, was sie sagen wollen. Wissen sie.... für einen Moment vorhin, da drüben im Zimmer, als Tom herausging, da dachte ich , wir haben ihn verloren für immer... aber als er gerade eben wieder hereinkam, da wußte ich: er kämpft , fängt von vorn an, und ich glaube sie tragen dazu einen großen Teil bei." Andrea trank ihren Tee aus und stand auf.
    "Und jetzt gehe ich wieder zu Semir.... "


    Johanna und Andrea blickten ihr nach und versanken in ihren Gedanken, bis Johanna das Wort ergriff.
    "Ich werde mich jetzt auch auf den Weg machen, ein Haufen Arbeit wartet sicher auf mich. Halten sie mich auf dem Laufenden Niki?"
    "Mache ich und wenn sie jemanden zum reden brauchen..."
    Johanna nickte.... momentan verdrängte sie es , doch vorhin hatte sie überlegt ob sie den Beruf an den Nagel hängen sollte.... der Anblick der Beiden, all das.... waren für die junge Kriminalbeamtin zu viel.

  • Andrea ging wieder zu Semir und als sie die Tür leise öffnete, hörte sie Tom reden.


    "... und weißt du noch, als du der Chefin erklären musstest, warum dein Auto taucht? Das war echt eine komische Sache. Ich sag noch zu dir * Semir brems, das geht nicht gut* und du *nee, ich mach das schon* ja hast du dann auch... aber das Auto fuhr unter Wasser nicht sehr weit. Mann... wir hatten schon ne Tolle Zeit, was? Und weißt du was mir klar geworden ist... ich hätte nichts gegen eine Wiederholung. Was meinst du? Kann ein Exbulle als Exknasti zurück?" Andrea schloss erleichtert die Augen. So locker hatte sie Tom schon lange nicht mehr sprechen hören. Sie ging hinein. Tom sah sie an. "Andrea.... ich weiß jetzt endlich wo ich hingehöre. Und wenn die Anderen wollen, dann komme ich zurck. Meinst du.... er kann mir verzeihen." Er deutete auf Semir. "Tom.... Semir braucht dir nichts zu verzeihen. Er ist doch dein Freund und ... nun komm. Lass ihn etwas Ruhe, du musst mal was essen." Tom nickte und ließ Semirs Hand los. "Ja du hast Recht. Ich hab einen Bärenhunger." Er lachte. Andrea lächelte ihn an. "Außerdem wartet draußen jemand auf dich."

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  • Johanna saß im Streifenwagen und hörte über Funk die verschiedenen Angaben der Zivilstreifen, die überall gleichzeitig zuschlugen und Kovalijes Leute und Mitwisser hochnahmen.


    Anna hatte sie zu einem Anwesen im Villenbereich der Stadt beordert. Das SEK war bereits um das Gebäude verteilt ,als sie um die Ecke bog.
    Sie sah Annas Wagen und parkte dahinter.
    "Johanna, gut, dass sie da sind. Das hier ist der Kopf gleich hinter Kovalijev. Wenn wir ihn haben, sind wir durch." Sie nickte dem Leiter des SEK zu und gab den Befehl zum Zugriff.


    Sekunden später hörte man Scheiben klirren, Schüße nd laute Schreie, das SEK nahm die Villa ein.
    Minuten drauf wurden die ersten Männer in Handschellen abgeführt.
    Anna nickte zufrieden.
    "Wer ist das genau? Der Kopf hinter Kovalijev?"
    "Das meine liebe Johanna, ist ein angesehener Anwalt , Politiker und sehr hohes Tier im Polizeiaparat und maßgeblich für Toms Verurteilung zuständig. Frau Schrankmann freut sich schon auf ihn......"

  • Tom saß mit Nikki auf der Bank im Park am Krankenhaus. „Weißt du.... ich habe sehr viel nachgedacht. Ich glaub ich hab ziemlichen Bockmist gebaut. Aber ich werde es wieder gut machen. Ich möchte dir danken. Du hast mir geholfen, endlich wieder zu mir zu finden. Ich hatte wirklich so gut wie abgeschlossen. Mit meinem Leben... ich wollte einfach nicht mehr. Aber nun... wenn ich an Semir denke, der sein Leben riskiert hat nur um mich zu rehabilitieren und dann wie ich mich verhalten habe.... es war nicht richtig.“ Nikki hielt seine Hand. „Es ist im Augenblick nur wichtig, dass dein Freund sich erholt. Und so wie es aussieht, macht er das. Ich habe die Ärzte eben belauscht. Sie sagen er hat großes Glück.


    Schrankmann kam zu Anna. „So Frau Engelhard, damit dürfte dem erneuten Prozess gegen Kranich nichts im Wege stehen. Mit einem Unterschied. Diesmal kommt der Freispruch von der Staatsanwaltschaft. Aber es wäre der erste, den ich gern fordere.“ Sie reichte Anna die Hand. „Ich hoffe nur, das Gerkhan bis dahin alles überstanden hat und am Prozess teilnehmen kann.“ Anna nickte. „Ja. Das hoffe ich auch. Ich werde gleich auch ins Krankenhaus fahren. Wollen Sie nicht mitkommen?“ „Frau Engelhard... ja sehr gern. Ich hätte eh mit Herrn Kranich zu sprechen.“ Anna schüttelte den Kopf. „Ich denke es ist keine gute Idee, wenn Sie mit ihm sprechen. Wir sollten ihm noch etwas Zeit geben.“

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  • "Er hat seinen Schutzengel schon immer überstrapaziert", meinte Tom mit einem leichten Anflug von Humor, doch am liebsten hätte er geweint, denn dieses mal war es wirklich knapp und Semir war noch immer nicht ganz über dem Berg.
    Niki sagte nichts, sondern hielt nur seine Hand und saß einfach neben ihm. Nach einer Weile brach Tom dann das Schweigen.
    "Ich frage mich allen ernstes, wie es weitergehen soll..."
    "Womit?" fragte Niki. Sie war sich nicht sicher, ob er auf sie beide oder auf seine berufliche Zukunft anspielte.
    Er sah sie nur an und dieses Mal war er es, der scheinbar ihre Gedanken lesen konnte: "Beides."
    Tom rang noch mit sich, denn er war sich nicht sicher, ob er je wieder die Liebe in sein Leben lassen würde. Aber vielleicht war diese Frage schon längst beantwortet. Seine berufliche Zukunft, das würde sich ergeben und war eine Frage einer möglichen Wiederaufnahme des Verfahrens, und das lag nicht in seiner Hand. Aber ein Blick in Nikis Augen genügte, um den lezten Gedanken zu relativieren.
    Dann stand er unvermittelt auf und zog Niki mit sich, die ein wenig verwirrt aussah.
    "Komm, wir sollten beide etwas essen, sonst klappen wir noch zusammen, und das wird Semir herzlich wenig helfen." Er zwinkerte mit einem Auge und bemühte sich um ein Lächeln.

  • Im Moment der ersten Festnahme und der Kunde von Kovalijevs Tod, began sich das große Räderwerk weiter zu drehen. Auch jetzt, nach der Festnahme von Kovalijevs rechter Hand kam es nicht zur Ruhe. Im Gegenteil.


    Während Schrankmann und Anna auf dem Weg zum Krankenhaus waren und Niki und Tom versuchten gemeinsam zur Ruhe zu kommen, waren andernorts mehrere Männer im Aufbruch.
    Sie hatten ihren Auftrag erhalten und der lautete schlicht und ergreifend: schaltet den Kronzeugen aus!


    Andrea hatte mit dem Arzt gesprochen, der zufrieden mit Semirs Zustand war und kam nun Tom und Niki auf dem Flur entgegen.
    " Ihr seht so aus, wie ich mich fühle..."
    Niki lächelte leicht. "Ja, davon versuche ich gerade den Herrn hier neben mir zu überzeugen, der sich schlicht weigert zu begreifen, dass er noch nicht fit ist und ins Bett gehört..... ich muss mal kurz Frau Dr. Schuster suchen. Wartet ihr hier?"
    Sie nickten .
    Andrea legte ihren Arm um Tom und zog ihn auf den nächsten Stuhl " Der Arzt ist zufrieden mit ihm, es wird... langsam, aber es wird..."
    Tom atmete tief ein, stockte und sah sie an .
    "Danke....."
    "Ich muss jetzt nach Aida sehen und du solltest dir wirklich etwas Ruhe gönnen. Ok?"
    Er nickte leicht " Mach ich... und gib meinem zukünftigen Patenkind einen Kuß von mir, ich meine, wenn ihr wirklich nen Ex-Knastbruder als Paten wollt."
    " Hör auf.... sicher wollen wir das......"
    Tom sah ihr nach bis sie im Aufzug verschwunden war....

  • Paul und Egon fanden sich vor dem Krankenhaus ein. „Wie willst du nun vorgehen. Wir müssen ihn umbringen.“ Paul sah Egon an. „Ja…. ich weiß… aber am liebsten würde ich abhauen. Ich meine… Kovaljev ist tot…. Die anderen sind im Knast. Was solls? Warum stärt uns das…. Wir haben hier Geld in Hülle und Fülle in der Karre, weil die hohen Herrschaften Angst hatten, die Polizei nimmt es mit. Also…. Lass und einfach fahren und Kranich, Kranich sein. Was interessiert es uns, ob die anderen im Knast kommen oder nicht?“ Egon nickte. „Ja du hast Recht. Lass uns abhauen.“ Paul gab Gas und sie fuhren ab. Wohin, war ihnen egal.“


    Tom saß am Abend wieder an Semirs Bett. Er schlief immer noch, aber die Werte waren, so sagte der Arzt sehr gut. Es schien wirklich, als würde Semir es schaffen. Nikki sah Tom an. „Bist du zu einem Entschluss gekommen?“ fragt sie. Tom nickte. „Ja…. ich werden sobald ich rehabilitiert bin meinen Dienst bei der Autobahnpolizei wieder aufnehmen. Die Chefin hat mir gesagt, dass es sicher keine Probleme geben wird. Und ich möchte mit Semir….wieder auf die Autobahn. Diese Art zu Arbeiten fehlt mir. Das hab ich in den letzten Tagen begriffen.


    Es klopfte und Johanna stand mit Anna im Zimmer. Anna sah Tom an und dann zu Semir. „Wie geht es ihm?“ „Die Ärzte sagen er erholt sich immer mehr. Es sieht sehr gut aus.“ „Das ist schön. Tom… Wir haben alle festgenommen. Sie sind nun in völliger Sicherheit. Und Sie werden freigesprochen. Ich soll Ihnen von Schrankmann ausrichten, dass dies der erste Freispruch sein wird dem sie sehr gern zustimmt.“ „Danke… Nun muss nur noch Semir wach werden.“ „Das wird er. Wenn die Ärzte zufrieden sind, dann wird er morgen aus dem Koma zurückgeholt. Und …“ Tom nickte. „Ja und dann werde ich ihm meine Entscheidung mitteilen.“ „ja…. das werden Sie dann. Semir wird es akzeptieren.“ „Ja…. ich denke auch. Ohne ihn wäre ich…“ Tom sah Nikki an. Anna bemerkte den Blick zwischen den Beiden und wünschte das sich aus der Beziehung mehr werden würde.

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