1. Forum
  2. 25-jähriges Jubiläum
    1. Einleitung
    2. Entstehungsgeschichte
    3. Interviews 1996
    4. Drehorte
    5. Titelmusik
    6. Faktencheck
  3. Episodenguide
    1. Staffel 01 (Frühjahr 1996)
      1. 001 Bomben bei Kilometer 92
      2. 002 Rote Rosen, schwarzer Tod
      3. 003 Der neue Partner
      4. 004 Mord und Totschlag
      5. 005 Tod bei Tempo 100
      6. 006 Der Alte und der Junge
      7. 007 Falsches Blaulicht
      8. 008 Der Samurai
      9. 009 Endstation für alle
    2. Staffel 02 (Frühjahr 1997)
      1. 010 Ausgesetzt
      2. 011 Kaltblütig
      3. 012 Shotgun
      4. 013 Notlandung
      5. 014 Das Attentat
      6. 015 Die verlorene Tochter
    3. Staffel 03 (Herbst 1997)
      1. 016 Crash
      2. 017 Generalprobe
      3. 018 Kindersorgen
      4. 019 Bremsversagen
      5. 020 Rache ist süß
      6. 021 Raubritter
    4. Staffel 04 (Frühjahr 1998)
      1. 022 Sonnenkinder
      2. 023 Tödlicher Ruhm
      3. 024 Volley Stop
      4. 025 Kurze Rast
      5. 026 Leichenwagen
      6. 027 Gift
      7. 028 Zwischen den Fronten
      8. 029 Schnäppchenjäger
      9. 030 Faule Äpfel
      10. 031 Schlag zu!
    5. Staffel 05 (Herbst 1998)
      1. 032 Ein Leopard läuft Amok
      2. 033 Die letzte Chance
      3. 034 Tödlicher Sand
      4. 035 Im Fadenkreuz
      5. 036 Im Nebel verschwunden
      6. 037 Die Anhalterin
      7. 038 Der tote Zeuge
      8. 039 Der Joker
    6. Staffel 06 (Frühjahr 1999)
      1. 040 Treibstoff
      2. 041 Tödliche Ladung
      3. 042 Brennender Ehrgeiz
      4. 043 Schattenkrieger
      5. 044 Taxi 541
      6. 045 Der Richter
      7. 046 Der Tod eines Jungen
      8. 047 Ein einsamer Sieg
  4. Fanclub
    1. Mitglieder
    2. Letzte Aktivitäten
    3. Benutzer online
    4. Mitgliedersuche
    5. Unterstütze uns
  5. Fantreffen
    1. Infos
    2. FAQ
    3. Berichte
    4. Teilnahmebedingungen
    5. Anmeldung
      1. Anmeldung
  6. Fanshop
    1. DVDs und Blu-rays
    2. DVD Specials
    3. Musik
    4. Games
  • Anmelden
  • Registrieren
  • Suche
Dieses Thema
  • Alles
  • Dieses Thema
  • Dieses Forum
  • Artikel
  • Seiten
  • Forum
  • Erweiterte Suche
  1. Alarm für Cobra 11 - Der offizielle Fanclub
  2. Fan Fictions
  3. Fan Fiction

Die Feuerkinder

    • Fertig gestellt
    • Elvira
  • Elvira
  • 23. Mai 2017 um 09:21
  • Elvira
    Erste Kriminalhauptkommissarin
    Reaktionen
    720
    Beiträge
    14.498
    • 12. Juni 2017 um 07:19
    • #21

    Semir sah seinen Partner an. „Das tut mir leid, Alex. Kanntest du ihn sehr gut?“ Alex nickte. „Seit acht Jahren. Damals habe ich ihm einen Entzugsplatz gesichert und es sah auch so aus, als würde er es packen, doch dann ist er wieder zurück in den Sumpf und ist immer weiter abgesackt. Gestern hat er mir noch gesagt, dass er sich am liebsten einen goldenen Schuss setzen würde, damit er die Welt verlassen kann.“ erklärte er leise. „Denkst du er hat sich das Leben genommen?“ hakte Semir nach. „Ich weiß es nicht. Aber gestern sprach er mit so einer Todessehnsucht, dass es nicht ausgeschlossen ist. Und was hast du so gemacht? Was hast du so herausgefunden?“ Alex beugte sich vor. „Ach so, also ich habe die Akten der Mädchen durchgesehen und in der Tat ist da auch diese Sophie zu finden. Sie ist vor acht Jahren im Alter von 15 von zuhause abgehauen. Wie auch bei Nicole nach einem Streit mit den Eltern.“ Alex nickte nachdenklich. „Hat man denn auch ihre Sachen irgendwo gefunden?“ Nun schüttelte sein Partner den Kopf. „Nein, aber es gibt da noch mehr Mädchen in dem Alter. Ines Rhodes, 13 Jahre als sie verschwand, Anja Krings, 15 Jahre als sie verschwand und eine gewisse Lisa Josefine Herder, die war allerdings bereits 18 als sie weg ist. Alle Mädchen sind heute zwischen 20 und 26 Jahre alt.“ endete Semir. „Und alle sind nach dem Streit mit den Eltern verschwunden?“ murmelte Alex nachdenklich und wieder nickte Semir. „Okay und ich denke, alle werden in dieser Sekte vermutet?“ Doch nun schüttelte Semir den Kopf. „Das nicht, aber ich habe dieser Sophie angesehen, dass sie Angst hatte. Richtige Angst.“ Alex stand auf und ging zum Fenster. „Okay, wir sollten aber auch das Summerdale nicht vergessen. Vielleicht taucht Nicole da ja wirklich auf.“ schlug er vor. „Die städtischen Kollegen sind bereits informiert und werden ihre Augen offenhalten. Auch wenn ich nicht denke, dass Demos die Kleine dorthin gehen lässt. Dana geht übrigens aus hin. Sie will sich dort die Musik anhören.“ Alex sah ihn erstaunt an. „Du lässt sie am Festival teilnehmen, obwohl du weißt, was da abläuft?“ fragte er. Semir nickte leicht. „Mir hat so ein Schlaumeier gesagt, dass ich manchmal Verbote ins Gegenteil umwandeln soll, damit die Kinder lernen, dass man es nur gut meint.“ Alex grinste breit und wusste genau, worauf sein Partner anspielte.


    Schon am gleichen Tag fuhren die Hauptkommissare zum Bahnhof und beobachteten den Bücherkasten, aus dem sich alle Menschen, wenn sie wollten bedienen konnten. Die Bücher waren meist ausrangierte Waren, die aus den Buchhandlungen in den Kasten gestellt werden, um auch den Personen, die auf der Straße lebten, die Gunst des Lesens zu geben. Doch dieser Kasten schien sehr übersehen zu werden. In drei Stunden waren gerade mal drei Leute dort und sahen sich einige Bücher an, stellten sie wieder weg oder legten sie einfach oben auf. „So bringt das gar nichts. Wir müssten wirklich wissen, ob es die Dealer sind, die die entsprechenden Bücher nutzen. Wir kennen doch gar keinen von denen.“ stöhnte Semir. „Das ist klassische Polizeiarbeit. Wir werden von jedem, der an den Kasten geht, ein Bild machen und es später durch den Computer jagen.“ erklärte Alex und hob eine Kamera mit Objektiv hoch. Semir nickte nachdenklich. „Na, dann warten wir mal. Ich habe Sophie übrigens versprochen, sie und auch die anderen Mädchen aus den Fängen von Leuthäuser zu befreien. Mich lässt es einfach nicht los, was sie mir über diesen Kerl sagte. Also, das er nicht mehr der ist, den sie kennen gelernt hatte. Aber ich denke auch, das Leuthäuser sie jetzt ziemlich bewacht.“ Alex sah ihn kurz an. „Das wird er mit Sicherheit und ich bin mir auch nicht sicher, ob Nicole wirklich auf dem Festival auftaucht. Nicht nach der Durchsuchung. Leuthäuser ist ja nicht dumm und er weiß, dass es für Nicole eine Fluchtmöglichkeit wäre.“ Semir nickte leicht. „Das denke ich auch. Dennoch können wir es versuchen. Hey, sieh mal! Das ist doch der junge Mann vom Bahnhof!“ stieß Semir aus, als er wieder zum Bücherkasten sah. „Flo! Das ist dieser Florian! Dein Informant hatte Recht!“ Alex nickte. „Jetzt wird es spannend.“ murmelte er und machte ein Foto. „Das ist echt die langweiligste Überwachung die ich je gemacht habe.“ knurrte Semir nach drei weiteren Stunden. „Du kannst dir ja ein Buch holen.“ grinste Alex. Er bekam von Semir einen leichten Seitenhieb. „Weißt du was, ich denke es ist nicht notwendig, dass wir beide hier sind. Das war deine Idee und damit wirst du dann die Nacht durchmachen. Ich fahre gleich nach Hause.“ drohte er mit einem Grinsen an. „Semir! Wir sind Partner! Wir tun alles zusammen, schon vergessen? Du machst mit mir weiter!“ legte sein Partner nun fest. „Was willst du denn dann machen? Die Menge, die du da finden wirst, ist verschwindend gering. Diese ganze Überwachung bringt nichts!“ Semir sah seinen Partner an und Alex schien tatsächlich darüber nachzudenken. „Also gut. Wir machen bis vier und dann fahren wir nach Hause.“

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

    • Zitieren
  • Elvira
    Erste Kriminalhauptkommissarin
    Reaktionen
    720
    Beiträge
    14.498
    • 13. Juni 2017 um 08:20
    • #22

    Am Freitagmorgen um halb vier beendeten die beiden Hauptkommissare ihre Observierung und fuhren zurück in die PAST. „So, der Dienst startet heute Abend wieder um acht. Ich brauche Schlaf.“ stöhnte Semir leise. Alex nickte nachdenklich. Er hatte seine Kamera mit dem PC verbunden. „Hey, hörst du mir zu? Wir haben Feierabend! Ich muss nach Hause!“ wiederholte Semir, denn Alex reagierte nicht. „Ja, habe ich gehört. Ich will nur noch eben die Bilder durch den Computer jagen. Fahr heim und schlaf dich aus. Ich fahre auch gleich und nachher werde ich mich wieder an die Box stellen. Du kannst ja versuchen, was über die Jungs herausfinden.“ schlug Alex vor und Semir war damit einverstanden. „Morgen bringe ich Dana zum Summerdale und dann schau ich mal, ob ich nicht doch diese Nicole auf dem Gelände sehe.“ gab er von sich. „Ja, ich hoffe wirklich sehr, dass das Mädchen dort auftaucht. Die Kollegen, die das Festival betreuen haben, sicher auch die Fotos von ihr dabei. Wäre ja nicht das erste Mal. Hoffentlich ist ihr bis dahin nichts passiert. Nicht, dass wir nach dem Festival eine Leiche im See finden.“ murmelte Alex und schaltete nun den PC aus. „Na komm, fahren wir nach Hause.“ Semir und er verließen die PAST. Nur wenig später schlich Semir sich leise ins Schlafzimmer und legte sich neben Andrea. „Du kommst spät…“ murmelte diese verschlafen. „Sorry, Observation. Ich konnte nicht früher. Aber dafür habe ich bis um 20 Uhr frei.“ erklärte er und küsste sie sanft. „Tu das nicht wieder. Du bist nicht mehr der Jüngste und brauchst deinen Schlaf. Und ich brauche dich auch zwischendurch.“ Andrea drehte sich zu ihm und legte sich auf seine Brust. Er strich ihr sanft über die Schulter und nur wenig später waren beide eingeschlafen. Um sieben klingelte der Wecker. Andrea stand auf und machte die Kinder zur Schule und zum Kindergarten fertig. Sie nahm ein Stück Papier und schrieb für Semir noch eine Nachricht. Anschließend fuhr sie zur Staatsanwaltschaft, wo sie für Isolde Maria Schrankmann arbeitete.

    Alex stand bereits um elf wieder am Bahnhof und beobachtete aus sicherem Abstand die Bücherbox. Er machte wie auch in der Nacht zuvor, Bilder von jedem, der sich die Bucher näher ansahen. Eine ganze Zeit geschah nichts, doch plötzlich wurde er von hinten angetippt. "Hi Alex.“ ertönte es und Alex drehte sich erschrocken um. "Rio?" fragte er erstaunt, als er sah, wer ihn da auf die Schulter tippte. "Na, überrascht?" grinste der Mann, den Alex als Mithäftling kennen lernen durfte. "Was machst du hier?" fauchte er ihn an und drehte sich wieder dem Bücherkasten zu. "Ich habe gehört, du interessierst dich für Demos." gab Rio, der eigentlich Robert Mollbach hieß, von sich. "Kann schon sein. Woher weißt du das?" tat Alex auf gleichgültig. "Hey, warum denn so abweisend? Ich habe Informationen für dich" lachte Rio. "Ach ja? Und was soll das sein?" hakte Alex nach. "Ich habe dich vor einigen Tagen mit Ice gesehen. Und ich habe euch ungewollt belauscht." grinste Rio. Alex sah ihn nun an. "Manuel ist tot!" stieß er aus. Rio nickte. "Ja, habe ich gehört. Schade um den Jungen, aber jeder, der Demos verrät, ereilt dieses Schicksal. Hör zu, ich kann dir einen Tipp geben, wo und wie du Demos so richtig einen auswischen kannst. Aber meine Tipps kosten." mahnte Rio und kam nun zum Thema. "Warum kommst du damit zu mir?" versuchte Alex nun wieder auf gleichgültig zu machen. "Hör zu, ich kann nicht nur Demos das Geschäft versauen. Ich kenne jeden Dealer hier am Bahnhof einschließlich die, die für Demos arbeiten. Was denkst du, was die mir geben, wenn ich denen erzähle, dass sich ein Bulle für ihren Vertriebsweg interessiert?" Alex zog die Augenbrauen zusammen. "Willst du mir drohen?" fragte er nach. "Nein, aber jeder muss sehen wo er bliebt. Dir scheint es ja nach dem Knast richtig gut gegangen zu sein. mir nicht! Ich lebe auf der Straße! Habe keinen Job! Keine Zukunft, keine Frau! Ich will auch auf die Sonnenseite!" fauchte Rio nun. Alex zog die Schultern hoch. "Jeder ist seines Glückes Schmied. Ich hatte nun mal mehr Glück." Jetzt lachte Rio auf. "Du bist wieder bei den Bullen! Wie kannst du deinen Kollegen vertrauen, die dich in den Knast gebracht haben. Ich kenne einen Übergabeort, wo du Demos so richtig treffen kannst. Es geht um eine verdammt große Lieferung! 500.000 Euro werden da getauscht." Jetzt wurde Alex doch hellhörig. "Okay und wo?" wollte er wissen. "Nee... ohne Kohle geht nichts. Wenn du diesen Tipp willst, dann 500 Euro! Finderlohn, wenn du so willst. Das sind nicht mal 10 Prozent von dem Warenwert." setzte Rio nun seinen Preis fest. Alex lachte leise. "Für wen hältst du mich?" "Für jemanden, der Demos so richtig in den Arsch treten will. Aber das schaffst du sicher nicht mit den mickrigen Briefchen, die dort im Kasten sind. Also was ist?"

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

    • Zitieren
  • Elvira
    Erste Kriminalhauptkommissarin
    Reaktionen
    720
    Beiträge
    14.498
    • 14. Juni 2017 um 07:30
    • #23

    Für Semir fing der Dienst wie angekündigt um 20 Uhr an und er war erstaunt, dass Alex bereits im Büro saß. „Du bist schon hier?“ fragte er. „Ja, ich habe heute eine Information erhalten, die sehr lukrativ für uns und für die Kollegen der Drogenfahndung sein werden. Drogen im Wert von einer halben Million.“ erklärte er. „Aha…“ machte Semir und setzte sich auf seinen Stuhl. „Von wem hast du die Infos?“ „Von einem ehemaligen Knastkollegen. Rio hatte mich und Manuel belauscht und mitbekommen, dass ich mich mit Demos anlegen will. Er hat mir einen Rastplatz genannt, an dem Demos morgen seine Drogen kaufen wird. Wir könnten seinen Lieferanten und ihn selbst verhaften, wenn er vor Ort sein sollte. Auf jeden Fall erwischen wir einen aus dem inneren Kreis um ihn herum.“ Semir nickte anerkennend. „Okay, hast du den Kollegen von der Drogenfahndung schon alles gesteckt?“ Alex grinste leicht. „Ja, Matz kommt gleich vorbei. Er hat die Leitung in diesem Fall.“ „Matz?“ hakte Semir nach. „Ja, du weißt doch. Der nette Kollege, der nun meine Exfreundin geheiratet hat.“ „Ach der Matz. Ja, ich erinnere mich. Okay, SEK auch schon informiert?“ Alex schüttelte den Kopf. „Ich will jetzt erstmal mit Matz darüber sprechen.“ Es klopfte an der Tür und der Exkollege von Alex trat ein. „Hallo Alex! Hallo Herr Gerkhan.“ begrüßte er sie. „Semir reicht. Guten Abend.“ Matz nickte. „Okay, schieß los. Die Kollegen der Soko waren schon ganz aufgeregt, als ich ihnen sagte, dass wir morgen einen großen Zugriff haben.“ Alex sah ihn an. „Also, auf dem Rastplatz „Drei Eichen“ soll morgen um 19:00 Uhr die Übergabe sein. Mein Informant sagte mir, dass er nicht weiß, ob Demos persönlich vor Ort sein würde. Wohl aber und da war er ganz sicher, ein gewisser Dustin von dem er den Familiennamen nicht weiß. Dustin ist die rechte Hand von Leuthäuser bzw. Demos. Es geht um Drogen im Gegenwert von 500.000 Euro und das dürfte Leuthäuser schon ganz schön ärgern. Der Tipp hat mir übrigens 500 Euro gekostet.“ Matz nickte. „Das ist schon eine ziemliche Größenordnung. Weißt du auch, wer der Händler ist?“ Nun musste Alex mit dem Kopf schütteln. „Aber den werden wir dann morgen ja auch kennen lernen. Ich denke, damit haben wir dann wieder einen großen Schlag gegen die ganzen Drogenhändler gemacht. Ich dachte, dass wir uns das Gelände schon mal ansehen und den Zugriff planen. Ich will nicht, dass etwas schiefläuft.“

    Nachdem Matz wieder verschwunden war, kümmerte sich Semir um die Bilder, die Alex an dem Bücherkasten gemacht hatte. „Also bisher hat der PC nichts über die Personen. Sie scheinen alle keine Kunden von uns zu sein.“ murmelte er. Alex nickte leicht. „Ist schon klar. Das sind alles Kleine Fische, die bisher nicht in Erscheinung getreten sind. Dealer, die bisher nicht aufgeflogen sind. Ich meine, ich habe in das Buch geschaut und gerade 40 g gefunden. Und in einem anderen Buch gerade mal 200 Euro. Das sind Kleindealer, die nach zwei Tagen wieder auf freiem Fuß sind. Nein, ich denke der Zugriff morgen, wird Leuthäuser schmerzhafter sein, als wenn wir jeden kleinen Dealer am Bahnhof wegsperren.“ Semir lachte auf. „Ja, das ist wirklich eine bessere Möglichkeit ihn aus der Reserve locken. Nur was machen wir dann?“ wollte er nun wissen. „Ist doch ganz einfach. Wir verhaften Demos und heben seine Sekte aus. Die Mädchen und Jungen dort, werden dann wieder nach Hause zu ihren Eltern gehen und die Bösen hinter Gitter.“ grinste Alex breit. „Klingt wirklich gut. Aber ich habe da das dumpfe Gefühl, dass Leuthäuser sich nicht so einfach verhaften lässt. Selbst wenn wir diesen Dustin festsetzen sollten. Leuthäuser wird alles auf ihn schieben und seine Hände in Unschuld waschen. Er wird vermutlich entsetzt spielen, wenn wir ihm das sagen.“ mahnte er. Alex sah ihn an. „Schon möglich, aber er wird sauer sein und wenn ich ihn richtig einschätze, wird er alles tun und dem nächsten großen Deal selbst über die Bühne zu ziehen und dann packen wir ihn an den Eiern.“ Semir sah wieder auf den Monitor. „So, der letzte Schwung läuft durch. Bisher noch keinen Treffer.“ Alex lehnte sich zurück. „Komm, du wirst da keinen drin finden. Drehen wir unsere Runde!“ schlug er nun vor und das ließ Semir sich nicht zweimal sagen. Der Rest der Schicht verlief ruhig und er fuhr um 3 Uhr in der Nacht nach Hause. Morgen musste er Dana zum Summerdale bringen. Er erinnerte Alex noch einmal, dass er sich dann auch auf dem Festival umsehen und dann gegen elf im Büro sein wollte.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

    • Zitieren
  • Elvira
    Erste Kriminalhauptkommissarin
    Reaktionen
    720
    Beiträge
    14.498
    • 15. Juni 2017 um 08:32
    • #24

    Nicole frühstückte hastig und Sophie sah sie mahnend an. „Nicki, wenn du die Chance hast, dann verschwinde irgendwie auf dem Festival. Komme nicht wieder hier her! Du darfst nie wieder zu uns kommen.“ bat sie eindringlich. Nicki nickte nachdenklich. „Und was ist mit dir? Wie willst du denn jemals hier wegkommen?“ wollte sie im Gegenzug wissen. Sophie verzog leicht die Lippen. „Nur keine Sorge, wir finden schon einen Weg. Vielleicht kannst du die Polizei darüber informieren, was hier passiert und dann können die mir helfen. Am liebsten wäre mir dieser Semir Gerkhan. Das ist der Polizist von der Autobahnpolizei. Er ist sehr nett und er hat mir versprochen mir zu helfen. Ich glaube an ihm. Aber wichtiger ist, dass du nicht mehr hier bist. Ich habe schon einige Mädchen hier gehabt, die dann abgeholt wurden. Ich weiß, dass Demos ein Bordell in Düsseldorf betreibt und ich würde mich nicht wundern, wenn er die Mädchen hier vom Bauernhof dort einsetzt. Ich will dir das ersparen.“ Nicole nickte. „Und was, wenn Flo mich nicht gehen lässt?“ hakte sie nach. „Du musst es irgendwie schaffen. Bitte versprich mir, dass du es versuchen wirst.“ „Klar, verspreche ich es dir. Jetzt mache ich mich erst einmal fertig für das Summerdale!“ lachte das Mädchen und verschwand im Nebenraum. Sie brauchte fast eine Stunde und als sie rauskam, schluckte Sophie. Das Mädchen war zwar 15 aber sie sah sehr sexy aus. „Willst du so zum Festival gehen?“ wollte sie von ihr wissen. „Ja, das wird so geil!“ lachte das Mädchen. Es klopfte an der Tür und Florian trat ein. Nicole sah ihn an. „Du willst so zum Summerdale?“ fragte sie erstaunt, denn Florian trug die normale Kleidung. „Ja, das reicht. Bist du soweit?“ lächelte er. Nicole nickte und verabschiedete sich von Sophie. „Denk daran, was ich dir gesagt habe.“ mahnte Sophie sie erneut und Nicole drückte sie an sich. „Ich werde dich nicht vergessen.“ flüsterte sie ihr ins Ohr und verließ das Haus. Sie bemerkte nicht, dass Sophie ihr mit Tränen in den Augen nachsah.

    Semir sah mit mit einem erstaunten Ausdruck auf Dana, die für das Festival am Fühlinger See, sehr aufreizend gekleidet war. Er schluckte nur sehr schwer eine Bemerkung runter und fuhr sie in den Kölner Norden. Als sie dort angekommen waren, stieg er aus und Dana warf ihm einen ernsten Blick zu. „Papa, du wirst mir nicht hinterher schnüffeln, klar? Du kümmerst dich nur um deinen Fall.“ mahnte sie ihn. Semir lächelte leicht. „Sicher…ich vertraue dir.“ gab er von sich. Dana sah ihn mit einem Blick an, der ihm sagte, dass sie ihm ganz und gar nicht vertraute. „Okay…“ gab sie dehnend von sich und stürmte in die Masse von partywütenden Personen, die durch ihre Dreadlocks auffielen. Semir rümpfte die Nase, als einer der Paryteilnehmer an ihn vorbeiging und einen üblen Geruch versprühte. Jeder, der an ihn vorbeiging, wurde akribisch begutachtet und er fand immer mehr, dass dies keine Umgebung für seine bereits erwachsene Tochter war. Selbst nach drei Stunden, die er dort verbrachte, gab es keine Spur von Nicole Bauer. Ein uniformierter Kollege trat auf ihn zu. „Gehören Sie zu dem Partyvolk?“ wollte er von ihm wissen. „Nein, nicht wirklich. Gerkhan, Kripo Autobahn. Wir sind derzeit auf der Suche nach einer vermissten Person. Diese junge Dame hier.“ antwortete Semir und reichte dem Kollegen das Foto von Nicole. Dieser warf nur einen vagen Blick drauf. „Na dann kann ich nur viel Erfolg wünschen. Dieses Jahr sind über 26.000 Personen hier auf der Veranstaltung.“ wünschte der Mann und wollte gehen. Semir hielt ihm am Arm fest. „Haben Sie das Mädchen hier gesehen?“ wollte er wissen. Der Kollege zog die Augenbrauen zusammen. „Haben Sie schon gesehen, was hier los ist? Meine Aufgabe ist es, darauf zu achten, dass hier möglichst wenig zugedröhnte Personen an diesem Festival teilnehmen. Ich weiß aber, dass die Kollegen die mitten unter den feierwütigen Leuten sind, Bilder von vermissten Kindern haben. Die sollten sich dann melden. Ich muss weiter!“ Semir nickte und sah dem Kollegen kopfschüttelnd nach. Hoffentlich hatte er das Glück, dass Nicole Bauer diesen Eingang zum Festival wählte und ihm so quasi in die Hände lief.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

    • Zitieren
  • Elvira
    Erste Kriminalhauptkommissarin
    Reaktionen
    720
    Beiträge
    14.498
    • 16. Juni 2017 um 08:09
    • #25

    Nicole konnte es gar nicht erwarten und als Flo auf den Parkplatz fuhr, der nicht weit vom Festival entfernt war, wollte sie auch schon aus dem Auto, doch er hielt sie am Arm fest. „AUA! Du tust mir weh!“ sagte sie und wollte sich lösen. „Nicole, du wirst keinen Fluchtversuch unternehmen, ist das klar? Wenn du es versuchst, dann werden wir uns an Sophie halten. Du willst doch sicher nicht, dass wir ihr etwas antun, oder?“ er grinste böse. Nicole sah ihn an und lachte verächtlich auf. „Was geht mich Sophie an? Ich will meinen Spaß!“ erklärte sie gleichgültig. Sie bemerkte das Florian sie musterte. „Du bist richtig hübsch. Wenn Demos allerdings sieht, was du mit der Hose gemacht hast, dann dürfte ihm das nicht gefallen.“ gab er von sich. Nicole lächelte leicht. „Das ist eine alte Hose von Sophie. Die passt ihr nicht mehr und sie hätte sie eh weggeworfen. Wäre nur schön gewesen, wenn ich mich noch hätte schminken können.“ Florian lachte leise. Die Hose hatte Nicole so knapp geschnitten, dass die Pobacken gerade mal bedeckt waren. Von dem Kasack hatte sie die Arme abgeschnitten und auch diesen so gekürzt, dass sie sogar bauchfrei herumlaufen konnte. Um ihren Kopf hatte sie ein Tuch gewickelt, der die unfachmännisch geschnittenen Haare verdeckte. „Du weißt ich muss ihm davon berichten oder? Es ist verboten sich so aufreizend anzuziehen.“ Nicole rollte genervt die Augen. „Können wir jetzt gehen?“ drängelt sie. Florian nickte und ließ sie los. Nicole wartete geduldig bis auch er aus dem Wagen war und gemeinsam gingen sie zur Kasse. Florian bezahlte den geforderten Eintritt und sie nutzte die Gelegenheit sich umzusehen. Hier waren tausende von Menschen und sie konnte sicher untertauchen, wenn sie es wollte. Doch jetzt musste sie zunächst die gehorsame Untergebene spielen. Sie musste Florian in Sicherheit wiegen. „Komm! Sehen wir uns um.“ drängelte sie und zog ihn durch die Masse. Sie hatte sich überlegt, mit Florian so tief es nur möglich war, in die Menge zu tauchen um dann die Chance zu nutzen zu verschwinden. Wie sie von hier nach Hause kam, wusste sie schon. Sie brauchte ja nur an einen der Polizisten wenden, die das Gelände hier bewachten. Drei hatte sie schon gesehen. Aber sie musste sichergehen, dass Florian sie nicht vorher einholte. Zum Glück war sie kleiner als die meisten Teilnehmer hier und konnte gut untertauchen. Doch auch Florian war sicher nicht dumm. Er würde sie sicher festhalten, während sie hier unterwegs war. „Denk an das, was ich gesagt habe!“ fauchte er sie an, während sie ihn hinter sich herzog. „Da hinten! Da können wir auf die Bühne sehen! Komm Flo! Komm!“ in kindlicher Manier zog sie ihren „Aufpasser“ mit sich. Es ging immer tiefer in das Gedränge und irgendwann ließ sie Florian einfach los und rannte in die andere Richtung durch die Menge. Sie schlug ein paar Haken und ging mal nach rechts, mal nach links. Sie sah sich um und konnte Florian nicht mehr sehen. „Idiot!“ sagte sie leise und ging in die Richtung, aus der sie mit Florian gekommen war. Immer wieder sah sie sich um und stieß mit einem Mann zusammen. Erschrocken sah sie ihn an. Es war ein uniformierter Polizist. „Hey, langsam! Langsam!“ mahnte er. „Ich bin Nicole Bauer…bitte bringen Sie mich nach Hause…bitte…“ stieß sie aus.

    Semir griff zum Telefon, als es klingelte. „Gerkhan!“ meldete er sich. „Henschel hier, Herr Gerkhan wir haben hier ein Mädchen, das sich für Nicole Bauer ausgibt und Sie unbedingt sprechen will.“ erklärte der Kollege. „Okay, wo ist sie?“ hakte Semir sofort nach. „Wir sind im Einsatzbus am Summerdale. Das ist nicht zu verfehlen. Das große Gelände am Fühlinger See.“ erklärte der Kollege. „Ich bin schon unterwegs! Lassen Sie niemanden an das Mädchen kommen!“ forderte er, legte auf und rannte aus der PAST. Er brauchte bis zum Festivalgelände fast eine halbe Stunde, da die Strecke streng kontrolliert wurde. Auf dem Parkplatz musste er wie zuvor auch, seinen Dienstausweis zeigen. Nur wenig später stand er in dem angesprochenen Bus und sah Nicole an. „Bist du in Ordnung?“ wollte er wissen. Nicole nickte. „Okay, ich bin Semir und werde dich jetzt nach Hause bringen.“ Nicole schüttelte heftig den Kopf. „Nein! Sie müssen Sophie da rausholen! Sie ist in großer Gefahr! Flo hat mir gesagt, dass, wenn ich fliehe, sie dafür bezahlen muss! Ich will nicht, dass sie wieder von Demos und seinen Leuten bestraft wird! Bitte! Sie müssen unbedingt da hin! Bitte!“ flehte das Mädchen und fing an zu weinen. Semir hockte sich vor ihr hin und nahm sie sanft in den Arm. „Hey, ist ja gut. Ich hole sie daraus, dass verspreche ich dir. Ich werde sie da rausholen…“ sagte er fürsorglich zu ihr. Nur langsam beruhigte sich Nicole. „Weißt du wie ich auf den Bauernhof komme, ohne das mich jemand sieht?“ wollte Semir nach einer Weile wissen. Nicole sah ihn an und nickte. „An der Mauer steht ein Baum. Die Äste ragen über die Mauer und von dort kann man auf den Bauernhof kommen. Aber man muss vorsichtig sein. Die Männer von Demos gehen immer auf Patrouille und wenn die einen erwischen, dann wird man bestraft.“ erklärte sie schluchzend. „Okay, komm. Deine Eltern warten schon auf dich.“ lächelte Semir und brachte das Mädchen zu seinem Auto. Die Fahrt ging schweigend los. „Wenn ich über der Mauer bin, wo befindet sich dann das Haus von Sophie?“ wollte er von ihr wissen. „Von der Mauer aus, liegt es direkt links. Es steht fast an der Mauer. Aber seien Sie trotzdem vorsichtig. Demos lässt Sophie bewachen. Sind meine Eltern böse auf mich?“ fragte Nicole und sah Semir fragend an. Dieser lächelte und schüttelte den Kopf. „Nein, sie sind nicht böse auf dich. Sie vermissen dich und sie lieben dich.“ gab er von sich.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

    • Zitieren
  • Elvira
    Erste Kriminalhauptkommissarin
    Reaktionen
    720
    Beiträge
    14.498
    • 17. Juni 2017 um 07:58
    • #26

    Leonie war gerade dabei den Haushalt zu machen, als es klingelte. „Ich gehe schon!“ rief Torben aus dem Wohnzimmer, der sich für ein paar Tage Urlaub genommen hatte. Nur wenig später folgte ein Aufschrei, der Leonie zusammenzucken ließ. Sie trocknete sich die Hände ab und spürte Übelkeit aufsteigen. Als sie den Flur betrat, stand Nicole da und sah sie weinend an. „MAMA!!“ schon fiel ihr Kind in die Arme. Sie zitterte ganz heftig. Leonie brauchte ein paar Sekunden zu realisieren, dass sie ihre Tochter endlich wieder in den Armen hielt und dann flossen die Tränen. „Nicky!! Meine süßte kleine Nicky! Mein Baby.“ schluchzte sie. Immer wieder wiederholte sie es. „Mama, ich habe dich lieb! Es tut mir leid, dass ich so gemein zu dir war. Ich werde nie wieder weglaufen. Nie wieder, das verspreche ich dir. Es war so schrecklich… Die haben mir meine Haare abgeschnitten! Die haben mich eingesperrt! Ich hatte so eine große Angst.“ weinte Nicole und nun nahm auch Torben seine Tochter in den Arm. „Ist gut…jetzt ist alles gut. Du bist in Sicherheit.“ sagte er fürsorglich und strich seinen beiden Frauen über den Kopf. Er breitete seine Arme aus und hielt Frau und Tochter eng umschlungen. Auch ihm liefen die Tränen über das Gesicht. Er schämte sich deswegen nicht und wandte sich an den Polizisten, der die Szene mit dezentem Abstand beobachtete. Torben wischte sich die Tränen weg. „Danke… Danke für alles. Was bin ich Ihnen dafür schuldig?“ wollte er von ihm wissen, doch Gerkhan lächelte nur und hob die Hand. „Das ist mein Job. Ich bin froh, dass alles so abgegangen ist und Nicole nun wieder bei ihnen ist. Ich denke, sie braucht noch eine Weile das Erlebte zu verarbeiten. Aber ich geben Ihnen noch einen guten Rat. Lassen Sie ein Verbot manchmal einfach links liegen und ihrer Tochter die Chance zu erkennen, dass man es als Elternteil nicht immer böse macht.“ Torben lächelte und nickte. Als Nicole sich beruhigt hatte, sah sie Semir an. „Bitte vergessen Sie nicht, was Sie mir versprochen haben. Sie ist meine beste Freundin geworden und sie hat große, wirklich große Angst. Bitte holen Sie Sophie auch da raus.“ flehte sie noch einmal. Semir lächelte und nickte. „Ich habe es dir versprochen und ich stehe für mein Wort ein. Ich werde nicht nur Sophie da rausholen. Aber ich brauche noch ein paar Informationen von dir.“ Nicole nickte. „Als du dort auf dem Bauernhof warst, musstest du doch sicher einiges machen, oder?“ Nicole stöhnte leise auf. „Ich musste all das tun, was Demos wollte. Putzen, ihn bedienen und…“ erzählte sie. „Hat Demos dich auch angefasst? Ich meine, hat er versucht etwas zu tun, was du nicht wolltest?“ fragte Semir umständlich. Nicole sah ihn an. „Sie meinen, ob er mit mir geschlafen hat?“ Semir lächelte und nickte. „Ja zum Beispiel.“ Nicole schüttelte den Kopf. „Nein, ich nicht, aber da waren andere Mädchen die in der Nacht zu ihm kommen mussten. Sophie war auch einmal dabei.

    Semir machte sich mit den Informationen auf den Weg zur PAST und wollte Alex über das, was er herausgefunden hatte, informieren. Er wählte seinen Partner an, als er an der roten Ampel stand. „Ich bin es. Nicole ist wieder bei den Eltern. Sie hat die Menge der Festivalteilnehmer genutzt und ist ihrem Bewacher entkommen. Ein Kollege vom Festival hat mich direkt informiert und ich habe das Mädchen nach Hause gebracht.“ Alex atmete tief durch. „Ist sie unverletzt?“ hakte er sofort nach. „Nicole ist in Ordnung und wird sicherlich nicht mehr abhauen. Ich bin jetzt auf den Weg zum Revier. Hast du schon alles für den Zugriff vorbereitet?“ fragte Semir. „Bin gerade dabei. Matz und seine Kollegen kommen in einer Stunde zu uns und dann stößt das SEK dazu. Wir werden uns, wie gestern abgesprochen auf dem Parkplatz postieren.“ Er hörte wie Semir leise lachte. „Alles klar. Ich bin gleich da.“ Alex beendete das Gespräch und überlegte noch einmal, wie der Zugriff am besten ablaufen konnte. Ein Klopfen an der Tür unterbrach seine Gedanken. Matz war bereits da. „Komm rein. Ich habe eben nochmal alles überdacht. Es kann wirklich klappen. Semir sollte auch gleich auftauchen und dann wird es Zeit, dass wir losfahren.“ Matz nickte. „Wie geht es deiner Frau?“ wollte Alex wissen. „Du kennst sie doch. Aber seit sie schwanger ist, ist sie fast unerträglich. Aber in vier Monaten ist es zum Glück vorbei.“ Alex lächelte leicht. „Und wisst ihr schon was es ist?“ Matz nickte und streckte seine Brust hervor. „Ein Junge! Wir haben uns sogar schon einen Namen ausgesucht.“ Alex sah ihn fragend an. „Alexander-Leonard wird er heißen.“ „Ein schöner Name.“ lobte Alex seinen Exkollegen. Er sah auf die Uhr. „Wo bleibt der denn nur?“ knurrte er doch im gleichen Augenblick trat auch Semir ein. „Okay, auf geht es!“ forderte Alex und alle drei verließen das Büro. Auf dem Parkplatz waren bereits das SEK und einige Kollegen der Drogenfahndung. In einem Konvoi ging es zum Übergabeort und die Polizisten suchten sich ihre Standorte. „Okay, Cobra 11 ist auf Position!“ gab Alex durch, als sie ihren Standort erreicht hatten. „Verstanden. Ab sofort Funkstille bis zum Zugriff!“ gab Matz, der die Einsatzleitung übernommen hatte, zur Antwort. Nun hieß es warten. Semir sah auf die Uhr. „Bin mal gespannt, ob die wirklich ihren Deal durchziehen und ob wir wenigstens den Verkäufer schnappen. Besser noch, wenn wir Drogen und Geld einkassieren und natürlich auch Käufer und Verkäufer.“ murmelte er leise. Alex sah durch den Feldstecher. „Werden wir gleich wissen, die kommen gerade!“ Semir sah gespannt auf den Parkplatz.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

    • Zitieren
  • Elvira
    Erste Kriminalhauptkommissarin
    Reaktionen
    720
    Beiträge
    14.498
    • 18. Juni 2017 um 10:42
    • #27

    Florian fuhr zum Bauernhof zurück und überlegte sich während der Fahrt, wie er Demos erklären konnte, dass Nicole abgehauen war. Als er durch das Tor fuhr, fuhr Dustin gerade davon. Er hob kurz die Hand zum Gruß und parkte dann vor dem Haupthaus und betrat es nur wenig später. „Nicole ist mir abgehauen!“ sagte er direkt, denn er hatte sich vorgenommen, nicht erst herumzudrucksen und seinem Boss direkt die Wahrheit zu sagen. „Wie konnte das passieren?“ wollte Demos wissen. „Sie hat mich durch die Menge gezogen und plötzlich losgelassen. Ich wurde von den Massen von Menschen weitergedrückt und konnte sie nicht mehr einholen.“ erklärte Florian leise. „Okay, das ist nicht mehr zu ändern. Dustin ist zum Parkplatz und besorgt uns neue Ware. Warst du schon am Bahnhof?“ Florian schüttelte den Kopf. „Nein, ich wollte dir erst berichten. Ich habe beobachtet, das Nicole sich an einen Polizisten gewendet hat. Dieser hat dann diesen Gerkhan angerufen und der hat Nicole nach Hause gebracht.“ berichtete er. Demos sah ihn an. „Das heißt, dass Gerkhan bereits weiß, das Nicole nicht mehr hier ist? Schade, ich dachte ich könnte ihn noch ein wenig ärgern. Nun ja. Lassen wir ihn diesen kleinen Sieg. Dennoch bin ich mir nicht wirklich sicher, dass wir ihn das letzte Mal gesehen haben. Ich glaube, er hat sich wirklich vorgenommen, mich zu vernichten. Pass auf, ich gehe davon aus, das Nicole ihm alles erzählen wird was sie weiß und ich weiß, dass Gerkhan unbedingt mein Geheimnis lüften will. Wir werden künftig die Mauer intensiver bewachen. Ich gehe davon aus, dass er versuchen wird Sophie zu befreien. Ich weiß nicht, was sie ihm erzählt hat, aber ganz sicher ist, dass er sich an mich festgebissen hat und ich mag es absolut nicht.“ knurrte Demos. „Warum lässt du ihm keine Warnung zukommen? Das hast du doch bei Leuthäuser auch gemacht. Der hat es zwar nicht gerafft, aber du hast trotzdem seine Stellung eingenommen und niemand hat es bemerkt. Wie sollte Gerkhan dann auf deine Spur kommen?“ Demos lachte auf. „Weil Gerkhan nicht dumm ist. Leuthäuser war durch seine eigenen Drogen so verpeilt, dass er nicht mal gemerkt hat, dass ich Bulle bin. Aber Gerkhan ist ein scharfer Hund. Der lässt sich nicht einschüchtern.“ Florian sah ihn an. „Denkst du, er wird obwohl er Nicole hat, jetzt noch weitermachen?“ hakte er ungläubig nach. Demos lachte höhnisch. „Ja, das denke ich. Er will die Gemeinschaft vernichten und dafür ist ihm alles recht.“

    Dustin kam am Parkplatz an und sah sich aufmerksam um. Alles schien ruhig. Nur wenige Augenblicke nach ihm, kamen auch seine Geschäftspartner. Dustin hob die Hand zum Gruß und lächelte leicht, als der Mann mit zwei Koffern bepackt zu ihn kam. Er selbst holte einen Koffer aus seinem Wagen und öffnete ihn auf der Motorhaube. „Dustin, warum kommt Demos nicht persönlich? Ich mag die Geschäfte nicht gern mit Handlanger abwickeln.“ knurrte sein Geschäftspartner. „Demos ist derzeit etwas verhindert. Aber immerhin habe ich das Geld und das sollte doch genügen. Ich will die Ware testen!“ forderte Dustin sein Gegenuber auf. Dieser nickte und schnippte kurz mit den Fingern. Einer seiner Begleiter reichte Dustin zunächst eine der kleinen Tüten, die mit weißem Pulver gefüllt waren. Dustin schnitt mit einem Messer die Packung auf und tippte hinein. Den mit Pulver benetzten Finger steckte er in den Mund. Doch das genügte ihm nicht. Er nahm ein kleines Gerät mit einem Gläschen und aus einen der Beutel eine geringe Menge heraus. Dann ließ er ein paar Tropfen einer klaren Flüssigkeit auf das Pulver laufen und schüttelte das kleine Gläschen. Die Flüssigkeit färbte sich bläulich und Dustin war zufrieden. „Okay, das ist wie immer eine Superware. Der vereinbarte Preis 500.000 Euro sind im Koffer. Deal?“ Dustin sah den Mann an und dieser nickte. „Deal und richte Demos aus, dass es mir mal wieder ein Vergnügen war, mit ihm Geschäfte zu machen.“ Dustin verbeugte sich leicht und nahm den Koffer mit den Drogen während sein Geschäftspartner den mit dem Geld nahm. Beide gingen wieder auf ihre Fahrzeuge zu, doch plötzlich sprangen Männer aus den Gebüschen auf die Leute zu und schossen in die Luft. Sie schrien laut Polizei und keine Bewegung. Dustin und auch sein Geschäftspartner waren so perplex, dass sie nicht reagierten. Die Polizisten überwältigten alle Beteiligten und brachten sie weg. Dustin sah wie Gerkhan aus dem Gebüsch kam und schluckte eine Bemerkung runter. „Ich habe eine frohe Botschaft für Alle hier. Sie sind verhaftet!“ Der Polizist grinste breit als Dustin an ihn vorbeigeführt wurde.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

    • Zitieren
  • Elvira
    Erste Kriminalhauptkommissarin
    Reaktionen
    720
    Beiträge
    14.498
    • 19. Juni 2017 um 08:54
    • #28

    Semir sah auf die Koffer und grinste Alex an. „Wollen wir uns heute Abend einen genehmigen? Ich lade dich ein.“ Er wies auf das Geld im Koffer. Auch Alex war gelassen. „Na, ich glaub das kommt nicht gut. Aber wir können uns ja mal einen Schuss setzten. Dieses verdammte Zeug bringt keinen mehr um.“ Er ließ die Koffer von einem der SEK-Männer wegbringen und wandte sich an Matz. „Das war ein großer Schlag.“ Sein Exkollege nickte. „Ja, aber leider wird das nicht abschrecken. In ein oder zwei Tagen wird der nächste Deal passieren und niemand wird eingreifen. Das hier war nur ein kleiner Schlag gegen die Drogenmafia. Aber wir wollen nicht jammern, ein kleiner Schlag ist auch etwas. Alex, ich habe mit meiner Frau gesprochen und sie würde sich freuen, wenn du als Patenonkel für unser Baby fungieren würdest.“ Alex sah ihn an. „Ist das dein Ernst?“ hakte er nach und Matz nickte. „Ja, also ich weiß nicht… ich meine, ich bin vielleicht nicht der Richtige.“ druckste Alex herum und Semir grinste leicht. „Ich würde mich freuen, wenn du es wärst. Unser Sohn kann sich glücklich schätzen, dich als Patenonkel zu haben. Aber ich will dich nicht bedrängen. Du hast noch etwas Zeit. Danke für eure Hilfe und ich hoffe sehr, dass ihr diesen Demos zur Strecke bringt.“ Semir drückte ihm die Hand. „Das werden wir. Der Kerl ist die längste Zeit auf freiem Fuß gewesen.“ versprach er. Alex sah ihn an und konnte dem scheinbar nicht zustimmen. „Und wie? Der Typ hat nichts getan. Er ist hier nicht aufgetaucht und dieser Dustin wird ihn sicher nicht verraten.“ Semir nickte. „Das ist zwar richtig, aber noch haben wir diesen Dustin noch nicht durch die Mangel gedreht. Vielleicht können wir ihm ja ein Deal vorschlagen.“ Alex lachte leise. „Warten wir es ab. So und was machen wir jetzt?“ Semir dachte nur kurz nach. „Wir nehmen uns diesen Dustin vor! Und danach werde ich ein Versprechen einlösen.“ Schlug er vor. Matz sah ihn erstaunt an. „Ein Versprechen?“ hakte er nach. „Ja, ich habe Nicole versprochen, dass ich ihre Freundin aus der Sekte hole und das werde ich tun.“ Alex sah ihn mahnend an. „Wie willst du das auf legalem Weg machen?“ Semir grinste breit. „Das krieg ich schon hin.“ Sie fuhren zurück zur PAST.

    Dustin sah den Polizisten, der vor ihm saß, schweigend an. „Dustin Hinkel, 26 Jahre alt, unverheiratet. Sie haben wegen Drogenhandel 2015 eine achtmonatige Gefängnisstrafe abgesessen. Diesmal wird es mit Sicherheit mehr werden. Ich denke mal zehn Jahr dürften diesmal drin sein und Leuthäuser kann Sie hier auch nicht mehr helfen.“ Dustin lachte leicht. „Wer ist Leuthäuser? Ich kenne keinen Mann mit diesem Namen.“ Der Polizist, den er bereits von einem Besuch auf dem Bauernhof kannte beugte sich vor. „Woher wollen Sie denn wissen, dass es ein Mann ist?“ fragte er leise und Dustin schluckte. „Ich bin davon ausgegangen. Ich kenne keinen Leuthäuser.“ „Vielleicht kennen Sie ihn unter seinem Decknamen „Demos“? Aber es ist auch egal, welchen Namen er trägt. Er kann Ihnen gar nicht mehr helfen.“ Dustin schluckte schwer. „Ich will meinen Anwalt anrufen! Ohne ihn sage ich gar nichts mehr!“ forderte er sein Recht ein. Gerkhan nickte. „Selbstverständlich. Sie dürfen gleich Telefonieren. Aber denken Sie wirklich, dass ein Anwalt Ihnen helfen kann? Sie haben Drogen im Wert von einer halben Million Euro im Auto gehabt! Wir haben Sie beim Kauf dieser Drogen erwischt! Ihr Demos wird Ihnen nicht helfen können!“ Dustin schloss seine Augen. „Demos ist unser Vater! Er beschützt uns und er ist da, wenn wir ihn brauchen.“ sinnierte er. „Sie sitzen hier allein. Ich sehe keinen Beschützer. Haben Sie die Drogen im Auftrag von Leuthäuser gekauft?“ Dustin grinste frech. „Ich sage nichts ohne meinen Anwalt!“ „Wie hoch ist Ihr Anteil an den Drogen? Nicole sagte mir, dass Sie und Leuthäuser Sophie vergewaltigt haben! Ist das Ihre Masche? Mädchen mit Gewalt nehmen? Und wenn sie nicht so wollen, dann bekommen sie Drogen, nicht wahr?“ fauchte Gerkhan. „Ohne meinen Anwalt sagte ich nichts!“ wiederholte Dustin. Semir Gerkhan stand auf und verließ den Raum. Nur wenig später bekam Dustin die Möglichkeit seinen Anwalt anzurufen, der versprach umgehend zu kommen. Die Wartezeit musste Dustin in eine der Zellen verbringen, doch nach einer halben Stunde war es soweit. Dr. Phillip Sommer ließ sich zu seinem Mandanten bringen.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

    • Zitieren
  • Elvira
    Erste Kriminalhauptkommissarin
    Reaktionen
    720
    Beiträge
    14.498
    • 20. Juni 2017 um 07:34
    • #29

    Dr. Phillip Sommer fuhr, nachdem er mit Dustin besprochen hatte, nichts mehr auszusagen, direkt auf den Bauernhof. Demos sah ihn an und er spürte die Wut in sich aufsteigen. „Welche Möglichkeit hast du, Dustin rauszuholen?“ fragte er mit gepresster Stimme. „Es sieht sehr schlecht aus. In seinem Auto wurden die Koffer mit Heroin gefunden. Die Polizei hat den Zugriff sorgfältig geplant und durchgeführt. Dustin dürfte für eine lange Zeit hinter Gitter sitzen.“ Demos nickte. „Das ist ein herber Schlag. Was mit dem Geld?“ wollte er nun wissen. „Das wird mit den Drogen zusammen in der Asservatenkammer landen. Tut mir leid, mein Lieber. Hier kann ich nichts für dich oder für Dustin tun. Du solltest dir überlegen, deine Zelte hier abzubrechen und ins Ausland zu gehen. Ich denke nämlich, dass die Polizei jetzt nicht mehr ruhen wird, bis du auch aus dem Verkehr gezogen wirst. Du weißt wie sie arbeiten und du kennst doch ihre Möglichkeiten.“ Demos drehte sich zu ihn um. „Ich soll abhauen? Ich habe nichts getan. Hast du Dustin eingetrichtert, dass er nichts mehr sagen soll?“ „Natürlich habe ich das. Ich werde seine Verteidigung übernehmen und mein Bestes tun, aber es sieht schlecht aus.“ Der Sektenvater atmete tief durch. „Danke, dass du mich informiert hast.“ Er lächelte seinen Freund zu und verabschiedete sich. Kaum war der Advokat raus, warf er sein gefülltes Glas mit voller Wucht gegen die Wand. Der Whisky spritzte heraus. „Das haben die Bullen nicht umsonst getan! Das werden die mir büßen!“ schrie er wütend. Julian, der gerade vom Bahnhof in den Raum kam, zuckte zurück. „Was ist passiert?“ wollte er wissen und Demos berichtete was war. „Oh verdammt! Was hast du jetzt vor?“ Demos zog die Schultern hoch. „Ich weiß es nicht. Aber so einfach werden die Bullen nicht davonkommen. Die werden mich jetzt kennenlernen! Ich will mein Geld und meine Drogen haben und ich will auch Dustin wieder hier haben!“ knurrte er. Julian grinste leicht. „Ich hätte eine Idee.“ fing er an und hatte Demos ganze Aufmerksamkeit.

    Semir und Alex saßen in ihrem Büro. „So, die Sache ist erledigt.“ stöhnte Alex und beendete seinen Bericht. „Noch nicht ganz. Leuthäuser ist immer noch auf freiem Fuß, aber das werde ich auch noch ändern.“ versprach Semir ihm. Alex sah ihn an. „Semir, wir haben einen großen Schlag gegen die Drogenhändler gemacht. Nicole ist bei ihren Eltern und wird sicher nie wieder abhauen. Was willst du denn noch? Dieser Dustin wird Demos ganz sicher nicht verraten. Er geht lieber selbst in den Knast.“ setzte Alex dagegen. Semir nickte. „Ja, das ist wohl wahr. Aber ich habe noch ein Versprechen einzulösen.“ Alex stöhnte auf. „Du willst Sophie da rausholen?“ Semir sah ihn an und nickte. „Ganz genau. Ich habe Sophie und auch Nicole versprochen dafür zu sorgen, dass beide ein ruhiges Leben führen zu können.“ Alex lehnte sich vor. „Semir, wie willst du das denn tun? Ich meine, was willst du tun? Wie willst du Sophie denn da rausholen?“ Semir stand auf und sah aus dem Fenster. „Mir wird schon was einfallen.“ versprach er. „Mach bloß kein Blödsinn! Semir, du kannst nichts tun. Sophie hat sich ihr Leben doch ausgesucht. Sie hätte bei ihrer Vernehmung schon vom Bauernhof kommen können, aber sie wollte nicht.“ Semir drehte sich zu ihn um. „Ja, sie hätte. Aber da war Nicole noch in der Gewalt von Leuthäuser und der hat damit gedroht, dass ihr etwas passiert, wenn Sophie nicht zurückkommt. Ist doch wohl ganz klar, dass sie dann zurückgeht. Sie wollte nicht, dass Nicole etwas passiert.“ Semir wurde lauter, doch Alex ließ sich davon nicht einschüchtern. „Das hat sie erzählt, aber du weißt nicht, ob es wirklich wahr ist. Vielleicht hängt Sophie ja auch in dieser Sache mit drin. Wer sagt dir denn, dass es tatsächlich so hart zugeht? Hast du Nicole dazu befragt?“ Semir atmete tief durch. „Natürlich habe ich Nicole gefragt und sie hat es bestätigt. Sie wurde an dem Tag zu Leuthäuser gebracht und dort in den Keller gesperrt. Und als Sophie wieder auf dem Bauernhof war, durfte sie wieder zu ihr.“ bestätigte er. Alex lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Außerdem will ich das Geheimnis von Leuthäuser lüften! Irgendwas stimmt mit dem Kerl nicht und das werde ich herausfinden!“ versprach Semir und griff seine Jacke. „Wo willst du hin?“ fragte Alex erstaunt. „Ich mache Feierabend. Wir sind seit 72 Stunden, 45 Minuten und 11 Sekunden auf den Beinen. Das reicht, denke ich und außerdem haben wir einen Sieg errungen. Also machst du weiter oder auch Schluss?“ Alex lachte und nur wenig später verließen die Hauptkommissare das Büro.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

    • Zitieren
  • Elvira
    Erste Kriminalhauptkommissarin
    Reaktionen
    720
    Beiträge
    14.498
    • 21. Juni 2017 um 08:52
    • #30

    Semir fuhr nicht nach Hause, sondern zum Parkplatz in der Nähe des Bauernhofes, nahm sich das Abschleppseil aus dem Kofferraum und ging schnurstracks auf die Mauer zu. Sicher war, dass, wenn er durch das Tor gehen würde, Demos nicht ohne Maske zu Gesicht bekam. Also musste er sich etwas überlegen. Er musste auf den Bauernhof kommen, ohne das ihn jemand sah. Er ging um die Mauer herum, um eine Möglichkeit zu finden auf das Gelände zu kommen, ohne durch das Tor zu gehen und da war diese Möglichkeit auch. Er sah auf dem Baum, auf dem er Bauer schon erwischt hatte, als dieser nach seiner Tochter Ausschau hielt. Jetzt konnte er Semir eine große Hilfe sein. Mit einem Sprung packte er einen der unteren Äste und zog sich rauf. Der Stamm war dick und bot ihm eine gute Deckung, den Bauernhof auszuspionieren, ohne dass ihn jemand sah. Die Sonne war bereits untergegangen und Semir hatte sich vorgenommen, sobald es komplett dunkel war, über die Mauer zu klettern und sich dann das Foto von Demos zu besorgen. Und dann würde er mit Sophie wieder vom Bauernhof gehen. Heute würde er das Geheimnis von diesem Sektenvater lüften. Doch jetzt musste er noch etwas Geduld aufbringen und das fiel ihm unglaublich schwer. Nach zwei Stunden war es soweit. Semir sah kurz auf die Uhr. 23 Uhr und ihm fiel ein, dass er eigentlich mit Andrea verabredet war. Doch die musste warten und er war sich sicher, dass Andrea Verständnis dafür hatte. Endlich war es soweit. Der Bauernhof lag in kompletter Dunkelheit und selbst Semir hatte Probleme Konturen zu erkennen. Er befestigte das Abschleppseil an dem Ast von dem er die Mauer sicher erreichen konnte und warf den Rest über Diese. Vorsichtig kletterte er auf die Mauer und spürte die einbetonierten Scherben durch die Schuhe. Dann nahm er das Seil und seilte sich ab. Nur wenig später stand er im Schutz eines Hauses auf dem Bauernhof. Niemand schien sich hier nach Einbruch der Dunkelheit noch draußen zu befinden und er erinnerte sich, dass Nicole ihm von der Sperrstunde erzählt hatte. Dies machte er sich jetzt zu Nutze. Langsam schlich er weiter, bis er das Haus von Demos erreicht hatte. Zwei Fenster an denen er vorbei musste, waren hell erleuchtet. Semir drückte sich dicht an die Wand und spie durch das Glas. Er erkannte Florian und Demos im Raum. Diesmal war der Sektenvater ohne Maske. Schnell zückte Semir sein Handy und machte ein Foto. Doch gerade als er auslöste, drehte Demos sich mit dem Rücken zu ihm. „Mist.“ fluchte er verhalten und lehnte sich gegen die Hauswand. Er hatte auf jeden Fall gesehen, dass Demos keine Maske mehr trug.

    Auch Alex fuhr nach Hause und duschte ausgiebig. Er bestellte sich eine Pizza, die nach guten 45 Minuten endlich geliefert wurde. Doch bevor er sie verspeisen konnte, klingelte sein Handy. „Hallo Alex, ich bin es. Sag mal, wo steckt Semir denn? Er wollte doch spätestens um acht zuhause sein und jetzt haben wir es fast Mitternacht.“ beklagte sich Andrea. „Ich verstehe nicht. Er hat wirklich um sieben Schluss gemacht. Ich bin direkt nach ihm gegangen.“ staunte er. „Er ist nicht hier und ich erreiche ihn auch nicht auf dem Handy. Denkst du er hatte einen Unfall?“ Andrea schien nun hellwach. „Das weiß ich nicht Andrea. Ich hoffe es nicht. Ich kümmere mich darum und informiere dich, sobald ich etwas weiß.“ versprach er und beendete das Gespräch. Als nächstes rief er auf dem Revier an und wollte wissen, ob es einen Unfall gab, an dem Semir beteiligt war, doch dies konnte der Kollege der Nachtschicht schnell dementieren. Alex dachte nach und ihm kam ein Verdacht. „Wenn du das getan hast, dann bekommst du von mir richtig Ärger.“ knurrte er und ließ Pizza Pizza sein. Er verließ seinen Container und fuhr auf dem Parkplatz wo er sofort Semirs Wagen erkannte. Er hielt direkt daneben und sah sich den Wagen seines Kollegen an. Er war ordnungsgemäß verschlossen und so ging Alex auf den Bauernhof zu. Hier war nichts von Semir zu sehen und so ging er weiter zum Tor. Nur kurz überlegte er, ob er klingeln sollte. Immerhin war es ja schon reichlich spät und wenn Semir sich tatsächlich auf das Gelände geschlichen hatte, dann brachte er ihn womöglich in Gefahr. Aber wenn er es nicht tat, dann konnte Semir schon in der Patsche stecken und brauchte vielleicht seine Hilfe. Er ging ein Stück weg und rief Kim Krüger an, die sich verschlafen meldete. Als sie hörte, was Alex zu berichten hatte, war sie hellwach. „Wie kommen Sie auf die Idee, dass er sich Zugang zum Bauernhof verschafft hat?“ fragte sie. „Sein Wagen steht nicht weit von hier auf dem Parkplatz und von ihm fehlt jede Spur. Wo sollte er sonst sein? Außerdem hatte er mir gesagt, dass er ein Versprechen einlösen wollte. Wir müssen sofort einen Durchsuchungsbeschluss erwirken!“ mahnte Alex zur Eile. „Das wird nichts vor morgen früh! Wenn Gerkhan sich tatsächlich auf illegalem Weg einen Zugang verschafft hat, dann muss er mit der Konsequenz leben. Morgen kann ich alles in die Wege leiten.“ gab Kim Krüger zurück. „Chefin! Wir können nicht bis morgen warten! Wenn Semir wirklich auf dem Bauernhof ist, dann schwebt er in Gefahr!“ presste Alex heraus.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

    • Zitieren
  • Elvira
    Erste Kriminalhauptkommissarin
    Reaktionen
    720
    Beiträge
    14.498
    • 22. Juni 2017 um 08:40
    • #31

    Semir sah durch das Fenster ins Haus von Leuthäuser. Dieser stand gerade vor dem Spiegel und schien sich herzurichten. Er trug keine Maske und so konnte Semir das Gesicht sehen. Der Mann kam ihm bekannt vor und er überlegte kurz. Martin Struck! Dieser Mann war Martin Struck! Der Kollege, der undercover in die Organisation von Leuthäuser eingestiegen war. Dieser Mann, der bei einem Unfall ums Leben kam. Und jetzt war ihm auch klar, warum der Tote als Struck identifiziert wurde. Die Dienstmarke war die einzige Möglichkeit, die Leiche zu identifizieren. Struck hatte Leuthäuser aus dem Weg geräumt, ihm seine Dienstmarke in die Tasche gepackt und dann eiskalt ermordet. Martin Struck hatte die Stellung von Leuthäuser übernommen und rege Geschäfte mit Drogen durchgezogen. Ein junger Mann kam ins Zimmer und eine angeregte Unterhaltung fing an. Leider verstand er kein Wort, denn die Scheiben schienen alles zu schlucken. Semir starrte wie gebannt auf das Zimmer und was darin passierte. Er bekam nicht mit, wie jemand in seinen Rücken trat. „Wer bist du?!“ fauchte ihn ein Mann an und gab ihm einen harten Stoß in den Rücken. Semir stieß gegen das Fenster und prallte zurück. Blitzschnell drehte er sich um und ging in den Angriff über. Er empfing den Mann mit einem Magenhaken, der leider danebenging, weil der Mann den Bauch einzog und sich seitlich wegdrehte. Dieser grätschte und hebelte Semir die Beine weg, der hart auf den Boden schlug. Mit einer Beinschere brachte der Polizist den Mann zu Fall und warf sich über ihn. Er wollte den Mann mit einem harten Faustschlag außer Gefecht setzen, doch dieser zeigte sich hart im Nehmen und steckte den Schlag ohne Wirkung weg. Der Mann wandte sich unter Semir hin und her und schlug mit der Faust zu. Er traf Semir empfindlich an der Nase und für einen kurzen Augenblick war der Polizist benommen. Dies nutzte sein Gegner sofort aus. Er stieß Semir von sich und warf sich nun auf ihn. Semir wusste, dass er verloren hatte. Der Kampf dauerte schon zu lange und aus den Augenwinkeln sah er, wie Struck aus dem Haus kam und sich am Kampf beteiligte. Mit einem weiteren Mann wurde er gepackt und man hielt ihn eisern fest. Semir gab nicht auf und trat nach hinten aus. Doch die Männer wichen geschickt aus und drückten ihn in Richtung Haustür. Er stemmte sich gegen den Zwang der Männer, die ihn unweigerlich vorwärts drückten. Tatsächlich schaffte er es einen Arm wieder freizubekommen, doch dieser Vorteil wurde durch einen harten Schlag auf die Schulter zu Nichte gemacht. Semir schrie auf als der Schmerz durch den Arm zog und dieser wie gelähmt an der Seite hing. Ein zweiter Schlag folgte und die Handkante von Struck traf Semir im Nacken. Er verdrehte die Augen und ging zu Boden.


    Martin Struck sah auf den Mann am Boden vor ihm. „Bringt ihn rein!“ fauchte er seine Leute an und zwei Mann packten den bewusstlosen Polizisten, um ihn dann ins Haus von Martin Struck zu bringen. Struck durchsuchte den Mann und reichte die Handschellen an Julian weiter. „Fessel ihn und dann bring ihn ins Verlies.“ befahl er. „Was hast du mit ihm vor?“ fragte Julian während er Semir fesselte. „Nun, ich denke er ist die bessere Karte um unsere Drogen und unser Geld zu bekommen. Für ihn werden wir nicht nur die Ware, sondern auch Dustin bekommen. Aber erst werden wir uns ein paar Tage mit ihm beschäftigen. Weck ihn!“ forderte Struck. Julian grinste und verschwand kurz. Mit einem Eimer mit kaltem Wasser kam er zurück. Er holte mit dem Eimer aus und schüttelte Semir das Wasser ins Gesicht. Dieser kam umgehend zu sich und prustete laut. Er wollte die Hände nach vorn nehmen, doch die konnte er nicht bewegen. „Herr Gerkhan, das war ein Fehler. Sie hätten sich mit Nicole zufriedengeben sollen. Was denken Sie, werde ich nun mit Ihnen machen?“ Semir sah den Mann an. „Wenn Sie schlau sind, dann lassen Sie mich umgehend frei. Meine Kollegen wissen …“ fing er an. „Ihre Kollegen wissen gar nichts! Sie sind hier ohne Befugnis eingedrungen! Und hier gelten meine Gesetze!“ schrie Struck so laut, dass Semir kurz zusammenzuckte. „Sie haben Leuthäuser an Ihrer Stelle verbrennen lassen und Sie haben Ihre Kollegen im Glauben gelassen, dass Sie es waren!“ Struck lachte leise. „Leuthäuser war mir etwas zu konservativ und die „Feuerkinder“ brauchen jemanden, der ihnen den Weg weist. Ich habe Leuthäuser von seiner Last befreit.“ grinste der Mann. Semir stieß verächtlich Atem aus. „Was haben Sie jetzt vor? Wollen Sie mich auch umbringen?“ fragte er. Martin Struck sah ihn höhnisch grinsend an. „Von Ihnen will ich gar nichts. Ich will was von Ihren Kollegen. Ich will mein Geld und mein Stoff zurück und als Auflage Dustin, den ihr aus dem Verkehr gezogen habt!“ Semir lachte auf. „Und Sie denken, dass Sie das bekommen, wenn Sie mich hier festhalten? Ich habe Sie echt für schlauer gehalten.“ tadelte er den korrupten Kollegen. Martin Struck sah ihn an, sprang auf und schlug Semir unvermittelt mit der Faust ins Gesicht. Blut spritze aus der Nase und der Hauptkommissar schrie auf. Für einen Augenblick war er benommen. Struck legte die Hand an Semirs Hals und drückte zu. Er zwang ihn dazu, ihm in die Augen zu sehen. „Ich bekomme immer was ich will. Wenn deine Freunde sich weigern sollte, dann werden sie dich nur noch stückchenweise an der Autobahn finden, das kann ich dir versprechen!“ knurrte er wütend.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

    • Zitieren
  • Elvira
    Erste Kriminalhauptkommissarin
    Reaktionen
    720
    Beiträge
    14.498
    • 23. Juni 2017 um 08:27
    • #32

    Semir versuchte seine Atmung zu kontrollieren, doch der Druck, den Struck ausübte, ließ ihn leicht panisch werden. Seine Luft wurde immer knapper, doch dann kam der Mann wieder zur Besinnung und ließ ihn los. „Julian, bring ihn in unsere besonderen Räume.“ forderte er seinen Komplizen auf ohne ihn anzusehen. Er beugte sich zu Semir runter. „Morgen Abend wirst du durch die Straße der Schmerzen laufen. Ich werde dich als unreine Kraft bezichtigen und meine Anhänger werden dich strafen! Sie werden dich halb tot prügeln und ich werde genüsslich zusehen. Julian, bring ihn morgen Abend um neun raus!“ Julian und ein weiterer Mann packten Semir und schleiften ihn durch den Raum. „Sie werden damit nicht durchkommen!“ stieß Semir aus und sträubte sich gegen seine Bezwinger. Es ging über den Hof und an dem Brunnen, der in der Mitte stand, öffnete sich eine Klappe im Boden. Semir stutzte kurz. Deshalb hatte sie bei der Durchsuchung nichts gefunden. Struck hatte hier einen Geheimgang gebaut. Eine Treppe wurde sichtbar und als Semir sie runtersteigen wollte, bekam er einen Stoß in den Rücken und verlor das Gleichgewicht. Aufgrund der auf dem Rücken gefesselten Hände konnte er den Sturz nicht abmildern und blieb am Treppenende reglos liegen. Seine Peiniger gaben ihm keine Zeit sich zu erholen und zerrten ihn auf die Füße. Semir wurde durch einen langen Gang gestoßen und anschließend in einen Raum. Die Tür wurde zugezogen und verschlossen. Nur wenig später wurde das Licht gelöscht und Semir stand in kompletter Dunkelheit. Er ließ sich auf den Boden nieder und spürte jede Rippe. Bei dem Sturz hatte er sich garantiert zwei der Rippen gebrochen, wenn nicht noch mehr. Semir verfluchte seinen Alleingang und hoffte inständig, dass Alex schon bald auf die Suche nach ihm ging. Sein Partner war nicht dumm und würde sicher eins und eins zusammenzählen können. Er robbte zur Wand, lehnte sich dagegen und schloss die Augen. Struck brauchte ihn noch und so lange war sein Leben sicher, denn ohne ihn hatte Struck kein Druckmittel. Doch sobald die Übergabe vorgenommen wurde, da war er sich ganz sicher, würde Struck ihn eiskalt umbringen.


    Julian ging zu Struck zurück. „Was hast du vor?“ wollte er erneut wissen. „Nun, wie ich schon sagte. Ich werde Gerkhans Kollegen übermorgen anrufen und Lösegeld fordern.“ gab Struck von sich. Julian lachte leise. „Denkst du, die werden ihn freikaufen?“ Struck grinste leicht. „Weißt du, es heißt immer der Staat lässt sich nicht erpressen aber ich weiß es besser. Jeder seiner Kollegen wird alles tun, um ihn unversehrt zurück zu bekommen. Wie du schon festgestellt hast, hat er Familie und dein Plan eines seiner Kinder oder seine Frau zu holen, war ja nicht falsch. Aber die Kollegen werden immer so angriffslustig, wenn man sich an der Familie vergreift. Da ist es doch schon besser, wenn man einen Erwachsenen hat. Außerdem sind Frauen und Kinder nervig. Die jammern rum und das zerrt an den Nerven. Morgen werden wir Gerkhan durch die Straße schicken. Ich habe mir da schon etwas überlegt.“ Julian nickte. „Und heute? Willst du ihn einfach so im Raum lassen?“ Struck nickte. „Er kann nichts machen. Seine Hände sind mit Handschellen gefesselt und mir ist noch kein Bulle untergekommen, der die ohne Hilfe lösen kann. Er macht da keine Ausnahme. Ich werde morgen noch meinen Spaß haben.“ grinste er. Julian sah ihn an. „Ich halte es für ziemlich gefährlich, ihn hier zu behalten. Die Kollegen werden ihn sicher vermissen. Was, wenn die wieder mit einer Hundertschaft anrücken und den Bauernhof auseinandernehmen?“ Struck hörte das Julian Angst hatte und legte seinen Arm um die Schultern des jungen Mannes. „Was sollten sie denn finden? Gerkhan kann da unten um Hilfe rufen, bis er heiser ist. Niemand wird ihn hören. Glaub mir, er ist da so sicher wie in Abrahams Schoss. Die haben den Gang schon beim ersten Mal nicht gefunden. Warum sollten sie es jetzt tun?“ Julian zog die Schultern hoch. „Okay, ich vertraue dir. Was willst du denn noch mit ihm machen?“ Struck nahm seine Hand zurück und setzte sich auf die Couch. „Nun, ich denke, ich werde ihn noch zur Rechenschaft ziehen. Was ist eigentlich mit dem Verräter? Woher wussten die Bullen das der Deal läuft?“ Julian stöhnte leise auf. „Ich weiß es nicht. Einen Verräter kann ich eigentlich ausschließen. Vielleicht hatten die Bullen nur Glück?“ Struck schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht an Glück. Aber vielleicht sagt Gerkhan uns ja, wer uns verraten hat.“ Julian nickte nachdenklich. „Wann willst du ihn befragen?“

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

    • Zitieren
  • Elvira
    Erste Kriminalhauptkommissarin
    Reaktionen
    720
    Beiträge
    14.498
    • 24. Juni 2017 um 08:32
    • #33

    Alex verbrachte die Nacht im Revier und auch Kim Krüger war gekommen. „Wieso ist Gerkhan auf dem Bauernhof?“ fragte sie mit gewohnt kühler Stimme. Alex zog die Schultern hoch. „Weil er ein Versprechen einlösen wollte. Er hat Nicole versprochen Sophie auch vom Bauernhof zu holen und er hatte sich in den Kopf gesetzt, diesen Demos ohne Maske zu sehen. Er war sich sicher, dass es nicht der Mann war, den er vor zwei Jahren kennen gelernt hatte.“ Kim sah ihn an. „Warum hat er nichts gesagt? Denken Sie auch, dass es nicht der Mann ist?“ Alex zog scharf Luft an. „Sie kennen Semir doch schon länger als ich. Er hat mir nichts gesagt, weil ich ihm verboten hätte, dorthin zu gehen um das Mädchen zu befreien. Ich habe es ihm ja auch verboten, aber Semir ist niemand, der sich seine irren Ideen ausreden lässt. Chefin, wir müssen ihn da rausholen! Ich weiß, dass er eine Dummheit gemacht hat. Wenn es wirklich nicht der Mann ist, den er als Demos kennt, dann weiß ich nicht, was passiert.“ Kim sah ihn nachdenklich an. „Denken Sie, dass er Recht hat?“ Alex nickte. „Wenn man sich auf etwas verlassen kann, dann ist es die Tatsache, dass Semir sich selten irrt, wenn es um Menschen geht. Wenn er sagt, dass es nicht der Mann ist, dann war es so. Er sagte mir, dass er glaubt, dass es der Kollege wäre, der undercover gegangen war. Also der von der Kripo.“ Kim nickte erneut. Alex Handy klingelte. „Brandt!“ meldete er sich. „Guten Morgen Herr Brandt. Ich denke ich habe hier etwas, dass Sie vermissen.“ hörte er eine leise Stimme und stellte den Lautsprecher an. „Wer sind Sie?“ fragte er. „Alex, ich bin es…“ hörte er anstelle einer Antwort. „Semir! Bist du in Ordnung?“ Es raschelte und die Stimme von dem Anrufer kam wieder. „Noch ist er in Ordnung, aber das wird sich ändern, das kann ich Ihnen versprechen.“ drohte er. „Was wollen Sie?“ Alex Stimme klang heiser. „Die Drogen und das Geld, was Sie auf dem Rastplatz konfisziert haben. Außerdem meinen treuen Mitarbeiter!“ forderte der Anrufer. Alex lachte auf. „Sonst noch etwas?“ fragte er. „Nein, das ist im Augenblick alles. Herr Brandt, Sie sollten tun, was ich verlange, denn wenn nicht, dann werden Sie Gerkhan in Einzelteile an der Autobahn finden. Ich rate Ihnen, meine Forderungen zu erfüllen! Ich melde mich!“ Es knackte. „Na super! Das ist dann wohl schief gelaufen. Ich informiere die Staatsanwältin und das SEK!“ Kim Krüger verließ das Büro.

    Semir sah Struck an. „Sie werden damit nicht durchkommen.“ sagte er mit fester Stimme. Struck bedachte ihn mit einem verächtlichen Blick. „Denken Sie das wirklich? Gerkhan, ich habe eine Macht, die mir niemand streitig machen kann. Ich beherrsche diese Menschen dort auf dem Hof. Sie sind mir ergeben und werden für mich in den Tod gehen. Glauben Sie mir, ich bekomme alles, was ich will. Wer hat uns verraten? Woher wussten Sie, dass ich das Geschäft auf dem Rastplatz mache?“ kamen nun die Fragen. Semir grinste leicht. „Eine Fee hat es uns verraten. Ich hatte drei Wünsche frei und das war der erste.“ Struck sah kurz zu Florian, der dicht bei Semir stand und nickte. Florian holte aus und ließ seine flache Hand in das Gesicht des Gefangenen klatschen. Semirs Kopf ruckte zur Seite und er spürte wie die Lippe aufplatzte. Langsam ging seine Zunge zur Wunde und leckte das Blut weg. „Wer hat uns verraten?“ wiederholte Struck die Frage. „Wer ist nicht wichtig. Wir haben es gewusst und haben einen Ihrer Dealer aus dem Verkehr gezogen. Das zählt.“ gab Semir unbeeindruckt von sich. Struck atmete tief durch. „Ich sehe schon, Sie sind ein harter Hund. Aber ich habe Mittel, Sie zum Reden zu bekommen. Soll ich mir Sophie vornehmen? Möchten Sie zusehen, wie ich sie beglücke?“ Semir zuckte zusammen. Martin Struck stand auf und baute sich vor ihm auf. „Ja, das würde Ihnen nicht gefallen, nicht wahr? Julian! Hol mir Sophie!“ forderte er seinen Komplizen auf und dieser verschwand. „Reicht es Ihnen nicht, dass Sie das Mädchen schon gebrochen haben? Sie hat nichts damit zu tun!“ fauchte Semir wütend und sprang auf. Struck hatte damit gerechnet und stieß ihn hart wieder in den Sessel. „Wer hat uns verraten?“ wiederholte er die Frage. „Es war ein anonymer Hinweis! Wir haben einen Anruf bekommen! Ein Mann hat uns gesagt, dass Sie die Drogen dort kaufen. Mehr weiß ich nicht!“ stieß Semir aus. Struck grinste leicht. „Soll ich das glauben?“ Julian kam mit Sophie rein, die zurückschreckte, als sie Semir sah. „Also was ist? Ich wiederhole mich nicht gern. Wer hat uns verraten?“ „Ich weiß es nicht! Es war ein Informant meines Partners!“ stieß Semir aus. Struck grinste leicht. „Der Name?“ „Ich weiß es nicht! Es war der Informant meines Partners. Jeder hat seine Informanten und nur er kennt den Namen. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen.“ Struck ging zu Sophie und packte die Bluse. Mit einem harten Ruck zerriss er sie. Sophie schrie auf. „Wie heißt der Mann?“ „Hören Sie! Ich weiß es nicht! Ich kenne den Namen nicht! Das ist die Wahrheit. Lassen Sie das Mädchen bitte in Ruhe. Wenn Sie unbedingt jemanden niedermachen wollen, dann halten Sie sich an mich!“ forderte Gerkhan ihn auf. Struck grinste und nickte Julian zu. „Bring Sophie in den Geheimgang! Sie wird ein Opfer der Polizei werden.“ forderte er ihn auf und wandte sich dann an Semir. „Ich werde mich an dich halten, das verspreche ich dir. Du wirst dir wünschen zu sterben.“

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

    • Zitieren
  • Elvira
    Erste Kriminalhauptkommissarin
    Reaktionen
    720
    Beiträge
    14.498
    • 25. Juni 2017 um 08:23
    • #34

    Isolde Maria Schrankmann sah Alexander Brandt auf einer sehr arroganten Art und Weise an. „Es ist doch immer das Gleiche! Sie und Gerkhan sind eine Schande für den Polizeiberuf! Ich habe soweit mir bekannt ist, keine Aktion dieser Art genehmigt, oder? Sie können mich gern korrigieren, wenn es nicht so sein sollte.“ Alex sah zu Boden. „Frau Schrankmann, ich weiß, dass es eine ungenehmigte Aktion ist, aber darüber können wir uns dann auslassen, wenn wir Semir da rausgeholt haben! Dieser Demos hat uns gedroht! Er will die Drogen, das Geld und Hinkel.“ zählte Alex. „Oh, nur keine Sorge. Ich werde mit Herrn Gerkhan noch über sein Fehlverhalten sprechen und was die Forderungen angeht. Denken Sie wirklich, dass ich alles zur Verfügung stelle? Der Staat lässt sich nicht erpressen! Wo kämen wir denn hin, wenn jeder machen könnte was man will? Kurz gesagt, ich werde diese Übergabe nicht zustimmen. Die Drogen und das Geld, wie auch Hinkel bleiben wo sie sind, Basta!“ fauchte Schrankmann. Alex sah hilfesuchend zu Kim Krüger, die bisher nichts gesagt hatte. „Frau Schrankmann, ich denke, wir sollten zum Schein auf die Forderungen eingehen und den Zugriff dann veranstalten, wenn der Austausch stattfindet. Das wäre ja nicht das erste Mal, dass wir so eine Aktion durchziehen.“ versuchte Alex weiter. „Nein! Wir werden gar nichts machen. Gerkhan hat sich allein in diese Situation gebracht und dann soll er gefälligst auch sehen, wie er da rauskommt! Ich habe die Nase gestrichen voll, diese Fehlverhalten weiterhin zu tolerieren! Und das ist mein letztes Wort! Aber Sie können sich gewiss sein, dass es diesmal zu einem Disziplinarverfahren kommen wird! Das kann ich Ihnen schon mal versprechen und jetzt entschuldigen Sie mich bitte, ich habe Wichtigeres zu tun!“ Schrankmann nahm ihre Tasche und rauschte aus dem Büro. Alex sah ihr nach und als die Tür hinter der Staatsanwältin zuschlug stieß er einen Fluch aus. „Diese verdammte Kuh! Das kann doch wohl nicht wahr sein!“ Kim Krüger nickte nachdenklich. „Ich kann Schrankmann sehr gut verstehen. Gerkhan hat sich schon so oft über Vorschriften und Verbote hinweggesetzt, dass es nur zu verständlich ist, wenn sie jetzt blockt.“ gab sie von sich. Alex sah sie an. „Das ist doch wohl nicht Ihr Ernst? Okay, Semir ist sehr eigensinnig, aber er steckt in Gefahr! Und es ist verdammt nochmal unsere Aufgabe ihm zu helfen!“ schrie Alex seine Vorgesetzte an. „Herr Brandt, bitte. Ich habe gesagt, ich kann Schrankmann verstehen aber ich billige ihr Verhalten absolut nicht. Wir sollten uns überlegen, wie wir Gerkhan helfen können. Haben Sie da eine Idee?“

    Hartmut sah auf, als Alex zu ihm kam. „Was führt dich denn hier her? Ich habe nichts, was jetzt für dich wichtig ist.“ gab der Techniker von sich. „Das ist schon richtig. Ich brauche deine Hilfe. Es geht um Semir.“ Hartmut stöhnte leise auf. „In welchen Schwierigkeiten steckt er denn diesmal?“ Alex lächelte leicht. Hartmut kannte Semirs Art in Schwierigkeiten zu geraten. „Er wollte Demos oder Leuthäuser entlarven und festnehmen. Leider ist das nach hinten losgegangen und er ist jetzt in Gewalt von diesem Sektenvater. Aber das ist nicht alles. Dieser Demos will mit Semir seine Drogen, sein Geld und seinen Gehilfen freipressen, was der Schrankmann überhaupt nicht gefällt.“ Hartmut nickte. „Okay, wie kann ich dir jetzt helfen?“ fragte er. „Wenn ich es nur wüsste. Ich komme weder an die Drogen noch an Geld oder Häftling. Wir müssen uns etwas überlegen, wie wir Semir da rausholen können.“ murmelte Alex nachdenklich. Hartmut nickte leicht. „Also ich habe in der KTU noch etwas Polyisotionat, was ja dem Anschein nach als Heroin oder Kokain durchgeht. Allerdings nur bis zum chemischen Test.“ Alex sah ihn an. „Wie viel ist das denn?“ Hartmut sah auf seinen PC und tippte etwas ein. „Also insgesamt habe ich hier ungefähr 12 Kilo. Wie viel Drogen sind denn sichergestellt worden?“ „Wenn ich es richtig im Kopf habe, waren es knappe 18 Kilo.“ Hartmut nickte. „Also würden knappe 6 Kilo fehlen. Das dürfte kein Problem sein, da etwas zu machen. Ein paar Kilo Mehl dürften nicht auffallen. Bis zum Test jedenfalls. Das Geld wird sicher auch kein Problem sein. Ich kann das aus der Asservatenkammer holen. Das muss eh noch untersucht werden. Den Auftrag zum Abholen habe ich von der Staatsanwaltschaft schon erhalten. Nur mit dem Komplizen kann ich dir nicht helfen.“ Alex nickte. „Da ist die Krüger schon dran. Sie will den Kerl noch mal zum Verhör in die PAST bringen lassen. Dann können wir ihn mit zur Übergabe bringen. Noch habe ich keine Uhrzeit oder ein Datum wann die Übergabe stattfindet.“ Alex stöhnte leise auf. Hartmut legte ihm die Hand auf die Schulter. „Nur keine Sorge, wir werden Semir da rausholen und ich denke, dann wird er sicher einen Einlauf von der Krüger bekommen.“ Alex nickte. „Nicht nur von der Krüger, das kannst du mir glauben.“

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

    • Zitieren
  • Elvira
    Erste Kriminalhauptkommissarin
    Reaktionen
    720
    Beiträge
    14.498
    • 26. Juni 2017 um 07:20
    • #35

    Semir sah Sophie an, die weinend mit ihm im Raum saß. Sie hielt sich die aufgerissene Bluse zu. „Was ist denn passiert? Warum sind Sie hergekommen?“ wollte sie schluchzend wissen. „Ich wollte ein Versprechen einlösen, was ich Nicole gegeben habe.“ erklärte er leise. „Welches Versprechen?“ Semir sah die junge Frau an. „Sie hat mich gebeten, Sie hier raus zu holen.“ Sophie lächelte leicht. „Sie hat mich nicht vergessen? Ich dachte wirklich, dass sie mich vergisst, wenn sie wieder bei ihren Eltern ist. Ich meine, sie hat ihr Leben wieder und kann glücklich werden.“ Semir senkte den Kopf. „Nein, sie hat Sie nicht vergessen. Es tut mir leid, dass Sie jetzt wegen mir in dieser Lage sind.“ Sophie schüttelte den Kopf. „Sie können nichts dafür. Demos hat mich schon immer auf dem Kieker gehabt. Er und seine Freunde haben mich stundenlang vergewaltigt, weil ich fliehen wollte. Demos lässt nicht zu, dass einer seiner Anhänger abhaut. Er hat die absolute Macht. Denken Sie bitte nicht falsch von mir, aber manchmal denke ich, es wäre besser, sich dem Willen zu beugen.“ Semir hörte die Resignation in der Stimme. „Das sehe ich nicht so. Man muss für seine Freiheit kämpfen. Sie hatten aber Recht. Demos ist nicht der Demos, den Sie kennen. Der Mann, der sich als Demos zeigt, ist in Wahrheit ein Polizist. Leider hat er die Seiten gewechselt. Aber ich werde ihn zur Strecke bringen.“ versprach er. Sophie verzog leicht die Mundwinkel. „Wie wollen Sie das denn machen? Ich meine, Sie sind mit Handschellen gefesselt und sehen nicht gerade aus, wie Herkules. Demos wird uns töten das weiß ich. Mich vermutlich schneller als Sie. Was meinte er gerade mit dem Verräter? Um was geht es hier?“ wollte sie wissen. „Demos oder eigentlich Martin Struck hat sich undercover in die Organisation von diesem Leuthäuser, den Sie als Demos kennen, eingeschlichen und sollte die Drogengeschäfte auffliegen lassen. Scheinbar hat er aber diese einfache Art Geld zu verdienen für besser gefunden. Er hat Leuthäuser umgebracht und in seinem eigenen Wagen verbrannt. Wir haben die Leiche gefunden und haben diese nur anhand der Dienstmarke identifizieren können.“ erklärte Semir. „Das heißt Demos ist eigentlich tot?“ kam erstaunt von Sophie. „Der Demos, den Sie kannten, ja, der ist tot. Diese Vergewaltigung von der Sie erzählt haben, wie lange ist das her?“ Sophie schloss die Augen und legte den Kopf gegen die Wand. „Das ist schon vier Jahre her. Ich wollte damals weg, aber ich wurde erwischt.“

    Alex saß im Büro und sah Kim Krüger, die eben zu ihn reinkam, an. „Haben Sie noch mal mit Schrankmann gesprochen?“ wollte er von ihr wissen und sie nickte. „Leider ohne jedes Ergebnis. Sie wird keinen Austausch zustimmen.“ erklärte sie leise. „Diese verbohrte Frau! Was hat Semir ihr getan, dass sie ihn so verachtet?“ fragte er. Kim Krüger zog die Schultern hoch. „Ich denke dazu kenne wir die Beiden zu wenig. Aber die Akte von Gerkhan spricht auch Bände. Er hat mehrfach gegen Anordnungen der Staatsanwaltschaft verstoßen …“ erklärte sie. „Ja, aber er hat bisher alle Fälle gelöst! Er hat sogar die Tochter von ihr gerettet! Was soll denn daran falsch sein? Auch wenn er Schrankmann ignoriert hat, so hat er stets Recht behalten.“ Kim lächelte. „Sie haben ja Recht und ich stehe auf Ihrer Seite. Ich habe auch mit Alexander Hoffmann gesprochen. Er steht parat bei Fuß, wenn wir das SEK brauchen und auch er wird Schrankmann nichts davon erzählen. Haben Sie denn alles andere schon zusammen?“ Alex atmete tief durch und setzte sich gerade hin. „Geld und Drogen ja. Es fehlt nur noch Hinkel.“ „Nun, den kann ich erst holen lassen, wenn wir wissen, wann und wo der Austausch stattfindet. Hat dieser Demos schon angerufen?“ Alex schüttelte den Kopf. „Nein, bisher noch nicht. Ich lasse das Handy überwachen, auch wenn es uns nichts bringt, denn die Anrufe kommen garantiert vom Bauernhof. Können wir nicht noch einen Durchsuchungsbeschluss erwirken?“ Kim sah ihn an. „Nach dem letzten Misserfolg sieht Schrankmann keinen Grund einen Beschluss auszustellen. Tut mir leid. Ich denke, wir sind hier auf uns angewiesen. Wie ist Semir eigentlich auf den Bauernhof gekommen? Ich meine, er hat doch ganz sicher nicht geklingelt oder?“ Alex nickte. „Hinter der Mauer stand ein Baum. Also von außen und ich denke er hat ihn genutzt, um auf das Gelände zu kommen. Aber das wird nicht funktionieren. Ich habe mir den Baum angesehen, auf dem wir den Vater von Nicole erwischt hatten, als sie auf dem Bauernhof war. Ich denke, dass ich es versuchen kann auf die Mauer zu klettern, die laut Sophie oder Nicole, das weiß ich nicht mehr, mit Glasscherben gespickt sind. Ich denke aber auch, dass Demos jetzt sicher darauf wartet, dass wir so etwas tun. Ich will nicht, dass Semir noch mehr in Gefahr gerät.“ Kim konnte dem nur zustimmen. „Sie wollen also auf den Anruf warten?“ Alex nickte. „Auch, wenn Semir mich dafür sicher verfluchen wird. Wenn wir den Bauernhof beobachten, wird es mit Sicherheit auffallen und würde ihn in größere Gefahr bringen. Für uns ist Leuthäuser zwar kein Unbekannter, aber anhand der Akten ist nicht viel zu erfahren.“

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

    • Zitieren
  • Elvira
    Erste Kriminalhauptkommissarin
    Reaktionen
    720
    Beiträge
    14.498
    • 27. Juni 2017 um 07:19
    • #36

    Kim setzte sich auf Semirs Platz und sah Alex an. „Alex, welchen Verdacht hatte Semir?“ wollte sie wissen. Alex zog die Schultern hoch. „Er sagte mir, dass Demos nicht Leuthäuser ist. Ich weiß nicht genau, ob er wirklich einen Verdacht hatte, wer er wirklich ist, aber ich kann mir gut vorstellen, dass er einen konkreten Verdacht hat. Nach den Akten zu urteilen, würde ich sagen, dass es Martin Struck sein könnte.“ gab er nachdenklich von sich. „Aber der ist doch tot!“ warf Kim ein. Alex schüttelte nachdenklich den Kopf. „Das einzige was wir haben, ist die Dienstmarke, die bei dem verbrannten Leichnam gefunden wurde. Aber dieser Tote könnte jeder gewesen sein. Das würde auch erklären, warum Sophie die gleiche Meinung hatte. Sie hat zu Semir gesagt, dass Demos nicht mehr der Demos ist, den sie kennen gelernt hatte.“ Kim nickte. „Hat sie denn auch gesagt, warum sie das behauptet?“ „Nein, das hat sie nicht. Aber ich halte es für durchaus möglich. An der Leiche war nichts mehr zu erkennen, was auf Größe, Geschlecht oder Alter hinwies. Ich meine, es wäre doch ein Leichtes gewesen, diesen Leuthäuser zu töten, in den Wagen zu packen und dann anzuzünden.“ dachte Alex weiter nach. Kim konnte dem nichts entgegensetzen. „Haben Sie mal mit einem Gerichtsmediziner gesprochen?“ „Nein, bisher gab es ja noch keinen Grund dafür. Aber das werde ich jetzt nachholen.“ Alex stand auf. „Hat sich dieser Demos noch mal gemeldet? Wissen wir jetzt wann die Übergabe stattfindet?“ fragte Kim Krüger. „Leider immer noch nicht.“ „Okay, dann fahren Sie jetzt in die Gerichtsmedizin und zum Kollegen von diesem Struck! Der soll Ihnen bei dem Fall helfen!“ Alex nickte und verschwand. Er fuhr zunächst zu Steven Berner, der ihn erstaunt ansah, als er in sein Büro kam. „Herr Brandt, was kann ich für Sie tun? Haben Sie schon mehr Informationen über die Sache?“ wollte er wissen. „Ja, Nicole Bauer ist wieder bei ihren Eltern. Leider hat sich etwas ergeben, wobei ich Ihre Hilfe brauche. Mein Kollege wollte seinem Verdacht nachgehen und ist dabei in Gefangenschaft von diesem Demos geraten. Nach dem letzten Eingriff bei diesem Drogendeal, hat er sich in den Kopf gesetzt, eine Frau mit dem Namen Sophie von dem Bauernhof zu holen und außerdem wollte er beweisen, dass Demos nicht Leuthäuser ist. Er scheint sich auf dem Bauernhof geschlichen zu haben um Fotos von Leuthäuser bzw. Demos zu machen und wurde wohl dabei erwischt. Jetzt setzt Demos uns unter Druck und will meinen Partner gegen Drogen, Geld und Komplizen austauschen.“ berichtete Alex.

    Steven Berner hörte Alex schweigend zu. Als er endete nickte er nachdenklich. „Das ist nicht gut. Haben Sie schon mit der Staatsanwaltschaft gesprochen? Ich meine, die müssen diesem Austausch ja zustimmen.“ Alex nickte. „Ja, das haben wir. Leider hat die Staatsanwaltschaft andere Ansichten. Frau Schrankmann sieht die Schuld bei meinem Partner und verweigert den Austausch.“ Steven sah ihn erstaunt an. „Bitte was? Wie kann sie das denn behaupten? Also gut, er ist dort illegal eingedrungen aber es ist doch sein Job, Verbrechen zu verhindern und Unschuldige zu helfen. Ich kann es nicht verstehen. Wie wollen Sie Ihren Partner denn dort rausbekommen?“ Alex zog die Schultern hoch. „Ich weiß es noch nicht genau. Wir sind dabei einen Plan zu entwickeln und die Staatsanwaltschaft außen vor zu lassen. Aber es gibt noch etwas, über das ich mit Ihnen sprechen möchte.“ Steven Berner nickte. „Was oder wie kann ich helfen?“ „Ich brauche Informationen über Martin Struck.“ „Über Martin? Warum?“ fragte Berner nun erstaunt. „Weil mein Partner den Verdacht hat, dass Demos jetzt eigentlich Martin Struck heißt. Er wollte Beweise sammeln und Fotos von diesem Demos machen. Obwohl Leuthäuser meinen Kollegen ja bereits gesehen hat, hat er in der Gegenwart von Semir darauf verzichtet, die Maske abzunehmen. Wir haben einen Anruf von Demos erhalten und natürlich aufgenommen. Das war der Anruf, wo er uns damit droht, meinen Partner zu töten, wenn wir nicht auf seine Forderungen eingehen. Kennen Sie die Stimme von Struck?“ Steven Berner stöhnte leise auf. „Leider nein. Ich bin ja erst in diese Abteilung versetzt worden, als Martin getötet wurde. Denken Sie wirklich, das Martin jetzt Demos ist? Aber wir haben doch seine Dienstmarke bei der Leiche gefunden!“ Alex faltete die Hände. „Nun, die Leiche ist verbrannt. Die Größe, das Gewicht, das Geschlecht, alles was einen Menschen zugeordnet werden kann, ist weg. Die Dienstmarke, ist das einzige was nicht verbrannt ist und die hätte man also jedem in die Tasche stecken können.“ Stevens Berner kräuselte die Stirn. „Sie wissen schon, was Sie da von sich geben, oder? Sie verdächtigen einen Polizisten, korrupt zu sein.“ Alex atmete tief durch. „Ich weiß sehr wohl, was ich von mir gebe. Und so abwegig wäre das doch nicht.“ „Wenn das wirklich so sein sollte, dann würde ich gern dabei sein, wenn Sie Demos verhaften!“ stieß Berner aus und Alex nahm die Hilfe dankbar an.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

    • Zitieren
  • Elvira
    Erste Kriminalhauptkommissarin
    Reaktionen
    720
    Beiträge
    14.498
    • 28. Juni 2017 um 08:07
    • #37

    Julian und Florian waren bei Demos im Wohnbereich. „Wann willst du diesen Brandt anrufen?“ fragte Florian, der ziemlich nervös war. „Morgen.“ war die knappe Antwort. „Und was ist mit Sophie? Warum willst du sie auch da unten festhalten? Sie hat doch nichts getan.“ warf Julian ein. Demos sah ihn an. „Du hast Recht. Du kannst sie wieder rausholen. Sie soll heute Abend auch an der Straße stehen und auf Gerkhan einschlagen. Du wirst dafür sorgen! Gib ihr einen Gürtel und sag ihr, was es für Konsequenzen hat, wenn sie nicht schlägt.“ Julian nickte und verschwand. „Denkst du wirklich, dass die Kollegen ihn freikaufen? Ich habe schon öfter gehört, dass die Polizei sich nicht erpressen lässt.“ Demos nickte leicht. „Du hast Recht, Flo. Und es wäre vermutlich auch alles nicht passiert, wenn du Nicole nicht zu uns gebracht hättest. Du weißt doch, wie die Bullen reagieren, wenn Jugendliche verschwinden und sich dann noch von der Kamera aufgenommen zu werden, ist dämlich. Aber ich vergebe dir. Du bist jung und hast noch nicht die Erfahrung, die man braucht um solche Fehler nicht zu machen.“ Florian verbeugte sich demütig. „Danke, du bist sehr gnädig. Ich schwöre dir, dass ich diesen Fehler nicht noch einmal machen werde.“ versprach er. Demos strich ihm sanft über die Wange. „Das wirst du ganz sicher nicht. Ich vertraue dir.“ Julian kam zurück und brachte Sophie mit. Demos sah sie an. „Sophie, es tut mir leid, dass ich dich gestern Abend so angegangen bin. Ich habe dich irrtümlich für eine Verräterin gehalten. Kannst du mir verzeihen?“ Er strich ihr über die Wange, doch Sophie zuckte zurück. Sie antwortete nicht. „Ich kann sehr gut verstehen, dass du mir nicht verzeihen kannst, aber es war nicht ersichtlich. Ich schulde dir etwas und deshalb darfst du einen Wunsch äußern, den ich dir erfüllen werde, wenn es in meiner Macht steht.“ Sophie sah ihn an. „Lass mich gehen!“ bat sie leise. Demos lachte laut auf. „Tut mir leid, das ist ein Wunsch, den ich nicht erfüllen kann. Du weißt doch, dass du dich mir unterwerfen musst und das du niemals gehen darfst. Aber es gib sicher noch einen anderen Wunsch, oder?“ Sophie nickte. „Wenn ich nicht gehen darf, dann lass den Polizisten gehen. Er gehört nicht in unsere Welt und hat nichts mit unserem Glauben an dich zu tun.“ Demos sah Julian an und lachte laut auf. „Auch das ist ein Wunsch, den ich dir nicht erfüllen kann. Der Polizist ist bei uns eingedrungen und wollte dich mit seinen Ansichten vergiften. Er wird heute Abend durch die Straße der Schmerzen gehen und du kannst mir zeigen, dass du dich nicht von ihm vergiftet lassen hast!“ Sophie nickte. Sie war es gewohnt zu gehorchen.

    Der Abend kam und kurz vor neun wurde auch Semir aus seinem Gefängnis geholt und auf den Innenhof geführt. Alle Anwohner des Bauernhofes standen versammelt vor dem selbsternannten Sektenvater und warteten auf die Ansprache. Als er Semir sah, grinste er böse und zerriss das Shirt des Polizisten so, dass es in Fetzen von ihm runterhing. „Meine Freunde! Wir kommen nicht zur Ruhe! Wieder hat eine unreine Kraft unseren Frieden zerstört! Dieser Mann hier! Er will uns vernichten! Wir dürfen es uns nicht gefallen lassen und müssen ihn strafen! Wir müssen ihm zeigen, dass wir uns nichts gefallen lassen! Wir müssen ihn vernichten! Ihr seid mein Werkzeug! Ihr seid die Macht, die ihn vertreiben könnt! Mein Herz blutet, von all der Gewalt mit der man uns zu vernichten versucht! Seid nicht gnädig und zeigt der unreinen Kraft, was ihnen blüht, wenn man uns nicht in Ruhe lässt!“ Er hob theatralisch die Hände. Semir lachte auf. „Ich bin Semir Gerkhan von der Kripo Autobahn und ganz sicher keine unreine Kraft! Dieser Mann hier, der sich euer Vater schimpft, war ebenfalls Polizist und er handelt im Namen der „Feuerkinder“ mit Drogen, die er an unschuldige Kinder verkauft! Ihr seid sein Werkzeug um …“ weiter kam er nicht, denn Julian der hinter ihm stand, hielt ihm die Hand auf den Mund. Semir versuchte diese weg zu bekommen, indem er seinen Kopf hin und her warf, doch es klappte nicht. „Hört nicht auf die Lügen, die er verbreiten will! Er will sich damit reinwaschen! Wir dürfen das nicht zulassen!“ Struck alias Demos riss ein Stück von der Klebebandrolle ab, die er in den Händen hielt, stellte sich vor Semir hin und nickte Julian zu. Die Hand verschwand und Struck pappte das Klebeband über den Mund des Polizisten. „Du wirst für dein Eindringen und für das Vergiften meiner Freunde bestraft werden! Du wirst durch die Straße der Schmerzen geführt!“ Wieder wandte er sich an die Menge. Er ging ein paar Schritte von Semir weg und wies mit ausgestreckten Arm auf ihn. „Ich weiß, dass der Mann nicht freiwillig durch die Straße laufen wird und deshalb werde ich ihn dazu zwingen. Das beweist auch, dass ich mich nicht niederdrücken lasse! Unreine Kräfte haben bei uns nichts zu suchen.“ „Warum darf die unreine Kraft nicht zu uns sprechen?“ warf Sophie nun ein. Struck sah sie böse an. „Er erzählt Lügen!“ Sophie schüttelte den Kopf. „Nein, er spricht nicht Lügen. Er sagt die Wahrheit! Er will uns befreien! Von der Tyrannei dieses Mannes, der sich selbst einen Vater nennt! Sagt mir, meine Freunde. Wird es einem Vater gerecht, seine Tochter mit seinen Freunden zu vergewaltigen?“ rief sie in die Menge. Struck kam zu ihr und schlug ihr ins Gesicht. „Schweig, Tochter!“ fauchte er sie an.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

    • Zitieren
  • Elvira
    Erste Kriminalhauptkommissarin
    Reaktionen
    720
    Beiträge
    14.498
    • 29. Juni 2017 um 07:43
    • #38

    Sophies Wange brannte von dem Schlag und Tränen liefen stumm über ihr Gesicht. „Er ist der Teufel! Er behauptet für uns alles zu tun, aber in Wirklichkeit arbeiten wir dafür, dass er immer mehr Geld bekommt! Er ist der einzige, der davon profitiert!“ rief Sophie in die Menge. Struck griff sich in die Herzgegend. „Mein Herz schreit vor Schmerzen! Seht ihr, wohin er sie schon gebracht hat? Er hat sie vergiftet! Er hat sie verführt! Seine Strafe wird hart sein! Schlag ihn! Bespuckt ihn! Erniedrigt ihn! Und wenn wir mit ihm fertig sind, werden wir auch Sophie strafen! Sie hat uns verraten! Sie ist ihm verfallen!“ schrie er wütend und ging zu Semir zurück. Er nahm ein Seil, das am Boden lag und bildete eine Schlaufe, die er um den Hals von Semir legte. „Komm!“ forderte er laut auf und zog am Seil. Semir blieb nichts Anderes übrig, als diesem Befehl zu folgen. Er wurde von Demos alias Struck durch die Gasse gezogen, die die Bewohner gebildet hatten und kaum hatte er zwei Schritte getan, schlug die Menschen auf ihn ein. Der eine schlug mit einer Eisenstange zu, ein weiterer mit einem Gürtel oder mit einer Peitsche. Struck machte sich einen Spaß daraus ab und an stehen zu bleiben. Als Semir durch die Straße war, war sein Rücken mit blutigen Schrammen und Wunden übersät. „Bringt ihn in den Keller zurück!“ forderte er Julian auf, der das Seil übernahm und Semir daran zurück in den Keller zerrte. Demos ließ nicht lange auf sich warten. „So, das war doch schon mal lustig nicht wahr? Und wenn mich deine Kollegen verhaften, dann kann ich mit ruhigem Gewissen sagen, dass ich es nicht getan habe. Nimm ihm das Klebeband ab!“ forderte er Julian auf, der diesen Befehl sofort ausführte. Langsam zog er das Klebeband ab und grinste dabei. Er wusste natürlich, dass es besonders wehtat, wenn er es langsam machte. Die einzelnen Barthaare des Polizisten blieben am Klebeband hängen. „Sie werden damit nicht durchkommen!“ stieß er als erstes aus, als der Knebel weg war. Struck beugte sich dicht zu ihn. „Scheinbar war es noch nicht genug. Julian, du darfst das Ergebnis noch etwas erweitern!“ gab er den Befehl und Julian ließ es sich nicht zweimal sagen. Er nahm eine Peitsche, die an der Wand hing und ließ sie durch die Luft sirren. Semir schrie laut auf, als sie diese auf seinem nackten Arm trafen. „Zeig ihm, dass es nicht ungestraft bleibt. Ich muss mich um Sophie kümmern“ befahl Struck und verließ den Raum.

    Sophie stand immer noch auf der Straße und sah ihre Mitbewohner an. „Der Polizist hat Recht! Wir dürfen uns nicht weiter unterdrücken lassen! Wir müssen uns gegen Demos und seine Männer wehren! Wir müssen für unsere Freiheit kämpfen!“ flehte sie inständig, doch immer mehr ihrer Mitbewohner drehten sich weg und gingen in ihre Häuser. Nach zehn Minuten stand Sophie allein da. Sie ließ sich zu Boden sinken und weinte. Als sich eine Hand auf ihre Schulter legte, zuckte sie zusammen. „Sophie, mein Kind. Komm zu mir. Du bist ja völlig verwirrt. Aber ich werde für dich sorgen. Komm mit mir.“ Sie sah Demos an, der nun sehr sanftmütig war und ließ sich tatsächlich hochhelfen. Sie weinte und Demos hielt sie in den Arm. „Ich weiß, dass du nichts dafürkannst. Du wurdest von diesem Mann reingelegt. Er wollte dich nie befreien. Er hat dich geblendet und es ist nicht deine Schuld, dass du ihm geglaubt hast.“ Sophie sagte nichts. Sie ließ sich widerstandslos in sein Haus bringen. Auch Florian kam dazu. „Sie hat Nicole gesagt, dass sie fliehen soll! Ich bin mir ganz sicher, dass sie daran Schuld hat.“ stieß er aus. Demos nickte. „Das ist gut möglich, aber sie ist verwirrt. Ich werde mich ihrer annehmen. Habt ihr die Mauer abgesucht?“ „Ja, das Seil was du eben für unseren speziellen Gast verwendet hast, hing am Baum und führte direkt an der Mauer runter. Wir haben es abgeschnitten. Aber seine Kollegen werden diesen Baum sicher auch nutzen.“ gab Florian von sich. Demos nickte. „Kümmere dich darum, dass niemand mehr diesen Baum benutzen kann. Ich werde unsere Sophie nun für uns gewinnen. Sie wird in wenigen Tagen sicher nie wieder von anderen anhören, wie schlecht wir sind.“ grinste Demos. Florian verstand. Struck lachte auf. „Was hast du denn vor? Willst du sie süchtig machen und dann im Bordell anschaffen lassen? Die bringt doch nichts mehr ein!“ Demos grinste leicht. „Wenn ich das wollte, würde ich mir nicht die Mühe machen. Nein, ich werde an Sophie an Exempel durchführen. Sie hat einmal zu viel gegen mich gesprochen. Das, was sie eben auf dem Hof gemacht hat, war nicht gut. Sie streut Zweifel unter den Bewohnern und das will ich nicht. Nein, Sophie wird sterben und keiner wird sie retten können. Bevor wir zur Übergabe fahren, werde ich Sophie auf den Scheiterhaufen stellen.“ grinste Struck. Florian schluckte und sah ihn ungläubig an. „Du willst Sophie verbrennen lassen?“ Struck hielt seinem Blick stand. „Ja.“ war die knappe klare Antwort.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

    • Zitieren
  • Elvira
    Erste Kriminalhauptkommissarin
    Reaktionen
    720
    Beiträge
    14.498
    • 30. Juni 2017 um 07:23
    • #39

    Semir hielt inne, als er den Schlüssel im Schloss hörte. Er hatte daran gearbeitet, die Hände nach vorn zu bekommen, was nicht einfach war, denn die Handschellen waren fest angezogen. Dies kürzte zwar nicht die Verbindungskette der Schellen, aber jede Bewegung tat in den Handgelenken weh. Die Striemen auf dem Rücken spürte er nicht mehr. Für ihn war wichtig, eine Möglichkeit zu finden, sich wehren zu können und dazu mussten die Arme nach vor. Die Tür öffnete sich und Struck trat mit seinen Helfern ein. Der Sektenvater sah ihn höhnisch grinsend an. „Ich habe eine gute Nachricht für dich. Morgen steht noch ein großes Geschäft an und da ich nicht möchte, dass deine Freunde mir wieder ein Geschäft versauen, wirst du uns begleiten.“ verkündete er. Semir sah ihn an. „Denken Sie wirklich, dass das meine Kollegen abhalten wird?“ fragte er ruhig. Struck hockte sich hin. „Vergiss nicht, dass ich selbst zu diesem Haufen gehört habe. Ich weiß wie ihr agiert.“ grinste er. „Darf ich mal zur Toilette?“ wechselte Semir das Thema und Struck lachte erneut auf. „Mach dir von mir aus in die Hosen. Das ist mir absolut egal. Mit anderen Worten, nein!“ legte er fest. Semir hatte nicht wirklich damit gerechnet, das Struck ihm eine Erleichterung verschaffen würde doch er ließ nicht locker. „Haben Sie so eine Angst vor mit?“ grinste er höhnisch. Struck sah ihn fest in die Augen. „Ich habe vor gar nichts Angst! Niemand kann mich besiegen! Niemand! Und schon gar nicht die Deppen von der Autobahn.“ Semir nickte. „Immerhin haben wir Ihnen ein Geschäft versaut.“ Struck packte ihn am Hals und drückte zu. Semir sah ihn ruhig an. Noch brauchte Struck ihn und wenn er ihn zu diesem Deal mitnehmen würde, dann erst Recht. Doch Struck reizte das Spiel aus und die Luft wurde knappt. Semir fing nach wenigen Augenblicken zu röcheln und schloss die Augen. Dann ließ sein Peiniger los. „Ich warne dich, Gerkhan! Du solltest deine Klappe nicht so weit aufreißen, denn sonst könnte etwas passieren, was dir gar nicht gefällt, ist das klar?“ fauchte Struck ihn an. Semir gab keine Antwort. Struck verließ den Raum und er hörte wie der Schlüssel sich drehte.


    Alex fuhr mit Steven Berner zur Gerichtsmedizin und ließ sich von dem Arzt dort erklären, was man an einer verbrannten Leiche für Möglichkeiten hatte, einen Menschen zu identifizieren. „Nun, da wären mehre Möglichkeiten. Z.B. wenn man eine Möglichkeit hat, Mark aus dem Knochen zu holen. Daran könnte man einen genetischen Fingerabdruck, wenn du willst machen. Die sind unverwechselbar. Allerdings bei stark verbrannten Leichen nicht mehr möglich, da man die Knochen nicht mehr anbohren kann, um Flüssigkeit zu finden. Dann gäbe es noch die Möglichkeit eines Gebissabdruckes. Aber lass mich nicht so lange rumreden. Um welchen Toten geht es?“ „Martin Struck! Er war Kollege und soll angeblich verbrannt sein. Das hier ist Steven Berner, sein Nachfolger. Die Leiche wurde sicher von einem deiner Kollegen untersucht und ich würde gern wissen, ob damals einen Abdruck gemacht hat.“ Der Arzt nickte und ging zu seinem PC. „Schauen wir doch mal.“ meinte er und gab den Namen ein. Nur wenige Augenblicke später hatte er den Bericht vor sich. „Also, ein Gebissabdruck wurde nicht gemacht, da die Identifizierung durch eine Dienstmarke abgeklärt war. Die Leiche wurde eingeäschert und seiner Familie übergeben.“ las der Arzt vor. Steven und Alex wechselten einen Blick. „Klar, dafür war der Fall erledigt und jetzt heißt es, wir können nichts beweisen.“ kam resigniert von Steven. „Tja, dann müssen wir anders vorgehen.“ murmelte Alex nachdenklich, doch jetzt hatte er noch keine Idee, wie das aussehen sollte. Sie verabschiedeten sich von dem Arzt und fuhren zur PAST, wo Kim Krüger Steven freundlich begrüßte. „Gibt es irgendwas, das uns helfen kann, Martin Struck zu identifizieren?“ Steven zog die Schultern hoch. „Ich wüsste nicht was. Außer vielleicht den damaligen Partner zu befragen. Dieser hatte vor vier Monaten einen schweren Schlaganfall und kann seitdem nicht mehr sprechen.“ Alex nickte. „Aber sicher sich anders äußern. Wir sollten es versuchen.“ Steven stimmte zu und suchte sich die Adresse des Kollegen heraus. Nur wenig später waren sie unterwegs nach Neuss um den alten Partner von Martin Struck zu befragen.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

    • Zitieren
  • Elvira
    Erste Kriminalhauptkommissarin
    Reaktionen
    720
    Beiträge
    14.498
    • 1. Juli 2017 um 08:26
    • #40

    Lisa Mening sah auf, als es klingelte. Sie erwartete keinen Besuch und konnte sich auch keinen Reim darauf machen, wer ihren Vater besuchen sollte. Sie legte das Buch zur Seite und ging zur Tür. „Ja bitte?“ fragte sie, als sie die Tür öffnete und zwei Männern davorstehen sah. „Brandt, Kripo Autobahn, das ist Steven Berner von der Kripo Köln. Wir würden gern mit Herrn Mening sprechen.“ Sie lächelte. „Was wollen Sie denn von ihm?“ fragte sie. „Das würden wir gern mit ihm selbst besprechen. Ist er denn da?“ fragte der Mann, den man sie als Berner vorgestellt hatte. „Ja, der ist zwar da, aber er wird Ihnen sicher keine Fragen beantworten. Mein Vater ist nicht mehr in der Lage zu sprechen. Wissen Sie, er hatte vor vier Monaten einen schweren Schlaganfall.“ erklärte Lisa. „Das ist uns bekannt. Dennoch würden wir es gern versuchen.“ bat der junge Mann, der sich Brandt nannte. Lisa bemerkte diese klaren blauen Augen, die ihm einen gewissen Charme verlieh. „Ja, sicher. Kommen Sie rein.“ lächelte sie und gab die Tür frei. Sie führte die Polizisten in den Wohnbereich, wo in einem Krankenbett, ein ca. 45jähriger Mann lag. „Wie ist es zu diesem Schlaganfall gekommen?“ wollte Brandt wissen. „Nun, man vermutet einen Venenverschluss. Schlaganfall ist ja nicht nur für ältere Menschen. Er hatte halt das Pech gehabt, dass es ihn erwischte.“ Sie sah, wie Brandt betreten zu Boden sah. „Darf ich Ihnen etwas anbieten? Vielleicht einen Kaffee?“ bot sie an, doch die Polizisten lehnten ab. „Wie verständigen Sie sich denn mit ihm?“ fragte Steven nun. „Mein Vater kommuniziert nicht mehr. Ich kann nur an seinen Reaktionen erkennen, wie es ihm geht.“ gab Lisa leise von sich und die Traurigkeit in der Stimme war nicht zu überhören. „Frau Mening, es tut mir wirklich sehr leid, was Ihrem Vater zugestoßen ist. Gibt es wirklich keine Möglichkeit mit ihm zu sprechen?“ Lisa zog die Schultern hoch. „Sie können es gern versuchen, aber machen Sie sich keine großen Hoffnungen.“ Alex Brandt nickte und ging zu dem Mann, der einfach nur in die Luft starrte. „Herr Mening, hören Sie mich?“ fragte er sanft. Von dem Mann kam keine Reaktion.

    Semir wurde um drei am Nachmittag aus seinem Gefängnis geholt und zum Auto gebracht. Die Handschellen wurden gelöst und er wurde auf die Rückbank des Autos gestoßen. Seine Hände wurden grob gepackt und mit den Handschellen am Haltegriff festgemacht. Dann stieg auch Demos, Julian und Fabian ein. Julian fuhr den Wagen und Semir versuchte sich zu merken, wo es hin ging. Doch er hatte seine Rechnung ohne Demos gemacht, der Fabian sofort den Wink gab, ihm die Augen zu verbinden. Die Fahrt dauerte eine ganze Weile und am Ziel wurde ihm auch die Augenbinde nicht abgenommen. Er hörte wie die Männer bei ihm ausstiegen und nur wenig später einen zweiten Wagen auf das Gelände fahren. Semir horchte, doch er konnte nichts mitbekommen. Er versuchte an seine gefesselten Hände zu kommen um die Augenbinde zu lösen. Nach wenigen Minuten schaffte er es tatsächlich und sah mit wem sich Demos traf. Den Mann kannte er nicht, doch er erkannte, dass es anhand der Koffer, dass es sich um eine Menge an Drogen und Geld handelte. Das Geschäft wurde ohne Vorkommnisse durchgeführt und nur wenig später rasten die Geschäftspartner von Struck davon und die Drei kamen wieder zum Auto. Als Florian sah, dass er die Augenbinde abgenommen hatte, sah er Semir wütend an. „Lass ihn nur. Er wird keine Gelegenheit bekommen, seine Beobachtungen zu nutzen. Ich sag es ja nur sehr ungern, aber du wirst niemanden erzählen können, was du gesehen hast.“ grinste Struck. Nach wenigen Minuten ging es zurück zum Bauernhof und Semir wurde gezwungen auszusteigen. „Du darfst jetzt auf die Toilette. Das sicher nicht aus Nächstenliebe, sondern weil ich dich morgen mitnehmen muss. Und dann will ich mich nicht übergeben müssen, wenn du mit mir im Auto sitzt. Obwohl alle Bullen stinken gen Himmel.“ Semir sah ihn höhnisch an. „Ja, den Geruch habe ich bei dir auch schon bemerkt.“ gab er von sich und kassierte dafür einen Faustschlag in den Magen. „Sehr witzig, wirklich. Habe selten so gelacht! Bis eben hatte ich mir überlegt, dir eine Mahlzeit zu geben, aber die hast du jetzt selbst verspielt! Bringt ihn in seinen Raum!“ fauchte Struck wütend und gab Semir einen Stoß in den Rücken.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

    • Zitieren

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!

Benutzerkonto erstellen Anmelden

Letzte Beiträge

  • Alarm für Cobra 11 - Fortsetzung 2024

    PAST 23. Juni 2025 um 18:14
  • [E360] Meinungen zu "Auf Bewährung"

    Cuntdestroyer69 8. Juni 2025 um 12:49
  • Fernsehpionier stirbt mit 86 Jahren - Trauer um Dr. Helmut Thoma

    PAST 7. Juni 2025 um 19:54
  • Drehorte Berlin 90er Jahre

    Chris-AFC11 30. Mai 2025 um 19:33
  • Ankündigung: 21. internationales "Alarm für Cobra 11" - Fantreffen

    delol 1. Mai 2025 um 19:07

Heiße Themen

  • AFC 11 Zitate/Sprüche raten

    4.078 Antworten, Vor 15 Jahren
  • 2 Neue Filme ab 14.1.2025

    22 Antworten, Vor 6 Monaten
  • Herbststaffel 2020

    763 Antworten, Vor 5 Jahren
  • Die Person nach mir...

    3.327 Antworten, Vor 16 Jahren
  • [E382] Meinungen zu "Kein Kinderspiel"

    14 Antworten, Vor 5 Monaten

Statistiken

Themen
5.432
Beiträge
153.061
Mitglieder
303
Meiste Benutzer online
16.106
Neuestes Mitglied
Cuntdestroyer69

Benutzer online

  • 46 Besucher
  • Rekord: 16.106 Benutzer (16. März 2022 um 04:09)
  1. Impressum
  2. Datenschutzerklärung
  3. Nutzungsbedingungen
  4. Unterstütze uns
Community-Software: WoltLab Suite™