Ein Auto zuviel

  • Ben sah Joachim an, als dieser das Wort ergriff. „Hey…was machst du Grünschnabel denn da!“ fauchte er wütend und versuchte den Polizeischüler zur Seite zu ziehen, doch Joachim riss sich los und sah ihn nun an. „Ich spreche seine Sprache. Nehmen Sie es mir nicht übel, aber Sie sind einfach zu alt…“ grinste er und wandte sich wieder an Thomas. Er machte einen Schritt auf Thomas und Semir zu. Thomas sah ihn und sofort kam wieder ein Stöhnen von Semir. Deutlich war das Spannen des Hahnes zu hören. Sofort hob Ben die Hände. „Hey….warte…sieh hier….ich bin Polizist und der Mann der da von dir bedroht wird ist auch einer…hier…mein Ausweis…“ versuchte Ben nun. Und warf dem verletzten Jungen den Ausweis hin. Zum Glück fiel der Ausweis dicht bei Thomas hin und so konnte er draufsehen, doch es sah nicht danach aus, dass Thomas wirklich aufgab. Joachim stieß Ben leicht an und nickte. „Hey…siehst du nicht wie du zitterst? Warum quälst du dich so? Du hast sicher starke Schmerzen, oder? Genau wie unser Kollege dort. Lass dir helfen.“ sprach Joachim leise und ging auf Thomas zu. Ben überlegte leicht. Er sah, dass Thomas schwächer wurde, doch was würde passieren wenn er jetzt zu Semir ging? Würde Thomas es doch noch schaffen, abzudrücken? Hatte der Junge noch die Kraft? Vielleicht schaffte Joachim das doch mit seiner Weise. Er ließ ihn machen. Langsam kam der Polizeischüler immer näher an Thomas und Semir heran. Plötzlich fiel Thomas Arm auf den Boden und die Waffe entglitt ihm aus den Händen. Mit schnellem Schritt war Joachim da und stieß die Waffe aus der Reichweite. „Das war sehr gut…..eine Meisterleistung!“ lobte er Joachim, doch dieser schüttelte den Kopf. „Der Junge war doch völlig am Ende. Er konnte ja nicht einmal die Waffe richtig halten.“ gab er zurück. Ben atmete gepresst aus. „Okay…geh nach oben und weise die Rettungskräfte ein!“ befahl er mit hartem Ton. Joachim nickte und gab die Waffe an Ben weiter. Er kniete sich neben Semir und sah ihn prüfend an. „Bist du soweit okay?“ wollte er besorgt wissen. „Mir tut alles weh…ich weiß nicht. Mir ist schlecht und…hilf mir. Ich muss aufstehen.“ bat Semir ihn, aber Ben schüttelte den Kopf. „Bleib liegen. Die Rettung ist schon informiert. Wer weiß was du dir alles gebrochen hast.“ mahnte er seinen Freund sanft. Semir schloss die Augen. „Was ist mit Thomas?“ fragte er. „Er ist bewusstlos geworden. Wie um alles in der Welt ist das passiert?“ hakte Ben nach. „Ich stand am Abgrund…und...ich konnte gerade noch stoppen. Er hat mich angegriffen und dann sind wir beider runter.“ berichtete Semir mühsam. Nur wenige Minuten später waren zwei Notärzte da und einer davon kümmerte sich zunächst um den bewusstlosen Thomas. Der zweite Notarzt nahm sich Semir vor. Er tastete den Körper von ihm ab und drückte hier und da. Die Rippen schmerzten und Semir schrie auf. „Okay…okay….vermutlich haben Sie sich bei dem Sturz zwei Rippen gebrochen. Vielleicht auch mehr. Sind Sie mit dem Rücken aufgekommen?“ wollte er von Semir wissen. „Ich weiß es nicht….ich bin mehrmals mit dem Rücken gegen einen der Bäume geknallt.“ gab der Hauptkommissar zu.

    Dr. Witzigmann untersuchte Thomas. „Okay…den scheint es heftig getroffen zu haben. Stifneck und Schaufeltrage!“ forderte er von den Sanitätern, die bereits eine Schaufeltrage mitgebracht hatten. Vorsichtig legte er den Stifneck an und legte dann die Trage auf den Rücken des Jungen. Dieser lag immer noch auf dem Bauch und so war kaum eine Untersuchung möglich. „Okay…wir schnallen ihn vorsichtig fest und drehen ihn dann auf den Rücken!“ erklärte er den Sanis. Diese nickten. Routiniert legten sie die Schaufeltrage auf den Rücken des Jungen und zog die Gurte unter dem Körper durch. Dann wurde Thomas an der Trage geschnallt. Auch der Kopf wurde mit Gurten fixiert. „Auf drei!“ forderte Witzigmann auf und als er bis drei gezählt hatte, drehten sie die Trage um. Nun lag Thomas auf dem Rücken und konnte ohne Probleme für den Transport nach oben fertig gemacht werden. Der Arzt legte einen Zugang um den Jungen mit Medikamenten zu versorgen. Dann wurde er den Weg hochgetragen. Mit Semir wurde genauso verfahren, außer dass er auf dem Rücken lag und die Trage unter ihn geschoben wurde. Semir presste die Zähne zusammen, denn es schmerzte ihm, als er angeschnallt wurde. Auch sein Kopf wurde fixiert, was er für ziemlich übertrieben hielt. Das nächste was er spürte war der Einstich in seinen Handrücken als er den Zugang und ebenfalls Medikamente bekam. Dann fühlte er sich hochgehoben und schrie kurz auf und verkrampfte sich. „Ganz ruhig bleiben…“ mahnte ihn der Arzt. Nun hieß es den Weg zum Krankenwagen zu überstehen und dann ging es in die Klinik. Mit den beiden Tragen brauchte die Gruppe länger als vorher, denn der Weg war steinig und die Rettungskräfte mussten aufpassen nicht selbst abzurutschen oder die Verletzten noch mehr zu schädigen. Nach guten zehn Minuten hatten sie es geschafft. Semir wurde samt Trage auf der Liege festgeschnallt. Als er in den Krankenwagen geschoben wurde, sah er Ben an. „Sagst du Andrea Bescheid...“ bat er seinen Freund. „Klar…mach ich. Ich komme nach.“ versprach dieser. Semir schloss die Augen. Irgendwie wurde er müde und wollte einfach nur schlafen. Die Türen schlossen sich und die Fahrt ging los.

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    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
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  • Ben blieb zunächst zurück. „Hey…alles okay, Boss?“ riss ihn Joachims Stimme aus den Gedanken. „Was?“ fragte Ben erstaunt und sah den jungen Mann an. „Ob alles gut ist?!“ wiederholte der Junge die Frage. „Ja sicher….danke….das war ein wirklich guter Job. Und Sorry das ich dich vorher angemacht hab.“ Ben reichte dem Jungen die Hand. „Kein Ding…“ grinste Joachim. Ben lächelte. „Sie sollten hinter ihm her fahren. Grüßen Sie ihn von mir.“ verabschiedete Joachim sich und reichte Ben die Hand, die dieser ergriff und fest drückte. „Aus dir wird sicher ein sehr guter Polizist werden.“ meinte er ehrlich. Ben nickte. Er setzte sich in den BMW und fuhr zum Krankenhaus. „Zentrale für Cobra 11! Susanne bitte informiere Andrea, das Semir ins Marienhospital gebracht wird. Es ist ziemlich tief gefallen.“ Bat er die Sekretärin. „Oh mein Gott…ist er schwer verletzt?“ hakte Susanne nach. „Das weiß ich noch nicht. Ich bin auf dem Weg ins Krankenhaus. Thorsten Hegerbach ist tot und Thomas Moor ist ebenfalls schwer verletzt. Ich melde mich, sobald ich etwas Neues weiß.“ gab Ben durch. Er kam nach einigen Minuten auf dem Parkplatz des Krankenhauses an und ging direkt in die Notaufnahme, doch er kam nur bis zur Tür. Diese war verschlossen. Ben drückte den Klingelknopf und wartete ungeduldig bis sich eine Krankenschwester meldete. „Ben Jäger, Kripo Autobahn. Mein Kollege ist eben eingeliefert worden...“ erklärte er. „Sie müssen hier warten!“ gab die Schwester von sich und verschwand. „Hey…ich…ich bin Polizist! Ich muss da rein!“ forderte Ben. Die Schwester kam noch einmal zurück. „Herr Gerkhan wird gerade behandelt. Warten Sie bitte hier. Sobald der Arzt fertig ist, wird er zu Ihnen kommen.“ erklärte sie freundlich. „Was ist mit dem Jungen, der ebenfalls gebracht wurde? Thomas Moor…“ hakte er nun nach. „Da kann ich Ihnen noch nichts Genaues sagen. Der junge Mann wird gerade geröntgt.“ gab sei von sich und verschwand wieder. Ben musste sich in Geduld üben, doch dann kam endlich der Arzt. „Doc!“ wandte Ben sich sofort an ihm. „Sie sind Herr Jäger?“ wollte der Arzt wissen. „Ja…was ist mit meinem Kollegen?“ fragte Ben nach. „Das weiß ich nicht. Ich bin der behandelnde Arzt von Thomas Moor. Der junge Mann hat drei Rippen, sein linkes Bein und den linken Arm gebrochen. Mehrere schwere Hämatome und eine Nierenquetschung.“ zählte der Arzt auf. „Aber er lebt?“ hakte Ben nach. „Ja natürlich. Er wird sicher auch eine ganze Weile hier liegen.“ nickte der Arzt. „Kann ich mit ihm sprechen?“ wollte Ben wissen. Der Arzt sah ihn über den Rand seiner Brille an. „Machen Sie Witze?“ stellte er die Gegenfrage. „Nein…eigentlich nicht. Der junge Mann ist in einer Strafsache verwickelt und ich muss wissen, was passiert ist. „Im Augenblick ist der junge Mann kein Tatverdächtiger sondern unser Patient. Er ist derzeit weder vernehmungsfähig noch ansprechbar.“ lehnte der Mann in weiß ab und ließ Ben stehen.

    Semir lag ruhig auf der Untersuchungsliege und sah den Arzt an. Er hatte die Röntgenprozedur schon hinter sich und wartete nun auf das Ergebnis. „So…schauen wir doch mal Herr Gerkhan….die vierte und fünfte Rippe ist gebrochen. Der linke Unterarm hat einen geraden Bruch, das rechte Bein ist ebenfalls gebrochen, die rechte Schulter ist ausgekugelt. Schürfwunden an Kopf, Gesicht, Oberkörper. Eine mittlere Gehirnerschütterung… Eine Wirbelsäulenprellung ist auch vorhanden, das sieht man auf diesen CT-Bildern sehr genau. Sie haben verdammtes Glück gehabt, dass nicht noch mehr passiert ist. So wie es aussieht reicht es aber aus. Sie werden sicher für ein paar Tage unser Gast sein.“ zählte der Arzt auf. Semir sah ihn an. „Wie lange sind ein paar Tage?“ hakte er nach. „Nun, ich denke mit zwei bis drei Wochen werden wir hinkommen.“ lächelte Dr. Wegemeyer ihn an. „Drei Wochen? Nee…das geht nicht. Ich habe einen Fall zu lösen! Geben Sie mir ein paar Pillen und gut ist!“ fauchte Semir und richtete sich auf, doch er sackte sofort zusammen und musste sich übergeben. „Mit ein paar Pillen ist es leider nicht getan. Sie können aber gern etwas zum Schlafen bekommen.“ erklärte Dr. Wegemeyer. Semir nickte nur und schloss die Augen. Ihm war so übel, das er sich gar nicht mehr bewegen wollte. „Können Sie das nicht beschleunigen?“ wollte er nach einer Weile wissen. „Tut mir Leid, aber das liegt nicht in meiner Macht, sondern an Ihrem Körper. Wenn er schnell heilt, dann dürfte es in spätestens sieben Wochen verheilt sein. Außer die Rippen, das dauert etwas länger. Sie werden sich fürs Nächste wohl pflegen lassen. Ich kann Ihnen die Adresse eines privaten Pflegedienstes geben, damit Sie sich zuhause erholen können.“ gab Wegemeyer von sich. „Das wird meine Frau schon machen.“ stöhnte Semir leise und dachte daran, was Andrea wohl dazu sagen würde, wenn sie ihn so sehen könnte. Der Arzt setzte ihn eine Spritze. „Ihre Frau ist übrigens schon draußen und erwartet meinen Bericht. Sie werden jetzt direkt in ein Bett gelegt und dann auf Ihr Zimmer gebracht. Bleiben Sie möglichst flach liegen, damit Sie sich nicht wieder übergeben müssen.“ bat Wegemeyer seinen Patienten und verschwand. Nur zwei Minuten später wurde ein Bett in den Raum geschoben und Semir mit Hilfe zweier Pfleger ins Bett verfrachtet. Obwohl er sich nicht anstrengen musste, fühlte er sich völlig ausgelaugt, als er endlich im Bett lag.

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  • Andrea wartete ungeduldig bei Ben auf dem behandelnden Arzt und dieser kam nun endlich zu ihnen. „Wie geht es meinem Mann?“ wollte Andrea sofort wissen. „Den Umständen entsprechend gut. Er hat eine mittlere Gehirnerschütterung, schwere Prellungen am ganzen Körper, gebrochen Rippen, einen gebrochenen Unterarm und ein gebrochenes Bein. Kurz und gut…er hatte sehr viel Glück beim Sturz gehabt.“ endete der Arzt. Andrea sah ihren Mann im Bett liegen, die Augen geschlossen. „Semir…Schatz….oh mein Gott…wie geht es dir denn?“ wollte sie sofort wissen und strich ihm sanft über die Wange. „Ist alles soweit in Ordnung. Wirklich…du kennst doch die Quacksalber….die übertreiben immer so.“ versuchte er zu scherzen. „Ja, das sehe ich. Gips am Arm, Gips am Bein, Streckverband um die Rippen. Alles nur riesige Getue um nichts.“ lächelte Andrea. „Ich bin nur gefallen…das sind ein paar Prellungen…“ meinte Semir lapidar. Ben kam nun auch ans Bett. „Ja aus guten fünf Metern Höhe.“ bestätigte er. „und zwischendurch hat er auch noch den einen oder anderen Baum geküsst. Aber sonst ist alles in Ordnung“ hängte er mit einem sonderbaren Unterton an. Andrea sah ihn erschrocken an. „Semir!! Du …“, sie stockte als Semir ihre Hand nahm. „Ist alles in Ordnung … Ben übertreibt mal wieder...es waren höchstens viereinhalb Meter…“, berichtigte Semir und sah Ben böse an. „Wie lange wird er denn hier bleiben müssen?“ wollte Andrea wissen und sah den Arzt an. „Nun auf jeden Fall zwei Wochen. Dann werden wir sehen. Aber das ist das Minimum.“ gab Dr. Wegemeyer von sich. Andrea nickte. „Aber…“ fing Semir an. Andrea sah ihn an. „Aber?“ hakte sie nach. „Andrea…ich kann die zwei Wochen….“ versuchte er zu erklären. „Jeden Tag genießen und gesund werden. Nicht an die Arbeit denken und einfach lange schlafen.“ nickte sie und kniff ihre Augen zusammen. „Ja…genau das, wollte ich auch sagen…“ pflichtete Semir ihr bei. „So...aber nun muss ich weiter….Schwester Irmgard wird Sie auf Ihr Zimmer bringen und dann werden Sie erst einmal schlafen. Das Mittelchen, was ich Ihnen eben verabreicht habe, wird sicher gleich wirken…“, hängte er an. Semir spürte tatsächlich, dass er müde wurde. Andrea sah ihn besorgt an. „Semir…ich werde dir ein paar Sachen bringen...morgenfrüh komm ich wieder, okay?“, fragte sie und beugte sich über ihn um ihn einen Kuss zu geben. „Danke mein Schatz…“, hauchte er und schloss die Augen.

    Ben sah seinen Partner an. „Ich weiß zwar nicht ob du mich noch hören kannst, aber ich werde mich um den Fall kümmern. Sobald ich mit Moor sprechen kann, werde ich ihn ausquetschen, das verspreche ich dir!“ fauchte Ben wütend. Semir regierte nicht. Er schien bereits im Land der Träume zu sein. „Erhol dich...“ lächelte Ben und verließ das Krankenhaus. Er fuhr zur PAST wo er bereits von der Chefin erwartet wurde. „Wie zum Teufel konnte das passieren?“ wollte Kim Krüger wissen, als Ben ihr gegenüber saß. „Nun, wir hatten uns getrennt und Semir wurde von diesem Moor überrascht. Er verlor den Halt und die beiden stürzten ab. Sie sind schwer verletzt aber nichts Lebensbedrohliches.“ berichtete Ben sofort. „Okay….und dieser Thorsten Hegerbach wurde zu Tode geprügelt?“ hakte Kim weiter nach. „Das vermuten wir…Thomas Moor ist in Panik vor uns davon gelaufen. Entweder hat er seinen Freund aus Gier umgebracht, was ich aber nicht wirklich glaube, denn Thorsten war um einiges schwerer als Thomas Moor. Hartmut ist dabei Spuren zu sichern. Vielleicht finden wir Fingerabdrücke mit denen wir etwas anfangen können. Moor ist völlig panisch geworden.“ erklärte Ben sachlich. Das Telefon klingelte. „Krüger!“ meldete sich Kim mit harschem Ton. „Freund hier. Frau Krüger ich habe hier einen Koffer gefunden und sein Inhalt ist sehr brisant.“ meinte Hartmut nur. „Bringen Sie ihn sofort her!“ befahl Kim und beendete das Gespräch. Ben sah sie neugierig an. „Hartmut hat einen Koffer mit brisantem Inhalt, wie er sagt, gefunden. Er wird sofort hergebracht. Sie werden den Fall weiter verfolgen. Gerkhan wird sicher eine ganze Weile ausfallen.“ gab die Reviervorsteherin bekannt. „Ja Chefin…“ bestätigte Ben. „Gut, dann werden Sie sich den Koffer ansehen und dann herausfinden, was mit diesem Hegerbach passiert ist. Wer ihn auf den Kicker hatte und vor allem wer ihm das angetan hat.“ legte Kim fest. „Ja Chefin…“ wiederholte Ben und stand auf. „Ach und Herr Jäger….ich muss Sie hoffentlich nicht daran erinnern, das Sie Unterstützung von den Kollegen einholen, wenn es notwendig ist oder?“ Kim sah ihn an. „Natürlich nicht Chefin… Ich denke ich kann sehr gut Unterstützung gebrauchen. Vielleicht können Jenny und Dieter mir ja ein wenig Hilfestellung leisten.“ schlug er vor. „Die Beiden sind leider verhindert. Sie werden, wenn Sie Hilfe brauchen, mit mir Vorlieb nehmen müssen.“ meinte Kim und lächelte leicht.

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  • Ben ging nachdenklich in sein Büro. Was in der Hütte vorgefallen war, schien klar. Thorsten Hegerbach wurde totgeprügelt, doch warum? Nur wegen diesem ominösen Koffer? Die Diebstähle konnten es sicher nicht gewesen sein? Oder doch? War das der Koffer den Jansen verloren gemeldet hatte? Aber wenn da wirklich so etwas Brisantes drin war und Jansen von seinem Inhalt wusste, dann war es ziemlich leichtsinnig es zu melden. Immerhin bestand immer die Möglichkeit, dass die Polizei gestohlene Sachen wieder findet. Jansen würde dann in Teufels Küche kommen oder wusste er nichts von dem Inhalt? Er stöhnte leise auf. Es war irgendwie wie verzwickt. Alles Nachdenken brachte nichts, wenn er den Inhalt nicht kannte. Vielleicht sollte er Jansen fragen ob er ihn kannte oder nicht. ES klopfte an der Tür und Ben wurde aus seinen Gedanken gerissen. Hartmut steckte seinen rothaarigen Kopf durch die Tür. „Stör ich?“ wollte er wissen. „Ah Hartmut…was hast du denn so brisantes im Koffer gefunden?“ wollte Ben wissen und stand auf. „Ja das kannst du laut sagen.“ nickte Hartmut und legte den Koffer auf den Tisch. Mit wenigen Griffen öffnete er den Aktenkoffer und holte einen Stapel Bilder heraus, die er Ben reichte. Dieser erkannte sofort was die Bilder zeigten und wofür sie wohl gedacht waren. „Oh…..na das sieht nach Erpressung aus. Das ist doch der Bürgermeister.“ kam von Ben.


    „Ganz genau…und dieser Herr ist der Staatsanwalt Dr. Peter Hofbauer…das hier ist der berühmte Herzchirurg Prof. Dr. Dr. H. C. Klausen und das hier ist der Polizeipräsident….und das hier…“ zählte Hartmut auf. „Okay…okay…ich verstehe. Alle hohen Herren mit viel Geld im Hintergrund.“ gab Ben von sich. „Ganz genau. Dieser Koffer war aber nicht in der Hütte des Herrn Hegerbach, sondern in einem schwarzen Golf, der auf dem Parkplatz Ville stand. Dieses Fahrzeug wurde zuvor in der Gartenkolonie gestohlen und auch gemeldet. Einer dieser Gärten ist auf Thomas Moor eingetragen.“ endete Hartmut. „Whow….da hast du ja richtig gute Arbeit geleistet.“ lobte Ben den Techniker. „Danke….den Rest wirst du wohl machen müssen. Ach ja…auf diesem Stick hier sind die Bilder noch einmal digital. Wo die Bilder aufgenommen sind, konnte ich leider nicht herausfinden.“ gab der Techniker zu und senkte enttäuscht den Kopf. „Hey….Einstein. Die Arbeit die du bisher geleistet hast, ist schon mehr, als ich dachte. Hast du denn noch was in der Hütte gefunden?“ fragte Ben. „Ja…also Fingerabdrücke sind zu Hauf da. Bis die alle ausgewertet sind, dauert das auf jeden Fall. Aber ich habe eine Visitenkarte in der Hütte gefunden. Reiner Jansen, Steuerberater und Rechtsanwalt.“ Hartmut hob ein Tütchen hoch und reichte es an Ben weiter. „Ja, das hab ich mir schon gedacht. Jansen hat seinen Koffer als gestohlen gemeldet. Aber was drin war, wollte er nicht sagen. Jetzt ist mir klar warum. Hegerbach und seine Freunde haben ihn aus seinem Wagen gestohlen und die Bilder gefunden. Dann wollte er Jansen erpressen. Das macht Sinn.“ stieß Ben aus.

    Hartmut sah den Hauptkommissar an. „Gute Theorie, nur hast du dafür keine Beweise.“ setzte er nach. „Ja sicher, der einzige der uns das sagen kann wäre Thomas.“ gab Ben zu. „Und an den kommst du nicht vor morgen ran. Wie wäre es, wenn du diesen Jansen mal vornimmst?“ schlug Hartmut vor. „Ja…das mache ich auch. Danke für die Unterstützung.“ lächelte Ben. Hartmut sah ihn an. „Wie geht es Semir?“ wollte der Techniker wissen. „Nun, er ist gute vier Meter abgestürzt und kann froh sein, dass er nicht schwerer verletzt wurde. Dennoch wird er für eine ganze Weile ausfallen.“ antwortete der smarte Hauptkommissar und stand auf. „Was machst du jetzt?“ hakte Hartmut nach. „ich weiß es nicht. Hast du noch was gefunden?“ fragte Ben. „Ja….also in der Hütte lag ein Handy, welches angeschaltet war. Der Empfänger des Anrufes war Thomas Moor. Vermutlich hat der das Desaster in der Hütte mitgehört und ist dann Hals über Kopf zur Hütte gefahren. Und im Handy habe ich noch eine interessante Rufnummer gefunden. Philipp Reiff. Ich habe ihn mal überprüft….Philipp Reiff ist der Sohn von Holger Reiff, dem Bankdirektor der Kölnischen Volksbank AG.“ Hartmut sah Ben an. „Ja und?“ hakte Ben nach. „Nun…vielleicht kann er was zu den Vorfällen sagen… ES könnte doch sein, das Thorsten Hegerbach mit Thomas Moor und Philipp Reiff gemeinsame Sache gemacht haben.“ grinste Hartmut. Ben nickte. „Ja das könnte sein.“ stimmte er nachdenklich zu. „Okay…Thomas Moor kann im Augenblick nichts sagen. Thorsten Hegerbach ist tot. Wenn dieser Philipp wirklich ein Freund war, dann könnte er mir helfen. Ich werde Susanne mal nach der Adresse fragen und dann hinfahren.“ gab Ben nachdenklich von sich. „Er wohnt mit seinen Eltern in der Pützenbachstrasse 63 in Hahnenwald.“ erklärte Hartmut und reichte ihm den Zettel. „Danke…“ grinste Ben und verschwand.

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  • Ben fuhr zu der von Hartmut ermittelten Adresse und klingelte. Eine Hausdame öffnete. „Was kann ich für Sie tun?“ wollte sie freundlich wissen. Ben zog seinen Ausweis hervor. „Jäger, Kripo Autobahn. Ich möchte gern Philipp Reiff sprechen.“ erklärte er. „Kommen Sie doch bitte rein.“ bot die Frau ihm an, nachdem sie den Ausweis akribisch geprüft hatte. Ben bedankte sich artig und betrat das große Haus. „Bitte warten Sie hier, ich werde Herrn Reiff Senior Bescheid sagen.“ ging es bei der Frau weiter und sie ging die Treppe hinauf. Nur wenig später kam sie mit einem ca. 45jährigen Mann zurück. „Guten Tag, ich bin Holger Reiff. Ich hörte Sie wollten zu meinem Sohn? Was hat er mit der Autobahnpolizei zu tun?“ hakte der Mann nach und reichte Ben die Hand. „Es geht um Autodiebstahl… um Mord und um einen Koffer voller Bilder…“ gab Ben Bekannt. „Bilder? Welche Art von Bildern?“ hakte Holger Reiff sofort nach. „Bilder die hohe Herren beim Sex zeigen. Ist Ihr Sohn hier?“ fragte Ben unbeirrt. „Glauben Sie, mein Sohn hat die Bilder gemacht? Wenn ja, dann ist das absolut lächerlich!“ fauchte Holger ihn an. „Nein, ich denke nicht, dass er sie gemacht hat. Aber er steht im Verdacht, sie mit seinem Freunden an sich gebracht zu haben um den Besitzer zu erpressen.“ erklärte Ben weiter. Holger sah ihn an. „Kommen Sie bitte mit in mein Büro…“ bat der Mann plötzlich. Er zeigte Ben die Richtung und ging vor. Der Ton des Mannes hatte sich verändert. Er war nicht mehr so abweisend wie zuvor. Ben folgte ihm. „Setzen Sie sich bitte. Kann ich Ihnen einen Kaffee anbieten?“ wollte Holger Reiff wissen. Ben nickte und nur wenig später hatte er einen starken Kaffee vor sich stehen. „Werden Sie erpresst?“ schoss Ben ins Blaue. Holger Reiff lächelte leicht und sah ihn an. „Wissen Sie… vor drei Jahren wurde bei meiner Brustkrebs im Endstadium festgestellt. Sie ist eine Zeugin Jehovas und darf sich als solche nicht operieren lassen. Sie wird sterben, denn der Krebst hat mittlerweile stark gestreut und er ist überall im Körper. Ich weiß nicht, wie lange sie noch hat aber sie wird ganz sicher sterben.“ erzählte Holger. Er machte eine kleine Pause.


    Ben nickte. „Das tut mir sehr leid für Ihre Frau, aber was hat das mit dem Fall zu tun?“ hakte er nach. Holger Reiff senkte seinen Blick. „Ich werde mit offenen Karten spielen. Mein Sohn hatte mich vor einigen Tagen auf Fotos angesprochen, die mich beim Sex zeigten. Ich sagte ihm, dass es einvernehmlich mit seiner Mutter stattfand und er war sehr enttäuscht, was ich nachvollziehen kann. Seit zwei Jahren habe ich keinen Sex mehr mit meiner Frau, aber ich kann ohne nicht leben und so hat sie mir die Erlaubnis gegeben, im Bordell mein Sexleben auszuleben. Ich habe es getan und von daher bin ich nicht erpressbar. Aber in diesem Bordell sind sehr viele meiner Freunde. Personen aus der höheren Bevölkerungsschicht. Männer mit Geld….wenn Sie wissen, was ich meine. Die sind sehr wohl erpressbar und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass man es versucht. Philipp sagte mir zwar nicht woher er die Bilder hatte, aber ich konnte es mir denken. Thomas Moor und Thorsten Hegerbach…. Seine Freunde steckten dahinter. Ich hatte ihm zwar den Umgang mit diesen beiden Jungs verboten, aber ich kann ihn nicht 24 Stunden bewachen und ich bin auch der Meinung, dass er seine Erfahrungen sammeln muss.“ erzählte Holger Reiff.

    Philipp Reff hatte mitbekommen, das die Polizei im Hause war und schlich an die Tür des Büros seines Vaters hinter dem dieser mit dem Polizisten verschwunden war. Er öffnete sie leicht um zu hören, was besprochen wurde. „Thorsten Hegerbach wurde brutal zusammengeschlagen und ist an einem Schädelbasisbruch verstorben, bevor er ins Krankenhaus kam. Thomas Moor ist vor uns geflohen und stürzte während der Flucht im Wald gute vier Meter in die Tiefe. Dabei verletzte er auch meinen Kollegen. Sie liegen beide im Krankenhaus, aber sind außer Lebensgefahr. Dieses Bordell in dem Sie waren…. Wem gehörte es?“ hörte er den Polizisten fragen. „Tim Berger…“ kam sofort von seinem Vater. Philipp spürte wie ihm schlecht wurde. Thorsten sollte tot sein? Zusammengeschlagen? Dann hatte er den Plan den Mann zu erpressen doch nicht aufgegeben, sondern durchziehen wollen. Ohne ihn…und Thomas? Der lag im Krankenhaus weil er vor der Polizei geflohen war. Oh verdammt, er wusste doch, dass dieser Koffer nur Unheil bringen würde. Er taumelte zurück und kam gegen den Regenschirmständer, der scheppernd umkippte. Sofort ging die Tür auf und Holger Reiff kam hervor. „Philipp….komm rein…“ flüsterte er und zog seinen Sohn ins Büro. „Papa…das wollte ich nicht….wirklich… ich hab nichts damit zu tun…ich…ich bin…“ stammelte der Junge. Der Polizist kam ebenfalls zu ihm. „Der Koffer gehörte Jansen oder?“ hakte er nach. Philipp nickte. „Thorsten kam auf die Idee, den Kerl zu erpressen. Ich bin ausgestiegen als ich die Bilder von meinem Vater sah.“ gab Philipp nun zu. „Okay…den Koffer haben wir. Damit kann niemand mehr Schindluder treiben. Thomas liegt im Marienhospital, genau wie mein Kollege. Für Thorsten konnten wir leider nichts mehr tun. Er war schon tot, als wir dort ankamen. Thomas ist vor uns geflohen, weil er Angst hatte, dass wir die Killer waren.“ berichtete Ben weiter.


    Holger Reiff sah seinen Sohn an. „Was hast du mit der Sache zu tun?“ hakte er nun mit einem schärferen Ton nach. „Wir wollten an Geld kommen. Und da haben wir halt ein paar Autos ausgeräumt während die Besitzer auf dem Klo waren. Aber wir konnten doch nicht ahnen, dass…..dass dieser Koffer …“ Philipp sah seinen Vater an. „Ich wollte niemanden etwas antun…wirklich...“ Philipp fing an zu weinen. Holger wandte sich an Ben. „Was wird mit ihm passieren?“ fragte er und nahm seinen Sohn in den Arm. „Das kann ich nicht sagen. Ich bin kein Richter, aber wenn er uns jetzt hilft und das hat er ja getan, wird er sicher mildernde Umstände bekommen.“ meinte Ben und verabschiedete sich. Die nächsten Schritte mussten nun genau überlegt werden.

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  • Ben fuhr zur PAST zurück und wollte sich mit Kim Krüger besprechen. Diese erwartete ihn bereits. „Ben….schön dass Sie da sind. Haben Sie was Neues herausgefunden?“ wollte sie wissen. „Ja…und nein. Also Hartmut hat Bilder im Koffer gefunden, die ein paar hohe Herren in ziemlich eindeutigen Situationen zeigen. Vermutlich geht es um Erpressung. Einer der Herren, die wohl erpresst werden sollten, ist Holger Reiff. Ich war eben bei ihm. Dessen Sohn Philipp hat mit Thorsten Hegerbach und Thomas Moor gemeinsame Sache gemacht, was den Diebstahl aus den Fahrzeugen angeht. Thorsten Hegerbach hat dann den Inhalt des Koffers herausgefunden und wollte Jansen erpressen. Philipp Reiff ist allerdings ausgestiegen, als er Fotos von seinem Vater gefunden hat. Holger Reiff hat zugegeben dass er in „Black Dolores“ einem der Clubs von Tim Berger verkehrte und es scheint auf der Hand zu liegen, das Berger die hohen Herren mit den Bildern zu erpressen. Seine Frau, die sterbenskrank ist, hat ihm angeblich erlaubt, sein Sexleben im Bordell auszuleben.“ berichtete Ben. Kim nickte nachdenklich und verzog das Gesicht. „Moralisch gesehen ist es für mich verwerflich, aber gut. Also steckt tatsächlich dieser Berger dahinter. Gut, aber welche Beweise außer dieser Aussage haben wir noch? Das ist ziemlich dürftig und die Staatsanwältin wird sicher nicht so einfach zusagen.“ gab sie zu bedenken.

    „Ja, das ist mir klar… Der einzige, der uns noch helfen könnte wäre Thomas, aber an den kommen wir nicht ran.“ stöhnte Ben. „Die Fingerabdrücke auf dem Koffer stammen auf jeden Fall von Hegerbach und Reiner Jansen, das hat Hartmut bereits rausgefunden. Vielleicht hilft uns Jansen ja auch weiter.“ schlug Kim nun vor. Ben schüttelte den Kopf. „Der kann sich rausreden und behaupten, er wüsste nichts von dem Inhalt des Koffers. Nur weil seine Fingerabdrücke drauf sind, ist seine Schuld nicht bewiesen. Er hat ja angegeben, dass ein Koffer geklaut wurde.“ dachte Ben laut nach. „Dann bleibt uns eigentlich nur Thomas Moor.“ meinte Kim nachdenklich. „Ja aber an den kommen wir heute nicht mehr ran.“ antwortete Ben. „Was schlagen Sie dann vor?“ fragte Kim. „Nun, wir könnten Berger direkt damit konfrontieren, dass wir die Bilder und den Stick haben.“ schlug Ben vor. „Und dann? Berger wird mit Sicherheit versuchen an den Koffer zu kommen und dabei wird er über Leichen gehen.“ mahnte Kim. „Oder aber er versucht abzuhauen, was ich eher für wahrscheinlich halte.“ setzte Ben dagegen.

    Semir wachte am frühen Abend auf und sah sich um. Ein Schmerz schoss durch seinen Körper als er seinen Arm bewegte und die Erinnerung war wieder da. „Oh verdammt…“ stieß er aus. Doch er hörte dass er nicht allein im Zimmer war. Er drehte seinen Kopf und sah den jungen Mann im Bett liegen, der ziemlich lädiert aussah. Das linke Bein von dem jungen Mann war eingegipst, genau wie bei ihm. Der linke Arm von ihm trug ebenfalls das feste weiße Verbandsmaterial und das Gesicht von ihm war teilweise mit Pflaster versorgt. Semir ahnte wer der junge Mann war. Thomas Moor! Der Junge, der ihn hier ins Krankenhaus gebracht hatte, weil er ihn den Abhang runter gestoßen hatte. Doch Semir empfand nicht wirklich Wut. Er konnte den Jungen sogar verstehen. Thomas Moor hatte seinen jungen Freund scheinbar schwer verletzt gefunden und dieser war sichtlich zusammen geschlagen worden. Für Semir war es ausgeschlossen, das Thomas seinem Freund das angetan hatte, denn Thorsten Hegerbach war wesentlich stärker als Thomas Moor. Vermutlich war es auch Moor, der die Kollegen informiert und einen Rettungswagen angefordert hatte. Semir erinnerte sich daran, das Moor ihn und Ben für die Täter hielt und in Panik davon gerannt ist. Ein Stöhnen unterbrach seine Gedanken. „Bist du wach?“ fragte er leise. „Es tut mir Leid….ich…ich wollte das nicht…“ beantwortete Thomas die Frage. „Schon gut, ich hab es ja überlebt.“ Gab Semir zurück. „Was ist mit Thorsten? Ist er auch hier?“ hakte Thomas nach. „Thorsten ist tot. Mehr weiß ich leider nicht. Du hast ja verhindert, dass ich ermitteln kann.“ meinte Semir nur.


    „Er ist tot? Aber….ich…ich…“ schluchzte der Junge. „Es tut mir Leid…ich hätte es dir besser nicht gesagt.“ entschuldigte Semir sich. „Ist schon gut….ich dachte…dass Sie einer der Kerle sind, die Thorsten so zugerichtet haben. Er hat doch noch gelebt. Ich hab doch die Rettung gerufen…“ ging es bei Thomas weiter und bestätigte Semirs Vermutung. „Hast du denn nicht gehört, wie wir Polizei gerufen haben?“ wollte Semir wissen. „Nein…ich…ich war völlig fertig. Diese verdammten Bilder…alles nur wegen diesen verdammten Bildern.“ stieß Thomas aus und weiter hemmungslos. Semir richtete sich ein wenig auf, doch sofort sackte er wieder zusammen. Die Übelkeit die aufkam, konnte er nur mit Mühe bekämpfen. „Ich wollte doch niemanden etwas zu Leide tun. Ich wollte nur Geld haben…..“ kam schluchzend von Thomas. „Was war auf den Bildern?“ hakte Semir nach. „Politiker, Banker…Leute mit Geld beim Sex…“ antwortete Thomas.

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  • Ben klappte die Akte zu. Der Obduktionsbericht von Thorsten Hegerbach sagte deutlich aus, dass Thorstens Schädel regelrecht zertreten wurde. Selbst wenn der Rettungswagen schneller gewesen wäre, man hätte nichts mehr für ihn tun können. Traurig wenn so ein junges Leben einfach ausgelöscht wurde. Da Philipp Reiff bereits sagte, was er mit den Bildern vorhatte kamen nun zwei Täterkreise in Verdacht. Entweder war Reiner Jansen, der erpresst werden sollte, derjenige der Thorsten zusammen geschlagen hatte oder aber und das vermutete Ben eher, Männer von Tim Berger, die die Bilder zurückholen wollte. Müde rieb er sich die Augen. „Herr Jäger?!“ riss ihn die Stimme von Kim Krüger aus den Gedanken. „Chefin…was machen Sie denn noch hier?“ fragte er erstaunt. „Das gleiche wie Sie. Machen Sie Feierabend.“ lächelte Kim ihn an. Ben schüttelte den Kopf. „Ich hab den Obduktionsbericht von Hegerbach hier. Die haben ihm den Schädel regelrecht zusammen getreten. Ich will die Täter haben!“ kam entschlossen von Ben. Kim nickte und kam zu seinem Schreibtisch. Sie stemmte ihre Arme auf den Tisch und sah ihn an. „Das können Sie auch wenn Sie ausgeschlafen haben. Ich habe den Bericht auch gelesen. Der Pathologe ist sich sogar sicher, dass es Schuhe mit Stahlkappe war.“ stimmte sie zu. „Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Sie fahren jetzt nach Hause und morgen früh fahren Sie zu Thomas Moor ins Krankenhaus um ihn zu vernehmen. Ich habe von dem Arzt erfahren, dass er bei Semir auf dem Zimmer liegt.“ hängte sie an. Ben lächelte leicht. „Der arme Kerl. Semir wird ihn auseinander nehmen. Vielleicht sollte ich einen Schutz für Thomas aufstellen.“ meinte er. Kim Krüger lachte auf. „Ja, aber das ist ja nur verständlich, wenn Semir wütend ist. So und nun ab mit Ihnen.“ hängte sie an. Ben nickte. „Okay….dann werde ich morgen Früh direkt zu Semir und Thomas fahren. Vielleicht kann Semir ja schon mehr sagen. So wie ich ihn kenne, wird er Thomas ausquetschen. Er weiß ja nicht, was wir wissen.“ meinte Ben und stand auf. Er nahm seine Jacke und fuhr wie befohlen nach Hause, wo er sich direkt ins Bett legte. Erst jetzt merkte er wie fertig er gerade war.

    Während Ben im Bett lag, öffnete Tim Berger seine „Black Dolores“. Obwohl es gerade kurz nach 21:00 Uhr war, drangen die Männer in das Lokal. Tim grinste leicht und ging in den Bereich, wo sich seine Tänzerinnen umzogen um gleich auf die Bühne zu gehen. „Jana… du bist gleich die erste und wackle heute mal mehr mit dem Arsch! Zeig deine Brüste!“ forderte er seine Tänzerin an. „Ja Tim…“ gab das Mädchen von sich und ging zum Bühnenaufgang. „Laura! Du sollst nicht so dicht an der Stange tanzen! Zeig deinen Superkörper! Du bist geil!“ ging es bei Tim weiter. Nachdem er allen Tipps und Befehle gegeben hatte ging er in den großen Saal und setzte sich. Es war seine Pflicht die erste Tanzeinlage zu begutachten, doch er saß noch keine fünf Minuten an seinem Tisch als ein Mann auf ihn zustürmte. „Du verdammter Wichser!!“ schrie er ihn an. Tim lächelte und sah ihn an. „Holger…was ist dir denn über die Leber gelaufen?“ grinste er. „Du hast Bilder von mir und deiner Nutte gemacht!! Mein Sohn hat sie mir gezeigt!! Wolltest du mich erpressen? Ist der Freund meines Sohnes deswegen umgebracht worden?! Aber du hast dich geschnitten! Bei mir ist nichts zu holen. Meine Frau weiß alles!!“ schrei der Mann wütend. „Ich weiß nicht von was du sprichst, aber ich bin mir sicher, dass es eine logische Erklärung dafür gibt.“ versuchte Tim ihn zu beruhigen. „Ich glaube wir sollten das besser im Büro besprechen.“ Hängte er an. Reiff nickte und folgte dem Nachtclubbesitzer in dessen Büro. „So …willst du was trinken? Keine Angst…geht auf Kosten des Hauses…“ lächelte Tim den Mann an und hielt ihm ein Glas Whisky hin. Holger Reiff nahm es. „Setz dich!“ bot Tim ihn freundlich an. Holger ließ sich in einen der gemütlichen Sessel fallen. „Also was soll der Quatsch mit dem Freund von deinem Sohn?“ hakte Tim nach. Holger Reiff erzählte, was er von der Polizei erfahren hatte. „Das ist mir wirklich nicht bekannt, aber ich werde natürlich alles daran setzen, dass dieses Missverständnis aus der Welt geräumt ist. Wo liegt denn der Freund deines Sohnes?“ kam besorgt von Tim. Er ließ es sehr echt anhören und Holger Reiff bekam Zweifel. Er nannte das Krankenhaus und auch die Zimmernummer, denn diese hatte ihm der Polizist genannt, als Philipp bat seinen Freund zu besuchen. Tim sah ihn an. „Ich bin ein ehrlicher Geschäftsmann und habe es nicht nötig solche Geschäftsgebaren zu veranstalten. Aber ich werde Nadja zur Rede stellen. Diese verdammte kleine Russin wollte sich bestimmt ein paar Extrataler verdienen. Holger, ich verspreche dir, dass ich mich darum kümmere. Ich habe einen Neuzugang. Du darfst sie gern haben. Sung Li ist eine hübsche kleine und zärtliche Asiatin.“ bot Tim dem Banker an. „Nein…ich muss zurück.“ lehnte Holger ab.

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  • Mark und Bastian standen dicht an der Bühne und starrte auf die halbnackten Mädchen als Tim Berger an sie herantrat. „Sofort in mein Büro!“ forderte er und ging wieder weg. Mark und Bastian folgten ihm. „Ich hatte eben Besuch von Holger Reiff. Er hat Wind von den Bildern bekommen und erzählte mir auch, dass der Junge dem ihr einen Denkzettel verpasst habt, tot ist. Außerdem sei der Freund des Jungen im Krankenhaus. Die Bilder sind bei den Bullen und ihr könnt euch sicher vorstellen, dass ich keinen Bock habe in den Knast zu gehen. Nicht noch einmal!“ fauchte Tim sie an. „Was sollen wir jetzt tun? Den zweiten Jungen mundtot machen?“ wollte Bastian wissen. „Nein…. Ihr sollt die Zeugen entsorgen! Der Junge im Krankenhaus ist keine Gefahr für uns. Er hat uns nie gesehen. Wir werden das Übel beim Zopf packen! Jansen muss verschwinden und Nadja!“ forderte Tim. Bastian nickte. „Und was ist mit dem Jungen? Der weiß doch, dass sein Freund Kontakt zu Jansen aufgenommen hat.“ gab Mark zu bedenken. „Genau….und wir sind nie in Erscheinung getreten. Wenn ihr den Jungen nicht so niedergemacht hättet, dann wären die Bullen nicht aufmerksam geworden.“ knurrte Tim. „Dennoch muss ich Mark zustimmen. Der Junge muss auch weg!“ legte Bastian fest. Tim stand auf. „Also gut….Jansen, Nadja und der Junge. Aber macht es ein wenig unauffälliger!“ knurrte er. „Okay…ich hab nen Plan…“ grinste er und zog seinen Freund aus dem Büro.


    Vor der Tür wollte Mark wissen, was Bastian sich überlegt hatte. „Ganz einfach…wir werden uns den Jungen holen. Du hast Tim gehört, die Bilder sind bei den Bullen. Wir könnten reich werden, wenn wir die Bilder hätten, dann könnten wir die Typen darauf erpressen und…“ meinte Bastian. Mark sah ihn an. „Du hast doch gehört was Tim gesagt hat. Beseitigen! Mehr nicht!“ erinnerte er ihn. Bastian grinste leicht. „Hast du Angst vor Tim? Wir werden den Jungen heute Nacht aus dem Krankenhaus holen und ihn im Steinbruch Frechen begraben.“ erklärte er. „Okay…und dann? Der Junge wird sicher nicht allein im Zimmer liegen!“ mahnte Mark. „Ich werde Chloroform besorgen und den Bettnachbarn betäuben, dann haben wir Ruhe.“ grinste Bastian. „Aber die Bilder sind bei den Bullen! Wie willst du denn da rankommen?“ hakte Mark weiter nach. Bastian nickte. „Ich weiß…ich werde mir die Bilder von den Bullen bringen lassen und denen glaubhaft machen, dass sie den Jungen zurückbekommen. Sieh doch mal den Vorteil. Tim will die Jungs nicht mehr erpressen. Wir könnten auf einen Schlag mehrere Millionen machen!“ beschwor Bastian ihn. „Okay...okay….ist mir klar. Aber was ist mit seinem Bettnachbarn oder dem Bullen von dem Tim erzählt hat? Der wird uns abknallen bevor wir den Jungen haben!“ gab Mark wieder zu bedenken. „Ich besorge alles dafür. Sei in drei Stunden einfach abfahrbereit.“ grinste Bastian und verschwand. Mark sah ihm nachdenklich hinterher.

    Semir hatte sich mit Thomas ausgesprochen und beide waren bereit für die Nachtruhe. Die Nachtschwester trat ein. „Guten Abend die Herren….“ begrüßte sie die beiden Neuzugänge. „Ich bin Schwester Melanie und für Sie zuständig. Haben Sie Beschwerden?“ wollte sie wissen. „Ich habe Kopfschmerzen und mir ist übel.“ beklagte Semir sich. „Sie bekommen gleich etwas. Ich messe nur noch kurz den Blutdruck und die Temperatur dann können Sie schlafen.“ lächelte sie sanft. Semir nickte und ließ alles über sich ergehen. Dann war Thomas Moor dran. Der Junge schien schon eingeschlafen und schreckte auf. Doch dann erkannte er scheinbar die Schwester und entspannte sich direkt wieder. Nur wenig später bekam Semir seine Medikamente. Er nahm sie mit einem großen Schluck Wasser und legte sich anschließend flach hin. Die Übelkeit ließ schnell nach, doch die Kopfschmerzen wollten nicht wirklich aufhören. Semir schloss die Augen und versuchte sich zu entspannen. Langsam glitt er in den Schlaf. Doch die Ruhe dauerte nicht lange an. Semir bekam nur eine weitere Stunde später wurde die Türe erneut geöffnet. Semir öffnete kurz die Augen und sah einen Mann reinkommen. Er trug weiße Kittel und so vermutete er ärztliches Personal. Dies änderte sich erst, als der Mann an sein Bett trat und ihn einen Lappen auf Mund und Nase presste. Mit einem Mal war er hellwach und versuchte sich zu wehren und wollte zur Klingel greifen, aber gegen den Mann kam er in seinem Zustand nicht an. Die Klingel rutschte weg und er sah panisch auf den Mann über ihn. Dieser grinste nur. „Atme tief ein…Freund….dann wird es nicht wehtun.“ versprach der Mann. Semir hielt den Atem an, doch er wusste auch, dass er es nicht lange machen konnte und nur wenig später atmete er tief ein. Das Chloroform drang in seine Lungen und er spürte wie er wegsackte. Verdammt, warum kam keiner der Ärzte oder Schwestern zu ihnen?, war sein letzter Gedanke, dann kam die tiefe Schwärze.

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  • Bastian sah auf die Uhr. Es waren nur wenige Minuten vergangen. Die Krankenschwester, die er eben betäubt hat, dürfte noch nicht wieder wach sein und um diese Zeit war es auch auf dem Flur leer. Er packte Thomas in den im Zimmer stehenden Rollstuhl und legte Semir anschließend so darüber, dass er nicht herausfallen oder den Rollstuhl behindern könnte. Zufrieden sah er auf sein Werk, nahm dann eine der Decken und legte sie über die Personen. Dann schob er den Stuhl in Richtung Tür und öffnete sie. Er sah vorsichtig in beide Richtungen, konnte aber niemanden sehen, doch gerade als er hinauswollte, sah er einen Arzt und eine Schwester. Schnell schloss er die Tür zu einem Spalt und lugte hindurch.


    „Na komm…die Alte sieht uns schon nicht und wenn doch, dann sage ich ihr, dass ich es dir befohlen habe.“ gurrte der Arzt. Bastian konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Dieser Gott in Weiß wollte die zugegebenermaßen hübsche Krankenschwester flachlegen. Na, von ihm aus sollten sie ihren Spaß haben, Hauptsache er kommt weg. Diese ganze Aktion dauerte schon fast ne halbe Stunde und es wurde langsam Zeit, dass er hier verschwand. Dann endlich war die Luft rein. Er schob schnell den Rollstuhl über den Flur und drückte hastig den Fahrstuhl für Besucher. Der wurde von dem medizinischen Personal, die einen eigenen Aufzug hatten, kaum genutzt und so kam er ungesehen in die Tiefgarage wo Mark bereits auf ihn wartete.

    Zur gleichen Zeit wie Bastian Semir betäubte, schreckte Ben schweißgebadet auf und sah sich irritiert um. Was zum Teufel war das? Er hatte Semir schreien hören. Aber das konnte nicht sein. Semir war nicht hier und er lag in seinem Bett zuhause. Das Krankenhaus war einige Kilometer von ihm entfernt und er konnte ihn doch gar nicht schreien hören. Dennoch war Ben sehr unruhig und er wusste genau, dass er nur Ruhe bekam, wenn er sich davon überzeugte, das es seinem Partner gut ging. Er nahm sein Handy und wählte ihn an, doch Semir meldete sich nicht. Da stimmt was nicht…dachte er, denn egal wie spät es auch war, Semir würde sich melden, wenn er konnte. Ben zog sich hastig an und verschwand. Nur knappe eine dreiviertel Stunde später betrat er das Krankenhaus und ging auf die dritte Etage wo Semir und Thomas lagen. Die Tür des Zimmers war offen und die Betten leer. „FUCK!!“ stieß er wütend aus und rannte ins Krankenzimmer in Richtung Schwesternzimmer. Dort lag die Nachtschwester am Boden und sofort war die Wut verschwunden.


    Ben hockte sich neben ihr und prüfte den Puls. Er war zu spüren. „Ich brauche einen Arzt!“ schrie er laut und vernehmlich durch den nächtlichen Gang. Eine Tür ging auf und ein Mann in Weiß kam zu ihm. „Dr. Becher…was ist hier passiert? Was machen Sie um diese Zeit hier?“ wollte der Mann wissen und kümmerte sich um seine Kollegin. „Sie scheint betäubt worden zu sein.“ meinte er. „Mein Kollege und ein weiterer Patient wurden aus dem Zimmer 309 entführt! Wir müssen sie suchen!“ forderte Ben ihn auf. „Was sagen Sie da? Welcher Patient? Welcher Kollege?“ hakte Dr. Becher nach. „Auf Zimmer 309 lagen mein Kollege und ein gewisser Thomas Moor. Beide waren durch einen Sturz schwer verletzt und sind mit Sicherheit nicht freiwillig aus dem Krankenhaus verschwunden.“ erklärte Ben weiter. „Dann rufen Sie die Kollegen!“ forderte der Arzt auf. „Längst passiert. Gibt es hier nur eine Nachtschwester für die ganze Station?“ wollte Ben wissen. „Nein, zwei aber die Andere war verhindert.“ erklärte Dr. Becher. „Wie verhindert?“ hakte Ben sofort nach. „Sie war bei mir…“ kam nun von dem Arzt.

    Mark sah Bastian aus dem Fahrstuhl kommen. Er schob einen Rollstuhl in dem zwei Personen mehr lagen als saßen. Sofort stieg er aus. „Was soll das denn?“ fauchte er. „Das ist der Junge…den werden wir mitnehmen, den Anderen werden wir hier irgendwo verstecken. Das ist der Bettnachbar und der hat mich gesehen.“ knurrte Bastian. „Dann nehmen wir den auch mit!“ schlug Mark vor. „Nein, werden wir nicht. Guck nach einem Versteck aber beeile dich!“ forderte Bastian ihn auf. Mark sah sich um. „Wo sollen wir ihn denn hier verstecken? Hier gibt es nichts!“ maulte er. Bastian packte den schlafenden Thomas ins Auto und schlug die Tür zu. Dann sah er sich um und entdeckte eine kleine Luke in der Wand. „Vielleicht doch...“ grinste er und rannte hin. Die Luke war mit einer Klappe versehen, die man nur aufziehen musste. Schnell war dies geschehen und dahinter kam ein kleiner dunkler Raum zu Tage. „Bring ihn her!“ rief er Mark zu, der den Befehl ausführte. „Leuchte mir mal!“ forderte Bastian auf und packte Semir.


    „Hol mir noch etwas Verbandsmaterial aus dem Auto, dann können wir ihn knebeln und fesseln. Je länger er hier unten ist umso mehr Zeit bleibt uns.“ mahnte Bastian. Er zog Semir in den kleinen engen Raum. Er legte den verletzten Mann so, dass die Arme um ein stabiles Entlüftungsrohr lagen. Mark man mit mehreren Mullbinden und Pflaster zurück. „Hier…“ sagte er und gab Bastian die Sachen. Dieser nahm eine Mullbinde und fesselte Semirs Arme am Rohr. Auch der in Gips gepackte Arm wurde festgemacht. Dann nahm er eine zweite und band die Beine zusammen. Von dem Pflaster die Rolle und zog alles ab. Damit klebte er dem Mann den Mund zu. „Der kann sich das doch abreißen!“ mahnte Mark. Bastian grinste. „Nicht mit den Armen. Der kann sich ja kaum bewegen. Außerdem wird er noch ein paar Stunden schlafen.“ gab er von sich. Er verließ diesen Miniraum und verschloss die Metallplatte wieder. „Bis die ihn finden, wird eine ganze Zeit vergehen.“ versprach er. Rannte zum Wagen und Mark folgte ihm. Nur wenig später waren sie mit Thomas unterwegs. „Wo wollen wir denn jetzt hin?“ fragte Mark. „Zum Steinbruch! Dort werden wir den Jungen beseitigen.“ knurrte Bastian und fuhr aus der Tiefgarage heraus. Auf der Straße sah er ein großes Aufgebot an Polizei. „Verdammt! Die wissen es schon!“ kam erschrocken von ihm. „Was machen wir denn jetzt? Tim hat gesagt, wir sollen unauffällig operieren!“ schrie Mark. Bastian sah ihn an. Ein Polizist in Uniform hob die Kelle und forderte ihn zum Anhalten auf. Doch Bastian dachte nicht daran. Er gab Gas und raste durch die Absperrung.

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  • Ben sah den weißen Transporter, der durch die Absperrung preschte und warf sich sofort hinter das Steuer um die Verfolgung aufzunehmen. Ohne auf die Trümmer zu achten, die auf der Straße lagen raste er mit Blaulicht und Sirene hinterher. Plötzlich flog ihm eine Kugel dicht am Gesicht vorbei. Er spürte wie die Wange aufplatzte und fasste kurz hin. „Fuck!“ stieß er aus. Die Kerle aus dem Van schossen auf ihn. Ben zog seine Waffe und versuchte nun den Reifen des Wagens zu treffen, aber es war einfach schon zu dunkel um das Ziel zu treffen. Dennoch schoss Ben. Der Fahrer vor ihm raste wie ein Wahnsinniger durch die enge Straße und schob ein paar parkende Fahrzeuge zur Seite. „Bleib stehen!“ fauchte Ben, doch er wusste auch, dass der Mann ihn im Wagen nicht einmal hörte. Sie kamen auf die Innere Kanalstraße wo immer noch viel Verkehr herrschte und als der Van sich ohne Rücksicht auf Verluste einreihte ging das Hupkonzert los. Einige Fahrer verrissen das Lenkrad und kamen auf die andere Spur, was wieder zu einem Chaos führte. Der Van raste unbeirrt weiter und Ben blieb dran. Er wusste, dass in Kürze die Auffahrt zur Autobahn kam und dann würde er ein Heimspiel haben. Doch er wusste auch, dass bevor die Auffahrt kam, Schienen der Straßenbahn kamen. Der Van raste ohne darauf zu achten, ob eine Bahn kam oder nicht über die Schienen und nur wenig später krachte es. Die Bremsen der Bahn kreischten und es sprühten Funken. Der Van wurde von dem tonnenschweren Fahrzeug regelrecht zusammengedrückt. „NEIN!! SEMIR!!“ schrie Ben. Er brachte den Wagen zum Stehen und sah wie die Bahn ebenfalls langsamer wurde. Das tonnenschwere Fahrzeug brauchte eine Weile bis es endlich stand. Der Wagen selbst war nur noch ein Trümmerhaufen. Ben sprang aus seinem Wagen und rannte hin. „SEMIR!!“ schrie er und versuchte die Türen des Wagens zu öffnen. Doch alles hatte sich verformt. Er riss daran und schrie den Namen seines Freundes. Nun kam auch der Fahrer der Stadtbahn heraus und blieb geschockt vor dem Wagen stehen. „Ich…ich…hab ihn nicht gesehen….“ stammelte er. Ben sah ihn an. „Helfen Sie mir! Da sind noch Menschen drin!! Mein Kollege!!“ bat er.


    „Ich hab ihn nicht gesehen! Ich wollte das nicht…ich…ich wollte das nicht!“ stieß der Mann immer wieder aus. Mit einer Hand griff Ben sein Handy und rief die Rettung. Ben sah ins Fahrerhaus und bemerkte die Männer die darin lagen. Die gebrochenen Augen sagten alles. Diese Männer waren tot. Doch was war mit Semir und Thomas? Ben konnte nichts tun. Er musste warten bis die Rettungskräfte da waren. Zumindest brannte der Wagen nicht .Aus der Ferne waren die Kollegen bereits zu hören. Nur wenige Sekunden später waren sie da und begangen sofort mit ihrer Arbeit. Einer der Feuerwehrmänner holte das schwere Rettungsgerät, eine Schere mit denen man Blech aufschneiden und auseinanderbiegen konnte. Sie brauchten ganze zehn Minuten bis die hintere Türe zu öffnen war. Thomas Moor lag dort mit verdrehtem Körper. Vorsichtig zogen die Sanitäter ihn heraus. „Er lebt!“ sagte der Notarzt und ließ Thomas sofort in den Rettungswagen bringen.

    Ben sah sich um. „Da muss mein Kollegen noch drin sein! Da muss noch jemand drin sein!!“ schrie er und sah selbst nach, doch der Wagen war leer. Er kletterte aus dem Wrack und sah sich um. Konnte es sein, das Semir aus dem Wagen geschleudert wurde? Konnte es sein, das er hier irgendwo lag? Vielleicht sogar unter der Straßenbahn? Ben kroch auf Knien und sah unter die Bahn, doch da war nichts. Wo war Semir? War er überhaupt im Wagen? Wenn nicht, dann musste er noch im Krankenhaus sein. Ben übergab die Arbeiten an die Kollegen und raste zum Krankenhaus zurück. Auf der Station sah er den Arzt an. „Ist mein Kollege hier wieder aufgetaucht?“ wollte er hoffnungsvoll wissen. „Nein….weder er noch der Junge.“ Gab nun Dr. Witzigmann von sich. Ben sah ihn an. „Der Junge ist gefunden. Er wurde bei einem Unfall mit einer Straßenbahn schwer verletzt. Aber mein Kollege war nicht bei ihm. Er muss hier sein!“ erklärte Ben. „Dann müssen wir alles durchsuchen!“ schlug Witzigmann vor. „Ja auf jeden Fall. Wenn die Kerle ihn und den Jungen in ein Auto gepackt hätten, dann in der Tiefgarage. Wir müssen sie durchsuchen. Ich lasse Verstärkung kommen!“ nickte Ben. Er wählte Kim Krüger an, die versprach die Verstärkung sofort zu schicken.


    Sie brauchte eine Stunde um Ben dann eine Zusage zu erteilen. Wieder musste Ben warten. Er fuhr schon einmal in die Tiefgarage um die Kollegen zu empfangen. Sie brauchten gute 30 Minuten bis sie endlich da waren. Dr. Witzigmann kam ebenfalls zu ihm. „Ich werde helfen. Ich kenne die Garage wie meine Westentasche. Hier gibt es kaum Verstecke wo man einen Menschen stecken kann.“ erklärte er. „Vielleicht liegt er hier irgendwo in einer Ecke.“ dachte Ben laut nach und ging die Bereiche durch. „Wir suchen jede Parzelle dieser Garage ab! Semir muss hier irgendwo sein!“ erklärte er den Männern und sah Dr. Witzigmann an. „Okay….und wo suchen wir?“ wollte er wissen. Der Arzt sah sich um. „Wir werden uns dort umsehen!“ schlug der Mann vor und ging mit Ben in Richtung der Aufzüge.

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  • Kim Krüger kam ebenfalls ins Krankenhaus und brachte Dieter und Jenni mit. „Eine Spur von Gerkhan?“ wollte sie von Ben wissen. „Nein…im Auto ist er nicht, er liegt aber auch nicht irgendwie in der Nähe der Unfallstelle. Die beiden Männer die ihn und Thomas entführt haben sind tot und Thomas ist immer noch bewusstlos.“ berichtete Ben. Er sah aus dem Fenster. „Gibt es denn keinen, der sie gesehen hat?“ warf Jenni ein. Ben zog die Schultern hoch. „Niemand. Die eine Nachtschwester wurde betäubt und die Andere war gerade beim Techtelmechtel mit dem Arzt. Niemand hat etwas gehört oder gesehen.“ stöhnte Ben. Er fuhr mit seinen Händen durch die kurzen dunklen Haare und sah Kim an. Verzweiflung und Ratlosigkeit war in seinen Augen zu sehen. „Fahren wir in die Tiefgarage!“ befahl sie. Ben nickte. Auf den Weg zum Fahrstuhl berichtete Ben was passiert war und warum er hier war. „Sie sind hergekommen, weil Sie Semir im Traum schreien gehört haben?“ Kim sah ihn etwas verwirrt an. „Ja, ich weiß es klingt sehr komisch, aber…man sieht ja, dass es berechtigt war. Ich kann es nicht erklären.“ gab er zu. Sie stiegen in der Tiefgarage aus und Kim sah sich aufmerksam um. „Ist hier keine Videoüberwachung?“ wollte sie wissen. „Nein, hier gibt es keine Überwachung. Das Krankenhaus wollte die Kosten einsparen. Wir haben den Rollstuhl, der wohl zum Transport von Thomas und Semir diente, dort hinten gefunden. Die Schwester sagte mir, dass er auf dem Zimmer stand. Chefin, ich habe Angst das Semir irgendwo liegt. Vielleicht doch in der Nähe der Unfallstelle. Was wenn er schwer verletzt ist…also schwerer als er so schon war. Und wir haben keine Ahnung wo…“ stieß Ben aus. „Das weiß ich. Ich habe bereits einen Hubschrauber mit Wärmebildkamera über das Unfallgebiet angefordert. Aber Sie wissen selbst, wie viele dann angezeigt werden. Wir sind mitten in der Stadt. Suchhunde sind unterwegs um das Gebiet weiträumig abzusuchen. Wenn er dort liegt, dann werden wir ihn finden…“ beruhigte Kim ihn. Ben nickte. „Klar…irgendwann!“ fluchte er und sah sich noch einmal um. Hier in der Tiefgarage gab es keine Möglichkeit oder doch? Vielleicht hatte man Semir in eines der Fahrzeuge gelegt und das war dann abgefahren ohne dass man den unfreiwilligen Gast bemerkte.

    Semir wachte auf und spürte Kälte. Er öffnete die Augen, doch es blieb dunkel. Er versuchte sich zu bewegen, doch weder seine Hände noch seine Beine ließen dies zu. Er spürte das sein Mund verklebt war und auch das seine Hände und Beine gefesselt waren. Was zum Teufel war passiert? Er konnte sich an den Mann erinnern, der ihm den Lappen auf Mund und Nase gepresst hatte. Danach war nur Dunkelheit. Der Untergrund auf dem er lag, war hart und unbequem. Vorsichtig versuchte er mit seinen gefesselten Händen den Untergrund zu ertasten. Es war Beton. Kalter Beton und diese Kälte zog durch den dünnen Pyjama in seinen Körper. Schon jetzt spürte er auf der Seite, auf die er lag nur Schmerzen, die von den gebrochenen Rippen herrührte. Angestrengt dachte er nach. War er allein hier? Was wollte der Mann von ihm? Hatte Thomas Moor den Vorgang bemerkt oder war er vielleicht auch hier? Er versuchte sich zu äußern, doch außer einem „Mmmhmm…“ bekam er nichts raus. Das Klebeband ging um seinen ganzen Kopf. Semir versuchte sich an seine Hände heranzuziehen um wenigstens den Knebel loszuwerden, doch es gestaltete sich schwerer als gedacht. Seine wieder eingerenkte Schulter machte sich bemerkbar. Sein geschundener Körper ließ kaum eine Bewegung zu. Mit seinen Beinen konnte er sich nicht abstützen, da er immer noch den Gips an einem Bein trug. Oder vielleicht doch? Wenn er mit dem Gipsbein Druck ausüben konnte, der ihn hochschob konnte er seine Hände erreichen. Er durfte dabei nur die Arme nicht zu sehr bewegen, damit es nicht schmerzte. Semir schaffte es tatsächlich ein Stück höher zu rutschen, doch dann zog ein heftiger Schmerz durch sein Bein und er blieb ruhig liegen. Das Atmen mit dem Knebel war schwer und so strengte er sich an, überhaupt richtig Luft zu bekommen.

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  • „Frau Krüger, wir haben das Gelände rund um die Unfallstelle abgesucht. Nichts. Es gibt keine Spur von Herrn Gerkhan.“ erklärte der Einsatzleiter der Hundestaffel. „Danke…“ gab Kim von sich. Semir war nun schon seit vier Stunden spurlos verschwunden. Niemand hatte ihn gesehen. Sie hatten das gesamte Krankenhaus durchsucht und sogar den Keller, in dem die Leichen gekühlt wurden. Nichts. Alle Kältekammern wurden geöffnet. Ohne Befund. Semir blieb verschwunden. Andrea saß mittlerweile bei Susanne und weinte leise. „Was, wenn er irgendwo liegt und verblutet?“ fragte sie. „Nein….das ist ausgeschlossen. Er war nirgends in der Nähe der Unfallstelle und wenn er in irgendeinem Kofferraum liegen würde, wäre er auch schon längst gefunden worden.“ versuchte Susanne zu trösten. „Aber wo ist er dann? Dann kann er doch nur im Krankenhaus sein. Er muss dort irgendwo sein.“ weinte Andrea. Susanne nahm sie in den Arm und drückte sie. „Wir werden ihn finden. Ganz bestimmt…“ versprach sie auch wenn sie nicht wusste wie oder wo sie noch suchen sollten, um Semir zu finden. „Aber was ist wenn wir ihn nicht finden? Was wenn er……?“ die Stimme von Andrea versagte und ging in ein Schluchzen über. Nun kam auch Kim zu ihr. „Andrea, wir werden ihn finden. Ganz sicher. Susanne wird Sie jetzt nach Hause fahren und bei Ihnen bleiben. Sobald wir eine Spur haben, werden Sie es als Erste erfahren…“ versprach sie und nickte Susanne zu. „Na komm…“ meinte die Sekretärin und verließ mit Andrea zusammen die PAST. Kim sah den beiden Frauen nach und ging dann zu Ben. Dieser sah sie hoffnungsvoll an doch als Kim den Blick senkte, ahnte er schon was sie sagen würde. „Nichts…die Hundestaffel hat nichts gefunden. Im Wagen wurden keine Spuren von Semir entdeckt. Wir haben bereits die Medien informiert. Sie werden einen Aufruf machen, dass alle die heute oder besser gesagt, gestern im Krankenhaus waren, sich melden sofern sie etwas gesehen haben. Bisher auch nichts. Können wir ausschließen dass er das Krankenhaus verlassen hat? Wir müssen dort noch einmal suchen!“ legte sie fest. „Okay….auf den Stationen ist er nicht. In der Pathologie ist er auch nicht, genauso wenig in der Tiefgarage. Was gibt es denn sonst noch für ein Versteck? Eigentlich blieben nur noch die Wäscheschächte. Aber dann hätte man ihn sicher längst gefunden.“ stöhnte Ben.

    Martin Meenen fuhr gegen eins am Mittag des folgenden Tages in die Tiefgarage des Marienhospitals und stellte seinen Wagen in einer freien Nische ab. Er stieg aus und wollte gerade seine Sachen herausholen, als er sonderbare Geräusche in seiner Nähe hörte. Er hielt inne und sah nach, doch es war nichts zu sehen. Hier schien außer ihm keiner zu sein. Unbeirrt machte er sich wieder daran, sein Gepäck heraus zu holen. Als er ein paar Schritte gegangen war, hörte er wieder ein sehr sonderbares Geräusch. Es hörte sich nach Kratzen an. Ein dumpfes Klopfen. Noch einmal versuchte er die Ursache des Geräusches heraus zu finden, aber wieder war nichts zu sehen. Achselzuckend ging er nun zum Fahrstuhl und stieg ein. Er musste die Sachen nur seiner Mutter bringen, die hier auf der Station lag und dann in einer Stunde wieder fahren. Diese lästigen Krankenbesuche nervten ihn, aber es war die Pflicht von ihm und seine Mutter schien sich auch über seinen Besuch zu freuen. Mit einem Blumenstrauß bewaffnet betrat er nur wenig später das Zimmer seiner Mutter. „Hallo Mama…“ lächelte er süffisant und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Mensch Junge…du glaubst gar nicht was gestern passiert ist, Eine Entführung!! Man hat einen Mann hier aus dem Krankenhaus entführt.“ erzählte seine Mutter sofort. „Echt?“ lächelte er. Die Fantasie seiner Mutter war unvorstellbar groß. Sie hatte schon so viele Geschichten erfunden und er war überzeugt, dass auch jetzt wieder eine Geschichte folgte. „Ja….aber die Polizei hat den Mann befreien können. Aber dann kamen die auf alle Etagen. Sie suchen wohl noch einen, der verschwunden ist. Ein Mann, der mit dem Entführten auf dem Zimmer lag. Er ist seit dem verschwunden. Keiner weiß wo er ist.“ erzählte sie weiter. Martin nickte mitfühlend. „Ich bin mir sicher, dass die Polizei ihn finden wird.“ versprach er und sah auf die Uhr. „Mama, ich habe nicht wirklich viel Zeit. Ich muss gleich noch zu einem Termin, aber morgen komme ich wieder, versprochen.“ sagte er. „Kannst du dir denn nicht einmal Zeit für mich nehmen? Du bist nicht einmal fünf Minuten bei mir und willst schon wieder gehen. Du bist doch der einzige der mich besuchen kommt.“ beklagte sie sich. „Ich werden morgen länger hier bleiben. Vielleicht können wir dann in die Cafeteria gehen und einen Kaffee trinken.“ schlug er vor. Katrin Meenen nickte. „Also gut….aber kannst du mir noch Zeitschriften von unten hochbringen? Bitte, dann kann ich wenigstens was lesen.“ bat sie ihn. „Ja sicher…ich hole dir welche.“ nickte Martin und verschwand.

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  • Semir entspannte sich. Seit Stunden versuchte er sich nun schon bemerkbar zu machen. Mittlerweile war der Gips, den er um sein Bein trug, regelrecht zersplittert, weil es das einzige Werkzeug war, womit er gegen die Wand treten konnte. Doch scheinbar hörte ihn niemand. Ihm war kalt, er hatte Hunger und Durst, aber es wollte sich niemand um ihn kümmern. Die Dunkelheit ließ ihn das Zeitgefühl völlig vergessen. Nun schloss er die Augen und versuchte Ruhe zu finden. Sein Mund war knochentrocken und seine Rippen schmerzten. Die Kälte des Bodens hatte seinen ganzen Körper schon durchdrungen. Wo zum Teufel war er hier? Warum kam niemand zu ihm? Semir atmete tief ein und fing nach einer gefühlten Ewigkeit erneut sich bemerkbar zu machen. Irgendwer musste ihn doch hören. Seine Beine gleichzeitig anzuheben und gegen die Wand zu stoßen um Geräusche zu machen, verlangten Kräfte von ihm, die er kaum noch aufbrachte. Wenn es so weiter ging, würde er verhungern. Bei dem nächsten Tritt gegen die Wand zog ein starker Schmerz durch sein gebrochenes Bein und er schrie auf. Dieser Schrei wurde von dem Knebel regelrecht erstickt. Ihm wurde schwarz vor Augen und ihm wurde übel vor Schmerzen. Er blieb ruhig liegen und nur langsam ebbte der Schmerz ab. Nach einer gefühlten Stunde versuchte er es erneut. Auch diesmal war seine Mühe vergeblich. Er schien irgendwo zu sein, wo nur er war und sonst niemand. Völlig allein und auf sich selbst angewiesen. Los Semir…nicht aufgeben. Irgendwann wird deine Mühe sich auszahlen. Irgendwann wird man dich finden! forderte seine innere Stimme auf. Ja, aber wann ist irgendwann… warf sein gesunder Verstand ein. Erschöpft fiel er in einen unruhigen Schlaf.

    Martin Meenen fuhr nach einer halben Stunde bei seiner Mutter wieder in die Tiefgarage. Er horchte, ob er wieder diese Geräusche hörte, doch diesmal war alles ruhig. Achselzuckend stieg er ein und verließ nur wenig später die Tiefgarage. Er fuhr zu seinem Termin. Auf dem Rückweg kaufte er sich noch eine Tageszeitung und sah auf der Titelseite die Headline. „Polizist aus dem Krankenhaus entführt!“ er überflog den Text und schluckte. Diesmal hatte seine Mutter also die Wahrheit gesagt. Es war wirklich jemand aus der Klinik verschwunden. Die Entführer, so stand es im Text kamen bei einem Unfall ums Leben, aber von dem Entführungsopfer fehlte jede Spur? Wie konnte das sein? Noch einmal las er den Text, diesmal genauer und sah immer klarer. Es wurden zwei Personen entführt. Ein Entführungsopfer konnte aus den Wagen befreit werden, aber von dem zweiten, einem Polizisten fehlte jede Spur. Wie konnte das sein? Aber was interessierte es ihm? Er hatte seine eigenen Sorgen und musste sich darum kümmern. Außerdem hatte er seiner Mutter versprochen am Abend noch einmal zu ihr zu kommen. Er war dafür bekannt seine Versprechen zu halten. Doch erst einmal würde er jetzt mit seiner netten Kollegin essen gehen, anschließend noch ein paar schöne Stunden mit ihr verbringen und dann wieder zu seiner Mutter fahren um ihr die Einsamkeit zu nehmen. „Hallo Martin…“ riss ihn die Stimme von Nadine aus seinen Gedanken. „Oh, du bist ja schon da…“ grinste er. „Darf ich dir die Tür aufhalten?“ hängte er an und spielte den Gentleman. Um 19 Uhr war alles vorbei und er fuhr wie versprochen ins Krankenhaus. Wieder fuhr er auf den gleichen Parkplatz wie am Vormittag und hörte erneut die Geräusche, doch wesentlich schwächer als zuvor. Da stimmte doch etwas nicht. Vor drei Tagen stand er auch hier und da war nichts. Er nahm sich vor dem Geräusch nachzugehen doch erst musste er zu seiner Mutter.

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    Beethoven wurde taub
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  • Zur gleichen Zeit auf der Station 3: Thomas war mittlerweile wieder aufgewacht und lag in seinem Bett. Vor der Tür saß Dieter und passte auf den jungen Mann auf. Ben trat ans Bett. „Kannst du dich erinnern, was passiert ist?“ wollte Ben von ihm wissen. „Ich weiß nicht...ich...ich bin wach geworden, weil von Ihrem Kollegen so merkwürdige Geräusche kamen. Ich habe hingesehen und einen Mann in weiß gesehen. Ich dachte es wäre der Arzt. Doch dann kam er zu mir und presste mir einen Lappen auf Mund und Nase. Es war grausam. Ich konnte mich nicht wehren.“ gab Thomas von sich. „Was danach passiert ist, weißt du nicht?“ hakte Ben nach. „Richtig…ich bin erst wieder aufgewacht, als ich im Bett lag. Ich hoffe sehr, dass Sie Ihren Kollegen finden.“ kam von Thomas und es klang echt. Ben nickte. „Wenn es so einfach wäre…“ stöhnte er und verabschiedete sich. Er war verzweifelt. Der zweite Tag an dem von Semir keine Spur zu finden war. Sie hatten das Krankenhaus erneut auf den Kopf gestellt. Nichts. Er verließ den Raum und ging zum Fahrstuhl. Als die Türen offenglitten und er eintrat, waren dort zwei Schwestern die sich angeregt unterhielten. Ben wusste dass es unhöflich war, doch er hörte zu. „Und da sind wirklich Geräusche in der Tiefgarage?“ hakte die eine Frau nach. „Ja…ich hab es von einem Besucher. Es klingt grausam, sagt er.“ bestätigte die zweite Frau. „Wie unheimlich…ob das Geister sind? Ich meine…hier im Krankenhaus sind sicher schon viele gestorben und…“ ging es bei der ersten weiter. Ben sah sie an. „Wo waren denn die Geräusche?“ mischte er nun mit. „Na in der Tiefgarage.“ klärten ihn die Beiden auf. „Das hab ich gehört, aber wo genau?“ hakte er nach. „Oh, das weiß ich nicht…aber der Sohn von der Frau Meenen, der weiß das. Der hat das nämlich gehört.“ berichtete die Schwester. „Wo finde ich ihn?“ kam von Ben. „Der ist noch bei seiner Mutter auf der 5. Zimmer 514“ erklärte sie. Ben nickte und drückte den Knopf um auf die 5. Zu fahren. Er glaubte nicht an Geister, aber es konnte sein, das Semir dort irgendwo lag.

    Martin Meenen lächelte seine Mutter an. „So Mama, ich werde nun gehen. Morgen ist früh Tag und ich hab noch viel zu tun.“ entschuldigte er. „Ja mach nur…“ nickte sie. Es klopfte an der Tür. „Guten Tag, ich suche Frau Meenen..“ kam von einem jungen Mann. „Das bin ich!“ stieß Martins Mutter aus. „Ich bin Ben Jäger, von der Kripo Autobahn. Es geht um die Geräusche in der Tiefgarage…“ erklärte der Mann und hob einen Ausweis hoch. „Ich habe die Geräusche gehört…Martin Meenen…“ stellte sich nun Martin vor. „Wo genau haben Sie die Geräusche in der Tiefgarage gehört?“ hakte Ben Jäger nach. „Ich kann es Ihnen zeigen…Mama…bis morgen...“ verabschiedete sich Martin und verließ mit dem Polizisten das Zimmer. Sie fuhren in die Tiefgarage und Martin zeigte wo die Geräusche zu hören waren. Ben lauschte, doch er konnte nichts hören. „Sind Sie sicher, dass Sie etwas gehört haben?“ hakte er nach. „Ja sicher. Es klang wie ein Klopfen, aber es war nicht rhythmisch aber es war hörbar. Ich kann es nicht einmal richtig beschreiben.“ erklärte Martin. Ben nickte und horchte, doch es kam nichts. „Ich höre nichts…“ stöhnte er. Die Hoffnung in ihm erstarb. „Da!! Da ist es wieder!!“ stieß Martin plötzlich aus, als Ben ein paar Schritte weg gegangen war. Sofort kam er wieder zurück und tatsächlich hörte er ein schwaches Klopfen. „SEMIR?!“ rief Ben. Das Klopfen hörte auf. „SEMIR?!“ wiederholte Ben. Es klopfte erneut. „Wo bist du?“ hakte Ben nach und wartete auf die Antwort. Doch diesmal blieb es aus. „Hören Sie…holen Sie Hilfe! Das was Sie als Geist bezeichnen könnte mein Kollege sein und ich hoffe sehr, dass er noch lebt und kein Geist ist!“ stieß Ben aus und schickte Martin Meenen nach oben. Er selbst griff zum Handy. „Chefin! Ich glaub ich habe Semir gefunden! In der Tiefgarage des Krankenhauses! Ich brauche Hilfe hier! Ich brauche einen Suchhund!“ stieß er hektisch aus. „Geht es ihm gut?“ kam sofort die Frage von Kim. „Das weiß ich nicht! Ich höre ein Klopfen in der Tiefgarage. Das ist seit zwei Tagen und ich habe die Hoffnung, dass es Semir ist! Aber ich sehe ihn nicht!“ erklärte Ben etwas umständlich.

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  • Semir hörte Bens Stimme. Erleichterung machte sich breit. Endlich….man hatte ihn gefunden. Er wollte noch einmal seine Beine heben und Ben zeigen wo er war, aber seine Kraft ließ nach. Doch dann hörte er Hundegebell. Es klang hektisch und irgendwie fordernd. Es war sehr nahe bei ihm. Die Kälte spürte er schon nicht mehr. Der Hunger und der Durst waren erträglich. Er wollte nur raus hier. Mit der letzten Kraft, die er mobilisieren konnte, hob er die Beine. Es war ein Kraftakt, den er kaum noch stemmen konnte, doch der Wille war stärker. Wieder stieß er mit den Beinen gegen die Wand und wieder ging der Schmerz den er dabei spürte durch Mark und Bein. Schweiß trat ihm aus allen Poren. Er hörte etwas surren, was war das? Es hörte sich an wie ein Motor, wie eine Bohrmaschine. Und plötzlich wurde es hell. „Okay…okay…wir haben dich. Wir holen dich gleich raus. Bleib ruhig liegen…“ kam von Ben. Semir schloss die Augen. Jemand leuchtete mit einer Taschenlampe in die Augen. Eine Hand fasste ihn an und er zuckte zusammen. „Okay, ich bin es. Ich hab dich gefunden. Bleib ruhig liegen. Ich werde dich erst einmal von den Fesseln befreien.“ gab Ben von sich. Semir zitterte am ganzen Körper. Nicht nur vor Kälte, sondern auch vor Anstrengung. Er spürte wie sein Freund ihm die Fesseln abnahm. Dann wurde er rausgezogen. Er stöhnte auf als sein Bein angepackt wurde. Noch trug er den Knebel, den Ben nicht sofort lösen konnte. „Vorsicht! Vorsicht!“ hörte er eine fremde Stimme. Dann war er endlich aus diesem verdammten Loch raus. Das nächste was er sah, war ein deutscher Schäferhund, der ihr irgendwie stolz ansah. Der Hund saß direkt an der Luke aus der er gezogen wurde und bekam von seinem Herrchen das lobende Klopfen auf die Brust. Erst jetzt sah Semir wo er sich befunden hatte. In einem dieser Luftschächte einer Tiefgarage. Deswegen hatte er Autos gehört. Und er dachte, er liegt in irgendeinem Haus an der Straße. „Okay, ich nehme Ihnen jetzt erst einmal das Pflaster ab. Es könnte etwas wehtun, weil es mit den Haaren verklebt ist…“ mahnte ihn ein Arzt. Semir nickte nur. Er spürte die die Schere vorsichtig an seinem Hals vorbei glitt und nach unendlich erscheinenden Minuten war er vom Pflaster befreit. „Danke…“ kam heiser von Semir. „Durst…“ hängte er an. Er zitterte und klapperte mit den Zähnen. „Er muss sofort zurück auf die Station. Der Gips am Bein muss erneuert werden, aber er muss vor allem gewärmt werden! Er hat nur noch eine Körpertemperatur von 33°C.“ mahnte der Arzt. Martin Meenen, der immer noch vor Ort war, holte aus seinem Auto die Schockdecke und legte sie dem zitternden Semir um. „Danke…“ meinte der Arzt und versorgte Semir weiter. Mittlerweile war auch die Bahre da, auf die Semir gelegt wurde. „Mir ist kalt...“ sagte er mit zittriger Stimme. Seine Aussprache war sehr langsam.

    Kim Krüger saß wie auf Kohlen im Auto. Sie wollte Andrea direkt abholen um dann zu Semir zu fahren, sofern er es war. Endlich klingelte ihr Handy. „Er ist es…“ gab Ben durch und in diesen Worten steckte all die Erlösung der letzten zwei Tage. „Ich hole Andrea ab und komme dann mit ihr ins Krankenhaus!“ gab Kim ebenfalls erleichtert von sich. „Ist er verletzt?“ hakte sie nach. „Er ist stark unterkühlt und sein Gips am Bein muss erneuter werden, da er sich diesen zertrümmert hatte. Er wird weiterhin ausfallen und vielleicht länger als eigentlich gedacht. Aber ich bin froh, dass er wieder da ist.“ gab Ben zur Antwort. „Verstanden…“ meinte Kim nur und hielt wenig später vor Andreas Haustür. Sie klingelte und es dauerte keine Sekunde bis Andrea geöffnet hatte. „Habt ihr ihn gefunden?“ fragte sie besorgt. „Ja…es geht ihm den Umständen gut. Wir fahren ins Krankenhaus.“ lächelte Kim. Andrea nahm sich eine Jacke und sah noch kurz zu Susanne. „Ich bleib bei den Kindern.“ versprach ihre Freundin. „Danke…“ stieß Andrea aus und schon rannte sie zum Wagen von Kim. Diese setzte sich ans Lenkrad und fuhr in einem gemächlichen Tempo zum Krankenhaus. Für Andrea schien der Weg unendlich zu sein. Nach einer für ihr zur Unendlichkeit gewordenen viertel Stunde kamen sie endlich an. Andrea sprang aus dem Wagen und wollte nur zu ihrem Mann. Kim holte sie beim Fahrstuhl ein. „Nur keine Angst…er wird wieder.“ versprach sie. Andrea nickte. Sie konnte die Tränen des Glücks kaum zurück halten und sogar die Fahrt mit dem Aufzug dauerte ihr unendlich. Doch dann war sie auf der Station. Nichts hielt sie mehr. Sie stürmte den Gang entlang und wollte nur zu Semir. Dieser lag wieder in seinem Zimmer und wurde von den Schwestern in mehreren Decken gehüllt. Über einen Zugang erhielt er eine Salzwasserlösung, die ihn helfen sollte, auf normale Temperatur zu kommen. „Semir!“ stieß Andrea aus. „Mir geht es gut…“ kam leise von ihrem Mann.

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  • Ben stand auf und bot Andrea den Stuhl an Semirs Bett an. „Ich hab mir solche Sorgen gemacht…was ist denn passiert?“ wollte sie von ihm wissen. „Ich weiß es nicht mehr genau. Ich wurde betäubt und dann fand ich mich in diesem dunklen Loch wieder. Ich dachte ich wäre in irgendeinem Raum an der Straße, weil ich die Autos gehört habe, aber es war stockfinster.“ berichtete Semir. „Mein Held….geht es dir wirklich gut?“ hakte Andrea besorgt nach „Geht schon wieder. Werde gerade so richtig aufgewärmt. Essen bekomme ich auch gleich und getrunken hab ich auch.“ nickte Semir. Ben sah zu Boden. „Wir wissen immer noch nicht, was die Männer von Thomas wollten. Kann sein, dass es um die Bilder ging.“ mutmaßte er. Semir sah ihn an. „Ich weiß es nicht. Dieser Kerl hat mir nichts gesagt. Aber ich kann dir eine Beschreibung geben.“ Erklärte er. „Das brauchst du nicht. Die Männer, die das gemacht haben, sind tot. Sie hatten einen Zusammenstoß mit einer Straßenbahn.“ gab Ben zurück und brachte Semir auf den aktuellen Stand. „Ben…das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt!“ mahnte Andrea den Partner ihres Mannes. „Bist du noch nicht weiter im Fall?“ hakte Semir sofort nach. „Nein…das ist kein Thema für dich. Du wirst dich hier ausruhen und egal welchen Fall Ben bearbeitet! Du hast Sendepause!“ forderte Andrea ihren Mann auf. Semir nickte. „Wie geht es Thomas?“ wollte er wissen. „Mir geht es gut…ich bin froh, dass Sie auch wieder da sind.“ kam aus dem Hintergrund. „Das ist gut.“ gab er zu. Andrea fiel auf, dass er die Augen immer wieder schloss. „Ich glaub, wir sollten uns so langsam verabschieden, damit er schlafen kann.“ schlug sie den Umstehenden vor. „Ja….sehe ich auch so. Soll ich dich nach Hause bringen oder willst du heute Nacht hier bleiben?“ hakte Ben nach. Andrea sah Semir an. „Ich werde morgen wieder zu dir kommen, okay…schlaf gut.“ lächelte sie. Küsste ihren Mann auf die Stirn und verließ mit Ben den Raum. Kim stand ebenfalls auf. „Erholen Sie sich.“ lächelte sie ihrem Hauptkommissar zu und schloss die Tür von außen.

    Sie gingen zum Fahrstuhl und stiegen ein. „So Ben… Sie bringen Andrea nach Hause und dann kommen Sie zur PAST. Wir haben noch etwas zu tun!“ befahl sie. Ben sah sie irritiert an. „Was denn?“ hakte er nach. „Wir werden Berger verhaften. Der Wagen mit dem die Kerle Thomas Moor entführt haben, ist auf ihn zugelassen. Die Bilder wurden nach Aussage von Zeugen, in seinem Club gemacht. Das sind doch genügend Beweise.“ erklärte sie. Ben schüttelte den Kopf. „Er kann es den Toten in die Schuhe schieben. Chefin, wir brauchen handfeste Beweise. Wir dürfen keinen Fehler machen, wenn wir ihn wirklich für immer wegstecken wollen.“ sagte er. „Und woran haben Sie gedacht?“ hakte Kim nach. Ben dachte einen Augenblick nach. „Jasmin!“ stieß er aus. „Jasmin? Wer ist das?“ fragte Kim nun. „Meine Nachbarin. Sie arbeitet doch im „Black Dolores“ als Tänzerin. Ich könnte sie befragen…“ schlug Ben vor. Kim nickte nach einer kurzen Bedenkzeit. „Okay….und was soll sie uns sagen können?“ wollte sie wissen. „Das weiß ich nicht. Vielleicht weiß sie etwas von diesen Sachen. Ich meine Fragen kostet nichts und wenn sie nichts weiß, dann…dann machen wir eine Razzia…“ schlug Ben vor. Kim lächelte leicht. „Okay…versuchen Sie Ihr Glück. Bis morgen Abend haben Sie Zeit. Dann werden wir zuschlagen!“ legte sie fest. „Danke Chefin..“ strahlte Ben und fuhr nach Hause um Jasmin zu befragen. Als er zuhause ankam, sah er das Licht bei Jasmin brannte. Er lächelte leicht und schloss die Haustür auf. Dann klingelte er nur wenig später an der Tür seiner Nachbarin. Jasmin öffnete. „Oh, Ben….“ staunte sie. „Hallo Jasmin. Hast du mal ne Minute für mich?“ bat er sie. „Ja sicher…warte ich will nur eben Clara ins Bett bringen. Komm doch rein…“ lud sie ihn ein. Ben trat zögernd ein. „Ist Tarz…ich meine Jan nicht da?“ hakte er vorsichtig nach. Jasmin lachte auf. „Nein. Den hab ich gestern rausgeworfen. Der Arsch hat mich mit einer Arbeitskollegin betrogen und behauptet, ich wäre ihm zu prüde!“ fauchte sie. „Oh….dann bist du allein mit Clara?“ wollte er nun wissen. „Ja….allein.“ nickte sie. Ben begrüßte kurz ihre kleine Tochter und dann wurde sie von Jasmin ins Bett gebracht. Nur wenig später saßen beide im Wohnzimmer. „Also…was kann ich für dich tun?“ fragte Jasmin.

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  • Ben sah seine Nachbarin an. „Es geht um Tim Berger.“ fing er an. „Mein Chef? Was hat er denn getan, dass er deine Aufmerksamkeit erweckt hat?“ stellte sie lachend die Gegenfrage. „Er steht im Verdacht Menschen zu erpressen, die in „Black Dolores“ ihren Spaß suchen. Diese Männer sind verheiratet und haben Geld. Berger erpresst sie mit Bildern, die er von den Männern und den Mädchen während des Sex macht.“ gab Ben zu. Jasmins Lächeln verschwand und sie nickte. „Ich weiß…“ gab sie zu. „Du weißt? Was weißt du?“ hakte Ben sofort nach. „Laura kam vor ein paar Tagen zu mir. Sie ist meine Kollegin und Freundin und Tim hat ihr einen neuen Job angeboten, weil sie nicht so gut tanzen kann. Sie hat zugestimmt und hatte vorgestern ihren ersten Arbeitstag im neuen Job. Sie musste …. Nun ja…sie…“ erklärte Jasmin. „Sie musste mit reichen Männern ins Bett steigen?“ warf Ben ein. Jasmin nickte. „Ja….Gestern war es sehr schlimm. Sie weigerte sich und wurde von Tim brutal geschlagen. So heftig, dass sie heute nicht mehr zur Arbeit kam. Ich habe versucht mit ihr zu reden, aber sie wollte nicht. Sie sagte nur, wenn sie etwas verraten würde, dann müsse sie sterben.“ berichtete Jasmin. „Okay…wo wohnt sie?“ wollte Ben nun wissen. Jasmin sah ihn an. „Was willst du von ihr?“ fragte sie. „Sie ist eine Zeugin und sie muss geschützt werden. Tim Berger ist ein Verbrecher und er wird immer weitermachen, wenn wir ihn nicht stoppen.“ erklärte Ben. „Wenn du Berger verhaftest, dann nimmst du mir meine Grundexistenz. Wie soll ich für mich und Clara etwas finden? Ich bin Tänzerin und ich kann nichts anderes!“ begehrte sie auf. „Ich kann darauf keine Rücksicht nehmen. Es tut mir Leid, aber ich werde dir helfen, etwas Anderes zu finden. Denk an Clara, was willst du ihr erzählen, wenn sie größer ist und dich fragt, was du arbeitest? Soll sie erst später erkennen was ihre Mutter macht?“ versuchte Ben sie zu überreden. Jasmin sah ihn an und nickte dann. „Okay….ich verstehe…tu was du nicht lassen kannst.“

    Ben fuhr zu der Anschrift die Jasmin ihm genannt hatte. Er suchte das entsprechende Haus und sah an der Hauswand hoch. In der zweiten Etage sollte Laura Schmidt wohnen. Ben klingelte und nur wenig später ertönte das Signal. Er ging die Treppen hoch und sah eine junge blonde Frau an der Tür. Sie hatte ein blaues Auge und mehrere Hämatome an den Handgelenken. „Hallo…ich bin Ben Jäger…“ stellte er sich vor. Laura nickte. „Jasmin hat mich angerufen. Kommen Sie rein und ich sage Ihnen schon jetzt. Ich sage aus!“ kam entschlossen von ihr. Ben trat ein und hörte der jungen Frau zu. Als sie endete nickte er. „Wenn Sie vor Gericht gegen ihn aussagen, dann verspreche ich Ihnen, können Sie ein neues Leben beginnen. Ohne Angst vor irgendwelchen Schlägen.“ versprach er. Laura nickte. „Das werde ich….“ entschloss sie sich. „Ziehen Sie sich etwas an? Ich werde Sie direkt mitnehmen. Nicht das Berger seine Schläger zu Ihnen schickt.“ bot er an. „Wo soll ich denn hin? Ich meine…ich kann nicht zu Jasmin, denn ich will weder sie noch die kleine Clara gefährden… und sonst hab ich keine Freunde.“ gab sie von sich. „Da finden wir etwas…“ versprach Ben. Er wartete auf Laura, die ihre Sachen packte. Nur wenig später stand sie mit einem großen Koffer in der Tür. „Wir können…“ sagte sie und Ben nahm ihr den Koffer ab. Sie fuhren zur PAST wo Kim Krüger auf sie wartete. „Frau Krüger…wir haben eine Kronzeugin. Das ist Laura Schmidt. Sie ist eine der Frauen, die in Bergers Nachtclub tanzt.“ stellte er vor. „Kim Krüger…“ gab Kim zurück und reichte der jungen nervösen Frau die Hand. „Was wissen Sie?“ wollte sie von ihr wissen. Laura setzte sich und erzählte alles, was sie über die Geschäfte von Tim Berger wusste. Als sie fertig war lehnte Kim sich zufrieden zurück. „Ich denke es ist genau der richtige Zeitpunkt um Berger mal einen Besuch abzustatten.“ lächelte sie und griff zum Telefon. Nur wenig später klopfte es an der Tür und Dieter trat ein. „Das SEK ist da!“ verkündete er. Kim und Ben verließen das Büro mit schnellen Schritten. Nur wenige Minuten später standen sie vor dem „Black Dolores“ wo es bereits heiß herging. Das SEK stürmte in den Nachtclub und schrien laut „POLIZEI!“ Dann verteilten sie sich in dem ganzen Raum. Kim trat anschließend ein. „Das ist eine Razzia! Wir werden nun von allen Personen die Identität feststellen! Bitte bleiben Sie auf Ihren Plätzen und behindern Sie uns nicht bei unserer Arbeit!“ sagte sie laut und vernehmlich. „Was zu Teufel soll das hier?!“ fauchte Tim Berger, der nun aus seinem Büro kam. „Herr Berger, schön dass Sie auch hier sind…“ lächelte Kim freundlich. „Ich verlange eine Erklärung!“ forderte der Clubbesitzer. „Möchten Sie diese hier vor allen Gästen erhalten, oder lieber in Ihrem Büro?“ fragte sie. Tim Berger schnaubte wie ein wildes Nilpferd. „In meinem Büro!“ knurrte er dann und ging vor. Kim und Ben folgten ihm, während die Kollegen die Personalien aller Anwesenden festhielten.

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  • Tim Berger bat den Polizisten einen Sitzplatz an, welchen diese ablehnten. „Wir stehen lieber!“ gab Ben Jäger von sich. „Was wollen Sie von mir? Ich habe nichts Unrechtes getan!“ knurrte Berger. „Nun, das sehen wir anders. Vor ungefähr zwei Tagen wurde ein gewisser Thomas Moor aus der Klinik St Marien entführt. Zuvor wurde mein Kollege, der ebenfalls auf dem Zimmer lag, betäubt und in einem Lüftungsschacht gesperrt. Die Herren waren Bastian Hauff und Mark Baumann. Das sind Ihre Bodyguards oder wie nennen Sie sie?“ wollte Ben wissen. „Hauf und Baumann, sind schon seit einiger Zeit nicht mehr bei mir angestellt.“ behauptete Berger. „Wie kommen die dann in den Besitz Ihres Wagens?“ wollte Kim nun wissen. „Das weiß ich nicht. Vielleicht hat einer der Nutten ihn weiter gegeben.“ antwortete Berger. „Herr Berger, Sie werden uns begleiten müssen. Nach Zeugenaussagen haben Sie Bilder von diversen Personen während dem Geschlechtsakt mit Ihren Prostituierten gemacht um die Personen zu erpressen.“ erklärte Ben nun. Tim Berger grinste. „Bitte was? Mein Club läuft sehr gut, warum sollte ich so etwas tun?“ hakte er nach. „Um an Geld zu kommen. Herr Berger, Sie sind doch nicht von gestern. Sie wissen genau welche Klientel sich hier bei Ihnen herumtreibt, da kann man schon so den einen oder anderen Euro nebenher machen. Sie werden uns jetzt begleiten!“ legte Kim fest. „Ich werde erst meinen Anwalt anrufen!“ fauchte Tim Berger. Ben nickte. „Wenn Sie Herrn Jansen anrufen möchten, der wird ebenfalls auf die Wache zum Verhör gebracht, da wir vermuten, dass er ebenfalls mitgewirkt hat. Bitte machen Sie keine Schwierigkeiten.“ bat Kim nun. Tim Berger nickte und folgte den Beiden ohne Gegenwehr.

    Reiner Jansen staunte nicht schlecht, als es an der Tür klingelte. Um diese Zeit hatte er eigentlich keinen Besuch mehr erwartet. Er öffnete die Tür und sah in das Gesicht eines hochgewachsenen Polizisten. „Bonrath, Autobahnpolizei. Herr Jansen, Sie müssen uns bitte auf das Revier begleiten.“ erklärte er und hob ein Stück Papier hoch. Jansen griff danach und las es. „Ein Haftbefehl? Was soll ich denn getan haben?“ hakte der Anwalt und Steuerberater nach. „Sie stehen im Verdacht Beihilfe zu Erpressungen geleistet zu haben.“ erklärte der Polizist. „Bitte was? Ich weiß nicht von was Sie sprechen!“ behauptete Jansen. „Das werden Ihnen die Kollegen auf der Dienststelle erklären. Bitte kommen Sie.“ forderte Bonrath ihn erneut auf. „Das ist doch….“ grummelte Jansen und nahm seine Jacke und den Schlüssel. Nur wenig später war er auf dem Revier und wurde in einen der Verhörräume gebracht. Dort wartete bereits Ben Jäger, der damals seine Anzeige wegen dem gestohlenen Koffer aufgenommen hatte. „Herr Jansen…schön dass Sie meiner Einladung gefolgt sind.“ Lächelte er freundlich. „Was zum Teufel soll das? Der Herr, der mich abgeholt hat, sagte etwas von Erpressung!“ fauchte Jansen sofort los. „Ja….stimmt.“ grinste Ben. „Wir haben Ihren Koffer wiedergefunden. Dafür starb ein junger Mann, den man den Schädel eingetreten hat. Der Junge wurde brutal ermordet!“ gab Ben Jäger von sich. Jansen schluckte. „Damit hab ich nichts zu tun!“ behauptete er. „Nun, wir haben jemanden, der etwas anderes behauptet. Tim Berger, ich denke der Name sagt Ihnen etwas oder?“ hakte Ben nach. „Ja…das ist mein Mandant in Sachen Steuern, aber….wie kann er so etwas behaupten? Ich … ich habe den Koffer bei ihm abgeholt und…ich wusste nicht was im Koffer war! Ich schwöre! Ich habe nichts damit zu tun!“ begehrte Jansen auf. „Ich werde nichts mehr dazu sagen!“ hängte er an und verschränkte seine Arme vor der Brust.

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  • Kim sah Berger an. „Sie behaupten, also das Jansen die Erpressung mit Hauff und Baumann gemeinsam geplant haben? Hatten Sie denn Ihr Etablissement dafür zur Verfügung gestellt?“ wollte sie von ihm wissen. „Nein…natürlich nicht. Ich habe 55 Mädchen die für mich arbeiten, da kann ich doch nicht jede im Auge behalten. Sagen Sie mir welches Mädchen es war und ich feuere sie!“ behauptete er. Kim lächelte leicht. „Herr Berger, wir kennen Ihren Ruf. Sie gelten als skrupellos. Ihre Männer haben nicht nur den jungen Moor aus dem Krankenhaus entführt, sondern unseren Kollegen, der schwer verletzt war, in einem Lüftungsschacht gelegt. Gefesselt und geknebelt! Und sie haben einen Mann namens Thorsten Hegerbach brutal totgeschlagen. Sind das auch Sachen, von denen Sie nichts wissen? Haben Sie diese Männer nicht bezahlt?“ hakte Kim mit scharfem Ton nach. Berger schwieg. Es klopfte an der Tür. „Ja!“ forderte Kim zum Eintreten ein. Ben steckte seinen Kopf hinein und grinste. „Wir haben einen Kronzeugen…“ verkündete er. Tim Berger sprang auf. „Dieser verdammte Mistkerl!! Der lügt! Er will mir alles in die Schuhe schieben!“ schrie er verzweifelt.


    „Ich habe nichts mit der Erpressung zu tun und Nadja auch nicht!“ hängte er an. „Nadja? Ist das das Mädchen, welches bei der Erpressung mitwirkte? Ist sie das Mädchen mit denen die Männer den Sex hatten? Wen haben Sie schon erpresst? Wie lange ging es schon?“ wollte Kim wissen. Ben trat vollständig ein und schloss die Tür. „Tim Berger hat vor einigen Monaten schon drei Männer erpresst. Das Geld liegt auf einem Schweizer Nummernkonto, welches ich schon direkt von den Kollegen gesperrt lassen habe.“ erklärte er. Kim sah Berger an. „Damit sind Sie ja wohl so gut wie überführt…“ grinste sie. „Das ist nicht nur auf meinem Mist gewachsen. Diese Typen…die genügend Geld haben, sind alles Mandanten von Jansen. Er hat mir die Namen zugespielt und ich habe dann Freundschaft zu Reiff entwickelt. Er hat seine reichen Freunde mitgebracht. Es war alles so einfach…Ich habe alle Zimmer der Mädchen mit Kameras gespickt, damit ich auf jeden Fall Material bekommen. Jansen hat mich beraten, was die Summen angeht. Er kannte ja die Vermögensverhältnisse und konnte genau sagen, welche Summen die feinen Herren locker machen konnten ohne das es auffiel.“ gab Berger nun zu. Kim sah zu Ben und lächelte leicht. „Fein, dann werde ich Herrn Jansen jetzt mal von dieser Aussage in Kenntnis setzen. Vielleicht bricht er dann auch sein Schweigen.“ erklärte er. Berger sah ihn an. „Was soll das heißen?“ fragte er, doch gleichzeitig ahnte er die Antwort schon. „Er hat Ihnen nichts gesagt! Das war eine Falle!“ stieß er aus. Kim nickte. „Ein Blitzmerker!“ stellte sie zufrieden fest.

    Der nächste Morgen kam. Semir hatte sich von seinem unfreiwilligen Aufenthalt in dem Lüftungsschacht erholt und sah nun schon wieder wesentlich besser aus. Der Gips am Bein wurde erneuert und er konnte sich erholen. Thomas Moor sah ihn immer wieder an. „Es tut mir Leid, dass Sie wegen mir in eine solche Gefahr geraten sind. Ich weiß das ich wegen den Diebstählen sicher bestraft werde, aber…es trifft mich immer noch besser, als Thorsten. Er starb aus so niedrigen Gründen. Einfach nur Geldgier. Dabei wollte er doch nur etwas von dem großen Kuchen abhaben.“ sagte er leise. „Schon gut, Thomas. Ich habe es überlebt und werde nun einfach hier liegen bis ich nach Hause darf. Und was deine Strafe angeht. Wenn du dich als Zeuge zur Verfügung stellst und geständig bist, dann wird die Strafe gering ausfallen. Ich werde ein gutes Wort für dich einlegen. Aber du musst mir versprechen, eine Ausbildung zu machen und einen anständigen Job zu suchen. Keine Diebstähle mehr!“ mahnte er. Thomas lächelte leicht. „Das verspreche ich. Ab sofort ist Schluss damit.“ versprach er. Es klopfte. Thomas und Semir sahen zur Tür. Ein junger Mann trat ein, der Semir völlig unbekannt war. „Hi Thomas…“ begrüßte der junge Mann den Bettnachbarn. „Philipp…schön dass du mich besuchst!“ strahlte Thomas. „Gern…ich bin aber nur auf dem Sprung. Meine Mutter liegt nur eine Station über dir. Es geht mit ihr zu Ende.“ gab der Besucher traurig von sich. Thomas sah seinen Freund traurig an. „Das tut mir Leid, aber sieh es mal für sie. Wenn sie jetzt die Augen schließt, dann hat sie wenigstens keine Schmerzen mehr.“ versuchte er ihn zu trösten. Thomas nickte. „Ich wusste ja schon, dass dieser Tag kommen wird. Nur keine Sorge….ich werde nicht daran zerbrechen. Ich wünsche mir nur, dass sie erlöst wird. Die letzten Tage waren grausam…“ berichtete Thomas. Es klopfte erneut. Diesmal kam Ben rein und begrüßte die Runde.

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    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • „Guten Morgen, Partner. Der Fall ist erledigt. Berger und Jansen sitzen hinter Gitter und müssen sich wegen diverser Delikte unter anderem Anstiftung zum Mord, Erpressung und so weiter…verantworten.“ berichtete Ben. „Hat Berger die Erpressung zugegeben?“ wollte Semir wissen „Nicht direkt, aber nachdem ich ihm sagte, dass Jansen reden wollte, hat er ausgepackt.“ erklärte Ben. Semir grinste. „Aber das stimmt nicht oder?“ hakte er nach. „Nein….aber der Trick wirkt immer wieder. Wie geht es dir?“ stellte Ben nun die Gegenfrage. „Danke so weit geht es mir gut. Ich habe den Ausflug gut überstanden. Ich will eigentlich nur nach Hause und mich dort auf meine Couch legen, mich von meinen drei wundervollen Damen pflegen lassen und nichts vom Dienst wissen.“ gab Semir zu. Ben sah ihn an. „Bist du sicher, dass du dir nicht noch etwas zugezogen hast?“ hakte er nach. „Nein, wieso denn?“ kam etwa irritiert von Semir. „Weil du eben sagtest, du willst keinen Dienst machen. Das ist krank…das ist nicht der Semir, den ich kenne…“ lachte Ben. „Ich bin ja auch verletzt. Und ich brauche Pflege…“ behauptete sein Partner. Die Tür ging zum dritten Mal auf. Diesmal traten Andrea, Ayda und Lilly in den Raum. „PAPA!!“ begrüßten die Kinder ihren Vater. „Hast du noch schlimme Schmerzen…?“ wollte Ayda wissen. „Nein mein Schatz…es geht schon wieder sehr gut.“ behauptete Semir. Philipp Reiff verließ das Zimmer um sich von seiner Mutter ein letztes Mal zu verabschieden und auch Ben, Andrea und die Kinder mussten wieder gehen. „Ich bin heute Abend noch mal bei dir. Brauchst du irgendwas?“ wollte Andrea von ihrem Mann wissen. „Ich brauche nur dich…“ säuselte Semir und küsste sie. Ben verdrehte die Augen.


    Nach guten zweieinhalb Wochen wurde Semir entlassen. Thomas war bereits vorher raus und durfte aufgrund dass er eine feste Wohnadresse hatte, bis zur Verhandlung gegen ihn auf freiem Fuß bleiben. Das Urteil für ihn lautete eineinhalb Jahre auf Bewährung mit der Auflage sich an einen Bewährungshelfer zu wenden, der mit ihm die Zukunft regelt. Semir selbst musste noch zwei weitere Wochen zuhause bleiben, wo er sich von Andrea verwöhnen ließ und fuhr dann zu einer dreiwöchigen REHA. Braungebrannt und gut erholt trat er danach seinen Dienst an. „Die Verhandlung gegen Berger und Jansen findet in zwei Monaten statt. Ich denke mal, die Karriere als Steuerberater ist nun zu Ende und Berger wird sicher auch kein Bordell mehr leiten, wenn er raus kommt.“ erklärte Ben, als Semir ihn bat ihn auf den laufenden Stand zu bringen. „Okay, und welchen Fall haben wir jetzt?“ hakte Semir nach. Er war wild auf seinen neuen Einsatz. „Streife fahren?“ schlug Ben vor. Semir nickte begeistert. „Endlich wieder Autobahn…“ strahlte er. Ben sah ihn an. „Du kannst es kaum erwarten oder? Aber ich werde fahren.“ legte er fest. Semir dachte kurz nach und nickte dann. „Ja, mach das…dann bleibt mein Wagen länger heile.“ grinste er und verließ mit Ben die PAST. Nur wenig später waren sie unterwegs und fuhren direkt in das nächste Abenteuer.

    Ende

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

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