Auf Verrat steht die Todesstrafe

  • Kim Krüger sah ihre beiden Beamten an. „Wir haben jetzt schon 15 Fahrzeuge die spurlos verschwunden sind. Fahrzeuge die wirklich erste Klasse waren. Alle auf dem neuesten technischen Stand. Und was haben wir? Nichts! Absolut gar nichts! Sie sind seit einer Woche dabei und haben nicht eine Spur!“ fauchte Kim wütend. Semir und Alex sahen sich an. „Das ist nicht alles so einfach. Wir vermuten, dass die Nobelkarossen fachmännisch zerlegt und dann ins Ausland, vermutlich Polen, verschoben werden. Wir vermuten auch dass man dort die Fahrzeuge wieder zusammensetzt und dann als Reimport nach Deutschland oder nach England verkauft.“ erklärte Alex sachlich. Kim nickte nachdenklich. „Also vermuten Sie eine organisierte Bande dahinter?“ wollte sie wissen. Die beiden Hauptkommissare nickten. „Und was noch?“ kam nun die Frage, doch darauf wussten weder Semir noch Alex eine Antwort. Kim stöhnte auf. „Haben Sie keinen Verdächtigen?“ hakte sie nach. „Leider nein. Wir haben die Besitzer überprüft und auch die Händler wo die Fahrzeuge gekauft wurden. Nichts. Die Diebe schlagen immer an einem andern Parkplatz zu. Das einzige was überein stimmt ist das es an den Autobahnen passiert. Wir sind gerade dabei die Aussagen der Geschädigten zu prüfen, bisher ohne Erfolg. Alle Besitzer sagen aus, den Wagen nicht mit dem Schlüssel sondern mit der Fernbedienung verschlossen zu haben. Die Wegfahrsperren waren für die Diebe jedenfalls kein Hindernis.“ berichtete Semir weiter. Kim nickte ohne etwas zu sagen. „Wir haben drei BMWs, einen Porsche, zwei Mercedes, fünf Audis, zwei VWs und drei Ford.“ zählte Alex auf. „Wenn die Fahrzeuge tatsächlich als Reimport wieder nach Deutschand kommen, dann müsste es doch nachvollziehbar sein. Die Fahrgestellnummer, Motornummer oder sonst was.“ warf Kim ein. Semir nickte. „Wenn sie nach Deutschland eingeführt werden, sicher. Aber da haben die Diebe scheinbar auch Methoden, damit sie nicht auffallen. Welche oder wie ist uns leider nicht bekannt. Und diese Branche ist ja nicht so einfach zu knacken.“ kam von Semir. „Zumindest nicht auf dem normalen Dienstweg.“ warf Alex ein. Kim sah ihn an. „Was meinen Sie damit?“ hakte sie sofort nach. „Die Autodiebe werden sicher keinen etwas freiwillig erzählen und die Händler werden sich bestimmt nicht outen. Wir müssten uns in die Bande einschleusen um Erfolge zu bekommen…“ erklärte Alex. Kim sah Semir an. „Sind Sie auch der Meinung?“ wollte sie von dem erfahrenen Mann wissen. „Nein, ich denke wir sollten erst noch andere Möglichkeiten versuchen.“ lehnte er den Undercover-Einsatz ab. Kim nickte. „Okay…. dann strengen Sie sich bitte an und informieren Sie mich über die Ermittlungsarbeiten bitte regelmäßig ohne dass ich Sie in mein Büro zitieren muss.“ lächelte Kim. Alex nickte und gemeinsam mit Semir verließen sie das Büro.


    „Warum lehnst du ab?“ wollte Alex wissen, als sie im Büro waren. „Weil wir noch gar nichts haben. Alex, du kannst dich doch nicht in so ein Abenteuer werfen. Ich weiß wie so etwas ausgehen kann.“ gab Semir zu bedenken. „Ja sicher. Ich weiß auch dass es gefährlich ist, aber ich war schon mehrfach undercover und ich kann die Risiken abschätzen.“ stellte Alex richtig. Semir nickte. „Ich weiß…und ich traue dir das auch zu. Und vielleicht hast du auch Recht. Wir haben die einschlägig Vorbestraften bereits verhört und alle haben Angst vor dem Big Boss von dem niemand etwas weiß oder etwas sagen will.“ ließ Semir die Ergebnisse Revue passieren. „Ja und drei von denen haben wir nicht angetroffen. Vielleicht wissen die mehr. Und deshalb würde ich sagen, wir werden uns zunächst Frank Westerholtz vornehmen.“ nickte Alex. Semir war einverstanden. Gemeinsam verließen sie die PAST und erreichten eine halbe Stunde später die Meldeadresse des vorbestraften Westerholtz. Alex drückte die Klingel. Die Tür wurde aufgerissen. „Was ist?“ wollte eine ungepflegte Frau, Ende 30 unfreundlich wissen. „Gerkhan, Kripo Autobahn. Das ist mein Kollege Brandt. Wir suchen Frank Westerholtz.“ erklärte Semir und hielt ihr den Ausweis vor die Nase. Sie zuckte zurück und sah die Männer an. „Wenn Sie ihn finden, dann können Sie ihn behalten! Sagen Sie ihm dass er sich hier nie wieder blicken lassen soll!“ fauchte die Frau und schlug die Tür zu. Semir sah Alex verwundert an. Dieser klingelte erneut und wieder ging die Tür auf. „Was soll das? Willst du eins auf den Deckel oder was?“ fauchte die Frau wütend. „AUSWEIS!“ forderte Alex mit scharfer Stimme und Semir sah ihn erstaunt an. „Warum? Ich habe nichts gemacht.“ kam nun etwas kleinlauter von der Frau. „Wo ist Frank Westerholtz?“ hakte Alex nach und überprüfte den Ausweis der Frau. „Frau Wenzel, Sie sind ja wohl seine Freundin und Westerholtz ist hier gemeldet, also…wo ist er?“ wiederholte er die Frage. „Ja sicher….und Freundin? Das dachte ich bis vor drei Stunden auch aber dieses Schwein hat nichts anders zu tun, als mich zu betrügen!“ fauchte sie wütend. Semir sah Alex kurz an. „Dürfen wir uns davon überzeugen, dass Sie allein sind?“ wollte er nun wissen. „Ja sicher….kommen Sie nur rein.“ stimmte die Frau nun zu. Sie gab die Tür frei.

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  • Semir und Alex betraten die Wohnung und Semir sah sich angewidert um. Die Wohnung stand nur so vor Dreck. Überall lagen Müll, Pizzakartons und leere Flaschen herum. Sauberkeit schien für diese Frau ein Fremdwort zu sein. Doch Frank Westerholtz war nicht in der Wohnung. „Können Sie sich vorstellen wo Frank zu finden ist?“ wollte Semir wissen als er fertig war. „Nein…keine Ahnung, vielleicht bei seinem Flittchen, dieser Leonie Franke.“ fauchte sie. „Kennen Sie die Adresse der Dame?“ hakte Alex nach. „Nein, denn sonst hätte ich dieser Nutte schon das Gesicht zerfetzt!“ fauchte sie. „Was wollen Sie denn überhaupt von ihm? Hat er was angestellt?“ hakte sie nun neugierig nach. „Das wollen wir heraus finden.“ erklärte Semir nur. „Na mir egal. Er soll nur nicht zu mir zurück kommen. Darf ich jetzt wieder allein sein, bitte?“ fragte sie gepresst. Semir nickte. Er und Alex verließen das Haus und fuhren zum nächsten Verdächtigen. Es war Thomas Hartfeld, 32 Jahre alt und davon hatte er mehr Jahre im Knast verbracht als auf freiem Fuß. „Was wollen Sie hier Gerkhan?“ wollte er von Semir wissen und dieser sah ihm an, dass er sehr krank war. „Wir hätten ein paar Fragen an Sie…Herr Hartfeld.“ erklärte Semir. Thomas Hartfeld nickte. „Dann los…“ meinte er nur mit schleppender Stimme. Auch diese Wohnung sah nicht besonders aufgeräumt aus. „Entschuldigen Sie die Unordnung hier…ich hatte gestern ein paar Freunde bei mir und wir haben gefeiert. Was wollen Sie?“ fragte er. „Wir haben derzeit einen Fall von Autodiebstahl. Nobelkarossen. Sie werden wie am Fließband gestohlen und tauchen nicht wieder auf.“ gab Alex nun von sich. Thomas Hartfeld nickte. „Ich verstehe…ich bin einschlägig vorbestraft und werde natürlich direkt verdächtigt.“ sagte er leise und ließ sich auf die Couch fallen. Dann sah er die Polizisten an. „Ich klaue keine Autos. Meine Tage auf dieser Welt sind gezählt. Und die will ich sicher nicht im Knast erleben.“ sagte er leise.


    Alex setzte sich neben ihn. „Warum?“ wollte er wissen. Thomas Hartfeld lachte leise und verächtlich. „Der Staat ist daran schuld. Bei meinem letzten Aufenthalt im Gefängnis wurde ich von einem der Häftlinge vergewaltigt. Schon das war kein Vergnügen, aber ich war der Neue…Frischfleisch und da darf jeder mal rüber rutschen. Der Kerl war dran und hat es sichtlich genossen. Wenig später wurde bei mir ein Test gemacht. Er hatte AIDS und nun habe ich es. Ich bin bereits im letzten Stadium und ich nehme schon jetzt starke Medikamente.“ gab er zu verstehen. „Das tut mir leid für Sie…“ kam ehrlich von Semir. „Aber Sie müssten uns trotzdem ein paar Fragen beantworten.“ hängte er an. Thomas Hartfeld nickte. „Ja sicher…fragen Sie nur.“ „Wo waren Sie in der Nacht vom 26. auf den 27. Juni?“ fing Semir an. Thomas sah ihn an. „Im Krankenhaus. Ich muss regelmäßig zur Dialyse und die hat an diesem Tag stattgefunden. Die Schwestern und Ärzte können das bestätigen.“ kam von Thomas. „Okay, haben Sie denn noch Kontakte in die Szene?“ fragte Alex weiter. „Ich kenne den einen oder anderen noch. Welche Fahrzeuge wurden denn geklaut?“ wollte Thomas nun wissen. „Wir haben 15 Luxuskarossen. Darunter sind vor allem die beliebtesten Marken. Audi, VW, Mercedes, BMW, Porsche…“ zählte Alex auf. „Dann wird es wirklich schwierig. Die Jungs die ich kenne, sind ihrer Marke treu. Die klauen nur Mercedes, oder nur BMW, aber nicht so ein Mischmasch.“ überlegte Thomas. „Haben Sie damals nicht auch einen Boss gehabt?“ wollte Semir nun wissen. Thomas Hartfeld nickte. „Das ist kein Geheimnis. Max ist ein ganz großer im Geschäft. Bisher konnte man es ihm nur nicht nachweisen.“ antwortete er. „Sie meinen Max Kilian?“ fragte Alex weiter. Thomas sah ihn an. „Genau…Max hat die Autos verschoben und das Geld dann aufgeteilt.“ nickte er. „Wo finden wir ihn?“ hakte Semir nach. Thomas zog die Schultern hoch. „Das weiß ich nicht. Seit ich raus bin, habe ich keinen Kontakt mehr mit ihm. Aber ich denke nicht, dass Max in der Sache hängt. Das dürfte dann der große Unbekannte sein. Der vor dem alle Angst haben.“ gab Hartfeld von sich.

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  • Nur wenig später waren Semir und Alex wieder auf der Straße. „Susanne, kannst du mir mal die Adresse von Max Kilian heraussuchen?“ bat Semir. „Moment…“ kam von Susanne. „Wieso ist Kilian nicht auf unserer Liste, wenn er doch so groß im Geschäft ist?“ wollte Alex wissen. „Weil man Kilian bisher nichts in der Branche nachweisen konnte. Er ist mehr im Rotlichtbereich tätig. Hat mehrere Nachtclubs und einige Nutten laufen.“ erklärte Semir. „Ah und wieso kennst du ihn?“ hakte Alex nach. Semir grinste leicht. „Ich habe ihm mal das Leben schwer gemacht.“ gab er zu. „Semir! Max Kilian wohnt in Düsseldorf, Rheinauallee 48“ gab Susanne durch. „Danke Susanne. Wir sind auf den Weg zu ihm.“ antwortete Semir und fuhr auf die Autobahn. „Wie hast du ihm denn das Leben schwer gemacht?“ wollte Alex während der Fahrt wissen. „Nun, ich habe ihn mal erwischt wie er auf einem Vergnügungsschiff Mädchen zur Prostitution zwang. Ich war damals vom LKA angeheuert worden, mich einzuschleusen. Er hatte sich eine Nichte von meinem Kollegen ausgesucht. Ein fataler Fehler. Kilian wanderte vier Jahre in den Knast und ist nicht gut auf mich zu sprechen.“ erzählte Semir. Alex nickte nachdenklich. „Und jetzt willst du ihn noch mal vernehmen?“ fragte er weiter. „Ja sicher. Ich habe keine Angst.“ nickte Semir. „Und was willst du ihn fragen?“ hakte Alex nach. Semir sah ihn kurz an. „Wie meinst du das?“ wollte er nun wissen. „Wir haben einen der Verdächtigen vernommen, der wirft einen Namen in den Raum und schon bist du auf dem Weg zu diesem Typen. Wie wäre es, wenn wir erst einmal ein paar der Jungs auf der Liste abklappern?“ schlug Alex vor. Semir sah ihn an. „Gut wenn du meinst…“ stimmte er zu. „Wer ist denn der nächste auf der Liste?“ wollte er nun wissen. „Dieter Gevelsberg, Zörgiebelstrasse 17“ las Alex vor. Semir reihte sich ein und fuhr Ausfahrt Köln-Seeberg raus. Nur wenig später waren sie vor der Haustüre. Wieder klingelte Alex. Sie brauchten nicht lange warten, bis jemand öffnete. „Ja?“ fragte der junge Mann. „Herr Gevelsberg?“ wollte Alex wissen. „Ja das ist richtig.“ bestätigte der Mann. „Brandt, Kripo Autobahn… das ist mein Kollege…“ doch weiter kam Alex nicht, denn die Tür wurde vor der Nase zugeschlagen. „Auch das noch…“ stöhnte Semir und rannte raus während Alex die Tür auftrat. Er zog seine Waffe und ließ sich in den Flur fallen. Sofort kam er auf die Beine und sprang regelrecht ins nächste Zimmer. Doch er sah nur noch wie Gevelsberg aus dem Fenster kletterte. „STEHEN BLEIBEN!!“ schrie er laut und rannte hin. „Okay, das wars..“ hörte er da allerdings schon von Semir, der wohl genau richtig stand. Nur wenig später kam Semir mit dem Festgenommenen Gevelsberg, der nun Handschellen trug wieder in die Wohnung. „So, nun können wir uns sicher unterhalten.“ meinte er nur.


    Dieter Gevelsberg sah die beiden Männer an. „Hey, ich wusste nicht, dass Sie von der Polizei waren. Ich meine…ich habe nichts getan..“ erklärte er. „Ich habe mich doch deutlich genug vorgestellt oder etwa nicht?“ fauchte Alex. „Ja…nein…also ich … ich höre manchmal sehr schlecht und…ich dachte ihr seid Schuldeneintreiber.“ kam leise von Gevelsberg. Alex schüttelte den Kopf. „Was wollt ihr denn?“ versuchte Gevelsberg nun heraus zu bekommen. „Autodiebstahl…“ gab Alex nur von sich. „Damit hab ich nichts mehr zu tun. Ich bin sauber! Ich habe seit der letzten Haft nichts mehr gemacht!“ schwor der Mann. „Und warum wollten Sie abhauen?“ hakte Semir nun nach. „Das sagte ich doch schon… ich dachte ihr seid Schuldeneintreiber.“ wiederholte Gevelsberg. „Ja sicher ich spreche doch kein russisch!“ gab Alex von sich. „Hör zu….Dieter…du bist doch nicht gerade erst seit gestern im Geschäft. Du weißt doch was. Wer ist denn im Augenblick der führende Boss im Gewerbe?“ wollte er wissen. Semir sah ihn erstaunt an. „Nun ja….eigentlich nur Max Kilian. Wirklich ich bin aus dem Gewerbe ausgestiegen…“ schwor Dieter Gevelsberg. „Da musst du uns schon mehr bieten.“ kam gleichgültig von Alex. Er baute sich vor den Mann auf und sah ihn drohend an. „Wenn du uns nicht helfen willst, dann werden wir behaupten, dass du sie verraten hast. Was würden sie wohl mit dir machen?“ fragte er und grinste böse. Semir ließ ihn gewähren. Alex hatte zwar eine ziemlich sonderbare Art ein Verhör zu führen, aber es war sehr effektiv. „Ich weiß nichts! Ich schwöre…“ kam schon fast verzweifelt von dem Mann. Alex sah Semir an und dieser nickte. „Tja…schade. Na komm Semir. Ich denke man wird uns glauben, wenn wir sagen, er hat uns alles gesagt.“ gab Alex von sich und drehte sich von dem Mann weg. „Auf Verrat steht die Todesstrafe. Wenn Sie das behaupten, dann werde ich sterben!“ stieß Gevelsberg aus. „Wenn Sie aussagen, können wir Sie schützen…“ schlug Semir vor. Gevelsberg sah ihn an. „Sie denken wirklich, dass Sie dem großen Boss die Stirn bieten können? Haben Sie keine Familie oder sind Sie lebensmüde? Der Boss hat keine Hemmungen auch Bullen umzulegen!“ gab der Vorbestrafe von sich. Semir sah Alex an. „Sie bekämen einen neuen Namen, einen Job, eine neue Wohnung…es ist als wären Sie vorher nie der gewesen, der Sie sind.“ versuchte er den Mann zu locken. Doch egal was sie dem Mann auch vorschlugen, dieser Mann hatte Angst vor einem Mann den Semir und Alex nicht kannten und sie ahnten, dass es schwerer wird als sie es sich dachten, den Fall zu lösen.

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  • Als die Beiden wieder auf der Straße waren hingen sie ihren Gedanken nach. „Weißt du…irgendwie gefällt mir das nicht. Gevelsberg hatte Angst. Das war richtige Angst. Nicht vor uns, sondern vor dem unbekannten Boss. Der Kerl muss wirklich grausam sein, wenn man Gevelsberg einschüchtern kann.“ brach Semir die Stille. Alex nickte ohne etwas zu sagen. „Jetzt sollten wir uns Kilian vornehmen. Wenn einer den großen Unbekannten kennt, dann er.“ hängte er an. Wieder sagte Alex nichts. „Hey, hörst du mir überhaupt zu?“ wollte Semir deswegen wissen. „Ja sicher….weißt du ich denke gerade darüber nach, wer uns aktuell helfen kann. ich habe doch ein paar Informanten die ich befragen kann und die vielleicht auch die Ohren aufhalten könnten.“ schlug Alex vor. „Ah…okay…und wer würde dir da einfallen?“ fragte Semir weiter. „Semir, ich werde dir sicher den Namen nicht nennen. Es ist mein Informant und er mag es gar nicht, wenn ich ihn verrate.“ lehnte Alex ab. „Also gut….versuch es. Aber du wirst mich darüber informieren und nichts ohne mich unternehmen! Alex, ich habe keine Lust dich von der Straße zu kratzen!“ mahnte Semir. Alex lächelte leicht. „Ja sicher Semir. Ich werde erst mit dir sprechen. Aber wir sollten wirklich versuchen undercover etwas zu machen. Mein Informant weiß sicher einen Weg, wie ich in die Bande komme.“ schlug Alex erneut vor. Semir stöhnte leise auf. „Ich werde mir das überlegen, okay?“ gab er schon fast klein bei. Alex nickte. „Du kannst mich am Bahnhof raus lassen aber Semir…ich möchte dich inständig bitten mir nicht zu folgen. Mein Informant ist verdammt empfindlich und wenn er sieht, dass ich verfolgt werde, dann wird er mir nichts sagen.“ bat er seinen Partner. „Keine Sorge. Ich weiß wie die Leute sind und ich werde mich zurück halten. Soll ich auf dich warten?“ wollte Semir wissen. „Nein, ich werde dann mit der Bahn fahren.“ lehnte Alex ab. Semir fuhr in die Innenstadt und hielt vor dem Bahnhof an. Alex stieg aus und nur wenig später sah Semir ihn im großen Bahnhofsgebäude verschwinden. Er parkte den Wagen ein und wartete, obwohl es nicht so vereinbart war.


    Alex sah sich suchend in der Zwischenetage am Bahnhof um und entdeckte seinen Informanten in einer Ecke sitzend am Boden. Er bettelte um Almosen doch die Reisenden waren nicht gerade sehr gnädig. Er hockte sich neben ihn. „Hi Pascal…“ sagte er leise zu ihm. Ein kurzer Blick von dem Angesprochenen folgte. „Alex? Hey…Alex…wie schön dich auf freiem Fuß zu sehen. Seit wann bist du wieder draußen?“ wollte der Mann wissen und sah ihn freudig an. „Seit knapp sechs Monate. Ich brauche deine Hilfe, Pascal.“ erklärte Alex. „Du bist doch nicht wieder Bulle oder?“ hakte Pascal nach. „Doch, aber nicht mehr bei der Drogenfahndung. Ich arbeite jetzt an der Autobahn.“ erklärte Alex lächelnd. Pascal sah ihn an. „Whow…ist das jetzt ein Aufstieg oder ein Abstieg?“ lachte er. Alex zog die Schultern hoch. „Mir gefällt es dort. Die Kollegen sind mehr Freunde. Auch wenn ich noch nicht gelernt habe ihnen zu vertrauen.“ gab er zu. „Okay….klingt gut. Was kann ich für dich tun?“ fragte Pascal nun. „Ich bearbeite derzeit einen Fall von Autodiebstahl. Nur Nobelkarossen. Ich vermute, dass sie hier zerlegt und dann ins Ausland gebracht werden. Aber keiner will was sagen. Alles was man zu hören bekommt ist, dass ein großer Unbekannter die Fäden in der Hand hält und alle vor diesem Mann Angst haben.“ gab Alex zu verstehen. Pascal nickte. „Ja, ich weiß. Ein großer Mann steht da am Kopf der Bande. Alex, der Fall ist eine Nummer zu groß für dich. Lass die Finger davon. Der Kerl ist verdammt gefährlich. Ich will ja nicht unken, aber ich habe gehört, dass er bereits einmal die Familie eines Polizisten umgebracht hat. Und ich glaube was ich gehört habe, denn der Kerl geht über Leichen. Diese Familie….das waren Frau und Kind von einem Bullen. Das Mädchen war gerade sieben Jahre alt… sieben…. verstehst du?“ mahnte Pascal seinen Freund. Alex nickte. „Was kannst du mir über diesen großen Boss sagen?“ hakte Alex nach. „Nicht viel. Keiner kennt seinen Namen. Nur dass er sehr brutal ist und keine Kompromisse eingeht. Alex, pass gut auf dich auf!“ warnte ihn Pascal. Alex nickte nur. „Würdest du für mich die Ohren aufhalten?“ bat er seinen Informanten. „Diesmal wird es sicher sehr schwer sein. Auf Verrat steht die Todesstrafen.“ Alex sah Pascal an. Es war schon das zweite Mal das dieser Satz fiel. „Was genau heißt das?“ hakte er nach. Pascal lachte leise. „Der neue Boss greift hart durch. Wenn er glaubt, dass du ihn verrätst oder verraten hast, bist du tot.“ erklärte er leise. Alex nickte und schob Pascal einen 50-Euro-Schein zu. Er verließ den Bahnhof und sah das Semir immer noch dort stand wo er ausgestiegen war. Er ging zu ihm.

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  • „Du solltest doch nicht warten.“ meinte Alex als er sich auf den Beifahrersitz fallen ließ. Semir grinste nur. „Ich wollte einfach sofort wissen, was dein Informant sagt.“ gab er zu. „Semir….ich glaub wir haben ein ziemlich großes Problem.“ erklärte Alex. „Ach wirklich? Während du mit deinem Freund gequatscht hast, habe ich die Info bekommen, dass wieder ein Wagen weg ist. Ein Maserati. Die Besitzerin war nur mal kurz auf der Toilette. Es war diesmal der Rastplatz Drei Eichen“ gab Semir von sich. „Oh verdammt. Okay, fahren wir direkt hin und auf dem Weg dorthin werde ich dir erzählen was ich erfahren habe.“ antwortete sein Partner. Sie fuhren zum Rastplatz wo ihnen eine junge Frau aufgebracht zuwinkte. „Sie haben Ihren Wagen als gestohlen gemeldet. Ist Ihnen etwas aufgefallen?“ wollte Semir wissen. „Ich war nur kurz auf Toilette. Als ich zurück kam, war der Maserati weg. Was soll ich denn nur tun? Wie komme ich nach Hause?“ erklärte die junge Frau. „Der Wagen war nur mit der Fernbedienung verschlossen?“ wollte Semir weiter wissen. „Ja…ich meine ich war doch höchstens fünf Minuten in der Toilette.“ gab sie von sich. „Frau Griesheim…Ist Ihnen als Sie hier ankamen ein anderer Wagen aufgefallen? Stand hier schon ein Fahrzeug, oder sind hier andere Personen gewesen?“ fragte Semir weiter. „Nein…“ antwortete sie nach einer kurzen Bedenkzeit. „Der Wagen war vermutlich ein Geschenk vom Papi zum bestandenen Abitur oder?“ hakte Alex nach Carolin Griesheim sah ihn an. „Nein, es ist ein Geschenk meines Mannes!“ widersprach sie. Semir sah Alex kurz an, doch dieser zuckte nur mit der Schulter. „Sie sind schon verheiratet?“ wollte er jetzt wissen. „Ja, bereits seit acht Jahren.“ nickte Carolin. „Dann waren Sie ja minderjährig!“ stellte Semir fest. Carolin blieb stehen und drehte sich nach ihm um. „Wie kommen Sie denn darauf?“ wollte sie wissen. „Nun, Sie sehen nicht älter aus als 22…“ meinte Semir nur. Carolin lächelte verlegen und wurde sogar rot. „Danke, das ist ein Kompliment. Ich bin 36…“ gab sie nun von sich. „Nur die Frage die ich eben gestellt habe, ist noch nicht beantwortet. Wie komme ich jetzt nach Hause.“ hängte sie an. „Wir können Sie mitnehmen. Wo wohnen Sie denn?“ wollte Semir wissen. „In Düsseldorf. Kurzweg 3…“ gab Carolin von sich. „Wir müssen auch nach Düsseldorf. Steigen Sie ein.“ bot Alex an.


    Sie setzten Carolin vor ihrer Haustür ab und fuhren weiter zu Max Kilian. Sie brauchten von der Adresse nur wenige Minuten bis sie vor dessen Haustür standen. Semir stieg aus und Alex folgte ihm. Semir klingelte und nur wenige Augenblicke später stand eine junge Frau im Bikini an der Tür. „Gerkhan, Kripo Autobahn. Das ist mein Kollege Brandt. Wir wollen zu Max Kilian!“ erklärte Semir sachlich. „Mein Vater ist auf der Terrasse.“ kam von der jungen Frau und gab die Tür frei. Semir und Alex gingen in der von ihr gewiesenen Richtung. Auf der Terrasse saß der gesuchte Mann in einem Liegestuhl und ließ es sich gutgehen. „Zu viel Sonne ist auch für Ihren Körper nicht gut, Kilian.“ kam von Semir. Der Mann auf dem Stuhl sah ihn an. „Was wollen Sie hier, Gerkhan?“ fauchte er den Hauptkommissar an. „Wir haben ein paar Fragen an Sie. Es geht um Autodiebstahl.“ erklärte Semir. „Autodiebstahl? Sie wissen doch, dass ich damit nichts zu tun habe. Mein Aufgabengebiet hat zwar auch was mit Pferdestärken zu tun, aber ganz sicher nicht motorisiert. Also nicht immer…..manchmal haben sie auch etwas….aber davon verstehen Sie eh nichts.“ lachte Kilian. Semir sah Alex an. „Ein Clown…“ entschuldigte er sich. „Okay, Herr Kilian….wir wissen, dass Sie auch in anderen Geschäften tätig sind. Also…warum erleichtern Sie uns nicht die Arbeit und sagen, was Sie wissen. Wer ist der angebliche große Boss vor dem alle Angst haben?“ wollte Alex wissen. Kilian sah ihn an und musterte ihn von oben bis unten. „Haben Sie sich einen Bodyguard zugelegt, Gerkhan? Glauben Sie, dass dieser Hampelmann Sie beschützen kann?“ grinste Kilian unbeeindruckt. „Aber ich werde Ihre Fragen gern beantworten. 1. Ich weiß von keinem großen Boss und 2. habe ich keine Lust mich weiteren Fragen zu stellen. Wenn Sie mich aus welchen Gründen auch immer vernehmen wollen, will ich meinen Anwalt zugegen haben. Und nun verlassen Sie mein Haus!“ der Ton von Kilian wurde schärfer. Semir nickte. „Wir sehen uns sicher noch wieder.“ versprach er. „Aber gern doch. Wenn ich Ihnen sachdienliche Hinweise geben kann. Aber ich gebe Ihnen noch einen gut gemeinten Rat. Sie fischen in verdammt gefährlichen Gewässern, Gerkhan…passen Sie gut auf sich auf. Denn hier beißen die Haie direkt zu.“ lachte Kilian. Semir und Alex verschwanden wieder.

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  • Als sie im Büro waren gingen sie noch mal die Aussagen durch. „Es ist doch echt zum kotzen. Keiner sagt was. Keiner will was gesehen haben. Keiner weiß was. Aber alle reden von einem großen Boss.“ knurrte Semir. Alex nickte nachdenklich. „Und alle haben Angst. Genau wie Gevelsberg uns gesagt hat. Dieser große Unbekannte scheint wirklich skrupellos zu sein.“ gab er zu. „Ja nur hilft uns das überhaupt nicht weiter.“ nickte Semir. „Also ich bin immer noch für Undercover. Oder….was hältst du davon, wenn wir eine Falle aufbauen?“ schlug sein junger Partner vor. Semir sah ihn an. „Wie soll die aussehen?“ hakte er nach. „Nun, wir stellen ein beliebtes Fahrzeug auf einem Parkplatz ab und warten in sicherer Entfernung. Das Fahrzeug ist mit einem Sender ausgestattet, so dass wir ihm folgen können, ohne dass man uns sieht und wenn wir dann das Versteck kenne, schlagen wir zu.“ erklärte Alex. Semir nickte. „Keine schlechte Idee. An welches Fahrzeug hast du gedacht? Porsche? Mercedes? BMW?“ wollte er wissen. „Das sollten wir mit Krüger entscheiden.“ schlug Alex nun vor und stand auf. Semir folgte ihm. Die Idee von Alex war wirklich nicht schlecht und wenn es damit einen Fortschritt in diesem Fall, gab lohnte es sich allemal. Sie klopften an der Tür der Vorgesetzten und warteten auf das „Herein!“ Semir öffnete und sah Kim Krüger an. „Wir haben eine Idee, wie wir näher an die Bande kommen.“ erklärte er sofort. „Und wie?“ hakte Kim nach. „Wir werden ihm einen Köder anbieten. Sobald sie zuschnappen, werden wir uns ran hängen und haben die Katze im Sack.“ gab Alex von sich. Kim sah ihn an. „Und welchen Wagen wollen Sie als Köder einsetzen?“ kam die nächste Frage von ihr. „Nun, es muss schon etwas für die Diebe Interessantes sein. Porsche, Jaguar…“ zählte Semir auf. Kim stöhnte leise auf. „Ein Maserati fällt aus, den haben die heute schon gestohlen. Es muss ein schnittiges Fahrzeug sein. Sportmäßig…. wäre auch nicht schlecht.“ dachte Semir laut nach. „Wo wollen Sie den abstellen?“ hakte Kim nach. „An einem Rastplatz der nicht überwacht wird. Denn die Kerle werden sich sicher nicht filmen lassen.“ beschloss Semir nun. „Also gut! Sie haben grünes Licht. Der Wagen wird für Montag geordert falls Sie bis dahin noch keine andere Möglichkeit sehen.“ sagte Kim und entließ die Beiden.


    Semir und Alex gingen wieder ins Büro. „Okay, das ist schon mal gut, aber weißt du was mir nicht aus dem Kopf geht?“ fragte Semir. „Nein, erzählst du es mir?“ stellte Alex die Gegenfrage. „Ja sicher….Dein Informant sagte doch, dass der Boss ein ganz Harter ist und schon die Familie eines Polizisten umgebracht hatte. Wenn es wirklich passiert ist, dann müsste man doch heraus finden wer, wann und wo das war. Es muss ja in den Akten stehen.“ erklärte Semir. Er dachte an André, der auch seine Familie durch ein Attentat verloren hatte. Seine Tochter und seine Frau kamen darin um. „Das mit Sicherheit. Susanne könnte sich da ja mal schlau machen. Und wenn wir es dann noch schaffen diesen Kollegen ausfindig zu machen, kann der uns sicher ein paar Informationen geben.“ nickte Alex und wollte aufstehen, doch Semir schien in Gedanken. „Was ist?“ wollte er wissen. „Ich denke gerade an einen alten Kollegen. Weit vor deiner Zeit. André war eigentlich 1999 ertrunken. Das dachte ich zumindest. Ich habe um ihn getrauert und konnte seinen Tod nur schwer verarbeiten. Und vor gut einem Jahr stand er wieder vor mir. Ben, mein damaliger Partner hat ihm nur misstraut. Ich aber war blind. Ich habe wirklich gedacht, dass er immer noch mein Freund war. Ein Fehler, wie ich schnell bemerkte. Erst hatte er mir und Ayda das Leben gerettet und ich war ihm sehr dankbar dafür, doch dann wollte er mich umbringen. Er hat mir seine Freundschaft nur vorgeheuchelt. Er stand damals in Verbindung mit einem Terroristen und als Lohn bekam er Namen und Adresse er Mörder seiner Familie. Mich hätte er ohne weiteres umgebracht um an sein Ziel zu kommen.“ erzählte Semir nachdenklich. „Das ist wirklich traurig, Semir. Aber wie bringt es uns weiter?“ wollte Alex wissen. Semir sah ihn an und lächelte. „Vermutlich gar nicht…“ gab er zu.

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    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • „Und?“ wollte der Mann wissen. Er hatte seine Kapuze tief ins Gesicht gezogen und trug eine Sonnenbrille. „Die Bullen werden wach. Wir haben glaub ich da ein Problem.“ gab Kilian zurück. „Probleme sind da um sie zu lösen. Welche Art von Probleme könnten denn die Bullen machen?“ hakte der Unbekannte nach. „Boss…ich glaub die sind uns auf die Spur gekommen. Ich habe Besuch bekommen. Ein gewisser Semir Gerkhan und sein Kollege Alex Brandt. Ich denke einer meiner Freunde hat mich verraten.“ mahnte Kilian. „Dann beseitige den alten Freund!“ fauchte der unbekannte zurück. „Ja Boss…“ kam kleinlaut von Kilian. „Und die Bullen?“ hängte er fragend an. „Um die kümmere ich mich persönlich. Bis ich mir einen Plan zurechtgelegt habe wirst du sie beschäftigen! Aber ich warne dich, sollten sie mir zu nahe kommen, dann wirst du sterben!“ kam drohend von dem Unbekannten. „Ja Boss…ich hab verstanden.“ nickte Kilian und verbeugte sich. Max Kilian sah den Unbekannten an. Er musste zugeben, dass er Angst vor diesem Mann, dessen Gesicht er noch nie gesehen hatte. Die Taten die ihm nachgesagt wurden, ließen keinen Zweifel zu, dass dieser Boss brutal vorging und seine Gegner für immer zum Schweigen brachte. Das Wie beschrieben die, die es mitbekamen als extrem brutal und Max hatte überhaupt keine Ambitionen dies einmal auszuprobieren. Bis vor einigen Monaten war er einer der Größten, die auch in der Autodiebstahlbranche etwas sagen konnten, doch dann kam er und er machte sehr deutlich, dass man ihm besser nicht in die Quere kam. Als er Max Kilian zu sich bestellte, da erfuhr auch er, wie es war, diesen Mann als Gegner zu haben. Eine kleine Narbe am Handgelenk war zu sehen. Als er daran dachte rieb er nachdenklich darüber. Nein, er würde sich ihm nicht widersetzen.


    Die Zeit verging. Erst am nächsten Morgen trafen sich Semir und Alex wieder in der PAST. Bevor sie das Büro betreten konnten, hielt Susanne sie auf. „Ich habe wegen der Familie mal recherchiert.“ erklärte sie. „Welche Familie?“ hakte Semir nach. „Die eines Kollegen, die bei einem Anschlag ums Leben gekommen sein soll.“ erinnerte sie sofort. „Ach so…ja und?“ wollte Semir wissen. „Über diesen Anschlag wo eine Frau und ein siebenjähriges Mädchen umgekommen sind, ist nichts heraus zu bekommen. Eine Akte mit so einem Vermerk ist aber beim BKA hinterlegt. Leider kann ich nicht darauf zugreifen.“ gab Susanne von sich. Semir nickte. Die von André.“ sagte er leise. Alex nickte. „Könnte es sein. Aber es ist auch gut möglich, das der große Unbekannte diese Geschichte nur zu seiner macht, damit man Angst vor ihm hat. Ich meine, wenn dieser Boss nun gar nicht so böse ist, dann könnte er sich damit ein wenig Ehrfurcht einholen. Denk mal daran was Kilian gesagt hat. Du würdest in verdammt gefährlichen Gewässern fischen. Er kennt diesen großen Unbekannten, oder aber ist ihm schon begegnet.“ dachte Alex laut nach. „Und was machen wir jetzt?“ wollte Semir wissen. „Wir beschäftigen uns bis Montag mit den Dingen, die wir schon haben und stellen einen Plan auf, wie wir vorgehen werden. Alex Handy klingelte. „Pascal…was gibt es?“ wollte er sofort wissen. „Ich habe einen Namen und eine Adresse für dich. Sascha Schmitz. Er wohnt in der Hugo-Junkers-Str. 4 in Köln Longerich. Sascha war ein Freund von Kilian. Ein sehr guter Freund. Aber Kilian hat ihn vor einiger Zeit über den Tisch gezogen und seitdem ist er nicht mehr gut auf ihn zu sprechen. „Alles klar. Dann besuchen wir ihn mal. Danke Pascal.“ verabschiedete sich Alex uns sah Semir an. „Wir werden jetzt einem Freund von Kilian einen Besuch abstatten. Sascha Schmitz…“ gab er bekannt. „Dann lass uns zu ihm fahren. Mal sehen was Herr Schmitz uns zu sagen hat.“ gab Semir zurück. „Wenn er gesprächig ist.“ nickte Alex. Sie fuhren zu der von Pascal genannten Adresse. Gerade als sie an der Tür klingeln wollten sahen sie, dass die Tür aufgebrochen war. Beide zogen ihre Waffen und sahen sich an. Dann nickte Semir. Gemeinsam ließen sie sich in die Wohnung fallen und rollten sich ab. Die Waffen richteten sie in den Raum und sahen sich vorsichtig um. Die ganze Wohnung war verwüstet. Die Schubladen waren aus den Schränken gerissen, Kissen vom Sofa lagen am Boden und waren zum Teil aufgeschlitzt worden. Es sah aus als hätte eine Bombe eingeschlagen. Sie gingen durch die Räume und im Arbeitszimmer wurde Semir fündig. „ALEX!“ rief er seinen Partner, der auch sofort kam. Semir wies mit dem Kopf auf den Drehstuhl hinter dem Schreibtisch.

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    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Sascha Schmitz saß auf diesem Stuhl und seine Hände waren auf dem Rücken gebunden. Die Augen hatte er weit aufgerissen und sogar jetzt wo sie ohne Leben waren, strahlten sie panische Angst aus. Sein Mund war geöffnet und mit Geldscheinen vollgestopft. Die Drahtschlinge um seinen Hals war tief ins Fleisch geschnitten. Semir schluckte trocken, auch wenn er schon öfter mit dem Tod konfrontiert wurde, so konnte er sich nicht daran gewöhnen. „Oh man…“ kam von Alex. Semir zog sein Handy und forderte die Spurensicherung sowie den Gerichtsmediziner an. Sie brauchten eine gute Stunde bis sie da waren. In dieser Zeit sahen Semir und Alex sich um. Sie hatten Gummihandschuhe an um keine Spuren zu hinterlassen, doch wer immer der oder die Täter waren, so stellten sie fest, war gründlich und hatten nichts auffälliges hinterlassen. „Ob der oder die Täter gefunden haben wonach sie gesucht haben?“ wollte Semir von seinem Partner wissen. Alex zog die Schultern hoch. Das Spurensicherungsteam traf ein und machte sich sofort an die Arbeit. Semir und Alex gingen nach knappen zehn Minuten zu dem Arzt. „Und?“ wollte Alex wissen. „Nun, der Tod trat vor ungefähr zehn Stunden ein. Also in den ersten zwei bis drei Stunden nach Mitternacht. Er wurde erdrosselt, ob das allerdings die Todesursache ist, kann ich noch nicht sagen. Ich habe Einstiche im Arm entdeckt. Das Ergebnis bekommt ihr nach der Obduktion.“ stellte der Arzt fest. Semir nickte nachdenklich. Alex bemerkte es und hakte nach. „Was ist?“ wollte er wissen. „Wenn Schmitz wirklich was wusste, dann hat der Mörder ganz schön Angst gehabt, dass er ihn verrät. Der Typ, sollte es unser Mann sein, verliert keine Zeit.“ stellte Semir fest. Alex nickte. „Ja, gut möglich. Wie willst du nun weitermachen?“ hakte er nach. „Keine Ahnung. Wir brauchen mehr Informationen.“ stöhnte Semir leise. „Was sollten denn die Geldscheine im Mund?“ hängte er fragend an. Alex sah ihn an. „Schweigegeld!“ erklärte er. „Aber er hat uns doch gar nichts gesagt.“ stieß Semir erstaunt aus.


    Während der Fahrt zurück zur PAST gingen Alex und Semir den Fall erneut durch. „Also wenn Schmitz wirklich ein Bandenmitglied war, dann scheint es ganz so, dass die Hintermänner Angst haben. Egal wie wir es drehen, Wir haben es hier mit jemanden zu tun, der über Leichen geht.“ stellte Alex fest. Semir nickte nachdenklich. „Wir haben es jetzt nicht nur mit Autodieben zu tun, sondern auch noch einen Mord aufzuklären.“ ging es bei Alex weiter, als Semir nichts sagte. „Und wo wollen wir anfangen? Eigentlich bleibt wirklich nur dem Täter eine Falle zu stellen.“ stöhnte sein Partner. Alex nickte. „Ich werde es tun. Ich kenne da jemanden aus dem Knast, der mich reinbringen kann.“ schlug er vor. Semir sah ihn an. „Moment, Alex… wir wollten den Tätern eine Falle stellen. Von einem Undercover hatten wir nur am Anfang gesprochen.“ gab er etwas verwirrt von sich. „Diese Falle wird aber nichts bringen. Das kann ich dir jetzt schon sagen.“ knurrte Alex und sah auf die Uhr. „Lass uns was essen. Ich habe Hunger.“ bat er seinen Partner. Semir grinste leicht. „Der letzte Partner der das immer sagte, war Ben…“ erinnerte er sich. Alex lächelte. „Er fehlt dir was?“ hakte er nach. „Ja, manchmal. Aber wir haben gestern telefoniert. Er hat einen Auftritt nach dem Anderen und ist in Amerika ein richtiger Star.“ berichtete Semir. „Warum fliegst du nicht einmal zu ihn?“ fragte Alex nach. „Das habe ich vor, aber so ein Flug kostet und die Auflagen um in die USA zu fliegen. Im Augenblick hab ich das Geld nicht und ich will absolut nicht, das Ben den Flug bezahlt!“ legte Semir fest. „Okay…dann musst du sparen.“ stimmte Alex zu. Sie hielten am Rastplatz an um etwas zu essen. „Also…was haben wir genau?“ murmelte Alex. „Wir haben fünfzehn Nobelkarossen von gut betuchten Besitzern. Die Fahrzeuge sind vermutlich zerlegt und dann ins Ausland verladen worden. Bisher ist jedenfalls keines der Wagen wieder aufgetaucht und irgendwie treten wir auf der Stelle. Dann haben wir einen Toten, der wohl unter Verdacht stand, uns etwas erzählt zu haben, was aber nicht stimmt.“ zählte Semir stöhnend auf. Alex nickte. „Es bleibt nur Undercover. Ich bin doch eh schon gebrandmarkt und wenn man meine Vergangenheit überprüft, wird man über das Gefängnis stolpern. In der Akte steht ja nicht, dass ich wieder als Bulle arbeite.“ schlug er erneut vor.

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  • Am späten Nachmittag rief der Gerichtsmediziner an. „Also, Herr Schmitz ist erdrosselt worden. Der Tod ist vermutlich gegen 2:15 Uhr in der Nacht eingetreten. Unter den Fingernägeln haben wir Hautfetzen gefunden, die konnten jedoch niemanden zugeordnet werden.“ berichtete der Gerichtsmediziner. „Danke…“ kam von Semir. Alex sah ihn neugierig an. „Schmitz wurde erdrosselt. Die Hautfetzen die man unter seinen Fingernägeln gefunden hat, konnten nicht zugeordnet werden. Dieser Boss scheint auf alles zu achten.“ knurrte Semir. „Also doch undercover.“ ließ Alex von sich hören. Semir sah ihn an. „Darüber können wir morgen sprechen. Lass uns Feierabend machen. Ich will mir die Daten von Andrés Stick ansehen.“ bat er seinen Partner. „Dann machen wir es gemeinsam.“ schlug Alex vor. Semir schüttelte den Kopf. „Das möchte ich allein machen. Bitte versteh mich. André war mein Freund und….“ versuchte Semir zu erklären. „Okay….“ nickte Alex ohne Widerworte. Semir fuhr nach Hause und nahm den Stick aus der Schublade. Bisher hatte er den Stick nicht angesehen, weil er die Tatsache, dass André ihn nur benutzte, noch nicht ganz verarbeitet hatte. Doch nun schien dieser Stick der Schlüssel in seinem Fall zu sein. Er ließ keine Zeit verstreichen und als er den Laptop hochfuhr drehte er den Stick zwischen den Fingern und sah ihn an. Wieder sah er sich in der Felswand und wieder sah er wie André das Seil welches ihn trug zerschnitt. Doch dann schüttelte er die Erinnerung ab. Vielleicht war das was Andre gemacht hatte, wirklich nur aus Verzweiflung, aus Wut und auch der Trauer heraus passiert. „Okay André…du hast mich gebeten, es zu Ende zu bringen. Vielleicht wird es durch Zufall tatsächlich passieren.“ sagte er leise zu sich selbst. Er verband den Stick mit dem Laptop und sah einige Ordner, die auf dem Datenspeichergerät vorhanden waren. In dem ersten Ordner, den er öffnete waren einige Bilder zu sehen. Die Männer, die hier zu sehen waren, sahen nicht in die Kamera und das konnte nur heißen, dass sie nicht wussten, dass man sie aufnahm. Eine weitere Datei in dem Ordner war eine Worddatei. Auch diese öffnete Semir. „Sehr geehrter Herr Fux…die Herren die Sie auf dem Bild sehen, haben vermutlich nichts mit dem Mord an Ihrer Familie zu tun. Haben Sie wirklich geglaubt, dass ich weiß wer Ihre Frau und Ihr Kind umgebracht hat? Es geht mir ehrlich gesagt am Arsch vorbei. Danke für Ihre aufopfernde Hilfe. “ stand da und Semir las den Hohn regelrecht heraus. Raoul schien André ebenfalls nur getäuscht zu haben. „So ein mieses Schwein!“ kam leise von ihm. Es gab keine brauchbaren Daten. Der Verbrecher Raoul hatte André lediglich ausgenutzt.


    Am nächsten Morgen stürmte Alex ins Büro. „Pascal hat sich gemeldet.“ erklärte er sofort. „Ah…und was hat er gesagt?“ wollte Semir wissen. „Er hat mir einen Tipp gegeben. Es geht um eine Kneipe die am Rheinufer liegt.“ fing Alex an. „Am Rheinufer liegen über 100 Kneipen allein in Köln. Geht es etwas genauer?“ stöhnte Semir. „Die Kneipe heißt „Musikbox“ und es soll eine üble Spelunke sein.“ ging es bei Alex weiter. „Und was sollen wir dort laut deinem Informanten finden?“ hakte Semir nach. Alex sah ihn an. „Bist du irgendwie genervt?“ fragte er seinen Partner. „Ja….ich hab dir doch von dem Freund erzählt, dessen Familie umgebracht wurde…“ nickte Semir. „André Fux…ja ich erinnere mich.“ nickte Alex. „Ja….und ich hab dir auch erzählt, dass er für die Daten der Mörder seine Familie mich versucht hatte umzubringen.“ ging es bei Semir weiter. Alex nickte erneut. „André hatte von Raoul einen Stick mit den angeblichen Daten der Mörder bekommen. Und ich habe mir diesen Stick angesehen… weil ich hoffte, dass er uns helfen kann. Aber ich musste nur feststellen, das Raoul ihn nur verarscht hat.“ endete Semir. „Der Stick hat also nichts gebracht?“ hakte Alex noch einmal nach. Semir nickte. „Was hältst du nun von Undercover?“ wollte er im Anschluss wissen. „Ich halte es nach wie vor viel zu gefährlich. Wir wissen nicht was für Gegner dort auf uns warten!“ stieß Semir aus. „Das krieg ich schon hin. Hör zu, ich habe es doch jahrelang gemacht. Ich weiß wie ich mich zu verhalten habe. Wenn wir diese Bande stellen wollen, dann ist das die einzige Möglichkeit.“ beharrte Alex auf seinen Vorschlag. Semir stöhnte auf. Er wusste, das Alex im Grunde genommen Recht hatte. „Also gut…gesetzt den Fall, dass wir es tun. Wie willst du vorgehen? Willst du dich anheuern lassen oder was?“ hakte Semir nach. Alex nickte. „So funktioniert es in der Regel. Pascal hat mir die Kneipe genannt wo das passieren könnte.“ gab er zu. Semir sah ihn an. „Dann sollten wir mit Krüger darüber sprechen.“ schlug er nun vor.

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  • Kim Krüger sah auf als die Beiden eintraten. „Gibt es was Neues?“ wollte sie sofort wissen. „Nicht wirklich. Wir treten auf der Stelle. Der Stick von André Fux war ein Reinfall. Raoul hat André genauso benutzt wie andere. Aber von einem Informanten haben wir einen sehr guten Hinweis bekommen. Er vermutet das die Drahtzieher in einer Kneipe am Rhein neue Leute rekrutieren.“ erklärte Semir und sah Alex an. „Und was wollen Sie mir damit sagen?“ hakte Kim nach. „Das wir auf die Nummer mit der Falle verzichten. Wir würden gern einen Undercover-Einsatz machen. Alex hat doch darin Erfahrung und kann sicher mehr Informationen herausfinden als wenn wir ganz normal ermitteln.“ gab Semir von sich. Kim stöhnte auf und sah Alex an. „Normalerweise würde ich Nein dazu sagen, aber der Regierungspräsident hat schon ziemlichen Druck ausgeübt und will Ergebnisse. Er hat mir erklärt, dass die ermittelnden Beamten freie Hand bekommen. Konnten Sie denn gar nichts auf dem Stick finden?“ fragte sie und sah Semir an. „Leider nein. Soll das heißen, das Alex undercover gehen darf?“ hakte Semir nun nach. Kim nickte. „Gut, dann würde ich sagen wir gehen alles genau durch.“ warf Alex ein. „Herr Brandt…ich hoffe sehr, dass Sie genau wissen worauf Sie sich einlassen.“ warnte Kim ihren neuen Beamten. „Ich kenne mich zwar mehr mit Drogen aus, aber den eben entlassenen Häftling hab ich drauf. Ist ja noch nicht sehr lange her, dass ich selbst einer war.“ lächelte Alex zuversichtlich. „Okay, Sie werden sich jeden Abend bei Gerkhan melden! Sollte es einmal nicht passieren, blase ich die Aktion ab!“ legte Kim fest. „Klar Chefin…“ stimmten beide Kommissare zu. Sie gingen wieder ins Büro. „Ich versteh gar nicht warum du sagst, dass sie nicht kooperativ ist. Sehe ich gar nicht so.“ gab Alex von sich und grinste breit. „Ja, du kennst sie nicht wirklich. Die Krüger hat sonst nie Verständnis. Glaub mir, dass sie jetzt so lammfromm ist, dann nur weil der Regierungspräsident Druck macht.“ gab Semir zu verstehen. Alex lehnte sich zurück. „Na, ich werde das Ding schon schaukeln…“ grinste er.


    „Nimm die Sache bloß nicht zu leicht.“ warnte Semir seinen Partner. „Ich nehme diesen Einsatz sicher nicht leicht. Semir…vertrau mir. Ich schaffe das. Du kannst ja in der Zeit noch mal die Akten durchgehen. Ich werde mich regelmäßig bei dir melden und immer einen Standort durchgeben.“ versprach Alex. Semir nickte. Ein ungutes Gefühl beschlich ihn doch er konnte nicht wirklich sagen warum. Sicher Alex hatte Erfahrung aber es war auch die Gefahr gegeben, dass er erkannt wurde. Der Rest des Tages verlief ruhig. Alex und Semir sichteten noch einmal die Akten und Hartmut gab bekannt, dass die Bilder absoluter Müll waren. „Die kannst du vergessen…die sind so grottenschlecht! Den Fotografen sollte man erschießen!“ knurrte der Techniker. Er schien immer noch schlechte Laune zu haben. „Danke Hartmut...“ gab Semir zurück und legte auf. Alex grinste leicht. „Der hörte sich aber ganz übel gelaunt an.“ meinte er. Semir nickte. „Ja…irgendwas scheint unseren Einstein mächtig geärgert zu haben. Ich hab ihn gefragt, aber er wollte es mir nicht sagen.“ grinste Semir. „Ne Freundin?“ hakte Alex nach. Semir zog die Schultern hoch. „Kann schon sein. Frauen verstehen es ja Männer zur Weißglut zu bringen.“ meinte er nachdenklich. „Gut…warum sollte er auch immer gute Laune haben. Also…ich werde heute Abend in die Kneipe gehen und mich umsehen. Vielleicht bekomme ich ja schon heute was raus.“ erklärte Alex sein Vorgehen. Semir sah ihn an. „Ich habe ein ungutes Gefühl. Weißt du….in dieser Kneipe könnten Typen sein, die dich kennen…“ gab er zu bedenken. Alex nickte. „Das wäre überall möglich. Semir, ich war im Knast…keiner weiß das ich wieder als Bulle arbeite und der unheimliche und uns noch immer unbekannte Boss hat ja wohl keinen Zugriff auf meine Personalakte oder?“ wollte Alex wissen. Semir zog die Schultern hoch. „Ich weiß es nicht…ich hoffe es natürlich nicht, denn dann ist dein Leben nichts mehr wert. Du hast ja gesehen wie brutal er vorgeht.“ mahnte Semir nachdenklich. Alex nickte. Um 16 Uhr machten sich die Hauptkommissare auf den Weg nach Hause. Semir wollte Andrea noch etwas kaufen und mit ihr essen gehen.

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  • Kurz nach einundzwanzig Uhr betrat Alex die von dem Informanten genannte Kneipe. Er wurde von Stimmengewirr, Gelächter und einer aggressiven Musik empfangen. Trotz des gesetzlich festgelegten Rauchverbots wurde hier gequalmt was das Zeug hielt und entsprechend dick war die Luft in der Kneipe. Einige der Gäste musterten Alex misstrauisch. Er trug eine alte Jeans und eine Lederjacke. Außerdem ein weißes T-Shirt mit einem New York-Aufdruck quer über die Brust. Alex ging zur Theke und setzte sich auf den letzten freien Hocker. Der Mann hinter der Theke kam zu ihm. „Was willst du haben?“ wollte der von Alex wissen. „Ein Bier!“ knurrte Alex leise. Sein Wunsch wurde sofort erfüllt. „Hab dich hier noch nie gesehen?“ kam von dem Wirt. „War ne Weile weg….“ gab Alex lustlos klingend von sich. „Wie kommt das?“ hakte der Wirt weiter nach. Alex sah ihn an. „Ich weiß zwar nicht, warum du dich dafür interessierst aber ich war zwei Jahre auf Urlaub….in Ossendorf….“ erklärte Alex. „Warum?“ wollte der Wirt nun wissen. „Das geht dich einen Dreck an, klar?“ fauchte Alex ihn an. „Hey schon gut….reg dich ab. Das Bier geht auf meine Kosten.“ lud der Wirt ihn nun ein. Alex nickte und nahm einen Schluck. Der neugierige Wirt machte sich wieder an die Arbeit und Alex drehte sich um. Er sah sich die anderen Gäste an, die hier herum saßen. Schon auf dem ersten Blick sah er, dass hier mehrere Jahre Gefängnis vorhanden waren. Leider hatte Pascal keine Beschreibung der Jungs abgegeben, sonst wäre es sicher einfach gewesen die Personen zu ermitteln, doch so musste er auf den Zufall hoffen. „Seit wann bist du denn wieder raus?“ kam nun die nächste Frage von dem Wirt, der wieder Zeit gefunden hatte. Alex wandte sich ihm zu. „Was geht dich das an?“ stellte er die Gegenfrage. „Hey, ich versuche nur freundlich zu sein.“ erklärte der Wirt seine Neugier. „Ich bin seit gestern raus…“ kam leise von Alex. „Und warum warst du drin? Hast du ne alten Oma die Handtasche geklaut?“ grinste der Wirt. Alex lächelte leicht. „Nein…ich hab ein paar Autos verkauft…“ gab er zurück.


    Während Alex sich vor dem Wirt outete, hielt Semir vor Andreas Tür an und stieg aus. Er nahm die Rosen vom Beifahrersitz und atmete noch einmal tief ein. Dann ging er entschlossen zur Tür und klingelte. „Papa!!“ kam freudig von Ayda die die Tür öffnete. „Hallo mein Schatz…“ begrüßte Semir sie und drückte seine große Tochter fest an sich. „Mama ist noch oben, aber sie kommt gleich. Die sieht umwerfend aus…“ versprach Ayda und Semir musste grinsen. Doch als Andrea dann die Treppe runter kam, sah er, dass seine Tochter nicht übertrieben hatte. Andrea hatte ein kurzes Kleid an, das ihrer Figur schmeichelte. Die Haare waren hochgesteckt und sie schritt regelrecht anmutig die Stufen herunter. „Whow!“ entfuhr Semir. Andrea lachte auf. „Semir….seit wir getrennt sind habe ich viel zu viele Komplimente von dir gehört.“ sagte sie. „Ich weiß…ich hätte es dir viel öfter sagen sollen. Andrea… du siehst umwerfend aus.“ gab er zu und holte die Rosen hervor. „Die sind wunderschön…..“ strahlte sie und nahm die Rosen an sich. „Danke…“ sagte sie leise und küsste ihren Exmann. „Mama….zieht Papa bald bei uns ein?“ unterbrach Ayda die Beiden. Semir sah verlegen zur Seite während Andrea leicht rot wurde. „Nun ja….im Augenblick nicht, aber vielleicht wird es bald was.“ gab sie leise zu. „Das ist cool.“ sagte Ayda und verschwand wieder. Andrea sah Semir an. „Entschuldige…das war nur so daher gesagt…“ meinte sie. Semir lächelte. „Vielleicht ja nicht .Andrea…seit unseren Nacht….und deinem Aufenthalt im Krankenhaus…ich wäre offen für einen neuen Anfang.“ antwortete er. Er nahm sie in den Arm und küsste sie innig. Andrea ließ es sich gefallen. Sie hatte schon lange den Schritt der Scheidung bereut und würde alles tun um Semir zurück zu gewinnen. Und so wie es jetzt aussah, standen die Chancen sehr gut.

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  • Der Wirt sah Alex an. „Ah…lass mich raten…du hast die Käufer betrogen.“ grinste er. Alex lächelte schief. „Falsch…ich habe Autos verkauft, die mir nicht gehörten. Ist das Verhör jetzt beendet?“ knurrte er. „Hmmm…und dann hast du zwei Jahre bekommen? Wo wohnst du denn?“ hakte der Wirt weiter nach. „Im Augenblick in einem Container. Hey ich will nur mein Bier trinken und dann gehen okay? Ich hab keinen Bock mehr auf diese Fragerei!“ fauchte Alex. „Ich könnte dir helfen. Suchst du einen Job?“ Alex sah den Mann an. Nun wurde es interessant. „Ich würde nicht nein sagen, aber ich putze keine Klos! Das durfte ich im Knast genug machen.“ stieg Alex auf den Vorschlag ein. „Ich meine auch nicht als Putzer. Aber ich will dir nichts versprechen. Komm morgen wieder. Dann kann ich dir sagen ob das klappt oder nicht.“ schlug der Wirt vor. „Aber komm mit nicht mit Stachelbeeren rasieren oder Bananen gerade klopfen…“ knurrte Alex und verließ nachdem er das Bier getrunken hatte die Kneipe. Er spürte regelrecht die Blicke des Wirtes und drehte sich noch mal um. „Bis morgen...“ sagte er und sah wie dieser telefonierte. Alex verschwand auf die Straße und atmete tief ein. Er hatte sich absichtlich so abweisend benommen um den frustrierten Exknasti zu spielen. Dies schien angekommen zu sein. Auf den Weg nach Hause drehte er sich immer wieder um, um zu sehen ob es Verfolger gab. Doch die Straße hinter ihm war leer. Diese frische Luft tat ihm sehr gut. Er nahm sein Handy. „Semir…ich bin es…scheint so als hätten die angebissen. Aber genaueres werde ich morgen erfahren.“ gab er durch. „Okay Alex…sei vorsichtig. Du bist ohne Rückendeckung und ich muss dir sicher nicht sagen, wie die reagieren wenn die rausfinden wer du wirklich bist.“ mahnte Semir seinen Partner.


    Andrea sah Semir an. „Warum kannst du denn nicht wenigstens heute Abend dein Handy ausschalten?“ tadelte sie ihn. Er sah sie an. „Sorry…aber Alex ist auf Undercover und…es ist ziemlich gefährlich.“ erklärte er. „Okay…das ist dann was Anderes. Das Essen war toll. Was machen wir denn noch? Wollen wir am Rhein spazieren gehen?“ hakte sie nach. Semir lächelte. „Ich habe noch etwas Besonderes für dich…“ gab er zu und zog sie aus dem Restaurant. „Du machst es aber spannend..“ lachte Andrea. Doch sie ließ es zu, das Semir sie zum Rheinufer zog. Auf einer der Bänke, die dort standen drückte er sie auf die Bank und band ihr die Augen zu. „Was soll das denn?“ fragte sie neugierig. „Ich nehme jetzt deine Hand und dann werde ich dich führen. Du darfst die Augenbinde aber nicht abnehmen!“ mahnte er sie zärtlich. Andrea nickte. Semir nahm ihre Hand und unsicher ging sie langsam vorwärts. „Du wirst mich aber nicht in den Rhein werfen oder?“ machte Andrea ihren Scherz. „Das würde ich nie tun…nein… nur ein paar Schritte und dann darfst du die Augenbinde abnehmen.“ versprach Semir. Andrea merkte dass der Boden anders wurde. Er war weicher und roch feucht. „Semir…wo sind wir hier?“ wollte sie wissen. Von Semir kam nichts. „Semir? Hey…wo bist du?“ fragte sie und tastete mit den Händen herum. „Warte…warte..“ lachte Semir. „Jetzt darfst du die Augenbinde abnehmen…“ hängte er an. Andrea tat es und sah auf das Wasser. „Semir!! Das ist wunderschön…“ sagte sie leise und sie konnte sich eine Träne nicht verkneifen. Auf einem zweiten Ponton war ein Herz aus Kerzen aufgestellt und darin lagen tausende von roten Rosen. „Das Herz was dort aus Kerzen und Rosen gezeichnet ist, soll dir sagen, dass ich wieder mit dir zusammen sein möchte. Mit dir und den Kindern. Andrea…lass es uns noch einmal versuchen. Ich liebe dich und seit du ausgezogen bist, seit der Scheidung ….ich vermisse euch so….“ sagte er leise.

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  • Alex ging am Rheinufer entlang und sah sich immer wieder um. Seine Wohnung hatte er beibehalten, denn er wohnte in einem aus Containern zusammengebautem Haus wo niemand einen Polizisten vermuten würde. Er glaubte zwar nicht, dass es Verfolger gab, aber sicher konnte er sich nicht sein. Nachdem er eine gute Stunde herumgelaufen war, machte er sich auf den Weg zu seinem Wagen und fuhr nach Hause. Jetzt hieß es erst einmal abwarten, bis man auf ihn zukam. Er machte sich etwas zu essen und schaltete den Fernseher an. Doch gegen drei in der Früh führte sein Weg ihn ins Bett, doch der Schlaf wollte sich nicht einstellen. Er dachte über die Vorgehensweiter nach, wenn er in der Bande war. Sicher würde er ein paar krumme Dinge drehen müssen und die waren nicht rechtsmäßig. Wenn er dabei erwischt wurde, dann musste er mit Bestrafung rechnen. Das hieß in diesem Fall aber auch, dass er sich an keinem Diebstahl direkt beteiligt durfte, doch darauf lief es hinaus, wenn er sich einen Namen in der Bande machen wollte. Unter dem Deckmantel es getan zu haben, weil er Undercover war, würde keinen Richter beeindrucken. Die Frage war nur, ob er von der Bande oder besser dem unsichtbaren Boss, vor dem die Anderen Angst hatten, gefiel? Er musste sich etwas Besonderes einfallen lassen. Eine Möglichkeit wäre, wenn Semir und die Kollegen eine Razzia in der Kneipe machen würde und er jemanden aus der Bande rettet. Er musste es schaffen Vertrauen zu gewinnen. Nur wie? Er kannte keinen dieser Leute. Er stöhnte leise auf und drehte sich um. Und nach unendlichen Minuten schlief er dann ein.


    Der nächste Morgen kam und Semir öffnete die Augen. Kaffeeduft lag in der Luft und etwas verwirrt sah er sich um. Diese Nacht hatte es in sich. „Guten Morgen Schatz…ich habe den Frühstückstisch gedeckt.“ kam von Andrea. Semir lächelte leicht. „Du bist ein Engel….“ sagte er leise. Andrea beugte sich über ihn und er zog sie zu sich heran. „Ich will nie mehr ohne dich leben…“ sagte er. Andrea strich ihm sanft über den Handrücken. „Semir….was gestern gewesen ist, das Essen…das Herz….es war wunderschön. Aber wir sollten nichts überstürzen. Ich liebe dich…wirklich…ich liebe dich sehr. Aber ich habe Angst. Was wenn wir es wieder nicht schaffen?“ wollte sie wissen und sah ihn an. Semir nickte. „Meinst du denn es geht nur dir so? Andrea….ich hatte verdammt viel Zeit über das nachzudenken, was alles passiert ist. Ich stehe zu meinem Wort! Ich will wieder mit euch zusammen sein. Ich will es!“ bekräftigte Semir seine Aussage vom letzten Abend. Andrea nickte. „Ich liebe dich auch. Weißt du…ich habe es schon zigmal bereut...unsere Ehe aufzugeben. Ich hatte vor dem Scheidungsrichter gehofft, dass du den Wink mit dem Kugelschreiber verstehst. Es tat weh als du …“ gab Andrea leise von sich. Semir setzte sich auf. „Andrea… ich war gekränkt…ich war sehr gekränkt und verletzt. Aber lass es uns einfach vergessen. Lass uns den Neuanfang versuchen.“ bat er. „Komm frühstücken…“ nickte sie. Semir stand auf, duschte und zog sich direkt dienstfertig an. Dann ging er in die Küche. Ayda, Lilly und Andrea sahen in an. „Gutem Morgen Papa….“ strahlte Ayda. „Guten Morgen….“ gab Semir zurück und drückte seinen Töchtern jeweils ein Kuss auf die Wange. „So..nun frühstücken wir und dann muss der Papa arbeiten.“ meinte Andrea. Lilly setzte sich auf ihren Stuhl und gemeinsam genoss die Familie das Frühstück. „Papa…kommst du auch zu uns?“ fragte Lilly. Semir sah zu Andrea. „Ja…kommst du heute Abend auch zu uns?“ wiederholte Ayda die Frage. „Heute nicht. Ich muss lange arbeiten, aber ich werde morgen hier her kommen und am Wochenende machen wir alle was zusammen.“ versprach er.

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  • Semir verließ Andreas Wohnung und sein erster Weg führte noch einmal zu Gevelsberg. Er wollte ihn noch einmal verhören und war sicher, mehr heraus zu bekommen als zuvor. Von Andrea bis zu Gevelsberg war es nicht lang und nach einer knappen viertel Stunde Autofahrt stand er vor dessen Tür. Er drückte die Klingel und wartete geduldig. Es dauerte eine Weile bis der Mann öffnete. Und als Semir ihn sah zuckte er zurück. Dieter Gevelsberg hatte mehrere Blutergüsse im Gesicht, Ein Auge war zu geschwollen und die Nase war genau wie die Lippe unförmig dick. „Was ist mit Ihnen passiert?“ wollte er sofort wissen. Dieter Gevelsberg sah ihn an. „Als Sie bei mir waren….es waren vielleicht zwei oder drei Stunden später…das klingelten zwei Leute an meiner Tür. Sie gaben sich als Polizisten aus und sie hatten auch Ausweise bei sich. Ich hab sie rein gelassen und sie haben mich zusammen geschlagen. „Haben die Typen was gesagt?“ hakte Semir nach. Gevelsberg nickte. „Ja….sie haben es mir ganz deutlich gemacht, dass es für mich tödlich ist, wenn ich mit den falschen Leuten quatsche. Sie sagten… Auf Verrat steht die Todesstrafe…“ sagte er nur leise. Semir spürte Wut in sich aufsteigen. Dieser unbekannte Boss schien keine Grenzen zu kennen. „Können Sie die Männer beschreiben?“ wollte er wissen. Gevelsberg schüttelte den Kopf. „Wissen Sie…ich lebe viel zu gern. Max Kilian ist nicht der Boss…er ist nur ein Handlanger…lassen Sie mich bitte in Ruhe!“ forderte der Mann. „Wir können Sie beschützen, Herr Gevelsberg…Helfen Sie uns. Dann sind Sie auch sicher.“ versuchte Semir erneut. Doch Gevelsberg schüttelte den Kopf. „Nein….das ist mir zu gefährlich…“ lehnte dieser erneut ab. „Waren Sie beim Arzt oder soll ich Sie ins Krankenhaus fahren?“ wollte Semir wissen. Doch auch jetzt schüttelte Gevelsberg den Kopf. „Okay…wenn Sie nicht wollen, kann ich es nicht ändern. Aber sollten Sie Hilfe brauche, dann rufen Sie mich bitte an…“ bat er den Mann und legte ihm die Karte auf den Tisch. Semir verließ den Mann mit einem unguten Gefühl.


    Semir verließ Gevelsberg nachdenklich. Diese Bande schien wirklich sehr gut organisiert zu sein. Die Leute, die einschlägig vorbestraft und von Semir und Alex befragt wurden, redeten aus Angst nicht. Wer es dennoch tat wurde so wie Gevelsberg zusammen geschlagen oder ermordet. In Gedanken versunken ging er zu seinem Wagen. Doch gerade als er diesen erreicht hatte, packte ihn jemand an der Schulter, wirbelte ihn herum und stieß ihm mit dem Rücken gegen den Wagen. Eine Faust traf ihn in seinem Magen und Semir schrie auf. „Was soll das?!“ fauchte er wütend und versuchte sich zu wehren. Ein Mann mit Maske stand vor ihm. „Pass auf Freundchen! Wer die Nase zu tief in Dinge steckt die einem nichts angehen, lebt gefährlich!“ warnte ihn der Mann. Er hob die Hand und schien zuschlagen zu wollen. Doch so einfach ließ Semir sich nicht einschüchtern. Er packte die Hand und drehte sie mit einem heftigen Ruck auf den Rücken des Mannes, der scheinbar nicht mit Gegenwehr gerechnet hatte. „Und wer glaubt mir Angst einzujagen, der wandert ins Kittchen!“ gab er drohend zurück. „Du bist festgenommen du Clown!“ hängte er an und ließ die Handschellen klicken. Dann zog er die Maske ab und sah in ein ihm völlig unbekanntes Gesicht. „Was soll das?“ wollte er von ihm wissen. „Das war ein Scherz! Ich schwöre…ich wollte Sie nur erschrecken…Glauben Sie mir, ich mach das nie wieder!!“ beschwor der Mann, doch nachdem Semir Gevelsberg gesehen hatte, glaubte er nicht an einem Scherz. „Rein mit dir! Du wirst im Revier noch einiges erzählen können. Zum Beispiel wer dein Auftraggeber ist. Hast du Gevelsberg so zugerichtet? Wenn ja wo ist dein Komplize?“ hakte Semir nach. Er öffnete die hintere Tür seines BMWs und zwang den Mann einzusteigen.

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  • Alex wartete auf den Anruf des Wirtes, der ihn mit ein paar Leuten bekannt machen wollte, wo er seine „Künste“ zeigen konnte. Er hatte seine Handynummer hinterlassen und musste sich gedulden. Er wählte Semir an, der sich prompt meldete. „Ich war noch mal bei Gevelsberg. Er wurde brutal zusammengeschlagen und ist nicht bereit auszusagen, was ich ihm absolut nicht übel nehmen konnte. Außerdem wurde ich angegriffen, konnte den Angreifer allerdings direkt dingfest machen.“ berichtete Semir. „Verdammt…die verlieren keine Zeit. Die Frage ist nur, woher wissen die, dass wir da waren?“ hakte Alex nach. „Das weiß ich nicht. Aber wenn die jemanden in unseren Reihen haben, dann bist du verdammt gefährdet. Dann weiß derjenige, dass du ein Bulle bist.“ mahnte Semir. „Du vergisst, dass ich im Knast war. Wenn ich hier auf jemanden treffe der auch im Knast war, bin ich genauso dran. Mach dir keine Gedanken, ich krieg das schon hin.“ wiegelte Alex ab. „Haben sich die Typen schon bei dir gemeldet?“ wollte Semir nun wissen. „Nein…ich warte noch. Ich denke ich kann mir da einen Namen machen, wenn ich mir etwas einfallen lasse. Das ist der eigentliche Grund weshalb ich dich angerufen habe. Vielleicht sollten wir uns eine kleine Show einfallen lassen. Ich meine, in der Kneipe sind so viele Jahre Knast versammelt, da wäre das Auftauchen von Polizei sicher nicht so ungewöhnlich.“ schlug Alex vor. „Du meinst, wir sollten dich durchsuchen und festnehmen, dann widersetzt du dich und wir lassen dich entkommen?“ hakte Semir nach. „Ja so in Etwa.“ gab Alex zurück. „Okay, das machen wir nur, wenn du keine Möglichkeit hast in die Bande zu kommen. Wenn du es schaffst, dann schieß ein Bild von einem der Kerle mit denen du bekannt gemacht wirst. Den werde ich dann überprüfen und wenn du dann keine Chance bekommst nehme ich den Typen fest und du kannst ihn dann befreien.“ schlug Semir nun vor. „Okay…“ stimmte Alex zu.


    Semir kam mit seinem Gefangenen an der PAST an und ließ ihn direkt ins Verhörzimmer bringen. Dann setzte er sich rücklings auf den Stuhl und sah ihn an. „Und?“ wollte er wissen. Der junge Mann sah ihn verschüchtert an. „Was und?“ stellte er die Gegenfrage. „Was kannst du mir erzählen?“ grinste Semir. „Nichts…wirklich ich wollte Ihnen nur einen Schrecken einjagen. Und vielleicht was Bares abschöpfen. Ich schwöre, mehr war nicht…“ kam von dem jungen Mann. Semir schätzte ihn auf 25 Jahre. Es klopfte und Susanne trat mit einer Akte ein. Sie reichte diese Semir schweigend und sah den jungen Mann an. Semir schlug die Akte auf. „Christian Reimertz…vorbestraft wegen Diebstahl, räuberische Erpressung, BTM-Verstöße…hast ja schon einiges auf dem Kerbholz. Willst du wieder einwandern?“ Semir sah den jungen Mann an. „Ich habe doch gar nichts gemacht!“ brauste Reimertz auf. „Warum hast du mir gedroht?“ blieb Semir ganz ruhig. „Das…das war doch gar nichts! Ich…ich wollte nichts…ein Kerl kam zu mir und sagte, dass ich Ihnen Angst machen solle. Ich habe dafür 100 Euro bekommen!“ fing Reimertz nun an. Semir nickte. „Beschreibung?“ wollte er wissen. „Ich weiß nicht…ich…ich meine, ich hab ihn nur ein paar Minuten gesehen…“ wich Sascha nun aus. „Du hast scheinbar große Angst vor ihm. Ich kann dir helfen. Beschreibe ihn mir und ich werde was gegen ihn tun…“ schlug Semir vor. Christian sah ihn an. „Auf Verrat steht die Todesstrafe! Das hat er mir gesagt! Ich will nicht sterben!“ kam von ihm. Semir stöhnte auf. In diesem Viertel scheint wirklich jemand alle unter Druck zu setzen. „Gut, dann wanderst du ein.“ gab der Polizist ruhig von sich. „Was? Warum?“ kam entsetzt von Christian. „Bedrohung! Angriff auf einen Polizeibeamten. Versuchte Körperverletzung…“ zählte Semir nun auf. „Aber…. ich wusste doch gar nicht, dass Sie Bulle…ich meine Polizist sind!“ begehrte Christian nun auf. „Dann sag mir was! Wie sah der Mann aus? Hast du einen Namen?“ fauchte Semir den jungen Mann nun an.

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  • Die Geduld von Alex wurde auf eine harte Probe gestellt. Er musste sich über Stunden gedulden bis endlich das Handy klingelte. Er sah auf das Display. Die Nummer war ihm unbekannt. „Ja?“ meldete er sich mürrisch. „Bist du immer noch so mies gelaunt? Dann kann ich deine Laune sicher ein wenig auffrischen.“ hörte er einen Mann. Die Stimme war ihm bekannt, aber er konnte ihm kein Gesicht zuordnen. „Ach und wie? Ich hab einen Scheißtag hinter mir! Warum sollte ich freundlich sein, wenn mich irgendein Telefonverkäufer anruft!“ fauchte er wütend ins Telefon. „Ich bin kein Verkäufer, sondern dein Glücksbringer. Ich hab nen Job für dich. Komm heute Abend um acht in die Kneipe! Ich werde dann die Verbindung zwischen dir und ein paar Freunden herstellen. Die suchen gute Leute.“ beschwichtigte ihn der Anrufer. Nun erkannte Alex den Wirt. „Okay…aber wenn du mich verarschen willst, dann wirst du ne Schlittenfahrt von Köln bis Düsseldorf machen!“ drohte Alex ihm. „Nur keine Sorge…wenn sie dir grün sind, kannst du eine Menge Kohle machen.“ versprach der Mann. „Okay, ich werde da sein.“ versprach Alex und beendete das Gespräch. Wieder rief er Semir an. „Ich werde heute Abend die Leute kennen lernen.“ gab er durch. „Verstanden. Sei vorsichtig Alex…ich habe ein verdammt ungutes Gefühl.“ mahnte Semir ihn erneut. „Semir….es wird schon alles klar gehen. Ich werde auf mich aufpassen, das verspreche ich dir. Sobald ich was Näheres weiß, melde ich mich bei dir.“ versprach Alex. Er beendete das Gespräch und verließ seinen Container um ein wenig frische Luft zu tanken. Als er am Rhein entlanglief, bemerkte er einen grauen Sharan. Zunächst maß er ihm keine große Bedeutung bei, doch als er einige Meter gegangen war, sah er, dass der Wagen ihm folgte. Alex atmete tief durch. Er stand also unter Beobachtung. Nun hieß es aufzupassen um nicht aufzufallen. Wie gut, dass niemand in seiner Nähe wohnte, der ihn wirklich kannte. Er hatte immer den Kontakt zu anderen Leuten gemieden. Ein Schutzmechanismus, der ihm jetzt sicher zu Gute kam.


    Semir steckte sein Handy ein und sah Christian an. „Also? Was sollte das?“ forderte er ihn erneut auf. „Man was willst du von mir? Ich hab doch gesagt es war ein Scherz! Aber gut….also ich wollte meinen nächsten Schuss holen. Matze ist mein Dealer…er hat dich gesehen und als ich ihm sagte, ich hab keine Geld, hat er gesagt, dass ich dich überfallen soll! Das ist alles. Mehr weiß ich nicht!“ kam von dem Mann hervor. „Matze? Und weiter?“ hakte Semir nach. „Keine Ahnung, aber ich weiß, dass er mir meine Bezahlung nicht geben wird. Ich brauche meinen Schuss! Ich bin schon weit drüber! Aber da war noch ein Mann bei Matze….und der hat gesagt, dass ich sterben werde, wenn ich jemanden davon erzähle.“ gab Christian von sich. Semir beobachtete ihn. Der Mann war auf Entzug, denn er zitterte schon sehr stark. „Wie sah der Mann aus? Kanntest du ihn?“ wollte Semir nun wissen. „Nein… er war blond und er hatte eine Narbe auf der linken Wange. Lassen Sie mich doch gehen. Ich wusste nicht, dass Sie Polizist sind..bitte….“ flehte Christian. Er zog sich zusammen. „Meinst du, du erkennst den Mann auf einem Bild wieder?“ wollte Semir wissen. Christian Reimertz nickte. „Ja…das werde ich sicher können.“ stimmt er zu. „Gut, dann zeige ich dir jetzt Bilder und wenn du jemanden erkennst sagst du mir Bescheid.“ nickte Semir und öffnete den Laptop, der auf dem Tisch stand. Er suchte nach den Bildern und ließ sie dann von dem Jungen sichten. Dieser sah sich die Bilder sehr genau an, doch jedes Mal schüttelte er den Kopf. Nach einer guten Stunde hatte er die Bilder durch. „Er ist nicht dabei…“ gab er stöhnend von sich. „Okay…dann werden wir ein Phantombild anfertigen. Meinst du, du bekommst das hin?“ fragte Semir. „Kann ich Wasser haben?“ bat Christian. „Ja sicher….“ lächelte Semir. Der Junge tat ihm irgendwie leid. Er schien unschuldig in die Sache hinein geraten zu sein. Christian wollte sich nur seinen nächsten Schuss verdienen. Er holte dem Jungen einen Becher Wasser und kam wieder zurück in den Raum. Der Stuhl war leer. „Verdammt!“ stieß er aus und wollte sich gerade umdrehen, als er einen Schlag ins Genick bekam und zu Boden ging. Er drehte sich noch während des Fallens um und sah Christian Reimertz grinsendes Gesicht. Bevor er richtig klar war, griff der Junge Semirs Waffe und richtete sie auf ihn. „Ruhig…keinen Ton…!“ warnte er den Polizisten.

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  • Semir rührte sich nicht und starrte in die Mündung seiner eigenen Waffe. „Setz dich da hin!“ forderte Christian ihn auf. Langsam stand Semir auf und setzte sich. Die Hände legte er auf den Tisch. „Hey Chris…das willst du doch nicht wirklich. Du wirst das Revier nicht verlassen können.“ mahnte Semir fast väterlich. „Das sehe ich anders…Sie werden mir helfen hier rauszukommen.“ gab Christian zurück. Semir schüttelte den Kopf. Ohne dass Christian das merkte konnte er den Schalter für den kleinen Lausprecher drücken. Er wusste nur zu gut, dass alles was hier gesprochen wurde, nun im Büro von Kim Krüger zu hören war, was hier gesagt wurde. Und er wusste dass sie alles in die Wege leiten würde um ihm zu helfen. Christian fuhr sich mit der freien Hand durch die Haare. „Ich brauche einen Schuss!“ gab er von sich. „Chris…gib auf. Du kannst hier nicht raus. Glaub mir. Ich kann dir helfen. Du weißt doch, was mit dir passieren wird, wenn du hier raus bist. Dein Dealer weiß dass ich dich festgenommen habe und er wird glauben, dass du ihn verraten hast, wenn du wieder draußen bist. Er wird dir nichts mehr verkaufen oder aber den goldenen Schuss für dich bereithalten. Willst du das wirklich?“ versuchte Semir den jungen Mann zu verunsichern. „Ich habe nichts gesagt, was euch auf seine Spur bringen würde.“ gab Christian zurück. Semir lachte leise. „Denkst du wirklich, er wird dir das glauben? Denk doch mal nach…warum sollten wir dich laufen lassen, wenn du uns nicht geholfen hast? Du hast mehr auf dem Kerbholz und würdest einwandern. Dein Dealer wird dir nicht glauben und dich sicher kalt machen.“ ging es bei Semir weiter. „Dann werden mir deine Kollegen helfen. Wenn sie es nicht machen, bringe ich dich um!“ stieß Christian aus. Semir sah, dass der Junge zitterte. „Wie lange ist dein letzter Schuss her?“ wollte er plötzlich wissen. „ Das ist jetzt nicht wichtig. Ich kann jederzeit damit aufhören!“ stieß der Junge aus. „Natürlich kannst du….du bist doch nicht süchtig…“ lächelte Semir. Sein Gegner wurde gefährlicher. Er wusste genau, dass Süchtige, die ihren Schuss nicht rechtzeitig bekamen, unberechenbar waren. Die nächsten Stunden würden entscheidend werden.


    Kim Krüger zuckte zusammen, als ein Knacken aus dem Lautsprecher kam. Sie hörte, was Semir zu dem Mann sagte, der ihn scheinbar in der Gewalt hatte. Wie zum Teufel konnte das denn wieder passieren? Sie stöhnte leise auf und horchte den Worten. Sie griff zum Telefon und beorderte Dieter und Jenny zu sich. „Chefin?“ fragte Dieter als die beiden das Zimmer betraten. „Gerkhan ist im Verhörraum in der Gewalt von einem Chris. Der Mann scheint außerdem süchtig zu sein und auf Entzug.“ berichtete Kim Krüger schnell. Dieter kam an ihr Schreibtisch und horchte ebenfalls. „Verdammt...wie konnte sowas denn passieren?“ wollte Jenny nun wissen. „Das frag ich mich auch. Aber im Augenblick ist das zweitranig. Wir müssen Gerkhan da rausholen. Gehen wir in den Nebenraum und beobachten es!“ befahl Kim. Jenny und Dieter nickten. Gemeinsam verließen sie das Büro der Revierleiterin und betraten nur wenig später den Nebenraum. Von hieraus konnten sie durch den einseitigen Spiegel sehen, was im Verhörraum passierte. „Wie wollen Sie ihn zur Aufgabe überreden?“ wollte Jenny wissen. „Im Augenblick weiß ich es nicht. Vielleicht schafft Gerkhan es ja, die Sache zu bereinigen.“ kam von Kim Krüger. „Wir könnten den Raum mit Schlafgas fluten…“ schlug Dieter vor. Kim sah ihn schräg an. „Das ist sicher nicht notwendig.“ fauchte sie wütend. „Ich mein ja nur…“ entschuldigte Dieter sich sofort. Jenny sah besorgt durch den Spiegel in den Raum. Ihr Kollege saß auf dem Stuhl und hatte die Hände auf dem Tisch liegen. Semir sah zum Spiegel, aber Jenny wusste, dass er sie nicht wirklich sehen konnte. „Chris…ich kann dir helfen. Gib auf. Gib mir die Waffe und wir vergessen die Sache einfach.“ hörte sie Semir sagen. „Wie denn? Ich…ich bin tot wenn ich raus gehe. Wenn nicht bin ich auch tot! ich brauche einen Schuss! Aber dazu muss ich zu einen Dealer!“ kam etwas fahrig von dem jungen Mann. „Wenn er lange genug auf Entzug ist, wird er sicher schwächer werden.“ mutmaßte Jenny. „Ja, aber bis dahin wird er gefährlich sein. Wenn er seine Nerven verliert, was nicht schwer fallen wird, wenn er den Schuss braucht, dann ist er eine Gefahr für Gerkhan.“ antwortete Kim Krüger.

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  • Die Stunden vergingen und Christian Reimertz wurde immer nervöser. Er begann zu schwitzen und wurde unsicher. Immer wieder wischte er sich mit einer fahrigen Bewegung den Schweiß aus dem Gesicht. „Gib auf…gib mir die Waffe… Chris… wir können dir helfen von dem Zeug wegzukommen. Ich werde dir helfen…“ versuchte Semir unermüdlich. Mittlerweile war er schon drei Stunden in der Gewalt von diesem jungen Mann. Chris sah ihn mit fiebrigen Augen an. „Besorg mir einen Schuss!“ forderte er den Polizisten auf. Semir überlegte kurz und nickte dann. „Okay…“ Er stand auf und wollte zur Tür doch nun schoss Christian auf ihn. die Kugel sirrte dicht an Semirs Kopf vorbei. Sofort setzte er sich wieder und hob beschwichtigend die Hände. „Okay…okay…beruhige dich!“ versuchte er. „Du wirst nicht rausgehen! Nutze das Ding da! Den Lautsprecher! Den hast du ja eh schon angeschaltet. “ forderte der Junge ihn auf. Semir sah ihn an. „Wir können dir keine Drogen geben. Aber wir können dir helfen, davon los zu kommen. Vertrau mir. Du kannst unter Polizeischutz gestellt werden. Du kannst einen neues Leben anfangen… vertrau mir…“ versuchte Semir. Es war unmöglich, dass er ihm Heroin besorgte. Christian sah ihn an. „Was weißt du schon von meinem Leben?! Es war die Hölle!“ fing er an zu weinen. Semir nickte. „Erzähle es mir doch.“ bot er an. „Willst du mich verarschen? Bisher hat es keinen Bullen interessiert, was ich durchmachen musste!“ fauchte der Junge wütend. Der Wechsel von den Stimmungen war ein deutliches Zeichen für den Entzug, den er gerade durchmachte. Und das war nur der Anfang. Semir wusste nicht nur aus Erzählungen wie ein Entzug von statten ging. Auch er war schon einmal süchtig gemacht worden und er musste einen harten Kampf durchstehen, bis er endlich clean war. „Du hast Recht… Ich habe dich heute zum ersten Mal gesehen. Ich kenne dich nicht. Aber ich möchte dir helfen…“ versuchte er erneut. Christian sah ihn an. „Ich… ich hab Hunger...“ stieß der Junge aus. „Klar…eine Pizza?“ lächelte der Polizist ihn an. Christian nickte.


    „Die bekommst du, wenn du aufgibst.“ antwortete Semir leise. „Aber… ich… ich… will nicht ins Gefängnis.“ kam regelrecht verzweifelt von den Jungen. „Das wirst du nicht. Ich werde dafür sorgen, dass du direkt in die Klinik kommst und deine Sucht bekämpfen kannst. Ich verspreche es dir…gib mir die Waffe, Chris. Gib sie mir…“ sprach der Hauptkommissar wieder auf ihn ein. Semir streckte die Hand aus und lächelte leicht. Christians Gegenwehr wurde immer schwacher. Tränen liefen dem jungen Mann über das Gesicht. Dann legte er die Waffe auf den Tisch. Semir nahm sie und atmete tief durch. „Okay….dir wird nichts passieren….das verspreche ich dir. Chris… du hast heute den Satz gesagt, dass auf Verrat die Todesstrafe steht…wer hat das zu dir gesagt? Dein Dealer?“ hakte Semir sanft nach. „Nein…nicht Matze….das war unbekannte Mann. Ich kannte ihn nicht. Er hat Matze Geld gegeben und….ich kann nicht mehr…wenn die wissen, dass ich sie verraten habe, dann bringen die mich um.“ weinte der Mann wieder. Semir legte ihm die Hand auf die Schulter. „Ich werde dich nicht im Stich lassen. Ich habe dir versprochen, dass ich dir helfe und das tue ich. Ich helfe dir….okay?“ hakte er sanft nach. Christian nickte nur. „Okay…ich rufe jetzt in einer Klinik an, wo ich den Arzt sehr gut kenne. Er ist wirklich einer der Besten. Er wird dir helfen.“ versprach Semir und nahm sein Handy. „Hallo Doc…hier ist Semir Gerkhan...“ sagte er als sich die Gegenseite meldete. „Her Gerkhan…ich hoffe es geht Ihnen gut!“ gab der Arzt freudig von sich. „Ja danke. Ich erfreue mich bester Gesundheit. Doc, ich hätte ein persönliches Anliegen. Ich habe hier einen jungen Mann, der von der Nadel will. Würden Sie ihm helfen?“ bat Semir. „Nun, ich habe noch einen Platz frei, wenn Sie sagen es lohnt sich und der Junge durchhält, dann kann er kommen.“ kam als Antwort zurück. „Dann werde ich den Jungen zu ihnen bringen lassen. Sein Name ist Christian Reimertz.“ gab Semir durch. „In Ordnung. Ich werde das Pflegepersonal darüber unterrichten.“ Das Gespräch war beendet.

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  • Kim Krüger wandte sich von dem Fenster ab und sah Dieter und Jenny an. „Drei Stunden….Wir werden das SEK informieren!“ legte sie fest. „Was? Warum? Semir hat die Situation doch im Griff!“ beschwerte sich Dieter. „Im Griff? Er wird von einem Drogensüchtigen bedroht!“ fauchte Kim wütend. Doch genau in diesem Augenblick ging die Tür auf. Semir stand im Rahmen. „Die Sache ist erledigt.“ sagte er. „Sind Sie in Ordnung?“ wollte Kim Krüger wissen. „Ja…mir geht es gut. Der Junge wird in die Fachklinik Aggerblick gebracht. Ich habe es ihm versprochen und mit dem dortigen Arzt gesprochen. Die Aufnahme ist genehmigt.“ erklärte Semir. „Sie haben was? Das können Sie doch nicht über meinen Kopf hinweg entscheiden! Der Mann hat Sie bedroht! Er wird dafür zur Verantwortung gezogen werden.“ fluchte Kim wütend. Sie mochte es überhaupt nicht, wenn ihre Hauptkommissare eigene Entscheidungen trafen ohne sie einzuweihen. „Chefin…der Junge hat Angst. Er wurde angestiftet mich anzugreifen und er hat mir versichert, dass er mir alles erzählen wird, wenn wir auf diese Bedingung eingehen. Er will von den Drogen wegkommen! Ich fühlte mich nicht bedroht! Bitte stimmen Sie zu…bitte…“ flehte Semir sie regelrecht an. Kim Krüger dachte nach und nickte dann ergeben. „Also gut…Sie bekommen freie Hand.“ stöhnte Kim nun. Semir wandte sich wieder dem Raum zu und streckte die Hand aus. „Danke…Komm Chris…es ist alles in Ordnung. Du wirst in die Klinik gebracht. Aber nun erzähl mir, was du weißt…“ bat Semir den jungen Mann. Dieser zitterte extrem und schwitze heftig. „Ich brauche einen Schuss…bitte…bitte besorg ihn mir…ich…ich brauche es…“ flehte der junge Mann. Semir sah Dieter an. „Dieter…rufst du bitte mal den Doc hoch. Er soll sich den Jungen ansehen.“ bat er seinen Kollegen der diese Bitte umgehend ausführte.


    Der Arzt kümmerte sich um Christian. Semir setzte sich neben seinen Geiselnehmer und lächelte ihn an. „Siehst du…alles wird gut. Kannst du mir noch Namen nennen? Hast du deinen Dealer schon mal mit dem Anderen gesehen?“ wollte er von ihm wissen. Christian sah ihn an. Er schien nicht wirklich klar zu sein, aber er nickte. „Es gibt zwei Namen, die gefallen sind. David Hartmann und Sandro Stark. Hartmann hat einen Schrottplatz in Nippes. Sandro ist ohne Arbeit. Aber er soll eine coole Wohnung haben.“ kam müde von Christian. „Sorry Semir aber der Junge muss möglichst schnell in die Klinik. Er ist schon im Entzug.“ mahnte der Arzt. Semir nickte und erhob sich. „Na dann…auf geht es. Wenn du es überstanden hast, dann komm mich mal besuchen okay? Und wenn ich es schaffe, dann besuche ich dich.“ verabschiedete er sich von Christian. Dieser nickte und ließ sich von zwei Streifenkollegen von Semir zur Klinik Aggerblick bringen. Semir sah ihm nach. Er kannte den Arzt in der Klinik, denn er hatte auch ihm geholfen, als er auf Drogen war. Semir schüttelte sich, als er an die Wochen in der Klinik nachdachte und ihm die Erinnerung an die harte Zeit des Entzugs wieder eingeholt hatte. Christian aber war sicher noch schlimmer dran. Er nahm das Zeug schon sehr lange. Und wer weiß in welcher Konzentration er es nahm. Doch Semir hatte ein gutes Gefühl. Christian würde es schaffen können und er schwor sich den Jungen nicht im Stich zu lassen. Er würde sich beim Arzt informieren welche Fortschritte er machte. Für heute war es auf jeden Fall genug. Nachdenklich ging er wieder in sein Büro um die Namen der Männer zu überprüfen, die Christian ihm genannt hatte.

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  • Der Tag ging zu Ende und Alex machte sich auf gegen sieben auf den Weg zur Kneipe wo er heute mit Personen in Kontakt gebracht werden sollte, die so hoffte er, hinter den Autodiebstählen und dem Mord steckten. Kurz vor acht betrat er die Kneipe wo ihn der Wirt freundlich zunickte. „Alles klar?“ wollte er von Alex wissen. „Nichts ist klar! Dieser verdammte Dreckswelt ist echt zum kotzen!“ fluchte Alex wütend. „Hey…was ist denn los?“ wollte der Wirt wissen. „Ich hatte heute drei Vorstellungsgespräche…DREI!! Aber keiner ist bereit mir eine Chance zu geben. Scheinbar steht es auf meiner Stirn, dass ich ein Knasti bin!“ knurrte Alex. „Na komm…so schlimm ist es doch nicht. Willst ein Bier?“ lud ihn der Wirt ihn ein. Alex nickte nur. Der Wirt stellte ihm ein Glas vor die Nase und kümmerte sich dann um die anderen Gäste. Alex nahm einen Schluck und drehte sich um. Die Personen die zu dieser Zeit bereits hier waren, lachten und amüsierten sich. Alex tat desinteressiert. „Wo sind deine Freunde?“ wollte er wissen, als der Wirt wieder bei ihm stand. „Sie werden gleich kommen.“ versprach er. Alex nickte leicht. „Wer sind denn deine Freunde?“ hakte er nach. „Menschen die dir eine Chance geben.“ versprach der Wirt. Alex sah ihn an. „Ach echt? Warum?“ hakte er nach. „Du willst Geld verdienen, du kannst es bei meinen Freunden machen.“ grinste der Wirt. Alex tat als würde er nachdenken. „Also gut…wann? Was für eine Arbeit haben die für mich?“ stimmte er dann zu. „Das werden sie dir sagen, wenn du zustimmst. Da du nicht aufgestanden bist, hast du zugestimmt. Sie werden gleich hier sein. Warte hier!“ befahl der Wirt. Alex nickte leicht. „Du wirst gleich abgeholt.“ erklärte der Wirt. „Okay…“ gab Alex zurück und stand auf. „Wo willst du hin?“ kam nun von dem Wirt. „Wo ist denn das Klo?“ hängte er fragend an. Er wollte Semir über seinen Erfolg informieren. „Du hast wohl nicht richtig gehört. Du sollst hier warten!“ fauchte ihn der Wirt an. „Hey…ich muss das Bier wegbringen! Das wird ja wohl nicht verboten sein!“ knurrte Alex wütend. „Also gut…aber mach schnell.“ stöhnte der Wirt.


    Semir war vertieft in seiner Arbeit und zuckte zusammen, als sein Handy klingelte. Er zog es hervor. „Ja?“ fragte er. „Ich bin es.“ kam von Alex leise. „Was gibt es Neues?“ hakte Semir sofort nach. „Ja…ich werde gleich abgeholt. Die Typen haben angebissen. Der Wirt hat mir den Job quasi besorgt. Das heißt wir brauchen keine Razzia machen.“ erklärte Alex. „Sehr gut. Ich hab hier auch gerade einiges zu tun.“ meinte Semir nur. „Ich werde mich aber nicht direkt morgen melden können. Erst einmal sehen, was die so vorhaben und ob es die Typen sind, die in unserem Fall vorkommen.“ gab Alex durch. „Okay. Ich hab auch Neuigkeiten. Heute wurde ich von einem Junkie angegriffen. Erst dachte ich, dass er mit der Sache zu tun hat, aber mittlerweile denke ich, dass es eine Sackgasse ist. Allerdings hat er mir zwei Namen genannt. Die werde ich jetzt überprüfen und dann mal schauen, ob es was bringt.“ erklärte Semir und erzählte seinem Partner welche Begegnung er hatte. „Dann verlieren die wirklich keine Zeit. Hast du Gevelsberg unter Polizeischutz gestellt?“ wollte Alex wissen. „Nein, er will nicht. Zwingen kann ich ihn nicht. Aber er wollte Köln verlassen. Pass bloß auf dich auf!“ ging es bei Semir weiter. „Okay…ich muss Schluss machen. Die holen mich jetzt ab und ich hab noch keine Ahnung wohin es gehen soll. Aber ich hoffe sehr, dass es keine Falle ist. Ich melde mich bei dir!“ beendete Alex das Gespräch. Semir stecke sein Handy weg und sah auf den Monitor. Dort gab er den ersten Namen ein, den er von Christian erhalten hatte. Sandro Stark. Stark war wegen BTM-Verstöße und wegen Autodiebstahl vorbestraft. Semir schrieb sich die Adresse auf um Stark später zu befragen. Der nächste Name den er von Christian bekommen hatte war ein unbeschriebenes Blatt. David Hartmann. Er ließ sich von Susanne die Adresse heraus suchen um diesen ebenfalls zu besuchen. „Ich bin dann mal unterwegs. Ich werde diesen Stark und Hartmann überprüfen.“ erklärte er als er die Anschrift hatte. „Willst du allein da hinfahren?“ staunte Susanne. „Nein, ich nehme Jenny und Dieter zur Verstärkung mit.“ lächelte Semir und winkte die Kollegen die aufsahen als ihr Name fiel zu.

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