Black Cat

  • Kim rieb sich störende Stirnfransen von der Haut und war erleichtert, als Alex wieder eingeschlafen war. Minutenlang hatte er sich in Schmerzen gewunden und sich gequält. Immer wieder hatte er sie versucht zu überzeugen, sich an der Suche von Semir und Milena zu beteiligen. Doch sie hatte genug Vertrauen in ihre Leute. Sie wusste, dass die es schaffen würde. Jedoch wurde auch sie allmählich ungeduldig. Weder Hartmut, noch Jenny oder Bonrath hatten sich gemeldet.
    Sie schrak auf, als es an der Scheibe klopfte. Mit einem Ruck hatte sie sich umgedreht und erkannte einen Mann Anfangs dreissig. Er war mindestens 1.90 gross, wenn nicht sogar grösser. Er trug einen Dreitagebart und seine kastanienbraunen Haare reichten bis zum Hals. Er trug ein Jackett, ein weisses T-Shirt sowie dunkle Jeans. Er hielt einen Ausweis an die Scheibe und Kim musste aufstehen, um diesen lesen zu können.


    Colin Reuss
    Kriminalhauptkommissar


    "BKA...", murmelte Kim leise und erkannte, das der Ausweis echt war. Sie nickte und Colin kam leise herein. "Frau Krüger?", fragte er im Flüsterton und Kim nickte. Sie hörte einen starken, amerikanisch-englischen Akzent in der Stimme. "Ich weiss, Sie haben momentan genug zu tun und das BKA lässt bei Ihnen die Halshaare aufstehen..."
    "Nackenhaare", korrigierte Kim leise und räusperte sich kurz. "Natürlich, entschuldigen Sie..." Colin schien ein ehrlicher Mensch zu sein. "Ich bin als Austausch hier, eigentlich bin ich Amerika geboren und aufgewachsen, doch Dank meiner deutschen Mutter kann ich die Sprache ein wenig...aber das spielt nun keine Rolle. Ich bin der Partner von Milena...und ich habe erfahren, dass Sie entführt wurde. Ich will helfen!"
    "Moment, Milena hatte einen Partner? Dann sind Sie informiert über die....?"
    "Leider nicht wirklich, Sie hat dies eigenhändig gemacht, wir hatten unsere freie Woche. Morgen wollten wir uns eigentlich treffen, aber nun mache ich mir wirklich sorgen!"
    Kim konnte ihn verstehen. "Weiss das BKA, dass Sie hier sind?" Colin schüttelte mit dem Kopf. "Nein, natürlich nicht. Schon alleine dass Milena sich in Ihre Arbeiten eingemischt hat, würde unseren Bossen gar nicht schmecken, aber ich finde Milena eine zu talentierte Ermittlern! Ausserdem hat sie es bestimmt gut gemeint. Sie hat nur einfach Ihre eigenen Wege!"
    "Ja das klingt ganz nach ihr...", murmelte Kim und verschränkte die Arme. "Nun gut, wir könnten Hilfe gebrauchen. Ich will nämlich hier bleiben!..." Colin nickte dankend. "Ich weiss, dass Sie keine gute Erfahrungen mit dem BKA haben aber..."
    "...momentan zählt es, unsere Kollegen zu finden Colin...mehr aber auch nicht..."

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Als Semir und Milena ihre Köpfe aus der Türe reckten um zu sehen, wie die Lage war, schien besonders der Deutschtürke seine Augen zusammenzukneifen. "Was ist?", fragte Milena flüsternd und Semir schluckte. "Ich kenne diesen Ort!", murmelte er und Milena sah ihn verwundert an. "Wie du kennst ihn, für mich sieht das nach einem stinkigen alten Zivilbunker aus."
    "Das...und er ist der angebliche Aufenthaltsort der "Smiling Sharks. Einer gemeingefährlichen Drogenbande, mit der wir von der Autobahnpolizei auch schon zu tun hatten!"
    "Das heisst..."
    "...die sind mit deinen ehemaligen besten Freunden im Krieg...ja...", bestätigte Semir Milenas Vermutung und nun musste diese tief schlucken. Die Schuldgefühle in ihr keimten noch mehr hoch. "Jedenfalls sollten wir schleunigst hier raus, auch wenn ich diesen Typen nur zu gerne den Hintern versohlen würden, aber wir sind deutlich in der Unterzahl!" Milena musste Semir recht geben. Also checkten sie nochmals die Lage und entdeckten niemand. "Los!", wies Semir an und gemeinsam gingen sie, mit der Waffe im Anschlag, nach vorne. Sie schlichen sich an Türen vorbei, kontrollierten abermals ihren Weg, bis sie zu einer Öffnung kamen. Als Semir die Türe öffnete und hinaus sah, erblickte er nur Bäume. Doch sie waren ihm nicht unbekannt. "Drachenfels", murmelte er und Milena hatte dies gehört. "Die haben uns bis nach Bonn geschleppt?", fragte sie und Semir nickte. "Meine Aida liebt diesen Wald. Wir haben ihn oft besucht! Ich kenne ihn in und auswendig!"
    "Das ist gut...oder?"
    "Normalerweise schon, aber bald werden die Typen merken, dass wir verschwunden sind! Wir müssen uns also sputen!" Milena nickte und nahm dankend Semirs Hand an, die ihr half sich hochzuziehen. Sie sagten sich nichts, nickten nur stumm und rannten los.


    "Gehen wir lieber hinaus", flüsterte Kim und Colin folgte ihr in den Gang, wo sie Beide durch die Scheibe auf Alex blicken konnten. "Sie haben ihn aufgeschlitzt...", erklärte Kim mit einem Kloss im Hals, "die wollten ihn einfach wie ein Tier ausbluten lassen!"
    "Er sollte ein Packet schmuggeln?", schlussfolgerte Colin richtig und Kim nickte. "Brandt wollte uns die Situation schildern, doch dann hatte Milena ihn vor einem Anschlag gerettet. Aber irgendetwas muss schief gelaufen sein, denn als wir bei ihrem guten Freund Lukas waren, wurden wir entdeckt, zusammengeschlagen und Brandt wurde eben so schwer verletzt. Jedoch glaube ich...das Milena den Sender, der in dem Päckchen war, bei sich hat, und Hartmut sie aufspüren könnte!"
    "Hartmut Freund von der KTU?"
    Kim nickte.
    "Sprich, Sie wissen ebenfalls noch nicht viel..." Kim musste ihm leider recht geben. "Leider nicht...nein...aber ich vertraue meinen Leuten, die schaffen das! Wir hatten schon schwierigeres überstanden! Besonders Gerkan! Er wird auf Milena aufpassen können! Denn man sollte den Kleinen niemals unterschätzen! Er ist der Beste und wenn ich weiss, dass jemand aus einer solchen Situation herauskommt, dann er!" Kim bemerkte, wie Colin sie ansah. "Das haben Sie aber niemals von mir gehört klar?" Colin hob die Arme und nickte.
    Die Beiden drehten sich erschrocken um, als sie Schritte und ein erschöpftes Keuchen hörten. "Freund!", stiess Kim aus, als sie den Rothaarigen Forensiker erblickte. "Entschuldigen Sie, ich bin so schnell gekommen wie ich konnte Chefin!", stöhnte Hartmut und zog aus seiner Jackentasche ein Smartphone hervor, auf dem eine Karte abgebildet war. Auf dieser Karte befand sich ein blinkender, roter Punkt. "Ich habe die Beiden gefunden, sie befinden sich am Drachenfels nahe Bonn!" Kim blickte zu Colin und dieser nickte.
    "Colin wird Sie begleiten Herr Freund! Er erklärt Ihnen alles! Informieren Sie Bonrath und Jenny! Sie sollen einen Suchtrupp anfordern! Schnell!"

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • "Heisst das eigentlich, du hast deine Tochter mit an einen Wald genommen, in dem gefährliche Drogendealer ihre Arbeit erledigen?" Semir blickte Milena entrüstet an. "Natürlich nicht", erwiderte er keuchend, da sie sich noch immer im Sprint befanden, "als Aida dann in die Schule kam, wurde das bekannt und wir gingen nie wieder da hin! Aber ich bin noch nicht so alt, als ob mein Gedächtnis so einen Wald löschen könnte!"
    "Das wollte ich damit auch gar nicht sagen!", entgegnete Milena und sie liefen den Hang hinunter. Jeglicher Atem schmerzte in der Lunge, doch sie konnten nicht wissen, ob die Typen ihnen bereits auf den Fersen waren. Kein Wort wurde gesprochen und die Spannung in der Luft wurde immer dicker. Jeglicher Schritt wurde genau beobachtet, damit kein kleiner Ast ein Hindernis darstellen würde.
    Die Stille zog sich, bis etwas Milena am Knöchel streifte und sie zu Boden brachte. Sofort spürte sie das feuerheisse Blut aus der Wunde strömen. Semir beugte sich sofort zu ihr und als er hoch sah, erblickte er zwei Männer am Hügel. Einer der Beiden hielt eine Pistole, aus der noch Rauch strömte. "Ich hab' sie!", schrie er, doch bevor er runterkommen konnte, schoss Semir einige Male auf den Hügel und die Männer begaben sich in ein Versteck.


    "Hoch, hoch!", schrie Semir und stützte Milena so, dass sie in einem einigermassen annehmbaren Tempo vorwärts kamen. Sie konnten nicht weit kommen, das wusste Semir, doch er kannte einen Ort, wo sie sich verstecken konnten - falls sie zur nötigen Zeit ankommen würden.
    "Lasst sie nicht entkommen!", war eine grelle Stimme zu hören und Semir versuchte, das Tempo zu erhöhen. Doch Milena verzog immer wieder das Gesicht. "Achte nicht auf mich!", knirschte sie und Semir hörte die Schritte näher kommen.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Milena und Semir versteckten sich in einer Höhle, die von blossem Auge kaum zu sehen war. Tatsächlich gingen die Schritte auch an ihnen vorbei und die Beiden atmeten erleichtert aus. "Aida hat sich hier immer versteckt. Deshalb", flüsterte Semir und blickte auf Milenas blutenden Knöchel. "Irgendwie bleibst du heute nicht verschont was?", murmelte er und begann, sein Pulloverärmel abzureissen. "Semir du musst nicht...", wollte Milena noch ansetzten doch in diesem Moment löste sich der letzte Faden von der Naht. "Was muss ich nicht?", erwiderte Semir grinsend und winkte mit der freien Hand zu sich. "Komm schon, langsam bin ich darin geübt, dich zu verarzten!", scherzte er und begann, mit dem abgerissenen Stück Stoff Milenas neue Wunde zu verbinden. "Danke...ohne dich hätten die mich bestimmt längst abgeknallt", flüsterte Milena und Semir konnte wieder das wahre Ich, dieser angeblichen harten Braut hören. "Hey, auch wenn mir das BKA schon oft auf den Senkel gegangen bist, so kannst du nichts dafür, ausserdem glaube ich langsam, dass du schwer in Ordnung bist! Solange du nicht einen auf diese Lisbeth von diesen Filmen machst!"
    "Eigentlich sind diese Filme eine Buchreihe...", korrigierte Milena in dem gewohnten kalten Ton und als sie Semirs Blick darauf hin sah, lächelte sie warm, "aber trotzdem Danke..."


    Kim sah auf Alex, der allmählich wieder die Augen öffnete und sie müde ansah. "Herr Freund hat die Beiden gefunden", sagte sie leise und lächelnd, "Milenas Partner, Colin Reuss, wird sich mit Jenny und Bonrath auf die Suche machen. Bald wird Ihr Partner wieder hier sein Herr Brandt!" Im ersten Moment schienen Alex Augen vor Freude zu funkeln, doch sie verdunkelten sich danach wieder und Kim wusste sofort, was dieser Blick bedeutete. "In einem sind wir uns nicht unähnlich Herr Brandt", begann sie langsam, so das Alex vernebelter Verstand mitkommen konnte, "und zwar in unserem Misstrauen in fremde Menschen. Aber glauben Sie mir, dieser Reuss hat einen sehr sympathischen und ehrlichen Eindruck gemacht. Ich habe mich selten in so etwas getäuscht, und wenn er wirklich Dreck am Stecken hätte, hätte Milena ihn längst ausgeliefert!"
    Alex nickte nur langsam und feuchtete sich seine ausgetrocknete Kehle an. Sein Mund öffnete sich leicht.
    "Wie lange war ich weg?"
    Kim musste sich zunächst dotieren, da sich die Stimme überhaupt nicht wie die von Alex angehört hatte, sondern wie die eines 90-Jährigen Kettenrauchers nach seiner letzten Zigarette, doch dann war sie wieder da.
    "Eine halbe Stunde. Eigentlich hatte ich ja gehofft, Sie würden ein wenig länger schlafen, aber das scheint nicht Ihr Stil zu sein!" Alex spürte zum ersten Mal so etwas wie Sympathie und Vertrauen in seiner Chefin. Sie wirkte nicht wie das kühle Karrieremonster, sondern wie eine besorgte Frau, die sich wirklich um Ihren Kollegen sorgte.


    "Ach so ist das! Sie sind Kramers Partner!", stiess Hartmut aus und fuhr seinen Wagen in Richtung der PAST. "Ja allerdings, wusste ich nicht, dass sie mal wieder ihre Ego-Show durchzieht! Es ist zum Haare rupfen!"
    "Raufen...", räusperte sich Hartmut, "aber egal, ich sehe, Bonrath und Jenny sind bereits mit den anderen bereit! Denken Sie daran, ich habe Ihr Einmischen nicht vermerkt Reuss, also versuchen Sie, sich im Hintergrund zu halten!"
    "Natürlich", murmelte Colin und stieg aus dem Wagen aus. Er lief auf Bonrath und Jenny zu, die noch eine Schussweste sowie eine Waffe in den Händen hielten. "Reuss?", fragte Bonrath nach und Colin war froh, endlich mal wieder einem Mann seiner Grösse zu begegnen. "Ja", antwortete er knapp und Jenny übergab ihm die Schussweste. "Die Chefin hat uns über Ihre Ankunft informiert! Dann wollen wir mal zusehen, dass wir die Beiden da raus holen können!"

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Semir und Milena blickten aus der Höhle und sahen, das der Weg wieder frei war. "Schaffst du es?", fragte er und Milena nickte. "Es zwickt nur noch, dank deiner tollen Fürsorge", sagte sie lächelnd und gemeinsam schritten sie langsam aus der Höhle. Doch alsbald sie aus der Höhle waren erklangen Schüsse und die Beiden warfen sich gemeinsam auf den Boden, wobei Semir sich schützend über Milena beugte. "Spiel hier nicht den Helden!", zischte Milena. "Ich bitte dich, ich spiele schon den Helden, als du noch am Boden herumgekrabbelt bist!", erwiderte Semir doch sie hörte ein Stöhnen und ein Aufkommen. Als sie sich getrauten, ihren Kopf zu heben, sahen sie wie ein Maskierter hinter ihnen zu Boden ging. Aus seiner Brust strömte eine Fontäne Blut. Als sie der Schussrichtung folgten, sahen sie, wie Bonrath seine Waffe im Anschlag hatte. Aus der Mündung rauchte es ein wenig. "Ich hab sie!", rief er und hinter ihm erschien eine Gruppe Polizisten. Darunter auch Jenny und ein Unbekannter mit langem Haar.
    "Semir", stiess Jenny aus und hinter ihr rief ein Mann ein lautes "Gesichert" in die Runde. Bonrath und Jenny liefen sofort auf die Beiden zu und der Unbekannte lief ihnen zügig hinterher.
    Semir und Milena standen langsam auf und der Deutschtürke lächelte erleichtert. "Hartmut hat den Sender also orten können!", sagte er lächelnd und Jenny nickte. "Wir sind hier durch den Wald geirrt, dann haben wir nur diesen einen Kerl gesehen!", erklärte sie. "Uns ist auferlegt worden, euch in Sicherheit zu bringen, alles andere kommt später! Ausserdem glaube ich, dass jemand sehr darauf erpicht ist, Semir zu sehen!" Semirs Augen strahlten und er sah Milena an. "Siehst du, ich habe es dir gesagt! Er lebt! Alex lebt!" Milena lächelte zustimmend und blickte danach auf Reuss. "Colin...", murmelte sie und sah beschämt zu Boden. Der Grossgewachsene lief auf sie zu und legte beide Hände auf ihre Schultern. "Wann wirst du endlich lernen, dass wir ein Team sind", seufzte er und Milena kratzte sich verlegen an der Wange. "Colin Reuss, ich bin Milenas Partner!", stellte sich Colin vor und Semir nickte verstanden. "Fahren wir am besten zurück! Oder besser gesagt ins Krankenhaus!"


    Alex und Kim sahen auf, als sich die Türe öffnete und Semir hereinkam. "Alex!", stiess er erleichtert aus und der Angesprochene atmete erleichtert aus vor Freude. Sanft nahm Semir seinen Partner an den Schultern. "Allah sei dank, bin ich froh, dich hier lebend zu sehen!", sagte er und Alex spürte die Wärme, die der Deutschtürke ausstrahlte. Trotzt ihrer Anfangsschwierigkeiten war Alex inzwischen froh, bei der Autobahnpolizei zu sein und Semir als seinen Partner zählen zu können.
    Semir hingegen war erschrocken, wie bleich und abgekämpft sein Partner wirkte. Man sah deutlich, dass er der Blutverlust nicht gut vertragen hatte. Jedoch lebte er, das Piepen des EKG's machte dies Semir mehr als deutlich.
    "Dir geht's gut?", fragte Alex heiser und Semir nickte lächelnd. "Mehr als gut, jetzt wo ich sehe, dass ich nicht schon wieder in eine Midlife-Crisis fallen muss!", scherzte er und legte eine Hand sanft auf Alex Wange. "Schön Sie zu sehen Gerkan", mischte sich nun auch Kim in die traute Zweisamkeit ein und Semir legte eine Hand auf ihre Schulter. "Danke, dass Sie auf ihn aufgepasst haben", sagte er ehrlich und Kim winkte ab. "Nochmals einen solch grimmigen Klon von Ihnen zu haben, reicht mir! Wo sind Milena und Reuss?"
    "Sie warten draussen, Milena wird noch versorgt! Sie hat zwei Streifschüsse! Danach wollen wir eigentlich denen allen in den Arsch treten!"

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • "Wer waren diese Typen eigentlich?", fragte Kim neugierig und Semirs Blick wurde dunkel. "Die Smiling Sharks", antwortete er direkt ohne auszuholen und Kims Blick wurde ebenfalls nachdenklich. "Na klasse, es kann ja nicht ein gewöhnlicher Drogenkrieg sein, wir kämpfen hier gegen zwei Goliaths!", stiess sie entnervt aus und strich sich über die Stirn."
    "Das gehört zu unserem Glück Chefin!", murmelte Semir und Alex atmete tief durch. Semir setzte sich zu ihm ans Bett. "Hast du eigentlich überhaupt keine Erinnerung, wie dir das geschehen ist?"
    Alex schüttelte auf Semirs Frage mit dem Kopf. "Leider nicht...", antwortete er leise und Semir seufzte.
    "Tut mir leid..." Semir winkte ab. "Wie solltest du auch, ich hätte nicht fragen sollen..."
    Kim rieb sich die Augenlider. "Ich hole mir n' Kaffee, möchten Sie auch einen Gerkan?" Semir nickte dankend und Kim verliess das Zimmer.


    "Du hättest mich abführen sollen...", sagte Colin ernst und Milena hob eine Augenbraue. "Einführen...es heisst einführen Colin...", flüsterte Milena und richtete die Verbände an ihren Wunden. "Wie auch immer. Ich hätte dir helfen können!", mahnte er und seufzte. "Milena, ich bin zwar nur für fünf Jahre hier und werde auch solange dein Partner sein. Das tue ich auch gerne, aber du musst mir vertrauen. Ich weiss du hattest es schwer, aber ich kann nicht immer deine Fehler ausbügeln!"
    Milena fühlte sich wie eine Schülerin, die gerade ernsthaft von ihrem Lehrer beschimpft wurde.
    "Es war ein Akt der Zufälligkeit...", wehrte sie sich und Colin verschränkte die Arme. "Das sagst du immer", erwiderte er unbeeindruckt.


    "Ich habe wirklich gerade das Gefühl, Gerkan und sein ehemaliger Partner Jäger stehen vor mir!", hörten die Beiden eine Stimme und Kim stand mit einem Tablett mit Kaffeebecher vor ihnen. "Come again?", fragte Colin verwirrt nach und Kim gab den Beiden je einen Becher. "Jäger war zu seinen Anfangszeiten ein Rebell und Semir hatte seine liebliche Mühe, mit ihm klar zu kommen, Sie müssen nur Geduld mit ihr hegen Colin, dann klappt es!", riet sie mit gar mütterlicher Stimme und Milena sah sie skeptisch an.
    "Kimilein, was soll dieses liebe Getue?", fragte sie nach und Kim sah sie grinsend an. "Ich bin erwachsen geworden, das solltest du auch tun!"
    Milena blickte zu Boden. "Wenn du es erlaubst, würde ich mit Colin gerne euch unterstützen..." Kim lächelte. "Ohne Alleingänge, in einem Team?" Milena nickte auf Kims Frage. "Dann sehr gerne!"

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • "Du hattest dir also wirklich sorgen um mich gemacht?", fragte Semir ungläubig nach und Alex nickte. "Natürlich...sollte ich nicht?", fragte Alex verwirrt zurück und Semir schüttelte lächelnd mit dem Kopf. "So habe ich das nicht gemeint...aber danke...du siehst, es geht mir gut und nun solltest du zusehen, dass du wieder auf die Beine kommst, alleine im Streifenwagen rumzukurven ist nämlich gar nicht so witzig, wie es sich anhört!"
    Zum ersten Mal lächelte Alex wieder. Trotz der Schmerze und der Taubheit, verspürte er wieder so etwas wie Glück und Müdigkeit. "Ruh' dich aus Kumpel. Ich bin ja nicht alleine und ich schaffe das! Wir werden diese Typen kriegen, okay?" Als Antwort schlossen sich Alex Augen und er war eingeschlafen. Leise schlich sich Semir aus dem Raum und begegnete der munteren Truppe vor dem Zimmer. "Wie geht es ihm?", fragte Milena neugierig nach. "Er schläft jetzt. Ich denke, er braucht alle Ruhe, die er kriegen kann!" Kim nickte auf Semirs Antwort. "Ich dachte schon, er würde eher an Insomnia sterben als wegen der Schmerzen. Er wollte einfach nicht zur Ruhe kommen bis er wusste, dass Sie überlebt haben Gerkan!"
    Immer mehr schmeichelte Semir dies, auch wenn er es nicht zugeben konnte. "Und was hat der Arzt zu dir gesagt?", fragte er dann an Milena gerichtet. "Dank der unbändigen und liebevollen Pflege meines türkischen Befreiers sind die Wunden nicht all' zu schlimm und ich bin wieder einsatzbereit!", antwortete sie und ballte eine Hand zur Faust.
    Semir sah Colins Blick und konnte sich geradewegs in die Situation des jungen Amerikaners hineinversetzten. Mit Anfang 30, so schätzte er ihn ein, hatte es man schon genug schwer im Polizeigeschäft, wenn man dann aber noch so eine Partnerin wie Milena hatte, musste es doppelt so schlimm sein!
    "Du bleibst aber schön bei uns, ist das klar?", drohte Kim nochmals und Milena salutierte.


    Sie alle drehten sich um, als ein lauter Knall aus dem Notfall, der sich im unteren Stock befand, zu hören war und Menschen panisch zu schreien begannen. "Was zum...?", flüsterte Colin und Milena und Semirs Augen rissen weit auf. "Woher wussten die...?", stockte Kim hervor und nahm ihre Waffe aus dem Halfter. Colin tat es ihr nach. "Gerkan, Milena, in dem Spind da vorne, sind Waffen für Sie drin! Bonrath hatte welche mitgebracht!" Semir und Milena nickten, rannten zum Spind und nahmen sich die Pistolen. Beide waren Semirs Modell und leuchteten silber im lauen Krankenhauslicht. Sofort eilten sie Kim und Colin hinterher, doch im richtigen Moment, seile sich Milena von den anderen ab und rannte zurück zu Alex. "Der Fehler mit einem zu grossen IQ, man denkt auch wirklich an alles!", fluchte sie und hielt die Waffe im beidhändigen Anschlag.


    Als sie jedoch Alex Zimmer erreichte und die Türe aufschlug, lagen die Schläuche und Kabel wirr und lose auf dem Bett. Sofort machte sich Panik in Milena breit. Waren die etwa vor ihr hier? Erst recht steigerte sich ihre Angst, als ein Pistolenlauf ihren Nacken berührte und fest zudrückte. Sie spürte das kalte Eisen und begann leicht zu zittern.
    "Stet's den Rücken sichern, Kleines!", hörte sie eine flüsternde Stimme und die Waffe löste sich wieder von ihrem Nacken. Als sie sich umdrehte, sah sie Alex, der sich mit Müh und Not an dem Türrahmen festhielt. "Nimm bitte meine Jacke und meine Hose, ich habe keinen Bock, hier mit einem gepunkteten Hemd rausgeschleift zu werden!"

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • "Woher wusstest du...?", fragte Milena und stützte diesen sofort, als er das Gleichgewicht zu verlieren drohte. "Ich bin verletzt, nicht taub. Ich kann einen Pistolenschuss schon heraushören!" Milena nickte und nahm sich aus dem Schrank ein Reserveshirt des Krankenhauses, Alex Jacke und Jeans heraus und half dem Verletzten, sich einzukleiden, so schnell es eben Alex' Zustand zuliess.
    Die Schreie aus der unteren Etage wurden immer lauter und Milenas Magen begann sich erneut zusammenzuziehen. "Nicht gut...", flüsterte sie und als sie fertig war, legte sie einen Arm von Alex um ihre Schultern und half ihm stützend hinaus. "Gib' mir die Waffe", knirschte er und Milena tat wie ihr geheissen. Sie gab Alex die Pistole in die freie Hand, jedoch war dieser sehr bedacht, dass dies heimlich und schnell vonstatten ging. "Auf drei, drehst du dich um...", flüsterte Alex und Milena konnte ihn nicht mal fragend ansehen, als er ein lautes "DREI", rief und sie sich reaktionsschnell umdrehte. Sofort feuerte Alex eine Kugel ab und traf einen Mann, der ebenfalls eine Waffe in der Hand hielt, in der Schulter. Mit einem lauten Schrei ging er zu Boden und Milena drehte sich wieder um. "Für einen Aufgeschnittenen, keine schlechte Reaktionszeit!", murmelte Milena und Alex grinste schief. "Da braucht's schon mehr...damit ich nicht mehr treffe!", erwiderte er lächelnd. Sie sahen auf, als Kim, Semir und Colin auf die Beiden zu gerannt kamen.


    "Sie haben den ganzen Notfall eingeno...ALEX, was machst du da?", stiess Semir aus und Milena nickte nach hinten. "Der wollte in sein Zimmer schleichen, doch dein Partner hatte schneller gedacht als er!" Semir seufzte und schüttelte mit dem Kopf. "Wir haben nun andere Sorgen", knirschte Alex und zog sich kurz zusammen, "wir müssen hier weg, aber schnell! Denn wenn wir weg sind, sind die Patienten ausser Gefahr!" Kim dachte nach. "Soweit ich weiss, gibt es hier eine Notfalltreppe für nach unten", sie sah besorgt zu Alex, "aber die sind ziemlich lang." Alex atmete kurz durch. "Ich hatte nicht gehofft, einen Fahrstuhl benutzen zu dürfen", versuchte er zu scherzen und Kim rannte mit einem schwachen Lächeln voraus. Semir nahm Alex anderen Arm um sich und gemeinsam mit Milena stützte er ihn in die Richtung der Notfalltreppe, die jedoch verschlossen war.
    "Verflixt, aufzuschiessen würde zu viel...", noch bevor Kim ihren Satz zu Ende sprechen konnte, trat Colin mit einem gezielten Tritt dagegen und die Türe schlug auf. "...so geht natürlich auch!" Colin winkte alle zu sich und gemeinsam gingen sie die Treppen hinunter.
    Kim zog ihr Reserve-Handy aus der Hosentasche und wählte eine Nummer. "Susanne! Wir brauchen dringend Verstärkung im St. Martins Krankenhaus! Wir stecken in Schwierigkeiten!"
    Susanne, solcher Situationen bereits gewachsen, antwortete prompt. "Verstanden, ich schicke sofort alles was ich zur Verfügung habe zu euch!" Kim bedankte sich und hängte auf.
    Alex musste sich zusammennehmen, nicht laut zu schreien. Seine Schmerzmittel begannen abzunehmen und jeglicher Ruck zog sich durch seinen verschnittenen Unterleib. Zudem zogen die Nähte heftig an der Haut.
    "Schaffst du es?", fragte Semir besorgt und Alex nickte mit zusammengekniffenen Augen. "Geht schon", murmelte er zerknirscht seiner Geste zufügend.


    Stephanie Sichert lief auf das Zimmer zu, in dem dieser Bulle liegen sollte. Ihr platinblondes, falsches Haar wippte hin und her und ihre viel zu enge Kleidung, presste die Fettpolster hervor. In ihren Händen, hatte sie einen Revolver, einen goldenen, ihr liebstes Schätzchen, neben ihrer dicken Wimperntusche und dem feuerroten Lippenstift.
    Ihr Boss und Ehemann hatte ihr aufgetragen, den Mann umzubringen, da er sich sonst bald an die Ereignisse erinnern würde, und sie waren bereits im Krieg mit den Smiling Sharks. Mehr Aufregung konnten sie nicht auch noch gebrauchen.
    Und da Stephanie ihren "Pupsi", wie sie ihn immer nannte, überaus liebte und aus lauter Naivität jeden Befehl befolgte, rannte sie natürlich auf das Zimmer zu, bis sie den bewusstlosen Körper einer der untersten Hunde ihres Mannes erblickte. Eine Lache Blut hatte sich um die eine Schulter gebildet und Stephanie schüttelte mit dem Kopf. "Für nichts zu gebrauchen die Typen", sagte sie abschätzig und betrat das Zimmer, das jedoch leer war.
    "Oooh, das wird Pupsi aber nicht gefallen!"

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Schnell tippte sie eine Nummer ein. "Pupsi? Die sind entkommen", beichtete sie leise und eine donnernde, tiefe Männerstimme schmetterte ihr entgegen. "DANN SIEH ZU, DASS DU SIE WIEDER FINDEST!" - Mit diesen Worten wurde aufgehängt. Diese harten Worte trieben Stephanie die Tränen in die Augen. Eigentlich wusste sie ja, dass sie keine liebenswerte Antwort erwarten konnte, doch dieser hasserfüllte Ton ihres Mannes hatte ihr schon mächtig Angst eingejagt.
    Sie hörte Schritte und weitere Hunde ihres Mannes kamen zur Vorschein. "Sucht sie! Jeden Winkel!", befahl sie kreischend und die Männer zogen sogleich wieder von dannen. Stephanie selbst, suchte das Zimmer ab, doch sie fand nichts. Die Kleidung war weg und die Personen, die dem Bullen geholfen haben mussten, hatten ebenfalls nichts liegen gelassen. "Also stimmt es", murmelte sie, "sie haben Black Cat an ihrer Seite!", flüsterte sie leise und strich sich durch das total verbleichte Haar.


    Alex zuckte kurz zusammen, als ein weiterer Stich sich über den ganzen Unterleib verteilte und ihn beinahe zur Krümmung brachte. Sein Blick ging auf die Treppe hinunter und ohne es zu wollen, holten ihn Fetzen ein, die ihm zuvor so lange gefehlt hatten.


    Treppen
    Höllische Schmerzen in den Armen
    Drohende Stimmen
    Der vernebelte Kopf von dem Chloroform


    Semir bemerkte sofort, dass sein Partner abgedriftet war. "Alex, brauchst du eine Pause?", fragte er besorgt, als er das schweissüberströmte und bleiche Gesicht von Alex sah. "Die Katakomben des Doms...", flüsterte er und Milena, sowie auch Semir blieben verdutzt stehen. Auch Kim hatte sich neugierig umgedreht. "Also so schlecht steht's noch nicht um dich, als das wir dich dort hin verfrachten müssen...", erwiderte Semir und Alex schüttelte mit dem Kopf. "Nein...dort wurde ich hingebracht, als man mir das Packet eingesetzt hatte!" Milena schien sich langsam wieder zu fangen. "Das macht Sinn", begann sie und blickte zu Kim, "die Katakomben werden doch gerade restauriert, mussten aber wegen angeblichem Schimmelbefalls geräumt werden. Seit dem ging es ja nicht voran!"
    "Gut, das sehen wir uns aber an, wenn wir hier sicher raus sind!", holte Kim die Drei wieder auf den Boden der Tatsachen zurück und Semir nickte. "Ich gebe der Chefin recht, wir müssen hier raus und uns verstecken, wir können nicht noch weitere Menschenleben riskieren!"
    "Ich kenne einen Ort, allerdings müssten wir uns einen Wagen beschaffen können!" Kim und Semir hoben auf Milenas Einwurf die Augenbraue.
    "Sie hatte wirklich noch nie mit der Autobahnpolizei zu tun oder?", fragte Semir grinsend und Kim erwiderte das Lächeln. "Sie ist ein Greenhorn, lassen wir ihr das durchgehen!"


    Alle Köpfen hoben sich, als das Aufgehen einer Türe zu hören war und Stimmen durch den Raum hallten. "Scheisse...schnell...schnell", motivierte Colin alle und drängte sich mit Kim hinter das Dreiergespann, um möglichen Feuerschutz geben zu können. "Ohne Weste, wir sind eigentlich verrückt!", grummelte Kim und Colin hielt seine Waffe im beidhändigen Anschlag. "Nun ja", keuchte er zurück, "ich habe eine Ausrede, ich bin Amerikaner!", scherzte er und gemeinsam schritten sie jegliche Treppenstufen hinunter.
    Alex versuchte sich zusammenzureissen, doch die Schmerzen gewannen immer mehr die Überhand, er konnte sich schmerzverzerrte Grimassen und Zischen nicht mehr verkneifen.
    "Alex...", wollte Semir ansetzen doch Alex schüttelte wieder mit dem Kopf. "Weiter! Weiter!", flüsterte er und Milena und Semir sahen sich kurz an, danach nickten sie. "Kannst du deine Beine ein wenig anheben?", fragte Semir und Alex sah ihn verwirrt an. "Vertrau mir...bitte!" Alex nickte und hob die Beine leicht an. Milena und Semir nahmen sich beide an ihren freien Händen und bildeten eine Bank, die sie unter Alex Gesäss schoben und ihn so aufheben konnte.
    "Hältst du das durch?", fragte Semir Milena und diese nickte. "Ey, nicht alle Nerds sind Spaghettiarme!", grinste sie und in diesem Moment schlug vor ihnen eine Kugel in den Beton.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • "LAUFT!", schrie Colin und Semir und Milena hoben Alex nochmals an, um ihn besser in den Händen tragen zu können. Kim und Colin hoben ihre Waffen und gaben Warnschüsse in die Luft, die in die Rüstungen einschlugen und abprallten. Semir und Milena rannten, so schnell ihre Füsse sie und Alex Gewicht tragen konnten.
    Doch die Schüsse wurden präziser, schlugen immer näher in die Füsse der Gruppe ein und Milena und Semir konnten das Tempo einfach nicht erhöhen.
    Kim sah den Beiden an, wie sie fieberhaft versuchten, eine Lösung zu finden, bis Milena auf einmal stoppte und ihren Kopf zu Colin umdrehte. "Colin! Übernimm bitte!", sagte sie tief entschlossen und der Angesprochene sah sie fragend an. "Und warum bitte?" Auch Kim, Semir und Alex sahen sie fragend an. "Nun mach schon!"
    Da war sie wieder. Milenas dunkle, tiefe, angsteinflössende Aura, die Semir nicht mochte. Colin jedoch, schien zu reagieren und Milena nahm bei der Übergabe Alex die Waffe ab.
    "Was hast du vor?", zischte Kim, als Milena sich von der Gruppe entfernte und sich den Angreifer näherten. "Lazarus...Kimilein...wenn ich ihnen das anbiete, verschaffe ich genug Zeit, um euch die Flucht zu ermöglichen!" Kims Augen rissen beinahe ins Unermessliche auf, doch nickte sie schweren Herzens und schob das Männergespann nach vorne. "Los!", sagte sie nur leise und Semir glaubte, Tränen in ihrer Stimme zu hören. "Wieso?", fragte Colin und Kim atmete tief durch. "Tut einfach was ich sage! Ich bin eure Chefin!", zischte sie und die Männer gingen, mit Alex auf dem Arm. Die Treppe hinunter.


    Das Herz klopfte schwer an Milenas Brust, als sie Stephanie erblickte, die schon lange an der Seite des Bosses war. Dieses billige Püppchen wurde leider zu oft unterschätzt, das wusste sie, denn dieser kalte Blick, als Stephanie Milena erblickte, war sehr furchteinflössend. "Na sieh mal einer an", piepste ihre krächzende Stimme durch den Raum. "Machst du hier einen auf Rambo und versuchst die Anderen zu retten, Black Cat?" Milena hob ihre Arme mit der Waffe, und liess sie, gesichert zu Boden fallen. "Ich biete dir etwas an", begann Milena und Stephanie hielt die Männer zurück, die sich an ihr vorbeidrängen, und zu den Anderen rennen wollten. "Ach ja? Was willst du mir schon anbieten, du Verräterin?" Milena spürte diese Arroganz, die Stephanie ausstrahlte, doch sie versuchte, sich nicht davon reizen zu lassen.
    "Sag deinem "Pupsi", dass ich Projekt Lazarus für ihn starten werde!" Sofort erstarrte die Gruppe und Stephanie hob eine Augenbraue. "Du bluffst!", zischte sie und Milena zuckte mit den Achseln. "Wollt ihr die Smiling Sharks nun vernichten oder nicht? Ich kann es tun! Und dazu brauche ich nur einen Computer und dein Vertrauen!"
    "Stephanies Vertrauen wirst du nie mehr gewinnen können", erklang eine tiefe Männerstimme und ein Hüne von guten zwei Metern kam zum Vorschein. Er trug einen massgeschneiderten Anzug und seine Finger waren mit Goldringen bedeckt. "Aber meines vielleicht schon. Du würdest also das Projekt Lazarus starten, um deine kleinen Bullenfreunde zu retten?" Milena nickte langsam. "Das könnte sehr interessant werden..."


    Kim, Colin, Semir und Alex schafften es zum Eingang des Parkhauses, wo jedoch weitere Männer die Waffen auf sie gerichtet hatten. "Scheisse", zischte Semir, war dann aber sehr erstaunt, als sie Männer eine Nachricht über Kopfhörer erhielten und sich zurückzogen. "Scheint, als hätte man ihr geglaubt!", flüsterte Kim leise und steckte ihre Waffe langsam ein. "Moment Mal! Vielleicht ist das eine Falle!", zischte Colin und Kim schüttelte mit dem Kopf.
    "Projekt Lazarus war eine Sache, die Milena zu programmieren begann, bevor sie die Seiten wechselte. Es sollte alle Kundendaten von anderen Drogenbanden auf die ihrer früheren Gang überschreiben. So würde man die vollkommene Kontrolle erlangen, da das Programm zusätzlich noch mit einem Virus versehen ist, das jegliche Daten löscht!"
    "Sprich, sollte die Polizei darauf stossen..."
    "Würden jegliche Daten von Drogenkurieren aus der Datenbank gelöscht, genau!", vollendete Kim Alex Satz und Semir schüttelte mit dem Kopf. "Moment, aber das verstehe ich nicht! Wieso will sie das tun? Nur um uns ein wenig Zeit zu verschaffen?"
    "Nicht nur", erwiderte Kim traurig und legte sich eine störende Haarsträhne hinter's Ohr. "Wahrscheinlich will sie einen Virus in das System implantieren und jegliche Daten der Smiling Sharks und ihrer früheren Gang löschen...!" Semir schluckte.
    "Das heisst aber..."
    "...wenn die das rausfinden, hat sie ihr Todesurteil unterschrieben", flüsterte Alex leise.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Semir schüttelte fassungslos mit dem Kopf. "Das können wir nicht von ihr verlangen!", stiess er aus und bemerkte, wie sich Kim und Colin, sowie auch Alex kurz still ansahen. "Wir müssen zu den Katakomben des Doms, nachdem wir ein sicheres Versteck für Alex gefunden haben!", sagte Kim bestimmt und Colin nickte. "Ich wüsste was, ich habe in Hürth eine kleine Zweitwohnung, falls mich Verwandten aus Amerika besuchen, es ist nicht viel aber..."
    "Ich gebe den Leuten Bescheid, Alex wird dort beschützt, rund um die Uhr!" Colin nickte dankend für Kims Vertrauen. "Und wir kommen wir da hin?", fragte Semir, inzwischen leicht genervt und Kim sah sich um. "Bingo!", stiess sie aus und streckte ihre Hand aus. "Gerkan, Dietrich!", befahl sie und Semir sah sie wie einen unschuldigen Welpen an. "Bitte, ich weiss, dass sie einen dabei haben!" Semir knickte unter Kims hochgezogener Augenbraue ein und wies auf die Hosentasche, aus der Kim einen Dietrich hervorholte.
    Sie lief auf einen alten Ford zu und begann das Schloss zu knacken. "Semir, Sie gehen mit Alex nach hinten, Colin, Sie kommen mit mir nach vorne!", sagte Kim, nachdem sie das Schloss geknackt, eingestiegen und begann die Elektronik kurzzuschliessen. Die Männer taten, wie befohlen und stiegen ein. Semir legte Alex auf die Rückbank und legte den Kopf seines Partners auf seinen Schoss. Alex wirkte wieder schneeweiss und kalter Schweiss lief ihm über die Stirn. "Geht's noch?", fragte Semir besorgt und Alex nickte. "Ich werd's überleben", flüsterte er und atmete tief durch.


    "Haben wir einen Deal, Max?", fragte Milena und reichte dem Hünen, der mit vollen Namen Max Andres hiess, die Hand. "Ein Fehltritt und du bezahlst das mit dem Leben!", erwiderte Max und schlug ein. "Pupsi, ihr kann man nicht vertrauen!", keifte Stephanie und krallte sich an Max. "Sagt die, die gerade die Bullen hat entkommen lassen", erwiderte Max kühl und stiess sie von sich weg. "Aber Pupsi", schluchzte Stephanie und Max nahm sanft Milenas Hand, die sich so zusammennehmen musste, sich nicht einfach loszureissen, damit sie nicht aufflog. "Die verlorene Tochter ist zurück", flüsterte Max ihr ins Ohr und strich ihr sanft über den Rücken.
    Milena musste ihren inneren Schauder verstecken und die Gänsehaut deutlich unterdrücken. Wie konnte sie damals als Teenager so hoffnungslos verliebt in diesen Typen gewesen sein? Die Hormone als Pubertierende waren wirklich unerklärlich.
    Während Max Milena langsam mitzog, blieb Stephanie leicht zurück. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten und biss sich auf die Unterlippe. "Das wirst du mir büssen, du miese Schlampe!"


    Colin und Semir trugen Alex langsam eine Treppe hinauf. Das Blockhaus wirkte neu umgebaut und nicht mehr gerade schäbig. Als sie im ersten Stock ankamen, übergab Colin Kim den Schlüssel und sie öffnete die Wohnung. Als die den Eingang betraten hatten, wiesen Jenny und Bonrath gerade ein Team an, das undercover die Bewachung durchführen sollte.
    Kim öffnete langsam die Türe und Colin blickte zu Alex. "Könnten Sie kurz stehen?", fragte er sorgsam und Alex nickte. "Für ein paar Minuten wird's schon gehen", ermutigte er sich gar selbst. "Gut, ich habe nämlich noch Kleidung meines kleinen Bruders hier, er sollte ihre Grösse haben!" Er stellte Alex sanft auf die Füsse und dieser krallte sich dafür umso fester an Semir fest. "Die Couch ist ausziehbar, man kann ein Bett daraus machen!" Kim folgte sofort Colins Rat und bereitete die Couch vor. "Nicht mehr lange!", sagte Semir aufmunternd zu Alex und dieser versuchte zu lächeln, was jedoch in eine schmerzverzerrte Grimasse endete. "Scheiss Morphium...", knirschte er und Kim strich noch kurz die Matratze glatt. "Okay", sagte sie dann und Semir half Alex langsam, sich hinzulegen. In dieser Zeit suchte Kim nach Kissen und einer Decke. Sie stützte, nachdem sie sie gefunden hatte, sanft Alex Kopf und deckte ihn zu. "Bonrath und Jenny werden persönlich hier oben auf Sie aufpassen", begann sie zu erklären, "und Sie werden bewacht! Wir gehen auf Nummer sicher!" Alex nickte langsam. "So lange Sie Milena finden und diese Typen niederschmettern...ausserdem kann ich mich momentan wirklich kaum noch bewegen!" Semir glaubte Alex, aufgrund seiner schwachen Erscheinung, sofort.
    "Ich habe was gefunden!", kündigte sich Colin an und trug einen Stapel Kleider auf seiner Hand. "Gut, ich werde Alex noch schnell helfen, sich umzuziehen!", sagte Semir und Kim nickte einverstanden. "Danach finden wir Milena!"

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Als Semir mit seiner Arbeit fertig war und Alex abgelegt hatte, klopfte es an der Türe und Jenny kam zum Vorschein. "Der Polizeiarzt wäre nun hier, ich habe einen bestellt, um Alex nochmals zu untersuchen!"
    "Hast du ihn mehrmals überprüft?", fragte Semir direkt und Jenny nickte. "Hab's sogar von der obersten Stelle absegnen lassen. Kann ich ihn reinlassen?" Semir nickte. "Aber du beobachtest ihn!" Jenny stimmte Semir sofort zu und ein junger Mann im weissen Kittel kam hervor. Ohne ein Wort zu sagen, kümmerte sich der Mann um Alex, unter den strengen und wachsamen Augen von Jenny. Semir jedoch, sah sich nach Kim um, die sich auf dem Balkon befand und die Arme auf den Balkonrand gelegt hatte. Die losen Stirnfransen wehten im Wind und die Haltung der sonst so stolzen Chefin wirkte gekrümmt und betrübt. Also entschloss sich Semir, ebenfalls auf den Balkon zu gehen.


    Kim spürte, wie eine Hand sanft ihre Schulter berührte und sie spürte sofort Semirs starke Aura. Sie wusste sofort, was er fragen wollte, also begann sie zu reden. "Ich sehe einfach immer wieder den jungen Teenager vor mir, den ich in den Armen hielt und versuchte zu trösten, nachdem sie gerade jemanden verloren hatte und doch erleichtert war, endlich aus dieser Hölle gekommen zu sein!" Semir nickte verständlich. "Aber inzwischen ist sie eine starke Frau, Chefin, sie wird das schaffen!" Kim lächelte traurig. "Vielleicht...aber sie und der Gangchef hatten mal ein Verhältnis miteinander...das könnte die Sache ein wenig verschlimmern..." Semirs Augen öffneten sich weit. "Aber sie war noch ein Teenager?" Kim zuckte mit den Achseln. "Wie bereits gesagt...sie tat alles, um aus der Routine ihrer Eltern zu entkommen...ein Vogel, den man zu lange im goldenen Käfig einsperrt, geht ein und stirbt...das war auch ihre Befürchtung..." Semir atmete tief durch. "Wissen Sie Gerkan, das ist nicht der einzige Grund, warum ich sie trotzt ihrer Fehler irgendwie...mag..." Kim faltete die Hände und tippte mit den Fingern nervös auf und ab. "Als ich meinen Zukünftigen sowie mein ungeborenes Kind verloren hatte...wendeten sich viele ab, da sie sich mit der Situation nicht wohl fühlten...doch Milena...war die Erste, die an meinem Krankenhausbett stand. Zwar hatte sie versucht, ihre coole Fassung zu bewahren, doch das Zittern in ihrer Stimme zeigte mir, dass sie sich wirklich Sorgen um mich gemacht hatte...als sie dann aber definitiv vom BKA rekrutiert wurde, brach unser Kontakt ab."
    Semir nickte verstanden. "Deshalb, wollen Sie, sie auch retten, als Dank!" Kim lächelte traurig. "Allerdings...ich werde jeden einzelnen Stein dieser Katakomben umdrehen, um sie zu finden!"
    "Da sind Sie nicht alleine, Chefin!"


    Milena sah, das Alex Bericht stimmte. Sie wurde tatsächlich durch einen Geheimgang zu den Katakomben des Doms gebracht. "Grenzt ein wenig an Blasphemie, findest du nicht?", fragte sie Max neckisch und dieser grinste frech. "Ach, Kätzchen, was habe ich diesen Ton vermisst! Und vergiss nicht, wenn du Lazarus erledigt hast, lassen wir deine Freunde in Ruhe! Das verspreche ich dir! Denn ich bin dir für vieles dankbar!" Max strich Milena durch die Haare und diese griff sich bedacht Max Hand. "Erst die Arbeit, dann das Vergnügen", wehrte sie die Geste mit einem Augenzwinkern ab. "Deine Arbeitseinstellung habe ich schon immer gelobt. Nicht so wie die von..." Max drehte sich zu Stephanie um, die zusammenzuckte und die Hände schützend vor sich hielt. "Was hat dich dazu bewegt, sie zu heiraten?", fragte Milena direkt und bevor Stephanie sich einmischen konnte, hielt sie Max mit einer kurzen Geste auf. "Wie heisst es immer so schön...Dumm...fi..." Milena hob die Hand. "Danke, mehr will ich nicht wissen", würgte sie hervor und stemmte die Hände in die Hüfte. "Also, wo ist mein Reich?", fragte sie und sie wurde von Max zu einem Raum gebracht, der mit Computern nur übersät war. "Ich hoffe, es gefällt dir!", sagte er sanft, wie als würde er einem Kind gerade sein Spielzeug zeigen. "Und wenn du fertig bist, lass' mich doch kurz meine Ehefrau vergessen, ja?" Milena sagte nichts, sondern sah, wie Max verschwand und die Türe hinter sich zuschloss. "Verdammtes Dreckschwein", zischte sie und wusch sich eine unterdrückte Träne aus dem Augenwinkel.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Man da denkt man, dass man mehr Zeit hat, wenn man arbeitslos ist, aber dafür ist der Kalender noch umso mehr vollgestopft mit Gesprächen und Terminen - na ja, eigentlich sollte ich mich ja nicht beklagen, ich hoffe, ich habe euch nicht zu lange warten lassen ^^",


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    Die Stille war beinahe erdrückend, als Kim und Semir sich dem Dom näherten. Getarnt als Besucher, bewegten sie sich zusammen mit diversen Polizisten, in die beeindruckende Kirche und schlichen sich unter die Touristen.
    "Was ist nun genau der Plan?", fragte Semir leise und Kim verschränkte die Arme. "Wir machen es auf ihre Art. Keine Fragen und zuerst alles umräumen! Die Fragen können wir noch später stellen", zischte sie als Antwort und Semir hob erstaunt eine Augenbraue. "Nicht, dass mir das nicht gefallen würde, aber..."
    "...aber was?", fragte Kim nach und Semir zuckte mit den Achseln. "Nun ja, das passt irgendwie nicht zu Ihnen!" Kims verschränkte Arme lockerten sich. "Brandt wurde beim lebendigen Leibe aufgeschlitzt, Sie wollte man ebenfalls töten und was mit Milena geschehen ist...an das will ich gar nicht denken! Auch mir reisst irgendwann der Geduldsfaden Gerkan!" Semir nickte verständlich und blickte nach hinten, wo sich seine Kollegen durch die Menge drängten. "Haben wir einen Durchsuchungsbefehl?" Kim nickte. "Ich habe der Staatsanwaltschaft ein wenig Feuer unter dem Hintern gemacht! Als die gerochen haben, dass wir einen grossen Coup landen könnten, hatte Jenny bereits den Befehl in der Hand!" Kim und Semir näherten sich dem Eingang der Katakomben, wo ein beleibter Wächter sie sofort aufhielt. "Hier sind Bauarbeiten im Gange!", erklärte er schroff und Kim zog den Durchsuchungsbefehl hervor. "Noch Fragen?", bemerkte sie schnippisch und als der Wächter ein Messer zog, schlug ihn Kim mit einem gezielten, dezenten Schlag bewusstlos. "Respekt", pfiff Semir und Kim rieb sich die geschundene Faust. "Merken Sie sich das für später Gerkan, mich rasend zu machen, zahlt sich nicht aus!" Semir schluckte. "Ist notiert..." Kim nahm dem Wächter die Schlüssel ab und wartete auf die Kollegen, die dem Duo sogleich folgten, als Kim die Türe aufmachte.


    Milenas Augen begannen zu brennen. Die Zahlen in ihrem Kopf begannen regelrecht zu rotieren und sie fragte sie, wie sie das früher als Teenager stundenlang ausgehalten hatte. Natürlich, ihre Fähigkeiten waren noch immer so gut wie damals, doch die Geduld hatte sich deutlich verringert, besonders wenn sie daran dachte, dass Max schon total erregt auf sie wartete. "Nun ja, wenn er's herausfindet, bringt er mich sowieso um...", tat sie die Sache ab und brachte den bestimmten Code in die Sache. "Für Alex", murmelte sie und drückte auf Enter. Ein lautes Piepsen erklang und die Türe öffnete sich. "Sieht so aus, als wäre der Kuchen fertig", hörte sie Max Stimme hinter ihrem Rücken und sie drehte sich um. "Ich hab's ja versprochen", erwiderte sie und Max sah gespannt auf die Monitore. "Die Daten werden eingesammelt...wie schön!", jauchzte er und legte seinen Arm um Milenas Hüften. "Du hast mir wirklich mal wieder den Tag gerettet!", flüsterte er ihr ins Ohr und fuhr mit der Zunge über ihre Wange. Milena musste sich zusammennehmen, ihn nicht einfach wegzuschlagen. "Du riechst noch immer so gut, doch nun hast du noch die entscheidende Würze einer Erwachsenen an dir, das turnt mich noch mehr an!" Er drückte Milena gegen den Tisch und diese stützte sich mit den Händen ab. "Willst du nicht noch mein Werk bewundern?", fragte sie und Max schüttelte energisch mit dem Kopf. "Ich will dich! Ich will dich wieder an meiner Seite! Als Herrscherin!"
    In diesem Moment krachte die Türe noch einmal auf. "Du mieses Schwein...", hörte sie eine hohe, schluchzende Stimme und als sie an Max vorbeisah, erblickte sie Stephanie mit einer Waffe in der Hand. Sie zielte direkt auf Max. "Ewige Treue ja? Dumm fickt gut ja? Das ist es also? Ich bin nur dein Gummipuppenersatz?" Max richtete sich auf und lachte höhnisch. "Hast du was anderes erwartet?", erwiderte er, zog Milena an sich und steckte ihr die Zunge tief in den Hals. Stephanie war so erstaunt über diese Geste, dass sie für einen kurzen Moment nicht reagierte und Max nutzte diesen Moment, löste sich von Milena, schnappte sich Stephanies Waffe und schoss ihr in den Kopf, ohne mit den Wimpern zu zucken.
    "Damit wäre die Scheidung wohl erledigt!", grinste er und als er sich wieder Milena widmen wollte, schlugen die Alarme der Computer aus. Eine Silhouette einer schwarzen Katze bedeckte die Bildschirme und gross war zu lesen: "GAME OVER!"
    "Aus die Maus", keuchte Milena und zuckte kurz, als Max mit der Waffe auf sie zielte. "Was hast du getan?", fragte er fassungslos. "Alle Daten sind weg, für immer und ewig! Versuch nun mal wieder, dein Imperium aufzubauen!", antwortete Milena abschätzend und noch bevor sie sich bewegen konnte, knallte es.


    Nach und nach schafften es Semir, Kim und die Kollegen, die Handlanger mit Bedacht auszuschalten. "Die sind ja dumm wie Brot", flüsterte einer der Polizisten beinahe kichernd und Kim sah ihn mit einem strengen Blick an. "'Tschuldigung", wehrte er sogleich ab und Semir hielt seine Waffe im beidhändigen Anschlag. "Glauben Sie wirklich, dass das so einfach bleibt?" Kim schüttelte auf Semirs Frage mit dem Kopf. "Wie sagen Sie es immer so schön Gerkan...mein Bauchgefühl sagt mir was ganz anderes!"
    "Da sind sie nicht alleine", versicherte Semir und bevor Kim noch etwas erwidern konnte, fiel ein Schuss.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Schwer atmend realisierte Milena, dass sie keinen Schmerz verspürte, war sie bereits tot? Als sie die zusammengekniffenen Augen öffnete, hörte sie ein leichtes Zischen und Knattern neben sich und sah, dass sich in einem der Computerbildschirme, ein riesiges Loch gebrannt hatte. "Ich dachte wir hätten was, Milena!", schrie Max und richtete wieder die Waffe auf sie, "Du warst so was spezielles! So schön! So anders! Und nun verrätst du mich so?" Milena atmete schnell und unkontrolliert. Der Tod hatte sich direkt zu ihr gerichtet und wartete nur noch darauf, abgefeuert zu werden. "Ich hab' mich nun mal geändert...", flüsterte sie und Tränen sammelten sich in ihren Augen. "Komm' schon Milena, du hast nichts! Gar nichts! Dein guter Freund ist ein Verräter, deine Eltern hassen dich und wo immer auch du nun bist, so wirst du bestimmt nicht akzeptiert!" Milena presste die Lippen zusammen und dachte an ihr Gespräch mit Semir, wie er sie cool fand, wenn sie nicht immer das kalte Weib spielte, sondern ihr wahres Ich zeigte.
    "Es gibt jemanden...jemanden der mich so nimmt wie ich bin!", sagte sie leise und Max begann laut zu lachen. "Der muss ziemlich verzweifelt sein!", sagte er abschätzend. "Weisst du, nicht jeder Mann ist darauf erpicht, jede Frau flachzulegen, so wie du! Es gibt Männer, die wie Freunde für dich werden können, deine Wegbegleiter!"
    "Oh mein Gott wirst du schmalzig!", stöhnte Max und richtete die Waffe gegen Milenas Brust. "Soll ich dir mein Herz brechen, wie du mein Herz gebrochen hast?" Milena spürte die Tränen, die ihre Wangen entlang liefen. "Dann tu's doch, sei einmal ein Mann, mach einmal deine schmutzige Arbeit alleine!" Max Finger krümmte sich stärker um den Abzug. "Sag mir nur einfach, welcher Typ dich so beeindruckt hat!"
    "Diesen Namen wird dir noch Angst einjagen Max, deshalb verrate ich ihn dir nicht!" Max hob die Hand zum Schuss und ein gehöriger Donner erreichte Milenas Ohren.


    Sie spürte, wie etwas in ihre Schulter eindrang und sie wurde von der Wucht zu Boden geworfen. Allerdings hörte sie durch ihren Schmerzschrei, Max Kreischen, schlimmer als jeder Frau. Als sie ihren Kopf hob, sah sie, wie eine Blutfontäne aus Max Brust schoss und er zu Boden ging. Milena griff sich an die Schulter, richtete sich leicht auf und robbte zurück, so das Max Körper nicht auf sie fiel.
    "Milena!", hörte sie Semirs Stimme und spürte sogleich die warmen Hände des Türken an ihrem Körper. Semir sah sich direkt die Schulter an und atmete durch. "Glatter Durchschuss", seufzte er beinahe erleichtert und drückte mit den Fingern auf die Wunde. Als Milena wieder aufsah, sah sie Kim, die ihre Waffe noch immer in den Händen hielt. Aus der Mündung rauchte es noch leicht. "Das ist für deine miesen Touren, Arschloch", zischte Kim und kickte die Waffe weg als sie bemerkte, dass Max noch atmete. "Wir haben zwei Verletzte, einer schwer, bringt sofort das Rettungsteam herunter!", berichtete Kim durch ein Mikrofon, dass in ihren Jackenkragen verarbeitet war.
    "Kimilein...", murmelte Milena leicht lächelnd und Kim drehte Max um und drückte auf die Wunde, worauf Max laut aufschrie. "Ach halt die Klappe", zischte Kim. "Die Daten sind gelöscht...", murmelte Milena und lehnte ihren Kopf an Semirs Schulter. "Ich bin stolz auf dich, meine Kleine", flüsterte er und küsste ihr auf den Haarschopf. "Was ist mit den anderen?", fragte sie besorgt und Semir lächelte. "Man wollte uns erschiessen, aber ich war schneller...niemals den kleinen Türken unterschätzen!"
    In diesem Moment kamen die Rettungssanitäter und Kim löste sich von Max. Nun rannte auch sie zu Milena und diese sah Kim mit fiebrigen Augen an. "Dass mich mein Kimilein mal retten würde...oder besser gesagt, mal wieder..."
    "Irgendwie komme ich nicht von dir los...kleine Nervensäge", grinste sie und machte, zusammen mit Semir Platz für die Sanitäter.


    Jenny sah, wie der Arzt die Infusion an die Kanüle in Alex Handrücken anschloss. "Dieses Medikament wird Ihren Kreislauf stabilisieren und Ihre Schmerzen lindern!", erklärte der Arzt und Alex nickte verstanden. "Vielen Dank", murmelte er und der Arzt nickte und verliess den Raum, begleitend von zwei Polizisten.
    In diesem Moment klingelte Jennys Handy und sie nahm ab. "Ja?", begrüsste sie den Anrufer und atmete erleichtert durch. "Semir", sagte sie freudig und auch Alex, trotzt seiner blassen Erscheinung, richtete sich auf und sah Jenny direkt an. "Wie geht es ihr? Ja? Schuss in der Schulter...und...? Sie kommt durch? Grossartig! Ich werde es ihm ausrichten! Du kommst also zuerst hierher? Perfekt!" Jenny hängte auf und lächelte. "Dein Tipp war richtig, man konnte sie stürzen. Milena wurde zwar angeschossen, aber sie wird durchkommen. Semir kommt bald hier vorbei!" Alex lehnte sich zurück in das Kissen. Ein riesiger Stein fiel ihm vom Herzen.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Köln, Marienhospital, 3 Tage später


    Milena kratzte genervt an ihrem Verband, der durch das Krankenhaushemdchen zu sehen war. Auf ihrem Tisch war eine Suspendierung ihres Chefs zu sehen. Irgendwann war rausgekommen, was sie und Colin getan hatten und dies stiess nicht nur auf Bewunderung. Tröster, der BKA-Vorsitzende, schickte Colin sofort zurück in die USA und hatte Milena suspendiert, denn was das betraf, verstand er keinen Spass, man konnte sogar sagen, gegen ihn war Kim Krüger eine wahre Spasskanone.
    Also sass sie da, ohne Job und ohne Zukunft. Das BKA hatte ihr Leben so eingenommen gehabt, dass sie nicht mal mehr wusste, was danach kommen würde. "Toll, einen riesen IQ aber nicht wissen wohin damit", grummelte sie und sah sich nochmals das Suspendierungsschreiben an. "Mit sofortiger Wirkung...", zischte sie und erhielt eine SMS von Colin, dass sie sich nicht grämen, sondern dies als Chance wahrnehmen sollte, so wie er es tat. Er wollte sich mehr zurück in den Bürodienst der amerikanischen Polizei zurückziehen und sich endlich um eine richtige Familie kümmern. Selbstverständlich wollten sie in Kontakt bleiben, doch bei allem, was geschehen war, zweifelte Milena ein wenig daran.
    Sie starrte gegen die schneeweisse Zimmerwand, vor der ein Tisch mit Blumen stand. Abschiedsgeschenke ihrer Kollegen.
    Sie drehte ihren Kopf zur Türe, als diese klopfte und sie sich langsam öffnete.
    "Besuuuch!", sang Semir beinahe und öffnete die Türe noch weiter. Gemeinsam mit ihm standen auch Alex und Kim an der Türschwelle. "Wow, damit hab' ich jetzt nicht gerechnet!", lachte Milena freudig und richtete sich im Bett auf.
    Alex wirkte noch immer leicht bleich, doch die kommende Gesundheit war ihm deutlich anzusehen. "Wir haben gehört, was Tröster mit dir abgezogen hat und ja, wollten sehen wie es dir geht!"


    Milena wies auf die Stühle ihm Zimmer und die drei Besucher setzten sich hin. "Ach, ist nicht so wichtig, wie geht es dir Alex?" Alex sah Milena mit einem leichten Lächeln an. "Immer besser, ich denke, in ein paar Tagen kann ich mit Semir wieder die Strassen unsicher machen!" Semir hob sofort mahnend die Hand. "Der Arzt hat gesagt zwei Wochen Alex! Und auf die bestehe ich!", knurrte er sofort und Alex hob abwehrend die Hände. "Ist ja gut, hab's kapiert!"
    "Wir sind wirklich hier, um mit dir darüber zu sprechen, ich meine, wir haben alles gegeben, um Tröster davon zu überzeugen, aber er wollte dich nicht mehr haben!" Milena sah Kim an. "Kimilein, das ist doch egal, er will mich nicht mehr...und so traurig bin ich ehrlich gesagt auch nicht. Mir tut es vor allem um Colin leid...der Arme Kerl wollte hier in Deutschland eigentlich mehr Erfahrungen sammeln und nun wird er in einem stinkigen Büro in Amerika sitzen!" Kim nickte verstanden und nahm aus ihrer Handtasche eine Mappe hervor. "Ich hatte gesehen, dass du ein Forensikstudium angefangen hattest..."
    "...schon aber das praktische Jahr konnte ich dann nicht mehr durchführen, weil das BKA mich so eingenommen hatte!", wiegte Milena ab und Semir grinste darauf. "Wie heisst's immer so schön, aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Ich denke, dein Gehirn könnte mal wieder ein bisschen Training gebrauchen", deutete er an und Milena zog eine Augenbraue hoch. "Bitte, wer will schon 'ne Ex-Kriminelle, Strich ehemalige BKA-Beamtin nehmen?" Semir, Alex und Kim sahen sich augenzwinkernd an. "Einen verrückten Feuerpinsel, haben wir gefunden!", kicherte Kim und Milenas Augen weiteten sich. "Hartmut?"


    Semir nickte zustimmend. "Hartmut hat sich deine Noten und Qualifikationen angesehen und würde sich freuen, dich für das praktische Jahr, wenn nicht sogar für länger anzunehmen, aber unter einer Bedingung, die allerdings von mir kommt!" Milena legte den Kopf schief. "Genauer gesagt, kommt sie von uns allen", korrigierte Kim und legte die Hände auf die Mappe. "Wir möchten, dass wir die wahre Milena sehen werden, wenn wir in der KTU vorbeischauen werden. Keine kalte, versteinerte Persönlichkeit, sondern die Milena, die wir nur ab und zu erleben durften...!"
    "Ihr wollt wirklich eine durchgeknallte Nerdin...die gerne bunte Sachen trägt und sich ab und an buntes in die Haare schmiert?" Alex nickte. "Absolut. Wenn ich eines in meiner kurzen Zeit in der Autobahnpolizei gelernt habe, wenn du dich verstellst, hast du schon verloren!" Semir verschränkte die Arme. "Sieh an, mein Partner fängt an zu lernen", scherzte er.
    Milena sah auf die Bettdecke. "Milena, nimm es an. Bitte...", bat Semir und Milena lächelte. "Sehr gerne", antwortete sie schliesslich. "Na also, das gefällt uns schon mehr!", jauchzte Kim und zog aus ihrer Mappe einen Arbeitsvertrag. "Hartmut hat da schon was aufgesetzt!" Milena nahm es mit dem gesunden Arm an sich und begann, es durchzulesen. "Wird komisch sein, wieder auf Praktikantenbasis zu arbeiten...", murmelte sie und grinste dann, "aber wozu hat man reiche Eltern!"


    Semir rollte mit den Augen. "Was sagt nun eigentlich die Staatsanwaltschaft zu unseren kleinen Grüppchen?" Alex verstand sofort. "Nun ja, die Beweise müssen sortiert und analysiert werden, allerdings sind alle in U-Haft!" Er rutschte näher zu Milena und legte eine Hand auf die ihre. "Max wird die nie wieder etwas antun können. Bei den Anklagepunkten die gegen ihn vorliegen, wird man versuchen, den Typen so lange wie möglich, hinter Gitter zu bringen..." Milena nickte dankend. "Und selbst wenn, müsste ich ja nicht mehr Angst haben, da ich euch Drei habe!", witzelte sie und Semir klopfte sich stolz auf die Brust. "Aber Hallo Hallo! Auf den durchgeknallten Türken und seinen treuen Begleiter kannst du dich verlassen!" Alex zog eine Augenbraue hoch. "Bin ich dein Terrier oder was?", erwiderte er gespielt beleidigt und Semir kicherte. "Nun ja, so starrköpfig wie du bist", lachte er und die anderen klinkten sich mit ein.
    Milena schaute mit einem warmen Lächeln auf die Gruppe. Ja, sie hatten ihren Job verloren, hatte ihre Vergangenheit aufräumen müssen und wurde angeschossen, doch sie hatte endlich wieder etwas wie Freunde gefunden, die ihr eine Perspektive und eine Zukunft gaben, und das war mehr wert, als jeglicher Status beim BKA.


    Ende


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    So meine lieben Freunde, ja ihr seht richtig, ich habe tatsächlich wieder mal 'ne Geschichte zu Ende geschrieben! Ich hoffe, ihr freut euch bald auf die nächste Geschichte, mit Milena nun an Hartmuts Seite, in der es um Semirs Kampf gegen die Zeit geht.


    :)
    Jenni

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

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