Mordsmäßige Kunst

  • Hier habe ich noch eine Story von Christopher 007 und meiner Wenigkeit gefunden! Diese Story spielt kurz nach der Folge "Bad Bank" wo Ben erblindete....ich denke ihr erinnert euch an die Folge. Über Feeds würde ich mich doch sehr freuen....


    Mordsmäßige Kunst


    Semir schlich langsam durch das undurchsichtige Gelände. Seine Waffe immer in Anschlag. Sein Herz pochte und der Puls ging rasend. Hier irgendwo waren drei Gangster versteckt. Ein Raum lag schon hinter ihm. Nun stand er an der Schwelle zum nächsten. Vorsichtig lugte er hinein. Überall dicke Säulen und Möbel. Alles Verstecke, hinter denen der Gegner lauern konnte. Die Tür war natürlich auf der Balustrade und der Eingang zur Treppe befand sich im hinteren Drittel des Raumes. Vorsichtig machte Semir einen Schritt nach vorne und spürte eine Bewegung neben sich. Sofort ruckte er herum, sah einen schwarzen Schatten und etwas metallisches aufblitzen. Semir riss die Waffe hoch und schoss. Stöhnend ging der Schatten zu Boden. Sofort war der Hauptkommissar über ihm, kickte die Waffe weg und kniete sich langsam runter. Der Gegner lag tot da. Langsam erhob sich Semir wieder und hatte das Gefühl, als ob ihm ein Paar Augen im Rücken durchbohren würden. Vorsichtig drehte er sich um, doch dann spürte er schon die drei Einschläge in seiner Brust. Mit weit aufgerissenen Augen sah Semir an sich hinunter. „Du bist tot, Gerkan.“, höhnte eine Stimme von der Decke des Raumes. Tot...tot...immer wieder hallte das Wort in seinem Kopf, bis er die Augen schloss.


    „Tja Semir, du warst gut...zwar nicht so gut, wie deine Kollegen, aber gut.“, meinte Hannes Meister zu ihm, als er sich die Elektronenweste vom Körper abnahm. Mit einem knurrenden Gesicht blickte Semir den Schießstandleiter an. „Ich hab doch alles gemacht, was ich sonst auch gemacht hätte.“, stieß der Deutschtürke nur aus. „Ja, aber du musst immer dran denken, Sicherheit geht vor. Deine Rückendeckung hat einfach gefehlt. Aber...du warst besser, als Ben.“, grinste Hannes nur und drehte sich zu dem jungen Hauptkommissar um. „Hey, ich muss ja auch noch diese Brille tragen.“, kam es beleidigt von Ben zurück. Nach seinem Unfall mit den ächzenden Substanzen auf der Autobahn und der Sache im Flughafenhangar musste Ben noch für zwei volle Monate seine Augentropfen nehmen. Außerdem wurde ihm von seinem Arzt eine lichtabschwächende Brille verschrieben, die wie eine normale Brille aussah, und die Augen wieder schonend an alle Arten von Lichtquellen gewöhnen sollte. „Ja und? Das Schießtraining hättet ihr auch schon vor einigen Monaten absolvieren können, aber nein. Die Herren von der Autobahnpolizei muss man ja erst zwingen, ehe sie was für ihr Training tun.“, konterte Hannes und entließ die Beiden dann aus der Übung. „Übrigens, der nächste Termin ist Samstag in zwei Wochen. Und dieses Mal pünktlich.“, rief er ihnen nach.


    „Was soll das eigentlich? Schießtraining, und dann noch so eine Hightech-Kiste.“, fluchte Semir los, als sie im Wagen saßen. Ben sah ihn nur an und grinste. „Semir, du warst einfach nicht gut. Gib es doch zu...“ „Ach, und das sagt mir gerade der, der beim ersten Raum die Couch mitgenommen hat.“, kam es schnippisch von Semir zurück. „Jetzt hör mal...“, setzte Ben an. „Zentrale an alle Einheiten...soeben wurde ein Werttransporter auf der A56 in Höhe Knappsack überfallen. Die Täter flüchten in einem grünen Kombi in Richtung Düsseldorf.“, kam es aus dem Funk. „Das ist doch unsere Richtung...“ Ehe Semir diesen Satz ausgesprochen hatte, schoss an ihnen der grüne Kombi vorbei und schnitt sie beinahe. „Hey...den holen wir uns. Mach mal Meldung, wenn du den Funk findest, Blindi...“, grinste Semir nur. „Keine Sorge, alter Mann...den finde ich schon.“, meinte Ben nur und griff daneben. „Ja, das sieht man.“ Semir gab Gas und schaltete die Lichtanlage ein. Der grüne Kombi fuhr einen Affenzahn, scherte immer wieder aus und vor anderen Verkehrsteilnehmern ein. „Verdammt, die müssen wir von der Straße holen, sonst haben wir hier eine Massenkarambolage...“, fauchte Semir und zog auf die linke Spur rüber, ließ das Fenster runter und zückte seine Waffe. „Semir, meinst du, das ist eine gute Idee?“ „Ehe ich dich schießen lasse, ja.“ Ben rollte mit den Augen und sah dann, wie der Kombi in die Schusslinie seines Partners kam. Semir schoss mehrmals und traf das Hinterrad. Der grüne Wagen brach aus, raste die Böschung hinunter und blieb dann vor dem Waldrand liegen. Die Bremsen des BMWs quietschten, sofort sprangen Ben und Semir raus und rannten zum Wrack hinunter. Semir zog die Tür auf, doch niemand war mehr drin. Nur eine silberne Platte lag auf dem Beifahrersitz. „Ausgeflogen...“

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  • Timo Brescher sah sein Kunstwerk an. Nur noch wenige Pinselstriche und wieder war ein Bild fertig. „Das sieht klasse aus…“, lobte ihn Yvette und reckte sich so, dass sie etwas sehen konnte. Das Handtuch was ihre Nacktheit verbarg verrutschte. „Du musst still halten….gleich ist es fertig und dann werden wir uns miteinander beschäftigen.“, lachte er seine Freundin an, die nackt vor ihm auf einem Teppich lag. Bedeckt mit einem Handtuch, welches nicht wirklich viel verhüllte. „Ich kann nicht mehr. Ich habe Durst und ich will dich spüren…“, maulte sie leise. „Yvi….ich bin gleich fertig…wirklich…..ich muss es fertig machen….es ist wirklich wichtig für mich.“, lachte er. Dennoch gab er seiner Freundin ein Glas Wasser und küsste sie. „Das wird mein Durchbruch, du wirst mein Durchbruch. Mit diesem Bild kann ich mich überall bewerben. So eine wunderschöne Frau hat sonst kein Maler…“, kam von ihm. „Das will ich doch schwer hoffen.“, lachte Yvette. Zehn Minuten später war er fertig. „So…das war die Kür…und nun kommt die Pflicht…“, lachte er und hockte sich zu Yvette auf den Boden. Sie zog ihn an sich und küsste ihn innig. „Ich liebe dich, Timo….“, hauchte sie ihm ins Ohr. „Das will ich jetzt auch schwer hoffen…,“ gab er zurück. Langsam streichelte er ihren nackten Körper. „Was denkst du übers heiraten?“, fragte er nach einer kurzen Weile. Yvette sah ihn an. „Heiraten? War das ein Antrag?“, harkte sie nach. „Und wenn?“, stellte er die Gegenfrage. Yvette lachte leise. „Dann würde ich vermutlich ja sagen. Also, wenn er ernst gemeint ist, aber wir müssen uns dann auch eine richtige Wohnung suchen. Hier auf dem Hausboot wird es schwer eine Familie zu gründen.“, hauchte sie und küsste ihn erneut. „Ich liebe dich…aber das Hausboot gebe ich nicht auf. Es gehörte meiner Mutter und ich bin hier groß geworden….unsere Kinder werden es auch….“, widersprach er. „Gut…dann versuchen wir es…aber jetzt gehörst du erst einmal mir….“, lachte sie.


    „Sieh dir das mal an….“, kam Semir nach als er den Kofferraum geöffnet hatte. „Was siehst du da?“, wollte Ben wissen und rieb sich die Augen. „Ich wusste es…du bist blind….die Säcke sind sicher von dem Transporter.“, lachte Semir und öffnete einen der Säcke. „Whow….was für ein Geschmeide…“, stieß er aus und zog seine Hand wieder heraus. Diamanten lagen auf seiner Handfläche. „Das glitzert ja echt gut…sind die echt?“, harkte Ben nach. „Keine Ahnung…für mich sehen die schon echt aus. Aber mit Bestimmtheit kann uns sicher ein Fachmann sagen. Erst einmal müssen wir wissen wem der Wagen hier gehört.“, gab Semir zurück und zog sein Handy.„Ja Susanne….finde doch mal raus, wo der Besitzer des Wagens zu finden ist. Das Kennzeichen D….VB….3432!“, gab Semir durch. „Einen Augenblick….“, gab Susanne zurück. Semir sah Ben an. „Fall nicht… hier liegen überall Trümmerteile rum..“, mahnte er seinen Freund und Partner. „Ja, du mich auch….ich sehe doch was hier liegt…“, fauchte Ben und stolperte im gleichen Augenblick über einen Ast, der am Boden lag. Ben legte sich lang hin und fluchte verhalten. „Ja, so viel zum Sehen.“, grinste Semir und half seinen Freund auf die Beine. „Du findest das wieder verdammt lustig was? Wenn du besser getroffen hättest, dann wäre der Wagen nicht von der Bahn gegangen und wir hätten die Täter jetzt…“, gab Ben zurück und schob seine Brille richtig. „Ich habe richtig getroffen…sonst hätten wir ihn gar nicht bekommen…“, lachte Semir zurück. „Haben wir ja auch nicht…nur den Wagen….“, erklärte Ben. „Du bist kleinkariert…“, maulte Semir. Sein Handy ging. „Ja Susanne?“, harkte er nach als er sah, wer dort anrief. „Der Besitzer ist ein gewisser Knuth Geller….er hat den Wagen gestern als gestohlen gemeldet…“, klärte Susanne ihn auf. „Danke Susanne…wir werden Herrn Geller dann mal einen Besuch abstatten, sobald mein blinder Kollege wieder fit ist.“, gab Semir durch und grinste Ben an. „Ist Ben etwas passiert?“, kam sofort die Frage von Susanne. „Nein…ist mir nicht…aber Semir zieht mich auf…“, antwortete Ben der Semir das Handy wegnahm. Dieser lachte nur.


    Nicht weit von der Unfallstelle sahen sich Bernd und Gerhard Stampberg an. „Verdammt…das kann doch wohl nicht wahr sein…“, fauchte Bernd seinen Bruder an. „Die Beute können wir vergessen…das wird dem Boss gar nicht gefallen…“, maulte er. „Dann müssen wir uns eben was einfallen lassen, wie wir die Druckplatte und die Diamanten wieder kriegen.“, meinte Gerhard zu seinem jüngeren Bruder. Dieser nickte und zog sein klingelndes Handy aus der Tasche. „Das ist der Boss...“, fluchte er und drückte den grünen Knopf. „Ja Boss?“ „Habt ihr die Druckplatten und die Diamanten?“, fragte eine gedämpfte Stimme. „Nein...nein...die Bullen, sie haben uns abgeschossen. Wir konnten nur eine Druckplatte noch retten. Die Diamanten sind vollkommen verloren.“, erklärte der Räuber. „Ihr Delletanten...“, schrie der Mann aus dem Handy raus. „Könnt ihr denn gar nichts richtig machen? Das war ein einfacher Job, den ihr erledigen solltet. Und was ist jetzt? Beschafft mir beides wieder, oder ich schwöre, dass die Polizei dann das kleinere Problem für euch sein wird.“, fauchte der Boss und kurz darauf war das Gespräch beendet. Gerhard sah seinen Bruder an. „Wir sollen beides wieder beschaffen, ansonsten sind wir tot.“, meinte er schluckend. „Na toll...und wie sollen wir das machen? Sollen wir etwa einen auf Bullen machen, da einfach reinspazieren und die Sachen wieder mitnehmen?“, knurrte Bernd. Bei diesem Satz hatte Gerhard eine zündende Idee. „Wieso denn nicht?“, lachte er.

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  • Haruto Sato saß am Boden und beugte sich ehrfürchtig zu der Buddha-Statue vor. Er betete leise. Sein Gewand war ein Hausanzug eines Samurais. Genau wie sein Vater, sein Großvater und all seine Vorfahren es getragen hatten. In dieser Aufmachung der alten Kriegerkaste Japans fühlte er sich mit ihnen verbunden. Noch nie war ein Mitglied aus seinem Haus in Unehre gestorben. Alle fanden sei ihren Platz unter den altehrwürdigen Ahnen, die alle dem Kaiser mit ihrem Leben dienten. Haruto stand auf und zündete zwei Räucherstäbchen an. Damit verbeugte er sich vor der Statue und stellte die Stäbchen dann in eins mit Reis gefülltes Gefäß ab. Danach verließ er sein Heiligtum. Nur einen Raum weiter hatte ihn die Gegenwart eingeholt. Hier war alles modern eingerichtet. Haruto zog sein Gewand aus und schlüpfte in Hemd und Anzug. Er war zwar Samurai, aber er ging auch mit der Zeit und musste sein Geld verdienen. Auch wenn seine Im- und Exportfirma eher ein perfekter Hintergrund für seine Nebengeschäfte diente, die sein Sohn für ihn organisierte. Kenji stand vor dem Schreibtisch und wartete auf seinen Vater. Als dieser eintrag verbeugte er sich tief. „Vater…ich habe eben erfahren, dass eine der Druckplatten für uns nicht erreichbar ist…“ erklärte er und senkte beschämt seinen Kopf. Sein Vater ließ sich nichts anmerken und einfach in den Stuhl fallen. „Warum?“ fragte er kurz und knapp. „Die Polizei hat unsere Kuriere erwischt. Sie haben eine Druckplatte und die Diamanten…“ berichtete Kenji weiter. „Dann werdet du und deine Freunde mir das alles wieder besorgen. Mir ist es egal wie. Du hast bist zum Sonntag zeit.“ legte Haruto fest. „Ja…Vater….“ Kenji verbeugte sich tief und verließ den Raum rückwärts. Er würde alles tun, um seinen Vater glücklich zu machen.


    Semir sah immer wieder auf seinen Partner, der sich auf dem Beifahrersitz saß. „Semir…guck nach vorne! Mir geht es gut!“ knurrte Ben nur. Sie waren auf dem Weg zu Knuth Geller. Semir grinste nur und blickte wieder nach vorne. Sie fuhren nach Köln-Mühlheim und hielten vor einem der großen Hochhäuser. „Warte ich führe dich..“ mahnte er seinen Freund, der bereits aussteigen wollte. Er flitzte um das Auto herum und hielt Ben die Hand hin. Ben grinste nur und schlug sie weg. „Danke, ich kann alleine aus dem Auto kommen.“, kam es von Ben und schon stand er neben Semir. „Gut...du kannst ja was...dann mal los. Wir suchen die Hausnummer 24g...meinst du, du schaffst das?“ wollte Semir erneut wissen. „Semir, das ist kein Thema. Also, wo ist das Haus?“, fragte Ben und sah auf die Straßenbahnschienen. Der Deutschtürke lachte, tippte ihn auf die Schultern und drehte seinen Partner um 90 Grad. „Da lang!“ befahl er. „Ja, mach du dich nur lustig…ich möchte dich mal sehen, wenn du alles verwischt siehst.“ knurrte Ben und ging einfach drauf los. „Vorsicht...“, rief Semir, und riss Ben zurück, der fast von einem Fahrradkurier über den Haufen gefahren. „Pass doch auf, du Jeck...“, fluchte der Kurierfahrer nur und zeigte Ben einen Vogel. „So ein Arsch.....“, fauchte Ben wütend. „Ben... auf dem Radweg darf er fahren...du musst aufpassen.“, belehrte Semir seinen Partner. „Ja, du mich auch...“, knurrte Ben. Sie gingen zur Tür und suchten die entsprechende Klingel. Nur wenig später ertönte der Summer und die Beiden betraten das Haus. Knuth Geller wohnte im 8. Stockwerk des Hochhauses. „Ich hoffe der Fahrstuhl funktioniert.“, stöhnte Semir als er die Stufen sah. Und tatsächlich...das Gefährt war in einem tadellosen Zustand. So erreichen sie schnell die gewünschte Etage und sahen als sie ausstiegen die offene Tür. Ein etwas 50jähriger Mann stand im Rahmen. „Herr Knuth Geller?“, fragte Semir nach. Der Mann nickte.

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  • Knuth Geller sah die beiden Männer an. „Herr Knuth Geller?“, fragte der Kleinere der Beiden. Knuth nickte. „Gerkan...Kripo Autobahn. Das hier ist mein Kollege Ben Jäger. Es geht um Ihr Fahrzeug, dass Sie als gestohlen gemeldet haben.“, erklärte der Mann. „Sie haben den Wagen wieder? Gott sei Dank, ich dachte schon, ich muss ihn abschreiben. Wissen Sie...ach kommen Sie erstmal rein.“, lächelte Knuth. „Danke, sehr freundlich.“, nickte Gerkan und betrat mit Jäger das kleine Apartment. Knuth schloss die Tür. „Einfach geradeaus...“, wies er den Weg durch seine Wohnung. „Was ist denn mit meinem Wagen? Wo ist er und wann kann ich ihn wiederhaben?“, wollte Knuth wissen. „Nun, das ist nicht so einfach. Der Wagen war in einem Unfall verwickelt und ist so gut wie Schrott. Tut mir Leid. Wo wurde Ihnen der Wagen eigentlich gestohlen?“, harkte Gerkan nach. „Na hier unten aus der Tiefgarage und das ist es ja, was mich ärgert. Die Tiefgarage kann nur von den Mietern in diesem Haus und in den nächsten drei Nachbarhäusern betreten werden. Es muss also einer meiner lieben Nachbarn gewesen sein.“, knurrte Knuth. Sein geliebter Wagen war nicht mehr zu gebrauchen. Er ließ sich auf einen Stuhl nieder. „Warum sind die Menschen nur so gemein? Ich bin arbeitslos, beziehe nicht genug für einen neuen Wagen und ne Vollkasko hab ich auch nicht gehabt. Jetzt darf ich mich nur noch mit dem öffentlichen Mitteln rumschlagen.“, sagte er leise. Gerkan sah ihn an. „Haben Sie einen bestimmten Nachbarn in Verdacht?“, fragte er nach. „Nun da kommen schon ein oder zwei in Frage, aber warum sollten sie meine alte Karre klauen? Wir haben unten viel schönere Wagen stehen.“, erklärte Knuth. „Dürfen wir uns die Tiefgarage mal ansehen?“, bat Ben Jäger. „Ja sicher, wir können runterfahren.“, nickte Knuth und stand auf.


    Semir sah Ben an als sie unten waren. Hier war es ein ziemlich schwaches Licht und selbst er hatte Probleme etwas zu sehen. Er nahm Bens Arm. „Ich sehe selbst kaum etwas... da wirst du sicher nichts sehen.“, raunte er ihm zu. „Danke Partner...“, murmelte Ben und ließ sich von Semir führen. „Hier...hier hat mein Wagen gestanden. Genau hier, ich hab ihm vor zwei Tagen ganz normal auf meinem Platz gestellt, abgeschlossen und bin dann in die Wohnung.“, jammerte Geller. „Vor zwei Tagen? Sie haben ihn aber erst gestern als gestohlen gemeldet.“, wies Semir ihn auf die Anzeige hin. „Ja, ich sag doch vor zwei Tagen. Ich dachte, mein Sohn hätte ihn genommen. Er hat ja auch einen Schlüssel für den Wagen. Aber als ich ihn gestern endlich erreicht habe, sagte er mir, dass er ihn nicht hat...“, klagte Knuth Geller. „Ihr Sohn hat einen Schlüssel für Ihren Wagen...?“, harkte Ben nun nach. „Ja sicher...er ist Kunststudent und kann sich nicht viel leisten... wir teilen uns den Wagen und damit sind wir gut gefahren.“, nickte Geller. „Ihr Wagen wurde heute zu einem Überfall genutzt. Ein Werttransporter ist überfallen worden. Wie heißt Ihr Sohn und wo wohnt er?“, fragte Semir nach. „Timo Brescher..... Er hat bei Köln-Pulheim ein Hausboot liegen. Dort wohnt er.“, gab Geller bereitwillig Auskunft. Semir stutzte bei dem Namen. „Wieso heißt Ihr Sohn anders?“, wollte er wissen. „Meine Exfrau und er haben ihren Mädchennamen angenommen, als wir uns vor gut 14 Jahren getrennt haben. Deshalb heißt er Brescher wie seine Mutter. Das Hausboot gehörte ihr. Sie hat es ihm vererbt...“, gab Geller zurück. Semir nickte „Danke für Ihre Mithilfe...“, er reichte Geller die Hand, nahm Ben am Arm und verließ mit seinem Partner das Haus. Auf der Straße stieß Ben ein Stöhnen aus. „Was ist?“, wollte Semir wissen. „Meine Augen...sie brennen...“, stöhnte Ben leise. „Willst du lieber im Büro warten, während ich mit dem Sohn rede?“, fragte Semir. „Nein, geht schon...ich...ich muss nur meine Augentropfen nehmen.“, erwiderte der junge Hauptkommissar. „Gut, aber wir fahren trotzdem zurück zur PASt und gucken mal, was es mit diesem Timo Brescher auf sich hat.“

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  • Gerhard und Bernd fuhren in eine unübersichtliche Seitengasse, stoppten vor einer alten Autowerkstatt und gingen hinein. „Hey Otto, wir brauchen mal deine künstlerischen Fähigkeiten.“, fing Gerhard an. Otto sah auf, schob seine Schweißerbrille nach oben und kaute auf einen Kaugummi herum. „Was braucht ihr denn?“, wollte er wissen und schaltete sein Schweißbrenner ab. „Zwei Polizeiuniformen mit dem dazu gehörigen Marken und einen Wisch, der uns Zutritt zur Asservatenkammer ermöglicht.“, erklärte Bernd ihr Vorhaben. „Die Uniformen dürften kein Problem sein, aber das mit den Ausweisen dürfte etwas dauern. Ich habe nämlich keine Rohlinge mehr hier.“, erklärte Otto und ging mit den Beiden nach hinten. „Sagt an, was für eine Größe habt ihr?“ „Kragenweite 44, Hose XL und Schuhgröße 46...“, meinte Gerhard nur. „Und dein Bruder?“ „Kragenweite 38, Hose L und Schuhgröße 42...“, erwiderte Bernd. Otto schrieb alles auf und nickte dann. „Gut, ich rufe euch in ein paar Tagen ab. Bis dahin sollte ich alles haben. Ach ja...Bezahlung dieses Mal in Bar und bei Abholung.“, erklärte Otto. Gerhard und Bernd nickten und gingen wieder aus der Werkstatt hinaus. „Wie stellst du dir das vor? Wir haben nicht genug Geld um den alten Mann zu bezahlen.“, stieß Bernd aus, als sie wieder im sicheren Auto saßen. „Nur keine Sorge, wir werden nicht zahlen. Wir werden uns einfach nehmen, was wir brauchen. Otto wird nachts einen kleinen Unfall mit seinem Schweißgerät haben.“, lachte Gerhard Stampberg und startete den Motor.


    Semir und Ben betraten die warme PASt und gingen direkt in ihr Büro zu. „Vorsicht...Schreibtisch...“, rief Semir seinem Partner zu, als dieser beinahe über Susannes Arbeitsplatz gestolpert wäre. „Ja danke...“, murrte Ben nur, ging an der Sekretärin vorbei, nicht ohne sich die Schulter am Türrahmen zu stoßen und war dann im sicheren Büro. Er tastete nach seinem Stuhl, ließ sich vorsichtig darin nieder und verarztete seine Augen sofort mit den Augentropfen. Semir blickte auf den Bildschirm, rief den Personaleintrag über Timo Brescher auf. „Na das ist doch mal interessant.“, erklärte er und ließ die Akte auf den großen Monitor an die Wand projizieren. Ben drehte sich um und setzte die Brille wieder auf. „Was hat er denn so interessantes an sich?“, fragte Ben. „Na, lies doch einfach...steht doch da...“, stichelte Semir nur. „Sehr witzig, Herr Kollege...nun sag schon.“, forderte Ben mit einem gequälten Grinsen auf den Lippen. „Also, dieser Timo Brescher scheint im Verdacht zu stehen, von Bildern, Gemälden und Plastiken exakte Kopien, also Fälschungen, anfertigen zu können. Er hat sogar schon Kopien von Euronoten erstellt. Täuschend echt…“, erklärte Semir. „Hmm, das LKA geht der Sache nach?“ hakte Ben nach. „Jupp, allerdings beobachten diese nur erstmal. Aber wir werden uns jetzt aufmachen und diesen Timo mal befragen.“, erklärte Semir und reichte Ben seine Hand. „Danke, ich kann alleine aufstehen.“ kurz darauf war Ben wirklich auf den Füßen und ging auf die Bürotür zu. Wieder kollidierte er mit dem Türrahmen, doch das war ihm egal. Den Weg zum Parkplatz würde er im Schlaf finden. „Warum nimmst du dir nicht noch zwei Tage frei. Das ist doch keine Arbeitsweise…“ versuche Semir. Ben schüttelte den Kopf. „ich bin okay! Ich kann das machen!“ widersprach er sofort. „So ein Starrkopf...“, grinste Semir nur und folgte seinem Freund und Dienstpartner.

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  • Timo lag in seinem Bett und schlief tief und fest. Er musste heute Abend noch Dienst verrichten. Er war als Altenpfleger im Nachtdienst des Altersheims, oder wie es so schön hieß „Seniorenresidenz“ um die Ecke tätig. Er kannte diese Einrichtung aus einen seiner Fehler. Damals hatte er mehrere Einbrüche begangen und wurde zu Sozialstunden verurteilt. Diesmal war er freiwillig dort und finanzierte so seine Farben, seine Pinsel und seine Staffeleien. Seinen Vater konnte er ja nicht fragen ob er ihn unterstützte, denn der lebte von einem mageren Arbeitslosengeld und hatte gerade selbst genügend zu leben. Er hörte nicht, wie sich jemand an seiner Tür zu schaffen machte. „Hallo? Jemand da?“, fragte eine Stimme. Timo jedoch schien es nicht zu hören. Er bekam nicht mit, wie die Tür geöffnet wurde und zwei Männer hereinkamen. Auch das einer der Männer gegen den Türrahmen lief, schien er zu verschlafen. Erst als sich eine Hand auf seine Schulter legte und ein „Hey…Polizei…aufstehen“ ertönte, wurde er wach, doch ans Aufstehen dachte er nicht. Er presste ein heiseres „verpisst euch!“ durch die Lippen und drehte sich um. Doch seine Ruhe währte nicht lang, plötzlich wurde es kalt und nass. Timo sprang auf und schüttelte sich. „Spinnt ihr total?“, fauchte er wütend, schüttelte sich und sah die Männer an. „Kripo Autobahn...das ist mein Kollege Ben Jäger... Ich bin Semir Gerkan. Verzeihen Sie meinem Partner...er sieht derzeit nicht richtig und wollte das Wasser eigentlich trinken.“, grinste Semir und sah Ben gleichzeitig tadelnd an. Dieser zog seine Augen zusammen und zuckte mit den Schultern.


    „Was wollt ihr denn?“, fragte Timo und sah die Männer an. „Es geht um Ihren Vater...“, erklärte Gerkan. Timo schluckte. „Ist....er? Ich meine...ist...ihm was passiert?“, wollte er sofort wissen. „Nun ja...wie man es nimmt. Sein Auto wurde ihm gestohlen und er erzählte uns, dass Sie ebenfalls einen Schlüssel zum Gefährt haben.“, gab Gerkan als Erklärung ab. Timo schloss die Augen. „Oh man...ich dachte, es wäre ihm was passiert.“, stöhnte er und zog die nassen Klamotten aus. „Bist das Bett trocknet dauert es Wochen!“, fauchte er wütend und sah Ben Jäger an. Dieser zog seine Brieftasche und reichte ihm 200 Euro. „Kaufen Sie sich ein Neues...es quietscht...“, schlug er vor. Timo nahm das Geld mit einem verwunderten Blick an. „Danke.... aber...“, versuchte er. Ben Jäger hob die Hand. „Dafür nicht... ist ja meine Schuld, dass es nass ist.“, lächelte Jäger nur. Timo nickte. „Allerdings...ist das alles? Wollten Sie mir nur diese Sache übermitteln?“, fragte Timo. „Womit verdienen Sie denn Ihr Unterhalt?“, fing Gerkan plötzlich an zu fragen. „Durch Gelegenheitsjobs. Ich bin Student, aber das wissen Sie sicher von meinem Vater. Ich jobbe als Nachtpfleger im Altenheim in der Altstadt.“, erklärte Timo bereitwillig. „Und wo waren Sie heute Morgen so gegen zwei?“, wollte Jäger wissen. „Da habe ich geschlafen. Ich hatte frei und....“, grinste Timo und dachte an die Stunden mit Yvette. „Haben Sie dafür Zeugen?“, harkte Gerkan nach. „Wozu? Brauche ich welche?“, stellte Timo nun die Gegenfrage. „Mit dem Wagen Ihres Vaters wurde ein Werttransporter überfallen. Die Beute waren mehrere Beutel mit Diamanten und einiges an Bargeld. Sie sind ja nicht gerade ein unbeschriebenes Blatt, oder?“, harkte Gerkan nach. „Einen Moment...Fälschungen oder Kopien zu erstellen ist zwar strafbar, aber deshalb überfalle ich sicher keinen Werttransporter! Und ja...es gibt einen Zeugen...oder besser eine Zeugin...“, stellte Timo richtig. „Von dem Sie vermutlich nicht mal den Namen oder die Adresse wissen.“, stöhnte Jäger. „Falsch...es ist meine Freundin und sie wohnt hier. Yvette Jegor....Jegor mit e und o...“, gab Timo bekannt.

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  • Ben sah Semir an. Dieser zog die Schultern hoch. „Wo ist die Dame jetzt?“, harkte Ben nach. „Sie ist derzeit am Kellnern. Sie studiert Betriebswissenschaften...und ist genauso arm dran wie ich...“, erklärte Timo Brescher. „Gut...und wann ist sie hier?“, wollte Semir wissen. „Nicht vor morgen früh...sie kellnert in einem Nachtclub. Oben ohne...weil es viel mehr Geld einbringt...“, gab Brescher bereitwillig Auskunft. Ben sah ihn an. „oben ohne?“, harkte er nach. „Hey...sie lässt keinen an sich ran...aber die Geier zahlen verdammt gut und so können wir auch als Studenten leben ohne dem Staat auf der Tasche zu liegen. Außerdem stelle ich meine Bilder aus. Ich hab es also nicht nötig, Überfälle zu begehen.“, knurrte Timo. „ Verkaufen Sie auch welche?“ wollte Ben wissen. Timo schüttelte den Kopf. „Bisher nicht, dennoch klaue ich nicht!“ gab er von sich. „Haben Sie den Schlüssel von dem Fahrzeug Ihres Vaters noch?“, kam die nächste Frage von Semir. Timo nickte und zog seinen Schlüsselbund hervor. „Da...hier ist er...“, sagte er und hob den Autoschlüssel hoch. „Kann es sein, das jemand ihn nachgemacht hat?“, fragte Ben nun wieder. „Meine Schlüssel lasse ich hier offen liegen. Also wäre es durchaus möglich, wenn ich Besuch bekommen würde. Aber ich bekomme keinen Besuch, also kann es nicht sein...“, widersprach Timo. Semir nickte. „Danke...das war es auch schon. Hübsche Bilder...“, meinte er dann anhängend. „Danke...nur schade, dass ich mir dafür nichts kaufen kann.“, gab Timo zurück. „Verkaufen Sie die Sachen?“, wollte Ben wissen. „Ja...sicher...Wenn es sich ergibt, klar. Nur scheinbar interessiert sich niemand für die Kunst.“, erklärte Timo. Ben sah sich die Bilder an. Eines mit einem Hirsch mitten auf einer Wiese ließ ihn nicht mehr los. „Was wollen Sie für das Bild?“, wandte er sich an Timo. „Das mit dem Hirsch? Nun ja...ich bin kein so großer Künstler. Was wäre es Ihnen wert?“, stellte Timo die Gegenfrage. Ben zog erneut seine Brieftasche. „Sagen wir 150?“, schlug er vor. Timo schluckte. „150? Puh...also...das ist...“, gab er nachdenklich von sich. „Okay...200€. Das ist mein letztes Angebot.“, kam nun von Ben. Timo schlug ein. „Das ist sicher mehr als es wert ist...“, gab er dann zu. „Dann kaufen Sie sich noch ne neue Matratze. Das Bild hole ich mir die Tage ab.“, lächelte Ben und verschwand mit Semir.


    „Gar nicht so schlecht, der Junge oder?“, wollte Ben wissen. „Na, ich weiß nicht. Hast du dir das Bild richtig ansehen können? Ich meine mit deinen Augen…die gehen ja immer noch nicht richtig… Mit Hirschen und Landschaften verdient man heute doch nicht mehr das große Geld.“, kam es von Semir. „Sprach der große Kunstkenner Semir Gerkan. Sehr witzig…ja ich konnte das Bild einigermaßen erkennen. Die junge nackte Frau darauf war sehr schön… “, lachte Ben und tastete sich an der Rehling entlang. Semir sah ihn erstaunt nach. „Da war doch nur ein Hirsch drauf!“ widersprach er dann. Er schien Sorge zu haben, dass Ben das Bild nicht wirklich gesehen hatte und wollte ihn vor einem Fehlkauf schützen. „Ben…auf dem Bild war ein Hirsch…keine Frau…schon gar nicht nackt!“ erklärte er noch einmal. Ben grinste breit. Er drehte sich zu Semir um. „Aber ich sehe darin eine nackte Frau….das ist Kunst, verstehst du….wahre Kunst….sie liegt im Augen des Betrachters…und nicht in der Realität.“ konterte Ben und grinste breit. „Ha, ha….ich denke trotzdem dass der Junge ist nicht ganz koscher.“, erklärte Semir. „Wieso musst du immer so misstrauisch sein? Ich meine, so wie es auf dem Hausboot aussieht, schwelgen sie nicht gerade im Luxus.“ gab Ben zu bedenken. „Eben...und da ist doch eine schnelle Nummer sehr verlockend. Außerdem hat er ja eh schon mal Scheiße gebaut…sogar Falschgeld in den Verkehr gebracht….“ nickte Semir. „Semir, er hat Geld gemalt…nicht in den Verkehr gebracht. Du drehst dir da ein paar Dinge zusammen, die nicht korrekt sind. Und du siehst aber auch überall immer Gespenster.“ lachte Ben. „Wenigstens sehe ich was.“, grinste der Deutschtürke und fuhr mit Ben zurück zur PASt.

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  • Timo sah den Beiden kopfschüttelnd nach und betrachtete das Geld in seiner Hand. Noch immer konnte er nicht begreifen dass dieser Mann ihm für sein Bild 200 Euro gegeben hatte. Das war doch höchstens ein Viertel davon wert. Irgendwie bekam er sogar ein schlechtes Gewissen, doch dann sagte er sich, dass es nicht sein Fehler war, dass der Mann dieses Bild so einstufte. Bevor er sich jedoch weiter Gedanken machen konnte klingelte sein Handy. „Ja?“ meldete er sich. „Hallo Schatz…ich habe da eine Überraschung für dich..“ hörte er die Stimme von Yvette. „Ich auch…“ gab er zurück. „Wann bis du hier?“ hängte er an. „Leider nicht vor fünf in der Früh. Ich muss eine Sonderschicht einlegen, aber wir können das Geld sehr gut gebrauchen.“ erinnerte Yvette. „Was ist das für eine Überraschung?“ wollte er wissen. „Später mein Schatz….aber ich bin sicher, dass du dich freuen wirst.“ versprach sie. „Ich liebe dich..“ hängte sie an und beendete dann das Gespräch. Timo lächelte und legte das Handy auf den Tisch. Doch nun wollte er sich erst einmal eine neue Matratze kaufen, oder vielleicht direkt ein neues Bett? Immerhin war dieses doch schon sehr ramponiert und wie der Polizist schon sagte quietschte es was in manchen Situationen natürlich auch nervig war und störte. Und bei dem Schweden bekam er auch ein Bett für 200 Euro und er hatte dann noch Geld über. Vielleicht konnte er später noch was Feines für sich und Yvette kaufen. Er dachte nach was er und sie so brauchten und kam zum Entschluss dass dafür 200 Euro zu wenig waren. Also das notwendigste…den Kühlschrank auffüllen stand an erster Stelle. Aber das Bett war auf jeden Fall fällig. So schnappte er sich sein Fahrrad und fuhr zu dem nahen schwedischen Möbelhaus und ging in die Bettenabteilung. Nach wenigen Minuten fand er das, was er suchte und ließ es von einem der Verkäufer aufschreiben und für den Versand fertig zu machen. Der Verkäufer versprach es innerhalb der nächsten 24 Stunden zu liefern. Zufrieden nahm Timo sein Fahrrad und zu seinem Hausboot. Schon sehr bald würde er und seine kleine geliebte Yvette in einem wundervollen neuen Bett wunderbare Spiele treiben können. Und es machte auch einen hervorragenden Hintergrund für ein neues Bild.


    Bernd und Gerhard rasten mit dem gestohlenen Streifenwagen durch die Stadt. „Ha, wenn ich Blaulicht anmache, dann haben wir freie Fahrt. Über die roten Ampeln rasen ohne dass man uns was kann…“ grinste Gerhard und fing an zu spielen. Bernd schlug ihm auf die Finger. „Lass das! Wir sind gleich da…die Uniformen stehen uns richtig oder?“ lachte er. Gerhard nickte. Sie erreichten die KTU und sie parkten direkt gegenüber. „Okay….die KTU ist ziemlich gesichert. Um da rauf zu kommen müssten wir schon aussehen wie die..“ knurrte Gerhart und sah zum Gelände der KTU hin. Die Schranke, der Zaun und auch der Wachposten ließen nicht gerade auf einfachen Zutritt schließen. Bernd nickte. „Dann mal los!“ forderte Bernd auf und Gerhard gab Gas. Er blieb am Tor stehen und der Wachmann kam heraus. Er sah allerdings nur kurz in den Wagen und öffnete das Tor. Bernd grinste Gerhard an. Bernds Handy klingelte. Er sah auf das Display „Der Japse!“ stieß er aus. „Na dann melde dich und sag ihm, dass wir die Sachen gleich haben und sie ihm bringen.“ Grinste Gerhard. Bernd nickte. „Ja…“ meldete er sich. „Wo seid ihr Beide?“ wollte der Anrufer wissen. „Wir sind gerade dabei die Druckplatten und die Diamanten zu besorgen.“ gab Bernd durch. „Ich will hoffen, dass es euch gelingt. Ansonsten könnt ihr euer Leben vergessen. Wir dulden keinerlei Fehler.“, stieß Kenji aus und legte auf. „Ich...ich hab Angst, Bruderherz. Vor diesen Japanern. Diese Leute sind gefährlich. Was, wenn sie ihre Drohung wahr machen?“, fragte Bernd. „Man, wir brauchen einfach nur die Ware holen und sie den Schlitzaugen übergeben. Immerhin zahlen sie gut.“, erwiderte Gerhard und fuhr wieder zurück nach Köln. „Ja wenn sie zahlen. Nicht dass die uns einfach umlegen…“ mahnte Bernd.

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  • Semir sah auf die Uhr. „So….Schluss für heute...“ meinte er und schnappte seine Jacke. Ben sah ihn an. „Echt? Jetzt schon…?“ kam erstaunt von ihm. „Ja, es ist Feierabend. Wir haben es 18:30 Uhr und das reicht für heute…was machen deine Augen?“ wollte Semir wissen. „Sie brennen etwas, aber das wird schon. Ich bin echt froh, überhaupt was zu sehen. In einer Woche ist der nächste Termin und dann kann ich sicher wieder alles perfekt erkennen.“ Meinte Ben. Semir stöhnte leise auf. „Ich fände es nur besser, wenn du zuhause bleibst bis du wieder hergestellt bist. Ich meine, ja sicher…es ist deine eigene Entscheidung aber…überleg es dir doch mal. Mach dir ein paar schöne Tage und gut ist…“ bot Semir noch einmal an. Ben lächelte. „Vielleicht hast du Recht. Meinst du denn du kommst ohne mich zu Recht? Nicht dass die bösen Jungs dich in eine Falle locken…“ wollte Ben nun wissen. „Das wird schon, außerdem habe ich deine Handynummer. So und nun ab nach Hause und da erholst du dich und deine Augen.“ Lächelte Semir. Er hatte es endlich geschafft, dass Ben zuhause bleiben würde. „Okay….ich werde es tun aber erst hole ich das Bild ab“ legte Ben fest. „Nee, das geht heute nicht…das kannst du morgen oder übermorgen machen…und dann fahre ich dich dahin. Du wirst erst wieder alleine fahren, wenn du sehen kannst!“ legte Semir fest. Gemeinsam machten sie sich auf den Heimweg. Semir begleitete Ben noch bis zur Wohnungstür, öffnete ihm die Tür, verabschiedete sich und fuhr dann selbst nach Hause. „Papa...“, stieß Ayda aus, als sie den Schlüssel in der Tür hörte. „Meine kleine Prinzessin. Wie geht es dir?“, wollte er wissen. „Gut...sehr gut...heute haben wir getöpfert. Guck mal...“, meinte sie und hielt einen kleinen Becher hoch. „Oh wow...hast du den ganz alleine gemacht?“, fragte Semir stolz. Ebenso stolz nickte Ayda. „Miau...“, kam es von Felix, der um Semirs Beine schlich. „Hey....na du Nervensäge.“, begrüßte er den Kater. „Miau...“, kam von Felix zurück. „Weißt du, was Felix gemacht hat?“, wollte Ayda wissen. Semir schüttelte den Kopf und kraulte den Kater. „Der hat heute einen Vogel gefressen. Ich hab das gesehen, im Garten. Ich glaub, das war ein Adler...“, meinte die Fünfjährige ernst. „Ein Adler?“, harkte Semir schmunzelnd nach. „Ja...der war sooooo groß...“, zeigte das Mädchen die Beute von Felix mit weit ausgestreckten Armen an. „Whow.....“, lachte Semir. „Wo ist die Mama denn?“, wollte er von Ayda wissen. „Die macht Lilly gerade sauber.“, kam als Antwort. Semir ging ins Kinderzimmer und umarmte seine Frau sanft. Dann sah er auf seine jüngste Tochter. „Na...mein Sonnenschein...“, sagte er sanft.


    Bernd sah Gerhard an. „Fahr…wir müssen diese verdammten Dinger holen! Jetzt!“ forderte er auf. „Aber es ist Tag und die Kerle darin werden es sicher nicht so einfach hergeben!“ maulte Gerhard. Da sah er dass ein Schwung Leute aus dem Gebäude kamen. „Wir werden nicht noch einmal hier rein kommen. Wenn die den Wagen als geklaut gemeldet bekommen sind wir verloren. Also los!“ forderte Bernd ihn auf. Gerhard nickte und hielt den Wagen dicht an der Tür. „Was wenn da zehn Männer drin sind?“ wollte er wissen Bernd lachte und überprüfte seine Waffe. „Dann werden wir sie einen nach dem Anderen erledigen. Sind ja eh nur Bullen.“ Gab er kühn von sich. Gerhard stimmte zu. Immerhin war Bernd der Denker und sicher hatte sein Plan Hand und Fuß. Sie stiegen aus und gingen in die KTU. „So für heute ist Schluss….“ hörten sie einen Mann sagen. Bernd wies Gerhard sich in der Ecke zu verstecken. Er selbst stellte sich so, dass der Mann ihn nicht sehen konnte. Das Licht wurde gelöscht und Bernd sah den Mann kommen. Sofort packte er ihn und presste die Waffe an seinen Hals. „Keinen Ton!“ warnte er den Mann. „Wie viele sind noch da?“ wollte er wissen. „Niemand…ich..ich bin allein...“ gab der rothaarige Techniker von sich. „Wo sind die Diamanten und die Druckplatten?“ kam die nächste Frage von Bernd. „Hinten…im…im Lager…“ war die Antwort. „Dann los!“ Bernd stieß den Mann vorwärts und dieser stolperte kurz, doch er fing sich. Ohne Gegenwehr führte er die Männer zum Gewünschten. „Sehr schön…und nun runter mit dir! Ich kann es auch schmerzhaft für dich machen…“ warnte Bernd, doch der Mann schüttelte den Kopf. Er hockte sich auf den Boden und ließ sich ohne Gegenwehr von Gerhard an dem Regal fesseln. Bernd hielt seinen Bruder ein Lappen hin. „Knebel ihn! Dann ist bis morgen Ruhe…bis dahin können wir alles erledigen und dann Deutschland verlassen.“ meinte Bernd nur.

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  • „Papa....“ strahlte das Mädchen und streckte die Arme hoch. „Nein....erst fertig wickeln, dann auf den Arm.“, lachte Andrea und drehte das Mädchen so, dass sie fertig wurde. „Ayda übertreibt ganz schön. Felix hat heute einen Adler erlegt.“, grinste Semir. Andrea nickte. „Dreimal darfst du raten, woher sie das hat....“, kam lachend von ihr. „Hey, ich übertreibe nicht.“, behauptete Semir sofort. „Wie käme ich auch darauf? Mein türkischer Held nimmt es mit der ganzen Verbrecherwelt auf, und zwar alle auf einmal, und gewinnt...natürlich...“, meinte sie noch. „Das hab ich nie behauptet...“, kam von Semir. „Hast du Hunger?“, wollte Andrea wissen. „Ja riesig....was gibt es denn heute?“, „Ich habe heute lediglich Kartoffelsalat mit Kotelett gemacht. Steht alles schon bereit....ich bin hier gleich fertig...“, schickte Andrea ihn in die Küche. „Habt ihr schon gegessen?“, harkte Semir nach. „Nein....wir wollten gemeinsam essen.“, erklärte Andrea. „Dann decke ich mit Ayda den Tisch.“, schlug Semir vor und verschwand. Aus der Küche kam ein gefährlich klingendes Klappern und sofort stand Semir in der Küche. Ayda hatte gerade vier Teller in der Hand. „Oh Schatz, aufpassen. Nicht, dass du fällst und dich schneidest!“, ermahnte er das Mädchen und wollte das Geschirr abnehmen. „Papa, ich kann das!“, behauptete Ayda und stellte die Teller auf den Tisch. „Hol du die Gabel und Messer...“, befahl das Mädchen. Semir salutierte spaßeshalber. „Jawohl!!!“, sagte er mit harter Stimme. Der Blick von Ayda sprach Bände. Während sie zum Kühlschrank ging, um den Salat raus zu holen, schüttelte sie mit dem Kopf .Was sie dabei dachte behielt sie allerdings für sich.


    Timo sah sein neues Bett an. Es war klasse...groß genug für die Spielchen mit Yvette. Er setzte sich probeweise hin und wippte auf und ab. „Klasse...“, strahlte er. Yvette wird Augen machen wenn sie das Prachtstück sieht dachte er und sah auf die Uhr. Verdammt...stieß er aus. Gleich war dieser Tag vorbei und er musste sich wieder um seine Patienten kümmern. Ob der alte General a. D. wohl wieder seine Kriegsstory erzählte, weil er nicht schlafen konnte. Timo lächelte bei den Gedanken mit diesen fast 90jährigen Mann zu sprechen. Es war der einzig Vernünftige unter diesen Alten. Beim letzten Mal waren sie beim Kaiser Wilhelm gewesen, der wohl einen Anstandsbesuch bei General a. D. Josef Haubricht gemacht hatte. Der Mann war in keinster Weise Demenz oder mürrisch, sondern ein sehr sympathischer Zeitgenossen, der Timo die Zeit, die er dort unter all den kranken Menschen verbrachte, sehr vereinfachte. Na dann wollen wir mal...wenn Yvette und er morgen im Bett liegen, dann würde es sicher noch sehr spaßig werden. Doch jetzt war erstmal die Nachtwache dran. Timo zog sich an und fuhr zum Altenheim, wo er jobbte. „Ach, mein guter Kamerad Timo! Schön dich zu sehen, Junge...“, begrüßte ihn Josef Haubricht. „Hallo Jo....wie geht es dir heute?“, wollte Timo wissen und begrüßte den Alten. „Danke, ich kann nicht klagen, aber es zieht in der Rückengegend. Nun ja, die Knochen werden wohl so langsam müde...“, stöhnte Josef und hielt sich die Wirbelsäule. Timo nickte, schüttelte das Kissen auf und stopfte es hinter den Rücken des alten Kriegers. „Ist es so besser?“, wollte er wissen. Haubricht nickte und nahm die Decke noch weiter hoch. „Erzähl mal, was ist dir heute alles passiert?“, fragte Josef und Timo begann, zu erzählen.

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  • Yvette machte sich fertig für ihren Auftritt. Immer wieder lächelte sie, als sie die kleine Fotografie am Spiegel kleben sah. „Mädels, nur noch eine Minute.“, rief ihr Manager durch den schmalen, mit kleinen Garderoben ausgestatteten Gang. „Alles klar, Sam...“, rief Yvette ihm nach. Eigentlich hieß er Samuel, doch schon am ersten Tage bläute er allen Frauen ein, wie sie ihn zu nennen haben, wenn sie nicht Schwierigkeiten mit Sam kriegen wollte. Sie zog sich ihren kleinen Tanga an, band sich die großen Rückenfedern über. Nun fehlte nur noch das Federdiadem und alles war perfekt. Sie lief in den Backstagebereich und wartete dort auf ihre Ansage. „Guten Abend, werte Gäste...ich freue mich, ihnen das Juwel unseres Clubs ankündigen zu dürfen. Hier ist für sie....aus dem warmen und südlichen Al-Andalus, dem feurigsten Teil Spaniens...unser goldener Engel Isabella-Maria.“, sagte der Mann Yvette an. Sie musste immer wieder darüber schmunzeln. Sie ähnelte in Wirklichkeit keiner Spanierin. Sie hatte sich für ihren Auftritt Bräunungscreme anschmieren müssen und so tanzte sie mit ihren goldgelben Federn hin und her, heizte das Publikum an und fing die Scheine, die in ihre Richtung flogen, so gut es ging auf. Einige wurden ihr auch in den Tanga gesteckt. Sie ließ die kalten Hände einfach über sich ergehen. Immerhin brachte es viel Geld und die Unannehmlichkeiten nahm sie dafür einfach in Kauf. Mit diesem Tanzen verdiente sie das Fünffache von dem was sie als Kellnerin bekam und es machte viel mehr Spaß.


    Ben lag auf der Couch und ruhte seine Augen aus, als furchtbares Grummeln ihn aus dem Schlaf riss. Sein Magen meldete sich. „Okay, okay...ich mach dir gleich was zu essen.“, redete er mit seinem Magen und klopfte sich auf seine Bauchdecke, bevor er dann seine Brille aufsetzte und sich zur Küche durchpirschte. Seine Augen wurden besser, das merkte er. Die Tür wurde nicht mehr gerammt und auch sah er die Konturen der Möbel besser. „Man… wenn ich wieder richtig sehen kann, mache ich drei Kreuze…“, stöhnte er und nahm die Pfanne aus dem Schrank. Schnell war etwas Fett erhitzt und die Eier mit Schinken brutzelten vor sich hin. Nur wenig später aß Ben seine Portion und legte sich dann wieder hin. „Ich muss gewaltig aufpassen, dass ich nicht zu dick werde….oder abends mehr essen, wenn ich die Zeit finde…“, sagte er leise zu sich. Gesättigt ließ der Schlaf nicht lange auf sich warten. Ben träumte wirres Zeug von riesigen Brillen, die ihm von Semir übergeben wurde. Das Sonderbare daran war, dass die Brillen größer waren als Semir, der sogar im Traum seine Witze über die Sehkraft riss. Semir übergab ihm mit Hilfe von drei Männern eine, die sicher für acht Leute ausgereicht hätte und Ben setzte sich die Brille auf. Als er sie nahm war sie nicht mehr so groß sondern passte genau.

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  • Yvette verbog sich an der Stange und die gierigen Blicke der Männer, die schon viel zu viel getrunken hatten zogen auch noch den letzten Stoffrest an ihrem Körper aus. Viele von ihnen steckten Yvette einige Scheine in den Slip. Nach guten 20 Minuten war ihr Auftritt vorbei. Sie verbeugte sich brav und lief in den Backstagebereich. Wenn Timo wüsste was sie wirklich machte, würde er sich vermutlich von ihr trennen, aber ohne diese Auftritte würde sie nicht genug zum Leben haben und außerdem…ihr Körper war vorzeigbar. Kein Gramm Fett, keine Zellulitis. Warum sollte sie es nicht genießen, dass so viele Männer sie anstarrten? Sie zählte das Geld, was sie heute bekommen hatte. Sechshundert…das war verdammt gut. Besser als sonst und dazu noch die Gage von Sam. „Du warst spitze…Baby.“, riss er sie aus den Gedanken. Er kam ihr näher, als Yvette es wollte. Aber diesmal hatte sie nichts dagegen, dass er sie auch berührte. „Sam….mein Freund würde es nicht gut heißen…und er kann verdammt arg ausflippen...“, belehrte sie ihn. „Schon gut…ich wusste ja nicht, dass du so prüde bist...“, kam beleidigt von ihm. Er griff in die Brieftasche und gab ihr dreihundert Euro. „So… hier ist dein Geld. Bist du morgen auch wieder dabei?“, wollte er wissen. „Wenn du willst, klar. Das Geld kann ich derzeit gut gebrauchen.“, nickte Yvette und zog sich an. Sie nahm das Geld und sah auf die Uhr. Es war vier in der Früh. „Timo hat gleich Dienstende…,“meinte sie. „Soll ich dich fahren?“, bot Sam sich an. „Nein, ist nicht nötig. Ich komme schon klar.“, lachte Yvette und lehnte das Angebot ab. Sam war ein netter Mensch, aber Gelegenheit macht Diebe und sie wollte ihm keine Angriffsfläche bieten.


    Timo sah Josef an. „Die Nacht ist schon wieder um. Schläfst du denn nie?“, wollte er von dem alten Mann wissen. „Ach weißt du, mein Junge, ich brauche keinen Schlaf. Den bekomme ich zu genüge, wenn ich unter der Erde liege. Das Leben ist so kurz….“, gab dieser zurück. Timo lachte leise. „Dann schlafe ich für dich mit. Am liebsten würde ich das Bett nicht verlassen. Ich kann immer schlafen…“, stöhnte er. „Nun, das liegt an der heutigen Zeit. Die Jugend ist heute viel zu gemütlich. Es gibt diese Computer, die einem alles leichter machen. Man geht nicht mehr zur Bank, sondern macht es per Internet. Man geht nicht zur Apotheke, sondern bestellt es via Internet. Man verabredet sich nicht zum Kino oder Essen, sondern chattet. Alles passiert nur noch in den eigenen vier Wänden, da kann man nur schläfrig werden…“, erklärte Josef. Timo lachte leise. „Du bist kein Freund von Technik oder?“, harkte er nach. „Nein… ich liebe die Technik, aber ich liebe auch den Kontakt zu anderen Menschen. Ich möchte von einem Menschen beraten werden und nicht von einer Maschine.“, kam von Josef. „Na komm, ich muss los. Meine Freundin kommt gleich heim.“, meinte Timo. „Na dann bring mich mal in mein Zimmer.“, stöhnte Josef und richtete sich auf. Timo schob ihm seinen Rollator zu und begleitete den Mann in sein Zimmer. Timo ahnte nicht, dass er Josef schon sehr bald zum letzten Mal ins Zimmer brachte. Er sah den alten Mann nochmals an, dann machte er sich mit seinem Fahrrad auf den Heimweg.

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  • Ben wachte kurz auf, als der Wecker klingelte, doch ihm fiel ein, dass er heute frei hatte und somit musste er nicht aufstehen. Also schaltete er den Wecker ab und drehte sich um. Er wollte die Augen öffnen, doch es ging nicht. Alles war verklebt. Ben rieb vorsichtig um sie aufzubekommen. Nach einer Weile schaffte er es und war etwas erschrocken. Er sah alles durch einen rötlichen Film. Angst kam auf. Sollten seine Augen anfangen zu bluten? Er stand auf und tastete sich vorsichtig zum Badezimmer und sah in den Spiegel. Erleichtert atmete er auf. Es war kein Blut im Auge zu erkennen, dafür aber eine kleine Kratzspur am Auge. Ben vermutete, dass er sich wohl gekratzt hatte und dieses floss über sein Auge und verklebte es. Man…das war ein Schreck in der Morgenstunde. Was sollte er nun tun? Er konnte ja noch ein wenig schlafen und dann etwas Musik machen. Zum Gitarrenspielen brauchte er keine Noten lesen. Ja aber erst einmal ein ausreichendes Frühstück. Er versuchte die Uhr zu entziffern, doch die am Handgelenk konnte er noch nicht erkennen. Er ging ins Wohnzimmer wo er die Uhr im Display seines Receivers erkennen konnte. Es war gerade sieben Uhr. Entschlossen ging er wieder ins Bett und schlief weiter. Wenn er schon frei hatte, dann sollte er es auch ausnutzen. Und schlafen tat seinen Augen sicher gut. Die Idee zuhause zu bleiben hätte er schon vorher wahr nehmen sollte. Der türkische Hengst hatte schon recht…er war im Augenblick zuhause besser aufgehoben als im Büro. Doch der Ehrgeiz, nicht klein bei zu geben, war einfach zu groß.


    Semir betrat pünktlich die PAST und sah Susanne bereits am Schreibtisch sitzen. „Guten Morgen Susanne, gab es in der Nacht etwas Besonderes?“ wollte er wissen. „Allerdings... hier ein Bericht von den Kollegen. Es wurde ein Dienstwagen vom Abholgelände gestohlen. Allerdings werden die Herrschaften damit keine Freude haben. Der Wagen ist nämlich schrottreif…nicht durch euch, sondern durch sein Alter. Von außen sah er ja noch top aus…aber leider hat die Ölwanne einen Riss und der Motor ist auch nicht mehr der Beste.“, erklärte sie und reichte den Bericht weiter. „Aha...sehr witzig… Schon eine Spur?“, fragte Semir nach. „Nein noch nichts….die Kollegen auf dem Gelände haben es an uns abgegeben. Wo ist denn Ben? Hast du ihn heute nicht abgeholt?“ wollte Susanne nun wissen. „Ben wird die nächsten Tage zuhause bleiben und zwar bis die Augen wieder fit sind. Ich kann nicht auf ihn aufpassen, schon gar nicht wenn es brenzlig wird.“ Erklärte Semir. „Ah ja und du willst allein auf Tour gehen oder was? Hast du dabei auch an Andrea gedacht? Immerhin hast du dann keine Rückendeckung!“ warnte Susanne nun. „Ja ich weiß….aber du musst es ihr ja nicht verraten oder?“ grinste Semir. „Ich fahre zu Hartmut und wenn Ben anrufen sollte, dann sag ihm er soll zuhause bleiben! Unbedingt!“ fordert er sie auf. Susanne nickte. Semir verschwand und war nur einige Minuten später in der PAST. „Hartmut, wo bist du schon wieder?“, rief er durch die Halle. Der Techniker war aber nirgends zu sehen. „Harmut?“ wiederholte er. Nichts, keine Antwort. Semir wollte gerade wieder gehen, als er ein Geräusch aus dem hinteren Bereich hörte. Sofort zückte er seine Waffe und entsicherte sie. „Harmut?“ fragte er wieder und ging vorsichtig in die Richtung.

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  • Yvette kam am Hausboot an. Fast gleichzeitig erschien auch Timo. „Hallo Baby, wie war deine Schicht?“, wollte sie wissen und küsste ihn sanft. „Dank dem General sehr ruhig…“, gab er zu. „Oh…er hat dir wieder Geschichten vom Krieg erzählt?“, lachte Yvette. Timo nickte „Aus beiden, und bei dir?“, stellte er die Gegenfrage. „Sehr ertragreich….die Typen waren richtig vornehm. Und haben mit Geld nur so rumgeworfen, hunderte von Euros….“, strahlte Yvette und holte die Scheine hervor. Gemeinsam ging sie mit Timo an Bord und staunte nicht schlecht über das Bett. „Whow….sind wir richtig?“, fragte sie. „Ja….sind wir. Das ist ein Geschenk der Polizei. Die waren heute hier. Meinem Vater ist der Wagen geklaut worden und die dachten wohl ich hätte was damit zu tun.“, gab Timo wie beiläufig von sich. Yvette sah ihn an. Sie wusste von seiner Vergangenheit und Timo spürte die Skepsis. „Ich bin sauber…ich habe nichts getan. Einmal Knast reich mir...“, schwor er. „Warum hat dir die Polizei dann eine neues Bett geschenkt?“, harkte Yvette nach. „Du kennst doch meine Art aufzuwachen….es war ihnen wohl zu langsam und dann hat einer von denen mir Wasser ins Gesicht geschüttet. Zuviel … und das Bett war klatschnass…dann hat der Kerl sich entschuldigt und mir 200 Euro in die Hand gedrückt. Aber nicht nur das…er hat das Bild mit dem Hirsch gekauft…auch für 200 Euro…“, strahlte Timo. Yvette sah ihn an. „Du hast dein erstes Bild verkauft? Für 200 Euro? Das ist doch viel zu viel...“, staunte sie. „Das hab ich ihm auch gesagt, aber er meinte es wäre in Ordnung. Er wird sich das Bild abholen...“, nickte Timo nur. „Und nun zu deiner Überraschung..“ hängte er an. „Ich…habe heute getanzt…weißt schon…wie die anderen Mädchen und hier…das ist mein Lohn!“ strahlte Yvette. Timo sah sie an. „Whow….das ist verdammt viel.“ Gab er zu. „Ja, und weil es mir sehr gefällt, werde ich jetzt jedes Wochenende tanzen. Das bringt und verdammt viel ein. Ansonsten werde ich nichts mehr machen. Kellnern geht nicht denn dann geben die Männer nichts mehr. Bist du damit einverstanden?“ wollte Yvette wissen. Timo zog sie an sich heran. „Wenn du dich nicht begrabschen lässt und mir treu bleibst ist es für mich in Ordnung.“ gab er zu.


    Hartmut trat erneut gegen das Regal. „SEMIR!!“ versuchte er durch den Lappen heraus zu bringen, doch es war viel zu leise. Dann endlich öffnete sich die Tür. „HARMUT!!“ stieß Semir aus und löste die Fesseln. „Was ist passiert?“ wollte Semir wissen. „Bist du okay?“ hängte er an. „Nein….und ich bin überfallen worden…“ stieß Hartmut aus. „Bist du verletzt?“ Semir untersuchte ihn laienhaft. „Nein, mir geht es soweit gut. Nur mein Ego ist angekratzt. Es waren zwei Polizisten, für die hab ich sie jedenfalls gehalten. Aber ich kannte sie nicht und die haben mich nach den Diamanten und den Druckplatten gefragt.“ erzählte Hartmut. „Was hast du getan?“ wollte Semir wissen während er die Fesseln löste. Hartmut sah ihn an. „Was sollte ich tun, ich hatte ne Waffe am Kopf! Ich hab denen die Sache gegeben!“ fauchte Hartmut. „Ja sicher…war richtig so. Sie sind mit einem Streifenwagen vorgefahren?“ hakte Semir nach. Hartmut nickte. „Ja…aber ich kenne die Gesichter und ich kann sie bestimmt beschreiben damit wir ein Phantombild anfertigen können.“ knurrte er. „Du bist wütend?“ grinste Semir. „Ja, ich bin wütend. Das hier ist mein Zuhause und niemand…hörst du niemand…überfällt mich hier, raubt mich aus und setzt mich fest! Ich habe hier die ganze Nacht verbracht ohne dass jemand gekommen ist!!!“ gab Hartmut laut zurück. „Okay…komm wir fahren ins Büro und da werden wir dann mal schauen ob die beiden bei uns bekannt sind.“ schlug Semir vor. Er zog Hartmut auf die Beine und verließ mit ihm die KTU.

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  • Gerhard und Bernd fuhren auf der A4 ihrem Ziel entgegen. „ha….das haben wir doch klasse gemacht. Jetzt können wir den Boss zufrieden stellen.“ strahlte Gerhard. „Ja hoffen wir es. Die Bullen werden uns sicher auf ihre Liste gesetzt haben Wir müssen Deutschland verlassen….und wir müssen diese Karre loswerden!“ warf Bernd ein. „Gute Idee, nur wo willst du es entsorgen?“ fragte Gerhard nun. „Im Steinbruch, dort werden wir es über die Klippe schieben und gut ist. Ich hab dort eh schon einen anderen Wagen geparkt und dieser hier landet im Autohimmel.“, grinste Bernd und lenkte den Wagen von der Autobahn. Gerhard legte die Druckplatte ins Handschuhfach und betrachtete die Diamanten. „Du denkst wirklich an alles…das ist sehr gut. Wann sollst du den Boss anrufen?“, harkte er nach. „Heute Abend….bis dahin können wir ausruhen. Und das haben wir uns auch verdient… und wenn wir dem Boss die Sachen gegeben haben, dann lockt das süße Leben. Dann wandern wir aus nach Hawaii und machen dort unsere Strandbar auf. Hübsche Mädels, Sonne satt und ach…das wir so schön.“, schwärmte Bernd nur. „Ja…hoffe nur es geht alles glatt…“, nickte Gerhard. Bernd hielt den Wagen vor einer der hohen Klippen im Steinbruch an. Nicht weit davon stand ein alter Ford Granada. „So…nimm die Sachen und geh schon mal zum Wagen, ich werde diesen hier entsorgen…wieder ein paar tausend Euro auf Kosten des Bürgers…“, forderte Bernd Gerhard auf, der sofort diesen Befehl ausführte und die kleine Tüte mit den Diamanten nahm. Dann legte Bernd einen Gang ein und fuhr den Wagen dicht an den Rand. Er stieg aus. Nun musste er dem Streifenwagen nur noch einen kleinen Schubs geben und schon ging der er fliegen.


    Gerhard sah wie Bernd den Wagen über die Klippe schob und grinste breit. Das war ein tolles Geräusch als der Wagen unten ankam und explodierte. Doch dann fiel ihm ein, dass die Druckplatte noch im Wagen war. „Scheiße!!“ fluchte er wütend. Bernd sah ihn an. „Was ist?“ wollte er wissen. „Die Druckplatte! Sie ist im Auto...“ erzählte Gerhard. „WAS?!“ schrie Bernd und rannte zur Klippe. Der Streifenwagen brannte bereits lichterloh und selbst den Brüdern war klar, dass sie hier nichts mehr tun konnten. „Oh verdammt!!! VERDAMMT!! VERDAMMT!“ schrie Bernd laut. Gerhard ließ sich in den Sand fallen. „Die bringen uns um…die machen uns alle…“ stieß er aus. „Die verdammten Japaner machen uns fertig…“ „Warum hat du die Dinger nicht in der Hand behalten? Warum hast du sie einfach im Auto liegen lassen?“ fauchte Bernd ihn an. „Ich …ich dachte du denkst daran…“ Gerhard bekam Angst. Bernd konnte, wenn er ausflippte und das tat er gerade, sehr brutal werden. Doch diesmal ließ er seine Wut an dem Auto aus. „Okay…okay…die Diamanten hast du aber oder?“ wollte er nach einer Weile wissen Gerhard nickte. „Gut, dann werden wir ihm erzählen, das wir nur die Diamanten bekommen haben. Die Druckplatte ist halt verschwunden…“ schlug er vor. Gerhard nickte. Sein Bruder hatte für alles eine Lösung. „Gut, dann bringen wir die Diamanten, nehmen unsere Belohnung und verschwinden bevor die Bullen unser Fährte haben.“ stimmte er zu. Bernd sah ihn nur an. „Los geht’s!“ forderte er und schon fuhren die Beiden ab. Dass ihre Belohnung anders aussehen würde, als sie sich es dachten kam den Beiden nicht in den Sinn.

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  • Die beiden etwas tollpatschigen Verbrecher warteten auf Kenji, der ihnen ihre Belohnung für die Arbeit bringen wollte. „Da ist er…jetzt sind wir gleich reich...“ strahlte Bernd. Gerhard nickte nur. „Wir werden unseren Lebensabend auf Hawaii verbringen. Mit wunderschönen Frauen…“ schwärmte er. Bernd lachte leise. „Wir werden unsere Bar eröffnen und dann können wir die hübschen Mädchen reihenweise abschleppen… vielleicht könnten wir ja noch ein Bordell aufmachen. Mädchen gibt es dort wie Sand am Meer.“, meinte er. Gerhard nickte. „Wir werden heute noch fliegen…das weiß ich auf jeden Fall.“, gab er zu. Der Wagen fuhr auf den Parkplatz. „Okay…er ist da...gib mir die Diamanten!“, befahl Gerhard. Bernd reichte ihn die Tüte mit den Steinen und setzte sich in den Wagen. Nun konnte es nicht lange dauern und er und Gerhard konnten ein neues Leben beginnen. Er sah wie Gerhard auf den Wagen zuging und wenig später mit einem Koffer zurückkam. „So…hier ist unsere Zukunft drin.“, lachte er und legte den Koffer auf den Rücksitz. Bernd wollte ihn öffnen. „Nein…das bringt Unglück…“, stieß Gerhard aus. „Was?“ lachte Bernd. „Ich weiß auch nicht…aber der Japse hat das eben gesagt, wir dürfen den Koffer erst öffnen, wenn er nicht mehr da ist.“, gab sein Bruder von sich. „Na, wenn du meinst…was für ein abergläubisches Volk…“, lachte Bernd nur. Der Wagen des Japaners fuhr an ihnen vorbei und erreichte die Autobahn. „So…und nun schauen wir uns unsere Belohnung an.“, meinte Bernd und öffnete den Koffer. Nur Sekunden später kam ein lauter Knall und ein Feuerball fuhr gen Himmel.


    Haruto Sato kniete bei seinem Abendgebet. Er verbeugte sich viermal vor der kleinen Buddhafigur und zündete Räucherstäbchen an. Dann blies er den Rauch in allen vier Richtungen und verbeugte sich erneut. Die Räucherstäbchen steckte er in eine kleine Schale die mit Reis gefüllt war. Doch damit nicht genug, heute war der Tag der Ahnen und das hieß dass alle verstorbenen Familienmitglieder eine Schale mit frisch gekochtem Reis bekam. Außerdem ein Glas Wasser. Wieder verneigte sich Haruto und setzte sich dann auf den Boden um selbst zu essen. Als er fertig war trat Kenji ein. Auch er verneigte sich vor der Statue und zündete Räucherstäbchen an. Kenji war zwar nicht so gläubig wie sein Vater doch er wusste dass dieser böse wurde wenn er nicht wenigsten Respekt vor den Toten zeigte. „Wir haben nur die Diamanten. Die Druckplatte hatten die Beiden nicht. Ich habe sie für ihr Versagen bestraft.“ erzählte er. Haruto sah ihn an. „Wir haben keine Zeit nach den Platten zu suchen. Wir müssen Neue haben. Suche dir jemanden, der bereit ist sie herzustellen. Die Kosten sind egal aber sie müssen sehr gut sein.“ forderte Haruto Kenji auf ohne ihn anzusehen. „Ja Vater…“ gab dieser nur zurück und wandte sich zum gehen. Er wusste schon wen er fragen musste um den richtigen Mann zu finden.

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    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Semir saß mit Hartmut im Büro und versuchten Phantombilder der Männer zu erstellen, die in Uniformen und mit einem gestohlenen Dienstwagen Hartmut überfallen hatte. Hartmut gab sich große Mühe und tatsächlich schaffte er es. „Das sind die Männer…“ gab er bekannt. „Okay…dann wollen wir mal schauen ob sie in unserer Kartei sind.“ murmelte Semir und gab die Bilder an Susanne weiter damit die Datenbank durchsucht werden konnten. Tatsächlich fand der Computer knappe zehn Minuten später zwei Übereinstimmungen. Susanne kam mit dem Ergebnis ins Büro. „Hier...Bernd und Gerhard Stampberg, vorbestraft wegen verschiedener Delikte.“, erklärte sie. „Adresse?“ hakte Semir nach. „Gedulde dich bitte…hier…lies selbst.“ lachte Susanne und reichte ihm die Akte. „Geduld ist ein Fremdwort und du weißt, ich habe es nicht so mit Fremdwörtern..“ gab Semir grinsend zurück. Er las die Adresse und nickte. „Gut, falls die Chefin fragt, ich bin in der Hartzfelder Straße 48 in Dormagen…“, gab er bekannt und verschwand. Bevor er jedoch die PAST verlassen konnte trat Kim ihm in den Weg. „Wohin?“ fragte sie kurz und knapp. „Zu den Leuten, die Hartmut überfallen haben…“ erklärte er und wollte weiter. „Aber nicht allein!“ widersprach sie. „Ja was? Ben ist zuhause…und Dieter und Hotte sind auch unterwegs!“ maulte Semir. „Dann werde ich mitkommen…“ lächelte Kim. Semir stöhnte leise auf und nickte ergeben. Gemeinsam mit seiner Vorgesetzten fuhr er zu der Anschrift der Männer. „Wie gehen wir vor wenn wir da sind?“ wollte er wissen. „Wir klingeln und werden die Männer dann vernehmen. Genau nach Vorschrift“ legte sie fest. Semir sah sie kurz an. Wie langweilig, dachte er nur.


    Während Semir mit Kim Dienst machte überlegte sich Ben ob er nicht mit einem Taxi zum Hafen fahren konnte und sein Bild abholte. Immerhin war es fertig und er kann ja eh nichts anders tun. Ihm war langweilig. „Ja…das werde ich tun..“ munterte er sich selbst auf und rief ein Taxi. Der Wagen stand nur zehn Minuten später vor der Tür. Ben setzte seine Brille auf und verließ seine sichere Wohnung mit vorsichtigen Schritten. Seine Jacke trug das Zeichen der Sehbehinderten und so kam ihm der hilfsbereite Taxifahrer zu ihm und führte ihn zum Wagen. „Wo soll die Fahrt hingehen?“ fragte er dann. „Zum Hafen…und zwar Pier 17“ bat Ben. Der Taxifahrer nickte und fuhr los. Eine gute halbe Stunde später war er am Ziel und betrat das Hausboot von Timo Brescher. „Hallo?“ rief er. „Ja…hier…einen Moment bitte…Ach Sie sind es…wollen Sie Ihr Bild abholen?“ wollte Timo wissen. „Ja, ich hab heute frei.“ nickte Ben. Timo holte es. „Eine hübsche Frau…“ murmelte Ben grinsend. „Frau? Das ist ein Hirsch!“ wiedersprach Timo sofort. „Ja…mein Kollege hat es mir gesagt…Tja…so kann man sich halt täuschen…“ meinte Ben nachdenklich. „ähm…wenn Sie es zurück geben wollen, dann muss ich Ihnen sagen, dass ich das Geld schon ausgegeben habe…also ich…meine fast..“ stammelte Timo. „Nein, nein…ich nehme es. Haben Sie noch andere Bilder?“ hakte Ben nach. „Ja sicher…Aktbilder….Landschaftsbilder…alles was Sie wollen Ich kann auch ein Portrait von Ihnen anfertigen.“ Schlug Timo vor. „Ein Portrait von mir?“ hakte Ben nach. „Sicher… ich bin Künstler…“ lachte der junge Mann. Ben überlegte einen Augenblick. „Ich werde es mir mal überlegen…“ gab er dann von sich. Er nahm sein Bild und verließ das Boot. An der Tür wurde er von einem Japaner zur Seite gedrängt. „Hey…“ maulte er wütend ging jedoch weiter, nachdem er sich gefangen hatte.

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  • Kenji fuhr im Hafen umher. Von einem seiner Gefolgsleuten hatte er den Tipp bekommen, das hier ein gewisser Timo Brescher wohnte, der als Kunststudent so einiges machen konnte. Besonders gefallen hatte Kenji die Beschreibung, dass er Banknoten täuschend echt malen konnte. Vielleicht war das der richtige Mann, auch wenn Kupferstechen eine eigene Kunstart war. Nach einer guten halben Stunde Irrfahrt durch die im Hafen liegenden Schiffe kam er an einem ziemlich schäbigen Hausboot an. Er stieg aus und betrat das schwimmende Haus. An der Tür kam ihm ein junger Mann entgegen, den er einfach umrannte. „Hey!“ beschwerte der sich, doch Kenji hatte keine Zeit sich darum zu kümmern. „Hallo?“ fragte er laut. Ein junger Mann trat ihm entgegen. „Ja bitte?“ kam es freundlich zurück. Kenji lächelte ihn an. „Sind Sie Herr Brescher? Timo Brescher?“ wollte er wissen. Der junge Mann nickte. „Sehr schön…ich habe ihren Namen von Manni….er bestellt Ihnen schöne Grüße…“ erklärte er. Der junge Mann lächelte nervös. „Fein….was kann ich für Sie tun?“ hakte er nach. „Ich benötige ihre künstlerischen Fähigkeiten…“ erklärte Kenji. „Für was? Wer sind Sie?“ hakte der junge Mann nach. „Ich bin Kenji Sato...und ich möchte Ihnen einen sehr lukrativen Job anbieten...“, fing der Japaner an. „Für gute Jobs bin ich immer zu haben, solange es im gesetzlichen Rahmen bleibt.“, grinste Brescher. „Nun...das liegt doch sicher im Auge des Betrachters.“, lächelte Kenji. „Was für ein Job ist das?“ wollte der Künstler wissen. „Es geht um ein Abbild, was Sie erstellen sollen...künstlerische Begabung ist hier gefragt und ich denke, Sie sind genau der Richtige für diesen Job.“, erklärte Kenji. Er zog einen Gegenstand hervor, der in einem Tuch gewickelt war.


    Semir und Kim erreichten die Adresse und sahen sich an. „Klingeln wir oder ist es offen?“, wollte er wissen. Kim sah ihn erstaunt an. „Ich wüsste nicht, warum wir nicht klingeln sollten. Im Augenblick ist es nur ein Verdacht.“ gab sie leicht empört von sich. Semir nickte und drückte die Klingel. Es öffnete niemand. „Tja…ist wohl keiner da.“, murmelte er und zog sein Dietrichset heraus. „Was genau haben Sie jetzt vor?“ wollte Kim erstaunt wissen. „Ich öffne die Tür..“ erklärte Semir. „Sie wissen aber schon, dass es verboten ist oder? Laut Dienstvorschrift Nr. 634 ist das Öffnen von Wohnungstüren ohne erkennbaren Grund nicht genehmigt, es sei denn man hat einen Durchsuchungsbefehl oder es besteht „Gefahr im Verzug“ was hier nicht der Fall ist!“ zitierte sie die Dienstvorschrift. Semir rollte die Augen. „Chefin…“ versuchte er, doch bevor er weiter sprechen konnte klingelte sein Handy. Er meldete sich. „Ja Susanne?“ „Semir, es gab eine Explosion auf dem Rastplatz Knappsack. Die Feuerwehr hat zwei Leichen gefunden. Ist allerdings nicht mehr viel übrig. Am besten ihr fahrt mal hin.“, meinte die Sekretärin. „Okay, sind schon weg.“ Semir sah Kim an. „Explosion bei Knappsack….zwei Tote…“ gab er von sich. Kim stand auf und nickte. „Gut, fahren wir!“ legte sie fest. Sie kamen auf dem Parkplatz an und entdeckten das mit Löschschaum bedeckte Autowrack. „Oh man…da ist ja nichts mehr übrig..“ stöhnte Kim. Semir nickte und parkte den Wagen neben dem Einsatzwagen der Feuerwehr. „Dann mal los…klassische Polizeiarbeit.“ grinste er und stieg aus. Sie stiegen aus und nur wenig später standen sie bei Hartmut. „Und was hast du?“ wollte Semir wissen. „Einen Haufen Schrott…“ knurrte der Techniker. „Ich dachte eigentlich an Ergebnisse aus der Untersuchung.“ setzte Semir dagegen. „Hier sind wohl knappe drei bis vier Kilo TNT zum Einsatz gekommen. Ich habe einen Zünder gefunden, der mir allerdings ziemlich unbekannt ist…wenn ich in der KTU bin, kann ich mehr sagen.“ meinte Hartmut. Semir sah sich suchend um. „Wo ist denn der Doc?“ wollte er wissen. „Da hinten….aber da wird auch nicht mehr viel sein, was der machen kann. Von den Leichen ist nicht mehr viel da, außer ein paar Einzelteilen. Ganz sicher ist, dass es zwei waren.“ erklärte Hartmut.

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  • Timo sah auf das Etwas. „Das ist eine Druckplatte für 50 Euroscheine.“ stieß er aus. „Ja….Sie haben ein gutes Auge. Sie sollen uns ein Paar anfertigen. Originalgetreu versteht sich.“ nickte Sato. Timo verschränkte die Arme. „Das ist illegal! Das mache ich nicht!“ legte er sich fest. Sato lächelte leicht. Er machte einen Schritt auf Timo zu und sah ihn in die Augen. Dann holte er ansatzlos zum Schlag aus. Die Hand traf Timo so hart ins Gesicht, dass dieser zu Boden ging und spürte wie seine Lippe aufplatzte. Er fasste hin und sah dass es blutete. Vorsichtig ging er mit der Zunge darüber und sah den Mann an. „Herr Brescher…ich glaube ich habe mich nicht genau ausgedrückt. Sie werden diese Dinger für uns herstellen. Sie können doch auch Platten machen oder? Manni sagte mir schon, dass es etwas problematisch werden könnte. Nun ja…er hat mit seinem Leben dafür bezahlt. Wollen Sie auch sterben? Oder jemand der Ihnen etwas bedeutet?“ Kenji Sato sah ihn mit fast geschlossenen Augen an. Timo spürte Unbehagen. „Ich kann das nicht…ich meine…ich habe kein Materialien…nichts…“ wich er nun aus. Der Japaner lachte leise. „Das ist kein Problem. Ich habe alles dabei. Sie werden für ihre Arbeit fürstlich entlohnt. Ich erwarte eine gute Zusammenarbeit. Ach ja…bitte lassen Sie die Polizei aus dem Spiel. Es könnte sonst sehr ungemütlich für Sie werden.“ warnte er und packte die erforderlichen Dinge auf den Tisch. Timo schluckte schwer. Was sollte er tun? Wenn er die Druckplatten anfertigte, dann machte er sich strafbar, aber wenn er es nicht tat, dann könnte es auch böse für ihn enden. Japaner, das wusste er aus Büchern, konnten grausam sein und der da, schien genau die Sorte zu sein, die noch grausamer war. Er nickte leicht. „Also gut…aber ich brauche Zeit…“ legte er sich fest. Kenji Sato lächelte leicht. „Ich wusste, dass wir zusammenkommen. Sie haben drei Tage “ meinte er und ging fort. Timo sah auf die Vorlage die der Mann da gelassen hatte.


    „Also das Auto ist auf Bernd Stampberg zugelassen oder besser war es. Der gute Mann wohnt in der Hartzfelder Str. 48 in Dormagen.“ Gab Susanne von sich, als Semir und Kim wieder im Büro waren. „Da waren wir doch eben!“ stieß Semir aus. „Okay…wenn wir davon ausgehen, dass er auch im Wagen war, dann dürfte sich die Suche nach dem Herrn erledigt haben.“ meinte sie nachdenklich. Semir nickte. „Das hier, hab ich von Hartmut. Es lag bei dem Toten im Auto. Ist zwar nicht viel zu erkennen, aber es ist nicht ganz verbrannt. Man kann noch japanische Schriftzüge erkennen.“ Gab Semir von sich und hob ein metallisches Armband hoch. „Tja, das kann viel bedeuten…okay, Gerkan…Sie werden zu der Wohnung von dem Toten fahren und dort alles durchsuchen. Ich fahre zu Harmut in die KTU und versuche heraus zu finden für wen die Brüder gearbeitet haben und was es mit der japanischen Schrift zu tun hat.“ legte sie fest. Semir jubelte innerlich, denn das hieß, dass er wieder allein unterwegs war, was ihm lieber war als mit ihr zu fahren. „Ja Chefin..“ nickte er artig. „Aber…keine Alleingänge. Wenn es gefährlich wird, dann rufen Sie Verstärkung, verstanden?“ hakte sie nach. Wieder nickte Semir. „Ja, verstanden. Diesmal darf ich sie dann mit meinem Dietrich öffnen…“ hakte er freundlich nach, doch der Blick von Kim sagte alles. „Bin schon weg..“ murmelte er und verschwand schnell. Kim sah ihm Kopfschüttelnd nach. „Okay, Hartmut….lassen Sie uns zurück fahren. Wir müssen noch einiges abklären..“ bat sie den rothaarigen Mann. „Ja Chefin….ich komme sofort…“ nickte der Mann. Nur wenig später waren er und Kim Krüger in der KTU. „Darf ich das Armband mal haben?“ bat er. Kim nickte und gab es ihm. Hartmut verschwand nach hinten.

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  • Ben schüttelte den Kopf über den Mann, den er als Asiate einstufte. Das Gesicht war nicht wirklich gut zu erkennen, aber die Haare waren schwarz wie die Nacht. Sollte er noch einmal zurück gehen? Der Mann sah nicht freundlich aus und immerhin konnte es sein, dass er dem Künstler ans Leder wollte. Doch dann entschied er sich dagegen. Er nahm sein Bild und ging wieder zum Taxi was auf ihn wartete. „Warten Sie, ich nehme Ihnen das Bild ab…“ bot der Taxifahrer an. Ben setzte sich in den Wagen und ließ sich nach Hause fahren. Kaum war er in seinen vier Wänden packte er das Bild vorsichtig aus seinem Papier und stellte es gegen die Wand. Das Aufhängen musste warten, bis er wieder mehr sah um es genau zu positionieren. Er nahm die Brille ab und tropfte wieder sein Medikament in die Augen. Anschließend legte er sich hin und schloss die Augen. Die Dunkelheit tat ihm gut. Warum sollte er nicht ruhen? Immerhin konnte er eh nicht viel machen. Wenn seine Augen in vier Tagen wieder normal funktionieren sollten, würde er sich wirklich wundern. Irgendwie wurde das Sichtfeld immer schlechter. Vielleicht sollte er früher zum Arzt fahren und es untersuchen lassen. Ja…das war sicher besser. Der Augenarzt war ja nur eine Haustür weiter und die würde er auch ohne Hilfe schaffen. Ben stand auf, zog seine Brille auf und die Jacke an. Dann ging es los. „Hey Ben…wo willst du denn hin?“ riss ihn die Stimme der jungen Nachbarin aus seinen Gedanken. „Ich ähm….ich will nur zu Dr. Peters…“ gab er von sich. „Schaffst du das oder soll ich dich hinbringen?“ bot sie sich an. „Danke Natalie…aber das schaffe ich schon.“ lehnte er freundlich die Hilfe ab. Nur wenig später saß er im Wartezimmer des Augenarztes.


    Semir sah sich in der Wohnung um. Alles war ziemlich durcheinander und es schien schon länger hier keiner mehr sauber gemacht zu haben. Fliegen hatten den Müll für sich eingenommen und es stank erbärmlich. Semir ging ins nächste Zimmer und riss die Fenster auf. Er atmete die frische Luft tief ein und machte sich dann auf die Suche nach irgendwelchen Hinweisen. Im Wohnzimmer wurde er fündig. Er sah auf dem Tisch eine Karte. Haruto Sato, Im- und Export und die Adresse. Vielleicht wusste ja der Arbeitgeber etwas über die Brüder, was ihm helfen konnte. Semir sah sich noch etwas um. An der Wand hing ein Bild was ihm irgendwie bekannt vor kam. Es war ein Hirsch auf einer großen Wiese. Das war doch das Bild, was auch Ben gekauft hatte. Semir sah es sich genauer an und erkannte das Zeichen von Timo Brescher. Also doch…er hatte sich nicht geirrt. Es konnte zwar ein Zufall sein, aber das konnte sicher der Maler erklären. Semir verließ die Wohnung und verschloss sie wieder gründlich. Dann fuhr er zu Timo Brescher. Als er vor dem Hausboot anhielt kam gerade ein Japaner von Bord. Er sah ziemlich wütend aus und Semir sah ihm nach. Er konnte nicht sagen warum, aber er notierte sich das Kennzeichen des Wagens. Dann stieg er aus und ging an Bord. „Herr Brescher?“ rief er fragend. „Ja….Moment…kam leicht gequetscht von hinten. Doch Semir wartete nicht. Er ging nach hinten und sah wie sich Timo eine Blutspur aus dem Gesicht wischte. Seine Lippe war stark geschwollen. „Was ist passiert?“, harkte Semir nun nach. „Ein...unzufriedener Kunde.“, lächelte Timo und wischte sich das Blut von der Lippe. „Künstler sein ist ganz schön gefährlich...war es der Japaner?“, wollte Semir wissen. Timo sah ihn an.

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