Küstennebel

  • Hier noch eine die ich ausgegraben habe. Damit nicht nur die Tom-kranich-Fans lesen und feeden.
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    Kim räkelte sich am Strand. Es war so herrlich. Sie lag hier im Sand und genoss die Sonne. Nach dem ganzen Stress, den sie die letzten Wochen und Monate hatte, waren nun zwei herrliche Wochen in aller Ruhe und allein in Vlieland. Die Ruhe, die hier herrschte, war genau das, was Kim brauchte. „Hallo schöne Frau….so ganz allein am weißen Strand?“, riss sie eine sympathische Männerstimme aus den Gedanken. Kim schob ihre Sonnenbrille hoch. „Leider nicht mehr.“, gab Kim von sich und machte klar, dass sie eigentlich nicht gestört werden wollte. „Dann leiste ich Ihnen jetzt Gesellschaft. Sie sind aus Deutschland, oder?“, wollte der Mann wissen. Er hatte einen niedlichen niederländischen Akzent, was Kim sehr gefiel. „Stimmt…aus Köln….“, nickte Kim. „Köln….das ist eine der schönsten Städte am Rhein. Der Dom ist wunderschön…“, strahlte der Mann. „Ich bin Nick….“, stellte er sich vor. „Kim…nett Sie kennen zu lernen, Nick…“, lächelte Kim. „Finde ich auch Kim….darf ich Sie zu einem Cocktail einladen?“, fragte er freundlich. Kim nickte und stand auf. Am Strand war eine kleine Bar und die Cocktails schmeckten richtig lecker wie Kim sich zugestehen musste. Doch es war auch einiges an Alkohol drin und so schlug es Kim doch ziemlich aus den Socken. Nach zwei Gläsern wollte sie nichts mehr trinken. „So kann ich dich kaum zum Hotel laufen lassen…“, lachte Nick. „Das geht schon…..danke für den schönen Tag….schöner Mann.“, lallte Kim. „Ich bringe dich noch ins Zimmer und ich könnte auch bei dir bleiben…“, schlug er vor. Kimm die schon lange keinen Mann mehr so nahe war, ließ es sich nicht zweimal sagen. Immerhin musste sie in zwei Tagen wieder ins Büro und sich mit dem, was Semir und Ben anstellten herumschlagen.


    Kim wachte am nächsten Morgen auf und bemerkte, dass das Bett neben ihr ebenfalls besetzt war. Sie dachte nach und erinnerte sich an Nick, dem jungen Mann, der sich so um sie gekümmert hatte. Du bist eine Närrin….schallte sie sich selbst, denn Nick war sicher fünf bis sechs Jahre jünger als sie selbst. „Guten Morgen….“, weckte sie ihn. „Mmmhmm….hallo mein Engel…“, gurrte er zurück. Kim lächelte leicht. Sie war zufrieden. Die Nacht mit Nick war herrlich. „Steh auf…ich habe den Zimmerservice schon bestellt….wir wollten doch noch in die Stadt gehen und du wolltest mir ein paar Geheimnisse von Vlieland zeigen.“, lockte sie ihn aus dem Bett. „Ja doch…ich bin schon wach…gehen wir gemeinsam duschen?“, harkte er nach und sah sie mit einem Auge an. Kim lachte. „Warum nicht…“, stimmte sie zu. Schon waren beide in der Dusche verschwunden. Der Zimmerservice stellte derweil das bestellte Frühstück auf den im Zimmer vorhandenen Tisch und verließ dezent leise den Raum wieder. Nach einer viertel Stunde kamen Kim und Nick aus der Dusche. Man sah ihnen an, dass es nicht nur beim Duschen geblieben war. „Ich habe Hunger…“, lachte Kim und machte sich eines der Brötchen. „Du bist wundervoll…“, gurrte Nick ihr ins Ohr. „Das habe ich schon so lange nicht mehr gehört. Warum habe ich dich erst gestern kennen gelernt? Ich muss doch in zwei Tagen wieder nach Hause….“, beklagte sie sich. „Och, das kann ich jetzt nicht glauben.“, stieß Nick aus und zog sie dicht an sich heran. „Dann werden das die beiden unvergesslichsten Tage deines Lebens. So, und jetzt gehen wir in die Stadt.“, lachte er. Sie frühstückten gemeinsam und gingen dann los. Sie kamen an einem großen Spielzeugladen vorbei. „Oh warte...ich geh da schnell rein. Ich will was für die Zwillinge meines Kollegen kaufen.“, strahlte Kim, als sie die großen Plüschbären im Schaufenster sah. Nick wartete vor dem Laden und tätigte während Kims Einkauf einen wichtigen Anruf. „Ich bin's. Ich denke, ich habe eine Möglichkeit für uns gefunden. Ja, haltet euch bereit.“, murmelte er auf niederländisch in sein Handy. Kurz darauf kam Kim mit zwei großen Stofftigern wieder aus dem Laden. „Hey, die sind niedlich.“, lächelte Nick und ging dann mit Kim weiter. Es wurden zwei unvergessliche letzte Urlaubstage für Kim.

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Bei Ben und Carla war inzwischen einiges passiert. Bens Papa Konrad, stolz über seine beiden neuen Enkel, schenkte den beiden jungen Eltern ein geräumiges und großzügiges Einfamilienhaus in Lindenthal. Der Umzug ging, dank der Hilfe sämtlicher Kollegen, schnell vonstatten. Und so bezog die Familie Jäger ein Haus mit Garten und sieben Zimmern auf zwei Etagen. Das größte wurde als Wohn- und Esszimmer genutzt, während die Zwillinge jeweils ihr eigenes Zimmer bekamen. Das Schlafzimmer von Ben und Carla besaß einen kleinen Balkon, von dem aus man direkt in den Garten blicken konnte. Ein Zimmer wurde von Ben gleich als Musikzimmer eingerichtet. Seine Gitarren, ein kleiner Flügel und sein Schlagzeug fanden hier ihren Platz, während das andere von Carla als eigenes Reich hergerichtet wurde. Hierhin zog sie sich zurück, wenn ihr alles zu viel wurde. Das letzte Zimmer wurde zum Gästezimmer. Bastian und Isabella waren nun drei Monate alt und schrien die halbe Nacht durch. Ben und Carla wiegten die Zwillinge immer wieder auf ihren Schultern hin und her, sangen ihnen beruhigende Lieder vor und versuchten die Babys von den Schmerzen in ihrem Mund abzulenken. Die ersten Zähnchen kamen langsam zum Vorschein. Das schien die beiden Kinder verrückt zu machen. „Warum hört ihr denn nicht auf, zu schreien?“, fragte Ben vollkommen übermüdet und mit den Nerven am Ende. Schon die dritte Nacht in Folge, wo er nicht schlafen konnte. „Es tut ihnen einfach weh. Vielleicht sollten wir ihnen ein bisschen warme Milch geben. Das lindert ihre Schmerzen vielleicht.“, schlug Carla vor. Ben war einverstanden. In seiner Schlaflosigkeit war er gewillt, alles zu probieren. In der nächsten Minute köchelte die Milch auf dem Herd auf und nach 5 Minuten war sie fertig. „Dann komm mal mein Kleiner...trink das...“, flüstere Ben seinem Sohn sanft zu. Carla schmierte beiden Kindern etwas auf dem Gaumen und tatsächlich funktionierte es und die beiden Babys vergasen ihre Zahnschmerzen und schliefen auf den Armen ihrer Eltern alsbald ein. Endlich...endlich konnten auch Ben und Carla ins Bett gehen. Durch die Gardine schimmerte aber schon vorsichtig die Morgensonne ins Zimmer. Viel Zeit zum Schlafen blieb ihnen nicht mehr.


    Semir schwang sich fröhlich pfeifend aus seinem Wagen und ging auf die Eingangstür mit dem Schriftzug „Jäger“ zu, klingelte und wartete dann einfach. Es polterte auf der Treppe und kurz darauf blickte ein müder und wütender Wuschelkopf durch die Tür. „Semir, es ist noch viel zu früh, um zum Dienst zu fahren. Die Chefin ist nicht da.“, fauchte Ben bissig. „Wir haben aber Dienstbeginn um neun Uhr und du weißt, wie zäh der Verkehr um die Zeit ist. Also, mach dich fertig.“, grinste der Deutschtürke und schob sich an Ben vorbei ins Haus. Hier und da standen noch einige unausgepackte Kisten in den Ecken, doch die meisten Möbel und Sachen hatten ihren Platz schon gefunden. „Nun komm, ich warte nicht ewig.“, scheuchte Semir seinen Kollegen zur Eile an. „Du bist echt schlimm als Chef...“, knurrte Ben und verschwand wieder in die Küche. Semir kam ihm nach. „Morgen Semir...“, kam ihm verschlafen von Carla entgegen, die gerade dabei war, die schon wieder munteren Zwillinge mit Babybrei zu füttern. „Hallo Bastian…hallo Isabella…na haltet ihr den Ben schön wach? Dann ist euch was gelungen, was ich nicht schaffe…wie geht es uns denn heute?“, säuselte Semir und betrachtete die Babys. „Danke für dein Mitgefühl. Es ist grausam…sie zahnen und wir kommen nicht zu Ruhe.“, stöhnte Ben. „Na da kenne ich ein Geheimrezept...obwohl so geheim ist es nicht. Beißringe…darauf beißen die und damit kommen die Zähne leichter durch. Die Dinger legst du in den Kühlschrank und wenn sie kalt sind, bekommen die Kleinen das.“, grinste Semir. „Carla…Schatz..hast du gehört? Die musst du unbedingt besorgen!“, rief Ben in die Küche. „Mach ich...guten Morgen Semir.“, kam aus der Küche. „Hallo Carla….“, rief Semir und ging in die Küche um Bens Frau zu begrüßen. „Whow…du siehst richtig toll aus..” ,machte er Komplimente. „Danke….das tut gut. Ben macht ja keine Komplimente mehr…ich glaube er liebt mich nicht mehr.“, beklagte Carla sich laut. „Das ist gar nicht wahr. Du bist mein Engel, mein Goldstück...also eines von den Dreien. Du bist neben den Kindern das Wertvollste, was ich besitze…“, säuselte auch Ben.

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  • Kim sah Nick an. Sie waren jetzt schon seit einigen Stunden in der Stadt unterwegs und Nick zeigte ihr viele Sehenswürdigkeiten und sehr gute Restaurants. „Was hältst du davon? Ich lade dich ein. Heute Abend werden wir ganz groß essen gehen. Quasi als Abschied von diesem schönen Ort…“, schlug er vor. Kim nickte. „Sehr gern.“, stimmte sie zu. Der Tag verging viel zu schnell und so war es schon bald 18 Uhr. Nick schlug vor, die Kuscheltiere im Auto liegen zu lassen und sich schon mal einen schönen Platz zu suchen. Er wollte lediglich den Parkplatz suchen und dann nachkommen. Kim hegte keine bösen Gedanken. Sie beugte sich zu dem Mann und küsste ihn. „Ich suche den romantischsten Platz, den es im Restaurant gibt. Am Besten mit Meerblick…das Wetter ist sooo herrlich.“, strahlte sich. Nick war einverstanden. Er ließ Kim raus und fuhr auf den nahe gelegenen Parkplatz. Schnell war ein freier Platz gefunden. Doch bevor er ausstieg wühlte er in seiner Tasche und holte zwei große Tüten mit blauen Pillen hervor. Er nahm die Kuscheltiere und untersuchte sie. Zwischen den Beinen waren Druckknöpfe angebracht. Er grinste breit und öffnete das Stofftier. Als er einen Teil der Füllung herausgeholt hatte steckte er die Tüte hinein und füllte es wieder auf. Anschließend machte er das Gleiche mit dem anderen Stofftier. „Ich wünsche eine gute Reise nach Köln.“, sagte er leise. Schnell stieg er aus und ging zu Kim, die sich einen Platz auf der Terrasse gesucht hatte. „Sorry….aber diese Parkplätze scheinen sehr beliebt zu sein.“, entschuldigte er sich bei ihr. „Kein Problem. Dieser Platz ist so schön, dass ich gar nicht gemerkt habe, dass du noch nicht da bist.“, lächelte sie. Nick nickte. „Hast du dir schon etwas ausgesucht?“, wollte er wissen. „Ich schwanke noch zwischen den Hummerschwänzen in Aspik und Kalamaris in Senfsoße…“, gab Kim zu. „Nimm die Hummerschwänze. Die sind sehr gut.“


    Semir und Ben fuhren los. Während der Fahrt schloss Ben die Augen und schlief binnen weniger Augenblicke ein. Semir schüttelte nur den Kopf und stieß ihn an. „Hey…ihr könnt nix ab. Weißt du, damals als Ayda anfing zu zahnen habe ich vier Nächte nicht geschlafen und dennoch meinen Dienst hellwach angetreten. Es war hart, aber das ist das Los eines Vaters. Und es ist auch eine wunderschöne Zeit.“, schwärmte er. Ben sah ihn müde an. „Andrea hatte mir erzählt, dass du im Gästezimmer geschlafen hast, als es zu hart wurde…und das du nicht nur eine Nacht gejammert hast.“, grinste er zurück. Semir sah ihn erstaunt an. „Das hat meine Frau erzählt?“, harkte er nach. „Ja….also komm mir nicht im Alltag mit so einer Heldennummer. Andrea hat mir alles erzählt.“, kam von Ben zurück. „Ich muss mal mit meiner Frau sprechen. Sie kann doch nicht alle Familiengeheimnisse preisgeben.“, stöhnte Semir. Doch dann lachten beide. „Jetzt mal im Ernst. Wenn es dir zu hart wird, das Gästezimmer ist frei.“, bot Semir an. „Nein….ich kann Carla schlecht mit den Beiden allein lassen. Außerdem sind es ja auch meine Kinder und ich will jeden Lebensabschnitt mit ihnen erleben. Jeden, verstehst du? Und dazu gehören halt auch schlaflose Nächte.“, erklärte Ben mit fester Stimme. Semir grinste kurz. „Das hab ich mir auch vorgenommen. Hätte auch geklappt, wenn die Arbeit nicht wäre. Du wirst sehen, was ich meine.“, prophezeite Semir auf Bens fragenden Blick hin. Der Vormittag blieb weitestgehend ruhig, bis auf ein paar Raser und Drängler, die dank des schnellen Eingreifens von Semir und Ben wieder auf den Boden geholt wurden. „Morgen kommt die Chefin wieder. Hoffentlich hat sie sich gut erholt.“, meinte Ben, als sie ihr zweites Frühstück zu sich nahmen. Semir nickte kauend. „Das hoffe ich auch. Wenigstens für eine Woche kann sie ja dann mal freundlich zu uns sein.“


    Kim nahm herzlichen Abschied von Nick, als sie in ihr Auto stieg und sich wieder auf den Heimweg machte. „Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder.“, säuselte sie, umschlag den Mann und gab ihm einen tiefen, leidenschaftlichen Kuss. „Vielleicht... in naher Zukunft.“, grinste er und blickte ihr tief in die Augen. Er berührte sie zärtlich am Kinn, drückte ihr noch einen leichten Kuss auf die Lippen und ließ sie dann fahren. Nick winkte ihr so lange hinterher, bis das Auto um die nächste Kreuzung bog und verschwunden war. Dann verschwand sein Lächeln und der charmante Blick aus seinem Gesicht und er war wieder der eiskalt berechnende Typ, der er in seinem Business war. „Fiete...Nick hier. Deine Ware ist unterwegs. Du willst wissen, wie ich das gemacht hab?“, fragte er in sein Handy hinein und lachte teuflisch. „Das, mein Freund, ist ein Geheimnis. Aber ihr könnt euch die Ware holen. Sie kommt in Form von Stofftieren in einem Mercedes A-Klasse mit folgendem Kennzeichen D-MB 314. Ja genau...holt euch die Stofftiere und macht mit der Fahrerin, was ihr wollt.“, meinte Nick mit einem ekelhaften Grinsen. „Okay...das Geld kriegst du in den nächsten Tagen auf dein Konto in Monte Carlo überwiesen.“, kam es von Nicks Gesprächspartner. „Das will ich dir auch raten. Du weißt, was mit meinem letzten Geschäftspartner passiert ist, der nicht gezahlt hat, oder? Du willst doch nicht auch in einem Zementgrab enden?“ „Nein, nein...ich...ich zahle lieber.“, stieß Fiete ängstlich aus und legte dann auf. Nick grinste teuflisch und fuhr dann zum Hafen, stieg in ein kleines Schnellboot und rauschte hinaus aufs Meer. Heute Abend kam wieder eine größere Lieferung der kleinen, blauen Pillen aus Übersee. Und er musste sich noch etwas wegen der Küstenwache einfallen lassen.

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  • Kim fuhr einige Stunden bis zur Grenze, doch endlich war sie in Sicht und nach einer halben Stunde Warten war sie wieder auf deutschem Boden. „Gleich bin ich zu Hause“, dachte sie laut und schaltete das Radio lauter. Schon begrüßte sie die Stimme ihres Lieblingsradiomoderators. Kim wiegte ihren Kopf zu der einsetzenden Musik hin und her, als plötzlich in ihrem Rückspiegel ein grelles, blaues Licht aufleuchtete und sich ein Fahrzeug des Zolls neben sie setzte. Erschrocken blickte sie auf die rote Kelle und folgte dann dem Fahrzeug bis zum nächsten Rastplatz. Ruhig saß sie ihn ihrem Wagen, während zwei Beamte auf sie zukamen. „Guten Tag... Zollkommissar Kramer...wir führen eine Stichprobe durch. Haben sie irgendwas zu verzollen?“, fragte der Mann und hielt seine Waffe fest. „Nein, nur die beiden Stofftiere dort hinten.“, entgegnete Kim. Kramer nickte und öffnete die Wagentür. Würden sie dennoch aussteigen und zu meinem Kollegen gehen, während wir das Auto untersuchen.“, forderte er mit ruhiger Stimme. Kim nickte und ging auf den VW Bus zu und sah dann, wie Kramer und ein Kollege mit einem Hund immer an ihren Wagen entlang gingen. Der Hund schnüffelte aufgeregt an den Reifen entlang und kratzte dann an der Hintertür. Der Hundeführer öffnete das Hindernis und sofort stürzte sich der schnüffelnde Vierbeiner auf die beiden Stofftiger, biss hinein und bellte, was die Lunge hergab. „Was haben wir denn da?“, stieß der Mann aus, den Kramer mit Baske anredete. „Baske, was hat denn Freddy gefunden?“, wollte Kramer wissen. Baske reichte die beiden Tiere weiter und Kramer öffnete den Verschluss. Zum Vorschein kamen die Tüten mit den blauen Pillen.


    Kim sah erstaunt zu, als Kramer zwei Tüten mit den blauen Pillen herausholte. „Das…das…das gehört mir nicht...“, stieß sie sofort aus. „Ja sicher. Sie ahnen nicht, wie oft wir das hören, Frau….?“, harkte Kramer nach. „Krüger…Kim Krüger. Kripo Autobahn Düsseldorf. Ich…hören Sie, ich habe die Stofftiere in Holland gekauft und…das sind Geschenke!“, verteidigte Kim sich. Doch sie selbst merkte wie sehr sie herum stammelte und hätte sich selbst nichts geglaubt. „Haben Sie gedacht, dass wir darauf Rücksicht nehmen? Von mir aus können Sie die Königin von England sein. Drogenschmuggel ist verboten. Egal, was man von Beruf oder vom Stand ist!“, fauchte Kramer sie an. Er winkte seinem Kollegen zu, der Kim die Handschellen anlegte. „Aber ich habe wirklich nichts….ich …“, versuchte Kim erneut. „Frau Krüger…Sie tun sich selbst einen Gefallen, wenn Sie ab sofort nichts mehr sagen. Ihr Wagen und Ihr Gepäck sind beschlagnahmt. Sie werden gleich abgeführt und dürfen dann auch einen Rechtsanwalt anrufen. Ich mache Sie darauf aufmerksam, dass Sie folgende Rechte haben!“, gab Kramer von sich. „Sparen Sie sich das…ich kenne die Regeln und ich will sofort telefonieren!“, forderte Kim. „Sobald wir in der Wache sind.“, nickte Kramer. Kim wurde wie eine Verbrecherin abgeführt. „Aber ich habe wirklich…“, rief sie noch einmal.


    „Ja, das hoffe ich sehr….“, grinste auch Ben. „Guten Morgen Susanne….wie schaut es aus?“, wollte Semir wissen, als sie ins Büro kamen. Doch bevor die Sekretärin antworten konnte klingelte Semirs Handy. Semir sah auf das Display. „Wenn man vom Teufel spricht...“, knurrte er und meldete sich. „Hallo Frau Krüger. Wie ist Ihr Urlaub?“, fragte er freundlich. Er sah Ben grinsend an. Doch schnell verschwand das Grinsen. „Bitte was?“, harkte er nach. „Chefin…das ist doch wohl ein Scherz oder?“, hängte er an und machte den Lautsprecher an. „Nein….ganz und gar nicht. Man hat bei mir zwei Tüten mit blauen Pillen gefunden. Ich weiß nicht, wie die Dinger in die Stofftiere reingekommen sind. Man hat mich jetzt verhaftet und ich werde morgen dem Haftrichter vorgeführt. Ich…wollte Sie bitten, dass Sie die Dienststelle weiter leiten bis ich wieder da bin.“, erklärte Kim Krüger leise. „Aber Chefin! Wie wollen Sie denn da wieder raus kommen? Ich meine…die lassen Sie sicher nicht so einfach gehen. Haben Sie denn gar keine Ahnung, wie die Drogen in die Stofftiere gekommen sind?“, harkte Ben nun nach. „Nein…ich weiß es nicht. Es kann mir nur zugeschoben sein, als ich…“ Kim stockte. „Es sei denn, das er…?“, hängte sie an. „Wer ist er?“, harkte Semir sofort nach. „Das werde ich Ihnen sagen, wenn Sie herkommen. Ich bin derzeit im Hauptzollamt in Köln. Kommen Sie mit Ben her…und bringen Sie Dr. Peter Raffner mit, die Telefonnummer finden Sie in meinem Büro im Adressbuch links in der Schublade. Er ist Rechtsanwalt und ein guter Freund von mir.“, bat Kim. „Alles klar Chefin…und Kopf hoch. Wir kriegen das schon wieder hin.“, versprach Semir und beendete das Gespräch. „Das glaub ich jetzt nicht. Die Chefin soll Drogen geschmuggelt haben?“, wandte er sich an Susanne. „Also, die Chefin ist ja manchmal etwas komisch, aber das? Nein…das traue ich ihr auch nicht zu. Nicht sie.“, bestätigte Ben. „Gut…dann kann es ihr nur untergeschoben worden sein. Die Frage ist von wem und warum…?“, sinnierte Semir weiter.

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  • „Würden Sie sich bitte nach rechts drehen!“, befahl der Fotograf. Kim tat es und hielt das Kennschild so hoch, das es ihr Gesicht nicht bedeckte. „Danke…“, kam es kurz vom Fotografen darauf. Kramer sah sie an. „Es tut mir sehr leid, aber wenn Sie mir nicht beweisen können, dass Sie nichts von den Drogen wissen, dann können wir Sie nicht laufen lassen. Egal, was Sie für einen Beruf haben. Nehmen Sie es mir nicht übel…“, bat er. „Das tu ich nicht. Es ist Ihr Job und ich sehe, Sie machen ihn gut.“, lächelte Kim nervös. Auch wenn sie sich nicht wirklich wohl fühlte, konnte sie dem Mann nicht böse sein. Aber ihre Wut fokussierte sich auf Nick. Nur er konnte ihr die Drogen untergeschoben haben. Sie schien einem Drogendealer zum Opfer gefallen zu sein. „Ich muss Sie in eine der Zellen hier unterbringen bevor Sie morgen überführt werden. Ich wünsche Ihnen wirklich, dass Sie nichts davon gewusst haben.“, gab er noch einmal von sich. Er ließ Kim in eine Einzelzelle bringen. Als die Tür laut ins Schloss fiel stöhnte sie auf und ließ sich auf das unbequeme Bett fallen. Kurz darauf wurde die schwere Eisentür wieder aufgeschlossen. „Frau Krüger, sie haben Besuch. Folgen sie mir bitte.“, meinte der Schließer und gab die Tür frei. Kim nickte und ging hinter dem Mann her, nachdem er wieder ordnungsgemäß die Tür verschloss. Sie gingen den langen Gang entlang und standen dann vor einer weiteren Tür. „Ich komme sie in fünfzehn Minuten holen. Bitte nicht länger.“, meinte er und öffnete die Tür. Kim nickte und trat ein. „Chefin...geht es ihnen gut?“, fragte Semir sofort. „Danke...es geht den Umständen entsprechend.“, meinte sie mit einem müden Lächeln und drückte beiden Kommissaren die Hand. „Hallo Peter. Haben sie dir alles erzählt?“ „Das haben sie. Aber es wäre vielleicht besser, wenn du es uns noch einmal und ausführlich erzählst. Du weißt ja, jedes Detail ist wichtig.“, meinte der Anwalt. Kim nickte und fing an zu erzählen, was ihr in den letzten beiden Tagen passiert war.


    Fiete Römer schlug wütend aufs Armaturenbrett. „Verdammt, verdammt, verdammt...wieso muss der Zoll eigentlich immer dann kontrollieren, wenn wir ihn nicht brauchen können.“, schrie er. Ralf Brehm sah seinen Boss kurz an. „Hey, beruhig dich. Davon kriegen wir die Pillen auch nicht wieder.“, versuchte er Fiete zur Ruhe zu bringen. „Ich soll mich beruhigen? Hast du eine Ahnung, was passiert, wenn Nick merkt, dass wir seine Ware dem Zoll in den Rachen geschmissen haben.“ „Wo liegt das Problem? Wir holen sie uns einfach wieder. Der Zoll muss sie ja schließlich erst mal zur KTU bringen. Und dann schlagen wir zu.“, schlug Ralf vor. „Toller Plan. Da können wir uns ja gleich mit den Autobahnbullen anlegen. Die haben uns sowieso schon auf dem Kieker wegen unserer Dealerei.“, fauchte Fiete Ralf an. „Hey, ich hab dir nur einen Vorschlag gemacht. Ich kann es auch sein lassen. Ist ja nur dein Leben, was Nick haben will.“ „Okay...okay, wie sieht dein Plan aus?“, fragte Fiete dann seinen Kompagnon. „Wir fahren jetzt zum Zollamt. Ich hab dort einen Freund, der mir noch einen Gefallen schuldet. Und für ein paar Scheine extra hat er noch nie Nein gesagt, wenn ich was von ihm wissen wollte. Dann warten wir einfach ab und holen uns dann die Pillen wieder. So einfach ist das.“, erklärte Ralf. „Und was machen wir mit dem Kurier, den Nick benutzt hat? Wenn die plaudert, wird er uns doch beschuldigen und uns die Haut abziehen.“ „Um die können wir uns dann kümmern, wenn wir die Pillen haben.“, meinte Ralf und startete den Wagen. Nur gut, dass er mehr Kalkül als sein „Boss“ besaß, sonst würde die Gruppe schon längst nicht mehr existieren.


    „Und jetzt sitze ich hier und bin verdächtigt, eine Drogenschmugglerin zu sein.“, endete Kim nach einigen Minuten mit ihren Erzählungen. „Okay, vielleicht lässt sich daraus eine Verteidigung erarbeiten. Zuerst müssen einmal die Beutel untersucht werden. Wenn sich herausstellt, dass deine Fingerabdrücke weder auf den Beutel noch auf den Pillen sind, haben wir schon einmal eine gute Grundlage für berechtigte Zweifel.“, meinte Peter Raffner. Semir nickte. „Und wir werden herausfinden, wer dieser Nick ist. Ich werde morgen mit Hartmut wiederkommen und er soll ein Phantombild zeichnen.“, schlug der Deutschtürke vor. „Das...das ist nicht nötig. Hier...mein Handy. Darauf habe ich ein Bild von ihm geschossen. Es könnte leicht verwackelt sein, aber ich denke, sie können was damit anfangen.“, meinte Kim und wollte nach ihrem Handy suchen. „Ach ja...die Zoll-Kollegen haben es mir abgenommen.“ „Keine Sorge, Chefin. Das kriegen wir schon hin. Wäre ja gelacht.“, meinte Ben aufmunternd. Kurz darauf ging die Tür auf und Kim wurde wieder in ihre Zelle gebracht. In der Tür blieb sie stehen. „Semir, sie bleiben bis auf weiteres kommissarischer Leiter der PASt. Sollte es doch länger dauern, als gedacht.“ „Ben und ich holen sie hier schon wieder raus, Chefin.“, rief Semir ihr nach und ging dann zu einem der Zollbeamten. „Hallo, Gerkhan Kripo Autobahn. Kann ich bitte mal das Handy von Frau Krüger haben?“, bat er. Kramer sah auf und musterte den Mann im Türrahmen einen Moment. Mit seinen scharfen Blicken konnte er Menschen in weniger als einer Minute einschätzen. „Sicher...hier bitte...aber verlassen sie damit nicht das Gelände.“, meinte er. Semir nickte, blieb in der Tür stehen und suchte in den Ordnern nach dem neuesten Bild. „Das ist aber sehr verwackelt.“, kam es enttäuscht von Ben. Auf dem Bild waren nur ein schwarzer Pullover und der Halsansatz mit den Bartstoppeln zu sehen. „Das war dann wohl nichts. Dennoch werde ich es Hartmut schicken. Vielleicht kann er was damit anfangen.“, meinte Semir und schickte das Bild weiter. Anschließend gab er das Handy wieder ab. „Danke nochmals…“, lächelte er und verschwand.

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  • Vor dem Gefängnis warteten sie auf den Anwalt. Als dieser herauskam sah er ihn an. „Wie sieht es aus?“ wollte er wissen. Peter Raffner sah ihn an. „Wie ich schon sagte. Wir müssen die Untersuchung der Pillentüten, der Plüschtiere und alles andere abwarten. Wenn wir keine Fingerabdrücke an den Tüten finden, dann ist es schon mal klar, dass Kim die Tüten nicht angefasst hat und damit auch, dass sie diese nicht in dieses Spielzeug gesteckt haben kann. Sie zieht sich bestimmt nicht Handschuhe an, um ihre eigenen Drogen zu verstecken. Darauf kann ich meine Verteidigung aufbauen. Aber wir brauchen auch Beweise. Beweise, dass dieser Nick existiert und dass er die Drogen ins Spielzeug getan hat. Das ist ihr Part…aber Sie wissen sicher auch, dass Sie in den Niederlanden keine polizeilichen Vollmachten haben…“, ermahnte Peter Raffner. „Dann werde ich die Leitung der PAST an Herzberger…einem erfahrenen Kollegen geben und mit meinem Dienstpartner in diesem Vlieland ermitteln…“, kam leise und nachdenklich von Semir. „Nur passen Sie auf, dass Sie nicht mit den niederländischen Kollegen Ärger bekommen.“, lächelte Peter Raffner. Semir reichte dem Mann die Hand. „Danke und Sie versuchen Frau Krüger frei zu bekommen. Wir brauchen sie nämlich.“, nickte Semir. Er sah Ben an. „Was denkst du?“, harkte er nach. „Nun…so wie es aussieht ist Krüger auf einen Betrüger reingefallen. Er gaukelt ihr die große Liebe vor und kurz vor der Abreise steckt er ihr die Drogen zu. Der Zoll kontrolliert ja eigentlich nicht so häufig. Es ist wohl Pech, dass sie ausgerechnet heute eine Kontrolle durchgeführt haben.“, sinnierte er. Semir konnte nur zustimmend nicken. „Der gute Mann hat aber einen Fehler gemacht…“, grinste er. Ben sah ihn an. „Und du sagst mir sicher auch welchen oder?“, wollte er wissen. Semir lachte auf. „Er legt sich gerade mit uns an. Das war seine letzte Tat…“, gab er bekannt.


    Leon Berger sah auf als ein Mann sein Büro betrat. „Ralf!! Das ist ja eine Überraschung. Was machst denn du hier?“, wollte er wissen und begrüßte den Mann freudig. „Ich wollte einen alten Freund um einen Gefallen bitten.“, lächelte Ralf. „Schieß los…was kann ich für dich tun?“, harkte Leon nach. „Gestern müssen zwei Stofftiere hier konfisziert worden. Darin befindet sich etwas, das für mich bestimmt ist. Und das hätte ich gern…“, gab Ralf ungeniert zu. Leon sah ihn an. „Du hast dich also nicht geändert…..nun ich muss dich enttäuschen. Diese Stofftiere sind vor fünf Minuten abgeholt worden und werden zur Kriminaltechnischen Untersuchung gebracht.“, gab Leon bedauerlich. „Aber du kennst doch sicher die Adresse von dieser kriminaltechnischen Untersuchung…also ich meine das Institut…und wer dort arbeitet…“, wollte Ralf wissen. „Natürlich…nur denke ich, dass du mit dieser Auskunft Schindluder treibst und das ist nicht mein Wille…“, gab Leon kühl zurück. Ralf schob ihn 500 Euro zu. „Ich denke damit ist es dein Wille oder? Ich will aber dafür alles wissen, was du mir sagen kannst.“, forderte Ralf ihn auf. Leon sah auf das Geld und griff zu. Doch bevor er es einstecken konnte, griff Ralf zu und hielt seinen Arm fest. „Erst die Infos..“, forderte er. „Also pass auf…dein Freund hat sich diesmal ziemlich weit aus dem Fenster gelegt. Die Ware geht nach Köln in die Humbodtstrasse 248. Da ist das kriminaltechnische Institut. Diese Frau die mit der Ware erwischt wurde, stammt nämlich daher. Mehr kann ich dir nicht sagen. Ich weiß nicht mehr. Aber wenn du willst, werde ich dich unterrichten wenn ich mehr Infos bekomme.“, schlug Leon vor. Ralf nickte. „Das ist sehr nett. Ich brauche Namen, mit denen ich was anfangen kann. Wie heißt dieser Kurier eigentlich?“, harkte er nach. „Das ist eine Frau….den Namen finde ich raus…und nun verschwinde, bevor die Anderen aus der Mittagspause kommen und dich hier sehen.“, warnte Leon. Ralf verschwand. Doch Leon hatte nicht lange Ruhe, denn kurz nachdem Ralf verschwunden war, betraten zwei Männer den Raum. „Guten Tag…Semir Gerkan….Kripo Autobahn in Köln. Das ist mein Kollege Ben Jäger…“, stellte der kleinere Mann sich und den zweiten Mann vor. „Leon Berger...was kann ich für sie tun?“, fragte er.

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    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • „Wir wollten die Sachen von Frau Krüger und die Drogen mitnehmen und zur KTU bringen.“, erklärte Semir. Leon lächelte. Noch jemand, der die Info haben wollte. Seine Gegenüber konnten aber nicht deuten, warum er lächelte. „Da muss ich sie enttäuschen. Unser Kurier ist mit den Sachen vor fünf Minuten aus dem Haus.“, erwiderte Leon und sah die beiden Männer an. „Okay, danke...wir kennen die Adresse.“, lächelte Semir und war wieder verschwunden. „Die sind hier aber von der ganz schnellen Truppe? Schicken die Dinger gleich zu Hartmut weiter.“, meinte Ben und steckte sich ein Bonbon in den Mund, bot Semir auch einen an. „Danke...scheint ganz so. Also auf zu Hartmut und dann packen.“ „Moment mal...du willst wirklich in Vlieland inkognito ermitteln?“ „Sicher...immerhin hat sich dieser Kerl mit unserer Chefin angelegt. Und das geht nicht.“, fauchte Semir und spie dabei fast seinen Bonbon aus. „Hey, behalt dein Gebiss drin, alter Mann.“, scherzte Ben und nahm Semir die Autoschlüssel aus der Hand. „Ey, das sind meine. Das ist mein BMW.“, empörte sich Semir und rannte hinter seinem Partner wie ein Kind her, dem die Mütze geklaut wurde. Ben kicherte und hielt den Schlüssel hoch über den Kopf. „Hol ihn dir...hol ihn dir.“, lachte der junge Hauptkommissar. Semir sprang auf Bens Rücken und griff nach dem Schlüssel. „Gib her...“ „Lass mich fahren.“, forderte Ben nur. „Niemals. Das ist mein Auto.“, schrie Semir und bekam den Schlüssel endlich zu fassen. „Ha...hab ich dich.“ Ben grinste und warf den zusätzlichen Ballast von seinem Rücken. Semir landete auf seinen Füßen und ging zum BMW. „Gewonnen.“, grinste er. „Du hast nur Glück gehabt, weil ich sooooo übermüdet bin.“, meinte Ben und ließ sich in den Beifahrersitz fallen. „Schon klar, Ben.“


    Fiete und Ralf waren vor den beiden Hauptkommissaren am Gelände und warteten hinter einem Busch. „Okay, wie sieht dein Plan aus?“, fragte Fiete und sah Ralf an. „Wir werden den Wagen einfach carjacken, sobald er hier die Straße runterkommt. Wir stellen uns quer, werfen den Fahrer raus und brausen davon. So einfach ist es.“, meinte Ralf und blickte auf die Straße. Kurze Zeit darauf kam der Wagen die Straße entlang gefahren. „Da ist er ja auch schon.“, meinte er und reichte Fiete Maske und Pistole. „Aber erschieß dich nicht selbst.“ „Sehr witzig.“, knurrte dieser nur und zog sich das schwarze Ding über den Kopf und überprüfte die Waffe. Ralf nickte kurz und startete den Wagen. Vor dem Zollwagen stellte er sich quer und sprang sofort raus. Eine zierliche Frau saß erschrocken hinter dem Steuer und wollte zu ihrer Waffe greifen. „Das lass mal, wenn dir dein Leben lieb ist.“, fauchte Ralf, zog sie aus dem Auto und warf ihre Waffe in weitem Bogen ins Gebüsch. Dann stieß er sie einige Meter vor sich her, bevor er ihr einen Schlag mit dem Waffenknauf in den Nacken gab. Ihr entfuhr ein spitzer Schrei, ehe sie bewusstlos auf dem Asphalt zusammenbrach. „Los, ab in den Wagen.“, fuhr Ralf Fiete an. Dieser nickte und warf dann einen kurzen Blick zur Seite. „Shit, die Bullen von der Autobahn.“, stieß er aus und wollte feuern. „Hey, lass das. Wir hängen sie in den Straßen ab. Los, rein in den Wagen.“, fauchte Ralf und brauste mit qualmenden Reifen davon.


    Semir sah mit weit aufgerissenen Augen nach vorn. „Hey, das ist doch das Fahrzeug vom Zoll.“ „Mit den Sachen von der Chefin. Und es wird gerade geklaut.“, stieß Ben aus. „Die werden nicht weit kommen. Los, die holen wir uns.“, fauchte Semir und drückte aufs Gas. Der BMW schnellte nach vorne, machte bei der bewusstlosen Kollegin halt. „Ich kümmere mich um sie. Hol dir die Kerle.“, forderte Ben. Semir nickte und ließ den Motor erneut aufheulen. Schon in der nächsten Seitenstraße sah er den flüchtigen Wagen vor sich. „So Freunde, ihr habt euch heute echt mit dem falschen Bullen angelegt.“, stieß Semir aus. Doch schon in der nächsten Sekunde musste er Schlangenlinie fahren. Die Kugeln schlugen ihm im Dauerregen entgegen. „Shit...mein Wagen...“, fluchte er und duckte sich ab. Die Autodiebe vor ihm schossen immer weiter. Eine der Kugeln traf den Motor und der Wagen fing an zu spucken. „Hey…nicht jetzt. Lass mich nicht im Stich!“, flehte Semir, doch der BMW schien nicht auf ihn zu hören. Der Motor erstarb und Semir blieb geraden noch Zeit auf den Standstreifen zu kommen. Er sprang raus und sah sich den Wagen an. „Scheiße!!“, fauchte er wütend und sah sich um. Doch schnell trat ein leichtes Grinsen in sein Gesicht, als er einen Porsche auf ihn zukommen sah, der sogar anhielt. „Kann ich helfen?“, wollte der Fahrer wissen. Semir nickte und ging zu ihm. „Gerkan, Kripo Autobahn…Ihr Wagen ist beschlagnahmt.“, gab er zurück, nahm ihm die Autoschlüssel ab und rauschte davon. Der Mann blieb verdutzt stehen und sah ihm nach.

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  • Ralf lachte als er sah, dass der BMW stehen blieb. „Der ist tot.“, grinste er. Fiete nickte zufrieden und sah in den Rückspiegel. Dort erkannte er gerade noch, dass der Polizist in einen Porsche stand und die Verfolgung wieder aufnahm. „Scheiße … Der hat sich einen Wagen besorgt!“, stieß er aus und gab Gas. Die Verfolgung war also noch nicht vorbei. Fiete trat erneut das Gaspedal durch und versuchte den Abstand zum Porsche zu vergrößern, doch gegen dessen PS-Zahl kam dieser Wagen nicht an. „Knall ihn ab!,“ schrie er Ralf an. Dieser nahm seine Waffe und lehnte sich aus dem Fenster. Er gab die ersten Schüsse ab, doch sie verfehlten ihr Ziel. Der Fahrer des Porsches hatte scheinbar Übung. Nach einigen Kugeln knackte die Waffe. „Fuck!! Keine Munition mehr!“, fauchte Ralf und ließ sich wieder auf den Sitz nieder. „Wir müssen ihn loswerden!“, wandte sich wieder Fiete an ihn und sah ihn für eine Weile an. Ralf nickte und wandte seinen Blick auf die Straße. „ACHTUNG!!!“, schrie er noch. Auch Fiete sah wieder hin. Wie eine Mauer kam der LKW auf ihn zu. Nur wenig später krachte es. Blech kreischte und der Wagen verformte sich. Fiete und Ralf hielten die Arme zum Schutz vors Gesicht. Die Fahrt war zu Ende und der Wagen war kaum noch als so etwas zu erkennen, doch es schien jemand sehr gut mit den Beiden zu meinen. Kaum verletzt schälten sie sich aus dem Wrack und rannte die Böschung runter. „Verdammt, der Stoff!“, stieß Fiete aus. Ralf zog ihn mit. „Den holen wir uns wieder, aber nicht jetzt!“, fauchte er wütend. Sie rannten in den nahe gelegenen Wald. Als der Polizist am Wagen ankam waren sie nicht mehr zu sehen. „Was machen wir denn jetzt?“, fragte Fiete. „Wir werden den Stoff aus der KTU holen, wenn es sein muss. Da kommen wir schon rein….und danach werde ich diesem Bullen da vorne zeigen, auf wen er sich eingelassen hat…das schwöre ich dir.“, knurrte er wütend. Sie warfen sich hinter einen Busch von dem aus sie auf die Unfallstelle sehen konnten. Sie sahen, wie der Polizist aus dem Porsche auf den Wagen zu rannte und sich kurz darauf suchend umsah.


    „Verdammt!“, stieß auch Semir aus, als er den Unfall sah. Schnell stieg er auf die Bremse und hielt an. Er sprang aus dem Wagen und den vermeintlichen Opfern zu helfen, doch als er den Wagen öffnete sah er nur leere Sitze. Er sah sich suchend um. Nichts…keine Spur der Verbrecher. Er nahm sein Handy und rief die Kollegen an. Nur einige Minuten später waren Dieter und Jenny vor Ort. Semir erklärte ihnen was vorgefallen war. „Die finden wir schon…ich warte hier auf die Kollegen…“, meinte Jenny nur. Semir nickte. „Dieter wir gehen mal in den Wald da und sehen nach ob wir sie finden.“, schlug Semir vor. Dieter Bonrath nickte zwar, aber gab seine Bedenken bekannt. „Das kannst du vergessen. Der Walt ist verdammt groß und bis wir zwei dort sind, sind die längst weg…“ „Verdammt…da könntest du sogar Recht haben….“, kam nun von Semir. „Dann fahre ich mal zu der Frau, die sie niedergeschlagen haben. Sie sollte die Kerle gesehen haben und kann sie beschreiben.“, schlug er vor. Dieter sah ihn an. „Ben hat mir eben schon über Funk mitgeteilt, dass sie auf dem Weg ins Franziskus nach Köln sind. Allerdings ist sie nicht vernehmungsfähig. Du kommst gar nicht zu ihr.“, lehnte Dieter ebenfalls ab. „Mist….gut…dann fahre ich zu Hartmut und bringe ihm die Sachen von der Chefin.“, kam nun resignierend von Semir. Er packte die Sachen ein und stieg in den Porsche. „Ach Bonrath…kannst du den Besitzer informieren, dass er seinen Wagen bei uns abholen kann?“, bat er noch. Dieter hob nur die Hand.


    Semir fuhr in die KTU und traf dort wieder auf Ben. „Wie geht’s der Kollegin vom Zoll?“, fragte er sofort. „Sie hat einen Schock und eine schwere Gehirnerschütterung. Die Ärzte haben sie sofort abtransportiert und wollen mich anrufen, sobald sie vernehmungsfähig ist.“, erzählte Ben. „Okay...ich hab die Kerle nicht bekommen, aber wenigstens hab ich die Sachen der Chefin wieder.“, grinste Semir und ging mit seinem Kollegen aufs Gelände hinauf. „Hat aber dein Auto gekostet.“, grinste Ben. „Na und? Ich kann mir ja als Stationsleiter ein Neues vor die Tür stellen lassen. Die Chefin muss das ja nicht wissen.“, erwiderte Semir grinsend und riss die Tür auf. „Hartmut! Wir sind da.“, rief er durch die Halle. „Mein Gott...schrei doch nicht so. Ich bin ja nicht taub.“, fauchte Hartmut, der aus einer Werkgrube unter einer Hebebühne seinen Kopf rausstreckte. „Was machst du denn da unten? Hast du dein Wechselgeld weg geworfen?“, fragte Ben. „Sehr witzig. Ich habe Lucy gerade auf dem Bock gehabt. Irgendwie röhrte ihr Auspuff so komisch. Ich wollte nur noch das Werkzeug einsammeln.“ „Wenn du da unten raus bist, kannst du ja mal ein Blick auf die Sachen hier werfen.“ „Wem gehören die?“ „Die Tasche ist von Kim Krüger. Sie sitzt beim Zoll, weil ihr diese Stofftiere mit den Pillen untergeschmuggelt wurden.“, erklärte Ben. „Oh ha...ich mach mich gleich an die Arbeit.“ „Untersuch die Stofftiere besonders auf Fingerabdrücke.“, forderte Semir. Hartmut lachte kurz auf. „Semir, das wird ein bisschen schwierig. Auf dem Zotteltier ist das unmöglich. Aber vielleicht am Reißverschluss.“, meinte der Rotschopf mit einem Augenzwinkern. „Gut...meld dich, wenn du etwas hast.“ Semir und Ben nahmen den Porsche und fuhren zurück zur PASt, wo schon jemand sehnsüchtig auf die beiden Kommissare wartete.

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  • Nick war mit seinem Schnellboot zur vereinbarten Stelle gefahren und wartete auf seine nächste Lieferung. Der Nebel wankte über das Wasser. Nick konnte nur einige hundert Meter weit sehen. Wie gut, dass er in seinem Boot dieses kleine Spielzeug eingebaut hatte. Damit konnte er die Schiffe der Küstenwache orten, ehe sie in Sicht waren. Nun brauchte er einfach auf das große Frachtschiff aus Brasilien warten. Plötzlich dröhnte ein Horn durch die weiten Nebelfelder. „Na endlich...“, murmelte Nick und startete den Motor. Blitzschnell war er neben dem großen Frachter, der Früchte und Holz nach Rotterdam bringen sollte. „Olá Nick, da bist du ja schon.”, begrüßte ihn der portugiesische Kapitän. „Hallo Pepe...ist alles klar gegangen? Hattet ihr irgendwelche Schwierigkeiten?“, fragte der Holländer und fing die Behälter auf, die man ihm über eine Rutsche nach unten schickte. „Alles in Ordnung. Die Drogen haben zwischen den Früchten gelagert. So hat das Heroin noch eine fruchtige Note erhalten.“, lachte Pepe und zog dann, nachdem die Transaktion vollendet war, die Rutsche zurück und das Seil mit dem Haken wieder hoch. Am Ende befand sich ein Koffer mit seinem Geld, gut eine halbe Million Euro. „War mir immer eine Freude, mit dir Geschäfte zu machen.“, lachte Pepe. Nick grinste und startete mit seinem Boot durch. Jetzt hieß es, die Ware wieder sicher in sein kleines Küstenversteck zu bringen und sie da dann für den Schmuggel nach Deutschland fertig zu machen. Arme Kim...ob sie sich von Fietes Übergriff erholt hatte? Hoffentlich war der Deutsche nicht allzu grob mit ihr umgegangen. Jetzt musste er sich erneut eine Möglichkeit suchen, den Stoff nach Deutschland zu schaffen. „Ich finde schon was...“, dachte er laut und fuhr mit dem Boot in eine kleine Höhle hinein.


    „Semir, die Staatsanwältin ist in Kims Büro und will dich dringend sprechen.“, flüsterte ihm Susanne zu, als er und Ben gerade ins Großraumbüro traten. „Was will denn die Schrankmann von mir?“, knurrte er und sah zur Tür, hinter der Isolde Maria Schrankmann auf Kims Schreibtisch herumstöberte und in einigen Akten blätterte. „Sicher will sie uns vom Fall abziehen. So wie immer.“, kam es misstrauisch von Ben. „Ist es wahr? Dass mit Frau Krüger?“, fragte Susanne. Semir nickte. „Leider ja…aber wir kriegen sie schon da raus.“, versprach er. Sie gingen in Kims Büro, wo sich Isolde Maria Schrankmann auf dem Stuhl von Kim Krüger sichtlich wohl fühlte. „Herr Gerkan…Herr Jäger…schön, dass Sie da sind. Bitte schließen Sie die Tür und nehmen Sie Platz!“, forderte sie die Beiden auf. Natürlich folgten sie dem Befehl. „Was machen Sie hier?“, wagte Semir zu fragen. „Nun…Frau Krüger ist nicht anwesend und ich denke, Sie wissen warum…?“, kam von Schrankmann. „Natürlich..aber das ist sicher ein Missverständnis.“, wich Semir sofort aus. „Leider sagen die Beweise etwas Anderes aus und ich glaube den Beweisen mehr, als den Worten ~Ich bin unschuldig~. Sie konnten die Beweise sicher stellen können. Gratuliere dazu. Ich werde für die Zeit, bis das geklärt ist, hier die Leitung übernehmen.“, gab Schrankmann von sich. „Wie Sie? Ich… meine...ich könnte doch auch...“m stammelte Semir etwas erstaunt zu. „Nein…das möchte ich nicht. Denn diese Dienststelle hat schon genug an Schulden gemacht, die der ohnehin gebeutelte Bürger zahlen muss.“, lehnte Schrankmann ab. „Und was sollen wir dann tun?“, wollte nun Ben wissen.


    „Sie werden mit Herrn Gerkan Ihren normalen Dienst machen. Der Fall Kim Krüger wird von der Drogenfahndung und dem Zoll bearbeitet. Sie werden Ihre Runden drehen und versuchen die Autos heil zu lassen…“, lächelte Schrankmann zynisch. „Ähm….Frau Schrankmann. Dann muss ich Sie gleich darum bitten, mir einen neuen Dienstwagen zuzuteilen. Meiner wurde von den Gangstern, die das Zeug von Frau Krüger klauen wollten, durchlöchert und...“, erklärte er mit nervöser Stimme. „Sehen Sie…genau das meine ich. Sie sind einfach unmöglich! Ich sagte doch, dass es teuer genug ist!“, schrie Schrankmann und schlug mit der Faust auf den Tisch. Semir und Ben zuckten zusammen. „die haben auf mich geschossen!“ widersprach Semir sofort. „Geschossen?“ harkte Schrankmann nach. „Ja…die haben auf mich geschossen. Und eine Kugel ist nur knapp an meinem Kopf vorbeigegangen worden. Seien Sie lieber froh, dass nur das Auto schrott ist und nicht ich.“, beklagte Semir sich. „Also gut…wenn das so ist. Aber Sie werden nicht in diesem Fall ermitteln!“, wiederholte Schrankmann. „Natürlich nicht. Wir lassen Frau Krüger einfach so in der Falle, in der sie geraten ist! Wir lassen sie nicht hängen!“, widersprach Ben nun. „Das sollen Sie ja auch nicht. Hören Sie…ich bin mir sicher, dass Frau Krüger in die Falle gelockt wurde, aber ich darf Sie nicht ermitteln lassen.“, lehnte Schrankmann erneut ab. „Können Sie eigentlich nur auf den Paragraphen herumreiten?“, wollte Semir in leisem Ton wissen. Isolde Maria Schrankmann lächelte. „Nun….ich schätze Frau Krüger sehr und ich schätze auch Sie…auch wenn Sie es mir nicht abnehmen. Und damit Sie nicht noch mehr Schrott machen, werde ich Sie nicht fahren lassen, sondern vom Dienst suspendieren. Und zwar bis Frau Krüger zurück ist!“, gab sie bekannt und grinste breit. „Bitte was? Warum denn?“, harkte Ben nach. Doch Semir lächelte leicht. „Okay…“, gab er nur von sich.

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  • So der nächste Teil folgt erst am Sonntagabend, denn gleich geht es auf nach Bamberg!


    Kim sah sich in ihrer kargen Zelle um. Sie dachte an die Menschen die sie in diese Situation gebracht hatte. Wie sich die Verhafteten fühlten, konnte sie nun am eigenen Leib spüren. Warum hatte Nick das getan? Hatte er wirklich nur gespielt? Wann hatte er die Drogen in die Stofftiere getan? Doch dann fiel ihr ein, dass er, als sie im Restaurant essen wollten, eine ganze Weile allein im Auto war. Ja…das musste es sein. Da hatte er die Drogen darin versteckt und sie hatte ihm vertraut. Doch nicht nur das ärgerte sie, sondern auch die Tatsache, dass sie sich sicher war, niemals auf solche Kerle herein zu fallen. Nun saß sie in der Tinte und niemand konnte ihr helfen. Denn beweisen, dass sie keine Schmugglerin war, konnte sie nicht, wenn sie hier drin war. Sie musste sich auf Semir und Ben verlassen. Das waren die einzigen, die ihr wirklich helfen konnten. Und da Semir sicher die Leitung der Station übernahm, musste sie sich nicht darüber ärgern, dass er seine Grenzen überschritt. „Das wird was werden…“, stöhnte sie leise und legte sich auf das Bett. Wie lange musste sie hier ausharren? „Frau Krüger, hier ist Besuch für sie.“, meinte Kramer und schloss höchstpersönlich die Tür auf. Kim sah den Mann nachdenklich an. Wer konnte sie denn um diese Zeit noch besuchen?, dachte sie nur und folgte Kramer in den Besuchsraum. Vor der Tür blieben sie kurz stehen. „Es ist eigentlich unüblich, sie mit dem Besuch alleine zu lassen. Aber ich lehne mich mal aus dem Fenster und vertraue ihnen, dass sie weder versuchen zu fliehen, noch andere Dummheiten anstellen.“, meinte der sympathische Kommissar mit den Knickohren. Kim nickte dankend. „Sie können sich drauf verlassen. Danke, Herr Kramer.“ Der Mann gab verlegen die Tür frei und schloss sie hinter Kim ab. „Papa? Du?“, staunte die Kommissarin als ihr Vater vor ihr stand.


    Carla kam mit zwei großen Einkaufstüten und den Zwillingen in Tragetaschen wieder ins Haus zurück. „Danke Papa, dass du mir hilfst. Die Zwillinge sind in dieser Phase echt anstrengend.“, meinte sie. „Ist schon okay, Kindchen. Immerhin bist du meine Schwiegertochter und hast mir zwei wunderbare Enkel zu den beiden anderen wunderbaren Enkeln geschenkt.“, erwiderte Konrad und nahm ihr Bastian ab, der sofort quengelte und eigentlich viel lieber im Tragebeutel seiner Mama bleiben wollte. „Och mein Kleiner...ist doch alles in Ordnung...komm, der Opa hat was ganz feines für dich.“, lächelte Konrad und zog einen der Beißringe hervor, hielt ihn rasselnd vor die großen Augen des kleinen Jungen. Sofort streckte sich die kleine Hand aus und nahm den Ring an sich, biss sich förmlich daran fest. „Hoffentlich nimmt ihn Isabelle auch so schnell.“, meinte Carla, setzte ihre Tochter auf die Küchenanrichte und zeigte auch ihr den Kauring mit den Hundemotiven. Das kleine Mädchen nahm ihn sogleich in den Mund und kaute herzhaft darauf herum. „Es klappt. Semirs Tipp ist goldwert gewesen. Endlich können Ben und ich wieder eine Nacht durchschlafen.“, meinte Carla zufrieden und begann damit, die Einkäufe zu verstauen, während sich Konrad mit den Zwillingen beschäftigte. Nach einer Weile schliefen die Zwillinge in ihrem Laufgitter. Konrad und Carla saßen nun, sichtlich erschöpft, auf dem Sofa und genossen einen starken Kaffee. „Weißt du, ich habe immer gewünscht, dass Ben in meine Fußstapfen tritt.“, fing Konrad an zu erzählen. „Dass er die Firma übernimmt und meine Geschäfte fortführt. Als er dann zur Polizei ging, hab ich geschworen, ihm das nie zu verzeihen. Doch jetzt...jetzt bin ich froh, dass er nicht auf mich gehört hat.“, lächelte er. Carla nickte. „Er hat mir erzählt, wie ihr wieder zu einander gefunden habt.“ „Das war der schönste Tag in meinem Leben. Ich bin überglücklich, meinen Sohn wieder um mich zu haben. Und du und die Zwillinge seid eine Bereicherung im Leben eines alten, grantigen Mannes wie mich.“, lachte er dann.


    „Sag mal, was soll denn das? Wieso sollen wir uns von dieser Bachstelze suspendieren lassen?“, fauchte Ben Semir an, als sie wieder im Büro saßen. „Überleg doch mal...wenn wir suspendiert sind, können uns die Kollegen in Holland gar nichts. Und wir geben uns einfach als Touristen aus.“, erklärte Semir seinen Plan. Jetzt zeichnete sich ein breites Grinsen bei Ben ab, das jedoch sofort wieder verschwand. „Wie soll das gehen? Semir, ich bin vor kurzem erst Vater geworden. Ich kann doch Carla und meine Babys nicht einfach für ein paar Wochen alleine lassen. Das geht doch nicht...“, knurrte er. Semir nickte. „Sie wird es verstehen, wenn du es ihr erklärst. Ich meine, sie kennt die Chefin doch auch. Da wird sie sicherlich Verständnis für haben. Außerdem, für mich wird das auch nicht so leicht. Andrea wird wieder ausflippen. Und wir haben uns gerade erst wieder versöhnt nach der Bombe mit meiner unehelichen Tochter.“, kam es von Semir. „Also was machen wir jetzt? Kaufen wir unseren Frauen Blumen oder fahren wir einfach und lassen den Zorn über uns ergehen, wenn wir zurück sind?“ „Sagen müssen wir es ihnen. Aber vielleicht sollten wir das dann machen, wenn sie nicht alleine sind.“, meinte Semir. „Gut, dann kommt heute Abend zu uns und wir klären es dann.“, grinste Ben Semir an. „Abgemacht...so müssten wir eine Chance gegen unsere Frauen haben.“, lachte der Deutschtürke. Ben stöhnte leise auf. „Das sehe ich etwas anders…hättest du ein Ausweichquartier?“, harkte er nach. Semir zog lediglich die Schultern hoch.

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  • Ich bin wieder da!!! Weiter geht es:)
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    Carla sah auf als Ben viel zu früh zuhause war. „Hallo mein Schatz…was machen unsere Beiden?“, wollte er wissen und küsste sie zärtlich. „Was machst du denn schon hier?“, wollte Carla wissen ohne auf seine Frage einzugehen. „Ich habe heute mal etwas früher Schluss gemacht. Ach so…Andrea und Semir kommen nachher zu und. Mit den Kindern…“, gab Ben bekannt. „Ben!! Das...das sagst du mir einfach so? Ich bin gar nicht auf Besuch eingestellt!“, beschwerte Carla sich. Ben lächelte. „Ich weiß doch, dass du dich schnell umstellen kannst. Wir wollen uns doch nur einen schönen gemeinsamen Abend machen…“, säuselte Ben leicht grinsend. „Ah ja….da bin ich aber mal gespannt, was ihr ausgefressen habt.“, kam nun von Carla. „Die beiden schlafen gerade in ihrem Laufstall. Der Tipp von Semir war goldrichtig. Die beiden haben auf den Beißring herum geknabbert und sind dabei sogar eingeschlafen.“, lachte Carla nun. „Schön, dass die Beiden schlafen können. Wo sind sie denn?“, harkte Ben nach. „Bei deinem Vater im Wohnzimmer…“, erklärte Carla. „Oh…verdammt…das hab ich total vergessen…“, stöhnte Ben auf und ging ins Wohnzimmer. Ihm kam eine Idee, wie er Carla entlasten konnte, während er in Holland ermittelt. „Hallo Papa…“, begrüßte er seinen alten Herrn. „Ben….du hast zwei goldige Engel weißt du das eigentlich…?“, strahlte Konrad Jäger. „Ja ich weiß…schön wäre es, wenn wir dann mal wieder schlafen können.“, stöhnte Ben leise. „Das gehört zum Elternsein dazu. Bei dir und Julia war es nicht anders. Die Zähne tun halt weh…“, lachte Konrad. „Papa….ich habe eine Bitte an dich…“, erklärte Ben. Konrad sah seinen Sohn erstaunt an. „Ich bin ganz Ohr…“, gab der alte Mann von sich.


    Auch Semir traf zuhause ein. „Hallo Andrea…“, begrüßte er seine Frau. „Semir? Was machst du denn schon hier?“, stellte sie die gleiche Frage wie zuvor Carla. „Ich habe heute früher Schluss gemacht, weil wir heute Abend zum Essen bei Ben und Carla eingeladen sind.“, erklärte Semir. „Das ist ja sonderbar…ich habe heute Morgen noch mit Carla telefoniert und sie hat mir gar nichts gesagt…“, staunte Andrea. „Ähm…das liegt daran, dass Ben und ich das ausgemacht haben. Wir fahren um fünf zu ihnen.“, kam kühn von Semir. „Ach….und die Kinder kommen mit?“, harkte Andrea nach. „Ja sicher!“, lächelte Semir. „Also gut….aber wenn Carla nachher jammert, dann fahre ich mit dir Schlitten.“, warnte sie ihn lachend. Semirs Lachen verschwand. Wenn Andrea den Grund des Zusammentreffens erfuhr, würde sie garantiert mit ihm Schlitten fahren. „Warum bist du immer so grausam zu mir?“, fragte er leise und vorwurfsvoll. „Ich bin doch gar nicht grausam. Ich mag nur nicht, wenn solche Überraschungen auftauchen. Was soll denn die arme Carla machen? Die wird gleich mit vier Personen überfallen! Habt ihr auch mal daran gedacht?“, harkte sie nach. „Ähm….also…wir dachten….“, stammelte Semir und zeigte Andrea so, dass die Männer nicht daran gedacht haben. „Okay….ich fahre jetzt zu Carla und nehme die Kinder mit…du kommst nach, wenn du dich frisch gemacht hast.“, befahl Andrea freundlich. Semir nickte nur und ließ seine Frau und Kinder fahren. Danach ging er unter die Dusche und machte sich frisch. Nur eine Stunde später fuhr auch er los. Vor der Tür wurde er von Ben abgefangen. „Warum ist Andrea denn so früh hier gewesen?“, harkte er nach. „Weil wir nicht daran gedacht haben, dass die Frauen untereinander auch Kontakt halten. Andrea wollte Carla nun in der Küche helfen. Was soll ich machen? Andrea ist….“, versuchte Semir nun zu erklären. „…der Boss...ich weiß. Was bin ich froh, dass ich bei mir und Carla die Hosen anhabe.“, lachte Ben nur.


    „Was bin ich froh, dass du da bist…Andrea. Da kommt er früher als gewohnt nach Hause und sagt mir, dass ihr zum Abendessen kommt. Das geht einfach nicht. Er denkt nicht an mich.“, beklagte Carla sich. „Die Beiden führen was im Schilde und haben Angst es uns zu sagen, wenn wir allein sind. Na ich bin gespannt was das ist. Ich tippe auf eine Strafversetzung…“, lachte Andrea. „Ich denke eher, sie sind suspendiert…“, gab Carla zu. „Wir werden sehen...“, meinte Andrea und ging mit dem Essen ins große Zimmer. „Also, mein Sohn...ich soll also auf deine Frau und deine Kinder aufpassen, während du weg bist.“, kam es von Konrad. Ben blieb der Mund offen stehen. So mit der Bombe rauszuplatzen hatte er eigentlich nicht vor. Carla und Andrea sahen sich nur an. „Ben, was soll das? Warum bittest du deinen Vater auf uns aufzupassen? Und was heißt, während du weg bist?“, knurrte die junge Spanierin. „Tja, das ist...das ist so...“, fing er stotternd an und blickte hilfesuchend zu Semir. „Kim Krüger wurde heute verhaftet. Sie ist mit Drogen in zwei Stofftigern vom Zoll festgesetzt worden.“, erklärte Semir. „Oh nein...aber das würde Kim doch nie tun.“, kam es sofort empört von Andrea. Auch Carla und Konrad sahen geschockt auf den Tisch. „Nach ihrer eigenen Aussage wurden ihr die Drogen in Vlieland untergeschoben. Ben und ich wollen nun auf die Insel und den Mann finden.“ „Ihr wollt euch also wieder in Gefahr begeben? Und das, wo Ben gerade zweifacher Vater geworden ist?“, knurrte Andrea und packte Semir so fest am Arm, dass sich ihre Fingernägel teilweise fast durch die Kleidung bohrten. „Aaaaah Andrea...“, stieß er aus und zuckte zurück. „Kim ist doch unsere Chefin. Und sie ist unschuldig. Wir können sie nicht im Stich lassen.“, meinte er eindringlich und blickte Andrea mit seinen großen Hundeaugen an. „Nein...sieh mich nicht so an. Das...das zieht nicht mehr.“, versuchte Andrea, doch sie konnte einfach nicht widerstehen. „Carla...hilf mir doch mal...“ „Ich weiß nicht, Andrea. Kim ist ein guter Mensch und sie sich mit großer Sicherheit unschuldig. Auch wenn es für mich bedeutet, mit den Kindern allein zu sein, bin ich doch bereit, Ben gehen zu lassen.“, meinte sie. Andrea stöhnte laut auf. „Aber eins sag ich dir, Semir. Wenn du auch nur mit einer Schramme oder mit einem neuen Familienmitglied wiederkommst, bin ich weg. Ich kriege unser drittes Kind. Langsam will ich, dass du dich schützt. Auch unseretwegen.“, drohte Andrea. „Versprochen...ich werde mich nicht unnötig in Gefahr begeben.“, meinte der Deutschtürke und hob seinen Arm zum Schwur. Alle lachten und genossen den restlichen Abend.

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  • Fiete und Ralf saßen im Wagen vor der KTU. „Und jetzt? Ich will diese Drogen haben? Die Kunden warten bereits ungeduldig auf Nachschub.“, fauchte Fiete. „Ja, wir holen sie uns jetzt auch. Zieh dir die Maske und die Handschuhe über. Dann gehen wir rein.“, meinte Ralf und zog sich selbst Maske und Handschuhe über. Fiete tat es ihm gleich und kurz darauf standen sie vor dem großen Zaun, der die KTU umgab. Mit einem Bolzenschneider wurde ein großes Loch hinein getrieben und die Beiden schlüpften durch. Der Wachmann wurde mit einem Schlag ausgeschaltet und gefesselt. „Und jetzt...ab ins Labor.“, stieß Ralf aus. Sie brachen die Tür auf, ungleich ob dadurch Alarm ausgelöst wurde oder nicht, und warfen alles um. „Verdammt, wo sind die Teile?“, fauchte Fiete und sah sich um. Ralf blickte auf den stählernen Tresor. „Wahrscheinlich sind sie da drin. Nur wie kriegen wir den auf?“, knurrte er und blickte kurz zur Tür. „Hey, was wollen sie hier?“, fauchte ein rothaariger Mann, der plötzlich in der Tür stand. „Was willst du denn hier, du Karotte?“ „Hey, der kann den Tresor öffnen.“, stieß Fiete aus und schlug Hartmut mit dem Waffenlauf ins Gesicht. Benommen ging der Techniker zu Boden, wurde dann zum Tresor gezogen. „Na los...aufmachen, wenn dir dein Leben lieb ist.“, knurrte Ralf und entsicherte die Waffe, hielt sie Hartmut an den Kopf. „Ist ja gut...nicht nervös werden.“, versuchte der Rotschopf die Täter zu beruhigen. Hartmut gab die Zahlen ins Feld ein und zog seine Chipkarte durch. Der Tresor öffnete sich und tatsächlich waren dort die Drogenpillen abgelegt. Sofort griff Fiete rein und wollte die Pillen rausholen, als es draußen schepperte. „Jetzt kriegt ihr Ärger...“, fauchte Hartmut. „Halts Maul...schnapp dir die Pillen. Das Kerlchen nehmen wir als Geisel mit, wenn das da draußen Bullen sein sollten.“, fauchte Ralf und klemmte sich Hartmut vor. „Nein…keine Geiseln…schnapp dir das Zeug und weg!“, wiederholte Fiete. Ralf sah auf Hartmut. „Der schreit doch um Hilfe…“, gab er zurück.


    Hartmut sah die Männer an. „Ich werde mich ruhig verhalten…bestimmt…“, versprach er. Dann drehte er sich so, dass er die Wand im Rücken hatte, doch die Männer durchschauten sein Spiel. Einer holte mit der Faust auf und traf ihn mitten ins Gesicht. Hartmut spürte wie die Nase brach und das Blut herausschoss. Er ging erneut zu Boden und schützte seinen Kopf. Doch die Männer kannten kein Pardon. Ein weiterer Hieb ließ Hartmut in die Dunkelheit abgleiten. Er bekam nicht mit, wie die Männer die KTU verließen. Das nächste was er hörte war die zaghafte Stimme von Jenny Dorn, eine junge Kollegin von der Autobahn die seit Hottes Tot an der Seite von Dieter Bonrath war. „Herr Freund…..was ist denn passiert? Hören Sie mich?“, hörte er wie durch Watte. „Ein Engel…“, stöhnte er leise. Jenny Dorn lachte auf. „Nicht ganz….“, gab sie zu. Vorsichtig kam Hartmut mit Jennys Hilfe auf die Beine. „Diese Schweine….diese verdammten Schweine…“, stöhnte er leise. „Was ist passiert?“, wollte Jenny erneut wissen. „Ich bin überfallen worden. Zwei Männer. Sie haben die Pillen aus dem Tresor geholt, die angeblich von Krüger geschmuggelt worden sein sollte…das dachten die Kerle jedenfalls….aber das waren nur Vitamintabletten…“, stöhnte Hartmut und grinste leicht verschmitzt. „Sie bewahren Vitamintabletten im Tresor auf?“, harkt Jenny verwundert nach. „Ja…da sind sie sicher vor Ben. Er frisst die Dinger als seien es Fruchtdrops…“, nickte Hartmut.


    Jenny tupfte vorsichtig das Blut von Hartmuts Nase und griff mit der anderen Hand zum Handy. „Was willst du denn jetzt machen?“, fragte Hartmut und sah sie an. „Ich rufe Semir und Ben an. Die beiden müssen schließlich wissen, was los ist.“, gab sie bekannt. Hartmut nickte. „Hallo Ben…ich bin es Jenny. Ich bin in der KTU und habe Herrn Freund bewusstlos vorgefunden. Er hat gesagt, dass er überfallen worden ist.“, erklärte sie, als sie Ben Jägers Stimme hörte. „Ist er verletzt?“, kam sofort die Frage von Ben. „Leicht…er sagt, dass zwei Männer hier waren, die dann Vitamintabletten geklaut haben…“, berichtete Jenny weiter. „Vitamintabletten?“, wollte Ben erstaunt wissen. „Ja…Herr Freund hat mir erzählt, dass sie den Pillen ähneln, wie Frau Krüger sie geschmuggelt haben soll.“, bestätigte Jenny. „Wir sind gleich da. Bleib bitte dort und pass auf ihn auf.“, befahl Ben. Jenny beendete das Gespräch. „Haben Sie hier irgendwo ein Coolpad liegen?“, fragte sie Hartmut. „Oben im Kühlfach. Mein Kopf….warum müssen die denn so brutal sein?“, stöhnte der Techniker. Jenny nickte und holte eines der Pads heraus und legte sie Hartmut auf die Nase. „AUA!!!“, schrie der Techniker, als das kalte Ding seine dicke Nase berührte. „Die ist übrigens gebrochen. Sie sollten einen Arzt aufsuchen…“, schlug Jenny vor. Hartmut nickte. „Danke für die Ratschläge…“ Jenny stand auf. „Wir sollen die Spuren sichern…“, kam von ihr. „Nicht nötig. Hier sind so viele Spuren, das man sich totsuchen konnte. Nein….aber du kannst mir mal den Film aus der Videokamera holen, die dort oben hängt. Sicher hat sie ein paar tolle Aufnahmen von den Tätern gemacht.“, grinste Hartmut. Jenny sah in die Richtung in die er zeigte. „Okay…“, meinte sie nur.

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  • „Verdammt….diese Kerle verlieren keine Zeit.“, stieß Semir aus und lenkte den BMW sicher durch die Straßen. „Ja…und wenn die herausfinden, dass es Vitamintabletten sind, dann werden sie sicher wiederkommen.“, nickte Ben. „Ganz sicher. Wieso versteckt Hartmut Vitamintabletten im Tresor?“, harkte Semir nun nach. „Keine Ahnung…“, gab Ben zu. Semir fuhr auf den Parkplatz der KTU und schon sprangen die beiden Hauptkommissare raus. „HARTMUT!!“, schrie Semir sofort als er die große Halle betrat. „Hier hinten..“ antwortete Jenny Dorn und trat aus dem kleinen Büro. „Jenny…was ist mit ihm?“, harkte Ben sofort besorgt nach. „Nase gebrochen...hier ist der Film aus der Kamera.“, meinte die junge Kollegin und reichte die CD weiter. Sofort nahm Ben sie, legte sie in den erstbesten PC ein und spielte die letzten Minuten ab. „Erkennt man was?“, fragte Semir und stellte sich daneben. Doch Ben schüttelte resignierend den Kopf. „Die Kerle tragen Masken und da ist nicht wirklich etwas zu erkennen.“, meinte Ben, stoppte aber dann das Band an der Stelle, wo einer der Männer Hartmut ins Gesicht schlug. „Sieh mal hier...für was hältst du das?“, fragte Ben seinen Kollegen. Semir drückte seine Nase fast auf den Monitor platt. „Schon blind, alter Mann?“, feixte Ben. „Ja, ja...lach du nur. Das sieht aus wie ein Tattoo. Scheint ein Löwe zu sein, oder?“, meinte er und deutete auf den Handrücken. „Hartmut, hast du das Tattoo gesehen, was dich niedergeschlagen hat?“, rief Ben nach vorne. „Woher? Das Ding kam so schnell auf mich zu, dass ich nichts mehr sehen konnte.“, erwiderte der Techniker. „Okay...dann muss sich einer der Leute morgen das Band ansehen und die Stelle vergrößern. Wir kommen gleich morgen wieder.“, meinte Semir und verließ mit Ben wieder die KTU.


    Sie fuhren zurück zu ihren Frauen. „Die Kerle werden bestimmt in den nächsten Nächten es noch mal versuchen. Wir sollten uns in der KTU auf die Lauer legen.“, meinte Ben und blickte zu seinem Partner rüber. „Weißt du, wie lange das dauern kann? Die werden doch nicht gleich die nächsten Nächte wieder zuschlagen. Soll die Chefin so lange im Gefängnis bleiben, während der, der für ihr Schicksal verantwortlich ist, immer noch frei herum springt und das Zeug vertickt.“, kam es von Semir. „Wieso machen wir es nicht so...ich lege mich mit Hartmut, Dieter und Jenny in der KTU auf die Lauer und du fährst nach Vlieland vor.“ Semir dachte kurz darüber nach. „Andrea meinte ja, es sei okay, wenn wir fahren. Also gut, aber ich will, dass du mich jeden Abend anrufst, wenn nichts ist.“ „Ja Papa..“, lachte Ben und stieg vor seinem Haus aus. Andrea verabschiedete sich von ihm und Carla und stieg dann zu Semir ins Auto. „Semir, ich will nicht, dass du fährst.“, fing Andrea an, als Semir losgefahren war. Etwas irritiert blickte er sie an. „Was? Wieso nicht, Andrea? Kim Krüger sitzt unschuldig hinter Gittern und ich will diesen Typ hinter Schloss und Riegel bringen.“, erwiderte er. Andrea stöhnte laut auf und strich sich über ihren Bauch. „Denkst du auch mal an uns? Semir, ich kriege hier ein Baby. Dein Baby...also, bitte fahre nicht.“, forderte Andrea von ihm. „Schatz, wie soll ich das machen? Ich bin Polizist und ...“ „Du bist Polizist, aber du bist auch in erster Linie mein Mann und Familienvater, und wenn du nicht willst, dass dieses Kind ohne Vater aufwächst, dann bleibst du gefälligst hier. Denn ich schwöre dir, solltest du dich wieder in Gefahr bringen, werde ich nicht an deinem Bett sitzen. Solltest du fahren, sind wir geschiedene Leute.“, fauchte Andrea ihn an. Semir schluckte und wollte etwas erwidern, doch der Blick von Andrea ließ keine Gegenwehr zu. Ihm musste etwas einfallen, wie er seine Frau doch noch überreden konnte.


    Fiete und Ralf fuhren und fuhren bis sie in ihrem Versteck waren. „Puh, das war knapp, aber endlich haben wir das, was wir wollten.“, lachte Fiete und besah sich seine Hand mit dem Löwentattoo. „Dieser Rotschopf hat einen Denkzettel verpasst bekommen. Den wird er so schnell nicht vergessen.“, lachte er. Doch Ralf war nicht nach lachen zumute. „Wieso lachst du nicht?“, fragte Fiete. „Ist doch alles gut gegangen. Wir haben die Pillen und alles ist gut. Nick wird uns nicht den Kopf abreißen und wir können nun endlich mit dem Verkauf anfangen.“ „Schon, aber irgendwas stört mich. Ich meine, sonst haben die Bullen uns doch gleich verfolgt. Nur dieses Mal war nichts.“ „Ja, die wissen, dass sie gegen uns keine Chance haben.“, lachte Fiete und knallte die Beutel mit den Billen auf den Tisch. Ralf sah seinen Boss nur an, riss einen der Beutel auf und steckte sich eine in den Mund. „Was machst du?“, schrie Fiete, als eine der wertvollen Pillen in der Kehle seines Partners verschwand. „Ich will es jetzt wissen. Sind das unsere Pillen oder haben wir wieder in die Scheiße gegriffen.“, fauchte Ralf und schluckte das kleine Ding mit einem kurzen Reflex runter. Fiete sah ihn erschrocken an. „Spinnst du!! Kennst du die Wirkung nicht?“, fragte er wütend. „Doch….und genau das ist der Gig, den ich jetzt brauche.“, lachte Ralf zurück. Er wartete eine Weile und sah auf die Uhr. „Nichts….es passiert gar nichts.“, gab er bekannt. Fiete sah sich die Pillen an. „Die haben gar keinen Engel drauf…“, knurrte er. Ralf kam ebenfalls hin. „Verdammt...diese Bullen haben uns verarscht! Das sind nicht unsere Pillen!“, warf er ein. „Das kannst du laut sagen….wir werden wohl noch mal hinmüssen…“, nickte Fiete. „Die können was erleben, das schwöre ich dir…“, versprach Ralf.

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  • Am nächsten Morgen waren die beiden Hauptkommissare wieder in der KTU. „Konntest du die Pillen schon analysieren?“, wollte Semir wissen. „Ja… und nein….also, das was drin steckt, hat es wirklich in sich. Ich habe Ibotensäure gefunden. Das ist die Säure, aus der ein Fliegenpilz besteht. Der Fliegenpilz gilt ja als tödlich, aber das ist er gar nicht. Wenn man nicht zu viel davon zu sich nimmt, dann ist er berauschend und führt zu Halluzinationen, die man mit LSD vergleichen kann, wobei LSD natürlich viel gefährlicher ist. Außerdem waren mehrere Halluzinogene aus dem Epithelantha micromeris pachyrhiza gefunden. Das ist eine Kaktusart, die es in Deutschland eigentlich gar nicht gibt. Der Mikromeris ist übrigens von den Ureinwohnern in Amerika entdeckt worden. Die hatten schon lange vor Kolumbus Zeiten die drogenähnliche Wirkung des Kaktus herausgefunden.“, erklärte Hartmut. „Ach und das ist alles? Nur pflanzliche Bestandteile? Das kann doch auch gesund sein, oder?“, harkte Semir nach. „Nicht in dieser Zusammensetzung. Außerdem ist in dem Zeug auch Mescalin drin. Du weißt schon….also diese Pille besteht aus vielen Giften hauptsächlich von Pilzen. Jeder Pilz an sich führt nicht zum Tode…aber wenn man mehrere Sorten wie hier zusammen mischt, dann ist es ein tödlicher Cocktail. Ich kann dir das mal genauer erklären..“, gab Hartmut Bericht ab. Semir hob die Hand. „Ein Andermal gern….jetzt brauche ich lediglich die Analyse. Das heißt die Tabletten sind tödlich…?“, harkte Semir nach. Hartmut schüttelte den Kopf. „Nicht unbedingt…aber sehr gefährlich. Sie können auch nur Halluzinationen verursachen und du stirbst dann irgendwann an den Folgen, weil die Stoffe die Zellen vernichtet. Du wirst also wenn du sie nimmst an einem Gehirnschlag sterben. Früher oder später…“, erzählte Hartmut weiter.


    „Wo kann man diese Pilze denn finden? Ich meine, wachsen sie wie die normalen Pilze hier in Deutschland oder gibt es nur bestimmte Gebiete?“, harkte Ben nun nach. „Also die Fliegenpilze wachsen überall, aber den Epithelantha muss man schon anzüchten. Also an eurer Stelle würde ich bei einer Gärtnerei anfangen. So viele gibt es ja in Nordrheinwestfalen nicht. Ich habe insgesamt 693 Gärtnereien im Raum Köln, Bonn und Düsseldorf gezählt. Das dürftet ihr dann in ungefähr vier Wochen geschafft haben, wenn ihr auf Frühstücks- und Mittagspause verzichtet, oder in vier Tagen einmal schlafen geht. Das habe ich wissenschaftlich errechnet. Da gibt es nämlich ein Computerprogramm womit ich…“, erklärte Hartmut, der voll in seinem Element war. „Hartmut….bitte….“, stöhnte Semir auf. „Ach so ja. Also auf jeden Fall müssen die Pilze gezüchtet werden, denn auch den Fliegenpilz kannst du nicht einfach so pflücken, weil viele Landschaftsgärtner die Dinger vernichten wenn sie anfangen zu wachsen. Aber das ist euer Job. Ich will nach Hause. Mein Kopf dröhnt wie nach drei Tagen saufen…“, beklagte Hartmut sich. Ben sah ihn an. „Woher weißt du denn wie man sich nach drei Tagen saufen fühlt?“, harkte er nach. „Ich kenne es halt. Mehr will ich dazu nicht sagen.“, meinte Hartmut nur und hielt sich das nächste Coolpad auf die Nase. Semir grinste ihn an. „Okay Hartmut...du kannst heute Abend dich in dein Bett legen und wir werden uns hier auf die Lauer legen. Sicher werden diese Kerle noch mal wiederkommen und dann ist es besser, wenn du nicht hier bist.“ „Danke für dein Mitgefühl, Semir. Noch mal will ich auch nichts auf die Nase kriegen.“, meinte Hartmut schniefend.


    „Okay, wie wollen wir heute Abend vorgehen?“, fragte Ben und rieb sich die Hände vor Tatendrang. „Wir stellen die Pillen an eine gut einsichtbare Stelle und postieren uns dann im Nebenraum. Sobald die Kerle auftauchen, nehmen wir sie hops.“, erläuterte Semir seinen Plan. „Das ist gut...hat nur einen Haken.“, meinte Ben. „Und der wäre?“, kam es enttäuscht von Semir. „Unsere beiden Frauen werden es uns nie erlauben, die ganze Nacht durch in der KTU zu sitzen. Und schon gar nicht Carla. Die Zwillinge sind allein nachts nicht zu bändigen.“, kam es von Ben. „Wie? Hast du etwa Angst vor deiner Frau?“ „Du vor deiner etwa nicht?“, grinste der junge Hauptkommissar seinen Partner an. Semir verzog das Gesicht zu einer Grimasse und überlegte. „Okay, machen wir es so. Ich werde die erste Nacht mit Dieter und Jenny übernehmen. Mit Andrea musst du dafür aber reden. Und ich sag dir, im Moment sind ihre Hormone verrückter als bei den anderen beiden Schwangerschaften.“ Ben runzelte die Stirn. „Dann nehme ich am Besten eine Schutzweste mit.“, grinste er. Gemeinsam ging es ins Untersuchungsgefängnis zu Kim. Die Chefin wurde von einer mürrisch dreinblickenden Wärterin ins Besucherzimmer gebracht. Semir blickte mit Besorgnis in den Augen auf Kim. Ihr Gesicht hatte die sonst frische Farbe verloren und die Haare hingen schlaff herunter. „Hallo Semir, Ben...“, begrüßte sie ihre beiden Hauptkommissare. „Chefin, wie geht es ihnen?“, fragte Semir sofort und nahm nach ihr Platz. „Es geht. Das Essen hier ist mies und die Betten sind unbequemer als Schlafsäcke.“, lächelte sie nur. Semir und Ben blickten sich kurz an. „Chefin, in den letzten Tagen wurde immer wieder versucht, an diese Pillen zu kommen, die man bei ihnen gefunden hat.“ „Wissen sie schon, wer dahinter steckt?“, wollte Kim wissen. „Leider noch nicht. Die Kerle haben immer Masken getragen und die Fingerspuren waren zu unsauber, als das man sie gebrauchen konnte. Wir wissen nur, dass einer der Kerle ein Löwentattoo auf seinem Handrücken hat.“, erklärte Ben. „Deshalb legen wir uns heute Nacht in der KTU auf die Lauer. Sicher werden die Kerle es bald wieder versuchen.“, kam es von Semir. Kim nickte. „Machen sie sich an die Arbeit und holen sie mich schnell hier wieder raus.“, flehte sie und wurde kurz darauf wieder in die Zelle zurück gebracht.

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  • Carla wiegte Isabelle auf dem Arm hin und her, während Konrad den kleinen Bastian badete und bettfertig machte. „Sie sind so süß, wenn sie so klein sind.“, lächelte der stolze Großvater. Carla nickte. „Wie war eigentlich Ben als er klein war?“, fragte sie und sah ihren Schwiegervater mit großen Augen an. Dieser lächelte und schweifte in der Zeit zurück, als er den kleinen Ben das erste Mal in seine Wanne legen wollte. „Er war quirlig. Als ich ihn das erste Mal vorsichtig baden wollte, zappelte er so stark herum, dass er mir fast in die kleine Wanne gefallen wäre. Doch nachdem ich ihn einmal im Wasser hatte, wollte er nicht mehr raus.“, lächelte Konrad. „Als er dann etwas größer war, ist er dann zwischendurch aus der Wanne gestiegen und rannte durch das halbe Haus. Und ich immer hinterher, um ihn wieder in die Wanne zu kriegen.“ Carla lachte lauthals los. So etwas hatte sie über Ben noch gar nicht gehört. Kurze Zeit später waren die Zwillinge fertig und lagen mit ihren Beißringen in den kleinen Wiegen und schliefen friedlich vor sich hin. Carla, sichtlich geschafft vom Tag, nickte immer wieder auf der Couch ein und driftete mehr und mehr in den Sog einer Traumwelt ab. Konrad stand vorsichtig auf, nahm die Decke und legte sie vorsichtig über seine Schwiegertochter. Ein Bild für die Götter, dachte er nur und zog sich in die Küche zurück. Jetzt musste Ben nur in seinem Job aufpassen. Nicht, dass er unnütz in Gefahr geriet und alles wieder verlor. Wie auf Kommando ging der Schlüssel. Konrad ging zur Tür und sah seinen Sohn reinkommen. „Das wird aber auch Zeit…deine Kinder und deine Frau schlafen schon.“, erklärte er. „Oh…ich…ähm…ich muss mit Carla reden. Es ist ziemlich wichtig…“, gab Ben zurück. „Nun…versuch dein Glück. Aber sie ist ganz schön fertig.“, mahnte Konrad ihn. Ben nickte und sah ins Wohnzimmer.


    „Hey Schatz….“, weckte er Carla. „Hallo Ben…da bist du ja endlich….“, kam verschlafen von ihr zurück. Ben beugte sich zu ihr vor. „Ich muss gleich wieder weg. Semir und ich müssen uns in der KTU auf die Lauer legen, weil die Gangster schon Hartmut überfallen haben.“, erklärte Ben sachlich. Carla sah ihn an. „Was soll das heißen?“, harkte sie nach und war hellwach. „Semir und ich müssen Nachtschicht einlegen. Die Kerle haben Hartmut die Nase gebrochen und Kim ist immer noch im Gefängnis. Du musst doch auch verstehen, dass ich nicht einfach nach Hause komme und den Tag vergesse.“, fing Ben an. Carla setzte sich auf. „Ich verstehe es….Ben. Ich bin nicht aus Stein. Und ich verstehe, dass du es machen musst für Hartmut und für Kim. Aber was ist mit mir? Wo bleibe ich?“, wollte Carla wissen. Ben strich ihr über das Gesicht. „Ich weiß, das es schwer ist….ich würde auch lieber hier bei euch sein, aber es geht nicht….versteh es doch. Ich liebe dich…“, schwor er. Konrad kam ins Wohnzimmer. „Weißt du Ben…ich will ja nicht lauschen, aber ich habe es gehört. Wenn es dir nichts ausmacht, dann bleibe ich bis der Fall erledigt ist und du wieder deinen Job als Vater machen kannst. Natürlich nur, wenn Carla einverstanden ist.“, schlug Konrad vor. Er sah, wie sein Sohn von den Gewissensbissen regelrecht zerfressen wurde. Ben sah ihn und dann Carla an. „Wäre das für dich okay?“, fragte er. Carla dachte kurz nach und küsste ihren Mann. „Also gut….schnapp dir die Kerle und hau die Krüger raus.“, lächelte sie. „Danke…du bist ein Engel….mein Engel…“, strahlte Ben und verschwand wieder. Draußen stand Semir, der auf ihn wartete.


    Kim setzte sich auf ihr Bett und griff nach dem Buch, was sie sich von Susanne hat bringen lassen. Da sie in Untersuchungshaft war hatte sie ein paar Vorrechte die Strafgefangene nicht hatten. Zum einen war es die Einzelzelle mit Dusche und WC und einen Fernseher. Die Tür ging auf und Kim sah die Person an, die dort reinkam. „Frau Schrankmann? Was machen denn Sie hier?“, fragte sie die Oberstaatsanwältin. „Nun…mir bleibt es natürlich nicht verborgen, dass Sie hier sitzen. Vorweg möchte ich ihnen mitteilen, dass ich nicht glaube, dass Sie Drogen schmuggeln. Sie sind viel zu korrekt dafür und deshalb gewähre ich Ihnen Haftverschonung. Unter der Bedingung dass Sie dieses Fußband tragen. Sie kennen es sicher. Wir haben es Herrn Gerkan schon mal angelegt, als er dachte er könne tun und lassen was er wollte. Den Zahn haben wir ihm dann schnell ziehen können.“, erklärte Schrankmann. Kim sah sie an. „Ich habe nichts getan. Aber dass Sie mir glauben, verwirrt mich ehrlich gesagt etwas.“, gab Kim zu verstehen. Schrankmann lächelte. „Ich weiß…aber ich werde sicher nicht weich werden. Ich kann Menschen einschätzen und ich denke, dass man Sie in die Falle gelockt hat. Schließlich sind Sie auch nur eine Frau, die sich in den falschen Mann verliebt hat. Also…wollen Sie Ihre Sachen packen? Ich bringe Sie nach Hause und lege das Band an. Sie dürfen das Haus natürlich nicht verlassen, aber Sie haben Ihre gewohnte Umgebung und Ihr eigenes Bett.“, lächelte Schrankmann. „Die Sache hat doch sicher einen Haken…wo steckt er?“, wollte Kim misstrauisch wissen. „Kein Haken. Ich denke, Sie haben ein falsches Bild von mir…ich bin kein Drachen. Und ich weiß sehr genau, dass Herr Gerkan das anders interpretiert…“, stieß Schrankmann aus. Kim sah sie an. „Herr Gerkan hat bisher nie übel über Sie gesprochen. Er ist ein Mann, der seine Meinung direkt und ins Gesicht sagt. Sie haben ein falsches Bild von ihm.“, nahm Kim ihren Kommissaren in Schutz.


    Währenddessen fuhr Ben mit Semir zu Andrea um auch Semirs Frau gnädig zu stimmen. Andrea blickte von der Couch auf, als sie die Tür ins Schloss fallen hörte. „Semir?“, rief sie in den Flur hinein. „Ja, ich bin's und Ben ist auch da.“, erwiderte ihr Mann, ging schnell ins Wohnzimmer und küsste seine schwangere Frau auf die Stirn. „Du bist schon so früh da? Das ist sehr ungewöhnlich.“, meinte sie misstrauisch und blickte ihren Mann an. Semir lächelte leicht und zögerte, Andrea etwas zu sagen. „Ja weißt du, es ist so...Ben und ich müssen gleich wieder los. Wir...wir wollen uns in der KTU auf die Lauer legen. Hartmut wurde letzte Nacht überfallen und zusammengeschlagen.“, erklärte Semir leicht nervös und kratzte sich am Hinterkopf. Mit unbeweglichem Gesicht blickte Andrea hoch, ließ das Buch sinken und seufzte kurz auf. „Tja, dann tu, was du tun musst.“, meinte sie und stand auf. „Ich fahre mit den Kindern zu meiner Mama.“, beschloss sie und ging ohne weiteres an Semir vorbei. „Andrea...Andrea, du willst mich doch nicht verlassen? Bleib doch hier.“, forderte er mit energischer Stimme. „Nein Semir Gerkan...ich habe entgültig genug davon. Immer denkst du nur an deine Arbeit und nie an mich und die Kinder. Aber ich habe jetzt genug davon. Ich packe meine Sachen und fahre zu meiner Mutter.“, stieß sie aus. Semir wollte etwas erwidern, doch Ben hielt ihn davon ab. „Andrea...dein Mann liebt dich. Das weißt ich und das weißt auch du.“, fing er an. „Wenn ich dir verspreche, dass ich deinen Mann wieder wohl behalten nach der Nacht hier ohne eine Beule oder einen Kratzer abliefern werde, wirst du dann hier bleiben und auf ihn warten?“, fragte Ben und sah Andrea eindringlich an. Die schwangere Frau blickte erst Ben an und warf dann ihre Augen auf Semir. „Bei der Nacht wird es doch nicht bleiben. Ihr werdet doch bis nach Holland fahren, um den Fall zu lösen. Ich bin jetzt im siebten Monat. Was, wenn das Kind ein Frühchen wird und Semir ist nicht da?“ „Ich werde jeden Abend anrufen. Darauf gebe ich dir mein Wort, Andrea.“, versprach Semir. Sichtlich überlegte sie und strich über ihren Bauch. „Dennoch werde ich meine Mutter anrufen, dass sie herkommt. Nur für den Fall der Fälle. Und wenn Semir auch nur den Hauch einer Narbe hat, dann bist du dran, Ben Jäger.“, drohte sie mit leiser Stimme. Ben schluckte. Er wusste, wozu Andrea in der Lage war.

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  • Fiete und Ralf standen vor der KTU und blickten sich verstohlen um. „Dieses Mal machen wir kurzen Prozess mit dem Rotschopf.“, fauchte Fiete und zog sich die Maske wieder über. Ralf nickte ihm zu und tat es ihm gleich. „Dieses lange Weichei werde ich höchstpersönlich erwürgen. Okay, ich werde am Schaltkasten Feuer legen und dann gehen wir rein. Irgendwo müssen die Pillen ja sein.“, stieß er aus und ging zum Schaltkasten, holte eine Zange raus und knackte in wenigen Sekunden die Tür. Kurz darauf nahm er einen Molotowcocktail, zündete den Lappen an und warf das Ganze aus sicherer Entfernung in den Schaltkasten hinein. Glas krachte und sofort stieß eine Stichflamme hervor, die sofort auf die Kabel übergriff. Plastik schmorte durch und Funken flogen. Ralf eilte wieder ins Versteck und sah dann, wie es auf dem Gelände Dunkel wurde. „Gut...dann los.“, stieß Fiete aus und beide rannten zur erstbesten Tür, brachen sie auf und standen in der Fahrzeugwerkstatt. „Das Labor war doch da hinten oder?“, meinte Ralf. Fiete nickte und beiden gingen durch die Gänge weiter nach hinten. Dass sie dabei schon beobachtet wurden, war den Beiden noch nicht klar. Das Auge der Kamera folgte den Beiden bei jedem Schritt und beobachtete alles.


    „Wie gut, dass die Elektronik seit dem letzten Jahr einen eigenen Schaltkasten hat.“, grinste Ben, als er vor den Monitoren saß. Semir nickte. „Sie sind gleich bei den Asservaten. Wir sollten besser schon einmal runter gehen.“, meinte der Deutschtürke und sah Dieter und Jenni an. „Jenny, du bleibst hier und gibst uns per Funk bescheid, wann die Kerle da sind und in welche Richtung sie gehen.“, wies der Hauptkommissar sie an. „Och, warum muss ich hier bleiben? Ich will auch Spaß haben.“, protestierte sie. „Keine Widerworte, Mädchen...hör auf den alten Mann.“, grinste Ben und sprang vom Stuhl auf, folgte Dieter und Semir nach unten. „Alter Mann...das hab ich nicht gehört.“ „Ach, lässt das Gehör schon nach?“, grinste Ben. Semir stieß mit dem Ellenbogen zu und traf Ben oberhalb des Bauchnabels. „So, da hast du es.“, meinte er und ging in sein Versteck. Auch Ben und Dieter suchten sich ihre Verstecke. Jetzt mussten sie nur noch auf die Kerle warten. „Jenny, ist von den Beiden schon was zu sehen?“, fragte Semir über Funk. „Nein noch nicht…warte!! Doch….zwei Mann….sie gehen gerade in Richtung Labor..“, flüsterte die junge Polizistin. „Verstanden. Wenn sie drin sind, geh raus und verschließ die Tür!“, gab Semir durch. „Aber, ich will…“, fing Jenny wieder an. „Tu was ich sage!“, fauchte Semir zurück. „Verstanden Chef…“, kam von Jenny zurück.


    Semir überprüfte seine Waffe und gab einen leisen Pfiff von sich. Das Zeichen für Ben und Dieter sich bereit zu machen. Er sah sich um. Hier waren einige Dinge die als Waffe zu nutzen wären. Verdammt…er musste notfalls von der Schusswaffe Gebrauch machen, aber was ist mit den ganzen Chemikalien? Konnten sie explodieren? Immerhin war es nicht ausgeschlossen und dann würde Ben sein Versprechen gegenüber Andrea nicht einhalten können. Andrea dachte sich bestimmt schon üble Möglichkeiten aus, wie sie Ben und ihm das Leben zur Hölle machen könnte. Und Andrea war sehr einfallsreich was das anging. Doch Job ist Job…und das musste auch seine Frau erkennen. Immerhin war sie lange selbst dabei und wusste wie unberechenbar Verbrecher sein konnten. Nur ganz kurz verschwanden seine Gedanken in der Vergangenheit, als Andrea sich als Prostituierte verkleidete um einen gefährlichen Killer zu fassen und dabei selbst in Lebensgefahr geriet. Vielleicht sollte er es ihr mal vorhalten…Dann war er wieder in der Gegenwart. Vorsichtig schlich er zur Tür und wartete ab, dass sie sich öffnete. Doch die Kerle schienen sich Zeit zu lassen. Es geschah nichts. Sollte er Jenny noch einmal rufen? Nein….wenn die Kerle doch in der Nähe waren, dann könnte er damit nicht schnell genug reagieren und die würden sofort abhauen. „Das Labor ist gleich hier….los diesen Mistkerl werden wir die Leviten lesen. Uns legt der nicht noch einmal rein.“, hörte er eine Stimme. „Ich drehe ihm den Hals um. Er wird uns alle Pillen geben…“, kam von dem Zweiten.


    Kim wurde von Schrankmann nach Hause gefahren und bekam den Sender angelegt. „Ich muss Ihnen sicher nicht erklären, wie das Gerät funktioniert oder? Und ich hoffe weiterhin, dass Sie sich an die Regeln halten. Es ist eine Geste von mir, dass Sie zuhause bleiben dürfen.“, erklärte Schrankmann wieder. Kim rollte die Augen. „Ich sagte doch schon, dass ich es sehr zu schätzen weiß und die Regeln einhalten werde. Ich kenne die Verhaltensregeln für die Fußfessel sehr genau und weiß wie es funktioniert. Ich darf mein Haus nicht ohne Erlaubnis verlassen und habe mich nur dort aufzuhalten, wo das Signal ungestört gesendet werden kann. Jede Unterbrechung führt zur Aufhebung der Haftverschonung.“, zitierte Kim genervt. „Frau Krüger….ich hoffe wirklich, dass sich Ihre Unschuld herausstellt. Allerdings werde ich noch weitergehen. Ich weiß, dass Gerkan und Jäger trotz meines Verbots ermitteln werden. Warum sollten die Beiden sonst gleichzeitig Urlaub nehmen….aber ich werde beide Augen sehr fest zukneifen. Ich kann bei aller Liebe nichts machen, wenn sie die Gesetze in den Niederlanden verletzen und dort vielleicht verhaftet werden.“, mahnte Schrankmann. Kim lächelte. So menschlich hatte sie diese Frau noch nicht kennen gelernt. „Es ist schön, dass Sie Herrn Gerkan und Herrn Jäger vertrauen...“, sagte sie leise. „Vertrauen??? Nein, soweit geht die Liebe nun doch nicht. Die Herren können nur keine Befehle einhalten. Das ist ein Mangel, den man nicht abstellen kann. Ich arrangiere mich lediglich mit der Angelegenheit.“, gab Schrankmann kühl zurück.

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  • Jenny sah die Männer an sich vorbei gehen und schloss wie befohlen die Tür. Allerdings ging sei nicht wie Semir befohlen hatte raus, sondern schlich hinterher. Ihre Waffe hielt sie im Anschlag. Der Abstand zu den Männern, die hier eben eingebrochen waren, verkürzte sie um näher am Geschehen zu sein. „Da sind die Pillen...liegen wie auf dem Präsentierteller.“, lachte einer der Kerle. Jenny hielt ihre Waffe fest umklammert und machte einen kurzen Schritt nach vorne. Nur noch wenige Meter trennten sie von den beiden stämmigen Maskierten. Als sie langsam aus der Hocke aufstehen wollte, riss sie unvorsichtigerweise einen Sammelständer mit leeren Reagenzgläsern um. Scheppernd rollten diese aus der Verankerung und zerschellten auf dem Boden. Erschrocken blickte Jenny auf die Scherben und dann wieder auf die Männer. Doch es war schon zu spät. Dicht standen die Gangster vor ihr und schlugen der jungen, unerfahrenen Polizistin die Waffe aus der Hand. „Sieh mal an...was haben wir denn hier für einen leckeren Käfer?“, lachte einer unter dem schwarzen, gesichtsverhüllenden Stoff hervor. Er wollte nach Jenny packen, doch die schlug die Hand weg, wich zurück und riss dabei noch mehr Laborutensilien zu Boden. „Die wollten uns verarschen. Das ist eine Falle.“, stieß der Zweite aus und sah sich sofort um. „Polizei...Hände hoch...“, schrie Semir und schoss aus seinem Versteck hoch. Jenny sah noch Semirs Kopf, dann wurde sie aber gepackt und ein Arm schlang sich um ihren Hals, presste ihr die Luftzufuhr ab. Panik machte sich in der jungen Polizistin breit. Die Luft wurde knapp und sie begann zu röcheln. „Waffe weg, Bulle...oder die Kleine hier erlebt den nächsten Sonnenaufgang nicht mehr.“, fauchte der Mann, der Jenny im Schwitzkasten hatte. Semir zögerte, spielte mit dem Abzug und überlegte, ob er einfach schießen sollte. Aus den Augenwinkeln sah er zu Ben und Dieter, die sich an der Fassade entlang schlichen. „Lassen sie die Kleine gehen.“, forderte Semir. „Wirf deine Waffe weg...“, fauchte der Mann und verstärkte den Druck um Jennys Hals. „Okay...okay...ganz ruhig bleiben.“, stieß Semir aus und hob die Waffe über seinen Kopf. Er musste Ben und Dieter Zeit zum Handeln geben.


    Kim saß in ihrer Wohnung und betrachtete das kleine Etwas um ihren linken Fuß. Nun war sie wenigstens wieder zu Hause, aber sollte sie wirklich hier sitzen bleiben und auf den Erfolg von Semir und Ben warten? Das blöde Ding würde jedoch sofort Alarm in der Zentrale schlagen. Und zurück ins Gefängnis wollte sie auch nicht. Kim warf einen Blick aus dem Fenster und bemerkte einen Wagen auf der anderen Straßenseite unter der großen Eiche stehen. Ganz so vertrauensvoll war die Schrankmann dann doch nicht...dachte Kim verächtlich. Die Nacht legte sich langsam über ihre Wohnung und Dunkelheit umhüllte das Haus. Der Kommissarin blieb nichts anderes übrig, als in ihren vier Wänden zu bleiben. So stieg sie unter die Dusche und befreite sich erst einmal vom Schmutz der vergangenen Tage. Plötzlich hielt sie inne und ließ in Gedanken das Geschehen Revue passieren. Dieser Mistkerl...sie wollte einfach nur den Zwillingen ein Geschenk aus Holland mitbringen und dieser Nick nutzte ihre Liebe schamlos aus. „Ich hoffe, Semir und Ben finden dich...und dann...“, fauchte sie und umklammerte wütend und mit festen Griffen den Duschkopf. Sie stieg aus der Dusche in ihr großes Frotteehandtuch und goss sich in der Küche ein Glas Wein ein. Das metallene Ding um ihren Fußknöchel klimperte auf dem Fliesenfußboden laut auf. „Du wirst mir noch meinen Feierabend vermiesen, oder?“, knurrte Kim, nahm das Glas mit ins Wohnzimmer und zog sich ihren Pyjama an. Sie nahm das Glas Wein und ihre Kuscheldecke und zappte durch das Fernsehprogramm. Hoffentlich gab es bald Nachricht von Semir und Ben.


    Ben schlich hinter den größeren der Beiden und steckte vorsichtig seine Waffe ein. Er musste den Kerl überraschen und zu Boden reißen. Dieter würde sich auf den Kerl, der Jenni im Schwitzkasten hielt, stürzen. Er musste nur auf ein Zeichen von Semir warten. Ben stand bereit und sah zu seinem Partner, der langsam seine Waffe über den Kopf hob und dabei war, sie auf den Boden zu legen. „So ist es gut...und jetzt...schieb sie langsam her. Dann gib uns die Pillen und der Kleinen wird nichts passieren.“, hörte Ben den Maskierten sagen. Er musste sich eine gute Angriffsposition auswählen. Der Kinnhaken war doch immer gut. Wenn er nur genug Wumms hinterlegte, würde der Kerl wie ein Baum zu Boden gehen. Er gab Semir ein kurzes Zeichen und dieser schloss als Antwort kurz die Augen. Jetzt oder nie... Er faltete die Hände zusammen. Dann hob er sie an und ließ sie mit solch einer Wucht auf den Nacken des Mannes, der Jenny hielt, sausen, dass man glaubte, die Knochen brechen zu hören. Wie ein nasser Sack ging der Mann zu Boden. Er riss Jenny mit. Dieter nahm sich derweil den zweiten Mann vor. Schnell waren die Handschellen angelegt und Semir ging auf Jenny los. „Sag mal hab ich mich irgendwie falsch ausgedrückt? Rede ich russisch oder türkisch? Ich sagte doch, du sollst rausgehen! Verdammt, du hast es fast versaut Mädel!! Tickt es bei dir richtig im Oberstübchen?“, fauchte und brüllte Semir so heftig, dass Jenny anfing zu weinen. „Ich dachte…ich wollte….“, stammelte sie. „Ich dachte…ich wollte…“, äffte Semir nach. „Du wirst die nächsten Einsätze sicher nicht mitmachen, dafür sorge ich! Erst wenn du lernst Befehle anzuerkennen, dann kannst du mal wieder anfragen, aber das wird ein Nachspiel haben…Fräulein.“, fauchte Semir wütend. Er nahm seine Waffe hoch und sah Ben an.

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  • „Beruhige dich Semir….sie wollte doch nichts böses.“, versuchte Ben seinen Partner zu beruhigen. „ Beruhigen? Sie hätte sterben können! Sie hat uns alle in Gefahr gebracht. Wenn du nicht gehandelt hättest, dann lägen wir jetzt tot am Boden!“, brauste Semir erneut auf und sah Jenny mit wütend funkelnden Augen an. Die junge Polizistin senkte ihren Kopf. „Ich habe mich doch schon entschuldigt.“, entgegnete sie. „Oh nein Fräulein…so einfach geht das nicht! Wie konnte er dich denn überwältigen? Du bist ausgebildet…du hast doch Selbstverteidigung gemacht oder etwa nicht?“, fauchte Semir wütend. „Ja doch…aber…..ich …ich ….ich habe was umgeworfen und mich selbst darüber erschrocken. Als ich es überwunden habe, da….da standen sie schon vor mir und…was hätte ich denn tun sollen?“, kam nun wütend die Frage von Jenny. „Meinen Befehl ausführen! Das hättest du tun sollen! Wenn ich sage geh raus…dann gehst du raus und versuchst nicht deinen Kopf durchzusetzen…!“, klärte Semir auf. Seine Wut verrauchte langsam. „Hey…du bist auch mal jung gewesen. Hast du immer alles getan was dein Vorgesetzter von dir wollte?“, versuchte Ben die Wogen zu glätten. Semir sah ihn an. „JAAA!! ICH SCHON!!“, behauptete Semir. Doch dann grinste er. „Nun ja…nicht immer…“, hängte er leise an. Ben schlug ihm auf die Schulter. „Sieh es mal so…es wird ihr eine Lehre sein. Und beim nächsten Mal gehorcht sie dir dann aufs Wort…“, raunte er seinem Partner zu. „Semir….es …es tut mir wirklich leid…ich werde es nicht wieder machen…versprochen. Aber, kann es nicht auch unter uns bleiben? Ich meine…wir haben die Täter doch und….die Frau Krüger hat doch so schon genug Sorgen…“, bat Jenny. Sie wusste natürlich, dass ihr Fehlverhalten Konsequenzen hätte, wenn Krüger was davon erfuhr. Semir sah sie an und stöhnte auf. „Was kannst du froh sein, dass ich keine Lust habe, die Berichte in vierfacher Ausfertigung zu schreiben…“, grinste er. „Aber beim nächsten Mal keine Alleingänge, verstanden?“, warnte er die junge Frau. Jenny nickte und strahlte sofort.


    Nick wartete auf den Anruf, dass Fiete und Ralf die Pillen wiederbeschafft hatte. Doch der Anruf blieb aus und auch die Beiden schienen unerreichbar. „Verdammt, wo steckt ihr Idioten denn?“, knurrte er wütend. Okay…in drei Tagen sollte die Ware übergeben werden. Vielleicht war es sinnvoll selbst nach Deutschland zu fahren um nach dem Rechten zu sehen. Wenn die Kerle sich die Drogen unter den Nagel gerissen haben, dann ist es wichtig neue Pillen mitzunehmen. Nur ihn würden sie sofort anhalten. Aber halt…wollte sein alter Herr nicht nach Köln zum Konsulat fahren und dort den neuen Konsul einzuweihen? Diplomatische Immunität… Das Gepäck von Diplomaten durfte nicht durchsucht werden, damit konnte er mehr Pillen nach Deutschland schicken, als gebraucht wurden. Den Rest würde er sicher auch noch loswerden. Das war die Idee. Er würde seinem alten Herren einfach eine dieser Kopien eines holländischen Malers schicken. Im Rahmen konnte er die Pillen gut verstecken und wenn er in Deutschland war, würde er einen Weg finden, das Bild wieder an sich zu bringen. Danach konnte er selbst die Pillen an seine kleinen Dealer weitergeben. So musste er sich auch nicht mehr auf Fiete und Ralf verlassen. Allerdings musste er rausfinden, was mit den Beiden passiert war. Immerhin schulden sie ihm eine Menge Geld für die Pillen, die sie verkaufen sollten. Er musste nach dem Rechten sehen. Er holte das Bild aus seinem Lager, löste vorsichtig mit einem Taschenmesser den Spannrahmen und packte die Beutel mit den Pillen in die Hohlräume. Danach spannte er die Leinwand wieder und tackerte sie fest. Von außen war nichts zu sehen. „Das perfekte Geschenk.“, lachte er und ging damit auf direktem Wege zur Post. Pass auf Deutschland, ich komme...dachte er in Gedanken.


    Semir und Ben sahen auf die beiden Männer, als sie im Verhörzimmer saßen. Draußen ging schon langsam die Sonne am Horizont auf und warf ihre Strahlen durch die Scheiben der PASt. Die Nachtschicht räumte die Plätze und die Kollegen der Tagesschicht begannen nach und nach ihren Dienst. Fiete und Ralf saßen auf den Stühlen, die Hände auf den Rücken gefesselt und schwiegen vor sich hin. „Wollt ihr endlich den Mund aufmachen oder bleibt ihr weiterhin so schweigsam? Von wem habt ihr die Pillen?“, fauchte Semir wütend. Er und Ben verhörten die Beiden jetzt schon über vier Stunden ohne Pause. Langsam machte sich Müdigkeit in ihm breit und das ließ er die Beiden deutlich spüren. „Sie werden nichts aus uns rausbekommen.“, fauchte Fiete und beugte sich nach vorne. Ben verzog kurz die Mundwinkel. „Ach nein? Ich denke doch...wir werden ja sehen. Ihr Beide habt so viele Vorstrafen damit könnte ich den Colonius nachbauen. Hinzu kommen jetzt noch...Einbruch, Widerstand gegen die Staatsgewalt, Angriff auf eine Zollbeamtin und tätlicher Angriff auf zwei Polizeibeamte.“, stieß Ben aus und sah von einem zum anderen. Doch Fiete und Ralf grinsten ihn nur an. „Sie werden uns nicht klein kriegen. Nick wird uns schon hier rausholen.“, lachte Ralf. Semir horchte auf. „Bitte, da haben wir doch schon mal einen Namen. Nick...und wie weiter?“, forderte er, lehnte sich auf dem Tisch nach vorne. „Leck mich, Bulle...“, stieß Ralf mit Schlitzaugen aus. Semir platzte der Kragen. Er fasste über den Tisch und zog den Kerl am Kragen zu sich ran. „Jetzt pass mal auf, du Luftblase. Meine Chefin sitzt wegen euch im Knast. Und ich werde sehr böse, wenn man eine Kollegin von mir so reinlegen will. Also mach endlich deine Klappe auf oder ich reiße dir deine leere Hutablage vom Hals.“, stieß Semir aus. Ralf schluckte, sagte aber nichts. Ben wollte Semir zurückziehen, als es an der Tür klopfte. „Semir, Ben...kommt ihr mal.“, forderte Dieter und schloss hinten den Beiden wieder die Tür. „Dieter was gibt es denn?“, fragte Semir sichtlich genervt.

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  • Nick fuhr über die Autobahn und näherte sich der Grenze. An der Station zeigte er seinen Pass und war dann, wenige Meter hinter der Abfertigung, auf deutschem Boden. „So fühlt sich das fremde Land also an. Ich bin doch mal gespannt, wie es Kim geht.“, dachte Nick laut und überlegte innerlich, ob er sie nicht aus dem Knast holen sollte. Einerseits war sie echt süß und die Dusche mit ihr war unvergesslich. So hatte ihn schon lange keine Frau mehr befriedigt. Andererseits war sie eine Gefahr für ihn und konnte ihm noch sehr gefährlich werden. Vielleicht sollte er sie wirklich mal besuchen. Plötzlich überholte ihn ein schwarzer Opel, setzte sich vor ihm und sofort leuchtete ein roter Schriftzug auf...Zoll bitte Folgen. „Großartig...“, knurrte Nick und folgte dem Auto auf den nächsten Rastplatz. „Guten Tag...Zollkommissar Kramer. Wir führen eine Stichprobe durch. Stellen sie den Motor ab und steigen sie bitte aus dem Fahrzeug.“, wies ein Mann Nick an. Dieser folgte den Befehlen und musste dabei zusehen, wie sein blauer Mercedes von hinten bis vorne von einer feuchten, dreckigen Hundenase abgeschnüffelt wurde. Nick grinste in sich hinein. Die würden nie etwas finden. „War es das oder wollen sie noch an meiner Unterhose schnüffeln lassen?“, grinste Nick die Beamten an. Kramer grummelte in sich hinein. Irgendwo hatte er schon mal diesen Typen gesehen, doch wo? „Bitten einen kleinen Augenblick Geduld.“ Nick stieg in seinen Wagen und wartete darauf, dass er seinen Pass wieder bekam. Kramer sah dem Mercedes an und grübelte in seinem Hirn. „Jetzt weiß ich, wo ich den Typ gesehen hab.“, stieß er aus und griff zum Telefon. „Semir Gerkan bitte...“ forderte er die junge Frau auf. „Gerkan…“ hörte er kurz darauf.


    „Kramer vom Zoll Köln-West hier…Herr Gerkan ich habe eben einen Herrn Nikolas van den Baack aus den Niederlanden kontrolliert. Also ich bin nicht fündig geworden, aber das Bild sagte mir etwas.“, erklärte Kramer. „Danke….wir kommen direkt zu Ihnen. Halten Sie den Kerl hin bis wir da sind“, kam sofort hektisch von Gerkan. „Alles klar….ich werde sehen was ich tun kann. Wie lange benötigen Sie ungefähr?“, wollte Krämer wissen. „Ungefähr 15 Minuten…“, war die Antwort. „Das wird schwer…. Ich werde es versuchen...“, versprach Krämer und beendete das Gespräch. Er ging wieder zum Wagen von Nikolas van den Baack und lächelte ihn freundlich an. „Tut mir Leid…aber wir müssen noch etwas warten….der Pass scheint etwas schwer zu lesen zu sein. Mein Apparat meldet einen Fehler…“, erklärte Kramer. „Ich habe keine Zeit. Der Pass ist echt und ich habe nichts verbrochen!“, fauchte Nick ihn an. „Ich tue nur meine Pflicht.“, lächelte Kramer und wandte sich ab. Doch darauf hatte van den Baack gewartet. Nur Sekunden später spürte Kramer eine Bewegung hinter sich und drehte sich um. Doch er sah nur noch die Faust auf sich zukommen. Dann wurde es dunkel. „Hallo….hey…hey…hören Sie mich…?“, riss ihn eine Stimme aus der Schwärze. „Mhhhhhh….“, machte Martin Kramer und öffnete die Augen. „Alles okay? Was ist hier passiert und wo ist der Verdächtige?“, wollte der Mann wissen. „Wer…wer sind Sie?“, stellte Kramer die Gegenfrage. „Gerkan…Semir Gerkan. Sie haben mit mir telefoniert…“, kam zur Antwort. „Ach…so….ja….ich…ich wollte ihn aufhalten, aber der Mistkerl hat plötzlich zugeschlagen und…dann ging ich zu Boden. Helfen Sie mir hoch….bitte.“, stöhnte Kramer. Er fühlte sich regelrecht von einer Dampflok überfahren. „Wie konnte das passieren? Sind Sie nicht von dem Kollegen gesichert worden?“, harkte ein junger Mann nach. „Nein…ich mache heute allein Dienst. Mein Kollege hat die Scheißerei und ist nicht zum Dienst erschienen.“, erklärte Kramer. Ihm wurde schwindelig. „Mir ist schlecht…“, stöhnte er. „Ganz ruhig…Legen Sie sich am besten hin. Ich werde Ihren Dienstvorgesetzten informieren dass er eine Ablösung schickt dann können Sie sich untersuchen lassen.“, schlug Gerkan vor. „Nein...nein…das geht schon.“, lehnte Kramer ab.


    Konsul Peter van den Baack sah auf das Geschenk was ihm sein Sohn aus der Heimat geschickt hatte. Die Bilder waren einfach klasse. Bunt wie er es mochte. Sicher machte sich das Bild gut in seinem Büro. „Laura....bitte Sie bitte Hans das Bild aufzuhängen. Es soll über meinen Schreibtisch bitte hängen…“, bat er seine Sekretärin. „Sehr gern, Herr Konsul…“, lächelte die junge Frau und machte was befohlen war. Konsul van den Baack verschwand wieder in sein Büro. Nur wenig später kam ein junger Mann ins Büro. „Guten Tag...Sie wünschen?“, lächelte Laura den Mann an. „Ich bin Nikolas van den Baack...ist mein Vater da?“, wollte der junge Mann wissen. Laura sah ihn erstaunt an. „Sie sind sein Sohn? Ähm….ja…er..er telefoniert gerade.“, gab sie etwas verwirrt an. Dieser Junge hatte keine Ähnlichkeit mit dem Konsul. Sollte sie wirklich glauben, dass dieser Mann der Sohn vom Konsul war? Bevor sie ihn jedoch anmelden konnte kam der Konsul aus seinem Büro. „Laura…“, fing er an und sah den Mann im Büro stehen. „NICK!!!“, stieß er freudig aus. „Hallo Papa.“, gab der junge Mann von sich und schon umarmten sich die Männer. „Das ist eine Freude….”, strahlte der Alte. „Alles Gute zum Geburtstag…Papa. Ich wollte dich einfach persönlich die Glückwünsche überbringen.“, erklärte Nikolas. „Das ist sehr schön. Ich muss noch etwas erledigen und dann können wir feiern.“, strahlte Peter. Nikolas nickte leicht. „Schon gut. Sag, wo hast du die Bilder?“ harkte er nach. „Sie stehen schon in meinem Büro. Ich lasse sie gleich aufhängen. Warte doch einfach dort und dann hole ich dich ab.“ ,schlug sein Vater vor. Nikolas war einverstanden Er ging in das Büro seines Vaters und setzte sich zunächst in den Besucherstuhl. Die junge Frau, die im Vorzimmer saß brachte ihm einen Kaffee. „Danke vielmals.“, lächelte er und wartete erneut bis er allein war. Langsam zählte er von fünf runter und machte sich dann an den Bildern zu schaffen. Schnell war der Rahmen gelöst und die Pillen verschwanden in die Taschen des Mannes. Als sein Vater wiederkam, waren die Bilder unbeschädigt. „So, wir können los.“, erklärte Nicks Vater. „Papa, kannst du für mich eine Adresse rausfinden, wenn ich dir den Namen gebe?“ „Klar...kein Problem. Wie ist denn der Name?“ „Kim...“

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  • Semir und Ben sahen sich an. „Okay...dieser Nick ist also hier. Doch wo wissen wir nicht.“, meinte Ben und rieb sich müde die Augen. Die Uhr zeigte 5.43 Uhr an. „Semir...ich bin fertig. Gönnen wir uns ne Mütze Schlaf. Was meinst du?“, fragte er seinen Kollegen, doch dieser ratzte schon fröhlich auf seinem Sessel vor sich hin. Ben grinste kurz, stand auf und legte seinem Partner dessen Jeansjacke über den Bauch. „Aber einen Kuss gebe ich dir nicht.“, meinte Ben leise und ging in den Bereitschaftsraum, wo er sich ebenfalls ein wenig aufs Ohr legte. Nach gut dreieinhalb Stunden raffte sich Ben wieder auf, goss zwei Tassen Kaffee ein und ging damit zurück ins Büro. Semir schlief noch immer tief und fest. „Rapunzel, Rapunzel...aufwachen...hier ist ein Muntermacher.“, grinste Ben und stellte seinem Partner einen großen Pott mit dem schwarzen Bohnenkaffee vor die Nase. „Danke...“, meinte Semir und trank einen Schluck aus der Tasse, als das Telefon klingelte. „Gerkan...“, meldete er sich und hörte einige Momente zu. „Ist gut...Danke...“, meinte er und legte wieder auf. „Wer war das?“, wollte Ben wissen. „Die Schranke. Sie hat es geschafft, Frau Krüger aus dem Gefängnis zu bekommen. Sie ist jetzt zu Hause und hat eine Fußfessel am Bein.“, erklärte Semir. „Ah okay...dann sollten wir gleich mal vorbeifahren.“ „Das machen wir auch. Im Übrigen ist unsere Suspendierung aufgehoben. Das heißt aber auch, dass Schranke ab morgen wieder in unserer Station sitzt und uns mit ihren Vorschriften nerven wird.“, kam es vom Deutschtürken. Ben zog angewidert die Oberlippe hoch. „Warum nur? Wieso müssen wir so gestraft werden?“ Semir lachte auf. „Na komm, statten wir der Krüger mal einen Aufmunterungsbesuch ab.“


    Peter und Nick kamen aus dem Restaurant und Peter reichte seinem Sohn einen Zettel. „Hier...das ist die Adresse deiner Angebeteten.“, lächelte der Vater. „Danke Paps. Sag mal...deine Immunität gilt doch auch für deine Kinder, oder?“, fragte Nick und blickte den weißhaarigen Mann an. Dieser runzelte seine Stirn und überlegte. „Warum willst du das wissen?“, erwiderte er zog sich seine Handschuhe über. Draußen wurde es schon sehr kalt und Regen schien sich anzukündigen. „Hast du etwas ausgefressen? Steckst du in Schwierigkeiten?“ „Nein...nein, das ist es nicht. Ich wollte es einfach nur gerne wissen.“, wimmelte Nick die Sorgen seines Vaters ab. „Ich müsste für dich einen Antrag stellen, aber das ist eine Sache von zwei Tagen. Dann stehst du...unter väterlichen und holländischen Schutz.“, grinste Peter van den Baack. „Danke...ich muss los. Sag mal, dein kleines Ferienhaus am Rhein? Ist das zurzeit benutzt?“ „Nein, du kannst dich da häuslich einrichten. Ich lasse ein paar Lebensmittel und einige Sachen gleich hinbringen.“, erwiderte der fürsorgliche Vater. Nick dankte ihm mit einer herzlichen Umarmung und fuhr davon. So, jetzt hatte er die Adresse, doch was war mit Ralf und Fiete? Plötzlich stoppte er und sah auf die große Leinwand, wo gerade Nachrichten liefen. Verdammt, die Bullen hatten die Beiden kassiert. Sicherlich waren dann auch seine Drogen weg. „Dann muss ich Kim wohl noch eine Weile leben lassen...“, murmelte er und fuhr weiter. In seinem Kopf reifte ein ganz besonders perfider Plan heran.


    „Ben Semir...was...was machen sie denn hier?“, fragte die vollkommen überraschte Chefin. „Wir dachten, wir sehen mal nach ihnen und erzählen ihnen gleich die Neuigkeiten.“, meinte Ben mit einem Grinsen und betrat mit Semir die große Wohnung der Chefin. Man, das war doch für eine wunderschöne Frau wie Kim vollkommen zu groß, dachte er nur. „Was gibt es denn für Neuigkeiten?“, fragte Kim. Semir grinste breit. „Ihr Freund ist hier in Deutschland. Wir wissen zwar nicht wo, aber Susanne checkt gerade seine Daten ab. Damit werden wir Ihre Unschuld schon bald bewiesen haben.“, gab er bekannt. „Das ist wirklich eine gute Neuigkeit. Wenn Sie den Mistkerl haben, würden Sie ihn dann hier her bringen?“, bat sie. Semir sah sie ernst an. „Sie wissen doch genau, dass es nicht geht. Wir sind jetzt schon schwer kontrolliert worden. Schrankmann scheint richtig Angst vor uns zu haben.“, erklärte er. Kim stöhnte auf. „Sie haben ja Recht….aber dieser Mistkerl hat mir fast meine Kariere zerstört. Er gehört mehr als nur hinter Gitter.“, stieß er aus. „Er scheint ziemlich entschlossen. Sogar Hartmut hat er niederschlagen lassen um an die Drogen zu kommen. Unser Zauberer hat herausgefunden, dass die Zusammensetzung der Pillen mehr als gefährlich ist. Wenn das Zeug hier auf den Markt kommt, dann können wir uns vor Leichen nicht mehr retten.“, stöhnte Ben dazwischen. „Das hab ich mir schon gedacht. Wir müssen ihn aufhalten. Nur ich bin hier gefangen. Sie sehen ja selbst. Und Sie kennen diese Dinger…sie sind nicht gerade bequem.“, stöhnte Kim auf. Semir nickte. „Wir werden es schon schaffen…versprochen…“, lächelte er ihr zu.

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