Knock out – die letzte Runde

  • so zunächst danke an die, die auch in dieser STory feedet obwohl sie mit einem Charakter ist, der schon tot ist :D


    Semir sah auf, als die Tür sich öffnete. „Hey…da seid ihr ja schon. Wie war das Training?“ wollte er von Tom und Sebastian wissen. Sebastian sah Tom an und grinste. „Für mich sehr erholsam.“ gab er zu. Semir war der Blick nicht entgangen und sah Tom an. „Was?“ fragte dieser. „Hast du mitgemacht oder nur zugeschaut?“ wollte Semir wissen. „Ich habe mitgemacht! Bin ja nicht faul…“ gab Tom zurück. Bevor Tom oder Sebastian antworten konnte klingelte es an der Tür. Sofort griffen die Polizisten zur Waffe und Tom stellte sich hinter die Türe während Semir die Tür öffnete. Dabei hielt er die Hand mit der Waffe hinter die Tür. „Ja bitte?“ fragte er als er geöffnet hatte. „Hallo ich wollte mal fragen ob Sie Interesse an eine Zeitschrift haben…“ fragte ein junger Mann. Semir lächelte leicht. „Danke kein Interesse…“ lehnte er ab und wollte die Tür wieder schließen. „Sie sollten es sich überlegen…“ schlug der Junge vor und stellte seinen Fuß in die Tür. Semirs Lächeln verschwand. „Nehmen Sie Ihren Fuß zurück sonst werde ich ungemütlich.“ kündigte er an. „Entschuldigung..war nicht böse gemeint..“ kam von dem jungen Mann. Der Fuß verschwand und Semir schloss die Tür. „Scheiß Vertreter.“ knurrte er nur. „Stimmt…die sollte man alle einsperren.“ lachte Sebastian erleichtert. Semir nickte nur. „Ich habe Hunger…soll ich kochen?“ wollte er dann wissen. „Oh nein…Semir, dann lass ich mir lieber etwas kommen. Ich zahle auch.“ lehnte Tom ab. „Haha…im Gegensatz zu dir kann ich kochen.“ grinste Semir. „Ja ich weiß…Spaghetti mit Ketschupsoße. “ nickte sein Partner nur. Semir sah ihn an. „Tino mochte es sehr gern. Er hat verdammt viel gegessen!“ behauptete er. Tom sah ihn gespielt panisch an. „Lebt der Kleine noch?“ fragte er grinsend und zog sich von Semir einen Seitenhieb zu. „Mach nur so weiter…“ warnte er ihn. Doch dann lachten sie alle. Vergessen war der Vertreter der Semir eben noch nervte. „Also Sebastian…in zwei Wochen sagst du ist dein Kampf. Habt ihr mit Kalle gesprochen wie alles ablaufen soll?“ wollte Semir dann wissen um wieder auf das Hauptthema zu kommen. Tom nickte. „Er ist damit einverstanden. Solange natürlich keiner der Jungs tatsächlich Drogen bekommt. Damit es allerdings echt aussieht, muss ich ein paar Gramm bei mir haben. Die Chefin muss lediglich dafür sorgen, dass mir bei einer Razzia nichts passiert. Wir haben uns folgendes ausgedacht. Sebastian hat mir erzählt dass in drei Tagen ein Sparring stattfindet und er gegen einen von Pauls Leuten kämpft. Und da werde ich dann anfangen die Sachen zu verticken. Zwei Freunde von Sebastian spielen die Süchtigen die natürlich bei mir kaufen. Sebastian erzählte mir außerdem das der Typ gegen den er kämpft ebenfalls für Marcello arbeitet. Somit dürfte er schon an dem Abend erfahren, dass sich jemand in seinem Revier bewegt und die Preise sogar unterbietet. Die Beiden die die Abhängigen spielen werden ein wenig übertreiben.“ gab Tom von sich. Semir nickte skeptisch. „Wenn das mal gut geht. Ich habe ein verdammt übles Gefühl.“ murmelte er.


    Thomas ging zum Wagen zurück und setzte sich auf die Rückbank. „Und?“ wollte Tarik wissen. „Sie sind in der Wohnung im dritten Stock. Auf dem Klingelschild steht Meyer.“ gab er bekannt. „Ganz sicher, dass es unsere Zielperson ist?“ wollte Tarik wissen „War einer von denen hier dabei?“ harkte auch Kemal nach und hielt Thomas ein Bild hin auf dem Tom, Sebastian und Semir zu sehen waren. „Eindeutig. Der hier! Der kleine Typ hat mir aufgemacht.“ nickte Thomas und tippte auf Semir. „Das ist gut. Okay… jetzt müssen wir nur bis morgen warten und dann werden wir zu viert die Wohnung erobern, wenn Kamp und sein Schutzhund raus sind.“ dachte Tarik laut nach. „Was macht dich sicher, das Kamp noch mal rausgeht?“ setzte Kemal dagegen. „Wir werden die Bullen bei dem Jungen einen Gratisurlaub im Krankenhaus besorgen und mit dem Jungen verschwinden.“ legte Tarik fest. „Warum willst du den Bullen nicht umbringen? Wenn er wieder fit ist, wird er uns jagen. Wir sollten dem zuvor kommen und ihm eine Kugel verpassen.“ setzte Kemal dagegen. „Nein, Bullenmord kommt nicht in Frage. Ich weiß nicht genau was die Bullen über uns gesammelt haben, aber wenn die wissen, dass wir für D’astone arbeiten, dann werden die Kollegen von ihm dort aufschlagen. Das ist auch ein Grund dafür, dass der Junge nicht in die Villa darf. Ich habe mir da ein altes Gebäude ausgesucht. Einige Räume sind noch nutzbar und dort werden wir mit dem Jungen sein. Liegt abgelegen damit niemand gestört oder aufmerksam wird. Aber nun werden wir was essen fahren. Dann werden wir uns wieder hier postieren. Du, Thomas und Michael kommen morgen früh um fünf hier her und wir gehen den Plan noch einmal durch. Bring ein anderes Auto mit, das hier könnte mittlerweile aufgefallen sein!“ bestimmte Tarik. Sie fuhren zum nächsten Imbiss um sich den Bauch vollzuschlagen. „Warum bestimmt du eigentlich das Vorgehen?“ wollte Kemal kauend wissen. „Weil der Boss mich zum Boss gemacht hat. Wenn du damit ein Problem hast, dann ruf ihn an.“ knurrte Tarik und schob Kemal sein Handy hin. „Die Nummer ist gespeichert.“ hängte er an. „Schon gut, ich wollte nur sagen, dass ich mit der Durchführung nicht ganz einverstanden bin. Der Bulle ist doch nicht dumm. Er wird uns die Tür nicht freiwillig öffnen und ganz sicher werden die Nachbarn aufmerksam werden, wenn wir die Tür knacken.“ erklärte Kemal. „Das mag sein, aber wir brechen die Tür nicht auf. Ich habe mir da was Feines überlegt. Er wird uns die Tür öffnen, das verspreche ich dir.“ lachte Tarik.

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  • Der Abend verlief wieder ruhig und gemütlich. Gegen acht wurde Tino ins Bett gebracht und um zehn waren dann auch die Erwachsenen am Schlafen. Gegen sieben Uhr am nächsten Morgen standen alle auf und frühstückten nachdem sie geduscht hatten. „Was machen wir heute?“ wollte Tino wissen. „Heute werden wir hier in der Wohnung bleiben und aufräumen. Und dann spielen wir mit der Carrera-Bahn.“ schlug Semir vor. „Dazu habe ich keine Lust. Darf ich nachher Fernsehen?“ wollte Tino wissen. Er sah die Erwachsenen an. Sebastian nickte. „Aber nicht zu lange.“ mahnte er. „Okay…“ Tino aß sein Brötchen und verschwand nur kurz darauf ins Wohnzimmer. „Okay, heute werden wir nicht rausgehen, versprochen.“ gab Semir von sich. „Gut, wir werden höchstens zwei Stunden trainieren.“ legte Sebastian fest. „Alles klar… und dann kannst du mir ja mal erzählen, warum deine Hand so schmerzt…“ grinste Semir und sah Tom an. „Ach da hab ich mich wohl verlegen oder so. Vermutlich hab ich im Schlaf eine falsche Bewegung gemacht.“ winkte der Hauptkommissar ab. Semir grinste und sah zu Sebastian. „Das passiert jedem Anfänger…“ erklärte dieser und bekam von Tom einen warnenden Blick zugeworfen. „Hey, die Verankerung ist wichtig. Nur so ist gewährleistet das sich niemand am Sandsack verletzt.“ stellte Sebastian richtig. „Hey….“ fauchte Tom. Semir lachte auf. „Du hast auf den Sack eingedroschen während er noch verankert war?“ gluckste er. „Na und? Woher sollte ich denn wissen das sowas gesichert ist!“ behauptete sein Partner und stand auf. „Wir müssen los.“ knurrte er und sah Sebastian an. „Hast du davon ein Bild gemacht?“ wollte Semir wissen. „Nein, in meiner Boxershort ist keine Tasche. Aber es war köstlich. Ich habe ihm zigmal versucht zu erklären was er machen muss, aber er wollte nichts hören und da habe ich ihn einfach machen lassen.“ erzählte Sebastian. „Ist gut jetzt!“ fauchte Tom und zerrte Sebastian auf den Korridor. „Du musst doch nicht alles erzählen.“ hängte er mahnend an. „Warum nicht? Es ist lustig…“ lachte Semir. „Ja du kannst dich daran wieder richtig hochziehen, mein Kleiner.“ knurrte Tom und grinste leicht verschmitzt. Semir konnte es nicht ertragen, wenn man ihn als „Kleiner“ bezeichnete. Tom und Sebastian verließen die Wohnung.


    Semir räumte den Frühstückstisch ab während Tino das Kinderprogramm im Fernsehen verfolgte. Die Küche lag direkt hinter dem Wohnzimmer und durch die Geräusche des Fernsehers hörte Semir nicht, wie sich jemand an der Tür zu schaffen machte. Nachdem er in der Küche fertig war wollte er die Betten aufschlagen, doch dazu musste er durch den Korridor und bemerkte die offene Tür. Sofort griff er zur Waffe und ging vorsichtig voran. Er sah durch die Tür nach draußen doch dort war niemand. Vielleicht hatte Tom die Tür nicht richtig verschlossen gehabt und sie ist durch einen Windzug aufgegangen. Er steckte die Waffe weg und schloss die Tür. Er drehte sich um und wollte wieder zu Tino zurück als sich plötzlich ein Arm um seinen Hals legte und eine Hand seinen Mund zuhielt. Semir erstarrte erst doch dann wuchs der Widerstand und er trat aus. Gleichzeitig versuche er den Druck des Armes zu mindern der ihm die Luft nahm. „Ganz ruhig…und es passiert niemanden etwas. Wo ist der Junge?“ fauchte eine Stimme in sein Ohr. Langsam wurde er in Richtung Wohnzimmer gepresst. Seine Waffe wurde ihm aus dem Halfter gezogen und nun sah Semir auch dass er vier Gegner hatte. Zuviel für ihn allein. Ausgerechnet jetzt kam Tino aus dem Wohnzimmer und sah die Männer erstaunt an. „Hallo Tino…“ grinste einer der Männer und nahm den Jungen auf den Arm. Die Hand verschwand. „Lassen Sie den Jungen…“ bat Semir. Der Mann der Tino hielt nickte den Anderen zu und schon explodierte eine Faust in Semirs Magen. Der türkische Hauptkommissar schrie auf und ging in die Knie. Doch nur kurz und er stand wieder auf. Der nächste Schlag kam und riss ihm die Augenbraue auf. Die Gegner kamen auf die grandiose Idee Semir zu zweit festzuhalten und der Dritte sollte zuschlagen. Semir wehrte sich eine kurze Weile bis er im Griff hing wie ein nasser Sack. Sie ließen ihn los. Semir hob die Arme um seinen Kopf vor den Schlägen zu schützen. Er blieb einfach liegen, doch es schien den Verbrechern noch nicht zu genügen. Sie traten nun auf ihn ein. In die Seite, in den Rücken und in den Bauch. Semir spürte jeden einzelnen Knochen. „und nun noch eine Warnung. Haltet euch zurück oder der Junge stirbt und das hier war nur ein Kindergeburtstag.“ hörte er wie durch Watte die Drohung. Semir blieb einfach am Boden liegen und versuchte Luft in seinen schmerzenden Körper zu bekommen. Er war zu keiner Bewegung fähig. „Und nun noch ein kleiner Abschluss“ verhöhnte ihn der Mann, der ihn zusammen geschlagen hatte. Er legte die Hände um Semirs Hals und drückte erbarmungslos zu. Semir fing an zu zappeln, doch er war nicht mehr fähig sich gegen den Mann zu wehren und driftete in die Bewusstlosigkeit. Er bekam nicht mehr mit wie die Männer die Wohnung verließen und sogar die Tür ordnungsgemäß verschlossen.

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  • Die Zeit verging und Tom sah Sebastian auf dem Weg nach Hause an. „Warum musstest du Semir alles erzählen? Wir hatten doch eine Abmachung!“ stöhnte er auf. „Ist doch gar nicht so schlimm. Es war wirklich lustig und warum sollte Semir nicht auch lachen?“ harkte Sebastian an und grinste. „Du musst ja nicht danach jeden Tag mit ihm arbeiten. Er wird mich jetzt ewig damit aufziehen.“ erklärte Tom. „Schon klar…na komm er wartet sicher schon mit dem Essen auf uns.“ lachte Sebastian. Sie betraten das Haus und erklommen die Stufen zur Wohnung. Tom schloss die Tür auf und sah Semir reglos am Boden liegen. „Was ist denn hier passiert? SEMIR!!“ stieß er aus. Sofort war er bei seinem Kollegen und kniete sich neben ihn. „Semir? Hey…komm…wach auf…was ist passiert?“ wollte er wissen. Doch Semir sagte nichts. „TINO!!“ rief Sebastian und rannte durch die Wohnung. Tom griff zum Handy und sah Semir besorgt an. Dann endlich gab der türkische Hauptkommissar ein leises Stöhnen von sich. „Tino ist nicht da. In der ganzen Wohnung nicht.“ kam Sebastian aufgeregt zurück. „Tom….“ kam leise von Semir. Das Gesicht des türkischen Hauptkommissars war völlig verschwommen. Die Augen waren zu und im Gesicht zeichneten sich blaue Schatten ab. „Wer war das?“ versuchte sein Partner heraus zu finden. „D’astone…Männer. Sie… Sie haben Tino mitgenommen.“ stöhnte Semir. Er wollte aufstehen, doch Tom drückte ihn wieder runter. „Bleib liegen.“ mahnte er. Semir versuchte ihn zu fixieren. „Ich muss aufstehen….ich bekomme keine Luft. Tom… ich konnte nichts machen…die haben mich überfahren…“ nuschelte Semir kaum verständlich. „Ich habe den Arzt angerufen. Er wird gleich hier sein und so lange wirst du nichts machen.“ mahnte sein Partner ihn besorgt. „Wir müssen Tino finden…“ stöhnte Semir. „Er ist weg! Er ist weg! Was für Bullen seid ihr, dass ihr nicht einmal einen kleinen Jungen beschützen könnt?“ fauchte Sebastian wütend und trat auf Semir zu. Tom stellte sich schützend vor seinem Partner. „Beruhige dich! Wir finden ihn. Semir wurde überfallen. Sieh ihn dir an! Sieht das nach einem Spaziergang aus?“ wollte er von seinem Schulfreund wissen. Sebastian starrte wütend auf Semir. „Warum hast du Tino nicht beschützt?“ fragte er leise. Tränen liefen ihm über das Gesicht.


    Nur wenig später kam der Notarzt und kümmerte sich um Semir. „Okay, ab in die Klinik.“ befahl er. Kurzerhand wurde Semir mit der Trage aus dem Haus gebracht. Tom ging hinterher. Zehn Minuten später lag Semir in der Notaufnahme des Marienhospitals wartete auf den Arzt. Semir lag einfach da und starrte zur Decke. „Hey, es wird schon nicht so schlimm sein“ versuchte Tom, der ebenfalls im Behandlungsraum war, ihn zu beruhigen. „Darum geht es doch gar nicht. Wir müssen Tino finden. Wer weiß was die Kerle mit ihm machen. Ich…werde gleich wieder mit dir kommen und nach ihm suchen.“ stöhnte Semir leise. Ein asiatisch aussehender Mann in weiß trat ein. „Hallo, ich bin Dr. Weng.“, stellte er sich vor und tastete Semir erneut ab. Er drückte in die Rippen und Semir schrie auf. „Ah ja, hab ich mir gedacht…die 2. und 3. Rippe ist gebrochen. Wenn ich das hier mache, schmerzt das?“, harkte Dr. Weng nach und hob Semirs linken Arm. „Nein geht… mein Handgelenk… das schmerzt…“, stöhnte Semir. „Oh….pardon….wir werden Sie, bevor ich hier weiter mache, röntgen, und zwar komplett. Sie scheinen unter eine Dampfwalze gekommen zu sein.“, schlug Dr. Weng vor. Semir nickte nur. Der Arzt verschwand kurz und kam mit einem Rollstuhl zurück. „Nee, das können Sie vergessen.“, stieß Semir sofort aus. „Sie werden sich da rein setzen oder aber vier Wochen auf Station liegen.“, drohte Dr. Weng. Sofort ließ Semir sich in den Rollstuhl sinken. „Das ist Erpressung….dafür kann ich Sie verhaften lassen.“, kam von Semir. Doch seine Stimme verriet, dass er es nicht so meinte und tatsächlich fertig war. Dr. Weng sah Tom an. „Sie können eigentlich heim fahren. Ihr Kollege wird heute auf jeden Fall hier bleiben…“, verkündete er. Tom nickte. „Ich würde gern warten, bis die Ergebnisse da sind.“ bat er. Der Arzt zog die Schultern hoch. „Wie Sie wollen.“, meinte er nur und schob Semir durch die Gänge. Nach gut 25 Minuten war er mit dem Röntgen durch und wartete auf die Ergebnisse. Tom sah Semir an doch es kam kein Blickkontakt zu Stande. Semir starrte an die Decke. „Alles in Ordnung?“ fragte Tom daher. Semir antwortete nicht. „Semir, ich werde Tino finden. Wichtig ist, dass du wieder auf die Beine kommst. Du siehst aus, als wärest du unter die Dampfwalze gekommen.“ Versuchte er seinen Freund zu erreichen. Semir nickte nur und sah aus dem Fenster. Mittlerweile war es dunkel geworden. Was war mit Tino?

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  • „Ich hab Hunger…“, maulte Semir leise. „Die Kantine ist leider schon geschlossen, aber ich lasse gleich mal im Schwesterzimmer schauen.“. schlug Dr. Weng vor. „Ich kann auch runter zum Imbiss.“. schlug Tom vor. Semir nickte. „Mach das….Pommes und Schnitzel, bitte.“, antwortete Semir und schon war sein Partner verschwunden. Die Bilder kamen. „So…. dann wollen wir mal sehen. Ah ja, wie ich schon vermutet habe. Die 2. und 3. Rippe sind gebrochen…der Arm links ist ohne Verletzung aber das Handgelenk ist ebenfalls gebrochen. Dazu kommen dann die Hämatome und das doch sehr dicke Auge. Die Schädel- und Gesichtsknochen sind aber nicht beschädigt. Wer immer Sie zusammen geschlagen hat, der wollte Ihnen zwar Schmerzen zufügen aber Sie nicht lebensgefährlich verletzen.“, berichtete Weng. „Was bedeutet das jetzt für mich?“, kam stöhnend von Semir. „Sie werden wie ich eben schon sagte heute hier bei uns bleiben. Das Handgelenk wird mit einer Schiene fixiert. Die Rippen müssen von selbst heilen, aber so wie ich das sehe, haben Sie darin schon Erfahrung.“, lächelte Weng. „Ja …ein paar Mal schon…“, gab Semir zu. „Ich werde Sie auf Station 3 legen und dort können Sie dann auch essen und schlafen. Sollen wir Ihre Frau informieren?“, wollte Weng wissen. Semir schüttelte den Kopf. „Ich bin nicht verheiratet...danke Doc.“, lächelte Semir etwas verzerrt. „Für das Auge bekommen Sie gleich mal ein Coolpad, damit die Schwellung zurück geht. Außerdem werde ich morgen den Kollegen für Augenheilkunde zu Ihnen schicken, der sich Ihre Gucker mal ansieht. Nicht das dort etwas zu Schaden gekommen ist. Und nun…wünsche ich Ihnen einen angenehmen Aufenthalt. Herr Kranich wird Ihnen auf Zimmer 318 Station B geschickt. Sie werden von Schwester Hilde abgeholt.“ Dr. Weng verabschiedete sich von Semir und verließ den Raum. Semir stöhnte leise auf, als die Schwester die von Dr. Weng angesprochene Schiene an sein Handgelenk legte. Nur kurz darauf wurde er in sein Zimmer gebracht. Er war zum Glück allein im Raum. Nur wenig später kam Tom. Semir erzählte was der Arzt festgestellt hatte und dass er für die Nacht im Krankenhaus bleiben musste. „Ich muss echt schlimm aussehen.“ scherzte Semir. Tom musterte ihn. „Sagen wir mal so, Quasimodo wäre eine Schönheit gegen dich.“ gab er von sich. „Sehr witzig…“ stöhnte Semir und fing an zu essen. Doch nach den zweiten Bissen wurde ihm übel und er übergab sich. „Oh…nicht gut….gar nicht gut.“ meinte Tom nur und klingelte nach einer Schwester.


    Sebastian Kamp ging auf und ab. In seinen Händen hielt er das Foto von Tino und sah es immer wieder an. Was hatte D’astone mit seinem Jungen vor? Warum hat er ihn mitgenommen? Er wollte die Aufnahme. Okay, dann soll er sie bekommen. Die Aufnahme war nicht so wichtig wie Tino. Sollte D’astone doch seine Geschäfte weiter machen. Ihm war es wichtiger dass Tino in Sicherheit war. Warum hatte Semir ihn nicht beschützt? Warum nicht? Er war doch Polizist. Das Telefon klingelte. „Ja?“ meldete Sebastian sich sofort. „Tom hier…Semir bleibt im Krankenhaus. Die Männer haben ihn richtig fertig gemacht.“ erklärte sein Schulfreund. „Glaubst du dass es mich interessiert? Was ist mit Tino? Sucht ihr nach ihn?“ fauchte Sebastian ihn an. „Basti, ich weiß das du Semir die Schuld gibst aber er hat mir erzählt, dass es vier Männer waren. Dagegen hatte er keine Chance, warum kannst du das nicht einsehen?“ wollte Tom wissen. Sebastian atmete tief ein. „Weil er ein Bulle ist und er ist ausgebildet sich zu wehren! Er hätte Tino schützen müssen!“ forderte Sebastian. „Das hat er! Er hat alles getan, was er konnte, aber er konnte nichts gegen sie machen.“ versuchte Tom noch einmal. „Ach…“ knurrte Sebastian und beendete das Gespräch. Was wusste Tom schon? Klar er hält zu seinem Dienstkollegen aber was war mit Tino? Die Bullen taten nichts und jammern nur herum. Dann musste er halt die Initiative ergreifen. Er würde Tino schon rausholen und D’astone dazu bringen den Jungen frei zu geben. Er musste diesem Kerl zeigen, dass er nicht alles mit sich machen ließ. Doch bevor er die Wohnung verlassen konnte hörte er den Schlüssel. Tom stand in der Tür. „Wo willst du hin?“ fragte der Hauptkommissar. „Ich werde mir D’astone vorknöpfen und Tino wieder nach Hause holen. Wenn ihr es nicht könnt, dann werde ich ihm den Kampf erklären!“ fauchte Sebastian ihn an. „Basti, wir wissen doch gar nicht ob er wirklich bei D’astone ist. Semir sagte mir zwar, dass es die Leute von ihm waren, aber er wird Tino sicher nicht bei sich in der Villa unterbringen. Beruhige dich erst einmal.“ bat Tom ihn inständig. Sebastian sah ihn an. „Verstehst du mich denn nicht? Ich will Tino in Sicherheit wissen und nun….nun ist er sogar als er unter Schutz stand entführt worden.“ stieß Sebastian aus. Dann fing er an zu weinen. „Er ist doch das einzige was mir von meiner Familie geblieben ist…“ klagte er.

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  • Schwester Hilde, die von Tom allarmiert wurde sah Semir mitleidig an. „ Das ist nicht weiter schlimm.“ meinte sie, als sie sah, dass es Semir peinlich war. „Es ist nicht gerade das richtige was Sie hier essen. Und auch wenn ich kein Arzt bin, denke ich dass es eine Gehirnerschütterung mittleren Ausmaßes ist. Also hinlegen und nicht so viel bewegen. Dann geht es Ihnen besser“ erklärte sie und reinigte das Bett. „Ich habe Ihnen ein Pyjama der Klinik und einen Morgenmantel mitgebracht. Wir werden Sie nun umziehen und Sie werden sich möglichst nicht allzu viel bewegen.“ forderte sie ihn auf. „Da Sie mit der Hand nicht viel ausrichten können, werde ich Sie umziehen. Ich hoffe es ist Ihnen nicht unangenehm. Ich kann auch männliche Kollegen holen.“ hängte sie an. „Ist schon okay…“ lächelte Semir nur. Er ließ alles mit sich machen. Nach einer guten viertel Stunde war er fertig und wurde sogar von Schwester Hilde zugedeckt. „Geht es besser?“ wollte sie wissen. „Ja ein wenig. Die Übelkeit ist weg, aber sobald ich hoch komme sind sie wieder da.“ gab er leise von sich und richtete sich leicht auf. Schwester Hilde drückte ihn sanft ins Kissen zurück. „Dann sollten Sie liegen bleiben. Semir versuchte sie zu fixierten, doch die Augen spielten nicht mit. „Ich habe Ihnen ein Pad für die Augen mitgebracht. Legen Sie das drauf, damit die Schwellung zurück geht.“ bat sie ihn und drückte ihm das kalte Ding in die Hand. Semir legte es sich vorsichtig auf die Augen. Die Kälte tat ihm gut. „Haben Sie schlimme Schmerzen?“ fragte Schwester Hilde. „Es geht…die Rippen tun heftig weh und der Kopf.“ bestätigte Semir. „Dann hole ich Ihnen gleich etwas dagegen. und dann können Sie auch schlafen.“ erklärte sie. Tatsächlich kam sie nur wenig später mit einer Ärztin ins Zimmer und diese setzte ihm nur wenig später eine Spritze und noch ein paar Minuten später spürte Semir die Müdigkeit aufkommen. „Schlafen Sie, es wird Ihnen gut tun und morgen sieht die Welt schon besser aus.“ lächelte Schwester Hilde beruhigend. Sie tätschelte Semirs Hand, der nur flüchtig lächelte. Seine letzten Gedanken kreisten um Tino. Was machte D’astone mit dem Kleinen? Die Müdigkeit wurde immer stärker und Semir spürte wie seine Gedanken immer mehr verwirrten. Er konnte sich auf nichts konzentrieren. „Nicht anstrengend denken. Sie werden sich einfach nur fallen lassen. Das ist besser für Sie und für Ihren Körper. Wenn etwas ist…ich habe Ihnen den Klingelknopf direkt ans Bett gehängt.“ erklärte Hilde noch, doch Semir schien es nicht wirklich wahr zu nehmen. Dann schlief er ein und bekam nicht mehr mit, wie die Schwester das Zimmer verließ.


    Tom fuhr nachdem er Sebastian beruhigt hatte, gemeinsam mit ihm zur PAST um Anna zu informieren. „Warum belastet sich D’astone mit einem Kind? Das ist doch viel zu stressig.“ stöhnte Anna. „Wie geht es Semir?“ hängte sie fragend an. Tom zog die Schultern hoch. „Sie kennen ihn. Er macht sich natürlich Vorwürfe, dass er den Jungen nicht beschützt hat und…“ fing er an. „Ja und das zu Recht! Er hätte Tino beschützen müssen! Er hätte ihn mit seinem Leben beschützen müssen!“ unterbrach Sebastian ihn wütend. Tom sah ihn an und auch Anna fixierte ihn. „Herr Kamp, Semir hat alles getan was er konnte. Nach dem was Tom mir erzählt hat, konnte er nichts gegen die Männer ausrichten. Ich kenne Semir, er hätte den Jungen nicht gehen lassen, wenn es in seiner Macht gestanden hätte.“ sagte sie ihm leise. Sebastian stieß verächtlich Atem aus. „Dann bedauert ihr ihn doch. Ich suche Tino!“ fauchte er und wollte raus. Sofort stellte Tom sich in den Weg. „Das geht nicht. Sebastian, D’astone wird Tino nichts tun. Er ist für ihn wertvoll. Er will das Band und dich. Wenn du zu ihm fährst dann hat er gewonnen. Er wird dich und auch Tino umbringen und dann kann er seine Geschäfte weiter machen. Willst du das?“ versuche er den Mann zu erreichen. Sebastian weinte leise. „Tino ist mein Ein und alles. Wenn ich für ihn sterben muss, dann werde ich es tun.“ gab er leise zurück. „Und dann? Hast du auch an Tino gedacht? Was soll er machen, wenn er allein ist? Vertrau mir…ich werde ihn da rausholen. Versprochen….“ redete Tom auf ihn ein. „Und wie?“ fragte Sebastian. „D’astone will sicher das Handy gegen Tino eintauschen. Solange wird dem Kleinen nichts passieren. Und er will dich als Zeugen ausschalten. Unseren Plan durchzuführen ist jetzt eher sinnlos geworden, denn nun hat D’astone ja sein Druckmittel gegen dich.“ sinnierte Tom. Anna nickte. „Das sehe ich auch so. Herr Krämer wird sicher nicht erfreut sein. Ich habe ihn her zitiert.“ gab sie von sich. In diesem Augenblick trat Pascal ein. „Was ist passiert?“ fragte er. Tom brachte den Kollegen vom Drogendezernat auf den neuesten Stand. „Das ist Mist! Das ist verdammter Mist!“ fauchte er wütend. Tom nickte. „Semir wird die nächsten Tage sicher im Krankenhaus bleiben müssen. Er sah grausam aus. Ich werde gleich mit Andrea sprechen, damit sie ihn besuchen kann. Aber wir müssen jetzt vor allem warten bis D’astone sich meldet. Vorher können wir nichts machen.“ sinnierte Tom weiter. Anna stöhnte auf. „Es ist zwar schwierig und vor allem für Sie Herr Kamp, aber Sie müssen mir versprechen, dass Sie nichts auf eigene Faust versuchen. Ein Mann im Krankenhaus reicht.“ warnte sie und sah in die Runde. Sie sah auf die Uhr. Es war weit nach Drei in der Nacht. „ Die Villa von D’astone wird bereits überwacht. Bisher ist das Kind nicht aufgetaucht und auch Herr D’astone hat das Haus nicht verlassen. Wir haben kein Kennzeichen, das wir zur Fahndung ausschreiben können, noch irgendwelche Zeugen außer Semir. Dennoch sollten wir versuchen alle etwas zu schlafen.“ schlug sie vor.

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  • Semir drehte sich auf die Seite und schrie gleichzeitig auf. Er hatte sich auf seine gebrochenen Rippen gelegt und sofort zog der heftige Schmerz durch seinen Körper. Nicht lange und eine Schwester kam in den Raum. „Herr Gerkan, ist alles in Ordnung?“ wollte sie wissen. Semir lag schweratmend im Bett. „Ja…ich…ich hab nur vergessen…“ stöhnte er. Die Schwester half ihm sich etwas aufzusetzen. „Schon gut. Ich gebe Ihnen etwas gegen die Schmerzen und dann können Sie wieder schlafen.“ sprach sie ruhig. Semir holte vorsichtig Luft. Schweißperlen hatten sich auf seine Stirn gebildet. Seine Augen waren bereits etwas abgeschwollen und so konnte er wieder sehen. „So… Das ist ein leichtes Schmerzmittel und ich gebe Ihnen das direkt in den Arm, dann müssen Sie sich nicht erst drehen.“ erklärte die Schwester und nahm seinen Arm. Nur wenig später spürte er den Einstich und den Druck mit dem das Medikament in seinen Körper floss. „Danke…“ sagte er leise. „Sie sehen richtig grausig aus. Überall blau und grün.“ sagte die Schwester. „So…das war es. Kann ich noch etwas für Sie tun?“ fragte sie fürsorglich. „Ich würd gern etwas trinken.“ bat Semir. „Ja natürlich. Meinen Sie, dass Sie schon aus einem Glas trinken können?“ harkte sie nach. Semir nickte. Vorsichtig hielt sie ihm ein gefülltes Glas hin und Semir trank. Dann ließ er sich wieder ins Kissen sinken. „Danke….“ sagte er erneut und schloss die Augen. „Das kriegen wir schon wieder hin.“ versprach die Schwester und verschwand. Semir sah an die Decke. Er schwor sich, das Marcello D’astone jeden einzelnen Schlag den er einstecken musste bezahlen würde. Er schlief wieder ein. Zwischendurch kam die Schwester immer wieder rein und schaute nach dem Rechten. Semir hatte auch wenn er im Krankenhaus lag, einen tiefen festen Schlaf und bekam es nicht wirklich mit. Am nächsten Morgen wurde er sanft geweckt. „Herr Gerkan…aufwachen….“, hörte er eine Stimme gurren. Verschlafen öffnete er die Augen. „Mmmhmm…“, machte er. „Haben Sie gut geschlafen?“, harkte die Stimme nach. „Mmmhmm…“, machte er wieder. „Fein…und jetzt haben Sie sicher Hunger…“, stellte man fest. „Mmmhmm…“, ertönte erneut. „Dann sollten Sie jetzt aufstehen…“, hörte er die Stimme lachen. „Gleich…meine Augen wollen noch nicht...“, gab er zurück und öffnete nur das eine. „Sie sehen heute schon viel besser aus. Und die Farben im Gesicht stehen Ihnen.“, meinte die Schwester die er nun vor sich sah. „Danke….“, murmelte er. Nur schleppend ging er ins Bad um sich zu erfrischen. Während er unter der Dusche stand, machte die Schwester das Bett und verließ den Raum. Doch nur wenige Augenblick später öffnete sie sich wieder und eine Person schlich sich in den Raum.


    Marcello sah den kleinen Jungen an, der vor ihm stand und ihn ängstlich anstarrte. „Hallo Tino…ich bin Marcello. Ich bin ein Freund von deinem Onkel.“ erklärte er und hielt dem Kleinen die Hand hin. Nur zögerlich nahm Tino die Hand. „Ich weiß dass du denkst ich bin böse. Aber ich verspreche dir, dass dir nichts passiert. Willst du ein wenig spielen?“ fragte der Mafiaboss. „Nein, ich will nach Hause…“ kam leise von Tino. „Das geht leider im Augenblick nicht. Weißt du, dein Onkel und ich wollen ein Spiel spielen und du bist darin ganz wichtig. Du bist ein Joker. Weißt du was das ist?“ harkte Marcello nach. Tino schüttelte den Kopf. „Sieh mal. Der Joker ist was ganz Wichtiges in einem Spiel. Damit kann man gewinnen oder verlieren denn der Joker entscheidet das Spiel. Und im Augenblick bist du mein Joker. Wenn dein Onkel macht, was ich will bekommt er den Joker und ihr dürft nach Hause. Du musst mir aber helfen.“ beschwor der Gangster den Jungen und strich ihm sanft über den Kopf. „Okay…und was muss ich tun?“ wollte der Kleine wissen, dessen Neugier scheinbar geweckt wurde. „Oh das ist ganz einfach. Du wirst nachher mit deinem Onkel telefonieren und ihm sagen, was ich haben will. Dann muss dein Onkel herkommen und dich abholen. Das ist alles. Meinst du das wir das hinbekommen?“ harkte Marcello nach. Tino dachte kurz nach. „Ja…“ strahlte der Kleine. „Fein, und nun kannst du spielen gehen. Siehst du den großen Mann da? Der bringt dich jetzt in ein Paradies für kleine Jungs. Da gibt es Autos, in denen du sitzen kannst und mit denen du rumfahren kannst.“ erklärte Marcello und winkte Tarik zu sich. Dieser nahm Tino an die Hand und führte ihn tatsächlich in ein Zimmer mit vielen Spielsachen. Tino stürmte sofort auf die Rennbahn zu und fing an zu spielen. Tarik zog sich zurück um wieder zu Marcello zu gehen. „Und nun?“ wollte er von seinem Boss wissen. „Erst einmal werden wir warten. Morgen werden wir dann Kamp anrufen und unsere Forderungen durchgeben. Er dürfte sich daran halten. Der Kleine bedeutet ihm sehr viel.“ kam nachdenklich von ihm. Tarik lächelte. „Und die Bullen? Die werden sicher nicht so einfach zugucken.“ ließ er vernehmen. „Oh, da werden wir uns noch etwas einfallen lassen. Das wird schon. Wenn wir das Handy haben und Kamp beseitigen sind wir wieder auf der sicheren Seite.“ gab Marcello zurück.

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  • und nun mal einen Dank an die fleißige Feederin Susan.... danke für die regelmäßigen Feeds :D


    Tom, Pascal und Sebastian fuhren zur Schutzwohnung zurück. „Was sollen wir denn jetzt tun? Wir müssen D’astone das Handy geben. Tom es ist unsere einzige Chance an Tino zu kommen. Bitte hilf mir. Es ist mir egal ob D’astone auf freiem Fuß ist oder nicht. Bitte…wir können doch erst ihn befreien und dann D’astone das Handwerk legen…“ schlug Sebastian vor. Tom sah ihn an und dann zu Pascal. „Das wäre durchaus möglich. Damit könnten wir ja Sebastian und Tino in Sicherheit bringen. Danach werden wir dann den Plan durchziehen und Sie in die Reihe von D’astone schleusen.“ schlug Pascal vor. „Wir können D’astone auch direkt nach der Übergabe verhaften. Dann ist alles erledigt.“ setzte Tom dagegen. „Sie verstehen mich nicht. Marcello D’astone hat genügend Anwälte die ihn aus jeder Sache raus holen. Wenn nicht er, dann wird sein Vater einspringen und dann haben wir einen harten Krieg vor uns. Wir müssen Marcello und seinen Vater aus dem Verkehr ziehen.“ bestand Pascal. „D’astones Vater ist seit vielen Jahren nicht mehr in Aktion getreten. Warum sollte er es nun tun?“ wollte Tom wissen. „Weil die Bande zwischen ihm und Marcello immer noch sehr aktiv ist. Er wird für seinen Sohn alles tun. Wir müssen beide aus dem Weg räumen.“ wiederholte Pascal. Tom sah ihn an. „Da steckt noch etwas anderes dahinter. Was?“ harkte er nach. Pascal lächelte nervös. „Ich weiß nicht genau was Sie meinen, Herr Kranich…“ wich er aus. „Verarschen Sie mich nicht. Ihr Engagement D’astone Senior aus dem Verkehr zu ziehen ist sehr auffällig. Entweder verraten Sie mir was los ist oder wir blasen alles ab!“ forderte Tom. Pascal sah ihn an und nickte. „Also gut…ich werde Ihnen erzählen, was mich dazu treibt. Vor sieben Jahren haben mein Partner und ich gegen Luigi D’astone ermittelt. Wir haben fast alle Beweise zusammen gehabt und standen kurz vor dem großen Schlag. Als wir den Zugriff in einem fingierten Drogendeal durchführen wollten hat Luigi D’astone meinen Partner erschossen. Seit dem bin ich ihm auf den Fersen. Ich habe schon mehrfach versucht ihm den Mord nachzuweisen, aber leider sind die Beweise immer verschwunden. Je mehr ich zusammen trug umso mehr verschwanden. Zeugen wurden umgedreht oder umgebracht. Luigi zog sich aus dem Geschäft zurück und übergab Marcello das Zepter. Dennoch weiß ich, dass der Alte die Fäden in der Hand hält.“ berichtete Pascal. „Sieben Jahre? Das ist eine verdammt lange Zeit, aber Sie sind Polizist und da müssen sie private Emotionen ausschalten. Das wissen Sie genau. Uns geht es jetzt darum Tino aus den Fängen Marcellos zu befreien und ihn hinter Gitter zu bringen. Was Sie danach mit D’astone machen ist mir egal!“ fauchte Tom ihn an.


    Semir kam aus dem Bad und blieb stehen. „Andrea? Was machst du denn hier?“ fragte er erstaunt als er seine Freundin am Bett sitzen sah. „Oh mein Gott wie siehst du denn aus?“ stellte sie die Gegenfrage und kam zu ihm. „Das ist nicht so schlimm, wie es aussieht. Du bist hier um mich abzuholen oder?“ kam die hoffnungsvolle Frage von Semir. „Eigentlich nicht. Bist du sicher, dass du schon raus kannst? Du siehst grausam aus.“ Mitleidig sah Andrea ihn an. Semir lächelte leicht. „Ja ich denke schon, aber ich muss warten bis der Arzt kommt.“ kam von ihm. „Siehst du und ich denke, du hast dein Auto nicht hier.“ lächelte sie. „Nein das stimmt...“ lachte Semir. „Hast du Hunger?“ wollte er nun von ihr wissen. „Ich habe schon gefrühstückt. Außerdem ist das was es hier gibt nicht ganz mein Ding.“ lehnte sie ab. Sie sah ihn genau an. „Es sieht irgendwie schick aus. Blau und Grün stehen dir.“ lobte sie ihn. „Ja danke…die Schmerzen kann ich dir gern schenken. Man verdammt…mit einer Hand ist es schwer sich die Hose zu zumachen.“ stöhnte er. Andrea lachte. „Wenn du brav bleibst, dann schließe ich sie dir.“ bot sie an. Semir sah sie an. „Andrea, ich bin immer brav…das weißt du doch.“ grinste er. Sie schloss ihm die Hose und küsste ihn dann sanft auf den Mund. „So und nun iss, damit du stark wirst. An der Größe kann man nichts mehr ändern, mein Held.“ hauchte sie in sein Ohr. Semir nahm sie in den Arm. „Danke mein Engel.“ gab er zurück. Die Tür öffnete sich erneut. „Guten Morgen Herr Gerkan. ich hoffe es geht Ihnen gut.“ lächelte der Arzt ihn an. „Ja, ich bin auch schon abreisefertig.“ nickte Semir. „Das ist zwar schön zu hören, aber leider werden Sie heute noch hierbleiben müssen. Und sicher auch morgen. Mit den Verletzungen kann ich Sie nicht auf die Straße lassen.“ lehnte Dr. Weng ab. „Aber…ich meine die Rippen…die heilen auch so…“ gab Semir leise zurück. „Das mag richtig sein, aber nur hier können Sie sich auskurieren und stürzen sich nicht in Gefahr. Ich habe bereits hier Ihre Vorgesetzte am Telefon. Sie möchte mit Ihnen sprechen.“ lächelte der Arzt und reichte ihm das Handy. Semir nahm es und hielt es sich ans Ohr. „Ja?“ fragte er. „Semir, Sie werden so lange im Krankenhaus bleiben, wie der Arzt es für nötig hält!“ hörte er Anna sagen. „Aber Chefin…ich muss Tino finden. Ich kann nicht hier liegen wenn der Junge in Gefahr ist.“ beschwerte Semir sich. „Darum kümmern wir uns. Sie werden erst einmal wieder gesund. Und nun geben Sie mir Andrea!“ forderte Anna ihn auf. „Ja Chefin…“ gab er leise von sich und reichte das Handy weiter. „Ja?“ fragte nun auch Andrea. „Andrea, Sie werden Semir nicht mitnehmen. Er wird im Krankenhaus bleiben!“ hörte er Anna sagen. „Ja verstanden.“ bestätigte Andrea und beendete das Gespräch. Das Handy landete wieder bei Dr. Weng.

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  • Zur gleichen Zeit in der Schutzwohnung: Sebastian ging in der Wohnung auf und ab. „Verdammt warum meldet sich D’astone nicht? Tom hol bitte das Handy oder lass es dir bringen aber tu endlich was!“ forderte er seinen Freund auf. Tom nickte. Er nahm das Handy und rief in der KTU an. „Ja…bringt es zur PAST und Hotte bringt es mir dann. Außerdem müssen wir eine neue Wohnung haben!“ forderte Tom. „Warum eine neue Wohnung?“ harkte Sebastian nach. „Weil D’astones Leute diese Wohnung kennen. Willst du noch einmal dass sie uns hier besuchen kommen?“ stellte Tom die Gegenfrage. „Nein, schon gut..du hast ja Recht.“ stöhnte Sebastian. Er ließ sich auf das Sofa fallen. Pascal Krämer ging auf Tom zu. „Wir sollten anfangen den Plan durchzuführen. Noch wissen wir nicht ob D’astone den Jungen wirklich hat. Vielleicht hat ein Anderer den Kleinen entführt.“ versuchte er. Tom lachte auf. „Das ist ja wohl nicht Ihr Ernst. Mein Kollege wird krankenhausreif geschlagen und der Junge verschwindet. Wer sollte das denn sonst getan haben? Reuther wurde vor Sebastians Augen ermordet, der wiederum ein Hand hatte, worauf zu sehen ist wie D’astone Drogen verkauft. Das ist eindeutig! Und ich will nicht für private Rachefeldzüge eingesetzt werden!“ fauchte er. Pascal atmete tief ein. „Dann sollte die Zusammenarbeit beendet werden. Ich werde den Fall wieder allein übernehmen und Marcello sowie Luigi D’astone dingfest machen. Sie sollten den Jungen möglichst bald befreien, denn ich werde nicht darauf Rücksicht nehmen.“ legte Krämer fest und verließ die Wohnung. „Das kann er doch nicht tun! Ich meine…Tino kann doch nichts dafür! Das geht nicht!“ stammelte Sebastian. „Nur keine Sorge, das werde ich von meiner Chefin klären lassen.“ beruhigte Tom ihn und griff zum Handy. „Chefin….wir haben ein Problem mit Pascal Krämer. Er ist auf persönliche Rache bedacht und will sich an D’astone Senior rächen der seinen Partner vor sieben Jahren ermordet hat. Er hat es mir eben gesagt, dass er trotz Tinos Entführung die Sache durchzieht und keine Rücksicht auf den Jungen nehmen will.“ erklärte er kurz und knapp. „Ich kümmere mich darum. Semir wird weiter im Krankenhaus bleiben. Aber Sie können ihn mal kurz besuchen. Machen Sie ihm klar, dass wenn er, vor der offiziellen Entlassung das Krankenhaus verlässt, sich auf ein Gewitter erster Klasse bereit machen kann. Wir werden Sebastian Kamp in eine andere Wohnung bringen.“ kam von Anna. Tom grinste leicht. „Verstanden Chefin…“ gab er durch und beendete das Gespräch.


    Für Semir ging der Tag viel zu langsam vorbei. Er fühlte sich stark genug um entlassen zu werden, doch Anna und der Arzt schienen gemeinsame Sache zu machen. Andrea durfte ihn nicht mitnehmen und war vor einer Stunde gegangen. Von Tom war nichts zu hören oder zu sehen. Aber das war ja auch klar, immerhin musste er Sebastian beschützen. Ob sie schon eine Spur von Tino hatten? Sein Blick ging zum Schrank. Dort hingen seine Klamotten die er am Tag des Überfalls getragen hatte. Die waren zwar voller Blut aber noch tragbar. Wenn er es schaffte sich selbst anzuziehen, dann könnte er allein nach Tino suchen. Wo die Villa von D’astone war wusste er ja. Einen fahrbaren Untersatz zu besorgen war sicher eine seiner leichtesten Übungen. Ohne lange zu überlegen stand er auf und zog sich an. Dabei bewegte er immer seine linke Hand und verbiss sich den Schmerz. Nach einigen Minuten war er fertig. Als er die Tür öffnete und sich verstohlen umsah, ob jemand im Korridor war grinste er leicht. Es war jetzt eins und vor fünf werden sich keine Schwestern im Zimmer blicken lassen. Somit hatte er genügend Zeit zu verschwinden. Er verließ das Zimmer und verschwand in Richtung Treppenhaus. Wenig später ging er die Treppen runter und stand weitere drei Minuten auf der Straße. Noch einmal blickte er zum Zimmer hoch, wo er eben noch lag. Semir ging zur Straße und suchte eine Möglichkeit zu seiner Wohnung zu kommen. Nicht weit vom Krankenhaus befand sich eine Bushaltestelle und Semir grinste leicht. „Mit dem Bus bin ich schon lange nicht mehr gefahren. Billig und unauffällig.“ raunte er sich selbst zu und stellte sich an die Haltestelle. Er musste nicht einmal fünf Minuten warten bis der Bus vorfuhr. In seiner rechten Hand hielt er das Fahrgeld bereit. Als er einstieg sah er gerade wie ein blauer Mercedes auf den Parkplatz fuhr. An dem Nummernschild erkannte er Toms Wagen. Semir ließ sich schnell auf einen der Plätze fallen und duckte sich. Tom wusste nicht, dass er nun aus dem Krankenhaus war. Doch er wusste auch, das Tom nun alle Hebel in Bewegung setzen würde ihn zu finden. Schnell stellte Semir sein Handy aus. So konnte es von Andrea nicht geortet werden. Er musste Tino finden. Nach einer guten halben Stunde war er zuhause und zog sich um. Nun musste er sich nur noch einen Wagen organisieren. Aber er konnte Andrea schlecht anrufen und darum bitten. Genauso wenig einen der anderen Kollegen, aber er brauchte ein Auto. Vielleicht die Nachbarin….? dachte er und klingelte eine Etage tiefer. „Hallo Semir..“ lächelte ihn die junge Dunkelhäutige an. „Hallo Madelaine…hör mal…ich brauche dein Auto…könntest du es mir für heute leihen?“ bat Semir und legte seinen Hundeblick auf. Die Frau sah ihn an. „Ist dein Dienstwagen schon wieder kaputt? Kommen daher die Verletzungen?“ harkte sie nach. „Ja…aber das ist nicht schlimm. Ich bringe ihn auch heil zurück…versprochen…“ bettelte er weiter. Madelaine stöhnte auf und gab ihm die Schlüssel. „Aber aufpassen!“ warnte sie ihn noch. Dann war Semir verschwunden.

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  • Tom klopfte an die Tür hinter der er Semir wusste. Es kam keine Antwort. Tom trat ein. „Semir?“ fragte er als er das leere Bett sah. Er klopfte an die Tür des Badezimmers. „Semir?“ rief er erneut. Keine Antwort. Tom drückte die Klinke runter und sah in das leere Badezimmer. Vielleicht war Semir bei einer Untersuchung oder er lief draußen ein wenig herum. Tom verließ das Zimmer und suchte eine Schwester. „Wissen Sie wo Herr Gerkan ist?“ wollte er von ihr wissen. „Nein, eigentlich müsste er im Zimmer sein, oder aber in der Cafeteria.“ meinte sie. „Danke…“ nickte Tom und verschwand in Richtung Fahrstuhl. Es war gut möglich das Semir in der Cafeteria war. Doch als er sich dort umsah war auch nichts von Semir zu sehen. Wieder in seinem Zimmer sah er in den Kleiderschrank. Alle Sachen waren verschwunden. Verdammt…dachte er nur und griff zum Handy. „Chefin, Semir ist aus dem Krankenhaus verschwunden. Ich vermute das er zu D’astone will.“ gab er durch. „Das darf doch wohl nicht wahr sein! Muss ich ihn denn festbinden?“ fauchte Anna Engelhardt. „Andrea soll sein Handy orten, ich fahre zu seiner Wohnung!“ legte Tom fest und verließ das Krankenhaus mit einer großen Menge Wut im Bauch. Semir konnte in seinem Zustand in Gefahr geraten. So war er nicht in der Lage sich gegen die Männer von D’astone zu wehren. Geschweige denn ihnen die Stirn bieten. Das Handy klingelte. „Ja?“ fragte er. „Andrea hier. Semirs Handy lässt sich nicht orten. Er hat es abgeschaltet.“ gab die Sekretärin durch. „Verstanden…ich bin gleich an seiner Wohnung. Ruf du bitte Sebastian an und frag ob Semir dort ist“ bat Tom. „Mach ich..“ bestätigte Andrea. Tom erreichte Semirs Wohnung und klingelte Sturm. Niemand öffnete. Dafür ging die Tür der Nachbarwohnung auf. „Hallo Tom…wenn du Semir suchst, der ist nicht da. Er hat sich mein Auto geliehen weil er etwas Wichtiges erledigen musste.“ erklärte die junge Nachbarin. Tom sah sie an. „Hat er gesagt was es ist?“ wollte er wissen. „Nein, aber er hat mir versprochen das Auto heil zurück zu bringen. Was ist denn passiert?“ harkte sie nun nach. „Das weiß ich noch nicht, aber wenn ich ihn gefunden habe wird er einen Kopf kürzer sein.“ versprach er und verließ das Haus. „Chefin! Semir ist nicht zuhause, aber er war hier und hat sich das Auto der Nachbarin geliehen. K- MD 1306. Ein gelber New Beatle..“ gab Tom durch. „Verstanden. Ich lasse den Wagen zur Fahndung ausschreiben. Eine Ahnung wohin er will?“ wollte Anna wissen. „Vermutlich zu D’astone… und da fahre ich nun hin.“ gab Tom durch.


    Semir kam mittlerweile an dem Grundstück von Marcello D’astone an und sah sich vorsichtig um. Am Tor dürfte er scheitern, also blieb nur der offizielle Weg. Er nahm seine Dienstmarke und fuhr vor das Tor. Dort stieg er aus und klingelte. „Bitte?!“ kam unfreundlich zurück. „Gerkan, Kripo Autobahn! Ich möchte zu Herrn D’astone!“ forderte Semir. „Haben Sie einen Termin?“ kam die Gegenfrage. „Nein, aber wenn Sie mich nicht rein lassen komme ich mit einer Hundertschaft und nehme den Laden hier auseinander!“ drohte Semir. Das Tor öffnete sich. Semir stieg wieder in den Wagen und fuhr bis zur Villa vor. An der Tür stand bereits ein Mann in typischer Dienermontur und lächelte ihn freundlich an. „Bitte folgen Sie mir. Herr D’astone erwartet Sie.“ gab er bekannt. Semir folgte ihm in ein großes Büro. „Guten Tag Herr…?“ kam Marcello D’astone auf ihn zu. „Gerkan, Semir Gerkan….“ stellte Semir sich vor. „Was kann ich für Sie tun?“ wollte Marcello wissen. „Sie kennen Tarik Akgün und Kemal Cataloglu?“ fragte Semir. „Nein, die Namen sagen mir jetzt nichts. Aber Sie können mich sicher aufklären.“ lächelte Marcello. „Natürlich. Die Männer arbeiten für Sie. Sie machen die Drecksarbeit für Sie. Morden, schlagen Leute zusammen oder entführen Kinder.“ stieß Semir aus. Er war wütend über diese Arroganz die D’astone an den Tag legte. „Das können Sie natürlich beweisen.“ meinte dieser nur. „Oh ja, das kann ich. Sie haben einen Fehler gemacht, D’astone. Sie haben sich mit mir angelegt. Sagt Ihnen der Name Sascha Reuther etwas?“ wollte Semir weiter wissen. „Sascha Reuther….ja…ja doch…das ist ein Boxer. Er hat mal für mich geboxt aber ich habe seit Wochen nichts mehr von ihm gehört. Er wollte wohl nicht mehr.“ nickte D’astone. „Und weil er nicht mehr wollte, haben Sie ihn umgebracht oder umbringen lassen. Oder hat er etwas gesehen, was er nicht sehen durfte? Waren es Cataloglu und Akgün?“ harkte Semir nach. Marcello sah ihn mit zusammen gekniffenen Augen an. „Herr Gerkan, Sie sollten aufhören Behauptungen in den Raum zu werden, die Sie nicht beweisen können. Und nicht ich habe den Fehler gemacht mich mit Ihnen anzulegen, sondern Sie haben diesen Fehler begangen.“ fauchte Marcello ihn an. Er nahm den Telefonhörer in die Hand. Sofort hatte Semir seine Waffe in der gesunden Hand und zielte auf ihn. „Keine Bewegung!“ warnte er den Mafioso.

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  • Allen einen schönen sonnigen (wie in Köln) Maifeiertag...



    Marcello lachte auf. „Warum denn so nervös? Ich will nur meinen Anwalt zu dieser Vernehmung rufen. Ich denke es ist besser wenn ich einen Rechtsbeistand habe. Schon allein wegen den ganzen Verdächtigungen die gegen mich erhoben werden und von denen nicht eine Tat nachgewiesen werden konnte.“ erklärte er, ließ jedoch den Hörer auf der Gabel liegen. „Sagen Sie mir einfach wo der Junge ist und ich bin wieder weg!“ forderte Semir ihn auf. „Herr Gerkan, wie kommen Sie darauf, das ich mit der Sache auch nur das Geringste zu tun habe? Haben Sie dafür irgendwie Beweise? Und für die Taten meiner Angestellten kann man mich doch wohl nicht verantwortlich machen.“ gab er gelassen von sich. „Hören Sie auf mit diesem Blödsinn! Die Männer die mich zusammen schlugen und den Jungen holten haben mich in Ihrem Namen gewarnt! Wo ist Tino?“ fauchte Semir. Marcello stand auf. Der Polizist richtete die Waffe auf ihn. „Herr Gerkan, was halten Sie davon, wenn ich Sie durch das Haus führe? Dann können Sie sich ein Bild davon machen, das weder das gesuchte Kind noch die Angestellten im Hause sind.“ schlug Marcello vor und verbeugte sich vor dem Polizisten. Langsam entspannte sich der Mann und steckte die Waffe ein. „Wissen Sie wo ich die Herren Cataloglu und Akgün finde?“ wollte er wissen. „Leider nein…“ kam bedauernd von Marcello. Er sah sich den Polizisten an. „Eine Schweinerei was man mit Ihnen gemacht hat. Sie sollte eigentlich nicht allein auf Streife sein.“ empfahl er. „Das lassen Sie mal meine Sorge sein.“ knurrte der Polizist. „Darf ich dann vorgehen?“ wollte Marcello wissen. Semir nickte. Marcello führte ihn ohne Bedenken durch das Haus und zeigte tatsächlich jedes Zimmer. Eine Tür blieb verschlossen. Sofort wurde Semir wieder misstrauisch. „Was ist dahinter?“ wollte er wissen. „Da ist eine Abstellkammer. Nichts Besonderes...“ erklärte er. Semir sah ihn an. „Aufmachen!“ forderte er forsch. Marcello lachte leise. „Haben Sie einen Durchsuchungsbefehl?“ wollte er wissen. „Den kann ich mir sehr schnell besorgen.“ drohte der Polizist. Marcello nickte. „Tun Sie das. Und wenn Sie ihn haben, dürfen Sie in das Zimmer sehen.“ lächelte er. Er kannte sich in den Rechten sehr gut aus und wusste dass er dem Polizisten nichts zeigen musste. Und damit sich der arme Kerl doch ein wenig Hoffnung machen konnte den Kleinen hier zu finden, ließ er diese Tür verschlossen. Das sich Tino in seiner zweiten Villa befand wo auch Jeanette untergebracht war wusste nur er und seine Leute.


    Tom fuhr zur Villa von Marcello D’astone und suchte nach dem Wagen der Nachbarin von Semir. Er sah ihn direkt vor der Tür stehen. Doch Tom wollte nicht erst reinfahren und D’astone begegnen, sondern Semir vor der Tür abpassen. Spätestens wenn er zuhause war. Dennoch blieb er vor der Tür. Auch wenn er nicht damit rechnete das Semir in Gefahr war, so konnte seine Anwesenheit nicht schaden, sofern doch noch etwas passieren sollte. Tom setzte sich in seinen Wagen und wartete. Dann nach gut einer halben Stunde sah er seinen Partner aus dem Haus kommen und in den Wagen steigen. Dann fuhr er los. Tom hängte sich an und fuhr in einem gebührenden Abstand hinter seinen Partner her. Er machte nicht auf sich aufmerksam sondern wollte Semir direkt vor der Haustür abfangen und ihn nach seinen Verstand fragen. Tatsächlich fuhr Semir direkt nach Hause und gab seiner Nachbarin den Schlüssel zurück. Als er gerade den Fahrstuhl betrat stand Tom bereits an der Tür. Semir blieb wie erstarrt stehen „Was machst du denn hier?“ fragte er erstaunt. „Ich wollte dich nach deinen Verstand fragen. Bist du eigentlich von allen guten Geistern verlassen?“ fauchte Tom ihn an. Semir drängte ihn in den Fahrstuhl „Nicht so laut…das müssen doch nicht alle mitbekommen.“ mahnte Semir leise. „Das ist mir völlig egal. Von mir aus, können alle Nachbarn wissen wie leichtsinnig du bist! Semir du bist nicht in der Lage zu ermitteln! Du hast gebrochene Rippen! Ein Auge wie ein Zyklop und du siehst aus, als wärst du unter den Laster geraten! Was hast du dir dabei gedacht?“ fauchte Tom wütend. Mittlerweile hatten sie Semirs Etage erreicht. „Nun beruhige dich doch mal…es ist doch nichts passiert.“ lächelte Semir und wollte Tom milde stimmen. Doch er hatte sich in seinen Partner geirrt. Tom hatte gerade richtig aufgefahren. „Ich wollte doch nur wissen, ob Tino dort ist! Er ist entführt worden. Vor meinen Augen! Du kannst doch nicht erwarten, dass ich im Bett bleibe während der Junge in Gefahr ist!“ gab Semir nun auch lauter zurück. Tom schloss die Tür. „Jetzt pass mal auf. Marcello D’astone steht zwar im Verdacht, das er Tino hat entführen lassen, aber wir haben immer noch keine handfesten Beweise! Und wenn wir ihn nun damit konfrontierten, dann versteckt er Tino irgendwo und jeder Anwalt holt ihn mit einem breiten Grinsen aus dem Knast! Und außerdem bist du krank und hast nicht zu ermitteln!“ Tom sah seinen Freund ernst an.

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  • Semir sah zu Boden. „Es mag sein, dass es nicht in Ordnung war aus dem Krankenhaus zu verschwinden, aber ich werde nicht zurück gehen. Ich bin schuld daran, das Tino weg ist. Ich muss ihn finden, denn ich hatte Kamp versprochen, dass ich ihn beschütze. Aber ich habe versagt. Wegen mir ist Tino wer weiß wo eingesperrt und….“ Semirs Stimme erstickte. Tom legte ihn die Hand auf die Schulter. „Du hast keine Schuld. Du warst auch nur Opfer. Sebastian hat es eingesehen. Wir werden eine fingierte Übergabe machen. Du bist außen vor. Wenn die Chefin erfährt dass du nicht im Krankenhaus bist dann springt sie im Viereck.“ gab nun auch Tom leiser von sich. Semir sah zu Boden. „Du hast ja Recht…tut mir leid…“ entschuldigte er sich. Tom lächelte. „Und nun bringe ich dich wieder ins Krankenhaus. Semir, dort bist du wesentlich besser aufgehoben. Dein Handgelenk ist gebrochen und deine Rippen. Was willst du denn machen, wenn du …los!“ legte er fest. Dieser nickte und packte noch ein paar Sachen ein. Dann ging es mit Toms Wagen zurück zum Krankenhaus. Nur wenig später lag Semir wieder in seinem Bett. „Tom…halte mich bitte auf dem Laufenden. Ich kann nicht hier tatenlos rumliegen wenn ich weiß, dass Tino irgendwo gefangen gehalten wird.“ bat er noch bevor Tom den Raum verließ. Tom kam noch einmal zu ihm ans Bett. „Das werde ich, aber du versprichst mir, dass du nicht noch einmal auf eigene Faust hier raus gehst. Werde gesund dann kannst du mich auch wieder unterstützen.“ mahnte er seinen Freund. Ein fester Händedruck folgte. Dann verließ Tom das Zimmer. Nur wenig später kam Schwester Hilde zu ihm und sah ihn böse an. „Herr Gerkan, was sollte das denn? Sie haben doch damit nichts erreicht, außer dass Sie hier eine extreme Suchaktion gestartet haben.“ tadelte sie ihn. Semir sah sie nur an. „Das wollte ich nicht.“ gab er zu. „Dann will ich ihnen das mal glauben. So und nun essen Sie und dann werden Sie einfach nur schlafen. Alles andere machen wir…“ lächelte sie sanft. Semir nickte. Das Abendessen kam und er aß alles auf. Die Brote waren aufgrund das sein Handgelenk nicht brauchbar war, bereits geschmiert und belegt. Nachdem er den Tee getrunken hatte legte er sich wieder hin und sah aus dem Fenster. Was machte Tino wohl in diesem Augenblick?


    Marcello sah dem Polizisten mit gemischten Gefühlen nach. „Tarik! Kemal!“ rief er seine Leute zu sich. „Ja Boss?“ fragte Kemal als sie vor ihm standen. „Ich hatte eben Besuch von einem gewissen…Semir Gerkan….“ las Marcello den Namen von der Karte vor. „Ah…und wer ist das?“ kam von Tarik. „Er ist Polizist und sucht zwei Mörder. Euch…“ grinste Marcello. „Verdammt…dann hat Kamp bereits bei den Bullen gesungen. Dann ist das Handy auch bereits in den Händen der Polizei.“ stieß Kemal aus. „Das muss nicht unbedingt sein. Ich denke wir sollten uns jetzt mal bei Kamp melden und die Gegenleistung für seinen keinen Jungen fordern.“ grinste Marcello. „Er wird für den Kleinen alles machen.“ grinste Tarik. „Darauf baue ich. Holt mir Tino her!“ forderte Marcello. Tarik und Kemal verschwanden. Sie brauchten eine gute Stunde bis sie mit Tino wieder bei ihm waren. „Hallo Tino…so wollen wir deinen Onkel jetzt mal anrufen? Aber du musst mir eins versprechen. Du weißt ja wir spielen ein Spiel mit deinem Onkel. Und dazu ist es unbedingt notwendig, dass du nicht verrätst wo du bist. Das ist ganz wichtig!“ mahnte Marcello den Kleinen. „Okay…“ gab Tino von sich. Marcello setzte den Kleinen wieder ab. „Du bist ein ganz toller Bursche.“ lobte er ihn. Dann nahm er das Telefon und wählte die Nummer von Sebastian Kamp. „Hallo Sebastian…ich habe hier jemanden, der gern wieder nach Hause will. Aber du weißt was ich will!“ forderte Marcello. „Lassen Sie mich mit Tino sprechen. Bitte… ich tue alles was Sie wollen.“ kam leise und gepresst von Kamp. „Aber sicher. Er steht neben mir.“ Marcello sah Tino lächelnd an. Er hielt kurz die Sprechmuschel zu. „Denk daran was ich dir gesagt habe..“ mahnte er das Kind. Tino nickte. Marcello gab ihm den Hörer. „Hallo?“ fragte der Kleine. „Tino!!! Tino wie geht es dir?“ hörte er die Stimme seines Onkels. „Onkel Basti….mir geht es gut…das ist ein ganz tolles Spiel…“ strahlte der Kleine. „Das ist kein Spiel. Tino sag mir bitte wo du bist…bitte!“ flehte Marcello. „Nein, Onkel Marcello hat gesagt ich darf das nicht sagen. Das ist unfair und ich spiele nicht unfair…“ erklärte Tino. Marcello grinste breit und nahm den Hörer wieder. „So, genug. Das Handy gegen den Jungen! In vier Stunden am Rheinufer und komm allein, sonst siehst du ihn nie wieder!“ drohte er und beendete das Gespräch.

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  • Sebastian legte wie im Trance sein Handy weg. Tom, der wieder bei ihm war, sah ihn an. „Das war zu kurz.“ stieß er aus. „Mir ist egal was die Polizei macht. Ich will mein Handy zurück!“ forderte Sebastian. Tom nickte. „Wir werden Tino nicht gefährden. Aber wenn wir uns beugen, dann musst du dir auch im klaren sein, dass dieser D’astone vermutlich Tino nicht mitbringen wird.“ mahnte Tom. Sebastian nickte. „Ich weiß, aber bitte versteh mich. Wegen diesem Handy ist Sascha schon gestorben. Ich will nicht dass Tino auch zu den Opfern gehört.“ erklärte der Boxer. Tom nickte nur. „Ich verstehe dich sehr gut. Semir ist wegen Tino aus dem Krankenhaus verschwunden und hat D’astone ein Besuch abgestattet. Ich vermute dass der sich deswegen auch gemeldet hat. Ich fahre jetzt zur KTU und hole das Handy.“ versprach Tom. „Darf ich mit?“ wollte Sebastian wissen. Tom lehnte dies ab. „Du wirst hier bleiben. Nur keine Sorge. Wir holen Tino raus. Das verspreche ich dir.“ gelobte Tom. Sebastian ließ sich auf die Couch fallen. „Beeile dich bitte. Ich will Tino wieder hier haben.“ bat er erneut. Tom nickte und verschwand. Er ermahnte Dieter und Hotte, die vor der Tür Wache schoben gut aufzupassen, dass nicht auch noch Sebastian verschwand. Die beiden Polizisten versprachen es. Tom fuhr zur KTU wo ihn der Techniker erstaunt ansah. „Ich bin noch nicht so weit!“ maulte Paul. „Hör mir genau zu, ich will nur das Handy. Hast du das Video bereits auf den PC gezogen?“ wollte Tom lediglich wissen. Paul nickte. „Dann gib mir das Handy!“ forderte er. „Klar…hier! Weiß die Chefin davon?“ harkte Paul nach. „Ja sicher…ich habe sie eben angerufen. Sie wird einen Zugriff wagen, sobald wir den Jungen befreit haben.“ nickte Tom. „Okay, dann drücke ich die Daumen das ihr es schafft.“ lächelte Paul. Tom sah ihn an. „Danke…bis denne.“ verabschiedete er sich. Tom verschwand und fuhr wieder zu Sebastian, der sofort aufsprang als er in die Wohnung kam. „Hast du es?“ wollte er wissen. Tom nickte. „Bleib ganz ruhig. Wir haben noch Zeit.“ lächelte er. Sebastian stöhnte auf. „Du hast gut reden. Es geht hier um meine Familie. Um das einzige was mir geblieben ist.“ erklärte er. Tom verstand die Sorgen seines Freundes. „Es wird alles gut werden, versprochen.“ Tom legte seinem Freund die Hand auf die Schulter. Sebastian sah ihn an und nickte.


    Marcello sah auf die Uhr. „So…in einer Stunde fahren wir los und dann darfst du wieder zu deinen Onkel.“ lächelte er Tino an. „Das ist gut…ich vermisse ihn nämlich weißt du. Mein Onkel ist ein ganz toller Onkel.“ strahlte Tino. „Das glaube ich dir. Dein Onkel ist ein ganz toller Mann.“ lächelte Marcello. „Geh noch ein wenig im Garten spielen, ich hole dich dann.“ hängte er an. Tino verschwand. „Wenn ihr das Handy habt, legt Kamp um. Den Kleinen von mir aus auch. Dann haben wir alle Probleme beseitigt.“ befahl er Tarik und Kemal. „Geht klar Boss. Eigentlich schade um den Kleinen. Er ist aufgeweckt und richtig niedlich.“ lächelte Tarik und sah Tino beim Spielen zu. „Ja, richtig süß.“ stimmte Kemal zu. „Macht euren Job!“ forderte Marcello die Männer auf. Tarik und Kemal nickten. „Wir fahren in genau 50 Minuten los. Sorgt dafür das niemand die Sache mitbekommt.“ forderte Marcello seine Leute auf. „Was ist eigentlich mit dem Bullen? Hat er was gesehen?“ wollte Kemal wissen. „Der hat gar nichts gesehen und hat nichts in der Hand. Da müssen wir uns keine Sorgen machen.“ lächelte Marcello. „Dieser Gerkan ist sicher nicht von gestern. Habe mal von ihm gehört, ist ein echt harter Knochen. Wenn der uns nicht noch irgendwie dazwischen funkt. Habe da ein verdammt ungutes Gefühl.“ gab Kemal bedenklich von sich. Marcello sah ihn an. „Wenn wir das Handy haben und Kamp sowie Tino tot sind, wird er keine Handhabe mehr haben.“ grinste Marcello. Die Zeit lief und dann fuhren Tarik und Kemal mit Tino zum Treffpunkt. Etwas fünf Fußminuten vom Treffpunkt entfernt stieg Kemal aus. „Ich werde mal sehen, ob die Bullen mitmischen.“ meinte er nur. Tarik nickte. „Ich fahre direkt zum Treff. Werde mich da mit Tino ein wenig unterhalten.“ lächelte er und strich dem Jungen über den Kopf. Kemal schlug die Tür zu und verschwand während Tarik zum Rheinufer fuhr. Er sah sich um. Nichts war zu erkennen. Ein Blick auf die Uhr verriet, dass Kamp noch vier Minuten blieben um hier aufzutauchen. Wie auf ein Kommando fuhr der Wagen vor und Kamp stieg aus. „Wo ist das Handy?“ wollte Tarik kühl wissen. Sebastian Kamp hielt es hoch. „Wo ist Tino?“ stellte er die Gegenfrage. Tarik öffnete die Tür und zog den kleinen Jungen raus. „Okay…bring mir das Handy, dann kannst du Tino mitnehmen und ein schönes Leben haben.“ forderte Tarik.

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  • Kemal schlich um die Häuser in der Nähe des Übergabeorts. Alles schien ruhig. Niemand der auch nur verdächtig war ein Polizist zu sein, schien hier. Dennoch, er kannte die Bullen und er wusste genau, dass sie einige Tricks auf Lager haben. Doch auch nach zehn Minuten schien sich keiner dafür zu interessieren, was dort am Rhein abging. Mittlerweile konnte er Kamp, den Jungen und Tarik ausmachen. Eine sehr schöne Idylle um das Leben zu beenden, dachte er und zog seine Waffe. Mit einem Auge zielte er nun auf Sebastian Kamp, der sich mit Tino langsam zu seinem Wagen bewegte. Mit gemütlichen Bewegungen drehte Kemal das Zielfernrohr auf das Gewehr und lud es vollständig. Schade um das Kind, aber wie Marcello schon sagte, damit waren Zeugen aus dem Weg geräumt. Er legte an und zielte auf den Kopf von Tino. Nun brauchte er nur abdrücken. Das Kind hatte er sich ausgesucht damit es nicht mehr mitbekam wie sein Onkel umgebracht wurde. „Drei…zwei…eins“ zählte er runter und wollte gerade abdrücken als er eine Bewegung hinter sich wahrnahm. Bevor er sich umdrehen konnte wurde ihm nun eine Waffe in den Nacken gedrückt. „Keine Bewegung mehr und Waffe weg!“ fauchte ihn eine Stimme leise an. Kemal tat es und hob die Hände. „Langsam aufstehen!“ kam der nächste Befehl. Mühsam kam er auch diesem nach. Nur wenig später klickten die Handschellen. „Kemal Cataloglu, Sie sind wegen Kindesentführung, schwerer Körperverletzung und wegen Verdacht des Menschenraubes verhaftet…“ hörte er die Vorschriften. Kemal rollte die Augen. „Das kannst du dir sparen Bulle! Ich kenne meine Rechte.“ knurrte er. Nun sah er auch, dass Tarik festgenommen war. Sebastian Kamp hielt seinen kleinen Jungen eng an sich gedrückt. Verdammt dachte er, das wird Marcello D’astone gar nicht gefallen. Aber er wusste auch, dass sein Boss alles tun würde um ihn und Tarik aus dem Knast zu holen. Auch wenn die Beweise nun erdrückend waren. Ohne sich zu wehren wurde Kemal abgeführt. Erst jetzt bemerkte er das große Aufgebot an Polizei. Also war das alles eine Falle. Kamp hätte seinen kleinen Neffen geopfert. Er konnte noch einen Blick mit Tarik tauschen, der nun ebenfalls zum Wagen gebracht wurde. „Ihr werdet schon sehen, was ihr davon habt! Mein Boss wird euch die Hölle heiß machen!“ hörte er Tarik sagen und schüttelte den Kopf. Wie konnte man nur so einfältig sein. Klar würde Marcello was tun, aber mehr wie ein Anwalt wird es sicher nicht sein.


    Semir sah auf, als die Tür aufging. Sofort hellte seine Miene auf, denn Tino war der erste der in das Krankenzimmer stürmte. „Hey…Cowboy….“ strahlte er. „Onkel Semir….bist du schwer verletzt?“ wollte Tino wissen. „Nein, das ist schon okay. Aber ich habe mir sehr viel Sorgen gemacht. Wo warst du denn?“ stellte Semir die Gegenfrage. „Bei Onkel Marcello. Der hat einen ganz großen Garten und einen richtigen Spielplatz. Den konnte ich benutzen und da habe ich dann geschaukelt und….ich habe Verstecken mit Onkel Basti gespielt. Weißt du warum er geweint hat, als wir uns wiedergesehen haben?“ versuchte Tino heraus zu finden. Semir lächelte sanft. „Hast du ihn denn nicht gefragt?“ harkte Semir nach. „Doch aber er hat nur gesagt, dass er sich so freut weil er gewonnen hat.“ nickte Tino. Sebastian und Tom traten ebenfalls ein. „Hey Semir…es tut mir Leid, das ich dich so angegangen bin.“ entschuldigte Sebastian sich. „Schon gut, ich habe es überlebt und Tino ist wohl auf. Das ist das was zählt. Was hast du nun vor?“ wollte Semir wissen. „Ich werde mit Tino mein Leben weiter führen. Der Kampf wird in zwei Wochen stattfinden und den werde ich durchziehen. Vielleicht bekomme ich dann die Chance gegen die wirklich Große, wie Klitschko zu kämpfen. Das wäre ein Traum.“ strahlte Sebastian. Wieder drückte er Tino an sich. „Ich weiß nicht was ich ohne ihn getan hätte…“ hängte er leise an. „Das verstehe ich sehr gut. Tino ist ein verdammt aufgeweckter Junge. Was ist mit dem Handy?“ wollte Semir herausfinden. „Das ist leider in den Rhein geflogen. Tarik hat es reingeworfen, als man ihn verhaftete. Die Beweise sind weg.“ erklärte Tom. „Aber es gibt immer noch einen Zeugen wegen dem Mord.“ ließ Semir von sich hören. „Ich werde ganz sicher nicht aussagen. Außerdem…ich habe nur gesehen das Tarik und Kemal Sascha in der Umkleide angegangen sind. Ob sie wirklich im Wagen waren ist lediglich eine Vermutung von mir, die ich nicht beweisen kann.“ erklärte Sebastian. „Also wird Marcello D’astone jetzt wieder davon kommen.“ Stöhnte Semir. „Nicht ganz. Wir arbeiten immer noch an dem Mord und da wir wissen, das D’astone dort mit drinsteckt werden wir etwas fingieren. Sebastian und Tino werden weiter unter Polizeischutz stehen. Nur das übernimmt das BKA. Wir werden ermitteln und den Mörder dingfest machen. Zwei Personen haben wir ja bereits und dann müssen wir ja auch noch die vier Männer festnehmen, die dich so zugerichtet haben. Und deshalb haben wir, also die Chefin, Sebastian, Krämer und ich einen Plan ausgedacht. Ich werde in die Boxerwelt einsteigen und von dort aus versuchen an D’astone ran zu kommen.“ verkündete Tom. Semir sah ihn an. „Warum denn du?“ wollte er wissen. Tom grinste. „Weil du bereits D’astone bekannt bist. Außerdem, wer sollte vor dir schon Angst haben?“ lachte er laut los.

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  • Dr. Peter Steinhagen sah seine Klienten an. „Dieser Kamp hat euch also gesehen?“ wollte er wissen. „Nein, nicht wirklich. Er hat uns in der Umkleidekabine von dem Boxer gesehen. Wir haben nichts getan. Kamp hat einen Hass auf uns, weil wir ihm damals die Show gestohlen haben. Er will sich dafür rächen!“ stieß Kemal aus. Steinhagen sah ihn an. „Die Aussage von Kamp ist aber sehr direkt. Was ist mit dem Handy, was er anspricht?“ harkte er weiter nach. „Das liegt im Rhein und funktioniert garantiert nicht mehr.“ grinste Tarik. „Also gut…wenn die Polizei nicht mehr in den Händen hat steht Aussage gegen Aussage. Sie wissen aber auch, dass Sie noch unter Verdacht stehen Kriminalhauptkommissar Gerkan zusammen geschlagen haben sollen. Was sagen Sie dazu?“ stellte der Anwalt die nächste Frage. „Das kann gar nicht sein. Wir waren das nicht!“ behauptete Kemal. Steinhagen lachte auf. „Ich kenne Marcello. Außerdem denke ich nicht, dass dieser Raum hier abgehört wurde. Kann es sein, dass er Sie erkannt hat oder nicht?“ blieb der Anwalt hartnäckig. „Wir waren maskiert. Er kann uns nicht erkannt haben.“ stieß Tarik nun aus. „Gut, dann dürften die Haftgründe nicht ausreichen. Das Sie zufällig am Rhein waren als der Austauscht stattgefunden hat ist zu dürftig. Der Waffenbesitz ist natürlich da schon ein härteres Kaliber. Aber das kriegen wir auch noch hin. Jetzt werden Sie auf jeden Fall mitkommen können.“ lächelte Steinhagen und stand auf. Er nickte und verschwand kurz. Tarik sah Kemal an. „Eins sag ich dir, das wird Kamp büßen und die Bullen auch. Die denken wohl die können uns einfach einsperren.“ Fauchte er wütend. Kemal lächelte leicht. „Was wir machen, wird nur einer entscheiden. Marcello. Er wird uns sicher sagen, dass wir die Füße stillhalten sollen, oder aber er beauftragt uns Kamp zu packen. Wie dem auch sei, wir werden ein waches Auge auf ihn und die Bullen haben müssen.“ gab er zurück. Steinhagen kam mit einer Frau zurück. „Sie dürfen gehen!“ erklärte sie. Tarik und Kemal standen auf und lachten nur. Mit erhobenem Kopf verließen sie das Revier und fuhren zu Marcello in die Villa. Dort verabschiedete Steinhagen sich noch von Marcello und verschwand. Tarik und Kemal wurden zu ihrem Boss zitiert. „Was ist mit dem Handy?“ wollte auch D’astone wissen. „Das liegt im Rhein. Das Beweismittel ist vernichtet. Es fehlen nur noch die Zeugen.“ erklärte Tarik. „Darum kümmern wir uns ein anderes Mal. Ich habe ein großes Geschäft vor. Dabei brauche ich euch. Um Kamp kümmern wir uns wenn das Ding in der Tasche ist.“ legte der Mafiaboss fest.


    Semir wurde zwei Tage später entlassen. Sein Handgelenk war zwar immer noch geschient und auch die Rippen taten noch weh. Dennoch wollte er zuhause bleiben. Andrea wollte so lange für ihn sorgen bis er auch seine Hand wieder gebrauchen konnte. Der Dienst war lediglich auf das Büro beschränkt und auch hier wurde peinlichst genau darauf geachtet, das Semir sich nicht ans Steuer setzte. Er wurde morgens abgeholt und abends fuhr er mit Andrea zurück. Auf der einen Seite genoss er ihre Gesellschaft und vor allem das Verwöhnprogramm, welches sie an den Tag legte, doch zum Anderen wollte er wieder Dienst auf der Autobahn verrichten. Tom kam gerade ins Büro als er wieder einmal seine bockige Phase hatte. „Ich kann doch auch neben Tom sitzen!“ maulte er. „Vergiss es. Mein Undercovereinsatz fängt an. Sebastian bringt mich jetzt erst einmal in seinem Boxclub unter.“ lehnte Tom sofort ab. „Wie soll der denn aussehen?“ harkte Semir nach. „Nun, ich werde als neuer Boxer von Kalle trainiert. Aber das ist nicht das was es eigentlich ausmacht. Ich werde wie schon vorgehabt als Dealer in den Club einsteigen. Bei mir ist das Zeug billiger als bei D’astone und das wird er sicher nicht auf sich sitzen lassen. Damit es nicht ganz so auffällig ist, werde ich zum Boxer ausgebildet. Also zum Sparringspartner von Sebastian. Ich werde natürlich keine anderen Boxkämpfe machen.“ erklärte Tom. „Und das soll funktionieren? Das ist viel zu gefährlich vor allem weil du ohne Rückendeckung dort bist. Was wenn D’astone dich abknallt ohne vorher zu fragen?“ harkte Semir nach. Tom zog die Schultern hoch. „Die Kollegen von Krämer werden mich die ganze Zeit überwachen. Pascal ist übrigens sehr nett.“ grinste Tom. „Schön…dann wirst du dich sicher nicht so allein fühlen. Was soll ich die ganze Zeit machen?“ maulte Semir weiter. „Du wirst Berichte schreiben, deine Beine hochlegen.“ grinste Tom. „Sehr witzig…ich will was tun! Ich will nicht hier sitzen!“ fauchte Semir weiter. Er verschränkte die Arme wie ein störrisches Kind. „Sie können auch zu Hause bleiben, Semir!“ kam plötzlich von Anna Engelhardt. „Chefin!“ kam von Semir und schnell tat er als würde er eine Akte durchlesen. Tom grinste breit.

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  • Andrea fuhr Semir wie versprochen an Abend nach Hause. „So mein Schatz und nun geht es ab auf deine Couch und ich soll dir von Engelhardt ausrichten, dass du morgen zuhause bleiben sollst. Keine Alleingänge!“ warnte Andrea als Semir im Auto saß. „Wie auch? Ich bin sicher nicht leichtsinnig.“ kam von Semir. „Ja sicher. Das wissen wir alle zu genüge. Ich will jetzt nicht aufzählen wie oft du schon Dummheiten gemacht hast. Ich habe mir überlegt, dass ich dich heute bekoche. Das kommt für uns wesentlich billiger als essen zu gehen. Wir machen uns einen gemütlichen Abend bei dir und …“ erklärte Andrea. „und?“ harkte Semir nach. „Nun ja….dann werde ich gegen elf nach Hause fahren und du wirst schlafen.“ lachte Andrea. „Das ist doch nicht dein Ernst. Du kannst mich doch nicht erst heiß machen und dann eiskalt abservieren!“ beschwerte er sich. Andrea lachte ihn an. „Wir werden sehen…wenn du ganz lieb bist, dann könnte ich mir überlegen die Nacht bei dir zu verbringen. Aber dann musst du dich brav an meine Anweisungen halten. Keine Überanstrengung. Denk an deine gebrochenen Rippen und an dein Handgelenk. Wer weiß was noch alles bricht wenn du gewissen Übungen machst.“ reizte sie ihn mehr. „Du…nutze meine Verletzungen nicht aus. Ich habe ganz besondere Fähigkeiten und mit dir werde ich auch mit einer Hand fertig. Da können mir acht Rippen gebrochen werden. Für dich reicht es immer noch aus.“ scherzte er weiter. Andrea hielt den Wagen vor Semirs Wohnung an. „So…dann ab nach oben…“ befahl sie. „Jawohl, schöne Frau…“ grinste Semir und öffnete die Tür. Er schwor sich das dieser Abend über seine und Andreas Zukunft entschied. Er würde sich anstrengen dass sie nicht mehr nein sagen kann. „Na worauf wartest du denn noch?“ riss ihre Stimme ihn aus seinen Träumen. „Ja doch! Ich versuche an meinen Schlüssel zu kommen.“ stöhnte Semir. Andrea griff in seine Hosentasche und holte seinen Hausschlüssel heraus. „Was würdest du nur ohne mich machen.“ tadelte sie. Semir zog sie mit seiner gesunden Hand an sich heran. „ich wäre total hilflos. Deshalb kannst du mich heute Nacht auch nicht allein lassen. Ich kann mich doch gar nicht allein ausziehen.“ beklagte er sich grinsend. Andrea lachte auf. Dann verschwanden die Beiden im Haus. Wenig später sah man in der dritten Etage das Licht angehen.


    Tom sollte am nächsten Morgen bereits in die Reihen der Boxer eingeführt werden. Nun musste er nur noch die Tricks kennen lernen. Kalle sah ihn an. „So und aus Ihnen soll ich einen Boxer machen?“ fragte der alte Mann. Tom grinste. „Das dürfte nicht schwer sein. Ich bin immerhin fit in Selbstverteidigung und die Grundschläge beim Boxen habe ich auch schon gelernt.“ gab er von sich. „Nun, dann wollen wir mal sehen was Sie so können. Ach so…bevor wir anfangen. Sebastian hat mir ja erzählt worum es geht und ich muss nicht sagen, dass ich sehr begeistert bin künftig als Drogenhölle bekannt zu sein. Ich hoffe doch sehr, dass es keine echten Drogen sind, die Sie verkaufen!“ fauchte der Alte. Tom lächelte und sah sich um. „Das sollten wir nicht hier besprechen Kalle. Wir wäre es, wenn wir in Ihr Büro gehen.“ schlug Tom vor. Kalle zog die Schultern hoch. „Wenn Sie wollen…“ gab er nur von sich. Gemeinsam gingen sie in ein kleines Büro. Tom schloss sorgfältig die Tür zu. „Herr Kalle, es ist nicht so, dass ich hier Drogen verkaufe. Es soll nur so aussehen. D’astone muss nur hellhörig werden. Sebastian sagte mir, dass es ein oder zwei Boxer gibt, die hier trainieren aber für D’astone kämpfen, ist das richtig?“ wollte Tom wissen. Kalle zog die Schultern hoch. „Nun zunächst einmal, ich bin nur Kalle. Nicht Herr Kalle und wir sind hier alle per Du. Das ist einfacher für uns alle.“ klärte der Trainer auf. „Und nun zu Ihrer Frage..ja es gibt zwei Boxer die für D’astone arbeiten. Das sind Thomas Gerner und Michael Brunner. Zwei Schwachköpfe die hier eher die Muskeln stimulieren. Sie brüsten sich damit wenn sie mal wieder Leute zusammen geschlagen haben, weil sie das Schutzgeld für D’astone nicht zahlen wollten.“ erzählte Kalle. Tom nickte. „Gut und genau diesen beiden müssen wir klar machen, dass ich verdammt gute Drogen zu sehr günstigen Preisen verticke. Ich denke dass sie D’astone das sehr schnell erzählen werden und dann wird der sich auf mich stürzen“ dachte Tom laut nach. „Was ist das für ein dämlicher Plan. Was willst du denn damit erreichen? Als Wasserleiche im Rhein enden oder was?“ kam von Kalle. „Nein, damit will ich D’astone aus seinem Bau locken. Wir brauchen Beweise, dass er der Drahtzieher ist und das seine Leute einen Freund von Sebastian umgebracht hat.“ lächelte Tom. „Du meinst Sascha… schade um den Burschen. War ein sehr guter Boxer.“ nickte Kalle.

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  • „Semir….aufstehen…“ riss Andreas Stimme den türkischen Hauptkommissar aus dem Schlaf. „Ja doch… ich bin doch heute eh zuhause…“ maulte er verschlafen. „Na gut, dann schlaf weiter. Aber denk daran was die Chefin gesagt hat. Zuhause bleiben! Nicht ermitteln! Ich habe dir die Akten von Tarik Akgün und Kemal Cataloglu auf den Tisch gelegt. Die von D’astone auch. Lesen nicht aktiv werden!“ warnte Andrea erneut. „Du bist ein Schatz…“ nuschelte Semir und drehte sich wieder um. Andrea küsste ihn sanft auf die Wange. Dann verließ sie die Wohnung. Semir fiel erneut in einen tiefen Schlaf. Nichts konnte ihn heute aus dem Bett bringen, dachte er. Gegen zehn stand er auf und machte sich sein Frühstück. Andrea hatte ihm bereits Kaffee in die Thermoskanne gefüllt so dass er nur noch einschenken musste. Er füllte die Tasse und nahm sich die Akte von Marcello D’astone vor. Direkt auf der ersten Seite sah er das Bild. „Ich kriege dich…“ murmelte er und las weiter. Marcello D’astone war wegen mehrerer Delikte angeklagt worden, doch niemand konnte ihm beweisen, dass er tatsächlich darin verwickelt war. Immer wieder gelang einem Anwalt der Familie ihn herauszuhauen und seine Unschuld zu beweisen. Semir blätterte weiter. Er wusste natürlich dass Marcello nur mit Vorsicht zu genießen war, aber er wollte sich auch nicht verstecken. Dieser Mann gehörte hinter Gitter und dahin würde er ihn auch bringen, versprach Semir in Gedanken. Er nahm sich die nächste Akte. Tarik Akgün war wie auch Semir in Deutschland geboren und aufgewachsen. Doch das war die einzige Gemeinsamkeit die er mit diesem Türken hatte. Tarik war mehrfach wegen Körperverletzung verurteilt worden. Das letzte Mal lag gerade ein halbes Jahr zurück. Und auch Kemal Cataloglu konnte auf eine lange Liste von Vorstrafen stolz sein. Kapitalverbrechen, Körperverletzung und schwerer Raub zierten diese Liste. Semir ahnte, dass dies gefährliche Gegner waren, dennoch wollte er diese Männer zur Strecke bringen. Doch er wusste auch, dass die Chefin ihn nicht ermitteln lassen wird. Er war gehandicapt und damit ein Schwachpunkt. Sein Handgelenk tat zwar nicht mehr weh, aber er konnte die Hand nicht belasten. Zum Glück war es die linke Hand und nicht seine Rechte, mit der er alles machte. Semir lehnte sich zurück und ließ sich von dem Fernseher berieseln. Am frühen Nachmittag legte er sich noch einmal hin und schlief zwei Stunden. Andrea hatte versprochen am Abend wieder zu ihm zu kommen. Als er nach zwei Stunden wieder aufgestanden war dachte er noch einmal über das nach, was Tom erzählt hatte. Dieser wollte eine Undercoveraktion im Einvernehmen der Chefin durchführen. Genau das Unternehmen, was er vor wenigen Tagen noch abgelehnt hatte. Und er ärgerte sich darüber, dass er sich durch seine Sorge um Tino diese Chance es durchzuführen selbst versaut hatte. Dabei wäre er doch sicher besser dafür geeignet als Tom.


    „Nun schlag doch zu!!“ forderte Kalle Tom auf. „Das tue ich doch!“ gab dieser außer Atem wieder. Er schlug immer wieder in die von Kalle hochgehaltenen Matten. „Da schlägt ein Baby ja härter zu. Tom…du musst versuchen deine ganze Kraft in den Schlag zu legen. Wie willst du denn als Sparringspartner durchgehen, wenn du dich nicht wehren kannst?“ versuchte Kalle ihn zu reizen. Tom hielt inne und sah ihn fragend an. „Was soll das heißen? Ich kann mich wehren und ich schlage zu. Hast du Betonschuhe an oder sind die festgenagelt?“ fauchte er wütend. Kalle lachte auf. „Nein, hinter deinem Schlag liegt keine Power. Wir sollten mit dem Ausdauertraining anfangen und dann das Schlagtraining. Hast du schon mal auf einen Sack eingeschlagen?“ harkte der Trainer nach. „Ja sicher….“ grinste Tom. „Ich meinte einen Sandsack so wie der dort!“ kam von Kalle und er wies auf das hängende längliche Ding in der Ecke. Tom nickte. „Gut, dann zeig mir dort was du kannst!“ befahl Kalle. Sie stiegen aus dem Ring und gingen zum Sandsack. Diesmal löste Tom die Halterung. Kalle pfiff begeistert. „Sehr schön, du weißt dass er gesichert ist“ grinste er. „Na klar…sonst bewegt er sich ja nicht.“ stimmte der Hauptkommissar zu. Dann ging es los. Diesmal schlug Tom tatsächlich so hart zu, dass der Sack sich ein wenig bewegte. „Das ist schon mal nicht schlecht. Gib noch mehr Dampf hinzu!“ forderte Kalle ihn auf. Immer und Immer wieder schlug Tom zu. Der Sack sprang regelrecht hin und her. „Sehr schön…das reicht…“ lachte Kalle. Tom nickte schweratmend. „Geh dich duschen!“ kam der nächste Befehl. Mit schweren müden Schritten machte Tom sich auf die Umkleide zu betreten. Er ließ sich auf die Holzbank fallen. „Bist du schon müde?“ fragte Thomas Gerner. „Ja…etwas…ist ja auch mein erster Tag…“ stöhnte Tom. „Ich bin Thomas…das ist Michael. Bist du ein Freund von Sebastian?“ harkte der Mann nach .Tom musterte ihn. „Nein…wer ist Sebastian?“ log Tom. „Unser Freund…“ grinste Michael. „Ach echt und wo ist er? Oder ist er so gut, dass er nicht trainieren muss?“ harkte Tom nach. „Sebastian ist unser Star. Für ihn gelten andere Zeiten. Aber sicher nicht mehr lange. Dann wird einer von uns die Stelle einnehmen.“ grinste Michael. Tom musterte auch ihn. „Ich könnte da nachhelfen.“ schlug er vor. Er fand es einen guten Einfall, die Männer ein wenig aufzustacheln. „Und wie?“ kam neugierig von Thomas. Tom grinste breit. „Mit einem entsprechenden Mittel. Etwas, das man nicht nachweisen kann.“ fing er an. „Doping? Hey…das klingt gut. Was für ein Zeug ist das?“ wollte Michael neugierig wissen. Tom sah sich verschwörerisch um. „Ich habe das Zeug selbst entwickelt. Es wirkt sag ich dir…damit kannst du deinen Gegner mit nur einem Schlag ins Land der Träume bringen.“ versprach er. „und was soll der Spaß kosten? Wir haben nämlich schon einen Lieferanten…“ knurrte Thomas. Tom nickte „Ich weiß….Marcello D’astone…der unbekannte große Boss der Drogen…“ lachte er. Dann beugte er sich vor. „Ich werde ihm den Krieg erklären, denn mein Zeug ist wesentlich besser und vor allem billiger…“ gab Tom leise von sich.

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  • „Können wir das Zeug auch kostenlos probiere?“ wollte Michael wissen. Tom lachte auf. „Ich bin keiner der Almosen verschenkt. Aber für euch könnte ich einen Sonderpreis machen. Aber! Und das ist meine Vorgabe, ihr dürft niemanden etwas sagen!“ warnte er. Thomas sah Michael an. „Okay…kein Ding. Wir behalten das für uns. Und wenn es wirklich so gut ist, dann werden wir dir sogar Kundschaft besorgen. Wir kennen da so einige die für ein wenig mehr sicher auch was ausgeben.“ versprach Thomas. „Fein…so ich muss los. Morgen will Kalle mir mit einige Runden laufen und für heute bin ich ziemlich KO.“ erklärte Tom. Er ging duschen und zog sich wenig später an um nach Hause zu kommen. Die ersten Kontakte waren geknüpft. Nun musste sich zeigen wie gut die Kontakte waren und er musste Geduld haben. Doch nun hieß es erst einmal schlafen und sich von dem Stress an diesem Tag erholen. Noch nie fühlte er sich so geschafft wie heute. Sport war anstrengend und bisher dachte er eigentlich auch top in Form zu sein, doch Kalle bewies ihm etwas anderes. Tom fühlte sich zwar nicht eingefroren, aber es war beängstigend was er nicht geschafft hatte. Sein Boxstil reichte aus um Gegner kampfunfähig zu machen, aber um einen echten Boxer umzuhauen war es bei weitem nicht genug und das wollte er ändern. Semir würde Augen machen, wenn er dann künftig Verbrecher mit einem Schlag auf die Bretter schickte. Vielleicht konnte Sebastian ihm ja etwas helfen. Extratraningsstunden oder Hilfestellung. Ein paar Tricks beibringen. Irgendwas das ihm half. Entschlossen lenkte er den Wagen zu Sebastians neuer Wohnung um mit ihm zu sprechen. „Tom? Was tust du hier?“ wollte sein Freund wissen, als er klingelte. „Sebastian, du musst mir helfen. Kalle will mich ja als Sparringspartner für dich einsetzen, aber ich will kein so schlechtes Bild abgeben. Schon gar nicht wenn die Anderen gegen mich boxen sollen. Kannst du mich nicht etwas zusätzlich trainieren?“ bat er leise. „Neben dem was Kalle mit dir macht? Tom, das wird zu viel werden. Lass dir Zeit…du wirst sicher keine schlechte Figur abgeben. Ich werde nach dem Kampf mit Tino für zwei Wochen an die Nordsee fahren. Wir müssen einfach mal abschalten. Er hat nun so viel erlebt dass er sich mal erholen muss.“ erklärte Sebastian.


    Die Tage vergingen und Tom machte „gute Kasse“. Er verkaufte die angeblichen Drogen, was nichts als Traubenzucker bzw. in Kirschwasser gelöster Haushaltszucker war. Die Käufer, die nicht als Freunde von Thomas und Michael kamen, waren alle eingeweiht und taten als würde es Wunder verbringen. Die meisten von ihnen waren Polizisten, die sich als Sportler getarnt hatten. Alles war vertreten und schon sehr bald sprach es sich herum. Auch bis zu Marcello. Dieser saß in seinem Büro und kochte vor Wut. „Tarik!! Kemal!!“ schrie er durch das Haus. Die Beiden kamen sofort angerannt. „Ihr bekommt einen neuen Auftrag. In Kalles Stall scheint sich jemand in meine Geschäfte einzumischen. Der Mistkerl verkauft das Zeug für wenig Geld und verdient mittlerweile mehr als unsere Leute bei Paul. Seht ihn euch an und macht ihm klar, dass er es lassen soll. Aber passt auf, dass die Bullen euch nicht erwischen.“ forderte er. Tarik und Kemal nickten und verschwanden. Sie fuhren zur Boxhalle von Kalle und bezogen Stellung. Ihre Geduld wurde auf keine harte Probe gestellt denn nur wenig später sahen sie die Männer aus dem Gebäude kommen. „Sieh dir das mal an. Den Herrn kennen wir doch.“ grinste Tarik. „Das ist der Bulle von der Autobahn. Dann ist der Kleine sicher auch nicht weit weg.“ meinte Kemal nachdenklich. „Stimmt dort kommt er…“ lachte Tarik. Er sah wie der Mann, den sie vor gut einer Woche ins Krankenhaus gebracht haben auf den Mann zugehen, der mit Sebastian Kamp aus der Halle kam. „Und Sebastian mischt mit. Das wird er uns büßen…“ fauchte Tarik. „Warte mal…wenn die Bullen da mitmischen kann es nur eins heißen. Sie haben oder besser sie versuchen Marcello zur Strecke zu bringen. Wir müssen ihnen die Suppe versalzen. Und das geht nur, wenn wir jetzt ganz bedacht vorgehen. Keine Schlägerei, denn dann buchten die uns direkt ein. Wir müssen uns was Feines ausdenken.“ grinste er. Tarik sah ihn an. „Woran denkst du?“ wollte er wissen. „Das sage ich dir, wenn ich mit Thomas und Michael gesprochen habe. Sie werden mir etwas über den Bullen erzählen. Zum Beispiel welche Rolle er im Boxclub spielt.“ kam nachdenklich von Kemal. Tarik nickte. „Ich hoffe du weißt was du tust…“ gab er leise zurück.

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  • „Hey Tom… wie sieht es aus?“ wollte Semir wissen als er seinen Freund vor dem Boxclub traf. „Was machst du denn hier?“ fauchte Tom ihn an und sah sich um. „Was ist? Ich bin seit heute wieder im Dienst. Die Schiene stört mich nicht mehr und ich kann auch schon etwas damit festhalten. Vielleicht nicht fest, aber immerhin.“ erklärte Semir. „Und was wenn wir beobachtet werden? Verdammt Semir, mein Geschäft läuft verdammt gut und wir müssen damit rechnen, dass ich beobachtet werde und du tauchst hier auf als wäre alles okay!“ fluchte Tom wütend. Tom zug Semir in einen der Türeingänge. „Ich habe aufgepasst. Mir ist niemand gefolgt. Nun beruhige dich doch. Wie sieht es aus? Hast du schon Erfolge gehabt?“ grinste Semir. Tom lachte auf. „Ich bin als Sparringspartner sicher besser als du. Sebastian bringt mir ein paar Sachen bei und Kalle ist auch in Ordnung. Wenn der Fall hier abgeschlossen ist, dann werde ich mir überlegen umzuschulen und Boxprofi werden.“ gab er von sich. Semir sah ihn an. „Du willst mich allein lassen?“ harkte er sofort nach. Tom rollte die Augen. „Ich könnte dich nie im Stich lassen. Was würdest du denn ohne mich machen? Du würdest keinen Tag dort überleben. In dieser Wildnis wo die Verbrecher sind…“ lachte Tom und holte mit seinen Händen aus. „Du mich auch….Spaß beiseite…haben sich die Kerle schon gezeigt?“ grinste Semir. „Nein, bisher noch nicht. Krämer gibt mir noch drei Tage bis die Sache zu den Akten gelegt werden und D’astone kann weiter machen wie bisher. Pascal ist schon ziemlich genervt, das D’astone so harte Nerven hat. Der regt sich einfach nicht.“ berichtete Tom nun sachlich. „Vielleicht reicht es ihm noch nicht. Ich meine es kann doch sein, dass D’astone darauf wartet, das …..“ fing Semir an zu denken. Tom lachte auf. „Semir…fahr du ins Büro und mach dort deinen Dienst. Oder noch besser, fahr nach Hause und ruhe dich aus. Die Hand tut doch sicher noch weh oder nicht?“ wollte Tom wissen. „Nein, ich will nicht zuhause sitzen. Andrea kommt auch nicht mehr jeden Abend. Ich bin ganz allein.“ knurrte Semir nur. Tom beäugte ihn. „Habt ihr euch wieder gestritten?“ harkte er nach. „Nun ja…ich würde nicht sagen gestritten…sagen wir mal so…wir haben eine kleine Meinungsverschiedenheit…“ wich Semir aus. Tom lachte auf. „Endlich mal was Neues. Ihr habt einen Rekord aufgestellt. Vier Tage und vier Nächte ohne Streit…“ zog er seinen Freund auf. Der Blick den Semir ihm zuwarf sagte alles auch ohne Worte.


    Marcello sah Tarik an. „Dieser Kerl der sich als Dealer ausgibt ist ein Bulle?“ harkte er ungläubig nach. „Ja, es ist der Kerl der auf dem Revier war als wir die Übergabe machten. Er scheint nicht zu wissen, dass ich ihn gesehen habe.“ nickte Tarik. „Und jetzt will er durch eine Hintertür in meine Geschäfte einmischen. Ein sehr schlauer Plan….wirklich verdammt schlau, aber er wird nicht gelingen. Was habt ihr euch ausgedacht?“ harkte Marcello nach. „Nun…“ meldete sich Kemal zu Wort. „Wir haben auch diesen Gerkan dort gesehen. Er scheint ein großer Freund zu sein von diesem Bullen der den Verkäufer spielt. Sie haben sich jedenfalls umarmt. Sebastian Kamp war auch da. Und genau da kam mir die Idee. Was hältst du davon, wenn Kamp gegen den Bullen boxt. Ich habe mich schlau gemacht. Dieser Tom, so heißt der Bulle, ist Sparringspartner von Sebastian. Was hältst du von einem Kampf auf Leben und Tod? Die Beiden kämpfen so lange bis einer stirbt.“ erklärte Kemal den Plan. Marcello sah ihn nachdenklich an. „Wie willst du die Beiden dazu bringen gegen einander zu kämpfen?“ harkte er nach. „Nun wir brauchen natürlich ein Druckmittel was beide überzeugt. Kamp hat den Jungen und daran hängt sein Herz. Und für den Bullen sein kleiner Freund. Die Arena wird dann eine Kampfstätte sein, die du dir aussuchst. Es wird ein Kampf des Jahrhunderts.“ grinste Kemal. Marcello stand auf und sah nachdenklich aus dem Fenster. „Ein guter Plan….wirklich ein sehr guter Plan.“ lobte er seinen Angestellten. „Bereitet alles vor. Aber wichtig ist, dass die Beiden zusammen geschnappt werden. Seid mir bei dem Kleinen vorsichtig. Tino ist sehr verletzlich und ich hasse es wenn Kinder weinen. Jeanette ist zum Glück mit meiner Frau weg gefahren und kommt erst in drei Wochen wieder. Bei dem Bullen ist es mir egal, aber er sollte auf jeden Fall leben.“ forderte Marcello die Beiden auf und gab grünes Licht für den Plan von Kemal. Tarik und er verließen das Büro. „Wie willst du den Bullen finden?“ wollte er wissen. „Nur keine Sorge. Ich habe Michael auf ihn angesetzt. Er ist ihm von der Halle aus gefolgt und wird an ihm dran bleiben bis er weiß wo er wohnt.“ grinste Kemal. Scheinbar hatte der Mann an alles gedacht. „Und wo wollen wir die Beiden unterbringen? Hast du auch daran gedacht?“ kam die nächste Frage von Tarik. „Ja….alles schon fertig.“ nickte Kemal.

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    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Semir ließ sich am Abend von Herzberger nach Hause fahren. „Du solltest wirklich zuhause bleiben bis die Hand wieder fit ist. Ist doch auch einfacher für uns.“ schlug der diensterfahrene Beamte vor. „Mir wird langweilig. Ich hab einfach kein Sitzfleisch. Aber das mit der Hand geht schon. Ich bin ja zum Glück Rechtshänder und brauche die linke Hand nicht so oft.“ grinste Semir. Insgeheim gab er Hotte recht. Es wäre sicher besser wenn er sich raushielt. Er konnte sich im Ernstfall nicht wirklich verteidigen. „Ich werde es mir überlegen.“ gab er von sich. „Na komm…soll ich dich nach oben bringen?“ grinste Hotte. „Nein danke. Die Hand ist kaputt und nicht die Beine.“ lachte Semir und stieg aus. Er wartete bis Hotte abgefahren war und drehte sich dann um. Mit wenigen Schritten war er am Fahrstuhl und fuhr in seine Wohnung die im sechsten Stock des Hochhauses lag. Ein Nachbar stieg dazu. „Ich fahre erst rauf..“ gab Semir zu verstehen. „Ich fahre mit, kein Ding…“ lächelte der junge Mann. „Sind Sie neu hier?“ harkte Semir nach. „Ja, ich besuche meine Oma die im dritten wohnt.“ nickte er. „Ah schön….“ lächelte Semir und dachte sich, dass es schön war, wenn sich die Jugend noch an die Alten erinnert und zu ihnen steht. Das kam in der hektischen Zeit viel zu selten vor. Semir stieg im sechsten aus und verabschiedete sich von dem Mann, der nun wieder runter fuhr. Nun musste Semir nur noch den langen Gang zu seiner Wohnung gehen und schon war er zuhause. Er schloss die Tür auf und zog die Schuhe in der Diele aus. Dann schlurfte er in seinen Hausschuhen in die Küche und gönnte sich ein Bier. Nur wenig später hörte man den Fernseher aus der Wohnung. Semir pflanzte sich auf die Couch und ließ sich berieseln. Gegen elf ging er ins Bett. Er nahm sich vor morgen nicht ins Büro zu fahren. Zum einen um Andrea nicht wieder zu sehen, denn sie behandelte ihn derzeit wie Luft und zum Anderen um zu zeigen, dass er auch friedlich sein konnte und Befehle befolgte. Dass er sich nur wenig später wünschte es nicht getan zu haben war ihm jetzt noch nicht klar. Nun schlief er erst einmal ein und träumte von einem Leben mit Andrea. Er sah im Traum seinen Sohn und wie glücklich er mit seiner Frau war.


    Am nächsten Morgen, stieg Michael in der fünften Etage aus und ging die Treppen zur sechsten rauf. Dann suchte er nach dem Namensschild. Nach einigen Minuten hatte er die Tür gefunden und horchte an der Tür. Dahinter war der Fernseher deutlich zu hören. „Schade, aber auf diese Annehmlichkeit wirst du schon sehr bald verzichten müssen, Bulle.“ sagte er leise und verschwand um Tarik und Kemal zu informieren wo sich ihr Opfer befand. Er wusste genau was nun passierte und irgendwie tat ihm der Mann schon leid. Tarik und Kemal waren dafür bekannt, brutal zu sein. Als er unten angekommen war zog er sein Handy und wählte Tarik an. „Er wohnt in der Stauffenbergstrasse 17, 6. Stock. Die Wohnung liegt links wenn du aus dem Fahrstuhl kommst ganz in der Ecke.“ gab er durch. „Danke…du wirst dich Kemal anschließen und den Jungen holen. Am Holunderbusch 19 ist er untergebracht. Aber seid vorsichtig…die Bullen schwirren dort auch rum.“ befahl Tarik. „Und was machst du?“ harkte Michael nach. „Ich werde mit Thomas, Mustafa und Diego zu Gerkan fahren und ihn bitten für ein paar Tage unser Gast zu sein.“ gab Tarik durch und Michael hörte ihn regelrecht grinsen. „Gut, dann viel Erfolg. Musst ja gewaltig Angst vor dem Burschen haben. Er hat eine Hand in Gips und du fährst mit Drei Mann hin.“ lachte er nur. „Das überlasse gefälligst mir. Bau du keine Scheiße und bring den Jungen in die alte Kaserne!“ fauchte Tarik ihn an. Michael beendete das Gespräch und fuhr zum Treffpunkt mit Kemal um den kleinen Jungen von Kamp zu schnappen. Er wusste sehr genau dass es ein ziemlich brisanter Fall war. Immerhin wurde der Kleine von den Bullen überwacht und die mussten abgelenkt werden. Hoffentlich hatte Kemal einen Plan der hieb und stichfest war. Ansonsten würde Marcello sicher ausrasten. Als er ankam sah er Kemal nicht weit von dem Haus stehen. „Hey…“ begrüßte er Kemal. „Okay, habe die Lage schon mal sondiert. Der Kleine schläft hinten. Wenn wir es gut genug anstellen, können wir ihn regelrecht aus dem Bett entführen. Wir werden ihn betäuben, damit er nicht schreit.“ erklärte Kemal seinen Plan. „Spinnst du? Wir steigen ein während dort Bullen drin sind?“ harkte Michael nach. „Ja, die Bullen werden schlafen genau wie der Kleine und Kamp. Wir werden leise sein und dann werden wir den Burschen holen. Er wird keine Probleme machen.“ nickte Kemal.

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Semir saß gelangweilt vor dem Fernseher, der nichts Interessantes zeigte. „Wozu zahle ich eigentlich die Rundfunkgebühren?“ knurrte er leise und zappte durch die Programme. Manchmal verharrte er kurz um zu sehen was dort für eine Sendung war, doch dann ging es weiter. 180 Programme und nichts interessantes, das war irgendwie traurig, dachte er und schaltete den Fernseher aus. Vielleicht sollte er eine DVD einwerfen? Ist sicher besser als alles Andere. Gesagt getan. Er legte die DVD ein und sah sich Bruce Willis in „Stirb langsam 2“ an. Diesen Film kannte er schon in und auswendig aber er war immer noch besser als das Fernsehprogramm. Als der Film zu Ende war stand er auf nahm sich vor zur PAST zu fahren. Gerade als er das Wohnzimmer verließ, klingelte es an der Tür. Erstaunt sah er auf die Uhr. Sollte Andrea doch noch zu ihm kommen und ihn bemuttern? Er ging zur Tür und sah durch den Spion. Ein ihm fremder Mann stand vor der Tür. Er öffnete. „Ja bitte?“ fragte er. „Ich brauche Ihre Hilfe. Ich habe mich ausgesperrt und mein Handy liegt im Wohnzimmer. Bei den Anderen geht keiner mehr an die Tür. Ich habe den Herd an und….“ erzählte der Mann fahrig. Semir hatte keinen Zweifel, dass diese Panik nicht gespielt war. Er löste die Kette und trat einen Schritt zur Seite um den Mann telefonieren zu lassen. „Danke…vielen Dank Herr Gerkan...“ grinste der Mann. Doch eh Semir sich versah stürmte nicht nur der vermeintliche Nachbar in die Wohnung sondern noch drei weitere. „HEY!!“ schrie Semir und wollte sofort die Tür zuschlagen, doch die Männer drängten ihn ohne Rücksicht an die Wand und nagelten ihn regelrecht fest. Als einer der Männer sein geschientes Handgelenk griff, schrie Semir auf. Sofort war eine Hand auf seinem Mund und einer der Komplizen hielt ihn die Waffe an den Hals. „Schluss jetzt! Noch eine Bewegung und du bist tot. Also bleib friedlich. Haben wir uns verstanden?“ fauchte der Mann, der eine Skimaske trug in sein Ohr. Semir sah ihn nur an und nickte dann vorsichtig. Sein Handgelenk schmerzte extrem. „So ist es gut. Wir werden jetzt gemeinsam aus dem Haus gehen. Wir nehmen sogar die Treppen, du wirst nichts unternehmen sonst wird es ungemütlich für dich.“ warnte der Mann. Wieder nickte Semir. Was wollten die Kerle von ihm? Wer waren sie?


    „Okay…los geht es. Die dürften alle schlafen. Wir werden uns durch den Garten in das Kinderzimmer schleichen. Vorher werden wir ein wenig von dem Chloroform einströmen lassen um eventuelle Mitbewohner zu betäuben. Danach werden wir uns den Kleinen schnappen und weg damit…“ grinste Kemal. Er nahm eine gasähnliche Flasche die mit Chloroform gefüllt war. „Wenn wir den ganzen Inhalt einströmen lassen, dann wird das ganze Haus schlafen wie im Märchen von Dornröschen.“ grinste er und ging samt Flasche in den Hof des kleinen Hauses. Schnell waren ein paar Schläuche an die davor gesehenen Öffnungen an der Flasche verschraubt und Michael drückte das andere Ende durch eines der geöffneten Fenster. „Ganz schön leichtsinnig.“ meinte er leise. Kemal nickte. „Glück für uns.“ gab er ebenso leise zurück. Als das Gas eingeströmt war warteten die Männer noch etwas. Kemal verteilte Gasmasken und nickte Michael zu. „Jetzt..“ befahl er. Mit einer Räuberleiter schaffte Michael das Fenster des Raumes zu erreichen hinter dem sie laut einem Informanten den Jungen von Kamp finden sollten. Michael stieg ein und sah sich um. Tatsächlich lag der Kleinen friedlich im Bett und schlief. Michael grinste leicht als er den Mann neben dem Jungen sah. Auch dieser hatte das Gas eingeatmet und schlief tief und fest. Michael nahm den Kleinen vorsichtig hoch und trug ihn zum Fenster. Dort nahm Kemal ihn ab und trug Tino zum Wagen. Michael sah sich noch einmal um und legte dann den Brief auf den Tisch, den Marcello an Sebastian Kamp gerichtet hatte. Der Kampf konnte beginnen, dachte er nur und verschwand auf dem gleichen Weg wie er gekommen war. Niemand hatte etwas mitbekommen. Nur wenig später war er bei Kemal im Auto und sah auf die Rückbank. Dort schlief der kleine Kamp tief und fest. „Ein ganz süßer Junge.“ meinte Michael. „Ja, und sehr aufgeweckt. Wir hatten ja schon das Vergnügen mit dem Knirps.“ gab Kemal von sich und fuhr zum Versteck. „Ob Tarik den Bullen auch schon einkassiert hat?“ wollte Michael wissen. „Werden wir spätestens dann sehen wenn er mit ihm hier auftaucht.“ knurrte Kemal. Michael war ziemlich redselig und das nervte ihn gewaltig.

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    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

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