Schachspiel [Fortsetzung von "Schreckliche Ungewissheit"]

  • ich bin wieder anwesend....Diese Story knüpft an der Story „Schreckliche Ungewissheit an. Gleich zu Anfang wird der Kurzurlaub nach Afrika starten. Viel Spaß beim Lesen und das Feeden nicht vergessen!!! Diesmal wieder Danke für den Banner an Jenni. Und nun viel Spaß beim lesen und nicht vergessen FEEDEN!!!
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    Semir und Ben hielten ihr Versprechen und flogen samt Andrea und den Kindern nach Nairobi, wo sie abgeholt und zu Cariba ins Dorf gebracht werden sollten. Sie kamen am frühen Vormittag des nächsten Tages an. Semir sah sich am Flughafen um. Die Hitze, die hier herrschte war deutlich zu spüren. „Whow.. ist das heiß…“ stieß er aus und sah zu seinen Kindern und seiner Frau. Ben lachte auf. „In der Türkei ist es doch nicht kälter. Oder?“ fragte er grinsend. „Da war ich schon ewig nicht mehr. Ich bin an der Kälte in Deutschland gewöhnt!“ behauptete Semir. Er nahm Layla auf den Arm die anfing zu quengeln. „Ist ja gut Prinzessin.“ Beruhigte er sie. Ben lachte laut. „Ja stimmt…und du bist ja auch älter geworden. Da schwitzt man dann leichter. Das sind die Wechseljahre.“ zog er seinen Partner auf.“ „Wenn du so weiter grinst, dann bekommst du noch Gesichtslähmungen und musst mit diesem dämlichen Ausdruck für den Rest deines Lebens herumlaufen. Nur Frauen kommen in die Wechseljahre. Das solltest du in deinem Alter eigentlich wissen.“ lachte Semir zurück. Sie gingen durch die Halle und wurden vom Zoll abgefertigt. Ayda sah ihre Mutter an. „Mama…was machen wir hier in Afrika?“ fragte sie leise. „Wir besuchen eine Freundin von Papa und Ben.“ Erklärte Andrea. „Warum?“ kam die nächste Frage des Mädchens. „Weil sie uns zur Hochzeit eingeladen haben und wir dieser Einladung gefolgt sind.“ Gab Andra geduldig die Antwort. „Warum?“ harkte Ayda weiter nach. „Weil eine Hochzeit eine Angelegenheit ist, die mit Freunden gefeiert wird.“ Lächelte Andrea ihre neugierige Tochter an. „Warum?“ folgte von dem Mädchen. Andrea rollte die Augen. Ayda schien ein neues Lieblingswort gefunden zu haben und ihr gingen die Antworten aus. Als sie endlich durch waren ging es zu den Koffern, die über ein langes langsames Band kamen. Die beiden Männer griffen die Koffer als sie in Sichtweiter waren, während Andrea sich um die Kinder kümmerte. Anschließend gingen sie zum Ausgang. „Mr. Ben Jäger und Mr. Semir Gerkan aus Deutschland werden gebeten sich am Informationsschalter der Kim Royal einzufinden! Sie werden erwartet! Ich wiederhole…“ plärrte es blechend aus dem Lautsprecher.


    Während sich die Deutschen auf den Weg zum Schalter machten, ging über Köln der Vollmond auf. Es war schon kühl in der Nacht auch wenn es erst September war. Der Straßenstrich in Köln-Longerich wurde lebendig und die Mädchen kamen aus ihren Wagen um sich am Straßenrand zu stellen und die Freier abzufangen. Cornelia Braun war eine von ihnen. Sie zog ihren knappen Rock zu Recht und stellte sich an die Straße. Nervös sah sie sich um. Auch wenn sie es schon seit drei Monaten machte, fühlte sie sich nicht wirklich wohl. „Na Kleine…den Mund zu voll genommen?“ verhöhnte sie eine ältere Nutte. „Ich bin Conny…und nicht Kleine. Merk dir das, Maria…“ fauchte Conny zurück. „Ich werde hier sicher nicht mehr lange stehen..“ hängte sie an. „Ja schon klar…Hat er dir versprochen mit dir eine Weltreise zu machen? Oder will er dir ein Haus kaufen? Oder auswandern? Aber da das Geld nicht reicht, sollst du hier stehen und was dazu verdienen? Was hat er denn diesmal erzählt? Die Masche mit den Verbrechen, dass er sonst sterben müsse weil er sich einen Kredit genommen hat und nun nicht allein zahlen kann? Oder das er mit dir nach Amerika geht und dort ein schönes Leben mit dir führen will? Mensch…Mädchen wach auf! Das erzählt er jeder!“ stöhnte Maria. „Das ist doch Blödsinn! Julian liebt mich!“ behauptete Conny. Maria lachte auf. „Ja sicher…Julian Berger liebt alle Mädchen hier. Und wer nicht spurt wird gefügig gemacht. Wie lange bist du schon mit ihm zusammen?“ wollte Maria wissen. „Seit sechs Monaten und wir sind immer noch glücklich!“ behauptete Conny. „Sechs Monate? Na dann wird er sich sicher noch richtig ran nehmen..“ lachte Maria nur. „Leck mich!“ fauchte Conny und steckte ihre Hände in die Jackentasche. Sie zog die Schultern hoch. Es war kalt und der Wind biss an ihren nackten Beinen. Ihr langes braunes Haar wehte wild herum. Es verfing sich immer wieder in ihren protzigen Ohrschmuck. „Verdammte Scheiße!“ stieß sie fluchend aus.

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Semir sah erst Ben an und dann Andrea. „Ob die uns meinen?“ fragte er nach. Ben lachte genau wie Andrea auf. „Was meinst du wie viele Ben Jäger und Semir Gerkan aus Deutschland hier in Nairobi herumlaufen?“ harkte er nach. „Semir zog die Schultern hoch. „Keine Ahnung…weiß ich doch nicht..“ gab er zu. Sie gingen zum Schalter und sahen eine junge dunkelhäutige Schönheit am Schalter sitzen. „Semir Gerkan mit Familie und Ben Jäger ohne..“ erklärte er grinsend. „Ah…Sie werden schon erwartet. Einen Augenblick bitte…“ lächelte sie ihn an. Ihr Deutsch war perfekt. Sie winkte einem jungen Mann zu sich, der sofort kam. „Das ist Mafuane. Er wird Sie während ihres Aufenthalts betreuen und Sie zu Ihrem Ziel bringen.“ Erklärte sie. „Danke…darf ich Ihnen etwas sagen…Sie sprechen ein sehr schönes Deutsch mit einem noch schöneren Dialekt.“ lobte Semir sie. „Danke…ich war lange in Heidelberg und habe studiert…“ gab die junge Frau von sich. Ben stieß Semir an. „Hör auf zu flirten wenn deine Frau neben dir steht.“ mahnte er. „Ich flirte doch gar nicht! Ich mache nur Komplimente..“ beschwerte Semir sich und sah sofort zu Andrea. „Guten Tag…ich bin Mafuane…ich bin Caribas Bruder..“ erklärte der Mann. „Semir Gerkan. Das ist meine Frau Andrea und meine Töchter Ayda und Layla. Und der junge Mann hier ist Ben Jäger.“ stellte Semir sich und die Anderen vor. „Willkommen in Afrika.“ lächelte Mafuane und ergriff die Hand von Semir. „Wo ist Cariba?“ harkte Semir nach. „Sie ist noch unterwegs. Wir werden gleich aufbrechen und zum Dorf fahren. Das ist ungefähr noch zweieinhalb Stunden Fahrt.“ Erklärte Mafuane freundlich und griff die Koffer. Gemeinsam mit dem Afrikaner verließen die Deutschen die Flughafenhalle und wurden von der Hitze vor dem Gebäude regelrecht erschlagen. Sie gingen zu einem alten Jeep, der in Deutschland sicher nicht mehr zugelassen wurde. „Damit fahren wir?“ harkte Ben erstaunt nach. „Ja…das ist ein sehr guter Wagen. Sehr zuverlässig. Wir fahren nach Naivasha. Das ist ein Dorf im Süden. Dort wird Cariba erwartet.“ gab Mafuane bereitwillig Auskunft.


    „Hey...Süße! Was kostet mir der Spaß mit dir?“ riss ein Mann Conny aus ihren Gedanken. Sie musterte den Mann. Er war fett und vermutlich schon weit über fünfzig. „Wenn du ohne Rollator zu mir kommen kannst, dann 60 Euro mit allem!“ Küssen verboten und nur mit Gummi!“ rappelte sie ihren Text runter. Der Mann lachte auf. „Das werde ich noch schaffen und du wirst dein Wunder erleben. Ich habe Notstand!“ antwortete er und parkte ein. Conny zog die Schultern hoch. Ihr war egal wie fett oder wie alt der Mann war. Das Geld musste reinkommen. Nur so konnte sei Julian helfen. Er brauchte das Geld um seine krankte Mutter operieren zu lassen. Sie hatte eine seltene Krankheit und konnte nur in Amerika geheilt werden. Auch wenn Conny die Mama ihres Freundes noch nie kennen gelernt hatte, sah sie doch wie sehr er seine Mutter liebte. In seiner Wohnung waren so viele Bilder die ihn als Kind, als Jugendlicher mit ihr zeigte. Wie schön wäre es da, wenn ihre Mutter noch leben würde. Doch sie ist damals mit ihrer Schwester bei einem Unfall ums Leben gekommen. Der Mann kam auf sie zu und packte sie direkt an die Brust. Conny zuckte zusammen. Sanft löste sie seine Hand. „Hey...wir wollen doch nicht, das die Bullen aufmerksam werden oder?“ lachte sie verspielt. Gemeinsam verschwanden sie im Wagen und Conny ging ihrem Job nach. Sie stöhnte laut auf als er Mann endlich fertig war. Er zog sich an und legte das Geld auf den Tisch. „Du warst wirklich sehr gut..“ lobte er sie und legte ein saftiges Trinkgeld dazu. Conny selbst blieb liegen. Das musste sie erst einmal verkraften. Der Mann hatte sein Versprechen tatsächlich gehalten. So gut war noch keiner. Nicht einmal Julian konnte diesem Mann das Wasser reichen. Sie brauchte noch eine Weile bis sie sich unter die Dusche stellte um nur kurz drauf wieder auf der Straße zu stehen. Doch nicht lange und der nächste Freier war da. So ging es bis zum frühen Morgen.

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  • Gegen acht wurde Conny von Julian abgeholt und nach Hause gebracht. Conny legte ihm knappe 600 Euro hin. „Whow...du warst ja richtig fleißig meine süße Honigbiene..“ lobte er sie und küsste sie zärtlich. Seien Hände gingen über ihren ganzen Körper. „Julian...wie lange noch? Ich meine...wir müssten doch so langsam genug für die OP zusammen haben oder?“ fragte sie nach. Julian strich ihr über das Gesicht. „Nur keine Sorge...Liebes...schon sehr bald ist genug.“ lächelte er erneut. Er wurde zärtlicher und zog sie aufs Bett. Natürlich wollte auch er seinen Spaß haben. „Juli...bitte...ich bin müde...“ bat Conny. Julian sah sie enttäuscht an. „Du willst nicht mit mir schlafen?“ fragte er leise. „Doch...doch...aber ich brauche etwas Ruhte. Bitte...der Abend war anstrengend..“ beklagte sie sich. Julian nickte und stand auf. „Ich versteh schon....du liebst mich nicht mehr..“ sagte er darauf. „Nein....ich liebe dich über alles. Meinst du ich würde es sonst für dich tun?“ harkte sie nach. Sie sah sein trauriges Gesicht. „Also gut...dann machen wir es. Aber dann lässt du mich schlafen ja...?“ gab sie klein bei. Julian nickte und eine Stunde später lagen beide entspannt nebeneinander und schliefen. Julian Berger sah auf das schlafende Mädchen und lächelte leicht. „Du bist eine ganz Süße und viel zu wertvoll um auf dem Strich zu versauern. Ich denke ich habe da eine neue Möglichkeit dich einzusetzen und du wirst alles für mich tun..“ sagte er leise. Cornelia Braun drehte sich leicht schnurrend um. Julian stand vorsichtig auf und griff zu seinem Handy. Er wählte die Nummer seines Freundes Tristan. „Hey...ich bin es... Du kannst sie haben. Ich brauche was Neues..“ gab er durch. „Okay...und was willst du für die Kleine haben?“ harkte Tristan nach. „15 Riesen. Das ist sie wert. Heute Nacht hat sie gute 600 Euro geschafft...“ erzählte Julian stolz und sah sich noch einmal zu Conny um. Sie schlief tief und fest. „Okay....aber nicht vor Freitag. Bis dahin kann sie dir noch was einbringen. Ach ja...und ich hoffe sie ist nicht so wie Lisa. Die konntest du nämlich in der Pfeife rauchen!“ kam von Tristan. „Hey....ein Fehlgriff kann man sich erlauben. Wie viele Weiber habe ich dir schon verschafft hä...? und nur zwei waren Nullnummern. Alle Anderen waren gut und du hast dir eine goldene Nase verdient! Also komm mir nicht damit. Lisa war dein Problem. Du hast sie doch beseitigt...also gut oder nicht?“ harkte Julian nach. „Ja okay... du hast Recht. Bring sie am Freitag zum „Black Rose“ dort kann sie dann an der Theke anfangen. Wenn sie wirklich so aussieht wie auf dem Foto werde ich sie im Service einsetzen.“ lachte Tristan. Julian lachte ebenfalls. Den Service den Tristan ansprach kannte er zu genüge. „Sie ist eine Granate im Bett. Ich habe sie ausprobiert. Und sie sieht auch genauso toll aus, wie auf dem Foto.“ Bestätigte er erneut. „Du kannst mir viel erzählen. Ich will sie vorher testen...aber nicht allein...vier Freunde von mir werden dabei sein. Jeder darf ran. Wenn sie alle schafft, bekommst du sogar 20 Riesen. Aber nur wenn alle zufrieden sind.“ warnte Tristan. „Gut...dann würde ich sagen, komm am Mittwoch zu mir. Ich werde Conny sagen, dass wir Gäste haben und das sie frei hat. Dann freut sie sich und weißt nicht worauf sie sich einlässt.


    Ben sah Semir an. „Naivasha...? Hört sich irgendwie nach einer Krankheit an oder?“ grinste er. Doch bevor Semir antworten konnte ging die Fahrt los. „Na...mal abwarten. Aber die Autos gefallen mir überhaupt nicht.“ maulte Semir. „Ja klar. Mit deinem BMW würdest du hier nicht weit kommen.“ lachte Ben. „Mit dem X5 schon. Ist schließlich ein Geländewagen und der Turbo unter den BMWs... Aber das Auto hier ist echt klein, die Sitze sind unbequem und hart...“ ging es bei Semir weiter. 2Das Auto ist groß. Ich fahre manchmal mit acht Leuten hier im Auto durch die Stadt“ warf Mafuane in einem perfekten Deutsch ein. Semir schluckte und sah ihn erschrocken an. „Du verstehst alles, was ich sage?“ fragte er erstaunt. Mafuane nickte. „Ich hatte die Chance in Deutschland zu studieren. Ich bin Tierarzt...“ lachte der farbige Mann. „Ähm....also das ist nichts gegen dich...wirklich... ich bin nur andere Fahrzeuge gewöhnt..“ stellte Semir sofort richtig. „Wirklich Acht Leute? Aufeinander gestapelt?“ harkte Semir dann nach. Mafuane lachte laut. „Nein....ganz und gar nicht. Sie sitzen alle sehr ordentlich.“ gab er zurück. „Hier kommt es nicht auf den Komfort an, sondern dass man schnell ist.“ hängte er an. Andrea hatte bis zu diesem Zeitpunkt nichts gesagt, doch nun stieß sie ihren Mann an. „Semir...nun hör doch mal auf zu stänkern und genieße die Fahrt. Die Kinder sind müde. Mafuane...ich brauche Wasser für meine Kinder.“ Bat sie freundlich. „Unter dem Sitz ist eine Kiste. Da ist Wasser drin.“ Erklärte der Fahrer freundlich. Andrea beugte sich runter. „Das ist ja richtig kühl..“ strahlte sie. „Natürlich. Dort kommt keine Sonne hin und die Kiste lässt die Wärme nicht durch.“ lächelte Mafuane sie über den Rückspiegel an. Andrea gab den Kindern zu Trinken. „Mama...ich bin müde..“ beklagte Ayda sich. „Dann leg deinen Kopf auf meinen Schoß und schlafe etwas. Ich wecke dich, wenn wir da sind..“ meinte Andrea nur und strich Ayda die Haare aus dem Geicht. Ayda tat es und war innerhalb zehn Minuten eingeschlafen. Auch Layla schlief. Für die Kinder waren der lange Flug und nun die Fahrt einfach zu viel. Während der Fahrt sah Semir immer wieder nach rechts und links. Der Wagen hatte keine Schutzvorrichtungen gegen die wilden Tiere und das machte ihn sehr nervös. Er sah links von sich Elefanten die drohend ihren Rüssel hoben und mit den großen Ohren wedelten. Löwen sahen ihn von rechts aus müde an und die Gnus rannten von ihm bzw. vor dem Wagen davon.

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  • „Mafuane...ist das nicht gefährlich? Ich meine...ich sehe keine Schutzgitter, die uns schützen könnten und du scheinst auch keine Waffe zu haben.“ gab er besorgt von sich. „Das ist nicht nötig Herr Gerkan. Die Tiere trauen sich höchstens an stehende Fahrzeuge ran und wenn Sei nicht gerade hektisch winken, werden sie Sie nicht sehen. Bleiben Sie ruhig sitzen und genießen die Fahrt.“ meinte Mafuane. Semir schluckte. „Und was ist, wenn ich mal muss?“ harkte Semir nach. „Nun...dann halte ich an, Sie erleichtern sich und danach geht es weiter. Aber Sie müssen aufpassen, dass Sie nicht versehentlich auf eine Schlange treten. Die Tiere sind wirklich gefährlich.“ gab Mafuane erklärend von sich. „Ja okay...aber was mache ich wenn ein Tiger auf mich zukommt?“ war die nächste Frage von Semir. „Dann rennen Sie am besten.“ Lachte Mafuane. Semir sah zu Ben, der sich köstlich über seine Angst amüsierte. „Du findest das lustig was? Aber ich nicht! Diese Tiere sind gefährlich. Ich habe gehört dass ein Nashorn so einen Wagen im Nullkommanix umwerfen kann. Und die Elefanten sollen manchmal so brutal sein, dass sie die Menschen einfach überrennen.“ Erzählte Semir. „Diese Schauermärchen habe ich auch gelesen und sehr oft gehört. Aber wir haben doch einen erfahrenen Mann an unserer Seite, der sein Land sicher besser kennt oder?“ gab Ben zurück. „Da hat Herr Jäger recht. Ich kenne das Land sehr gut. Ich arbeite als Ranger in einem der großen Serengetiparks. Die Aussicht von einem Elefanten überrannt zu werden ist etwa so groß wie die Chance in Deutschland im Lotto zu gewinnen.“ erklärte Mafuane. „Aber es ist nicht ausgeschlossen und ich bin meistens ein Sonderfall.“ gab Semir von sich. „Oh ja...das ist er. Wenn es einen Misthaufen gibt und einen Ballen sauberes Stroh würde er in den Misthaufen fallen.“ gluckste Ben von der Rückbank. „Ha, Ha...sehr witzig Herr Jäger. Wirklich sehr witzig.“ Knurrte Semir. Doch dann musste auch er grinsen. Vielleicht machte er sich ja doch zu viele Sorgen. Auch Andrea lachte leise. „Du bist wirklich unverbesserlich, Semir. Genieße doch einfach die Fahrt und denke nicht soviel nach.“ Bat sie und schloss die Augen.


    „Wie sieht so eine afrikanische Hochzeit eigentlich aus?“ wollte Ben nach einer geraumen Zeit wissen. „Das ist eine sehr wichtige Angelegenheit. Cariba ist unsere Schamanin und sie wird unsere Häuptlingsfrau. Die Massai sind ein einfaches Volk. Unser Häuptling musste für Cariba aufgrund ihres Standes 40 Rinder bezahlen. Aber Cariba und Mokabi lieben sich wirklich. Sie gehören beide unserem Stamm an, was nicht normal ist. Um frisches Blut in den Stamm zu kriegen, werden die Frauen zwischen den einzelnen Dörfern vermittelt, wenn sie bereit zum heiraten sind. So wird dann unser Stamm größer und reicher. Aber Cariba ist wie schon gesagt unsere Schamanin und sie muss bei uns bleiben. Dennoch musste Mokabi Cariba ihrem Vater abkaufen.“ erklärte Mafuane. Ben lachte auf. „Was hast du für Andrea bezahlt?“ harkte er plötzlich nach. Doch für diese Frage stieß Andrea ihn den Ellbogen in die Rippen. Ben zuckte zusammen „Aua...“ machte er leise. „Du bist genau wie Semir, unmöglich..“ lachte Andrea und ließ die Augen geschlossen. Semir sagte nichts. „Gibt man der Braut bei eurer Hochzeit auch Geschenke?“ wollte er dann wissen „Nein...warum denn? Die Frau bekommt keine Geschenke. Frauen sind bei uns damit sie uns die Kinder gebären, sie großziehen und Häuser bauen. Aber das tun sie sehr gern, denn wenn uns ein Haus gefällt wird sie dafür belohnt.“ kam von Mafuane. „Aber Cariba ist doch höchstens 16 Jahre alt.“ Warf Semir ein. „Sie ist eine reife Frau. Sie kann Kinder gebären, sie kann Häuser bauen, sie kann heilen. Das reicht um als Frau durchzugehen. Es hört sich zwar sonderbar an, aber so leben die Massai schon immer.“ lächelte Mafuane. „Und Cariba ist damit einverstanden?“ wollte Ben nun wissen. Mafuane sah ihn durch den Spiegel an. „Frauen werden nicht gefragt. Sie haben zu gehorchen. Der Mann ist das Gesetz und das gilt auch für Cariba. Wenn sie Glück hat, dann will Mokabi nur sie zur Frau haben. Aber er darf sich auch andere holen. Wenn er sie bezahlen kann. Hier ist ein Mann reich, wenn er viele Frauen und viele Rinder hat.“ gab Mafuane zur Auskunft. Semir drehte sich zu Andrea um. Sie schien zu schlafen, doch das täuschte. „Denk nicht mal dran!“ warnte sie ihn und lachte nur. Semir schluckte. „Ich liebe nur dich..“ gab er von sich. Ben bekam sich vor Lachen nicht mehr ein und auch Mafuane sah Semir an. „Du hast nur eine Frau?“ harkte er nach. „Nein...ich habe drei....“ stellte Semir fest. „Seit wann das denn?“ wollte Ben wissen. „Na Andrea...Ayda und Lilly...das sind drei und sie sind die schönsten Frauen der Welt..“ kam von Semir trocken.

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  • Semir sah Mafuane an und dann zu Andrea. „Jetzt mal im Ernst. Wie kann ein Mann drei Frauen und mehr haben? Ich meine...da ist doch der Ärger vorprogrammiert. Gibt es denn keine Eifersucht bei euch?“ wollte er wissen. Mafuane sah ihn fragend an. „Was ist Eifersucht?“ harkte er nach. „Na...das die Frauen sich bekriegen. Wenn ich neben Andrea eine weitere Frau im Haus hätte, dann würden sie sich gegenseitig zerfleischen.“ stöhnte er leicht lächelnd. „Nein. Die Frauen leben mit ihren Kindern in einer Hütte. Alle getrennt. Aber Eifersucht gibt es bei uns nicht. Wir lieben und achten uns alle. Die Frauen teilen alles, wenn eine von ihnen krank ist, wird sie von den anderen Ehefrauen gepflegt. Bekommt eine ein Kind, dann wird sie von den anderen betreut. Aber ich habe es in Deutschland mitbekommen. Die Frauen bei euch haben Rechte. Warum? Frauen sind zum Kinderkriegen geschaffen. Ich verstehe nicht, warum die Frauen in Europa soviel Macht haben.“ Kam nun von Mafuane. „Bei uns haben die Frauen die gleichen Rechte wie die Männer. Sie können sagen ...ich will nicht und wir müssen es akzeptieren.“ Erklärte nun Semir. „Das ist ein großer Fehler. Frauen dürfen nicht über sich selbst bestimmen. Nicht bei den Massai. Die Frauen müssen tun, was der Mann sagt.“ kam von Mafuane überzeugend. Ayda wachte wieder auf. „Mama...sind wir schon da?“ wollte sie wissen. „Ja...kleine Prinzessin. Wir sind da..“ ergriff Mafuane das Wort und hielt an. Semir stieg aus und sah sich sofort von vielen Kindern umringt. Sie griffen mit den kleinen Händen nach ihm und er fühlte sich sichtlich unwohl. „Mafuane...?“ rief er. „Sie wollen Sie nur willkommen heißen.“ lachte der Mann. Semir sah ihn an. „Warum?“ harkte er nach. „Die Kinder haben nur selten Europäer gesehen. Sie sind erfreut und begrüßen Sie so.“ gab Mafuane von sich. Ayda sah die fremden Kinder ängstlich an. Als einer der Jungen anfing ihre Haare anzufassen fing sie an zu weinen und wollte auf Semirs Arm. „Hey...meine Kleine. Ist ja gut. Die tun dir nichts.“ Beruhigte er das weinende Mädchen. „Kutosha...waache katika amani!“ kam harsch von Mafuane und die Kinder verschwanden in verschiedenen Richtungen. Semir sah ihn an. „Warum hast du sie weg geschickt?“ wollte er wissen. „Deine Tochter ist es unangenehm. Die Kinder wissen nicht wann genug ist und deshalb habe ich ihnen gesagt, sie sollen gehen.“ erklärte Mafuane. „Ah...gut...“ meinte Semir nur und setzte Ayda wieder ab. Andrea strich ihrer Ältesten über die Haare.


    „Wo ist Cariba eigentlich?“ wollte Ben wissen. „Sie ist noch in einem Nachbardorf, wo sie als Schamanin vorgestellt wird. Wir sind alle sehr stolz auf sie, weil sie die erste Frau ist, die als Heilerin aufgenommen wird. Das ehrt uns als Stamm und alle anderen Massaistämme wollen natürlich an unserer Freude teilhaben. Morgen wird sie dann vom letzten Dorf zu Fuß hier herlaufen.“ gab Mafuane von sich. „Warum wird sie denn nicht abgeholt?“ harkte Semir nach. „Ich meine...wir lassen unsere Frauen nicht einmal allein nachts draußen rumlaufen. Das ist doch bei den wilden Tieren sehr gefährlich..“ kam von Semir Bedenken. „Eine Massaifrau muss aus eigenen Kräften zu ihrem Mann kommen. Normalerweise ist es nicht so, dass zwei Stammesmitglieder heiraten. Deshalb muss Cariba aus einem Nachbardorf zu Fuß hier her kommen. Sie muss sich den Gefahren der Natur stellen um zu zeigen, dass sie gewillt ist alles zu opfern. Auch sich selbst. Weiter kommt es hinzu, das Cariba als Schamanin eh sehr oft unterwegs sein wird. Schon allein um die anderen Schamanen kennen zu lernen. Sie ist eine sehr wichtige Person.“ Kam die Erklärung von Mafuane. Semir schüttelte den Kopf. Auch Ben fand dies ziemlich gewagt. „Was ist wenn sie von einem Löwen angefallen wird?“ harkte er deshalb nach. „Das wäre sehr schade. Aber dann ist es nicht bestimmt gewesen dass sie Mokabi heiratet..“ war die Antwort. Andrea kam wieder aus dem Zelt und zu Semir. „Das ist ja sonderbar. Die haben mir die Kinder weg genommen und dann völlig mit einer Creme eingerieben. Aber es war wundervoll. So kühlend und angenehm..“ strahlte Andrea. „Das ist ein kleines Geschenk an Sie...“ kam von Mafuane. „Da verstehe einer die Naturvölker. Wann kommt Cariba denn hier an?“ wollte Semir wissen und nahm seine Frau in den Arm. „Wir erwarten sie in den Morgenstunden. Es ist jetzt eh schon spät und wir müssen uns noch bei Mokabi vorstellen.“ erklärte der Bruder von Cariba. Er ging mit Semir, Andrea und Ben durch das Dorf. Die Blicke der Bewohner folgten ihnen. Vor einem recht großen Haus blieben sie stehen. „Wartet hier!“ befahl Mafuane. Semir war natürlich neugierig und riskierte ein Blick ins Haus welches genau wie alle anderen keine Türen hatte. Er sah eine Gruppe von Männern mit denen Mafuane diskutierte. Dann kam er mit einem Mann von ca. 25 Jahren wieder raus. „Das ist Mokabi..“ stellte er den Mann vor. „Jambo!“ sagte dieser. „Mokabi, der Häuptlingssohn heißt Sie herzlich willkommen.“ übersetzte Mafuane. „Whow...ein Wort hat so viel Bedeutung?“ staunte Semir. Mafuane lachte laut. „Nein...er hat nur Hallo gesagt…“

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  • Während in Afrika die Nachtruhe anbrach wurde Cornelia Braun sanft geweckt. „Hey…mein Engel. Wir müssen gleich los. Steh auf..“ weckte Julian sie auf. „Ich will noch ein bisschen schlafen…bitte…“ maulte Conny. „Nein…steh auf! Ich habe einen besseren Job für dich!“ kam nun härter von Julian. Conny sah ihn erstaunt an. „Was ist denn mit dir? Komm und kuschel noch mit mir…“ lockte sie ihn. „Nein! Steh endlich auf, du faules Stück Dreck!“ fauchte Julian sie an und packte sie hart am Arm. „AUA!!“ schrie Conny auf. Sie gab dem Befehl nach. Sie ging ins Bad und duschte nur kurz. Der Arm an dem Julian sie grob angefasst hatte, schmerzte immer noch. Was war nur in ihm gefahren? Warum war er so grob? Sie sah in den Spiegel. Obwohl sie erst 23 war, sah sie aus wie dreißig. Ihre Haut war grau, durch das viele Makeup. Julian war Anfang 40. Ein reifer Mann, der bis gestern sogar sehr liebevoll war. „Ich bin fertig…darf ich noch frühstücken?“ fragte sie leise, als sie aus dem Bad kam. Julian lächelte sie an. „Natürlich. Ich habe schon alles gedeckt..“ erklärte er. Jetzt war er wieder der Mann den sie liebte. Zuvorkommend und liebevoll. Er strich ihr über den Arm. „Entschuldige das von eben. Ich …wollte dich nicht so angehen.“ Kam von ihm. „Schon gut...vergessen.“ lächelte sie und küsste ihn. „Wir haben heute Abend Gäste und da ich dich bei der Bewirtung brauche, hast du heute Abend frei. Aber wir müssen noch einiges einkaufen.“ erklärte Julian. „Das ist klasse...was soll ich denn anziehen?“ kam aufgeregt von Conny. „Nichts...wäre das Beste..“ lachte Julian. Connys Freude verschwand. „Bitte?“ fragte sie erstaunt nach. „Conny....es ist für mich sehr wichtig...bitte tu es für mich....bitte....“ flehte er. „Aber ich kann doch nicht nackt umherlaufen und die Gäste bewirten. Das geht einfach nicht..“ widersprach Conny. „Davon hängt meine Zukunft ab. Bitte...es ist nur das eine Mal...“ wiederholte Julian und sah sie mit seinen dunklen traurigen Augen an. Conny überlegte kurz. „Also gut....ich tu es. Aber dafür will ich angemessen belohnt werden.“ forderte sie. Julian grinste breit. „Das wirst du...versprochen....“ strahlte er, ließ jedoch im geheimen wie die Belohnung aussah.


    Für Semir, seine Familie und Ben hieße es ins Bett zu gehen. Es wurde langsam kalt und die Kinder waren sehr müde. „Mafuane...meine Kinder und meine Frau würden gern schlafen gehen. Wo können sie das tun?“ fragte Semir. Mafuane mustere Andrea und die Mädchen. „Wir machen für dich und deine Familie eine der Hütten frei. Dort könnt ihr dann schlafen. Die Betten sind vielleicht nicht das, was ihr gewohnt seid, aber sie reichen aus.“ Erklärte der Afrikaner und rief etwas in der Landessprache durch die Menge. Sofort kam Hektik auf und einige Frauen rannten in eine der Hütten. Nur wenig später wurde eine Frau mit drei Kindern zu einem anderen Haus gebracht. Die restlichen Frauen schienen die Hütte zu säubern. Nach einer guten Stunde durften Andrea und die Kinder die Hütte betreten. „Semir...das ist mir peinlich. Ich meine...ich wollte doch nicht, das man eine Frau mit ihren Kindern aus dem Heim verdrängt. Das kann ich nicht annehmen...“ raunte sie ihrem Mann leise zu. Doch Mafuane schien ein sehr gutes Gehört zu haben. Er lachte leise. „Nur keine Sorge. Jauhar ist die dritte Frau unseres Häuptlings und Mokabis Mutter. Sie darf heute bei ihrem Mann schlafen und ist sicher nicht böse deswegen.“ Andrea nickte. Sie verschwand mit den Kindern und nur kurz darauf schliefen alle drei tief und fest, während Ben und Semir noch bei den Männern blieben. Andrea träumte von Semir, der nur mit einem Lendenschurz gegen Löwen kämpfte. Er trieb Elefanten an die Arbeit und trug das Wasser aus den Wasserlöchern ins Dorf. Doch immer wieder kam eine junge schwarze Frau zu ihn. Sie lächelte ihn an und umgarnte ihn, was Andrea überhaupt nicht passte. Jedes mal wenn sie im Traum aufbrauste kam Semir zu ihr und sagte. „Aber mein Schatz...ich liebe doch nur dich.“ Es beruhigte sie noch mehr, als er die Farbige wegstieß und sie in den Arm nach. Andrea lachte leise und in einem kurzen wachen Moment stöhnte sei auf. „Ich liebe dich mein türkischer Hengst...“ sagte sie, drehte sich um und schlief weiter. Sie merkte nicht wie eine der Massaifrauen zu ihr kam und das Moskitonetz über sie und die Kinder spannte. Andrea war tief in ihren Träumen versunken.

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    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Nur wenig später spürten auch Semir und Ben die Müdigkeit. „Mafuane...wir wollen nicht unhöflich sein, aber wo schlafen wir?“ harkte Ben nach. „Ihr könnt alle in einer Hütte schlafen. Es geht hier leider nicht anders, denn es ist den Massaifrauen verboten mit Europäern zu schlafen.“ erklärte Mafuane. „Auch wenn sei sonst jeden Massai an sich heranlassen müssen.“ hängte er an. „Das wollte ich auch gar nicht!“ erklärte Ben sofort. Semir grinste breit. „Natürlich nicht..“ lachte er nur. „Hör auf zu lachen...was würde Andrea sagen, wenn du zu einer der Frauen müsstest?“ fauchte Ben zurück und knipste ein Auge zu. Mafuane schien nicht zu verstehen, was er meinte. „Ist es dir peinlich, weil du keine Frau hast?“ fragte er deshalb. Ben hob die Hände. „Nein...nein... ich bin müde. Der Flug war sehr lang und ich würde liebend gern allein im Bett liegen und schlafen.“ Erklärte Ben lachend. Mafuane nickte. „Gut...“ gab er von sich und wandte sich an die Gruppe die mit Semir und Ben am Feuer saßen. Nach seinen Worten lachte die Gruppe auf und das machte Semir und Ben natürlich neugierig. „Was hast du gesagt?“ wollte Semir wissen. Doch nun grinste Mafuane. „Das sage ich dir besser nicht. Ich wünsche eine gute Nacht und schöne Träume. So sagt man doch oder?“ harkte er breit grinsend nach. Semir nickte. Nur wenig später waren auch die Beiden in der Hütte verschwunden. „Ein nettes Volk.“ Meinte Semir als sie drin waren. „Ja das stimmt. Aber die Sitten sind ziemlich gewöhnungsbedürftig. Ich meine...stell dir mal vor, ich dürfte mit Andrea schlafen, weil sie die Frau meines Freundes ist.“ grinste Ben. Semir sah ihn an. „Untersteh dich. Ich bringe dich um, wenn du auch nur den Gedanken daran hast.“ lachte Semir. Ben legte sich hin. Er drehte sich nach links und nach rechts. Zog sich die Decke zu Recht. „Hmmm....ist echt ungemütlich. Zuhause in meinem breiten Bett liege ich eindeutig besser.“ maulte er. „Wir sind hier nicht in deiner Loft, sondern in Afrika. Also bitte genieße diese einfache Welt wo das Geld nicht regiert.“ Grinste Semir. „Ich bin mal gespannt was morgen passiert. Wenn Cariba hier ist, gibt es sicher eine große Party. Dieser Mokabi kann froh sein, dass er Cariba nehmen darf. Aber mir ist aufgefallen, das er doch um einiges älter ist, als sie.“ Dachte Ben laut nach. „Nun ja...ich denke mal das die Frauen hier wirklich keine Rechte haben. Sie sind auf Fortpflanzung programmiert und Cariba kann sicher viele Kinder gebären. Aber das sollte uns nicht interessieren. Wir können es eh nicht ändern.“ Gab Semir leicht nuschelnd wieder .Nur kurz darauf war Ruhe in der Hütte.


    In Deutschland wurde es Abend. Conny machte sich für die Gäste fertig. Sie legte dezentes Makeup auf und ließ auch den protzigen Schmuck weg. Bekleidet war sie lediglich mit einem weißen Häubchen und einer Schürze. Sie fühlte sich nicht unwohl dabei. Gegen acht am Abend trafen die ersten Gäste ein. Conny begrüßte sie freundlich und führte sie ins Wohnzimmer. Insgesamt kamen fünf Männer mit Julian waren sie zu sechs. „Conny Liebling...holst du für uns alle ein Glas mit Cognac aus der Bar?“ bat er sie. Conny nickte und nur kurz darauf kam sie mit einem Tablett zurück. Sie stellte die Gläser auf den Tisch. Einer der Gäste schien sie regelrecht mit Blicken auszuziehen, obwohl sie kaum etwas anhatte. Er packte ihr an den Po. Conny sah ihn entrüstet an. „Hab dich nicht so..“ grinste er und drückte zu. „Das tut weh!“ fauchte Conny und löste sich von der Gruppe. Sie sah wie Julian grinste. „Lass sie doch...“ bat er seinen Freund. „Juli...kann ich mit dir reden?“ bat sie ihn deshalb. „Ich habe jetzt keine Zeit. Es ist wirklich sehr wichtig. Setz dich zu uns...“ forderte er sie auf. „Nein...ich gehe besser ins Schlafzimmer...“ schlug sie vor. Julian nickte. „Ja tu das...ist sicher besser....“ lachte er und wandte sich wieder seinen Gästen zu. Conny verschwand. Sie legte sich ins Bett und machte den Fernseher an. Doch ihre Ruhe dauerte nicht lang. Sei hörte die Männer lachen und es schien der Alkohol in Mengen zu fließen. Ein Blick auf die Uhr zeigte, dass es fast elf war. Dann wurde die Tür aufgerissen. Conny zuckte zusammen. Julian kam in den Raum und lachte sie an. „Komm her!“ forderte er sie auf. „Du bist betrunken Flo...“ beklagte sie. „Oh ja...das bin ich....und du bist mein Mädchen...und ich will das mein Mädchen jetzt zu jedem Mann dort nett ist....sehr nett verstehst du?“ lallte ihr Freund. „Nein...ich verstehe nicht....“ gab Conny zurück. „Du wirst jetzt mit jedem eine Nummer schieben....mach die Beine breit..“ lachte er und zerrte sie aus dem Bett. Auf dem Weg ins Wohnzimmer zog er sie aus. Conny wehrte sich verzweifelt, aber sie kam gegen Julian nicht an. „Nein...bitte...ich will nicht...“ flehte sie weinend. Doch Julian schien auf dem Ohr taub zu sein. Er stieß Conny nackt in die Gruppe und sie wurde von den Männern festgehalten. Einer nach dem Anderen nahm sie zum Teil mit herber Gewalt. Nach drei Stunden ließen die Männer von ihr ab. Conny wimmerte und war kurz vor der Bewusstlosigkeit. „Die ist gut....die nehme ich...“ hörte sie einen der Männer sagen.

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  • Am nächsten Morgen riss ein Schrei Semir aus dem Schlaf. Sofort war der Hauptkommissar auf den Beinen und verhedderte sich im Moskitonetz. „Verdammt…“ stieß er aus. „Ben? Hast du das gehört?“ fragte er seinen Partner, der noch schlief. „mmmmhhhhmmm…“ machte dieser. „Ben…da hat jemand geschrien…“ wiederholte Semir. „Ich will schlafen…“ maulte Ben leise und drehte sich um. Semir befreite sich aus dem dünnen Stoff und verließ die Hütte. „Mafuane? Was ist denn hier los?“ fragte er als er die aufgeregten Männer und Frauen vor der Hütte sah. „Cariba ist da…viel früher als sie eigentlich hier sein sollte…“ strahlte der Bruder seiner Lebensretterin. Semir reckte sich, doch konnte sie nicht entdecken. „Aha…und deshalb wird hier so geschrien?“ fragte er nach. „Ja…das ist die Freude.“ nickte Mafuane. In diesem Augenblick kam Mokabi in einem wunderschönen bunten Gewand um die Ecke. „Whow…das sieht ja toll aus…“ gab Semir zu als er ihn sah. „Das ist das Brautgewand. Nur Cariba darf ihm das ausziehen, was sie sicher in paar Stunden machen wird…“ grinste Mafuane. „Ah…dann ist er quasi das Hochzeitsgeschenk…?“ grinste Semir. „Genau das.“ nickte Mafuane zustimmend. „Cariba ist aber wesentlich jünger als Mokabi. In Deutschland gilt sie noch als Kind und dürfte nicht heiraten.“ ließ Semir verlauten. „Das mag sein, aber man kann es nicht vergleichen. Cariba ist mit 16 eigentlich schon viel zu alt. Die Massaifrauen werden sonst mit 13, höchstens 14 verheiratet. Aber Cariba war zu dem eigentlichen Zeitpunkt als sie heiraten sollte nicht hier, sondern in Deutschland. Nicht freiwillig. Sie ist diesem Mann gefolgt. Diesen weißen Vater Gottes, wie er sich nannte…“ stieß Mafuane verachtend aus. „Nur weil sie dachte, es gibt ein besseres Leben für ihr Volk, wenn sie später wieder zurückkehrte. Aber es war alles nur …“ hängte er an. „Es ist wahr, dass der Mann viele Mädchen in ihr Unglück hat laufen lassen. Aber jetzt ist sie hier und ich hoffe sie hat dieses Abenteuer, was sie leider in Deutschland erleben musste ohne Schaden überlebt hat…Ich habe es und ich bin Cariba dankbar, dass sie damals im gleichen Käfig war wie ich.“ lächelte Semir. Während er das sagte strich er sich über die Narbe, die von dem Abenteuer mit Bens Onkel stammte. „Sie ist unberührt, sonst wäre es noch schlimmer für Cariba.“ nickte Mafuane. „Aber sie musste ja auch als ihre Ausbildung zur Schamanin fertig machen und deswegen heiratet sie erst jetzt.“ nickte Mafuane.


    Semir sah Mafuane an. „Und Mokabi ist 25. Das ist gute neun Jahre mehr als Cariba. Wie kann es dann sein, dass sich die Beiden lieben?“ harkte Semir nach. „Mokabi ist ein guter Mann für sie. Sie sind sich versprochen und hätten auch ohne Liebe heiraten müssen. So will es unser Gesetz. Ich will es dir mal einfach erklären...Wenn ein Junge einem Mädchen zum Beispiel eine Kette schenkt...dann ist sie auch ihm versprochen. Es ist ein Bund fürs Leben.“ erklärte Mafuane ruhig. Dieser Massai schien alles sehr gelassen zu nehmen. Auch die Fragen die auf ihn einprasselten. „Papa...“ kam es hinter Semir. Die Männer drehten sich um. Ayda stand da und strahle Semir an. „Hallo Ayda...hast du gut geschlafen?“ wollte Semir wissen und ging vor seiner großen Tochter in die Hocke. „Ja...nur das Bett war sehr hart..“ beklagte sich das Mädchen. Mafuane lächelte leicht. „Soll ich dir mal zeigen wie unsere Kinder schlafen?“ fragte er. Die sechsjährige Ayda sah ihn an und dann zu Semir. „Papa...darf ich?“ fragte sie neugierig. „Ja sicher...geh nur..“ lachte Semir. ER ging zu Andrea und wollte sie wecken, doch seine Frau war bereits wach und kümmerte sich um Layla. „Guten Morgen Semir....sag mal...kannst du denn nie länger schlafen?“ wollte sie wissen „Ich bin aufgeweckt worden.“ Entschuldigte Semir sich. „wo ist Ayda?“ harkte Andrea nach, als sie bemerkte dass ihre älteste Tochter weg war. „Sie ist mit Mafuane im Dorf unterwegs.“ Gab Semir sofort zurück. „Ich habe Hunger. Gibt es hier auch Frühstück?“ wollte Andrea wissen. „Bestimmt...aber die Braut ist da und das scheint wichtiger zu sein. „Mama....guck mal!!“ unterbracht Ayda das Gespräch und zeigte eine Kette hoch, die scheinbar aus Tierzähnen bestand. „Whow....sehr schön. Wo hast du das denn her?“ kam von Andrea. „Das hat mir ein Junge geschenkt. Er hat gesagt, dass ich seine Frau bin.“ strahlte sie Sechsjährige. Semir sah Andrea erschrocken an. „Ich bin gleich zurück!“ stieß er aus und verschwand. Vor der Hütte traf er auf Mafuane. „Mafuane...was ist das mit der Kette?“ harkte er sofort nach. Die Worte die Mafuane vor kurzer Zeit gesagt hatte, klangen ihm noch im Ohr. Der Bruder von Cariba lachte leise. „Weil der Junge gesagt hat, deine Tochter sei seien Frau? Nur keine Sorge...der Junge war gerade fünf und hat sicher nicht die Absicht Ayda zu heiraten.“ beruhigte der Afrikaner den türkischen Hauptkommissaren. „Ich habe keine Angst...ich will nur ein paar Sachen klarstellen... Whow...!“ stieß Semir aus, denn Cariba kam um die Ecke. Sie trug ein Kleid aus Straußenfedern und strahle vor Freude. „Sie ist wunderschön...“ kam leise von ihm. Mafuane nickte. „ Ja das ist sie. Aber man bewundert die Massaifrauen nicht. Das macht sie nur eitel und überheblich.“ gab er zurück.

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  • Gegen neun wurde auch Ben von Ayda aus dem Bett geworfen. Er sah Semir müde an. „Das ist soooo heiß…“ stöhnte er leise. „Ben...wir sind in Afrika. Hier ist es immer heiß..“ raunte Semir ihm lachend zu. „Ja ich weiß… wann kommt Cariba denn?“ harkte sein Partner nach. „Die ist schon da. Sie sieht richtig toll aus. Aber sie hat mich noch nicht begrüßt. Mafuane sagte mir, dass sie das erst macht wenn sie verheiratet ist.“ erklärte Semir. „Man das sind vielleicht Regeln…nee...hier könnte ich nicht leben.“ stöhnte Ben leise. Semir lachte leise. „Warum …hier ist der Mann noch wie ein Mann sein muss. Er herrscht über die Frauen und sie müssen tun, was du sagst..“ meinte er nur. „Ja….klar….bei dir ist es ja auch Andrea und deshalb sehnst du dich nach so einem Leben.“ lachte Ben zurück und sah aus dem Fenster. Er sah wie ein alter Mann Cariba anspuckte. „Was geht denn da ab?“ stieß er aus. Auch Semir hatte es gesehen. „Ich glaub es jetzt nicht…“ kam von ihm. Sie beide wollen hin, doch Mafuane stellte sich ihnen in den Weg. Er sah ihnen an, dass sie wütend waren. Als Ben und Semir auf Cariba zugehen wollten, stellten sich eine Gruppe von Kriegern ihnen in den Weg und drängten sie sanft aber bestimmt zurück. „Was soll das denn?“ fauchte Semir wütend. „Beruhigt euch…das ist Brauch. Sie wird mit Milch bespuckt. Das ist eine sehr schöne Geste. Der Mann ist Caribas Vater und wünscht ihr auf diesem Wege viele Kinder…“ erklärte Mafuane. Semir sah ihn an. „Das soll helfen?“ harkte er etwas erstaunt nach. Mafuane lachte leise. „Natürlich nicht…aber die Menschen glauben daran.“ gab er bekannt. „Ach ja…und warum wird sie dann jetzt von den Frauen dort drüben beschimpft?“ harkte Ben nach. „Das ist eine Eheprüfung. Wenn Cariba darauf gelassen reagiert ist sie für die Ehe geeignet. Würde sie anfangen zu weinen und um sich zu schlagen, dann muss sie noch warten und geht nach Hause.“ erklärte Mafuane bereitwillig. „Whow…wirklich sonderbare Sitten. Aber gut. Wann wird denn nun die Hochzeit sein?“ kam die nächste Frage ungeduldig von Semir. „Sie ist bereits in vollem Gange. Gleich werden die Männer sich zum Tanz sammeln und die Mädchen, die nächstes Jahr heiraten wollen, dürfen sich ihnen präsentieren. Danach werden Mokabi und Cariba in die Mitte genommen um den Hochzeitstanz zu vollziehen. Danach verschwinden die Beiden, während die Gäste mit köstlichen Speisen verwöhnt werden.“ gab Mafuane weiter. „Ui…essen hört sich gut an….echt klasse. Ich habe Hunger…“ strahlte Ben.


    „Das was man bei euch Frühstück nennt gibt es aber nur für Frauen und Kinder. Ihr müsst warten.“ nahm Mafuane Ben die Hoffnung schnell etwas zu bekommen. Nur vier Stunden später startete der angekündigte Tanz der Krieger und der Mädchen. Alle waren festlich geschmückt. Während die Männer weiße Farbe an diversen Körperstellen hatte, waren die Mädchen mit roten Mustern geschmückt. Die Tänze der Mädchen waren anmutig während die Männer in der Mitte immer mehr in Tanzlaune kamen und hohe Sprünge vollzogen. „Whow….wenn du so hoch kämest, könnte Andrea sich für die Bonbons ein neues Versteck suchen..“ grinste Ben zu Semir. „Die Süßigkeiten werden wegen den Kindern versteckt und nicht wegen mir…“ lachte Semir. Nachdem die Krieger ihren Tanz vollzogen hatten kamen Cariba und Mokabi in die Mitte des Stammes und tanzten eine Weile bis sie dann in eine Hütte verschwanden. Die anderen Frauen des Stammes trugen Schüsseln und Teller mit Essen zu den Männern wo sich auch Semir und Ben einfanden. Beide trugen Kränze die von den Mädchen des Dorfes gemacht wurden. „Whow….das sieht echt lecker aus..“ staunte Ben. Er sah Mafuane an. „Was ist das alles?“ fragte er nach. Mafuane grinste breit und zeigte seine weißen Zähne. „Das hier…sind alles wunderbare Köstlichkeiten.“ fing er an und wies auf einen Teller mit kleinen länglichen Fleischstückchen gefüllt war. Mafuane griff eine und hielt sie Ben unter die Nase. „Nicht fragen...probieren!“ forderte er auf. Ben nickte und steckte sich das „Etwas“ in den Mund. „Mmmmhhhhmmm…. lecker...“ staunte er. „Das ist eine Mopane gewesen.“ erklärte Mafuane. „Mopane? Was ist das? Ein Name für ein Schwein?“ harkte Ben nach und griff noch einmal zu. „Eine Motte…“ lächelte Mafuane. Ben spuckte sofort das Essen aus und wischte sich über den Mund. „Eine Motte? Ungeziefer?“ harkte er ungläubig nach. Mafuane nickte. „Es ist eine Delikatesse. Wir essen auch Termiten oder Heuschrecken. Aber nur zu besonderen Anlässen. Außerdem ist es sehr unhöflich das Essen auszuspucken.“ erklärte Mafuane lachend. „Entschuldigung… aber… das… das war…der erste Schreck…vermutlich. Es…es ist wirklich vorzüglich. Gibt es auch so etwas wie Schnitzel oder so?“ harkte Semir nach und sah Mafuane bettelnd an. „Schnitzel? Was ist das?“ kam die Gegenfrage. „Das ist ein Stück Fleisch vom Schwein.“ gab Semir grinsend zurück. „Ach so….das…..ja…das habe ich auch schon gegessen…also in Deutschland. Hier gibt es das leider nicht. Aber wir haben Ziege…und wir haben auch Ziegenfleisch. Das schmeckt sehr gut und da ihr Stammesmitglieder seid, müsst ihr essen, was hier steht. Dazu gehören auch die besonderen Fleischarten, die extra für euch gefangen wurden.“ kam von Mafuane. Semir lachte leise. Auch ihm war es nicht geheuer Ungeziefer zu essen, aber er war dem Neuen aufgeschlossen und so grausam konnte es ja nicht sein. Als Mafuane ihm den Teller hinhielt griff auch er zu und aß eine dieser Mopane. „Wirklich sehr gut…“ lobte er.

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  • Zur gleichen Zeit geschah in Deutschland etwas, das Conny aus ihren rosaroten Träumen mit Julian herausholte. Es war schon weit nach Mitternacht als Conny aus ihrer Starre erwachte und die Männer sie immer noch angafften. „Julian.....bitte hilf mir...“ weinte sie leise. „Sie gehört dir Tristan. 8.000 Euro ist mein letztes Wort. Ich habe noch weitere Interessenten.“ gab Julian kühl von sich ohne sich um Conny zu scheren. „Du kannst mich doch nicht verkaufen! Ich bin keine Ware!“ stieß sie wütend aus. „Also gut....8 Mille. Ich denke du nimmst keine Schecks, deshalb habe ich dir das Geld mitgebracht. Sie wird sicher sehr gute Dienste leisten...“ lachte Tristan und schob Julian den Koffer rüber. Dieser öffnete ihn und Conny sah die vielen Geldscheine. Sie wich langsam zurück und wollte den Raum verlassen, doch die Männer registrierten die Bewegung und hielten sie fest. „Nein...lasst mich los! Ich bin ein freier Mensch!!“ schrie sie und wehrte sich verzweifelt. Julian sah sie kalt an. „Du gehörst nun Tristan. Sei genauso brav wie du es bei mir warst, Baby...dann fehlt es dir an nichts. Du machst weiter deinen Job. Nur wirst du jetzt für ihn arbeiten.“ Lachte er höhnisch. „Aber..... wir lieben uns doch...was wird mit deiner Mutter? Ich meine...wenn du das Geld wirklich brauchst...dann gebe ich es dir...ich ...“ stammelte Conny verzweifelt. Doch nach und Nach wurde ihr klar, dass Maria Recht hatte. Julian Berger war ein Zuhälter. Er hatte sie nie geliebt. „Weißt du was...meine Mutter ist schon vor acht Jahren verstorben. Aber es ist ein gutes Zugpferd und es sind schon viele Mädchen darauf reingefallen.“ verhöhnte Julian sie. Conny sah ihn nur an. Wie konnte sie sich so in ihm getäuscht haben. „Und die Liebe, die du für mich empfunden hast? War das auch nur gespielt? Hast du mich nie geliebt?“ harkte sie nach. Julian zog die Schultern hoch. „Liebe...? Was heißt das schon. Das ist ein Gefühl und das hat in meinem Job nichts verloren. Tut mir Leid Baby...aber das einzige was bei dir zählte, war das du gutes Geld eingebracht hast. Leb wohl...“ lachte Julian. Tristan packte Conny am Arm. „Zieh dir was über...ich will doch keine Anzeige bekommen!“ fauchte er sie an. Conny sah ihn an und schüttelte den Kopf. „Ich werde nicht mit dir kommen. Ich bin kein Stück Ware, was man nach dem Einkauf mitnimmt..“ widersprach sie erneut. Tristan lachte leise und holte aus. Die ganze Hand bildete sich in Connys Gesicht ab. Sie ging zu Boden als der Schlag sie traf und stöhnte auf. Einer der Männer warf eine Decke über sie und schulterte sie einfach. „So Alter...war ein gutes Geschäft. Wenn du sie mal willst, komm zu mir und du darfst sie umsonst reiten...“ versprach Tristan und verschwand mit seinen Männern und einer weinenden Cornelia Braun.


    Semir und Ben sahen wie Cariba und Mokabi wieder aus der Hütte kamen. Mokabi stieß einen Freudenschrei aus und wurde sofort von allen Männern umringt. Semir sah Mafuane fragend an. „Er hat sie zum Höhepunkt gebracht...“ erklärte er sofort. „Ah…ja…“ grinste Semir. Cariba kam zu Semir und Ben. Sie sah sehr glücklich aus. „Nafurahi kwamba wawili kuja na wanawasalimuni katika familia yetu kama wageni wa heshima. Nimekuwa aliiambia mume wangu ulilolitenda na yeye ni masharti na wewe. Kama ishara ya ukarimu wake, akisema kwamba lazima sasa kuchagua yoyote mwanamke mmoja. Herzlich…..wikommen?“ sagte sie und sah Mafuane fragend an. Er lächelte und sagte; „Hiyo ilikuwa nzuri sana” dann wandte er sich an Semir und Ben. “Cariba heißt euch herzlich willkommen als Ehrengäste unseres Stammes. Sie hat Mokabi erzählt, was ihr getan habt und zum Dank dürft ihr euch jeder eine Frau aussuchen, die euch heute jeden Wunsch erfüllt.” übersetzte er. Semir räusperte sich. “Ich bin verheiratet und meine Frau ist hier...und lehte dieses Geschenk ab...” erklärte er leise. Mafuane gab dies an Cariba weiter. Diese sah Semir fragend an. “Je, kuwa na zaidi ya mke mmoja?” wollte sie wissen. “Sie fragt ob ihr nicht mehr als eine Frau habt.” kam von Mafuane. “Wir sind monogam. Nur eine Frau und meine Frau ist mir sehr wichtig...” gab Semir zurück. “Hawezi ... mke wake ni mfalme” wandte sich Mafuane an Cariba. Diese lachte hell auf. “Was hast du ihr gesagt?” harkte Semir sofort nach. “Das du von der Frau beherrscht wirst...” lachte Mafuane. “nun ja....so kann man das auch sehen..” grinste Semir. Ben war die ganze Zeit schon mit einem Mädchen beschäftigt, die ihn massieren wollte und sich sehr um ihn kümmerte. “Dir geht es gut....was?” lachte Semir. “Das ist nicht so wie du denkst....” stöhnte Ben. Mafuane tippte das Mädchen an. “Lazima uende naye baadaye.” befahl er. Das Mädchen stand auf und verschwand. “Was ist denn?” fragte Ben erstaunt. “Wir haben noch ein bestimmtes Ritual zu erfüllen. Als Ehrenmitglieder des Stammes müsst ihr nun Mokabi und Cariba eine Aufwartung machen und im Stamm der Massai aufgenommen werden. Danach kann Anele wieder zu dir kommen..” erklärte Mafuane und zog die Beiden mit sich.

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  • Andrea wurde mit den Kindern aus der Hütte geholt um der Zeremonie beizuwohnen. Bisher hatte sie mehr Ruhe gehabt um die Kinder zu versorgen. Hier stand das Wohl einer Mutter sehr hoch im Kurs. Semir sah sie an. “Hallo mein Schatz. Die haben hier irgendwas mit uns vor..” murmelte er. Andrea lachte. “Und und hast Angst davor?” harkte sie nach. Semir zog die Schultern hoch. “Ein bisschen schon. Wer weiß was die mit uns machen.” gab er seine Bedenken bekannt. Doch Andrea hatte keine Zeit zu antworten. Semir und Ben wurden von den Kriegern des Stammes in die Mitte genommen und mussten sich auf den Boden setzen. “Ihr müsst das Hemd ausziehen!” bat Mafuane. Semir udn Ben entblösten sich. Die Frauen des Stammes fingen an die Haut zu bemalen. Nach einer guten Stunde waren die Beiden geschminkt. Dann kamen Cariba udn Moabi zu ihnen. “Sasa wewe ni wanachama wa Kimasai. Baada ya ndugu zetu yao na haki zote za Masai ana na ni uwezekano wa kuigiza pia. Hakuna hata wanawake atatukana wewe.” erklärte Mokabi und hängte den Beiden eine Kette aus Zähnen um den Hals. Semir sah ihn an. Mokabi nickte Mafuane zu. “Ihr seid nun Mitglieder der Massai. Als unsere Brüder habt ihr alle Rechte die ein Massai hat und dürft sie auch ausleben. Keine der Frauen wird sich euch verwehren.” übersetzte er. Semir sah zu Ben. “Das ist wirklich sonderbare Sitten...” grinste er. Mafuane erhob sich. “Stellt euch hin und reicht jedem Mann die Hand. Nur den Männern.....! Die Frauen bekommen einen Kuss auf die Stirn.” zählte er auf. Semir stöhnte auf. “Jetzt auch noch arbeiten...” lachte er leise. Doch er und Ben führten die Aufgaben durch. So wurden die Beiden zu Massais. Doch auch Andrea und die Kinder wurden nicht vergessen. Sie bekamen von dem Männern jede Menge Geschenke und auch Cariba kam zu ihr. “Ich...danke....euch...” kam langsam in einem gebrochenem Deutsch von ihr. Andrea sah sie an. “Wofür?” fragte sie. Cariba sah ihren Bruder hilfesuchend an. Er übersetzte es und Cariba lachte. Sie sagte etwas zu ihrem Bruder. “Sie dankt dafür, das du eine so lange Reise auf euch genommen habt, nur um an ihrem Glück teilzuaben.” erklärte er. Andrea lächelte und nickte. “Sagen Sie ihr, dass wir es gern gemacht haben.” bat sie.


    Die Feierlichkeiten gingen noch zwei weitere Tage bis die Deutschen wieder in Köln landeten. “ja....es regnet...” jubelte Ben als er aus dem Flieger stieg. Semir schüttelte nur den Kopf. Der Temperaturumschwung ließ ihn schaudern. Vor wenigen Stunden hatten sie noch 40 bis 45 Grad und hier waren es vielleicht gerade 20. Wenn überhaupt. “Es ist kalt..” maulte er. “Ja....” grinste Ben. Andrea zog den Kindern eine leichte Jacke über. Layla schlief in ihren Armen ein, während Ayda sich auf die Koffer setzte. “Mama...ich bin müde...” beklagte sie sich. “ja mein Schatz. Wir fahren alle nach hause und dann könnt ihr schlafen.” versprach Andrea. Sie brachten erst Ben nach hause, der sich überschwenglich von den Kindern verabschiedete. “Bis morgen Semir...” sagte er seinem Partner. “Klar....ich freu mich schon auf die Kollegen. So braun wie wir sind, werden die sicher neidisch werden.” lachte Semir. Er lenkte den Wagen nur kurz darauf auf seine Ausfahrt. Andrea stieg aus. Ayda und Layla schliefen tief und fest, so glaubte Semir, doch als er Layla hoch nahm fing sie an zu weinen. “Ja...meine Kleine... ist ja okay...ist alles gut..” tröstete er sie. Andrea nahm ihm das Mädchen ab, damit er die Koffer ins Haus bringen konnte. “Ich habe Hunger...” gab er bekannt als sie im Wohnzimmer saßen. “Ich auch. Ich koche gleich etwas. Will nur ein wenig die füße ausstrecken..” meinte Andrea und legte sich auf die Couch. Semir beugte sich über sie. “Hat es dir gefallen?” fragte er. Andrea nickte. “Es war zwar sehr heiß aber es war schön. Auch für die Kinder...” gab sie zu. “was sagst du zu Cariba?” kam die nächste Frage von Semir. “Sie ist ein sehr schönes Mädchen. In meinen Augen viel zu jung zum heiraten, aber andere Länder andere Sitten. Ich hoffe sie und Mokabi glücklich sein werden und deren Kinder eine Zukunft haben.” Gab sie zu. “Das denke ich schon...Ben hat versprochen die Patenschaft für künftige Kinder zu übernehmen. Er ist wirklich ein sozial eingestellter Mensch..” lobte Semir seinen Partner. Andrea lachte leise. “Er hat das nötige Kleingeld..” kam von ihr. “Aber auch eine gute Seele..” wiederholte Semir nur. Andrea stand auf und ging in die Küche. “Ich mache ein paar Brote.... zum Kochen fehlt mir heute die Kraft. Ich bin etwas müde...” gab sie zu. “Kein Ding...Brote sind in Ordnung.” lachte Semir. Er machte den Fernseher an und sah die Nachrichten. Erst jetzt merkte er wie gut sie es doch hatten. Aber den Fernseher hatte er nicht wirklich vermisst.

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  • Conny sah sich in dem Raum um, den Tristan für sie ausgesucht hatte. Er war groß und mitten drin war ein rundes Bett. Dies war mit Satainbettwäsche bezogen und sah sehr bequem aus. Sie war allein in dem Raum, doch sie hatte das Gefühl beobachtet zu werden. Tränen liefen ihr über das Gesicht. Wie konnte sie auf diesen Kerl nur so reinfallen? Julian hatte ihr nur Lügen erzählt. Genau das hatte Maria doch gesagt, doch nun war sie hier. Und sie war ganz allein. Wie sollte sie hier wieder rauskommen? Doch bevor sie sich etwas überlegen konnte, wurde die Tür aufgeschlossen. Conny drehte sich erschrocken um und sah Tristan an, der eintrat. “Na...hast du dich schon eingelebt? Wenn nicht, dann heb dir das für später auf. Dein Dienst beginnt!” kam harsch von ihm. Conny sah ihn an. “Ich arbeite nicht für dich.” Gab sie bekannt. Tristan lachte leise. “Ach wirklich nicht? Hör mal zu Mädchen...ich habe für dich ein Vermögen bezahlt und du wirst mir jeden einzelnen Cent ersetzen. Deine Aufgabe ist es, die Männer anzumachen und mit ihnen Spaß zu haben. Sie werden dafür zahlen und du wirst tun, was sie wollen. Egal wie weit sie gehen...ist das klar? Und wenn du nicht spurst, dann werde ich dir die Flötentöne beibringen....dann werde ich dich mit mehren Freunden in die Mangel nehmen, wie bei Julian in der Wohnung. Das hat dir doch auch Spaß gemacht...oder?” verhöhnte er sie. Conny fing an zu zittern.Mit Sturheit schien sie bei Tristan keine Chance zu haben, vielleicht dann auf die weinerlichen Art? “Bitte...ich will das nicht...ich...ich habe ihn wirklich geliebt...bitte...lass mich gehen..” fing sie an zu weinen. Tristan sah sie an. “die Masche wirkt bei mir nicht. Du wirst jetzt arbeiten!” fauchte er sie an und zerrte sie aus dem Raum. “Bitte...nicht...ich...ich hab nichts an..” flehte sie. Tristan lachte nur. “Um so Besser...dann lernst du wenigstens das Gehorchen und meine private Party, die ich dort laufen habe wird ein Erfolg.” gab er an. Er ließ Conny jedoch im Unklaren, was er damit meinte. Sie ahnte, dass es eine lange und schmerzvolle Nacht werden wird. Das sah sie besonders dann, als sie von Tristan in den Raum gestoßen wurde. An sie fünfzehn Männer hielten sich hier auf und sahen sie gierig an, als sie nackt vor ihnen stand. Conny versuchte mit ihren Händen ihre Blöße zu verdecken. Es gelang nicht. “Whow....das ist dein Neuzugang? Die würde ich gern ausprobieren..” hörte sie einen der Männer sagen. “Dann bitte...heute ist sie ganz umsonst...das nächste Mal zahlt ihr aber dafür.” lachte Tristan. Conny fing an zu weinen. Sie war Freiwild für diese Männer und das bekam sie nur kurz darauf zu spüren.


    Dieter Bonrath saß an seinem Schreibtisch und sah ins Leere. Es waren gerade mal sechs Wochen her, das sein Partner Horst Herzberger, den alle Hotte nannten bei einem Einsatz verstorben. Sein Blick ging zu dem leeren Stuhl der ihm gegenüber stand. Vor kurzem hatte dort noch Hotte gesessen, dachte er. Hotte...mit dem ich mich so oft gestritten und versöhnt hatte. Er sah auf das Bild was ihn und Horst beim Bowling zeigte. Beide hatten die Siegerpose eingenommen und lachten in die Kamera. “Du fehlst mir..Hotte...” beklagte er sich und vergoss sogar eine Träne. “Hey...Bonny...ist alles okay?” riss Jenny Dorn ihn aus seinen Gedanken. “Ja...sicher..” gab Dieter zurück. “Du denkst an Horsti oder?” wollte sie wissen. “Weißt du...ich versteh einfach nicht, warum das sein musste. Warum hat er das getan? Warum hat er sich so aus dem Leben geschlichen?” wollte er wissen. Tränen standen in seinen Augen. Jenny nahm den Stuhl und setzte sich. Sie sah Dieter an. “Weißt du...das warum kann ich dir nicht beantworten. Aber ich weiß was du fühlst. So erging es mir als meine Eltern starben. Du würdest am liebsten alles hinschmeißen und ihnen folgen. Aber es geht nicht. Horsti wollte sicher auch nicht sterben. Er wollte doch mit dir in See stechen. Bonny....du musst deinen Lebensmut wiederfinden.” versuchte Jenny ihn zu trösten. “Er war mein Freund....wie kann ich ihn vergessen?” wollte Bonrath wissen. “Ich sagte nicht, dass du ihn vergessen sollst. Es ist jetzt von zwei Monate her. Es wird Zeit, dass du wieder lachen kannst. Horsti wollte sicher nicht, dass du dich selbst fertig machst, nur weil er nicht mehr da ist.” versuchte sie ihm zu erklären. “Übrigens die Chefin will das wir beide auf Streife gehen...” hängte sie an. Bonrath sah sie an. “Du bist mein neuer Partner? Du sollst Hotte ersetzen?” fauchte er sie an. Er sprang auf und sah sie wütend an. “Bonny...ich...ich weiß das ich dir Horst nicht ersetzen kann...das will ich auch gar nicht! Aber ich kann sehr gut zuhören....versuchen wir es doch einfach...” schlug sie vor. Dieter stieß einen Seufzer aus und ließ sich auf den Stuhl zurück fallen. “Ach Jenny....ich ich habe wirklich nichts gegen dich. Aber Hotte war einzigartig. Wir haben soviel zusammen erlebt. Wir ...” suchte Dieter nach den richtigen Worten. Jenny nickte. “Weißt du...als meine Eltern starben, war ich siebzehn. Ich habe gedacht ich falle in ein Loch...aber Patrick hat mich aufgefangen. Ich würde es gern bei dir tun. Ich weiß was Horsti dir bedeutet hat und ich weiß, dass du am liebsten heulen willst. Ich gebe dir einen Rat. Tu es...es befreit und ich kann dich trösten. Es hilft dir nicht, wenn du es in dir rein frist...” versuchte sie sanft. Bonrath lächelte verzerrt. “Er fehlt mir einfach..” gab er dann zu und weinte. Jenny nickte zufrieden und nahm ihn in den Arm. “Ich weiß....ich weiß...” Die Beiden bemerkten nicht einmal das die Kollegen zusahen.

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    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Ben kroch müde aus seinem Bett und schlurfte ins Badezimmer. Nach der Dusche war er wesentlich munterer. Er machte sich einen Kaffee und genoss das Brötchen mit Wurst. “Lange nicht mehr so lecker gefrühstückt..” grinste er. In Afrika hatte er sogar Insekten gegessen. Wenn er jetzt daran dachte, wurde ihm schlecht. Mafuane hatte ihn erst nach dem Essen gesagt, was er da zu sich genommen hatte. Semir hatte sich vor Lachen gekrümmt und fand es verdammt lustig. Ben selbst nicht. Dennoch gestand er, dass Insekten eigentlich nicht schlecht schmeckten. Vor allem diese Motte die er gegessen hatte. Sie schmeckte mehr nach Hühnchen und war knsuprig gebrachten. Kurz vor halb Acht schellte es. Ben stand auf und betätigte den Öffner. “Guten morgen Semir....hast du gut geschlafen?” begrüßte er seinen Partner. “Ja...kann nicht klagen. Bereit für den Dienst?” harkte dieser nach. “Nach der Dusche und dem starken Kaffee ja. Willst du auch einen?” bot Ben an. Semir sagte nicht nein. Nach zwei Tassen Kaffee fuhren die beiden los. Eine halbe Stunde später betraten sie die PAST. Dieter saß zusammengesunken auf seinem Stuhl und Jenny war bei ihm. Sofort ging Semir zu den Beiden. “Alles okay?” fragte auch er besorgt. “Ja...klar...ist alles bestens...mir ist nur was ins Auge geflogen..” wich Dieter aus. Semir legte dem großen Mann, der aufseinem Stuhl saß die Hand auf die Schulter. “Du musst dich deiner Tränen nicht schämen. Weißt du noch wie André starb oder Tom? Da hätte ich auch nur noch heulen können. Am Anfang ist der Schmerz groß....aber es geht weiter. Du solltest ein paar Tage Urlaub machen. Hotte wollte doch mit dir in See stechen...wie wäre es, wenn du in See stichst...ich denke es wird Hotte da oben gefallen..” schlug Semir vor. Dieter sah ihn an. “Wie kann ich auf dem Boot von ihm in See stechen? Wir wollten es gemeinsam tun...! Ich ...ich kann doch nicht...” erklärte Dieter. “Nein..natürlich nicht...aber es wäre Hottes Wunsch gewesen...nimm dir Urlaub. Es wird dir gut tun...und du kannst ...” nickte Semir. “Verdammt noch mal! Lasst mich doch einfach alle in Ruhe!!” brauste Dieter plötzlich auf und verließ das Büro. Jenny wollte hinterher doch Semir hielt sie fest. “Lass ihn ein paar Minuten zeit..” bat er sie. “Ich hatte ihn gerade so weit...” gab sie gepresst von sich. “Jenny...Dieter und Hotte waren von der Jugend an Freunde. Sie hielt bis zum tod. Mehr kann man sich nicht wünschen. Lass ihn Zeit zum Trauern. Er braucht es.” erklärte Semir. Doch Jenny war keine Person die man etwas sagte. “Ich weiß was ich tue...also lass mich..” Jenny riss sich los und rannte hinter Dieter her. Auf dem Parkplatz saß der Mann und stützte seinen Kopf in den Händen. Jenny sah genau, das er weinte. “Hey...die meinen es doch nur gut mit dir. Sie sorgen sich um dich..” erklärte sie ihm. “Ich habe eher das Gefühl, dass sie mich los werden wollen. Genau wie Hotte...wir sind alt...und damit..” fauchte Dieter. “Das ist nicht wahr, Bonny....sie haben dich gern und sie haben Angst das du an der Trauer zerbrichst...” widersprach Jenny. Dieter sah sie an. Die roten Augen sprachen Bände. “Du solltest dir wirklich ein paar Tage nehmen. Es wäre sicher viel besser für dich...” gab sie zurück. “Meinst du wirklich?” wollte Dieter wissen. Jenny nickte. “Ja...wirklich....” lächelte sie.


    Susanne sah Semir und Ben an. “So geht das schon seit ein paar Tagen. Hotte fehlt uns allen, aber es ist nunmal so, dass er tot ist..” erklärte sie. “Frau Krüger sollte ihn wirklich in Urlaub schicken..” meinte nun auch Ben. “Das hat sie versucht. Dieter will nicht. Er hat Angst, dass ihm die Decke auf den Kopf fällt. Wie war euer Urlaub?” hakrte Susanne nach. “Danke...es war wirklich schön...” gab Semir zu. “Ja...schön heiß für unseren türkischen Hengst...” grinste Ben. “Was lag denn die letzten Tage an?” wollte Semir wissen ohne auf diese Anspielung einzugehen. “Wir haben einen Leichenfund gehabt. Gestern um acht wurde eine weibliche unbekleidete Leiche an der A1 gefunden. Grausam zugerichtet... deshalb sollt ihr übrigens auch zu Frau Krüger kommen. Hier ein Bild davon..” Susanne reichte Semir eine Akte. Dieser sah hinein und musste würgen, als er das Bild sah. “Buh.....Das ist ja grauenhaft...eine Ahnung wer die Frau war?” fragte er. “Leider nein...aber geht lieber zur Chefin, bevor sie wütend wird.” lächelte Susanne. Ben und Semir nickten und klopften kurz darauf bei Kim Krüger an die Tür. “Ja bitte!” kam von drinnen. Semir drückte die Klinke und betrat das Büro. “Guten Morgen Frau Krüger...” begrüßte er seine Vorgesetzte. “Guten Morgen Semir...Guten morgen Ben. Setzen Sie sich bitte....” forderte Kim auf. Semir und Ben folgten dem Befehl. “Wir haben eine Tote an der A1 gefunden. Und Sie werden dort auch direkt anfangen. Finden Sie heraus, wer die junge Frau war und warum sie getötet wurde!” befahl Kim. “Liegt der Autopsiebericht schon vor?” harkte Semir nach. “Liegt auf dem Schreibtisch. Ich möchte schon bald Ergebnisse haben!” befahl Kim. Semir und Ben nickten und verschwanden in ihrem Büro um sich auf den aktuellen Stand zu bringen. “Hmm.....keine Papiere...keine Kleidung. Das Gesicht ist kaum zu erkennen. Aber die Gerichtsmedizin geht davon aus, das die Frau höchstens 30 war. Eher jünger sogar. 169 cm groß und sie trug eine Kette mit einem Herzanhänger. Dann müssten wir die Vermisstenkartei durchgehen, ob wir da einen Treffer haben. Warum hat der Mörder die Frau so entstellt? Ich meine....er hat sie umgebracht, damit sie ihn nicht verrät. Die Obduktion sagt aus, dass sie vor ihrem Tod noch Geschlechtsverkehr hatte und zwar mit mehreren Männern. Also wenn ich es genau überlege sieht es nach einer Vergewaltigung aus. Die Männer bringen die Frau um, damit sie sie nicht verraten können. Aber warum verunstalten sie das Gesicht?” sinnierte Semir in Gedanken.


    Ben zog die Schultern hoch. “Nun ja...vielleicht wollten sie nur verhindern, das Superbullen wie du und ich sie nicht identifizieren können. Was ist denn mit dem Gebissabdruck?” wollte er wissen. “Ist zu allen Zahnärzten unterwegs, aber bis da was kommt....hmmm....schaun wir uns doch mal die Vermisstenkartei an. Wir müssen ja irgendwas tun.” lächelte Semir. Es klopfte an der Tür. Semir sah auf. Dieter Bonrath stand im Rahmen. “Hör mal Semir...das eben tut mir leid. Ich wollte dich nicht so anfahren...” entschuldigte sich der lange Polizist. “Schon gut, Dieter. Schon vergessen. Ich weiß wie dir zu Mute ist und ich nehme es dir nicht krumm.” gab Semir zurück. “Hast du nicht irgendwas für mich zu tun? Ich muss mich ablenken...” bat Dieter. Ben sah Semir an und nickte dann. “Nun ja...wenn du unbedingt willst ,dann kannst du uns bei der Identifizierung der Toten helfen. Das einzige was wir haben ist die Kette..” erklärte Semir. Dieter nahm die Akte und nickte. “Das machen Jenny und ich....” bestimmte er. “Jenny und du?” harkte Ben nach. “Ja...Jenny wird meine neue Partnerin. Sie kann zuhören und sie ist eine sehr gute Trösterin..” nickte Dieter und lächelte sogar leicht. Semir nickte zufrieden. “So gefällst du mir schon viel besser und Hotte freut sich bestimmt auch auf seiner Wolke..” gab er zurück.

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  • hmmm irgendwie feedmüde oder ist die Story zu langweilig? :)


    Der Tag verging und für Conny hieß es um 18 Uhr wieder Dienstantritt hinter der Bar der “Black Rose”. Die ersten Stunden verliefen ohne irgendwelche Probleme. Zwar gab es ein paar Gäste die ihre Finger nicht bei sich behalten konnten, aber dank der Türsteher und Aufpasser die in dem Lokal ihre Runde machten, konnten diese Personen schnell entfernt werden. Conny sah zu den Leuten die sich nach und nach betranken und mit einigen Mädchen sogar auf die Zimmer verschwanden. “Conny!!” riss Tristan sie aus ihren Gedanken. “Ich habe einen Gast für dich...sei lieb zu ihm..”grinste er sie an. Conny schüttelte den Kopf. “Ich will nicht...” gab sie mit fester Stimme zu. Doch Tristan zeigte ihr, das keine Widerworte gewünscht waren und ließ seine Hand in ihrem Geicht klatschen. Conny schrie auf. Ihre Hand ging sofort zu der Stellte wo die Hand sie getroffen hatte. “pass auf du kleine Nutte... du wirst deinen Job machen. Und der ist, das was ich dir sage. Der Mann zahlt eine Menge Kohle für dich. Also befriedige seine Wünsche! Alle...hast du mich verstanden?” fauchte Tristan sie an. Conny nickte. Was sollte sie auch tun. Sie musste machen was Tristan sagte sonst würde sie vermutlich durch die Hölle gehen. Verstohlen sah sie die anderen Mädchen an, doch die taten als hätten sie nichts bemerkt. Tristan zog sie in die erste Etage. “Mach dich hübsch!” forderte er auf. Conny nickte. Sie zog die Schminke nach und kam nur nach wenigen Minuten raus. Tristan grinste breit und küsste sie auf die Stirn. “Sehr schön...und nun mach mir keine Schande oder ich beschäftige mich danach mit dir...ist das angekommen?” wollte er drohend wissen. Conny nickte ängstlich. Tristan öffnete ihr die Tür und stieß sie sanft hinein. “Ah....das ist meine Märchenprinzessin.....du siehst wunderbar aus..” strahlte der dickte Mann. Conny drehte sich angewidert weg, als sie den Alkoholdunst roch. Dieser Mann war völlig betrunken. “Komm her Baby...wir werden jetzt richtig Spaß haben...” lallte der Mann. Conny nickte und kam näher an den Mann ran. “Bitte helfen Sie mir...ich werde hier festgehalten...” flehte sie. “Ja klar....ich bin der Ritter und werde dich vor dem Drachen retten....aber erst muss ich reiten..” lachte der Mann irre und zog Conny aus.


    Die Tage vergingen. Semir und Ben versuchten immer noch die Identität der Toten herauszufinden, doch scheinbar wurde diese junge Frau nicht vermisst. “Tja...dann müssen wir wohl doch auf die Auswertung des Gebisses warten.” stöhnte Semir. Ben nickte. “ Ist es eigentich wahr, das Andrea mit den Kindern wieder weg fährt?” wollte er von seinem Partner wissen. “Ja...sie will zu ihrer Mutter. Für vier Wochen. Aber ist auch gut, so können wir uns hier auf den Fall konzentrieren.” grinste Semir. Doch das Grinsen verschwand schnell. Ben sah ihn an. “Aber sonst ist alles in Ordnung bei euch oder?” harkte er nach. Semir nickte nur, schwieg aber. “Okay...was ist los?” fragte Ben weiter. “Sie hat derzeit schlechte Laune. Seit wir aus Afrika zurück sind, nörgelt sie wieder an alles rum und faucht mich an, wenn ich nur zehn Minuten zu spät komme. Ich dachte erst, dass sie einfach Urlaub braucht und den hatten wir ja. Aber es geht genauso weiter wie vor der Reise. Ich kann ihr nichts Recht machen. Und seit Hottes Tod ist es noch schlimmer. Sie hat Angst um mich...das kann ich ja verstehen, aber sie will jetzt auch, dass ich mehr Innendienst mache und mich versetzen lasse. Ich habe ihr gesagt, dass ich es nicht tun werde....” erzählte Semir nun. “Und jetzt hat sie eine Beziehungspause eingelegt?” wollte Ben wissen. Semir nickte. “Ja....sie meint sie müsse sich über ein paar Dinge im Klaren werden.” gab er zu. Er spielte mit dem Ehering an seinem Finger. “Aber ihr lasst euch nicht scheiden oder?” kam die nächste Frage von Ben. Semir sah ihn traurig an. “Ich hoffe nicht..” kam leise von ihm. Ben stand auf und ging zu ihm. “Hey...lass ihr die Zeit. Ihr habt zwei wundervolle Kinder und ihr habt euch so oft schon gestritten. Andrea muss auch dich respektieren. Und das was Hotte passiert ist, muss ja nicht auch auf dich zutreffen.” beruhigte er ihn. Bevor Semir zur Antwort ansetzen konnte kam Susanne zu ihnen. “Wir haben eben einen Anruf bekommen....die Tote heißt Lisa Marweg...sie ist eine Prostituierte die im Dienst von Tristan Schweighart....” gab sie bekannt. “Ach sieh mal an... Tristan Schweighart....” stieß Semir aus. Ben lächelte. “Du kennst auch jeden oder wie ist das?” harkte er nach. “Fast....dann sollten wir uns Herrn Schwieghart doch mal vornehmen.” schlug er vor. Ben sah auf die Uhr. “Ja...werden wir...aber erst am Abend. Wir werden uns jetzt mal für zwei Stunden aufs Ohr hauen und schlafen.” ermahnte er. Semir hatte nichts dagegen. Durch die Streitereien mit Andrea hatte er die letzten Nächte eh kaum geschlafen.

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  • Der Abend kam und auch für Conny hieß es wieder den Dienst aufzunehmen. Sie machte mittlerweile die Theke sogar allein. Ingrid stieg nur dann ein, wenn Conny wieder mit einem Gast aufs Zimmer musste, was in der Regel vier bis sechsmal am Abend war. Sie war noch keine zwei Stunden am arbeiten als ein kleiner Mann den Club betrat. Conny lächelte ihn freundlich an. “Hallo Süßer...was darf es sein?” fragte sie freundlich. “Gerkan, Kripo Autobahn, ich suche Herrn Schweighart... Tristan Schwieghart..” erklärte der Mann und zeigte ihr einen Ausweis. “Oh das tut mir leid, Herr Gerkan....aber Tristan ist nicht da...” lächelte Conny. “Und wo ist er oder wann kommt er?” harkte der Mann nach. “Das kann ich nicht voraussagen..ich bin hier die Bedienung und nicht das Medium...” kam die Antwort. “Sehr witzig....sagen Sie bitte Herrn Schweighart, dass er sich bei uns melden soll...es geht um Lisa Marweg...” bat der Mann. “Lisa? Was ist mit ihr?” kam erstaunt von Ingrid, die gerade an die Theke kam. Der Mann wandte sich ihr zu. “Sie kennen sie?” wollte er nun wissen. “Ja...sie ist eine Kollegin. Aber schon seit zwei Monaten nicht mehr zur Arbeit gekommen. Einfach so verschwunden...” erklärte Ingrid. “Sie ist tot...” gab der Mann von sich. Ingrid wurde schlecht. “Tot?” harkte sie nach. “Ja...sie wurde an der Autobahn gefunden. Was können Sie mir über Lisa erzählen?” wollte Gerkan wissen. “Ich....wir....wir waren Kolleginnen. Sie hat die Männer hier annimiert und....aber....was ist denn passiert? Hatte sie einen Autounfall?” harkte Ingrid nach. “Nein...keinen Autounfall. Wir vermuten das ein Gewaltverbrechen vorliegt. Ihrer Kollegin wurde der Schädel eingeschlagen und sie wurde massivst misshandelt...”erzählte Gerkan. Ingrid hielt sich an der Theke fest. “Oh mein Gott..” stieß sie nur aus. “Was ist denn hier los?” fauchte plötzlich eine männliche Stimme hinter Gerkan. Er drehte sich um. “Tristan Schweighart...was kann ich für Sie tun?” lächelte der Mann. “Gerkan...Kripo Autobahn... Herr Schweighart es geht um Lisa Marweg...” erklärte Semir erneut. “Marweg? Sagt mir jetzt nichts...” murmelte Tristan nachdenklich. “Wir wissen, dass Lisa für Sie gearbeitet hat, also bitte keine Spielchen. Wir können auch die Sitte hier mal aufkreuzen lassen..” warnte Semir. Tristan Schweighart lächelte leicht. “Wollen Sie mir drohen?” harkte er nach. “Nein....eine Ankündigung. Sie können es natürlich durch Zusammenarbeit einige Vorteile erarbeiten..” lächelte Semir.


    “Kommen Sie mit in mein Büro...es ist immer unangenehm, wenn die Bullen hier im Laden stehen.” schlug Schwieghart vor. Semir nickte. Gemeinsam mit Schweighart ging es in den hinteren Bereich des Bordells. Vor einer Tür blieb Tristan Schweighart stehen und sah Semir noch einmal an. “Okay...den Rest können wir hier besprechen. Darf ich Ihnen was anbieten?” wollte er freundlich wissen. Semir lehnte ab. “Gut....was ist nun mit Lisa?” kam die nächst Frage von Tristan. “Sie ist tot. Sie wurde vor einigenTagen an der Autobahn gefunden. Extrem entstellt und vermutlich sogar vergwaltigt. Wann haben Sie Lisa Marweg das letzte Mal gesehen?” wollte Semir wissen. “Vor zwei Monaten. Sie hat um Urlaub gebeten und ich habe ihn gewährt..” grinste Schweighart. Semir hatte sofort das Gefühl hier verarscht zu werden. “Ah ja....und wie lange?” harkte er dennoch nach. “Lisa war immer sehr fleißig und hat selten Urlaub gemacht. Deshalb hatte sie jetzt auch gute sechs Wochen. Wirklich schade um das Mädchen...” tadelte Tristan. “Ich sehe schon, Sie zerbrechen vor Trauer...” stieß Semir höhnisch aus. “Sie werden es mir vielleicht nicht glauben aber ich bin wirklich erschüttert. Lisa war eine sehr gute.... Nu.... Mitarbeiterin..” wiederholte Tristan. “Hat sie für Sie angeschafft?” wollte Semir wissen. “Nein...sie war an der Bar tätig. Sie hat die Gäste zum Trinken aniniert... und das verdammt gut.” widersprach Tristan. “Hatte sie Feinde?” fragte Semir. “Das kann ich Ihnen nicht sagen. Da unterhalten Sie sich am besten mit Ingrid...das war ihre Freundin....” kam nun von Tristan. “Und wo finde ich Ingrid?” harkte Semir nun nach. “Sie steht an der Theke..die Blondine...” erklärte Tristan. Semir verabschiedete sich und ging zur Theke. Semir sah die junge Frau hinter der Theke an. “Wo ist denn Ingrid?” wollte er wissen. “Die kommt gleich wieder. Darf ich was zu Trinken einschenken?” stellte sie die Gegenfrage. “Ein Wasser....” lächelte Semir. Er musterte das Mädchen. Sie war sicher gerade 18 oder sogar jünger. Zumindest sah sie jünger aus. “Arbeitest du schon länger hier?” fragte er. “Ja....” war die einsilbige Antwort. “Ich bin Semir....wie heißt du?” lächelte er sie an. “Conny.....” gab die junge Frau zurück. “Conny...und wie weiter?” kam die nächste Frage. Doch bevor sie antworten konnte kam Ingrid wieder an die Theke. “Conny....du wirst von Tristan gebraucht...geh bitte..” forderte sie das Mädchen auf. Schon verschwand das Mädchen. Semir sah ihr nach.

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  • “Sie wollten mich sprechen?” kam nun kühler von der Frau. Semir nickte. “Ja...Ihr Boss sagte mir, dass Sie Lisa näher kannten...” fing Semir an. “Nun ja...näher kennen...ist zwar nicht ganz richtig...aber ich kannte sie als Kollegin..” nickte Ingrid. “Was können sie mir über Frau Marweg erzählen?” harkte der Deutschtürke nach. “....sie war ziemlich aufmüpfig...sie hatte an allem was der Boss sagte auszusetzen und wollte ihren Kopf durchsetzen. Das hat sie auch bei ihren Freiern gemacht...und vielleicht war das auch ihr Verhängnis. Immerhin stirbt man nicht so einfach nach ....” Ingrid stockte. “Wonach?” harkte Semir sofort nach. Ingrid wandte sich der Arbeit zu. “Vergessen Sie es einfach...” lächelte sie nervös. “Ingrid...wenn Sie etwas wissen, dann müssen Sie das auch sagen. Helfen Sie mir den Mörder zu finden...” redete Semir auf sie ein. “Ich...ich weiß nichts...” gab Ingrid zurück. Sie fing an die Gläser zu spülen. Ihre Hände zitterten. Semir sah sie eindringlich an. “Ich kann Sie auch vorladen und Sie können Ihre Aussage auf dem Revier machen, wenn Sie Angst haben...” schlug er vor. Ingrid schüttelte energisch den Kopf. “ich weiß nichts...und nun gehen Sie bitte!” forderte Ingrid wütend auf. Auch das Mädchen was sich Conny nannte sah sie erschrocken an. Semir stand auf und verließ das Bordell. Ihm war ganz klar, dass diese Frau mehr wusste als sie zugab. Aber wie sollte er an die Informationen kommen? Im Wagen griff er zum Handy und rief Susanne an. “Susanne...besorge mir bitte mal Informationen über das Bordell “Blacke Rose” und auch über ein Mädchen namens Ingrid Köhler. Ist dringend.” Bat er. “Wie immer Semir...ist schon klar. Ben hat sich gemeldet. Er hat die Wohnung von Lisa durchsucht. Nichts. Keine Anzeichen, das es einen Kampf gab.” erklärte Susanne. “Danke Susanne. Bist ein Schatz. Ich komme auch gleich wieder rein. Hat Andrea sich bei dir gemeldet?” harkte er plötzlich nach. “Ja...hat sie...sie hat nach dir gefragt und wollte wissen wo du bist.” Bestätigte Susanne. “Hat sie sich böse angehört?” wollte er wissen .”Nein...wie immer. Semir...das wird schon wieder. Du kennst Andrea doch. Lass dich davon nicht so runterziehen. Du musst im Job doch gut aufpassen. Mit miesen Gedanken wird das nicht besser.” mahnte Susanne ihn. Semir lachte leise. “Du hast Recht..danke Susanne...” gab er durch und beendete das Gespräch.


    Als der Polizist weg war sah Conny Ingrid an. Diese war am Boden zerstört. Sie weinte. Conny strich ihr über den Arm. “Was hast du denn?” wollte sie von der älteren Frau wissen. “Nichts....gar nichts..” wich sie aus. Doch Conny war niemand der sich so leicht abwimmeln ließ. Auch wenn sie lieber heute als morgen hier weg wollte, so fühlte sie doch Loyalität für Ingrid. “Rede doch kein Blödsinn. Ich sehe doch, dass etwas nicht stimmt. Wer ist diese Lisa...oder besser war es?” harkte Conny nach. “Sie war meine Schwester.... sie hat sich gegen Tristan gestellt. Ich habe sie gewarnt, dass es nicht gut ist, wenn man sich etwas nimmt was Tristan gehört, aber Lisa wollte nicht hören. Sie hat mir gesagt, dass sie Beweismittel gefunden hat, was Tristan schwer belastet. Aber....bevor sie es mir geben konnte, verschwand sie. Tristan sagte sie sei in Urlaub gefahren, aber ich wusste von Anfang an, dass das nicht stimmte. Lisa wäre niemals gefahren ohne mir etwas zu sagen. Außerdem sind alle ihre Sachen noch da...” erzählte Ingrid leise. Immer wieder sah sie in Richtung von Tristans Büro. “Wir müssen der Polizei helfen...der Typ der eben hier war...der will sicher den Mord aufklären...” stieß Conny aus. “Die Bullen können mir nicht helfen. Ich habe die Beweise nicht. Lisa hat sie versteckt....ich weiß nicht wo.” Stieß Ingrid aus. Conny sah sie an. “Aber wir können uns doch nicht alles gefallen lassen. Warum sagst du nicht was du weißt?” harkte Conny nach. Ingrid sah sie mit Tränen gefüllten Augen an. “Weil Tristan dann mit mir das Gleiche macht. Deshalb. Ich habe Angst vor diesem Kerl. Er ist brutal und rücksichtslos...” stieß Ingrid aus. Conny sah verstohlen über die Theke und sah Tristan kommen. “Er kommt gerade...mach dich schnell frisch..” warnte sie ihre Kollegin. Ingrid verswand auf die Toilette und Conny machte ihren Job weiter. “Ihr werdet fürs Arbeiten bezahlt und nicht um zu tratschen!” fauchte Tristan wütend. “Wo ist Ingrid?” harkte er nach. “Sie...ist auf Toilette...” gab Conny leise von sich. “Ihr ist schlecht geworfen...” hängte sie an. Tristan griff in ihre Haare und zerrte brutal den Kopf in den Nacken. “Mir ist es egal, was ihr für Probleme habt. Ihr sollt Geld einbringen. Mehr nicht..” knurrte er und küsste sie auf den Mund. Dann ließ er den Kopf los. Als er wieder in sein Büro ging wischte Conny mit ihrem Arm über den Mund und würgte leicht. Dieses verdammte Schwein wird noch sein blaues Wunder erleben, das versprach sie Tristan in Gedanken.

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  • “Ich sage dir...da stimmt was nicht. Dieser Tristan hat Dreck am Stecken. Er erzählte mir tatsächlich, das Lisa Urlaub hätte und er sie eigentlich kündigen würde...” beschwor Semir seinen Partner. “Hat dir denn die Bardame nichts sagen können? Ich meine wenn sie Lisa kannte dann müsste sie doch was erzählen..” meinte Ben. “Solche Weiber sprechen nicht mit Bullen.” Stöhnte Semir und stellte seine Tasse auf den Tisch. “Mit Bullen nicht...aber vielleicht mit Kunden. Ich könnte doch mal hin und mir diese Ingrid etwas vorknüpfen..” schlug Ben nachdenklich vor. “Hmm....das liegt denke ich nicht an der Frau. Sie hatte Angst. Sicher vor diesem Schweickhardt...dieser Typ ist echt das Letzte.. Vielleicht ist es besser wenn wir die Damen von der Bar mal vorladen. Wir vernehmen sie auf dem Revier. Ich denke sie werden hier mehr sagen.” dachte Semir laut nach. “Du meinst dieser Schweickhardt lässt sie so einfach gehen? Du kennst dich wirklich in dem Milleau nicht aus..” tadelte Ben. “Ach du schon oder was...?” lachte Semir. “Nun...immerhin könnte ich mich in dem Club umsehen und was herausfinden.” grinste Ben ihn an. “Nur wenn wir einen triftigen Grund haben...” lehnte Semir den Vorschlag ab. “Ich habe übrigens mehr über diese Lisa Marweg erfahren. Sie war vor elf Monaten mit einem gewissen Julian Berger zusammen. Dieser Berger ist wegen Zhuhälterei schon mehrfach vorbestraft und ich denke er hat Lisa auf den Strich geschickt. Später dann wohl verkauft. So läuft es ja meistens ab.” erklärte Ben. Semir sah ihn an. “Solche Typen hab ich gefressen echt....wie die mit Frauen und Mädchen umgehen geht gar nicht. Wir müssten eigentlich die Sitte einschalten, meinst du nicht?” wollte er nachdenklich von Ben wissen. “Es geht um einen Mord an der Autobahn. Wir sollten uns diesen Berger vornehmen. Und da du ja ständig unterwegs bist, habe ich die Adresse schon mal rausgesucht..” grinste Ben und hob einen Zettel hoch. Semir lachte leise. “Gut..fahren wir mal hin..” stimmte er zu. Sie erhoben sich und verließen die PAST.


    Julian Berger sah Janina Jensen an. “Du bist eine wunderschöne Frau...” sagte er zu dem kanpp 18jährigen Mädchen. “Ich bin noch sehr unerfahren. Du bist der erste Mann der...der...” schwärmte sie. “Ich weiß....aber mit dir war es wundervoll. Anders als mit allen Frauen vor dir. Du bist....ich weiß gar nicht wie ich es dir erklären soll. Mit dir war....märchenhaft...ja....du bist meine Märchenfee...” lächelte er und küsste sie. “Du bist ein wundervoller Mann. So einfühlsam...so warm....” strahlte sie. “Nun ja...ich tu was ich kann. Ich liebe dich...” hauchte er ihr ins Ohr. “Weißt du....als ich letzte Woche meiner Mutter erzählte das ich nicht studieren werde und ihre Praxis als Anwältin übernehme ist sie ausgerastet. Ich hatte nie wirklich erfahren was Mutterliebe ist. Sie war kalt. Das einzige was sie konnte war zurechtweisen und schlagen. Das erstemal habe ich mich gewehrt und sie setzt mich vor die Tür. Sie schrie mir sogar noch nach, dass sie mich enterben würde. So eine Schlampe....” stieß das Mädchen aus. Julian streichelte über ihr Gesicht. “Vergiss sie einfach...sie ist wie jede Mutter und sicher hatte sie auch gute Momente gehabt..” verteidigte er die unbekannte Frau. “Ganz sicher nicht. Sie hat mich nur bekommen, um eine Nachfolgerin für ihre Kanzlei zu bekommen.” stieß Janina aus. Julian lachte leise. “Vergiss sie einfach...jeder Gedanke den du an sie verschwendest ist ein verlorener Gedanke...” gurrte er regelrecht. Janina war unerfahren und jung. Und schon bald würde sie für ihn Geld ranschaffen. Viel Geld. Sie war blond und zierlich. Genau das worauf die Männer stanten. Mit ihren braunen Augen hatte sie einen weiteren Reiz, den er ausschöpfen konnte. “Liebst du mich wirklich?” fragte sie plötzlich. Julian lachte leise. “Ich liebe dich mehr als mein Leben...du bist wunderschön und sexy...du bist unersätlich.” Bestätigte er und küsste sie. “Du spielst nicht mit mir? Ich meine...du bist älter als ich und sicher hast du schon viele Frauen gehabt...” beklagte Janina sich weiter. “Das stimmt...aber keine davon war wie du..” säuselte er ihr ins Ohr. Er wusste wie er Mädchen wie Janina dazu bekam ihm blind zu vertrauen. Es klingelte an der Tür. “Soll ich gehen?” fragte sie. “Nein...ich mach das schon...bleib du nur im Bett.” Schon sprang er raus.

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  • Semir sah Ben an. “Bin gespannt was er uns zu sagen hat. “Ja bitte?” fragte die Stimme in der Gegensprechanlage. “Herr Berger...hier sind Gerkan und Jäger von der Kripo Autobahn. Wir haben ein paar Fragen an Sie.” erklärte Semir deutlich. Schon ertönte der Türsummer. Semir drückte die Tür auf. Vor dem Fahrstuhl stieß Ben ein Stöhnen auf. “Sechste Etage und der Fahrstuhl ist defekt...unser Glückstag..” meinte er nur. Semir lachte auf. “Soll ein alter Mann dir mal zeigen was ich so kann?” grinste er. “Dich überhole ich noch mit Krückstock..” stichelte Ben zurück. Gemeinsam erklommen sie die Treppen um festzustellen, das weder Ben noch Semir schneller war. Leicht außer Atem kamen sie oben an. “Wo ist mein Beatmungsgerät?” stieß Ben keuchend aus. “Im Auto...kannst es ja holen..” gab Semir ebenso hechelnd zurück. Sie sahen eine offene Tür direkt links vor ihnen. “Herr Berger?” fragte Ben und klopfte. “Ja...kommen Sie rein..!” ertönte es von innen. Ben und Semir betraten das schlicht eingerichtete Apartment. “Hallo...ich bin Julian Berger. Was kann ich für Sie tun?” fragte ein noch recht jung aussehender Mann. “Semir Gerkan...das ist mein Kollege Ben Jäger. Sagt Ihnen der Name Lisa Marweg etwas?” fing Semir direkt an. “Marweg....Lisa.....ja...doch....das war mal eine Freundin von mir.” nickte Julian nachdenklich. “Haben Sie in der letzten Zeit noch Kontakt mit ihr gehabt?” kam die nächste Frage. “Nein....wir haben uns getrennt und sind jeder seine Wege gegangen. Leider führten sie auseinander.” lächelte Julian. “Gibt es jemanden, den Sie aus dem Umfeld von Frau Marweg kennen, der ihr Böses antun würde?” harkte Semir geduldig nach. Julian sah ihn an. “Nein...warum stellen Sie mir diese Fragen? Was ist mit Lisa?” kam nun von Julian die Gegenfrage. “Frau Marweg ist seit gut vier Wochen tot. Sie wurde an der Autobahn gefunden und ihr Körper wies mehrere Wunden auf, die darauf schließen, dass sie übelst gefoltert wurde.” erklärte nun Ben. “Oh mein Gott....” stieß Julian aus und taumelte zum Stuhl. Er ließ sich fallen. “Wie...ich meine...warum...?” fragte er stockend. Semir sah kurz zu Ben. “Das wissen wir auch nicht. Deshalb sind wir hier. Was können Sie über Lisa erzählen? Je ausführlicher um so besser...” bat Semir. Julian nickte. “Ich werde Ihnen helfen..” versprach er.


    Kim öffnete die Post, die auf ihrem Schreibtisch lag. Zwei Briefe fielen ihr sofort ins Auge. Es waren Briefe vom Strafgericht. Sie öffnete sie und las. “Zeugenladung”. Sie sah noch einmal auf den Briefkopf. Der eine Brief war an Semir und der zweite an Ben gerichtet. Nun kam auch ein dritter zu Tage der sich an sie richtete. “Sehr geehrte Frau Krüger, in dem Fall Markus Jäger wird nun in Kürze die Anklage verlesen und verhandelt. In diesem Fall ist es unumgänglich auch die Herren Kriminalkommissare Semir Gerkan und Ben Jäger zu vernehmen. Wir bitten Sie die Herren für diesen Zeitraum die Gelegenheit zu geben ihre Aussage zu machen. Der Termin ist auf den 11.September 2011 um 10:30 Uhr festgelegt.” las sie in Gedanken. Es war üblich, das die Dienstvorgesetzte die Zeugenaussage genehmigen musste. Der 11. September....das war ja schon in vier Tagen. Sie ging zu Susanne, die an ihrem Schreibtisch saß und gerade am telefonieren war. Kim wartete bis sie fertig war und bat sie dann die Genehmingung auszufüllen und ans Gericht zurück zu senden. Susanne nickte nur. “Wenn Semir und Ben wieder da sind, sollen sie bitte zu mir kommen.” bat Kim anschließend und ging in ihr Büro, wo das Telefon anschlug. “Krüger!” meldete sie sich. “Schrankmann hier...Frau Krüger es geht um die Verhandlung gegen Markus Jäger. Sie wissen schon... diesen Mädchenhändler...” hörte sie Isolde Maria Schrankmann sagen. “Ja...ich habe die Zeugenladungen von Herrn Gerkan und Herrn Jäger vor mir...” bestätigte Kim. “Das ist gut. Ich hoffe inständig, dass die Herren den Termin nicht verschlafen. Sie sind die Hauptbelastungszeugen!” knurrte Schrankmann. “Sie werden da sein....dafür bürge ich..” gab Kim zurück. “Das sollten Sie sich wirklich überlegen. Die Beiden sind für solche Dinge nicht gut genug. Sie wissen ja, das ich die Herren bereits lange genug kenne, besonders Herrn Gerkan. Was Vorschriften und Regeln angehen...” erklärte Schrankmann. “...ist er sehr freizüg in der Auslegung..ich weiß....aber er ist dennoch ein sehr guter Polizist, der seine Pflichten kennt, auch wenn er sie anders ausführt als in den Vorschriften.” Nahm Kim Semir in Schutz. “Natürlich...das will ich auch gar nicht widerlegen. Bitten Sie die Herren lediglich, den Termin wahr zu nehmen. Es wird eh ein schwerer Kampf. Denn es geht ja auch um die Kirche und die versteht keinen Spaß” ermahnte Schrankmann erneut. “Selbstverständlich..” stöhnte Kim und beendete das Gespräch. Diese Oberstaatsanwältin war eine Person die man seinem ärgsten Feind nicht an den Hals wünschen würde.

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  • “War Frau Marweg eine Ihrer Nutten?” stieß Ben aus. “Nutte? Nein....sie war meine Freundin....das ist alles!” kam sofort von Julian. “Ja sicher...Herr Berger....Ihr Register an Vorstrafen ist uns nicht ganz unbekannt. Frau Marweg war um einiges jünger als Sie und dann hat sie für Schweighard gearbeitet. Haben Sie sie vermittelt?” harkte Ben weiter nach. “Das ist doch absurd. Was kann ich dafür, wenn die Kleine sich ins Rotlichmilleau verrennt?” lachte Julian. Ben sah ihn wütend an. Semir legte seinem Partner die Hand auf die Schulter. “Danke für ihre Mithilfe...Herr Berger. Wenn wir noch Fragen haben, dann kommen wir wieder oder aber Sie rufen uns an, wenn Ihnen noch etwas einfällt..” lächelte er süffisant und reichte dem Mann seine Karte. “Das werde ich tun Herr Gerkan...” versprach Berger. Semir und Ben verließen die Wohnung. Nur wenig später saßen wie wieder im Wagen. Ben sah Semir wütend an. “Was soll das denn? Wir wissen doch beide, dass seine Trauer nur gespielt war. Das ist doch eine abgekartete Sache. Er hat die Kleine auf den Strich geschickt und dann verkauft!” fauchte Ben wütend. “Ich weiß...aber ihn unter Druck zu setzen, bringt nichts. Lass es uns auf eine andere Weise versuchen. Ich bin gewillt deiner Idee statt zu geben. Du könntest ja heute mal in die “Black Rose” gehen und versuchen etwas über die Marweg heraus zu finden.” schlug Semir vor. Ben sah ihn erstaunt an. “Ich soll für dich in den Puff gehen!” spielte er den Empörten. Semir lachte. “Du wolltest es doch so....Kleiner..” grinste er. “Okay....welche der Damen sollte ich denn nehmen?” harkte Ben weiter nach. “Vielleicht kannst du mit dieser Ingrid in Kontakt kommen. Sie schien schwer von dem Tod dieser Lisa betroffen gewesen sein. Vielleicht weiß sie mehr und kann uns helfen. Kannst ihr ja versprechen, dass wir dann auch ihr helfen, aus diesem Sumpf heraus zu kommen.” Schlug Semir vor. Ben sah ihn an. “Wie alt ist diese Ingrid denn?” wollte Ben wissen. “Ich kann das Alter bei Damen schlecht schätzen.....” grinste Semir. “...aber ich denke mal sie hat die Dreißig schon sehr lange überschritten.” hängte er an. Ben sah genau, dass es ihm Spaß machte. “Ja schon klar. Gut...dann werde ich heute Abend dort mal hinfahren und versuchen herauszufinden, was du nicht geschafft hast.” konterte Ben. “Was machst du?” wollte er von Semir wissen. “Ich...? Ich werde mich noch mal in der Wohnung von Lisa umsehen und mit Hartmut reden und in die Gerichtsmedizin gehen...vielleicht haben die noch was gefunden, was uns weiterhilft.”


    Julian Berger sah den Polizisten nachdenklich nach. Lisa war tot...hatte Tristan sie umbringen lassen? Er musste es herausfinden. Unbedingt. Er musste wissen was passiert war. Ein Blick zur Uhr zeigte ihm, das Tristan sicher noch schlief. Also musste er bis heute Abend warten. Dann würde er ihn in der “Black Rose” zur Rede stellen. Lisa war eine Topbraut und wenn er sie umgebracht hatte, dann wollte er verdammt nochmal wissen warum. Vielleicht fand er in Lisas Wohnung etwas das darauf hindeutete...? “Hey...alles in Ordnung?” riss ihn Janinas Stimme aus den Gedanken. Julian drehte sich um. “Was? Ja....los zieh dich an und verschwinde!” gab er harsch von sich. Das Mädchen sah ihn erstaunt an. “Was? Warum?” wollte sie wissen. Doch Julian schien keine Lust auf Konversation zu haben. Er holte aus und ließ seine Hand in Janinas Gesicht landen. “Hau ab! Du gehst mir auf die Nerven!” fauchte er sie an. Janina fing an zu weinen. Sie zog sich an und ging zur Tür. Noch einmal drehte sie sich zu ihn um. “Du bist ein dämliches Schwein!” fauchte sie ihn an und ließ die Tür laut ins Schloss fallen. Julian sah ihr nach. “Schlampe...” gab er leise von sich. Er griff seine Jacke und wollte die Wohnung gerade verlassen, als ihm einfiel, dass es durchaus sein konnte, dass die Polizei vor seiner Tür stand und nur darauf wartete, dass er zu Lisas Wohnung fuhr. “Okay....ich werde erst mit Tristan sprechen und dann zur Wohnung fahren. Bis heute Abend wird es sicher noch Zeit haben. Er setzte sich auf die Couch und sah auf das Bild was ihn und Lisa zeigte. “Was hast du rausgefunden, kleine Schlampe.....warum hat Tristan dich umgebracht?” fragte er das Bild. Doch eine Antwort konnte er sich nicht geben. Es musste allerdings einen triftigen Grund haben. Deshalb brauchte Tristan so schnell Nachschub....klar...ein Mädchen wech...ein neues musste her. Und scheinbar machte Conny keine Probleme. Immerhin war sie schon seit über 14 Tage bei Tristan am arbeiten. Ach ja...Conny....nach ihr war keine mehr so gut, dass er sie weiter verkaufen konnte. Sicher hätten andere Clubs viel mehr bezahlt als Tristan, doch wer zu erst kommt malt zuerst...so war es schon immer. Dennoch musste er sich zugestehen das ihm der Sex mit Conny sehr viel Spaß gemacht hatte. Vielleicht sollte er doch das Angebot annehmen, was Tristan ihn gemacht hatte. Conny einfach bestellen und nehmen...so wie früher... grinste er in sich rein.

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  • Als Semir und Ben in die PAST kamen wartete Kim Krüger bereits auf sie. “Hier....eine Vorladung. Die Verhandlung gegen Markus Jäger wird nun starten...” erklärte sie sofort. Semir und Ben nahmen die Briefe die sie ihr engegenhielten. “Das ging jetzt aber doch irgendwie schnell..” murmelte Semir. Ben lachte leise. “Es ist jetzt schon einige Monate her.” gab er zurück. “Der Termin ist ja schon in vier Tagen...” stieß Semir aus. “Ist das ein Problem für Sie?” harkte Kim nach. “Nein...natürlich nicht. Ich hoffe nur, die Verhandlungen dauern nicht zu lange an.” antwortete Semir leicht verschmitzt. “Nach der Beweislage zu urteilen wird es nicht lange dauern, bis mein Exonkel für immer hinter Gitter sitzt. Bin gespannt wie sie die Vernehmung von Cariba gestalten werden.” sinnierte Ben. “Ja stimmt....vielleicht via Satelit...” grinste Semir. Ben sah ihn an. “In Afrika? Glaub ich jetzt nicht...” gab Ben zurück. “Wie weit sind Sie im Fall von Lisa Markwart?” wollte Kim nun wissen. “Wir haben ihren Exfreund verhört, aber da ist nichts Neues bei heraus gekommen und im “Black Rose” wo sie gearbeitet hat, blocken alle. Deshalb haben wir uns gedacht, das Ben dort als Gast mal versucht etwas heraus zu bekommen. Eine der Damen weiß auf jeden Fall mehr als sie sagen will oder darf. Die Angst vor diesem Schweighardt ist deutlich zu spüren gewesen.” Berichtete Semir. Kim nickte. “Also gut...aber bitte....keine Schäden! Weder materielle noch menschliche..” mahnte sie die Beiden. “Ja sicher Chefin....” lächelten die Hauptkommissare und gingen ins Büro. “Weißt du....auf diese Verhandlung bin ich schon gespannt. Markus wird sich garantiert einen verdammt guten Anwalt leisten und der wird dich in die Zange nehmen.” Schwor Ben. “Nun ja...irgendwie hatte ich ja selbst Schuld gehabt..” murmelte Semir. Ben sah ihn an. “Bitte was? Der Kerl hat dich angeschossen und du bist schuld? Wie kommst denn du darauf?” harkte Ben erschrocken nach. “Na überleg doch mal....Markus hat doch nur auf mich geschossen, weil ich gegen das Gitter gesprungen bin. Wenn ich es nicht getan hätte, dann hätte er nicht geschossen. Der Anwalt wird mir mit Sicherheit eine Teilschuld geben.” beschwor Semir. “Also wenn dass passiert, dann wird die Schranke sicher ihren Mund weit aufreißen. Das ist so ein Blödsinn.” stöhnte Ben. “Dein Onkel könnte aber behaupten, dass sich der Schuß gelöst hat und er gar niemanden schaden wollte. Was dann? Menschenhandel bringen ihn höchsten 9 bis 12 Jahre ein..” regte Semir zum Nachdenken an. “Ja...aber versuchter Mord bringt lebenslänglich...und genau dahin wird die Schranke den Prozess führen. Und weißt du was ? Ich habe dabei ein verdammt gutes Gefühl..” grinste Ben.


    Der Abend kam und somit auch der Dienstbeginn für Conny und Ingrid. “Was hast du denn da am Arm?” wollte Ingrid wissen, als sie einen blauen Fleck bei Conny entdeckte. “Unser lieber Chef war mal wieder ganz besonders lieb zu mir..” knurrte Conny. Ingrid sah sie an. “Was hast du denn getan?” fragte sie nach. “Ich habe ihm gesagt, das ich sicher keines seiner Matratzenmietzen bin und mir alles gefallen lasse. Dann hab ich ihn dorthin getreten wo es ihm am meisten wehtat. Nun ja....danach hat er mich eine Stunde in die Mangel genommen. Der blaue Fleck ist nur einer von vielen. Aber alle dort, wo man sie nicht unbedingt sieht.” erklärte Conny. Ingrid nickte. “Warum fügst du dich nicht einfach. Wir tun es alle was er will....und wir leben damit. Wir sind dafür gemacht worden...” versuchte Ingrid Conny zu überzeugen. “Das siehst du so...aber ich habe auch eine andere Seite des Lebens kennen gelernt und ich bin nicht erzogen worden alles nur zu schlucken. Wer sich mit mir anlegt, der muss mit Widerstand rechnen.” fauchte Conny und fing an die Theke einzudecken. “Conny!!” hörte sie in diesem Augenblick Tristan brüllen, doch sie ignorierte diese Rufe. “Geh lieber zu ihm..” warnte Ingrid. “Der kann mich mal...” gab Conny lediglich von sich. Doch Tristan hatte sie bereits entdeckt. “Was soll das? Soll ich dort weitermachen, wo ich gestern aufgehört habe?” schrie er sie an und packet ihre langen Haare. “Lass mich los...” fauchte Conny. “Ich werde aufhören, wenn ich es will. Du wirst heute nur für die Kunden da sein. Du wirst jeden zufriedenstellen der dich will ist das angekommen? Und wehe dir, wenn sich nur einer beschwert.” Tristan ließ sie los. Conny sah ihn mit wütenden Augen an. Sie sah kurz zu Ingrid die den Kopf schüttelte. “Ja...” gab sie leise zurück. Doch der Wille zur Flucht wurde immer größer. Und sie wusste, dass sie es in wenigen Wochen sicher schaffen würde, hier wieder raus zu kommen. “Gib mir einen Whisky mit Eis!” forderte Tristan auf. Conny tat was er verlangte wenn auch mit einem mürrischen Blick. “Guck gefälligst freundlicher! Was sollen denn die Gäste sagen!” lachte Tristan. Conny stell ihm das Glas hin und drehte sich um. Doch Tristan lachte weiter. “Wenn du dich heute Abend auch so anstellst, dann wirst du ganz viele meiner Freunde in nur einer Nacht kennen, das verspreche ich dir. Und danach wirst du nie wieder einen Befehl ablehnen.” versprach er. Conny schluckte leicht. Sie wusste dass es keine leere Drohung war.

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