Willkommen in der Hölle

  • Kim sah Martin an. „Verdammt wir müssen ihnen folgen. Was ist mit dem Sender?“ wollte sie wissen. „Er arbeitet noch einwandfrei...“ gab der Mann am PC durch. „Sehr gut...dann heben wir die Räuberhöhle aus, sobald sie am Ziel sind. Martin, du und ich folgen dem Signal. Deine Leute warten bis zum Einsatzbefehl...“ gab Kim an den SEK-Mann weiter. Dieser nickte. „Alles klar...“ grinste dieser. Sie fuhren los. Zunächst ging die Fahrt auf die Autobahn. So fuhren sie einige Minuten. „Verdammt...!“ stieß der Mann am PC aus. „Was ist los?“ wollte Kim wissen, obwohl sie ahnte was dieser Fluch bedeutete. „Das Signal ist weg!“ gab er bekannt. „Vielleicht sind sie gerade in der Unterführung...“ mutmaßte Kim. „Das kann sein...“ stimmte auch Martin ein. Tatsächlich tauchte das Signal wieder auf. „Verdammt...wir sind daran vorbei!“ stieß der Mann am PC aus. Kim sah ihn an. „Wie bitte? Wie kann das sein?“ harkte sie nach. „Vor knapp 200 m sind wir dran vorbei...“ wiederholte der Mann. Martin stoppte und lenkte den Wagen auf die Standspur. Dann setzte er zurück. „Martin! Das ist verboten!“ empörte sich Kim. „Lieber riskiere ich meinen Führerschein, als das Leben eines Menschen.“ gab der SEK-ler zurück. Kim nickte resignierend. Wenig später lenkte Martin den Wagen auf den Parkplatz. „Da ist der Wagen!“ stieß Kim aus. Martin stoppte direkt daneben. Kim stieg aus und zog ihre Waffe. Sie ging auf den Wagen zu. Mit einem schnellen Ruck riss sie die Tür auf, doch der Wagen war leer. Sie machte einen Schritt nach hinten und es knackte unter ihren Füßen. Erschrocken sah sie hin. Es war ein kleines quadratisches Gerät auf das sie getreten war. Sie hob es auf und identifizierte dieses Etwas als Handy von Semir. „Verdammt...dieser Vohwinkel ist immer auf alles vorbereitet. Wie sollen wir die Beiden jetzt finden?“ stöhnte sie leise. „Wir hätten den finalen Rettungsschuss einsetzen sollen.“ Knurrte er. Kim sah ihn an. „Wir fahren zurück. Jetzt können wir nur noch beten, das Ben Semir helfen kann und die Beiden die Bande hochnehmen.“ stieß sie aus. „Dann sollten Sie ihn möglichst bald anrufen, oder aber dieser Ben sollte sich mit uns in Verbindung setzten, sobald es ihm möglich ist.“ meinte Martin und konzentrierte sich auf die Straße. „Ich verstehe nicht, warum er sich mit Gerkan belastet. Ich befürchte uns stehen noch harte Zeiten bevor. Vohwinkel hat etwas vor, irgendwas. Dieser Deal der heute stattfinden sollte diente nur zur Ablenkung.“ mutmaßte Kim und sah nachdenklich aus dem Fenster. Sie ahnte noch nicht, wie Recht sie mit ihrer Vorahnung hatte.


    Für Semir und Ben endete die Fahrt. Die Türen wurden aufgerissen, kaum das der Wagen stand. Ben war zuerst dran. Er wurde brutal aus dem Wagen gezerrt und auf das Haus zugestoßen. Es war auf jeden Fall ein Unterschlupf den Ben nicht kannte. Im Haus selbst wartete Andreas Vohwinkel und sah ihn höhnisch an. „Hans...hol Gerkan her!“ befahl Andreas und seine rechte Hand ging erneut los. Nur wenig später war auch Semir im Raum. „Herzlich willkommen in meinem wirklichen Reich. Ben...was ich dir vorher gezeigt habe stand schon seit Jahren leer. Es war eine Immobilie die ich mir mal gekauft habe aber ich brauche sie nicht unbedingt.“ erklärte Andreas gelangweilt. Ben sah ihn an. „Was hast du jetzt vor?“ fragte er. „Jetzt werdet ihr Beide in getrennte Zimmer ungebracht und bis morgen unter Verschluss gehalten. Kein Essen...kein Trinken...keine Unterhaltung.“ grinste Andreas. Er hob die Finger und schnippte kurz. Hans zerrte Semir aus dem Raum und zwang ihn eine Treppe hoch. Ben sah den Beiden nach. „Und wir beide werden uns noch etwas unterhalten...“ grinste Andreas. Ben ahnte, dass nun etwas Unangenehmes folgen würde. Er sah Andreas an. „Was haben Sie vor?“ harkte er nach. „Morgen Benni...wirst du mir einen kleinen Gefallen tun. Oder besser du und Gerkan. Ihr werdet beide für mich arbeiten. Heute dürft ihr euch ausruhen, denn ab sofort stehen euch sehr harte Zeiten bevor.“ lachte Andreas. Doch das Lachen erstarb genauso schnell wie es aufkam. Er packte Ben am Kragen und drehte ihn um. Dann nahm er ihm die Handfesseln ab und zerrte ihn ebenfalls die Treppe rauf. Hans kam gerade runter. „Wo ist er?“ wollte Andreas wissen. „In der drei...“ gab Hans bekannt. „sehr gut...dann bekommt unser Benni die fünf...dann können sie sich nicht einmal durch die Wand unterhalten.“ lachte Andreas. Er zerrte Ben hinter sich her und stieß ihn in einen Raum. Nur mit Mühe konnte Ben seine Fahrt bremsen, sonst wäre er gegen die Wand geknallt. „Hey!!“ fauchte er wütend und sah zur Tür, die gerade verschlossen wurde. „SEMIR!!“ rief er laut. Keine Antwort. Ben sah sich in seinem Raum um. Ein Bett stand an der Wand. Was war das für ein Gebäude. Hier schien alles für Gäste vorhanden zu sein. Tisch, Stuhl, Bett. Es erinnerte an eine Zelle. Ben sah ein, dass er nichts tun konnte außer zu warten. Er ließ sich auf das Bett fallen und stellte fest, dass es eigentlich sehr bequem war. Man hatte hier in diesem Raum an alles gedacht, sogar Handtücher am Waschbecken. Ben ahnte, dass dies nicht aus Gastfreundschaft geschah.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Abendessen!!!!


    Kim kam an der PAST an und Susanne sah sie gespannt an. „Wo ist Semir?“ fragte sie. „Rufen Sie Sklogowski und Gerber an! Ich will die Beiden umgehend hier sehen!“ forderte Kim sie auf ohne auf die Frage einzugehen. Susanne hörte an der Stimme das der Deal nicht wie geplant über die Bühne gegangen war und tat was Kim Krüger befahl. Eine halbe Stunde später saßen die erwünschten Herren bei ihr im Büro. Kim brachte sie auf den Stand der Ermittlungen. „Das heißt Vohwinkel weiß nicht, das Ben Jäger Polizist ist?“ kam von Sklogowski. „So wie es aussieht nicht. Aber der Deal, der heute stattfinden sollte war eine Falle. Eine Falschinformation. Damit hat uns Vohwinkel völlig verarscht.“ stieß Kim wütend aus. Klaus Gerber sah sie an. „Denken Sie, es gibt einen Spitzel bei uns?“ fragte er leise. Kim schüttelte den Kopf. „Ich denke nicht, dass Vohwinkels Kontakte so weit reichen. Er hatte Gerkan schon vor einigen Monaten Rache geschworen und es ist gut vorstellbar, dass er diese nun durchführen wird. Ich kann nur hoffen, dass Ben ihn irgendwie beschützen kann.“ stöhnte Kim. Sie stand auf und sah aus dem Fenster. „Warum muss eigentlich jeder Fall, den die Beiden übernehmen so ins Chaos geraten...“ fragte sie leise. „Wir müssen diesen Mistkerl endlich in den Knast bringen, dann kann er niemanden etwas mehr antun...“ stieß Gerber aus. Kim nickte. „Nur wie sollen wir das machen, wenn Vohwinkel vorher weiß was wir vorhaben. Er muss es ja irgendwo her haben. Gut...dass wir auf so eine Information anspringen wird ihm klar sein, nur ...ach ich weiß es nicht.“ stöhnte Kim leise. „Noch ist gar nichts sicher und wenn Vohwinkel diese Aktion als Köder durchgezogen hat, dann hat er noch Schlimmeres vor!“ stieß Sklogowski aus. Kim nickte. „Das befürchte ich auch.“ gab sie zu. „Wir müssen den Kreis der Mitwissenden so gering wie möglich halten. Am besten nur wie Drei. Nichts was wir besprechen darf nach Außen dringen. Und ich meine wirklich nichts“ bat Kim. Sklogowski und Klaus Gerber nickten. Kim entließ die Männer und ließ sich in den Sessel fallen. Wie sollte sie nun Andrea Gerkan erklären, dass ihr Mann heute nicht nach Hause kommt? Aber eins war klar...sie musste es sagen. „Verbinden Sie mich bitte mit Andrea.“ bat sie Susanne. Nur wenig später hatte sie die Ehefrau von Semir am Ohr. „Frau Gerkan...Kim Krüger hier...fing sie an. „Was ist passiert?“ kam sofort die Frage von Andrea. „Kann ich nicht einfach so anrufen?“ versuchte Kim zu scherzen. „Nein...“ gab Andrea kühl zurück.


    Andreas Vohwinkel betrat nach zwei Stunden noch einmal das Zimmer von Ben. „Schönes Zimmer nicht wahr?“ grinste er. „Wo ist mein Kollege?“ kam von Ben ohne auf die Frage einzugehen. „Oh...er ist nicht weit. Aber er hat es weniger komfortabel als du Benni...Willst du ihn sehen?“ grinste Andreas. Ben nickte. „Das hab ich mir schon gedacht. Aber gut...du wirst eh nichts machen, denn wenn...dann wird er dafür bestraft.“ lachte Andreas. Er winkte Ben an sich heran und verließ den Raum. Des ging den Gang entlang. Ben sah sich genau um. Wenn er mit Semir fliehen musste war es vom Vorteil die Gegebenheiten zu kennen. Nach einigen Metern blieben sie stehen. Andreas schob an einer Tür eine kleine Klappe zur Seite. „Na komm...sieh ihn dir an.“ forderte Andreas. Ben trat an die Tür und sah Semir in einem Raum stehen. Er war immer noch gefesselt und geknebelt. „Warum nehmen Sie ihm nicht die Fesseln und den Knebel ab? Haben Sie so eine Angst vor ihm?“ fragte Ben. Andreas lachte. „Nein...ich habe keine Angst vor ihm. Aber er gefällt mir so viel besser. Und Angst...werdet nur ihr spüren. Schon sehr bald...das verspreche ich.“ grinste Andreas ihn an. „Ab geht es wieder!“ befahl er und stieß Ben in seinen Raum zurück. Ben wehrte sich nicht und tat wie ihm befohlen wurde. Er betrat seinen Raum und drehte sich zu Andreas um. „Eines Tages das verspreche ich Ihnen werden Sie im Knast verrotten...wenn wir Sie nicht bekommen, dann ein Anderer...“ fauchte Ben wütend. Andreas sah ihn an. „Die Polizei kann mir gar nichts, denn ich schalte jeden aus, der sich bei mir eindrängt. So war es mit Fynn Gerber und so wird es auch mit dir und Gerkan passieren. Niemand wird sich ungestraft in meine Organisation schleichen. Niemand... und ihr werdet schon bald für mich arbeiten.“ versprach Andreas Vohwinkel und verschloss die Tür erneut. Ben ließ sich mit einem leichten Seufzer aufs Bett fallen. Wie sollte er sich und Semir befreien? Was hatte Vohwinkel mit ihnen vor? Was meinte er damit, dass sie für ihn arbeiten würden? Verdammt...warum musste alles im Chaos enden? „Nein...Vohwinkel...in uns hast du deinen Meister gefunden. Wir bringen dich in den Knast und ich hoffe inständig, dass du dort auf den Don und Sputnik triffst.“ sagte er leise. Er stand auf und prüfte die Tür. Sie war wie erwartet verschlossen. Da sie nach innen aufging war das Auftreten nicht möglich und hier im Zimmer lag nichts, was er zum aufbrechen nutzen konnte. Alles war perfekt von Vohwinkel geplant.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Semir sah sich in seinem Raum angewidert um. Das Bett war mit einem blutigen Tuch belegt und auch andere Flecke waren deutlich zu erkennen. Hier schien jemand übel zugerichtet worden zu sein. Vielleicht Fynn Gerber? An dem Bett hingen noch die Sisalfesseln, die ebenfalls mit einer Blutkruste versehen waren. Auf dem Boden lag eine Spritze und Semir ahnte was darin gewesen war. Er trug immer noch die Handfesseln und die Arme waren auf dem Rücken gebunden. Außerdem prangte auch noch das Klebeband über dem Mund. Er zuckte zusammen als der Schlüssel sich im Schloss drehte. Andreas Vohwinkel kam herein. „so mein Freund. Ich hoffe du fühlst dich wohl...“ grinste er Semir an. Semir hielt seinem Blick stand und zeigte keine Angst. „Das Bett ist leider schon benutzt gewesen. Fynn war so frei und hat es ziemlich übel eingesaut. Aber wir sind ja nicht so empfindlich oder, Kanake?“ reizte Andreas ihn und stieß ihn rückwärts. Semir stolperte nach hinten, fing sich aber ab. Doch Andreas Vohwinkel machte weiter. „Hinlegen!“ befahl er und stieß Semir erneut. Doch der Hauptkommissar blieb auf den Beinen. „Was ist? Willst du dich nicht hinlegen? Weigerst du dich meine Befehle auszuführen?“ lachte Andreas. Wieder stieß er zu. Semir spürte die Bettkante in seinen Knien. Ein weiterer Stoß und er würde liegen, doch dann konnte er wenigstens treten. „Leg dich hin!“ befahl Andreas erneut und half mit einem letzten Stoß nach. Semir fiel auf das Bett. Er zog die Beine an und trat zu. Mit einem Aufschrei ging Vohwinkel in die Knie und krümmte sich am Boden. Semir raffte sich auf und rannte aus dem Zimmer. Im Gang sah er sich gehetzt um. verdammt wo war Ben? Welche Richtung führte hinaus? Er wandte sich nach rechts und rannte los. Doch nach einigen Metern erkannte er, dass es die falsche Richtung war. Er wendete und rannte zurück. Bis zur Tür, seines Gefängnisses kam er, als ihm die Beine weg gerissen wurden. Schwer schlug er zu Boden und blieb benommen liegen. „Du verdammte kleine Ratte! Du Mistgeburt!! Das wirst du mir büßen!“ hörte er Andreas Vohwinkel fauchen. Und dann spürte er die Stiefelspitze in den Rippen. Vohwinkel trat mit voller Wucht zu. Semir schrie auf, doch der Schrei wurde durch das Klebeband erstickt. Vohwinkel riss ihn hoch und stieß ihn wieder in den Raum zurück. Noch einmal schlug er Semir in den Magen. Semir knickte ein und würgte. Vohwinkel öffnete die Handschellen und zerrte Semir am Shirt an die Wand. Das er ihn dabei fast erwürgte, war ihm egal. Er zerrte die Arme um ein Rohr herum, ließ die Handschellen wieder einrasten und sah Semir schwer atmend an. „Sobald ich habe, was ich will, wirst du einen ganz langsamen Tod sterben...das verspreche ich dir...“ fauchte er wütend und schlug noch einmal mit der flachen Hand in Semirs Gesicht... „Fynn Gerber war schon ziemlich am Ende, als er diesen Raum verließ. Du wirst ihn nicht lebend verlassen...“ hängte er an. Er verließ den Raum und Semir hörte wie durch dichten Nebel den Schlüssel im Schloss drehen. Semir schloss die Augen und versuchte Luft in den schmerzenden Körper zu bekommen. Wo war Ben? Was hatte Vohwinkel mit ihm vor?


    Klaus Gerber saß wieder bei Fynn, der sich immer mehr erholte. Einzig sein Augenlicht blieb weg. Fynn Gerber war blind. „Klaus…. Dieser Unfall…war ich schuld daran?“ wollte er wissen. Klaus schüttelte den Kopf. „Nein…du warst nicht schuld. Man hat dir die Vorfahrt genommen. Du bist dann mit dem Wagen von der Straße abgekommen und in den Gegenverkehr geraten. Dort bist du von einem LKW gerammt worden und diese ganzen Verletzungen haben dich ins Koma gebracht. Du solltest darüber nicht nachdenken. Es ist vorbei und nun wird es Zeit dass du gesund wirst…mehr zählt nicht.“ lächelte er ihn an. Fynn sah ihn an. „Aber….was habe ich vorher gemacht? Was bin ich? Was für ein Mensch?“ harkte er nach. „Du bist genau wie ich Polizist. Ein sehr guter und wir sind nicht nur Brüder sondern auch Dienstpartner. Wir sind vorher jeden Tag auf Streife gewesen und jeder kannte uns.“ lachte Klaus. Mittlerweile hatte er sich eine Story zu Recht gelegt die er seinem Bruder glaubhaft machen konnte. Eine Weile schwieg Fynn. „Aber wenn es ein ganz normaler Unfall war und ich davor sehen konnte, warum bin ich jetzt blind? Und was hat damit ein Andreas Vohwinkel zu tun?“ harkte er nach. Klaus schluckte. „Du erinnerst dich an diesen Namen?“ wollte er wissen. Fynn setzte sich auf. „Ich weiß nicht….dieser Name schwirrt mir immer wieder durch den Kopf, aber ich habe kein Bild…keine Erinnerung an diesen Mann. War das der Unfallverursacher?“ fragte Fynn. Klaus lächelte. „Das ist richtig…dieser Mann war es, der dich ins Koma befördert hat…“ stimmte er zu. „Und was ist mit ihm? Ist er auch verletzt worden?“ stellte Fynn die nächste Frage. Klaus stöhnte auf. „Fynn….versuch nicht zuviel zu denken. Du kannst nichts erzwingen. Du musst gesund werden und dann kannst du dich sicher auch wieder an alles erinnern. Aber jetzt ist Ruhe…bitte…ich muss auch mal schlafen und werde gleich nach Hause fahren. Ich ….“ ermahnte Klaus ihn. „Hast du nicht geschlafen?“ harkte Fynn nach. „Wie könnte ich? Du bist mein Bruder und ich habe mich um dich gesorgt. Ich wollte dich einfach nicht allein lassen. Die Ärzte wussten nicht ob du überhaupt wieder wach werden würdest, aber ich habe diese Hoffnung nie aufgegeben und ich habe gewonnen.“ Lachte Klaus. Fynn nickte. „Okay…aber bitte komm morgen wieder…“ bat er seinen Bruder. Klaus stand auf und versprach es. Dann verließ er das Krankenhaus um nach Hause zu fahren. Sein Körper schrie nach Erholung und diese wollte er ihm auch geben.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • so der ersten Schulungstag in Mannheim lebend überstanden....und dafür bekommt ihr das Abendessen heute mal früher...;)


    ****************************


    Der nächste Morgen brach an. Ben stand auf und rüttelte an der Tür. Sie war nach wie vor verschlossen. Hunger machte sich bemerkbar. Immerhin hatte er seit gestern Vormittag nichts mehr bekommen. „HEY!!!“ schrie er und hämmerte gegen die Tür. Doch nichts passierte. Was war mit Semir? Er setzte sich wieder aufs Bett und wartete. Carlos Pérez war seit seiner Ankunft hier verschwunden. Urlaub wie er Ben schon bei der Flucht sagte. Wie lange wusste er allerdings nicht. Die Zeit verging und irgendwann hörte er den Schlüssel. Die Tür ging auf und Hans erschien im Rahmen. Er richtete die Waffe auf Ben. „Rauskommen!“ befahl er und unterstrich diesen Befehl mit einem Wink der Waffe. Ben stand auf und ging mit leicht erhobenen Händen an ihm vorbei. Hans delegierte ihn nach unten. Langsam ging Ben die Treppe runter. „Wo ist mein Kollege?“ wollte er wissen. Keine Antwort. „wo ist mein Kollege?“ wiederholte Ben seine Frage und bleib stehen. Hans stieß ihn in den Rücken. „Geh!“ fauchte der Gangster. Ben taumelte, konnte aber sein Gleichgewicht halten. Er betrat das Esszimmer und zu seiner Verwunderung saß auch Semir am Tisch. Doch seine Hände waren auf dem Rücken gefesselt. Aber er war nicht geknebelt. „Bist du okay?“ wollte Ben wissen. Als Semir ihn ansah, bemerkte er sofort die geschwollene Nase und das getrocknete Blut. „Was soll das?“ fauchte er Andreas an. „Setz dich!“ befahl er anstatt die Frage zu beantworten. Ben blieb stehen. Andras musterte ihn mit einem harten Blick. „Setz dich! Ich wiederhole es nicht noch einmal….“ warnte er. Doch Ben regte sich nicht. Plötzlich griff Andreas Semir ins Genick und stieß seinen Kopf auf die Tischplatte. Ben zuckte zusammen. Andreas Vohwinkel nahm ein Messer und setzte es an Semirs Hals. „Setz dich hin!“ befahl er erneut. Ben hob die Hände und führte den Befehl aus. „Okay…okay….lass ihn…“ bat Ben. Vohwinkel ließ Semir los, der sich langsam aufrichtete. „Mach ihm die Fesseln los, damit er essen kann.“ wandte Andreas sich an Hans. Dieser löste die Fesseln und Semir rieb sich die Handgelenke. Sie waren leicht gerötet. Doch er sagte kein Wort. Andreas sah von einem zum Anderen. „Und nun zu den Regeln. Ihr werdet essen und trinken. Und danach werdet ihr beide für mich arbeiten. Ich habe mir da etwas für euch ausgedacht, was euch sicher gefallen wird. Ist auch gar nicht schwer...“ grinste Vohwinkel. „Und für dich Benni...hab ich noch eine Sonderaufgabe...“ hängte er an. „Darf ich dir die Kehle durchschneiden?“ fragte er hoffnungsvoll. Andreas lachte leise auf. „Nein…aber du darfst mir Waffen besorgen….“ gab er zurück. Ben hustete. „Bitte was?“ harkte er nach. „Du wirst mir Waffen besorgen…ich habe da einen besonderen Kunden, der diverse Waffen kaufen möchte. Das Problem ist nur, das diese vom LKA beschlagnahmt wurden und nun in der Asservatenkammer liegen. Du wirst sie mir besorgen...“ erklärte Andreas ruhig. „Das kannst du vergessen!“ stieß Ben aus. „Ach meinst du wirklich?“ fragte Andreas und sah zu Semir. „….wir werden sehen, wer am längeren Hebel sitzt.“ versprach er. Doch er ließ offen was er damit meinte.


    Für Kim fing der Tag erneut mit einem Besuch im LKA an. „Herr Gerber wird gleich kommen. Ich habe ihn zuhause erreicht.“ erklärte Sklogowski und reichte ihr die Hand. „Haben Sie was von Jäger gehört?“ wollte er wissen. Kim schüttelte den Kopf. „Ich befürchte, dass er aufgeflogen ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass seine wahre Identität ans Tageslicht gekommen ist, ist sehr groß. Warum sonst sollte er keinen Kontakt mit uns aufnehmen.“ Erklärte Kim leise. „Vielleicht ist er übergelaufen? Es wäre ja nicht das erste Mal, dass sich ein Polizist von dem dreckigen Geld locken lässt.“ mutmaßte Sklogowski. Kim lachte leise. „Ganz sicher nicht und ich sage Ihnen auch direkt warum. Ben Jäger ist der Sohn von Conrad Jäger, dem Baumogul. Er braucht nicht das Geld des Verbrechers. Er hat selbst genug.“ erzählte Kim. Fritz Sklogowski hob die Hände. „Ich wollte ihn in keinster Weise angreifen…nur habe ich in meiner Laufbahn beim LKA schon viele gute Männer verloren, die sich vom Geld locken ließen.“ gab er zu. „Das mag sein…aber nicht Ben Jäger…“ widersprach Kim. „Sie denken also wirklich das Klaus Gerber ein Maulwurf ist?“ fragte Fritz direkt. „Er war außer uns der einzigste der wusste, dass Ben Jäger Undercover ist. Wer sonst, wenn nicht ehr hat es an Vohwinkel verraten. Vielleicht war dies der Preis für die Freilassung seines Bruders. Er war angreifbar und es wäre nicht das erste Mal, dass Vohwinkel dies zu seinem Vorteil nutzt.“ gab Kim zu bedenken. Fritz Sklogowski nickte. „ Ich weiß…aber ich will es einfach nicht glauben, dass er es getan hat. Nicht Klaus….niemals…“ stieß er aus. Es klopfte an der Tür. „Ja?“ fragte Fritz. „Morgen…“ kam von Klaus Gerber, der den Raum betrat. „Klaus…komm rein. Kim Krüger von der Autobahnpolizei kennst du ja bereits. Gestern Nachmittag wurde Semir Gerkan von Andreas Vohwinkel in Geiselhaft genommen. Wir müssen außerdem davon ausgehen, das Ben Jäger enttarnt wurde.“ erklärte Sklogowski in kurzen Sätzen. Klaus sah ihn an. „Das ist doch wohl nicht wahr!“ stieß er aus. „Ich habe dir doch von Anfang an gesagt, dass sie dafür nicht geschaffen sind! Verdammt Andreas Vohwinkel wird auch die Beiden beseitigen und dann fangen wir wieder von vorn an. Aber das hat man davon, wenn man keine Profibullen einsetzt.“ knurrte er wütend.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Kim sah ihn wütend an. „Semir Gerkan und Ben Jäger sind ausgezeichnete Polizisten. Semir hat mehr Dienstjahre auf dem Buckel als Sie! Und es ist völlig egal in welcher Abteilung er arbeitet. Ihr Bruder war beim LKA und wurde enttarnt. Also kommen Sie mir nicht mit solchen Vorwürfen!“ fauchte Kim ihn an. „Vohwinkel muss von außen gewusst haben, das Benjamin Block Ben Jäger ist.“ Hängte sie an. „Hey…das mit meinem Bruder ist ein dämlicher Zwischenfall gewesen. Er ist wieder da und wird gesund werden.“ verteidigte Klaus Fynn. „Aber ich stelle mir schon die Frage, warum Vohwinkel ihn hat laufen lassen? Er kann ihn doch identifizieren. Also wäre er ein Risiko für Vohwinkel…“ mutmaßte Kim. Klaus schluckte. „Sie wollen aber jetzt nicht behaupten, dass ich Ben Jäger verraten habe oder? Nur um meinen Bruder zu befreien? Das wollen Sie nicht behaupten oder? Ich bin LKA-Beamter! Und ich bin mit Sicherheit kein Verräter! Vermutlich hat Ben Jäger sich selbst verraten!“ fauchte Klaus wütend. Fritz Sklogowski schlug mit der Faust auf den Tisch. „Genug jetzt! Mit Schuldzuweisungen helfen wir den Beiden nicht!“ stieß er aus. Kim und Klaus sahen ihn an. „Klaus…erinnere dich bitte, hast du mit jemanden über diese Sache gesprochen?“ fragte Fritz direkt. Klaus lachte leise. „Mit keinem Außenstehenden, wenn du das wissen willst. Ich bin kein Anfänger!“ stieß Klaus aus. „Es ist sehr wichtig. Hast du mit Fynn darüber gesprochen?“ kam die nächste Frage. Klaus sah ihn erschrocken an. „Willst du Fynn jetzt des Verrates bezichtigen?“ stellte er die Gegenfrage. „Hast du mit ihm darüber gesprochen oder nicht?“ wiederholte Fritz die Frage. Klaus nickte leicht. „Als Fynn aufwachte, das erste Mal…da habe ich ihm versprochen Vohwinkel für das was ihm angetan wurde büßen wird und dass wir jemanden in die Bande schleusen, die eigentlich ihn befreien sollten. Und er war verdammt noch mal sehr besorgt um Jäger! Warum sollte er ihn verraten?“ stieß Klaus aus. „Weil er süchtig war….er hätte für das Rauschgift alles getan…“ lenkte Kim ein. Klaus stand auf. „Oh nein!! Fynn ist kein Verräter!! Niemals….ihr Mann war es, der sich selbst verraten hat! Warum sollte Fynn es weiter tragen? Er ist für immer blind!! Er war es nicht!! Er nicht!! Das macht keinen Sinn! Er hatte keinen Besuch!“ schrie er wütend. Fritz sah seinen Mann an. „Klaus….diese Krankenschwester die Fynn die Spritze gegeben hat. Du hast gesagt, dass sie keine war. Was wenn Vohwinkel einen seine Leute geschickt hat und Fynn für den Schuss alles verraten hat. Du weißt genau wie grausam die Sucht sein kann.“ gab er zu bedenken. Klaus schloss die Augen.


    „Nein…nein…so lange war Fynn nicht drauf. Er hätte nie einen Kollegen verraten. Das glaube ich einfach nicht. Nicht Fynn…nicht er…“ widersprach Klaus aber seine Gedanken verrieten, das es nicht weit hergeholt war. Er musste Fynn mit seiner echten Vergangenheit konfrontieren, aber erst wollte er den Arzt dazu fragen. „Wir müssen mit ihm reden.“ riss Kim Krüger ihn aus seinen Gedanken. „Nein!! Der Arzt sagt, er darf noch keine Erinnerung an das haben, was passiert ist. Das ist zu gefährlich für Fynn!“ stieß er sofort aus. Fritz sah Kim an. „Wollen wir es nicht auf eine andere Art und Weise versuchen?“ bat auch er. Kim dachte kurz nach. Sicher hatten Gerber und Sklogowski Recht wenn sie sagten, dass es derzeit ziemlich egal war, ob Fynn Ben verraten hatte oder nicht. Helfen würde es den Beiden jetzt nicht direkt. „also gut…wie wollen wir vorgehen?“ gab sie klein bei. „Danke…ich…ich werde versuchen über meine Quellen etwas herausfinden. Ich verspreche Ihnen dass ich die Beiden finden werde….und….“ kam von Klaus. „Schon gut…kümmern Sie sich um Ihren Bruder.“ lächelte Kim. Sie brauchte nicht noch einen Helden, der versucht sich hervor zu heben. Kim sah Sklogowski an. „Wir werden dort weitermachen, wo Semir aufgehört hat und einen Club nach dem Anderen ausheben. Die Personen die wir verhaften, werden wir nach Vohwinkels Verstecken befragen.“ gab sie bekannt. „Das klingt nach einem sehr guten Plan Frau Krüger…“ lobte Sklogowski die Frau. „Danke…ich hoffe nur, wir bringen die Beiden dadurch noch mehr in Gefahr.“ kam leise von ihr. Sie erhob sich. „Ich muss zurück…vielleicht meldet Ben sich noch und wird doch noch alles gut.“ kam nervös von ihr. Fritz Sklogowski nickte. „Es wird alles gut werden. Wir müssen die Beiden finden und dann werden wir Vohwinkel endlich ins Gefängnis stecken.“ gab auch er zu verstehen. „Wie konnte er eigentlich so mächtig werden? Ich dachte das LKA ist schon seit Jahren hinter ihm her. Wie kann es dann sein, dass er immer noch frei ist?“ wollte Kim plötzlich wissen. „Wir hatten ihn schon sehr oft in Gewahrsam, aber er findet immer wieder Anwälte die einem das Wort im Munde verdrehen und die immer wieder eine Lücke finden durch die er schlüpfen kann.“ stöhnte Sklogowski. „Dann sollten wir die Anwälte gleich mit einsperren.“ fauchte Kim. Sie kannte auch diese Rechtsverdreher die Verbrecher für Geld vertraten und sich damit rühmten sie frei zu bekommen.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Semir sah zu Ben. „Esst!“ befahl Andreas Vohwinkel. Langsam fingen die Hauptkommissare an zu essen. Es war alles frisch und schmeckte gut. „Was haben Sie wirklich vor?“ wollte Ben wissen. „So wie ich schon sagte, Zunächst werden du und Gerkan für mich arbeiten. Dann du wirst mir die Waffen besorgen, die ich verkaufen will. Gerkan wird solange in meiner Gesellschaft sein und es wird ihm nichts passieren solange du meine Befehle ausführst. Wenn du quer schießt, werde ich Gerkan dafür bestrafen. Du weißt schon….ich jage ihm eine Kugel ins Bein… eine in den Arm…in die Schulter…oder in den Kopf. Es kommt darauf an wie lustig ich bin. Aber solange du dich an die Befehle hältst wird ihm nichts passieren.“ grinste Andreas Vohwinkel. Wie gern hätte Ben einfach nur zugeschlagen. „Ja...das kann ich mir sehr gut vorstellen...“ riss Vohwinkel ihn aus den Gedanken. „Was?“ fragte Ben. „Du würdest mich am liebsten umbringen nicht wahr...ich will dir eine kleine Geschichte erzählen...“ lachte Andreas. „Ich will keine hören...“ knurrte Ben. „Hör mir einfach zu .....vor einigen Monaten habe ich einen jungen Mann kennen gelernt, der mir ein paar Bullen vom Hals geschafft hatte. Ein echter Freund dachte ich...und nahm ihn zum Dank mit. Doch dann fand ich heraus, dass es selbst ein Bulle war. Er wollte die Bande von innen auffliegen lassen, so wie du es vorhattest...“Andreas machte eine Pause und sah zu Semir. „der Mann den ich meinen Freund nannte, hat mir sehr gute Dienste geleistet, doch dann wurde ich wütend...weil er mich belogen hat. Ich habe ihn zusammenschlagen lassen, ihn hungern und dursten lassen und dann als er am Boden lag, habe ich ihn Heroin gespritzt. Am Ende war er soweit und hat alles für mich getan um den nächsten Schuss zu bekommen. Alles, verstehst du...das kannst du deinem Partner ersparen. Tu einfach nur was ich will und es wird ihm gut gehen...“ erzählte Andreas weiter. Er sah Hans an und nickte. „Bring Gerkan als Erstes weg!“ befahl er. Hans packte Semir und zerrte ihn vom Stuhl. Semir wehrte sich und wollte zuschlagen, doch Hans ergriff seinen Arm und drehte ihn auf den Rücken. Er drückte ihn hoch. Semir stöhnte auf. Dann packte Hans ihn im Nacken und drückte zu. Ein leiser Schrei kam von Semir. Er sah Ben Hilfe suchend an. Und auch dieser wollte aufspringen, doch Vohwinkel hielt ihn fest. „Mach keine Dummheiten...er wird dafür bezahlen...“ warnte er ihn. Ben ließ sich wieder auf den Stuhl fallen und musste zusehen, wie Semir aus dem Raum gebracht wurde.

    Semir saß zunächst auf der Ladefläche eines kleinen Transporters. Hans setzte sich ans Steuer und die Fahrt ging los. Semir konnte nicht sehen wohin es ging, aber es dauerte nicht lange. Der Wagen wurde langsamer und Semir wurde raus gelassen. Er sah zwei Männer bei Hans Bauer stehen. „Bringt ihn zu den Anderen in die Sicherheitszone!“ befahl Hans. Die Männer packten Semir am Arm und zerrten ihn weg. Da die Beiden Waffen hatten, wehrte Semir sich nicht. Vielleicht bekam er eine Chance wenn er dort war wohin die Männer ihn brachten. Doch als er angekommen war, sah er ein dass es besser gewesen wäre vorher was zu tun. In der so genannten Sicherheitszone wurde Semir mit einer Kette, die am linken Fußgelenk befestigt wurde, an einem Stuhl gebunden. Seine rechte Hand wurde mit einer Handschelle am Tisch gekettet. So war er an Ort und Stelle gebunden und eine Flucht unmöglich. Vor ihm lag ein Haufen Koks oder aber Heroin, welches in Tütchen gefüllt werden sollte. „Das ist deine Aufgabe...in jedes Tütchen kommen 2 Gramm...nicht mehr...! Das ist für die Straße... und du wirst diese Aufgabe sorgfältig erfüllen, denn wenn ich auch nur eine Unstimmigkeit finde, dann wirst du bestraft werden...“ warnte Hans leise. Semir sah ihn an. „Ich werde ganz sicher nichts machen...“ gab er ebenso leise zurück und legte die Hände demonstrativ auf den Tisch. Ein junger Mann der neben Semir saß sah ihn an. „Mach lieber was er sagt...sonst bekommst du keine Ration...“ raunte er ihm zu. „Die kann er sich sonst wo hinstecken...“ gab Semir knurrend zurück. Doch Hans schien der Geduldsfaden zu reißen. Er packte Semir im Genick und drückte erbarmungslos zu. „Fang an zu arbeiten!“ fauchte er ihn an. „Du kannst...mich ...mal...“ stöhnte Semir. Bauer schlug ihm den Kopf auf die Tischplatte. Semir schrie auf und er spürte wie aus einer Platzwunde Blut kam. Bauer riss ihn hoch. „Fang an!“ forderte er ihn erneut auf. Semir sah ihn nur an, sagte aber nichts. Hans zog ihn vom Stuhl und schlug ihm die Faust in den Magen. Semir ging zu Boden. Er verdrehte seinen angebundenen Arm dabei und stöhnte leise auf. „Wirst du jetzt machen was ich sage, oder muss ich richtig böse werden?“ fragte er ihn wütend. Semir nickte. Er musste sich fügen. Hans Bauer zog ihn hoch und drückte ihn auf den Stuhl. „Fang an!“ wiederholte er. Semir nahm den kleinen Löffel und füllte das Rauschgift in die Tütchen. Noch einmal griff Hans in seinen Nacken und zwang ihn so. ihn anzusehen. „Bei der nächsten Weigerung werde ich mir was ganz besonders für dich ausdenken...und jetzt wirst du für acht Stunden hier sitzen und die Tütchen füllen.“ grinste er ihn an und ließ los. Dann verließ Bauer den Raum.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • „ Keine Angst...du wirst auch gleich dort hin gebracht. Nur mag ich es nicht, wenn ihr zusammen seid. Ich habe genügend Arbeit für euch beide...“ grinste Vohwinkel. „Treib es nicht zu weit...“ warnte Ben. „Was dann? Willst du dich gegen mich auflehnen und das Leben deines Freundes in Gefahr bringen?“ wollte Andreas wissen. Ben schluckte. Vohwinkel hatte Recht. Er würde alles tun um Semirs Leben zu schützen. „Ich werde dir meinen Plan verraten. Du und Gerkan werdet jetzt erst einmal zwei Tage für mich arbeiten. Ihr werdet die Aufgaben durchführen und dafür dann freie Kost und Logis erhalten. Das ist doch fair...musst du nun wirklich zugeben. Danach wirst du und Carlos mir Waffen aus der Asservatenkammer holen. Dafür hast du dann 96 Stunden Zeit. Wenn du es nicht tust, wird Gerkan bluten...und ich schwöre dir, dass es nicht nur leere Worte sind.“ warnte Andreas. Ben nahm es ihm sofort ab. Andreas Vohwinkel machte in diesem Rahmen leine leeren Versprechungen. „Mit jeder Stunde die du dich verspätest, wird Gerkan ein Geschenk von mir bekommen...was das ist, werde ich dann individuell aussuchen.“ drohte Vohwinkel. Ben schluckte. Er glaubte Vohwinkel jedes Wort. „Okay...wer garantiert mir, dass es Semir gut gehen wird, wenn ich nicht da bin?“ fragte er heiser. „Ich...“ lachte Andreas. „Pfff.....“ machte Ben nur. Er wollte aufstehen doch Vohwinkel hielt ihn fest. „Ich warne dich...denk ja nicht, dass du auch nur den Hauch einer Chance hast Hilfe zu holen...“ drohte er. „Ich möchte dir auch was sagen...wenn du Semir auch nur ein Haar krümmst, dann bekommst du einen Feind, den du dir niemals wünschst. Nämlich mich...und ich kann verdammt ungemütlich werden...“ quetschte Ben heraus und ließ seine Stimme extrem gefährlich anhören. Es verging eine gute Stunde bis Hans wieder kam. Ben ahnte schon, das Semir sich nicht mehr in diesem Haus aufhielt. Andreas sah ihn grinsend an. „Und ist Herr Gerkan ein fleißiger Mitarbeiter?“ wollte er wissen. Hans zog die Schultern hoch. „Erst wollte er nicht, aber dann hat er doch eingesehen, dass es besser ist zu tun, was ich will...“ erklärte Hans und sah Ben dabei an. „Dann darfst du nun auch Jäger hinbringen. Aber sie werden nicht zusammen sitzen...setz ihn so hin, dass er Gerkan sehen kann, aber nicht mehr...“ bat Andreas freundlich. Hans nickte. Schon war er mit Ben unterwegs.

    Klaus Gerber fuhr nach dem Frühstück zu Fynn ins Krankenhaus. Er klopfte an die Tür und trat ein. Sein Bruder lag in seinem Bett. Er sah ihn an und lächelte, doch Fynn drehte sich weg. „Warum hast du mich angelogen?“ fragte Fynn leise. Klaus schluckte. „Ich? Dich angelogen? Was meinst du?“ kam etwas verwundert von ihm. „Ich kann mich wieder an alles erinnern...ich weiß alles...heute Nacht ist die Erinnerung zurückgekehrt...Andreas Vohwinkel ist ein Verbrecher der mich süchtig gemacht hat...und er hat mich ins Koma befördert. Und er hat mich blind gemacht. Diese Überdosis…sie war der Grund dafür… Du hast es gewusst.....“ gab Fynn leise zurück. Klaus schloss die Augen. „Du erinnerst dich wieder? An alles?“ harkte er nach. Fynn drehte den Kopf in seine Richtung und nickte. „Ich weiß alles. Andras Vohwinkel hat durch einen dummen Vorfall herausgefunden das ich Polizist bin...ich habe mich selbst verraten. Und er hat mich leiden lassen. Ich wurde eingesperrt und der Raum war dreckig. Ich musste sogar für Vohwinkel arbeiten... in seiner Drogenküche...ich musste diese Tütchen packen. Abends wurde ich in einen dunklen dreckigen Raum gesteckt und er hat mich geschlagen. Ich habe ihm geschworen, dass er mich nicht brechen wird...aber er hat es geschafft. Er hat mir Heroin gespritzt, als ich völlig am Ende war. Jeden Tag bekam ich eine Dosis. Jeden Tag....immer wieder....bis ich nicht mehr ohne dieses Zeug kann. Und dann hat er mich vor dem LKA aus dem Auto geworfen. Ich sollte ihm Informationen bringen, sonst bekomme ich kein Heroin mehr. Ich war in einem der Archive und wollte ihm was bringen. Irgendwas...Hauptsache ich bekam meine Ration. Doch dann brach ich zusammen und bin hier wieder aufgewacht...“ erzählte Fynn. Klaus legte seinem Bruder die Hand auf die Schulter. „Bleib ganz ruhig...bitte Fynn...reg dich nicht auf...ich habe es getan, damit du die Sucht vergisst. Du brauchst das Zeug nicht...nicht wirklich...“ versuchte Klaus ihn zu beruhigen. „Ich bin noch nicht fertig...als...als ich hier lag...du hast mir doch erzählt, das ihr einen weiteren Mann in die Bande geschickt habt...ich...ich hab ihn verraten...ich wollte meine Dosis...ich brauchte sie doch...“ Fynn fing an zu weinen. „Nein...sag das das nicht wahr ist...Fynn...das kannst du nicht getan haben...“ zweifelte Klaus. „Die Schwester....die... die hier war, als ich ins Koma kam. Das...das war Hans Bauer...die rechte Hand von Vohwinkel. Er hat mir meine Dosis gegeben. Und dafür habe ich den Kollegen verraten. Ich bin schuld wenn er nun stirbt. Ich bin ein indirekter Mörder...“ stieß Fynn aus. „Ich bin schuld wenn Ben Jäger auch das durchmacht, was ich machen musste. Ich bin schuld...damit kann ich nicht leben. Ich will nicht am Tod eines Menschen schuld sein...ich will das nicht...“ kam entschlossen von Fynn.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • „Fynn...mach bitte keinen Mist. Wir werden von hier weg gehen. In das alte Haus von Papa. Du bist an nichts schuld, du hast niemanden verraten. Vertrau mir. Ich werde dir helfen von diesem Zeug runter zu kommen, obwohl der Arzt sagt du bist nicht mehr süchtig. Wir müssen weg von hier!“ flehte Klaus. „Nein...ich gehe nicht weg. Ich werde nicht fliehen. Ich werde diesen Mann retten. Er wird nicht das gleich erleiden wie ich. Das bin ich ihm und vor allem mir schuldig.“ stieß Fynn aus. Klaus schüttelte heftig den Kopf. „Das wirst du nicht tun...du bist selbst viel zu schwach um aktiv einzugreifen! Fynn. Die beiden Kollegen von der Autobahn werden es selbst schaffen. Du musst gesund werden! Außerdem kannst du gar nichts sehen…“ redete Klaus auf seinen kleinen Bruder ein. Dieser drehte seinen Kopf in Richtung Fenster. „Beiden?“ harkte er nach. Klaus stöhnte auf. „Ja...es gab einen fingierten Deal, bei dem der Dienstpartner von diesem Jäger entführt wurde. Aber das ist nicht deine Schuld. Daran sind die selbst schuld. Die haben nicht aufgepasst. Und dieser Jäger hat sich bestimmt selbst verraten. Komm mit mir...wir müssen weg...“ stieß Klaus erneut aus und fing an die Sachen seines Bruders zu packen. „Nein! Ich werde nicht weglaufen! Mein Leben ist mir egal...ich werde alles tun um die Beiden zu retten. Vielleicht kann ich nicht aktiv sein, aber ich kenne die Unterschlüpfe von Vohwinkel...seine Drogenküche...alles...ich weiß wo alles ist...“ gab Fynn entschlossen von sich. „Das ist sehr gut. Dann werden Sie uns sagen, wo sich diese Gebäude befinden.“ kam eine weibliche Stimme aus dem Hintergrund. Klaus drehte sich sofort um. „Frau Krüger? Ich habe Sie nicht reinkommen hören...“ gab er zu. Kim Krüger nickte. „Das habe ich bemerkt. Herr Gerber...es ist wirklich wichtig. Wo befinden sich diese Gebäude?“ harkte sie nach. Fynn schien sie anzusehen, doch Kim wusste dass der junge Mann nichts mehr sah. „Sie sind die Vorgesetzte von Herrn Jäger?“ fragte er nach. Kim nickte. „Die beiden Kollegen stecken bis zum Hals in Schwierigkeiten und wir haben keinen Kontakt zu ihnen. Ohne Ihre Hilfe kommen wir nicht weiter.“ erklärte Kim Krüger. Fynn nickte. „ich werde Ihnen helfen soweit ich kann. Ich habe zwar immer meine Augenbinde drauf gehabt, wenn wir irgendwo hingefahren sind, aber ich habe die Gegend erkannt. Und irgendwie habe ich sie ja wieder auf… Eine der Häuser liegt in Köln-Kalk...direkt an der Autobahn.“ gab er bekannt. „Kennen Sie die Straße?“ harkte Kim nach. Fynn schüttelte den Kopf. „Die Erinnerung ist nicht da, aber wenn wir dorthin fahren, dann werde ich es sicher erkennen...“ schlug er vor und stockte direkt. Wie sollte er etwas erkennen, wenn er nichts sah? „Ich meine…ich….“ hängte er sofort an. „Schon gut..Herr Gerber…“ kam von Kim Krüger. „Nein...du darfst das Krankenhaus noch nicht verlassen! Ich verbiete es dir!!“ warf Klaus energisch ein.


    Auch Ben kam in die Sicherheitszone, allerdings auf der anderen Seite. Er saß Semir genau gegenüber. Nur durch eine dicke Scheibe getrennt. „Du wirst die Tütchen, die dein Freund so fein füllt nehmen und in diese Säckchen packen...immer zehn Stück. Du kannst hoffentlich zählen...“ verhöhnte Andreas Vohwinkel ihn. Ben nickte. „Und bei dir hoffe ich dass du rechnen kannst. Du kannst nämlich damit rechnen, dass wir uns nicht alles gefallen lassen...“ fauchte Ben wütend. Andreas holte aus und schlug ihm auf den Hinterkopf. „Du hast immer noch eine ziemlich große Klappe. Weißt du Fynn Gerber wollte auch nicht so wie ich wollte. Er hat es gespürt doch dadurch habe ich eine Arbeitskraft verloren. Bei dir sieht es etwas anders aus. Wenn du nicht spurst werde ich Gerkan es spüren lassen. Ich habe nämlich erkannt, dass ihr beide ganz dicke seid. Also...wenn du deinem Freund das Los von Gerber ersparen willst, dann mach was ich dir sage!“ fauchte Andreas Vohwinkel ihn an. Ben sah zu Semir und nickte dann. „Sehr gut...“ grinste Vohwinkel. Ben fing an zu arbeiten. Er packte immer zehn Tütchen in das Säckchen, die er dann in einen Korb legte. Die Wut stieg in ihm auf, doch weder er noch Semir konnten etwas unternehmen. Er sah wie einer der „Vorarbeiter“ an Semirs Platz kam und mit ihm sprach. Hören konnte er nichts. Das Glas war viel zu dick. Semir antwortete. Nur wenig später schlug der Mann Semir ins Gesicht. Ben sprang auf. Er wollte seinem Partner zur Hilfe eilen, doch Vohwinkel lachte leise. „Wage es nicht...“ warnte er ihn. Ben sah zu ihm. Die Waffe war auf ihn gerichtet. Wie gebannt starrte Ben auf das was sich hinter der Scheibe abspielte. Er sah wie Semir weiter arbeitete und immer wieder Blut aus der Nase tropfte. Einige der Tropfen fielen auf das Heroin, was vor Semir in der Schale lag. Andreas Vohwinkel sah es und sprang auf. Er kochte vor Wut. Ben bemerkte es und machte sich bereit ihn anzugreifen. „Das darf doch wohl nicht wahr sein!!“ stieß Vohwinkel aus und drehte sich um. Er wollte wohl in den Sicherheitsbereich. Das war Bens Chance. Er sprang Vohwinkel an und griff einen der Plastikkörbe. Mit voller Wucht schlug er diesen auf Andreas Kopf. Mit einem Stöhnen sackte der Verbrecher zusammen. Ben warf sich auf ihn und versuchte an die Waffe zu kommen. Doch der Kampf dauerte nur kurz. Vohwinkel bekam Hilfe von zwei Männern, die Ben weg zerrten. Schmerzhaft verdrehten sie ihm die Arme. Auch Andreas kam hoch. „Das wird noch ein Nachspiel haben, aber erst werde ich mir Gerkan vornehmen...“ versprach er und wischte sich das Blut von den Lippen

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • „Arbeite mal was schneller!“ fauchte der Mann in Semirs Rücken und schlug ihn gegen den Hinterkopf. Semir zuckte zusammen und sah ihn an. „Mach deinen Scheiß doch selbst...“ knurrte er. Doch er hatte es kaum ausgesprochen als die flachte Hand des Mannes in seinem Gesicht landete. Blut schoss ihn aus der Nase. „Nicht frech werden Bulle….arbeite oder du bekommst nichts zu essen!“ warnte ihn der Aufseher. Semir machte sich wieder an die Arbeit. Zwischendurch ging seine Hand an die Nase um das Blut weg zu wischen. Dabei verunreinigte er das Heroin, was nicht unbemerkt blieb. „Sag mal spinnst du?“ schrie ihn Hans Bauer an, der vorbei kam. Er riss ihn vom Stuhl. „Du versaust gerade Millionen! Das wird Vohwinkel nicht passen aber das kannst du ihm erklären!“ fauchte er und löste Semir die Fesseln. Darauf hatte der türkische Hauptkommissar gewartet. Er sah seine Chance abzuhauen und nutzte sie. Kaum waren die Ketten gefallen drosch er auf Hans Bauer ein. Dieser hatte nicht die geringste Chance so schnell kamen die Schläge von Semir. Als Hans Bauer am Boden lag und sich vor Schmerzen krümmte, rannte Semir los. Doch seine Flucht endete an der Sicherheitstür. Niemand kam hier raus. Gehetzt sah er sich um. Es musste doch einen Ausweg geben. Hans Bauer erholte sich und stand auf. Blut tropfte ihn von den Lippen und er sah Semir wütend an. „Das hast du nicht umsonst getan…das verspreche ich dir. Du wirst jetzt durch die Hölle gehen!“ versprach er und hob die Hand. Semir spürte eine Bewegung hinter sich und wollte sich umdrehen, doch da spürte er schon Hände die ihm die Arme auf den Rücken rissen und fesselte. Er trat um sich um sich von den Gegnern befreien zu können, doch es waren zu viele. Sie zwangen ihn zu Boden und einer drückte ihm das Knie in die Wirbelsäule. Semir lag ruhig da um nicht auch seine Wirbelsäule in Gefahr zu bringen. „Und nun mach dich auf deine Höllenfahrt bereit. Ich habe mich für dich was ganz besonderes einfallen lassen...“ fauchte Bauer ihm ins Ohr. „Hans! Lass ihn los!?“ riss die Stimme von Vohwinkel die Aufmerksamkeit auf ihn. „Er hat versucht zu fliehen!“ erklärte Bauer. „Wie kann er das, wenn er am Tisch und am Stuhl gebunden war?“ harkte Vohwinkel weiter nach. „Ich habe ihn losgemacht, weil er das Koks mit seinem Blut verunreinigt hat. Du kannst etliche Briefchen wegwerfen!“ erklärte Hans. „Ich weiß...ich habe es gesehen...“ knurrte Vohwinkel und ging zu dem Tisch wo Semir gearbeitet. Fluchend kehrte er zu der kleinen Gruppe zurück. „Nicht einmal das kann er vernünftig…aber ich werde es ihm beibringen….“ drohte er. „Bringt ihn zurück!“ forderte er die Männer auf. Sie zerrte Semir auf die Beine und brachten ihn zum Platz. „Das sind siebzig Briefchen, die du verunreinigt hast. Das ist ein Vermögen! Du wirst es mir ersetzen. Du wirst diesen Platz erst verlassen wenn du die Arbeit aufgeholt hast. Du wirst nichts zu essen bekommen und nichts zu trinken.“ legte Vohwinkel fest. Er selbst band Semir wieder fest. Dieser sah ihn anschließend nur an. „Fang an!“ forderte er. Ohne etwas zu sagen tat Semir was ihm befohlen wurde. Vohwinkel und Bauer verließen den Raum. Semir sah ihnen nach.


    Ben sah was mit Semir passierte, doch er hatte keine Chance einzugreifen. Als Vohwinkel wieder zu ihm kam grinste er höhnisch. „So…der ist beschäftigt und nun zu meinem Spezialauftrag. Vor ungefähr sechs Monaten hat mir das LKA einen Waffendeal versaut. Ein ganz großes Geschäft…“ fing Vohwinkel an zu erzählen. Ben grinste. „Ein tolle Job…“ gab er zu. Andreas zog die Augenbrauen hoch. „Findest du? Nun ja. Jeder hat seine Meinung. Du wirst mir die Waffen wieder beschaffen. Und zwar alle!“ gab Vohwinkel bekannt. „Bitte was?“ fragte Ben nach. „Du wirst mir alle Waffen von Damals beschaffen. Dafür hast du genau 96 Stunden Zeit. Bis dahin hat Gerkan seine Schuld abzuleisten und genügend Briefchen gepackt.“ grinste Andreas. „Komm!“ befahl er und zerrte Ben mit raus. Sie verließen die „Sicherheitszone“ wie Vohwinkel diesen Bereich des Gebäudes nannte und gingen in einen Zimmer was einem Büro glich. Ben sah Vohwinkel an, sagte aber nichts. „Du wirst gleich mit Carlos, der sich ganz besonders auf das Wiedersehen mit dir freut, zur Asservatenkammer fahren und die Waffen holen. Anschließend wirst du sie mir zu dem Ort bringen, den Carlos kennt. Jeder Versuch mich zu linken wird bestraft.“ Warnte Andreas. „Ich kann nicht einfach in die Asservatenkammer gehen und die Waffen raus holen! Dafür sind verschiedene Formulare notwendig und die Einwilligung der Staatsanwaltschaft sowie…“ fing Ben an. Andreas lachte laut auf. „Willst du mich gerade verarschen?“ harkte er nach. „Benni…Benni…das ist nicht gut….das ist gar nicht gut. Ich mag nicht gelinkt zu werden. Solltest du es in diesem Zeitrahmen nicht schaffen, dann werde ich Gerkan töten…langsam und qualvoll. Er könnte verhungern…oder verdursten….oder aber… nein… nein… Wiederholungen sind mir zu wider. Es reicht doch eigentlich wenn Fynn das Zeitliche gesegnet hat, findest du nicht?“ verhöhnte Andreas ihn. „Es ist nun mal so…ich kann es nicht ändern. Die Leute in der Asservatenkammer geben nur gegen den richtigen Schein was raus. Das ist das Gesetz…“ widersprach Ben sofort. Andreas sah ihn an. „Gut…du willst es nicht anders….“ meinte er und griff zum Handy. Noch einmal sah er zu Ben. „Das sind die Vorschriften…“ gab Ben leise von sich. „Die Vorschriften interessieren mich nicht im Geringsten.“ gab Vohwinkel zu. „Aber ich…“ versuchte Ben erneut. „Kein Aber!“ Ich verkürze die Zeit auf 72 Stunden. Du hast nun noch zweieinhalb Tage mehr nicht. Ich will bis dahin meine Ware haben! Hast du mich verstanden?“ harkte er nach. Ben schluckte. „Was ist mit Semir?“ wollte er wissen.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Andreas lehnte sich zurück. „Der wird als Pfand bei mir bleiben. Für jede Minute die du dich verspätest bekommt er eine Strafe…“ verkündete Andreas. Er sah Hans Bauer an und nickte. Nur kurz darauf kam Carlos ins Zimmer. Er sah Ben mit wütenden Augen an. „Hallo mein Freund…“ knurrte er Ben an. Das „Mein Freund“ hörte sich verachtend an. Dennoch wollte Ben versuchen, sobald er die Chance hatte Carlos auf seine Seite zu ziehen. Vielleicht war der Junge nicht ganz versaut und sah seine Chance, wenn er sich auf Bens Seite stellte. „Du wirst Ben die Augen verbinden und erst wieder auf der Autobahn die Augenbinde abnehmen. Er wird versuchen dich auf seine Seite zu ziehen, aber vergiss nie, wer dich aus dem Knast geholt hat…“ lächelte Andreas Carlos an. „Das werde ich sicher nie vergessen, Boss. Und auf die Fahrt mit ihm, freue ich mich ganz besonders…“ Carlos sah Ben an. „Achte darauf, dass er keine Tricks versucht. Bullen kann man nicht trauen…“ warnte Andreas noch einmal. Carlos nickte und ließ seinen Blick nicht von Ben weichen. „Er hat mich einmal getäuscht. Ein zweites Mal wird es ihm nicht gelingen….“ versprach er leise. Es hörte sich nicht gerade erbauend für Ben an. Carlos kam auf ihm zu und verband ihm die Augen. Anschließend wurde Ben aus dem Haus geführt und in ein Auto gezwängt. Die Fahrt ging los. Die ersten Minuten verliefen schweigend. „Carlos….denkst du wirklich, dass du das Richtige machst? Ich kann dir helfen…“ versuchte Ben. „Ja klar….ein Bulle der helfen kann. Schon klar. Wobei denn? Mich in den Knast zu bringen und mich dann Kerlen wie Sputnik oder dem Don aussetzen? Ihr wisst nicht wie es im Knast ist…..“ fauchte Carlos. „Doch…ich weiß es….ich war auch drin. Hast du das vergessen?“ harkte Ben nach. „Nein…aber du hast noch nichts gesehen. Wenn du länger da gewesen wärest, dann vielleicht, aber so…du hast nichts kapiert. Nichts von dem was dort abläuft. Dort heißt es friss oder werde gefressen. Du bist ganz unten…und wenn du dort bist, dann ist es zu spät…du bist Freiwild für Leute wie dem Don. Niemand hilft dir!“ fauchte Carlos wütend. „Ich habe dir geholfen! Und ich hätte es auch getan, wenn ich gewusst hätte was der Don und Sputnik mit dir gemacht hätten. Aber ich war nicht da!“ verteidigte Ben sich. Carlos spuckte ihm ins Gesicht. „Bullen sind nie da, wenn man sie wirklich braucht.“ gab er verachtend von sich.


    Die Stunden vergingen und Semir arbeitete wie ein Roboter. Die Handgriffe gingen ihm wie Routine von der Hand, als hätte er nie etwas anderes gemacht. Er konzentrierte sich vollkommen auf die Arbeit und spürte den Hunger und den Durst. Doch er wusste genau, dass er hier nichts bekam. Nach und nach wurden die Anderen die hier arbeiteten immer weniger bis er ganz allein dort saß. Nach einigen Stunden spürte er die Müdigkeit. Er hatte noch längst nicht das aufgeholt was er angeblich versaut hatte. Wut machte sich in ihm breit, doch er war dazu verdammt sich zu fügen. Er wurde immer müder und irgendwann kippte er einfach nach vorn und schlief ein. Als er auf den Tisch knallte fielen einiges an dem weißen Pulver auf den Boden, doch Semir war es egal. „Hey!!“ riss ihn eine Stimme aus dem Schlaf. „Nicht pennen! Du sollst arbeiten!“ fauchte sie. Semir sah die Person an. Es war Hans Bauer, der ihn so unsanft weckte. Höhnisch sah er ihn an. „Du bist noch nicht fertig! Es fehlen noch einige… und diese hier sind absolut Scheiße!“ fauchte Hans und riss einige Tütchen wieder auf. Semir sah ihn an. „Ich kann nicht mehr...“ gab er zu. „Ach du kannst nicht mehr? Soll ich dir zeigen dass du noch kannst? Los! Weiter!“ trieb er den Polizisten an. Vier Stunden später war Semir fertig. „Geht doch...“ grinste Bauer und rief Vohwinkel an. Semir sah ihn mit roten Augen an. „Er ist fertig…“ gab Bauer durch. Dann lauschte er eine Weile und sah Semir grinsend an. „Vohwinkel will dich sehen!“ erklärte er. Er machte Semir die Fesseln los und brachte ihn raus. Semir war zu erschöpft um etwas zu unternehmen. Nur wenige Minuten später saß er Vohwinkel an einem reich gedeckten Tisch gegenüber. „Greif zu… du hast es dir verdient…“ bot Andreas Vohwinkel an. Semir rührte sich nicht. Er wollte schlafen. Nur schlafen. „Wo ist Ben?“ fragte Semir leise. „Iss!“ befahl Vohwinkel nun energischer. Semir griff zu und aß. Anschließend bekam er zu trinken. „So…und nun darfst du wieder an die Arbeit gehen...“ lachte Vohwinkel. „ich bin müde…ich …“ lehnte Semir sich auf. „Oh…das habe ich ja ganz vergessen...“ lachte Andreas. Doch das Lachen verschwand wieder. „Schlafen kannst du wenn du tot bist…“ gab er zurück. „Wo ist Ben?“ wiederholte Semir seine Frage. „Er erledigt gerade für mich einen Spezialjob. Nur keine Sorge...er wird sicher nicht so schnell wieder zurück sein... Wir haben also sehr viel Zeit…“ erklärte Andreas breit grinsend. Er sah Hans Bauer an. „Bring ihn wieder an seinen Platz…“ befahl er. Bauer tat was Vohwinkel wollte und zerrte Semir zurück an seinem Arbeitsplatz.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Carlos fuhr Ben zum Revier. „Mach nichts falsches...denk an deinen Freund...“ warnte auch Carlos ihn. Ben stieg aus ohne etwas zu sagen und betrat die PAST. „Ben? Was tust du denn hier und wo ist Semir?“ harkte Susanne sofort nach, als sie ihn bemerkte. „Wo ist die Krüger?“ fragte Ben gehetzt. „Sie ist mit Sklogowski unterwegs, aber sie wird sicher gleich kommen...“ gab Susanne zurück. „Ah…da ist sie…“ hängte sie an, denn auch Kim Krüger kam herein. „Chefin! Auf dem Parkplatz steht Pérez. Wir müssen ihn sofort verhaften und ausquetschen. Er weiß wo Semir ist.“ stieß Ben aus. „Draußen ist niemand! Ben…was ist passiert?“ harkte Kim nach. „Dann muss er direkt das Weite gesucht haben. Verdammt…das war alles geplant. Diese Mistkerle...“ stieß Ben wütend aus und schlug mit der Faust gegen die Mauer. „Ben…beruhigen Sie sich. Was ist vorgefallen?“ versuchte Kim ihn zu beruhigen. „Wir haben ein großes Problem...“ gab er zu. „In mein Büro!“ befahl Kim. Gemeinsam mit Sklogowski und Gerber, der nun ebenfalls in Begleitung eines jungen Mannes hereinkam ging es in Kims Büro. Als sie alle drin waren schloss Ben die Tür. „Ben…das ist Fynn Gerber. Der junge Kollege der sich in den Fängen von Vohwinkel befand und den Vohwinkel umbringen lassen wollte. Er hat den goldenen Schuss überlebt, aber sein Augenlicht für immer verloren.“ stellte Kim die Männer vor. Ben nickte kurz. „Die wollen Semir nur gegen Waffen eintauschen die vor sechs Monaten vom LKA beschlagnahmt wurden!“ gab Ben bekannt. „Ich habe 72 Stunden zeit die Waffen zu besorgen.“ hängte er an. „Ben…das können wir nicht entscheiden…“ stieß Kim aus. „Wenn ich es nicht schaffe dann ist Semir tot!“ kam von Ben. Verzweiflung war in der Stimme zu hören. „Sie wollen diesem Verbrecher doch nicht auch noch die Waffen besorgen oder?“ harkte Klaus Gerber nun nach. „Haben Sie mir nicht zugehört? Dieser verdammte Plan Vohwinkel auf Ihre Art zu zerschlagen ist fehl gelaufen… die werden Semir töten, wenn ich die Waffen nicht besorge!“ stieß Ben wütend aus. Fynn Gerber nickte leicht und wandte den Kopf in Bens Richtung. „Das ist kein Scherz… Vohwinkel wird es tun. Ich kenne ihn…ich… ich war lange genug dort…“ stieß er aus. Ben nickte. „Ich habe Ihre Geschichte zu hören beikommen. Mir ist nur schleierhaft wie Vohwinkel herausgefunden hat, dass ich Bulle bin. Er sagte er wusste es bevor ich da war. Man muss mich verraten haben“ stieß Ben aus. „Ja das wissen wir. Wir wissen auch wer es war….aber jetzt werden wir erst einmal die Waffen aus der Asservatenkammer besorgen. Ich werde mit Schrankmann und dem Polizeipräsidenten sprechen. Wie geht es Semir?“ wollte Kim wissen.


    „Als man mich weggebracht hatte, war er für Vohwinkel am arbeiten….Tütchen kleben…“ stieß Ben leicht angewidert aus. Kim sah ihn an. „Tütchen kleben?“ harkte sie nach. „Vohwinkel hat ihn gezwungen Heroinbriefchen zu falten. Ich durfte sie umpacken.“ stieß Ben erklärend aus. Kim nickte nur. „Okay…wir müssen jetzt einen kühlen Kopf bewahren…“ murmelte sie. Sie sah Fynn an. „Sie kennen doch sicher einige der Verstecke oder?“ harkte sie nach. Fynn nickte leicht. „Ja aber ich kann nichts sehen…wie soll ich Sie dann dort hinbringen? Und als ich aufgeflogen bin, da war ich nur in diesem einen Zimmer. Wenn wir unterwegs waren, wurden mir die Augen verbunden.“ kam von Fynn. Ben bemerkte dass der junge Mann niemanden ansah und sah fragend zu Kim. „So war das bei mir auch. Vohwinkel ist nicht dumm. Wir müssen die Waffen besorgen. Chefin…der bringt Semir um…“ ermahnte Ben sie noch einmal. Fynn räusperte sich. „Er hat Recht… Vohwinkel wird ihn töten. So oder so. Egal ob Sie mit Waffen kommen oder nicht. Er wird den Kollegen sicher nicht so einfach gehen lassen. Das weiß ich…Herr Jäger…als ich Sie verriet…da…da war ich nicht Herr meiner Sinne….ich…ich weiß das es nicht wieder gut zu machen ist, aber ich werde Ihnen helfen…“ kam kleinlaut von dem jungen Polizisten .Ben sah ihn an. „Sie haben mich verraten? Wie konnten Sie? Sie waren doch gar nicht dabei!“ stieß er aus. „Mein Bruder…er hat mir im Krankenhaus gesagt, dass Sie eingeschleust werden sollten und das Sie die Bande ausheben. Sie würden dort weitermachen wo ich aufgehört habe….ich war süchtig…Vohwinkel hat mich süchtig gemacht…ich…ich…“ Fynn suchte nach den richtigen Worten. Ben nickte. „Prima….“ stieß er aus. „Ben…er macht sich die größten Vorwürfe. Ich denke wir sollten nun nachdenken wie wir Semir befreien können.“ versuchte Kim zu vermitteln. „Ja klar…gehen wir zur Tagesordnung über. Es macht ja nichts, dass ein Kollege sich als Verräter entpuppt. Was haben Sie ihm denn noch erzählt?“ harkte Ben wütend an. „Nichts… ich schwöre….sonst gar nichts...“ gab Fynn von sich. „Lassen Sie meinen Bruder in Ruhe oder ich werde Ihnen die Hölle heiß machen...!“ drohte Klaus Ben. Dieser baute sich vor Klaus auf. „Schluss jetzt!“ fauchte Kim wütend. Die Männer sahen sie an und schwiegen. „Wir kommen nicht weiter wenn wir uns gegenseitig angehen. Lassen Sie uns zusammen arbeiten und einen Plan entwerfen.“ Schlug sie vor. „Das Beste ist, wenn wir die Waffen rausgeben…“ knurrte Ben. „Und wie wollen Sie die Staatsanwaltschaft davon überzeugen uns die Waffen dafür zu überlassen?“ harkte Sklogowski nach. Kim sah ihn an. „Das lassen Sie meine Sorge sein. Ich werde Herrn Gerkan sicher nicht in der Gewalt von Vohwinkel lassen. Ben...Sie werden sich wieder mit diesem Carlos treffen. Er wartet sicher draußen irgendwo auf Sie. Können Sie ihn erreichen?“ wandte Kim sich an Ben. Dieser schüttelte den Kopf. „Ich habe keine Telefonnummer. Aber ich denke auch, dass er in der Nähe ist. Chefin...wir müssen Semir da rausholen... er ...“ versuchte Ben klar zu machen. Kim lächelte und nickte. „das werden wir ...versprochen. Spätestens bei der Übergabe werden wir ihn wieder haben. Ich habe Andrea und die Kinder in eine Schutzwohnung gebracht. Sie steht rund um die Uhr unter Bewachung.“

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Während Ben sich auf den Parkplatz stellte und darauf wartete das Carlos ihn abholte, fuhren Kim und die Männer vom LKA zu Schrankmann um sie davon zu unterrichten, was vorgefallen war. Schrankmann hörte schweigend zu. „Wie stellen Sie sich das vor, Frau Krüger? Wollen Sie Vohwinkel die Waffen überlassen? Damit kann er einen Krieg anzetteln. Das ist nicht zu machen. Es tut mir sehr Leid was Herrn Gerkan passiert ist, aber das ist Berufsrisiko.“ fauchte Schrankmann Kim an. „Frau Schrankmann...es geht hier um das Leben eines Menschen, eines Kollegen... eines guten Polizisten.“ versuchte Kim erneut. „Nun... das ist richtig. Aber Herr Gerkan hat einen Eid geleistet und nach den Vorschriften ist er verpflichtet auch sein Leben für die Gemeinschaft zu opfern wenn es erforderlich ist. Vorrangig ist, dass wir Vohwinkel hinter Gitter bringen.“ lehnte Schrankmann ab. „Aber dafür sind die Waffen doch gedacht. Wir können Vohwinkel damit in einen Hinterhalt locken und nebenbei Gerkan befreien.“ mischte sich Sklogowski nun ein. Schrankmann sah ihn an. „Dann sagen Sie das doch gleich. Das ist natürlich was ganz Anderes...“ lächelte sie den Mann an. Kim Krüger kochte vor Wut. Diese Frau war, wenn es um Semir ging eiskalt und würde ihn ohne weiteres über die Klinge springen lassen, wenn es dem Zweck diente. „Ich werde Ihnen die Vollmacht ausstellen die Waffen aus der Asservatenkammer zu holen.“ erklärte sie und tippte auf ihrer Tastatur herum. Nur wenig später war das Stück Papier, was die Abholung der Waffen genehmigte auf dem Tisch. „So…dann hoffe ich inständig, dass wir damit Erfolg haben und falls Sie Herrn Gerkan dann auch retten können ist es in Ordnung.“ hängte sie an. Kim und Fritz verschwanden. „Diese Frau ist kälter als ein Eisberg!“ stieß Kim aus. „Ich dachte es wäre ein Märchen…eine Erfindung, aber so eine Frau kann man als Mann nur ablehnen.“ stieß Fritz aus und schüttelte sich. Kim lächelte. „Schön dass auch ein Mann etwas dabei empfinden kann. Frau Schrankmann ist wenn es um Semir geht ziemlich kalt und herzlos. Sie würde ihn einem Drachen vorwerfen, wenn sie damit die Erfolgsleiter eine Stufe höher käme.“ gab Kim zu. „Dann haben Sie und die Kollegen keinen leichten Job, wenn es um Genehmigungen geht oder?“ harkte Sklogowski nach. Kim nickte. „Nicht wirklich...aber wir sollten uns jetzt um die Waffen kümmern. Die Zeit läuft uns davon...“ schlug sie vor.


    Der Nachmittag brach an und für Semir endete der Arbeitstag. Er hatte völlig gerötete Augen, was nicht nur an der Arbeit und der Müdigkeit lag, sondern auch an der trockenen Luft die in diesem Raum herrschte. Andreas Vohwinkel kam zu ihm. „Wie geht es uns?“ fragte er höhnisch. Semir antwortete nicht. „Oh…noch eine Sonderschicht?“ harkte Vohwinkel sofort nach. „Nein…nein….ich…“ versuchte Semir. Die Stimme klang heiser, weil er großen Durst hatte. „Sehr gut….“ lachte Vohwinkel. Er nahm eine Tüte und leerte den Inhalt auf Semirs Tisch. „So…..und das ist für dich..“ lachte er. Er fühlte sich bereits als Sieger. „Wo…ist Ben?“ fragte Semir. „Er ist immer noch bei seinem Auftrag. Was meinst du wie lange es dauert Waffen aus der Asservatenkammer zu stehlen?“ grinste Andreas ihn an. „Das wird Ben nicht machen...“ stieß Semir sofort aus. „Meinst du wirklich? Ich denke schon, dass er es macht. Er hat noch gute 53 Stunden übrig. In der Zeit wirst du weiter Briefchen füllen...“ lachte Andreas. Semir antwortete nicht. Er sah ihn nur an. „Weißt du...es ist schwer gutes Personal zu finden und solange ich es nicht habe wird das schlechte Personal ohne Pause arbeiten. Du hast gerade mal 19 Stunden hinter dir. Und von deinem Job her bist du es doch gewohnt länger zu arbeiten oder? Du kannst also gut und gern noch acht Stunden dranhängen. Und genau das wirst du tun.“ Forderte Andreas ihn auf. „Ich kann nicht mehr...“ gab Semir zu. Sicherlich hatte Vohwinkel Recht was die Überstunden anging, aber er war bereits mehr als 48 Stunden auf den Beinen und die Müdigkeit forderte ihren Tribut. „Du kannst...mach weiter und ich warne dich...sollte ich...“ fing Vohwinkel wieder an. Semir ließ die Arme sinken. „Von mir aus erschieß mich...ich werde nicht mehr arbeiten...“ legte er fest. Vohwinkel lachte leise. „Oh...wie ich das liebe...Widerstand...das ist sehr schön.“ gab er zu. „Aber du hast Recht...wenn man zu müde ist, dann macht man Fehler und das wollen wir bei so einer kostbaren Waren doch nicht machen, oder?“ grinste Vohwinkel ihn an. Er schnippte mit den Fingern. Einer seiner Gehilfen kam herbei. „Sorge dafür, dass sich unser Freund für eine Stunde ausruhen darf. Nicht länger...“ forderte Vohwinkel ihn auf. Der Mann nickte und fing an die Fesseln zu lösen. „Zu gnädig...“ stieß Semir höhnisch aus und kassierte dafür eine heftige Ohrfeige. Er wurde in ein Zimmer gebracht was mehr einer Zelle glich. Ruhig war was Anderes, das stellte er sofort fest. Dennoch legte er sich auf die alte Matratze und schlief in kürzester Zeit ein.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Carlos sah wie Ben aus der Station kam und sich suchend umsah. „Suchst du mich?“ fragte er, als er neben ihm stoppte. Ohne etwas zu sagen stieg Ben ein. „Und...hast du erreicht was unser Boss will?“ fragte er ihn. „Es ist dein Boss...nicht meiner...“ stieß Ben aus. Carlos grinste. „Im Augenblick ist es auch dein Boss. Ich habe mal gehört, dass er einem Mann der nicht gehorchte die Finger einzeln abgeschnitten hat. Vohwinkel kann verdammt grausam sein...“ gab er von sich. Ben schluckte leicht. Er wusste das Vohwinkel kein einfacher Gegner war, aber würde er Semir auch verstümmeln um sein Ziel zu erreichen? Ja...gab er sich selbst die Antwort. Vohwinkel konnte mit Semir tun was er wollte. Niemand würde ihn aufhalten. Niemand? Doch...ich werde dich zur Strecke bringen, das verspreche ich dir, sagte er in Gedanken. Seine Hände ballte er zu Fäusten um die Wut zu bekämpfen. „Hier ist er!“ riss Carlos ihn aus den Gedanken. „Benni...wie weit bist du?“ hörte er die Stimme von Vohwinkel. „Ich kann die Waffen spätestens morgen abholen.“ gab Ben zurück. „Da freut sich Gerkan aber. Dann bekommt er heute zu essen. Ich rufe dich morgen um 13 Uhr an...bis dahin solltest du die Waffen haben und transportfähig gemacht haben. Die Zeit läuft!“ warnte Vohwinkel. „Wo ist Semir?“ fragte Ben nach. „Der Junge hat sich müde gearbeitet und schläft gerade. Soll ich ihn wecken?“ kam höhnisch von Vohwinkel. „Nein...okay...lass ihn einfach in Ruhe!“ forderte Ben. „Benni...dein Ton gefällt mir überhaupt nicht. Außerdem muss Gerkan gleich wieder arbeiten. Er ist sehr fleißig und ich überlege ihn fest einzustellen...“ lachte Vohwinkel. „Ich warne dich treib es nicht auf die Spitze...“ fauchte Ben wütend. Es kackte. Vohwinkel hatte aufgelegt. „Darf ich um mein Handy bitten?“ lachte Carlos. Ben sah ihn an. Er musste es versuchen... ja...er musste versuchen ein Keil zwischen Carlos und Vohwinkel zu treiben „Weißt du eigentlich, das Vohwinkel dich für dumm hält?“ fing er an. Carlos lachte. „Ja...das hat er mir auch schon gesagt.“ grinste er an. So schien es also nicht zu klappen. „Carlos….wenn du mir hilfst Vohwinkel in den Knast zu bringen, dann kann ich auch was für dich tun.“ Versuchte er. Carlos sah ihn an. „Diesen Spruch habe ich schon so oft gehört und die Bullen haben nie das Versprechen eingehalten. Denn sonst wäre ich nie in die Nähe vom Don oder von Sputnik gekommen. Einem Bullen kann man nicht vertrauen.“ stieß Carlos verachtend aus.


    Kim und Sklogowski fuhren zur Asservatenkammer und holten die Waffen raus Sorgfältig wurden sie in einen Transporter geladen. „Wenn Ben mit diesem Pérez zum Übergabeort fährt, werden wir zuschlagen und können dann nur hoffen, das Semir in der Nähe ist.“ Meinte Kim nachdenklich. „Ja…das ist gut. Und wenn nicht, dann werden wir die Helfershelfer fragen. Dieser Pérez weiß sicher wo er steckt und Hans Bauer. Wenn wir den bekommen, ist Vohwinkel nur noch ein halber Mensch.“ nickte Sklogowski. „Was geschieht jetzt eigentlich mit Fynn?“ harkte Kim nach. „Wenn er erblindet ist, dann wird er nie wieder als Polizist arbeiten können, das ist ja wohl klar. Aber er lebt und er wird sicher aus der Kasse für „im Einsatz verletzte Polizisten“ genügend Entschädigung geben, dass er davon leben kann. .Außerdem gibt es ja auch noch die Freunde und den Bruder.“ zählte Sklogowski auf. „So…das waren alle…“ erklärte der Asservatenmann. „Gut…dann werden wir jetzt zum Revier fahren und warten bis Ben zurück ist.“ nickte Kim. Sie unterschrieb das Papier und fuhr mit Sklogowski davon. Nun hieß es warten. Warten das Ben zurück kehrte und warten darauf, das Fynn sich an mehr Details erinnerte. Warten wann Vohwinkel sich meldete. Als sie auf den Parkplatz der PAST ankamen, sahen sie Ben auf einer der Bänke sitzen. „War er noch nicht da?“ harkte Kim nach. „Doch…. Er ist wieder weg. Haben Sie die Waffen?“ wollte Ben im Gegenzug wissen, Kim nickte. „Alle Waffen sind im Wagen. Sobald Vohwinkel Ihnen den Übergabeort nennt, werden Sie fahren und die Waffen abliefern. Wir werden in der Nähe sein und zuschlagen, wenn es für uns günstig ist.“ Ein Wagen fuhr mit erhöhtem Tempo auf den Parkplatz. Kim und Ben sahen wie Klaus und Fynn Gerber ausstiegen und auf sie zukamen. „Men Bruder kann sich an etwas erinnern. Vielleicht hilft es uns.“ erklärte Klaus. „Das wäre dann was?“ harkte Ben sofort nach. „Ich weiß wo ein Gebäude steht. Wir sind sehr oft dort gewesen und….Vohwinkel hat dort einige seiner Geschäftspartner getroffen.“ gab Fynn bekannt. „Sie haben eine Adresse?“ harkte Ben sofort nach. Fynn nickte. „Goldammerweg 31 in Köln. Dort habe ich schon einiges über die Bühne gehen sehen….als … als ich noch sehen konnte…“ erklärte er leise. Ben sprang auf. „Dann werden wir uns dort umsehen…“ schlug er vor. Kim nickte. Gemeinsam rannten sie los. „Mein Bruder und ich werden voraus fahren!“ gab Klaus Gerber bekannt. Damit waren Ben und auch Kim einverstanden.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Carlos beobachtete die kleine Gruppe die sich in die Autos setzte und losfuhren. Vohwinkel hatte Recht Man durfte keinen Bullen trauen. Schnell griff er zum Handy. „Hans…Carlos hier…die Bullen werden gleich in der Fabrik auftauchen. Gerber lebt. Er führt Ben und die Anderen hin…“ warnte er die Truppe. „Okay…ich werde Andreas Bescheid geben. Du tust nach wie vor, das was Vohwinkel dir aufgetragen hat. Hat er die Waffen?“ harkte Hans nach. „Er sagt ja….sie haben mit Sicherheit einen Weg gefunden uns das gewünschte zu besorgen. Schon allein um Gerkan das Leben zu retten. Wohin fahrt ihr?“ harkte Carlos nach. „Das sag ich dir, sobald wir da sind. Jetzt werden wir Gerkan erst mal einen Trip in die Hölle gönnen. Andreas hat ein neues Hobby gefunden. Giftschlangen…und er saugt gerade einer Cobra sämtliches Gift raus. Sicher möchte er auch testen, ob es wirklich wirkt. Und Gerkan ist da sicher das beste Opfer…“ lachte Hans. „Würde gern dabei sein. Wo ist das denn?“ harkte Carlos nach. „Im Industriegebiet nord. Da wo wir schon Fynn das erste Mal Gift gespritzt haben und wo du noch Tüten gefüllt hast.“ lachte Hans und legte auf. Carlos grinste das Handy an. „Dann willkommen in der Hölle…“ sagte er leise. Er konnte sich vorstellen, das Vohwinkel gerade vor Wut ins Eck springt. „Benni…das wird er dir auch noch heimzahlen. Du wirst Gerkan sicher in die Hölle folgen. Auf einem Weg, der für sich sehr schmerzhaft wird, wie ich Vohwinkel kenne.“ hängte er an. Er fuhr der Gruppe weiter hinterher und tatsächlich stoppten sie vor einem Gebäude von Vohwinkel, doch Carlos lachte gehässig auf. Das hier war tot. Dieses Gebäude hatte Vohwinkel bereits abgestoßen. Wohl weil dieser Teufelskerl genau wusste wie die Polizei arbeitete. Er sah wie die Brüder, Ben und Kim ausstiegen und in das Gebäude rannten. Dabei bemerkte er auch, dass der Ältere der Gerbers den Jüngeren führte. Scheinbar war sein tödlicher Trip nicht ganz ohne Folgen geblieben. „Auch du wirst dir wünschen gestorben zu sein. Vohwinkel lässt keinen leben, der ihm gefährlich werden kann.“ versprach er dem jungen Mann unhörbar. Er beobachtete wie die Gruppe nach einigen Minuten aus dem Gebäude kam und ziemlich resigniert war. Carlos lachte auf. „Eins zu null für Vohwinkel.“ rief er leise und fuhr davon. Er wollte Jäger wieder an dem Revier auffangen und mit ihm zu Vohwinkel fahren, doch Ben hatte ganz andere Pläne als er, was er in wenigen Augenblicken erfahren sollte.


    Semir zuckte zusammen als die Tür zu seinem Ruheraum aufgerissen wurde. „Ihr denkt wohl ihr könnt alles machen, was?“ schrie Vohwinkel ihn an. Semir war noch nicht richtig wach und verstand nicht was er sagte. „Du wirst jetzt dafür zahlen, das Benni nicht macht was ich will. Ich habe mir für dich was ganz tolles ausgesucht….Kobragift...“ fauchte Vohwinkel. Semir richtete sich langsam auf. „Was soll das?“ fragte er verwundert. „Dein Freund nimmt ein Gebäude von nach dem Anderen von mir hoch. Das gefällt mir nicht….und dieser Gerber lebt auch noch…Fynn und Klaus….ihr spielt ein Spielchen…gut…ich spiele mit….und du bist der Einsatz. Das hier ist Kobragift…genauer das einer Monokelkobra“ erklärte Vohwinkel und zeigte ihm eine Spritze. „Das Gift dieser Art ist tödlich. Keine Chance wenn du nicht in spätestens 12 Stunden das Gegengift bekommst. Du wirst einen grausamen Tod sterben. Die Muskeln verkrampfen sich. Und weißt du was… je weiter es vom Herzen in die Blutbahn kommt, umso länger dauert der Todeskampf. Ich werde dir das Gift in die Zehe spritzen. Bis zum Herzen ist es ein weiter, schmerzvoller Weg. Du kannst zusehen wie die Glieder dick und schwarz werden. Krämpfe werden dich schütteln, Fieber macht sich breit und du hast das Gefühl in deinen Adern fließe Lava. Und dann…..wenn du bis dahin das Gegengift nicht hast, wirst du sterben.“ verhöhnte Andreas Semir und gab seinen beiden Männern einen Wink. Semir wurde auf die Matratze gedrückt und versuchte sich zu wehren, doch gegen die Männer hatte er keine Chance. Einer setzte sich auf seine Beine, während der Andere seine Arme festklemmte. Er schrie dass sie aufhören sollten, doch Vohwinkel schien auf diesem Ohr taub zu sein. Sein Schuh und die Socke wurden abgestreift und dann spürte er einen heftigen Stich in seinem Zeh. Er schrie auf. Nur wenig später kam der Druck und er wusste, dass nun das Gift in seinen Körper gelangte. Die Männer ließen ihn los, als Vohwinkel es befahl. „Guten Flug in die Hölle. Aber keine Sorge…Ben wird dir folgen. Nur wird es für ihn ein heißer Ritt sein, das verspreche ich dir. Und nun…angenehmes Sterben. Ach ja…ich hab einen Tipp für dich. Wenn du willst dass es schnell zu Ende geht, dann bewege dich. Dann gelangt es schneller in den Kreislauf und so auch ins Herz. Rettung ist für dich eh nicht in Aussicht.“ lachte Vohwinkel. Sie wandten sich alle zur Tür, doch dann drehte Vohwinkel sich um. „Weißt du…. Ich habe da einen genialen Einfall. Da es noch einige Zeit dauert, bis du es merkst, wirst du deine Arbeit fortsetzen.“ lachte er und ließ Semir aus dem Raum zerren.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Hans sah Vohwinkel an, nachdem er Semir wieder an seinen Arbeitsplatz verfrachtet hatte. „Und was machen wir jetzt? Bei dem Deal werden die doch sicher eine Schweinerei vorhaben…“ stieß er aus. Vohwinkel nickte. „Davon kannst du ausgehen. Aber ich werde Ben Jäger zeigen, was ich davon halte. Seinen Freund habe ich so gut wie tot und er wird in dem Höllenfeuer umkommen, das verspreche ich dir. Niemand wird mir das Geschäft versauen. Niemand…“ versprach er leise. „Was ist mit Carlos? Dieser Jäger wird ihn als erstes hochnehmen. Er kennt alle Verstecke...“ ließ Hans verlauten. „Ich weiß. Es tut mir Leid um Carlos. Ist ein wirklich guter Mann, aber ich werde ihn opfern müssen. Ich weiß nicht ob du es bemerkt hast, aber seit er aus dem Knast ist, ist er sehr schreckhaft. Er hat Angst…und wer Angst hat, macht Fehler. Sollen die Kollegen von Jäger ihn doch verhaften…ist mir egal. Er bringt mir mit Jäger die Waffen und danach werden wir mit Jäger verschwinden. Du wirst sehen….es ist ganz einfach. Außerdem teilen wir dann nur noch durch zwei..“ grinste Vohwinkel. Hans nickte. „Gut….dann haben wir beide mehr.“ grinste er. Sie sahen noch einmal durch das kleine Fenster auf Semir Gerkan, der ruhig seine Arbeit verrichtete. Seine Bewegungen waren langsam. „Das wird ihm auch nicht helfen. Das Gift breitet sich im Körper aus und er hat keine Chance es zu überleben. Carlos kam herein. Hans und Andreas sahen ihn erschrocken an. „Was machst du denn hier?“ fauchte Andreas. „Ich wollte auch mal einen sterbenden Bullen sehen..“ maulte Carlos zurück. Er sah durch die Tür. „Sieht aber friedlich aus..und fleißig“ murmelte er nachdenklich. „Ja sicher….er arbeitet langsam und hofft so das Gift aufzuhalten. Aber das wird nichts werden. Es geht vielleicht langsamer durch die Blutbahnen, aber die Rettung ist das Gegengift und das gibt es nicht einfach in so in den Apotheken. Dazu braucht man schon etwas mehr.“ grinste Andreas. „Was machen wir jetzt mit Benni?“ harkte Carlos nach. „Du wirst ihn in die Falle locken. Er wird die Waffen an uns geben oder sein Freund stirbt. Sorge dafür, dass ihr wirklich allein seid. Für das was er getan hat, wird er bezahlen und das auf eine grausame Art.“ versprach Andreas. Er verschwand mit seinen Anhängern und ließ Semir allein.


    Kim sah Ben an. „Keine Sorge es wird gut gehen.“ Versprach sie. Ben nickte. Er stand nun am Wagen mit den ganzen Waffen und wartete auf Carlos, der sich scheinbar verspätete. „Wenn dieser Carlos kommt werden wir ihnen folgen und sobald sich Vohwinkel mit Semir zeigt zuschlagen.“ gab sie bekannt. Der Plan stand. „Okay…er kommt…es geht los.“ raunte Ben ihr zu. Schnell verschwand Kim. „Hey… Benni….steig ein!“ forderte Carlos ihn auf, als er angehalten hatte. „sollen wir die Waffen alle in deinem Wagen packen oder was?“ fauchte Ben ihn an. „Na…nicht so wütend. Ist doch für ne gute Sache. Immerhin hat dein Freund dann die Chance das Schlangengift zu überleben..“ gluckte Carlos. Ben sah ihn an. „Was meinst du damit?“ fragte er heiser. „Vohwinkel hat mitbekommen, was du getan hast. Das Gebäude am Rhein. Du und deine Kollegen waren doch da. Ich habe es Vohwinkel berichtet und er ist darauf zu deinem Freund und hat ihm das Gift der Kobra oder wie das Vieh heißt gespritzt. Und er sagte mir auch, dass wenn er innerhalb der nächsten Stunden kein Gegenmittel bekommt daran krepiert.“ lachte Carlos. „Wo ist er?“ fragte Ben nach. Doch Carlos schwieg. „Verdammt Carlos…er stirbt! Vohwinkel würde dich über die Klinge springen lassen, wenn es sein müsste…“ versuchte Ben verzweifelt. Er ahnte das Semir nur noch wenig Zeit hatte. „hilf mir…ich werde dafür sorgen, dass du nicht hart bestraft wirst..“ flehte er. Carlos zeigte seine Zähne. „Wenn der Deal vorbei ist, dann wirst du es erfahren..“ verkündete Carlos. „Aber je länger du zögerst umso schneller vergeht die Zeit für deinen Freund. Ich bin mal von einer Natter gebissen worden…das waren starke Schmerzen, obwohl sie nicht giftig war…“ verhöhnte Carlos ihn. Er stieg aus und ging zum Transporter. „Wollen wir doch mal sehen, ob die Ware auch in Ordnung ist.“ meinte er und prüfte die Waffen sporadisch. „Sehr gut…dann rein und los!“ forderte er kalt auf. „Wo ist Semir?“ versuchte Ben erneut. „Wenn wir da sind…“ lachte Carlos. „Sei nicht so ungeduldig…“ hängte er an und stieg mit Ben ein. „Fahr los….erstmal gerade aus!“ befahl Carlos. Ben tat was er wollte. Es ging zunächst in Richtung Zündorf „Wo ist Semir…sag es mir doch einfach“ bat Ben erneut. „Ich verrate niemals irgendwas. Wenn wir da sind, dann darfst du zu ihm. So einfach ist das.“ lachte Carlos. Ben fluchte verhalten. Wie sollte er Semir so zeitig finden?

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Wieder saß er an dem Pult und füllte kleine Briefchen um die Süchtigen auf den Straßen NRWs versorgen zu lassen. Der Schmerz des Stiches ließ nach dennoch glaubte Semir zu fühlen wie sich das Gift im Körper ausbreitete. Wie eine glühende Lava, die durch seine Adern floss schien sich das Gift immer mehr seines Körpers zu ermächtigen. Nach einigen Stunden fühlte er die erste Veränderung. Seine Glieder wurden irgendwie schwer. Der Zeh in dem das Gift gespritzt wurde veränderte sich. Da Vohwinkel ihm weder Schuh noch Socke wieder angezogen hatte konnte er sehen wie dieser immer dunkler wurde. Übelkeit kam auf die er bekämpfte indem er ruhig und tief einatmete, die Luft kurz anhielt und wieder ausatmete. „Na…geht es uns gut…“ grinste Vohwinkel ihn an. Semir antwortete nicht denn er wusste genau, dass jedes Wort ihn in Gefahr brachte und das Vohwinkel nur darauf wartete, dass er aufbegehrte. Er wollte Vohwinkel diesen Triumpf nicht gönnen. „Fühlst du schon wie es langsam anfängt zu schwellen. Die Finger werden unbrauchbar….die Schmerzen und die Übelkeit fangen an immer stärker zu werden…und dann wirst du dich krümmen und schreien. Ich wünsche dir angenehmes sterben.“ verhöhnte Vohwinkel ihn. Semir schluckte nur. Er wusste genau, das Vohwinkel nur darauf wartete, dass er anfing zu betteln. „Bring ihn zum Sterben in seinen Raum.“ Befahl er Hans Bauer. Dieser schloss die Handschelle auf, die Semir am Stuhl und Tisch hielt. „Los!“ fauchte er den Hauptkommissaren an und stieß ihn den Gang entlang. Langsam ging Semir los. Er achtete immer darauf, dass seine Bewegungen nicht zu hektisch waren, denn Vohwinkel hatte Recht. Je schneller er sich bewegte umso schneller gelangte das Gift in seinen Blutkreislauf. Mit Ruhe konnte er seinen Tod wenigstens hinauszögern. „Los!“ wiederholte Bauer und stieß ihn vorwärts. Semir strauchelte. Er legte sich auf den Flur und blieb liegen. Da er jedoch genau wusste, dass er hier nicht weg kam unternahm er keinen Fluchtversuch. „Willst du mich verarschen! So schnell wirkt das Gift nicht…also hoch mit dir!“ schrie Bauer ihn an und trat nach ihm. Semir schrie auf, als der Fuß in seinen Rippen landete. Langsam kam er wieder auf die Beine. Dann hatten sie den Raum erreicht, doch wenn er dachte, dass Bauer ihn einfach so einsperrte, dann hatte er sich getäuscht. Als sie in dem Raum waren, ging es erst richtig los. Bauer hatte eine Peitsche in der Hand und sah Semir herausfordernd an. „Auch wenn Vohwinkel es nicht will…aber ich denke ich werde dir helfen, dass das Gift sich schneller verbreitet. Tanz….Gerkan…Tanz…“ lachte er und schlug zu. Semir wich den ersten Schlägen aus und ahnte, dass damit seine Zeit begrenzt wurde. Er wollte nicht das Bauer über ihn triumphierte und kroch während Bauer zuschlug auf die Matratze zu. Dann legte er sich hin und ließ die Schläge auf sich einprasseln


    Ben lenkte den Wagen auf einen großen Parkplatz. „Das hier soll der Übergabeort sein?“ fragte er höhnisch. Carlos sah ihn an. „Hast du ein Problem damit, Bulle?“ fauchte er ihn an. Ben lächelte. „Carlos….du wirst wieder einfahren. Du wirst wieder zum Don und zu Sputnik gesperrt werden. Willst du das wirklich? Hast du keine Angst vor dieser Möglichkeit?“ versuchte Ben ihn unsicher zu machen. Er bemerkte wie Carlos anfing zu zittern. Carlos wusste ja nicht, dass der Don verlegt wurde und Sputnik ganz allein war. „Du willst mich weich kochen was? Das wird dir nicht gelingen…das schwöre ich dir Vohwinkel wird es nicht zulassen!“ stieß Carlos aus. „Denkst du wirklich, dass er an dich denkt? Er hat dich doch nur befreit, weil du eine Gefahr für ihn bist. Du kennst alle seine Verstecke und könntest ihn verraten. Ich kann dafür sorgen, dass du deine Strafe nicht absitzen musst….überlege es dir..“ schlug Ben vor. Carlos richtete die Waffe auf ihn. „Raus!!“ fauchte er ihn an. Ben zuckte mit den Schultern und tat was er sagte. Dann sah er Vohwinkel und Hans Bauer auf sich zukommen. „Wie schön, dass du so gehorsam bist Benni….leider hat mir Carlos auch erzählt, dass du das Lagerhaus am Rhein hochgenommen hast. Das war kein guter Zug….das war sehr schlecht. Vor allem für deinen Freund. Ich habe ihm Schlangengift injiziert und ich denke er wird schon die Folgen spüren. Schmerzen, Fieber…Zittern…unglaublichen Durst…alles wird ihn quälen. Er wird Angst bekommen und anfangen zu beten…und er wird dann panisch. Panik verursacht, dass das Gift schneller in den Kreislauf gerät und er noch schneller stirbt. Atemlähmung und Krämpfe begleiten den Tod. Nicht sehr angenehm oder?“ lachte Vohwinkel. Ben musste sich beherrschen um ihm nicht eine rein zu schlagen. Er atmete tief ein. „Du hast die Waffen! Lass mich wenigsten die Rettung rufen…“ bat er mit gepresster Stimme. Vohwinkel lachte. „du denkst du kannst ihn retten? Nein…das schaffst du nicht mehr. Das ist vorbei… wo sind die Waffen?“ fragte Vohwinkel. Ben zeigte auf den Lieferwagen. „Da sind alle Waffen drin, die du haben wolltest. Wo ist Semir?“ versuchte Ben erneut. Er wusste dass Kim Krüger mithörte. „Benni…Benni…“ lachte Vohwinkel nur. Er besah sich die Waffen und prüfte einige. Alles war perfekt. Ben schloss die Augen. Es war eine verdammt gute Idee, mehrere Waffen noch funktionsfähig zu lassen. Kim Krüger ahnte wohl dass Vohwinkel sie prüfte. Der Rest war unbrauchbar, aber das behielt er für sich. „So…und nun werden wir drei…also du, Hans und ich einen kleinen Abstecher machen.“ verkündete er. „Sag mir wo mein Partner ist…danach kannst du mit mir alles machen, was du willst…“ bat Ben. Vohwinkel sah ihn an. „Na…wenn es dich beruhigt. Er ist in dem Goldammerweg 12. Dort wird er auch seinen Tod finden. Carlos…du bringst die Waffen zu dieser Anschrift….“ lachte Vohwinkel. Ben schloss die Augen. „Und nun ziehst du alles aus!“ forderte Vohwinkel. Er warf Ben einen Overall zu.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Semir lag ruhig da. Die Schmerzen der Schläge ließen nach dennoch fühlte er sich schlecht. Er atmete tief ein und machte autogenes Training was er von Andrea gelernt hatte. Es beruhigte ihn doch er spürte, wie sich sein Körper veränderte. Die Einstichstelle pochte schmerzhaft und Semir sah das sein Zeh dick angeschwollen war. Eine leichte Verfärbung fiel ihm auf. Das Glied war so dick, das die anderen zur Seite gedrängt wurden. Das Gift…er spürte wie es seinem Körper zusetzte. Langsam fing alles an taub zu werden. Die Lippen….ja sogar die Augenlider wurden dicker. Er spürte es sehr genau. Die Veränderungen. Mit einer fahrigen Bewegung wollte er sich die Augen reiben, doch seine Hände glichen kleinen Ballons. Die Finger waren nicht mehr als das zu erkennen. Konnte er nicht auch schwerer atmen? Es ist vorbei, Semir…du wirst hier sterben. Niemand kann dich retten. Niemand wird dich finden. Das Gift vollzog seine Wirkung und er konnte sich nicht von der Angst freisprechen. Das Gift einer Kobra konnte Lähmungen hervorrufen….dachte er. Es wäre irgendwie logisch, das das Gift von Schlangen ja ein Nervengift war. Semir lachte bitter. Wie konnten sich manche Frauen Schlangengift in die Falten spritzen lassen, um besser auszusehen. Das musste doch ebenfalls Lähmungen hervorrufen oder kam es auf die Dosis an? Er hatte auf jeden Fall zuviel in sich. Schlaf doch einfach ein. Nur die Augen zumachen und gut ist. Lass dich fallen. Lass dich einfach fallen. Niemand kann dir retten. Niemand hat das Gegengift. Schlaf einfach ein. Lass dich fallen. Du hast es dann viel besser, hörte er eine Stimme sagen. „Nein…denk an Andrea und die Kinder. Sie brauchen dich. Bleib ruhig liegen und versuche ruhig zu atmen. Keine Panik. Ganz ruhig…“ gab der Verstand die Antwort. Semir atmete leicht ein. Schmerzen machen sich breit. Er fühlte dass ihm warm wird. Vielleicht sollte er sein Shirt ausziehen. Aber langsam…warnte ihn sein Verstand. Mit ganz langsamen Bewegungen zog er sein Shirt aus. Doch schon als er den ersten Arm durch hatte, bemerkte er wie schwer das Atmen fiel. Er stöhnte leise auf. Nur nicht hektisch oder panisch werden. Bleib ruhig…atme ganz ruhig und gelassen. Noch konnte man dich retten. Ben wird einen Weg finden, ermahnte er sich selbst. „Prima….kann ja nur noch besser werden…“ murmelte er und schloss die Augen. Die Minuten vergingen und endlich lag er wieder ganz ruhig und schlief tatsächlich ein.


    Kim sah Dr. Martin Schumpf an. „Hast du alles dabei?“ fragte sie. „Ja natürlich. Wir müssen uns beeilen. Wissen wir von was für einer Kobra er das Gift hat?“ harkte der Schlangenspezialist nach. „Kobragift. Das hat der Verbrecher gesagt. Und dass es innerhalb weniger Stunden tödlich wirkt…“ stieß Kim aus. „Okay….ich habe so ziemlich alle Gegengifte von Kobras dabei. Außerdem ein kleines Gerät womit ich das Blut einem Schnelltest unterziehen kann, damit erkenne ich welches Gift es ist und kann gezielter handeln.“ erklärte der Mann. Kim nickte. „ … im Goldammerweg 12…Carlos… du bringst die Waffen zu dieser Anschrift.“ hörte sie gerade. „Schnell die Karte!“ forderte sie den Beamten auf. Dieser reichte ihr die Straßenkarte. „Das ist in Fühlingen…schnell…wir müssen uns beeilen!“ stieß Kim aus. Mit Blaulicht und Sirene fuhren sie zum nördlichen Stadtrand von Köln. Doch dann hörte sie ein Knacken. Verdammt…dachte sie, denn sie wusste genau was das Knacken bedeutete. Nun hatten sie den Kontakt zu Ben verloren. Doch der musste eh warten. Semir war nun vorrangig und Ben hätte es ebenfalls so gewollt. Sie kamen an der angegebenen Adresse an. „Verdammt…das Gebäude ist riesig…“ stöhnte Kim als sie es sah. „Dann sollten wir uns aufteilen..“ schlug Alex Hoffmann vor. Kim drehte sich erschrocken um. „Alex? Wie kommst du denn hier her?“ fragte sie erstaunt. „Ich habe gehört, das Semir in Gefahr ist…und wenn er das ist, dann bin ich auch zur Stelle..“ lächelte der smarte SEK-Mann. „Danke….Semir hat Schlangengift injiziert bekommen. Wir müssen ihn schnell finden, sonst stirbt er.“ Informierte sie den Mann. Alex nickte. „Okay….ich teile die Männer in Gruppen…dann ist der Radius groß. Du und der gute Mann dort werden hier warten. Nicht das wir euch auch erst suchen müssen, wenn wir Semir haben.“ schlug er vor. Kim war einverstanden. So konnte sie die Beamten befragen, die sich an Bens Verse geheftet hatten. Sie sah den Männern vom SEK nach, als sie in die Gebäude eindrangen. Nun hieß es warten und darauf hoffen, dass sie nicht zu spät kamen. Es dauerte ihr zu lang. Sie griff zum Handy. „Martin…. Bist du noch an Ben dran?“ fragte sie. „Die Kerle haben uns abgehängt. Die letzte Richtung die wir haben ist Frechen. Aber wo genau sie sind wissen wir nicht. Der Sender wurde entdeckt.“ gab der Beamte Bericht ab. „Danke…das habe ich auch gehört…“ stieß Kim aus.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Andreas Vohwinkel holte mit der flachen Hand aus, als er den Sender entdeckte. „Wirklich gut….aber das bringt weder Gerkan noch dir was..“ fauchte er Ben an. Dieser steckte die Ohrfeige ohne zu zucken ein. „Immerhin wird er damit gerettet..“ stieß er aus. „Das werden wir ja noch sehen. Hans….wir haben Anhang!“ wandte er sich an seinen Komplizen. „Schon lange bemerkt…okay…dann machen wir mal Rallye Dakar in Köln…“ lachte der Mann am Steuer und trat das Pedal durch. Ben saß mit Vohwinkel auf der Rückbank. „Du wirst eines Tages auch im Knast landen und da sicher deinen Meister finden.“ knurrte Ben. „Das mag sein, nur wirst es nicht du sein, der mich verhaftet...“ lachte Vohwinkel. „Das werden wir ja sehen. Was hast du nun mit mir vor?“ harkte Ben nach. „Oh….du wirst gleich eine Höllenfahrt erster Sahne erleben. Es wird ein ganz heißer Ritt werden.“ Versprach Vohwinkel. Ben sah aus dem Fenster. Er hoffte nur, das sich die Beamten die ihn überwachen sollten nicht abhängen lassen, doch nur wenige Minuten später wurde diese Hoffnung zerschlagen. Er krachte hinter ihnen. Ben drehte sich erschrocken um. Hans hatte einen Wagen seitlich gerammt so dass der Fahrer die Kontrolle verlor und sich querstellte. Drei anderer Fahrzeuge rasten rein und ein LKW bremste so heftig, dass er umkippte. Damit war die Straße vollkommen gesperrt. Ben schloss die Augen. Nun war er allein auf sich gestellt. Sie fuhren Frechen runter und kamen in ein ziemlich abgelegenes Dorf an. Hier standen nur alle hundert Meter mal ein Haus. Ländlich und ruhig. Ben wurde mulmig zu Mute. Das was Vohwinkel versprach hörte sich nicht gerade nach einem einfachen Tod an. „Warum erschießt du mich nicht einfach?“ wollte Ben wissen. Vohwinkel sah ihn an. „Dafür ist mir die Kugel zu schade. Ich bin kein Verschwender..“ lachte der Verbrecher. „Wir sind da…“ verkündete Hans. „Dann darf ich zum Aussteigen bitten…“ forderte Vohwinkel Ben auf. Dieser tat es und sah sich vor einem ziemlich alten Haus stehen. „Immer rein in die gute Stube!“ forderte Vohwinkel auf. Ben machte einen Schritt vor und betrat die Treppe. Sie knarrte verdächtig. Dieses Haus schien schon lange nicht mehr benutzt zu sein.


    Alex Hoffmann und mehrere Männer kamen in einem alten Trakt an. Hier waren diverse Türen und er hatte das Gefühl nah bei Semir zu sein. „Semir?“ rief er leise an jeder Tür. Keine Antwort. Dann nach etlichen Türen, sah er durch ein kleines Glas. „Verdammt er ist hier!“ schrie er. „Kim…wir haben ihn….drittes Gebäude von links….dann in den Keller und der elfte Raum auf der rechten Seite. Macht schnell er sieht nicht gut aus!“ stieß er durch den Funk und trat die Tür auf. Semir lag auf der Matratze Alle Glieder waren extrem angeschwollen und zum Teil dunkel verfärbt. „Semir?“ fragte er leise und drehte seinen Freund vorsichtig auf den Rücken. Dieser schien zu schlafen, denn Alex spürte den Puls. „Beeilt euch!“ mahnte er Kim und Schumpf zur Eile. Sie brauchten gute zehn Minuten bis sie endlich vor Ort waren. „WEG DA!!“ schrie Schumpf und kniete vor Semir. Vorsichtig untersuchte er ihn. Der Zeh war fast schwarz. „Die Einstichstelle…okay…Kim meinen Koffer!“ befahl er ohne Kim anzusehen. Diese stellte den Koffer hin und half ihm. „Wie sieht es aus?“ fragte sie besorgt. „Nicht gut….ich nehme ihm jetzt etwas Blut ab und versuche herauszufinden was für ein Kobragift das ist. Ruf schon mal die Rettung. Er muss auf jeden Fall ins Tropeninstitut der Uni. Intensivbehandlung.“ forderte er sie auf. Kim nickte und tat was ihr befohlen wurde. Sie sah besorgt auf Semir, der bewusstlos war. „Okay…Monokelkobra….das hab ich..“ stieß Schumpf aus und nahm eine kleine Ampulle aus dem Koffer. Sorgfältig zog er eine Spritze auf und verabreichte Semir den Inhalt. „Wie lange wird es dauern, bis die Wirkung einsetzt?“ fragte Kim nach. „Es wird einige Minuten dauern. Wenn er zuviel davon hat, was ich annehme, wird er noch einige Ampullen brauchen. Ich habe hier nur vier. Das reicht bis er ins Krankenhaus kommt.“ erklärte Schumpf. „Semir? Hören Sie mich….sehen Sie mich bitte an..“ versuchte Kim ihren Kollegen zu wecken. Sie sah ihn besorgt an. Das Hemd hing in Fetzen runter und auf dem nackten Rücken hatten sich blutige Striemen gebildet. Wut überfiel sie. „Das kann er gar nicht, selbst wenn er wach wäre. Das Gift hat alles anschwellen lassen. Zum Glück sind die Atemwege frei, aber er muss dringend in ein Krankenhaus. Ich gebe ihm jetzt die nächste Ampulle Gegengift.“ erklärte Schumpf. Kim nickte. Dann endlich war der Krankenwagen da. Schumpf nahm seine Sachen und setzte sich neben Semir auf den Stuhl um ihn bis zum Krankenhaus zu versorgen. Bisher lief alles gut.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Ben wurde von Vohwinkel in den Raum gestoßen. Dort stand ein Stuhl der fest mit dem Boden verbunden war. „Setz dich!“ forderte Vohwinkel ihn auf. Ben tat was befohlen. Hans nahm eine Kette die zwei Schellen an den Enden hatte und wickelte sie um Bens Bauch. Die Handgelenke wurden mit den Schellen festgemacht. Anschließend wurde eine weitere Kette genommen und mit der vorhandenen Kette am Stuhl befestigt. So war Ben nicht in der Lage sich selbst zu befreien. „Ich will dich nicht im Unklaren lassen, welche Todesart ich für dich vorgesehen habe. Dort hinten in der Flasche ist ein Molotowcocktail. Du kennst das Zeug sicher. Wenn es mit Feuer in Verbindung kommt, dann gibt es eine tolle Explosion und alles wird zerstört. Ich will aber nicht dass es einfach Bums macht und du bist weg. Es soll schon dramatisch werden. Deswegen wird Hans ein wenig Papier im Raum verteilt. Nicht das ich die Ordnung nicht liebe…“ lachte Vohwinkel. „Komm zum Punkt!“ stieß Ben gelangweilt aus. „Nun ja….wenn die Kerze das Seil durchgebrannt hat, wird die Flasche runterfallen. Der Inhalt verteilt sich dann über das Papier und sobald die Kerze ganz unten ist, wird sich unweigerlich alles in Brand setzen. Du wirst bei lebendigem Leibe verbrennen. Du kannst dich nicht befreien und wirst den dunklen Rauch einatmen. Sicher wirst du tot sein, bevor die Flammen dich erreichen, aber du wirst die Hitze spüren. Langsam wird sie dich erreichen. Es wird dir immer heißer und heißer…“ erklärte Vohwinkel mit einem höhnischen Grinsen. „Meine Kollegen werden mich schon hier rausholen. Du hast noch lange nicht gewonnen..“ stieß Ben aus. „Oh…ja…ich muss leider los…ich habe noch ein Date im Krankenhaus. Gerkan wird sicher ins Tropeninstitut gebracht werden. Dort ist man auf Schlangengift spezialisiert. Genau wie bei Fynn wird Hans sich als hübsche Krankenschwester an ihn ranmachen und ihm das letzte Geleit geben.“ Lachte der Verbrecher. „Lass ihn wenigstens in Ruhe!! Du hast doch mich!!“ Ben riss an den Ketten und sah dem Verbrecher nach, der den Raum verließ und die Tür ins Schloss fallen ließ. Ben war allein. Er konnte zusehen wie die Flamme der Kerze das Seil langsam durchbrannte. Vielleicht schaffte er es sie auszublasen, oder aber soviel Wind zu machen, das sie von allein ausging. Verzweifelt startete er die Versuche die Flamme zu ersticken. Doch alles scheiterte. Zum Ausblasen war die Kerze zu weit und Ben konnte außer den Fingern und den Füßen nichts bewegen. Alles andere war festgebunden. Er würde verbrennen. Niemand konnte ihn retten. Niemand.


    Kim war auf dem Weg zum Krankenhaus und rief Andrea an. Sie teilte der Frau schonend mit, wie es um ihren Mann stand. Diese Frau musste schon so viel mitmachen. Ihr Mann war an einem Virus erkrankt und konnte in letzter Sekunde gerettet werden. Er wurde angeschossen, unter Drogen gesetzt und nun…nun lag er schon wieder im Krankenhaus und rang mit dem Leben. Auch wen Schumpf ihr gesagt hatte, das alles Bestens war. Er war kein Arzt. Er kannte sich mit Schlangen und ihren Giften aus, doch was, wenn ….Nein! Nein…..mahnte sie sich selbst zur Ruhe. Semir wird es schaffen und ist vermutlich morgen schon wieder auf dem Damm und wird sich auf die Suche nach Ben machen. Sie kamen an. „Okay…er hat auf den Weg hierher die Augen geöffnet und leise gesprochen. Es wird alles wieder gut. Er bekommt gleich noch weitere Ampullen und Tropf. Seine Schwellungen gehen nur langsam zurück.“ erklärte Schumpf als sie sich auf dem Flur trafen. „Ist er bei Bewusstsein?“ harkte Kim nach. „War er nur ganz kurz. Kim… ich bin gleich wieder da…muss nur den Arzt informieren…“ lächelte Schumpf und verschwand. Sie rannte hinterher. „Der Patient hat das Gift der Monokel in sich. Wie viel weiß ich nicht, aber er hat bereits vier Ampullen Gegengift erhalten.“ hörte sie Schumpf sagen. „Wie kommt er an eine Monokel?“ harkte der Arzt sofort weiter. „Zwangsweise injiziert. Das ist zweitrangig. Ich denke er wird noch drei oder vier Ampullen brauchen bis das Gift neutralisiert ist.“ wich Schumpf aus. Der Arzt nickte. „Gut…wann hat er die letzte bekommen?“ wollte er wissen. „Vor ungefähr zehn Minuten.“ Ließ Schumpf wissen. „Gut…dann bekommt er in fünf die nächste. Die Schwellungen sind nicht so ausgeprägt..“ murmelte er als er Semir sah. „Die waren schlimmer. Sind schon zurückgegangen. Ein Zeichen dafür, das das Gegengift anschlägt.“ nickte Schumpf. Erst jetzt bemerkten die Männer Kim Krüger stehen. Sie hatte Tränen in den Augen. Auch wenn Semir sie immer wieder zur Weißglut brachte. Sie mochte ihn als Menschen und als Kollegen. „Er ist nicht mehr in Lebensgefahr…“ beruhigte Schumpf sie. „Seine Frau ist sicher gleich hier. Ich werde mich um sie kümmern..“ sagte sie leise und drehte sich um. Da sah sie auch schon Andrea ankommen. „Frau Gerkan…..es ist alles okay….er ist außer Lebensgefahr..“ schoss sie gleich mit der guten Nachricht raus. „Wo ist er? Ich will zu ihm!“ forderte Andrea Gerkan. „Das geht leider nicht. Warten Sie hier. Sie haben ihn nachher wenn er auf dem Zimmer liegt…“ lächelte der Arzt ihr zu. Andrea nickte. „Setzen wir uns…“ schlug Kim vor.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Klaus und Fynn Gerber waren bei Martin Hoffer und sahen zu wie Carlos Pérez die Waffen aus dem Wagen lud. „Ich denke es ist der richtige Zeitpunkt zum Zugriff…“ drängte Klaus. „Nein….wenn Vohwinkel auch da ist, werden wir zuschlagen. Halten Sie sich aus meiner Arbeit raus!“ fauchte Martin ihn an. Fynn packte Klaus Arm. „Was passiert denn da?“ fragte er. Er war seit er aus dem Koma erwachte blind und die Ärzte nahmen ihm jede Chance, dass es sich bessern würde. „Carlos lädt die Waffen aus und einige Wagen sind vorgefahren. Es scheint als würden sie den Deal jetzt abschließen. Vohwinkel ist…doch…warte…da kommt er. Okay….sie sind da...Lassen Sie uns endlich zugreifen!“ forderte Klaus den SEK-Mann auf. „Okay….Zielperson vor ORT! ZUGRIFF!! Ich wiederhole! ZUGRIFF!!“ fauchte Martin über Funk. Innerhalb weniger Augenblicke stürmten schwarz maskierte Männer auf die Leute zu. Sie sahen wie Vohwinkel zu eine der Waffen griff die eben ausgeladen wurden. Er lud sie durch und drückte ab, doch nichts geschah. Wie ein Kind was zum ersten Mal den Weihnachtsbaum sah stand der Verbrecher da und realisierte zu spät, dass die Waffen nutzlos waren. Er sah ein, dass er keine Chance hatte und ergab sich ohne Widerstand. Die Handschellen klickten um seine Gelenke und auch Carlos wurde festgenommen. „Fynn! Ich hätte dich damals schon direkt umbringen sollen….genau wie deinen Bruder. Aber zwei von euch nehme ich mit in die Hölle. Gerkan und Jäger werden krepieren….beide sehr langsam…das schwöre ich dir..“ fauchte er Fynn Gerber an, als dieser von Klaus geführt zu ihm kam. „Wo sind die Beiden?“ fragte Klaus Gerber ohne auf das einzugehen, was Vohwinkel sagte. „Dort wo ihr sie niemals finden werdet…“ lachte Vohwinkel. Fynn schlug in die Richtung aus die die Stimme von Vohwinkel kam. Doch er traf nicht und Vohwinkel lachte noch mehr. „Was ist…kein Zielwasser getrunken?“ verhöhnte er den blinden Mann. „Ich mache dich fertig das schwöre ich dir…“ stieß Fynn aus. „Ach ja…du bist ein Krüppel….was ist...willst du nicht deinen nächsten Schuss? Ich habe doch genügend davon im Auto….hol es dir...du Junkie! Du wirst nie von dem Zeug runter kommen!“ ging es bei Vohwinkel weiter. „Bringt ihn endlich weg!!“ fauchte Klaus die Beamten an, die es scheinbar lustig fanden was Vohwinkel von sich gab. Fynn stöhnte leise auf. Klaus nahm seinen Bruder in die Arme. „Vergiss einfach was der Arsch gesagt hat. Du bist clean. Du brauchst das Zeug nicht…“ mahnte er seinen jüngeren Bruder.


    Semir wachte aus einem langen Schlaf auf. Er öffnete die Augen, doch es blieb dunkel um ihn. Die Erinnerung kam und er zuckte zusammen. Vohwinkel hatte ihm Schlangengift verabreicht. Er spürte eine Hand auf seine Haut und zuckte zusammen. „Ganz ruhig…. bleiben Sie einfach ruhig liegen…“ hörte er eine sanfte weibliche Stimme. „Ich bin tot…“ murmelte er leise. „Wie kommen Sie denn darauf?“ wollte die Stimme wissen. „Weil es so schöne Frauen nur im Himmel gibt..“ lächelte Semir schwach. „Sie sehen doch gar nichts…“ lachte die Stimme. „Aber ich kann mir ein Gesicht vorstellen…anhand der Stimme…“ gab Semir zurück. „Okay… dann beschreiben Sie mich doch mal…“ Semir merkte nicht, dass die Frau ihn so aufweckte und verhinderte dass er erneut einschlief. „Sie sind ungefähr 180 cm groß, schätzungsweise 25, gut gebaut….haben blonde lange Haare und strahlend blaue Augen. Sie wiegen knappe 60 kg und sind sehr herzlich.“ zählte Semir auf. „Whow…das sagt Ihnen meine Stimme?“ harkte die Frau nach. „Ja…ich bin nämlich Polizist und ich kenne mich aus. Ich habe starken Durst..“ bat er um etwas zu trinken. „Ich gebe Ihnen etwas und wenn Sie die Augen wieder öffnen können, dann dürfen Sie sich von Ihrer Einschätzung überzeugen. Ich sage schon mal danke für das Kompliment..“ lachte die Stimme. Das Lachen klang hell und wach. Doch dann bekam Semir eine andere Erinnerung. Wenn er im Krankenhaus lag, dann…dann… nein...nein….oder doch? Konnte es nicht auch Hans Bauer sein, der da vor ihm stand und sein übles Spiel trieb? Genau wie bei Fynn? „Wie heißen Sie?“ fragte er. „Ich bin Schwester Konstanze….Sie liegen hier im Tropenkrankenhaus oder besser auf der Station des Tropeninstituts der Universität zu Köln.“ erklärte sie. Semir spürte ein Glas am Mund und trank. Es war reines Wasser, das spürte er nun. Die Angst das Hans Bauer die Person war, die ihn hier versorgte verschwand. Er hörte ein Klopfen und die Stimme bat darum einzutreten. „Hallo Semir…wie geht es Ihnen?“ hörte Semir die Stimme seiner Vorgesetzten. „Chefin...“ stieß er aus und richtete sich auf, doch sofort befiel im Schwindel und Übelkeit. „Liegen Bleiben!“ forderte Schwester Konstanze auf. Semir nicke und ließ sich einfach wieder fallen. „Entschuldigen Sie bitte, wenn ich Sie nicht ansehe, aber ich habe das Gefühl das die Augen dick wie Hühnereier sind..“ versuchte er zu scherzen. „Nun ja…sie sind zwar dick aber nicht so dick. Ist schon okay, Semir. Wir haben Vohwinkel verhaftet.“ erklärte Kim die natürlich schon Bescheid wusste. „Sehr gut. Wo ist Ben?“ harkte Semir nach. „Das wissen wir leider nicht.“ gab sie bekannt. „Aber wir haben noch ein anderes Problem und brauchen Ihre Hilfe.“ erkläre sie. „Wie soll ich helfen? Ich sehe ja nicht einmal was.“ stöhnte Semir leise.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!