Zirkus auf der Autobahn

  • Müller stand in der Nähe der Wache und beobachtete die Wagen die dort ein und aus fuhren. Er wusste nicht wie Gerkan aussah, aber er hatte das Bild von Horn und sobald er diesen Mistkerl sah, konnte er auch den Bullen sehen. Hoffentlich wird es wirklich nur einer sein, der den Kerl weg bringt. Vor allem war es mal Zeit, das sei losfuhren. Er bekam Hunger und konnte derzeit noch keine Pause genießen. Gegen drei am Nachmittag war es endlich soweit. Er sah wie zwei Männer Horn rausbrachten und dann in einen BMW steigen ließen. Nun kam es darauf an, dass einer von den Bullen allein fuhr. Müller nahm sein Fernglas und sah sich die Beiden an. „Hmmm, also mir wäre der Kleine lieber…“ sagte er leise und grinste als sein Wunsch erfüllt wurde. Die Fahrt ging los. Doch Müller bemerkte mit Unmut, das auch der Mercedes abfuhr und sich an dne BMW hängte. Verdammt Gefangenentransport mit Geleitschutz. Das dürfte schwer fallen. Er setzte zum überholen an und reihte sich dann wieder ein. Als der BMW an ihm vorbei fuhr hängte Müller sich ran und folgte dem Wagen in einem gebührenden Abstand. Nach einiger Zeit sah er wie der Mercedes ausscherrte. DA war sie…seine Chance. Nun musste er den richtitgen Zeitpunkt abpassen. Die Fahrt ging auf die A1 und Müller hatte keine Probleme an dem BMW dran zu bleiben, da der Verkehr stark stockte wie es meistens auf dieser Autobahn war. Müller überlegte wann er zuschlagen sollte. Die Verstecke dürfen nicht zu weit entfernt sein, da er sonst das Problem bekam zu weit zu fahren. Dann sah er seine Chance. Eine Baustelle..hier konnte so viel passieren. Doch der Fahrer des BMW schien ihm ein Strich durch die Rechnung zu machen. Er fuhr auf den Rastplatz und legte eine Pause ein. Gut, dann eben hier…dachte er und machte sich bereit seinen Gast zu holen. Das es nicht einfach werden würde, war ihm klar, denn er musste auch den Polizisten ausschalten. Nur wie war die Frage.


    Während Ben das Shirt von Hartmut untersuchen ließ versuchte Semir sich auf den Verkehr zu konzentrieren. „Können Sie nicht mal halten?“ bat Horn. Semir sah ihn durch den Rückspiegel an. „Warum?“ wollte er wissen. „Ich muss mal…“ behauptete Horn. Semir stöhnte leise auf. „Wir sind gerade vor einer Stunde gefahren….“ fauchte er wütend. „Ich weiß, aber, ich hab eine schwache Blase und…“ fing Horn an sich zu verteidigen. „Ja schon gut…“ knurrte Semir und reihte sich ein. Er fuhr runter und sah in den Rückspiegel. Ihm fiel der weiße Mercedes auf, der schon eine ganze Weile hinter ihm war und nun auch auf den Rastplatz fuhr. Doch da es auf der Autobahn üblich ist auf die Rastplätze zu fahren. „Okay…wir machen fünf Minuten Pause…“ legte Semir fest. Horn nickte. Er war mit Handschellen am Haltegriff gefesselt um keine Gefahr für Semir zu bilden. Semir fuhr rechts ran, stieg aus um Horn die Fesseln zu lösen und sah erneut den weißen Mercedes. Dieser hielt dicht vor seinem BMW an. Semir stellte sich so, dass die Person dort nicht sah, das Horn Handschellen trug. Semir wartete bis der Mann an ihm vorbei war, doch dieser schien hinter ihm stehen zu bleiben. Semir drehte sich um und sah nur noch die Faust auf sich zukommen. Der Schlag riss den Hauptkommissaren zu Boden und er blieb liegen. Semir spürte dass er seine Waffe verlor und versuchte wieder klar zu werden. „Ganz ruhig mein Freund, ich will nichts von dir, sondern nur deinen Fahrgast….“ warnte ihn der Mann und presste ihm die Waffe ins Genick. Semir blieb einfach nur liegen. Er atmete schwer. „Ich weiß, dass Sie nur Ihren Job machen, aber ich auch. Ich habe den Auftrag mich um Herrn Horn zu kümmern und ich lasse mich nicht abhalten. Da ich aber weiß, dass Sie mich sicher jagen werden, sobald Sie wieder klar sind, muss ich dies verhindern. Ich brauche nur wenige Stunden Vorsprung und deshalb werde ich Sie jetzt betäuben. Sie tun gut daran, wenn Sie sich nicht wehren…“ erklärte der Mann. Nur kurz darauf spürte Semir einen nassen Lappen auf Mund und Nase. Brutal wurde der Lappen in sein Gesicht gepresst und nahm ihm den Atem. Langsam sackte Semir weg und schlief ein.

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    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Abendessen...


    Ben rief noch auf den Weg zurück zur PAST Sofie Winther an. Hartmut hatte eindeutig Spuren von Leo gefunden und Sofie musste bestätigen, das dieses Shirt ihrem Sohn gehörte. Ben sah Sofie an, die in die PAST gekommen war, nachdem Ben ihr von dem Shirtfund erzählt hatte. „Das Shirt ist es...“ erklärte er. Sofie nahm es und fing an zu weinen „Das gehört Leo, das ist sein…sein Lieblingshirt. Oh mein Gott, nicht noch einmal. Bitte…ich verkrafte das nicht…“ flehte sie. Ben sah sie mitleidig an. „Wir wissen nicht, ob Leo tot ist, aber…“ versuchte er zu erklären. Sofie sah ihn an. Ihre Augen funkelten. „Nein!!! Nein er…er ist nicht tot. Er will mich verärgern, er will mir Vorwürfe machen und lässt es jetzt so aussehen. Das ist seine Art…das ist die Art die ich so verurteile. Das ist eine Art die Martin nie hatte, nie…“ fauchte sie wütend und stand auf. „Frau Winther, lieben Sie Leo eigentlich?“ wollte Ben wissen und wusste, dass der damit sehr dünnes Eis betrat. „Natürlich liebe ich ihn. Er ist mein Sohn, mein Fleisch und Blut. Aber er versteht einfach nicht, dass es Regeln gibt. Er ist wie sein Vater….“ erklärte sie. Doch Ben hörte auch den bitteren Ton. „Er wollte nicht wie Martin Clown werden?“ harkte er nach. „Nein, er wollte Dompteur werden. Wie ich, aber…das ist zu gefährlich. Ich wurde von meinen Eltern dazu gezwungen, das wollte ich Leo ersparen. Aber das können Sie sicher nicht verstehen…“ klagte sie. Ben lächelte leicht. „Ich habe zwar selbst keine Kinder, aber ich habe einen Vater, der mir auch alles vorschreiben wollte. Ich geben Ihnen einen Rat…lassen Sie den Jungen doch das machen was er will. Immerhin setzt er eine Tradition fort..“ schlug er vor. Sofie lächelte leicht. „Ich wünschte ich könnte ihm sagen, dass ich ihn liebe. Dass ich ihn vermisse, aber er ist nicht mehr da und wird vielleicht nie wieder ….“ Kam leise von ihr. „Frau Winther, noch ist nicht sicher, ob Leo sich überhaupt in Gefahr ist. Vielleicht versteckt er sich ja doch..“ versuchte Ben ihr Mut zu machen Sofie nickte. Bevor sie etwas sagen konnte zeigte ihr Handy, dass sie eine SMS erhalten hatte. Sie las sie und lächelte. „Was wichtiges?“ harkte Ben nach. „Nein, nein…also eigentlich doch. Sind wir fertig? Ich muss weg…“ kam etwas nervös von ihr. Ben nickte. „War das Leo?“ versuchte er herauszufinden. „Nein leider nicht. Suchen Sie meinen Jungen...bitte…“ flehte sie erneut. Ben nickte nur.


    Rainer Horn sah den Mann zunächst erstaunt an. Dann sah er zu Semir Gerkan der vor dem BMW auf dem Boden lag und tief schlief. Sein Blick wanderte wieder zu dem Mann, der ihn ansah. „Wer sind sie? Was wollen Sie von mir?“ fragte er leise. Der Mann sagte nichts und durchsuchte Gerkan nach dem Schlüssel für die Handschellen. Er fand ihn schnell und öffnete die Fesseln. „Danke für die Befreiung, aber wer sind Sie?“ versuchte Horn erneut herauszufinden, wem er seine Freiheit zu verdanken hatte. Auch jetzt sprach der Mann kein Wort. Er zerrte Horn raus und riss ihm den immer noch gefesselten Arm auf den Rücken. „AUA!! Sind Sie wahnsinnig!“ schrie Horn wütend. Er trat nach hinten aus, doch er traf nicht. Stattdessen griff der Mann nun den freien Arm und zerrte ihn auf den Rücken. Die Handschellen schnappten zu. „Der Knast ist zu schade für dich. Ich habe da was viel Besseres…“ fauchte ihn der Mann an. Horn ahnte, dass er nicht befreit wurde, sondern dies eine Aktion war ihn aus den Fängen der Polizei zu holen und ihm nun vermutlich viel Schlimmeres erwartete, als im Gefängnis. „Hören Sie, wir können sicher über alles reden. Ich…“ versuchte er. „Halt deinen Mund. Ich will von einem Kinderschänder und Kindermörder nichts hören…“ kam der Befehl, der mit einem Druck im Genick unterstützt wurde. Horn schrie leise auf. „Was haben Sie mit mir vor? Das ist Selbstjustiz, das ist verboten…“ zog er nun die rechtliche Schiene vor. Doch dem Mann schien es nicht zu interessieren. Noch einmal sah Horn auf den schlafenden Polizisten. Dann wurde er von dem Mann zum weißen Wagen gezerrt und auf die Rückbank gezwungen. „Solltest du auch nur einen Trick wagen, dann ist es aus. Hörst du...“ warnte ihn der Mann. Horn nickte. Er hatte große Angst vor dem was ihm nun bevorstand.

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  • Semir kam nach gut zwei Stunden wieder zu sich und sah sich zunächst verwirrt um. „Sind Sie in Ordnung? Hallo, hören Sie mich?“ drang eine Stimme zu ihm durch. „Ja, oh verdammt…“ stieß er aus. Seine Stimme war heiser und er versuchte die Person, die mit ihm sprach, zu fixieren. Doch das einzige was er mitbekam war ein rot-gelber Schein. Er versuchte sich gegen die Hände zu wehren, die ihn abtasteten. Das war sicher der Verbrecher. „Ganz ruhig, ich bin Dr. Rother. Können Sie mir Ihren Namen nennen?“ hörte Semir. „Gerkan, Semir Gerkan…“ antwortete Semir. Seine Zunge war extrem schwer. Dann versuchte er aufzustehen, doch Hände drückten ihn wieder runter. „Bleiben Sie ganz ruhig. Sie wurden betäubt und das Gift muss erstmal aus Ihnen raus..“ beruhigte der Arzt ihn. Semir nickte. „Mein Kopf, er dröhnt...“ gab er zu. „Das kommt von dem Chloroform. Ich werde Ihnen etwas dagegen geben. Wissen Sie noch was Sie hier gemacht haben, Herr Gerkan?“ kam die nächste Frage. Semir sah ihn an. Der Blick wurde klarer. „Ich...ich…habe Pause gemacht…“ nickte er. „Sehr gut, gibt es jemanden den wir informieren müssen?“ wollte Dr. Rother wissen. Semir nickte. „Ben Jäger von der Autobahnpolizei...“ bestätigte er. Semir schloss erneut die Augen. Übelkeit kam auf. Doch plötzlich zuckte er hoch. „Wo ist Horn? “fragte er sofort. Dr. Rother sah ihn an. „Wer ist das?” wollte er wissen. „Mein Gefangener, ich…ich sollte ihn nach Münster bringen...” erklärte Semir weiter. „Sie sind auch Polizist?“ harkte Dr. Rother nach. „Ja...ja Kripo Autobahn. Ich hatte den Auftrag Horn nach Münster zu bringen…“ ging es bei Semir weiter. „Außer Ihnen war niemand im bzw. am Wagen…“ gab Rother bekannt. „Verdammt, das war eine Befreiungsaktion…“ stöhnte Semir und hielt sich den Kopf.


    Ben verließ gerade sein Büro als er von Susanne gerufen wurde. „Dr. Rother für dich..“ gab sie bekannt und hielt ihm den Hörer hin. Ben überlegte kurz, Er kannte keinen Rother. „Ben Jäger, Kripo Autobahn...“ meldete er sich. „Dr. Rother hier, wir haben auf dem Rastplatz Friedenshöhe einen Herrn Gerkan aufgefunden. Er wurde betäubt und scheinbar vorher niedergeschlagen. Es geht ihm einigermaßen gut, aber er bittet Sie herzukommen, da er selbst nicht in der Lage ist ein Fahrzeug zu führen…“ erklärte der Mann. Ben sah erschrocken auf Susanne. „Okay, bin unterwegs….“ gab er durch und legte auf. „Semir wurde betäubt. Ich fahre hin...“ gab er bekannt und war verschwunden. Ben setzte sich ans Steuer seines Mercedes und raste los. Mit Blaulicht und Sirene kam er schnell voran und erreichte gute eine Stunde nach dem Anruf den Parkplatz. Er hielt an und ließ die Reifen kreischen. „Semir?“ fragte er und rannte zum BMW. Sein Partner saß auf dem Beifahrer und hatte die Augen geschlossen. „Nicht so laut, bitte...“ kam flehend von Semir. „Bist du okay? Was ist passiert? Wo ist Horn?“ schoss Ben die Fragen ab. „Langsam, langsam… meine grauen Zellen wollen nicht so schnell…“stöhnte Semir. Er öffnete die Augen und sah ihn an. „Ben, die haben Horn befreit...“ erklärte er. „Wer?“ harkte Ben nach. „Ein Mann, er hat mich niedergeschlagen und dann die Waffe an den Kopf gepresst. Das nächste, was ich spürte, war der ekelhafte Gestank von Chloroform. Aufgewacht bin ich dann wegen dem Doc…“ gab Semir Bericht ab. „Verdammt…ich hätte es doch mit dir machen sollen. Dann wären sie nicht …Okay, ich schreibe Horn zur Fahndung aus. Kannst du den Kerl beschreiben?“ wollte Ben wissen. „Nein.. ich hab ihn nicht gesehen…“ gab Semir zu. „Okay, bleib ganz ruhig….“ meinte Ben nur und griff zum Mikro. „Cobra 11 an Zentrale. Fandung; Rainer Horn wurde befreit. Er ist von Unbekannten befreit worden und befindet sich auf der Flucht!” gab Ben durch.

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  • Sofie fuhr zum Treffpunkt und musste dort eine geraume Zeit warten. Ihr Handy klingelte. „Paul? Ist Leo wieder da?” fragte sie sofort. „Nein. Wo bist du?” wollte ihr Mann wissen. „Ich bin noch unterwegs, verspäte mich ein wenig. Ich suche meinen Sohn in der Stadt und versuchte heraus zu finden, warum er weg gelaufen ist. Ich habe Zettel in der Stadt ausgehangen…“ erklärte sie. „Das ist gut, aber wo genau bist du? Ich kann dir helfen..“ schlug ihr Mann vor. „Nein, nein…kümmere du dich um die letzte Vorstellung.“ bat sie ihn. „Sofie, bitte tu nichts unüberlegtes. Die Polizei findet Leo schon…“ erklärte er leise. Sie hörte genau die Angst die in diesen Worten lag. „Keine Sorge, ich tue nichts was andere Mütter nicht tun würden...“ beruhigte sie ihn und beendete das Gespräch, denn sie sah den Wagen ankommen. Mit verschränkten Armen stand sie in der Halle und sah die Männer an die aussteigen. Einer von ihnen war gefesselt. „Ist er das?“ wollte der Mann wissen. Sofie sah ihn an. „Ja, das ist das Schwein…“ bestätigte sie. „Wo ist mein Sohn?“ fragte sie hart. „Ich weiß nicht was Sie wollen. Aber ich weiß, dass Sie damit nicht durchkommen. Die Bullen werden mich schon bald hier finden und dann sind Sie dran...“ knurrte der Gefesselte. Sofie lächelte leicht. „Bringen Sie ihn in den Käfig. Dort wird er die nächsten Tage ohne Essen und Trinken bleiben. Vielleicht macht es ihn gesprächiger...“ forderte sie den Mann auf, der ihr Horn gebracht hatte. „Nein!!!!“ schrie Horn und versuchte sich gegen den Mann zu wehren, doch dieser drehte kurzerhand die gefesselten Hände um und drückte ihn vorwärts. „Ich habe nichts getan!! Ich bin unschuldig!!“ schrie Horn verzweifelt. Sofie sah ihn an als er im Käfig war. „Sie haben Martin getötet und andere Kinder. Und jetzt Leo, wo ist er? Sagen Sie es mir und ich lasse Sie wieder frei...“ schlug sie ihm vor. „Nein...nein...ich … ich habe das nicht getan. Ich bin kein Mörder!!“ kam von Horn. „Sie sind ein Kinderschänder. Sie haben vielen Kindern Leid zugefügt. Es reicht…“ stieß Sofie aus. Sie wandte sich an den Mann und reichte ihm ein Bündel Geld. „Das dürfte reichen. Sie haben einen guten Job gemacht. Danke…“ lächelte sie ihn an. Müller nahm das Bündel und lächelte.


    Er sah sich verstohlen um, als er den Plastiksack abstellte. Nur nicht auffallen, dachte er und zog sich weiter in das Gebüsch. Zum Glück war niemand auf dem Parkplatz. Dies war sein vorletztes Opfer für eine geraume Weile. Die Pause war das Schlimmste was ihm passieren konnte, aber es ging nicht anders. Jetzt blieb ihm nur noch einer... Einer der noch in der Unterkunft war und sich so langsam seinem Willen fügte. Fast schon traurig legte er den Leichnam eines knapp zehnjährigen Jungen ins Gras und deckte ihn mit umherliegende Äste notdürftig zu. „Schade mein Kleiner, aber du würdest mich verraten und das kann ich nicht zulassen…“ sagte er. Dann küsste er das Opfer noch einmal auf die Stirn und stieg wieder in sein Auto. Er fuhr zurück und legte sich ins Bett als wäre nichts gewesen. Zufriedenheit machte sich in seinem Körper breit. Doch er wusste auch, dass der Trieb sich nicht lange unter Kontrolle halten ließ. Schon sehr bald würde er es wieder spüren und sich das nächste Kind holen. Vielleicht sollte er es mal mit einem Mädchen versuchen? Sicher war das anders als mit Jungs. Junge oder Mädchen? Die Frage war nicht einfach zu beantworten. Wenn Leo da wäre, dann könnte er ihn haben. Leo würde ihn nicht verraten. Der Junge war mit seinem eigenen Problem so schwer beschäftigt, dass er sich keine Gedanken machen würde, was er von ihm wollte. Aber Leo war nicht da. Er war weg. Leo war schuld, dass er sich fremde Kinder holen musste. Seine kranken Ideen waren kaum aufzuhalten. Er gab einem kleinen Jungen, der vor Trauer und wegen der Unverständnis seiner Eltern weg gelaufen war, ein Zeichen setzen wollte, die Schuld an seinen Taten. Doch er ahnte nicht, dass er bei seinem Tun eben am Parkplatz beobachtet worden war.

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  • Leo sah den alten Mann an, bei dem er nun schon einige Tage war. „Was machst du eigentlich?“ wollte er von seinem neuen Freund wissen. „Oh, ich mache nicht mehr viel. Meine Frau und meine Kinder wollen nichts mehr mit mir zu tun haben. Früher war ich sogar Lehrer an einer Schule für hochbegabte Kinder. Aber dann, bin ich abgestürzt und habe immer mehr getrunken. Mein Leben war ein Trümmerhaufen und als meine Frau mich verließ, war ich noch übler dran. Das Leben hatte für mich keinen Sinn mehr. Doch vor kurzem habe ich dann ein Erlebnis gehabt, was mich umgedreht hat. Das Leben lohnt sich. Egal was man macht, das weiß ich jetzt. Aber nun sag mir, warum du nicht wieder nach Hause willst. Ist es so schlimm beim Zirkus?“ wollte Friedrich wissen. Leo sah ihn an. „Das ist nicht der Zirkus. Meine Eltern…. Vor zwei Jahren wurde mein Bruder Martin tot aufgefunden. Er war gerade neun Jahre alt. Meine Mama sagt, er ist missbraucht worden. Ich weiß nicht genau was das ist, aber Martin ist tot und Mama hat sehr geweint. Sie hat sehr lange geweint, Tag und Nacht. Nur, wenn wir eine Vorstellung hatten, lachte sie. Aber das war nur Show, so wie alles dort.“ beklagte Leo sich. „Und dein Papa?“ harkte Friedrich nach. „Mein wirklicher Papa ist vor gut fünf Jahren in der Manege gestorben. Er war Trapezkünstler und eines Tages ist er abgestürzt. Ich war gerade vier Jahre alt…“ erzählte Leo. „Und du hast getrauert um Martin und keiner hatte es gesehen oder?“ harkte Friedrich nach. Er wusste, dass der Junge zu seinen Eltern zurück musste und er wollte ihn dazu überreden. „Denkst du nicht, dass deine Mama um dich Angst hat?“ harkte er nach. „Nein, sie ist zu sehr mit der Trauer um Martin beschäftigt….“ meinte Leo nur. „Ich denke, sie weint um dich. Du bist doch auch ihr Kind. Hast du denn einen neuen Papa?“ ging die Befragung weiter. „Ja den Paul, er ist ganz nett, aber nicht mein Papa. Aber er hat mich sehr lieb…“ erklärte Leo weiter. „Und hast du deinen Stiefpapa gern?“ kam die nächste Frage. Leo zog die Schultern hoch. „Ich weiß nicht…Paul ist okay, aber er ist nicht mein Papa, auch wenn ich mich nicht so genau an ihn erinnern kann. Martin hat mir ganz oft von ihm erzählt, aber Martin ist ja tot…“ Leo fing an zu weinen. „Ah mein Junge, weine nur. Das tut manchmal sehr gut. Weinen befreit und morgen sieht die Welt schon anders aus…“ tröstete Friedrich ihn.


    Ben fuhr mit Semir, der sich gegen den Ratschlag des Arztes sich untersuchen zu lassen sträubte, zur PAST. „Der Wagen war ein weißer Mercedes..älteres Modell. Das Kennzeichen war Köln, das weiß ich...“ gab Semir von sich. „Und weiter? Semir, es gibt tausend weiße Mercedes in Köln…“ kam von Ben. „Ich weiß, oh…Ben..fahr rechts ran...bitte...“ stöhnte Semir plötzlich. Ben sah ihn an. „Alles in Ordnung?“ fragte er besorgt. Semir schüttelte den Kopf und würgte. Sofort fuhr Ben auf den Standstreifen und Semir sprang raus. Er würgte und übergab sich am Straßenrand. Ben wartete bis er wieder saß. „Okay, ab ins Krankenhaus...“ meinte er nur. „Nein..nein, das ist nicht nötig. Mir war nur übel von dem Chloroform...“ lehnte Semir ab. „Du hast eine Gehirnerschütterung. Das hat der Doc auch gesagt und solltest liegen...“ ermahnte Ben ihn. „Ich nehme gleich zwei Aspirin und dann ist gut…“ widersprach Semir. „Warum bist du denn so verbohrt?“ stöhnte Ben leise. „Weil niemand Semir Gerkan niederschlägt, betäubt und dann einfach liegen lässt. Niemand verstehst du? Niemand…!“ fauchte Semir wütend. Ben lachte leise. „Häuptling türkischer Hengst ist in seinem Ego angegriffen. So was aber auch...“ gab er von sich und sah auf die Straßen. „Ben, Semir…wir haben erneut ein Kind gefunden, am Rastplatz „Drei Eichen“ aber diesmal haben wir einen Zeugen. Und wenn ihr zurück kommt wartet die Chefin auf euch…“ hörten sie Susannes Stimme aus dem Funk. „Worauf wartest du noch…hin!! Gibt Gas!!“ fauchte Semir seinen Partner an. „Ja doch….“ knurrte Ben zurück. Dass Semirs Laune sich änderte war nur verständlich. Sie kamen an und sahen schon die Traube der Menschen die sich dort eingefunden hatten. Viele waren Autofahrer die sich an der Situation ergötzten. Semir ging sofort zu den uniformierten Kollegen und nahm das Megaphon an sich. Er stellte sich auf das Dach des Streifenwagens und legte es an. „Alle die hier nichts zu suchen haben und nur gaffen wollen sind aufgefordert umgehend den Ort zu verlassen. Jeder, den ich in den nächsten fünf Minuten noch hier antreffe, wird wegen Behinderung der Rettungskräfte in Haft genommen und hat mit einem erheblichen Bußgeld zu rechnen!“ sagte er.

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  • Ben grinste leicht als er sah, wie schnell die Leute auf einmal wieder in die Fahrzeuge stiegen und abfuhren. Er mochte diese Gaffer genauso wenig wie Semir. Sie störten und fotografierten Sachen die nicht fotografiert werden durften oder sollten. Sie vernichteten Spuren und behinderten die Leute die hier arbeiten mussten. Während Semir die Leute vertrieb ging er zu dem Gerichtsmediziner, der nicht weit von den Büschen hockte. „Hallo Mark…was haben wir?“ fragte er und wies auf die Plane. „Ein Junge, ca. 9 höchstens 10 Jahre alt. Er heißt Erik Sommer und wohnt in Düsseldorf. Er hatte einen Kinderausweis dabei. Zwei Kollegen sind bereits unterwegs um die Eltern zu informieren. Der Junge ist wie auch die anderen Opfer grausam zugerichtet und missbraucht worden. Auch er scheint über einige Tage hinweg gefesselt gewesen zu sein.“ erklärte der Arzt im Telegrammstil. „Okay…Spermaspuren?“ harkte Ben nach. „Das kann ich dir erst nach der Obduktion sagen. Aber da hinten der Penner behauptet dass er gesehen hat, wer den Jungen abgelegt hat…“ erklärte Mark Stahl. „Danke…“ murmelte Ben und ging zu dem Obdachlosen, der auf einer Bank saß. „Hallo, ich bin Ben Jäger von der Kripo Autobahn. Sie haben gesehen wie das Kind hier abgelegt wurde?“ harkte er nach. Der Mann nickte. „Haben Sie was zu trinken für mich?“ bat der Penner. Ben hielt ihm eine Flasche Wasser hin. Doch der Mann lehnte ab. „Ich will mich nicht vergiften...“ behauptete er. Ben lächelte. „Okay, ich mache Ihnen einen Vorschlag. Sie sagen mir was Sie gesehen haben und ich schenke Ihnen eine Flasche von dem Fusel den Sie trinken wollen...“ bot er an. Der Mann überlegte und willigte ein.


    „Ich kenne keinen Martin, ich…ich…“ stammelte Horn. Er wurde von dem Mann auf einen Stuhl gezwungen der mit Hand- und Fußfesseln aus Eisen versehen war. Horn wehrte sich nicht. „Was wollen Sie von mir? Ein Geständnis? Das gebe ich Ihnen, ich habe Kinder geliebt, ja…aber ich habe keines der Kinder getötet! Einer war schon tot…als ich….als ich….” verteidigte Horn sich. „Halten Sie den Mund! Sie haben Kinder missbraucht!! Sie haben Martin getötet und andere Kinder. Wo ist Leo?“ fragte die Frau fauchend. Sie legte ihre Hände an zwei Knüppel die vor ihr in einem Tisch eingelassen waren. „Was haben Sie vor?“ fragte er ängstlich. „Wo ist Leo? Ich wiederholte die Frage nicht noch einmal…” warnte Sofie. „Ich kenne keinen Leo!! Ich schwöre es!!“ kam von Horn. Doch direkt mit dem letzten Wort spürte er einen heftigen Schmerz und schrie auf. „Wo ist Leo?“ kam die kühle Frage von Sofie. „Ich...ich...kenne keinen Leo. Ich schwöre es, ich kenne den Jungen nicht…“ weinte Horn. Wieder schrie er auf, denn Sofie drückte den Hebel erneut hoch. Strom jagte durch den Körper des Kinderschänders und er zog sich bei jedem Schlag zusammen. „Wo ist Leo?“ wiederholte sie. So ging es gut eine halbe Stunde, denn Sofie dosierte die Stromschläge so, dass sie zwar schmerzten aber nicht zur Bewusstlosigkeit führten. Horn schrie und schwor seine Unschuld. Sofie hatte kein Mitleid mit dem Mann, der Kinder als Lustobjekt sah. „Gibst du zu, meinen Martin getötet zu haben?“ fragte sie nach einer Weile. Horn weinte, er zitterte und spürte jeden Nerv in seinem Körper. Um Erlösung zu bekommen hätte er nun alles zu gegeben. „Ja…ja…bitte hören Sie auf…bitte…ich habe ihn getötet…ich habe ihn getötet…“ stöhnte er. Sofie sah ihn an. Sie schloss die Augen. „Dann bekommst du nun die Quittung für die Tat…” sagte sie und drehte den Strom voll auf. Horn schrie und sackte zusammen. Sie sah hart auf dem Mann der ihr den Sohn genommen hatte. „Wenn du wieder wach bist, wirst du mir sagen wo Leo ist…“ versprach sie und sah ihren Helfer an. „Ich will, dass er versorgt wird. Ich bin morgen wieder da und dann geht es weiter...“ befahl sie. Müller nickte. Er löste die Hand- und Fußfesseln und zog dem bewusstlosen Horn vom Stuhl. Achtlos ließ er ihn in einem Käfig fallen und schloss die Tür.

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  • „Was konnte er dir sagen?“ wollte Semir wissen und hielt sich den Schädel. „Na, du wirst dich erst mal hinlegen. Semir du bist ganz blass…“ kam besorgt von Ben. „Wenn du mir nicht sofort sagst, was er gesagt hat, dann frage ich ihn selbst!“ fauchte Semir. „Also gut, er hat einen Wagen gesehen, der auf der Seite einen Schriftzug vom Zirkus hatte, der vor wenigen Tagen hier gastierte. Er ist sich sogar sicher, dass der Kerl ein Kostüm angehabt hatte. Clown Oder so…“erzählte Ben. Semir sah ihn an. „Der Zirkus? Das wäre eine Möglichkeit, die ich jetzt noch gar nicht in Erwägung gezogen habe. Aber das würde passen, lass uns gleich mal eine Liste machen mit den verschwundenen Kindern, den Fundorten der Leichen und den Reiseweg des Zirkus. Wenn das was der Penner sagt, wahr ist, dann... Verdammt, daran will ich eigentlich nicht denken, aber dann könnte einer aus dem Zirkus der Kinderschänder sein…“ stieß Semir aus. „Ja das wäre eine Möglichkeit…“ bestätigte Ben. Endlich hatten sie eine Spur. „Aber warum wurde Horn dann befreit?“ wollte er wissen. Semir sah ihn erneut an. „Das weiß ich nicht…“ gab er zu. Sie fuhren zur PAST um den Plan den sie gefasst hatten zu überprüfen. „So, angefangen hat der Zirkus in Essen. Dort verschwand Simon Meesters. Dann ging es nach Köln. Von dort nach Oberhausen wo wir Simon Meesters Leiche fanden. Tobias Schneider ist aus Oberhausen verschwunden und als vermisst gemeldet.“ zählte Semir auf. „Und ihn haben wir an der A3 in Richtung Solingen gefunden…“ gab Ben bekannt. Semir sah ihn an. „Oh verdammt….“ stieß er aus. Er atmete tief durch und machte sich an der Aufzählung ran. „Okay, der Zirkus zog weiter nach Düsseldorf, wo Marlon Brandt verschwand. Dessen Leiche haben wir am der Autobahn nach Wuppertal gefunden, wo der Zirkus ebenfalls gastierte. Dort verschwand Erich Kleppter. Ben, das ist es. Einer aus dem Zirkus….“ stieß er aus und sah seinen Partner an. Ben zog die Schultern hoch. „Dann müssten wir einen Speicheltest von allen männlichen Zirkusangehörigen durchziehen. Und diese mit dem Sperma abgleichen…“ dachte Ben nach. „Genau, und das werden wir jetzt auch tun…“ gab Semir bekannt.


    In der PAST mussten sie zu Kim Krüger die in ihrem Büro saß. „Ist sie sauer?“ wollte Ben vorher wissen. Susanne lächelte leicht. „Nicht weniger als sonst..wenn ihr ein Auto schrottet.“ Gab sie bekannt. Semir verzog das Gesicht. „Mir ist übel…. Ich glaub ich lege mich doch hin..“ stöhnte er. Ben sah ihn an. „Oh nein….diese Scheiße bade ich nicht allein aus!“ protestierte er und zog Semir mit. Artig klopfte er an. „Ja bitte!“ hörten sie von Kim. „Chefin….Sie wollten uns sprechen?“ fing Ben an. Kim sah ihn an. Die Augen verengten sich. „Allerdings!!! Was zum Teufel fällt Ihnen ein, wieder Ihren Kopf durchzusetzen? Ich sagte doch, dass Sie beide…ich wiederhole mich auch gern….für Kleinkinder wie Ihnen erklärte ich es genau…Sie Beide heißt das Sie Ben und Sie Semir zusammen fahren!!! Nicht allein!! Jetzt ist dieser Horn auf freiem Fuß und kann sich erneut ein Kind holen! Haben Sie damit erreicht, was Sie wollten?“ schrie Kim wütend. Semir hielt sich die Ohren zu. Natürlich bemerkte Kim es. „Was soll das?“ fauchte sie ihn an. „Mein Kopf….ich bin niedergeschlagen worden und mit Chloroform betäubt….dieser Horn wurde sicher nicht befreit obwohl er von mir wollte, das ich auf den Parkplatz fahre. Er wollte austreten..“ stöhnte Semir leise. „Das darf doch wohl nicht wahr sein…..Ben..wenn Sie dabei gewesen wären, dann wäre Semir das erspart geblieben! Was zum Teufel dachten Sie sich?“ fauchte Kim erneut und sah Ben eindringlich an. „Das ist einfach so gewesen, das wir zwei Spuren hatten. Eine Spaziergängerin hat ein Shirt von Leo Winther gefunden…wir wollten es untersuchen lassen und…“ erklärte Ben nun. Kim sah ihn an. „Ist es eins von ihm gewesen?“ fragte sie leise. „Ja…Seine Mutter hat es eindeutig erkannt. Wir haben sogar die Vermutung, das der Zirkus viel tiefer darin steckt. Daran wollten wir nun arbeiten..“ erklärte Ben vorsichtig.

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    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Paul Winther sah nach den Tieren. Verdammt wo steckte Sofie nun schon wieder? Es waren doch ihre Tiere und sie musste sie versorgen, doch seit sie wieder auf Tour waren wurde sie immer merkwürdiger. Martins Tod war immer noch im Vordergrund. Und nun war auch noch Leo verschwunden. Natürlich konnte er nachvollziehen, dass sie um die Kinder trauerte und auch er litt darunter das Leo nicht mehr da war. Leo, dieser süße Blondschopf, mit diesem Lächeln und diesem Selbstbewusstsein. Leo war nie wie Martin. Martin war schwach und konnte sich nicht wehren. Ob Leo wohl...nein…nein…Leo nicht. Leo war stark und ließ sich nicht beherrschen, doch genau das war auch der Reiz den er brauchte. Er musste Leo finden, damit Sofie wieder glücklich war. Wenn Leo nun auch starb würde der Zirkus wieder für eine lange Zeit nicht auf Wanderschaft gehen. Das ging nicht. Er brauchte diese Reisen. Er musste dafür sorgen, dass Leo wieder kam. „Paul?“ riss ihn die Stimme seiner Frau aus den Gedanken. „Sofie!!! Wo warst du denn? “ fauchte er sie an. „Ich...ich...war aus. Ich musste mal abschalten..“ erklärte sie. Sie wandte sich zum gehen. Er hielt sie fest. „Sofie, ich liebe dich, aber so geht es nicht weiter. Wenn du dir nicht endlich Hilfe nimmst um die Trauer zu bewältigen, dann bleibt mir nur ….“ Warnte er sie. Sofie wischte die Hand weg. „Was? Willst du dich von mir scheiden lassen? Nur zu!!! Lasst mich alle allein!!! Lasst mich alle in meiner Trauer allein!!!“ weinte sie und rannte aus dem Zelt. „Sofie!!! Nein, das war nicht so gemeint. Nun warte doch!!” versuchte er sie zu beruhigen und rannte hinterher. Sie waren nun in Solingen. Das war ihre letzte Station und er spürte dass der Stress, den er nun wieder ausgesetzt war seinen Tribut zollte. Er musste heute wieder los. Das war seine letzte Chance, seinem inneren Drang zu stillen.


    Semir und Ben fuhren zum Zirkus und trafen auf Paul Winther der wohl gerade weg wollte. „Semir…der Wagen von dem trägt den Zug des Zirkus…“ gab Ben zu bedenken. Semir nickte und stellte sich so, dass der Wagen nicht weg konnte. „Hey, ich muss weg!!“ beschwerte sich Winther. „Einen Augenblick bitte, Herr Winther. Wir müssten ein paar Fragen stellen..“ erklärte Semir und zeigte seinen Ausweis vor. „Ah, Sie sind es. Wie kann ich helfen?“ wollte PaulWinther freundlich wissen. „Nun,wir haben da eine kleine Frage. Dieser Wagen hier, kann jeder aus dem Zirkus ihn fahren?“ fing Ben an. „Nun ja, der Schlüssel steckt immer. Also ja, jeder der einen Führerschein hat, kann ihn nehmen und fahren…“ nickte Paul. „Wer ist denn gestern Nacht so gegen zwei damit gefahren…?“ harkte Semir nach. Paul lächelte. „Nun…wir führen kein Fahrtenbuch, aber ich lag um diese Zeit im Bett. Vielleicht fragen Sie mal Peter und Jonas….“ schlug Paul vor. Semir lächelte und nickte. „Danke für die Auskunft. Noch eine Bitte. Wären Sie mit einem Speicheltest einverstanden?“ bat Semir fragend. Paul sah ihn an. „Warum?“ wollte er wissen. ““Nun…es ist in dem Fall wichtig ...” wich Semir aus Paul zuckte mit den Schultern. „Klar, ich hab nichts zu befürchten…“ lachte er und ließ sich eine Speichelprobe entnehmen. „Wo finden wir die anderen Herren?“ harkte Ben nach. „Die dürften in der Manege zum Proben sein. Wir haben heute Abend die letzte Vorstellung. Danach geht es wieder ins Quartier für sechs Wochen…“ erklärte Paul Winther. „Danke für die Auskunft…“ verabschiedete Semir sich und ließ nun auch Paul Winther fahren. Ben sah ihm nach. „Ein netter Zeitgenosse…..“ meinte er nur. Semir nickte. „Ja und sehr zuvorkommend…” stimmte er zu. Sie wandten sich dem Zelt zu und gingen hinein.

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  • Jonas und Paul sahen sich an, als die Männer das Zelt betraten. „Sorry, aber es ist noch keine Vorstellung…“ kam sofort von Peter. „Danke, das ist uns bekannt. Semir Gerkan, Kripo Autobahn, das ist mein Kollege Ben Jäger. Wir benötigen von Ihnen beiden eine Speichelprobe, das ein schwerwiegender Verdacht sich gegenüber Zirkusangehörige ergeben hat…“ erklärte Semir ohne näher darauf einzugehen. „Sie meinen die Kindermorde? Ha, ist ja klar. Wenn was passiert dann ist der Zirkus dran schuld. Hey, wir sind normal arbeitende Menschen, keine Monster!“ fauchte Jonas wütend. „Das ist schon klar. Bitte behindern Sie nicht die Ermittlungen und wenn Sie nichts zu verbergen haben, dann können Sie ja ganz beruhigt sein…“ kam von dem Mann, der als Ben Jäger vorgestellt wurde. „Na komm schon Jonas, was ist denn dabei. Wir haben nichts zu verbergen…“ gab Peter zurück. Jonas sah ihn an. „Weißt du was mich ankotzt, als vor zwei Jahren Martin getötet wurde, da hat die Polizei nichts unternommen! Gar nichts, jetzt…ja jetzt sind ja Kinder von normalen Familien betroffen. Da wird dann ermittelt…“ fauchte Jonas wütend. „Herr….?“ fragte der kleinere Polizist nach. „Gerner…Jonas Gerner…“ knurrte Jonas. „Herr Gerner,wir wissen, dass der Täter in dem Fall Martin Winther nicht gefunden wurde, aber es zeigt einiges darauf hin, dass wir nun den gleichen Täter suchen. Und damit hätten wir dann auch Martins Mörder. Also sind Sie mit dem Speicheltest einverstanden?“ wollte der Polizist wissen Jonas sah Peter an und dieser nickte. „Ja okay. Machen Sie schon. Sie werden sehen, dass der Mörder nicht bei uns zu finden ist..“ gab Jonas klein bei. Auch bei Peter wurde eine Probe genommen. „Gibt es hier noch mehr männliche Angestellten?“ wollte der Kleine wissen. „Ja sicher unsere Clowns Sven und Sascha und Arne, unser Manager. Die finden Sie alle dort hinten in Wagen Nr. 7…“ gab Jonas bekannt.


    Semir und Ben gingen zu dem Wagen und klopften an. Ein leises „Ja bitte!“ und sie traten ein. „Hallo zusammen. Semir Gerkan, Kripo Autobahn das ist mein Kollege Ben Jäger. Wir sind hier wegen Martin Winther …“ erklärte Semir diesmal. „Wegen dem Martin? Der ist doch schon zwei Jahre tot. Der Täter konnte nie ermittelt werden..“ kam erstaunt von einem gut sechzigjährigen Mann. „Nun, deshalb ermitteln wir ja. Wie ihnen sicher bekannt ist, sind mehrere Kinder tot aufgefunden worden. Immer wieder Jungs und alle im gleichen Alter….“ fing Semir an zu erklären. „Ach, und Sie suchen den Täter nun bei uns? Fällt Ihnen nichts Besseres ein?“ fauchte der Alte ihn an. Semir lächelte leicht. Er konnte die Leute sehr gut verstehen. Viele behandelten die Zirkusleute wie Zigeuner und vergaßen, dass sie nur ihren Job machten und damit ihren Lebensunterhalt verdienten. „Wir hegen keine Vorurteile. Nur sieht es so aus, dass wir von vielen Männern Speichelproben nehmen müssen, da wir Sperma bei den toten Kindern gefunden haben. Und um den Täter zu stellen wäre es sehr wichtig, wenn wir ….nun ja…“ erklärte Semir weiter. „Ah, na das ist was Anderes. Jungs wir geben unsere Proben ab. Von uns hat niemand was getan…“ befahl der Alte. Die beiden jüngeren Männer nickten nur und öffnete bereitwillig den Mund. Ben nahm die Proben und beschriftete sie. „Sie werden sehen. unter uns ist der Mörder nicht zu finden. Aber wenn Sie ihn haben, dann sollten Sie ihn herbringen. Wir würden ihm gern zeigen was wir mit Kindermörder machen..“ bat der Alte. Semir lächelte milde. „Das geht leider nicht. Selbstjustiz ist in Deutschland strafbar…“ stellte er sofort richtig. „Wir machen doch keine Selbstjustiz. Wir werden nur der Gerechtigkeit gerecht. Wenn Sie so wollen….“ lachte der Alte. „Schon klar…danke für die Mitarbeit…” verabschiedete Semir sich und verschwand mit Ben.

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  • Friedrich packte die Sachen zusammen. „So…Leo…ich werde dich nun wieder zum Zirkus zurück bringen. Du gehörst zu deiner Mutter und zu Paul. Sie weint sicher schon sehr stark und es ist nicht nötig…“ erklärte er. „Aber, ich will nicht. Ich fehle denen nicht. Sie streiten sich doch wenn ich da bin. Immer wieder und ich stehe da und ….“ weinte Leo, dem es bei dem alten Mann sehr gefiel. Hier wurden seine Sorgen angehört, hier stand er im Mittelpunkt. „Aber du willst doch Dompteur werden. Wie soll das gehen? Hast du denn kein Tier, was dir ans Herz gewachsen ist?“ harkte Friedrich nach und hoffte so Leo überzeugen zu können, dass er bei seinen Eltern am besten aufgehoben war. „Natürlich, da ist der Löwe. Pascha heißt er. Der ist schon doppelt so alt wie ich und ganz lieb…“ erklärte Leo mit tiefer Begeisterung. „Und meinst du nicht, dass Pascha dich vermisst? Wer kümmert sich denn um ihn, wenn du nicht da bist?“ harkte Friedrich nach. Leo sah ihn mit großen Augen an. „Meinst du Pascha könnte jetzt verhungern?“ fragte er besorgt. „Nun vielleicht nicht verhungern, aber auch Tiere trauern und Pascha weiß nicht ob du wieder kommst. Er ist sicher traurig wenn du nicht da bist und dann mag er nicht essen, nicht trinken, kann nicht schlafen und wartet nur auf dich…“ erklärte Friedrich weiter. Er übertrieb dabei extra. Doch genau das schien zu wirken. „Du hast Recht. Pascha könnte mich vermissten. Vielleicht sollte ich wirklich zurück gehen. Aber dann gehe ich allein. Ich will nicht, das du mitkommst..“ betonte Leo. „Gut, aber ich bringe dich bis zum Stellplatz. Du gehst aber allein zurück. Denn es ist schon dunkel und du solltest eigentlich längst im Bett liegen…“ lächelte Friedrich. Leo steckte sich das Stück Brot in den Mund und spülte es mit Kakao runter. „So, dann lass uns mal gehen, Friedrich. Ich will nach Hause. Ich will jetzt zu meiner Mama, aber ich werde ihr sagen, das auch ich sehr traurig bin über Martins Tod…“ erklärte Leo mit fester Stimme.


    Paul fuhr in die Stadt und sah sich um. Doch er sah keines der Kinder allein durch die Straßen laufen. Verdammt, seit die Kinder gefunden wurden, passten die Eltern noch mehr auf ihre Knaben auf. Er brauchte doch nur noch einen, einen einzigen. Dann musste er eh wieder zurück stecken und mit Sofie zufrieden sein. Wenn Leo noch da wäre, dann wäre es sehr gut. Der Junge würde niemals seiner Mutter erzählen was Paul mit ihm machen würde. Aber er ist ja nicht da. Er hat ihn verlassen. Dabei hatte Paul ihn doch nicht einmal angefasst. Ahnte Leo was ihm bevorstand? War er deshalb weggelaufen? Er stöhnte leise auf. Unverrichteter Dinge musste er wieder zum Zirkus zurück fahren und sich irgendwie begnügen mit dem was er hatte. Gerade als er auf dem Zirkusplatz fuhr entdeckte er etwas, das ihm ein Freudestrahl ins Gesicht zauberte. „Da bist du ja…mein geliebter Sohn..“ sagte er leise und ging hinter der kleinen Gestalt her. „Hallo Leo..“ sagte er leise und fasste den Jungen an die Schulter. „Paul hallo….” kam leise von Leo. „Weißt du was du deiner Mutter und mir für Sorgen gemacht hast? Wir haben Angst um dich gehabt! Wo warst du denn?“ wollte er von ihm wissen und ging in die Hocke. Er zog den Jungen fest an sich ran und drückte ihn. „Du tust mir weh..“ beklagte sich der Junge. „Oh pardon, soll ich dir mal was ganz tolles zeigen?“ wollte Paul von dem Jungen wissen. „Was denn?“ harkte Leo nach. „Das ist ein Geheimnism dazu müssen wir weg fahren. Mit dem Auto. Ich will die was ganz Tolles zeigen, aber du darfst nichts verraten..“ ermahnte Paul den Jungen. Leo überlegte kurz und stimmte dann ein. „Aber erst ziehe ich mich um…“ sagte er. Paul schüttelte energisch den Kopf. „Das geht nicht. Wir müssen direkt los, danach kannst du dich doch auch umziehen. Es wird dir sicher gefallen..“ lächelte Paul. Wieder überlegte Leo. „Also gut, aber ich muss vor Mitternacht im Bett sein…“ ermahnte er seinen Stiefvater.

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  • Sofie stand auf und ging raus. Sie brauchte Luft. Auch wenn sie allein im Wohnwagen war, so fühlte sie sich eingeengt. Ein kleiner Spaziergang war sicher nicht verkehrt und so ging sie auch zu den Tierbehausungen. Paul war nicht da und somit war sie allein. Alle anderen Leute hier waren sicher schon in tiefen Träumen versunken. Sofie ging einfach durch die Stallungen und Zelte. Die Luft war frisch aber nicht kalt. „Ach Leo, warum kommst du nicht zu mir zurück?“ weinte sie leise. Dann stieß sie mit dem Fuß gegen etwas Weiches. Sie bückte sich und hob es auf. Sie besah es sich und lachte plötzlich. „LEO!!! LEO!!!“ rief sie und sah sich um. Dieser kleine Rucksack gehörte Leo. Sie hatte ihn sofort erkannt. „Leo?“ rief sie erneut. Keine Antwort. „Schatz…wo bist du denn?” harkte sie nach. „Bist du hier?“ fragte sie und betrat das Zeltm wo Pascha untergebracht war. Der alte Löwe sah sie mit müden Augen an und knurrte leise. „Sorry, aber ich suche Leo. Er muss hier sein. Hast du ihn gesehen?“ wollte sie von dem Tier wissen. Doch dieser schien der Grund gar nicht zu interessieren. Sofie stellte fest, das Leo nicht hier war. Doch wo war er? Lag er vielleicht schon im Bett? Sofort rannte sie zum Wohnwagen um dieser Idee nachzugehen. Doch auch das Bett von Leo war leer. „Leo? Wo bist du denn?” stöhnte sie. Sie setzte sich an den Tisch und legte den Rucksack drauf. „Mein Schatz, wo steckst du denn nur? Ich vermisse dich…” weinte sie leise. Nur eine halbe Stunde später kam Paul in den Wagen. „Sofie? Was ist denn?” wollte er wissen. „Leo,er war hier. Sein Rucksack...er muss hier gewesen sein…” weinte sie. Paul nahm sie in den Arm. “Man wird ihn schon finden…” versprach er. Sofie schluchzte leise. Paul strich ihr über den Nacken und tröstete sie. „Du musst auch mal schlafen….“ ermahnte er sie. „Aber wie kann ich das tun, wenn mein Kind irgendwo ist..vielleicht in Gefahr…“ wollte sie wissen. „Sssshhhht….ganz sicher ist er nicht in Gefahr….“ widersprach er. „Ich werde morgen Herrn Gerkan anrufen und ihm sagen, dass ich den Rucksack gefunden habe. Leo muss hier gewesen sein. Er muss einfach…“ entschloss sich Sofie.


    Friedrich Gerresheimer hatte sich einen Wagen aus dem Zirkus kurzgeschlossen und fuhr dem Wagen hinterher in dem Leo mit dem Mann eingestiegen war. „Leo, Leo…man steigt doch nicht zu fremden Leuten in den Wagen…” tadelte er den Jungen in Gedanken. Wie gut das ich das Autofahren nicht verlernt habe, dachte er weiter und fuhr dem Wagen hinterher. Die Fahrt ging durch Düsseldorf nach Mettmann. Dort hielt der Wagen vor einem ziemlich alten Haus und Friedrich sah, das Leo von dem Mann mehr ins Haus gezerrt wurde als das er freiwillig ging. Was sich da drinnen abspielten wollte Friedrich sich gar nicht vorstellen. Er hielt an, stieg aus und ging in Richtung Haus. Kerzenlicht erhellte ein Zimmer im Obergeschoss. Ob Leo dort war? Friedrich wartete bis der Mann wieder abfuhr. Er hatte sich das Kennzeichen aufgeschrieben und wollte der Polizei den Hinweis geben, was er beobachtet hatte. Doch jetzt hieß es erst einmal Leo da raus zu holen. Er schlich durch das Haus, was auch innen sehr baufällig war. „Leo?” rief er durch das Haus. Keine Antwort. Er dachte kurz nach und ging dann in die oberte Etage. Vor seinem inneren Auge ging er die Fenster von außen durch und hoffte nun das richtige Zimmer zu finden. Er probierte die Tür, vor der er nun stand. Sie war verschlossen. „Leo?” fragte er leise. „Friedrich!! Bitte hol mich hier raus…bitte…” weinte Leo. „Gleich mein Kleiner…geh zurück. Ich trete die Tür ein…” befahl der Alte und rannte mit voller Wucht gegen die Tür. Sie gab sofort nach. Leo sprang ihn in die Arme. „Paul….er …. Er hat…”schluchzte der Junge. Friedrich nahm den Kleinen auf den Arm und verließ das Haus, bevor der Mistkerl wieder kam. „Ganz ruhig..niemand wird dir was tun….ich werde dich beschützen…” versprach Friedrich und setzte Leo auf die Rückbank des gestohlenen Wagens.


    Am nächsten Morgen kam Semir ins Büro und sah Susanne freundlich an. „Hier….das war letzte Nacht los. Ein Autodiebstahl beim Zirkus Lombard, ein Raub und zwei Unfälle mit Blechschaden…” gab sie bekannt. „Autodiebstahl, okay…sind die Ergebnisse von der Speichelprobe schon da?” wollte er wissen. Susanne verneinte es. „Danke, ist Ben schon da?” harkte Semir nach. Susanne sah zur Uhr. „Um diese Uhrzeit….?” fragte sie lachend. Semir folgte dem Blick. „Du hast Recht ….wie könnte ich das nur denken…” gab er zurück. „Ach so, Frau Winther hat angerufen. Sie erwartet deinen Rückruf und sie sagte es ist dringend..” rief Susanne ihm nach, als er ins Büro ging. Semir hob die Hand dass er verstanden hatte. Sofort griff er zum Telefon und rief Sofie Winther an. „Semir Gerkan hier. Sie wollten mich erreichen?” fragte er als sie sich meldete. „Ja…Leo…er war hier im Zirkus. Ich habe seinen Rucksack gefunden…” erklräte sie aufgeregt. „Dann ist er zurück gekommen. Gott sei Dank…” stieß er aus. „Nein..nein, er ist nicht da, aber er muss hier gewesen sein. Sein Rucksack lag auf dem Boden bei den Tieren. Er muss hier gewesen sein…” widersprach sie sofort. “Okay Frau Winther, ich komme gleich raus….” versprach Semir. Er beendete das Gespräch und gab Susanne den Befehl das Ben hier warten sollte, bis er zurück war. Semir stieg in seinen BMW und fuhr zum Zirkus. Dort ging er direkt zum Wohnwagen wo Sofie und Paul Winther wohnten, doch bevor er anklopfte wurde er Zeuge eines Streites der Eheleute. “Du!!! NUR DU!!! ALLES DREHT SICH NUR UM DICH, Sofie. Denkst du eigentlich auch mal an mich? Weißt du wie ich mich fühlte als Martin weg war? Und jetzt Leo? Ich bin nicht kalt…aber ich denke auch an den Zirkus. Wir müssen weiter!!” hörte er Paul Winther brüllen. “Ich will nur Leo zurück, mehr nicht. Danach können wir weiter. Aber so lange bleiben wir hier!” setzte Sofie dagegen. „Das werden wir nicht und ich denke, du weißt genau wie ich, das Leo längst tot ist. Vergiss ihn.” stieß Paul aus. „Wie kannst du so etwas sagen? Das ist nicht wahr!!!” weinte Sofie. Semir klopfte an.

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  • So auch hier einen letzten Teil vor meinem Umzug, dafür aber in doppelter Länge. Mit der Auflösung müsst ihr warten bis ich wieder in der (hoffentlich) nächsten Woche on bin.


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    Friedrich stellte Leo einen heißen Kakao vor die Nase. „So…was ist passiert? Kanntest du den Mann?” harkte er nach. Leo schluchzte immer noch. „Das war Paul…mein Stiefpapa. Er…er hat gesagt, dass…dass ich …..” kam stockend von ihm. Friedrich sah ihn betroffen an. „Hat er dich angefasst?” harkte er sofort nach. Leo nickte. „Ja….zwischen die Beine…er hat gesagt, dass Martin…das er das ….auch gemacht hat….” weinte Leo. Friedrich nahm den Jungen in die Arme. „Mein armer junger Freund. Weißt du was das heißt?” wollte er wissen. Leo schüttelte den Kopf. „Wir müssen zur Polizei, gleich nach dem Frühstück und dort werden wir alles sagen. Du musst alles sagen. Hörst du? Alles…” redete der Alte auf den kleinen Jungen ein. „Ich will zu meiner Mama…” weinte Leo leise. „Ich weiß, sobald wir bei der Polizei waren. Dann fahre ich dich zu deiner Mama….” versprach Friedrich. Ein Zittern ging durch den Körper des Kindes. „Mein Papa, er hat Martin getötet. Das hat er mir gesagt. Er hat gesagt, dass Martin böse war und er nur wollte, dass Martin nicht weint…..” erzählte der Junge schluchzend. „Schon gut, mein Kleiner. Das werden wir alles der Polizei erzählen. Die Wache der Autobahnpolizei ist nicht weit und die werden deinen Vater dann verhaften und er wird bestraft werden. Für all das, was er getan hat. Danach wirst du zur Mama gebracht…” redete Friedrich auf ihn ein. Was musste der Junge durchgemacht haben? Wie hatte er sich gefühlt, als sein Stiefvater ihm den Mord an seinen Bruder gestand? War es nicht zuviel für die Kinderseele? Konnte Leo daran zerbrechen? Dieser wunderbare Junge, der so eine tolle lebhafte Fantasie hatte. Freidrich hielt ihn fest und bemerkte gar nicht, dass der Kleine in seinem Arm eingeschlafen war. „Na gut, dann schlafen wir erst einmal…” lächelte er und bettete den Kleinen auf seinem Schlafplatz. Dann legte er sich daneben und seinen Arm schützend um Leo. Als er so in das Gesicht des schlafenden Jungen sah, erinnterte er sich daran, dass er nun schon seit der Kleine bei ihm war nicht einen Tropfen Alkohol zu sich genommen hatte.


    Ben kam ins Büro und sah Susanne erstaunt an. “Ist Semir noch nicht da?” fragte er verwundert. “Er ist schon wieder unterwegs. Du sollst bitte hier auf ihn warten. Ach so…die Speichelprobenergebnisse kommen innerhalb der nächsten halben Stunde.“ erklärte Susanne. Ben nickte. “Dann kann ich ja noch ganz gemütlich frühstücken. Weißt du wohin Semir ist?“ wollte er wissen. „Ich nehme an zum Zirkus. Die Sofie Winther hatte angerufen und war ganz aufgeregt…“ erklärte Susanne weiter. Ben sah sie an. „Ist Leo zurück?“ harkte er nach. „Keine Ahnung, aber Semir wird es dir sicher erzählen. Übrigens ist ein Auto beim Zirkus gestohlen worden. Die Fahndung ist bereits raus….“ erklärte Susanne weiter. Ben ging in das Büro was er sich mit Semir teilte und wartete ab. Die Zeit lief und Semir meldete sich nicht. Gegen elf trafen die Ergebnisse der Speichelprobe ab und Ben sah erstaunt auf das was dort stand. „Das gibt es doch gar nicht!“ stieß er aus, schnappte seine Jacke und wollte gerade das Büro verlassen als ein alter Mann mit einem knapp neunjährigen Jungen in die PAST kam. „Hallo, das ist Leo Winther und ich bin Friedrich Gerresheim….“ stellte sich der Mann vor. Ben sah ihn an. „Leo? Vom Zirkus?” harkte er nach. Der Junge nickte. Ben sah den Alten an. „Wo haben Sie den Jungen gefunden?“ wollte er wissen. Argwohn tat sich auf. „Das ist mein Freund, der ist ganz lieb, aber mein Papa, der ist böse..“ stieß der Junge aus. „Kommen Sie bitte in mein Büro!“ bat Ben fordernd. Friedrich Gerresheim nickte und folgte Ben mit Leo. „Setzen Sie sich, und dann erzählen Sie mir bitte von Anfang an was los ist..“ bat Ben. Friedrich erzählte was er wusste und dann war Leo dran.


    Semir sah Paul und Sofie an. „Herr Gerkan, kommen Sie doch rein…” bat Paul ihn freundlich. „Danke. Frau Winther, Sie sagten dass Sie den Rucksack von Leo gefunden haben. Wo genau?“ harkte Semir nach. „Am Zelt, wo Pascha ist, das ist unser Löwe…“ erklärte sie. „Der Löwe?“ kam sofort von Semir . „Ja, das ist Leos Liebling. Pascha und er sind aufgewachsen. Sie respektieren sich gegenseitig und….ich habe Angst, das er….das…“ kam von Sofie. Wieder fing sie an zu weinen. Paul legte ihr den Arm auf die Schulter. „Beruhige dich doch. Wir müssen nach vorn schauen….“ versuchte er zu erklären. Semir wollte gerade zur Antwort ansetzen, als sein Handy klingelte. „Semir…“ meldete er sich. „Ben hier...Semir, lass dir jetzt nichts anmerken. Aber Leo ist hier bei uns und was er mir gerade erzählt hat, passt zu dem Ergebnis der Speichelprobe…“ hörte er seinen Partner. „Okay schieß los…“ befahl Semir und tat unbeteiligt. „Paul Winther ist der Täter. Er hat Leo aus dem Zirkus entführt und in ein altes Haus gebracht. Die Spurensicherung ist bereits dabei, das Haus zu untersuchen. Die Speichelprobe von Winther passt mit der DNA der Spermaspuren überein. Paul Winther ist der Mörder von den Kindern. Und ich vermute auch von Martin Winther…“ gab Ben bekannt. Semir sah Paul an und schluckte. „Okay, hab ich verstanden. Schick mir bitte Verstärkung…“ bat er und beendete das Gespräch. Er atmete tief durch und wandte sich an Paul. „So Herr Winther, ich denke Sie haben mir einiges zu erklären…“ stieß er sofort aus. Wut kam in ihm auf. Dieser Mistkerl, der so besorgt tat, hatte seinen Sohn entführt und einen ermordet. „Ich weiß nicht, was Sie meinen…“ wich Paul aus. „Was haben Sie denn heute Nacht gemacht?“ harkte Semir nach und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass er kurz vor der Explosion stand. „Ich habe geschlafen, hier natürlich. Meine Frau kann das bestätigen..“ lachte Paul. Sofie sah ihn an. „Ja das stimmt. Paul hat geschlafen. Ich saß die ganze Nacht wach, aber er hat geschlafen…“ bestätigte sie. „Von Wann?“ harkte Semir nach. „Ich war noch etwas unterwegs, aber so gegen elf habe ich mich schlafen gelegt…“ gab Paul bereitwillig zurück.


    Paul sah den Polizisten an. War er dahinter gekommen? Verdammt, hatte er doch Spuren hinterlassen, die man nun auswerten konnte? Dann musste er jetzt sehr vorsichtig sein. Dieser Bulle und Sofie mussten weg. Und Leo auch. Aber erst wenn er seinen Spaß hatte. Nur wohin mit den Beiden und wie? „Ich weiß wirklich nicht was Sie von mir wollen…“ sagte er leise. „Ach nein….? Dann will ich ihnen das mal erklären. Leo ist bei uns auf der Wache und hat einiges erzählt. Sie haben ihn gestern Abend mit dem Auto in ein altes Haus nach Mettmann gebracht und dort eingesperrt. Und Sie haben ihm erzählt, das Martin hier seinen Tod fand. Die Spurensicherung ist bereits vor Ort und wird alles sicherstellen, was dort zu finden ist. Sie haben also noch etwas Zeit zu gestehen..“ fauchte der Polizist. Paul sah erschrocken zu Sofie. „Du? Du hast meinen Sohn?“ fragte sie und stand auf. „Du!!! Du bist das Schwein!!! Horn ist unschudig!!“ schrie sie und griff ihren Mann an. Paul lachte leise und packte sie. Er zog sie wie ein Schutzschild an sich und drückte ihren Hals zu. Der Polizist griff zur Waffe. „Waffe weg!!! Ich erwürge sie. Ich habe nichts zu verlieren!!!“ fauchte er ihn an. „Geben Sie auf! Sie machen alles nur schlimmer!!“ forderte der Polizist ihn auf. „Und dann für Kindermord ins Gefängnis? Nein…nein, so einfach wird das nicht! Los !!! Waffe weg!!“ fauchte er wütend und drückte zu. Sofies Gesicht lief blau an. Er beobachtete den Polizisten sehr genau. „Ich sage es nicht noch einmal!!“ gab er bekannt. Jetzt endlich hob der Polizist die Hände und legte seine Waffe auf den Tisch. „Okay…okay…lassen Sie sie los…“ bat er. „Handy, Handschellen, Autoschlüssel...alles auf den Tisch!“ forderte Paul weiter. Diesmal gehorchte der Polizist sofort. „Sehr gut und nun nehmen Sie die Handschellen und fesseln sich die Hände auf dem Rücken!“ kam der nächste Befehl.


    Semir nahm die Handschellen und tat was der Mann verlangte. „Mach sie ja richtig zu!“ warnte ihn der Mann. Semir nickte. „Sie werden nicht weit kommen…“ gab er von sich. „Schnauze!! Ich bin schlauer als die Polizei. Keiner konnte mich verraten und auch Leo werde ich zu mir holen….“ fauchte Paul Winther. „Herr Winther, wir wissen, dass Sie die Kinder ermordet haben. Die DNA von der Speichel passt mit den Sperma überein. Sie werden für immer hinter Gitter wandern…“ erklärte Semir leise. „Das werde ich sicher nicht und Sie werden mir helfen zu verschwinden. Sie und Sofie, los raus in den Wagen!“ forderte Paul Winther ihn auf .Semir nickte und ging vor. Sofie war mittlerweile halb bewusstlos. „Lassen Sie sie hier…“ bat Semir. „Oh nein, sie ist rachsüchtig. Sie hat diesen Horn in die große Halle eingesperrt. Nur dafür hat sie meinen Halbbruder angeheuert. Horn ist tot und Sofie hat ihn umgebracht. Mit Stromstößen wie auf einem elektrischen Stuhl. Und dort werden wir auch hinfahren….“ lachte Paul irre. „Das wird nicht funktionieren. Leo ist frei und er wird aussagen!“ versuchte Semir den Mann zu verunsichern. „Ach wer glaubt schon einem Kind? Es wird als Fantasie abgetan werden…“ lachte Paul. „Einsteigen!“ hängte er an und öffnete Semir die hintere Türe es BMWs. Semir tat was der Mann verlangte. Sofie wurde auf den Beifahrersitz gezwungen und mit dem Gurt festgeschnallt. Sie war ohne Bewusstsein und Semir wusste nicht, ob sie tot war oder noch lebte. Paul schwang sich hinter das Steuer und fuhr los. Doch ganz ungesehen kam er nicht weg. Semir sah die anderen Angestellten die dem Wagen hinterhersahen. Hoffentlich waren sie schlau genug um den Kollegen Hinweise zu geben. Die Fahrt ging nach Düsseldorf. Semir ahnte wo Paul Winther hinfuhr. Wenn es ein gutes Versteck in Düsseldorf gab war es entweder den Containerhafen oder aber das verlassene Bahngelände was nun zum Verkauf anstand.


    Ben und die Verstärkung kamen im Zirkus an. Doch der Wohnwagen der Winthers war leer. Verdammt, stieß er aus, als er Semirs Handy fand. Sofort rannte er durch alle Zelte und stürmte auch das wo Pascha wohnte. Sofort sprang der Löwe auf und brüllte laut. Ben zuckte zusammen „Hoh, ganz ruhig…ganz ruhig, Clarence…“ sagte er und ging mit einem gebührenden Abstand an dem Käfig vorbei. Als sie in dem Manegenzelt ankamen sahen sie mehrere Männer die am Proben waren. „Wenn Sie Ihren Kollegen suchen, der ist mit Paul und Sofie weg….“ gab einer der Leute bekannt. „Wissen Sie wohin?“ wollte Ben wissen. „Leider nein, aber es schien mir das Ihr Kollege nicht freiwillig mitging. Seine Hände waren gefesselt…“ kam die Auskunft. „Verdammt…“ stieß Ben aus. Was zum Teufel ging hier vor? „Was haben Sie noch beobachtet? Mit welchem Wagen sind die weg?“ fragte er weiter. „Mit einem silbernen BMW…Kennzeichen D-BM 3308….war echt ein schicker Wagen…“ gab der Mann zur Antwort. „Danke…“ stieß Ben aus und griff zum Handy. „Susanne!! Lass Semirs Wagen orten!!“befahl er und beendete das Gespräch wieder. Wo sollte er suchen? „Haben Sie überhaupt keine Ahnung wo er hin ist?“ wollte er noch einmal wissen. „Nein, leider nicht…“ gab der Mann zurück. Ben fuhr zum alten Haus und hoffte dort Spuren zu finden, wo er suchen musste. Er kam knappe fünfzehn Minuten später im Haus an. „Habt ihr was?“ wollte er sofort wissen, als er das Haus betrat. „Oben...der Doc ist dort..“ gab der Mann bekannt und schon stürmte Ben die Treppe hoch. „Doc?“ fragte er laut durch den langen Gang. „HIER, 3. Raum..“ kam als Antwort. Ben rannte rein und blieb direkt in der Tür stehen. „Gott….“ stieß er aus. „Ja…das habe ich auch gesagt…“ bestätigte Dr. Wegener und erhob sich.

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  • Sooo mein Umzug ist vollzogen, aber das Inet ist noch net da...also missbrauche ich einen anderen Anschluss um euch mit der Fortsetzung zu versorgen...


    „Aussteigen!“ befahl Paul als sie das Ziel erreicht hatten. Sofie sah ihn entsetzt an. „Was hast du vor?“ fragte sie ängstlich. „Das ist ganz einfach. Du hast Rainer Horn, den vermeindlichen Mörder deines Sohnes ermordet, und Herr Gerkan ist dir auf die Schliche gekommen. Darauf hast du ihn entführt und zu Horn in den Käfig gesteckt. Aber ohne Leo und Martin willst du nicht leben. Also hast du dich erschossen, Selbstmord meine Liebe. Das ist so eine schändliche Art sich aus dem Leben zu stehlen, sich seiner Schuld stellen ist doch viel besser…“ grinste Paul. „Damit werden Sie sicher nicht durchkommen..“ stieß Semir aus. Paul stieß ihn weiter. „Los!“ fauchte er. Semir ging langsam weiter. Direkt hinter ihm ging Sofie. „Paul, Paul…ich hab dich doch geliebt. Wie konntest du nur?“ weinte sie leise. „Was? Was konnte ich nur? Martin...Martin war mein Liebling, aber dann wollte er mich verraten. Das konnte ich nicht zulassen. Ich wollte nur das er still ist. Mehr nicht. Nur ruhig sollte er sein. Und dann war er ruhig, ich habe zu spät bemerkt, dass er gar nicht mehr lebte. Aber von da an musste ich mir neue Kinder besorgen. In jedem Ort in dem der Zirkus war, fand ich einen der Martin ähnlich sah…“ kam von Paul. Semir hörte den irren Nachklang in der Stimme. „Sie haben die anderen auch getötet! Sie haben die Kinder gequält!!“ fauchte er wütend. „Oh gequält? Nein…nein, ich habe sei gezüchtigt, damit sie mir gehorchten. Das hat super geklappt!“ stellte Paul richtig. „ Ja genau….Sie haben die Kinder gequält!! Sie haben sie geschlagen und gezüchtigt und dann an sie vergangen!!“ stieß Semir wütend aus. Paul lachte leise. „Ich habe mir nur das geholt was mir zustand. Und nun rein da!!“ forderte er Semir auf. Semir sah in den Käfig. In einer Ecke lag Rainer Horn. „Was haben Sie mit ihm gemacht?“ fragte Semir heiser. „Ich gar nichts. Das war Sofie, sie hat ihn mit Stromstößen gequält und getötet…“ lachte Paul. „Das ist nicht wahr!! Das ist nicht wahr!! Du lügst!!“ schrie sie verzweifelt und wollte sich von ihrem Mann lösen.


    Semir wollte den Augenblick nutzen und Paul trotz der gefesselten Hände außer Gefecht setzen, doch bevor er seinen Vorhaben umsetzen konnte bekam Paul Hilfe. „Müller? Was soll das? Sie haben doch von mir das Geld bekommen! Sie sollten doch…“ stammelte Sofie. Der angesprochene Mann lachte nur. „Er ist mein Halbbruder, mein bester Freund seit Kindertagen. Und er hatte auch seinen Spaß mit Kindern….“ gab Paul zurück. Müller stieß Semir an den Käfig und löste die Handschellen um sie nur wenig später wieder über seinen Kopf wieder einrasten zu lassen. Semir stand mit dem Rücken zum Käfig und spürte die Stangen. Seine Hände waren mit dem Käfig verbunden. So konnte er sich nicht befreien. Er sah wie Paul seine Frau an dem Stuhl fesselte. „Was hast du vor? Willst du mich auch töten? Paul, Leo braucht mich. Bitte…lass mich gehen, bitte…“ weinte sie leise. Semir sah den Mann an. „Sie werden damit nicht durchkommen….“ versuchte er erneut. „Oh ich denke schon. Sehen Sie, nur Sie und Sofie wissen, was ich getan habe. Leo wird sicher kein glaubwürdiger Zeuge sein. Ein Junge, der seinem Bruder nachtrauert und Horrorgeschichten erzählt. Mein Plan ist perfekt. Sofie wird Sie töten, damit Sie ihr nichts tun. Doch dann erkennt sie die Ausweglosigkeit und begeht Selbstmord. Ich werde ein Alibi haben. Denn ich und mein Freund werden zum Zeitpunkt Ihres Todes bereits im Flieger sitzen und das schöne Deutschland verlassen…“ lachte Paul. Semir bemerkte wie der Mann den Sofie mit Müller angesprochen hatte eine Waffe in eine Vorrichtung zu setzen. Nun ahnte Semir was es für ein Plan war. „Sie denken das klappt? Wie sollte es? Sofie sitzt auf dem Stuhl und ist festgebunden. Wie sollte sie dann abdrücken? Ihr Plan ist ein großer Fehler, mehr nicht… Sie haben doch mitbekommen, das ich die Informationen von meinem Kollegen habe…die wissen es auch…“ verunsicherte er die Männer. „Sehen Sie das so? Horn ist tot. Er kann nichts tun. Das hat Sofie gemacht. Der Arzt wird Herzstillstand feststellen. Ist kein Verlust. Er war ein Kinderschänder. Sofie hat sich an ihn gerächt. Sie sind dazwischen gekommen, aber Sofie konnte Ihre Waffe ansich bringen und Sie erschießen. Die Waffe wird in ungefähr zehn Minuten abgefeuert werden.“ lachte Paul.

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    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Ben würgte leicht. „Wird der Kleine durchkommen?“ fragte er den Notarzt der benachrichtigt wurde. „Wenn er Glück hat ja, aber da müssen tausend Schutzengel einen verdammt guten Dienst machen…“ gab der Mann zurück und ließ den knapp neunjährigen Jungen abtransportieren. Ben sah sich in dem Raum um. „Haben wir einen Hinweis, wer der Kleine ist?“ wollte er weiter wissen. „Bisher haben wir nichts gefunden. Der Junge wird erstmal nichts sagen. Steht unter Schock und die Schläge, die er einstecken musste, waren sicher nicht von der sanften Art. Du hast sein Gesicht gesehen. Das Nasenbein ist gebrochen und der Kiefer sieht auch übel aus. Wo hast du denn Semir gelassen?“ harkte nun Hartmut nach, der die Spurensicherung übernahm. „Er ist weg. Ich hatte gehofft das es hier eine Spur gibt. Wir wissen das Paul Winther der Täter ist. Nach Auskunft von seinen Kollegen ist er mit Semir und seiner Frau weg gefahren. In Semirs Auto…“ erklärte Ben. Bevor Hartmut was sagen konnte klingelte das Handy von Ben. Er hob die Hand und meldete sich. „Susanne! Hast du was für mich?“ wollte er sofort wissen. Dann hörte er eine Weile zu. „Okay, wo genau…?“ fragte er nach. „Ja gut. Schick sofort ein SEK Team hin. Ich bin auf dem Weg!“ stieß Ben aus. „Hartmut, ich muss los. Ich weiß wo Semir ist..“ erklärte Ben und rannte los. Mit einem heißen Start raste er auf die Autobahn. Eine Hand war an seinem Handy. „Susanne, ich bin jetzt unterwegs. Ich brauche ungefähr 25 Minuten bis ich dort bin. Was ist mit dem SEK?“ wollte Ben wissen. „Die sind in fünfzehn Minuten vor Ort. Ich hoffe nur, sie kommen nicht zu spät..“ gab Susanne durch. „Das hoffe ich auch…“ kam von Ben. Er konzentrierte sich auf den Verkehr und kam dank Blaulicht und Sirene schnell voran.


    Semir versuchte sich weg zu drehen. Doch irgendwie schien es ihm nicht zu gelangen. Die Handschellen hielten ihn an der Stelle und auch in die Knie gehen um aus dem Schusskanal zu kommen ging nicht. „Frau Winther, hören Sie mich?“ versuchte er die Frau des Täters zu wecken. Sofie wurde von Paul mit Stromstößen maträtiert. Sofie hing in dem Stuhl und Semir hoffte inständig, dass die Frau noch lebte. Seine Waffe zielte auf ihn. Wie viel Zeit blieb ihm noch? Verdammt, er konnte nichts tun. Die Handschellen hielten ihn an der Stelle. Wann die Uhr abgelaufen war, konnte er ebenfalls nicht sehen. „Frau Winther!!“ versuchte er erneut. Sofie konnte, wenn sie wach wäre, die Waffe aus der Richtung befördern, denn die Füße von ihr waren frei. Sie konnte die Waffe wegschlagen. Sicher gab es ein Restrisiko, aber lieber fing er sich eine Kugel in die Schulter oder ins Bein ein, als das sie ins Herz ging. Denn genau dort zielte sie hin. „Frau Winther, bitte…wachen Sie auf..“ kam verzweifelt von ihm. Endlich…Sofie stöhnte auf. „Frau Winther! Helfen Sie mir. Helfen Sie mir, bitte…“ versuchte er erneut. Sie schlug die Augen auf und sah sich verwirrt um. „Frau Winther, hören Sie, Sie sind meine einzige Chance. Treten Sie die Waffe weg, bitte…“ flehte er. Sofie sah ihn an. „Was?“ fragte sie heiser. „Die Waffe, versuchen Sie mit den Füßen ranzukommen. Es klappt ganz sicher, schnell…“ stieß Semir aus. Sofie sah ihn an. Sie reagierte nicht. „Was, meinen Sie?“ harkte sie nach. „Die Waffe, sie ziehlt auf mich. Sie müssen sie wegtreten!“ wiederholte Semir. Nun folgte Sofie den Blick von Semir und sah die Waffe. „Dieses Schwein…“ stieß sie aus. Sie reckte sich, doch ihr Fuß kam nicht ran. „Das geht nicht. Ich schaffe das nicht…“ weinte sie leise. „Doch, Sie schaffen das. Strengen Sie sich an, retten Sie mich..“ flehte Semir weiter. Die Zeit musste fast abgelaufen sein. Nur noch wenige Sekunden würde sein Leben dauern, wenn Sofie Winther es nicht schaffte.

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  • So in zwei Wochen....Termin am 17. 8. habe ich wieder Inet freu mich schon...... Dann kann ich euch wieder täglich mit einem Stück erfreuen...jetzt müsst ihr leider bis Montag warten...


    Leo saß in seinem Krankenzimmer und sah Friedrich an. „Warum bist du eigentlich hinter mir hergekommen?“ wollte der Kleine wissen. „Ich hatte ein ziemlich ungutes Gefühl, weißt du. Ich hab dich sehr gern. Und als du wieder zu deiner Mama wolltest, habe ich mich für dich gefreut. Mamas sind sehr wichtig für Kinder. Meine Mama war auch immer sehr wichtig…“ erklärte der Alte. „Willst du, wenn alles vorbei ist an die Autobahn und schläfst dort?“ wollte Leo wissen. Friedrich zog die Schultern hoch. „Ich weiß es nicht, aber mich will ja niemand mehr haben. Was soll ich sonst machen? Außerdem habe ich ja das Auto beim Zirkus gestohlen. Da wird die Polizei sicher auch noch was sagen…“ meinte er nur. „Aber das hast du doch nur gemacht, um mich zu retten. Du hast mich gerettet und das werde ich der Polizei auch sagen!“ kam sofort von Leo. Er ging zu dem alten Mann und umarmte ihn. „Ich werde dich beschützen, so wie du es getan hast…“ erklärte er. Friedrich lachte auf. „Das ist wirklich sehr gut. Ich bin ein Mensch, der nicht gern irgendwo im Haus sitzt. Ich brauche die Natur…“ erklärte er leise. „Dann kommt doch zu uns zum Zirkus. Wir sind immer unterwegs. Und wir können immer Leute brauchen, die arbeiten…“ schlug Leo vor. Wieder lachte Friedrich auf. „Das ist eine sehr gute Idee. Nur, ob der Besitzer des Zirkus es auch gut findet?“ wollte er wissen. „Das regel ich schon. Arno ist ein ganz lieber Mann und außerdem. Paul ist sicher nicht da. Dann kannst du seine Stelle einnehmen…“ schlug Leo vor. „Das ist eine gute Idee. Ich werde mit Arno sprechen…“ versprach Friedrich. „Ich hoffe nur, meine Mama kommt bald zu mir. Ich habe ihr soviel zu sagen…“ stöhnte Leo. „Ganz sicher, die Mama hat dich lieb und sie braucht dich auch. Du musst ja jetzt auf sie aufpassen…“ lächelte Friedrich. Er hatte den kleinen Leo in sein Herz geschlossen.


    „Ja, so ist gut. Noch mal, schnell..“ forderte Semir auf. Sofie streckte sich erneut und schaffte es die Waffe um wenige Zentimeter aus der Richtung zu bringen. Semir schloss die Augen. „Danke, das reicht. Das ist gut…“ stieß er aus. In diesem Augenblick ertönte der Schuss. Semir glaubte, das Sirren der Kugel zu hören. Er öffnete die Augen und sah Sofie an. „Danke, das war sehr gut…“ lobte er sie . „Wie kommen wir hier raus? Ich kann mich nicht befreien und Sie sind auch angebunden..“ wollte sie wssen. „Nur keine Sorge, meine Kollegen kommen sicher bald..“ beruhigte Semir sie. „Das hoffe ich sehr. Ich will zu Leo. Er braucht mich doch…“ beklagte sie sich. „Das werden Sie und wir werden Ihren Mann sicher auch bekommen. Die Morde werden nicht ungesühnt bleiben…“ versprach Semir leise. „Er hat Martin getötet, seinen Stiefsohn. er hat ihn missbraucht und wollte das Gleiche mit Leo machen. Ich wünschte, er würde auch einen grausamen Tod erleiden. Ich wünschte ich könnte ihm selbst…“ stieß sie aus. „Ich weiß. Ihr Mann wird für die Taten für immer hinter Gitter verschwinden und …“ erklärte Semir weiter. „Exmann, ich will nichts mehr mit ihm zu tun haben. Nie wieder…“ stieß Sofie aus. „Okay Sofie. Sind Sie denn soweit in Ordnung?“ harkte er nun nach. Denn er wusste aus eigener Erfahrung, das Stromstöße gefährlich sind. Sofie sah auf den toten Horn, der hinter Semir im Käfig lag. „Ich wollte ihn nicht töten. Ich wollte nur, dass er gesteht. Ich wusste nicht, dass er nicht schuldig war. Werde ich auch ins Gefängnis müsen?“ wollte sie wissen. Semir sah sie ernst an. „Sie haben ihn wirklich nicht getötet?“ harkte er nach. „Nein…als ich gegangen bin, hat er noch gelebt. Er hat mir doch gestanden Martin getötet zu haben. Aber ich habe ihn nicht umgebracht.“ kam leise von Sofie. Semir nickte. „Ich denke, wir können das irgendwie als erledigt betrachten… Leo braucht Sie sobald wir hier raus sind..“ lächelte er.

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  • Ben kam an seinem Ziel an. Das SEK war bereits vor Ort und erwarteten ihn schon. „Hallo Alex….“ grinste Ben und begrüßte seinen Freund Alexander Hoffmann. „Ich konnte es mir eigentlich denken, dass ihr dahinter steckt und da du hier bist, ist Semir irgendwo hier drin, richtig?“ wollte der Spezialist wissen. „Ich liebe deine direkte Art. Ja, Semir wollte einen Mann verhaften, der Kinder missbraucht und getötet hat. Das letzte Opfer ist schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht worden.“ brachte Ben ihn auf den aktuellsten Stand. Alex Gesichtszüge verhärteten sich. „Und der Mistkerl ist da drin? Also, ich meine, mit Semir…“ stellte er sofort richtig. Ben nickte nur. „Dann werden wir den Kerl jetzt stellen!“ knurrte Alex und ging mit seinen Leuten in das erste leerstehende Gebäude. „Sauber!!“ kam es von vielen Ecken. „Sauber!!“ musste auch er zurück geben. Hier war niemand. „Nächstes Gebäude! Ihr sichert und ihr geht rein!“ befahl Alex und wies die Männer ein. Ben kam zu ihm. „Und?“ fragte er. „Hetz mich nicht, aber gib mir, sobald wir den Kerl haben, nur fünf Minuten mit ihm…“ bat Alex und verschwand im nächsten Gebäude. Ben dackelte hinterher. Auch das nächste Gebäude stand leer. „Dann bleiben nur noch die hinteren großen Dinger..“ knurrte Alex und marschierte wieder los. „Nun warte doch mal auf mich…“ rief Ben hinterher und folgte dem Mann. Wieder gingen sie Schritt für Schritt vor. Erst als Letztes betraten Alex und Ben die Räume. Nichts…hier war niemand. „Dann haben wir nur noch ein Gebäude…“ meinte Ben. Alex nickte. In diesem Augeblick ertönte ein Schuss. Ben und Alex sahen sich erschrocken an. Doch nur Sekunden und die Gruppe geriet in Bewegung. „SEMIR!!“ schrie Ben. Nichts, keine Antwort. Verdammt wo konnte er denn nur sein? „Alex, wir müssen ihn finden….!“ drängte Ben den SEKler. „Ja doch, ja. Da hinten ist noch ein Gang..“ meinte dieser und schon rannte Ben los.


    Paul Winther sah seinen Bruder an. „So, die sollten jetzt weg sein..“ grinste er. „Willst du nachsehen, oder fahren wir jetzt?“ wollte Jürgen wissen. „Na, wir fahren. Ich will weg, bevor die Bullen auftauchen. Lass uns direkt zum Flughafen fahren. Ich habe alles bei mir, was ich brauche. Geld, Ausweis, alles…“ grinste Paul. „Und bist du dir sicher, dass der Plan funktionert? Diese Bullen stecken voller Tricks…“ ermahnte Jürgen ihn. „Du meinst, wir sollten noch mal gucken?“ harkte Paul nach. Jürgen nickte. „Sicher ist sicher…“ lächelte er. „Gut, dann werde ich noch mal nachsehen….“ stimme Paul zu und stieg aus. Mit schnellen Schritten ging er auf die Rückseite des Gebäudes zu, wo Gerkan und Sofie festgebunden waren. Auch wenn Paul nicht wirklich dachte, dass die sich befreien konnten, so musste er Jürgen doch Recht geben. Gerkan hatte sicher eine Menge Tricks auf Lager und würde sie auch anwenden. Aber er war auch gefesselt. Die Hände waren weit über seinen Kopf mit dem Käfig verbunden und der Käfig war nicht zu bewegen. Außerdem zielte doch seine eigene Waffe auf ihn und die war sicher schon abgefeuert. Also müsste Gerkan sich eine Kugel eingefangen haben. Und Sofie, sie würde wegen Mordes angeklagt werden. Immerhin hatte sie Horn die Stromstöße verpasst und auch wenn Müller es zu Ende geführt hatte, so war sie die Haupttäterin und würde für immer in den Knast gehen. Und dann würde er Leo zugesprochen bekommen. Seinen eigenen Liebessklaven, den er sich zum bedingungslosen Gehorsam erziehen würde, völlig in Gedanken versunken ging er weiter und erreichten gemeinsam mit einer Gruppe des SEKs die Halle, wo die Gefangenen standen.

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  • Semir stöhnte. Seine Arme taten weh und schrien nach Entspannung. Er sah nach oben. Die Ringe bildeten sich schon auf den Gelenken ab. „Verdammt, es kribbelt schon..“ stöhnte er und versuchten die Hände zu bewegen. Doch viel war nicht zu machen. Sie waren steif. „Wenn ich die verdammten Fesseln lösen könnte, dann würde ich Sie befreien, Herr Gerkan…“ gab Sofie leise von sich. Sie weinte leise. Semir sah sie an. Gern hätte er die Frau in die Arme genommen um zu zeigen,dass sie nicht allein war, aber er konnte ja nicht. „Ich habe diesen Mann einmal geliebt. Und nun? Nun stellt sich heraus, dass er mir den größten Schmerz zugefügt hat, den man einer Mutter zuführen kann. Er hat meinen Sohn entehrt und getötet. Und nun kann er sogar das Land unbehelligt verlassen…“ sagte sie leise. Semir hörte den Hass in der Stimme. Die Verzweiflung. Doch er musste ihr Recht geben. Je länger er hier stand, um so wahrscheinlicher war es, das Paul Winther das Land verlassen konnte, ohne behelligt zu werden. Wie sollte er dieser Frau Mut zusprechen können, wenn er selbst auch keine Idee hatte, sich befreien zu können. Sie waren auf Hilfe von Außen angewiesen. „Nur keine Sorge, mein Kollege wird uns schon finden. Wir müssen nur Geduld haben. Und die Gefahr für uns ist ja nun vorbei…“ tröstete Semir sie mit Worten. Sofie lächelte. „Haben Sie eigentlich Kinder?“ wollte sie wissen. Semir nickte. „Zwei Mädchen, sechs und zwei Jahre alt…“ gab er stolz zurück. „Sehr schön, ich liebe Mädchen…“ gab Sofie zurück. Semir sah sie an und schwieg. Doch plötzlich hörte er etwas. „Da, hören Sie? Verdammt, wenn Ihr Ex zurück kommt, dann wird er sein Fehler korrigieren….“ stieß Semir aus und sah verzweifelt in die Richtung. Doch plötzlich sirrten die Kugeln an ihm vorbei. Semir zuckte bei jedem Knall zusammen. Er sah Ben und die Kollegen sowie auf der anderen Seite Paul Winther.


    „SEMIR!!“ schrie Ben als er seinen Partner sah. Schon sausten Kugeln in seiner Richtung. „BEN! Vorsicht!!“ ermahnte Alex ihn unsinniger Weise. „Danke bemerkt, Semir und Frau Winther stehen nicht in der direkten Schusslinie, aber noch sehr gefährlich. Wenn Winther einen der Beiden als Geiseln nimmt, haben wir schlechte Karten..“ ermahnte Ben und schoss in die Richtung wo Winther stand. „Sechs Mann auf die Rückseite!“ befahl Alex über Funk. Er wusste das seine Leute schnell und präzise waren. Dennoch war es nun wichtig Semir und Sofie aus der Gefahrenzone zu bekommen. Wieder sirrte eine Kugel an Ben vorbei und traf die Betonwand neben ihm. Einige Splitter trafen ihn im Gesicht und er fluchte verhalten. „Alex, gib mir Deckung!“ befahl er und rannte gebückt los. Alex gab eine Salve in Richtung des Verbrechers ab und zwang ihn so in Deckung. „BEN?“ schrie Semir und versuchte sich dünn zu machen. Für ihn und auch für Sofie bestand die Gefahr dass ein Querschläger sie traf. Ben antwortete nicht. Er schlich sich geduckt an den Stuhl ran, auf dem Sofie saß und völlig starr in die Richtung von Alex starrte. Dank der Salve die Alex in die Richtung von Winther sandte schaffte er es und band die Frau los. „Kommen Sie!“ befahl er und zog sie vom Stuhl. Sofie ließ alles mit sich machen. Sie zitterte am ganzen Körper. Ben brachte sie zu Alex, dessen Männer sich umgehend um die Frau kümmerten und sie raus brachte. „Okay, Geisel 1 ist in Sicherheit. Nun fehlt nur noch Semir. Wo sind deine Leute?`“ wollte Ben wissen. „Adler 1 an Adler 6, wo seid ihr?“ wollte Alex wissen. „Mussten eben einen Komplizen festnehmen, der sich mit uns anlegen wollte. Gehen jetzt rein!“ kam als Antwort. Doch nun überschlugen sich die Ereignisse. „BEN!!“ hörte Ben seinen Partner rufen. Ben sah hin und erstarrte. Paul Winther stand direkt bei Semir und presste ihm die Waffe an die Schläfe.

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  • Paul sah höhnisch auf den Polizisten, der gefesselt vor ihm stand. „Toller Trick, wie gut, dass mein Freund mir empfohlen hat, noch einmal nachzusehen. Jetzt werde ich dich töten..“ stieß er aus. „Dann können Sie sich selbst erschießen. Sie kommen hier nicht mehr raus…“ gab Semir gepresst von sich. „Oh, ich denke schon. Sie sind mein Freifahrtschein. Los, ruf deinen Partner!“ forderte Paul auf. Semir konnte ihn nicht ansehen, aber er spürte den Druck der Waffe und ahnte,dass der Mann ohne mit der Wimper zu zucken abdrücken würde. „BEN!!“ rief Semir. Schon kurz darauf sah man Bens Wuschelkopf. „Ich warne euch, wenn ihr nur einen Trick versucht, ist euer Freund tot!! Ich will einen Fluchtwagen!! Und Geld!!! Eine Million Euro!!“ schrie Paul. Semir spürte das der Mann die Kontrolle über sich verlor. Wenn er ihn lange genug bearbeitete würde Winther aufgeben. „Hören Sie Winther, Sie können nur Pluspunkte sammeln wenn Sie jetzt aufgeben. Ich kann und werde Ihnen nicht helfen zu entkommen..“ erklärte Semir und versuchte seine Stimme überzeugend wirken zu lassen. „Halt dein Maul!!“ stieß Paul aus. Semir schwieg. „Los!! Die sollen schneller machen!“ forderte Paul ihn auf und stieß die Waffe erneut gegen die Schläfe. Semir stöhnte auf. „Wenn, wenn Sie mich losmachen, dann kann ich sicher…“ versuchte Semir, doch der Rest ging in einem Schuss unter. Der Druck an der Schläfe verschwand und Semir wandte vorsichtig den Kopf. Paul Winther lag vor ihm am Boden. Ein Loch direkt über dem Nasenbein zierte sein Gesicht. Der finale Rettungsschuss. Semir schloss erleichtert die Augen und atmete tief ein und aus. „Semir? Bist du okay?“ war das nächste was er wieder wahrnahm. „Ja…ja, mach mich los..“ bat er nur und spürte wie sich jemand an den Fesseln zu schaffen machte. Nur wenig später war er los. „Das war knapp. Warum hast du so lange gebraucht..“ fauchte Semir Ben an, der breit grinste. „Sei froh, dass ich überhaupt hier bin…“ kam von ihm. Semir schlug ihm auf die Schulter. „Danke…“ stieß er aus und grinste nun auch.


    Nur wenig später ging es im Konvoi in die Stadt, wo Sofie zu Leo ins Krankenhaus gebracht wurde. „MAMA!!“ schrie der Neunjährige erfreut und sprang seiner Mutter in die Arme. „Leo, mein Leo...endlich…“ weinte Sofie. Sie strich dem Jungen durch die Haare. „Bist du okay? Hat er dir nichts getan?“ wollte sie wissen. „Nein, dank Friedrich hat Paul mir nichts tun können, aber er hat mich eingesperrt und... Ich habe einen anderen Jungen weinen gehört. Ich weiß nicht, was er mit ihm gemacht hat, aber als Friedrich kam, wollte ich nur weg….“ erklärte Leo und wies auf den alten Mann, der auf dem Bett saß. Sofie sah ihn an. „Ich werde jetzt besser gehen. Lebe wohl mein kleiner Leo, du bist wie dein Name, stark und mutig…“ lächelte der Alte und reichte Leo die Hand. „Vergiss mich nicht, hörst du…“ mahnte er ihn. „Aber du wolltest doch bei mir bleiben im Zirkus. Weißt du Mama, Friedrich war mal Lehrer. Dann könnte ich doch was bei ihm lernen und muss nicht ständig die Schule wechseln…“ schlug Leo vor. Sofie lächelte. „Nun ja, aber wir können Herrn…..?“ Sofie sah den Mann an. „Friedrich reicht…“ gab er zurück. „Wir können Friedrich nicht zwingen. Wenn er nicht will, dann…“ erklärte Sofie. „Aber er will doch, er hat nur Angst vor dir…“ flüsterte Leo seiner Mutter ins Ohr. Sofie lächelte leicht. „Das muss er aber gar nicht…“ gab sie genauso leise zurück. Sie sah Friedrich an. „Wenn Sie wollen, dann sind Sie herzlich willkommen,aber….es gibt Regeln. Kein Alkohol!“ mahnte sie ihn. Friedrich sah sie freudig an. „Seit Leo bei mir ist, habe ich keinen Tropfen gebraucht. Er ist ein ganz toller Junge. Etwas Besonderes…“ lobte Friedrich. Sofie nickte. „Ja, das ist er…“ bestätigte sie. Sie sah zu Semir. „Was wird jetzt mit mir passieren? Ich meine, wegen Horn…?“ wollte sie wissen. „Es wird auf jeden Fall zu einer Gerichtsverhandlung kommen, aber ich habe gehört was Ihr Exmann gesagt hat. Und damit sind Sie höchstens wegen Freiheitsberaubung und Körperverletzung zu verurteilen. Und da Sie alleinerziehend und nicht vorbestraft sind, wird die Strafe sicher mit Bewährung enden…“ erklärte Semir. „Was ist mit dem Junge, den Sie gefunden haben? Lebt er noch?“ wollte Sofie wissen. Ben nickte. „Er ist auf dem Wege der Besserung..“ bestätigte er. „Das ist gut. Wie kann ich diese Greultaten meines Exmannes wieder gut machen?“ stöhnte Sofie. „Das können Sie nicht. Und Sie haben es auch nicht zu verantworten. Er hat es. Aber nicht vor einem irdischen Gericht…“ lächelte Semir und verabschiedete sich von Sofie, Leo und Friedrich.

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  • Die Wochen vergingen und Semir bekam Post. Er öffnete sie und fand Freikarten für den Zirkus, der noch einmal nach Köln kam. Diesmal jedoch zur Abendvorstellung. Er, Ben und eine weitere Person waren eingeladen. „Da wird Andrea wohl mal einen Babysitter beauftragen sich um meine Prinzessinnen zu kümmern…“ meinte er nur. Ben nickte. Zwei Tage später waren die Drei in der Vorstellung. Leo trat zum ersten Mal mit Pascha auf und man sah, das sich Mensch und Tier prächtig verstanden. Auch Sofie hatte ihren Auftritt mit Wolle und den Pferden. „Meine Damen und Herren, wie wäre es mit einem Freiwilligen?“ fragte sie in Richtung Publikum. Wieder meldete sich keiner. Sofie ging zu Wolle und flüsterte ihr etwas ins Ohr. „Gut, dann muss Wolle sich ihren Partner für diese Nummer selbst aussuchen…“ erklärte Sofie. Wolle ging los und trabte direkt auf Ben zu. „Nicht schon wieder…“ stöhnte dieser und versteckte sich. Die Scheinwerfer folgten dem Tier und das Bild des sich versteckenden Bens erschien auf der großen Leinwand. Ein Lachen ging durch die Menge. Wollte knabberte an Bens Shirt und zog ihn sanft vor. „Wolle hat einen Partner gefunden. Kommen Sie, diesmal spuckt sie auch nicht..“ lachte Sofie. Ben stöhnte auf und folgte dem Zug des Tieres. „Applaus für den tapferen Mann!“ forderte Sofie. Ein tosender Applaus folgte und Ben wurde in die Nummer eingebaut. Er sollte Wolle und den Pferden lediglich Möhren reichen, die die Tiere ihm sanft aus der Hand nahmen. Wolle hatte ihren Spaß und stupste ihn immer wieder an. Wieder flüsterte Sofie dem Tier etwas ins Ohr. Wolle schnaubte und schien zu nickten. Dann stieß sie Ben wieder in Richtung seines Platzes. „Hey langsam…“ forderte Ben auf und wollte die Lamadame wegstoßen. Doch Wolle schien dies als Angriff zu werten und spuckte. Wieder traf die grüne Masse Ben im Gesicht.


    Semir gluckste vor Lachen und auch Andrea konnte sich nicht halten. Ben sah wütend auf Beide. „Ja, lacht ihr nur. dieses verdamtme Vieh hat mich auf den Kicker. Das gehört abgeschlachtet…“ fauchte er wütend. „Sie steht auf dich..“ lachte Semir weiter. Ben sah zu Wolle, die scheinbar genaus amüsiert war wie das Publikum und sein Partner. Sofie nahm das Mikro in die Hand. „Schäm dich Wolle!“ forderte sie das Tier auf. Dieses streckte seinen Kopf zu Boden und hob eine der Vorderhufe. Dahinter legte es den Kopf was wieder zu einem Auflachen im Publikum führte. Sofie reichte Ben ein Taschentuch. „Wo mein Bad ist, wissen Sie ja. Hier ist der Schüssel und entschuldigen Sie bitte..“ flüsterte sie ihm zu. Ben nickte. „Schon gut, ist nur ein dummes dämliches Tier…“ fauchte er. „Danke für unseren Herrn Jäger aus dem Publikum, dass er diesen Spaß mitgemacht hat!!“ forderte Sofie das Publikum auf und wieder ertönte ein donnernder Applaus. Ben stand auf und verbeugte sich artig. Nach der Vorstellung trafen er, Semir, Andrea und Sofie sich vor dem Wohnwagen. „Es tut mir wirklich Leid, aber sie scheint sich von ihnen bedroht zu fühlen. Deshalb hat sie gespuckt…“ erklärte sie noch einmal. Ben nickte. „Ich hätte nicht mit den Händen wedeln sollen, schon klar. Wie gut, das ich vorgesorgt habe und ein Ersatzshirt im Wagen hab..“ lächelte er. „Ich wollte mich für alles noch einmal bedanken. Leo blüht wieder auf und ich habe eine Therapie angefangen. Ich muss Martin loslassen. Er wird in meinem Herzen immer bei mir sein..“ erklärte Sofie und umarmte erst Semir dann Ben. Sie sah Andrea an. „Sie haben einen verdammt tollen Mann. Passen Sie gut auf ihn und auf die Prinzessinen auf…“ ermahnte sie und reichte die Hand, die Andrea fest drückte.


    Sofie sah Ben an. "Sie mag Sie scheinbar nicht.." meinte sie. Ein kleines Lächeln erschien, doch es verschwand schnell. "Wie geht es Leo?" wollte Semir wissen. "Es schient ihm gut zu gehen. Aber er hat das was passiert ist nicht vergessen....und ich auch nciht. Wir sind beide in psychologischer Behandlung und wir machen gute Fortschritte. Ich ekele mich manchmal vor mir selbst. Er hat mir den trauernden Vater vorgespielt und war selbst derjenige der mir den größten Schmerz verursacht hat. Wie können Menschen nur so grausam sein." kam leise von Sofie. "Die Anhörung wird übrigens in zwei Wochen stattfinden. Aber die Staatsanwältin sagte mir schon jetzt, dass es zu keiner Verhandlung gegen Ihnen kommen wird. Sie können also weiterhin für Freude bei den anderen Kindern sorgen." lächelte Semir ihr beruhigend zu. "Wissen Sie...wenn Friedrich nicht gewesen wäre, dann hätte ich jetz auch keinen Leo mehr. Der alte Mann hat meinen Sohn gerettet und irgendwie auch umgekehrt. Friedrich erzählte mir, dass er Lehrer war. Bis er eines Tages seine Frau mit dem besten Freund im Bett angetroffen hatte. Er fing das Trinken an...verlor den Job....die Perspektive und landete auf der Straße. Fast 20 Jahre lang. Und nun trinkt er nicht mehr und geht in seinem Job als Zirkuslehrer nicht nur für Leo völlig auf. Unser Direktor überlegt sogar, ob er nicht noch mehr Artisten mit Familie einstellt um den Fortbestand zu sichern." gab Sofie bekannt. "MAMA!! Ich Hab ne 1" kam Leo aufgeregt zu ihr. Sofie strich ihrem Sohn über den Kopf. "Sehr gut.." lobte sie ihn.
    Ende
    Und weiter geht’s… aber erst nach dem Fantreffen. Die nächste Story die ihr lesen könnt ist „Willkommen in der Hölle“ und bei dem Titel solltet ihr euren Vorrat von Baldrian, Valium und anderen Beruhigunsmitteln aufstocken….

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