Schreckliche Ungewissheit

  • So...bevor ich für ein paar Tage im Krankenhaus verschwinde...vielleicht auch nur für einen oder zwei Tage...hier meine neue Story...über Feeds...freu ich mich jetzt schon....






    Semir schlich geduckt durch die große Halle und suchte sie nach dem Mann ab den er mit Ben hier reingetrieben hatte. Doch von dem Kerl war nichts zu sehen. Er drückte den Knopf in sein Ohr. „Ben...ich bin links von dir... der Typ scheint sich aufgelöst zu haben...“ gab er durch. „Verstanden...wir gehen noch in die angrenzende und dann ...SEMIR!!!“ schrie Ben plötzlich. Semir sah seinen Schatten und die Waffe die Ben auf ihn zu richten schien. Und schon sirrte eine Kugel dicht an ihm vorbei. Semir ging geschockt zu Boden und drehte sich um, als er einen dumpfen Aufschlag hörte. Hinter ihm lag der Mann und hielt sich die Schulter. Ben kam zu ihm und zog ihn auf die Beine. „Bist du okay?“ fragte er besorgt. Semir nickte. „Danke...ich...ich hab ihn nicht bemerkt...nicht gesehen...“ stammelte er völlig verwirrt. „Schon gut...kannst froh sein, dass ich da war..“ Ben knipste das Auge zu und legte dem angeschossenen Mann die Handschellen an. „Sie sind verhaftet….Herr Bronner….und jetzt tun Sie mir ein Gefallen…wehren Sie sich so sehr, dass ich böse werde…“ fauchte Ben wütend. Er stieß den Verbrecher zum Ausgang während Semir dessen Waffe einsammelte. Auf dem Parkplatz standen bereits die Kollegen in Uniform die Bronner in Empfang nahmen. Ben ging zu Semir der etwas abseits und starrte an die Wand. „Semir? Bist du in Ordnung?“ wollte er besorgt wissen. Semir sah ihn an und nickte nur. „Lass uns fahren...“ wich er aus. Er ging zum Mercedes und stieg ein. Ben sah ihm nach und schüttelte den Kopf. Was war nur mit Semir los? Seit einigen Tagen war er nicht er selbst. Ben nahm sich vor das Geheimnis zu knacken.


    Ben sah Semir an. Dieser saß auf dem Beifahrersitz und starrte angestrengt auf die Straße. „Willst du mir nicht sagen, was mit dir los ist?“ fragte er nach einer Weile. „Nichts…“ kam von Semir nur. „Hast du Stress mit Andrea?“ harkte Ben nach. „Nee…“ kam die einsilbige Antwort. Ben schüttelte den Kopf.“Hast du finanzielle Probleme? Ich kann dir helfen…das weißt du..“ versuchte Ben es erneut. „Nicht nötig..ich hab alles im Griff…“ erklärte Semir und verschränkte die Arme. Für Ben war das ein Zeichen, das Semir bockte. „also gut….dann eben nicht..“ fauchte Ben und konzentrierte sich wieder auf den Verkehr. Wenig später fuhren sie auf den Parkplatz der PAST und gingen ins Büro. Kaum waren sie dort verschloss Ben die Tür und ließ die Jalousien runter. „So Partner!! Und nun raus mit der Sprache. Was ist mit dir los?!“ fauchte er Semir an. „Nichts…wirklich…es ist alles in Ordnung…“ log Semir. „Das kannst du deiner Putzfrau erzählen aber nicht mir!! Du bist in den letzten Tagen nicht du selbst. Darf ich dich an den Vorfall eben erinnern?“ harkte Ben nach. „Ich hab mich doch entschuldigt…und bedankt…was willst du mehr? Soll ich dir deine Füße küssen oder was?“ fauchte Semir zurück. „Da würdest du nicht überleben….wenn ich eben nicht so reagiert hätte wie ich es getan habe, dann bräuchtest du dich um den Urlaubsantrag, den du bei der Krüger stellen willst keine Sorgen mehr machen!“ schrie Ben ihn wütend an. Semir sah ihn an und verschränkte ablehnend die Arme vor die Brust. „Willst du einen Orden dafür? Verdammt Ben...ich weiß das du mir eben das Leben gerettet hast…..und ja…wenn du nicht gewesen wärst, dann hätte ich jetzt Urlaub für immer!!! Ich hab mich doch bedankt!!“ stieß Semir wütend aus. Ben stieß wütend Luft aus. „Darum geht es mir doch gar nicht. Du bist in den letzten Tagen mit deinen Gedanken überall nur nicht bei der Arbeit. Und wenn ich dein Vorgesetzter wäre, dann würde ich dich in den Zwangsurlaub schicken!“ gab Ben nun schon ruhiger zurück. „Also…was ist…?“ versuchte er noch einmal. Semir sah ihn an. Ben bemerkte die dicken Ringe unter den müden Augen. „Semir…ich bin dein Freund… ich will dir nur helfen. Ist etwas mit Andrea oder den Kindern? Hast du andere Probleme? Finanziell? Ich kann dir was leihen wenn du etwas brauchst…“ schlug er nun die sanfte Richtung ein. Doch Semir schwieg. Er sah ihn nicht einmal an. Ben seufzte und erhob sich. „Dann halt nicht…“ knurrte er und wollte das Büro verlassen. „Warte…okay…es ist nichts mit Andrea….oder den Kindern. Es ist auch nicht finanziell….“ fing Semir nun doch an.

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  • Ben setzte sich wieder hin. „Also...ich höre...“ meinte er nur. „Ich schlafe seit einigen Nächten kaum noch...und wenn dann werde ich von Alpträumen geplagt. Nicht einfach nur so larifari...sondern wirklich extreme Träume. Sie beschäftigen mich auch tagsüber...scheinbar mehr als ich eigentlich dachte. Ben...ich brauche Urlaub...ich kann nicht mehr.“ erklärte Semir leise. „Dann nimm dir zwei Wochen.“ Schlug Ben vor. „Wenn das so einfach wäre, würde ich es tun, aber die Arbeit.... Ich kann doch nicht einfach abhauen.... und dich allein lassen...die Chefin wird das nicht zulassen. Du weißt doch wie das Prozedere abläuft. Drei Wochen vorher einreichen und hoffen, dass es genehmigt wird...“ stöhnte Semir. „Was für Träume sind es...ich meine was passiert darin?“ wollte Ben wissen. „Sie sind verdammt heftig…und machen mich fertig…“ erklärte Semir weiter. „So schlimm? Gehst du mit zu vielen Mädchen aus im Traum?“ versuchte Ben zu witzeln, doch Semir lachte nicht. „Es ist also wirklich ernst…“ hängte er an. Semir nickte. „Ja….weißt du…das grausame an diesen Träumen ist, dass sie so real sind. Du siehst da einen Mistkerl, der sich an deine Frau vergreift und an die Kinder und du selbst kannst nichts tun. Weil…der Traum verändert sich. Er dreht sich immer so, dass wenn du eingreifst immer eine andere Lösung kommt. Mal kann ich Layla retten, mal Ayda…und mal Andrea…“ fing Semir an zu erzählen. Ben sah ihn an. Semir schien wirklich unter diesen Träumen zu leiden. „Aber es sind Träume…sie sind nicht real. Deine Familie ist bei dir…“ widersprach Ben. „Ich weiß…aber ich denke den ganzen Tag daran. Weißt du...ich könnte es nicht verkraften einen von ihnen zu verlieren….Niemanden verstehst du...“ Semir sah ihn ernst an. Er stieß einen tiefen Seufzer aus. „Was passiert denn genau in diesem Traum?“ wollte Ben wissen.


    Semir lachte leise. „Bist du unter den Traumdeutern gegangen...?“ stellte er die Gegenfrage. „Quatsch...aber...vielleicht hilft es dir .Aber gut...wenn du nicht willst. Dann eben nicht..“ gab Ben beleidigt von sich. Semir senkte seinen Blick. „Ben...ich wollte dich nicht angreifen... es tut mir Leid..“ murmelte er leise. „Schon gut...“ nickte Ben. „Also...was passiert in deinem Traum?“ harkte er nach. „Das ist eigentlich nicht viel. Wir ermitteln in einem Mordfall...“ fing Semir nun doch an zu erzählen. „Okay...ist ja nicht ungewöhnlich...“ warf Ben ein. „Ja sicher...also...wir fahren ganz normal Streife als wir den Befehl über Funk bekommen zu einem Leichenfund zu fahren. Als wir dort ankommen, werden wir von einem aufgeregten Mann zum Fundort gebracht. Doch da ist nichts...keine Leiche...gar nichts. Der Mann schwört Stein und Bein, dass dort ein Toter lag. Nun ja...wir finden nicht einmal Spuren gar nichts...und verwarnen den Mann. Doch diese Szene wiederholt sich...mal finden wir ne Leiche...mal nicht...immer wieder anders..“ ging es bei Semir weiter. „okay...und wenn wir eine finden...ist es eine Frau oder ein Mann?“ harkte Ben nach. Semir zog die Schultern hoch. „Das weiß ich nicht genau. Denn an dieser Stelle macht der Traum einen riesigen Sprung. Und zwar zu dem schlimmsten Teil des Traumes. Ich komme nach Hause und bin ziemlich fertig...das weiß ich. Also .. ich lasse mich von Andrea verwöhnen und als sie die Kinder ins Bett bringt, klingelt es an der Tür. Seit du Ayda Geschichten vorgelesen hast, glaubt sie du bist es und rennt hin. Wenig später schreit sie auf und weint. Ich laufe hin und sehe wie ein maskierter Mann sie festhält...und...ihr die Waffe in die Seite drückt. Ayda schreit nach mir und streckt die Arme aus. „Papa hilf mir...“ ruft sie immer wieder...“ Semir machte eine Pause und nahm einen Schluck aus seiner Wasserflasche. Ben sah ihn kurz an. Der Traum schien Semir stark zu belasten. „was passiert dann?“ fragte er und forderte Semir zum Weitererzählen auf. „Der Typ ist nicht allein. Er hat noch drei Weitere im Schlepptau und sie drängen uns alle ins Wohnzimmer. Dort legen sie mir die Handschellen an. Die Hände sind auf dem Rücken gefesselt. Andrea und die Kinder dürfen auf der Couch sitzen während ich auf den Stuhl gezwungen werde. Der Kerl der Ayda auf dem Arm hat grinst mich an und meint es wäre Zeit meine Familie freizukaufen...“ wieder machte Semir eine Pause.

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  • Bin zurück und schon geht es weiter....


    „Ich frage ihn natürlich was er damit meint... doch anstatt mir eine Antwort zu geben schlägt er auf mich ein. Ich spürte die Schläge als wären sie echt. Irgendwann verliere ich das Bewusstsein und als ich wieder zu mir komme...sind Andrea und die Kinder weg. Ich fordere sie zu sehen, doch die Kerle lachen nur. Dann weist einer von ihnen zum Fernseher. Ich schau hin und sehe dort das Schlimmste was es gibt...das Schlimmste was man einem Vater und Ehemann antun kann...“ Semirs Stimme veränderte sich. Er schien mit den Tränen zu kämpfen. Ben stand auf und ging zu ihm. Er zog seinen Stuhl mit und setzte sich neben seinem Partner. „Was dann?“ fragte er weiter. „Auf meinem Fernseher sehe ich ....wie...wie die Mistkerle.....einer von ihnen vergewaltigt Andrea. Sie schreit vor Verzweiflung und versucht sich zu wehren, doch...es geht nicht...sie hat keine Chance.... Ayda und Layla weinen laut und schreien nach ihrer Mama...und dann...dann...“ Semir schluchzte plötzlich. Ben legte ihm die Hand auf die Schulter. „Semir...es ist ein Traum...nur ein... zugegeben...harter Traum, aber nur ein Traum. Das musst du dir immer wieder sagen...“ versuchte er. Semir nickte. „Ich will es nicht runterspielen, aber ich glaube...du...du hast extreme Verlustängste...das verstehe ich bei deiner Familie sehr gut...aber denke daran...ein Traum kann dir nichts tun...“ hängte Ben an. „Ben...das ist noch nicht alles...lass mich weiter erzählen...“ bat Semir leise. Ben nickte. „Ich sehe also dieses Bild auf dem Fernseher und flehe an aufzuhören...doch die Männer lachen mich nur aus...und einer von ihnen...nimmt sich dann auch Ayda und Layla vor...ich fange an zu weinen und bettele darum aufzuhören...der Anführer sieht mich an und schaltet den Fernseher aus. Er meint dann zu mir, ich könne sie erlösen, wenn ich ihm ein Gefallen tu...“ wieder machte Semir eine Pause. „und was sollst du für ihn tun?“ wollte Ben wissen. „Das ist es ja...ich weiß es nicht. Denn als er es sagt, spricht er in einer mir völlig unverständlichen Sprache. Ich verstehe kein Wort. Als ich es ihm sage da sehe ich wieder zum Fernseher... einer der Kerle nimmt Layla hoch und drückt ihr die Waffe an den Kopf...und.....dann... dann fällt ein Schuss. Er...er erschießt mein Baby...ich kann nichts tun...er tötet sie...und...lacht...“ Semirs Stimme stockte und er fing an zu zittern. Ben sah die Träne die unbeirrt ihren Weg über seine Wange suchte.


    „Er erschießt mein Baby...“ weinte Semir. Ben versuchte ihn zu trösten. „Hey... es ist nur ein Traum. Ein dummer dämlicher Traum. Daran musst du denken. Es ist nicht real...“ redete er auf ihn ein. Semir atmete tief durch und nickte. „Ja...ich weiß...aber...ich...ich habe Angst, dass er Wirklichkeit wird. Das ich meine Familie in Gefahr bringe...was soll ich tun? Ich weiß nicht einmal was ich für meine Familie...es ist Horror..“ stieß Semir aus. „Geht der Traum weiter?“ versuchte Ben mehr herauszufinden. „Noch etwas. Der Mann spricht plötzlich wieder deutsch. Er sagt wenn ich nicht tue was er will, dann würde er meine ganze Familie töten. Alle...aber ich weiß nicht was er von mir will. Dann wache ich auf und bin schweißgebadet...“ endete Semirs Erzählung. „Puh.....echt hart...“ gab Ben zu. „Ben... denkst du, dass ich für meine Familie sogar zum Mörder werden könnte?“ wollte Semir wissen. Er sah Ben fest an. „Semir… es ist ein Traum….es ist nicht wirklich…das musst du dir immer sagen. Ich kann dich nicht gebrauchen, wenn ich mich nicht sicher darauf verlassen kann, dass du mir den Rücken deckst. Genauso ist es umgekehrt… der Kerl hätte dich heute erschießen können….du bist nicht zu gebrauchen. Reich Urlaub ein, wie du es vorgehabt hast…dann wird es dir sicher besser gehen…du brauchst Erholung. Es ist eh ruhig…“ versuchte Ben. Semir stöhnte auf. „Du weißt doch wie das ist, wenn der Antrag eingereicht wird. Es braucht Wochen bis er genehmigt wird…“ sagte er. „Nicht wenn er so dringend ist…ich könnte mit Krüger sprechen und ihr erklären, dass es so nicht geht…ich müsste etwas übertreiben aber das wäre in diesem Fall nützlich…“ grinste Ben. Semir lachte auf. „Also gut….dann bin ich mal gespannt…“ gab er von sich. Ben stand auf und ging zur Krüger.

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  • oh...ihr scheint mich vermisst zu haben.....hier ist das Abendessen:


    „Frau Krüger…Semir ist nicht er selbst. Er hätte sich fast erschießen lassen. So einen Partner kann ich nicht gebrauchen. Verordnen Sie ihm mindestens zwei Wochen Urlaub…jeder Psychologe wird Ihnen bestätigen, dass er derzeit nicht fähig ist Dienst zu tun.“ erklärte Ben. Kim hörte ihm schweigend zu. „Da brauche ich schon mehr Informationen. Was bitte ist passiert?“ wollte sie wissen. Ben biss sich auf die Lippe. Hatte er Semir nun in die Pfanne gehauen? Verdammt…warum musste Krüger immer so genau hinhören. „Nun ja…also …das war bei der Festnahme von Bronner….er hatte sich in einer Halle im Hafen versteckt und…“ erzählte Ben die Geschichte. Kims Blick verfinsterte sich. „Haben Sie einen Grund für das Verhalten herausgefunden?“ fragte sie nach. Ben nickte und erklärte das was Semir ihm erzählt hatte. Kim nickte. „Nach den Schilderungen ist er tatsächlich nicht in der Lage den Dienst zu vollziehen. Holen Sie ihn her!“ befahl sie. Ben nickte und stand auf. Nur wenig später kam er mit Semir zurück. „Warum verpetzt du mich denn?“ fauchte er Ben an. Kim sah ihn an und atmete tief ein. „also gut…Sie sind schienbar sehr gereizt und ich muss nachdem was Ben mir erzählt hat, davon ausgehen, dass Sie nicht dienstfähig sind. Daher werde ich Ihnen zwei Wochen Urlaub auferlegen, die Sie sich ab morgen nehmen!“ befahl Kim und zwinkerte Semir zu. „Was? Wie?“ stammelte Semir. „Sie fahren in Urlaub…ja….Sie sind gereizt…und unaufmerksam. Solche Leute kann ich nicht gebrauchen .Ben wird mit Herzberger und Bonrath arbeiten und Sie erholen sich…einen schönen Urlaub…“ lächelte sie. „Danke Chefin…das…das vergesse ich Ihnen nie!“ stieß Semir freudig aus. „Aber erst ab heute Abend…solange müssen Sie sich zusammenreißen...“ mahnte sie ihn. „Ja sicher…klar…das geht..das schaffe ich...“ strahlte er und sprang auf. Kaum waren sie in ihrem Büro fiel er Ben um den Hals. „Danke…“ stieß er aus. Ben grinste breit und zufrieden.


    Der Tag verging schneller als gedacht. Gegen 18 Uhr machte Andrea die Kinder bettfertig. Ayda war mittlerweile schon sechs und stand kurz vor der Einschulung. Andrea bestand darauf, dass beide spätestens um 19 Uhr im Bett lagen. Layla hatte das Zähneputzen für sich entdeckt und führte die Bürste zu einer Extratour über die Beißerchen durch ihren Mund. „Mama…“ rief sie und zeigte wie stolz sie darauf war dass sie es konnte. Ayda war sehr selbständig und zog sich aus. Andrea hatte so viel mehr Zeit um sich um Layla zu kümmern. Gegen halb sieben waren sie fertig. „so…und nun werde ich euch noch eine Geschichte vorlesen und dann wird geschlafen..“ erklärte sie. Sie legte Layla ins Kinderbett und deckte anschließend Ayda richtig zu. Ayda sah ihre Mutter an. „Mama….wenn wir morgen fahren, kommt der Papa wirklich mit?“ wollte das Mädchen wissen. „Ja…der Papa hat Urlaub und fährt mit uns…“ bestätigte Andrea. „Reitet er dann auch mit mir aus?“ harkte Ayda nach. „Ja sicher macht er das. Und mit der Kutsche fahren wir durch den Wald und versuchen die Elfen zu finden..“ lächelte Andrea. „Mama….die Elfen sind doch nur nachts im Wald…und da schlafen wir doch…“ stellte Ayda richtig. „Wir können aber auch versuchen die Elfen am Tag zu finden….wir müssen nur die richtige Stelle finden…“ lachte Andrea. Ayda war begeistert wenn Ben ihr von Elfen und Zwergen erzählte. „Wann kommt Ben denn mal wieder Geschichten lesen?“ wollte Ayda wissen und zog ihre Decke hoch. „Nach unserem Urlaub…nun wird geschlafen…“ versprach Andrea und gab ihrer großen Tochter einen Kuss auf die Stirn. „Kommt Ben auch mit?“ wollte Ayda wissen als Andrea das Zimmer verlassen wollte. „Nein… Ben muss arbeiten. Denn wenn Ben Urlaub macht, dann darf Papa nicht mit…und das wollen wir doch nicht. Also muss Ben zur Arbeit gehen..“ erklärte Andrea und verließ das Zimmer. Schon bald war Ayda in der Traumwelt versunken. Andrea packte die Koffer damit für morgen alles fertig war. Als sie endlich auch die Füße hochlegte war es halb zehn. Ich nehme schon wieder den ganzen Haushalt mit...dachte sie bei sich. Gegen sieben hörte sie den Schlüssel im Schloss und ging hin. Semir kam rein. Er sah müde aus. „Hallo Schatz…“ begrüßte sie ihn. Er sah sie an. „Nein….Semir….sag nicht das der Urlaub nicht klappt…bitte….“ flehte sie sofort. „Wir fahren morgen um neun los..“ verkündete er und schon hatte er Andrea am Hals. „Du wirst sehen…es tut dir gut..“ versprach sie und küsste ihn.

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  • Der nächste Morgen kam und Ayda drängte ihren Vater endlich zu starten. Nach mehrerem Nachfragen seiner Tochter hatte Semir dann endlich alles verstaut. „Alles einsteigen!“ rief er und hob Layla in ihren Kindersitz. Er schnallte sie vorschriftsmäßig fest und wollte dies ebenfalls bei Ayda machen. „Papa…..ich kann das schon!!“ beschwerte sich das Vorschulkind. „Okay…okay…. Dann mach und ich kontrolliere ob du es richtig machst..“ hob Semir sofort die Hände. Seine Tochter war in dieser Beziehung wie Andra und da hatte er meist das Nachsehen. Tatsächlich machte seine Tochter alles richtig und er lobte sie. Dann kam Andrea. Sie setzte sich auf den Beifahrer und sah ihn an als er einstieg. „Und los geht’s…“ verkündete er. Er freute sich euphorisch auf die Tage die nun vor ihm lagen. 14 Tage Erholung satt und seine Familie für sich. Was konnte einen gestressten Polizisten und Familienvater besseres passieren. Wenn er zurück war konnte er dann mit Ben wieder normalen Dienst schieben ohne sich in Gedanken zu verlieren. „Semir!!! Was ist…fahr los!“ riss Andrea ihn aus seinen Gedanken. „Ja…ja…doch…2 stieß er aus und startete den Motor. Die Fahrt ging los. „Ja…endlich …wir fahren in den Urlaub …und Papa ist dabei…“ fing Ayda an zu singen. Semir sah kurz zu Andrea und lächelte. Sie brauchten gute zwei Stunden bis sie den Ponyhof erreicht hatten. Die Kinder waren während der Fahrt sehr ruhig und Layla schlief zwischendurch ein. „Alles aussteigen!!“ befahl Semir als er endlich angekommen war. Schon war er selbst draußen. Er atmete die frische Luft tief ein, streckte die Arme aus und reckte sich. Eine junge Frau kam zu ihm. „Guten Tag…ich bin Annika Laubrecht…mir gehört der Ponyhof…willkommen… Sie müssen Familie Gerkan sein…“ stellte sie sich vor. Semir nickte. „Wie können Sie das wissen?“ fragte er etwas verwundert. „Nun…Sie sind die einzigen Gäste, die ich erwarte…“ lachte Annika. „Semir Gerkan…meine Frau Andrea und meine Töchter Ayda und Layla…“ reichte er ihr die Hand und stellte seine Familie vor. „Wir haben Haus Nr. 2 für Sie vorbereitet. Sie fahren hier noch ein kleines Stück die Straße runter. Parken können Sie direkt vor dem Haus. Wenn Sie alles ausgeladen haben, tragen Sie sich einfach ein…“ erklärte Annika und reichte Semir die Schlüssel. Wieder ging es für die Familie ins Auto.


    Ben tat seinen Dienst mit Dieter und Hotte. Gemeinsam stand er mit den Beiden an der A1 und führte die Radar- und Fahrzeugkontrolle durch. „Das hab ich das letzte Mal in meiner Ausbildung gemacht…und schon dort habe ich es gehasst…“ knurrte Ben. „Ben…wenn du dich nicht so für den Urlaub eingesetzt hättest, dann würdest du mit Semir über die Autobahn rauschen…das ist doch mal eine Abwechslung für dich…ruhiger Dienst….viele Pausen zum Essen und Trinken…und nicht zu vergessen….keine kaputten Autos und damit auch keinen Stress mit der Chefin...“ grinste Dieter ihn an. „Ja sicher….nur habe ich mit Semir mehr Spaß…“ gab Ben wieder zurück. „Du hast doch den Vorschlag gemacht mit uns den Dienst zu schieben, warum beschwerst du dich dann?“ wollte Hotte von ihm wissen. „Weil ich Semir einen Gefallen tun wollte….das ist alles! Aber eins sag ich euch… ab morgen mache ich Innendienst..ja wohl..“ versprach Ben. Dieter sah Hotte nur grinsend an. „die Kommissare von heute können keine echte Polizeiarbeit mehr ertragen…“ gab er leise zurück, doch Ben schien sehr gute Ohren zu haben. „Ha sehr witzig…echt…ich mache auch echte Polizeiarbeit. Wieso kann denn kein Raser abhauen...dann hätte ich auch Spaß…“ warf er ein. Und als hätte jemand diesen Wunsch gehört raste ein roter Toyota an die Gruppe vorbei. „Whow!!! Dieter der ist doch eindeutig zu schnell oder?“ fragte er hoffnungsvoll und rannte schon zum Dienstwagen. „260 Sachen!! Den darfst du dir schnappen Ben...“ bestätigte Dieter und Ben raste mit dem Porsche los. Hotte sah ihn kopfschüttelnd hinterher. „Die Jugend von heute...“ tadelte er den davonrasenden Ben. Dieter stellte sich neben ihn. „Nun ja… er ist noch Jung…lass ihn seinen Spaß. Denkt doch mal an damals als wir so jung waren wie er…heute genieße ich den ruhigen Dienst…“ gab er zu bedenken. „Du hast Recht Dieter…soll die Jugend sich nur die Hörner abstoßen…“ stimmte Hotte zu und biss in seine Brezel.

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  • Semir sah Ayda an die stolz auf ihrem Pony saß. „Das machst du ganz toll…“ lobte er seine Tochter. „Papa…reite auch!!“ Bitte wir können in den Wald…“ bettelte das Mädchen. „Später…wenn Layla und Mama schlafen. Dann machen wir beide einen Ausritt…“ versprach Semir lächelnd. „Herr Gerkan…Sie können nachher mit Alphard reiten. Er ist sehr sanftmütig und lässt sich leicht lenken…“ schlug die Reitlehrerin vor. „Danke…werde ich tun..“ nickte Semir. „Guck mal…was ich kann Papa!!“ rief Ayda und breitete die Arme aus. Sicher saß das Mädchen auf dem Pferd und ging mit den Bewegungen des Tieres mit. „sie ist ein wahres Naturtalent..oder reiten sie regelmäßig mit ihr?“ wollte Jodie die Lehrerin wissen. „Nein….ich würde gern, aber mein Beruf lässt mir dafür kaum Zeit…“ gab Semir zu verstehen. Aber sie ist seit sie vier ist in einem Reitverein. Ich weiß dass sie es kann, nur jedes Tier ist anders und sie soll sich an das Pferd und umgekehrt gewöhnen…“ erklärte Semir sachlich. Jodie nickte. „Das ist eine sehr gute Einstellung….“ lobte sie ihn. „Marie ist eine sehr sanfte und wird gut aufpassen das Ayda nicht fällt…“ hängte sie an. Semir sah sie an. „Sind Sie schon lange hier?“ wollte er wissen. „Drei Jahre…. Ich liebe Pferde und wo kann man es besser ausleben als hier…?“ gab sie zurück. „Ich liebe auch Pferdestärken…aber eher in Motorform..“ grinste Semir. „Sie sind Polizist…ich habe es gesehen, als Sie sich angemeldet haben…es steht im Formular. Dann haben Sie sicher sehr wenig Zeit für Ihre Familie…“ meinte Jodie. Semir sah zu Ayda. „Leider viel zu wenig. Ich habe sie nicht einmal wirklich aufwachsen sehen. Wenn ich aus dem Haus gehe schläft sie noch… und wenn ich wiederkomme schläft sie wieder…Es ist nur wenn ich Spätschicht habe. Dann sehe ich sie auch tagsüber, wobei…ach egal…der Urlaub jetzt zeigt mir was ich alles verpasst habe…“ bestätigte Semir. „Semir! Layla und ich legen uns jetzt hin...“ rief Andrea ihm zu. „Gut..ich werde mit Ayda einen kleinen Ausritt machen. Sie will in den Wald!“ rief Semir zurück. „Pass gut auf sie auf!“ ermahnte Andrea ihn. Semir hob die Hand und nickte.


    „Na warte...dich krieg ich noch..“ knurrte Ben. Er hatte den Toyota fast eingeholt als dieser viel zu schnell auf die Ausfahrt fuhr. „Mach doch keinen Unsinn...fahr einfach rechts ran und gut ist..“ sagte Ben, denn er kannte die Ausfahrt und wusste wie gefährlich sie war. Hier zu schnell zu sein, konnte leicht ein Treffen mit dem Sensenmann haben. Doch der Toyotafahrer schaffte die Kurve. Ben holte auf und fuhr an den Japaner vorbei. Er setzte sich vor ihm und ließ das Schild „Bitte folgen… Polizei“ aufleuchten. Der Fahrer tat dies und hielt nur kurz darauf an. Ben stieg aus und ging zu dem Fahrer. „Sie wissen sicher warum ich Sie anhalte oder?“ fragte er und sah sich den Mann an. „Ich…ich...war zu schnell...aber das hatte seinen Grund...wirklich…ich...ich wurde verfolgt..“ stieß der Mann hektisch aus. Ben nickte. „Das war ich….und ich bin von der Polizei…würden Sie mir bitte die Fahrzeugpapiere und den Führerschein geben..?“ forderte er den Mann auf. Dieser nickte und griff mit zitternden Händen in das Handschuhfach. Ben bemerkte das der Mann überaus nervös war. Vielleicht hatte er ja doch Recht. Er sah sich um, doch er konnte niemanden entdecken. „Wer verfolgt Sie denn?“ wollte er wissen. „ Der KGB… er will mich zurück nach Russland bringen…er will mich unter Druck setzen…und die Stasi auch….sie sind hinter mir her weil sie denken, ich habe viele Leute verraten wissen Sie… und das nehmen die mir krumm. Sie müssen mir helfen..“ bat der Mann ehrlich. Ben sah ihn an. „Die sind alle hinter Ihnen her?“ harkte er erneut nach, denn er konnte nicht glauben was er dort sagte. Der Mann reichte ihm die Papiere und nickte. Ben sah sich den Ausweis an und ging zum Wagen. „Cobra 11 an zentrale…Kennzeichen K-AP 333…sagt mir bitte den Halter durch und dann habe ich folgende Personendaten zur Prüfung. Rolf Kreutz..mit TZ….der Typ scheint etwas durchgeknallt…“ gab er über Funk durch und forderte einen Streifenwagen an. Denn in dem zustand und mit der Aussage konnte er den Mann nicht fahren lassen.

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  • Auf der Wache ging Ben zu Kim Krüger die ihn darum bat einen Bericht zu erstatten. „Wir wissen, dass der Mann aus der Klink in Düren ausgebrochen ist. Er leidet unter Verfolgungswahn. Den Wagen hat er bei einer Spedition gestohlen. Der Diebstahl wurde ordnungsgemäß angezeigt...“ erklärte Ben. Kim nickte. „Gut…was ist mit diesen Mann?“ wollte sie wissen. „Er wird gleich von zwei Pflegern abgeholt…und wieder in die Klinik gebracht.“ Gab Ben zurück. Kim sah auf die Uhr. „Gut..dann können Sie noch etwas mit der Radarkontrolle weitermachen..“ schlug sie vor. „Chefin…darüber wollte ich auch mit Ihnen reden…hören Sie…ich weiß dass ich selbst vorgeschlagen hatte mit Dieter und Hotte Dienst zu machen, aber ich dachte dabei nicht daran deren Aufgaben zu machen. Ich brauche meine Runden auf der Autobahn und…“ erklärte Ben sein Problem. Kim grinste leicht. „Sie wissen doch, dass Sie nicht allein Dienst machen dürfen..und ich kann Ihnen weder Herzberger noch Bonrath zur Seite stellen…sie haben ihre eigenen Aufgaben..“ setzte sie dagegen. „Ja..ich weiß…aber dann mache ich Innendienst… Nur solange bis Semir wieder da ist…“ schlug Ben vor. „Das kann ich nicht. Sie sind Hauptkommissar und damit sind Sie keine Sekretärin…also Ben…Augen zu und durch…das würde Semir Ihnen auch sagen. Machen Sie sich ein paar schöne Tage mit ruhigem Polizeidienst..“ lachte Kim. „Aber….?“ versuchte Ben erneut. „Nein…ich bin ganz froh, dass ich in den zwei Wochen wo Semir nicht da ist, keinen Fahrzeugschaden melden muss, weil Sie auch nicht am Steuer sitzen…das ist sehr entspannend für meine Nerven...“ lehnte Kim seine Bitte vollends ab. Ben erhob sich und verließ das Büro. Mit einem mürrischen Gesicht machte er sich wieder auf den Weg zur Radarkontrolle.


    „Ayda…!! Warte…das Pferd von Papa ist nicht so schnell…“ rief Semir seiner Tochter hinterher, die das kleine Pony wild durch den Wald ritt. „Schneller Papa…Schneller…“ drängte das Mädchen. Semir holte endlich auf und ritt neben seiner Tochter. „Wir müssen gleich zurück..“ ermahnte sie. „Noch nicht…bis dahinten…bitte Papa…nur bis zu dem Baum…“ bettelte sie. Semir ließ sich breitschlagen und sie ritten noch bis zu dem kleinen Hügel. Dann ging es zum Ponyhof zurück. Die Pferde wurden von ihm und Ayda in den Stall gebracht, wo der Stallbursche die Tiere absattelte und in die Boxen brachte. „Ich hoffe es hat Spaß gemacht...“ gab er zurück. „Und wie...“ strahlte Ayda. Semir nahm sie auf den Arm. „Und jetzt werden wir essen...dann baden und dann geht es für meine Prinzessin ins Bett..“ erklärte er. Ayda drückte ihren Vater fest an sich. „Das war ein toller Tag...“ sagte sie und gab ihm einen dicken Schmatzer. Semir lachte leise. Im gefiel immer mehr die Zeit mit seiner Tochter zu verbringen. „Ich hab dich ganz doll lieb. Was machen wir morgen?“ harkte Ayda nach. „Morgen fahren wir mit der Kutsche und picknicken auf dem kleinen Hügel wo wir eben waren. Und dann kommen Mama und Layla mit...“ erklärte er. „Das wird auch ein toller Tag...dann zeig ich Layla welche Blumen man für Mama pflücken kann und dann gucken wir in den Himmel und dann...“ zählte das Mädchen auf. Sie war von dem Tag so begeistert, dass sie selbst jetzt nicht abschalten konnte. Semir strich ihr über den Kopf. „Das machen wir...“ bestätigte er. Sie erreichten das Wohnhaus, wo Andrea und Layla bereits auf die beiden Heimkehrer warteten. „Wie war euer Tag?“ wollte Andrea wissen. „Ganz klasse!!! Richtig toll...“ strahlte Ayda. Andrea lächelte sie an. Ayda hatte rote Schlafbäckchen und so war es für sie nicht verwunderlich, dass der sechsjährigen Ayda der Kopf immer schwerer wurde. Ohne tatsächlich zu essen schlief Ayda am Tisch ein. Semir strich seiner Ältesten über den Kopf, nahm sie vorsichtig vom Stuhl und brachte sie ins Bett. Anschließend verbrachen er und Andrea einen gemütlichen Abend vor dem Kamin im Wohnzimmer.

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  • Semir sah Andrea zärtlich an und strich ihr über den Arm. Die Kinder schliefen bereits tief und fest. Semir seufzte leise. „Was ist?“ wollte Andrea sofort wissen. „ich bin müde, aber ich habe Angst, das die Träume wieder kommen…ich könnte es nicht verkraften wenn dir oder den Kindern etwas passiert. Ich würde wohl alles tun, um es zu verhindern..“ sagte Semir. „Sind die Träume wirklich so schlimm?“ harkte Andrea nach und strich ihm über den Kopf. „Ja…sie sind grausam….aber ich will es dir ersparen. Es war heute so ein herrlicher Tag. Ayda war so glücklich mit mir über das Gelände zu reiten. Bei ihr hat sich das wirklich gelohnt….ich hab sie noch nie so viel lachen sehen…“ gab er zu. Er sah Andrea an. „Der heutige Tag hat mir wieder gezeigt wie wichtig es ist, Urlaub zu machen ….abzuschalten und…ach du weißt schon…“ Er zog Andrea zu sich und küsste sie. „Ich habe den heutigen Tag wirklich sehr genossen. Die Ruhe hier….einfach nur toll. Das werden wir jetzt öfter machen…“ gab Semir von sich und schloss die Augen. „Semir….“ Fing Andrea an und löste sich von ihm. „Versprich bitte nichts was du nicht halten kannst. Du hast mir schon so oft versprochen, dass wir Urlaub machen und dann wurde nichts daraus, weil ein Fall dich nicht los ließ. Wenn du Ayda sagst wir fahren … und du kannst es nicht halten, dann wird sie sehr enttäuscht sein. Und genau das muss nicht sein…“ warnte sie ihn. „das werde ich nicht…Sie ist noch klein und ich werde ihr erst was sagen, wenn es sicher ist…aber nun möchte ich schlafen gehen… kommst du auch?“ wollte er wissen. Andrea nickte. „Ja….ich bin auch müde….“ gab sie zu. „Bist du sehr müde?“ wollte sie später im Bett wissen und kuschelte sich an ihn. „Kommt drauf an, wozu…“ grinste er. „Türkisches Kuscheln?“ schlug sie vor. „Dafür bin ich nie zu müde…“ kam von ihm und zog sie fester an sie heran. Erst gegen Mitternacht war auch Ruhe im Erwachsenenzimmer. Semir schlief tief und fest.


    Ein lauter Hahnenschrei ließ Semir am nächsten Morgen zusammen zucken. „Oh man….das Vieh ist ja schlimmer als jeder Wecker“ stöhnte er leise und sah auf die Uhr. Es war gerade fünf am Morgen. Semir drehte sich um und zog sich die Decke über den Kopf und schloss erneut die Augen. Gegen zehn war die ganze Familie beim Frühstückstisch. „Wie hast du geschlafen?“ wollte Andrea wissen. „Danke…sehr gut. Keine Alpträume….richtig entspannt..“ gab Semir zurück und küsste sie schnell. „Mama…was machen wir heute?“ wollte Ayda wissen und biss in ihr Brötchen. „Heute machen wir ein Picknick….und fahren mit der Kutsche…“ gab Andrea bekannt. „Au ja….!!!“ schrie Ayda und ihre Schwester machte aus Sympathie mit. Auch wenn Layla nicht verstand warum ihre Schwester aufschrie wollte sie doch ihren Senf dazu geben. Semir und Andrea sahen sich an und lachten laut. „Das wird sicher ein toller Tag…“ gab er zurück. Nach dem Frühstück mieteten sie sich die Kutsche. „Wenn Sie einen tollen Ausblick auf das kleine Städtchen haben wollten, dann fahren Sie am besten auf die kleine Alm…“ schlug die Besitzerin vor. „danke…das werden wir tun..“ meinte Semir und setzte sich auf den Kutschbock. „Papa…darf ich auch mal die Zügel halten?“ wollte Ayda wissen. „Mein Schatz…dafür bist du noch zu klein. Aber du darfst neben mir sitzen und wir halten sie beide…okay?“ schlug Semir vor. „Tut mir leid, aber Sie dürfen die Kutsche nicht selbst fahren. Das muss einer unsere Leute machen…wir haben schon üble Erfahrungen machen müssen…“ lehnte die Besitzerin ab. „Oh….“ machte Semir nur und Ayda sah ihre Mutter an. „Papa darf das auch nicht…“ flüsterte sie Ayda ins Ohr. „Ist Papa auch zu klein?“ wollte Ayda wissen. „Ja…..viel zu klein…“ lachte Andrea und sah Semir provozierend an. „Sehr witzig…“ warf er ein, denn er hatte gehört was sie zu Ayda gesagt hat. „Ich liebe jeden Zentimeter an dir..“ hauchte sie ihm schnell ins Ohr und küsste ihn. „Das weiß ich…“ lachte Semir nur. Die Fahrt ging los. Ayda sah während der ganzen Fahrt nach links und rechts. Sie zeigte in jede Richtung wo sie etwas Aufregendes entdeckte. Semir sah seine Tochter voller Stolz an. Wie oft hatte er diese Momente nicht sehen können, weil er in einem Fall verwickelt war und keine Zeit für seine Familie hatte. Dabei waren das genau die schönsten Momente.

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  • Die Tage im Urlaub gingen viel zu schnell vorbei. Doch Semir erholte sich immer mehr. Die Träume blieben aus und er konnte endlich wieder durchschlafen. Er hoffte dass die Träume nie wieder kamen. Am vorletzten Tag wachte Semir schon um acht auf und sah seine schlafende Frau an. Wie schön Andrea doch war. Sie hatten jetzt schon acht Jahre hinter sich. Doch die Ehe war harmonisch mit den normalen Streitigkeiten die es in jeder Ehe gab. Wie es Ben wohl ging? dachte er sich und schlich sich aus dem Schlafzimmer. Im angrenzenden Wohnzimmer griff er zu seinem Handy und rief Ben an. Dieser meldete sich zu Semirs Verwunderung sofort. „Semir…du hast doch Urlaub…“ stöhnte er gespielt. „Ich freu mich auch deine Stimme zu hören…“ lachte Semir. „Du hörst dich erholt an…“ gab Ben sofort zurück. „Das bin ich auch….ich habe seit der vierten Nacht hier keine Alpträume mehr. Es ist einfach nur herrlich. Ich freu mich jetzt allerdings auch wieder auf den Dienst…aber heute gehen meine Frauen noch einkaufen…“ erzählte Semir. „Dann gehst du mit in die Stadt?“ harkte Ben nach. „Nein..ich werde mich draußen auf die Terrasse legen und dort den Tag schön genießen….“ gab Semir zurück. „Dann sind deine Frauen schon auf Achse? Um acht?“ harkte Ben nach. „Nein…sie schlafen noch…ich wollte nur mal hören wie ihr ohne mich klar kommt..“ erklärte Semir. „Ja doch…das Revier ist noch nicht überfallen worden…die Autos sind heile…es ist mit anderen Worten gesagt stinklangweilig…ich muss mit Dieter und Hotte Radarkontrolle machen….das ist sooo langweilig…“ stöhnte Ben. „Das ist ja bald vorbei…so ich lege mich wieder ins Bett….grüß mir die Anderen...“ verabschiedete Semir sich. „das ist unfair..ich bin auch müde und will schlafen...“ maulte Ben lachend. Dann war das Gespräch beendete.


    Er legte auf und kroch wieder zu Andrea ins Bett wo er sich an sie kuschelte. Sie knurrte leicht und er gab ihr einen Kuss. Nur kurz darauf war er wieder eingeschlafen. Gegen zehn weckte Andrea ihn sanft. „Hey… du Schlafmütze…aufstehen..das Frühstück ist fertig..“ hörte er im Halbschlaf. „Ich komme gleich…“ murmelte Semir. „PAPA!!! HUNGER!!! LOS KOMM!!“ kam von Ayda und schon war die Decke weg. Semir öffnete ein Auge und sah seine Tochter an. „Ich will noch schlafen…“ gab er verschlafen zurück. „Nein….wir wollen doch ins Dorf und was Schönes kaufen….komm schon….und ich habe Hunger…“ beklagte sie sich. „du kannst doch mit Mama und Layla allein einkaufen..ich hab Urlaub und will schlafen….bitte…lass Papa schlafen….bitte…du bist doch mein Engel…“ bettelte er wie ein kleines Kind. Ayda sah ihn an und stöhnte. Sie verdrehte die Augen und Semir musste sich ein Lachen verkneifen. Ayda drehte sich zu Andrea um. „Mama…ich verstehe die Männer nicht…“ stöhnte sie gequält. Andrea lachte auf. „Ich auch nicht…mein Schatz…aber Papa hat Recht. Wir können auch alleine gehen. Dann drängelt uns auch keiner dass wir schneller machen müssen…“ schlug Andrea wohlwollend vor. Ayda überlegte einen Augenblick und nickte. „Gut…dann soll er den ganzen Tag im Bett liegen…aber er kriegt kein Geschenk…“ dröhnte sie. Semir zog sich die Decke über den Kopf damit Ayda nicht sah, wie er über das was sie sagte lautlos lachte. „aber…Papa…frühstücken musst du mit uns..danach kannst du wieder schlafen…“ schlug sie anschließend vor und zog die Decke zurück. Schnell schloss Semir die Augen und tat als würde er schlafen. „Also gut…ich komme….ich komme..“ maulte er erneut. Nur wenig später saßen sie alle am Tisch und aßen. „Was machen wir nach dem Einkauf?“ wollte Ayda wissen. „Dann ist sicher schon Mittagszeit und danach können wir alle an den kleinen See fahren. Dort kann der Papa im Gras schlafen während wir Layla das schwimmen beibringen...“ schlug Andrea vor und biss in ihr Brötchen. „Oh ja...dann kann Layla schwimmen wenn wir wieder nach Hause fahren...“ lachte Ayda fröhlich auf. Eine Stunde später waren Andrea und die Mädchen unterwegs zum Dorf während Semir sich in einem Liegestuhl auf der Terrasse hinlegte und kurz drauf eingeschlafen war.

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  • Joachim Fuchs lenkte den Tanklaster über die Autobahn. Immer wieder spürte er wie seine Augen zufielen. Verdammt...er saß schon wieder viel zu lange am Steuer. Wenn die Polizei ihn erwischte, würde er sicher den Führerschien verlieren. Am besten rechts ran und dann acht Stunden Pause machen. Aber das ging ja nicht. Die Ladung die er drauf hatte musste möglichst schnell von der Straße. Eine Kontrolle und sein Arbeitgeber bekam eine Menge Ärger. Er versank immer mehr in Gedanken und wurde erst durch ein aggressives Hupen wieder herausgerissen. Ein PKW-Fahrer zeigte ihm einen Vogel als er vorbeifuhr. Joachim war viel zu weit auf seine Spur gekommen. Er hob kurz die Hand zum Zeichen der Entschuldigung. Ein Hinweisschild kam und er erkannte, dass er nur noch 75 Kilometer zum Ziel hatte. Also eine knappe halbe Stunde und er konnte sich hinlegen. Das schaffte er noch…so dachte er jedenfalls. Wieder konzentrierte er sich auf die Straße. Doch nur wenige Augenblicke später sackte sein Kopf weg. Joachims schwerer Laster fuhr führerlos weiter. Hupen von Autos die gerade noch vorbeirauschen konnten weckten ihn nicht. Der Laster fuhr direkt auf das Stauende zu. Die Müdigkeit forderte ihren Tribut. Joachim schlief am Steuer seines Lasters tief und fest. Die Tachonadel die eben noch auf 80km/h war kletterte langsam höher. Nur kurze Zeit später hörte man Metall kreischen. Die Fahrzeuge die am Ende des Staus standen wurden wie eine Zieharmonika zusammen gedrückt und aufeinander geschoben. Sie verkeilten sich ineinander und die Insassen schrien um Hilfe. Durch den Aufprall wurde Joachim wach und sah erschrocken auf. Doch er konnte nichts mehr tun. Das letzte was er sah, war die Eisenstange die auf ihn zukam, das Fenster durchbrach und sich in seinen Leib bohrte. Er spürte den Schmerz und mit einem verwunderten Blick fuhr seine Hand dort hin. Langsam sackte er weg. Joachim Fuchs starb nur kurz darauf. Er bekam nicht mehr mit, wie einige der Insassen aus den anderen Fahrzeugen panisch an seinem LKW vorbei liefen, aus dem eine gelbliche Flüssigkeit austrat. Viele schafften es nur mit Mühe daran vorbei, einige brachen zusammen.


    „Hilfe!! Es brennt so!!“ weinte ein Junge von knappen 8 Jahren. „MAMA!!“ schrie er, doch von seiner Mutter war nichts zu sehen. „Ganz ruhig mein Kleiner...wie heißt du denn?“ wollte der Notarzt wissen, der dem Jungen Kühlkompressen auf die Augen drückte. „Ingo....“ gab der Junge zurück. „Wo sind deine Eltern?“ fragte der Arzt nach. „Sie sind mit Sina aus dem Auto...ich weiß nicht wo......was ist mit meinem Augen... ich sehe nichts...sie sind so dick...“ klagte der Junge. „Ich weiß...wir werden es noch etwas kühlen und dann kommst du ins Krankenhaus. Meine Freunde suchen deine Eltern... Sie sind sicher gleich bei dir...“ beruhigte der Arzt den Jungen, doch dieser wollte sich nicht beruhigen. „Es war so heiß im Auto...und...der LKW ist einfach so auf uns drauf gefahren...dann hat es auch schon komisch gerochen...“ meinte der Junge. Der Arzt hörte aufmerksam zu. Vielleicht konnte der Junge klären wie es zu diesem schrecklichen Unfall kam. „Was hast du denn gerochen?“ fragte der Arzt nach. „Keine Ahnung...das riecht wie das Reinigungsmittel von meiner Mama....wo ist meine Mama?“ weinte der Junge wieder. „Ingo!! Gott...da bist du ja...mein Junge...oh Gott...ich hab dich wieder...“ kam von einer Frau die sie noch gar nicht erreicht hatte. Sie stürmte auf den Jungen zu und drückte ihn fest an sich. Tränen flossen reichlich. „Ich bin Dr. Neuberg...Ihr Sohn hat eine leichte Verätzung der Augen. Wir müssen ihn möglichst schnell ins Krankenhaus bringen um die Spülung fortzusetzen. Sonst ist der Schaden irreparabel...“ gab der junge Assistenzarzt von sich. Sie sah ihn an und nickte. „Meine Tochter...sie ist zwei... sie hat sich verletzt...“ erklärte sie. Dr. Neuberg sah sie an. „wo ist sie?“ harkte er sofort nach. „Mein Mann...er hat sie zu einem der Wagen hier gebracht...sie weint nicht...sie schläft...“ erklärte die Frau. Dr. Neuberg sah sie an. „Ich sehe sie mir an...“ versprach er und ging gemeinsam mit Ingo und dessen Mutter zum Rettungswagen, wo sich einer der Sanitäter dem Kleinkind angenommen hatte. Dieser machte sofort Platz und ließ den Arzt die Wunden betrachte. Das kleine Mädchen wimmerte. Dr. Neuberg besah sich die Wunde und stieß einen undefinierbaren Ton aus. „das ist keine Brandblase...das ist eine Verätzung...was zum Teufel hatte der Wagen geladen...“ stieß er wütend aus.

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  • ausnahmsweise gibt es heute mal Abendessen...und ich finde es klasse, das ihr so mitdenkt.....Ihr seid klasse.
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    Ben wollte gerade los, als Susanne in sein Büro kam. „Wir haben einen Chemieunfall auf der A1, Kilometer 256. Mehrere Personen sind schwer verletzt. Einige haben scheinbar Verätzungen und sind bei dem LKW zusammengebrochen….“ Gab sie kurz und bündig von sich. „Ist die Sperrung schon veranlasst?“ wollte Ben wissen und griff die Autoschlüssel. „Ja.. in beiden Richtungen...“ bestätigte Susanne. Ben rannte raus. Auf dem Weg zum Parkplatz kamen Dieter und Hotte ihm entgegen. „hängt euch an mich...Chemieunfall A1…“ gab er in Windeseile von sich und setzte sich in den Mercedes. Dieter und Hotte machten sich ebenfalls auf den Weg zu ihrem Fahrzeug. Einen Landrover den Hotte fahren durfte. Als sie an der Unfallstelle ankamen bot sich ihnen ein Bild des Schreckens. Mehrere Fahrzeuge waren aufeinander gestapelt und andere hatten sich ineinander verkeilt. Das Führerhaus des Tankwagens war von einer Stange durchbohrt. Genau dort wo der Fahrersitz war und Ben bekam eine dumpfe Ahnung. Er sah sich die Stelle an und bemerkte sofort das viele Blut. „Oh verdammt..“ stieß er aus und dann bemerkte er die stechenden Dämpfe. Sofort musste er husten. „boah…was ist denn das?“ gab er von sich und hielt sich den Arm vor Mund und Nase. Ein Feuerwehrmann kam auf ihm zu. „Sie dürfen hier nicht hin!!“ blaffte er Ben an. Erst als dieser seinen Ausweis zeigte wurde der Feuerwehrmann freundlicher und hielt ihm eine Atemschutzmaske hin. „Aufsetzen und dann können Sie mitkommen..“ erklärte er. Ben tat was der Mann sagte und nur wenig später wurde das Atmen einfacher. „Was für ein Zeug ist das?“wollte Ben wissen. „Keine Ahnung... was die Substanzen angeht. Aber das war nicht nur eine Sorte…“ gab der Feuerwehrmann von sich. Während sie gemeinsam zu den uniformierten Kollegen gingen mit denen sich Dieter und Hotte bereits unterhielten erklärte der Feuerwehrmann was passiert ist. „Von dem Unfallhergang wissen wir nichts Genaues. Aber es sieht aus, als sei der Fahrer ungebremst in das Ende des Staus gefahren. Das können die Kollegen dort sicher eher sagen…ich muss noch was tun..“ verabschiedete der Feuerwehrmann sich und wandte sich wieder den Kollegen zu. Ben ging zu Hotte und Dieter.


    „Also…die Kollegen hier sagen dass der Unfallhergang einfach war. Der Fahrer des LKWs hat das Stauende übersehen und ist mit vollem Tempo aufgefahren. Er hat die Autos auf und ineinander geschoben…“ erklärte Hotte. „Was sagt der Fahrer zu seiner Verteidigung?“ wollte Ben wissen. „Nichts…er ist bei dem Unfall von der Eisenstange aufgespießt worden. Die Lunge so sagt der Arzt ist regelrecht perforiert worden und er verstarb innerhalb Sekunden. Er konnte nur noch tot geborgen werden…“ gab Dieter seinen Senf dazu. Ben nickte. Sie gingen gemeinsam auf die betroffenen Fahrzeuge zu. „Ist irgendwie zu erklären, warum er das Ende übersehen hat?“ harkte Ben nach. „Wie viele Verletzte haben wir denn?“ hängte er an. „Wir zählen insgesamt 48 Verletzte…es gibt 8 Tote. Unter den Verletzten sind auch Kinder die Verätzungen davon getragen haben. „Da im Wagen ist ein kleines Mädchen von knappen fünf Jahren mit einer großen Wunde am Arm…“ gab Dieter von sich und wies auf einen Krankenwagen. „Und dort ist ein achtjähriger Junge, der vielleicht für immer blind wird…“ kam von Hotte. Ben sah ihn betroffen an und Erinnerungen kamen hoch, als er vor kurzem mit einer Chemikalie in Kontakt kam und nur eine OP sein Augenlicht retten konnte. Er schluckte und ging zu dem Wagen wo ein kleines Mädchen nach seiner Mutter rief. „Jäger..Kripo Autobahn. Was ist mit ihr?“ wollte er wissen. „sie hat sich den Arm gebrochen und ist mit dieser undefinierbaren Flüssigkeit in Kontakt gekommen. Am Knie und am rechten Arm können wir eine Verätzung feststellen. Wir wissen allerdings nicht was es ist und können es nur provisorisch behandeln….“ erklärte der Arzt ohne seine Arbeit zu unterbrechen. Ben strich dem Mädchen beruhigend über den Kopf. „wo sind die Eltern?“ wollte er wissen. „Bisher wissen wir das nicht. Das Mädchen ist scheinbar nach dem Unfall unter Schock herum geirrt und…wir wissen nicht zu wem sie gehört. Sie spricht nicht mit uns...“ gab der Arzt zurück.

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  • Hier kommt das Frühstück schon..Elina...


    Ben lächelte das Mädchen an. „Ich bin der Ben…wer bist du?“ versuchte er. Die Kleine sah ihn mit großen blauen Augen an. „Aua…“ sagte sie leise. „Ich weiß…aber ich will das deine Mama herkommt…wie heißt du…?“ wiederholte Ben. „Mia…..aua…..“ weinte das Mädchen. „Mia…du bist die Mia…hallo…wir helfen dir….ich suche deine Mama okay?“ fragte er sanft. Mia nickte. In diesem Augenblick hörte Ben eine verzweifelte Frau rufen. „MIA!!! MIA!!! Wo bist du denn? MIA!!!“ schrie eine hochschwangere Frau verzweifelt. Ben rannte zu ihr. „Jäger..Kripo Autobahn…Sie suchen Ihre Tochter?“ fragte er und hielt die Frau fest. Sie selbst war verletzt. Aus einer kleinen offenen Wunde an der Stirn lief ihr das Blut durch das Gesicht. „kommen Sie…wir gehen zum Arzt…kommen Sie..“ sprach er auf sie ein „Nein..nein..mein Kind..ich muss mein Kind suchen…helfen Sie mir…bitte...sie ist noch so klein..“ weinte die Frau und versuchte sich loszureißen. Sie wehrte sich heftig als Ben sie mit sich zog. Der Arzt hörte es und stieg aus dem Auto. Das kleine Mädchen weinte ebenfalls „MAMA!!“ schrie es. „MIA!! Mein Gott Mia!!“ stieß die junge Frau aus und rannte zum Rettungswagen. “Mia…meine Mia…” weinte die Frau. Sie umarmte das Kind und drückte es sanft an sich. „Oh Gott danke…danke…mein Engel...ich hab dich wieder..“ die Frau weinte ohne Scham. Der Arzt sah Ben besorgt an. „Wie weit sind Sie?“ wollte er von der Frau wissen. „Achter Monat….“ gab sie zurück. „Sie fahren mit mir…Ihre Wunde muss genäht werden. Außerdem muss Mia behandelt werden…“ entschied der Arzt. Von der Frau kamen keine Widerworte. „Wir fahren jetzt...“ sagte er und stieg in den Wagen. Ben sah dem mit Blaulicht abfahrenden Krankenwagen hinterher.


    „PAPA!!! Wir sind wieder da!!“ wurde Semir von Ayda geweckt. „Hey…meine wunderschönen Frauen sind wieder da… habt ihr was Tolles gefunden?“ wollte er wissen und hob Layla auf den Arm. „Ja…für Layla einen ganz tollen Badeanzug… für mich einen Bikini und für dich eine Badehose…“ zählte Ayda auf. Semir sah sie an. „Eine Badehose für mich?“ harkte er nach. Sie kramte in der Tasche und zog eine Badehose mit großem Blumenmuster aus. Semir verzog das Gesicht. „Wer hat meine Hose ausgesucht?“ wollte er wissen. „Deine Tochter…“ lachte Andrea und gab sie ihm. „Andrea…das Ding kann ich nicht anziehen…das ist….“ versuchte er. Ayda sah ihren Vater stolz an. „Die ist schön nicht...“ fragte sie. Semir lächelte gequält und nickte „ ja..wunderschön…“ log er. „Dann musst du sie heute anziehen..wir bringen nämlich Layla das schwimmen bei…“ gab Ayda zum Besten. „Ja sicher..hoffentlich sieht mich keiner damit…“ stöhnte er und sah Andrea Hilfe suchend an. „Oh nein…da musst du nun durch. Das ist die Strafe, dass du nicht mitgekommen bist…“ lachte sie nur. Sie beugte sich runter und brachte ihren Mund dicht an sein Ohr. „Du kannst ja beten, dass es heute noch regnet..“ hängte sie an. „das werde ich auch..“ gab er genauso leise zurück und lachte dann nur. Tatsächlich jedoch blieb es ihn nicht erspart. Die Sonne schien den ganzen Tag, doch als sie im Wasser waren fand Semir es nicht mehr so schlimm, das die Badehose eine große rosafarbene Rose hatte die genau auf seiner Männlichkeit erblühte. „Papa...das sieht toll aus...“ lobte Ayda ihn. „Ja...das freut mich...“ lächelte er ihr zu. Sie blieben bis zum späten Abend an dem kleinen See und genossen die Kühle des Wassers. Doch auch dieser Tag ging irgendwann vorbei. Und als sie wieder am Haus ankamen schliefen Layla in ihren Kinderwagen und Ayda auf den Arm ihres Vaters tief und fest. „Die Kinder sind richtig geschafft...“ meinte Andrea als sie die Mädchen ins Bett gebracht haben. „Kein Wunder...bei so viel frischer Luft und Bewegung. Mir tut es auch sehr gut...“ meinte Semir nur. Andrea sah ihn an. „Leider ist es morgen schon wieder vorbei…“ stöhnte sie.

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  • „Da ist noch was…ein zweiter Laster mit Tankauflage ist umgekippt aber die Ladung hat es in sich..“ erklärte Dieter als er zu Ben zurück kam. „Ach ja…?“ fragte Ben neugierig. „Sag nicht, dass es auch solchen Mist ist wie hier diese Chemikalien..“ stöhnte Hotte. „Nein…aber sehr brisant. Wir haben aus dem Tang zwanzig afrikanische Mädchen geholt. Darunter sogar zwei Kinder im Alter von geschätzt acht und sechs Jahren…“ erklärte Dieter. „Wie war das?“ harkte Ben nach. „Ja…der Fahrer ist leider abgehauen, aber der Wagen ist auf die Spedition Hufnagel zugelassen….was allerdings wieder ein Problem ist, denn diese Spedition existiert gar nicht…“ erklärte Dieter weiter. „Das wird ja immer schöner….wie sollen wir denn jetzt da eine Spur finden?“ stöhnte Hotte. „Tja…wenn Semir hier wäre, würde er sagen mit penibler Polizeiarbeit...“ gab Ben von sich. „Gut…Dieter du schaffst mir die Mädchen ins Revier und Hotte du besorgst einen Dolmetscher für die….und ich werde jetzt zur PAST fahren und die Chefin informieren!“ befahl Ben und setzte sich auch schon in seinen Mercedes. Nur wenig später saß er Kim gegenüber, die schweigend seinen Bericht anhörte. „Das kann ein heikler Fall werden...“ stöhnte der leise. „Sie wollten doch was haben...haben Sie eine Vermutung warum der Mann so lange am Steuer saß?“ fragte sie nach. „Leider nein. Das wird uns wohl nur die Spedition sagen. Ich werde gleich mal hinfahren...“ schlug Ben vor. „Machen Sie das... was wissen wir von dem Fahrer?“ wollte Kim wissen. „Susanne überprüft ihn gerade...“ gab Ben zurück. In diesem Augenblick kam Susanne nach einem kurzen Klopfen an die Tür herein. „Der Fahrer heißt Joachim Fuchs...ist gemeldet in Sinnersdorf, Kerpener Strasse 3. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.“ Gab sie bekannt. Ben stöhnte auf. „Auch das noch..“ stieß er leise aus. „Tut mir Leid Ben....Semir ist noch bis einschließlich morgen im Urlaub...Sie werden es der Witwe mitteilen müssen..“ kam von Kim. Ben nickte gequält. „Ich weiß...gut...dann werde ich erst zur Witwe fahren und anschließend zur Spedition.“ gab er von sich und stand auf.


    Viktoria Fuchs öffnete die Tür als es klingelte. „Ja bitte?“ fragte sie und sah die beiden Männer an. „Jäger, Kripo Autobahn...Frau Fuchs? …es geht um Ihren Mann…“ stellte sich der Mann vor. Viktoria schluckte. „Was ist mit Joachim?“ fragte sie leise. „Darf ich reinkommen?“ bat der Polizist. Viktoria nickte und gab die Tür frei. „Was ist passiert?“ fragte sie leise und etwas panisch. In diesem Augenblick kam ein ca. 5jähriger Junge rein. „Mama….wer ist das?“ fragte er sofort und sah die beiden Männer misstrauisch an. „Stefan...geh bitte wieder in den Garten. Mama kommt gleich..“ bat Viktoria Fuchs. Der Junge nickte und verschwand wieder. Nur kurz darauf kam ein 3jähriges Mädchen was ebenfalls rein. „Tanja…bitte geh auch...ich komme gleich“ wiederholte Viktoria. Sie sah die Männer an. „Frau Fuchs….Ihr Mann hatte einen Unfall….“ fing Ben Jäger an. „Was sagen Sie da? Ist er…schwer verletzt?“ wollte sie wissen. Ben Jäger blickte betroffen zu Boden. „Nein…nein…das…das ist nicht wahr….nein…“ fing Viktoria an zu weinen. Sie ahnte was nun kam. „Es tut mir sehr leid…aber…“ versuchte Ben Jäger ruhig auf sie einzureden. Er berührte ihre Schulter. „NEIN!!! Sie lügen!! Bitte… Sie müssen lügen….er darf nicht tot sein…nicht er…nicht Jo….“ weinte sie hemmungslos und schlug die Hand von Ben Jäger weg. „Nein!! Das ist nicht wahr…..“ versuchte sie erneut. „Leider doch…haben Sie jemanden der sich um sie kümmert?“ fragte er nach. Viktoria sah ihn mit verweinten Augen an. „Meine Mutter…..sie..sie wohnt nebenan…“ nickte sie. Ben Jäger wandte sich zum gehen, als eine ziemlich resolut ausschauende alte Dame ins Haus kam. „Was tun Sie mit meiner Tochter?“ fauchte sie die Beiden direkt an. „Jäger, Kripo Autobahn…wir sind hier wegen Joachim Fuchs…“ erklärte Jäger erneut. „Mama….Joachim ist tot…“ weinte Viktoria. „Oh mein Gott…mein armes Kind…mein armes Ding…“ sagte die Alte und nahm Viktoria in die Arme. Die Frau weinte und schluchzte dass einen das Herz brach. „Wissen Sie schon wie er zu Tode gekommen ist?“ fragte die Alte und sah den Polizisten an. „Ein Unfall….die nähere Schilderung des genauen Ablaufes erspare ich Ihnen besser...“ erklärte Ben Jäger. Die alte Frau schien zu ahnen, dass es schlimmer war. „Ich bringe meine Tochter nur zu Bett und gebe ihr ein Beruhigungsmittel…“ erklärte sie und brachte Viktoria in die obere Etage. Nur eine halbe Stunde später kam sie zurück.

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  • Der Samstag kam und somit der letzte Urlaubstag für Semir. Sie fuhren an den nahe gelegenen See mit Sandstrand. „Ach schade...dass wir schon morgen wieder fahren müssen. Es ist so schön hier..“ meinte Andrea als sie mit ihm am See saß. Die Kinder spielten völlig versonnen im warmen Sand. „Ja stimmt. Aber Montag muss ich wieder arbeiten...dann ist der Alltag wieder da.. Dann hat die Autobahn mich wieder und die bösen Jungs müssen vorsichtig sein.“ grinste Semir. Andrea küsste ihn. „Ja...dann kommt der türkische Hengst und macht sie alle fertig...“ lachte sie. „Machst du dich über mich lustig?“ harkte Semir nach. „Niemals...mein Held...niemals...“ gab Andrea ernst zurück. „Dann lass uns den heutigen Tag genießen.“ Hängte sie an. Semir legte sich zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Du hast Recht.... es ist herrlich und ich habe jetzt schon gute sechs Nächte ohne Alpträume gehabt. Es war alles nur die Arbeit, die mich so geschlaucht hat. Ich denke ab nächste Woche werde ich meinen Dienst wieder viel leichter durchziehen. Kaum Überstunden machen. Viel mehr Zeit für euch.“ versprach er. Andrea nickte. Sie kannte die Versprechen und wusste im Grunde genommen wie Semir, das daraus nichts werden würde. „Wenn ich daran denke, das Ayda nun schon in die Schule kommt....sie wird sicher sehr gut sein..“ sinnierte Semir. „Ja...sie wird sicher eine Musterschülerin sein. Sie kann jetzt schon lesen und schreiben. Wenn auch mit ihrem eigenen Stil..“ gab Andrea zu. „eigener Stil? Was meinst du damit?“ harkte der Deutschtürke nach. „Nun ja...sie schreibt Eskimo mit einem großen S und dann kimo dahinter. Ist auch eine Schreibweise. Zwar falsch aber immerhin...oder auch andere Worte, sie ergeben ohne Zweifel Sinn..“ erklärte Andrea nachdenklich. „Meine Tochter ist halt wie ich..“ lachte Semir. „Warum wie du`?“ harkte Andrea sofort nach. „Nun ja... gerade so viel wie nötig und nicht mehr...wie ich mit meinen Berichten...“ gab er zurück. Andrea nickte. 2Was sagt Krüger eigentlich zu deinen Berichten, wenn sie so oberflächlich sind?“ fragte sie. „Da steht sie der Engelhardt in nichts nach. Was hältst du eigentlich davon, wenn wir Frau Engelhardt auf dem Nachhauseweg besuchen? Sie wohnt in Neuss...“ schlug er vor. „Eine sehr gute Idee. Dann fahren wir morgen etwas früher los und besuchen unsere Chefin. Die freut sich bestimmt wenn sie uns sieht. Und die Kinder...sie weiß ja nicht einmal, dass du schon zwei Töchter hast...“ stimmte Andrea ein.


    „Meine Tochter ist sehr labil….sie kann nicht mit Ihnen sprechen. Aber ich werde es tun. Wie ist Joachim ums Leben gekommen?“ harkte sie nun nach. „Frau….“ fing Ben an. „Meierroht…Susanne Meierroht…“ gab die Frau zurück. „Frau Meierroht….Herr Fuchs ist so vermuten wir dem Sekundenschlaf zum Opfer gefallen. Er ist mit fast 100 km/h auf das Ende eines Staus gefahren und wurde durch eine Eisenstange aufgespießt…jede Rettung kam zu spät. Er verstarb noch am Unfallort…“ erklärte er vorsichtig. „Oh mein Gott….was für eine grausame Art zu sterben. Aber ich habe es kommen sehen…dieser Saum….er hat ihn immer wieder gedrängt länger am Steuer zu sitzen als gut ist. Ich habe ihm in den Ohren gelegen sich einen anderen Job zu suchen. Und ich hatte es tatsächlich geschafft…er hat gekündigt. Zum nächsten Ersten sollte er bei einem großen Spediteur anfangen…Mehr Geld, weniger Druck….und jeden Abend zuhause…das war es, was Vicky brauchte…und jetzt….was soll denn nun aus ihr und den Kindern werden?“ fragte sie. „Das wissen wir nicht….aber noch etwas….Herr Fuchs hat chemische Stoffe gefahren. Hatte er einen Gefahrgutschein?“ harkte Ben nach. „Das weiß ich nicht…aber Saum ist doch eine ganz normale Spedition…Umzüge…Silotransporte….Giftmüll? Nein…das glaub ich nicht…dieser Saum ist nur geldgierig und vermutlich hat man ihm für diesen Transport so richtig tief in die Tasche gewirtschaftet…da sieht er auch über Gesetze hinweg..und nun ist Joachim tot….meine Tochter völlig verzweifelt..und meine Enkel….sie müssen ohne Vater aufwachsen…“ stöhnte sie. „Sie wissen aber nicht, ob die Firma Saum es öfter macht oder?“ fragte er. „Nein….Joachim sagte mir vor einigen Tagen dass er einen sehr lukrativen Turn machen musste und für zwei Tage nicht nach Hause kommen würde. Und das er danach….mit …mit Vicky und den Kindern….sie wollten in Urlaub fahren….Versprechen Sie mir eins?“ bat sie Ben. Dieser nickte. „Bringen Sie Volker Saum dafür hinter Gitter…er hat Schuld das Joachim tot ist…das weiß ich..“ fauchte sie. Er lächelte sanft. „Wenn er schuldig ist, dann wird er mit Sicherheit eingesperrt werden und mit ihm alle die da mit drin stecken...“ versprach er als er sich verabschiedete.

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  • Volker Saum saß in seinem kleinen Büro und betrachtete die Fahrpläne. „Verdammt...wir sind zu langsam. Wo ist denn Fuchs wieder? Der Mistkerl pennt nur noch. Und so einer will zur Konkurrenz gehen...Tse..“ regte er sich auf. Sonja Baum, seine Sekretärin hörte es und ging in sein Zimmer. „Ich kann versuchen ihn zu erreichen..“ schlug sie vor. Saum sah sie an. „Wenn ich will, dass du mitdenkst dann werde ich es dir schon sagen..“ fauchte er sie an. Sonja zog die Augenbrauen hoch und wollte gerade zur Antwort ansetzen als ein junger Mann mit wuscheligem Haar und einem Dreitagebart eintrat. Sie ging zur Anmeldung um den Kunden zu empfangen. „Guten Tag...“ grüßte sie freundlich. „Ben Jäger....Kripo Autobahn“ stellte sich der Mann vor und hob einen Ausweis. „Ich würde gern mit dem Inhaber Herrn Saum sprechen...“ hängte er an. Sonja sah kurz in das Büro und nickte. „Der nette Herr dort..“ lächelte sie den Besucher an. Dieser ging ins Zimmer und klopfte gegen den Türrahmen. Volker Saum erschrak und stand auf. „Verdammt Sonja!!! Ich habe doch keine Zeit!!“ schrie er durch das Büro. „Pardon...Herr Saum...aber Sie wollten mir sagen, wenn ich mitdenken soll..“ meinte sie schnippisch und lächelte ihn an. Der Polizist grinste verschmitzt. Süß...dachte sie nur. Volker Saum konnte nichts mehr sagen, er sah sie nur an. Sonja lächelte zufrieden. Manchmal musste sie Volker in seine Schranken weisen um ihn zu zeigen, dass sie nicht das dumme Blondchen aus dem Vorzimmer ist, was er herumkommandieren konnte wie es ihm gefiel. Der Besucher setzte sich und da die Tür nicht geschlossen wurde, konnte sie hören das Thema war. Als sie hörte, dass Joachim Fuchs tot war, schluckte sie und wurde blass. „Darf....darf...ich dem Herren was zu Trinken anbieten?“ fragte sie stockend. „Nein danke....wir sind auch schon fast fertig..“ lehnte der Besuch ab. Sie wandte sich zum gehen ohne Saum zu fragen, ob er vielleicht etwas trinken möchte und machte ihm so deutlich, dass er sie verletzt hatte.


    „Mein Gott…der arme Mann…und…die Familie…wie grausam…“ stieß Volker aus. Er musste nicht geschockt tun, denn er war es wieder. Doch innerlich ärgerte er sich um die Unvorsichtigkeit von Fuchs. Jetzt wo er mit dem LKW verunglückt war, wurden die Chemikalien entdeckt, die er transportierte. Dabei war der weder der Wagen noch die Spedition dafür ausgelegt. Er musste Kurt informieren. Er musste ihm wissen lassen, dass sie eine Weile Pause machen mussten. „Ihr Fahrer hatte einen tödlichen Cocktail an Bord. Mehrere Menschen sind wegen Verätzungen der Haut, der Atemwege und der Augen im Krankenhaus. Was hatte das Fahrzeug geladen?“ wollte Jäger wissen. „Das steht doch in den Papieren…ich müsste sie mir raussuchen lassen..“ stammelte Volker. Ben Jäger nickte. „Dann tun Sie das doch bitte, denn Papiere hatte Ihr Fahrer nicht mit. Um die Behandlung der Verletzten genauer vollziehen zu können müssen die Ärzte wissen, was es war…“ lächelte er ruhig. „Ja..sicher…ich..ich lasse sie raussuchen..“ nickte Volker. „Das wäre sehr nett…“ wiederholte Jäger. Saum wollte aufstehen und es Sonja sagen, als Ben Jäger ihn ansah. „Ich werde es Ihrer netten Vorzimmerdame mitteilen…“ gab er bekannt und stand auf. „Danke…das…kann ich auch machen..“ versuchte Volker den Mann zurück zu halten. Er musste verhindern, das Sonja in ihrer Wut dem Bullen was sagte. Das könnte ihr den Job und ihm den Kopf kosten. Doch der Polizist ließ sich von seinem Vorhaben nicht abhalten. „Darf sich Ihre Sekretärin nicht mit mir unterhalten? Haben Sie etwas zu verbergen oder was?“ harkte er direkt nach. „Nein...nein....“ widersprach Saum sofort. „Na also...dann dürfen Sie nun weitermachen, während ich mich von Ihrer Sekretärin alles heraussuchen lasse...“ lächelte Ben und stand auf. Nur wenig später kam er zurück. „Herr Saum….aus den Papieren geht hervor, dass die Substanzen im Fahrzeug extrem ätzend waren. Keine genaue Bezeichnung was es war und das ist ein Verstoß gegen die Kennzeichnungsverordnung von Gefahrgut. Außerdem ist Ihre Firma für solche Transporte nicht ausgebildet. Weder Joachim Fuchs noch Sie….geschweige denn die Fahrzeuge sind dafür zugelassen. Sie sind uns ein paar Erklärungen schuldig…“ gab Ben Jäger von sich. „woher…wollen Sie das wissen?“ fragte Volker heiser. „Wir haben uns über Ihre Firma informiert….Sie haben sich damit strafbar gemacht. Würden Sie bitte mitkommen?“ bat Ben Jäger es ausgeführt hatte. „Ich werde erst meinen Rechtsanwalt anrufen!“ gab Volker bekannt und griff zum Telefon.

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  • „Kurt...ich bin es Volker….die Polizei ist eben bei mir und hat mich verhaftet…“ erklärte Volker und sah dabei die Polizisten an. „Sie sagen ich habe mich strafbar gemacht, weil ich Gefahrgut ohne Genehmigung transportiert habe. Einer meiner Fahrer ist tödlich verunglückt und hat dabei ein Chaos auf der Autobahn verursacht...“ erklärte Volker weiter nachdem er zugehört hatte. „ Gut….das ist das Revier…..der…der“ Volker sah Jäger an. „Autobahnpolizei Neuss.“ gab dieser bekannt. „Autobahnpolizei Neuss…Ben Jäger …“ gab Volker weiter. Kurz darauf legte er auf. „Ich werde keine Aussage machen, solange mein Rechtsbeistand nicht vor Ort ist…“ gab er bekannt. Ben nickte. „Das ist Ihr gutes Recht. Kommen Sie bitte!“ forderte er Volker auf. Dieser stand auf und verließ mit dem Polizisten das Büro. „Sonja....sagen Sie bitte für heute alle Termine ab. Die Herren hier wollen unbedingt mit mir sprechen..“ bat er seine Sekretärin freundlich. „Haben Sie etwas Ungesetzliches getan?“ fragte sie erschrocken. „Nein...keine Sorge...ist nur eine Überprüfung...“ lächelte Volker. „Vielleicht..“ knurrte Ben. „Auf Sie komme ich auch noch zurück, sollten sich Fragen ergeben..“ kündigte er an. Sonja reckte sich und zeigte ihren tiefen Ausschnitt, der nicht mehr viel verbarg. Volker Saum atmete tief ein und sah sie warnend an. Ein Blick den Ben falsch interpretierte. „Ich komme darauf zurück..“ versprach er freundlich. Er brachte Volker Saum raus um mit ihm in die PAST zu fahren. Doch bevor er abfahren konnte überlegte er es sich anders. Er machte Saum kurzerhand mit den Handschellen am Haltegriff fest und ging noch einmal ins Büro. „Frau...“ fing er an. „Sonja reicht..“ gab sie kokett zu verstehen. „Okay... Sonja...was für ein Verhältnis hatten Sie zu Herrn Fuchs?“ fragte er. „Ich? Wir sind....waren Kollegen...mehr nicht..“ antwortete sie. „Wir haben im Fahrzeug von Fuchs keine Frachtpapiere gefunden. Können Sie mir sagen, was er geladen hatte?“ harkte er nach. „Nein....Fuchs fuhr für Herrn Saum und das war, soweit ich weiß ein Sonderauftrag. Die bearbeitet Herr Saum immer selbst...“ gab sie zum Besten.


    „Setzt Ihr Chef die Fahrer unter Druck?“ fragte er direkt. Sonja sah ihn an. „Wie meinen Sie das?“ wollte sie wissen. „Nun...Herr Fuchs hat viel länger am Steuer gesessen, als vorgeschrieben. Und dann hat der Sekundenschlaf ihn übermannt und er ist eingeschlafen...sein Wagen fuhr auf und schob mehrere Fahrzeuge ineinander. Der Tank seines Wagens ist beschädigt worden...und was dort auslief, war nicht ungefährlich. Ein achtjähriger Junge ist vielleicht für immer blind!“ erklärte Ben weiter. „Joachim Fuchs wurde bei dem Unfall regelrecht aufgespießt...er war tot bevor wir ihn fragen konnten....wollen Sie nicht helfen? Wollen Sie wirklich auch daran Schuld haben, dass Kinder schwer verletzt wurden, das Personen starben?“ harkte er hart nach. Sonjas Hände zitterten, als sie ihm die Akte von Fuchs gab. „Ich weiß doch nichts...hören Sie...es tut mir unendlich Leid, aber...ich...ich habe mir nichts vorzuwerfen. Ich ...weiß nicht was der Wagen geladen hatte...“ kam bestimmt von ihr. Sie wurde immer nervöser. „Haben Sie Angst vor Saum?“ versuchte Ben nun. „Nein...ich habe keine Angst vor ihm. Er ist arrogant und herrschsüchtig. Ja...er setzt die Fahrer unter Druck. Fuchs hat es aber nie getan...er hat seine Sicherheit immer an erster Stelle gestellt...“ gab Sonja nun zurück. In ihrer Stimme lag Wut. „Fuchs war doch sicher nicht der einzige Fahrer, der solche Touren fuhr oder?“ ließ Ben nicht locker. „Nein...ja....natürlich...es gibt andere Fahrer, aber die haben eher den Part Umzüge zu machen..“ gab Sonja zurück. „Also gut...und Sie haben wirklich keine Ahnung was Fuchs geladen hatte?“ versuchte Ben erneut. „Nein...aber...ich weiß....ich weiß das der Auftrag von Friedrichs & Söhne kam. Aus Düsseldorf...“ lenkte Sonja nun ein. Ben lächelte. „Danke...vielleicht muss ich Sie noch einmal befragen...“ meinte er und stand auf. „Ich werde hier sein...“ versprach sie.

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  • „Okay Herr Saum...sprechen wir doch mal tacheles...Ihre Sekretärin hat mir gesagt, das Sie Fuchs gern mit Sonderaufträgen versorgen. Genau wie heute...also was war in dem Tank? Und kommen Sie mir nicht wieder mit *ich weiß nichts...* Die Masche kenne ich schon zu genau denn die höre ich so ziemlich jeden, der hier drin sitzt. Ich will Ihnen mal was sagen. Bei diesem Unfall der durch Fuchs verursacht wurde, sind acht Menschen darunter auch er gestorben. Viele Verletzte und darunter sogar Kinder. Zwei Mädchen sind mit Verätzungen ins Krankenhaus und ein achtjähriger Junge wird nie wieder sehen können!! Was wenn ich die Eltern herbestelle und ihnen sage, das Sie es sind, für den der Mann fuhr? Würden Sie es ihnen dann erklären? Sorry...aber mein Fahrer fährt zwar für mich, nur hab ich keine Ahnung was und es ist mir auch egal?“ fauchte Ben Saum nur eine knappe halbe Stunde später im Vernehmungszimmer an. Saum sah ihn an. „Das ist doch nicht meine Schuld!! Ich habe nichts getan!!“ beschwor Saum. „Die Firma Friedrichs & Söhne wird auch noch überprüft.“ Versprach Ben. Saum schluckte. „Die Firma hat doch damit überhaupt nichts zu tun...“ erklärte er. Ben sah ihn an. „Ihre Sekretärin sagte dass Fuchs dort hin fuhr...“ widersprach Ben. „Das habe ich gesagt, ja...aber das stimmt nicht...“ erklärte Saum weiter. Ben setzte sich. „dann sind wir doch schon mal ein gutes Stück näher...also...wo hat Fuchs das Zeug geladen und wer steckt dahinter?“ wiederholte Ben die Frage. Doch bevor Saum antworten konnte klopfte es. „Ja?“ fragte Ben. „Dr. Kurt Gummerhaus...ich bin der Anwalt von Saum. Mein Klient verweigert ab sofort jede Auskunft...“ stellte sich der Mann vor und fest. Ben sah Saum an. „Das wird Ihnen nicht helfen...“ warnte er. „Wenn Sie meinen Mandanten noch einmal so kommen, werde ich eine Dienstaufsichtsbeschwerde schreiben. Kommen Sie, Herr Saum...“ lächelte Gummerhaus. „Er ist noch nicht entlassen!“ widersprach Ben sofort. „Haben Sie Herrn Saum festgenommen?“ harkte der Anwalt nach. „Nein...aber...“ fing Ben an. „Dann werden wir nun das Gebäude verlassen. Alles Weitere werden Sie mir mit abklären...“ lächelte der Anwalt und nickte Saum zu. Ben wusste nur zu genau, dass er nichts tun konnte. Er sah auf die Uhr und stellte fest, dass es schon wieder weit nach Feierabend war.


    Während Ben die Vernehmung von Volker Saum machte, lagen Semir und Andrea auf der Terrasse. Nach dem See wollten sie den letzten Tag bis zum Zubettgehen der Kinder noch genießen. Die Mädchen spielten direkt auf dem kleinen Platz vor ihnen. Semir sah seinen Töchtern beim Backen von Sandkuchen zu. Layla kam mit einer Schaufel ihres schönsten Kuchens zu Semir. „Papa...essen!“ bat sie .Semir nahm etwas von dem Sand und tat als würde er den Kuchen verzehren. „Sehr lecker mein Schatz...ist das Kirsche?“ fragte er die Zweijährige. „Ja...Kusche...“ nickte Layla. „Das heißt Kirsche...Kirrrr sche...“ berichtigte Ayda. „Kiiiiirrrrsche!!“ brabbelte Layla nach. „Mama!! Sie kann Kirsche sagen!!“ strahlte Ayda und gab ihrer kleinen Schwester einen dicken Schmatzer. Layla nahm einen Zipfel von ihrem Shirt und wischte an der Stelle wo Ayda sie küsste. „ihhhh...“ machte die Kleine. Semir sah Andrea nur an und lachte leise. Der Tag neigte sich dem Ende und gegen 18 Uhr machte Andrea das Abendessen für ihre Familie zu Recht. „Essen kommen!!“ rief sie aus dem Fenster ihrer Ferienküche und schon trabten die Drei an. „So...nun essen wir richtigen Kuchen..“ meinte Semir. „Kuchen darf man gar nicht am Abend essen!“ behauptete Ayda. „Warum denn nicht?“ wollte Semir wissen. Ayda lernte sehr viel in der Vorschule und schon bald war sie ein Schulkind. „Weil das viel zu schwer im Magen liegt. Man sollte abends nur ein Butterbrot essen ...ohne Wurst oder Käse...sondern nur mit Butter. Das ist bekömmlicher und der Magen kann schlafen...“ erklärte sie weise. Semir hörte ihr zu. Er liebte es wenn Ayda Erklärungen abgab die so kindlich einfach waren, das sie schon wieder genial waren. Eine Stunde später wurde Layla geduscht und kuschelte sich solange Ayda duschte, in den Armen ihres Vaters wo sie auch schon kurz darauf einschlief. Er brachte Layla vorsichtig ins Bettchen. Als endlich Ruhe war seufzte Andrea auf. „Dann werde ich mal die Koffer packen...“ stöhnte sie. Semir grinste und zog sie an sich. „Das machen wir morgen früh zusammen...lass uns noch türkisch kuscheln...“ schlug er vor und küsste sie.

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  • Am nächsten Morgen packten Semir und Andrea die Koffer während sich Ayda von den Pferden verabschiedete. Auch Semir tat es leid, dass der Urlaub so schnell vorbei war. Aber er musste wieder arbeiten. Und nach zwei Wochen fühlte er sich wieder kräftig genug. „schade dass wir wieder nach Hause müssen…“ meinte Andrea. „Ja…aber einer muss Geld verdienen...und das bin nun mal ich…“ grinste Semir. Sie fuhren direkt nach dem Frühstück los. Sie brauchten bis zum Haus von Anna Engelhard eine gute Stunde. „So...mal sehen ob sie daheim ist..“ meinte Semir und stieg aus. Doch bevor er schellen konnte öffnete sich die Tür. „Semir!! Was für eine Freude.....“ begrüßte Anna ihn. Semir erschrak. Die in seiner Erinnerung so perfekt aussehende Frau, die Jahrzehnte lang seine Eskapaden deckte war alt geworfen. Ihre Haare waren grau geworden und die Hände waren entsprechend dem Alter faltig. „Frau Engelhardt....hallo...“ gab er zurück und reichte ihr die Hand. Doch Anna sah ihn an. Da war er wieder...der Glanz in den Augen. Sie umarmte ihn freundschaftlich und drückte zu. „Was für eine Freude..“ gab sie zu. Dann entdeckte sie auch Andrea. „Sie haben Ihre Familie mitgebracht... dann ist es kein dienstlicher Besuch?“ harkte sie nach. „Nein...wir kommen gerade aus dem Urlaub und wollten Sie kurz besuchen...“ lachte Semir. Andrea stieg aus und holte auch die Kinder heraus. „Ist das Ayda? Die ist aber groß geworden...und...nein Semir!! Sie haben zwei Töchter?“ fragte Anna erstaunt. Semir nickte. „Vor zwei Jahren...das ist Layla...“ erklärte Semir stolz und nahm seine jüngste Tochter hoch. „Und so was Süßes wollten Sie mir verheimlichen..?“ tadelte Anna. Sie wandte sich an Andrea. „Hallo Andrea...schön Sie mal wieder zu sehen. Lassen Sie uns reingehen...ich habe im Garten eine schöne Terrasse, wo die Beiden dann auch spielen können...“ schlug Anna vor und ging mit Familie Gerkan in den heimischen Garten.


    Für Ben fing der nächste Tag mit einer Überraschung an. Als er seinen Dienst antrat wurde er umgehend in Kims Büro gebeten. Er sah Susanne an. „Was will sie denn? Mein Auto steht unbeschadet vor der Tür, ich habe keinen erschossen….“ Grübelte er. Susanne lächelte. „Sie hat Besuch von einem Mann…“ erklärte sie. Ach und ich soll ihr helfen oder was?“ grinste Ben. „Nein…“ lachte nun auch Susanne. „Aber es scheint sehr wichtig zu sein, deshalb solltest du sie auch nicht mehr warten lassen…“ ermahnte sie Ben. „Geh ja schon…“ Ben knipste ein Auge zu und ging zum Büro von Kim Krüger. Er klopfte an und wartete brav bis ein „Herein“ ertönte. „Ben…schön das Sie da sind….das ist Lukas Springer….von der Sitte Düsseldorf….Ben Jäger Hauptkommissar und Dienstpartner von Semir Gerkan..“ stellte Kim den Besucher vor. Ben reichte dem Mann die Hand. „Was hat die Sitte mit uns zu tun?“ wollte Ben wissen. „Das kann ich Ihnen sicher am besten beantworten….Sie haben bei dem Unfall gestern eine Begegnung mit gut zwanzig schwarzafrikanische Frauen gehabt. Und deshalb bin ich hier. Die Damen wurden nach unserer Vermutung illegal über die Grenzen gebracht. Den genauen Vertriebsweg kennen wir nicht, aber wir vermuten, dass es die gleiche Bande ist hinter der wir im Augenblick her sind.“ Lukas Springer machte eine Pause. „Ah…und was ist Ihr Hintergrundwissen?“ harkte Ben nach und verschränkte die Arme. Er spürte eine leichte Antipartie gegen diesen Mann. „Nun..wir sind seit über drei Monaten hinter eine Bande von Schleusern her, die sich auf Schwarzafrika konzentrieren. Im letzten Monat haben wir einen Transporter sicher gestellt in dem wir acht tote Frauen gefunden haben. Zum Teil verwest….sie wurden scheinbar nach dem Transport nach Deutschland vergessen.“ Erklärte Springer. Er holte ein paar Bilder aus seiner Aktentasche und reichte sie Ben. „Okay…das ist übel…“ gab dieser zu als er die Bilder sah. „Ich würde mich über eine Zusammenarbeit freuen…“ erklärte Springer. „Und die werden wir selbstverständlich auch annehmen..“ kam von Kim. Ben nickte „Ja…klar…kein Ding….“

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  • Ben ging mit Lukas Springer in sein Büro. „Gut…dann erzählen Sie mir was…Haben Sie Spuren zum Hintermann?“ harkte Ben nach. „Wir hatten bis vor drei Wochen einen Informanten der uns immer sagen konnte wann die nächste Lieferung wo ankommt…aber in der letzten Zeit sind diese Informationen ausgeblieben. Wir vermuten dass unser Informant aufgeflogen ist und vermutlich sogar tot…“ erklärte Springer. „sie sind seit drei Monaten an dem Fall und haben nichts?“ kam verächtlich von Ben. „Das ist nicht ganz richtig. Wir wissen dass die Kirche dahinter steckt. Eine Hilfsorganisation… die sich selbst „Die Lebensretter“ nennen.“ Widersprach Lukas. „Okay….diese Hilfsorganisation wird von der Kirche geleitet oder wie sieht das aus?“ kam die nächste Frage von Ben. „So scheint es. Die katholische Kirche ist in Afrika der Hauptträger von solchen Organisationen. Die Kollegen der afrikanischen Polizei haben jedoch kein Bedürfnis dagegen vorzugehen…was ja irgendwie verständlich ist, wenn man betrachtet mit welchen Problemen sich die Afrikaner herum schlagen müssen….“ gab Springer zum Besten. „Die Mädchen werden nach Deutschland gebracht…was geschieht dann mit ihnen?“ wollte Ben wissen. „Soweit uns bekannt ist, werden sie an reiche Männer verkauft die sie wie ihre Sklaven halten. Dabei ist die Anzahl der Sklaven nicht beschränkt. Jeder kann so viel kaufen wie er bezahlen kann. Wir haben in einem Haushalt drei Mädchen befreien können, die wie Tiere an Ketten gehalten wurden. Tagsüber hatten sie den Haushalt zu führen und nachts dem Hausherrn zu Willen zu sein. Unter den drei Mädchen war eines gerade 12 Jahre alt…“ stieß Springer wütend aus. „Was sagt der Hausherr dazu?“ fragte Ben weiter nach. „Der schweigt…er sagt gar nichts….“ erklärte Springer. „Das ist nicht viel….aber gut….wie wollen wir vorgehen?“ harkte Ben nach. „Das ist die Sache… wir haben keine Ahnung wie wir vorgehen können. Uns fehlt jede Handhabe…“ stöhnte Springer. Ben sah ihn an. Er hatte soeben eine Idee bekommen, die sich bestimmt einsetzen ließ.


    „Und wie kommen Sie mit meiner Nachfolgerin aus?“ wollte Anna wissen. „Nun ja...am Anfang hatten wir uns ziemlich regelmäßig in der Wolle...sie ist ne Paragraphenreiterin gewesen. Mittlerweile habe ich sie mir ganz gut erzogen...“ grinste Semir. „Und was ist mit Ben?“ harkte seine Exchefin nach. „Ben macht sich sehr gut...er steht mir in nichts nach.“ Gab Semir zu. „Kim Krüger heißt die neue Leiterin richtig?“ fragte Anna. Semir nickte. „Sie tut mir jetzt schon Leid...oder halten Sie sich zurück was das Staatseigentum angeht?“ hängte sie an. Semir sah grinsend zu Andrea. „Nicht wirklich...aber wir sind immer ans Ziel gekommen. Ben ist ein Partner nach Maß....erst neulich hatten wir einen Fall in dem es um Bankraub ging...bei einem Unfall wurde Ben an den Augen verletzt und nur eine OP konnte verhindern das er erblindet....aber er ist vollkommen genesen...“ erzählte Semir. „Ich sehe schon...niemand vermisst mich auf der Wache...schade eigentlich...wissen Sie, dass Sie der erste sind, der mich besucht? Und sogar Sie haben über vier Jahre gebraucht....wie sagt der Volksmund so schön...aus den Augen aus dem Sinn.....“ klagte Anna. „Nein...das stimmt nicht...ich habe immer wieder an Sie gedacht...“ widersprach Semir sofort. „Ja natürlich...und zwar immer dann, wenn Frau Krüger dir einen Einlauf gegeben hat....“ lachte Andrea und sah Anna an. „Dann musste ich mir immer anhören wie schön und unkompliziert Sie doch waren...Chefin..“ hängte sie an. „Chefin....das war mal....ich genieße meinen Ruhestand.“ sinnierte Anna. „Sie sind in Pension?“ kam überraschend von Semir. Anna nickte. „Seit drei Jahren. Ich habe den Dienst nach unserem letzten Fall quittiert. Ich konnte einfach nicht mehr...als Robert...als er mich so hintergangen hatte, wollte ich nicht mehr. Ich war zu tiefst enttäuscht und...nun ja...jetzt erfreue ich mich an meinem Garten. Ich habe die Zeit die ich dafür brauche...was will ich mehr..“ lächelte Anna. Doch auch ein bitterer Unterton war zu hören.

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  • „Das ist nicht Ihr Ernst, Ben….das kann ich nicht zulassen…das ist doch..“ fauchte Kim, als er und Lukas Springer ihm seinen erdachten Plan erklärten. „Aber das ist eine gute Idee. Immerhin hat Ben das Geld um als reicher Gigolo aufzutreten und wir können so endlich den Hintermann bekommen..“ bekräftigte Lukas. „Herr Springer..bitte halten Sie sich etwas zurück. Ich habe bereits zwei Chaoten hier und muss mich nicht mit einem dritten herumschlagen…“ fauchte Kim wütend. „Die Antwort ist nein!! und damit Basta!“ legte sie fest. „Aber Chefin….denken Sie doch mal an die Mädchen…sie werden verschleppt und müssen schon mit 12 Jahren oder gar noch jünger sich diesem Mann hingeben. Wenn ich aber die Sklavinnen kaufe, dann darf ich sie mir aussuchen und dann kann ich auch den Hintermann kennen lernen und dann können wir ihn dingfest machen!“ flehte Ben regelrecht. Kim stöhnte auf. „Wie wollen Sie an die nächste Auktion rankommen?“ fragte sie nach. Springer sah Ben an und grinste. „Wir wissen, dass sie es in einer Kneipe in Düsseldorf eine Bekanntmachung anschlagen…natürlich etwas verdeckt, damit nicht jeder darauf kommt. Es gibt ein Etablissement in Düsseldorf wo diese Auktionen stattfinden, es nennt sich „Blue Moon“ und ist in der Rotlichtszene bekannt. Allerdings sind dort keine Zuhälter zugelassen. Alle werden akribisch überprüft. Wir versorgen Ben Jäger mit einer Tarnidentität und geben ihn als Multimillionär aus…was ja nicht ganz falsch ist…“ erklärte Springer. Kim dachte kurz nach. „Also gut…wenn ich zustimme, dann nur unter den Voraussetzungen dass Sie sich mindestens einmal am Abend bei Springer melden, und erst wenn Semir wieder da ist…ich will keine Alleingänge!“ forderte Kim. Ben und Springer nickten. Vor der Tür zum Büro klatschten sie sich ab. Die Antipartie, die Ben gespürt hatte war verschwunden. Bens Telefon schlug an und er rannte ins Büro. „Ben Jäger... Kripo Autobahn...“ meldete er sich. „Semir hier...wie geht es dir so Partner?“ hörte er seinen Dienstpartner fragen. „Danke der Nachfrage...und dir?“ wollte Ben im Gegenzug wissen. „Ich habe hier jemanden der dir Hallo sagen will..“ kam von Semir und ein leises Knacken ertönte. „Hallo Ben...“ hörte er kurz darauf eine Frau sagen. Die Stimme kam Ben vertraut vor. „Frau Engelhardt?“ harkte er nach. „Ja...genau...ich lebe noch. Semir hat mir einen Besuch abgestattet...wie geht es Ihnen?“ wollte seine ehemalige Chefin wissen. „Danke...mir geht es sehr gut...ich hoffe Ihnen auch...“ „Danke...ich kann nicht klagen...wie ich eben schon Semir erklärte genieße ich meinen Ruhestand...“ lachte Anna Engelhardt. „Ich würde gern mit Ihnen quatschen, aber leider hält mich die Arbeit davon ab. Was halten Sie davon, wenn Sie Semir noch etwas unterhalten. Wir sehen uns sicher noch mal...irgendwann..“ erklärte er. „ Sehr gern...Sie können mich auch mal besuchen kommen...“ lud Anna ihn ein. Ben schwor sich, dass er dies sicher mal tun würde.


    Anna reichte Semir das Handy zurück. „Er hört sich gestresst an...“ meinte sie nachdenklich. „Ach wirklich? Na...dann weiß er auch wie es ist...“ grinste Semir. „Sie verstehen sich aber doch mit Ben oder gibt es dort Probleme?“ wollte Anna wissen. „Nein...wir sind ein Herz und eine Seele...wie Vater und Sohn..“ widersprach Semir sofort. „Das freut mich….“ lachte Anna. Semir sah sie ernst an. „Frau Engelhardt…sind Sie wirklich glücklich im Ruhestand? Sehnen Sie sich nicht nach dem Trubel, der im Berufsleben herrscht…die Hektik?“ wollte er wissen. Anna sah ihn an und die Augen bekamen einen sonderbaren Glanz. „Nun ja….ich habe den Ruhestand gewählt….ich kann nicht mehr zurück…außerdem bin ich ja nicht mehr allein…seit zwei Jahren bin ich mit einem wunderbaren Mann zusammen. Ich genieße die Zeit mit ihm und er sie mit mir.“ Lächelte Anna versonnen. „Das freut mich…dann kann ich gut verstehen, dass Sie nicht arbeiten….wir müssen leider los…die Kinder wollen noch im Garten spielen….“ Entschuldigte Semir sich. „Das ist kein Ding. Ich habe mich sehr gefreut, dass Sie mich besuchen gekommen sind. Es war ganz klasse…Ihre Kinder sind einfach entzückend…“ nickte Anna und stand auf. Auch Andrea erhob sich und rief die Kinder zu sich. „Aber Mama….da ist so ein schöner Sandhaufen…“ beklagte Ayda sich, die nicht nach Hause wollte. „Wir müssen fahren. Layla muss gleich schlafen…“ erklärte Andrea. Anna hockte sich vor Ayda hin. „Wie wäre es, wenn ich euch das nächste Mal besuchen komme?“ schlug sie vor. Ayda sah zu ihrem Vater. „Geht das?“ fragte sie. Semir lachte auf. „Natürlich…“ bestätigte er. „Okay….dann ist das toll….“ nickte nun auch Ayda.

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