Nico

  • Sie buchte online einen Flug nach Australien für zwei Personen. Da sie annahm, das die Polizei sicher die Flughäfen überwachen werden, die einzelnen Agenturen garantiert Bescheid geben auf welchem Flug sich die Beiden befanden bzw. Plätze. Ja…die werden sofort hinrasen und die beiden abfangen wollen. Damit können sie dann ungehindert zum Containerhafen und auf das Schiff…und dann ab nach Rotterdam und dann nach Caracas. Dort kann sie dann das Leben genießen und mit ihrem Traummann alt werden. Gianna lachte leise bei den Gedanken Paolo die gewünschten Kinder zu schenken. Franziska hatte so einen wunderbaren Mann nie verdient….sie verdiente den Tod und den hat sie bekommen. „So….hier haben wir doch was….nach Canberra…..Flug geht in der Nacht um 02:00 Uhr ab Köln…. Wunderbar….“, sprach sie leise zu sich und buchte zwei Plätze. Nur wenig später bekam die sie Mail, das die Plätze reserviert waren und die Tickets an dem Schalter abholbereit lagen. Paolo kam ins Zimmer. „Und?“, fragte er. „Ich denke, die Polizei wird sich heute Nacht die Zeit auf dem Flughafen totschlagen…“, lachte sie leise. Paolo beugte sich über ihr. „Du bist genial….viel besser als Franziska…in allen Sachen….“, lobte Paolo sie. „Ich werden nun packen…was ist mit dem Freund? Nimmt er uns mit?“, fragte sie nach. „Ja…es ist alles geplant. Um zehn Uhr heute Abend werden wir nach Rotterdam aufbrechen. Julio wartet im Containerhafen in Düsseldorf auf uns. Pack nicht zu viel….wir werden uns Neues kaufen wenn wir in Caracas sind.“, schlug er vor. Gianna nickte. „Was ist mit dem Haus?“, wollte sie wissen. „Dafür wird sich schon was finden lassen. Egal wer hier irgendwann wohnen wird…kann sich sehr glücklich schätzen. Ich werde es verschenken…so einfach ist es. Was hältst du von der Familie Schulzes? Die haben acht Kinder und wohnen in einer Drei-Zimmer-Wohnung. Ja…ich bin gleich zurück!“, strahlte Paolo und verschwand kurz drauf.


    „Semir! Ben! Ich hab eben einen Anruf vom Köln-Bonner Flughafen bekommen. Gianna und Paolo haben dort Tickets nach Australien hinterlegen lassen. Also fliegen sie tatsächlich…das sie so dumm sind…“, tadelte Lars, als er von der Toilette wieder in die Pizzeria kam. „Okay.. wann geht der Flug?“, wollte Semir sofort wissen. „Um zwei Uhr heute Nacht. Wir sollten auch dort sein und uns auf die Lauer legen…“, meinte Lars nur. „Ja sicher….machen wir auch. Wir informieren auch die Flughafenpolizei. Die sollen mehr Leute auffahren und nach Möglichkeit die Beiden im Auge behalten. Nicht dass wir noch eine Geiselnahme erleben. Das traue ich den Zweien nämlich zu. Die wollen sich absetzten und dafür machen sie alles…“, ermahnte Ben. Semir nickte. „Gut… ich erledige das…. Was machen wir bis dahin? Die Fahndung läuft und bisher gibt es keine Spur. Die scheinen auch nicht zu denken, dass wir bereits eine Spur zu ihnen haben. Sonderbar…für so dumm hab ich die Beiden gar nicht gehalten…“, kam leise und nachdenklich von Semir. „Semir…. Ich bin froh wenn wir die Beiden haben. Aber du hast mir immer noch nicht gesagt, warum Gianna Nico auf dem Kieker hatte….?“, wollte Ben wissen. „Nun ja…im Augenblick können wir eh nur warten. Aber das erzähle ich dir auf dem Flughafen….sobald wir dort Position bezogen haben.“, erklärte Semir. Gemeinsam fuhren sie zum Flughafen um sich mit den Sicherheitskräften zu beraten. Nur eine Stunde später war alles vorbereitet. Jetzt konnten die Beiden kommen. „Also…warum hat sie Nico ausgesucht?“, fragte Ben bei Semir nach. „Nun ja….also in ihrem Tagebuch stand…“, fing Semir an und grinste zu Ben. „Ich les mal... 15. Dezember 2009 – Im Supermarkt habe ich heute den perfekten Sündenbock getroffen. Er sieht gut aus und hat auch noch das richtige Temperament. Es war ein leichtes, seinen Namen herauszufinden. Die Kassiererin hat ihn mit Namen angesprochen... wie gut, dass ich hinter ihm stand. ... So, da weißt du es. Nico war einfach die Wahl von Herr Zufall.“, erklärte Semir und Ben sah ihn an. Er pfiff kurz. „Man, der arme Kerl. Wie gut, dass es bald vorbei ist.“, knurrte Ben und sah sich um. Dann ein Blick auf die Uhr. Es war jetzt kurz vor zwölf. Das heißt, noch über zwei Stunden warten. Noch zwei Stunden und der Fall war abgeschlossen. So hoffte Ben.


    Paolo ging zu seinem Nachbarn und klingelte. Der alte Herr öffnete und sah seinen Nachbarn verdutzt an. „Herr Muerra, was kann ich für sie tun?“, wollte Herr Schulze wissen. „Ich möchte ihnen gerne etwas schenken. Das heißt, ihrer Tochter. Sie wohnt doch mit den vielen Kindern in dieser kleinen Wohnung?“, fragte der Italiener und der alte Herr nickte. „Ja, sie muss mit ihrem Mann und den acht Kindern in dieser kleinen Wohnung wohnen.“ „Wissen sie was? Ich schenke ihrer Familie mein Haus... Doch, doch, ich schenke es ihnen.“, versicherte Paolo. „Was? Aber brauchen sie es denn nicht mehr?“, wollte Herr Schulze wissen. „Nein, ich habe etwas anderes gefunden. Hier ist der Kaufvertrag. Ich habe schon unterschrieben und sie geben mir einfach einen Euro als Symbol unseres besiegelten Handels.“, schlug Paolo vor. Das ließ sich der alte Mann nicht zweimal sagen, eilte ins Wohnzimmer und kam mit einem Euro in der Hand zurück. „Hier...“, meinte er nur und drückte seinem Nachbarn die Münze in die Hand. „Danke und hier ist der Schlüssel.“, verabschiedete sich Paolo und ging wieder zu seiner Gianna zurück. „Und, hast du alles geregelt?“, wollte sie wissen. „Ja, hab ich.“ „Gut, dann lass uns mal aufbrechen. Und für die Polizisten habe ich eine kleine Überraschung eingeplant. Sie werden ein Schauspiel erleben, dass sie nicht vergessen werden.“, grinste sie, küsste ihren Mann und nahm die Koffer. „Was hast du vor?“, wollte er wissen. „Einige meiner Freunde werden sich als uns ausgeben und die Tickets vom Flughafen abholen. Wenn die Polizei merkt, wen sie da verhaftet hat, sind wir schon längst in Holland.“, erwiderte sie. „Du bist genial.“, lachte er und trat aus dem Haus. Wie unsichtbare Schatten verschwanden die Beiden zu einem in einer Seitenstraße geparktem Wagen und fuhren damit Richtung Containerhafen zu ihrem Schiff. Julio wartete schon auf die kleine Familie. „Hallo Paolo... ich habe alles vorbereitet. Eure ... Kabine... ist zwar nicht so komfortabel, wie die, auf dem Schiff später, aber ihr werdet vor allen Zugriffen sicher sein. Der Zoll kontrolliert nur sehr ungern eine Ladung Kohlen.“, grinste der Mann und führte die Beiden hinunter in den Frachtraum, versteckte seine Freunde und ging wieder zurück auf die Kommandobrücke.

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Semir und Ben lagen immer noch im Flughafen Köln-Bonn auf der Lauer. Mittlerweile war es halb zwei. Ben, halb eingeschlafen, sah immer wieder auf seine Uhr und dann zu Semir. „Mensch Semir, glaubst du, die kommen heute noch?“, wollte er wissen. Semir, der sich hinter einem der Flugschalter, als Fluglotse verkleidet, befand, sah seinen jungen Partner nur an. „Ben, die haben den Flug gebucht. Keine Sorge, die kommen schon und dann werden wir sie endlich haben.“, versicherte der Deutschtürke seinem Freund. „Na hoffentlich... ach, das hab ich dir noch gar nicht erzählt oder?“, grinste Ben, gähnte und sah, wie Semir ihn neugierig ansah. „Was denn?“, wollte er wissen. „Nico wird heiraten.“, kam es freudig vom Jungkommissar. „Was?“, stieß Semir vor Freude aus und sah seinen Partner an. „Ja, er und Elena verstehen sich so gut, dass sie beschlossen haben, zu heiraten.“ „Aber... aber... die kennen sich doch noch nicht so lange. Wie können die dann gleich heiraten?“, kam es konservativ von Semir. Ben lachte auf. Sofort war die Müdigkeit vergessen. „Mensch Semir, die lieben sich nun einmal. Und warum auch nicht? Ich meine, die sind doch ein schönes Paar.“, grinste Ben. Semir musste zugeben, dass Nico und Elena wirklich schön anzusehen waren. „Oh man... dann gibt es ja sicherlich bald was zum Feiern.“, grinste der Deutschtürke und rieb sich die Hände. „Typisch... du denkst mal wieder nur an dein Wohl.“ Plötzlich meldete sich Lars per Funk. „Hey, ihr Beiden, könntet ihr mal eure Privatgespräche einstellen und euch auf den Einsatz konzentrieren? Moment mal, ich glaube, ich sehe sie... Alle Einheiten fertig machen.“, stieß Lars durch sein Funkgerät aus.


    Ben und Semir sahen sich grinsend an. „Spielverderber…“ gab Ben über Funk. Doch die Beiden erhoben sich und gingen langsam auf den Schalter zu. Ein Paar was genau wie Gianna und Paolo aussahen ging zum Schalter, stellte sich an. „Wir sollten zugreifen..“ schlug Ben vor. „Nein…erst wenn sie die Karten haben. Nicht dass die sich noch rausreden können..“ ermahnte Semir sofort. Sie mussten eine geschlagene Stunde warten. Dann war das Pärchen dran. Sie holten tatsächlich die Karten ab. „Okay…das war’s…. wir schnappen sie beim einchecken..“ befahl Semir. Er sah wie die beiden in Richtung des Gates gingen und hängte sich mit Ben an. Es kam ihm seltsam vor, dass die Beiden sich überhaupt nicht umdrehten. „Die scheinen sich ihrer Sache ja ziemlich sicher zu sein…“ knurrte Ben. Semir konnte dem nur zustimmen. „Ich werde mal vorbeigehen und überprüfen ob die es wirklich sind…da stimmt was nicht…“ fauchte der Deutschtürke und lief schnellen Schrittes an die Beiden vorbei. Doch als er auf gleicher Höhe war, sah der Mann ihn höhnisch grinsend an. Semir stand da und starrte den Mann an. „Kennen wir uns?“ wollte dieser wissen. Semir schüttelte nur den Kopf. „Dann haben Sie sicher nichts dagegen, wenn wir einchecken oder?“ kam grinsend von dem Mann. „Doch…wir haben was dagegen. Sie haben eben Karten in Empfang genommen, die nicht für Sie bestimmt waren..“ erklärte Semir und zeigte seinen Ausweis. „Nun das ist richtig…eine Freundin von mir hat die Karten auf ihren Namen gebucht…aber das ist soweit ich weiß nicht verboten….oder?“ lachte der Mann und zog die Frau zärtlich an sich heran. Er küsste sie innig. „Sie sind verhaftet!“ erklärte Semir wütend. „Mit welcher Begründung?“ kam die Gegenfrage des Mannes. Semir sah Ben Hilfe suchend an Doch dieser zuckte nur mit den Schultern. Nun kamen auch Olaf und Lars dazu. „Das sind die doch gar nicht…1“ fauchte Lars wütend. „Danke das wissen wir auch..“ kam genauso wütend von Semir zurück. „Meine Herren….unser Flug geht gleich…können wir nun gehen oder nicht?“ warf der Mann ein, der sich als Paolo Muerra ausgegeben hatte. Die vier Polizisten nickten. Sie hatten keine Handhabe gegen die Beiden und mussten sie laufen lassen.


    Die Tage vergingen und von Gianna und Paolo gab es keine Spur. Als Semir und Ben erfuhren, dass das Paar sogar das Haus an eine Großfamilie verschenkt hatten, war klar, dass sie Deutschland für immer den Rücken zugekehrt hatten. Der normale Dienst ging für Semir und Ben weiter. Vier Wochen nach dem Fall kam Nico mit Elena und Mia ins Büro der Hauptkommissare und legte eine Einladung vor. „So meine Herren Polizisten…ich lade euch Beide zu meiner Hochzeit ein. Und ich habe eine Bitte an euch..“ Nico sah von einem zum Anderen. „Die da wäre?“ harkte Ben nach. „Ihr müsst meine Trauzeugen sein…bitte…“ flehte Nico regelrecht. Ben sah zu Semir und dieser nickte. „Warum nicht….?“ meinte dieser nur. Nico strahlte und auch Elena war begeistert. Mia setzte sich bei Semir auf den Schoß. „Du…..der Nico hat mir gesagt, dass du auch ne Tochter hast…wie heißt die?“ kam die erste Frage von dem süßen Fratz. „Aida…..“ lachte Semir. Das Mädchen war ihm sehr ans Herz gewachsen. „Also gut…wann ist die Hochzeit?“ wollte Ben wissen. „In drei Tagen…und dann werden wir nach Venedig fliegen…Hochzeitsreise….das wird sicher klasse werden…“ meinte Nico nur. „Nach Italien?“ kam enttäuscht von Ben. „Ja sicher… warum fragst du?“ harkte Nico nach. „Nun ja…ne Hochzeitsreise….nach Venedig…da fahren doch alle frisch verheirateten Paare hin. Das ist sicher überfüllt….. wie wäre es mit einer Hochzeitsreise nach Dubai…oder nach Venezuela? Oder…Australien?“ schlug Ben vor. Nico lächelte ihn an. „Ben… das kann ich mir nicht leisten…Elena ist nicht so anspruchsvoll und ist mit Venedig einverstanden…“ lachte er. Elena nickte zur Bestätigung. „Gut…dann schenke ich euch eine Reise…nach…..Dubai…“ versprach Ben.


    Drei Tage später gaben sich Elena und Nico das Jawort. Semir und Ben gesiegelten mit zwei Freundinnen von Elena das Glück der Beiden und Mia machte ihren Job als Blumenkind sehr gut. Auch Aida durfte als Blumenkind die kleinen Blümchen streuen. Allerdings war für die Kleine gegen fünf am Nachmittag Schluss. Sie schlief völlig erschöpft im Arm von Andrea ein, die sie dann mit Elenas Hilfe in Mias Zimmer brachten. „Sie ist süß…. Und hat sehr viel von Semir…“ meinte Elena. Andrea nickte. „Ja leider auch den Dickkopf…da tun sich die Beiden nichts.“ bestätigte sie. Elena nickte. „Ja…das ist bei Mia auch so… ich sehe in ihr immer wieder ihren Vater…“ gab sie zu. „Na lassen wir den kleinen Engel schlafen…..die Gäste warten schon…“ lenkte sie jedoch sofort wieder von dem Thema ab. Andrea sah sie verständlich an. Die Feier ging bis zum frühen Morgen und als das frisch vermählte Ehepaar dann Mia an die Großeltern übergaben um die Hochzeitsreise anzutreten hob Ben einen Umschlag hoch. „Ihr könnt eure Hochzeitsnacht im Hotel „ Burj al Arab“ in Abu Dhabi machen…die Diamant-Suite ist für euch reserviert… Viel Spaß da..“ meinte er und reichte Nico den Umschlag. Um fünf in der Frühe ging es zum Flughafen und nur drei Stunden später hob die Maschine gen Arabien ab. Semir sah Ben müde an. „So und jetzt werde ich in meine Suite gehen…“ grinste er leicht verschmitzt. „In die Präsidentensuite in der Kantstrasse 5?“ wollte Ben wissen. Semir nickte. Eine Stunde später lag er neben Andrea, die bereits früher mit Aida heimgefahren war im Bett und schlief wie ein Stein.



    Ende

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

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