Die Pferde sind los

  • Erschrocken sahen sich die beiden Brüder an und dann zu Bernd. „Na was ist? Das Fohlen und seine Mutter müssen auf die Weide und Conradi muss zurück in seine Box.“, herrschte er die Beiden zur Arbeit an und verließ dann wieder den Stall. „Ob er was gehört hat?“, kam es fast ängstlich von Ben, als dieser Bernd beobachtete. „Keine Ahnung.“, erwiderte Semir und beide gingen dem Hünen bis zum Stalltor nach, warfen einen Blick nach draußen. Sie sahen, wie Arnaud und noch ein Mann, ein großgewachsener, weißhaariger Mann, in einen Wagen stiegen. Arnaud gab Toni noch letzte Anweisungen und dieser nickte nur. War da ein Grinsen auf Tonis Gesicht zu sehen, als der Wagen durch das Haupttor fuhr und langsam im dichten Wald verschwand. Bernd kam zu ihm und beide tuschelten. „Was die wohl wieder aushecken?“, wollte Ben wissen und sah Semir an. „Egal, was die da besprechen... Wir müssen Kurt und Axel Bescheid geben, dass dieser Arnaud gerade weggefahren ist.“, meinte Semir und wollte sein Handy hervorholen, doch er griff nur ins Leere. „Hast du dein Handy eingesteckt?“, kam es nur irritiert von Ralf, doch auch Leon fand sein Mobiltelefon nicht. „Auf den Zimmern haben wir sie doch nicht gelassen... Verdammt, die müssen sie uns während des Frühstücks aus unseren Jacken geklaut haben.“, stieß Semir aus. „Die haben doch Lunte gerochen. Glaub mir...“, stieß Ben aus. Unweigerlich musste Semir daran denken, wie ungern sie diesen Undercovereinsatz machen wollten. Jetzt, das wusste er, saßen sie quasi in der Falle.


    „Nein... was... was habt ihr mit mir vor? Was soll das?“, stieß Robin ängstlich aus, als er von zwei der Stallgehilfen gepackt und in den Keller geschleppt wurde. „Halt die Klappe oder wir knebeln dich.“, zischte einer und schlug mit der flachen Hand auf Robins Hinterkopf. Der Junge war ruhig und ließ sich von den Beiden in den Keller führen, wo eine eigenartige Konstruktion aufgebaut war. Toni stand mit diabolischem Grinsen daneben. „Ahhh... mein lieber, kleiner Robin... Komm herein. Ich hab nur einige Fragen an dich.“, meinte er mit freundlicher Stimme. Robin wurde auf den Stuhl gesetzt und mit Riemen daran festgeschnallt, dann wurde die Lehne umgeklappt und sein Oberkörper lag unter einer eigenartigen Konstruktion. „Weißt du, was das ist? Das ist eine chinesische Erfindung, mit denen man früher Leute zum Sprechen gebracht hat. Und genau das wird dich jetzt auch zum Sprechen bringen.“, lachte Toni und zog aus dem über Robins Stirn angebrachten Behälter den Verschluss. Langsam tropfte kaltes Wasser auf die Stirn des Jungen. Robin versuchte den Kopf zu bewegen, doch es ging nicht. „Hast du uns nicht was zu sagen?“, wollte Toni wissen. „Nein…ich weiß nicht was du willst…..Toni….bitte lass mich…bitte…“, flehte Robin. „Na sicher…. Sobald du mir alles erzählt hast…“, kam kalt von Toni zurück.


    ...

  • „Verdammt… Ben… wir müssen abhauen…das ist kein gutes Zeichen….die haben wirklich Lunte gerochen….“, raunte Semir seinem Partner zu. „Also gut.. was machen wir?“, wollte Ben wissen. „Ich würde sagen…wir holen Robin und hauen ab. Den Jungen können wir nicht hier lassen…“, gab Semir leise zurück. Ben sah ihn an. „Das wird sicher nicht einfach sein…“, meinte er nur. „Klar….. wo ist Robin?“, wollte er wissen. „Zuletzt hab ich ihn im Stall gesehen…“, gab Ben bekannt. Semir nickte und wollte gerade gehen. „Willst du allein da rein?“, kam erstaunt von Ben. „Ja…du versuchst unsere Handys zu finden. Wir brauche sie…. Oder eine andere Möglichkeit…und du musst die Anderen ablenken…“, befahl Semir. Ben nickte langsam. „Pass bloß auf dich auf…“, ermahnte er seinen Partner. „Ja…du auch.“, raunte Semir zurück und rannte in Richtung Stall. Vorsichtig spähte er durch die Tür, doch der Stall war leer. „Robin?“, rief er leise. Keine Antwort. „Robin…“, wiederholte er und ging in den Stall in die erste Box. Auch hier war nichts. Mist….dachte Semir bei sich. Er wollte den Stall verlassen, als er plötzlich drei Mann auf sich zukommen sah. Gehetzt sah Semir sich um. Hinten raus….war sein nächster Gedanke, doch auch von dort kamen drei Mann. Für Semir gab es kein Entkommen…. Er steckte in der Falle. Nichts womit er sich gegen sechs Mann wehren konnte. Kein Fluchtweg. „Hi…Ralfi…“, lachte einer der Jungs.


    Ben sah Semir nachdenklich nach. Dann ging er in Richtung Haupthaus. Semir hatte Recht…..er musste die Handys finden. Nur so konnte er Hilfe rufen. Fast lautlos öffnete er die Tür. Er ging in den Speisesaal und sah sich um. Doch hier war nichts. Auf dem Tisch nicht, und auch nicht auf den Stühlen. Also musste dieser Toni sie vielleicht im Arbeitszimmer…..ja…. da könnten sie sein. Ben ging weiter durch das Haus. In der ersten Etage wollte er gerade ins Arbeitszimmer von Arnaud gehen, als sich Bernd ihm in den Weg stellte. „Kann ich dir helfen?“, fragte er säuselnd. „Nein….ich dachte, ich hätte ein Geräusch gehört und ….da wollte…also ich wollte nachsehen….nicht das sich jemand hier….unbefugt umsieht…“, erklärte Ben und versuchte seine Stimme fest klingen zu lassen. „Sehr gut… wie gut, dass du aufpasst…“, lächelte Bernd. „Ja… ich geh dann auch mal wieder…. mein Bruder wartet sicher schon….“, meinte Ben und drehte sich um, um zu gehen. Doch nun hielt Bernd ihn fest. „Nur keine Sorge…Ralfi vergnügt sich gerade köstlich…“, versprach er. Ben zuckte zusammen. Verdammt…. Semir….er musste sofort zu ihm. „Ich ….“, fing Ben an. Bernd lachte leise… „Robin hat uns alles erzählt….. ihr werdet hier nicht mehr weg kommen. Aber ihr werdet euren Spaß bekommen…..Denn bis Arnaud zurückkommt, werden wir uns mit euch beschäftigen.“, versprach Bernd. „Das wäre ein ziemlicher Fehler….“, warnte Ben, doch seine Stimme verriet ihn. Bernd lachte gehässig. Mit einer schnellen Bewegung drehte er Ben den Arm schmerzhaft auf den Rücken. Die andere griff in sein Haar und zog ihn den Kopf in den Nacken. „Na dann wollen wir mal dort hin, wo Ralfi ist….los!“, fauchte Bernd ihn ins Ohr.


    Semir wandte sich im Griff der Männer, die ihn festhielten. „Aber Ralfi…..du bist doch ein ganz Süßer…was wehrst du dich denn so?“, verhöhnte Toni ihn, als die Männer ihn in den Keller brachten. „Was zum Teufel soll das?“, fauchte Semir wütend. Die Männer die ihn festhielten lachten gemein. „Wir werden dir mal was ganz tolles zeigen…..also halt still…“, kam von einem der Jungs. Semirs Körper durchlief ein Schauer... Was hatten diese Kerle mit ihm vor? Doch lange Zeit darüber nachzudenken, hatte er nicht mehr. Sofort wurde er von den drei Kerlen gepackt, zwei hielten seine Arme fest und einer hebelte sich unter Semirs Schultern und riss dessen Weste samt darunter befindlichem Hemd und T-Shirt auf. Erschrocken blickte er in das grinsende Gesicht von Toni. Er hielt ein Brandeisen in der Hand, die Spitze glühte feurig rot und der Mann kam immer weiter auf Semir zu. Dieser beobachtete das Eisen mit großen, schreckgeweiteten Augen. „Toni... lass den Unsinn. Was soll das Ganze überhaupt?“, stieß Semir aus und versuchte, sich aus dem Griff der Männer zu befreien, doch gegen drei Mann hatte er kaum eine Chance. „Toni... hey, ... was willst du?“, versuchte Semir nur weiter. „Ihr Beide, du und dein mieser Bruder, seid zwei verdammte Bullenschweine... Der Kleine hat gesungen, nachdem ich ihm einer Wasserkur unterzogen habe.“, stieß der Gangster nur wütend aus und stieß mit dem glühenden Eisen zu. Semir schrie auf, der Geruch seines verbrannten Fleisches und Brusthaare stieg ihm in die Nase. Der Schmerz war elektrisierend und durchfuhr seinen ganzen Körper. Er hatte das Gefühl, das Eisen würde ewig auf seiner Brust verweilen, doch in Wahrheit waren es nur einige Sekunden. Die reichten jedoch aus, um Semir in eine schmerzvolle Ohnmacht fallen zu lassen. „Bringt ihn in den Keller zu diesem Robin und dann werden wir uns mit seinem Bruder befassen.“, lachte Toni und die Männer schleppten Semir weg.


    Ben wurde von Bernd in den Kellerraum gestoßen und sah Robin auf einen Stuhl gefesselt und vor Wahnsinn schreiend. „Nein... aufhören... ich... ich kann nicht mehr... ich hab doch schon alles erzählt.“, schrie er, während Toni daneben stand und sich in aller Ruhe eine Zigarette drehte. „Ja, das hast du... aber was ist euer Auftrag? Ihr Bullen habt immer ein Ziel und das will ich wissen.“, meinte er ruhig, leckte das Papier an und strich über die Kante, sodass sich das Papier aneinander heftete und den Tabak in sich behielt. Das kalte Wasser tropfte unaufhörlich auf Robins Stirn. Dieser versuchte sich zu wehren, seinen Kopf zu drehen, doch er war mit einem Riemen über die Stirn an der Lehne des Stuhls fixiert, sodass er sich nicht bewegen konnte. „Aufhören.“, schrie Ben, doch sein Protest wurde jäh durch einen Fausthieb von Bernd in Bens Magengrube unterbrochen. Keuchend klappte Ben wie ein Taschenmesser zusammen. „Oh, da ist ja auch schon unser Dritter im Bunde.“, lachte Toni und zündete sich die Zigarette an. „Bring ihn rüber... auf den Stuhl und binde ihn fest.“, befahl der Mann Bernd und dieser tat es, wie ein hirnloser Roboter. Er schleifte Ben zu einem alten Holzstuhl und band ihm mit einem alten, scheuernden Seil fest. Er zog die Fesseln eng an, dass Ben kaum Luft holen oder seine Hände bewegen konnte. Er merkte, wie ihm das Blut stockte. „Wo ist mein Bruder?“, wollte er wissen und hob seinen Kopf zu Toni. „Ach komm, lass das Spielchen, Leon oder wer immer du bist. Ich weiß bereits, dass ihr Bullen und bestimmt keine Brüder seid. Der Kleine hier hat kein großes Stehvermögen.“, lachte er und deutete auf Robin, der immer noch unter dem tropfenden Wassereimer lag. „Wo ist mein Partner?“, zischte Ben dann und stemmte sich mit neu geschöpfter Kraft gegen die Fesseln. „Oh... gut, dass du fragst...“, lachte Toni und packte Ben am Kinn, drehte ihn dann zur Seite. „Dort ist er...“

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Geschockt drehte Ben sich zur Seite und erblickte Semir. Seine Obersachen waren aufgerissen und ein feuerrotes Brandmal hatte sich in seine Brust gebohrt. Er hang nur in seinen Fesseln. Man hatte ihn die Hände nach oben an einen Querbalken gefesselt und so hing er da, die Füße berührten kaum den Boden. „Was... was habt ihr mit ihm gemacht, ihr Schweine?“, schrie Ben und stemmte sich mit aller Kraft in die Fesseln hinein, doch Toni holte nur aus und schlug mit der flachen Hand Ben ins Gesicht. „Sei ruhig... er lebt, noch, aber wenn ich nicht bald erfahre, was ihr hier zu suchen habt, werde ich mir einen deiner beiden Freunde vornehmen und das wird sicher sehr unangenehm.“, fauchte Toni und hielt Ben die glimmende Zigarette direkt vor die Nasenspitze. Sein Kopf zuckte zurück. Toni lachte und stellte sich zu Semir. „Er kann hier nicht wirklich viel vertragen…. Wie ist es mir dir?“, wollte er wissen. Er machte Bernd ein Zeichen und sofort schlang sich ein Seil um Bens Handgelenke. Mit einem harten Ruck wurden sie hoch gezogen bis er auf dem Zehenspitzen stand. „Was zum Teufel soll das?“, fauchte Ben wütend und zerrte an den Fesseln. „Oh…das hat nichts zu bedeuten. Ich habe eben mit Arnaud telefoniert… er will alles von euch erfahren. Und da ich mir vorstellen kann, dass ihr hart im Nehmen seid, habe ich zwei Wochen Zeit… Wann müsst ihr euch wieder melden?“, wollte er wissen. Ben sagte nichts. Toni nickte. „Siehst du … ich wusste es …“


    Josefine hörte den Krach und hörte auch den Schrei von Ralf. Erschrocken sah sie durch das Fenster und hoffte etwas zu sehen. Doch draußen war niemand. Sie zog an der Tür, doch die war verschlossen. „Hey!!! Was ist denn da los!!“, rief sie. Keine Antwort. Doch sie ahnte dass hier einiges schief lief. Sie wusste, dass Toni, Arnaud und auch Bernd nicht ganz koscher waren Und irgendwie schienen Ralf und Leon anders zu sein. Doch wie….sie konnte es sich nicht erklären. Und was … sie musste hier raus… Josefine sah sich um. In der kleinen Küche fand sie eine Gabel und machte sich daran das Fenster zu öffnen. Die erste Zinke brach ab und ließ Josefine fluchen. Doch sie gab nicht auf. Endlich…nach gut fünf Minuten hatte sie es geschafft. Sie hatte das Schloss geknackt. Das Fenster schwang auf. Sie kletterte hinaus und sah sich um. Und dann lief sie zum Haupthaus, denn im Keller brannte Licht. Vielleicht machten die Jungs da ne Orgie und sie durfte nicht mitmachen? Das wäre verdammt unfair… wenn sie schon nicht mit Marco rummachen durfte, wollte sie wenigstens hier dabei sein…so gingen ihre Gedanken. Das sie mit ihrem Auftauchen vermutlich sogar einen Mord verhinderte wurde ihr erst viel später bewusst. Sie schlich leise die Treppe runter und folgte den Geräuschen. Es hörte sich an, als würde man jemanden schlagen. Und dann schrie ein Mann auf. Es war ein markerschütternder Schrei und Josefine zuckte zusammen. Vielleicht sollte sie doch nicht dort hin gehen…wer weiß was Toni und Bernd dort machten…wo waren Ralf und Leon?

  • Ben schrie auf, als die Gerte seinen nackten Rücken traf. Es war mittlerweile der vierte oder fünfte Schlag und jeder tat mehr weh. Er spürte, wie das Blut den Rücken runter lief. „Also…was ist euer Auftrag?“, wollte Toni wissen. Ben schwieg. Toni hob die Hand und Bernd schlug erneut zu. Doch Ben schwieg weiterhin. Toni nickte. „Also gut… du willst nicht reden…vielleicht wenn du zusiehst, wie wir deinen Freund hier bearbeiten?“, mutmaßte er und wandte sich an Semir, der gerade zu sich kam. „Lass ihn!!“, schrie Ben wütend. Toni lachte und sah ihn erneut an. „Schrei mich nie wieder an…“, drohte er. Dann rammte er Ben die Faust in den Magen. Ben schrie auf und versuchte sich zu krümmen, was durch die Fesseln nicht möglich war. Immer wieder schlug Toni zu. Jeder Schlag knallte im Bens Magen, in die Nieren und gegen die Brust. Und dann schwanden Ben die Sinne. Er bekam nicht mehr mit, wie Toni sich wieder Semir widmete, der sich in den Fesseln wandte. „So und nun wieder zu dir Ralfi….was meinst du…willst du mir nicht erzählen, was hier gespielt wird?“, wollte Toni wissen. Semir sah ihn an. „Du kannst mich mal.“, stieß er aus. „Ach ja…dann wollen wir doch mal sehen, wie lange…“, lachte Toni und fing an Semir zu drangsalieren. Er nahm ein dünnes Seil und legte es um Semirs Hals. Die Enden band er sich im Kreuz um die Finger und fing an zu ziehen. Semir spürte wie sich die Schnüre um den Hals immer enger wurden und fing bald an zu röcheln. „Was habt ihr vor?“, wiederholte Toni die Frage. Semir versuchte zu grinsen, es war eher einer Grimmasse. „Was…habt ihr vor?“, kam die Frage erneut. Doch Semir schwieg erneut. Er versuchte, sich bequemer hinzustellen, doch durch die Tatsache, dass die Beine nicht bis zum Boden reichten, klappte das nicht. Toni lachte nur und holte etwas vom Tisch hinter sich.


    ...

  • Axel und Kurt saßen in ihrem Büro und ahnten von den Vorgängen auf dem Gestüt nichts. „Hm, langsam müssten sie sich aber wieder melden, oder?“, kam es nachdenklich von Kurt und dieser schob sich ein Stück Pizza in den Rachen, während Axel genüsslich einen Hamburger verspeiste. „Hm, lass ihnen noch ein bisschen Zeit. Wenn sie was herausgefunden haben, werden sie sich schon von ganz alleine melden.“, erwiderte Axel mit vollem Mund. Doch Kurt hatte kein gutes Gefühl beim Warten. „Axel... ich weiß nicht... vielleicht hätten wir doch Robin rausholen sollen, bevor wir die Beiden reingeschickt hätten.“, murmelte Axels Partner nachdenklich. „Ach, den Dreien wird schon nichts passieren... Aber damit du dich beruhigst, werde ich sie jetzt anrufen.“, knurrte Axel nur, wischte sich mit der Serviette seine fettigen Finger ab und tippte auf dem Zahlenpad seines Dienstapparates herum. „Der Teilnehmer ist vorrübergehend nicht erreichbar.“, teilte ihm eine monotone, feminine Stimme mit. Mit hochgezogenen Augenbrauen sah er zu Kurt hinüber. „Was... was ist?“, wollte dieser erschrocken wissen. „Es meldet sich bei Robin niemand. Versuch ich es mal auf Semirs Handy.“, kam es nur von Axel und sofort huschten die Finger wieder über die Tasten, aber auch bei Semir kam nur die gleiche Ansage. „Verdammt, da stimmt irgendwas nicht.“, zischte er und legte auf. „Ich hab's dir ja gesagt. Und was jetzt?“, wollte Kurt wissen. „Erstmal zur Krüger und dann sehen wir weiter.“, erwiderte Axel und schnappte sich seine Jacke. Kurt tat es ihm gleich.


    Semir sah mit erschrockenen Augen auf die Hand seines Gegners. Noch immer hatte der Hauptkommissar das Seil um den Hals, doch jetzt hatte Toni dort etwas viel perverseres in der Hand. „Ich sehe, du weißt, was das ist...“, lachte er und hielt den Elektroschocker Semir dicht vors Gesicht. Es war kaum mehr als ein Zucken, das Semirs Kopf bewegte. „Gut... also, noch mal von vorn... Weshalb seid ihr hier?“, wollte Toni wissen und stand direkt vor Semir. Doch dieser dachte nicht daran, etwas zu verraten. Semir ließ seinen Kopf nach hinten fallen und bereitete sich innerlich auf den kommenden Schmerz vor. „Wie du willst...“, zischte Toni nur und setzte das Gerät Semir voll auf die Brust, genau auf die verbrannte Stelle. Semir biss sich auf die Lippen, versuchte, den Schmerz auszuhalten. Doch er schrie dennoch auf. Sein ganzer Körper spürte die Elektronen, die sich auf ihn entluden und er zuckte merklich auf. Toni ließ nach einer Weile von ihm ab. „Hast du genug?“, wollte er wissen und zog Semirs Kopf an den Haaren nach vorne. Mit schreckgeweiteten Augen sah der Hauptkommissar den Mann vor sich an. „Du... kannst... kannst mich ... mal.“, stammelte Semir vor Schmerzen und wartete darauf, die nächste Ladung verpasst zu bekommen. Toni wurde wütend, er holte aus und ... „Toni... Telefon, es ist der Boss.“, stieß Bernd plötzlich aus und Toni ließ von Semir ab. „Hast du ein Glück, Bulle.“, zischte er und schlug ihn mit der Faust in den Magen. Der Deutschtürke wandte sich und stöhnte auf. Er sah, wie Toni und Bernd den Keller verließen und nach oben rannten.


    Josi hatte sich in eine Nische gequetscht und sah, wie Toni und Bernd an ihr vorbeigingen und das Haus verließen. Das war ihre Chance, dachte sie und vorsichtig schlich sie sich Richtung Keller die Treppe hinunter. Langsam öffnete sie die Tür und sah ein Bild, was sie erschauern ließ. Sie wollte schreien, doch etwas in ihr hinderte sie daran. Da waren Robin, Leon und Ralf. Alle drei gefesselt und misshandelt. „Oh mein Gott.“, stieß sie aus und rannte zu Ralf, band ihn los. Sofort sackte dieser zusammen. „Jo... Josi... was... wie kommst … wie kommst du hier her?”, wollte er stöhnend wissen und sammelte all seine Kraft, um aufzustehen. „Ich habe Licht im Keller gesehen und dachte, hier sei was los. Ich... was haben sie mit euch gemacht?“, stieß das Mädchen verängstigt aus. „Hör zu Josi, du musst uns drei hier schnell rausbringen. Kannst du das?“, wollte Semir wissen und sah zu Ben und Robin hinüber, die immer noch an ihren jeweiligen Geräten gefesselt waren. Das Mädchen nickte und befreite die anderen. Ben sackte augenblicklich in sich zusammen und Robin rührte sich nicht von der Stelle.

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  • Josefine sah sich um. „Wie soll ich euch denn alle raus bringen? Ihr könnt ja nicht einmal laufen.“, fragte sie verzweifelt. „Josi…. Hilf mir hoch….“, bat Semir. Josefine tat, was er wollte. Semir schaffte es auf eigenen Beinen zu Ben und weckte ihn. „Komm…. Ich hab keinen Bock mehr…“, stieß er leise aus. Sofort versuchte auch Ben aufzustehen. Es klappte recht schnell. „Was wird hier denn gespielt?“, wollte Josefine wissen. „Wir sind…von der Polizei…wie kommen wir hier weg?“, wollte Semir wissen. Josefine sah ihn an. „Bullen? Seit wann sind denn Schwule bei den Bullen?“, stellte sie die Gegenfrage. „Nicht jetzt… ich erkläre es dir ein Andermal… wo können wir abhauen und wie?“, wiederholte Semir. Josefine sah ihn an. „Ihr könnt direkt hier raus… auf die Koppel da stehen auch Pferde wenn ihr wollt…“, meinte sie leise. Semir nickte. „Also gut… ich will erst Robin und Ben raus bringen und dann du und ich, einverstanden?“, wollte er wissen. Doch nun schüttelte Josefine den Kopf. „Nein… ich helfe euch abzuhauen, aber ich bleibe hier… Bernd und Toni wissen nicht, dass ich euch helfe. Mich hat keiner gesehen…ich will mit dem Scheiß nichts zu tun haben.“, gab sie leise zurück und half Semir Robin aus dem Stall zu bringen. Weder Toni noch Bernd waren zu sehen. Ungesehen kamen sie zu dritt auf der Koppel an. „Gut… zwei Pferde… okay…. Holen wir Ben.“, stieß Semir etwas atemlos aus. Josefine nickte. „Du bist nicht wirklich schwul oder?“, wollte sie wissen Semir lachte leise. „Nein.. ich bin verheiratet… mit einer Frau…..Danke für deine Hilfe…“, gab er leise zurück. Nur wenig später war auch Ben auf der Koppel.


    „Ja…ja… nein die haben noch nicht geredet… Arnaud… ich weiß, dass es Bullen sind!!“, fauchte Toni ins Telefon. Bernd stellte sich ans Fenster und sah auf den Hof. „Was? Nein…. Natürlich…wir warten, bis du zurück bist… ja…“, hörte er Toni sagen. Was war das? War da nicht eine Bewegung? Da….schon wieder.. „Verdammt die hauen ab!!“, schrie er plötzlich. Toni sah ihn an. „Arnaud…ich ruf zurück!!“, gab er durch und knallte den Hörer auf. Sofort rannte er runter und sah gerade noch die Pferde abhauen. Bernd zog seine Waffe und legte an. Ein kurzer Knall folgte. Nur wenig später fiel einer der Personen vom Pferd. Zufrieden sah er zu Toni „Das war Nr. 1… los wir werden sie schon einfangen. Wir kennen uns aus und die nicht…“, lachte Bernd. Toni nickte. „Ich gehe erst mal zu Josefine… nicht das die kleine Hexe uns auch noch abhaut und du ruf die Jungs zusammen….“, befahl er. Bernd nickte und tat, was Toni sagte.

  • Bernd nickte und tat, was Toni sagte. Dieser ging zum Haus wo Semir und Ben vor kurzem noch wohnten. Er schloss die Tür auf. „Josi?“, rief er. „Mmmmhhh…..“, hörte er aus dem Schlafzimmer. Er drehte den Schlüssel, der im Schloss außen steckte und öffnete die Tür. „Hey… schläfst du schon?“, wollte er wissen. Das Mädchen sah ihn verschlafen an. „Was ist denn?“, wollte sie wissen und sah ihn völlig müde an. „Nichts… wollte nur sehen, ob alles in Ordnung ist.“, lächelte er sanft. „Ja….alles in Ordnung…ich …bin nur eure Gefangene…“, murmelte Josefine verschlafen. Sie drehte sich um und schlief einfach weiter. Toni lächelte und verließ den Raum wieder. Diesmal schloss er nicht ab.


    Semir spürte, wie Robin vom Pferd rutschte. „Verdammt…“, fluchte er und wollte anhalten. Doch die nächste Kugel flog dicht an ihm vorbei. „Komm schon!! Semir!!“, schrie Ben laut. Semir sah noch einmal zu Robin der mit seltsam verdrehten Gelenken am Boden lag. Er ahnte, dass der junge Kommissar tot war. Wut stieg in ihm auf. „Ich werde diese Mistkerle in den Knast bringen….das schwöre ich dir…“, fauchte er wütend. Er drückte dem Pferd die Fersen in die Seite, damit es auf Touren kam. Sie erreichen den Wald und versteckten sich. „Wir müssen weiter… diese Mistkerle werden sicher die Verfolgung aufnehmen…hast du dein Handy dabei?“, wollte er von Ben wissen. „Nein… ich hab sie nicht gefunden…verdammt wieso läuft denn alles schief, wenn wir so einen Fall übernehmen?“, stellte Ben die Gegenfrage. „Was weiß ich…. Lass uns auf jeden Fall weiter reiten… vielleicht kommt hier ne Straße oder so…“, schlug Semir vor. Ben nickte. Was anderes konnte er ja auch nicht tun.


    ...

  • Kim sah auf, als Axel und Kurt eintraten. „Frau Krüger… wir haben ein kleines Problem. Wir können weder Semir, Ben noch Robin erreichen und ….also wir gehen davon aus… das…“, fing Axel an. Kim sah die beiden Männer mit skeptischen Blicken an. „Was ist... sie können die Drei nicht erreichen? Haben sie alle Handynummern gecheckt?“, wollte Kim wissen und sah die beiden BKA-Kommissare mit bösen, alles durchdringenden Blicken an. „Ja, das haben wir. Wir müssen davon ausgehen, dass die Handys der Drei einkassiert wurden und sie sich deshalb nicht melden können.“, erklärte Axel und ließ sich in einen der Stühle vor Kims Tisch fallen. „Und was, wenn sie aufgeflogen sind? Was wissen sie über dieses Gestüt, diesen Mitterand und seine Mitarbeiter? Und jetzt will ich alles wissen.“, zischte sie und sah ihre Gegenüber mit strafenden Blicken an. Axel und Kurt tauschten vielsagende Blicke aus und er nickte dann. „Gut... wir sind schon seid drei Jahren hinter diesem Arnaud Mitterand her. Immer wieder ist er uns und den Kollegen von Interpol durchs Netz geschlüpft. Nun aber haben wir eine Chance, ihn zu schnappen und den Hintermann gleich mit einzukassieren.“, erklärte er. Kim nickte. „Das ist aber nicht die Antwort auf meine Frage gewesen.“, zischte sie und sah wieder mit ihrem steinharten Blick auf die Kollegen herab. „Die Zeugen, die gegen ihn aussagen sollten, konnte man kaum identifizieren, nachdem man sie gefunden hatte.“, kam es kleinlaut von Kurt. „Und zu so einem Wahnsinnigen schicken sie ein Kind, ein Draufgänger und einen verheirateten Mann? Haben sie jeglichen Sinn für berufliche Verantwortung verloren? Gnade ihnen Gott, wenn den Dreien etwas passiert.“, zischte sie mit Zorn und Wut in der Stimme.


    Semir und Ben stiegen von den Pferden ab. „Warum denn? Warum sollen wir absteigen und zu Fuß weiter?“, wollte Ben wissen. „Das machen die im Western auch immer. Wenn die Gegner in der Überzahl sind, einfach die Pferde in die andere Richtung geschickt und schon suchen die nicht nach uns.“, erwiderte Semir. „Western? Sonst hast du aber nichts zu tun, Häuptling türkischer Hengst?“, konterte Ben und stieg vom Pferd ab. Semir nahm die Zügel der beiden Tiere und scheuchte sie in die andere Richtung fort. „Los, macht das ihr weg kommt.“, schrie er und wedelte mit den Armen hin und her. Die Pferde, aufgescheucht von Semir, liefen los und verschwanden in den Dunkeln des Waldes. „Was macht uns so sicher, dass wir ohne die Tiere besser dran sind? Wir haben noch nicht einmal eine Waffe.“, zischte Ben. „Eben und deshalb müssen wir schnell eine Straße oder eine Hütte mit Telefon finden oder etwas ähnliches.“, entgegnete Semir und lief los. Ben hinter ihm her. Würden sie wirklich vor den anderen eine Straße oder eine bewohnte Hütte erreichen? Wer sollte hier schon leben, außer Käfer, Mäuse und Füchse, dachte Ben nur. Hier wollte er nicht mal zum Pilze sammeln hin.


    Bernd hatte die Leute zusammengetrommelt und schon die Waffen an alle ausgegeben. Er selbst und vier andere saßen auf Pferden, die anderen, acht an der Zahl, waren zu Fuß, zwei davon mit großen Hunden an der Leine. Toni kam raus und sah in die Runde. „Okay... ich will diese drei Mistkerle wiederhaben, noch ehe sie Hilfe holen können. Die nächste Lieferung ist fertig und wenn Arnaud oder der Big Boss davon erfahren, dass wir die drei Bullen entkommen lassen haben, können wir uns alle unser Grab schaufeln.“, erklärte er, hängte sich seine Jagdflinte um, eine weitere Pistole hatte er am Gürtel, sowie ein großes Jagdmesser. Für ihn war das eine Gelegenheit, sich wie ein Großwildjäger zu fühlen... und das Wild hieß... zwei Bullen. „Dann mal Waidmanns Heil.“, lachte er und drückte seinem Pferd die Stiefelabsätze in die Seite und sofort machte es einen Satz nach vorne. Bernd und die anderen Reiter folgten ihm, während die Männer mit den Hunden vorausgingen. „Hier... hier liegt einer.“, stieß einer aus und sofort versammelte sich die Gruppe um ihn. „Das ist Robin... Dann sind die anderen nicht weit... Moment, was ist das?“, stieß Bernd aus und sah, wie die beiden Pferde aus dem Wald zurückkamen. „Sieh mal einer an…dann sind sie zu Fuß unterwegs..“ lachte Bernd und ließ die Tiere einfangen. „Ja… und damit werden wir sie noch schneller wieder einfangen…“, nickte Toni. „Bringt die Tiere in den Stall!“, forderte er zwei Burschen auf und sah auf die Leiche von Robin. „Ihn nehmt mit und vergrabt ihn!“, hängte er an. „So und wir reiten los! Zu dritt in drei Gruppen…wir teilen uns so auf, dass kein Millimeter nicht von uns durchsucht wird!“, befahl er den Anderen.

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  • Josefine stand sofort auf, als Toni wieder raus war. Sie warf die Decke zur Seite. Natürlich war sie komplett angezogen. Sie zählte langsam bis sechzig und verließ dann den Raum. Wie gut das die Türen immer sehr gut geölt waren. Das Quietschen hätte sie jetzt verraten. Sie spähte auf den Hof und sah wie einer der Männer mit zwei Pferden in den Stall ging. Außerdem sah sie die Leiche von Robin. „Oh mein Gott…“, stieß sie kaum hörbar aus. Die Pferde waren die, die sie Ralf und Leon gegeben hatten. Was wenn sie…was schert es sie… haben die Beiden doch selbst Schuld…sie wollte nur zu Marco. Sie musste weg von hier… ihr eigenes Leben leben. Josefine schlich über den Hof bis zur Scheune. Sie nahm den Weg, den sie seit einigen Tagen immer wieder nahm. Er führte direkt zur Straße. Und nun dachte sie auch an die beiden Polizisten. Warum hatte sie die Beiden eigentlich durch den Wald geschickt? Wer sich dort nicht auskannte würde sich verlaufen? Warum…? Egal…sollen die tun, was sie wollen. Sie waren erwachsen…die konnten schon auf sich aufpassen... so gingen die Gedanken des Teenagers. Schnell erreichte sie die Straße. Sie schien ausgestorben, doch Josefine wusste, dass die Stadt nicht sehr weit war… vielleicht zwei oder drei Stunden Fußmarsch. Es sei denn, sie konnte ein Auto anhalten. Zumindest war es ein Versuch wert.


    Kim Krüger sah Axel wütend an. „Ich habe dieser Amtshilfe stattgegeben, weil ich dachte, dass Sie beide die Sache im Griff haben Und nun….ich muss die Leute suchen… Wir werden umgehend zum Gestüt fahren und nach den Beiden suchen!“, befahl sie wütend. „Das ist nicht so einfach….um den Auftrag nicht zu gefährden, werden wir nicht eingreifen. Wir müssen abwarten, bis sich die Drei oder wenigstens einer von ihnen sich gemeldet hat. Das allein schon um die Undercoveraktion nicht zu gefährden.“, gab Axel bekannt. „Wie bitte? Sie sagten doch eben, dass es durchaus sein kann, dass sie aufgeflogen sind! Das Leben dieser drei Leute ist in Gefahr!!“, fauchte Kim wütend. „Ja sicher…. Aber…wir sind uns nicht sicher…. Es kann ja auch eine ganz einfache Erklärung dafür geben, dass sie sich nicht melden… ich meine vielleicht können die derzeit nur nicht, weil sie in einer Besprechung sind oder weil sie unter Beobachtung stehen oder…“, versuchte Axel zu erklären. Kim sah ihn ernst an. „Glauben Sie, was Sie da sagen?“, fragte sie mit fester Stimme. Axel zuckte mit den Schultern. „Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich denken soll…aber ich habe die Hoffnung, dass es so ist.“, gab Axel zu.

  • „Komm….lass uns eine Pause machen…ich kann nicht mehr.“, stieß Semir aus. Er stöhnte leise und ließ sich am Baum zu Boden sinken. Auch Ben war fertig. Wie lange waren sie nun schon unterwegs? Drei Stunden? Vier? Wie weit waren sie noch von der Straße entfernt? Was wenn es keine gab? Fragen über Fragen gingen ihm durch den Kopf. „Semir… ich glaub es war ne Dummheit abzuhauen…wir haben nichts zu trinken, zu essen und wissen nicht wo wir lang müssen…“, stieß er aus. Semir sah ihn an. „Ich weiß…aber besser als von diesen Mistkerlen misshandelt zu werden, ist es alle male…“, kam von ihm. Ben nickte nur. Auch er wollte so schnell wie möglich weg von hier. Als er so auf dem Stein saß, blickte er sich um. Ihm war es, als ob sie seit langem im Kreis gelaufen wären. „Semir... irgendwie habe ich das Gefühl, als wären wir hier schon einmal gewesen.“, erklärte er und sah seinen Partner nur an. „Ben... das kann nicht sein.“, kam es sicher von Semir, doch innerlich zweifelte er selbst daran. „Bist du sicher?“, gab Ben zu bedenken. Plötzlich horchte er auf. Was war das? War da etwas? „Semir, ich glaube, wir sollten machen, dass wir weiterkommen. Ich glaube, da hinten ist was.“, flüsterte Ben nur und Semir streckte vorsichtig seinen Kopf in die Richtung. Doch in der Dunkelheit konnte er kaum etwas erkennen. Seine Ohren und Nerven waren bis zum Zerreißen gespannt und auf Empfang gestellt. Er hörte dennoch ein entferntes Bellen und das Wiehern von Pferden. Erschrocken ließ er sich langsam zurückrollen und lief geduckt zu Ben zurück. „Wir sollten uns einen anderen Rastplatz für die Nacht suchen. Da drüben ist Gesellschaft.“, zischte Semir und Ben nickte ihm zu. Vorsichtig machten sie sich klein und schlichen über den laubbedeckten Waldboden aus ihrem Versteck. Es dauerte lange, bis sie dachten, einigermaßen vor ihren Verfolgern sicher zu sein. „Semir... wir sollten irgendwo uns was für die Nacht suchen.“, kam es erschöpft von Ben. Auch Semir war vollkommen fertig. Er wäre am Liebsten sofort umgefallen und eingeschlafen. „Da... da ist eine kleine Höhle. Da sind wir sicher.“, meinte er und beide stiegen in den Eingang, legten sich sofort schlafen und waren innerhalb von wenigen Sekunden in einen tiefen Schlaf gesunken.


    ...

  • Toni und Bernd sahen immer wieder auf die Hunde, die ihre Nasen schnüffelnd in den Waldboden vergraben hatten. Von ihren Pferden sahen sie kaum etwas. Die Dunkelheit war zu stark und der Mond versteckte sich hinter einer dichten Wolkenwand. „Toni, lass uns eine Pause machen... Die Jungs und auch die Pferde können nicht mehr und in dieser Dunkelheit finden wir sie doch nie.“, meinte Bernd und fing sich einen strafenden Blick des Angesprochenen ein. „Nein, und wenn du aus dem Sattel kippst. Arnaud möchte die Beiden unbedingt wiederhaben und ich habe keine Lust, ihm erklären zu müssen, dass wir zwei Bullen im Wald verloren haben. Da kann ich mich gleich aufhängen.“, stieß er aus und führte sein Pferd weiter. Die Hunde, immer noch die Nasen auf den Boden gedrückt, fanden jedoch keine Spur der beiden geflohenen Polizisten und so musste die Suche zwangsweise unterbrochen werden, was Toni mehr als fluchend hinnahm. „Aber gleich bei Sonnenaufgang geht es weiter.“, gab er bekannt und schickte einen der Burschen zurück zum Gestüt, damit er ein Kleidungsstück der Beiden holte. So sollten die Hunde die Spur aufnehmen können. Die Verfolger legten sich, wie in einem Westernfilm, um ein schnell gemachtes Feuer zur Ruhe und schliefen ein. Nur Toni hielt Wache und sah in die dunkle Nacht hinaus. „Ich kriege euch schon... und dann gnade euch Gott.“, zischte er.


    Kim ging wütend auf und ab. Axel und Kurt sahen sie nur an. „Ich werde meine beiden Kommissare nicht ihrem Ehrgeiz opfern.“, stieß sie nach einer Weile aus und rief Hotte zu sich ins Büro. Der beleibte Polizist kam zur Tür rein und fragte, womit er helfen konnte. „Herzberger... stellen sie sofort eine Ortung zu Jägers oder Gerkhans Handy her. Ich will wissen, wo die beiden sind. Und dann rufen sie das SEK an. Sie sollen sich in Wartestellung bereit halten und abrufbar sein.“, erklärte sie. Hotte nickte und verschwand wieder. Dann drehte sie den Kopf zu den beiden völlig entsetzt dreinblickenden BKA-Beamten. „Das... das können sie nicht machen, Frau Krüger... das ist immer noch ein BKA-Einsatz und wir haben hier das Sagen.“, fauchte Axel und sprang vor Wut auf. „Im Moment geht es mir um das Leben meiner Männer und mir ist es so ziemlich egal, was sie für Gründe haben, aber ich gefährde eher einen Einsatz, als dass ich Jäger und Gerkhan den sicheren Tod überlasse.“, kam es nur erbost von ihr wieder. „Und jetzt... wenn sie mich nicht unterstützen wollen, bitte ich sie zu gehen.“, fauchte sie und verwies die Beiden des Büros. Mit Wut im Bauch verließen Axel und Kurt die PAST. „Und was jetzt? Diese kleine Kriminalrätin versaut uns noch den ganzen Einsatz, wenn wir da nichts unternehmen.“, stieß Kurt aus, doch Axel schien nachzudenken. „Hey, hast du nicht gehört?“, zischte er nur und Axel nickte. „Ja, hab ich. Du brauchst nicht so zu schreien. Komm, ich habe eine Idee, wie wir Frau Krüger zur Vernunft bringen können. Auf das Ministerium wird sie ja wohl hören müssen.“, lachte er verschwörerisch und wählte eine Nummer an.


    Der Morgen kroch langsam in die Höhle. Semir zog sich zusammen. Er fror, obwohl es eigentlich warm war. Erschrocken richtete er sich auf und orientierte sich. Dann kam die Erinnerung. „Oh verdammt…“, stieß er leise aus. „Hey… was ist?“, kam sofort die Frage von Ben, der scheinbar schon länger wach war. „Morgen….ich hab Hunger…“, kam von Semir. Ben lachte bitter. „Ich auch….aber wir haben nur die Übernachtung gebucht.“, versuchte Ben zu scherzen. Semir merkte den Schmerz wieder in seiner Brust. Es war nicht gerade hell in der Höhle, aber dennoch sah er, dass sich die Wunde entzündete. „Ben…. Wir müssen weiter….“, meinte er nach einer Weile. Ben nickte und erhob sich. Er lugte aus dem Loch und sah sich genau um. Niemand war zu sehen. „Also gut… dann komm Häuptling.“, meinte er nur, zog Semir auf die Beine und gemeinsam verschwanden sie in den Wald. „Wo wollen wir lang?“, fragte Semir als sie draußen standen. „Am besten in die Richtung wo unsere Verfolger nicht sind….“, meinte Ben nur. „Dann da lang!“, entschied Semir und zeigte in eine ziemlich unwegsame Richtung. „Oh….. hast du dein Dschungelmesser dabei?“, grinste Ben nur. Sie gingen los. Es war ziemlich beschwerlich. Brennnesseln wuchsen hoch und Beide hatten kein Shirt mehr an. Das Unkraut war dicht und verbarg auch Gefahren, die am Boden lauerten. So stürzte Ben einmal über eine Wurzel die aus dem Boden kam und schlug lang hin. Er riss sich dabei eine kleine Wunde ins Knie. „Au verdammt…“, fauchte er. Semir sah ihn an. Er lief etwas voraus und lachte leise. „Augen auf, wo du deine Füße hinsetzt…“, ermahnte er ihn und machte ohne genau hinzusehen einen Schritt nach links.

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Josefine kam endlich an. Sie war müde, aber sie hatte es geschafft. Zaghaft klopfte sie an das Fenster von Marcos Wohnung. Das Licht ging an und sein Gesicht erschien. Josi schrie leise auf. Marco öffnete das Fenster. „Josi….“, stieß er aus und sah sich ängstlich um. „Bist du allein?“, fragte er vorsichtig. „Ja sicher… was haben die mit dir gemacht?“, wollte sie wissen. „Das war dieser Bernd…. Wenn Robin und der andere Typ nicht gekommen wären, dann hätte der mich totgeschlagen…“, erklärte Marco. „Der Andere? Wer war das? Leon oder Ralf?“, harkte Josi nach. „Keine Ahnung so ein großer…..dunkelhaariger Typ…“, erklärte Marco. „Dann war das Leon…Ich weiß, dass die Bullen sind. Die wollen meinen Vater oder aber Arnaud an den Karren pissen… aber mir ist das egal… mein Vater ist eh für mich gestorben und Arnaud können die abknallen… das ist mir völlig egal…“, gab sie wütend von sich. „Na komm erst mal rein…du siehst hungrig aus…“, meinte Marco dann und zog seine Freundin durch das Fenster in seinen Raum. „Marco…ich bin abgehauen… stell dir vor… die haben Robin, Ralf und Leon gefesselt und geschlagen…und Ralf der hat voll laut geschrieen, als Toni ihm ein komisches Gerät an die Brust hielt. Dann waren sie bewusstlos… ich habe den Dreien geholfen zu entkommen und nun sind sie im Wald… ich hoffe nur die finden den Weg zur Straße….“, gab sie leise von sich. „Warum hast du sie nicht zur Straße gebracht?“, wollte Marco wissen. „Weil….da hätten Arnaud und die anderen die Drei doch sofort wieder einkassiert… Im Wald haben sie wenigstens eine Chance sich zu verstecken…Ich will dort nie wieder hin!“, erklärte Josi und ließ sich von Marco das Frühstück bringen. „Kann ich hier bei dir wohnen?“, wollte sie wissen. Marco lächelte. „Ich weiß nicht… du bist noch keine 18 und dann ist es…“, meinte er nur.


    Toni hörte die Männer vom Gestüt kommen. „Toni! Wir haben noch ein Problem.. Die Kleine ist weg….keine Spur von ihr…“, stieß Bernd aus. „Verdammt!!! Das darf doch wohl nicht wahr sein… Aber Josi ist Nebensache. Ich will die Bullen haben…Josi werden wir danach finden. Ich weiß auch, wo ich suchen muss… aber erst Ralf und Leon…Los! Wir teilen uns auf! Ihr drei geht da hin! Du…Bernd, Mark und Fred dort nach oben…wir drei hier unten lang. Achtet auf alles, wo sie sich verstecken können!“, befahl Toni und machte sich mit zwei Mann auf den Weg. Während Bernd mit Mark und Fred weiter im Wald hineinritt, verschaffte sich Toni mit seiner Gruppe um Georg und Marcel von den Waldklippen einen Überblick. „Irgendwo hier müssen sie doch sein... Die können sich nicht so einfach in Luft auflösen.“, zischte Toni und suchte Zentimeter für Zentimeter den Wald mit seinem Fernglas ab.

  • Plötzlich hielt er still und erstarrte. Mit einigen schnellen Bewegungen seines Fingers, drehte er das Gerät schärfer und erspähte die beiden Verfolgten. „Da... da sind sie. Los, runter und hinterher.“, fauchte er und gab seinem Pferd die Sporen. Die beiden anderen folgten ihm und suchten sich einen Weg, den steilen Hang hinunter. Toni griff nach seinem Funkgerät. „Bernd... ich habe sie gesehen. Sie sind direkt vor euch, linke Hand, etwa vier- bis fünfhundert Meter. Kreist sie ein, wir schnappen sie uns von vorn. Und wehe, sie entkommen euch.“, knurrte er durchs Funkgerät. „Alles klar... wir werden sie nicht entkommen lassen. Du kannst dich auf uns verlassen.“, erwiderte Bernd und dann war es still. Leise und möglichst ruhig bewegten sich die Pferde durch den Wald. Die Reiter hatten ihre Flinten und Waffen schussbereit in ihren Händen und nähersten sich ihrer „Beute“.


    Semir machte einen Schritt nach vorn und spürte sofort einen stechenden Schmerz in seinem Bein. „Ahhhhhhhhhhhhhh...“, schrie er vor Schmerzen auf und merkte, wie ihm das Blut an seinen Knöchel in die Schuhe lief und die Socke benetzte. Ben fuhr von dem markerschütternden Schrei zusammen. „Semir, was ist...“, sofort war er bei seinem Partner und sah das Übel. Semir war in ein Fangeisen getreten und nun hatten sich die Spitzen in den linken Fuß gebohrt. „Hol mich hier raus.“, schrie der Deutschtürke vor Schmerzen. Sofort kniete Ben sich neben seinem Partner und versuchte mit aller Kraft die Bügel der Falle aufzustemmen. Langsam bewegten sich die beiden Teile. „Pass auf... ich hab's gleich soweit. Wenn ich jetzt sage, zieh den Fuß raus, okay?“, wollte er von Semir wissen. Dieser bejahte dies jammernd vor Schmerzen. „Okay....“, Ben machte sich bereit und drückte das Eisen noch weiter runter. Mit seinem ganzen Gewicht stemmte er sich drauf und schaffte es, die beiden Bügel der Falle wieder in ihre Ausgangsposition zu bringen. „Jetzt...“, schrie er und Semir zog seinen Fuß weg. Ben ließ die Falle los und sofort schnappten die Bügel wieder zusammen. Beinahe wäre seine Hand noch zwischen den Bügeln gelandet. Erschrocken atmete er auf und warf dann einen Blick auf Semirs Fuß. Dieser hatte sich ins Moos fallen lassen und hielt die Wunde mit einer Hand, während er sich, vor Schmerzen krümmend, die andere Hand vor die Augen hielt. „Semir? Alles in Ordnung?“, wollte Ben wissen, doch bevor Semir antworten konnte, hörte Ben hinter sich das Wiehern von Pferden. Erschrocken blickte er sich um. „Verdammt... hier können wir nicht bleiben. Los komm....“, stieß er aus, packte Semir und nahm ihn auf seine Schulter.


    ...

  • JKim hatte gerade mit dem SEK telefoniert und wollte mit Hotte und Dieter die PASt verlassen, als sich ihnen jemand in den Weg stellte. „Frau Kim Krüger?“, fragte der Unbekannte im dunklen Anzug und dem miesgelaunten Blick. Kim sah ihn nur an. „Was wollen sie? Ich habe es eilig. Wenn sie der Vertreter für Computer- und Bürotechnik sind, auf den ich schon seit heute Morgen vergebens warte, dann muss ich sie bitten, zu gehen.“, zischte sie ihn an. Jetzt aber lächelte der Mann. „Nicht ganz... ich bin vom Innenministerium. Frau Krüger... ich untersage ihnen hiermit einen Einsatz des BKA’s zu gefährden.“, erklärte er und hielt Kim seine Visitenkarte hin. „WAS? Herr ... Findrick... ich... zwei meiner Leute sind auf diesem Gestüt in großer Gefahr und ich werde sie jetzt da rausholen.“, kam es bestimmend von Kim, doch der Mann ließ sie nicht durch. „Tut mir Leid, Frau Kriminalrätin... das lasse ich nicht zu. Dieser Einsatz ist von höchster Stelle unterbunden und sie werden gefälligst das tun, was ihre Pflicht ist.“, fauchte er und sah sie mit funkelnden Augen an. „Meine Pflicht ist es, meine beiden Männer gesund aus dieser beschissenen Lage zu befreien... So, und jetzt gehen sie mir aus dem Weg, ehe ich ihnen noch ihre Kronjuwelen zu Brei trete.“, zischte sie und stieß den Mann aus dem Weg. „Das wird für sie alle Konsequenzen haben... das verspreche ich ihnen.“, schrie er ihr hinterher.


    Toni sah auf, als er den Schrei hörte. „Oh….da sind sie ja…die haben wir gleich.“, meinte er zu Bernd und gab dem Pferd die Sporen. „Los! Ihr da lang! Wir hier…die Anderen kommen von vorn!“, befahl er. Die Männer teilten sich auf. Wenig später standen sie vor einer der alten Fallen. Sie war zugeschnappt. „Wie gut, das die Dinger doch immer funktionieren.“, lachte er. „Toni! Hier ist Blut!“, hörte er von Bernd, der etwas weiter unten war. „Okay…. Einer von ihnen ist verletzt. Sie können also nicht weit sein…“, meinte Toni und sah durch das Fernglas. „Ich sehe sie nicht…sind verdammt schlau, dass sie das Dickicht nutzen, um sich zu verstecken…wo sind die Hunde?“, wollte Toni wissen. „Sind gleich hier…nur keine Sorge… wir bekommen sie… und was hast du dann vor?“, wollte Bernd wissen. „Ich bin mir sicher, dass mir da schon was Tolles einfällt… aber sie werden nicht nur eingesperrt werden… die werden für uns auch arbeiten… Sklaven…..das ist wieder modern.“, lachte Toni. Er malte sich in Gedanken aus, was er mit den Beiden anstellen wird. „Du willst sie für uns arbeiten lassen? Die nutzen die erstbeste Gelegenheit, um wieder abzuhauen!!“, warf Bernd seine Bedenken ein. „Das werden sie sicher tun….und genau das wünsche ich mir… jeder Fluchtversuch wird bestraft…los weiter!“, befahl Toni. Bernd sah ihn kopfschüttelnd nach. Er konnte sich schon denken, wie Toni vorgehen wird. Sie ritten weiter. Das Gelände wurde immer spärlicher was die Bepflanzung anging und so, wie sie die Beiden trieben, konnte es wirklich nicht mehr lange dauern, bis sie die Beiden eingefangen haben. Was war das? Er glaubte etwas im Gebüsch direkt vor ihm gesehen zu haben. Bernd wendete sein Pferd um nachzusehen.


    Ben ließ Semir von der Schulter gleiten. Die Wunde an Semirs Fuß blutete stark. „So finden die uns… Semir… ich muss die Wunde verbinden…“, ließ er völlig außer Atem verlauten. „Ja…ich weiß…verdammt….diese Dinger gibt es wirklich.“, stöhnte Semir. Die Schmerzen waren unerträglich. Semir zog das Hosenbein hoch und stieß ein leises Stöhnen aus. „Ben…geh allein weiter… ohne mich hast du ne bessere Chance…“, kam leise von Semir. „Entweder gehen wir beide oder gar keiner…“, setzte Ben dagegen. Ein leises Lachen erklang was als Ben Semirs Wunde berührte in ein Stöhnen überging. „Die Wunde sieht nicht gut aus…“, meinte er. „Ja schon klar… nur haben wir auch nichts, womit du sie verbinden kannst…“, erklärte Semir. Auch er sah sich die Wunde an. „Vielleicht die andere Socke…“, schlug er dann vor. Ben nickte. „Ja wäre eine Möglichkeit…hält nicht lange aber immerhin…und dann sehen wir zu, dass wir weiter kommen.“, ermahnte Ben. Semir zog sich seinen anderen Schuh aus und streifte die Socke ab. Ben wickelte sie notdürftig um die Wunde seines Partners. Die Ränder der Wunden, in denen die Zähne der Falle geschlagen waren, hatten eine sonderbare Farbe. „Die Falle scheint nicht desinfiziert gewesen zu sein. Du gehörst zum Arzt und zwar schnell.“, ermahnte Ben ihn. Semir nickte nur. „Ja sicher…ruf schon mal ein Taxi…“, versuchte Semir zu scherzen. „Hey…ich höre was.“, raunte Ben ihm zu und sah kurz über den kleinen Busch der vor ihm war. „Verdammt… die sind sehr nah dran…bleib hier liegen…ich versuche unsere Chance zu verbessern…“, ermahnte Ben seinen Partner. Semir nickte und sah ihn an. „Ich kann dir nicht helfen…Denk bitte dran.“, erinnerte er ihn leise. Ben nickte und kroch langsam durch das Gebüsch auf die Person zu. Er erkannte, dass Bernd es war, der ihm dort entgegen kam. Wenn er das Pferd kapern konnte waren seine und Semirs Chancen größer zu entkommen.

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  • „Denen werde ich es zeigen, meine Männer werden nicht für diesen dämlichen Einsatz sterben…“, fauchte Kim wütend als sie in ihrem Büro saß. Sie ließ die gesamte Mannschaft antreten. „So meine Herrschaften…das BKA meint mal wieder mit uns spielen zu können. Semir und Ben wurden Undercover auf einem Gestüt eines gewissen Arnaud Mitterand geschickt! Die Herren vom BKA gaben mir Bescheid, dass sie keinen Kontakt mehr aufnehmen können. Weder bei Ben noch bei Semir oder bei dem jungen Beamten des BKA…. Wir müssen davon ausgehen, dass sie aufgeflogen sind. Ich brauche Ihre Hilfe.“, erklärte sie sachlich. „Was ist denn mit dem BKA? Ich meine, die müssten doch den Einsatz abbrechen…“, gab Herzberger zu Verstehen. Kim nickte. „Eigentlich ja… nur will das BKA nicht abbrechen. Sie sagen es ganz klar…der Einsatz wird durchgeführt. Aber ich mache mir Sorgen um Semir und Ben….ich weiß, dass der Einsatz von uns nicht abgesegnet ist… und ich werde für alle Konsequenzen einstehen. Aber ich will Ihnen nicht verheimlichen, dass auch Sie Konsequenzen zu erwarten haben, wenn Sie mir helfen…“, gab Kim zu bedenken. Es trat Schweigen ein. Dann trat Dieter hervor, wandte sich dann an die Kollegen in der Station und drehte sich wieder zu Kim um. „Frau Krüger, ich glaube, ich spreche für uns alle, wenn ich sage... zur Hölle mit dem BKA.“, stieß er aus und alle Kollegen nickten mit den Köpfen. „Danke und jetzt machen wir uns sofort an die Arbeit.“, gab Kim bekannt. „Herzberger? Was hat die Ortung von Semirs Handy ergeben?“, wollte die Kriminalrätin wissen. „Wir haben nur den ungefähren Standort feststellen können.“, gab er wieder und ging Kim zu einer Karte voraus. „Den letzten Übertragungsdaten zufolge, kam es hier ... aus diesem Waldgebiet.“, erklärte der beleibte Beamte. „Das ist ein ziemlich riesiges Gebiet. Da brauchen wir mindestens eine Hundertschaft.“, stieß sie aus. „Und dazu brauche ich die Genehmigung des Ministeriums...“, dachte sie laut. „Die werden uns sofort wieder ihren Dobermann auf die Fersen jagen und uns zurückpfeifen.“, gab Hotte verächtlich von sich. Kim nickte. „Es muss eine andere Möglichkeit geben.“


    Ben wartete auf den richtigen Augenblick. Er konnte den Atem des Pferdes hören und die Hufe des Tieres sehen. Jetzt... jetzt war der geeignete Augenblick. Er sprang aus seinem Versteck, packte Bernd am Bein und zog ihm aus dem Sattel. „Du verdammter ...“, weiter kam er nicht. Ben schickte ihn mit einem gekonnten Faustschlag ins Reich der Träume. Das Pferd stand ruhig daneben und schaute desinteressiert der Szene zu. „So... du bist erledigt.“, stieß er aus, durchsuchte Bernd, steckte dessen Waffe ein, und nahm das Pferd an den Zügeln und führte es zu Semir. „Semir? Komm, ich hab hier ein Fortbewegungsmittel.“, meinte Ben und brachte das Tier zum Stehen.

  • Semir sah an dem Tier auf und lächelte kurz. Dann zog er sich am Baum hinter sich hoch und humpelte vorsichtig auf das Pferd drauf zu. „Hilfst du mir auf?“, wollte er wissen und Ben nickte nur. Keiner bemerkte den skeptischen Blick des Reittieres und dessen scheinbar protesthaftes Schnauben. Ben packte Semir und hievte ihn auf das hintere Teil des Pferdes. Dann schwang er sich selbst in den Sattel und nahm die Zügel in die Hand. „Halt dich besser fest.“, meinte Ben nur und drückte dem Pferd die Fersen in die Seite. Das Pferd setzte sich in Bewegung und galoppierte los. Bens und Semirs Körper folgten der Reitbewegung des Pferdes. Die beiden hatten so eine bessere Chance, durch den Wald zu kommen. Doch waren sie sicher?


    „Hey, das ist doch Bernds Pferd.“, stieß Toni aus, als er durch sein Fernglas sah. „Verdammt, die entkommen uns so. Los, alle mir nach.“, stieß er aus und gab seinem Pferd die Sporen. Die anderen Reiter folgten ihm. Sie preschten aus ihrem Versteck hervor und setzten sich im gestreckten Galopp hinter dem Pferd von Ben und Semir her. Der Deutschtürke drehte sich um und sah mit erschrockenen Augen die fünf Reiter, die immer und immer näher kamen. „Ben... wir haben Schatten und die kommen ziemlich schnell näher.“, stieß er aus. Ben nahm die gefundene Waffe aus dem Hosenbund und reichte sie nach hinten weiter. „Hier, die hab ich gefunden. Tu mal was gegen die.“, rief er nur, während er dem Pferd noch mehr die Beine in die Seite drückte und mit den Zügeln das Pferd antrieb. Semir nahm die Waffe und drehte sich nach hinten um. Noch nie hatte er von einem Pferd aus, auf seine Verfolger geschossen. Das Wackeln des Tieres musste er kompensieren. Er schoss und schien die Verfolger damit auf Abstand halten zu können. „Halt das Pferd doch mal ruhiger.“, stieß Semir aus. „Ich kann auch anhalten.“, kam es nur zischend von Ben. „Nee... lass mal. Aber ich hab bald keine Munition mehr.”, erwiderte Semir. „Halt dich fest….“, ermahnte Ben ihn noch einmal, denn vor ihnen lang ein etwas höherer Ast. Kein Weg führte daran vorbei. Er beziehungsweise das Pferd musste springen. „Semir…wir machen einen kleinen Hüpfer…festhalten!“ Semir nickte und hielt sich mit einem Arm fest. Er schoss auf die Verfolger, doch rechnete er nicht damit einen Treffer zu landen. Dennoch hielt es die Verfolger auf Abstand. Der Sprung war kurz und ein heftiger Schmerz schoss Semir in den Fuß als das Pferd wieder aufkam. Semir schrie leise auf. „Alles okay?“, wollte Ben sofort besorgt wissen. „Ja geht schon….weiter!!“, forderte Semir ihn auf.


    ...

  • Toni sah die Beiden vor sich. „Okay… wir kreisen sie ein…Wir treiben sie wieder zum Gestüt!“, gab er von sich. „Hey!! Nimmt mich mit!“, hörte er Bernd rufen. Dieser kam gerade aus dem Gebüsch gekrochen. „Seit wann lässt du dir denn dein Pferd klauen?“ wollte Toni fauchend wissen. „Diesen Mistkerl mach ich fertig…der kämpft mit unfairen Mitteln!,“ knurrte Bernd wütend er wurde von Toni aufs Pferd gezogen. „Wir kriegen sie schon noch…“, lachte Toni. Wieder gab er seinem Tier die Sporen. Der Vorsprung der Fliehenden schmolz immer mehr. Als sich das Gebiet lichtete teilten sich die Männer auf und ritten in einem großen Kreis auf die Beiden zu. Der Kreis zog sich immer enger. „Die haben meine Waffe.“, stieß Bernd aus. „Wie viel Schuss?“, wollte Toni wissen. „Sieben waren noch drin….“, kam von Bernd. „Sehr gut… dann dürfte er höchstens noch zwei oder drei Schuss haben. Okay…. Dann werden wir den beiden mal so richtig einheizen.“, lachte Toni. „Aber nicht das Zoran etwas passiert! Er ist für mich unbezahlbar…“, ermahnte Bernd. „Nur keine Sorge…dem Tier passiert nichts…Schießt über ihre Köpfe oder trefft sie in der Schulter…“ befahl Toni. In diesem Augenblick sirrte eine Kugel an seinem Kopf vorbei. „Dieser verdammte Mistkerl!“, stieß er wütend aus. „Los! Packt sie endlich!!“, schrie er seinen Leuten entgegen. Bernd lachte auf. „Warte…die haben wir innerhalb weniger Augenblicke….“, grinste er und legte sich zwei Finger in den Mund. Ein schriller Pfiff entglitt ihm.


    „Ben! Das war der letzte Schuss….“, stieß Semir aus. „Ja sehr toll… hast du wenigstens einen getroffen?“, wollte Ben im Gegenzug wissen. „Nein… du hältst das Pferd ja nicht in der Spur!“, knurrte Semir zurück. „Entschuldige mal…das ist kein Auto….das ist ein Lebewesen und gehorcht nicht auf Druck!“, erklärte Ben. Ein Pfiff ertönte und wie von einer Wand gestoppt blieb das Pferd stehen. „Hey! Ich hab nicht gebremst!!“, knurrte Ben. Ein weiterer Pfiff kam und das Tier richtete sich auf. Semir, der sich eh kaum festhalten konnte, stürzte runter und auch Ben konnte sich nicht halten. Semir schrie leise auf. Er blieb jedoch wach. Bei Ben war es etwas anders. Er stürzte und stieß mit dem Kopf an den Baum. Reglos blieb er liegen. „Ben!!“, schrie Semir, der sofort zu seinem Freund robbte. „BEN!! Lass mich nicht allein!! Ich kann mich nicht gegen alle wehren!! Verdammt…mach die Augen auf!! Ben!!!“, schrie Semir verzweifelt. Doch sein Freund regte sich nicht. Die Verfolger kamen näher und wenig später sah Semir die Beinpaare vor sich stehen. Er sah langsam nach oben. Mehrere Waffen waren auf ihn gerichtet. „Hallo Ralfi….“, verhöhnte Toni ihn. Semir sah ihn an. Toni beugte sich zu ihm runter. Semir zog sich zusammen. „Na…hast du dein Füßchen verletzt?“, lachte er und packte den verbundenen Fuß. Semir schrie auf. Er trat mit dem unverletzten nach Toni und traf. Toni ging zu Boden. Er hielt sich die Nase fest, die Semir getroffen hatte. Voller Genugtuung sah der Hauptkommissar wie das Blut herauslief. Doch sein Triumph dauerte nicht lange, denn nun kam auch Bernd dazu. „Nein...“, stieß Toni aus und hielt Bernd zurück. „Fass ihn nicht an... um den werde ich mich persönlich kümmern.“, lachte er. „Und was machen wir dann mit ihm?“, wollte Bernd wissen.


    Semir sah von einem zum anderen. Er sah das teuflische Grinsen im Gesicht von Toni. „Fessel ihn, die Hände nach vorn. Wir werden ihn und seinen Freund zurück zum Gestüt schleifen.“, lachte er und warf Bernd ein Seil zu. Dieser fing es auf und holte aus. Er schlug Semir mit der geballten Faust ins Gesicht. Benommen fiel der Kommissar auf seinen Rücken und merkte, wie ihm die Hände gefesselt wurden und das Seil am Sattel von Bernds Pferd festgemacht wurde. Auch Ben wurden die Hände gebunden und das Seil an einen der Burschen weitergereicht. Doch Bernd nahm ihm das wieder ab. „Nein, den zieh ich selbst hinterher.“, lachte er gehässig und stieg auf sein Pferd auf. Toni sah Semir mit funkelnden Augen an. „So... jetzt geht’s zurück nach Hause.“, stieß er aus. Semir zog seine Augen zu gehässigen Schlitzen. „Ich warne sie...“, fing er an, doch Toni zog ihn am Seil zu sich und trat mit dem Stiefel nach ihm, sodass Semir nach hinten flog und schmerzhaft auf den Hintern fiel. In diesem Moment wachte Ben wieder auf und kam stöhnend zu sich. „Ohhh... sieh mal an. Der Stallbursche wacht auch wieder auf.“, stieß Bernd verächtlich auf und schwang sich auf sein Pferd. Ben richtete sich langsam und mit wackeligen Beinen versuchte er zu stehen. Bernd sah, dass Ben nicht sicher stand und zog mit einem kräftigen Ruck an dem Seil. Wieder landete der junge Hauptkommissar im Dreck und Bernd ließ sein Pferd antraben. Sofort wurde Ben durch den halben Matsch gezerrt. „Aufhören... lassen sie ihn.“, schrie Semir und zerrte an den Fesseln, doch die saßen fest. Toni hatte gemerkt, dass Semir seinem Partner helfen wollte. Sofort ließ auch er sein Pferd antraben und Semir wurde zu Boden gezogen. „Los... zurück zum Gestüt.“, rief er und ritt an. Semir und Ben wurden regelrecht über den Waldboden gezerrt. Immer wieder hatten beide versucht, aufzustehen, doch die Wunden und das schadenfrohe Ziehen von Toni und Bernd an den jeweiligen Stricken machte das so gut wie unmöglich.

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    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • „Wie bitte?“, stieß Axel aus, als er einigen Minuten seinem Gesprächspartner zugehört hatte. „Das darf doch wohl nicht wahr sein.“, fauchte er und Kurt sah von seinen Unterlagen auf. „Was ist denn los, dass du hier so herumbrüllst?“, wollte er wissen, als Axel das Gespräch beendet hatte. „Die Krüger... sie hat sich einfach über die Anweisungen des Ministeriums hinweg gesetzt.“, zischte er und knallte mit der Faust auf den Tisch. Kurt stand auf und sah entnervt aus dem Fenster. „Verdammt... diese Autobahnbraut versaut uns die ganze Aktion und wir können wieder in die Röhre gucken.“, zischte er und drehte sich wutentbrannt um. Axel nickte. „Wir müssen das verhindern... warte, ich werde das Ministerium anrufen. Sollen die etwas gegen die Krüger unternehmen.“, knurrte er und packte wieder den Hörer. Sofort ließ er seine Finger über den Zahlendisplay wandern. Sofort hörte er das Tuten in der Leitung und dann die Stimme des Ministeriumssekretärs. „Ministerium des Inneren...Findrick.“, meldete sich der Sekretär und sofort redete Axel auf ihn ein. „Hier ist BKA-Mann Reifner... Herr Findrick... ich musste gerade erfahren, dass Frau Krüger uns noch immer ins Handwerk pfuschen will. Ich dachte, sie hätten mit ihr gesprochen?“, wollte er in gedämpftem Zorn wissen. „WAS?“, kam es erstaunt von Findrick. „Sie wird wahrscheinlich das Gestüt stürmen lassen. Das muss verhindert werden.“, kam von Axel Reifner und nun wartete er ab, was der Mann aus dem Ministerium zu unternehmen gedachte. „Ich werde mich sofort auf den Weg machen. Halten sie sich bereit und nehmen sie unweit des Gestüts Stellung auf. Wann soll die nächste Lieferung der Drogen kommen?“, wollte er wissen. „Nach letzten Informationen ... in zwei Tagen.“ „Gut... stellen sie die Falle auf und schnappen sie sich alle Täter, vor allem den Hintermann.“, damit endete das Gespräch.


    Als die Männer das Gestüt erreicht hatten, waren Semir und Ben ohne Bewusstsein. Die Wunde an Semirs Fuß blutete extrem. Toni stieg ab und sah zufrieden auf seine Gefangenen. „Die werden sicher nicht noch einmal abhauen…“, meinte er zufrieden. „Mark! André! Ihr beide versorgt sie. Ralf bekommt einen Verband. Beide bekommen essen, sobald wir auch essen. Wir dinieren zusammen und das wird ein Spaß sag ich euch…“, grinste Toni. Die Angesprochenen machten ihre Arbeit und brachten die Gefangenen in ihren Raum. Mark verband den Fuß von Semir und in diesem Augenblick kam er auch zu sich. Sofort wollte er sich aufrichten, doch nun griff André ein und drückte ihn auf den Boden, indem er seinen Arm auf Semirs Hals legte und zudrückte. „Ganz ruhig…“, warnte er ihn. Semir blieb ruhig liegen. Er war zu schwach, sich gegen die Männer zu wehren. „So…ich bin fertig… mach du ihn fest!“, befahl Mark und richtete sich auf.

  • Dann widmete er sich Ben, der sich ebenfalls regte. „Na Leon….die Schnauze etwas zu voll genommen, was?“, grinste er, zog den benommenen Mann in den zweiten Raum und machte ihn dort am Bett fest. Dann verließ er den Raum wieder. „Ihr werdet sehr viel Spaß bekommen…versprochen…“, grinste er noch. André hatte Semir auch am Bett festgemacht. „Ihr habt euch leider mit dem Falschen angelegt, aber die Freude liegt auf Arnauds Seite…er kommt heute zurück und er wartet schon sehnsüchtig darauf, euch vorzunehmen. Wie heißt du eigentlich wirklich?“, wollte er wissen. Doch der Mann auf dem Bett sagte nichts. „Na….spätestens heute Abend wissen wir es sowieso… und dann hast auch du Spaß Ralfi…“, grinste er.


    Semir sah den Männern nach. Sein ganzer Körper schrie vor Schmerzen. Schürfwunden im Gesicht, an den Armen, Beinen und auch der Bauch war durch die Schleifaktion in Mitleidenschaft gezogen worden. Er versuchte die Fesseln zu lösen und bewegte seinen verletzten Fuß, was sofort mit einem Stechen quittiert wurde. Semir stöhnte kurz auf. Er hatte das Gefühl, dass der Fuß geschwollen war. Die Fesseln saßen fest. Verdammt…. Warum muss das immer so ausarten?, fragte er sich. „Semir…?“, hörte er Ben rufen. „Ja….ich bin hier…bist du soweit okay?“, stellte er die Gegenfrage. „Geht so….und dir?“, kam von Ben. „Mein Fuß….ist hin….ich hab das Gefühl, dass er mir abfällt…“, stieß Semir aus. „Semir… wir müssen versuchen abzuhauen…die machen uns alle…“, antwortete Ben. „Ja… und wie? Die Kerle scheinen vorsichtiger zu werden. Dieser Arnaud kommt heute zurück und was das bedeutet muss ich dir ja wohl nicht erklären…“, gab Semir sein Wissen weiter. „Wieso unternehmen die Kollegen nichts? Wir sind doch längst überfällig…“, wollte Ben wissen. Das hätte Semir auch gern gewusst. „Vielleicht, weil wir denen egal sind. Du kennst die Typen doch…von Axel und Kurt hätte ich es allerdings nicht gedacht….aber das hat ein Nachspiel…das schwör ich dir.“, fauchte Semir wütend. „Mir ist heiß.“, erklärte er nach einer kurzen Schweigeminute. „Kann ich mir vorstellen….“, stimmte Ben zu. „Ben….kannst du dir vorstellen was die Kerle mit uns machen? Einer von ihnen hat mir sehr viel Spaß gewünscht…ich habe Angst…ich habe wirklich Angst…diesen Kerlen ist alles zu zutrauen.“, erklärte Semir seine Besorgnis. Er ahnte zu diesem Zeitpunkt nicht, wie schlimm es wirklich werden sollte.


    ...

  • Toni nahm ein Glas Whisky und trank es in einem Zug. „So….nun müssen wir nur noch die kleine Schlampe Josefine einfangen. Die wird dann auch ihren Spaß bekommen. Dann darf sie die Beine breit machen… für alle hier…und ihrem Alten erklären wir dann, dass es ihr Freund war. Damit hätten wir die Sorge auch weg. Kümmere dich um die Adresse von diesem Marco und bringt sie mir… aber das hat bis Morgen zeit.“, knurrte er als Bernd in den Raum kam. „Was machst du mit den Beiden?“, wollte er wissen. „Oh…ich habe mir da ein ganz tolles Spiel ausgedacht…. Wir haben genügend Seile und werden die Bullen zu unseren Marionetten machen…beim Essen wird es anfangen…. Ein Seil an jedes Handgelenk und wenn sie essen wollen…ziehen wir dran. Das wird ein Spaß werden…glaub mir….alle werden ihren Spaß haben…“, grinste Toni. Bernd nickte. „Alle bis auf die Beiden…“, stimmte er mit ein. „Oh ja… und nach dem Essen werden die beiden ihren Job machen…. ganz so wie wir es für richtig halten. Das ist nämlich das schönste wenn man Marionetten hat. Jede Bewegung wird kontrolliert… und mit Ralfi…da werden wir einen ganz besonderen Spaß machen. Dafür bist du dann zuständig. Verschaffe mir das Vergnügen ihn schreien zu hören. Ach ja… und dieser Leon….der wird zusehen. Mal sehen wie stark die Freundschaft ist…. Ich will alles wissen. Alles was sie herausgefunden haben und vor allem wer sie wirklich sind.“, drohte Toni. Bernd grinste breit. „Mit dem größten Vergnügen…“, versprach er.


    Arnaud und der Big Boss preschten in ihrem Wagen den Waldweg entlang. In ihm kochte es. Wie konnten diese Beiden es wagen, ihn so zu verarschen?, dachte er nur. Wenigstens hatte der Deal mit den Franzosen geklappt und schon in den nächsten Tagen würde ein neuer Tiertransport aus seinem Gestüt mit dem „besonderen Futter“ Richtung Frankreich unterwegs sein und keiner würde Verdacht schöpfen. Er ahnte nicht, dass ihm die Polizei, in Form von Kim und den Kollegen der Autobahn, schon dicht im Nacken saß. Immer wieder sah der Big Boss zu Arnaud Mitterand. „Ich hoffe nur, deine Männer haben diese beiden Spitzel nicht entkommen lassen.“, fauchte der alte Mann und sah ihn mit seinen giftigen Augen an. „Keine Sorge, Boss. Meine Männer sind zuverlässig. Denen entkommt niemand.“, stieß Arnaud aus und stemmte sich noch weiter auf das Gaspedal. Mit wenig Mühe erreichten sie dann gegen Abend das Gestüt. Die Bremsen schoben den Kies einige Meter vor und dann stiegen beide Insassen aus. Toni hatte sie schon erwartet und nahm Arnaud und den Big Boss gleich in Empfang. „Okay, wo sind sie?“, wollte Arnaud wissen. „Oben, in ihren Zimmern... an ihre Betten gefesselt.“, erwiderte Toni grinsend. Der Franzose nickte und wollte losgehen, als ihn der Big Boss festhielt. „Ich will sie sehen.“, stieß er aus und sah Arnaud bestimmend an. Dieser wirkte über den Vorschlag ganz erschrocken. „Aber... aber, dich hat bisher niemand gesehen... Nur ich und Toni... lass mich das alleine machen.“, bat Arnaud, doch der Mann war fest entschlossen. „Ich will sie sehen... sie werden das Gestüt sowieso nicht wieder verlassen. Dafür werden wir sorgen. Die alte Linde auf dem Hof bietet einen hervorragenden Galgen.“, lachte er und ging ins Haus. Toni und Arnaud sahen sich mit staunendem Mund an, folgten dann aber ihrem Chef.


    Semir sah auf, als er den Schlüssel im Schloss umdrehen hörte. Die Tür schwang auf und sofort sah er das Gesicht von Arnaud und das von Toni. Instinktiv zuckte er zusammen, doch da war auch noch ein dritter Mann, der sich zwischen den Beiden durchdrängelte und sich dicht an Semirs Bett stellte. Durch das wenige Licht, das vom Flur ins Zimmer fiel, konnte er nicht das Gesicht des Mannes erkennen. „Das sind also die beiden Herren von der Polizei?“, hörte er nur und sah nur die Silhouette des Mannes vor sich. Semir zog und zerrte an den Fesseln und wollte sich aufrichten. Es klappte nicht und immer wieder versuchte der Deutschtürke herauszufinden, wer das vor ihm war. Deutlich konnte er aber einen französischen Akzent in der Stimme erkennen. „Was wollen sie von mir?“, zischte der Deutschtürke dann, wurde aber sofort von einer saftigen Ohrfeige ruhig gestellt. „Schweig... ich rede jetzt.“, fauchte der Mann und sah dann zur Tür. „Ich will von denen alles, aber auch alles wissen.“, stieß er aus und ging wieder aus dem Zimmer. Semir sah nur noch wie sich die Tür schloss und sofort war es wieder dunkel. „Was war das?“, kam es nur von Ben aus dem Dunkeln. „Ich habe keine Ahnung. Aber ich befürchte, die nächsten Tage werden mehr als unangenehm.“, stieß Semir aus und spürte noch immer den Schmerz auf seiner Wange.

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

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