Von Berufsehre und Berufsrisiko

  • Georg sah auf, als Rosi ins Bad kam. „Die Kinder schlafen jetzt.“, meinte sie erleichtert und hoffte, dass die Kleinen die schrecklichen Stunden schnell verarbeiten würden. Georg nickte. „Kommen sie... ich brauche jetzt einen Schnaps und ich denke, sie können auch einen vertragen.“, meinte er zu Ben und ging mit ihm Richtung Wohnzimmer. Der junge Hauptkommissar ließ sich auf dem Sofa nieder und hielt seinen Block fest. „Herr Paschner...“ „Bitte Georg... da sie ein Freund von Semir sind, betrachte ich sie auch als den meinen.“, meinte Georg und stellte ein gefülltes Glas vor Ben hin. Dieser grinste nur und nickte. „Gut Georg... ich würde gerne wissen, wie die Typen hier reingekommen sind? Ich mein, ihr werdet ihnen wohl kaum die Tür aufgemacht haben, oder?“, wollte Ben wissen und ließ das gefüllte Glas links stehen. „Leider doch... meine Tochter hat die Tür geöffnet, weil sie dachte, es sei der Nachbar, der sein Paket holen wollte. Hätte ich gewusst, dass der Abend solch eine Wendung nimmt, hätte ich Semir nicht eingeladen... Dabei wollt ich doch nur mit ihm reden.“, stieß Georg aus und stürzte sein gefülltes Glas in einem Zuge runter, schenkte sich sofort nach, da er mit den Nerven leicht fertig war. „Worüber wolltest du denn mit Semir reden?“, fragte Ben und nahm sein gefülltes Glas in die Hand. Doch jetzt schwieg Georg. „Das geht nur Semir und mich etwas an... Tut mir Leid Junge, aber das ist so ein Spiel zwischen uns, dass ich noch mit ihm gespielt habe, als er mich damals gejagt hatte.“, lachte der alte Einbrecher. „Ich weiß... ich habe den Bericht gelesen.“, lachte Ben und stürzte nun sein Glas in einem Schluck hinunter.


    Die drei Bankräuber Florian, Mark und Tobi saßen in einer Raststätte und tranken ein Bier. „Man... die Kohle haben wir, aber wir können sie nicht ausgeben. Die Bullen schnüffeln doch noch überall rum und gerade jetzt, nachdem du Axel erschossen hast.“, zischte Mark Tobi an. „Ey, willst du mich von der Seite anmachen? Axel war ein Risiko, dass ich beseitigt habe... aber was das Geld angeht, hast du Recht. Wir sollten es erst einmal verstecken und für eine Weile untertauchen.“, meinte der Anführer der Bande. Just in diesem Moment kamen Hotte und Dieter in die Raststätte, natürlich in Uniform. Sofort duckten sich die drei und Flo griff instinktiv nach seiner Waffe. „Verdammt, die sind hinter uns her.“, zischte er zu seinem Bruder rüber und klopfte mit dem Lauf gegen das Knie seines Bruders. „Dreh jetzt nur nicht durch.“, erwiderte er. „Gehört ihnen der blaue Kombi... am Mülleimer unter der Laterne?“, hörten sie die tiefe Stimme des dicklichen Polizisten und sie merkten, dass beide hinter ihnen standen. „Ähm… Ja, warum?“, wollte Florian wissen. „Würden Sie mir bitte die Fahrzeugpapiere zeigen und Ihren Führerschein natürlich.“, befahl der Polizist freundlich. Florian nickte. „Ja sicher… was ist denn?“, harkte er erneut nach. „Routine… ich würde gern die Papiere sehen. Haben Sie etwas geladen?“, kam die nächsten Frage. „Nein… warum verdammt?“, fauchte Florian dem so langsam der Geduldsfaden riss. Er reichte dem Polizisten die Papiere. „Danke… öffnen Sie doch mal den Laderaum Ich will nur einen Blick hineinwerfen…“, forderte der Polizist auf. Florian sah zu Mark und Tobi. Mark nickte. „Also gut… bitte schön…“, stieß er aus. Er wusste genau, dass die Tasche mit dem Geld auf der Ladefläche lag. Der Polizist sah in den Fahrzeugraum. „Geht das Licht nicht?“, fragte er, weil sich die Beleuchtung nicht anschalten ließ. „Nein… die ist kaputt…“, erklärte Florian. „Dieter!! Ich brauch mal die Taschenlampe!!“, rief der Polizist und wenige Augenblicke kam ein langer schmächtiger Polizist zum Wagen. Er leuchtete hinein. Der Raum war leer. „Gut… was haben Sie getrunken?“, hagelte die neue Frage auf Florian ein. „Ein Bier….“, behauptete er. „Sie dürfen nicht mehr fahren, das ist doch wohl klar oder?“ Florian nickte. „Ja sicher… ich wohne direkt hier oben und meine Freunde schlafen heute bei mir.“, erklärte er. Die Polizisten verabschiedeten sich und wünschte den Dreien sogar einen schönen Abend. Mark grinste breit.


    „Eine Gehirnerschütterung und eine keine Platzwunde. Ansonsten scheint es Ihnen gut zu gehen. Außer die Fesselungsmerkmale an den Handgelenken…“, murmelte der Arzt. „Ja geht schon. Mir ist lediglich schwindelig und übel.“, erklärte Semir. „Ja sicher... Sie sollten heute auf jeden Fall den Rest der Nacht hier blieben.“, empfahl der Arzt. „Danke Doc, aber ich fahre direkt wieder. Ich muss da noch einiges klären…“, lächelte Semir und erhob sich. Leicht schwankend stand er im Raum. Alles drehte sich um ihn. Er hielt sich fest um nicht umzufallen, denn der Raum schien Karussell zu fahren. Der Arzt sah das natürlich. „Sie werden heute nirgendwo hinfahren… das heißt doch... mit dem Fahrstuhl auf Ihre Station. Sie können so nicht auf die Strasse. Ich werde es Ihrer Frau schon erklären können.“, lächelte der Doc und zwang Semir erneut auf die Liege. Ein kurzes Telefonat ließ Pfleger in den Raum kommen. „Bringt ihn auf die zweite…. Die haben sicher ein Zimmer frei.“, befahl der Arzt und ging zu Andrea, die immer noch auf dem Flur saß. „Frau Gerkhan. Es sind zwar keine gravierenden Verletzungen, aber er wird die Nacht hier bei uns verbringen. Gehirnerschütterung, scheinbar doch schwerer als ich vermutet habe. Ich würde ihn am liebsten drei Tage hier behalten. Allerdings denke ich, wird es sich schwer gestalten. Er will nicht.“, erklärte er. „Er will nicht? Herr Doktor... er wird hier bleiben… versprochen. Wo ist er?“, fragte Andrea. „Ich bringe Sie hin…“, lächelte der Arzt. Gemeinsam fuhren sie auf die 2. Station. Semir lag in seinem Bett und hatte die Augen geschlossen. Als Andrea eintrat sah er sie an. „Schatz…. Ich bin gleich soweit, dass wir fahren können…“, versprach er. „Das denke ich nicht, Semir… du wirst hier mindestens drei Tage liegen bleiben. Bis der Arzt sagt, dass du raus darfst. Vorher nicht!“, befahl Andrea. „Aber Schatz… ich bin…“, versuchte Semir. „Nein! Du wirst hier lieben bleiben, mein Göttergatte!! Das ist ein Befehl!! Ich warne dich… wenn du dich vorzeitig entlässt, schläfst du auf der Couch! Und zwar für den Rest deines Lebens!“, versprach Andrea wütend. Semir sah sie erschrocken an. „Was? Aber Andrea?“, versuchte er es erneut. „Nichts da! Du bleibst hier liegen… ist das angekommen?“, wollte sie wissen. Semir nickte nur und zog die Decke unbewusst bis ans Kinn. Der Arzt musste breit grinsen. „Sehen Sie… gar kein Problem.“

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Ben sah Georg an. „Ihr könnt die Männer nicht beschreiben? Ein Kennzeichen?“, wollte er wissen. Doch bevor Georg antworten konnte unterbrach das Handy von Ben das Gespräch. „Andrea? Wie schaut es aus?“, wollte er wissen, als er sah wer anrief. Ben hörte eine Weile zu. „Drei Tage? Das hält der nicht aus. Ich wette, dass er morgen bereits wieder raus ist...“, lachte Ben. Wieder musste er zuhören. „Oh... du hast es ihm befohlen... mit welcher Konsequenz wenn er es nicht tut? Dass er dann auf der Couch schläft?“, lachte Ben. Doch das Lachen verschwand schnell. „Nun ja... du bist der Boss Andrea... ich werde ihn morgen Früh besuchen... Danke.“, Ben beendete das Gespräch. „Ist Semir in Ordnung?“, fragte nun auch Georg, der besorgt zu sein schien. „Nichts, was ihn aus der Bahn wirft. Eine Gehirnerschütterung... damit käme er klar. Aber er muss drei Tage im Krankenhaus bleiben. Das ist für ihn das Schlimmste...“, lachte Ben. „Gut zurück zum Thema... Könnt ihr die Männer beschreiben, oder hast du ein Kennzeichen?“, fragte Ben erneut. Georg schüttelte den Kopf. „Nein... also beschreiben. Sie waren alle maskiert und an das Kennzeichen... daran hab ich gar nicht gedacht. Ich war voller Sorge wegen den Kleinen und meiner Tochter...“, erklärte Georg leise. „Gut... vielleicht hat Semir ja etwas gesehen. Georg... ich werde morgen Früh zu Semir fahren. Er liegt wie immer im Marien Hospital. Zimmer 201. Wenn du willst, kannst du ihn ja besuchen. Aber nicht vor morgen. Er hat nämlich große Angst vor seiner Frau.“, lachte Ben. Georg nickte verständlich. „Ja... das kenne ich... die Frauen haben eine große Macht über uns auch wenn wir es nicht zugeben wollen...“, kam leise von ihm. Ben sah ihn an. „Ach echt? Also über mich bestimmt keine Frau...“, lachte er nur. „Das denkst du nur... was ist mit deiner Mutter, deiner Freundin?“, wollte Georg wissen. Ben sah ihn an. „Okay... aber das ist meine Mutter... und die habe ich geachtet. Sie ist leider bereits tot...“, kam leise von Ben. „Das tut mir Leid... ich wollte dich nicht verletzen. Entschuldige bitte...“, sagte Georg erschrocken. Ben nickte nur und verabschiedete sich.


    Semir lag am nächsten Morgen in seinem Bett und plagte sich mit starken Kopfschmerzen. Die Schwester gab ihm zwar etwas gegen die Schmerzen doch es schien nicht zu wirken. Es klopfte leise. Ben kam herein. „Na Partner... alles klar?“, fragte dieser besorgt. „Nein nicht ganz. Mir geht es nicht gut... Übelkeit... Kopfschmerzen... Aber ich werde sicher nicht drei Tage hier untätig herum liegen... Die Kerle schnapp ich mir.“, grollte Semir. „Ja sicher. Sag mal... hast du das Kennzeichen vom Wagen, mit dem ihr gefahren seid?“, wollte Ben wissen. „Ja...warte... BM- TE 84 oder 94 ich weiß es nicht genau. Gib ne Fahndung raus.“, bat Semir. „Hast du einen der Männer ohne Maske gesehen?“, harkte Ben weiter nach.

  • „Nein... die waren alle maskiert mit so einer dunkelblauen Skimütze. Von der Größe her würde ich 170 bis 180 cm sagen. Alle perfektes Deutsch, kein Akzent kein Dialekt..“, gab Semir wieder. Er schloss häufig die Augen. „Okay... ich werde mal sehen, was ich heraus finde... Und Semir... tu dir selbst ein Gefallen. Bleib hier liegen.“, bat Ben zum Abschluss. Semir nickte nur. Doch kaum war Ben weg, kam der nächste. Georg betrat das Zimmer. „Hallo Semir...“, sagte er leise. „Oh... Georg.. komm rein...“, bat Semir. Georg zog sich einen Stuhl heran und sah Semir an. „Es tut mit Leid... was passiert ist. Ich wollte das nicht. Ich meine... ich wollte dir doch sagen.... warum ich dich eingeladen habe... Es war nicht nur wegen der alten Zeit... ich meine... es hat mir sehr viel Spaß gemacht von dir gejagt zu werden und... ich muss sagen ich bin stolz darauf, dass du mich verhaftet hast. Im Gefängnis konnte ich über vieles Nachdenken. Aber deshalb bin ich nicht hier... Semir... ich weiß dass du wissen willst, ob es alles war, dass ich den Verbrechern gegeben habe... Nein... es war nicht alles. Das was dort im Versteck noch liegt... das ...ich wollte es für meine Tochter und für die Kinder. Ich werde in kürze sterben...“, erklärte Georg bedrückt. Semir sah ihn an. „Bist du krank?“ wollte er wissen.


    „Semir... ich habe Krebs...“, gestand Georg ein und sofort verstummte der Deutschtürke. Diese schlimme Krankheit bei einem Freund. „Aber... wo... ich meine, woher... seit wann weißt du das?“, kam es stotternd und mit großer Hilflosigkeit von Semir. „Ich hatte seitdem ich aus dem Gefängnis raus war Probleme mit meiner Leber... dachte, es wäre eine Entzündung, doch der Arzt meinte dann, dass es Krebs sein könnte. Und vor einigen Tagen kam die letzte Diagnose... Ich habe nur noch sechs Monate, wenn es gut geht.“, meinte Georg und sah mit feuchten Augen zu Semir. „Jetzt verstehst du, warum ich mit dir sprechen wollte... Semir, ich weiß, das Geld gehört nicht mir... aber du weißt doch sicherlich eine Lösung, oder?“, fragte Georg und sah den Deutschtürken mit großen Augen an. Dieser konnte nicht anders... er musste helfen. Sein gutes Herz kam nun völlig zum Tragen. Auch wenn dies ein Verbrecher war, so war er doch geläutert und würde sicher nichts mehr anstellen. Semir beschloss, ihm zu helfen. „Da gibt es eigentlich nur eine Möglichkeit...“, meinte er und Georg sah ihn nur an. „Du musst mir, sobald ich hier wieder raus bin, das oder die Verstecke zeigen... dann können wir das deiner Familie zeigen, die ruft die Polizei... also mich.“, lachte Semir kurz und zeigte mit dem Daumen auf seine Brust. „So können wir wenigstens die zehn Prozent Finderlohn rausschlagen. Wie viel ist denn noch in den Kisten und so in den Verstecken?“, wollte er wissen und lehnte sich zu Georg rüber. Dieser grinste nur. „Na, ich will doch nicht, dass du in Versuchung kommst.“, lachte er nur und da war wieder der vitale Lebensgeist, den Semir so an diesem Mann schätzte, den er schon bei der Aktion auf dem Dach vor sechs Jahren bewundert hatte und bei den Verhören nach der Festnahme. „Na hör mal... vertraust du mir etwa nicht?“, fragte Semir lachend. „Natürlich.“


    ...

  • Hannes, Matthias und Anton fuhren mit einem Affenzahn über die Autobahn. „Hey, jetzt sind wir reich...“, lachte Matthias und sah in die Tasche, wo sie das Geld drin hatten. „Ja, aber wir sollten unsere Spuren verwischen. So langsam werden die Bullen sicherlich nach dem Wagen suchen, denn sicherlich können die ihn beschreiben... Moment mal, seht mal... der blaue Kombi da... Wie für uns gemacht.“, lachte Hannes und hielt hinter dem Wagen. „Okay, Anton, knack ihn auf und folge uns dann. Wir werden den Wagen hier einfach abfackeln und dann nichts wie ab über die Grenze.“, zischte Hannes und Anton stieg aus. Das Ding zu knacken und kurzzuschließen war für ihn kein Problem. Die Alarmanlage schien auch nicht eingeschaltet zu sein, sodass dieser Diebstahl völlig unbemerkt blieb. Die Bande fuhr weiter, bog in ein abgelegenes Waldgebiet ein und stellte den Mercedes auf eine Lichtung, holte aus dem Kofferraum einen Kanister mit Benzin und Matthias übergoss den ganzen Wagen damit. „Hey, was haben wir denn hier?“, fragte Anton, als er den Kombi durchsah und die große Tasche fand. Sofort waren die beiden anderen bei ihm und sahen ihn über die Schulter. „Keine Ahnung, aber mach doch mal auf.“, forderte Hannes und alle bekamen leuchtende Augen, als ihnen etliche Banknoten entgegensprangen. „Geil... das ist das große Los.“, schrie Matthias auf. „Jetzt haben wir ausgesorgt.“, lachte Hannes und warf einige der Banknoten über seinen Kopf in die Luft. „Los, lasst uns abhauen... am Besten in die Südsee. Von dem Geld können wir unser Leben lang leben.“, lachte Matthias und schmiss die Tasche wieder zurück in den Wagen und die von ihnen erbeutete Tasche dazu. Dann wurde der alte Mercedes angezündet und die Bande verschwand. Jedoch blieb dieses Treiben nicht unbemerkt. Der Revierförster sah, wie der blaue Kombi von der Lichtung fuhr und sofort griff er zu seinem Telefon.


    Ben saß an seinem Schreibtisch und arbeitete an dem Fall weiter, als sein Telefon schellte. „Kripo Autobahn... Jäger.“, meldete er sich mit einem gleichgültigen Gesicht, doch sofort änderte sich der Gesichtsausdruck und ein vollkommen aufmerksamer Ben saß auf seinem Stuhl. „Okay, wo ist das genau?“, wollte er wissen und nahm sich Papier und Bleistift in die Hand. Schnell ließ er die Miene des Stiftes über das Papier flitzen und hatte mit einem Geschmiere einige Wörter und Buchstaben zu Papier gebracht. „Gut... wir sind schon auf dem Weg.“, meinte er und legte auf. „Hotte... Dieter... kommt, es gibt Arbeit.“, rief er seinen Kollegen zu, als er nach draußen zu seinem Wagen ging. „Kommen!“, kam es zurück. Ben startete den Wagen. „Ben? Wohin geht es denn eigentlich?“, wollte Dieter über Funk wissen. „Fahrt einfach hinter mir her.“, maulte Ben leicht angesäuert. Er hatte tatsächlich vergessen den Beiden zu sagen, wohin sie fahren musste. „Okay… hört zu. Am Waldrand des Königsforsts zur A3 steht ein Fahrzeug in Flammen. Wenn der Jäger, der es gemeldet hat, sich nicht im Kennzeichen vertan hat, dann ist es der Wagen von den Typen wegen denen Semir im Krankenhaus liegt.“, gab Ben durch. „Alles klar… die Feuerwehr bereits vor Ort?“, wollte Hotte wissen. „Ja sicher. Der Jäger hat sie bereits informiert. Hoffe nur, dass nicht alle Spuren verwischt sind.“, murmelte Ben leise.


    Semir lag in seinem Bett und ließ seine Gedanken kreisen. Armer Georg. Aber durfte er so einfach die Tatsache dass der Mann sein Geld durch Einbrüche verdient hatte außer Acht lassen? Durfte er das Geld so einfach abschreiben? Die Kollegen vom LKA sind doch nicht dumm. Wenn Rosi erzählt, dass ihr Vater Georg Paschner ist, können die doch eins und eins zusammen zählen. Nein… es musste einen anderen Weg geben. Doch welchen…? Semir grübelte angestrengt. Wenn Andrea als Finderin ankommt ist es genauso unglaubwürdig… es musste einen anderen Weg geben… einen anderen Weg dem Mann und seine Familie zu helfen. „SEMIR!!“, rief ihn jemand aus den Gedanken. „Was?“, fragte er erstaunt und sah die Person an. „Andrea…. Entschuldige… ich war in Gedanken… ich...“, entschuldigte er sich. „Ja das hab ich gemerkt… du warst total versunken. Ich sitze hier nun schon fünf Minuten und rufe dich und du reagierst gar nicht…“, lachte sie. „Ja… ich dachte gerade an Georg…“, erklärte Semir. „An Paschner?“, kam erstaunt von Andrea. „Ja… er hat … Andrea er hat Krebs… im Endstadium. Die Ärzte geben ihm noch ein knappes halbes Jahr. Deshalb hatte er mich eingeladen. Er wollte mit mir sprechen…. Wegen…der Beute von damals… er hatte sie seiner Tochter zugedacht, aber das LKA hat mir befohlen, die Beute zu finden und natürlich zurück zu geben. Dieser Münzhändler ist ja auch bereits pleite und ich nehme an, dass die Dinger bereits an Wert verloren haben. Und die Verbrecher haben ihn fast alles abgenommen. Ich befinde mich im Zwiespalt. Was tue ich? Wenn ich meinem Job folge, dann muss ich alles, was sich im Versteck befindet zurückgeben. Rosi und die Kinder stünden ohne alles da. Sie müssten sogar das Haus verlassen. Aber wenn ich es nicht tue, dann verstoße ich selbst gegen das Gesetz. Das wiederum könnte meine Stellung und damit meine Familie gefährden…“, erklärte Semir seinen Zwiespalt. Andrea hörte schweigend zu. „Ich verstehe… dein gutes Herz meldet sich… deine soziale Ader… Schatz… Georg ist ein Verbrecher. Er hat sich Sachen angeeignet, die ihm nicht gehörten. Dafür hat er doch seine Strafe abgesessen. Ich meine, wer weiß denn noch, wie viel Beute im Versteck ist? Ich meine, er hat hoffentlich mehr als nur ein Versteck. Warum lasst ihr nicht ein Versteck ausräumen vom LKA und das Andere… nun ja… was man nicht weiß…“, lächelte Andrea. Semir sah sie an. Seine Augen blitzten und ein leichtes Grinsen trat auf. „Ich liebe dich...“, sagte er und küsste sie.

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    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Georg sah seine Tochter an. „Es ist schön hier. Du gibst mir so viel Halt in meiner letzten Zeit auf Erden und...“, sagte er leise. Rosi lachte leise. „Papa... du redest als würdest schon bald den Löffel abgeben. Du machst jedem zwanzigjährigen noch was vor. Du wirst sicher noch erleben wie die beiden Kinder ihr Abi machen...“, meinte sie nur. „Schön wäre es. Rosi...ich...ich weiß nicht, wie ich anfangen soll... aber ich finde es ist Zeit das du etwas erfährst. Bitte versprich mir, dass du den Kindern nichts sagst.“, bat er. Rosi sah ihn erschrocken an. „Papa... was ist los? Wovon soll ich den Kindern nichts sagen?“, wollte sie sofort wissen. „Rosi... während der Zeit, wo ich im Gefängnis saß... da habe ich...... also ich hatte Probleme. Mit meiner Leber. Du weißt, ich war dem Alkohol nicht abgeneigt, auch wenn ich kein Säufer war. Aber ich habe es untersuchen lassen... Der Arzt meinte, es wäre eine Entzündung oder...“, erklärte er etwas umständlich. „Papa....was oder?“, harkte Rosi nach. „Rosi...ich...ich werde sterben...“, kam leise von ihm. Rosi sah ihn erschrocken an. „Was? Warum? Papa...was ist mit deiner Leber? Gelbsucht? Was?“, kam wütend von ihr. „Ich habe Leberkrebs. Im Endstadium. Niemand kann mir noch helfen.“, gab er leise zu. Rosi bekam Tränen in den Augen. „Papa... bitte sag, dass es nicht wahr ist... bitte... wir haben doch gerade erst wieder zueinander gefunden... bitte...“, weinte sie. „Es ist leider wahr. Ich wünschte, es wäre nicht so, aber... ich... ich habe höchstens noch ein halbes Jahr... bitte lass es das Schönste sein. Das ist alles... Erfülle mir den Wunsch und lass mich einfach mit meinen beiden Enkelkindern und mit dir glücklich sein. Bitte... Rosi... die Kinder sollen es nicht erfahren. Bevor es mir schlechter geht.... werde ich euch verlassen.... bitte...“, flehte er regelrecht. Rosi weinte nur. Aber dann nickte sie. „Also gut... aber bitte verlange nicht, dass ich mir keine Sorgen mache... Papa... ich liebe dich... die Kinder lieben dich... ich will dich nicht verlieren...“ Georg lächelte leicht und nahm sie in den Arm. „Solange ich lebe, wird es dir an nichts fehlen. Und auch danach.... werdet ihr in Ruhe leben können. Dafür habe ich gesorgt...“, tröstete er sie.


    Florian, Mark und Tobi hatte sich eine Bank ausgesucht. „Ach toll....die Verkehrsanbindung ist genial. Direkt vor der Tür eine U-Bahn... rein nach dem Überfall und dann warten wir unten ne halbe Stunde oder was?“, fauchte Florian. „Nur keine Sorge...wir machen das so, dass wir genau zum Eintreffen der Bahn hier stehen. Ganz einfach...“, beruhigte Mark ihn. „Also gut... dann am besten zu einer Zeit, wo nicht so viele Kunden und Passanten unterwegs sind. Ich habe keinen Bock auf viele Geiseln...“, ermahnte Tobi ihn. „Nur keine Sorge... ich würde sagen, dass wir direkt um neun den Überfall durchziehen. Da ist dann höchstens eine Angestellte im Kassenraum. Uns reicht das. Anschließend mit der Beute ab in die Bahn und weg...“, grinste Mark, der alles bereits im Kopf geplant hatte. Sie gingen in die U-Bahn.

  • „Hier ist ja auch tote Hose... genial... einfach nur genial. Aber hier sind Kameras. Das heißt ab der Mittelebene die Masken runter und hier ganz normal auf Passant machen. Nicht das die Bullen auch noch einen Hinweis bekommen.“, schlug Florian vor. Mark nickte. „Sehr gut... sehr gut mitgedacht. So kann nichts schief gehen.“, lobte er ihn. „Was ist mit dem Tresor?“, wollte Tobi wissen. „Was ist damit?“, kam erstaunt von Mark. „Das Ding hat ein Sicherheitsschloss... da kommst du nicht einfach rein. Und was, wenn der Überfall nicht klappt? Schon mal daran gedacht?“, wollte er wissen. Mark nickte. „Ja sicher... wenn der Überfall nicht klappt, dann hat einen weiteren. Ich habe keinen Bock auf Arbeit.“, maulte er. Die Bahn fuhr ein. Sie stiegen ein und fuhren nach Hause.


    Semir saß auf seinem Bett als Andrea hereinkam. Diesmal hatte sie Aida bei sich. „Aida...mein Engel...hallo...“, begrüßte Semir seine Tochter und anschließend Andrea mit einem Kuss. „Wie geht es dir?“, wollte sie wissen. „So gut, dass ich eigentlich schon heute nach hause könnte.“, grinste er sie an. „Vergiss es... vor Morgen wirst du das Haus nicht verlassen. Der Arzt sagte drei Tage und die ziehen wir durch. Dir tut die Ruhe doch scheinbar sehr gut oder etwa nicht?“, fragte sie forsch. „Ja doch... schon... aber die Arbeit... ich meine...“, versuchte Semir sie zu überreden. „Semir nein!! Ich hole dich morgen ab und wenn du jetzt nicht aufhörst zu quengeln, fahren Aida und ich wieder.“, drohte sie ihm. „Schon gut... bin ja schon still..“, maulte Semir. „Was ist denn mit Georg... hast du mit ihm gesprochen?“, wollte sie wissen. Semir schüttelte den Kopf. „Er war noch nicht da.“, gab er von sich. „Semir... du siehst so nachdenklich aus.“, meinte Andrea plötzlich, als sie Semir eine Weile lang ansah. Dann drehte sich der Deutschtürke zu seiner Frau um und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Andrea... Georg... er wird sterben.“, kam es dann leise von ihm. Erschrocken sah sie ihn an. „Was? Aber... warum?“, fragte sie und konnte sich keinen Grund denken. Der Mann, zwar hatte sie ihn nur kurz gesehen, sah so fit und durchtrainiert aus. „Er hat Krebs.“, erwiderte Semir mit dunkler Miene, denn trotzt allem hatte er Georg gern. Wenn er ehrlich war, auch damals schon, als er ihn jagte. Zwar war dies nur eine Art Respekt, aber er konnte nicht umhin, dass die Tatsache, dass der Mann bald nicht mehr da sein würde, ihn sehr traurig stimmte. „Wie lange hat er denn noch?“, fragte Andrea und in diesem Moment ging die Tür auf.


    ...

  • Georg warf einen Blick in das Krankenzimmer und entdeckte, dass Semir nicht alleine war. „Oh... störe ich?“, fragte er und sah etwas mitgenommen aus. „Nein... komm doch bitte rein, Georg.“, meinte Semir nur und nickte seiner Frau zu. Diese verstand sofort und sagte nichts. „Na komm Aida... holen wir dem Papa mal einen Kaffee.“, meinte sie, nahm die Kleine und ließ die Männer allein im Zimmer zurück. „Du hast eine reizende Familie.“, meinte Georg und sah den beiden kurz nach. „Ja... sie sind mein ganzer Stolz.“, erwiderte Semir und sah, dass Georg betroffen wirkte. „Georg... hast du irgendwas?“, wollte Semir dann wissen. Paschner drehte sich um und hatte eine einzelne Träne im Auge. „Semir... ich... ich habe meiner Rosi heute gesagt, dass ich sterben werde.“, erzählte er und hielt sich die Hand vor Augen, um die Tränen zurückzuhalten. „Ich konnte sie nicht im Ungewissen lassen. Ich will auch nicht, dass sie auf der Straße sitzt, wenn ich nicht mehr da bin...“, meinte er und spürte, wie Semir ihm die Hand auf die Schulter legte. „Das muss sie auch nicht...“, kam es von Semir und Georg sah auf. „Wie meinst du das? Das LKA wird doch keine Ruhe geben, ehe sie nicht alles gefunden hat.“, entgegnete Georg mit heiserer Stimme. Semir grinste breit, ein Grinsen, das Georg nur von ihm kannte, wenn er eine grandios gute Idee hatte. „Okay... das Grinsen bedeutet doch was, oder?“, fragte Georg und sah Semir abwartend an. Dieser nickte nur. „Dann raus mit der Sprache, Junge.“, forderte Georg. „Georg... wir, das heißt Ben und ich, werden dem LKA klar machen, dass wir dein Versteck gefunden haben. Pass auf... das Versteck, wo wir mit dem Gangstern waren, ist doch soweit aufgebraucht, oder?“, fragte Semir und Georg nickte nur. „Gut... das werden wir dem LKA als dein einziges Versteck verkaufen. Am Besten ist, du bist dann dabei... spielst einen auf Selbstsicher, bis wir dann das Versteck entlarven. Aber es muss echt überrascht aussehen.“, meinte Semir und konnte das Grinsen nicht verbergen. Georg lachte auf. „Du willst das LKA an der Nase herum führen? Man, das wird ein Spaß.“, lachte Paschner nur.


    Ben saß in seinem Büro und regelte alles mit dem LKA per Telefon. „Ja... hören sie, mein Kollege und ich haben das Versteck von Paschners Beute gefunden und wollen es auffliegen lassen.“, erklärte Ben durch das Telefon. „Wann... mein Kollege ist zur Zeit noch abwesend... er wird ihnen den konkreten Termin nennen können. Was?... Ach, sie wollen dabei sein... Ich denke, das dürfte kein Problem sein.“, meinte er nur und legte dann auf. Verschwörerisch grinsend ließ er seinen Bleistift durch die Finger kreisen. „Ben... du sollst mal schnell zur Chefin kommen.“, rief Susanne ins Büro rein. „Okay... mal gucken, was unsere Giftnudel wieder von mir will.“, meinte er nur zu sich. Susanne sah ihn strafend an. „Also Ben…“, tadelte sie ihn. „Ja was denn? Auf in die Höhle des Löwen… oder besser des Drachens.“, grinste Ben und verschwand in Kims Büro. „Ben… wie geht es Semir?“, fragte Kim als erstes „Er sollte morgen wieder raus kommen. Mit anderen Worten es geht ihm gut. Ich hole ihn morgenfrüh ab. Andrea weiß bereits Bescheid. Und anschließend fahren wir zum LKA und werden ihnen das Versteck von diesem Paschner zeigen.“, berichtete Ben. „Das ist sehr gut. Mir ist es immer noch Schleierhaft, wie Semir so schnell an die Information gekommen ist. Aber das ist Nebensache. Was wissen wir von dem ausgebrannten Fahrzeug?“, harkte sie nach. „Nichts... die Spurensicherung ist aber noch dran. Hartmut hat im Augenblick viel zu tun.“, ging es bei Ben weiter. „Also gut… machen Sie bitte zunächst das mit Paschner fertig und dann kümmern wir uns um die Bande, die Semir ins Krankenhaus gebracht hat.“, sagte sie. Ben sah sie an. „War das alles?“, fragte er verwundert. Kim nickte. „Ja sicher… sonst gibt es nichts…“, lächelte sie leicht


    Semir sah aus dem Fenster und wieder auf die Uhr. Die Zeit verging nicht und zog sich einfach nur schleppend voran. Andrea und Aida waren gegen Mittag weg gefahren und auch Georg wollte zu seiner Familie. „Alle lassen mich allein…“, maulte er leise.


    Mark, Anton und Florian machten ihren Plan perfekt. „So… diese Masken sind einwandfrei. Und nun zum Verhalten. Wenn Kunden reinkommen, werden sie sofort kalt gestellt. Ich will nicht, dass die Kunden direkt Alarm schlagen.“, warnte Anton. „Und was machen wir mit denen? Wollen wir die alle bewachen? Verdammt das geht schief!!“, stöhnte Florian. „Wird schon nicht…. nur keine Sorge… wir werden den Coup landen und dann abhauen… so einfach ist das.“, lachte Mark. Anton verteilte die Waffen. „Nur für den Notfall, klar? Es wird nicht in der Gegend herum geballert. Die Waffen sind nur zum Schreck für die Angestellten und Kunden. Wir müssen so schnell reagieren, dass die Angestellten nicht den Alarmknopf drücken. Ich habe es mir folgender Maßen vorgestellt. Wir stürmen in die Bank und halten dem erstbesten Kunden die Waffe in den Nacken. Die Angestellte wird vermutlich so geschockt sein, dass sie oder er gar nichts machen kann. Und dann werden wir den Tresor ausräumen, die Kasse natürlich und dann ab. Den Kunden werden wir erst an der Tür wieder in die Bank stoßen. Schlag auf den Kopf und gut ist… der oder die geht zu Boden. Alle, die dort in der Bank sind, werden sich um ihn oder sie kümmern. Wir können abhauen und die Bahn nutzen… Anschließend teilen wir und dann verlassen wir Deutschland.. Ja… wir fliegen nach Malle und geben dort die Kohle mit vollen Händen aus….“, lachte Anton. Florian und Mark nickten nur.


    Ben saß wieder in seinem Büro und erschrak als das Handy klingelte. „Ben Jäger!“, meldete er sich. „Semir hier.. Ben… wie sieht es aus?“, wollte sein Partner wissen. „LKA ist informiert. Die wollen natürlich dabei sein. Ist ja auch nicht anders zu denken gewesen. Wie geht es dir?“, harkte Ben nach. „Sehr gut… hör mal... kommst du heute noch vorbei?“, bat Semir. „Ja sicher… ich dachte so in einer Stunde, warum?“ „Nun ja… ich meine es sind nicht mehr so viele Stunden hier und ich habe mir überlegt die Anwesenheit hier im Krankenhaus zu verkürzen. Der Wisch für die eigenständige Entlassung ist schon unterschrieben und der Arzt kann es gar nicht abwarten, bis ich aus dem Zimmer bin. Holst du mich bitte ab?“, kam von Semir. „Semir? Weiß Andrea davon?“, harkte Ben nach. „Ja sicher… ich hab sie angerufen, aber sie hat Besuch … ihre Mutter ist zu Besuch gekommen, also meine Schwiegermutter und… die will sie natürlich nicht allein lassen…“, erklärte Semir recht unglaubwürdig. „Ah ja… aber gut… ich komme.“, lachte Ben leise. „Danke.. du bist ein wahrer Freund…“ Ben beendete das Gespräch. „Freu dich nur nicht zu früh...“, grinste er und wählte Andrea an. „Hallo Andrea… dein Göttergatte hat mich eben angerufen. Er will von mir abgeholt werden, weil du Besuch hast. Ist das in Ordnung?“, fragte er an. „Wie? Besuch?“, fragte Andrea erstaunt. „Hast du nicht deine Mutter bei dir?“, kam es erstaunt von Ben und grinste nun in sich hinein. „Nein... Aida ist bei mir, aber das war es auch schon.“, meinte sie. „Warte... er will doch nicht etwa sich selbst entlassen, oder?“, fragte sie plötzlich. „Ohhh doch.“, erwiderte Ben nur. „Na warte...“, schnaubte Andrea und legte auf. „Oh, das gibt ein Donnerwetter.“, dachte Ben nur und legte auf.

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Semir packte schon seine Sachen und hatte sich seine Jacke schon angezogen, als die Tür aufging. „Semir... sofort legst du dich wieder hin.“, kam die drohende Stimme von seiner Frau. „Andrea... was... was machst du denn hier?“, fragte er erstaunt und erschrocken zugleich. „Du legst dich sofort wieder ins Bett...“, fauchte sie erneut und zog Semir mit Wut die Jacke vom Körper. „Ben hat mich verraten.“, stieß er aus. „Nein... du hast dich nur wiedermal sehr kindisch verhalten. Semir... was wenn du eines Tages wirklich schwer verletzt wirst? Ich mach mir einfach nur Sorgen um dich... bitte tu mir den Gefallen und bleib noch diese eine Nacht hier.“, bat sie und strich ihrem Mann sanft über die Haare. Dieser lächelte nur und nickte. „Ich verspreche es dir.“, kam es säuselnd von ihm und beide küssten sich liebevoll. Doch plötzlich störte der Arzt die traute Runde. „Soo Herr Gerkhan... sie sind ja immer noch hier...“, meinte er mit lachender Miene. „Meine Frau meint, ich sollte noch eine Nacht die Gastfreundlichkeit dieses Hauses in Anspruch nehmen.“, lachte er nur und sah zu Andrea. „Warum... alles ist doch in Ordnung oder? Dann werden wir ihnen mal den Blutdruck messen.“, meinte der Doktor und holte die Maschine hervor. Er schnallte sie um den Oberarm und pumpte ordentlich Luft rein. Dann sah er auf die Messanzeige. „Puls ist normal... Gut, wenn ihre Frau nichts dagegen hat...“, meinte er und sah Andrea an. Sie verdrehte nur die Augen. „Von mir aus... aber warte, bis Ben da ist und dann kommst du gleich nach Hause... Verstanden?“, fragte sie und sah ihren tief in die Augen. „Okay, versprochen.“, meinte er nur und wartete auf seinen Partner.


    Ben stand gerade an einer roten Ampel, als sein Handy klingelte. „Hartmut... was gibt es?“, fragte er, als er abgenommen hatte. „Ben... ich hab was für dich und es wäre gut, wenn du gleich vorbeikommen könntest.“, meinte der rothaarige Techniker. „Okay, und was ist es?“, wollte Ben wissen und war dabei, den Wagen zu wenden, als die Ampel umsprang. „Ich habe einen der Täter identifizieren können. Aber es wäre besser, wenn du herkommen würdest.“, kam es aufgeregt von Hartmut. „Okay, dann muss Semir eben warten.“, murmelte Ben und fuhr zurück zur KTU. Hartmut wartete schon mit einem frisch gebrühtem Kaffee und einem Salamibrötchen auf Ben. „Hallo Ben... hast du Hunger?“, fragte er und hielt ihm den Teller mit dem Brot hin. „Danke... also, was hast du für mich, Hartmut?“, fragte Ben und nahm das Salamibrötchen in die Hand.

  • „Hier...“, er deutete auf den Bildschirm und Ben sah hinauf. „Wer ist das?“, fragte er und futterte das Salamibrötchen. „Das... das ist einer der Typen, die Semir bedroht haben. Er heißt... Hannes Michaelis.... aber...“ „Was aber...?“, fragte Ben und sah auf den Bildschirm. „Der Typ ist eigentlich seit drei Jahren tot.“, kam es von Hartmut. „Was? Das gibt es doch nicht? War er vorbestraft?“, wollte Ben wissen. Der rothaarige Techniker nickte nur. „Hier... ne ganze Palette. Damit kannst du euer Büro tapezieren.“, lachte er nur und Ben schlug den Deckel auf. „Sieh dir das an... Menschenraub... Erpressung...Körperverletzung mit Todesfolge... Mord... Der Typ schreckt vor nichts zurück... Aber warum sollte er seinen eigenen Tod vortäuschen?“, fragte Ben, doch Hartmut sah ihn nur schulterzuckend an. „Das musst du dann schon rausfinden.“, meinte er.


    Ben setzte sich mit der Akte in den Wagen und rief Susanne an. „Susanne... Ben hier... Such doch mal raus, was sich alles über Hannes Michaelis finden lässt.“, bat er und fuhr los. „Kein Problem Ben... lässt sich schnell finden.“, meinte die Sekretärin und tippte auf der Tastatur herum. „Ben... bist du noch da?“, fragte sie. „Ja... bin am Rohr. Was hast du gefunden?“, fragte er. „Der Typ ist einer der meist gesuchtesten Profi-Einbrecher und geht dabei auch über Leichen. Laut BKA-Akte sind die letzten drei Zeugen, die ihn hätten identifizieren können, mit durchschnittener Kehle aufgefunden wurden.“, erklärte Susanne. „Gut, dass er nicht weiß, dass wir wissen, dass er lebt.“, meinte Ben und beendete das Gespräch. Er fuhr zurück ins Krankenhaus, um das mit Semir zu besprechen. Als Ben das Zimmer betrat sah ihn Semir wütend an. „Mann…. Was dauert das denn so lange? Bist du über Italien hier her gefahren?“, fauchte er ihn an. Ben sah ihn erstaunt an. „Nein… aber im Gegensatz zu dir muss ich arbeiten…“, erklärte Ben. „Schon gut… du ich muss gleich noch zur Bank. Hast du noch was Besonderes heraus gefunden?“, wollte Semir wissen und griff nach seinem Koffer. „Ja… wir haben einen der Typen, denen du deinen Aufenthalt hier verdankst. Der Typ hat Hannes Michaelis und hat ein Vorstrafenregister mit den du ganz Köln einwickeln kannst. Da ist alles vertreten.“, erklärte Ben. „Ja und? Schon verhaftet?“, harkte Semir nach. „Nein… Semir das habe ich dir vorbehalten. Hältst du mich für so blöd? Der Kerl hat keine Adresse und die Alte ist schon seit Jahren nicht mehr aktuell. Aber Susanne ist dran. Das Kuriose an der ganzen Sache ist, dass Hannes Michaelis eigentlich seit drei Jahren tot ist.“, gab Ben nachdenklich von sich. „Wie bitte? Jagen wir einen Toten oder was?“, kam erstaunt von Semir. „Ja und nein… die Zeugen die damals als Belastungszeugen hätten auftreten können sind alle tot. Der Kerl ist gemeingefährlich. Aber wir haben den Vorteil, dass er nicht weiß, dass wir wissen, dass er noch lebt.“, meinte Ben nur und ging mit Semir zum Fahrstuhl.


    ...

  • Hannes, Mathias und Anton waren bereits in ihrem Domizil angekommen. „Und was machen wir jetzt?“, wollte Anton wissen. Hannes grinste. „Nun werden wir uns was überlegen. Ich meine das Geld reicht für ne Weile aus, wenn man nicht so anspruchsvoll ist. Aber ich dache mir, wir könnten ne Bank überfallen… ich hätte sogar schon eine im Auge…. Und war die Dresdner Bank in Köln. Sie liegt direkt an der Neusserstrasse und die führt direkt zur Autobahn. Die Bullen hätten keine Chance…“, grinste Hannes. „Ne Bank? Mensch Hannes… warum dann ausgerechnet die?“, wollte Anton wissen. „Weil dort mein alter Herr gearbeitet hatte. Und dann einfach auf die Straße gesetzt wurde, nur weil er fünfzig Mark damals mehr als auf dem Zettel stand ausgezahlt hatte. Der Verdammte Filialleiter hielt sich für unfehlbar, aber das wird sich ändern…“, kam wütend als Erklärung. „Wie lange ist das her?“, harkte Mathias nach. „Jetzt sind es genau zwanzig Jahre her.“, meinte Hannes. „Dann ist der Typ vielleicht schon in Rente. Warum willst du dann diese Bank überfallen….“, kam erneut von Anton. „Weil ich dieser verdammten Bank meinen Werdegang verdanke… die haben mich damals in die Verbrecherszene rein gedrängt. Du hättest meine Mutter sehen sollen. Sie war damals schwer krank und die Behandlung wurde nicht von der Kasse gezahlt. Also musste mein Vater arbeiten. Und durch diese fristlose Kündigung ist es passiert. Meine Mutter starb einen grausamen Tod. Auf Raten, versteht ihr!! Diese Bank hat mein Leben verpfuscht!!“, fauchte Hannes und schlug wütend auf den Tisch. Mathias und Anton zuckten zusammen.


    „Och Mensch…ausgerechnet hier ist die Filiale geschlossen. Jetzt müssen wir extra nach Nippes fahren um Geld abzuheben.“, maulte Semir als er wieder zu Ben ins Auto stieg. „Warum nimmst du nicht die EC-Card?“, wollte Ben wissen. „Weil ich Lust hab zur Dresdner Bank zu fahren. Außerdem arbeitet eine alte Freundin von mir dort. “,erklärte Semir. „Ah…eine Freundin… vor Andrea oder während?“, grinste Ben. „Nein… nicht während… also wirklich. Für was hältst du mich!“, empörte Semir sich. „Also vor Andrea….nun gut… dann fahren wir halt über Nippes zu dir nach Hause. Du weißt ja… Andrea will dich umgehend sehen!“, ermahnte Ben ihn grinsend. „Du findest das richtig gut was? Findest es lustig, das Andrea das Sagen hat was? Das ist aber gar nicht so… ich gebe ihr nur das Gefühl, dass es so ist. In Wirklichkeit ist es ganz anders…“, erklärte Semir. „Ja sicher…. Hat dich Andrea schon mal mit einem Nudelholz empfangen?“, wollte Ben lachend wissen. „Konzentrier dich auf den Verkehr…du Pappnase.“, lachte Semir zurück. Ben fuhr die Neusserstrasse rein. „Und wo ist die Bank?“ fragte Ben. „Da hinten… bei der U-Bahnstation… kannst direkt anhalten und das Blaulicht einschalten… falls du von den Politessen, die hier regelmäßig ihre Runden machen, kontrolliert wirst.“, schlug Semir vor. „Sind die Politessen hübsch?“ grinste Ben. „Ich weiß nicht… die, die ich mal hier kennen gelernt hatte, war ca. 60 Jahre alt und kratzbürstig.“ Semir stieg aus und betrat die Bank.


    „Hey, runter auf den Boden.“, wurde Semir gleich angeblufft, als er die Tür hinter sich schloss. Er sah auf und blickte in den schwarzen Lauf einer Waffe und dahinter ein maskiertes Gesicht. „Wow, ganz langsam, okay?“, meinte Semir und hob leicht die Hände. „Los, da rüber in die Ecke.“, fauchte der Mann vor ihm und stieß Semir zu den beiden Angestellten, die sich hilfesuchend gegenseitig festhielten, während die beiden anderen, soviel konnte Semir noch sehen, die Kassen leerten und sich mit dem Tresor beschäftigten. „Verdammt, den kriegen wir nicht auf.“, fauchte einer der beiden Männer und sah zu seinen Komplizen hinüber und Semir wusste nicht warum, aber die Stimme kam ihm bekannt vor. Er musste sie schon irgendwo mal gehört haben. „Los, setz dich und keine falsche Bewegung.“, fauchte der Mann und schmiss Semir direkt auf den Boden. „Beweg dich ja nicht.“, kam es dann noch zusätzlich von ihm. „Ist ja gut.“, meinte Semir nur und sah zu den Angestellten rüber. Kathrin kauerte neben ihrer jüngeren Kollegin, scheinbar eine Auszubildende und wagte nicht, sich zu Semir zu bewegen. Doch er kroch in einem unbeobachteten Moment zu ihr rüber und nahm ihre Hand. „Hallo Kathrin...“, flüsterte er kaum hörbar. „Semir... ich würde ja sagen, schön dich zu sehen, aber im Moment...“, sie deutete auf die Bankräuber. „Versteh ich...“, meinte er nur. „Klappe halten.“, schrie ihr Bewacher und zielte mit seiner Pistole auf die Drei. Sofort versteiften sich die Körper der beiden Frauen.

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  • Ben saß in seinem Wagen und hatte sich die Zeitung vorgenommen, als ein Wagen mit quietschenden Reifen vor seinem zum Stehen kam. Sofort war seine Aufmerksamkeit geweckt und er sah, dass drei Personen aus dem Wagen stiegen und sich vor der Bank nervös umsahen. Bens Augen weiteten sich schlagartig, als er unter den Leuten Hannes Michaelis erkannte und die Waffe, die er, neben einer Motorradmaske, in der Hand hatte. „Shit, die wollen doch nicht etwa...“, dachte er, doch ehe er seine Gedanken zuende führen konnte, setzten sich die Männer schon die Masken auf und stürmten auf die Bank zu. „Verdammt.“, stieß er aus, stieg aus und rannte hinterher. Von innen konnte er schon Schüsse hören, gefolgt von Aufschreien. „Verflucht.“, stieß Ben auf und versuchte, unbemerkt durch die Tür zu kommen, doch im nächsten Moment spürte er schon einen harten Schlag im Nacken und ging benommen zu Boden.


    „Verdammt, was soll das?“, fragte Hannes, als sie in die Bank stürmten und schon einige maskierte Männer sich an den Schaltern zu schaffen machten. Diese sahen ebenso verduzt zu den Maskierten im Eingangsbereich. Doch Hannes zögerte nicht lange und schoss einen nach den anderen nieder. Zwar nur in die Schulter, doch es sollte reichen, um sie außer Gefecht zu setzen. Dann fiel sein Blick auf die drei am Boden sitzenden Geiseln und er erkannte Semir darunter wieder. „Ach nein... so trifft man sich wieder.“, lachte er mit gehässiger Stimme und trat an den Deutschtürken heran. Er besah ihn sich genau. „Weißt du was, das nenne ich Schicksal, mein Lieber.“, lachte er nur. „Ich werde ihnen gleich was...“, zischte Semir und sah den Mann mit erbosten Augen an. Doch ehe Hannes etwas erwidern konnte, ging die Tür auf und ein Mann kam herein. Sofort reagierte Anton und schlug mit dem Knauf seiner Waffe nieder. „Verdammt, das ist ein Bulle... ich wette, dass es ein Bulle ist ... und er da auch.“, zischte Matthias und zeigte it dem Lauf seiner Waffe auf Semir, der nun versteinert dasaß. Hannes sah vom am Boden liegenden Ben zu Semir und wieder zurück. „Keine Panik Leute, die nehmen wir beide mit. Los, holt das Geld und fesselt die Angestellten... Dann den Tresor geknackt und ab mit den beiden aufs Land... Ich kenne da ein hübsches Versteck.“, lachte er und kickte mit dem Fuß die Waffe von Ben weit weg, unerreichbar für jeden.

  • „Aua…“, kam leise von Ben, als er zu sich kam. „Hey.. alles klar?“, fragte Semir besorgt. Ben sah ihn an und dann zu den beiden Frauen. Sein Blick wandere zu den Männern die sich die Schulter hielten. Immer noch waren sie maskiert. Und dann sah er die anderen Drei. „Einer von ihnen ist Hannes Michaelis…ich hab ihn erkannt und wollte dich warnen…“, kam leise von Ben zurück. „Tja… nun weiß er das du Bulle bist. Die wollen uns mitnehmen, weil sie aus was für einen Grund vermuten, dass ich dazu gehöre…“, raunte Semir zurück. „Was?“, fragte Ben erstaunt. „Haltet verdammt noch mal eure Klappe!!“, schrie der Mann der nun auf sie zukam. Sofort schwiegen Semir und Ben. Doch nicht lange. Als der Verbrecher zu seinen Kumpels ging grinste Ben leicht. „Drei Mann… die werden wir doch wohl schaffen, oder?“, meinte er fragend und sah Semir an. „Eigentlich schon…nur die beiden Frauen hier könnten ein Problem geben. Ich meine bei Kathrin bin ich mir sicher, dass sie kein Alarm schlagen wird, aber die Kleine links dürfte Probleme machen. Ist ein halbes Kind.“, raunte Semir fast unhörbar. Ben sah das Mädchen an. „Ich hab den Alarmknopf gedrückt, als die ersten rein kamen...“, sage Kathrin leise. Semir sah sie erschrocken an. „Oh… dann dürfte es gleich nur vor Kollegen wimmeln…“, stieß er aus. Einer der Verbrecher sah ihn an und rannte auf ihn zu. Mit einem Waffenhieb an den Kopf setzte er Semir außer Gefecht. Zwar verlor er nicht das Bewusstsein, aber für die nächsten Augenblicke war er völlig benommen. „Schnauze!!! Ist das jetzt angekommen!!“, fauchte der Mann wütend.


    ...

  • Andrea sah aus dem Fenster. „Wo bleiben die denn bloß?“, fragte sie sich und sah auf die Uhr. Es waren jetzt schon zwei Stunden vergangen als Ben sie anrief und sagte dass er Semir aus dem Krankenhaus holte. „Also gut… dann eben Handy…“, murmelte sie und wählte Semir an. Sie hörte es klingeln und tatsächlich ging jemand dran. Doch es meldete sich niemand. „Semir? Hörst du mich?“, fragte sie. „Ich sag dir… die werden uns ganz schnell gehen lassen.“, hörte sie einen Mann sagen. „Semir? Hallo?“, wiederholte sie. „Mensch wenn du hier so dämlich rumballerst…ist es kein Wunder das die Bullen da sind.“, kam ein zweiter wütend. Andrea schloss die Augen. Okay…. Semir schien ans Handy gegangen zu sein, aber er meldete sich nicht. Wenn sie das Gespräch richtig mitgehört hatte, ging es um Schüsse und um Polizei… Verdammt…war Semir vielleicht getroffen worden? Oder war er…?, ratterten ihre Gedanken. Sie beendete das Gespräch und rief Kim Krüger an. „Frau Krüger… Andrea Gerkhan hier.. mein Mann… also er wurde von Ben abgeholt und…ich habe eben ein Telefonat mitbekommen, wo von Schüssen und Polizei gesprochen wurde. Ich befürchte, dass Semir in Gefahr ist.“, erklärte sie schnell. „Wissen Sie, wo?“, harkte Kim nach. „Nein… aber er hat sich selbst nicht gemeldet.. er hat es nur ermöglicht dass ich das Gespräch mitbekomme… Frau Krüger… bitte orten Sie sein Handy. Ich vermute das Ben auch da ist.“, bat Andrea. „Frau Gerkhan.. sind Sie sich sicher, dass es nicht nur ein Hörspiel war?“, kam mild von Kim gefragt. „Nein.. wie kommen Sie denn darauf… es war verdammt echt… Semir wollte mir damit sagen, dass er Hilfe braucht. Bitte… vertrauen Sie mir…“, bat Andrea erneut. „Also gut.. ich lasse es orten, aber sollte es ein Irrtum gewesen sein, dann werden Sie sicher nicht als Letzte lachen…“, versprach Kim. Andrea bedankte sich und legte auf. Ihr Blick fiel auf Aida die in ihrem Sitz saß. „Tja… da werden wir wohl auf Papa warten müssen.“, lächelte sie nervös.


    „Susanne! Orten Sie bitte die Handys von Semir und Ben.“, befahl Kim, nachdem sie aufgelegt hatte. „Wehe es war ein Scherz…“, drohte sie leise. Susanne nickte und machte sich an die Arbeit. „Chefin… ich hab die Handys… Köln, Neusser Strasse. Beide Handys an einer Stelle. Ich rufe sie über Funk…“, erklärte Susanne. Kim nickte. Sollte doch was dran sein? Nur wenig später sah Susanne sie an. „Die melden sich nicht per Funk. Ans Handy gehen sie auch nicht…“, murmelte Susanne. „Versuchen Sie es weiter.“ „Achtung… eine Durchsage an alle Reviere. In Köln wurde die Filiale der Dresdner Bank überfallen. Es werden mehrere Geisel festgehalten. Wir benötigen Unterstützung!“, plärrte es aus dem Funk. Kim sah kurz zu Susanne und griff dann zum Mikro. „Hier ist Kim Krüger von der Autobahnpolizei. Wo genau befindet sich die Filiale und wie können wir helfen?“, fragte sie an. „Sie können sämtliche Auf- und Ausfahrten der Autobahn sperren. Die Filiale befindet sich auf der Neusser Strasse 279. Und ich denke Sie können mir sonst nicht helfen. Wir brauchen richtige Polizei…“, hörte man von der Gegenseite. Kim schloss die Augen und atmete tief ein. „Hören sie... ich überhöre jetzt mal ihre Anspielung... aber ich habe den Verdacht, dass zwei meiner Kollegen in der Bank unter den Geiseln sind.“, meinte Kim und wartete auf eine Antwort. „Das kann nicht sein... wir werden der Sache nachgehen.“, kam es aus dem Funk zurück.


    Hannes kam hinter den Schaltertresen vor und hatte zwei große, gefüllte Taschen in der Hand. „Los, lasst uns verschwinden, ehe die Bullen...“, kaum hatte Hannes diese Gedanken ausgesprochen, hörte er auch schon die Sirenen der sich schnell nähernden Polizei. „Verdammt... los, packte euch die Beiden und dann die Waffen an den Kopf. Wir nehmen ihren Wagen.“, fauchte Hannes und Anton und Matthias nahmen sich jeweils Ben und Semir vor die Brust und stießen sie vor die Tür. In der Ferne waren schon einige Einsatzwagen zu sehen. „Los... du fährst.“, fauchte Hannes Ben an und stieß ihn auf die Fahrerseite, während er auf der Beifahrerseite einstieg, Semir und die anderen beiden hinten und Semir wurde in die Mitte genommen. „Fahr los.“, zischte Hannes Ben an und dieser musste tun, was er sagte. Ersah nur in den Rückspiegel und versuchte einen Blick von Semir zu erhaschen. Dieser nickte nur unmerklich und sein junger Partner fuhr mit quietschenden Reifen Richtung Autobahn. Er hoffte, dass dies eine kurze Flucht werden würde. Doch die Kollegen schossen mit ihren Wagen hinter dem Mercedes her und jagten ihn auf die Autobahn. „Verdammt, die sind ja immer noch da.“, zischte Anton, als er sich umsah. „Keine Sorge... dafür hab ich gesorgt.“, lachte Hannes und öffnete seine Tasche. Erschrocken sah Ben, dass dieser Mann einige Handgranaten in der Hand hielt. Er konnte das fiese grinsen unter der Maske erkennen und schon hörte er das Schnarren der elektronischen Fensterscheibe. Semir sah Ben durch den Rückspiegel an. Sie mussten sich was einfallen lassen, oder einige Unschuldige würden verletzt werden.

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  • Hannes warf das erste Ei, nachdem er den Stift gezogen hatte, und schon war die große Erschütterung mit der verbundenen Explosion zu hören. Semir sah sich erschrocken um. Die Kollegen wichen der Explosion aus und auch die anderen Verkehrsteilnehmer kamen auch mit dem Schrecken davon. „Verdammt.“, stieß Semir aus und wollte sich bewegen, doch er kam nicht von diesen Kerlen, die rechts und links von ihm saßen, los. „Ben, tu doch was.“, meinte er mit Blicken durch den Rückspiegel und Ben tat was. Er beobachtete Hannes, sah, wie er ein neues Ei nahm und den Stift zog und damit den Arm aus das Fenster lehnte. Jetzt, dachte er nur und betätigte die Bedienung für das Schiebefenster. „Ahhhhhh.“, schrie Hannes im nächsten Moment, als seine Hand zwischen Türrahmen und Fensterscheibe eingeklemmt war. „Verdammt, mach sofort wieder die Scheibe runter.“, stieß er aus, hielt aber immer noch die Granate fest. Erschrocken merkte er dies und ließ sie los. Jetzt erwischte die Explosion einen Wagen der Kollegen und die restlichen Autos stellten sich quer. Die Verfolger fielen zurück. „Du Dreckskerl.“, stieß Hannes aus und setzte die Pistole auf Bens Oberschenkel auf. „Mach sofort das Fenster auf.“, schrie Hannes ihn an und spannte den Hahn. Erschrocken sah Ben ihn an. Er betätigte schnell den Knopf für den Fensterschieber, doch schon im nächsten Moment hörte er einen Knall und verspürte einen Schmerz in seinem Bein. „Ben.“, stieß Semir erschrocken aus, als sein Partner aufschrie. Ben verkrampfte die Hände am Lenkrad und versuchte den Wagen ruhig zu halten. Doch der Schmerz war kaum zu ertragen. „Noch einmal so eine Aktion und die Kugel landet woanders.“, zischte Hannes und besah sich sein Handgelenk. Es war rot und Blut tropfte auf seine Kleidung. „Dafür wirst du mir büßen – sobald wir im Versteck sind.“


    Georg saß im Garten von Rosi und sah den Kindern beim Spielen zu. Er saß in seinem Liegestuhl und trank ein Glas Limonade aus den frisch gepressten Limonen, die seine Tochter ihn besorgt hatte. „Opa schau mal, was ich kann.“, rief Alexandra ihm zu und hangelte Kopf über an einem Ast. „Sehr schön, kleines.“, erwiderte er und spürte plötzlich eine Schmerzwelle, die seine Leber und seinen ganzen Bauchbereich durchzog. Er krümmte sich zusammen und ließ ein leises Stöhnen von sich. Sofort sah Rosi ihn an. „Spielt bitte mal etwas allein weiter… bin gleich zurück…okay..?“, fragte sie ihre Kinder die nickten und weiter herum tollten. Rosi ging zu ihrem Vater.

  • „Papa….alles okay? Willst du dich hinlegen?“, fragte sie besorgt. Georg lächelte sie gequält an. „Nein.. schon gut mein Schatz… die Schmerzen kommen nur sehr oft. Ich bin okay…wirklich…“, sagte er. Rosi sah genau, dass es nicht so war. „Ich werde Dr. Winterscheidt anrufen. Vielleicht kann er dir was gegen die Schmerzen geben…“, bat sie. Georg nickte und krümmte sich erneut. „Du hast Recht…. Tu es…“, lächelte er unter Schmerzen. Rosi griff zum Telefon und wählte die ihr bekannte Nummer. Der Arzt versprach sofort zu kommen und tatsächlich dauerte es keine zehn Minuten bis er da war. „Hallo Georg…schön dich mal wieder zu sehen.“, lächelte er seinen Patienten an. „Toni….was machst du denn hier…bist du tatsächlich Quacksalber geworden und hast die Praxis von deinem Vater übernommen?“, lachte Georg und zog sich erneut unter Schmerzen zusammen. Toni Winterscheidt war der Sohn eines alten Freundes der leider schon verstorben war. „Das war der letzte Wunsch meines Vaters. Aber nun zu dir. Was ist mit dir?“, wollte Toni wissen. „Leberkrebs im Endstadium. Man gibt mir noch sechs Monate…“, erklärte Georg. Toni nickte. „Du solltest vielleicht die letzten Monate im Krankenhaus verbringen.“, schlug er vor. „Vergiss es. Ich bin bei Rosi und ich will hier bleiben. Gib mir was gegen die Schmerzen und gut ist.“, empörte sich Georg. „Also gut… ich werde dir etwas aufschreiben. Wie oft kommen die Schmerzen?“, harkte Toni nach. „Zwei- dreimal täglich. Dann halten sie ungefähr eine Stunde an. Danach habe ich Ruhe.“, erzählte Georg. Wieder nickte Toni. „Gut…. dann gebe ich dir ein starkes Schmerzmittel. Morphium. Es ist das einzige, was bei dir noch anschlagen wird. Georg… wenn es schlimmer wird, dann ruf mich sofort an.“, bat Toni. Georg versprach es. Toni setzte ihm eine Spritze und schon wenige Minuten später fühlte Georg sich wie neugeboren. „Das ist ein geniales Zeug…“, lachte er leise. „Das ist ein Rauschmittel. Es betäubt die Schmerzen. Aber es wird dich nicht heilen…“, erklärte Toni leise und sah zu Rosi. Georg bemerkte die Blicke. „Hey… noch bin ich nicht tot, ja…“, lachte Georg.


    ...

  • Für Semir und Ben endete die Fahrt nach gut eineinhalb Stunden. Die Verfolger waren erfolgreich abgeschüttelt worden. Bens Wunde im Oberschenkel brannte höllisch aber sie hatte aufgehört zu bluten. „So…und nun werden wir uns unterhalten…“, grollte Hannes und stieg aus. Ben rührte sich nicht. Er sah, wie Semir aus dem Wagen gezerrt und weggebracht wurde. Dann riss Hannes die Tür auf und zerrte ihn raus. Ben versuchte sich gar nicht erst zu wehren. Vorsichtig versuchte er das verletzte Bein zu belasten, was natürlich ziemlich schmerzhaft war. Hannes stieß ich vor. „Rein da!!“, fauchte er ihn an. Ben ging voran. Wo zum Teufel waren die Anderen mit Semir verschwunden? „Wo ist mein Kollege?“, fragte er deshalb. „Siehst du gleich! Geh weiter!!“, fauchte Hannes und stieß ihn erneut in den Rücken. Ben humpelte ins Haus. Es ging in einen kleinen Raum, der ziemlich herunter gekommen war. Ben zuckte zusammen als er eine große Ratte laufen sah. „Rein da!!“, fauchte Hannes und stieß ihn vorwärts. Semir saß bereits am Boden und hatte die Hände über seinem Kopf an einem Metallring in der Wand gefesselt bekommen. Mit Ben passierte das Gleiche. Nur wenig später waren die Beiden allein. „Na super… der Tag kann nicht besser enden…“, stieß Semir wütend aus. Ben sah ihn an. „Beruhige dich. Die werden uns hier sicher nicht lange festhalten. Die Kollegen können immer noch unsere Handys orten.“, meinte Ben leise. „Ja sicher…. Andrea wird das schon in die Wege geleitet haben. Und wenn die der Chefin Dampf machen.“, nickte Semir. Hannes kam zu ihnen herein. „Fühlt ihr euch wohl?“, fragte er höhnisch. „Was wollen Sie? Sie haben doch ihr Geld. Verschwinden Sie und machen sich ein schönes Leben, bis wir sie gefunden haben…“, fauchte Semir wütend. Hannes sah ihn an. „Ach meinst du, dass ihr hier lebend raus kommt? Ich habe für alles gesorgt. Aber wisst ihr was… ich will euren Kollegen nicht all zu leicht machen euch zu finden. Und deshalb werden wir unsere Fahrt gleich fortsetzen. Und ihr tut gut daran, keine Mätzchen mehr zu machen.“, drohte Hannes.


    Semir sah ihn an. „Lassen Sie meinen Kollegen hier… er ist verletzt und braucht einen Arzt.“, bat er. Hannes lachte leise. „Stimmt…. Hab ich doch schon fast vergessen. Nun kommt unsere kleine Unterhaltung. Verhaltensregeln, wenn ihr so wollt. Und du…“, er wies auf Semir, „darfst zusehen. Aber nicht schreien oder Brüllen…das mag ich gar nicht.“, lachte Hannes und tat einen Schritt auf Ben zu. Dieser sah ihn nur an. Der Typ hatte die Maske abgezogen, das bedeutete meist nichts gutes... soviel wusste Ben und er sah in dessen Augen nur die pure Lust, andere Leute zu quälen. „Du hast mir da vorhin sehr weh getan, im Auto.“, zischte Hannes und beugte sich langsam zu Ben runter. „Ohhh, soll ich jetzt Mitleid mit dir haben?“, fauchte der junge Hauptkommissar zurück und bekam schon die Faust des Mannes zu spüren, die in sein Gesicht landete und die Lippe aufplatzen ließ. „Sei mal nicht so frech, Kleiner.“, kam es wütend von Hannes und schon stand er wieder vor Ben. Dann holte er mit dem Fuß aus und trat mit voller Wucht gegen den zerschossenen Oberschenkel. Ben schrie auf, so sehr, dass ihn Tränen in die Augen schossen. „Aufhören.“, schrie Semir dann. „Du hältst dich da raus.“, zischte Hannes und trat einige Male auf Ben ein. Dieser versuchte sich auf die Lippen zu beißen, um keinen Laut von sich zu geben, wand sich dabei in seinen Fesseln. Doch auch die Lippen biss er blutig... so heftig waren die Schmerzen, die ihn überrollten. Dann ließ Hannes von ihm ab und ging... scheinbar um etwas zu holen. „Ben... Hey Ben...“, versuchte Semir zu seinem Kollegen durchzukommen. Doch Ben schien von den Schmerzen dermaßen überrollt zu sein, dass er ihn nicht hörte. Semir schmerzte es, seinen Kollegen so leiden zu sehen. Er zerrte an den Fesseln, doch die saßen fest. Hoffentlich würden die Kollegen die beiden bald gefunden haben.


    Kim sah auf das Radar von Susanne und wartete ungeduldig. „Was ist? Haben wir die Handy der Beiden endlich?“, wollte sie aufgeregt wissen und machte damit Susanne nur nervös. „Chefin... ich tu, was ich kann, aber so schnell geht das nicht... Lassen sie mir noch fünf Minuten Zeit.“, bat sie und Kim nickte. „Gut... Herzberger und Bonrath... fahren sie los... Sobald wir den Aufenthaltsort der beiden kennen, werden wir ihn über Funk an sie weiterleiten.“, meinte Kim und die beiden Streifenpolizisten nickten nur. „Geht klar, Chefin.“, meinte Hotte mit brummender Stimme. Gerade, als die beiden raus waren, wurde Susanne fündig. „Chefin, ich hab sie... Sie sind in einem Waldgebiet nahe Köln... Das Gebiet ist ziemlich groß.“, meinte Susanne, erfreut über ihren Erfolg. „Okay... fordern sie einen Hubschrauber an und lassen sie das SEK und eine Hundertschaft anfordern... Ich werde hinfahren und die Arbeit vor Ort leiten.“, gab Kim ihre Befehle, steckte ihre Waffe ins Halfter und fuhr dann los, Hotte und Dieter sollten ihr folgen und Susanne machte sich daran, die Anweisungen der Chefin auszuführen.

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    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Ben kam langsam wieder zu sich und spuckte Blut aus seinem Mund. „Semir...“, stöhnte er kaum hörbar vor sich her. „Ja Ben... ich bin hier.“, erwiderte der Deutschtürke und sah seinen Partner an. „Er hat mich ganz schön zugerichtet, oder?“, fragte Ben, doch dann kam Hannes wieder in den Raum und sah, dass Ben wieder bei Bewusstsein waren. „Los, die Fahrt geht weiter und wehe euch, wenn ihr versuchen solltet, zu fliehen.“, zischte er und löste die Fesseln von Semir. „Los, mach ihn los und dann wirst du ihn zum Wagen bringen.“, fauchte der Mann. „Hören sie... er braucht einen Arzt... sehen sie nicht, wie fertig er ist?“, meinte Semir, doch stieß damit auf taube Ohren. „Mach ihn los und bring ihn zum Wagen... ihr werdet beide noch früh genug sterben, aber nicht jetzt und nicht hier.“, lachte Hannes teuflisch und stieß Semir mit dem Fuß vorwärts, als dieser Ben hochgezogen und weitestgehend gestützt hatte. Semir stürzte und riss Ben mit. Dieser schrie laut auf und stöhnte vor Schmerzen. Semir wurde wütend. Er sprang auf die Beine und ging auf Hannes los. Wie Dampfhämmer ließ er die Fäuste immer wieder auf Hannes zurasen. Doch seine Freude daran währte nicht lange, denn nun kamen die Helfer dazu und packten Semir. Sie rissen ihn von Hannes weg, drehten ihm die Arme auf den Rücken und drückten sie hoch. Hannes ließ ein verächtliches Lachen hören. „Werden wir mutig?“, fragte er und trat vor Semir, der ihn wütend anstarrte. Dann schlug er mit der Waffe zu. Er zog den Waffenlauf durch Semirs Gesicht, welches an verschiedenen Stellen aufplatzte. Benommen hing der Deutschtürke in dem Griff seiner Peiniger. „ Bringt ihn in den Wagen. Und den da auch. Wir fahren zum alten Bauernhof, aber nehmt ihnen die Handys weg. Die können hier liegen bleiben. Wollen die Kollegen der Beiden doch nicht ganz dumm sterben lassen.“ Die beiden Helfer brachten zunächst Semir weg. Hannes ging zu Ben und zerrte ihn hoch. „Siehst du… gleiches Recht für alle… ihr werdet euch wünschen zu sterben, wenn ich mit euch fertig bin… das verspreche ich dir. Und das mit dem Fenster hab ich nicht vergessen, mal sehen wie viel du an den Händen aushalten kannst…“, drohte er seinem Gefangenen. „Verpiss dich, du Arschloch!!“, fauchte Ben wütend. Hannes lachte und schlug zu. Ben schrie auf und wollte sich krümmen doch Hannes zog sein Knie hoch und traf Ben am Kinn. Bewusstlos brach der junge Hauptkommissar zusammen.

  • Georg fühlte sich wohl. Wo waren nur Semir und Ben? Sie wollten doch heute alles klären und dann zum Versteck fahren. Was wenn die Beiden nun alles herausholten und dann…nein… nein… nicht die Beiden. Die würden es nie machen. Er setzte sich auf. Rosi sah ihn an. „Geht es dir besser?“, fragte sie besorgt. Georg nickte. „Ja… ein Wundermittel was Toni mir da gegeben hat. Das ist ein Mann… ist er eigentlich verheiratet?“, wollte Georg wissen. „PAPA!!! Also wirklich. Willst du mich verkuppeln?“, lachte Rosi. „Nun ja… Toni wäre der Richtige und er sieht nicht schlecht aus.“, versuchte er seiner Tochter schmackhaft zu machen. „Papa… Toni sieht gut aus, aber ich glaube, ich bin nicht sein Typ. Außerdem habe ich doch zwei Kinder. Auch wenn Frank mich hat sitzen lassen. Ich will wegen der Kinder nicht noch eine Bindung eingehen. Was wenn der mich dann auch verlässt? Ich meine... ich trage nicht nur Verantwortung für mich… sondern auch für Alex und Mario.“, erklärte Rosi, doch bei ihrer Schilderung bemerkte Georg, dass sie sicher nicht ganz abgeneigt wäre. „Nun ja… aber bei Toni wärest du dann auch wieder in deinem Job als Sprechstundenhilfe und den hast du doch geliebt. Die Kinder sind schon groß und gehen zur Schule. In der Zeit könntest du bei ihm arbeiten. Dann wärest du abgesichert und…“, versuchte Georg es weiter. „Papa…bitte… es ist genug.“, bat Rosi. „Ist ja gut… weißt du was… wir werden jetzt Eis essen. Für jeden einen Riesenbecher… Für die Kinder ist es wie geschaffen…“, lachte er und erhob sich.


    ...

  • LKA-Mann Paul Hamacher sah Kim Krüger an. „Ihre Männer wollten uns das Versteck von Georg Paschner zeigen. Sie haben es gefunden und wo sind sie jetzt?“, wollte er wissen. Kim sah ihn an. „Die Beiden befinden sich in der Gewalt von mehreren Bankräubern. Sie sind auf der Flucht und wir versuchen die Handys der Beiden zu orten.“, erklärte sie ruhig. „Oh…. Das ist natürlich eine Entschuldigung. Wissen Sie wo sie sich befinden?“, harkte Hamacher sofort nach. „Nein… die Spur verläuft sich. Die Verbrecher sind extrem gefährlich und haben sogar Handgranaten eingesetzt. Ich weiß nicht, ob sie verletzt sind oder ob sie überhaupt noch leben. Paschner steht gerade an zweiter Stelle bei mir. Helfen Sie mir zunächst meine Männer zu befreien. Bitte... ich brauche Hilfe…“, erklärte Kim, die erfahren hatte, dass ihre Hauptkommissare in den Raub verwickelt waren. „Kein Problem. Dann übernehme ich die Einsatzleitung. Entführungen sind sowieso LKA-Sache.“, kam etwas eingebildet von dem Mann. Kim sah ihn an. „Ich höre wohl nicht richtig. Ich sagte, ich brauche Hilfe und nicht ich gebe den Fall ab. Es geht um meine Männer und ich werde den Einsatz persönlich leiten, ist das angekommen?“, fauchte sie wütend. „Ja sicher… ich dachte nur.. .ich meine… also ich wollte.“, stammelte Hamacher. Kim nickte. „Also auf der A 4 waren sie von den Kollegen verfolgt worden. Soweit mir bekannt war, saß Ben Jäger als Fahrer im Wagen. Semir Gerkhan hinten. Es sind insgesamt Drei Mann von denen wir auch einen Namen haben. Hannes Michaelis. Die Wohnung von ihm wird bereits bewacht. Vermutlich sind die Anderen seine Jungendfreunde Anton Hauser und Mathias Fels. Beide wegen Einbruch und Diebstahl bereits vorbestraft.“, erklärte Kim nun schon etwas ruhiger


    Semir sah Hannes wütend an, als dieser Ben achtlos auf den Boden warf. Er wollte hin, doch Anton und Mathias verhinderten es. „Du bleibst hier brav sitzen…“, warnte Anton und presste ihm die Waffe unters Kinn. „Wie soll der uns fahren?“, wollte Mathias wissen. Hannes sah ihn lachend an. „Stimmt… so kann er nicht fahren und der da auch nicht… Dann wirst du fahren, Matti… und zwar werden wir auf den alten Bauernhof meines verstorbenen Onkels fahren. Der liegt gut versteckt in der ländlichen Gegend von Much. Dort wird erst einmal niemand suchen.“, lachte Hannes. Ben kam zu sich. „Los rein da!!“, fauchte Hannes ihn an. Ben kam langsam auf die Beine und stieg ein, während Mathias sich hinters Steuer klemmte. „Das wird mir etwas zu eng… Gerkhan wird vorn sitzen, neben Matti. Du Anton wirst ihn festbinden. So, dass er ihm nicht ins Steuer fassen kann und auch sonst nichts unternimmt. Ich werde mich mit Herrn Cool beschäftigen…“, befahl Hannes. Semir ahnte dass dies sicher nicht im Sinne von Ben war, aber er konnte nichts tun.


    Semirs Hände wurden mit Seilen an seinen Knien festgebunden und das restliche Seil zurrte ihn am Sitz fest. „So... und das, damit du still bist.“, lachte Anton und knebelte Semir mit einem Stück Klebeband. Dieser fauchte und versuchte, kurz bevor das klebrige Ding auf seinem Mund landete, nach Antons Finger zu schnappen. „Hey, lass das...“, zischte er und schlug kurz mit der Faust zu. Benommen klappte Semirs Kopf nach hinten und er bekam mit, wie er geknebelt wurde. Wütend schnaubte er und wand sich in den Fesseln. Doch es war zwecklos. „Halt jetzt still oder du kriegst auch eine Kugel in den Schenkel gejagt.“, fauchte Anton und hielt Semir die Pistole auf die Brust. Schlagartig war er ruhig und saß still. „Okay, dann mal los.“, meinte Hannes, der ohne Ben ins Auto kam. „Wo ist Mister Cool?“, fragte Matthias und sah in den Rückspiegel. Mittlerweile hatten die beiden auch ihre Masken abgelegt. „Ich hab ihn in den Kofferraum gesperrt... da kann er ruhig ausbluten.“, lachte Hannes und ließ abfahren. Der Wagen setzte sich in Bewegung und fuhr über den geschotterten Waldweg, noch weiter in das Innere des Waldes. Nach einer Stunde Fahrt verließen sie den Wald und kamen auf eine Ackerstraße, die noch holpriger war, als der Waldweg. Dann kamen sie an eine Ansammlung von Gebäuden und der Wagen hielt an. „So... alle raus. Den Kleinen schafft schon mal nach vorne... in die Scheune und fesselt ihn an einen Querbalken.“, forderte Hannes und ging zum Kofferraum. Ben lag eingeklemmt in dem viel zu engen Raum und sah auf, als die Klappe geöffnet wurde. „Raus mit dir.“, zischte er und mit wackeligen Beinen kletterte der junge Hauptkommissar aus dem Auto. Sein weißes Shirt war durch das angewinkelte Bein ganz blutverschmiert. „Los da rüber... zum Traktor.“, fauchte er und stieß den gefesselten Ben zu der alten Landmaschine hin. Ihm schwante nichts gutes vor.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Kim, Hotte und Dieter kamen an der Waldhütte an, wo die letzte Ortung der Handys gelungen war. „Okay, Herzberger sie kommen mit mir und Bonrath... sie rufen einen Krankenwagen, falls einer der beiden verletzt ist...“, meinte Kim und ging mit Hotte vorsichtig auf die Hütte zu. „Chefin, sollten wir nicht auf Verstärkung warten...“ „Nein Herzberger, immerhin sind die beiden in Lebensgefahr. Wir werden einfach das Überraschungsmoment für uns nutzen.“, entgegnete Kim und hielt inne, als sie Blut auf dem Boden fand. „Stopp...“, sie beugte sich runter und zerrieb es zwischen ihren Fingern, „das ist noch ganz frisch.“ „Dann sind die beiden hier gewesen.“, kam es flüsternd von Hotte und plötzlich spürte er einen Widerstand unter seinen Schuhen, wagte nicht, weiterzugehen. „Chefin, ich hab was gefunden.“, kam es im Flüsterton von ihm. Kim sah ihn an und bückte sich. „Das ist Semirs Handy…. Also waren sie hier. Verdammt aber wo sind sie hin…?“, wollte sie leise wissen. „Chefin…hier ist noch mehr Blut… entweder sind die Beiden verletzt oder aber die Verbrecher, was ich mir mehr wünsche…“, fauchte Hotte. Kim nickte. „Wir lassen es überprüfen. Und dann will ich alles über diesen Hannes Michaelis. Alles!“, sagte sie entschlossen. „Wo sollen wir suchen?“, fragte Dieter. Kim sah ihn an. „Ich weiß es nicht… deshalb müssen wir das Umfeld von allen Dreien durchleuchten... Freunde, Freundinnen, Bekannte, Verwandte…und wenn ich jede Person einzeln befragen muss.“, kam leicht angesäuert.


    Ben sah den großen Reifen vor ihm ängstlich an. Er konnte sich nicht bewegen. Hannes hatte Pflöcke in den Boden gerammt und ihn daran gefesselt. Seine Beine lagen direkt am Reifen. Sobald der Traktor losfahren würde, würden seine Beine zerquetscht werden. „So… und noch immer so eine große Klappe?“, höhnte Hannes, als er sah dass Ben wach war. „Hören Sie….ich….“, versuchte Ben. „Halt die Klappe….weißt du was dieser Reifen wiegt? Was meinst du passiert mit deinen Beinen, wenn ich den Traktor losfahren lasse?“, fragte Hannes grinsend. Ben sagte nichts. Er wusste genau, dass es nichts bringen würde. Dieser Mann hatte ihm das mit dem Fenster nicht verziehen. Der Motor des Traktors startete und Ben sah den Mann am Steuer entsetzt an. „NEIN!!!“, schrie er und wandte sich, soweit es möglich war, in den Fesseln. „Hast du so eine Angst?“, lachte Hannes. Er hockte sich neben Ben und tätschelte sein Gesicht. „Weißt du was ich mir gedacht habe…. Ich lasse den Traktor so ungefähr sechs Meter von dir entfernt langsam anrollen…. Es dauert sicher ne Weile bis er deine Beine erreicht hat, aber dann….und das werde ich genießen….wirst du schreien… und weißt du was… dein Freund kann es sogar sehen. Aber er kann nichts dagegen tun.“, lachte Hannes und erhob sich.

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