... und wenn sie nicht gestorben sind

  • So allen ein frohes neues Jahr...und mit Start von 2011 startet auch meine neue Geschichte....


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    „Mein armes Schneewittchen...“ tadelte Leo und sah auf das Mädchen vor ihm. Sie trug ein Ballkleid aus blauer Seide was ihre Figur umspielte. Das schwarze dichte Haar umrahmte ihr Gesicht und der rote Mund war verführerisch bemalt. Alles in allem war sie wunderschön, dennoch hatte sie einen Fehler. Sie war tot. Noch jetzt sah man die Abdrücke des Gürtels mit der er sie erwürgt hatte. „Du hattest den besten Sex der Welt. Aber du hattest ja nichts besser zu tun, als zu lachen. Das war dein Fehler. Ich bin der beste Liebhaber, den es auf der Welt gibt. Und das wird jede die mit mir geschlafen hat bestätigen. Jede verstehst du. Du hast es gewagt dich über mich lustig zu machen und musstest bezahlen, Schneewittchen. Deine Zwerge werden dir sicher ein schönes Grab geben...“ sprach er, strich der toten Frau über die rötlich geschminkten Wangen, küsste sie noch einmal auf den Mund und verscharrte dann die Frau mit dem um sie herumliegenden Laub. Sie war nur spärlich bedeckt und würde sicher schnell gefunden werden, Doch das war Leo egal. Er hatte nur seine Ehre verteidigt. Schneewittchen hätte nicht lachen dürfen...dachte er und wollte gerade in sein Auto steigen, als er seinen Fehler bedachte. Er hatte sie geküsst...seine DNA ...sie konnte ihn verraten. Er musste es wegwischen...bevor man sie entdeckte... Schnell nahm er ein Putzlappen aus dem Kofferraum und einen Lippenstift aus dem Handschuhfach und ging noch einmal zu der Leiche. Grob wischte er ihr die Lippen ab und ging sogar mit dem Lappen in ihren Mund um eventuellen Speichel von ihm zu entfernen. Dann schminkte er ihr die Lippen erneut in feurigem Rot. Erneut warf er Laub auf ihr Gesicht um sie zu bedecken. Anschließend fuhr er nach Hause, wusch sich und legte sich mit seinem Märchenbuch ins Bett. Über das Märchen „Rotkäppchen“ schlief er ein.


    Ben saß mit Ayda im Wohnzimmer von den Gerkans, während die Eltern in der Küche waren um die Snacks für das bevorstehende Fußballspiel vorzubereiten. „Großmutter...warum hast du sooooo große Augen?...fragte das Rotkäppchen und die Großmutter lächelte. Damit ich dich besser sehen kann...“ las Ben das Märchen vor. Die Augen der mittlerweile fünfjährigen Ayda wurden groß als sie der Erzählung zuhörte. Ihr Märchenonkel machte eine Pause und sie klopfte auf das Einband des Buches. „Weiter!!! Weiter!!“ forderte sie auf. „Weiter!!“ Ben lächelte und strich Ayda über ihren blonden Haarschopf. „Nun sei doch nicht so ungeduldig...“ mahnte er das Mädchen und blätterte um. Ayda sah ihn fragend an. „Warum?“ wollte sie wissen. Ben lächelte sanft. „Weil Ungeduld manchmal sehr hart bestraft wird. Genau wie Neugier...manchmal muss man eben Geduld haben...“ erklärte er. „Warum?“ kam die nächste Frage des Kindes. Ben überlegte kurz. Was sollte er sagen? „Nun ja...wenn du ungeduldig bist, wirst du sehr unvorsichtig und kannst dann in Gefahr geraten...“ versuchte er. Ayda überlegte kurz. Scheinbar wurde ihr das Thema aber zu langweilig und sie wies erneut auf das Buch. „Weiter!!“ forderte sie auf. „Schon gut...“ stöhnte Ben und rollte die Augen. Ayda rückte sich auf seinem Schoß zurecht. „Großmutter...warum hast du sooooo große Ohren...fragte das Rotkäppchen weiter. Wieder antwortete die Großmutter mit einer tiefen dunklen Stimme...damit ich dich besser hören kann....“ las Ben vor und verstellte die Stimme entsprechend. Ayda zuckte zusammen und kuschelte sich enger an ihn. Die Erzählung wirkte, also war er wohl kein schlechter Erzähler. Ben blätterte weiter und auf der nächsten Seite war eine Abbildung des Wolfes in Kleidung der Großmutter zu sehen. „Das ist nicht die Großmutter!!! Das ist sie nicht!!“ empörte sich Ayda als sie dies sah. Ben staunte nicht schlecht. „Hey...die Auffassungsgabe wie der Papa...Beachtenswert...“ lobte er das Mädchen und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Ayda gluckste vergnügt. Ben sah sie an. „Weiter im Text...Großmutter wieso hast du sooooo einen großen Mund?“ las Ben vor. In diesem Augenblick ging die Tür auf und Semir stand mit verschränkten Armen auf der Schwelle.

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  • „Zeit zum Schlafen Ayda...“ sagte er mit einer melodischen Stimme und Aydas Mund öffnete sich weit. „NEIN!! NEIN!!!“ protestierte sie. Ben sah sie an. „Semir...das geht nicht...du kannst sie doch nicht bei diesem Cliffhänger ins Bett schicken. Die bekommt ja Alpträume...!“ begehrte auch Ben auf. Semir rollte die Augen. „Ich musste auch ins Bett als J.R. angeschossen wurde...“ behauptete er grinsend. Ben sah in erstaunt an. „Wer?“ fragte er mit hochgezogener Augenbraue nach. Semir winkte ab. „Vergiss es...aber für Ayda ist nun Schlafenszeit und damit Ende mit dem Lesen...“ sagte er und nahm Ben das Buch weg. Ayda griff sofort zu und strampelte mit den Beinen als er sie hochnehmen wollte. „Nein Papa...nein...ich will das Ben mich ins Bett bringt und noch lesen!!“ protestierte da Mädchen doch Semir blieb eisern. „Hör mal Schatz...auch ein großes Baby muss ins Bett...“ bei diesem Satz sah Semir zu Ben. „Ha-ha...sehr witzig...echt...sehr witzig...“ grinste dieser nur. „So und nun sagst du Ben gute Nacht und gehst fein schlafen...komm Süße.“ forderte Semir auf und versuchte Ayda von Ben zu trennen. Doch Ayda klammerte sich an ihn fest. „Ben...soll mich ins Bett bringen!!“ forderte sie. Ben sah Semir an „Das nenne ich einen Sieg...deine Tochter liebt mich mehr als dich...“ grinste er frech. Er nahm Ayda auf den Arm und stand auf. „Okay... Ayda... meine Süße...ich bringe dich ins Bett und dann lese ich dir noch eine Seite vor... aber das darfst du nicht Papa sagen.“ flüsterte er ihr für Semir hörbar ins Ohr. Ayda sah ihn an und blickte dann zu Semir. Sie überlegte kurz und dann kam laut von ihr „Alles klar...“. Ben sah lachend zu Semir und dieser schüttelte resignierend den Kopf. Gegen zwei kam er einfach nicht an. Er sah auf die Uhr. „Ich geh mir die erste Halbzeit anschauen.“ gab er bekannt und setzte sich vor den Fernseher. „Ja doch...aber weißt du was? Ayda ist mir viel wichtiger als Fußball...“ kam von Ben. Semir zog die Achseln hoch. Dabei stöhnte er so gequält auf, dass es einem schon Leid tun konnte.


    Ben brachte Ayda ins Badezimmer und gab ihr die Zahnbürste in die Hand. „Ben auch!“ befahl das Mädchen und Ben sah zu Semir. „Geh als gutes Beispiel voran...“ grinste er nur. Ben tat es. Anschließend schlupfte Ayda in den Schlafanzug und streckte die Arme fordernd nach Ben aus. Er nahm sie hoch und trug sie ins Schlafzimmer. Ayda drückte Ben einen dicken Schmatzer auf die Wange. Sofort grinste er noch breiter und sah Semir triumphierend an. Er legte Ayda ins Bett und deckte sie zu. Dann ging es mit dem Märchen weiter. Aus der einen Seite noch...wurden vier, dann war Ayda eingeschlafen. Leise schlich Ben aus dem Kinderzimmer und schloss vorsichtig die Tür. „Du hast selbst Schuld...wenn du dich so an meine Tochter ranschmeißt...“ grinste Semir. Ben zuckte zusammen und sah ihn an. „Musst du mich so erschrecken? Ich bin froh, dass sie schläft...Mensch...“ fauchte er leise. Semir grinste nur. „Du willst mir den Rang bei meiner Tochter ablaufen...da darf ich dich dann wohl erschrecken oder...?“ Ben lachte leise. „Hast du Angst deine Tochter könnte mich mehr lieben als dich? Nur keine Sorge...das tut sie schon.“ gab er zurück. Semir verpasste ihm eine Kopfnuss. „Da lad ich dich mal zum Essen und Fußballgucken ein und du liest meine Tochter in den Schlaf. Was soll ich bloß davon halten?“ tadelte er seinen Partner. Ben überlegte kurz. „Sieh es doch mal so...ich bin der beste Geschichtenerzähler, den du für Ayda finden konntest.“ schlug er vor. Semir rollte die Augen. „Eigenlob stinkt!“ behauptete er. Ben hielt die Nase hoch und schnüffelte. „Also außer den frisch belegten Broten von Andrea rieche ich nichts...doch...doch warte.....da ist noch ein Duft...Bier...ja...eindeutig Bier.“ lachte Ben. Gemeinsam gingen die Männer zu Andrea, die bereits mit Chips vor dem Fernseher saß. „Ich dachte, ihr wolltet Fußball gucken?“ fragte sie. Semir knurrte leise. „Ich hab ja schon was gesehen aber er...“ er zeigte auf Ben. „...er ist ein Verräter und meine Tochter war ihm wichtiger...“ grinste Semir. Ben setzte sich neben Andrea. „Och und nun hat er auch noch die Highlights der ersten Halbzeit verpasst...das nenne ich jetzt aber Pech...“ grinste Semir und provozierte Ben. Dieser sah Andrea an. „Null : Null...hast nichts verpasst. Lass dich nicht ärgern und danke für deine Hilfe...“ lachte Andrea nun. Semir ließ sich zwischen Andrea und Ben lassen. „die Zweite wird sicher genauso langweilig.“ meinte sie nur. Semir sah sie an. „Fußball ist nicht langweilig...das ist spannend.“ verteidigte er seine sportliche Leidenschaft. „Ja...entspannend... du hast noch kein Spiel bis zum Ende verfolgt. Entweder bist du eingeschlafen, oder aber du wurdest zum Einsatz gerufen.“ lachte Andrea nur. „Wollt ihr noch ein Bier?“ fragte sie nach. Semir sah sie grinsend an. „Ja...ich schon...das Baby hier darf aber höchstens eine halbe.“ fing Ben an Semir zu necken. Dieser holte aus und verpasste ihm einen imaginären Kinnhaken. „Ich nehme auch eins.“ lachte Semir.

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  • Andrea ging in die Küche und kam nur wenig später mit zwei Kölsch und einem Tablett mit Schnittchen zurück. „Helft mir mal..“ bat sie und sofort war Ben da um ihr das Tablett abzunehmen. Er griff mit der anderen Hand zu und steckte sich das erste Stück in den Mund. „Mmmmhhh...lecker.“ lobte er sofort die Hausfrau. Das Tablett stellte er sich auf den Schoß als er wieder saß und sah zu Semir. „Du hast es echt gut...weißt du das eigentlich?“ wollte er von ihm wissen. „Was? Warum?“ fragte Semir irritiert. „Du hast eine Frau, die dich liebt...eine Tochter die mich liebt und ein schönes Zuhause. Was für ein Reichtum...“ grinste er. „Ja...und du bist ja so ein armer Wicht mit deinen Milliönchen auf dem Konto...“ entgegnete Semir. „Ach Semir...Geld allein macht nicht glücklich. Du weißt doch...was nützt dir das viele Geld, wenn du keinen hast, mit dem du das Geld ausgeben kannst? Du schläfst immer allein ein, wachst morgens allein auf. Musst dir das Frühstück selbst machen...sitzt immer allein vor den Fernseher...“ erklärte Ben die Nachteile seines Singledaseins. „...bei dir gibt es kein Streit um das Programm...keine Kinder, die schreien und ihr Recht wollen...ja, ja...alles hat seine Vor- und Nachteile...“ entgegnete Semir ihm. Der Schiedsrichter pfiff die zweite Halbzeit an. Ben öffnete die Bierflaschen und stieß mit Semir an. „Auf unsere Freundschaft.“ sagt er und trank einen Schluck. Sie fieberten mit der nun gewinnenden Mannschaft und genossen diesen herrlichen Abend. Sie ahnten zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass es für eine sehr lange Zeit der letzte schöne Abend sein würde, den sie verbringen konnten. Gegen Mitternacht gingen alle ins Bett. Da Ben Bier getrunken hatte, durfte er im Gästezimmer der Gerkans übernachten. Andrea legte ihm alles zurecht, was er brauchte und verschwand mit Semir ins Schlafzimmer. Ben ging noch einmal zum Wohnzimmer und nahm sich die letzten Schnittchen vom Tablett. „Zu schade zum wegwerfen...meinte er und schob sich eines nach dem Anderen rein. Anschließend legte er sich hin und war schnell eingeschlafen.


    Leo Kurzer sah sich das Mädchen an der Bar prüfend an. Die roten Haare waren sehr lang und die strahlenden grünen Augen. Sie hatte das gewisse Etwas, das ihn anmachte. Sie sah aus wie eine Prinzessin. Wie seine Prinzessin. Aber er musste vorsichtig sein. Sein Ruf ein toller Liebhaber zu sein musste gepflegt werden. Schon zu oft hatten ihn Mädchen ausgelacht, weil er versagt hatte. Ausgerechnet er… er war ein Hengst im Bett…okay… okay… er musste zugeben, dass er nicht wie ein Prinz aussah, aber er hatte andere Qualitäten und die mussten hervorgeholt werden. Jedes Mal, wenn die Frauen über ihn lachten, tat es ihm weh und er wünschte sich, der Frau zu zeigen, was in ihm steckte, doch… bisher konnte er seine Wut beherrschen. Dennoch spürte er den Drang, sich dagegen zu wehren und je länger er das Mädchen dort ansah, umso stärker wurde es. Er räusperte sich und sah sich noch einmal um. Scheinbar war die Hübsche ganz allein. Er ging hin. „Hallo … schöne Prinzessin...“ säuselte er. Die Rothaarige drehte sich zu ihm um und lächelte. „Hi…“ hauchte sie ihm an. Die Alkoholfahne die ihm traf, zeigte dass sie nicht nur ein Glas getrunken hatte, aber das war ihm egal. „Bist du ganz allein?“ fing er an zu flirten. „Ja…leider. Und du wie ich sehe auch…“ lachte sie. So eine billige Anmache schien sie lustig zu finden, oder sie war so betrunken, dass sie den Sinn nicht verstand. „Wir können ja gemeinsam allein sein… oder erwartest du noch jemanden?“ wollte Leo wissen. „Nein…aber ich habe Durst…“ forderte sie ihn auf sie einzuladen. „Ich bin Leo…und du?“ stellte er sich vor. „Katrin…“ gab sie von sich. „Katrin… ein wunderschöner Name für eine wunderschöne Prinzessin…“ säuselte er weiter. Dabei strich er mit seinem Finger über ihren nackten Oberarm. „Whow… so schön hat es noch niemand ausgedrückt…“ lachte sie. „Ja…? Was willst du denn trinken?“ harkte Leo nach. „ich nehme eine Bloody Marie…“ bestellte Katrin beim Barmann. „Ich auch..“ hängte Leo an. „Was hältst du von einem schönen Abenteuer? Ich meine…wenn du Lust hast…?“ lächelte er schüchtern. Katrin sah ihn an. „Warum eigentlich nicht… aber wir fahren kein Auto mehr… höchstens als Passagiere…“ lachte sie mit schwerer Zunge. „Natürlich…“ gluckste Leo zurück Er ließ sich ein Taxi rufen und fuhr mit ihr zu seiner Wohnung.

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  • Katrin sah den Mann an. Sie schwankte leicht, aber sie wollte Sex…sie brauchte es. Seit Kai sie sitzen gelassen hatte, war niemand mehr da gewesen der ihr das gab was sie brauchte. Und dieser Schwachmaat war genau der Typ, den sie dazu gebrauchen konnte, dachte sie und fiel regelrecht über den Mann her, als die Tür geschlossen war. Sie war heiß…doch nun kam das Handicap von Leo zum Vorschein. Bevor Katrin sich so richtig an seiner Männlichkeit erfreuen konnte ließ er nach. Er fiel zur Seite und sah sie an. „War das gut?“ stieß er aus. Katrin sah ihn verächtlich an. Sie schien nun nicht mehr so betrunken zu sein, wie sie vorgab. „Bitte was? Das war gar nichts! Kommst du schon beim anmachen oder wie?“ lachte sie. Sie sah wie Leo zusammenzuckte. „Was soll das heißen?“ wollte er wissen. „Ich hatte schon viel Bessere. Hör mal…Kleiner… am besten übst du erst einmal, bevor du denkst, eine Frau glücklich machen zu können. Ich kenne da einen Vertrieb der Plastikpuppen für Anfänger verkauft. Versuch es doch mal bei denen. Wenn die anfangen zu glühen, dann bist du für die lebenden Frauen wie geschaffen…“ verhöhnte sie ihn. Sie warf die Decke beiseite und steckte sich eine Zigarette an. Tief zog sie den Rauch ein und sah auf ihn hinab. „Das kleine Ding müsstest du pflegen…pack ihn am besten in Watte bis er bereit ist…“ ließ sie nicht locker. Sie sah nicht wie Leo die Fäuste ballte und tief ein und aus atmete. Sie sah auch nicht, wie wütend er war. Als sie die Zigarette beendet hatte zog sie sich an. Dabei bewegte sie sich so sexy, dass es jeden anderen Mann hätte wahnsinnig machen können. „Weißt du…ich kann ja ein gutes Wort bei dem Laden für dich abgeben… dann bekommst du sogar Rabatt…“ machte sie weiter während sie sich nach und nach ankleidete. Sie bekam nicht mit, dass Leo aufstand und sich hinter sie stellte. „Lachst du über mich, Katrin?“ fragte er. Katrin sah ihn an. „Ja sicher…meinst du ich heule? Mensch…nimm es mir nicht übel, aber das war…nichts… das war Ringelpietz mit Anfassen...mehr nicht…“ erklärte sie und griff zu ihrer Strumpfhose. Schnell griff Leo zu und riss sie ihr aus der Hand.


    Leo sah Katrin skeptisch an. „Warum sagst du sowas?“ wollte er von ihr wissen. „Du bist kein Liebhaber… du bist eine Enttäuschung auf der ganzen Linie…“ lachte sie ihn aus. Leo atmete heftiger. Wieder machte sich eine über ihn lustig. Er drehte die Strumpfhose zwischen seinen Händen und sah sie an. „Darf ich bitte meine Strumpfhose haben?“ forderte sie und machte einen Schritt auf ihn zu. Leo nickte. Blitzschnell legte er ihr die Strumpfhose um den Hals und zog mit einem Ruck zu. Katrin krallte ihre Hände in den Strumpf und versuchte sich zu befreien, doch gegen Leo kam sie in seiner Wut nicht an. „Niemand lacht über mich...niemand!“ fauchte er sie an. „Bitte...nicht...“ flehte sie mit krächzender Stimme und fing an zu röcheln. Doch Leo hörte nicht. Er zog weiter zu. Katrins Augen weiten sich, sie spürte, dass es ihr Ende war. „Ich werde dich fressen mein Rotkäppchen...niemand lacht über den bösen Wolf...niemand...“ sagte er leise. Katrin ging langsam in die Knie. Die Augenlider zuckten und die Hände sackten runter. Jede Gegenwehr erstarb. Blut sammelte sich in ihren Augen, doch Leo ließ nicht nach. Erst, als sie leblos in seinen Händen hing kam er zu sich. Er ließ sie zu Boden fallen, ging duschen und aß dann gemütlich einen Hamburger. Er sah auf den leblosen Körper und lachte. „Ich hab gewonnen...“ stieß er aus. Als er fertig war, nahm er einen Müllsack und packte den reglosen Körper hinein. Dann schnürte er ihn zu, schulterte ihn und brache ihn zu seinem Transporter. Die Fahrt ging zunächst ziellos durch die Gegend bis er in einen Waldweg fuhr. „Das Rotkäppchen wurde vom bösen Wolf im Wald gefressen....du meine geliebte Katrin, bist genauso schön wie Rotkäppchen und so wirst du auch begraben werden...“ lachte er leise. Doch bevor er die Leiche entsorgen konnte hörte er wie Spaziergänger auf ihn zukamen. Verdammt, dachte er und lud sie wieder ein. „Gut...dann legen wir Rotkäppchen vor dem Haus der Großmutter ab...“ knurrte er und fuhr auf die Autobahn. Doch so schnell konnte er seinen Job nicht ausführen, denn dort, wo er Katrin ablegen wollte, war viel Betrieb. So suchte er nach einem Ort, der ruhig und abgeschieden war. An einer Raststätte hatte er die Möglichkeit. Er zog die Tote aus dem Wagen und warf sie achtlos in einem Müllcontainer. Niemand beachtete sein Tun und so konnte er nur wenige Augenblicke später wieder nach Hause fahren.

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  • Am nächsten Morgen saßen Semir und Ben im BMW und machten ihre Runde. „Das war verdammtes Glück.“ stieß Semir aus. „Glück? Ja...genau... das war ein Glückstreffer... absolut... Bayern hätte niemals gewonnen, wenn der Idiot von Torwart den Ball gefangen hätte und damit habe ich verloren...aber...Wettschulden sind Ehrenschulden und deshalb lade ich dich auch zum Essen ein. Aber erst mal etwas arbeiten...“ grinste Ben. Semir lachte. „Du bist sehr gnädig...wirklich... aber ich bin es auch...und gebe mich mit einem Essen im Restaurant an der A3 zufrieden...“ gab er zurück. „Ah...Currywurst und Pommes?“ lachte Ben. Semir sah ihn an. „So billig nicht...nee...das muss schon exklusiv sein...ich dachte an einem drei Gänge Menü...so richtig edel....mit Vorspeise und Nachtisch. Das haben die nämlich dort...“ erklärte Semir. „Okay...nur sag mir nicht, was die auftischen...sonst bekomme ich nämlich Hunger...“ ermahnte Ben ihn lachend. „Cobra 11 für Zentrale.“ kam aus dem Funk. „Cobra 11 hört!“ antwortete Ben. „Wir haben einen Leichenfund an der A57 im Waldstück bei km 247....“ gab der Kollege durch. „Verstanden wir übernehmen.“ gab Ben zurück. „Schluss mit Lustig... die Arbeit ruft.“ meinte Semir und trat das Gaspedal durch, während Ben das Blaulicht anmachte. Sie kamen in der frühen Stunde gut voran und erreichten den Tatort eine viertel Stunde später. „Wegener lässt grüßen...Schneewittchen liegt da hinten.“ begrüßte ein Kollege der KTU die Beiden und wies auf die Lichtung. „Schneewittchen?“ fragten Ben und Semir verwirrt. Doch als sie vor der Leiche standen sahen sie warum.


    „Whow...das ist krank...“ stieß Ben aus. „Sie sieht echt verdammt hübsch aus.“ murmelte Semir. „Schneewittchen war ein schönes Kind...aber sie ist tot...sie wurde erwürgt. Vermutlich mit einem Gürtel oder mit einer Strumpfhose.“ warf Wegener dazwischen. „Ach...und wissen wir auch schon, wie lange sie hier liegt?“ wollte Semir wissen und beugte sich zu der Toten runter. „Nun... gesehen an den noch nicht so weit vorangeschrittenen Leichenstarre würde ich sagen...sechs bis acht Stunden...vielleicht auch weniger.“ gab Wegener sachkundig von sich. „Irgendwelche Sachen an denen wir sie identifizieren können?“ harkte Semir nach. „Nein...zumindest nicht direkt bei ihr. Was ich ganz klar sagen kann, ist dass sie nicht hier gestorben ist, sondern hier abgelegt wurde...“ erläuterte Wegener weiter. Ben sah ihn an. „Woher willst du das wissen?“ fragte er nach. „Sie ist erwürgt worden...das heißt, sie muss gestrampelt und versucht haben, sich zu befreien. Ein Tod dieser Art dauert lange...und in der Panik hätte sie Spuren hinterlassen...aber hier ist nichts...also ist es nicht der Tatort...“ erklärte Wegener. „Alles weitere wie immer nach der Obduktion.“ hängte er an und verschwand. Semir sah ihm nach. „Schade um das hübsche Kind.“ murmelte er, als die Männer der KTU das Mädchen in den Sarg legten. Hartmut, der nun zu ihnen stieß, sah sie an. „Hast du was für uns?“ wollte Ben sofort wissen. „Ich muss erstmal anfangen. Guten Morgen. Was gibt es denn?“ fragte Hartmut nach. „Schneewittchen ist tot.“ murmelte Semir und erntete von Hartmut sonderbare Blicke. „Semir...ich will dich ja nicht gerade verunsichern, aber die hat noch nie gelebt...das ist eine Märchenfigur...“ erläuterte Hartmut sanft. „Was?“ harkte Semir nach. „Schneewittchen...ist eine Märchenfigur…“ stellte Hartmut sanft fest. „Ja sicher…weiß ich doch.“ kam von Semir. „Ja und warum soll sie dann tot sein?“ harkte Hartmut etwas unverständlich nach. Semir rollte die Augen. „Das tote Mädchen…es war angezogen wie Schneewittchen…“ klärte er den Techniker auf. „Ach so…“ strahlte Hartmut als er verstanden hatte was Semir meinte.

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  • „Okay… wir müssen wissen, wer die Tote ist. Hartmut….such bitte alles gründlich ab, vielleicht findest du eine Handtasche oder andere Sachen die uns dabei helfen. Die üblichen Spuren… du kennst dich ja aus.“ meinte Ben nur und zog Semir mit sich. „Was ist denn?“ wollte dieser wissen „Ich hab Hunger… wir haben es schon zwölf und damit Zeit für Mittag!“ erinnerte er seinen alten Freund. „Ach so….“ grinste Semir. „Gut...fahren wir zum Restaurant…“ hängte er an und fuhr kurz darauf los. Der Parkplatz war heute schnell gefunden. Semir und Ben betraten das Restaurant und kurz darauf kam schon eine Bedienung der älteren Generation zu ihnen. „Guten Tag die Herren…was darf ich bringen?“ wollte sie wissen. Ben sah sie an. „Wie wäre es mit der Speisekarte für den Anfang?“ versuchte er sie zu necken. „Selbstverständlich..“ kam nur von ihr. Sie drehte sich um und holte die Karten. „Hey…was soll das denn? Willst du sie anbaggern?“ lachte Semir leise. „Nein…ich wollte nur freundlich sein….ich entschuldige mich gleich…“ grinste Ben. Die Frau kam zurück. „Bitte schön die Herren, Darf es schon etwas zu trinken sein?“ wollte sie wissen. Sie war nach wie vor freundlich. „Ja sehr gern…eine Cola light bitte…“ bestellte Ben. „Ich bekomme die schwerere Art..“ grinste Semir. „Eine Cola light und eine Normal…kommt sofort…“ lächelte sie nun. „Sie ist mir nicht mehr böse…“ grinste Ben nur. „Was nehme ich denn…? Hmmm…“ machte Semir und blätterte die Speisekarte durch. „Ah…da….ich nehme das Blumenkohlschnitzel mit Bratkartoffeln und grünem Salat….Als Nachtisch gibt es Orangencreme mit Sahne….“ Nickte Semir und entschloss sich für das Gericht. „Hört sich gut an…das nehme ich auch..“ meinte Ben nur und legte die Karte beiseite. Die Bedienung kam mit den Getränken zurück und nahm die Essensbestellung auf. Es dauerte knappe 15 Minuten bis das Essen vor ihnen stand. Semir und Ben ließen es sich schmecken.


    Während die Gäste das Essen genossen ging Sybille Lenker nach draußen um den Müll zu entsorgen. Sie mühte sich mit den Müllbeuteln ab und stellte sie vor den Container ab. Mit einem Stöhnen hob sie den Deckel des Containers und sah hinein. Ein gellender Schrei war das Nächste, was sie ausstieß. Sofort rannten die Gäste die sie eben noch bedient hatte zu ihr. „Was ist denn los?“ wollte der ältere der Beiden wissen. „Da…drinnen…grausam... ich… es ist furchtbar.“ stammelte Sybille. Die Männer sahen in den Container. „Oh….“ stieß der jüngere der Beiden aus und der Ältere griff zum Handy. Wen er anrief bekam Sybille nicht mit, denn ihr wurde schwarz vor Augen. Bevor sie umkippen konnte griffen die Männer zu und brachten sie zurück ins Restaurant. „Gott…ist das grausam….wie grausam...das arme Ding.“ stammelte sie nur. „Frau…?“ fragte der Ältere. „Lenker…Sybille Lenker...“ kam von Sybille tonlos. „Okay…ganz ruhig. Wir sind von der Polizei….beruhigen Sie sich…“ redete der Mann auf sie ein. Sybille sah ihn an. Beruhigen? Der Typ konnte ja sehr gelassen daher reden, vermutlich sieht er jeden Tag eine Leiche aber für sie war es die erste. Gott…das Mädchen war nicht älter als 20. Wer konnte einem so jungen Ding einfach das Leben nehmen? „ich…es…ist…die erste…ich…“ stammelte sie. Der Mann nickte. „Ich weiß… der Anblick ist grausam. Aber ich brauche Ihre Hilfe….“ erklärte der Mann. „Wer sind Sie?“ wollte Sybille wissen. „Semir Gerkan…Kripo Autobahn…der junge Mann ist mein Hilfsscheriff Ben Jäger…“ lächelte er und versuchte sie aufzumuntern. „Gott..das arme Ding..“ murmelte sie und ließ offen ob sie nun die Leiche oder aber Ben meinte. „Frau Lenker… Sie müssen für heute das Restaurant schließen. Wir müssen Ihnen auch ein paar Fragen stellen..“ redete der Mann auf sie ein. Sybille nickte nur. „Sehr gut…ich werde gleich erst einmal den Arzt zu Ihnen schicken. Ihr Puls rast ja schneller als mein BMW in der Rushhour…“ lächelte er und strich ihr sanft über das Gesicht.

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  • Semir sah besorgt auf die Frau. Sie stand unter Schock das war für die Situation ganz normal. Er kannte den Anblick von Leichen und hatte sich immer noch nicht daran gewöhnt wie schlimm musste es dann für diese Frau sein, die noch nie eine Leiche gesehen hatte? Dennoch musste er ihr Fragen stellen und hoffte vernünftige Antworten zu bekommen. „Frau Lenker…?“ fragte er. Doch die Frau reagierte nicht. Semir wartete bis der Arzt kam und ging dann zu Ben. „Das arme Ding…“ meinte er nur. Semir nickte. „Das hat niemand verdient. Aber was fällt dir an ihr auf?“ wollte er wissen. Ben sah sich das Mädchen an. „sie ist tot?“ meinte er trocken. „Ja das weiß ich…aber sie trägt einen roten Mantel und hat ein rotes Käppchen auf…sieht aus wie Rotkäppchen…“ murmelte er. „Erst Schneewittchen… jetzt Rotkäppchen. Sind die Gebrüder Grimm auf Kriegspfad und bringen ihre Helden um?“ murmelte Ben nachdenklich. „Sehr witzig…wirklich…mal im Ernst…sie sieht aus wie Rotkäppchen…“ wiederholte Semir. Er sah wieder auf die tote Frau. „Wenn ich sie mir so ansehe, dann scheint sie genau wie Schneewittchen erwürgt worden zu sein…Vielleicht eine Beziehungstat…“ mutmaßte er. „Wenn du das weißt, dann brauche ich ja nur noch den Schein auszustellen.“ knurrte eine Stimme hinter ihm. „Wegener. Hey…nein, ich... das meinte ich zu Ben… Ich meine, der Junge muss ja noch lernen und…“ redete Semir sich raus. „Ja sicher…was haben wir denn hier? Whow…die ist ja echt hübsch gewesen..“ meinte Wegener nur. „Ja und tot…eine Mitarbeiterin hat sie im Müll gefunden..“ gab Semir bekannt. „Okay… wenn ich die Starre berücksichtige…dann dürfte sie seit gestern Nacht tot sein. Genaueres kann ich nach der Obduktion sagen, wenn es bis dahin nicht auch noch Hänsel und Gretel erwischt hat…“ knurrte Wegener. „Aber du hast Recht..sie wurde erwürgt…“ bestätigte er noch. Die Augen sind durch die Strangulation stark gezeichnet. Der Todeskampf hat sicher einige Minuten gedauert...“ mutmaßte Wegener weiter. „Kannst du mir sagen womit? Ich meine...ob es Hände waren oder eher etwas anderes?“ wollte Ben wissen.


    „Die Male sehen eher nach einem Seil aus...oder eine Strumpfhose...oder aber etwas anderes, was man zugezogen hat. Wenn es Hände gewesen wären, dann könnte man die Abdrücke sehen und die sind nicht da...“ erklärte der Gerichtsmediziner. „Haben die Leute irgendwelche Papiere gefunden?“ wollte Semir wissen. „Nein...hier ist nichts...nicht einmal ihre Sachen. Ich meine außer diesem Mantel hat sie nichts an...das lässt doch auf einen Sexualdelikt schließen. Der Umhang und die Kappe die sie trägt erinnern an Rotkäppchen..“ kam von Wegener. „Ja….und das ist schon die zweite Leiche aus dem Märchenbuch der Gebrüder Grimm…“ murmelte Semir nachdenklich. „Tja…Jungs..ich muss dann mal…den Bericht habt ihr spätestens morgen auf dem Tisch, wenn nicht noch mehr kommen…Dornröschen und Aschenputtel fehlen noch…“ gab Wegener mit einem Seufzer von sich. Semir sah ihn nur an. „Wenn du mir hier einen Serienkiller aufquatschen willst, lass es lieber..“ gab er von sich. „hmmm aber er ist schon merkwürdig…“ hängte er an. Wegener sah ihn an. „was ist merkwürdig?“ wollte er wissen. „Nun ja…wenn man sich die Umgebung ansieht, dann ist es sonderbar, dass es keine Spuren eines Kampfes gibt. Du sagtest doch, dass sie sicher einige Minuten um ihr Leben gekämpft hat. Keine Sachen… gar nichts… das müsste doch dafür sprechen, dass sie hier nicht umgebracht wurde…“ mutmaßte Semir. „Ganz Recht… vermutlich wurde sie hier lediglich entsorgt…“ bestätigte Wegener. „Das riecht wieder nach ganz viel Arbeit..“ stöhnte Semir gekonnt und sah Wegener an. 2In einer Stunde will ich mehr wissen. Todeszeitpunkt und ob es vielleicht Spermaspuren gibt..“ befahl er. Wegener lachte leise. „Ich bin Gerichtsmediziner und kein Zauberer..“ gab er etwas knurrend von sich. „Weißt du Doc…das ist mir eigentlich ziemlich egal..ich will diesen Killer bekommen, bevor er sich noch mehr Frauen vornimmt..“ erklärte Semir und ging zu Ben, der sich mit der Bedienung unterhielt.

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  • „Frau Lenker…?“ fragte Semir. Die Frau sah ihn an. Sie hatte nun mehr Farbe im Gesicht. „Können Sie uns ein paar Fragen beantworten?“ wollte er wissen. „Ja sicher….fragen Sie…“ nickte Ingrid Lenker. „Seit wann sind Sie heute schon hier?“ fing Semir an. „Seit fünf. Heute bin ich allein und…ich musste eine Menge vorbereiten…“ erklärte sie. „Aber Sie waren eben zum ersten Mal am Container?“ wollte Ben wissen. „Ja…gestern Abend um neun hab ich den letzten Müll raus gebracht. Da war hier noch alles in Ordnung…“ erklärte sie. Semir sah zu Ben. „Dann ist der Tod zwischen gestern Abend um neun und heute um zehn eingetreten.“ murmelte er und wandte sich wieder an Lenker. „Frau Lenker…Haben Sie die Frau schon mal gesehen? Als Gast meine ich?“ harkte er nach. „Nein…ich kenne sie nicht…“ kam von Lenker. „Sie könnte ja auch mit einem Trucker gefahren sein. Sie könnte eine Anhalterin gewesen sein und der Kerl wurde zudringlich. Sie hat sich gewehrt und dann hat er sie vergewaltigt und getötet damit sie ihn nicht verraten kann. Dann musste er die Leiche loswerden, fährt hier ran und entsorgt die Leiche im Müll...“ mutmaßte Ben. Semir sah ihn an. „Auch eine Möglichkeit. An den Müllcontainern kommt jeder ran. Allerdings hab ich gesehen dass der Parkplatz Videoüberwacht wird. Aber vermutlich wird er uns nicht den Gefallen getan haben und das vor der Kamera gemacht hat. Der Container ist allerdings nicht im Erfassungsgebiet der Kamera…“ murmelte Semir nachdenklich. Ben hatte recht, es könnte ein LKW-Fahrer gewesen sein. Oder aber auch ein PKW. Nichts deutete darauf hin. „Wegener wird uns sicher bald was sagen können..“ grinste Semir. „Das riecht nach verdammt viel Arbeit..“ kam von Ben Semir grinste. „Das ist unser Leben..“ meinte er nur. Sie stiegen ins Auto und Semir startete den Motor. „Wo willst du jetzt hin?“ fragte Ben und sah ihn an. „Ich will wissen wer die Mädchen getötet hat…und deshalb werden wir nun unsere Hilfskräfte etwas aufscheuchen... Also fahren wir zur Pathologie…“ schlug Semir vor. „Der Doc ist doch eben erst losgefahren. Lass ihn doch wenigstens ankommen…“ grinste Ben. Semir nickte. „gut…er bekommt zehn Minuten Vorsprung…“ räumte er gnädig ein.


    Tatsächlich ließ Semir dem Gerichtsmediziner mehr als zwei Stunden Zeit. Sie waren erst gegen späten Nachmittag in der Pathologie. „doc?“ wissen wir schon mehr als das sie erwürgt wurde?“ wollte Semir wissen, als sie Wegener gerade beim essen störten. „Nun ja...doch... beide Frauen hatte vor ihrem Tod noch Sex...“ gab Wegener kauend bekannt. „Wir haben Spermaspuren?“ kam hoffnungsvoll von Semir. „Leider nein...der Mann hat entweder ein Kondom benutzt oder aber außerhalb von ihr ejakuliert.. Schneewittchen war bereits 11 Stunden tot als man sie fand und Rotkäppchen knappe 4 Stunden. Beide wurden mit einem Gürtel bzw. mit einer Strumpfhose erwürgt. Die Fundorte sind nicht Tatorte und damit ist die Spurensicherung außen vor..“ erklärte Wegener sachlich. Er beobachtete Ben und grinste. „Willst du auch eins? Ist mit Leberwurst belegt..“ bot er an. Ben wurde blass und drehte sich um. „Hier esse ich sicher nichts...“ gab er angewidert zurück und sah auf die Tische auf denen mit Tüchern bedeckten toten Körpern. Wegener grinste vergnügt. „Hier hab ich wenigstens meine Sandwichs allein für mich....“ meinte er nur und biss zu. Semir sah Ben an, grinste und schnappte sich eines der Brote. „Du hast mich vergessen...“ lachte er nur als er Wegeners Blick bemerkte. „Also gut...wir haben keine Papiere...also die Vermisstenkartei durchgehen, sofern sie als Vermisst gemeldet wurden. „Wie sieht es mit einem Gebissabdruck aus?“ warf Ben ein. „Sind bereits unterwegs und werden an die ansässigen Zahnärzte sowie die aus den Umliegenden Städten gesendet. Unter den Fingernägeln habe ich ein paar Hautfetzen gefunden... ich sagte ja, dass der Todeskampf einige Minuten dauerte und die Frauen haben sich beide gewehrt. Die Hautfetzen stammen sicher vom Täter, was allerdings wieder eine DNA möglich macht, wenn wir Vergleichsmaterial haben, was wieder um bedeutet, dass der Täter bereits vorbestraft und in unserer Kartei ist...was dann ja wieder eure Aufgabe ist...“ meinte Wegener nur und nahm einen Schluck Kaffee.

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  • Ben stöhnte leise auf. „Okay....haben wir sonst noch irgendwas auffälliges? Etwas womit wir auch was anfangen können?“ wollte er wissen. „Leider nein. Der Täter war sehr umsichtig... keine Möglichkeit sie zu identifizieren, jedenfalls nicht so schnell...Ach so....es gibt einen Bissabdruck...den ich bei beiden gefunden habe...aber bevor ihr in Jubel ausbrecht...keine Speichelspuren...die Zähne waren so glatt, dass ich vermute, dass der Täter ein Gebiss genommen hat.“ Hängte Wegener noch an. „Oh man... wie pervers ist das denn? Haben Sie Abwehrspuren gefunden? Ich meine ob sie vergewaltigt wurde oder so?“ fragte Semir noch nach. „Leider nein...es kann natürlich auch sein, dass sie nach dem Tod Sex hatte....“ gab der Doc zu bedenken. „Nach dem Tod??? Boah...nee...das ist wirklich pervers...“ stöhnte Ben. „Es gibt halt kranke Typen...“ meinte Wegener nur und verabschiedete sich von den Beiden. Sie gingen zum Wagen und stiegen ein. „Das klingt nicht besonders gut oder?“ fragte Ben nachdenklich. „Nee...nicht wirklich.“ kam von Semir und er nahm sein Handy in die Hand, was er auf dem Armaturenbrett vergessen hatte. „Hartmut hat ne SMS geschickt...“ murmelte er und las. „Verdammt...keine Spuren...gar nichts...“ stöhnte er leise. „Ben.... ich weiß nicht....irgendwas, an diesem Fall gefällt mir überhaupt nicht...“ hängte er an und fuhr los. Ben nickte „Mir auch nicht...und das ist das wir zwei tote Frauen haben, ohne Identität oder Hinweise auf den Täter. Das heißt Überstunden schieben. Sieht alles nach Sexualdelikte aus, oder? Nur frage ich mich, ob der Kerl wirklich so pervers ist und Tote vergewaltigt oder ob sie vor ihrem Tod einvernehmlichen Sex mit den Typen hatte.“ knurrte Ben. Semir nickte und fuhr auf die Autobahn zurück zur PAST. „Dann werden wir Frau Krüger mal Bericht abstatten.... die nächsten Tage und Abende werden wohl sehr ausfüllend sein. Andrea wird mich zerreißen..“ meinte Semir nur nachdenklich. „Nur keine Sorge...wenn das hier vorbei ist, dann werden wir Urlaub nehmen....ein oder zwei Tage..“ schlug Ben vor. „Toller Urlaub..“ lachte Semir nur.


    „Und von dem Täter gibt es keine Hinterlassenschaft? Keine Spermaspuren, oder andere Sachen?“ wollte Kim wissen, als Semir und Ben ihr berichteten. „Nein...das einzige was auffällig ist, dass die Frauen wie Märchenfiguren angezogen waren. Die erste war als Schneewittchen zu erkennen und die zweite als Rotkäppchen.“ Gab Semir von sich. „Und die Identität der Damen?“ harkte Kim nach. „Auch nichts. Wir wollen jetzt die Vermisstenkartei durchgehen und dann gegebenenfalls die Öffentlichkeit mit Hilfe der Medien um Hilfe bitten...“ meinte Semir. „Gut...dann an die Arbeit meine Herren, ich will keine weiteren toten Märchenfiguren an der Straße finden..“ ermahnte Kim. Semir und Ben nickten und verließen das Büro. „Wir sollten uns den Fundort ansehen...vielleicht finden wir dort doch noch etwas.“ Schlug Ben vor. Semir war einverstanden und sie fuhren zum ersten Fundort. Als sie durch das kleine Grünstück gingen sah Ben Semir an. „Also weißt du...irgendwas stört mich hier....irgendwas ist nicht so, wie es sein soll...“ murmelte er nachdenklich. „Und was ist das?“ harkte Semir nach. „Es liegt mir auf der Zuge, nur komme ich nicht drauf...“ gab Ben nachdenklich von sich. „Ist es vielleicht noch der Rest der Schnittchen von gestern Nacht?“ grinste Semir. Ben zog eine Grimasse. „Wie lustig...echt...noch so ein Spruch und ich kleb dir eine...“ warnte er seinen Partner. Semir wich der angedeuteten Faust seines Freundes aus und lachte frech. „Na komm... ich hab das Tablett doch gesehen...du hast die letzten Stücke auch gegessen..“ grinste er . „Ja hätte ich sie heute von Andrea wegwerfen lassen sollen? Dafür waren sie nun wirklich zu schade...Das wäre die reinste Verschwendung gewesen..“ empörte sich Ben. „Wo fangen wir denn jetzt an?“ stöhnte Semir und drehte sich suchend um. „Am Waldrand.“ schlug Ben vor. „Warum da?“ harkte Semir nach. „Ganz einfach... wenn ich Täter wäre und mein Opfer vergraben will, dann natürlich entfernt von allen anderen Sachen. Der Waldrand wäre doch ein guter Ort gewesen um die Vergewaltigung, die eigentlich nach dem Tod stattgefunden haben kann, dort durch zu ziehen.“ erklärte Ben etwas umständlich. Semir nickte und sie gingen hin. Doch hier fanden sie nichts.

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  • „Tja...das war wohl nichts...okay...dann auf zum Restaurant..“ stöhnte Semir. Doch auch dort ergab sich nichts Neues. „Dabei hätte der Tag so friedlich sein können...ich werde dann wohl mal die nächsten Abende mit Andrea und Ayda absagen müssen.“ murmelte Semir und stieg in den Wagen. „Sieh es doch mal positiv. Unser Tag ist jedenfalls besser gelaufen, als für die Opfer...“ erwiderte Ben. Sie fuhren zur PAST zurück wo Ben sich über seine Keksrolle hermachte. Semir schüttelte den Kopf. „Verfressen wie immer..“ lachte er leise. Ben überhörte diesen Kommentar und startete seinen PC. „also gut...was haben wir.. wir haben eine Tote die aussah wie Schneewittchen. Vollständig angezogen mit einer Bisswunde am Hals und ein Opfer das aussah wie Rotkäppchen...fast nackt abgesehen von der roten Kutte und der roten Kappe...beide ohne Namen..“ begann Semir. Ben sah ihn an. Er schob sich ein Keks in den Mund und genoss ihn sichtlich. „Soweit weiß ich es auch...aber dann haben wir nichts mehr..“ meinte er kauend und undeutlich. „Genauso ist es...“ bestätigte Semir und sah starrte auf den Bildschirm. „Was machst du da?“ harkte Ben neugierig nach, ging um den Tisch und sah Semir zu. Die Krümel seiner Kekse fielen bei Semir auf die Tastatur. „Mensch...nun pass doch mal auf!“ beschwerte sich dieser. „Sei nicht so kleinlich... das pustest du einfach weg und gut ist..“ lachte Ben und tat es. Semir schüttelte den Kopf. „Ich habe mir doch die Videos geben lassen. Von dem Parkplatz. Das ist hier in etwas der Zeit aufgenommen worden wo die junge Frau umgebracht wurde. Wenn wir davon ausgehen, dass sie von einem LKW dort abgelegt wurde, dann käme dieser hier in Frage. Der Wagen selbst ist nicht in der Nähe der Container, aber dieser LKW ist schon auffällig. Ich habe mir die Nummer aufgeschrieben und werde gleich noch zur Spedition fahren. In diesem Band sind einige Fahrzeuge durchgefahren. Wir müssen alle Halter durchgehen die an diesem Abend die Raststätte angefahren haben...“erklärte Semir sein Tun und machte sich weiter Notizen.


    „Haben Sie vielen Dank für Ihre Informationen... und entschuldigen Sie die Unannehmlichkeiten..“ sagte Semir zu dem Spediteur und reichte ihm die Hand. „Nichts zu danken... Sie machen Ihre Arbeit und wir unsere...das ist in Ordnung..“ lächelte dieser und verschwand wieder ins Büro. Semir stieg in seinen BMW und fuhr zur PAST zurück. Ben sah ihn erwartungsvoll an. „Und?“ fragte er. „Tja...der Fahrer hat lediglich seine vorschriftsmäßige Pause gemacht und seinen Müll im Container geleert. Der Fahrer sagt auch aus, dass dort noch keine Leiche im Container lag. Das war ungefähr um drei in der Nacht....“ erklärte Semir weiter. Ben legte seine Prinzenrolle beiseite und sah ihn an. „Du denkst doch wohl nicht auch, dass wir es mit einem Serienkiller zu tun haben, der sich auf Märchenwesen spezialisiert hat oder?“ harkte er mach. „Es ist nicht auszuschließen...überleg doch mal...erst eine Frau im Kostüm von Schneewittchen und kurz danach Rotkäppchen...was wenn es noch eine gibt?“ stellte Semir dagegen. „Ich meine es gibt verdammt viele Märchen und..“ hängte er nachdenklich an. „Semir....dein Engagement in allen Ehren. Aber ein Mord macht noch keine Mordserie. Vielleicht war die Frau ja auf einem Kostümball. Es gibt so viele Möglichkeiten..“ gab Ben zu bedenken. Semir nickte nachdenklich. Ben hatte Recht aber was wenn es nicht so war? „Das ist schon möglich...aber was wenn es nicht so ist?...“ murmelte Semir. „Dann werden es ziemlich lange Tage in Zukunft werden. Die Chefin wird uns im Nacken kleben und wir bekommen keinen Schlaf mehr. Deiner Tochter wird ohne Märchen ins Bett gehen und...“ überlegte Ben. „Sehr witzig...wirklich... Okay... heute können wir eh nichts mehr anfangen...machen wir Feierabend...“ schlug Semir vor. „Gut...dann komme ich noch zu dir und lese deiner Tochter den Rest vom Rotkäppchen vor...“ grinste Ben. „Ben...Ayda ist fünf...und sie liegt um diese Zeit bereits im Bett. Wir haben es immerhin schon neun am Abend...“ erklärte Semir. Ben dachte kurz nach. „Gut...dann lese ich dir das Märchen zu Ende vor...“ lachte er und duckte sich, als ein Radiergummi angeflogen kam. „Das war ein tätlicher Angriff auf meine Person..“ tadelte er seinen Freund und Kollegen. Jeder fuhr zu sich nach Hause und fielen müde ins Bett.

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  • Wo bleiben denn die Feeds????


    Für Leo fing der Tag entspannt an. Er fuhr zur Arbeit und erledigte seine Aufgaben als sei nichts passiert. Alles war wie immer. Er ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Nichts ärgerte ihn und seine Pausen zog er wie immer pünktlich durch. Dann wurde er ins Büro gerufen. Der Chef wollte ihn sehen. Leo strahlte innerlich. Vermutlich wird der Alte ihm für seine Arbeit loben... Leo ging ins Büro und schluckte kurz. Das ist Amelia...meine Assistentin...“ lächelte die bereits in die Jahre gekommene Chefsekretärin. „Brauchst du denn schon Hilfe Beate? So alt bist du doch gar nicht...und du bist wunderschön...“ säuselte Leo. „Du Charmeur...geh nur rein....“lachte die Sekretärin und wies auf die Tür. Leo betrat das Büro sehr schüchtern. „Leo...kommen Sie rein..“ begrüßte Humpert Lörrach ihn. Leo nickte und trat ein. ER schloss die Tür und sah seinen Chef an. „Herr Lörrach....liegt etwas an?“ fragte er vorsichtig. „Ja ... leider... Leo...setzen Sie sich doch bitte.“ kam als Antwort. Leo fühlte sich nicht wirklich wohl. „Was ist es denn? Gab es Beschwerden über mich?“ harkte er nach. „Nein...wo denken Sie hin. Alle Kollegen und auch die Kunden sind sehr zufrieden mit Ihnen. Ich auch...aber...“ Lörrach machte eine Pause und holte tief Luft. „Aber?“ harkte Leo nach. „Nun ja... Sie wissen sicherlich, dass es im Augenblick wirtschaftliche Probleme in der Firma gibt. Ich musste eine Sozialauswahl treffen und Sie sind nicht nur der jüngste in der Belegschaft, sondern haben auch keine Kinder und Sie sind qualifiziert genug, noch woanders eine Arbeit zu bekommen...Leo...es tut mir sehr Leid... aber....ich muss Sie kündigen..“ erklärte Lörrach. Leo starrte ihn an. „Was? Wie bitte? Aber warum? Warum ich?“ kam unverständlich von Leo. „Das sagte ich doch... Sie sind ohne Familie...und Sie sind gerade mal zwei Jahre hier. Die Sozialauswahl ist gesetzlich vorgeschrieben...ich kann es nicht ändern....Sie bekommen natürlich ein gutes Zeugnis und eine Abfindung..“ erklärte Lörrach weiter. Leo nickte. „Ich verstehe...der Mohr hat seine Schuldigkeit getan...der Mohr kann gehen...nicht wahr?“ zitierte er aus einem Märchen aus 1000 und 1 Nacht. Er stand auf und ging. „Leo...bitte...Sie müssen mich doch verstehen..“ rief Lörrach hinter ihm her. Doch Leo reagierte nicht.


    Leo zog sich in seine Wohnung zurück. Seine Gedanken schweiften zu dem Gespräch was er eben mit seinem Chef...oder besser Exchef hatte. Arbeitslos... er war wieder arbeitslos...nach zwei Jahren gutes Leben hatte er nun wieder die Aussicht jahrlang zuhause zu sitzen und auf die wenigen Kröten vom Staat zu warten, die ihm zustanden. „Scheiße!!“ schrie er wütend und trat gegen den Wohnzimmertisch. Doch er wusste auch, dass es nutzlos war. Er wusch sich, setzte sich auf seine Couch und nahm sein Märchenbuch. Dann schlug er das Märchen Dornröschen auf. Wie schön das Märchen doch war...überhaupt alle Märchen waren schön. Diese Prinzessinnen wurden wie wahre Schönheiten beschrieben und sie bekamen immer am Ende ihren Prinzen. Märchen waren einfach wunderbar und ließen ihn die Sorgen des Alltags vergessen. Er strich über die Zeichnung die die Prinzessin Dornröschen darstellen sollte. So müsste sie aussehen...langes blondes Haar, braune Augen... eine anmutige Figur... ja... Märchen waren wundervoll. Sie gingen immer gut aus. Warum konnte er nicht seine Märchenprinzessin finden? Warum lachten die Frauen ihn immer nur aus? War er so ein Freak? Nein...nein...die Frauen konnten ihn nur nicht einschätzen. Sie konnten nicht einsehen, dass er ein wahrer Adonis war. Er war schön... und er konnte jede haben. Und genau das würde er heute wieder beweisen. Heute Abend würde er dort hingehen, wo seine Prinzessin war. Verborgen unter den einfachen Dirnen...dort würde er sie finden. Am späten Abend fuhr er zum Straßenstrich um sich eines der Mädchen zu holen. Wie sie auszusehen hatte wusste er bereits. Leo sah sich am Strich um und entdeckte eine Frau, die seiner Phantasie sehr nahe kam. Nur die Haare waren kurz und sie hatte blaue Augen, dennoch passte sie. Er hielt an und lächelte. „Hey... ich bin Leo...“ stellte er sich vor. „Ich bin Kira...für vierzig bekommst du ein Märchen geboten..“ bot sie an. Leo nickte. „Dann steig ein...ich liebe Märchen...“lachte er. Kira stieg ein und schon ging die Fahrt los. „Wohin wollen wir denn? Wir können ja auch hier auf dem Platz ein Schäferstündchen machen...oder in deinem Auto...“ gab Kira zu bedenken. „für dich meine Prinzessin kommt nur ein Schloss in Frage....nur dort kann ich meinen Spaß haben...Ich werde dich wieder hier her bringen... versprochen..“ gab er zu verstehen. Kira sah ihn musternd an. „Gut... aber das kostet das Doppelte.“ forderte sie. Leo lachte leise. „Klar doch Dornröschen...das Doppelte...“ bestätigte er. Innerlich jedoch stieg die Wut über so eine Dreistigkeit. Wie konnte diese Schlampe einfach so den Preis erhöhen?

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  • Für Ben und Semir begann der Tag mit einer freudigen Nachricht, denn kaum saßen sie an ihrem Platz kam Susanne ins Büro. „Wir haben die Identität von Schneewittchen..“ stieß sie aus. Ben und Semir sahen sie an. „Und wer war unsere Prinzessin?“ wollte Ben sofort wissen. „Ihre Beschreibung passt auf Katrin Thalmann... sie ist...oder besser war Callcenteragentin bei einer Telefongesellschaft in Köln. Ihre Freundin hat sei heute Morgen als vermisst gemeldet...“ erklärte Susanne. „Na dann sollten wir der Freundin doch mal einen Besuch abstatten..“ meinte Semir und stand auf. Ben folgte ihm. Susanne drückte ihm schnell noch einen Zettel in die Hand. „Die Adresse...“ erklärte Susanne als er sie merkwürdig ansah. Ben sah zu Semir, der bereits den Schlüssel im Laufen zu. „Hey...warte doch mal...mein Essen wird kalt..“ knurrte Ben. „Frühstücken kannst du später auch noch...verhungern wirst du sicher nicht..“ grinste Semir und verließ die PAST. „Wenn der wüsste...“ knurrte Ben und rannte ebenfalls raus. Sie fuhren zu Coralie Chan in die Kölner City. „Hier soll sie wohnen...“ murmelte Semir und klingelte an der Tür. Eine junge Asiatin öffnete. „Frau Chan?“ fragte Semir und zeigte seinen Ausweis. „Ja..“ nickte die junge Frau. „Es geht um Ihre Freundin...Katrin...“ erklärte Semir weiter und Coralie ließ die beiden Männer in ihre Wohnung. Alles hatte hier einen asiatischen Tatsch. Die Farben waren aufeinander abgestimmt. „Sie ist tot...nicht wahr...?“ fragte sie. Semir sah zu Ben. „Ja...zumindest vermuten wir dass es Katrin ist. Aber sicher können wir erst sein, wenn uns ein naher Angehöriger oder ein guter Freund es bestätigt....“ erklärte Ben leise. „Ich weiß...ich...ich...Gott wenn ich doch nur nicht früher gegangen wäre...dann könnte sie vermutlich noch leben..“ stieß die junge Frau aus. „Was meinen Sie denn damit?“ harkte Semir sofort nach. „Ich ...wir... waren zusammen unterwegs. Aber wir haben uns gestritten und...ich bin nach Hause. Sie wollte unbedingt noch jemanden aufreißen, eine aufregende Nacht erleben... wie sie sagte und nun...“ kam leise von Coralie. „Frau Chan... wissen Sie mit wem Katrin sich getroffen hat?“ fragte Ben nach. „Nein... aber sie war sicher im „Goldstern“ das ist ihre Lieblingskneipe. Ich fand sie nicht so gut und das brachte dann auch manchmal Streit..“ erklärte die junge Frau weiter. Semir räusperte sich. „Frau Chan... ich weiß dass es sicher schwer ist, aber...Sie müssten Ihre Freundin identifizieren. Trauen Sie sich das zu?“ fragte er sanft. Coralie nickte. „Ja...sicher...“ gab sie unsicher zu.


    In der Gerichtsmedizin roch es stark nach Desinfektionsmittel. Dr. Peter Wolfrath hatte heute Dienst und sah die drei Personen an. „Frau Katrin Thalmann...ah die unbekannte Tote von Gestern Morgen...ja...die liegt...im Fach 423...hier entlang bitte..!“ forderte er die Drei auf. Sie gingen durch eine große Reihe von schließfächerähnlichen Anlagen und er schloss eine von ihnen auf. Nun entpuppte sich das Schließfach als Kühlfach und er zog die Bahre raus. Die Person die dort lag war bläulich. „Lassen Sie sich Zeit...“ bat Semir Gerkan die junge Frau. Diese atmete tief ein während Ben Jäger die Abdeckplane hoch nahm. Der Gesichtsausdruck der jungen Frau veränderte sich. Die Augen weiteten sich und die Farbe wich aus dem Gesicht. Langsam brach die Frau zusammen und konnte gerade noch von Semir Gerkan aufgefangen werden. „Frau Chan?“ rief er sie an. „Ben...hilf mir mal..“ bat Gerkan und gemeinsam mit Jäger brachte er die junge Frau aus dem kühlen Raum. Dr. Peter Wolfrath ging direkt hinterher und legte ihre Beine hoch. „Geben Sie mir den kleinen Hocker dort...sie hat einen Schock..“ erklärte er und wies die beiden Polizisten an zu helfen. Er prüfte den Puls und zählte leise. „Ist alles in Ordnung...er wird stärker..“ meinte er nur. „Holen Sie ein Glas Wasser, dann kann die junge Frau was trinken..“ bat er Gerkan. Dieser nickte und kam kurz darauf mit einem Glas in der Hand wieder. Coralie Chan saß bereits und sah ihn mit glasigen Augen an. „Frau Chan? Geht es wieder?“ fragte er besorgt. Die junge Frau nickte und brach in Tränen aus. „Frau Chan...ist es Katrin?“ harkte Ben nach. Wieder kam ein Nicken. „Wir werden Sie in ein Krankenhaus bringen...dort können Sie sich dann ausruhen..“ schlug Ben vor. Auch jetzt nickte sie nur. „Ich kümmere mich um die Frau...“ versprach Peter Wolfrath. „Danke Doc...“ kam von Ben und Semir. Schon waren die Beiden verschwunden. Sie mussten einen Mörder finden und wussten auch wo sie ansetzen wollten. „Schon heftig oder.... da gehst du mit einer Freundin aus, streitest dich mit ihr und plötzlich ist sie nicht mehr da. Die Gedanken das man was hätte ändern können, wenn man doch geblieben wäre...“ murmelte er nachdenklich. „Ja... aber es kann auch sein, dass Frau Chan einfach Glück hatte. Sonst hätte sie auch leicht die zweite Leiche sein können..“ bestätigte Semir. „ Die dritte...Du denkst, dass wir noch mehr Leichen finden werden?“ harkte Ben nach. „Es wäre gut möglich...ich hoffe aber nicht...jetzt heißt es diesen Perversling zu finden...“ knurrte Semir, Er konzentrierte sich auf den Verkehr.

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  • Es dauerte ganze drei Stunden bis sie wieder im Büro waren. „Also...wenn Katrin Thalmann in der Bar direkt in die Arme ihres Killers gelaufen ist, dann müssten wir dort mal nachharken. Vielleicht erinnert sich das Personal an die Dame und kann uns eine Beschreibung des Begleiters geben..“ dachte Semir laut nach. „Du hoffst das der Typ schon öfter dort war?“ harkte Ben nach. „Ich hoffe gar nichts...aber irgendwo müssen wir schließlich anfangen. Außerdem ist es durchaus möglich, dass er dort Stammkunde ist, oder aber jemand der öfter da war und jetzt nicht mehr...“ gab Semir zurück. Ben nickte. „So und weiter im Text…lass uns nochmal überlegen…der Täter hat keine Spermaspuren hinterlassen, also hat er ein Kondom genutzt oder aber er ist nicht zum Schuss gekommen. Die Tote hatte keine Abwehrzeichen, also war es einvernehmlicher Sex. Es muss so gewesen sein, denn in dem toten Körper waren keine Betäubungsmittel zu finden. Sie muss also mitgemacht haben. Was kann ein Mann dazu bringen eine Frau zu töten….?“ dachte Semir laut nach. „Da gibt es sicher einige Gründe…vielleicht ist er vor ihr gekommen und sie hat ihn ausgelacht….gekränkte Männlichkeit hat ihn dann dazu gebracht sie zu töten. Oder aber sie hatten harten Sex und er hat sie während sie dabei waren gewürgt. Soll ja Frauen geben, die darauf stehen, und als er fertig war, hat er bemerkt das sie tot ist…“ mutmaßte Ben ebenfalls ziemlich nachdenklich. Semir nickte. „Das wäre zwar eine Möglichkeit, aber wieso zieht er das Mädchen dann an wie Rotkäppchen?“ harkte Semir nach. Ben zog die Schultern hoch. „Gut…dann sehen wir uns doch mal an was wir über Katrin haben….“ kam von Semir. „Nicht viel…“ gab Ben zu verstehen und sah auf den PC. „Sie war 28 Jahre alt, unverheiratet, keine Familie mehr. Die Eltern starben bei einem Autounfall. Ansonsten keine Angehörigen. Sie lebte mit ihrer Freundin zusammen, arbeitete als Callcenteragentin…und liebte nach Auskunft von Frau Chan das Abenteuer…“ zählte Ben aus. „Sie war also eine ganz normale Bürgerin. Keine Exzesse? Drogenmissbrauch oder so?“ wollte Semir wissen. „Damit kann ich leider nicht dienen…“ gab Ben zurück. „Gut…dann fahren wir jetzt zu der Kneipe und fragen uns durch….“schlug Semir vor. Ben sah ihn an. „Meinst du wir können da jetzt schon auftauchen? Die wird noch geschlossen haben. Vor vier bekommst du dort sicher nur die Putzfrau zu sehen...“ gab er zu bedenken.


    Erst nach einigen Kaffees und nach dem Mittagessen fuhren Semir und Ben zur Kneipe. Diese war gut besucht. Semir und Ben kämpften sich zur Bar durch und sofort fielen Bens Blicke auf die Schönheit hinter der Theke. „Hi…Jungs..was darf es sein?“ wollte sie wissen. Semir hob seinen Ausweis. „Ein paar Auskünfte…“ bestellte er. „Oh..Bullen…was liegt an?“ kam nun viel kühler von ihr. „Es geht um einen Gast von gestern Abend…“ erklärte Semir ohne darauf einzugehen. Einige der Gäste hatte sich schnell verdrückt als das Wort „Bulle“ fiel. „Hmmm…da war ich nicht hier….das war Guido…der kommt gleich. Wollt ihr was trinken?“ fragte die junge Frau. „Ja gern…ich nehme eine Cola on the Rocks…“ grinste Semir. Ben nickte. „ich auch..“ gab er bekannt. Die junge Frau ließ ein paar Eiswürfel in zwei Gläser fallen und anschließend Cola darüber laufen. „Bitte schön…4,80 €“ sagte sie. Semir legte fünf Euro auf den Tisch. „Stimmt so…“ murmelte er und nahm sein Glas. Es dauerte noch eine gute halbe Stunde bis der erwählte Guido in die Kneipe kam. Sofort wurde er zu Semir und Ben geschickt. „Sie wollten mich sprechen?“ meinte er unsicher. „Ja…Gerkan Kripo Autobahn…mein Kollege Ben Jäger… gestern war diese Frau zu Gast bei Ihnen….erinnern Sie sich an sie?“ wollte Semir wissen. Er hielt dem Mann ein Bild vor die Nase. „Ja..die war hier…bis kurz vor Mitternacht und ist dann mit so einem Kerl abgehauen..der schon vorher die Mädchen billig angemacht hat...“ bestätigte Guido. „was ist denn mit ihr? Hat sie was angestellt?“ fragte er nach. „Wie man es nimmt. Sie ist tot. Sie wurde ermordet und wir gehen davon aus, dass es ihre Bekanntschaft war...“ gab Semir bekannt. „Oh verdammt...“ stieß Guido aus. „Haben Sie den Mann gesehen mit dem sie weg ist?“ mischte Ben sich ein. „Ja….ganz deutlich sogar. Wie gesagt er hat einige Mädels angesprochen. Und ich hab ihn ermahnt…“ nickte Guido. „Wie sah der Mann aus?“ harkte Semir nach. „Er war ungefähr 180 cm groß…hatte dunkles schon etwas lichtes Haar und braune stechende Augen….“ zählte Guido auf. Semir schrieb alles auf. „Hatte er etwas Besonderes? Humpelte er oder sonst etwas das ihm auszeichnete?“ stellte Ben die nächste Frage. „Nein…nichts Besonderes….aber ich würde ihm wieder erkennen wenn er hier wäre…“ gab Guido von sich. „Könnten Sie sich vorstellen ein Phantombild von dem Mann mit Hilfe unseres Zeichners anzufertigen?“ wollte Semir wissen. Guido zog die Achseln hoch. „Ich könnte es versuchen….aber versprechen kann ich nichts..“ gab er ehrlich zu. „dann kommen Sie doch morgenfrüh bitte aufs Revier…hier ist meine Karte…“ bat Semir und erhob sich. Guido versprach zu kommen.

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  • so der Nachschlag für die fleißigen Feeder/innen


    Leo hielt mit beiden Händen den Gürtel fest und zog sie auseinander. Kira sah ihn flehend an. Sie war blau angelaufen. Die Augen quollen hervor. Alles in ihr schrie um Hilfe aber von diesem Mann kam sicher keine. „Du hast ein letztes Mal über mich gelacht Dornröschen…aber keine Sorge…dein Grab wird das schönste sein, was ich je gemacht habe…sogar ein tolles Kleid hab ich für dich ausgesucht…und nun stirb…“ fauchte er und riss noch einmal an dem Gürtel. Es knackte leise. Kiras Augen sahen ihn an. Sie waren weit aufgerissen, doch es gab kein Leben mehr in ihnen. Er hatte wieder gewonnen… sah er es. Das Lachen von Kira war verstummt. „Jetzt bin ich wieder der King. Niemand lacht über mich… niemand...hörst du…niemand und niemals…“ sagte er triumphierend. Er nahm den Gürtel, legte ihn sich wieder um und holte ein blaues Ballkleid aus dem Schrank. Dann zog er Kira das Kleid an und schminkte das Gesicht. Als er fertig war sah er auf die Leiche. „Du bist wunderschön…..“ strahlte er. Dann packte er die Leiche und legte sie in den Kofferraum seines Wagens. Er fuhr los. Nicht weit von Frechen, das wusste er, lag ein großes Wildrosenfeld. Dort sollte Dornröschen ihre letzte Ruhestätte finden. Ein Grab musste er nicht herstellen. Hier waren die Hecken so dicht, dass sie wie begraben darin lag. Niemand würde sie finden. Niemand würde diese kleine Nutte vermissen. Die Autobahn war wie leer gefegt und das war auch gut so. Es war fast Mitternacht als er die besagte Stelle anfuhr. Schnell stieg er aus und legte Kira in das Dornenfeld. Als er sie richtig betten wollte geriet eines der spitzen Dornen in seiner Hand. Fluchend riss er es raus und warf es zu Boden. Das Blut welches aus der Wunde lief leckte er einfach ab. Nur eine Stunde später war er wieder zuhause und legte sich auf sein Bett. Er nahm das Märchenbuch in die Hand und las Rapunzel. „Mein liebes Rapunzel…ich werde dich retten. Kein Troll darf dich nehmen…niemand darf dich ansehen…nur ich...ich bin dein Märchenprinz…“ sagte er leise und schlief über das Buch ein.


    Der nächste Morgen fing für Semir mit einem ausgiebigen Frühstück mit der Familie an. Seine Tochter sah ihn strahlend an. „du…Papa…wann kommt Ben wieder?“ wollte Ayda wissen. „Warum denn meine Schatz?“ harkte Semir nach. „Weil Ben mein Märchenprinz ist..er kann sooooo toll vorlesen, dass ich das jeden Abend will!“ erklärte die Kleine vorlaut. Semir lachte leicht. „Aber Ben muss ja auch arbeiten…ich kann dir doch vorlesen, oder die Mama…“ schlug Semir vor. „Nein…ich will das Ben mir vorliest!“ protestierte Ayda. Sie verschränkte die Arme und stapfte mit dem Fuß auf. „Aber Schatz….sieh mal…. Ben ist….“ Versuchte Semir erneut. „Ich will das Ben mir Märchen vorliest!!“ kam erneut von Ayda. Andrea lachte leise. „Schatz…das hat Ben sich selbst eingebrockt. Er hätte damit nicht anfangen sollen..“ gab sie zu und stellte sich eindeutig auf die Seite ihrer Tochter. „Das wird ihm nicht gefallen und mir auch nicht….Ben jeden Abend bei uns….das ist nicht gut für unseren Kühlschrank..“ erklärte Semir nachdenklich. „Nur keine Sorge…das schaffen wir schon..“ lachte Andrea. „Okay… Ayda…ich werde Ben das sagen, aber… erst ab nächster Woche… diese Woche müssen Ben und ich nämlich sehr lange arbeiten..“ erklärte Semir seiner Tochter. Damit war Ayda sogar einverstanden. Andrea sah ihn an. „Was für einen Fall habt ihr diesmal?“ wollte sie wissen. Semirs Lachen verschwand. Er sah zu seiner Tochter und dann zu Andrea. „Nicht vor Ayda…“ gab er bekannt und Andrea verstand. „Ich muss los…“ hängte er an. Andrea brachte ihn zur Tür und sah ihn an. „Was für einen Fall?“ harkte sie erneut nach. „Es geht um einen Mörder, der seine Opfer als Märchenwesen ausstattet. Wir haben bisher zwei Opfer…“ erklärte Semir leise und küsste sie. „Bis heute Abend… es wird sicher spät…“ gab er bekannt. „Schon gut…. Rette du die Welt…“ lächelte Andrea und verabschiedete ihren Mann liebevoll. Semir stieg in seinen BMW und fuhr zur PAST. Auf dem Parkplatz kam er direkt mit Ben an. „Guten Morgen…“ begrüßte er seinen Partner. „Morgen Semir…na alles klar?“ wollte Ben wissen. Semir grinste breit. „Was hast du denn? Ein Bügelbrett gefrühstückt?“ harkte Ben nach. Semir zog ihn in ihr Büro.

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • „Ich soll die was von meiner Tochter ausrichten…“ fing Semir an. Ben reckte sich und sah ihn an. „Sie will mich als Papa?“ grinste er breit und frech. „Nein….aber du bist ihr Märchenprinz…“ lachte Semir. Bens Grinsen verschwand. „Was? Wieso Märchenprinz?“ harkte er nach. „Nun ja….Ayda hat mir heute beim Frühstück gebeichtet dass du ihr Märchenprinz bist, weil du sooo schön Märchen vorlesen kannst. Und ab nächste Woche, soviel Zeit konnte ich für dich rausschlagen… darfst du ihr jeden Abend ein Märchen vorlesen… ich habe wirklich alles versucht aber sie lässt sich auf nichts ein..“ grinste Semir breit und lehnte sich zufrieden zurück. „Das gefällt dir, was? Ja das sehe ich deiner Nasenspitze an… Hör mal…ich habe absolut keine Zeit und auch keine Lust jeden Abend Ayda was vorzulesen… das geht nicht. DAS ist deine Pflicht!“ empörte sich Ben. „Ja…das hab ich ihr auch gesagt, aber…. sie will dich…und sie ist stur..“ erklärte Semir. „Ja wie ihr Vater…“ stöhnte Ben. „…diese Woche hast du ja noch Schonfrist…“ lachte Semir. „Warum macht es dir Spaß mich so zu quälen?“ harkte Ben nach. „Du hast dich mit meiner Tochter gegen mich gestellt….und damit du es lernst nie wieder zu tun, wirst du da durch müssen. Strafe muss sein…“ kam mit einer ernsten und erzieherischen Stimme von seinem Partner. Ben stand auf und stieß einen Seufzer aus. „fahren wir…bevor mir schlecht wird. Und über diese Märchenstunde…bei dir…da reden wir noch mal ganz deutlich mit Ayda…“ versprach Ben. Sie fuhren wenig später ihre Runde. Alles war ruhig. „Cobra 11 für Zentrale…“ plärrte aus dem Funk. „Cobra 11 hört…“ gab Ben durch. „Wir haben wieder eine Leiche… bei Frechen im Rosenfeld….bei Km 278. Ein Hund hat die Leiche einer jungen Frau gefunden. Sie hat ein Ballkleid an..“ gab der Kollege durch. Ben ließ das Blaulicht aufleuchten und Semir trat das Pedal durch. Sie brauchten dennoch zwanzig Minuten bis sie vor Ort waren. Spuren-sicherung und Gerichtsmediziner standen bereits mitten drin.


    „Ach unsere Ermittler sind auch schon da…“ begrüßte Wegener die Beiden. „Ich grüße dich auch...Jochen…was haben wir hier?“ ging Semir direkt zum Fall über. „Eine Frau….ca. 29 Jahre alt, vermutlich sogar jünger. Wie auch beim anderen Fall…ist hier nicht der Tatort. Sie wurde wie Rotkäppchen und Schneewittchen erdrosselt. Alles weitere nach der Obduktion…“ kam von dem Arzt. Semir ging zu Hartmut der sich die Umgebung ansah. „Hast du was für mich?“ wollte er wissen. „Nun ja und nein….also die Frau war mitten im Feld und der Typ der sie hier abgelegt hat, muss sich verletzt haben. Wir haben zwei Dornen gefunden die mit Blut behaftet sind. Die befinden sich bereits auf den Weg zum Labor. Ansonsten haben wir nichts gefunden. Die Rosen sind alle von dort vom Parkplatz aus niedergetrampelt worden…also muss das Fahrzeug des Mörders dort gestanden haben. Vermutlich hat er die Frau durch die Hecken gezogen und nicht getragen. Der Doc hat nämlich einige Dornen in ihrem Körper gefunden die darauf schließen lassen. Wem das Blut gehört was wir am Dorn gefunden haben wird sich zeigen. Lasst mir ein oder zwei Tage Zeit…solange braucht es. Andere Spuren haben wir leider nicht. Fußabdrücke können wir nicht sichern, weil sich die Pflanzen direkt wieder aufrichteten. Dazu müsste man die ganzen Rosen hier wegschneiden und dann ist es nicht mehr möglich Spuren zu nehmen, weil es dann hunderte gibt..“ erklärte Hartmut. „Also wieder gar nichts…das gibt es doch nicht… so langsam müssen wir was finden…“ stöhnte Semir. „Wir müssen zur PAST zurück…weil gleich noch ein Zeuge kommt, der uns vielleicht helfen kann..“ meinte Ben nur. Hartmut hob die Hand. „Dann so long… Jungs… Ich melde mich sobald ich was für euch hab…“ versprach der Techniker. Semir hob die Hand und verabschiedete sich von dem Trupp. Sie kamen mit Guido Grabner, dem Helfer aus der Kneipe zusammen an der PAST an. „Herr Grabner…sehr schön…kommen sie bitte direkt mit..“ bat Semir den jungen Mann. Gemeinsam ging es zum Phantomzeichner.

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  • so hier kommt das Abendessen...wie gewünscht...;)


    Bis das Bild stand vergingen Stunden. Der Zeichner schien kurz vor der Verzweiflung zu stehen, denn Guido hatte immer wieder was auszusetzen, doch dann endlich… war das Bild fertig. „Hmm….Sie sind sicher, dass er so aussah?“ harkte Semir nach. „Ja…ganz sicher. Der Typ mit dem die Kleine gegangen ist sah so aus…“ bestätigte Guido. „Also gut…danke und wenn Sie ihn sehen sollten, rufen Sie uns bitte sofort an..“ bat Semir und entließ den Mann wieder. Ben und er gingen in ihr Büro. Susanne hatte heute freu und so mussten sich die Beiden auf ihr eigenes Können im Umgang mit den PCs verlassen. Tatsächlich schafften sie es das Bild mit der aktuellen Datei zu überprüfen. Doch das Ergebnis war niederschmetternd. Es gab keine Übereinstimmungen. „Verdammt… wenn wir nichts haben, wo sollen wir anfangen…“ stöhnte Ben. „Mit den Akten der Kollegen aus Düsseldorf…“ schlug Semir vor und wies auf einen Karton in der Ecke. Ben nickte. „Also gut….dann machen wir uns daran…“ stimmte er zu. Jeder nahm eine Akte und las sie durch. Nach einer weiteren Stunde waren sie genauso weit wie vorher. „Also dieser Typ ist verdammt gerissen. Er hinterlässt keine Spuren. Das kann doch nicht wahr sein. Wieso macht er uns das so schwer?“ stöhnte nun auch Semir. „Der Typ ist gut…aber eins sag ich dir … wir sind besser…“ versprach Ben. „Ja sicher….hoffe nur, dass wir morgen nicht noch eine Leiche finden… Dornröschen… Rotkäppchen….Schneewittchen….was finden wir als nächstens Aschenputtel? Oder Rapunzel?“ wollte Semir wissen. Ben sah ihn an. „Das ist es doch….wir müssen uns mit den Märchen auseinandersetzen….dann finden wir auch was. Der Kerl scheint Märchen zu lieben…Was wenn er diese Bücher ausleiht….? Dann muss er doch in Bibliotheken gehen….“ stieß Ben aus. Semir sah ihn an. „Du meinst wir gehen in die Büchereien und fragen nach ob jemand so aussieht wie auf dem Phantombild?“ harkte Semir nach. Ben nickte. Semir musste zugeben, dass es die einzige Möglichkeit war endlich etwas zu finden. Der Tag zog sich schleppend dahin ohne dass sie ein wirkliches Ergebnis bekamen.


    Tabea machte sich für ihren Abschlussball fertig. Sie war sechzehn und freute sich darauf die Schule endgültig abschließen zu können. Und dann waren Ferien angesagt. Heute würde sie die Sau raus lassen. Nach der Abschlussparty wollte sie noch etwas auf die Piste gehen. Sie musste es ausnutzen das ihre Eltern auch unterwegs waren. Es kam so selten vor, dass sie raus durfte obwohl sie schon sechzehn war. Und wer weiß vielleicht traf sie heute ihre große Liebe. Das war schon lange Zeit. Ihre Freundinnen hatten bereits ihr erstes Mal aber Tabea hatte noch nie mit einem Jungen geschlafen. Ihr Vater war sehr konservativ und ihre Mutter hatte nichts zu sagen. Gegen achtzehn Uhr fuhr sie zur Schule wo sie schon von den Klassenkameraden erwartet wurde. Viele von ihnen hatten den Abschluss geschafft und das Abitur in der Tasche. „Hey….Thomas….“ rief sie einem Schüler zu den sie sehr süß fand. “Hallo Tabi….” Freute sich dieser ebenfalls. „Wir könnten heute Abend zusammen auf die Piste gehen… ich haben Freilauf..“ lachte sie strahlend. „Oh…schade…ich bin mit Yvonne hier. Aber vielleicht ein anders mal…“ meinte Thomas nur. „Schade….na dann mache ich mir allein einen schönen Abend. Ich werde hier höchstens bis zehn bleiben und dann in die Altstadt…heute ist Freitag und sicher viel los!“ meinte Tabea nur. „Hey… wir könnten doch mit Yvi zusammen in die Altstadt gehen…“ schlug Thomas vor. Tabea schüttelte den Kopf. „Lass mal… ich bin nicht gern das dritte Rad am Wagen.“ lehnte sie ab. Die Party war langweilig. Tabea sah zwischendurch auf die Uhr und war froh als es endlich zehn war. Sie verabschiedete sich von den Exklassenkameraden und ließ sich von einem Taxi in die Stadt bringen. Am Dom stieg sie aus und ging die vielen Treppen hoch. Dann waren es nur noch wenige Schritte bis zu der Ecke wo sie eigentlich noch nicht hin durfte. Aber sie wusste auch, dass es vielen Kneipiers egal war ob eine Minderjährige sich in ihrer Kneipe aufhielt. Doch Tabea wollte eine der Nachtfahrten von den Ausflugsschiffen machen. Eine Fahrt die immer so schön romantisch werden konnten. Sie stellte sich an um eine der Karten zu kaufen.

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  • Für Susanne König war es ebenfalls das erste Mal seit langer Zeit, dass sie wieder ausging. Auch sie wollte sich die Altstadt vornehmen und machte sich hübsch für die Männerwelt. Heute würde sie sehr viel Spaß haben. Auch wenn ihre beste Freundin abgesagt hatte, konnte es ein tolles Wochenende werden. Vielleicht traf sie den Mann ihrer Träume. Susanne hatte ein genaues Bild wie er aussehen musste. Groß sollte er sein. Zumindest größer als sie und das war keine Seltenheit. Mit ihren knappen 170 cm war sie relativ klein. Sie zog sich ein Minirock an, der sehr sexy an ihr wirkte. Ihre Haare steckte sie hoch und schminkte sich unauffällig. Dennoch sah sie wunderschön aus. Noch einmal prüfte sie mit einem kritischen Blick ihr Outfit und befand es für gut. Mit einem Taxi ging es in die Altstadt von Köln wo sie ihre kleine Tour beginnen wollte. Sie hatte eine kleine Kneipe in der Altstadt in der Nähe des Doms auserkoren und ließ sich dort auf eine der kleinen Holzstühle vor der Gaststätte nieder. Nicht lange und der Kellner kam. Susanne bestellte zunächst nur ein Cai- pirinha. Susanne sah sich um. Das Wasser des Rheins brach sich im Laternenlicht und sie sah eines der Ausflugsschiffe auf denen man auch in der Nacht eine Rheinfahrt machen konnte. Susanne spürte die Lust, dies zu tun und stand nachdem sie den Cocktail getrunken und gezahlt hatte an eine der Anlegestellen und holte sich ein Ticket für die nächste Fahrt. Nur wenige Personen vor ihr sah sie eine vielleicht 16jährige Teenagerin die wohl das gleiche wollte. Doch die Dame an der Verkaufsstelle ließ es nicht zu. „Die Leute die jetzt auf das Schiff gehen müssen entweder volljährig sein, oder aber in Begleitung von eines Erziehungsberechtigten bzw. eines Vertreters begleitet werden. „Aber ich will das doch unbedingt…“ beschwerte sich das Mädchen. Susanne lächelte. Sie konnte das Mädchen verstehen….eine solche Rheinfahrten waren sehr begehrt.


    Tabea sah die Verkäuferin bettelnd an. „bitte…ich bin doch schon sechzehn…..“ sagte sie leise. „Es tut mir Leid Tabea…aber das geht nicht… hier dein Ausweis…“ meinte die Verkäuferin. Tabea nahm ihn und wollte gerade aus der Reihe gehen. „Tabea…da bist du ja endlich…ich suche dich schon….wir wollten doch mit dem Schiff fahren…“ riss eine unbekannte Stimme Tabea aus ihren Gedanken. Sie sah die unbekannte Frau an. „Aber…?“ fragte sie. Die Frau sah sie an und lächelte. „Hast du schon eine Karte gekauft?“ harkte sie nach. „Nein...ich….ich darf keine…“ erklärte Tabea. „Dann hole ich dir eine…“ lächelte die unbekannte Frau. Tabea wusste nicht was sie davon halten sollte. Die Frau kaufte eine Karte und kam zu ihr. „Susanne…“ stellte sie sich vor. „Tabea…aber das haben Sie ja eben selbst gehört. Danke…das ist echt klasse von Ihnen, dass Sie mich mit auf das Schiff nehmen..“ strahlte Tabea und reichte der Frau die Hand. „Wir sollten beim Du bleiben, sonst fällt es auf… „lachte Susanne verschwörerisch. „also gut…Susanne….“ lachte Tabea. Der Abend konnte doch noch sehr gut werden. Sie amüsierte sich mit der doch wesentlich älteren Susanne köstlich. „Was machst du denn beruflich?“ wollte Tabea wissen. „ich bin Sekretärin bei der Autobahnpolizei…“ erzählte Susanne. Tabea sah sie musternd an. „Du siehst gar nicht aus, wie eine Polizistin…“ meinte sie. „ich bin Sekretärin..nicht Polizistin. Ich arbeite nur bei der Polizei. Aber das ist wirklich toll und was machst du?“ wollte Susanne im Gegenzug wissen. „ich will mal Polizistin werden. Ich hab gestern mein Abitur gemacht und damit steht mir alles offen.“ Strahlte Tabea. „Na das ist doch toll. Hast du dich schon beworben?“ harkte Susanne nach. Tabea nickte. „Nächste Woche habe ich meinen Vorstellungsterim und Einstellungstest. Ich bin total aufgeregt…“ erzählte sie. Die Zeit verging und schnell war es nach Mitternacht. „So…. gleich legen wir an. Wie kommst du denn nach Hause?“ wollte Susanne wissen. „Trampen…ja ich weiß es ist verboten…aber es geht keine Bahn mehr…“ kam sofort von Tabea. Susanne sah das Mädchen an. „Ich mache dir einen Vorschlag…wir fahren mit dem Taxi. Ich bezahle es für dich. Erst zu dir nach Hause und dann fahre ich nach Hause. So ist es eine gute Lösung, oder?“ schlug sie vor. Tabea nickte „Das ist echt klasse… schade das die Fahrt schon wieder zu Ende ist“ meinte sie. „Einmal ist alles zu ende. Komm wir nehmen uns das Taxi da vorn...“ lachte Susanne.

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  • Der Montag fing für Semir und Ben mit einer freudigen Überraschung an. Hartmut rief an und hatte herausgefunden dass das Blut an den Dornen nicht von dem Opfer stammte. „Haben wir wenigstens eine Übereinstimmung der DNA?“ wollte Semir wissen. „Leider nein. Der Typ…sofern es der Täter war. Es kann ja auch ein Spaziergänger sein oder jemand der seinen Hund aus dem Gebüsch geholt hat. Die Frau hatte kein Sperma also gibt es kein Vergleichsmaterial.“ erklärte Hartmut. „Also wieder nichts….ich fass es nicht…wir müssen doch irgendwie mal etwas finden…“ stöhnte Semir. Ben sah ihn an. „Wir müssen anders anfangen. Wir müssen anfangen wie der Täter zu denken. Das heißt, wir müssen uns in die Märchen versetzen und uns damit beschäftigen. Außerdem finde ich, dass wir einen Profiler zur Hilfe rufen müssen. Allein schaffen wir das nicht…“ gab er zu verstehen. Semir sah ihn an. „Ich stimme dir zu. Wir sollten wirklich einen Fachmann dazu bitten. Vielleicht kann er uns helfen…“ stimmte er zu. In diesem Augenblick kam Susanne ins Büro. „Susanne….schön das du da bist. Wir brauchen deine Hilfe..“ bat Semir sie sofort. „Lass mich nur erst die Jacke ablegen und dann helfe ich euch..“ lächelte Susanne freundlich. Ben sah sie musternd an. „Hast du ein schönes Wochenende gehabt?“ wollte er wissen. „Ja…herrlich. Gestern war ich auf einem der Rheinschiffe. Am Abend ist es einfach wunderschön…“ gab Susanne zu. „Allein?“ harkte Ben sofort nach. „Nein….in Begleitung… und zwar eine 16jährige, die unbedingt eine Fahrt machen wollte… und da sie nicht ohne Erwachsene auf das Schiff durfte, habe ich sie mitgenommen..“ lachte Susanne. „Oh….wie schön…und rücksichtsvoll…“ grinste Ben. „So…was braucht ihr denn für Hilfe?“ wollte Susanne nun wissen. „Wir suchen einen Profiler. Wir müssen ein Täterbild von unserem Wahnsinnigen erstellen, damit wir endlich was in der Hand haben womit wir arbeiten können..“ bat Semir. Susanne sah ihn an. „Meinst du das hilft?“ harkte sie nach. Semir und Ben zogen die Schultern hoch.


    Elke und Frank Schubert machten ihre Pause, die sich ihnen nach zwei Stunden Autofahrt bot. „Das ist ja herrlich hier…lass uns doch etwas durch den Wald gehen….“ flehte Elke regelrecht. „Sehr gern meine Liebe….gehen wir dort hinten lang….“ bot Frank an und reichte seiner Frau, mit der er nun schon gut fünfzig Jahre verheiratet war. „Sehr gern mein geliebter Mann…“ lachte sie und harkte sich ein. Gemeinsam ging das alte Ehepaar den schmalen Weg entlang. Die Luft war klar und machte sie munter. Als sie eine halbe Stunde gelaufen waren fiel Elke etwas Rosafarbenes im Gras auf. „sieh mal…was liegt da denn? Das sieht aus wie eine Schaufensterpuppe.“ Meinte sie und wies in die Richtung. „Eine Schaufensterpuppe? Ich sehe mal nach…zumindest ist sie angezogen…“ lachte Frank und ging tatsächlich hin. Nur wenig später kam er völlig blass zurück. „Die Polizei….wir..wir müssen die Polizei anrufen…das..das ist ein Mädchen…..sie...ist tot…“ stammelte er. Elke griff mit zitternden Händen in ihre Tasche und holte ihr Handy raus. Sie wählte die Polizei an und gab durch, was sie und ihr Mann gefunden haben. Es dauerte nicht lange, bis die ersten Sirenen zu hören war. „Gott…das arme Ding…“ kam von Elke. „Es ist grausam… das Mädchen ist fürchterlich hergerichtet…geschminkt wie eine Puppe…“ stammelte Frank. Ein BMW hielt vor den beiden an und zwei Männer stiegen aus. „Gerkan… Kripo Autobahn….mein Kollege Ben Jäger…Sie haben eine Leiche gefunden?“ harkte der Mann nach und zeigte sein Ausweis vor. „Ja..ja…da hinten…dort das rosa Ding….das ist das Mädchen..“ erklärte Frank und wies auf das Feld. Die Männer sahen sich an. „Haben Sie etwas angefasst?“ harkte der Größere nach. „Nein..nein… meine Frau wollte dass ich nachsehe was das ist, das da liegt und..ich bin hin..und…grausam….wirklich grausam…“ stammelte Frank weiter. Die Männer nickten. „Sie bleiben bitte hier stehen….“ befahl der Ältere von den Beiden und sie gingen über das Feld hin.

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  • Semir und Ben sahen auf den Leichnam. „Oh mein Gott…sie ist ja noch ein Kind…“ stöhnte Ben leise. Semir hockte sich hin. „Das Kleid ist voller Asche….und das Gesicht ist geschminkt wie eine Prinzessin….weißt du woran mich das erinnert?“ wollte Semir wissen und sah hoch. „Aschenputtel… das ist ein Opfer unseres Märchenkillers..“ stöhnte Ben. „Scheint ganz so. Und wenn wir nicht bald eine Spur finden, dann wird es immer so weiter gehen. Es scheint als sei sie diesmal vergewaltigt worden. Sieh dir die Abdrücke an den Handgelenken an..und an den Beinen hat sie blaue Flecke. Vielleicht ist er diesmal so unvorsichtig gewesen und hat uns was hinterlassen…“ murmelte Semir und zeigte auf die Flecke an der Leiche. „Stimmt….da liegt eine Tasche….“ Meinte Ben und hob einen Rucksack hoch. „Tabea Ritter….Leichlinger Straße 5 in Köln… Sie war sechzehn Jahre alt…“ kam resigniert von ihm. „dieser verdammte Mistkerl…“ stieß Semir aus. Die Spurensicherung und der Gerichtsmediziner kamen zu ihnen. „Oh…ihr habt Aschenputtel gefunden…“ meinte Wegener. Doch nach dem Blick den Semir und Ben ihn zuwarfen, machte er keine Witze mehr darüber. „Entschuldigung… aber sie sieht wirklich so aus. Da scheint unser Märchenprinz wieder zugeschlagen zu haben….“ entschuldigte er sich. „Das ist ein Killer und kein Prinz…“ stieß Semir wütend aus. „Schon gut….oh….sieh mal an….was haben wir denn da?“ meinte Suttner und hob eine Zigarettenkippe mit einer Pinzette hoch. „Toll eine Kippe..“ stieß Ben aus. „Ja…genau….eine Kippe…und dann sind da auch Speichelreste dran. Unser Freund wird leichtsinnig…“ meinte Wegener. „Wenn sie von unserem Täter ist… das ist noch nicht sicher….“ stöhnte Semir leise. „Aber immerhin….ich werde sie untersuchen lassen… das Mädchen ist aber vergewaltigt worden….wann sie starb und ob wir hier mehr Spuren haben…nach der Obduktion..“ gab der Arzt bekannt und ließ das tote Mädchen abtransportieren.


    Nur eine Stunde später waren sie wieder im Büro. An der Pinnwand hefteten sie das Foto des vierten Opfers des Mannes. „Das war die Jüngste von diesem Mistkerl und wir haben nichts! Absolut gar Nichts!!“ fauchte Semir wütend und schlug mit der Faust auf den Tisch. Ben sah ihn nur an. Er war selbst auch ratlos. Susanne kam rein. „Der Profiler….“ Sie stockte als sie die Bilder an der Pinnwand sahen. „Tabea…!“ stieß sie aus. Ben und Semir sahen sie an. „du kennst sie?“ kam sofort die Frage. „Ja…ja….sie..sie war gestern….das Mädchen was…was ich auf das Schiff genommen habe…“ stammelte Susanne. Sie taumelte. Sofort griff Ben zu. „Hey…ganz ruhig. Setz sich….“ kam von ihm besorgt. „Danke….Tabea war das Mädchen, was ich mit auf das Schiff genommen habe…sie.. ich hab sie doch nach Hause gebracht….was für ein Kerl ist das? Was will er denn?“ weinte Susanne plötzlich. „Hey ganz ruhig….du sagst du hast sie nach Hause gebracht….wann war das?“ harkte Semir nach. „Kurz nach Mitternacht. Sie..sie hatte kein Geld mehr und…ich hab uns ein Taxi gerufen. Es hat erst Tabea nach Hause gebracht und dann mich…ich versteh das nicht…“ weinte Susanne. „Schon gut…Susanne…“ kam sanft von Semir. Er strich der Sekretärin über den Kopf. Nur langsam beruhigte sie sich wieder. „ich…bin schuld…ich hätte auf sie aufpassen müssen..“ kam schluchzend von der Sekretärin. „Das ist doch Blödsinn. Du kanntest sie doch nicht einmal….mach dir nicht diese Vorwürfe….“ beruhigte Semir sie. „Ich habe sie vor ihrer Tür raus gelassen und bin dann nach Hause gefahren. Ich dachte wirklich sie ginge rein…aber sie muss noch mal raus sein und….Gott warum hab ich nicht gewartet…“ machte Susanne sich die Vorwürfe. „Susanne…du kannst doch gar nichts dafür….aber du kannst uns helfen… hat Tabea irgendwas gesagt? Hat sie gesagt, dass sie noch mal weg will, oder was sie vorhat? Hast du jemanden bemerkt, als sie ausgestiegen war?“ harkte Semir behutsam nach. „Sie hat mir gesagt, dass sie nach Hause will…und…bemerkt? Nein…nicht das mir das jetzt einfällt…zumindest nicht vor dem Haus….“ gab Susanne von sich. „Nicht vor dem Haus…okay… was ist auf dem Schiff?“ wollte Semir sofort wissen, weil er eine Unsicherheit spürte. „Auf dem Schiff…das war ein Mann, der….der uns immer beobachtet hatte. Er war überall da, wo wir auch waren. Wenn wir an Deck waren, stand er nicht weit weg….oder wenn wir unten was getrunken haben…da war er auch da…“ murmelte Susanne nachdenklich. „Hattest du den Eindruck, das er Tabea kannte?“ wolle Ben wissen. Susanne schüttelte den Kopf.

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  • Leo lehnte sich zufrieden zurück. Endlich hatte er gestern das was er brauchte. Das Mädchen war nicht sonderlich gut, scheinbar war er der erste…so gehörte es sich für eine Prinzessin. Sie sollte unberührt sein. Aber leider spürte er auch die Angst des Mädchens als er über sie herfiel. Irgendwie machte es ihm Spaß…die Frauen mussten Angst haben..so wie Aschenputtel….das war sehr gut….und er würde sich noch eine holen. Auch sie wird die Angst spüren. So wie die Frau…die mit diesem Mädchen da war. Sicher war es eine der bösen Stiefschwestern, die auf Aschenputtel aufpassen sollte. Aber das hat sie nicht getan. Denn sonst wäre er sicher nicht an sie heran gekommen. Leo schloss die Augen und sah noch einmal das Gesicht des Mädchens. Sie weinte und sah ihn voller Angst an. Das turnte ihn an...ja….das ließ ihn nicht kalt. Diesmal konnte er sogar länger als sonst. Das war es was er brauchte um zu einem Tier zu werden. Er brauchte die Angst. Das Mädchen hatte nicht gefleht, als er den Gürtel um den Hals schlang und zuzog. Sie hatte nicht geschrien…sie hatte ihn nur angesehen. Aber er war zufrieden. Vielleicht sollte er sein nächstes Opfer einige Tage hier festhalten. Sicher war es noch besser noch erotischer. Ja….ja… sie würde nackt im Keller sitzen und würde Angst vor ihm haben. Vor ihm…vor Leo….das wäre schön…sehr schön…oh ja…dachte er. Doch er musste vorsichtig sein. Die Polizei wird sicher schon auf seine Spur sein, obwohl...bisher war er sehr vorsichtig und auch bei dem Mädchen werden die Bullen keine Spur finden. Sie ist tot und kann ihn nicht verraten….nichts konnte ihn verraten….gar nichts… Seine Hand ging über die Kratzspuren die das Mädchen auf seiner Wange hinterlassen hatte. Eine kleine Wildkatze war sie…warum hatte er sie sich nicht aufgehoben? Warum war er so schnell mit dem Tod….? fragte er sich. Doch das konnte er bei dem nächsten Opfer ja ausgleichen.


    Semir und Ben fuhren zur Pathologie wo Wegener bereits auf sie wartete. „Diesmal haben wir Hautfetzen unter ihre Fingernägel gefunden. Sie hat sich gewehrt. Leider war der Kerl stärker als sie… der Tod trat etwa gegen 3 Uhr in der Früh ein. Sie wurde erwürgt wie auch die anderen Opfer und sie wurde eindeutig vergewaltigt. Dabei muss sie den Kerl gekratzt haben die Hautreste unter den Fingernägeln sind bereits im Labor. Allerdings denke ich nicht, dass der Typ in der Datenbank zu finden ist, aber er wird unvorsichtig..“ gab er Bericht ab. „Können wir was mit der Asche auf ihrem Kleid anfangen?“ wollte Semir wissen. „Da sind wir noch dran. So wie es ausschaut ist es Asche von Holzkohle, oder aber von einem Brand wo hauptsächlich Holz den Flammen zum Opfer fiel .Tatort ist nicht Fundort, denn auch unter ihren Fingernägeln war Asche zu finden. Ihr Todeskampf ging sicher über vier oder fünf Minuten…“ endete der Bericht des Pathologen. „Haben wir diesmal Spermaspuren finden können?“ wagte Ben zu fragen. „Nein…nichts. Entweder ist der Kerl ein Kondomfreund oder aber er kommt nicht. Wenn ihr meine Meinung haben wollt, der Kerl ist irre…und es wird Zeit, dass ihr ihn endlich schnappt…“ meinte Wegener. Semir lächelte gequält. „Da sind wir dran… wir trinken nicht den ganzen Tag Käffchen und essen Kuchen…“ fauchte er leise. „Setzt doch einen Lockvogel ein….“ schlug Wegener vor. „Ja und wen? Soll ich Ben den Bart rasieren und in ein rosa Kleidchen stecken?“ fauchte Semir wütend. „Doc…tun Sie mir einen Gefallen….bringen Sie Semir nicht auf dumme Gedanken…er ist verrückt genug…“ gab Ben von sich. Sie verließen die kalten Hallen. „Der Doc hat Recht…mit einem Lockvogel kämen wir wenigstens an den Kerl ran…“ meinte Ben kurz darauf im Wagen. „Ja und wen willst du einsetzen? Ich will keine Kollegin in Gefahr bringen….das geht zu weit. Das wird die Chefin nie zulassen…“ widersprach Semir sofort. „Noch haben wir sie nicht gefragt…aber du hast Recht…eine Kollegin würde nur auffallen….wir müssen jemanden einsetzen, der unscheinbar ist..“ stimmte Ben zu.

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