Familiäre Angelegenheit

  • Also die Märchenstunde dauert noch was...muss erstmal Märchen lesen ;) Solange dürft ihr meine Ersatzstory lesen.... das ist übrigens meine 126. veröffentliche....*stolzbin*




    In einem gemütlichen Restaurant in der Kölner Altstadt saß Ben mit seiner Schwester Julia am Tisch und stieß mit Wein an. „Wie läuft denn deine Ehe mit Peter so?“ wollte er wissen. „Nun ja…der Alltag ist eingezogen. Du kennst es ja…Seit Peter in der Firma von Papa arbeitet ist er selten zuhause. Und wenn dann bringt er sich Arbeit mit. Um nicht ganz ohne ihn auszukommen, bin ich als seine Sekretärin wieder in der Firma. Wenn ich mal wütend auf ihn bin, ruft er mich an und erklärt, dass er wieder Überstunden machen muss, weil seine Sekretärin Probleme hat und er sich einfach die Zeit dafür nehmen müsse… Dabei lacht er dann immer so niedlich, dass ich ihm einfach nicht böse sein kann und ihm den Seitensprung gönne..“ erklärte Julia lachend. Ben sah sie an. „Du bist also glücklich?“ harkte er nach „Oh ja…so glücklich wie am ersten Tag…“ schwärmte Julia. „Das freut mich. Habt ihr denn an Kinder gedacht?“ harkte er nach. „Ja…wenn es nach mir ginge, dann wäre sicher schon eins unterwegs, aber Peter will noch warten. Und ich akzeptiere es einfach…“ meinte Julia nur. „Und was ist mit dir? Hast du immer noch keine Frau zu deinem Herzen gefunden?“ hängte sie an. „Nun ja…die Partnerschaft mit Semir ist super…er hat eine tolle Familie und seine Töchter lieben mich beide. Ich habe also zwei Herzdamen…“ grinste Ben. Er sah auf die Uhr. „Da fällt mir ein..ich muss ihn noch ärgern..“ gab er zu. Julia sah ihn an. „Du willst ihn ärgern? Er arbeitet doch wohl nicht oder?“ harkte sie nach. „doch…er hat Nachtschicht…und er liebt es….glaub mir...er liebt es sehr...“ grinste Ben. „Ich bin gleich zurück. Du kannst ja schon mal bestellen..“ schlug Ben vor und stand auf. Julia sah ihn an. „Ben…du bist doch kein Kind mehr.. und was soll ich für dich bestellen?“ gab sie von sich. „Egal… ich esse alles und hier schmeckt alles..“ grinste Ben und verschwand in Richtung der Toiletten. Julia sah wie er sein Handy zog. „So ein Kindskopf…“ tadelte sie ihn leise. Sie nahm sich die Speisekarte vor und suchte für sich ein Kartoffelgratin mit Broccoli und Blumenkohl aus. Für Ben bestellte sie Pasta mit Hummer. „Entschuldigen Sie…ist das Tisch Nr. 10?“ riss ein Mann sie aus den Gedanken. „Ich weiß nicht… ich glaube schon..“ lächelte sie und sah den großen Blumenstrauß. „Dann ist der für Sie…einen schönen Abend noch..“ lächelte der Mann und verschwand. Julia sah ihm erstaunt nach. Der schöne Strauß konnte eigentlich nur von Peter kommen. Sie suchte nach der Karte die in solchen Sträußen immer versteckt war. Doch sie fand nichts. Als sie ihre Hände zurück nahm hörte sie ein sonderbares leises Geräusch. Eh sie die Ursache ermitteln konnte, knallte es. Julia spürte die Hitze die sich ausbreitete und hörte Schreie. Dann kam die Dunkelheit. Julia spürte nicht mehr, wie sie zu Boden geschleudert wurde und die schwere Tischplatte auf ihr landete.


    Ben wählte Semir an. „Hey… Semir… na bist du schon fertig?“ wollte Ben wissen, als sein Partner sich meldete. „Fast und was ist mit dir? Ist der Typ aufgetaucht? Oder machst du dir nur einen schönen Abend mit deiner Schwester auf Staatskosten?“ stellte Semir die Gegenfrage. „Beides…“ grinste Ben, als er die Spülung zog. „Du telefonierst auf dem Klo mit mir?“ kam verwundert von Semir. „Ja im Restaurant geht das ja wohl schlecht. Da kann ich mir gleich einen Zettel an die Brust kleben. „Bin Bulle..“ lachte Ben. „Ist der Typ denn aufgetaucht?“ wollte Semir nun wissen. „Nein bisher nicht….so Julia wartet..“ verkündete Ben. „Ben..denk daran, dass du nicht zum Spaß dort bist…sondern deinen Job machen sollst..“ ermahnte Semir ihn. „Danke..Semir..herzlichen Dank..du kannst mir aber auch jeden Abend versauen. Was deine Frage angeht…nein… er ist noch nicht aufgetaucht. Ich habe Glück gehabt hier überhaupt einen Tisch zu bekommen…hier musst du nämlich vorbestellen. Und ich habe den Tisch nur bekommen, weil einer abgesagt hat..“ erklärte Ben. „Na sonst wärst du mit Julia an die Pommesbude gegangen..“ gab Semir zurück. „Idiot!“ fauchte Ben „So… ich melde mich wenn es was zu melden gibt. Viel Spaß noch..“ hängte er an. Diesmal war es Semir der fluchte. Ben beendete das Gespräch und steckte das Handy ein. Er verließ den Toilettenraum und ging wieder zum Tisch. Er schaffte zwei Schritte als es plötzlich eine Explosion gab, die das Restaurant erschütterte. Ben spürte wie er von der Druckwelle gepackt und an die Wand geschleudert wurde. Dort blieb er einige Augenblicke benommen sitzen bis ihm einfiel, dass Julia am Tisch saß. „JULIA!!“ schrie er und richtete sich schwankend auf. Der Tisch an dem er eben noch mit seiner Schwester gescherzt hatte, gab es nicht mehr. „JULIA!!“ wiederholte er. Seine Schwester antwortete nicht. Er suchte nach ihr und fand sie unter einer der Tischplatten. Ihr weißes Shirt war rußgefärbt und trug rote Flecken, die Ben als Blut erkannte. „Julia… nein… nein…bitte..sag doch was… Julia…bitte!!“ schrie er weinend heraus. Vorsichtig zog er die Platte von ihr und untersuchte sie. Julia war ohne Bewusstsein. „Julia…bitte sag doch was...Hilfe!!! HILFE!!“ schrie Ben und sah sich suchend um. „Julia…“ wandte er sich wieder an seine Schwester. Sanft strich er ihr durch das Gesicht…Seine Hände zitterten. „Julia…bitte…“ weinte er. Doch in ihr war kein Leben.

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Während Ben sich nach Semirs Ansicht köstlich amüsierte musste er die Berichte zum letzten Fall schreiben und abliefern. Er sah auf die Uhr. Es war gerade Mitternacht und er hatte noch einige Stunden vor sich. Eigentlich hätte Ben auch hier sitzen müssen, aber dank des Umstandes das er Victor Graziano im Gegensatz zu Semir noch nie gesehen hatte. Victor Graziano gehörte der großen Familie der Mafia an, die sich nun auch am Rhein versuchten einen Namen zu machen. Victor Graziano wurde mit Prostitution, Erpressung und Schutzgeld zusammen gebracht. Semir hatte bereits schon einmal gegen den Mann ermittelt, jedoch keine Beweise erbringen können. Nach den Akten war Graziano in so ziemlich allen Verbrecherbranchen zu finden und hielt seine Hand auf vieles. Doch solange ihm nichts nachzuweisen war, galt er als unschuldig auch wenn es Semir wurmte. Es schien als wüsste Graziano schon vorher wann die Polizei zuschlagen würde. Aber es war ausgeschlossen dass es einen Maulwurf gab. Das wurde intensiv überprüft und verlief negativ. Was auf der einen Seite beruhigend war, doch auf der anderen Seite alle Ermittlungsarbeiten regelrecht zu Nichte machten. Das Handy riss Semir aus seinen Gedanken. Er sah auf das Display. „Ben“ war dort zu lesen. Semir grinste leicht. „Endlich..ist er da?“ fragte er. „Semir…kannst du…zu mir kommen...bitte…ich...ich brauche dich..“ hörte er schluchzend von Ben sagen. „Ben? Was ist los? Was ist passiert?“ harkte er sofort nach. „Semir…bitte…Julia….ich…ich brauche dich…“ wiederholte Ben. „Bin schon unterwegs. Wo bist du im Restaurant?“ harkte Semir nach, der nun begriffen hatte das dort was Schlimmes passiert sein musste. . „Nicht im Restaurant…im Marien… Krankenhaus…eine Bombe..“ kam von Ben. Nun hielt Semir nichts mehr. Er beendete das Gespräch, griff seine Jacke und rannte aus der PAST. Nur wenig später raste er mit seinem BMW los. Zwanzig Minuten später war er im Krankenhaus und fragte sich nach Ben durch. In der Notaufnahme stieß er auf einen völlig aufgelösten Freund. Ben trug ein großes Pflaster auf der Stirn wo eine kräftige Beule prangte. Er nahm Semir nicht wahr. Erst als dieser ihm die Hand auf die Schulter legte zuckte er zusammen und sah ihn an. Die tränengeröteten Augen waren nicht zu übersehen. „Hey…was ist passiert?“ fragte er besorgt. „Wir..sie…eine Bombe… es ist eine Bombe explodiert….Julia saß direkt an der Explosionsquelle. Sie hat Glück überhaupt noch zu leben, aber…sie ist…sehr schwer verletzt…“ klagte Ben. „Okay…beruhige dich erst einmal. Was ist mit dir?“ harkte Semir nach. „Mir geht es soweit gut…aber Julia….ich muss Peter anrufen...“ fing Ben wieder an. „Ich mach das …“ bot Semir an. „Danke Partner…danke…“ kam leise von Ben.


    Peter Baumgarten erschrak als das Telefon klingelte. „Baumgarten…“ meldete er sich. „Hier ist Semir Gerkan..ich bin der Dienstpartner von Ihrem Schwager Ben Jäger… Wir haben uns auf Ihrer Hochzeit mit Julia kennen gelernt..“ hörte er den Anrufer sagen. „Ja..ja..ich erinnere mich. Was kann ich für Sie tun?“ wollte Peter freundlich wissen. „Julia und Ben waren heute in einem Restaurant essen und …es ist zu einem Unfall gekommen. Bei diesem Unfall ist Julia verletzt worden und…liegt derzeit im Marien Hospital…“ hörte er den Mann sagen.“Was?“ fragte er erstaunt. „Ihre Frau wurde sehr schwer verletzt. Sie müssen bitte herkommen. Alles weitere werde ich Ihnen hier erklären.“ wiederholte Gerkan. „Ja..ja…ich…ich komme…“ gab Peter durch. Er legte auf und starrte sein Telefon an. War es wirklich wahr, was man ihm eben mitgeteilt hatte? Julia soll schwer verletzt im Krankenhaus liegen? Schwer verletzt? Wieder passierte ihr etwas als sie mit ihrem Bruder unterwegs war? Peter stand auf und zog die Jacke an. Er musste hinfahren, denn dieser Gerkan hörte sich nicht danach an, als würde er Scherze machen. Von Bonn nach Köln war es nicht weit, dennoch brauchte Peter eine gute Stunde bis er im Krankenhaus ankam. In der Notaufnahme sah er Ben und seinen Partner sitzen. „Ben…! Wo ist sie? Wo ist Julia? Was ist mit ihr?“ wollte er wissen. Angst schwang in der Stimme mit. „Peter…ich..sie…sie ist…“ stammelte Ben. Er war nicht in der Lage seinem Schwager zu sagen, was passiert war. Er wusste es doch auch nicht. Er sah ihn an. Immer noch waren die Augen gerötet. „Du siehst grausam aus…warst du auch dort? Warst du sogar Schuld? Sag mir sofort was passiert ist!“ schrie Peter voller Sorge. „Bitte Herr Baumgarten… setzen Sie sich und beruhigen Sie sich…“ forderte Semir ihn auf. Peter setzte sich neben Ben. „Sag mir was passiert ist..“ forderte er seinen Schwager auf. „Ich weiß es nicht…wir saßen im Restaurant und….plötzlich kam eine Explosion… und…und…Julia...sie…sie war verletzt…“ stammelte Ben. „Eine Bombe? In einem Restaurant? Hier in Köln?“ kam völlig verwundert von Peter.

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  • So mit dem jetzigen Teil müsst ihr bis morgen auskommen... denn ich bin morgen den ganzen Tag in Düsseldorf


    „Ich weiß es nicht….ich weiß es wirklich nicht. Peter…ich…ich…“ Ben stand auf und fing an zu schwanken. Er wurde zusehend blasser und Peter konnte gerade noch mit Semir zugreifen, bevor er zu Boden ging. „Hey...setz dich hin…“ kam besorgt von Semir. „Geht schon… mir ist nur schwindelig…“ meinte Ben und sah Semir an. Die Augen waren glasig. „Du scheinst doch mehr abbekommen zu haben als gedacht…wenn der Arzt kommt, wird er dich noch mal untersuchen..“ befahl Semir. „Nein...nein...ich ..ich muss herausfinden was passiert ist…“ widersprach Ben und wollte aufstehen, doch Peter und Semir drückten ihn wieder in den Stuhl. „Sitzen blieben!“ befahl Semir hart. „Ihr wisst also nicht, was genau passiert ist?“ kam nun von Peter. „Nein…nicht genau. Wir wissen nur dass es zu einer Explosion kam. Ich werde gleich noch anfangen zu ermitteln und zum Restaurant fahren.“ erklärte Semir. Ben sah Peter an. „Ich werde sobald ich weiß was mit Julia ist, anfangen nach zu forschen und ich werde den Mistkerl finden…und dann werde ich ihn mir vorknüpfen…das verspreche ich dir...“ gab Ben zu verstehen. „du wirst gar nichts…“ meinte Semir nur. Der Arzt trat aus dem Untersuchungsraum heraus. Peter sprang auf. „Doktor!! Wie geht es meiner Frau….?“ Fragte er sofort besorgt. „Sie sind Herr Baumgarten?“ vergewisserte sich der Arzt. Peter nickte. Der Arzt holte tief Luft. „Ihre Frau hat innere Verletzungen. Die Milz ist angerissen und musste von uns geflickt werden. Sie hat fünf Rippen gebrochen, von denen eine sich in den Bauchinnenraum gebohrt hatte und das Zwergfell verletzte. Der linke Arm ist gebrochen und der Kopf hat schwere Verletzungen abbekommen. Im Gehirn hat sich ein extremer Druck aufgebaut, den wir aber erfolgreich senken konnten. Nur für das Kind, was sie unter dem Herzen trug…. konnten wir nichts mehr tun…“ zählte der Arzt auf. „Oh mein Gott…“ stieß Ben aus. Peter sah den Arzt an. „Sie….war schwanger?“ fragte er nach. „Ja…sie war im dritten Monat…“ bestätigte der Arzt. „Wird sie wieder gesund?“ wollte Peter ängstlich wissen. „Das kann ich Ihnen nicht sagen. Ich weiß nicht wie stark Ihre Frau ist. Herr Baumgarten es tut mir leid, aber Ihre Frau liegt im Koma…ob sie wach wird…können wir Ihnen nicht sagen. Zeigen Sie dass Sie für sie da sind. Das hilft und unterstützt den Heilungsprozess und könnte sie dazu bewegen, dass sie wieder aufwacht…“ erklärte der Arzt.


    Nur wenig später wurde das Bett mit Julia aus dem Raum geschoben. Sie trug einen dicken Kopfverband aus dem einige Dränagen kamen. Peter ging sofort hin und sah weinend auf seine schöne Frau. Das Gesicht war aufgedunsen und zum Teil mit blauen Flecken übersät. Die Augen waren als solche nicht zu erkennen. Auch Ben wollte hin, doch als er mit Semirs Hilfe ans Bett trat sah Peter ihn an. Wut glitzerte in den Augen. „Fass sie nicht an...du hast schon genug getan..“ fauchte er seinen Schwager an. „Aber... Peter...bitte...ich....“ fing Ben an. „Nein...du bringst Unglück...lass uns allein! Lass uns in Ruhe!!“ schrie Peter wütend und schützte seine Frau vor ihrem Bruder. Ben nickte. Er verstand Peter sehr gut. Vermutlich hatte er sogar Recht. Die Bombe hat ihm gegolten und er hatte seine Schwester in den sicheren Tod geschickt. „Peter...ich verspreche dir, dass ich die Person die dafür zuständig ist, bekomme....“ erklärte Ben. Er drohte umzukippen. Beherzt griff ein Pfleger Ben unter die Arme und ließ ihn auf einen der Stühle nieder. Peter ging neben dem Bett seiner Frau her, als dieser auf die Intensivstation gebracht wurde. Ben sah ihnen nach. Wieder versuchte er aufzustehen. „Ben...bleib sitzen...du bist doch selbst nicht in der Lage auf deinen Beinen zu stehen..“ bat Semir inständig. Der vom Pfleger informierte Arzt kam zu ihnen. „Mir ist übel...alles dreht sich...“ stöhnte Ben. Der Arzt untersuchte ihn. „sie werden sofort auf Station gebracht. Vermutlich haben Sie sich mehr zugezogen als Sie zugegeben haben...“ befahl der Arzt und gab die Anweisung an den Pfleger ein Bett fertig zu machen. „Nein...das geht nicht... ich will... ich muss...den Täter finden...“ protestierte Ben. „Ben...wenn du jetzt auf die Straße gehst, dann hilfst du niemanden. Insbesondere nicht dir oder Julia. Bleibt hier...bitte..“ kam von Semir. „Ich will wissen was passiert ist...und warum...verstehst du das denn nicht?“ gab Ben zu verstehen. „Ich verstehe das sogar sehr gut. Aber nicht so. Okay... ich mache dir einen Vorschlag. Ich werde mich in dem Restaurant umsehen und dich dann informieren. Du wirst dich hier in ein Bett legen und ausruhen. Mindestens zwei Tage. Gönne sie dir. Ich werde dir Bericht erstatten. Versprochen..“ Semir sah ihn an. „Also gut...“ stimmte Ben zu. Er stand auf und schwankte. Sofort griff Semir zu und stützte ihn. „Hey... nicht umkippen..“ ermahnte er seinen Freund, der immer blasser wurde. Dr. Hindenburg hob eine Hand und schon kamen zwei Pfleger an. Sie nahmen Ben und führten ihn zu einem Bett. Semir sah besorgt hinterher. „Nur keine Angst.. er ist hier in guten Händen…“ beruhigte ihn Dr. Hindenburg. Semir nickte. „Ich weiß…ich hatte schon oft das Vergnügen hier zu sein...“ lächelte er nur. „Ah...ja… deshalb kamen Sie mir auch so bekannt vor… jetzt weiß ich es….“ nickte der Arzt. „Dann habe ich wohl einen guten Eindruck hinterlassen…“ scherzte Semir. „Nun ja…es ist unsere Aufgabe. Auch wenn die Patienten dann immer glauben besser zu wissen, wie es ihnen geht und sich auf eine Verantwortung entlassen um dann drei Tage später wieder hier zu liegen..“ erklärte Hindenburg. Semir räusperte sich... „Okay…danke Herr Doktor…für alles…“ grinste er und verschwand.

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  • Semir fuhr zu dem Restaurant und betrat den völlig zerstörten Raum. Innen war alles verkohlt. ER sah sich suchend um und entdeckte einen uniformierten Kollegen. „Hey.. Hans.. wie geht es dir...und deiner Familie?“ wollte er wissen und reichte ihm die Hand. „Hallo Semir...danke der Nachfrage. Kann nicht klagen und selbst?“ kam die Gegenfrage. „Na immer das Gleiche... sag mal...wer hat den hier die Einsatzleitung?“ harkte Semir nach. Hans sah ihn prüfend an. „Okay.. du scheinst nicht verletzt zu sein, oder sonst irgendwie angegriffen...dann kann ich sie dir zumuten..“ lachte Hans und wies nach hinten. Semir sah in die Richtung und machte eine kleine Gruppe aus. „Danke...und grüß mir Lena..“ verabschiedete er sich von Hans. Er ging auf die Gruppe zu. „Das ist doch absurd!! Solange wir nicht wissen wer oder was dahinter steckt wird es nicht an die Öffentlichkeit gehen. Das letzte was wir brauche ins Panikmache!“ hörte er eine fauchende Frauenstimme. „Die Öffentlichkeit hat aber ein Recht zu erfahren ob es noch mehr Bombenanschläge geben wird! Denken Sie dass es die Alkaida war?“ kam die Frage von einem der Reporter. „Hans!! Bitte begleiten Sie die Herren der Presse raus. Wir verhängen Nachrichtensperre!“ befahl die Frau. Semir schluckte. Die Stimme...sie kam ihm sehr bekannt vor. „bitte lass es nicht wahr sein...“ bat er leise und sah an die Decke. „Entschuldigung!“ fing er an und hob seinen Ausweis. „Ich sagte doch eben, dass ich keine Interviews gebe!“ fauchte ihn die Frau an und drehte sich zu ihm um. „Oh nein...Tanja Herzog....“ stöhnte er leise. „Semir Gerkan...ich fass es ja nicht..“ kam von ihr. „Was machst du denn hier? Ich dachte du bist...in Hannover..“ meinte Semir. „Nein... ich habe mich vor drei Jahren wieder nach Köln versetzen lassen....und was willst du hier?“ kam die Gegenfrage. „Du willst mir aber nicht sagen, dass du hier die Einsatzleitung hast oder?“ stellte Semir die ihn nagende Frage. „Natürlich! Traust du mir das nicht zu oder was?“ fauchte Tanja zurück. „Nein... ja...also...vergessen wir es. Was genau ist hier passiert?“ wicht Semir aus. „Du hast hier nix verloren. Also geh bitte...bevor ich dich rauswerfen lasse!“ kam von Tanja. „Ich habe die gleiche Berechtigung hier zu sein wie du. Ich bin auch bei der Kripo...“ begehrte Semir auf. Tanja lachte verächtlich. „Seit wann ermittelt die Kripo Autobahn in der Stadt?“ wollte sie wissen und wies mit dem Finger zum Ausgang. „Okay… Tanja… bitte höre mir nur einen Augenblick zu…nur wenige Sekunden..bitte..“ versuchte Semir nun die freundliche sanfte Tour. Tanja verschränkte die Arme ablehnend vor der Brust. „also gut… fünf Minuten…fang an!“ stieß sie aus und der Ton der Stimmte ließ ahnen, dass sie eigentlich nichts hören wollte.
    „Mein Kollege war während des Anschlags hier und liegt nun verletzt im Krankenhaus…seine Schwester schwebt in Lebensgefahr. Sie liegt im Koma. Ich muss wissen was hier passiert ist und warum…“ bat Semir inständig. Tanja sah ihn an. „Es tut mir wirklich leid um deinen Kollegen und seiner Schwester. Aber….du musst mir bitte die Namen sagen…“ erklärte Tanja. „Ja klar… aber was willst du damit? Im Augenblick kannst du damit nichts anfangen..“ meinte Semir nur. „Ich werde sie nachher noch befragen. Jemand muss ja was gesehen haben..“ ging es bei Tanja weiter. Semir rollte die Augen. „Hörst du schlecht? Sie sind im Krankenhaus. Sie liegt im Koma… ob sie wach wird weiß niemand und mein Kollege gibt sich die Schuld dafür!!“ schrie Semir sie wütend an. Tanja sah ihn an. Sie sah betreten zu Boden. „Nach den Vorschriften darfst du nicht mit ermitteln, da du persönlich betroffen bist…“ zitierte sie die Vorschriften. „Das darf doch wohl nicht wahr sein. Weißt du was mich die Vorschriften mal können?“ fauchte Semir sie wütend an. „ Ich will keinen Streit mit dir anfangen…“ hängte er ruhiger an. „Aber ich bitte dich…der alten Freundschaft wegen…lass mich mit dir zusammen arbeiten…bitte…“ flehte er regelrecht. Tanja atmete tief ein und aus. „Der alten Freundschaft wegen? Darf ich dich daran erinnern, dass du mich vor acht Jahren wie eine heiße Kartoffel fallen ließ? Fandest du das vielleicht gut?“ fauchte sie ihn an. „Hey… Moment mal…das war ja wohl das Beste, was ich machen könnte. Aber das gehört nicht hier hin! Das hier ist kein…“ erklärte Semir sich. Tanja atmete heftig. „Du willst nur dem Konflikt ausweichen….du kannst keine Kritik ertragen..“ kam von ihr. Semir sah sie an. „Tanja..bitte..ich habe meinem Kollegen versprochen das ich ermittle…das ich ihm sage was das bedeutet..bitte…lass uns zusammen arbeiten..danach können wir gern über die damalige Affäre reden..“ schlug er vor. „Affäre? Ich war für dich nur eine Affäre?“ kam wütend von ihr. „Nein..nein..das meine ich doch gar nicht…ich….“ suchte Semir nach den richtigen Worten. Tanja drehte sich um und ging zu den uniformierten Kollegen.



    Danke an die Mädels für den "Literatur" Bambi...der ist echt süß...... :D:D:D

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  • Semir hielt sie fest. „warte..warte..okay…. es tut mir Leid…okay?“ fragte er und klimperte mit den Wimpern. „Ist das deine Art dich zu entschuldigen?“ wollte sie wissen. „Soll ich dir vielleicht die Füße küssen oder was?“ fragte er etwas unsicher. „Nein..lieber nicht…also gut…der alten Freundschaft wegen. Ich werde dich auf dem Laufenden halten. Mehr kann ich nicht versprechen.“ gab sie endlich nach. Semir sah sie an. „Danke… was habt ihr denn bisher?“ wollte er nun wissen. Tanja winkte ihn in eine ruhigere Ecke wo niemand mithören konnte. „Wir haben die Aussagen von mehreren Gästen die nicht so schwer verletzt wurden. Ein Blumenstrauß könnte die Ursache für die Explosion gewesen sein. Die Leute behaupten dass kurz vor der Explosion ein Bote einen Blumenstrauß an einen Tisch gebracht hat. Wir haben mal in die Reservierungen durch gesehen. Nach dem Buch haben hier Victor Graziano und seine Gemahlin Gina gesessen. Allerdings haben wir noch keine Bestätigung dafür..“ erklärte Tanja. Semir ahnte böses. „Graziano ist nicht hier gewesen…“ gab er bekannt. „Ach..bist du jetzt Hellseher oder was?“ wollte sie wissen „Nein…Ben…mein Kollege war nicht privat hier. Es war ein Auftrag vom LKA Düsseldorf. Wir sollten Graziano hier im Restaurant beobachten… da der Herr bereits mit mir Kontakt hatte, fiel die Wahl auf Ben…und damit es unauffällig bleibt, hatte er seine Schwester mitgenommen…Ben erzählte mir, dass er einen Tisch bekommen hatte, weil einer abgesagt hat…“ gab Semir zu verstehen. Tanja sah ihn erschrocken an. „Kann es denn sein, dass man deinen Partner ausschalten wollte?“ harkte sie nach. Semir zog die Schultern hoch. „Wir haben zwar manch schlimmen Finger eingebuchtet, aber das jemand so reagiert...nein..das denke ich nicht…“ widersprach Semir dieser Annahme. „Aber du schließt es nicht ganz aus oder?“ kam die nächste Frage.


    Alessia Graziano saß in ihrem Zimmer und sah hinaus. Sie hatte Stubenarrest, weil sie sich mit einem für ihren Vater unwürdigen Jungen getroffen hatte. Dabei liebte sie Paolo Tozzi über alles. Doch ein Tozzi war für eine Graziano nicht würdig. Alessia verstand nicht warum es so war, doch sie wurde so erzogen, dass sie das tat, was ihr Vater sagte. Eigentlich wären sie nicht erwischt worden, denn Gina und Viktor Graziano hatten ihren Hochzeitstag und wollten ihn eigentlich im italienischen Restaurant am Rhein in Köln feiern. Sie hatten sogar einen Tisch bestellt. Doch ausgerechnet an diesem so bedeutenden Tag bekam Gina Magenkrämpfe und wurde von dem Hausarzt ins Bett geschickt. Angeblich eine Magen-Darm-Grippe. Viktor Graziano galt als harter Mann, aber wenn es um seine Frau ging konnte er sanft sein wie ein Lamm. Das galt auch für Alessia…die seine Prinzessin war. Nur hatte sie diesmal einen Fehler gemacht und da nahm ihr Vater dann keine Rücksicht ob sie die Tochter war oder nicht. Fehler mussten bestraft werden, so hörte sie die Stimme ihres Vaters als er sie erwischte. Sie konnte froh sein, dass sie nur Stubenarrest bekam. Andere wurden zusammen geschlagen und aus der Familie verstoßen. So wie ihr Onkel…Fabrizio…ja…so hieß er...glaubte sie. Ihr Vater hatte ihr mal gesagt, dass er die Familie verraten habe. Sie verstand es damals nicht, doch nun wo sie 16 war, verstand sie es sehr gut. Ihr Onkel hatte der Polizei einen Tipp gegeben. Den Hintergrund konnte sie nicht ganz nachvollziehen. Angeblich sollte ihr Onkel es mit ihrer Mutter gehabt haben. So ein Blödsinn… Ihre Eltern liebten sich wie eh und je. Alles sollte vor gut 17 Jahren stattgefunden haben. Vor 17 Jahren… nein…das war undenkbar. Dennoch war sie neugierig. Sie würde zu gern ihren Onkel kennen lernen, aber wie sollte sie das anstellen? Sie wusste nicht wo er war aber irgendwie wünschte sie er wäre hier. Wenn ihre Mutter von ihm sprach, dann war es so, als würde er ein Teil von ihr sein. Du bist eine Närrin...schallte sie sich selbst. Fabrizio ist von der Familie verstoßen worden, weil er sich an die Frau seines Bruders heran gemacht hatte. Er wird nie nie…zu ihr kommen. Es klopfte an die Tür. „Ich will keinen sehen!!“ schrie sie. „Alessia..bitte….ich will mit dir reden…“ erklang dumpf die Stimme ihres Vaters. „Das ist mir egal..ich will nicht reden!“ gab sie stur von sich. „Alessia mach auf! Ich werde wütend und werde deinen Hausarrest verschärfen!“ drohte ihr Vater. Alessia stieß einen undefinierbaren Laut auf und drehte den Schlüssel. „Hör mal… das hat nichts mit dem Jungen zu tun. Es ist mir egal ob er ein Tozzi ist oder nicht. Aber du hast mich angelogen und das ist das Problem. Du hast gesagt, dass du zu einer Freundin fährst…“ erklärte Victor Graziano. Alessia sah ihn an. „Das ist doch egal.. du hast doch gesagt, dass er nicht würdig ist….du kennst ihn nicht mal und erlaubst dir ein Urteil über ihn…das ist gemein…!“ fauchte Alessia ihn an. „Ja… das ist es. Aber das kann man ändern.“ Schlug ihr Vater vor. Alessia sah ihn an. „Du meinst das ernst oder? Das ist nicht so eine Laberscheiße?“ harkte sie nach. Victor lachte leise. „Nein..keine Laberscheiße…ich meine ernst..“ bestätigte er. „Danke Papa…du bist der Beste…“ strahlte Alessia.

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  • Während Semir versuchte von Tanja mehr zu erfahren lag Ben in seinem Bett und starrte an die Decke. Er war schuld… Peter hatte Recht. Er war schuld an das was mit Julia passierte. Sie würde vielleicht sterben und er hatte sie in den Tod getrieben. Nur weil er unbedingt diesen Mistkerl beobachten wollte. „Julia..ich wollte das doch nicht….ich wollte dir niemals Leid zufügen.“ weinte er leise. Du hast deine Schwester in den Tod geschickt..du bist verantwortungslos…du bist egoistisch…. schellte er sich selbst.“Julia…ich liebe dich doch…ich hätte besser auf dich aufpassen sollen..“ schrie er laut. So laut, dass das Personal auf der Station aufmerksam wurde. Ein Pfleger kam ins Zimmer. „Herr Jäger..bitte beruhigen Sie sich..“ bat er. Ben sah ihn nicht an. „Ich habe sie in den Tod geschickt..ich bin schuld, dass meine Schwester stirbt…Ich bin schuld….ich kann so nicht leben…“ weinte Ben nur. Der Pfleger griff zum Piper um Dr. Hindenburg zur Hilfe zu rufen. Dieser erschien nur wenig später. „Was ist denn los?“ fragte er und der Pfleger erklärte was war. „Gut…dann werden wir ihm etwas zur Beruhigung geben… holen Sie mir Valium…das sollte ihm helfen. Das 100er…wird reichen..“ gebot der Arzt. Der Pfleger nickte und verschwand. Nur kurz darauf kam er mit einer aufgezogenen Spritze zurück. „Herr Jäger…ich werde Ihnen jetzt was zum schlafen geben.. morgen sieht die Welt dann auch wieder anders aus…“ erklärte der Arzt. Ben sah ihn an. „Ich bin schuld…wie kann ich dann schlafen? Ich habe meine eigene Schwester auf dem Gewissen..“ klagte er leise. Dr. Hindenburg nickte. „Sie werden können…glauben Sie mir… Sie werden gleich schön schlafen und morgen etwas erholter sein…“ lächelte er und setzte die Spritze. Tatsächlich dauerte es keine zehn Minuten bis Ben im Land der Träume war. Dr. Hindenburg sah den Pfleger an. „Er ist sehr labil und muss beobachtet werden. In seinem Zustand ist er fähig sich selbst was anzutun.“ Ermahnte er. „Ich kümmere mich um ihn..“ versprach der Pfleger. Dr. Hindenburg nickte leicht. „Ich werde zu seiner Schwester gehen und nach dem Rechten schauen. Wenn etwas ist…rufen Sie mich..“ bat er und verschwand aus dem Zimmer.


    Peter saß am Bett von Julia, die tief im Koma lag. Ihre Brust hebte und senkte sich automatisch. „Julia…ich…ich hätte verhindern müssen, dass du mit Ben ausgehst..ich hätte es dir nie erlauben dürfen…nie….“ Weinte er und küsste sie sanft. Es kam keine Reaktion. „Du bist mein Engel..ich brauche dich doch..bitte komm zurück zu mir… bitte…“ redete er auf sie ein. Sanft glitten seine Finger über das zerschundene Gesicht. „Selbst jetzt bist du wunderschön….weißt du das eigentlich?“ fragte er leise. Er sah auf die Geräte und hoffte dass die Anzeigen und das Piepsen so wie es war, richtig war. Was wenn Julia starb? Was wenn sie nie wieder aufwachen würde? Was wenn…wenn sie Schäden zurück behielt? Fragen über Fragen gingen ihm durch den Kopf. Ben… er hatte Schuld an dem was passiert war. Warum musste er mit Julia ausgerechnet in dieses Restaurant gehen? Ausgerechnet in dieses? Gab es in ganz Köln kein anderes? Er war schuld und er musste ihm erklären warum und wie es dazu kommen konnte. Es klopfte und der Arzt kam herein. „Herr Baumgarten…sie sollten sich etwas hinlegen. Ich werde Ihnen ein Bett in den Raum schieben…“ lächelte er und legte die Hand auf Peters Schulter. „Doktor.. wie stehen ihre Chancen wieder ganz gesund zu werden?“ wollte Peter wissen. „Das liegt nicht in meinem Händen. Sie schwebt im Augenblick zwischen Leben und Tod…wir tun was in unserer Macht steht, aber letztendlich entscheiden wir nicht was geschieht.“ erklärte Dr. Hindenburg in Methaffen. „Wenn Julia stirbt, dann werde ich auch sterben..“ gab Peter entschlossen von sich. „Schon komisch…so etwas ähnliches sagte Ben Jäger eben auch. Er gibt sich die Schuld an das Unglück..“ erläuterte Hindenburg. Peter nickte. „Er hat auch Schuld daran. Wenn er nicht in das Restaurant gegangen wäre, dann würde sie hier nicht liegen..“ gab er wütend zurück. Dabei ballt er die Fäuste bis die Knochen hervortraten.

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    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • „Herr Baumgarten… eine Heilung ist nie ganz ausgeschlossen. Sie sollten die Hoffnung nicht aufgeben..“ sprach der Arzt weiter auf ihn ein. „Mein Schwager… ist er noch hier?“ wollte Peter wissen. „Ja… er liegt auf Station und schläft. Eine schwere Gehirnerschütterung sowie Prellungen am ganzen Körper. Wir haben ihn mit Hilfe von Beruhigungsmitteln zum Schlafen gebracht. Er macht sich große Vorwürfe…“ erklärte Dr. Hindenburg. Peter sah ihn an. „Dazu hat er auch einen guten Grund. Wenn er nicht gewesen wäre, dann würde meine Julia nicht hier liegen und um ihr Leben kämpfen…“ gab Peter leise von sich. „Ich verstehe zwar nicht, was das mit Herrn Jäger zu tun hat, aber ich denke nicht, dass er das so wollte…“ versuchte Dr. Hindenburg. Er sah natürlich in welcher Verfassung Peter war. „Sie sollten sich hinlegen. Morgen sieht der Tag sicher schon anders aus…“ schlug er erneut vor. Peter nickte. „Wenn Sie wollen, kann ich einen Termin bei unserem Psychiater machen…“ bot Dr. Hindenburg an. Peter sah ihn an. „Denken Sie wirklich dass ich einen brauche? Ich will nur meine Frau wieder haben. Meine Frau, die mir mein Schwager genommen hat…“ gab Peter zurück. „Ist mein Schwager ansprechbar?“ hängte er fragend an. „Sie können es versuchen aber ich werden Sie begleiten. Ich möchte nicht, dass Sie ihn angreifen. Er hat genug mit sich selbst zu tun...“ ermahnte der Arzt. Peter nickte. Sie verließen das Zimmer und gingen zu Ben.


    Ohne anzuklopfen betrat er das Zimmer. Ben hatte die Augen geschlossen. „Ben?“ fragte Peter. „Peter…. Ist was mit Julia? Wie geht es ihr?“ wollte sein Schwager wissen. „Sie schläft tief und fest. Ben… Warum… warum musste das sein?“ wollte Peter wissen. Ben richtete sich vorsichtig auf. Sofort trat die Übelkeit wieder ein. „Bleib liegen. Sag mir nur, warum du mit Julia unbedingt in dieses Restaurant gehen musstest….warum?“ harkte Peter nach. „Peter…das war unser Lieblingsrestaurant…seit wir Kinder waren. Julia hat es sich ausgesucht außerdem ist es sehr unwahrscheinlich, dass eine Bombe mitten im Restaurant hoch geht…“ versuchte Ben sich zu verteidigen. „Und was willst du nun tun? Was willst du machen, wenn Julia nie wieder aufwacht? Mein Leben ist zerstört….auf meiner Hochzeit wurde Julia entführt um dich unter Druck zu setzen. Es war dein Freund!! Dein Job!! Und jetzt? Was ist des diesmal? Wieder dein Job als Bulle? War es jemand der dich töten wollte?“ schoss Peter die Fragen ab. Ben sah ihn an. „Peter…ich… Ich wollte nie das Julia etwas passiert..“ kam leise von Ben. Peter machte einen Schritt auf seinen Schwager zu und schlug so schnell zu, das Dr. Hindenburg nicht mehr eingreifen konnte. „Du willst mein Leben zerstören!!! Warum?? WAS HABE ICH DIR GETAN??? SAG MIR WAS!!!“ schrie Peter und schlug immer wieder zu. Nur wenige Augenblicke später stürmten zwei Pfleger ins Zimmer und zerrten Peter zurück. „Lasst mich!! Er soll mir sagen was er gegen mich hat!!“ schrie Peter. Dr. Hindenburg ließ sich eine Spritze von der Schwester bringen, die ebenfalls ins Zimmer kam. „Lasst mich doch!! Ich will wissen warum….“ Weinte Peter. Er hing in den Händen der Pfleger die ihn sanft aber bestimmt festhielten. Dr. Hindenburg gab Peter die Beruhigungsspritze. „Bringt ihn zu seiner Frau ins Zimmer. Er wird jetzt erst einmal schlafen..“ befahl er den Pflegern. Sie brachte Peter raus. Dr. Hindenburg ging zu Ben und besah ihn sich. „Ist soweit alles in Ordnung?“ wollte er wissen. Ben wischte sich das Blut von der Nase. „Ja..danke…geht schon…Er hat Recht…“ kam leise von ihm. „Ich würde den Worten nicht so viel Bedeutung beimessen. Er ist fertig…und es wird ihm sicher leidtun wenn er wieder aufwacht.

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  • Ludwig Meurer und Moritz Paulsen saßen in ihrem Versteck und putzten die Waffen, während im Fernsehen über die Explosion berichtet wurde. „Mach mal lauter!“ befahl Paulsen. Meurer zielte mit der Fernbedienung auf das Gerät und tat was Moritz verlangte. „…dabei wurden mehrere Personen verletzt. Einer davon so schwer, dass dieser nur kurz darauf im Krankenhaus seinen Verletzungen erlag. Dabei handelt es sich um einen Kellner der unmittelbar am Tisch war, wo der Sprengkörper anscheinend angebracht war. Die Polizei tappt noch im Dunkeln..“ erklärte der Sprecher. Moritz sprang auf. „Verdammt… das kann doch wohl nicht sein. Warum sagen die nicht, das Graziano dort war?“ fauchte er wütend. „Weil er es nicht war..“ kam eine Stimme von der Tür her. Moritz und Ludwig drehten sich erschrocken um. „Fabrizio? Was machst du denn hier?“ wollte Moritz wissen. „Ich habe versucht dich anzurufen. Der Anschlag. Weder mein Bruder noch seine Frau waren dort. Ich weiß von einem Vertrauten in seinem näheren Umfeld, dass Gina krank geworden ist und er den Tisch abbestellt hat.“ gab der Mann zu verstehen. „Dann war alles für die Katz?“ mischte sich Ludwig ein. „Nun ja…sagen wir, es war ein misslungener Versuch. Wir werden es noch einmal machen. Und diesmal werde ich dafür sorgen, dass es den Richtigen trifft.“ versprach Fabrizio. „Aber erst müssen wir die Füße stillhalten. Die Bullen müssen sich erst mal wieder beruhigen..“ warf Moritz ein. „Was, wenn sie uns auf die Spur kommen?“ wollte Ludwig wissen. „Wie sollten sie? Du weißt doch dass niemand von uns bei der Polizei bekannt ist. Wie sollten die dann eine Spur zu uns finden?“ lachte Moritz. „Ja sicher…ich.. meine ja nur… Vielleicht haben die Leute mich im Restaurant gesehen, als ich die Blumen gebracht habe und können mich beschreiben…was soll dann passieren?“ harkte Ludwig nach. Moritz sah zu Fabrizio und grinste breit. „In dem Fall werden die Bullen einen Toten finden…“ gab er kalt bekannt. „Das werden wir sehen. Aber gut…erst einmal Ruhe. Ich melde mich bei euch, sobald ich weiß wann wir wieder was machen können.“ Gab er zurück. Nur wenig später verließ er die Wohnung. Moritz sah Ludwig eindringlich an. „Also….noch einmal die Frage…bist du bei der Polizei bekannt oder nicht?“ harkte er drohend nach. Ludwig zog sich zusammen und hob schützen die Arme. „Nein..ich schwöre...ich habe noch nie was mit den Bullen zu tun gehabt...noch nie...“ schwor er. Moritz nickte. „Ich glaube dir...aber sei dir gewiss...wenn du gelogen hast, dann werde ich dich vor Fabrizio töten…“ drohte Moritz. Ludwig nickte leise. Er hatte mehr Angst vor Moritz als vor Fabrizio, den er kaum kannte.


    Semir sah Tanja an. „Das weiß ich nicht genau. Ich meine… sicher kann es den einen oder Anderen geben, der aus Rache eine Bombe wirft, aber nein…nein..ich denke ich kann es ausschließen. Ben erzählte mir, dass er einen Tisch bekommen hat, der eigentlich reserviert war. Es könnte doch dem eigentlichen Nutzer gegolten haben..“ mutmaßte er. Tanja nickte. „Wir haben den Namen von dem Herrn…Victor Graziano. Wie eben schon gesagt. Dein Kollegen heißt also Ben…und wie weiter?“ harkte Tanja nach. “Jäger…Ben Jäger… warum fragst du?“ wollte Semir nun wissen. Tanja schrieb die Namen auf. „Seine Schwester?“ kam die nächste Frage. „Julia…“ gab Semir zurück. „Ist Ben vernehmungsfähig?“ harkte Tanja weiter nach. „Heute sicher nicht mehr.“ erklärte Semir vorsichtig. Er musterte Tanja. Sie hatte sich seit Damals kaum verändert. Immer noch sah sie sehr mädchenhaft aus. Zierlich…fast zerbrechlich, aber dahinter schien eine knallharte Frau zu stecken, die genau wusste was sie wollte. „Na heute werde ich sicher nicht mehr ins Krankenhaus fahren. Warst du auch beim Anschlag dabei?“ wollte sie wissen. „Nein…“ gab Semir zu. Tanja lächelte. „Dann danke ich für deine Mithilfe. Das wars...du kannst gehen..“ meinte sie. „Aber…?“kam verdutzt von Semir. „Ich sagte doch…ich halte dich auf dem Laufenden…“ lachte Tanja kühl zurück. Sie wandte sich von ihm ab und ging wieder zu den Kollegen. Semir blieb stehen. Das musste er erst einmal verdauen. Aber er sah ein, dass er hier nicht viel ausrichten konnte und ging leise fluchend aus dem Restaurant. „Was denkt die sich eigentlich? Bin doch kein dummer Junge, den man einfach so wegschickt…“ knurrte er. Er war nur wenige Schritte gegangen als eine Stimme ihn aus den Gedanken riss. „Semir…was machst du denn hier?“wollte Hartmut wissen. „Das gleiche könnte ich dich fragen...“ knurrte der Deutschtürke. „Oh…schlechte Laune?“ grinste Hartmut. „Ja..und dazu hab ich auch allen Grund…1. Ben und seine Schwester war während des Anschlags im Restaurant. Ben wurde leicht verletzt seine Schwester schwebt in Lebensgefahr und 2. Weil hier eine sich selbst gefällige Hauptkommissarin vom LKA das Maul aufreißt und mich vom Tatort schickt!“ fauchte Semir wütend. Harmut sah ihn erschrocken an. „Oh mein Gott…“ stieß er aus. „Ja… und diese Möchtegernkommissarin wirft mich einfach raus…“ fauchte Semir wütend. „Hör mal….ich muss rein und die Spuren sichern…ich würde mich ja gern mit dir unterhalten, aber…“ kam leise von Hartmut. Semir sah ihn an. „Hartmut..du bist doch auch ein Freund von Ben…oder?“ harkte er sofort nach. „Ja sicher!“ kam sofort empört von dem KTU-Mann. „Hör mal… diese Tanja Herzog vertrau ich nicht…das ist bei dir was ganz anderes…ich kenne dich und du bist der Beste den ich für diesen Job kenne..“ lobte Semir und übertrieb dabei natürlich.

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  • Hartmut streckte sich. „Ach echt?“ strahlte er. „Ja sicher….ohne dich würde ich manchmal nicht mehr weiter wissen…du bist einfach unersetzlich für mich...und für Ben natürlich…aber ich sehe auch ein, dass du hier arbeiten musst…aber denkst du, dass ich so einfach zusehen kann, während Ben im Krankenhaus liegt und um sein Leben kämpft..?“ harkte Semir ernst nach. „Aber du sagtest doch, dass er nicht so schwer verletzt ist…“ widersprach Hartmut sofort. „Ja..ich meine….er bangt um das Leben seiner Schwester...und er hat mich gebeten den Fall zu lösen…aber das geht nicht mit Herzog…verstehst du…?“ wollte Semir wissen. Hartmut nickte. „Aber Semir…das ist ihr Fall… ich meine dann kann sie auch bestimmen, wer von den Ergebnissen weiß und wer nicht…“ erklärte Hartmut sachlich. Semir nickte natürlich. „Ja das weiß ich doch…aber du musst mir ja nicht alles erzählen….wie wäre es wenn du mir nur das wichtigste erzählst… also zum Beispiel ob du besondere Fingerabdrücke gefunden hast, oder ein Überbleibsel der Bombe…das könntest du mir doch zukommen lassen oder? Für Ben….“ Semir sah ihn flehend an. Hartmut dachte kurz nach und sah ins Restaurant. „Das ….also ich weiß nicht… ich hab von einem Freund gehört, dass diese Herzog schlimmer sein soll, als Schrankmann…“ kam etwas ängstlich von ihm. „Hartmut…vertrau mir…wir machen das so geheim, dass sie da gar nicht hinter kommt…“ versprach er. Hartmut überlegte weiter. „Hartmut…bitte… ich will Ben helfen...mehr nicht… es geht mir nicht um die Lösung des Falls…aber ich …“ redete Semir auf ihn ein. Hartmut schloss die Augen und nickte. „Wieso werde ich das Gefühl nicht los, dass es ein Fehler ist...“ wollte er stöhnend von dem Deutschtürken wissen. „Das kann ich dir nicht sagen…. Aber ich danke dir…du bist ein wahrer Freund…“ kam zufrieden von Semir. Freundschaftlich klopfte er dem KTU-Techniker auf die Schultern und verschwand zu seinem Wagen. Er sah im Rückspiegel wie Hartmut das Gebäude betrat. „Wir werden ja sehen wer den besseren Riecher hat…Tanja….Herzog….“ drohte er seiner Jugendfreundin. Das Handy klingelte. Semir schaltete die Freisprechanlage ein und meldete sich. „Semir? Hast du schon was? Kannst du mir schon was sagen?“ wollte er wissen, als sein Freund und Partner sich meldete. „Nun ja….wir sind dran. Es gibt einen Toten im Restaurant. Einer der Kellner…er wurde erschlagen, an die 15 Leichtverletzte und 8 Schwerverletzte wozu deine Schwester gehört. Wie geht es ihr?“ kam die Gegenfrage von Semir. „Es gibt keine Veränderung. Peter hat mir deutlich und schmerzhaft gezeigt was er davon hält. Er gibt mir die Schuld und ich kann es ihm nicht einmal verübeln..“ klagte Ben. „Ben..das ist doch Blödsinn. Die Bombe war nicht für dich bestimmt. Wir nehmen an, dass sie für Graziano bestimmt war…Victor Graziano die Mafiagröße vom Rhein….“ erklärte Semir sanft. Er hörte die Selbstvorwürfe aus der Stimme heraus.


    Ben atmete durch bevor er eine Antwort geben konnte. „Graziano? Ich habe es ihm zu verdanken, dass Julia…im Koma liegt? Er sollte damit umgebracht werden? Semir..hol mich morgen ab. Ich werde mich an der Suche nach dem Schwein beteiligen. Und ich will Graziano befragen!“ forderte Ben. „Nein… du bleibst im Krankenhaus und kurierst die Gehirnerschütterung aus. Hartmut und ich sind dran…“ erklärte Semir hart. „Aber…“ fing Ben an. „Nein…kein Aber… Ben.. ich kann dich nur gebrauchen wenn ich mich auf dich verlassen kann. Also sei vernünftig. Bleib im Bett und ruh dich aus.“ befahl Semir. „Also gut… aber du rufst mich an…jeden Tag und du wirst mich über jeden Ermittlungsschritt informieren..“ forderte sein junger Kollege. „Mach ich…ich muss Schluss machen… Hartmut ruft an. Bis morgen…“ versprach Semir und schon war das Gespräch beendet. Ben steckte sein Handy ein und stand vorsichtig auf. „Herr Jäger! Sie sollten doch liegen bleiben…“ kam von der Schwester die das Zimmer zur Kontrolle betrat. „Das tu ich ja auch gleich…aber erst werde ich mir den Kerl schnappen…“ fauchte Ben und fing an sich anzuziehen. „Oh nein…Sie werden sich ins Bett legen... Sie können ja kaum stehen!“ forderte die Schwester. „Ich muss nicht stehen… ich muss nur Autofahren…“ grinste Ben. Die Schwester sah ihn an. „Okay… aber dann nehmen Sie wenigstens diese Tabletten… und ruhen sich noch eine halbe Stunde aus…bitte..“ kam fordernd von der Schwester. Sie hielt ihm ein kleines Gläschen hin worin drei Pillen drin waren. Ben schluckte sie ohne Wasser und setzte sich aufs Bett. Die Schwester beobachtete ihn und lächelte zufrieden. „Sie sollten sich wenigstens noch eine Stunde geben. Es ist nur zu Ihrem Besten.“ Schlug sie vor. Ben sah sie skeptisch an. Irgendwas passierte mit ihm. Es waren keine zehn Minuten vergangen und er glaubte zu schweben. Dieser Zustand machte ihm Angst. Er legte sich hin und merkte wie gut es tat die Augen zu schließen. Schnell war er eingeschlafen. Er hörte nicht mehr wie die Schwester zufrieden sagte. „Wäre ja noch schöner, wenn die Patienten jetzt bestimmen was besser für sie ist...“

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  • „Hartmut…du hast was für mich?“ fragte Semir nach. „Nun ja… wie man es nimmt. Die Auswertung läuft noch. Der Sprengsatz war nicht wirklich groß, aber es reichte aus…“ fing der Techniker an. „Hartmut was hast du? Ich bin gerade auf dem Weg ins Krankenhaus und..“ erklärte Semir nervös. „Ja doch… also … wir haben Fingerabdrücke gefunden. Einer davon ist noch in einen verwertbaren Zustand. Das ist bei der Hitze nicht üblich…das war auch nur….“ ging es bei dem Techniker weiter. „Hartmut… bitte…haben wir einen Namen dazu?“ drängte Semir. „Ja sicher doch… dazu komme ich gleich... übrigens die Tanja Herzog ist eine ganz nette Frau….vor allem hat sie Verständnis für meine Arbeit und sie hört zu…was man von dir nicht behaupten kann. Sie hat sogar mal selbst in der KTU gearbeitet…das war echt klasse und….sie konnte sogar mit dem Spektroskopen umgehen..“ kam von Hartmut. „Ja…wenn du fertig bist kannst du sie ja heiraten…“ knurrte Semir ungeduldig. „Wieso sollte ich sie heiraten? Ich meine sie ist wirklich nett. Also zu dem Fingerabdruck…der Mann dem diesen gehören heißt Ludwig Meurer….“ gab Hartmut zurück. „Ludwig Meurer? Nie gehört….aber dann haben wir ihn in der Kartei. Danke Hartmut...“ bedankte Semir sich. „Wie geht es denn Ben?“ wollte nun der Techniker wissen. „Er hat Kopfschmerzen und ihm ist übel…normal bei einer Gehirnerschütterung. Das wird wieder…“ murmelte Semir und wollte auflegen. „Ach Semir noch was…hätte ich fast vergessen….du sollst diese Tanja Herzog anrufen…sie wartet auf deinen Rückruf.“ „Was will sie denn von mir?“ fragte Semir erstaunt. „Keine Ahnung…hast vielleicht einen bleibenden Eindruck hinterlassen…obwohl….nee…kann eigentlich nicht….was weiß ich...ruf sie an und du erfährst es.“ schlug Hartmut vor. „Ja danke für die Tipp…“ knurrte Semir. Er lehnte sich nach dem Gespräch zurück und dachte nach. Die Bombe wurde genau an den Tisch gebracht, an dem Ben und Julia saß. War es Zufall? Oder war es Absicht? Nein.. es war Zufall. Was sagte Tanja… der Tisch war von Victor Graziano reserviert worden, der aber nicht gekommen war. Dort musste er ansetzen. Er musste wohl oder übel zu diesem Mafioso fahren. Eine gefährliche Sache und normalerweise würde er dort nie ohne Rückendeckung hinfahren. „Cobra 11 an Zentrale…Melde mich für eine Stunde ab. Ich werde Victor Graziano besuchen und wegen dem Bombenanschlag befragen….“ gab er durch. Nur für alle Fälle, falls er von diesem Graziano angegangen wurde, konnte die Zentrale Hilfe schicken.


    Der nächste Morgen kam für Ben doch ziemlich überraschend. Er erinnerte sich, dass er eigentlich zu Graziano fahren wollte. Aber nun fand er sich wieder im Bett im Krankenhaus wieder. Warum? Oh verdammt...diese Krankenschwester.. sie hat ihn ausgetrickst… Schlafmittel…oh dieses Miststück. Aber darum kümmere ich mich nach Graziano. Nun musste er erst einmal hier raus. Ben stand auf und ging zum Schrank. Doch er spürte auch, dass er immer noch mit dem Gleichgewicht zu kämpfen hatte. „Okay… fahren kann ich nicht, aber dann werde ich mir ein Taxi nehmen. Draußen stehen sicher welche. Nur raus, bevor die darauf kommen nachzusehen.“ sagte er sich selbst und zog sich an. Nur wenige Minuten später war er auf dem langen Flur und schlich sich zur Tür. Niemand bemerkte seine „Flucht“. Ben stieg vor dem Eingang in eines der Taxen und gab die Adresse von Victor Graziano als Ziel vor. Der Taxifahrer sah ihn an und nickte. Ihm schien es egal zu sein, wohin die Fahrt ging. Hauptsache die Kasse stimmte. Die Fahrt ging los. Ben sah aus dem Fenster. Ihm wurde übel und er wusste sehr gut, dass er ins Bett gehörte, doch er wollte diesen Mann zur Rede stellen. Er musste es tun schon allein wegen Julia. „So mein Herr wir sind da…das macht dann 32, 60 €“ riss der Taxifahrer ihn aus den Gedanken. Ben gab 35 € und stieg aus. Das Taxi fuhr davon. Ben ging zum Tor und klingelte. Es dauerte eine Weile bis jemand die Tür öffnete. „Sie wünschen?“ fragte die unfreundliche Stimme. „Jäger, Kripo Autobahn..ich möchte mit Herrn Graziano sprechen!“ forderte Ben. Ein Summer ertönte und Ben betrat das Grundstück. Er spürte die Wut in sich aufsteigen. Dieser Mistkerl lebte in Saus und Braus, das Geld dafür stammte aus Verbrechen und das schien dem Kerl nicht zu kümmern. Die Tür des Hauses öffnete sich. Ben sah den Mann vor sich. Die Wut kam in ihm hoch. Er stieß den alten Mann zur Seite und rannte in das Haus. „GRAZIANO!! WO SIND SIE??“ schrie er und rannte von einem Raum zum anderen. „Was wollen Sie in meinem Haus?“ schrie ihn eine Frau an. „Wo ist er? Wo ist Victor Graziano?“ wollte Ben wissen. „Im Arbeitszimmer…“ stammelte sie eingeschüchtert und zeigte in die Richtung. Nur wenig später stürmte Ben in den Raum. Der Mann am Schreibtisch sah ihn an. „Was ist das denn für ein Benehmen?“ wollte er von Ben wissen. „Sie …!! Sie sind schuld, dass meine Schwester im Koma liegt!!“ schrie Ben und wollte den Mann angreifen, doch dazu kam es nicht, denn plötzlich wurde Ben von zwei Männern gepackt und ihm die Arme auf den Rücken gedreht. „Mein lieber Freund…bitte beruhigen Sie sich…was geht hier vor? Wer ist Ihre Schwester? Wer sind Sie?“ wollte Graziano wissen.

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  • Tanja Herzog sah auf das Handy als es klingelte. Unbekannte Nummer. „Herzog..“ meldete sie sich. „Semir hier… Tanja ich wollte mich gleich auf den Weg zu Victor Graziano machen. Ich will ihn fragen, warum er den Tisch abgesagt hat und ob er das Opfer des ….“ hörte sie Semir sagen. „Semir..du wirst gar nichts! Nicht ohne mich. Ich habe die Einsatzleitung und du wirst auf mich warten. Ich warne dich…wenn du Alleingänge machst, dann bekommst du höllischen Ärger...!“ drohte Tanja. „Dann beweg dich und komm her…ich stehe hier vor dem Haus von Graziano und warte auf dich...aber nicht lange...außerdem sind wir gleichberechtigt…du bist Hauptkommissarin und ich bin Hauptkommissar.“ maulte Semir weiter. „Dennoch habe ich den Fall und jeder der daran arbeitet ist mir unterstellt. Die Kripo Autobahn hat hier gar nichts zu suchen. Das du mitmachen darfst war lediglich ein Freundschaftsdienst den ich dir auch wieder absprechen kann...“ gab Tanja zu. „Tanja..bitte….also gut…ich warte….bis du hier bist...“ Semir gab klein bei. Tanja strahlte über diesen kleinen Sieg über ihren Jugendfreund. „Ich bin unterwegs...“ gab sie durch und beendete das Gespräch. Sie brauchte eine gute Stunde bis sie vor Ort war. Semir stand an seinem BMW und starrte sie wütend an. „Hast du erst einen Kaffee getrunken oder was…?“ wollte er wissen. „Nein…aber lassen wir das und gehen hin. Ich bin nämlich auf die Erklärung gespannt…“ schlug Tanja vor. „Okay… und wenn er das eigentliche Opfer sein soll, dann kann er uns sicher auch sagen wer es auf ihn abgesehen hat..“ knurrte Semir und gab Gas. Er brauchte knappe zehn Minuten bis zum Gelände von Graziano. Tanja stieg aus und klingelte. Als sie ihren Namen genannt hatte öffnete sich das Tor und Semir fuhr auf das Gelände. Sie stiegen vor dem Haus aus und Semir schritt energisch zur Tür. Tanja hielt ihn fest. „Ich habe die Einsatzleitung… ich gehe vor!“ befahl sie. Semir stieß einen undefinierbaren Ton aus und ließ sie vortreten. Tanja klingelte. „Ich werde nachher dann mal zu Herrn Freund in die KTU fahren. Du darfst mich gern begleiten...“ lächelte sie ihn an. Die Tür wurde aufgerissen. „Kommen Sie schnell…da dreht einer total durch!“ stieß eine junge Frau aus. Semir hörte das Schreien und erkannte sofort die Stimme. Er rannte in den Raum und sah wie Ben sich gegen zwei Männer verzweifelt wehrte. „Okay! Schluss jetzt! Lassen Sie ihn sofort los!“ forderte Semir und zog seine Waffe. „Meine Herren…beruhigen Sie sich doch. Das ist alles ein Missverständnis, was wir sicher in einem normalen Tonfall bereinigen können…“ gebot der Mann am Schreibtisch der nun aufstand. „Ich bin Victor Graziano…“ stellte er sich vor. „Semir Gerkan…meine Kollegin Tanja Herzog… sagen Sie ihren Männern, dass sie meinen Kollegen loslassen sollen!“ forderte Semir erneut. „Manuel..Luigi…“ gab Graziano von sich. Die Männer ließen Ben los. Dieser wollte sofort auf Graziano los gehen doch Semir stellte sich in den Weg. „Ben…setzt dich sofort hin…!“ fauchte er seinen Freund an. Ben sah ihn an. „Semir..er ist schuld…er ist schuld an dem was mit Julia passiert ist…er muss dafür bezahlen…er soll mir sagen warum...“ weinte Ben. Semir sah zu Tanja und diese nickte. „Ich kümmere mich um ihn..“ erklärte sie und führte Ben zur Tür, während Semir Graziano befragte.


    „Herr Graziano..es geht um den Tisch den Sie im Restaurant „Goldener Stern“ reserviert und wieder abgesagt haben…“ fing Semir an. „Ja..ich habe es in den Nachrichten gehört. Es ist bedauerlich aber was bitte habe ich damit zu tun?“ wollte Graziano wissen. Semir beobachtete den Mafiaboss. Er war nicht eine Spur nervös. „Bedauerlich..ja..es gibt einen Toten und mehrere Verletzte. Darunter auch Schwerverletzte. Kinder und Frauen…ist Ihnen das wirklich egal? Fragen Sie sich nicht, ob Sie vielleicht das Opfer sein sollten?“ harkte Semir nach. „Warum haben Sie abgesagt?“ wollte er wissen. „Meine Frau… sie hatte Magenprobleme bekommen und deshalb habe ich unser Essen anlässlich unseres Hochzeitstages abgesagt. Es bringt mir nichts, mit meiner Frau essen zu gehen, wenn sie sich übergibt…das ist doch äußerst peinlich.“ erklärte Graziano. „Ja sicher das verstehe ich sehr gut. Aber können Sie sich vorstellen, dass die Bombe Ihnen gegolten hat?“ harkte Semir nach. „Das ist gut möglich…ich meine…ich habe meine Feinde ja…aber soweit..nein…ich denke nicht. Wir sind doch nicht auf Sizilien...“ lächelte Victor. „Sagt Ihnen der Name Ludwig Meurer etwas?“ harkte Semir nach und sah Tanja erschrocken an. Verdammt…davon wusste sie noch gar nichts…dachte er weiter. „Meurer? Nein…der Name sagt mir gar nichts…ich muss Sie enttäuschen aber ich kann Ihnen nicht helfen. Bitte richten Sie den Verletzten meine besten Wünsche aus…“ lächelte Victor ihn an. Semir spürte die Wut in ihm aufsteigen. „Sollte ich herausfinden, dass Sie doch mehr wissen, als Sie uns sagen, dann kündige ich Ihnen jetzt schon einen harten Kampf an..“ fauchte er wütend. „Soll das eine Drohung sein Herr Gerkan?“ wollte Victor wissen. „Nein…das ist ein Versprechen..“ entgegnete Semir ihm. „Ist es seit neuestem die Methode der Polizei die eigentlichen Opfer in die Enge zu treiben? Herr Gerkan…es scheint nicht immer so, wie es ist. Sie sollten sich wirklich zurückhalten. Ich habe genügend Anwälte die Ihnen schnell daraus einen Strick drehen. Ich habe mir bisher nichts zu Schulden kommen lassen..“ erklärte Victor weiter. „Nein…man konnte Ihnen bisher nichts nachweisen...das ist es. Aber da war ich noch nicht dran. Ab jetzt werde ich mit Sicherheit was finden… Mein Kollege und seine Schwester saßen an dem Tisch, der für Sie bestimmt war und genau dort ist die Bombe mit einem Blumenstrauß abgegeben worden!! Sie wären das Opfer gewesen und ich werde das beweisen…“ bestätigte Semir.

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  • Tanja sah Ben besorgt an. „Warum?“ fragte er immer wieder. „Herr Jäger…Wir werden es heraus finden, aber mit Ihrer Aktion haben Sie sich in Gefahr gebracht. Was soll das ganze hier?“ harkte Tanja nach. „ich will wissen warum? Verstehen Sie das nicht?“ kam von Ben die Gegenfrage. „Ich verstehe es sehr gut. Aber das geht nicht. Es kann nicht im Alleingang gemacht werden. Sie sind Semirs Partner oder? Sie sollten eigentlich im Krankenhaus liegen…“ ermahnte Tanja. „Im Krankenhaus kann ich nicht bleiben. Mein Schwager gibt mir die Schuld für das was passiert ist und er hat Recht… ich habe Schuld. Aber ich werde sie nicht allein tragen...dieser Mistkerl dort drinnen trägt einen Großteil mit…und das werde ich ihm jetzt zeigen!“ fauchte Ben und stand auf. Tanja wollte zugreifen, doch Ben war schneller in dem Raum und ging auf Graziano zu. „Warum? Sag mir endlich warum?!“ fauchte er und griff den Mafiaboss in den Revers. „BEN!!“ stieß Semir aus und zog seinen Partner zurück. Dann wandte er sich an Graziano. „Ich werde Sie sicher noch befragen. Auch was Ludwig Meurer betrifft..“ verkündete er. „Sie sind mir immer willkommen. Ich habe nichts zu verbergen…“ säuselte Graziano und lächelte freundlich. Semir, Ben und Tanja verließen das Haus. Vor der Tür sah Tanja ihn wütend an. „Wann wolltest du mir das erzählen?“ fragte sie hart. „Was?“ fauchte Semir zurück. „Das mit den Verdächtigen den wir haben? Ludwig Müller?“ harkte Tanja nach. „Meurer…Ludwig Meurer..sorry ich hab es vergessen...mehr nicht…“ redete Semir sich aus. „Und wann wolltest du es mir erzählen? Wenn wir Weihnachten haben?“ kam von Tanja. „Nein..ich ..ich hätte es dir schon noch erzählt..wirklich…aber…“ versuchte Semir sich zu entschuldigen. „Noch einmal und wir werden nicht zusammen arbeiten… ist das klar?“ fauchte Tanja ihn an. „Ja sicher… kommt nicht wieder vor…“ versprach Semir. „Gut..dann fahren wir morgenfrüh gemeinsam zu deinem Kollegen ins Krankenhaus..“ legte Tanja fest. Semir nickte artig. Tanja wandte sich an Ben. „Und nun zu Ihnen! Sie sind wie Semir… immer alles im Alleingang machen…kann ja nichts passieren oder? Bringt er Ihnen das bei sich so gegen die Vorschriften zu stellen?“ harkte sie nach. Wut war deutlich in der Stimme zu hören.


    Ben sah die Frau an, die mit Semir Dienst machte. „Jetzt passen Sie mal auf…ich bin mein eigener Herr und dieser Kerl dort drinnen sollte nicht frei herumlaufen! Ich brauche weder Semir noch eine hochnäsige Kollegin vom LKA!“ fauchte Ben wütend. „Ben…so leid es mir auch tut, aber sie hat Recht. Du hast ganz schönen Bockmist gebaut. Warum bleibst du nicht im Krankenhaus? Du bist nicht fit genug. Das da drinnen war eine riesen Dummheit. Der Kerl hätte dich abknallen können..“ gab Semir zu bedenken. Doch so schnell seine Wut gekommen war, verrauchte sie auch. Er nahm Ben am Arm und zog ihn ein Stück weit weg. „Wie geht es Julia?“ wollte Semir wissen. „Ich weiß es nicht. Peter hat mir Vorwürfe gemacht und ich kann ihm eigentlich Recht geben. Warum bin ich nicht in ein anderes Restaurant gegangen. Ich hätte Julia nie mitnehmen dürfen…“ meinte Ben. „Hör mal…du kannst doch nichts dafür, wenn eine Bombe hoch geht. Noch wenn sie als Blumenstrauß ankommt….“ stellte Semir sich auf seine Seite. „Für Peter sieht es halt anders aus. Er hat mir verboten zu ihr zu gehen und ich akzeptiere es. Nur wüsste ich zu gern warum..“ kam leise von Ben. Semir nickte. „Wir werden es herausfinden..“ gab Semir zu verstehen. „Wir?“ harkte Ben nach. „Ja… Tanja Herzog…vom LKA und ich ermitteln in dem Fall.. Der Verdacht ist das der Täter nicht wusste, das Graziano abgesagt hatte. Er hat die Blumen präpariert und dann einen Boten gebeten diese abzugeben. Der Bote heißt Ludwig Meurer und ist vorbestraft. Ein kleines Licht…Diebstahl, Einbruch…und so kleine Delikte. Aber diesmal scheint er die härtere Spur eingeschlagen zu haben. Du wirst dich allerdings raushalten müssen. Die Chefin hält dich für befangen und das bist du auch, weil du persönlich darin verwickelt bist…“ ließ Semir nun raus. Ben sah ihn an. „Du stellst mich kalt?“ harkte er nach. Semir nickte. „Deine Schwester und Peter brauchen dich jetzt. Es ist wichtiger dass du für sie da bist…“ erklärte Semir. Ben nickte. „Du hast Recht…meine Gedanken wären beim Einsatz auch bei Julia…ich könnte dir keine Deckung geben… Aber Peter… er will mich nicht sehen. Weder in seiner noch in Julias Nähe.“ kam traurig von Ben. Tanja kam zu ihnen. „Kennst du sie näher? Mir ist, als spüre ich da Spannungen..“ wollte er wissen und wies auf sie. „Nein..ich kenne sie flüchtig…“ wich Semir aus. Tanja sah ihn böse an und stellte sich vor ihm.

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  • Gina Graziano sah auf, als ihr Mann ins Zimmer kam. „Was wollte die Polizei von dir?“ fragte sie. „In dem Restaurant…wo ich den Tisch reserviert habe…ist eine Bombe hoch gegangen. Es gab Tote und Verletzte. Und die Polizei wollte von mir wissen, warum wir nicht dort waren. Sie vermuten, dass ich das eigentliche Opfer sein sollte.“ erklärte er sanft. Gina sah ihn besorgt an. „Könnte es sein?“ wollte sie wissen. Victor nickte. „Ich habe dir bisher nichts davon erzählt, aber Fabrizio ist wieder in Deutschland. Er hat mir Rache geschworen und diese Bombe schreibt seine Handschrift. Er hat sie in einem Blumenstrauß verpackt und sie mit einem Boten an unseren Tisch gebracht. Die junge Frau die ihn entgegennahm wurde sehr schwer verletzt.“ erklärte Victor leise. „Fabrizio ist wieder da???“ kam verwundert von Gina. „Ja...und er wird sich das holen, was ihm seiner Meinung nach zusteht. Alessia ...er glaubt immer noch, dass es seine Tochter ist. Du weißt genau was er uns angedroht hat. Und er wird es wahr machen. Mit welchen Mitteln auch immer...“ meinte Victor leise. „Wir müssen Alessia wegschicken... irgendwo hin, wo sie sicher ist...“ gab Gina zu verstehen. „Und wo sollte es sein? Du kennst unsere Tochter. Sie wird sich nicht einsperren lassen. Ich kann ihr Nico zur Seite stellen und ihm befehlen, sie nicht aus den Augen zu lassen, aber das wird sie dann als Kontrolle sehen. Das Vertrauen würde getrübt werden und so spielen wir Fabrizio nur in die Hände. Er wird sie sicher beobachten lassen.“ erklärte Victor. „Aber was können wir tun?“ wollte Gina wissen. „Nichts nur aufpassen das Fabrizio keine Möglichkeit bekommt an Alessia zu kommen. Wir müssen sie schützen.“ Gab Victor entschlossen von sich. Er stellte sich ans Fenster und sah hinaus. Irgendwo dort draußen wartete sein verhasster Bruder darauf, dass er sich blicken ließ und Fabrizio dann abdrücken konnte. Sein Handy klingelte. Alessia stand im Display. „Hallo mein Engel...wo steckst du?“ wollte er wissen und versuchte unbekümmert zu tun. „Papa...ich bin bei Laura...darf ich heute Nacht hier schlafen? Bitte...wir machen eine Pyjamaparty...und erzählen uns Gruselgeschichten... bitte ich wasche morgen auch ab..“ flehte seine Tochter. „Also gut...aber morgen bist du pünktlich um drei daheim..“ befahl er sanft. „Danke Papa...“ kam von Alessia und ein Kuss folgte. Victor beendete und ein leichtes Lächeln umschmeichelte den Mund. „War das Alessia?“ wollte Gina wissen. „Ja...sie schläft heute bei Laura..“ gab er bekannt.


    „Flüchtig? Du hast unsere Beziehung die fast zwei Jahre dauerte als Flüchtig bezeichnet?“ warf Tanja ein. Semirs und Bens Köpfe ruckten herum. „Tanja….“ stieß Semir aus. „Er und ich waren 22 Monate zusammen. Es ist jetzt genau 9 Jahre her. Damals hatte er mit seiner jetzigen Frau Stress und hat sich mit mir getröstet. Die Nacht mit ihm, war…wunderbar…“ schwärmte Tanja. Ben sah Semir unverständlich an und ein flüchtiges Lächeln umspielte seine Lippen als Semir rot anlief. „Tanja..das hast du nun falsch verstanden. Ich meine…“ versuchte Semir und dachte an die damalige Zeit als er Tanja traf. ~~Es war einer dieser Tage die er damals so verflucht hatte. Wo er weich wurde und sich fallen ließ. Vor Enttäuschung weil Andrea ihm mal wieder nicht glaubte. Er sah es als wäre es gestern gewesen. Damals hatten er und Tanja ein Glas Wein zusammen getrunken, weil ein Fall erfolgreich zu Ende ging. Semir war zur Unterstützung angefordert worden und musste zugeben, dass Tanja eine tolle Frau war. Leider sah Andrea das anders und hing ihm direkt eine Affäre an. Er schwor Stein und Bein, dass da nichts war….aber Andrea hatte ihren eigenen Kopf und glaubte ihm nicht. So kam es eines Nachts, dass er mit Tanja im Büro saß. Es war schon fast Mitternacht. Tanja sah ihn an. „Machen wir Feierabend?“ wollte sie wissen. Semir lächelte müde. „Das ist eine verdammt gute Idee…“ stimmte er zu. Er stand auf und reckte sich kurz. „Fahren Sie nach Hause?“ wollte er wissen. Tanja lächelte. „Dann kann ich direkt aufbleiben. Ich hab ne 2Stunden Fahrt vor mir…nein...ich werde mir wohl ein Hotel suchen müssen…“ kam von ihr. „Quatsch…ich hab zuhause eine nette Couch stehen. Sehr gemütlich…“ lud er sie ein. Tanja sah ihn skeptisch an. „Hey..keine krummen Gedanken..wirklich…ich schwöre….nur ein Angebot für eine nette Kollegin. Sie schlafen in meinem Bett und ich auf der Couch...“ schlug Semir vor und hob abwehrend die Hände. Tanja überlegte kurz. „Also gut…ich nehme das Angebot an…“ lächelte sie. „Dann fahren wir. Am besten lassen Sie Ihr Auto hier stehen und fahren mit mir zusammen…“ schlug Semir vor. Tanja war auch damit einverstanden und ließ sich wenig später auf den Beifahrersitz des BMWs fallen. Schon auf die Fahrt zu Semirs Wohnung fielen ihr die Augen zu. „Tanja?“ wurde sie geweckt. „Was?“ stieß sie aus und richtete sich auf. „Wir sind da…“ lächelte Semir. „Oh…ja..ja…ich hab nicht geschlafen…“ behauptete Tanja. Semir antwortete nicht sonder stieg aus. Tanja sah ihn an als er die Beifahrertür öffnete und ihr die Hand hinhielt. „Whow…ein Kavalier…“ lachte sie und ergriff die Hand. Gemeinsam gingen sie in seine Wohnung. „so…ich zeige ihnen das Schlafzimmer…“ lächelte Semir als sie in der Wohnung waren. „Ich weiß nicht…ich kann Ihnen doch nicht den Schlafplatz rauben…wie wäre es, wenn ich auf der Couch schlafe und Sie im Bett. Es ist ihre Wohnung..“ lächelte Tanja. Semir lächelte. „Sie haben die freie Wahl…ich hole nur mal schnell Bettzeug für den, der auf der Couch schläft…“ gab er bekannt und verschwand.

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  • Tanja sah sich in der Wohnung des Hauptkommissaren Semir Gerkan um. „Wohnen Sie allein?“ wollte sie wissen. „Ja…derzeit schon. Aber sicher nur für kurze Zeit…“ kam als Antwort zurück. „Sie sind noch ungebunden? Das ist doch eigentlich ziemlich selten oder? Ich meine Sie sind Türke und ist es dort nicht so, dass man sehr jung heiratet?“ harkte sie nach. „Ich bin zwar Türke, aber ich bin hier aufgewachsen und wollte erst etwas schaffen bevor ich eine Familie gründe. Das denke ich ist nicht verkehrt…ich will meiner Frau und meinen Kindern was bieten können…“ erklärte Gerkan weiter. „Ich finde es sehr gut, wenn Sie so denken, aber was sagen Ihre Eltern dazu?“ kam die nächste Frage von Tanja. „Nun…wir sind dort etwas lockerer als andere. Meine Eltern lassen mich mein Leben leben wie ich es will. Sie sind nicht in Deutschland.“ meinte Gerkan und kam mit Decke und Kissen bepackt zurück ins Wohnzimmer. „Ich muss heute also keine Angst haben, dass mir eine wild gewordene Freundin oder Ehefrau die Augen auskratzt?“ lachte Tanja. Semir schüttelte den Kopf. „Nein…ganz sicher nicht…“ stieß er aus und ließ die Sachen auf die Couch fallen. „Wir können ja Lose ziehen…“ grinste er. Tanja lächelte mild. „Wir können auch gemeinsam im Bett schlafen. Ich vertraue Ihnen….“ sagte sie leise. „Ähm….besser nicht… es könnte sein, dass ich auf dumme Gedanken komme und…nun ja..“ gab er von sich. „Sie haben Angst, sich an mich zu vergreifen? Herr Gerkan…ich denke ich habe eine gute Menschenkenntnis. Sie können den Verbrechern gegenüber sicher sehr ungemütlich werden, aber Sie sind Gentleman durch und durch.“ lachte sie. „Haben Sie etwas zu trinken?“ wollte sie wissen „Ja sicher…entschuldigen sie… ich bekomme zu selten Gäste… links um die Ecke ist die Küche. Bedienen Sie sich einfach..“ meinte er nur und bezog die Decke. „Sie haben wirklich keine Freundin?“ harkte Tanja wieder nach. Sie musste zugeben, dass der Mann ihr gefiel. Und für ein Abenteuer war sicher immer Zeit. „Nein…derzeit nicht…also um ehrlich zu sein… wir haben uns vor drei Tagen getrennt….“ gab er zu. Tanja lächelte. „Möchten Sie ein Bier?“ kam die nächste Frage. „Ja gern…“ bestätigte Gerkan. Nur wenig später saßen sie auf dem Sofa zusammen. Semir nahm das Bier und nippte dran. „Wollen wir uns dann teilen?“ wollte Tanja wissen. Sie setzte sich neben Semir und sah ihn tief in die Augen. „Ähm….ich denke….also um…ich meine….nein…das ist viel zu gefährlich..“ lehnte er ab. „Gut…dann machen wir es zusammen. Auf Ihr Wohl..Herr Gerkan…klingt etwas dumm…wollen wir Bruderschaft trinken?“ bot Tanja an.


    Semir lächelte nervös. „Warum eigentlich nicht…“ gab er dann nach einer kurzen Überlegung zurück. Er hob seine Flasche und stieß mit ihr an. „Ich bin Semir…“ sagte er. „Ich bin Tanja…auf eine gute Zusammenarbeit, Semir…“ hauchte sie. Sie tranken und dann beugte Tanja sich zu ihm. Zunächst zuckte er zurück. „Aber Semir…ein Freundschaftskuss…das ist normal…“ lächelte sie und kam nah an ihn heran. Semir küsste sie. Es gefiel ihm irgendwie…diese Zärtlichkeit mit der Tanja seine Lippen berührte. „Du bist ein aufregender Mann, weißt du das eigentlich Semir….jede Frau die dich haben kann, kann sich glücklich schätzen…“ komplimentierte sie ihn. Auch Semir ließ dies nicht kalt. Er war ein Mann. Seine Hand wanderte zunächst nur über ihren Rücken und streichelte sie. Sie verführte ihn nach Strich und Faden. Semir spürte wie er weich wurde und sich fallen ließ. Er merkte schnell dass hier noch mehr draus werden konnte. Er musste es nur zulassen und diesmal ließ er es zu. Kein Gedanke ging während des Aktes zu Andrea, welche er immer noch liebte. Nach einer Stunde lagen die Beiden nebeneinander auf der Couch, die Semir ausgeklappt hatte. Sie küsste ihn. „Du warst wundervoll…“ lobte sie ihn. Semir nickte leicht. „Du auch….“ gab er zu und küsste sie ebenfalls. „Wir sollten auch noch etwas schlafen…“ grinste er zufrieden. Tanja nickte. Sie legte ihren Kopf auf seine Brust und war wenig später eingeschlafen. Auch Semirs Augen fielen zu. Gegen acht klingelte der Wecker. Semir sah erschrocken auf Tanja die neben ihm schlief und dann fiel es ihm ein. Ein schlechtes Gewissen gegenüber Andrea kam auf. Doch dann sagte er sich, dass es ihr doch wohl egal sein konnte ob er nun allein schlief oder mit Tanja oder sonst wen. Immerhin hatte sie Schluss gemacht und nicht er. „Guten Morgen….hast du gut geschlafen?“ gurrte Tanja. Sie küsste ihn. „Ja…danke…sehr gut… wir müssen aufstehen…“lächelte er und streichelte ihr Gesicht. Sie nickte. „Ich mache Kaffee…stark und schwarz?“ harkte sie nach. „Sehr gern…“ strahlte er.~~~~ „SEMIR???!“ riss Bens Stimme ihn aus den Gedanken. „Was? Entschuldigung..“ kam von ihm als er wieder wusste wo er war. „Warst ganz tief in der Vergangenheit was?“ wollte Tanja wissen. „Ha ha…“ maulte Semir leicht verärgert. „Also..falls du es nicht mitbekommen hast, es geht Ben nicht gut….“ erklärte Tanja. „Ja..sicher…ich hab das mitbekommen…“ meinte Semir nur. „Wir fahren ihn zurück ins Krankenhaus…“ hängte er an. Sie stiegen ein und fuhren los.

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  • Peter wachte erst am späten Nachmittag auf. Als er die Augen aufschlug erschrak er und setzte sich aufrecht hin. „Julia!!“ stieß er aus und sah sich erschrocken um. Seine Frau lag nicht weit von ihm. Die Maschinen piepten wie bisher. Peter ging zu ihr und griff ihre Hand. „Hallo mein Schatz…hast du keine Lust mich anzusehen?“ fragte er leise. Es kam keine Reaktion. Schon drei Tage lag Julia im Koma. Drei Tage wo er mit ihr sprach und versuchte sie zum Aufwachen zu bewegen. Doch Julia wollte nicht. Sie wachte einfach nicht auf. Dr. Hindenburg trat ins Zimmer. „Ah…Sie sind wieder wach. Haben Sie gut geschlafen?“ harkte er nach. Peter sah ihn an. „Dank Ihrer Hilfe…nehme ich an… Danke...ich glaub das war nötig. Wie geht es Ben?“ wollte Peter wissen. „Das wüsste ich auch gern. Er ist seit heute Morgen verschwunden. Ich vermute, dass es mit Ihrem Angriff auf ihm zu tun hat. Vermutlich hat er sich vorgenommen zu ermitteln. Ich kenne die Art von Patienten die von der Polizei sind. Sie denken immer sie wären Supermänner oder müssten sich zu solchen machen. Aber sie sind genauso verwundbar, wie wir alle.“ erklärte der Arzt. Peter nickte. „Ich war dumm..Ben kann doch gar nichts dafür… er hat die Bombe sicher nicht bestellt. Es war ein Fehler ihn deswegen so anzugehen...“ gab Peter leise zu verstehen. „Die Schläge wird er sicher nicht übel nehmen. Er gibt sich ja selbst die Schuld. Aber wenn Sie ihrer Frau etwas Gutes tun wollen, dann trennen Sie Bruder und Schwester nicht. Blut ist dicker als Wasser und die Bande zwischen den Beiden ist sehr stark.“ meinte Der Arzt nur. „sie glauben, dass Ben sie aus dem Koma holen kann?“ harkte Peter nach. „Die Möglichkeit besteht…immerhin ist es eine kleine Chance. Lassen Sie sie zu.“ bat Dr. Hindenburg. Peter nickte. „Ich werde es… wenn Ben zu ihr will, dann soll er kommen...“ lächelte Peter. Die Tür ging auf und eine Schwester kam rein. „Herr Jäger ist wieder da..“ verkündete sie. „Das trifft sich gut. Bringen Sie ihn bitte her…“ meinte Dr. Hindenburg nur. Die Schwester nickte. Nur wenig später kam sie mit Ben in den Raum. Peter stand auf und sah Ben an. Dieser sah betreten zu Boden. „Peter… ich … ich… weiß dass …“ Ben stockte. „Ben…komm her..!“ befahl Peter. Ben tat es. „Sieh sie dir an…sie ist wunderschön…nicht wahr..“ fing Peter an. Ben bemerkte die Tränen die in ihm aufstiegen. „Ich weiß…ich …ich habe ihr den Tod gebracht.. Peter… ich kann nicht mehr sagen, als das es mir Leid tut… ich würde alles rückgängig machen, wenn ich es könnte…aber ich kann es nicht..mir sind die Hände gebunden…ich. .. ich fühle mich hilflos..“ weinte Ben hemmungslos. Peter nahm ihn und drückte ihn an sich. „Ich weiß Ben… ich weiß…Lass uns gemeinsam für sie da sein… sie braucht dich genau wie sie mich braucht…“ kam mitfühlend von ihm.


    Für Semir und Tanja ging es mit der Ermittlung weiter. Sie wollten Ludwig Meurer besuchen. „Cobra 11 für Zentrale...“ sagte Tanja ins Mikro. „Zentrale hört!“ kam zurück. „Hier ist Tanja Herzog. Ich benötige die Meldeadresse von Ludwig Meurer..“ erklärte Tanja weiter. „Herr Meurer hat keinen gemeldeten Wohnsitz.“ war die Antwort von Susanne. Semir nahm Tanja das Mikro aus der Hand. „Susanne...kannst du mal schauen ob er Verwandte hat oder jemanden der uns sagen kann wo wir ihn finden?“ bat er. „Schon passiert. Wir konnten lediglich einen Dozenten an der Uni wo er Medizin studierte ausfindig machen...“ gab Susanne durch. „Ah...und wo finden wir ihn genau?“ wollte Semir nun wissen. „An der Uni Köln...Professor Dr. Heinz Stollberg...heißt der Mann...“ war als Antwort zu hören. „Danke Susanne...gute Arbeit...“ lobte Semir die Sekretärin und reichte das Mikro zurück. Tanja sah ihn skeptisch an. „Was? Sie hat wirklich gute Arbeit geleistet...“ grinste er sie an. „Du warst früher nicht so mit Loben beschäftigt...“ erinnerte sie ihn. „Das war damals...ich habe dazu gelernt...“ gab Semir zurück. „Oh...seit wann können Esel lernen?“ stichelte Tanja ihn. Semir sah sie wütend an. „Wenn der Professor einen Draht zu Meurer hat, dann könnte er uns sicher was über ihn erzählen. Auch wenn ich bezweifle, dass der Lehrer zu seinem Schüler ein inniges Verhältnis hat..“ murmelte er um vom Thema abzulenken. „Nun...einen Versuch ist es wert..“ gab Tanja zu verstehen. Semir fuhr zur Uni Köln. Es dauerte nicht lange bis sie den Professor gefunden hatten. „Ludwig Meurer...ja, ja...das ist einer meiner Studenten...leider...“ erklärte der Gelehrte als Semir ihm danach fragte. „Das hört sich jetzt nicht so an, als mögen Sie ihn...“ lächelte Semir. „Nun ja...es gibt Studenten die was tun und welche die es nicht tun, sondern dem Staat einfach auf der Tasche liegen. Zu der letzten Gruppe gehört Meurer...“ stöhnte der Professor. „Sie wissen nicht zufällig wo wir Herrn Meurer finden können?`“ harkte Semir nach. „Wir haben keinen so engen Kontakt zu unseren Studenten aber ich weiß dass er Geschwister hat, bei denen er wohnen soll. Einmal einen Bruder in Düsseldorf und eine Schwester in Köln... die Adressen habe ich sicher im Büro...“ gab der Professor bekannt. „Dann geben Sie uns doch bitte die Adressen...“ bat Tanja Herzog.

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  • Nur wenig später saßen sie wieder im BMW. „Jetzt werden wir uns wohl doch teilen müssen..“ meinte Tanja. Semir nickte. „Scheint ganz so. Wenn wir jetzt einen besuchen und dann den Anderen ist Meurer gewarnt. Also müssen wir zeitgleich bei den Geschwistern auftauchen. Okay... du fährst nach Düsseldorf und besuchst den Bruder...ich übernehme die Schwester..“ schlug Semir vor. „Okay... dann fahren wir jetzt zur PAST und dort werde ich meinen Wagen nehmen. Du fährst zur Deutzer Freiheit 17 und ich zur Königsallee 3. Am besten rufe ich dich an, wenn ich vor der Tür stehe. Du brauchst ja nicht so lange bis du dort bist...und kannst vor der Tür auf meinen Anruf warten.“ schlug Tanja vor. Semir nickte. „Okay... auch wenn ich nicht verstehe was das soll aber gut.. du hast die Einsatzleitung..“ gab er zurück und konzentrierte sich auf den Verkehr. Als Tanja ausgestiegen war wendete er und fuhr nach Köln. Über die Deutzer Brücke ging es eine Stunde später auf die andere Seite von Köln. Er suchte die Adresse und schluckte als er sah in was für eine herunter gekommene Wohnsiedlung seine Suche endete. Der Anruf von Tanja kam kurz darauf und nun hieß es in dieses Haus zu gehen. Semir stieg vorsichtig die Treppe rauf die unter jedem Schritt ächzte. Er sah sich in einem langen Gang von denen die Wohnungen der Mieter abgingen. Nach Klingelschildern suchte er vergeblich, also klopfte er an der ersten Wohnung. Doch hier öffnete niemand. Semir machte sich an die nächste. Hier hatte er Glück und eine alte Frau öffnete. „Was?“ fauchte sie ihn an. „Gerkan, Kripo Autobahn...ich suche eine gewisse Liane Winter...“ stellte er sich vor. „Die Nutte wohnt in der vierten!“ erklang es und schon knallte die Tür zu. Semir zuckte mit den Schultern und stieg die Treppen bis zur vierten auf. Doch auch hier gab es keine Klingelschilder. Er musste das Spielchen erneut durchziehen. Tür für Tür ging er durch, bis er nur noch eine übrig hatte. Dahinter war laut Musik zu hören, also war wenigstens jemand zuhause. Er drückte den Klingelknopf und hielt ihn gedrückt bis die Musik hinter der Tür leiser gedreht wurde. „Ja. Doch....ich komm schon, verdammt noch mal..“ hörte er eine Frau fluchen.


    Tanja hingegen hatte mehr Glück. Der Bruder von Ludwig Meurer hatte ein eigenes Haus. Sie klingelte und erschrak als ein Hund bellte. „Guten Tag...Tanja Herzog... LKA..“ stellte sie sich vor als die Tür sich öffnete. „Polizei? Was kann ich für Sie tun? Ist was mit meiner Frau?“ harkte der Mann besorgt nach. „Nein...nein...das hoffe ich nicht. Ich komme wegen Herrn Ludwig Meurer....“ erklärte Tanja sofort. Der Mann musterte sie und öffnete die Tür vollständig. „Kommen Sie rein..“ bat er. „Danke...sehr freundlich..“ lächelte Tanja. Der Mann wies ihr den Weg. „Mein Bruder hat also wieder mal was angestellt?“ harkte er nach. Tanja sah ihn an. „Nun wir vermuten es. Sicher ist es noch nicht...Herr...?“ fragte sie nach. „Peter Meurer....tja...mein Bruder war schon immer ein Verlierer. In jeder Hinsicht. In der Schule war er der schlechteste Schüler...zuhause der schlechteste Sohn und nun....aber lassen wir das...“ meinte Meurer selbstgefällig. „Sie halten nicht viel von Ihrem Bruder?“ harkte Tanja nach. „Nein...seit er auf die schiefe Bahn geraten ist nicht. Er hat sogar sein Studium hingeschmissen. Wie bescheuert kann man sein so eine Chance in den Sand zu setzen. Drogen und Nutten waren ihm wichtiger als Bildung und Familie. Er hat nur Probleme gemacht. Was ist es diesmal?“ wollte Peter Meurer wissen. „Er steht unter Verdacht eine Bombe in ein Restaurant geschmuggelt zu haben Bei der Explosion gab es mehrere Verletzte und sogar einen Toten.“ erläuterte Tanja. „Mein Gott....so tief ist er gesunken....grausam....ich hoffe Sie finden ihn...“ stieß Peter aus. „Wann haben Sie ihren Bruder zum letzten Mal gesehen?“ wollte Tanja wissen. „Weiß gar nicht mehr genau...ist sicher schon sechs Jahre her. Das war bevor er ins Gefängnis gekommen war...“ gab Peter zurück. „Darf ich mich im Haus umsehen?“ bat Tanja. „Sie denken er hat sich hier versteckt? Frau Herzog... da kann ich Sie beruhigen...hier bei mir hat er Hausverbot. Ich habe Kinder und eine Frau...die sollen in Sicherheit leben. Aber gern...gehen wir durch das Haus... dann können Sie sich davon überzeugen. Ich habe nichts zu verbergen...“ lächelte Peter. Der Dobermann der die ganze Zeit an der Tür saß sah Tanja misstrauisch an. „Einen hübschen Haushund haben Sie da....“ gab sie zu. „Herkules ist ein Lamm...der tut niemanden etwas.“ lachte Peter und sah den Hund nur kurz an. Dieser zog den Schwanz ein und verschwand. „Eine gute Erziehung...“ lobte Tanja.

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  • So extra für Elina, damit sie nciht ohne Lesestoff raus muss... :D:D


    Die Tür öffnete sich und vor Semir stand eine dürre Frau. Sie hatte blonde zerzauste Haare die sicher schon seit einigen Tagen keine Bürste mehr gesehen hatten. „Ja?“ fragte sie lallend. Die Alkoholfahne schlug ihm entgegen und Semir verzog das Gesicht. „Gerkan, Kripo Autobahn. Ich bin auf der Suche nach ihrem Bruder Ludwig Meurer...“ erklärte er. „Ach .... haben Sie den verloren? Macht dir nichts draus...ich auch...“ lachte die Frau. „Können Sie mir sagen wo er ist?“ harkte Semir geduldig nach. „Bekomme ich danach einen Schluck von dir, Süßer?“ lachte sie. Semir schüttelte den Kopf. Die Frau schien mehr in sich zu haben, als es gut ist. „Frau Winter...wissen Sie wo Ihr Bruder ist?“ harkte er nach und versuchte in die Wohnung zu sehen. Doch Liane Winter verbaute ihm die Sicht. „Er ist nicht hier!“ fauchte sie lallend. „Darf ich mich davon überzeugen?“ bat er. „Nein...hau ab!!“ fauchte sie zurück und stieß ihn gegen das Geländer. Auch dies ächzte bei dem plötzlichen Gewicht. Semir bekam Angst runter zu fallen. „Hey....beruhigen Sie sich doch...ich ...“ versuchte Semir als er ein Poltern in der Wohnung hörte. „Was war das?“ harkte er nach. „Meine Katze...die hat sicher nur das Fresschen geholt..“ wicht die Frau aus. Semir sah einen Schatten laufen. „Ist aber ne große Katze...“ stieß er aus. Er zog die Frau zur Seite und rannte in die Wohnung. Gerade flitzte ein Mann auf die Feuerleiter. „MEURER!! STEHENBLEIBEN!!“ schrie Semir und wollte hinterher. Doch nun kam wieder Liane Winter ins Spiel. „Hau ab! Verdammter dreckiger Bulle!!“ schrie sie. Nichts mehr von Betrunkenheit war zu spüren. Die Frau hatte es nur gespielt und hielt Semir nun an der Jacke fest, um ihren Bruder einen Vorsprung zu ermöglichen. Semir befreite sich mit einer wilden Bewegung und rannte durch das Treppenhaus auf die Straße. Gerade rechtzeitig um zu sehen, das Meurer über das Absperrgitter auf ein Baustelle rannte. Semir rannte hinterher. Er ahnte nicht, dass Liane in der Wohnung zum Telefon griff und ihren Dealer Moritz Paulsen anrief. Semir rannte auf den Zaun zu, übersprang ihn und ließ sich über den Boden abrollen. Schnell war er wieder auf den Beinen und nahm die Verfolgung auf. Meurer hatte den Vorteil sich hier auszukennen, doch das hielt Semir nicht ab. Semir hielt bereits seine Waffe in der Hand, aber gerade als er Meurer ins Visier nehmen wollte kam ein Gruppe von Schulkindern in seine Nähe. Semir ließ die Waffe wieder sinken und nahm die Verfolgung erneut auf.


    Semir sah Ludwig Meurer auf einen Weg hinter der Baustelle verschwinden und kürzte den Vorsprung des Mannes ab, indem er quer über die Baustelle rannte. Er ignorierte das Fluchen der Bauleute die ihn auf die Gefahren aufmerksam machten. Dann hatte er Meurer eingeholt. „Okay...Meurer...das war es...“ stieß er außer Atem aus und hielt Ludwig Meurer an der Jacke fest. Doch dieser befreite sich und stieß Semir in den vor ihm liegenden Müllhaufen. Sofort rappelte sich dieser wieder auf und rannte erneut hinter ihm her. „Bleib Stehen!“ warnte Semir und gab einen Warnschuss ab. Meurer sah ihn an und griff nach einer Holzlatte die vor ihm lag. Das Brett um seinen Kopf herum schwingend sah er Semir an. „Hau ab! Lass mich in Ruhe!! Ich bring dich um!!“ schrei er wütend. Semir tänzelte um ihn herum und machte sich auf den Angriff bereit. Dieser kam prompt. Ludwig Meurer holte mit dem Brett aus und erst jetzt sah Semir den großen Nagel der an der Seite herausschaute. Er duckte sich und versuchte den Arm abzufangen, schaffte es und schlug zu. Meurer gab nicht auf und ging wieder auf Angriff. Semir wusste nicht woher, doch plötzlich hatte der Mann ein Messer und setzte es gekonnt ein. Semir musste sich mehrmals ducken bevor er zum Gegenschlag ausholen konnte. Er fing die Messerhand ab und schlug das Handgelenk gegen sein Knie. Meurer schrie auf und ließ das Messer fallen. Gleichzeitig trat er um sich und traf Semir in die Seite. Nun war es an Semir aufzuschreien. Dennoch konnte er auf den Beinen bleiben. Er drehte Meurer den Arm auf den Rücken und drückte ihn hoch. Doch Meurer gab immer noch nicht auf und schlug mit der anderen Hand zu. Er traf Semir unglücklich auf die Nase. Dieser ließ ihn los und Meurer wollte erneut losrennen. Semir stellte ihm ein Bein. Meurer schrie auf und ging zu Boden. „So mein Freund...das hättest du auch leichter haben können. Ich verhafte dich wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt...“ stieß Semir wütend aus und packte Meurer an den Händen. Doch als er die Handschellen anlegen wollte hörte er einen aufheulenden Motor hinter sich. Schnell richtete er sich auf und drehte sich um. „HEY!!“ schrie er noch warnend dem Fahrer entgegen. Er wollte zur Seite springen, doch schon erfasste ihn die Schnauze des großen Wagens und schleuderte ihn durch die Luft. Semir spürte den Aufprall und auch wie er abhob. Es war nicht hoch, dennoch schlug er hart auf den Boden auf. Er sah in ein Gesicht, was ihm völlig unbekannt war und verschwand langsam in die Schwärze der Bewusstlosigkeit.

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  • „So Herr Jäger…nun werden wir uns aber wieder hinlegen und uns ausruhen…“ lächelte die Krankenschwester ihn an, als sie das Zimmer von Julia betrat. Ben sah sie an. „sie haben mich gestern schon gelinkt oder?“ fragte er als er sie erkannte. „Sagen wir..ich habe Sie vor einer Dummheit gerettet?“ schlug sie vor. Ben lächelte. „Also gut…Peter….wenn sich etwas tut…rufst du mich dann?“ bat er seinen Schwager und stand auf. Peter nickte. Mit der Schwester ging Ben zur Tür. „Ben…“ rief Peter ihn noch einmal zurück. Ben sah ihn an. „Ich möchte mich bei dir entschuldigen. Es war dumm dir die Schuld zu geben…“ kam leise von ihm. „Schon gut…ich hätte es vermutlich genauso gemacht..“ lächelte Ben. „so aber nun hinlegen und schlafen. Dann können Sie morgen vielleicht offiziell nach Hause..“ ermahnte die Schwester. Ben sah auf das Namensschild. „Agathe…wie kann eine Schwester mit einem so hübschen Namen nur so grausam sein?“ lächelte er. Agathe sah ihn keck an. „Mein lieber Junge…ich bin sicher doppelt so alt wie du…und solche Sprüche ziehen bei mir überhaupt nicht…“ lachte sie leicht. Ben nickte. „Okay.. Mama…“ scherzte er. In seinem Zimmer wies Agathe nur auf das Bett. Ben legte sich brav hin. Erst jetzt spürte er wie ihn alles mitnahm. Er war wenige Augenblicke ganz ohne Agathes Hilfe eingeschlafen. Wenn er geahnt hätte in welcher Situation Semir gerade steckte wäre er sich sofort wieder aus dem Krankenhaus geflohen um seinen Freund und Partner zu helfen. Doch so…schlief er sich gesund und wurde auch von niemand gestört. Er gegen fünf am Nachmittag schlug er wieder die Augen auf und sah sich erstaunt um. Langsam richtete er sich auf. Die Übelkeit wurde weniger und er spürte auch keinen Schwindel mehr. „Oh auch schon wach..?“ meinte Agathe und sah ihn lächelnd an. „Kaffee und Kuchen…ich hoffe Sie mögen das..“ fragte sie. „Oh sehr gern. Sagen Sie…war mein Kollege Herr Gerkan schon da?“ wollte Ben wissen. „Nein..bisher war noch kein Besuch hier. Das heißt eine junge Dame war hier und hat sich nach Ihnen erkundigt, aber als sie sah, dass Sie schliefen ist sie wieder gegangen. Ich soll Ihnen schöne Grüße von Susanne ausrichten…“ gab Agathe von sich. „Danke….gibt es was Neues bei meiner Schwester?“ kam die nächste Frage von Ben. „Leider nein… sie liegt weiterhin im Tiefschlaf…“ Agathe sah ihn traurig an. „Ich werde sie heute in der Kapelle in meine Gebete einschließen…“ gab sie bekannt. Ben lächelte leicht. „Wenn Sie denken das es hilf…dann tun Sie es nur…ich habe mir das mit dem Herrn da oben schon lange verscherzt…“ sagte er leise. „Gott ist gnädig und wird Ihnen verzeihen.. Sie müssen es ihm nur sagen…“ erklärte Agathe. „Ich bin nicht so gläubig wie Sie, Schwester…aber ich danke Ihnen…“ ließ Ben von sich hören.


    Moritz stieg aus seinem Wagen aus und ging zu dem kleinen Gebüsch wo der Mann den er eben umgefahren hatte lag. „Wer ist das?“ wollte er von Ludwig wissen. „ein Bulle...er hat...er ist...von der Kripo. Der Kerl wollte mich verhaften..“ stieß Meurer immer noch atemlos aus. „Woher kennt er dich?“ harkte Moritz nach. „Keine Ahnung...ich...meine Akte...ich meine...es war nur ne Kleinigkeit...wirklich...ich schwöre. Was machen wir denn jetzt?“ harkte Ludwig ängstlich nach und sah auf Semir. „Pack ihn in den Wagen!“ befahl Moritz. „Lass ihn doch hier liegen. Der krepiert eh...“ schlug Ludwig vor. Moritz packte ihn am Kragen. „Tu was ich sage! Wenn er wirklich von den Bullen ist, dann werden die deine Schwester ausquetschen und dann können wir unseren Plan abschminken... also...rein mit ihm!“ fauchte Moritz. Ludwig nickte und packte Semir. Er schliff ihn zum Wagen und legte ihn auf die schmale Ladefläche. Anschließend stieg er in den Wagen und setzte sich auf den Beifahrersitz. Moritz stieg nun ebenfalls ein. Sein Blick ging auf den bewusstlosen Polizisten. „Du kannst froh sein, das Liane mich angerufen hat. Sonst wärst du nämlich bei ihm im Revier und musst Rede und Antwort stehen. Du wärest sogar im Knast gelandet, weil du ihn angegriffen hast. Ich sagte doch, du sollst kein Aufsehen erregen!“ fauchte Moritz und lenkte den Wagen in Richtung Stadtauswärts. Ludwig schwieg und sah immer wieder zum Polizisten, der sich nicht regte. „Ist er schwer verletzt?“ fragte er vorsichtig an. Moritz sah in den Rückspiegel. „Und wenn...ist auch egal. Er wird eh krepieren. Aber vorher wird er mir erzählen, was er weiß...“ versprach er. Er lenkte den Wagen in einen kleinen Feldweg direkt hinter Köln. Die Fahrt ging zunächst schweigend weiter. „Wenn wir gleich zuhause sind, wirst du mir sagen, woher die Bullen dich kennen. Und wehe du lügst mich an..“ drohte Moritz. Ludwig nickte nur. Die Fahrt dauerte noch eine gute halbe Stunde. Der Polizist gab ein leises Stöhnen ab. Sofort blickte Ludwig wieder zu ihm. „Er wird wach..“ gab er bekannt. Moritz hielt vor einem kleinen Haus und stieg aus und ging zum Laderaum. Dort öffnete er die Türen. Er zog den halb bewusstlosen Mann zu sich, schulterte Semir und brachte ihn ins Haus. In einem der hinteren Räume warf er den Mann auf ein altes Bett. Ludwig kam hinterher. „Such was damit wir ihn fesseln können!“ befahl Moritz. Nur wenig später war Ludwig mit einigen Seilen zurück. „Fessel ihn!“ befahl Moritz weiter. Meurer nickte und drehte den Polizisten auf den Bauch. Dann zerrte er ihm die Arme auf den Rücken und band sie fest. Auch die Beine wurden zusammen geschnürt. Moritz ging kurz raus und kam nach fünf Minuten wieder rein. „Ich muss für zwei Stunden weg. Du wirst hier auf ihn aufpassen und nicht mehr auf die Straße gehen ist das klar? Wenn er anfängt zu schreien dann knebele ihn!“ befahl er seinem Komplizen. Ludwig Meurer nickte. Er zog sich einen Stuhl heran und nahm sich ein Buch.

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    Beethoven wurde taub
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  • Tanja Herzog fuhr zur PAST zurück. Sie hatte bereits unterwegs vergeblich versucht Semir zu erreichen. Er meldete sich nicht. „Wenn er Mistkerl wieder einen Alleingang macht, dann lernt er mich aber von einer Seite kennen, die er nicht bei mir vermutet..“ fluchte sie leise. Sie fuhr auf den Parkplatz und betrat wenig später die PAST. Vor der Sekretärin blieb sie stehen. „Hat sich Herr Gerkan schon gemeldet?“ wollte sie von ihr wissen. Bis jetzt nahm sie die Frau mit dem Kind auf dem Arm nicht wahr. „Was wollen Sie denn von meinem Mann?“ harkte sie nach. Tanja sah sie an. „Sie sind seine Frau?“ stieß sie fragend aus. „Wenn Sie Herrn Gerkan meinen, dann ja…“ gab die Brünette zurück. Tanja musterte sie. „Na…Geschmack hat er ja…ist das seine Tochter?“ ging es bei Tanja weiter. „Die jüngste…ja..die Große ist im Kindergarten…“ nickte die Frau. „Ich bin Tanja herzog….und ich nehme an Sie sind Andrea oder?“ lächelte Tanja und reichte der Frau die Hand. „Das ist richtig..Semir ist mein Mann…Sie kommen mir bekannt vor.. kann es sein, das wir uns kennen?“ harkte Andrea nach und griff nach der Hand. „Ähm…ja…vor ungefähr neun Jahren habe ich mit Semir…“ erklärte Tanja. „Genau…Sie haben mit meinem Mann eine Affäre gehabt…ich erinnere mich.“ Fauchte Andrea. „Eine Affäre? Damals waren Sie noch nicht verheiratet, sondern getrennt und ja..ich hatte mit Semir eine wundervolle Zeit…nur konnte er ja nicht die Finger von ihnen lassen. Ich habe ihn verloren, weil er Sie immer liebte und es wohl auch immer tun wird…“ gab Tanja zu verstehen. Andrea sah auf die Uhr. „Wo ist Semir überhaupt?“ wollte sie wissen. „Wir haben uns aufgeteilt um die Familie eines Verdächtigen zu überprüfen. Er in Köln und ich in Düsseldorf. Aber er hat sich bisher nicht mein mir gemeldet.“ erklärte Tanja. Andrea sah Susanne an. „Hast du was von ihm gehört?“ wollte sie wissen. „Nein…seit heute Morgen nicht mehr..“ gab auch sie bekannt. „Dann ist was passiert. Susanne… orte bitte den Wagen von ihm…wir müssen wissen wo er ist..!“ befahl Andrea. Tanja staunte nicht schlecht. „Hallo? Sie sind nicht in der Lage hier irgendwas zu befehlen….Sie sind Zivilistin..!“ empörte Tanja sich. Andrea lachte leise. „Nein..ich bin Semirs Frau und als solche habe ich auch Rechte. Susanne bitte!“ forderte sie ihre Freundin auf.


    Peter wachte bei Julia. Der Arzt war schon mehrmals bei ihr und hat die Werte überprüft. Jedes Mal hatte er freundlich gelächelt und die Frage ob alles in Ordnung sei abgenickt. „Wann wird sie wach? Wie sieht es aus mit ihrem Kopf?“ wollte er wissen. „Herr Baumgarten. Vor morgen können wir Ihnen nichts sagen. Warum gehen Sie nicht zu Ihrem Schwager und sprechen mit ihm? Das lenkt Sie ab. Sobald sich der Zustand Ihrer Frau ändert sagen wir es Ihnen…“ versprach der Arzt. Peter nickte. Er ging mit seiner Hand durch das Gesicht und bemerkte die Stoppeln. „Ich glaub ich könnte eine Dusche vertragen…“ lächelte er. „Ganz sicher… und eine Mütze voll Schlaf ist auch nicht verkehrt. Wissen Sie was…wir stellen Ihr Bett ins Zimmer von Herrn Jäger. Er freut sich über Gesellschaft..“ schlug der Arzt vor. Peter sah ihn an. „Ich denke es ist besser wenn ich hier schlafe… ich will sie nicht allein lassen…“ setzte Peter dagegen. „Herr Baumgarten…Ihre Frau spürt, dass Sie da sind, aber die Helligkeit reizt Sie und Sie finden nicht wirklich die Ruhe die Sie brauchen. Haben Sie Bedenken, dass Herr Jäger Sie nicht bei sich haben möchte? Weil Sie ausgerastet sind?“ harkte der Arzt nach. Peter schüttelte den Kopf. „Nein…wir haben uns ausgesprochen und er versteht mich..“ lächelte Peter. Doch er sah auch ein, dass der Arzt Recht hatte. Das Piepen der Geräte ließen ihn kaum schlafen. Jetzt waren es schon zwei Tage seit die Bombe explodiert war und Julia wachte nicht auf. „Also gut…ich werde zu ihm gehen…“ gab Peter klein bei. An der Tür drehte er sich erneut um „Sie wird aber wieder wach oder?“ fragte er besorgt. Der Arzt lächelte beruhigen und nickte. „So wie es aussieht ist es sehr gut. Die Chance steht bei 60 zu 40 für Ihre Frau. Also eine sehr gute Chance…wenn Sie ihr zeigen, dass Sie für sie da sind, dann bin ich mir sicher, wird es noch eine lange Ehe sein, die Sie beide führen werden..“ erklärte der Arzt langatmig. Peter ging zu Ben. Dieser sah auf als Peter eintrat. „Ist was mit Julia?“ fragte er sofort. „Nein…der Arzt hat mich hier her geschickt, damit ich mal Ruhe finde. Ich habe Angst sie allein zu lassen. Sie ist doch mein Ein und alles…“ kam leise von Peter. Ben stand auf und sah ihn fest an. „Sie wird es auch immer bleiben. Sie wird gesund werden…das weiß ich..das spüre ich. Und morgen werde ich entlassen und dann werde ich den Mistkerl finden, der uns das angetan hat. Das verspreche ich dir…“ schwor Ben.

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Langsam kam Semir wieder zu sich. Er wollte sich bewegen und spürte sofort die Schmerzen in seinem Körper. Auch die Fesseln blieben nicht unbemerkt genauso dass er auf einer weichen Unterlage lag. Er stöhnte leise auf. Seine Hände waren auf dem Rücken zusammengebunden und das war nicht gerade sehr förderlich für die Schmerzen die von dem Unfall herrührten. Bei jeder Bewegung die er machte durchzogen diese seinen Körper. Er hielt es für besser ruhig liegen zu bleiben. Der Unfall...dieser verdammte Mistkerl von Meurer hatte Helfer und die hatten ihn ausgeschaltet. Im wahrsten Sinne des Wortes...ging es in Gedanken weiter. Nach den Schmerzen zu urteilen hatte er sich mindestens zwei Rippen gebrochen, wenn nicht noch mehr. Das Atmen fiel ihm schwer, dennoch gab er nicht auf. Er bewegte die Hände und versuchte die Fesseln zu lösen. Mit jeder Bewegung hätte er schreien können. Sein Rücken tat extrem weh, aber er konnte sich bewegen und somit ausschließen, dass er sich etwas Schlimmeres an der Wirbelsäule zugezogen hat. „Lass es lieber!“ riss ihn eine Stimme aus seinem Tun. Semir hielt inne. Er hatte nicht gehört, dass noch jemand in dem Raum war. Dann zuckte er zusammen weil sein Handy klingelte. Sein Bewachter war sofort zur Stelle und er spürte wie er durchsucht wurde. Dabei ging der Mann nicht gerade sanft mit ihm um. Wenig später fühlte er, wie der Mann sein Handy aus der Tasche zog und es gegen die Wand warf. „Damit sie uns nicht orten können...“ knurrte der Mann und Semir hörte wie er das Handy zertrat. Er schloss die Augen und versuchte sich zu konzentrieren. Mühsam drehte er sich auf die andere Seite um seinen Feind anzusehen. „Meurer...was soll das?“ fragte er stöhnend. Der Mann grinste ihn an. „Weißt du was...du solltest keine Fragen stellen...das kostet Kraft und die brauchst du noch...glaub mir...“ verhöhnte ihn der Mann. „Sei sollten aufgeben...“ stieß Semir aus. Er bekam kaum Luft. „Halt deine Klappe! Ach ja...du brauchst nicht anfangen zu schreien... dich hört hier niemand. Also erspar es dir und mir...“ lächelte der Mann und verließ mit siegessicheren Schritten den Raum. Semir sah sich in seinem Raum um allerdings konnte er nicht viel erkennen. Außer die Wand und das Bett auf dem er lag. Das Fenster war links von ihm und die Gardinen waren zugezogen, nur ein leichter Lichtschein drang hindurch. Es schien bereits dunkel zu werden. Wie spät war es wohl? Suchte man ihn schon? Semir schloss die Augen erneut. Er spürte Hunger und Durst.


    Moritz Paulsen kam gegen Mitternacht zurück. Ludwig Meurer saß vor dem Fernseher und lachte ihn an. „Die haben von uns berichtet. Die haben keine Spur...die Bullen tappen im Dunkeln..“ erklärte er. „Hast du unseren Gast versorgt?“ wollte Moritz wissen ohne auf das Gespräch einzugehen. „Wenn du meinst, dass ich ihn fesseln sollte...dann ja...“ bestätigte Meurer. „Hast du ihm was zu essen und trinken gegeben?“ harkte Moritz nach. „Nein... warum auch...“ grinste Ludwig. „Weil ich es will verdammt noch mal!“ fauchte Moritz wütend. „Du sagtest doch selbst, dass er eh krepiert...da ist das Essen viel zu schade für ihn..“ grinste Ludwig einfältig. „Du verdammter Idiot! Ich will wissen, was er gegen dich in der Hand hat und was er schon weiß! Kapierst du das nicht? Ich will genau wissen, was er weiß!“ schrie Moritz ihn an. Er drehte sich um und ging in den Raum, wo der Mann gefesselt auf dem Bett lag. Scheinbar schlief er. Moritz trat an das Bett und fühlte nach dem Puls des Gefangenen, der bei dieser Berührung zusammenzuckte. „Ich wollte Sie nicht erschrecken...es tut mir Leid, dass ich Sie hier festhalten muss, Herr Gerkan, aber es ist zu unserer Sicherheit.“ erklärte er fast schon mitleidig. „Wer sind Sie?“ fragte Gerkan nach. „Herr Gerkan...ich denke es ist besser, wenn Sie das nicht wissen. Ich möchte von Ihnen wissen, was Sie gegen Ludwig in der Hand haben...es ist sicher besser, wenn wir ein wenig Vertrauen aufbauen, finden Sie nicht. Das wäre sicher auch für Sie von Vorteil...“ schlug Moritz vor. „Ich wollte ihn lediglich befragen...“ kam von Gerkan. „Befragen? Warum?“ harkte Moritz nach. „Ich...er wurde gesehen...in dem Restaurant...wo...wo die ...Bombe hoch ging...und...deshalb...“ stieß sein Gefangener aus. Moritz sah, dass er große Schmerzen hatte. „Sie haben ihn im Verdacht die Bombe gelegt zu haben?“ wollte er wissen. „Nein...er...hat...er wurde gesehen...als er den...Blumenstrauß...brachte..“ brachte Gerkan mühsam heraus. Moritz stand wieder auf und wollte den Raum verlassen. „Bitte...lösen Sie die Fesseln...ich...ich...bekomme keine Luft..“ bat Gerkan leise flehend. „Werde ich gleich machen...woher kennt ihr Ludwig Meurer?“ wollte Moritz noch wissen. „Er...ist...ist...vorbestraft...“ stöhnte Gerkan. Moritz sah in die Richtung wo Ludwig war. Dieser Mistkerl hatte ihn angelogen. Dafür würde er noch büßen, doch zunächst musste er sich um Gerkan kümmern.

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