Gefährliche Spenden




  • Für Elvira und Chris - ihr wisst warum ;)




    Prolog



    „Komm schon Ben, bitte – sei mal ein guter Freund zu mir!“ Ben Jäger, der am Steuer sass, sah seinen Partner, Semir Gerkan, mit einer hochgezogenen Augenbraue an. „Semir, ich war immer ein guter Freund zu dir, aber da mache ich nicht mit!“ „Aber ich will da nicht alleine hin!“, jammerte der Deutschtürke und zog eine Jammerlippe. „Oh nein“, erwiderte Ben, „nicht den Hundeblick! Aus!“ Doch Semir machte weiter. „Ich sagte aus!“ Ben versuchte sich, stur, auf den Strassenverkehr zu konzentrieren. Dabei biss er sich immer wieder auf die Unterlippe. „Lieber Ben…“, begann Semir und lächelte dabei frech, „du lässt doch deinen Partner bei dieser Aktion nicht einfach alleine!“ Ben konnte nicht, er musste hinsehen und sah direkt in die glänzenden, hundeähnlichen Augen seines Partners. „Ich hasse dich“, zischte er und Semir wusste, dass dies in Bens Sprache einem Ja glich. Semir fiel ihm um den Hals. „Bist du verrückt? ICH FAHRE GERADE!“, schrie Ben und konnte gerade noch ein Fahrzeug überholen. Semir löste sich. „Danke, du weisst gar nicht, wie viel mir das bedeutet!“ Ben seufzte „Will ich auch gar nicht – wahrscheinlich willst du mich sowieso nur auslachen! Eine kleine Veranstaltung von der Schule und dem Kindergarten, in dem Aida ist. Wehe ich muss irgendein dämliches Kostüm anziehen!“ Semir grinste. „Ach…ich fände in so einem Osterhasenkostüm würdest du sicher ziemlich schick aussehen, so mit dem Bürzel!“ „Ich hau dir gleich eine!“, drohte Ben und der Deutschtürke lachte lauthals. „Keine Sorge. Aidas Kindergarten hat einen kleinen Ess- und Trinkstand. Die Mütter, machen das Essen und die Getränke selber. Die Väter oder in deinem Falle die liebenswerten Benbens, servieren es dann. Wer weiss, vielleicht lernst du eine süsse Alleinstehende kennen!“ Ben atmete tief ein. „Wieso hat mir meine Mutter so fleissig beigebracht, keine alten Menschen zu schlagen!“ „Weil deine Mutter eine weise Frau war, Allah habe sie selig“, erwiderte Semir und Ben grinste. „Gut ich gebe mich definitiv geschlagen, hab morgen ja sowieso nichts Besseres vor. Aber dafür habe ich etwas gut bei dir!“ „Natürlich“, versprach Semir und Ben richtete seine Aufmerksamkeit wieder der Strasse.


    Markus Streuer zog seine Maske ab. Gemeinsam mit seinen Kollegen sass er in einem schwarzen Transporter und hatten gerade wieder einen grossen Coup gelandet gehabt. Insgesamt waren sie zu sechst. Er und seine Kumpel kannten sich schon lange. Alle waren, ihrer Ansicht nach, Opfer der deutschen Regierung geworden. Ihnen wurde nur Leid zugetan. Also durften sie sich auch das nehmen, was für sie gedacht war. „Geil, 500`000 Euro mal wieder erbeutet. Leute, wir sind einfach zu gut für diese Welt.“ Markus sah zum Fahrer. „Gib mal ein bisschen Stoff, ich will die Scheinchen in meinen Händen halten. Der Fahrer nickte uns drückte aufs Gaspedal, unwissentlich, dass sie an einem Auto mit zwei Polizisten vorbeifuhren.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • „Sag mal!“, schimpfte Semir als ein schwarzer Transporter sie in einer erhöhten Geschwindigkeit überholte und keine Rücksicht auf die Mitfahrer zeigte. „Die schnapp ich mir!“, zischte Ben, legte einen höheren Gang ein und gab Gas. Dabei überholte er sämtliche Kleinwagen, die mit lautem Hupen protestierten, bis sie die Blinklichter sahen, danach verstummten diese sofort. „Immer wieder dasselbe, sobald sie sehen, dass du von der Polizei bist, ist ihre grosse Klappe auf einmal ganz klein“, meinte Semir und Ben nickte nach vorne. „Da sind sie!“ Semir nickte und nahm sicherheitshalber schon mal seine silberne Walther P88 Compact hervor. Wie immer liess er sie einmal drehen und entsicherte sie dann. Ben sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. „Was denn? Immer, wenn wir diese Blinklichter einschalten und die uns sehen dann…“ In dem Moment zerbrachen Scheiben und Kugeln, flogen knapp an ihnen vorbei. „…passiert genau das!“ Ben rollte mit den Augen und fuhr in gebückter Haltung weiter. Semir hingegen, öffnete das Fenster, lehnte sich daraus und erwiderte das Feuer. Der frische Frühlingswind und die hell leuchtende Sonne brennte in seinen Augen und er musste sie zusammenkneifen um etwas zu sehen. Immer wieder versuchte er , auf die Reifen zu zielen, traf aber immer nur den Asphalt oder den Kofferraum. „Brauchst du eine Brille Opa?“, hörte er dumpf durch den Wind und sah, wie Ben mit einem Grinsen am Steuer sass. „Halt die Klappe und fahr!“, erwiderte Semir schreiend und konnte im letzten Moment einem Schuss ausweichen. Der schwarze Transporter ging in einem Drift auf die andere Fahrspur und Semir sah zunächst nicht warum, bis durch die Helligkeit langsam ein quergestellter LKW erkennbar wurde. „Ben, brems! Brems verdammt!“ „Was, warum?“, fragte Ben zurück, hob kurz seinen Kopf und begann zu schreien, da es zu spät war. Durch ein Wrackteil, das vor dem LKW lag, wurden die Beiden hochgeschleudert und flogen durch den Transporttraum des LKW’s, der mit tausenden von rohen Ostereiern beladen war. Mit einem harten Aufprall kamen sie zum Stehen und der schwarze Transporter war verschwunden.


    Semir, der sich im letzten Moment zurück ins Auto retten konnte, sah auf und wusch sich das Eiweiss und Eigelb von der Kleidung. „Alles okay?“, fragte er Ben und dieser hob ebenfalls seinen Kopf. „Klar…nur was…“ Er griff sich in den Haarschopf und fasste genau in das Eigelb eines aufgeplatzten Eies. „Boah ne…!“, schimpfte er angewidert und Semir zuckte mit den Achseln. „Sieh es positiv. Ich habe gelesen dass rohe Eier das Haar schöner machen soll…“ Ben stöhnte und schenkte Semir einen eindeutigen Blick. „Jedenfalls sind unsere Raser weg…“, meinte Ben wütend und Semir winkte ab. „Ich habe das Kennzeichen. Versuchen wir, das Chaos hier zu beseitigen und rufen dann sofort Susanne an!“

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Es dauerte drei geschlagene Stunden, bis Semir und Ben zurück in die renovierte PAST konnten, wo Hotte und Dieter sie schon mit einem breiten Grinsen erwartete. „Hat man euch nicht gesagt, dass man die Ostereier, zuerst kochen muss, bevor man lustige Sachen mit ihnen anstellt?“, neckte Hotte und Dieter musste die Lippen zusammenpressen um nicht laut loszulachen. „Brüller, wirklich komisch“, grummelte Semir und lief zu Susanne. Ben schritt ihm mit bösem Gesichtsausdruck hinterher. „Konntest du was mit dem Kennzeichen anfangen?“, kam Ben in die Konversation herein und Susanne nickte ihm mit einem Lächeln zu. „Ja…aber der Wagen wurde als gestohlen gemeldet. Sehr viel hilft euch das ja nicht…“ Semir musste zustimmen. „Leider…nun ja, gib‘ eine Fahndung raus, mehr können wir im Moment nicht tun, ausserdem sind wir ja Morgen sowieso nicht da!“ Susanne sah Ben mit einem Grinsen an. „Ach, konnte Semir dich umstimmen?“, fragte sie neugierig da sie Semir dazu ermutigt hatte, bei Ben nachzufragen, wie wollte sie niemandem verraten. „Leider…die Schnapsidee hatte er doch bestimmt von dir!“ Susanne sagte nichts. Sie lächelte nur und Ben rollte mit den Augen. „Dachte ich mir…ich geh‘ mir mal das Zeug aus den Haaren waschen!“ Mit einem Grinsen sahen Semir und Susanne dabei zu, wie Ben ins Büro stampfte, seine Umziehsachen holte und dann Richtung Dusche und Garderobe lief. Als er verschwunden waren, brachen sie in schallendes Gelächter aus. „Ich hab‘ dir gesagt ich krieg‘ ihn rum!“ Semir streckte die Hand aus und Susanne wippte mit dem Kopf hin und her. „Ich geb‘ mich geschlagen, du türkischer Hengst!“ Sie kramte aus ihrer Gesässtasche einen fünf Euroschein hervor und drückte ihn Semir auf die Handfläche. In dem Moment ging die Türe von Kim Krügers Büro auf. Die Chefin stand an der Türschwelle. „Gerkan, würden Sie kurz kommen?“ Semir nickte, verabschiedete sich von Susanne und trat mit ihr ins Büro. Sie zog die Türe hinter sich zu und setzte sich an ihren Schreibtisch. „Möchten Sie morgen also wirklich zusammen mit Ben freinehmen?“, fragte sie und Semir nickte.


    „Wegen dem Fall…“, deutete er an und sie nickte. „Herzberger und Bonrath werden sich morgen darum kümmern. Ab übermorgen sind aber wieder Sie dran, ist das klar?“ Semir nickte heftig. „Danke…meine Frau wäre sonst ausgerastet, wenn ich das hätte sausen lassen!“ Kim trug Semirs Termin in ihren Kalender ein und grinste. „Wäre ich auch…“, sagte sie und nickte zur Tür, „und nun weiterarbeiten! Sie haben was zu tun!“ Semir verabschiedete sich und ging aus dem Raum. Er ging zurück in sein Büro und arbeitete dann mit Ben, nachdem dieser geduscht hatte, weiter. Wobei keine sichtlichen Ergebnisse herauskamen.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Am nächsten Morgen wartete Ben vor seinem Appartementhaus. Semir hatte versprochen, ihn zusammen mit Andrea und den Mädchen abzuholen. So stand er da. Es war ein angenehmer Frühlingstag. Warm und schön. Und er musste Leuten Getränke und Essen servieren. "Manchmal hasse ich den türkischen Hengst mit seinen Hundeaugen...", grummelte er und in dem Moment fuhr Semirs Privatwagen vor. Ein Ford Galaxy. Noch bevor die Eltern ausstiegen, sprang Aida aus dem Wagen und rannte auf ihn zu. "Ben!", schrie sie begeistert und Ben beugte sich, damit sie sich um den Hals hängen konnte. Ben hob sie hoch. "Na meine kleine Maus!", lachte er und genoss Aidas liebkosende Umarmung. Semir stieg aus und lächelte, als er diesen Anblick sah. Auch Andrea stieg aus und hielt die kleine Lale im Arm. Inzwischen war das Mädchen schon einige Monate alt und brabbelte wie eine Grosse. Andrea lief mit der Kleinen auf Ben zu. "Schön, dass Semir dich überreden konnte", sagte sie mit einem Lächeln. "Viele Väter haben gekniffen. Inzwischen müssen schon die Onkel oder grossen Brüder einspringen!" "Ben ist mein grosser Bruder!", sagte Aida begeistert und zerzauste Bens Haar. "Ja...ja ich bin dein grosser Bruder", erwiderte Ben lachend und strich mit einem Finger über Lales Pausebäckchen. "Na meine Süsse...", sagte er leise und Lale lächelte. "Ich bin deine Süsse", protestierte Aida und Ben winkte ab. "Aida...ich bin auch Lale ist meine Süsse, darüber musst du hinweg kommen!" Semir grinste. "Hey, nun ziehst du auch noch meine Töchter in deinen Womanizerbann, das geht nicht!" Ben grinste. "Selbst schuld. Was bringst du auch deinen Töchtern guten Geschmack bei?" Mit einem lauten Lachen gingen sie gemeinsam in den Wagen und fuhren los. Ihr Ziel, die Veranstaltungshalle im Wald. Inzwischen waren schon einige Autos da. Auch ein schwarzer Mini, wo davor drei Erwachsene und ein Kind standen.


    "Danke, dass ihr mir helft, meinen Neffen David zu unterstützen." Christopher, ein stattlicher Mann von rund zwei Metern, sah auf seine zwei weibliche Begleiterinnen, Jennifer und Elvira. "Nun ja, du hast noch einen gut bei uns! Du hilfst uns bei unserem Beruf so sehr. Ohne dich wären unsere Geschichten und Artikel bei weitem nicht so gut wie sie sind. Besonders wenn's um die Historik geht, dein Fachgebiet!" Christopher grinste. "Da siehst du, wozu man mich brauchen kann, also mehr Respekt in nächster Zeit!" Elvira und Jennifer sahen sich mit einem Grinsen an. "Vergiss' es!", sagen sie synchron mit einem Grinsen. "David!", hörten sie ein hohes Stimmchen und sahen, wie ein blondes Mädchen auf sie zurannte. "Aida!", erwiderte der Junge das Geschrei mit Freude und rannte auf das Mädchen zu.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Die Beiden umarmten sich stürmisch und Aida gab dem kleinen Jungen sofort einen dicken Kuss auf die Pausbacke. „So schnell wirst du abgelöst“, grinste Semir und Ben verschränkte die Arme und verzog theatralisch den Mund. „Abserviert durch einen Jüngeren…soweit ist’s schon gekommen…“ Beide Männer lachten und sahen, wie Andrea auf die Gruppe der drei Erwachsenen zulief. Sofort gingen sie hinterher. Sie blieb vor dem grossen Mann stehen. „Christopher?“, fragte sie und streckte die Hand aus. Dieser nickte und schüttelte ihr sanft die Hand. „Dann müssen Sie Andrea sein. Wir hatten zusammen telefoniert.“ Andrea nickte. „Danke, dass Sie für Davids Eltern eingesprungen sind. Wir sind sonst schon zu wenig…für die vielen Gäste die kommen werden. Irgendwie hatte die lieung das falsch geplant und ich musste das wieder grade biegen…“ Christopher winkte ab. „Meine Schwester und ihr Mann sind halt durch ihre Firma oft eingespannt. Leider hatte Ihnen ein Geschäftspartner eine Sitzung noch reingedrückt. Da hatten sie mich gefragt ob ich mal was mit meinem Neffen mache…der Ihre Tochter anscheinend sehr mag! Ich glaube, Sie hätten bei jedem Termin bei ihnen schiefliegen können…“ Andrea nickte. „Kenn ich…ja…sie erzählt ständig von David.“ Sie drehte sich zu Semir und Ben um. „Ach, darf ich noch vorstellen? Mein Mann Semir und der beste Freund der Familie, Ben!“ Christopher begrüsste sie mit einem Handschütteln. „Von meiner Seite her, die Kleinste und Jüngste im Bunde ist Jennifer und die andere nette Dame ist Elvira.“ Die beiden Frauen gaben der Gruppe Andreas freundlich die Hand. „Schön, dass Sie noch ein paar helfende Hände gefunden haben“, meinte Andrea erleichtert und Jennifer grinste. „Wissen Sie, er mag zwar ein genialer Historiker sein, dafür ist er eine umso grössere Pfeife im Backen!“ Andrea grinste, während Christopher seine Kollegin mit hochgezogener Augenbraue ansah. „Über meine Kochkünste hast du dich sonst nie beschwert!“, protestierte er und sie hob den Zeigefinger. „Ja, über deine Kochkünste nicht, aber über deine Backkünste schon!“ Ein Lacher ging durch die Runde.


    „Laden wir doch mal die Sachen aus und gehen rein. Es muss schliesslich noch einiges vorbereitet werden!“ Alle nickte und begaben sich wieder zu den Autos, während Aida und David auf den Spielplatz rannten um sich zu den Klassenkameraden zu gesellen. Jennifer öffnete den Kofferraum ihres schwarzen Minis und ein paar zugedeckte Körbe kamen zum Vorschein. „Das riecht ja lecker“, meinte Christopher und Elvira zog einen Korb aus dem Kofferraum. „Sicher, schliesslich haben Jenni und ich gebacken“, teilte nun sie auch aus und die Beiden Frauen liefen lachend mit ein paar Körben voraus. „Warum eigentlich auf die Männer?“, grummelte Christopher und ging dann hinterher.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Andrea, Semir, Ben, Elvira, Jennifer und Christopher, stellten ihre Sache in der Halle bereit. Sie hatten den Tisch nebeneinander. Was Aida und David heimlich engagiert hatten. Die Kinder, wollten so lange wie möglich zusammensein. Andrea stellte zusammen mit Semir und Ben lauter silberne Platten mit Häppchen auf. Sie zogen die Frischhaltefolie ab. "Das sieht gut aus", lobte Elvira und Andrea lächelte dankend. "Nun ja, hat mich auch wieder ein paar wertvolle Stunden meines Lebens gekostet..." Elvira nickte. "Manchmal steht man als Mutter nur hinter dem Herd..." Andrea seufzte. "Haben Sie Kinder?" "Ja, aber die sind schon draussen, ich hab's also hinter mir!" Andrea sah neugierig zu Christopher und Jennifer. Die gemeinsam die Körbe auf den Tisch stellten. "Und ihr zwei? Wohnt ihr zusammen?" Jennifer sah Andrea ein wenig verwirrt an. "Nun ja, weil Sie seine Kochkünste gelobt haben." Jennifer lächelte und puffte Christopher in die Seite. "Nein, aber er lädt mich viel zum Essen ein. Deshalb. Und nein, wir sind nicht zusammen", setzte sie an und Christopher lächelte. "Das wär ja noch schöner", kommentierte er und plötzlich stand Ben hinter den Beiden. "Das riecht lecker", bemerkte er und sah, wie Jennifer die Decke abzog und lauter Schokoladenmuffins kamen zum Vorschein. "Mit Schokostücken", sagte Ben begeistert und wollte sich eins schnappen, doch Jennifers Hand war schneller. Sie klopfte Ben auf die Finger. "Nichts da, die sind für die Gäste..." Ben zog eine Schnute und versuchte es, mit der Hundeblicknummer. "Keine Chance!", erwiderte sie grinsend und Ben sah Chris an. "Ist sie immer so?", fragte er. "Nun ja, nur an Tagen mit 24 Stunden." Ben lächelte. "Sie haben mein vollstes Mitdleid!", sagte er und lachte zusammen mit Chris. Jennifer verschränkte die Arme. "Schade, gerade wollte ich Ihnen anbieten, mal welche Andrea zu übergeben...für Sie, aber nun..." Ben hob die Hände. "Wissen Sie, dass Sie einen positive Aura ausstrahlen", schleimte er und Jennifer winkte ab. "War ein Scherz. Sollten Sie nicht Ihren Freunden helfen?" Ben nickte und verschwand. Christopher sah Jennifer mit hochgezogener Augenbraue an.


    "Flirtest du etwa?", fragte er und sie schüttelte mit dem Kopf. "Ne, der ist mir zu alt, aber als Kneipenkumpel kann ich ihn mir echt vorstellen!" "Stimmt, wir sollten mal wieder eine machen! Wollen wir ihn dann einladen?" Jennifer nickte. "Klar wieso nicht." Elvira war immer noch mit Andrea am Plaudern. "Was ist Ihr Mann eigentlich von Beruf?" Andrea nickte auf ihn und Ben. "Sie sind Autobahnpolizisten, nun ja, manchmal nicht einfach weil man ständig Angst um die haben muss!" Elvira tippte Jennifer an. "Ey, das wär doch was!" Jennifer, aus dem Gespräch mit Christopher gerissen, sah sie verwirrt an. "Was wär was?", fragte sie nach. "Eine Story, nein besser, eine Krimireihe über zwei Autobahnpolizisten, wo spannende Abenteuer erleben, das wär doch was!" Jennifer schüttelte mit dem Kopf. "Bist du verrückt, sowas hat doch keine Zukunft!", erwiderte sie und machte sich weiter daran, den Tisch vorzubereiten. "Schade, ich fand die Idee gut", murmelte Elvira und zuckte mit den Achseln.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Markus und seine Kollegen sassen im Keller eines Waldhauses, wo eine Schulspendeorganisation stattfinden sollte, tatsächlich hörten sie, wie viele Menschen eintraten und etwas aufgebaut wurden. "Fangen wir an Markus?", fragte der eine ungeduldig und Markus schüttelte mti dem Kopf. "Noch fünf Minuten, dann kannst du loslegen..." Diese fünf Minuten schienen alle wie eine Ewigkeit vorzukommen. Immer mehr, begannen sie zu zittern. Sie wollten die Kohle und dieses Mal, würden sie sich auch in die Geschichtsbücher eintragen lassen. "Gut! Los!", befahl Markus und die Meute rannte nach oben. Sie nahmen ihre Waffen hervor. Sie steckten sie in ihre Jacken und schlichen sich in die Veranstaltung.
    "Onkel, Onkel!" Christopher sah auf und erblickte seinen Neffen David, der mit Aida auf die Gruppe zurannte. "Da bist du ja wieder. Genug gespielt?", fragte Chris und David nickte. "Darf ich auch den Anderen helfen?" Christopher beugte sich zu David und wuschelte ihm durchs kastanienbraune Haar. "Du scheinst Aida wohl zu mögen!", stellte er fest und David lief feuerrot an. "Gut, geh zu den beiden Männern, bei den Aida ist, die können dich sicher brauchen!" David nickte und rannte zu Ben, Semir und Aida. "Sie werden immer schneller erwachsen...", seufzte Andrea und Elvira lächelte. Als sie ausah, erblickte sie ein paar Männer, wovon einer zitterte und immer wieder in seinen Mantel griff. Auch Jennifer fiel dieser auf. "Was'n das für ein komischer Vogel...", bemerkte die Jüngere und Elvira sah genau hin und ignorierte Jennifers Kommentar. Da sah sie, wie dieser eine Waffe hervorzog. "ALLE RUNTER!", schrie sie und schon begannen die ersten Kugeln zu fliegen. Scheiben zerbrachen und das panische Geschrei der vieler Familie waren zu hören. "Verdammte scheisse!", zischten Semir und Ben. Sie und auch Andrea, Jennifer, Elvira und Christopher, stellten die Tische als Schutzschilder hin und versteckten sich hinten dran. "Christopher, nahmen Sie bitte Andrea und die Kinder zu sich!" Christopher nickte und tat, wie ihm befohlen. Elvira ging ebenfalls zu Ihnen, während Jennifer ein wenig hinterher war. Sie schrie auf, als sie etwas am Unterarm streifte. "Geh zu deiner Familie!", sagte Ben forsch und sah zu Semir. Dieser verstand und rannte zu den Anderen. Doch so schnell auch alles kam, so schnell war auch alles wieder vorbei.


    Das Klirren von Spiegeln und Fenster war noch zu hören. Der Staub vom Waffenschmauch war noch zu sehen und zu schmecken. „Sind alle in Ordnung?“, fragte Elvira. „Alles in Ordnung“, meldete Chris sich hinter einem Schutz hervor und hielt seinen Neffen schützend im Arm. „Uns geht’s auch gut“, meldete sich Semir und drückte Andrea und das Baby an sich, während Aida sich an die Brust seines Vaters kuschelte. „Jenni?“, fragte Elvira und es kam keine Antwort. „Verdammt Jenni!“ Christopher lugte aus seinem Versteck. „Kannst du einmal nicht Schweizerin sein! Antworte schnell!“ „Mir geht es gut…“, kam es leise, „nur ein Kratzer…“ Sie blickte auf ihren Unterarm, wo sich eine lange Linie gezogen hatte. Neben ihr, richtete sich Ben auf. „Geht es Ihnen auch gut Herr Jäger?“, fragte Jennifer besorgt und Ben antwortete nicht.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • . „Herr Jäger?“ Sie sah, wie Ben seine Hand unterhalb der rechten Gegend des Brustkorbs gepresst hatte und furchtbar zitterte. „Verdammte Mistkerle…“ Jennifer ging näher zu ihm. „H-Herr Jäger?“ Sie sah, wie zwischen den Fingerritzen Blut floss. Ben versuchte sich noch an dem Tisch festzuhalten, doch die Beine gaben schneller nach, als das er reagieren konnte. Jennifer konnte ihn auffangen, brauchte aber etliche Kraft, um ihn sanft zu Boden zu bringen. „Verdammt Herr Jäger!“ Jennifer hörte eilige Schritte und sah, wie Semir auf sie zukam. „Elvira, bitte kümmern Sie sich um meine Familie.“ „Natürlich“, erwiderte diese und kroch zu Andrea und den Beiden Mädchen. „Sind Sie okay?“, fragte sie und Andrea nickte. „Uns geht’s gut, dank Ihrer schnellen Reaktion.“ Elvira lächelte. „Glauben Sie mir, die bekommen Sie auch wenn Ihre Kinder ins kritische Alter kommen…“ Andrea nickte lächelnd. „Danke, danke“, sagte Aida zu Elvira und diese bedankte sich.


    „Ben…?“ Der Angesprochene lag seitlich auf dem Boden, die Hand immer noch unter dem Brustkorb gepresst. Das Blut lief zwischen den Fingerritzen hindurch. Sein Atem war stockend und er stöhnte. „Diese Penner haben mich erwischt…“, zischte er und Semir legte eine Hand auf seine Schulter. „Geht’s?“ Ben nickte leicht. „Ich werde es überleben…“, murmelte er und verzog sogleich das Gesicht. „Au…“, jammerte er und Semir sah Jennifer an. „Kennen Sie sich in erste Hilfe aus?“ Jennifer zuckte mit den Achseln. „Nun ja, ich hatte erst eben den Kurs für den Führerschein – also…ich denke ja.“ Semir nickte. „Gut…Christopher?“ Der Angesprochene sah sich um. „Ja?“, fragte er ohne aus seinem Versteck zu kommen. „Sie kommen mit mir, wir müssen uns einen Überblick verschaffen. Können Sie mit einer Pistole umgehen?“ „Ja…kann ich…“ Christopher brachte seinen Neffen zu Andrea, Elvira und den Kindern und robbte dann ebenfalls zu der anderen Gruppe. „Ach du scheisse…“, stiess er aus und sah, wie Ben seine Tasche zu sich zog. Er nahm seine Waffe hervor und hielt sie zitternd zu Christopher. „Ich möchte sie aber gerne wieder zurück…und seinen Sie schneller als wir…“ Christopher nickte. Semir riss an seinem Pullover und band den Stofffetzen um Jennis Unterarm. Diese nickte dankend. „Kümmern Sie sich bitte um meinen Partner…“ „Das werde ich…“ Semir strich Ben über den Oberarm. „Ich komme klar Semir…die Mütter und die Kinder…die noch überall‘ sind…die haben Priorität!“ Semir lächelte. „Halt durch okay?“ Ben nickte. „Zisch ab.“ Jennifer fasste Christopher an der Schulter. „Pass‘ auch auf ja?“ Christopher lächelte. „Was denn, machst du dir Sorgen um mich?“

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • "Soweit kommt's noch", grummelte Jennifer errötet zurück und sah zu Elvira, die Bens Pullover leicht hob und sich die Schusswunde ansah. "Wir brauchen einen Verbandskasten", verkündete sie und Ben atmete tief duch. "Ist die Kugel noch drin?", fragte er und Elvira seufzte. "Ich fürchte ja..." Jennifer sah sich um, sie hob kurz ihren Kopf. Sie sah ein paar Haarschopfe, wahrscheinlich von Eltern, die ebenfalls schon in der Halle gewesen waren. "Chris, Semir, ich komme mit!" Die beiden Männer sahen sie erstaunt an. "Nicht raus, ich brauche nur Feuerschutz. Irgendeiner von diesen Eltern müssen wohl einen Verbandkasten dabei haben!" Elvira sah sie an. "Bist du verrückt, du hast keine Waffe, was wenn einer dieser Typen auftaucht, wenn du zu uns..." "Ich gebe ihrer Freundin recht...", knirschte Ben hervor und zuckte sogleich wieder zusammen. "Die treffen mich eh nicht, und ich will Sie nicht verbluten lassen..." Semir gefiel dies auch nicht, doch er sah auch keine andere Wahl. "Also, ich und Christopher laufen voraus, dann kommst du hinterher, allerdings immer im gebückten Schritt, ist das klar?" Jennifer nickte. Elvira packte sie noch kurz am Arm. "Aber wehe du lässt dich abknallen! Sonst knall ich dir noch eine dazu!" Jennifer zwinkerte mit einem Auge. "Dann muss ich ja aufpassen!", sagte sie mit einem Lächeln und ging den beiden Männern hinterher. Elvira beugte sich zu Ben. "Sowas hätte ich ihr nicht zugetraut...", murmelte Ben und Elvira zuckte mit den Achseln. "Manchmal kann sie echt taff sein, wenn sie will. Sie zweifelt manchmal noch an ihr. Deshalb bin ich ja bei ihr! Irgendwann wird sie so sein wie ich!" Ben hustete kurz und gab wieder ein kleines "Au" von sich. "Hoffentlich kommt das gut...", meinte nun auch Elvira zweifelnd und sah der Gruppe hinterher.


    Jennifer lief den Beiden hinterher und widmete sich immer wieder diversen Familien, die sich hinter Tischen versteckt hatten und sich ängstlich in den Armen hielten. Sie traute sich beinahe nicht, nach einem Verbandskasten zu fragen, doch ein Vater, sah den provisorischen Verband Semirs um ihren Unterarm und zog seine Umhängetasche zu sich. "Sie brauchen ihn mehr als ich...", sagte er und gab ihn. "Ich danke Ihnen..." Sie sah das Kind, dass sich an die Mutter krallte. "Alles in Ordnung...wir kommen hier raus...", sagte sie leise und sah, wie Chris ihr noch zunickte, bevor er und Semir weiter schlichen. Sie rannte eilig zurück zu Elvira und Ben. "Puh...war niemand in Sicht", keuchte sie und Elvira nahm den Kasten ab. "Hätte aber sein können", zischte sie und klappte ihn auf. "Verrücktes Schweizerhuhn", grummelte sie und Jennifer lächelte. "Ich mach mir auch sorgen um dich", sagte sie und Elvira sah sie an. "Schon gut...hilf' mir nun einfach!"

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Ben wimmerte vor Schmerz und zitterte sichtlich. Eiskalter Schweiss lief ihm über die Haut und immer wieder zuckte er. Elvira versuchte so gut wie möglich die Blutung zu stillen, doch dieses sickerte immer wieder durch die Gaze, die sie auf die Wunden drückte. „Verdammt, er wird verbluten“, sagte sie und keuchte sichtlich. „Jenni, kannst du mal übernehmen?“ Die Angesprochene nickte und trat Elvira ab. „Wie geht es den Kindern?“, fragte Ben schwach und Jennifer lächelte. „Sie haben Angst…auch die Eltern haben Tränen in den Augen. Aber wir werden schon dafür sorgen, dass dies vorbeigeht. Nicht wahr?“ Ben lächelte leicht. Er sah, wie Jennifer bereits unter der Belastung zitterte.
    „Alles in Ordnung?“, fragte er besorgt. „Beschissene Muskelschwäche!“, schimpfte Jennifer und sah, wie Bens Hand zu der Gaze glitt. „Das schaff ich auch noch“, flüsterte er und Jennifer schüttelte mit dem Kopf. „Nein, nein ich krieg‘ das hin…“ In dem Moment kam einer der bewaffneten Männer zurück. „Was tut ihr da?“, fragte er und Elvira stemmte die Hände in die Hüfte, während Jennifer zusammenzuckte und die Angst ihren Körper ergriff. Das war also einer dieser Typen, der hier ein Chaos angerichtet hatte. „Was wir da machen? Wir korrigieren eure Fehler!“, schimpfte sie und verschränkte danach die Arme. „Halt die Klappe, alte Schachtel!“ Die Mündung der Waffe zeigte auf sie und Jennifer hob eine Hand. „Wartet, bitte…“ Der Mann sah sie an. „Sie hat Familie…ich…wenn Sie jemanden erschiessen wollen…dann tun Sie’s bei mir…“ Der Mann sank die Pistole. „Haltet einfach euer Maul okay?“ Mit diesen Worten verschwand er wieder und Elvira sah Jennifer an. „Sag‘ mal spinnst du?“, fragte sie geschockt und Jennifer hob eine Augenbraue. „Schon immer, aber nicht jetzt…und ich habe schon eine neue Idee…!“

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Semir und Chris schlichen weiter, dabei suchten sie immer wieder die Deckung. Doch bisher, war niemand der Männer zu sehen. "Hoffentlich sind Sie nicht bereits zurück...", murmelte Christopher besorgt und Semir schluckte. "Sagen Sie das bitte nicht zu laut...", meinte dieser leicht ängstlich und machte sich Sorgen um Ben und seine Familie. "Darf denn ein Polizist selbst Angst haben?" Semir sah Christopher an, der leicht lächelte. "Was haben Sie denn gemeint, dass wir gefühllose Roboter sind?" Semir verstand genau was Chris vorhatte. "Jetzt haben Sie mich aber enttäuscht. All meine Vorstellungen über die Polizei sind dank Ihnen zur Sau!" Semir schmunzelte. "Danke..." "Kein Thema!", erwiderte Chris und riskierte einen kurzen Blick, danach sank er sofort wieder in seine Position zurück. "Verdammt, da ist einer!", zischte er und Semir riskierte ebenfalls einen Blick. Inzwischen waren sie im Keller angelangt. "Scheisse...die sehen nicht gerade freundlich aus...", flüsterte Semir leise und Christopher seufzte. "Haben Sie einen Plan?" Semir konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Zu Ihrer Information, ich habe nie einen Plan", erwiderte er und Christophers Augen weiteten sich. "Wie keinen Plan?", fragte er flüsternd zurück und Semir zuckte mit den Achseln. "Ich handle schon seit über zwölf Jahren aus dem Bauch heraus, hat bisher bestens funktioniert!" Er robbte weiter und Chris ging ihm hinterher. "Na das kann was werden..."




    "Toll, und was für eine Idee? Sag' mal, willst du zur Heldin dieser Geschichte werden?" Jennifer presste weiter die Gaze auf Bens Wunde. Ben selbst, packte sie mit einer Hand am Oberarm. "Lassen Sie es bitte sein.", bat auch er und Jennifer seufzte. "Aber wir müssen die Kinder doch hier rausschaffen!" Auf einmal verstärkte sich der Druck von Ben und Jennifer sah ihm ins Gesicht. Es war vor Schmerz verzerrt. Der ganze Körper krümmte sich und Jennifer hob den Pullover. Neues, feuerrotes Blut strömte aus der Wunde. "Wie sieht's aus?", fragte Ben gepresst und Elvira sah sich ebenfalls das Übel an. "Nicht schlecht", log die Ältere der beiden Frauen und Ben sah sie mit einem eindeutigen Blick an. "Die Kugel ist noch drin", gestand sie dann ehrlich und Ben wimmerte. Immer wieder wichen diverse, schlimme Fluchwörter seinen Mund. "Sehen Sie, deshalb will ich was unternehmen, Sie können nicht ewig hier so verweilen..." Ben atmete tief durch, bevor er sprach. "Lieber ich als hunderte von Kindern...", erwiderte er und Elvira übernahm wieder den Erstehilfedienst. Jennifer lehnte sich gegen den Tisch, hinter dem sie sich versteckten und zog die Beine an den Körper. Tränen stiegen ihr in die Augen und sie wiegelte sich hin und her. Kein Schluchzer, da sie keine Angst verbreiten wollte.
    Elvira presste eine weitere Gaze auf die Wunde und klebte sie fest. Danach, zog sie Bens Pullover darüber. "Das sollte für eine Weile halten...", murmelte sie und Ben nickte dankend. Danach sah sie nach Jennifer. "Jenni...", begann sie leise und ging auf sie zu. "Das ist doch alles Scheisse...ich hab' Angst Elli...ich mach mir beinahe in die Hose..."

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Elvira lächelte. "Hör mal, wenn Angst Flügel verleihen würde, würde ich schon lange an der Decke kleben." Jennifer konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Elvira rieb sich die Arme. "Es wird kälter. Beim Vorbeigehen habe ich einen Stapel mit Decken gesehen. Wir müssen unseren Patienten warmhalten. Also, ich hole die Decken und du passt auf ihn auf ok? Schaffst du das?" Jennifer nickte und rieb sich die Tränen aus den Augen. "Gut..." Elvira sah sich um, riskierte einen Blick nach oben und kroch dann im eiligen Tempo los.
    Bens Haut war mit Schweissperlen geschmückt. Seine Augenlider hingen schwer und er zitterte heftig. Ihm war kalt. „Halten Sie durch…“, flüsterte Jennifer leise. "Es tut verdammt weh...", gestand Ben ehrlich und Jennifer strich ihm über den Oberarm. Dabei bemerkte Ben ihre feuchten Augen. "Alles wird gut, glauben Sie mir, ich hab schon Schlimmeres überlebt...zwar hatte ich da keine Kugel im Bauch aber..." Jennifer hob eine Augenbraue und Ben räusperte kurz. In dem Moment kam Elvira wieder zurück. Sie hatte in paar Decken in die Hand. „Ich denke ich war schneller als du“, sagte sie mit einem Lächeln und überreichte Jennifer eine. „Habe ich schon einmal gesagt, dass du die Beste bist?“ Elvira schüttelte mit dem Kopf. „Nein, aber es klingt gut…“ Sie kniete sich neben Ben und formte mit der anderen Decke ein Kissen. „Ben…heben Sie bitte den Kopf…“, bat sie sanft und Ben konnte, mit Elviras Hilfe, den Kopf heben, so dass sie das Kissen unter seinem Kopf schieben konnte. Jennifer legte inzwischen die Decke über Bens Körper. „D-danke…“, stockte Ben hervor und hustete. „Es wird immer kälter, anscheinend haben die Kerle die Klimaanlage ausgeschaltet…“ "Aber was bezwecken die Typen, ich versteh's nicht!", meinte Elvira und auch Ben konnte darauf keine Antwort geben.


    Semir und Christopher lehnten sich gegen eine Wand und Semir lugte kurz hinter ihr. „Da sind noch zwei…“, murmelte er und Christopher schluckte kurz. „Sind Sie sicher…dass…“ Semir verstand sofort. „Wir müssen. Für die Kinder…und vor allem für Ben. Ich will nicht, dass der hier auf dem Fussboden seinen Tod findet.“ Christopher nickte zustimmend. „Und, haben Sie nun vielleicht einen Plan?“ Semir rieb sich kurz übers Kinn und lächelte dann. „Also folgendes…“, begann er und flüsterte dann seinen Plan Christopher ins Ohr.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • „Jedenfalls will ich hier nicht mein Ende erleben“, grummelte Jennifer und hörte, wie jemand leise ihren Namen rief. „Das ist Andrea“, stiess Ben hervor und Jennifer sah zu Elvira. „Ich gehe mal zu ihr. Wir haben sie ja beinahe vergessen!“ Elvira nickte. „Gut…nimm‘ noch ein paar Decken mit!“ Jennifer nickte, packte sich ein paar Decken und kroch hinter dem Versteck zu Semirs kleinen Familie. Andrea hielt Lale fest an sich gepresst und Ayla kuschelte sich noch immer an ihrer Mutter. Als Andrea Jennifer erblickte, schluckte sie zuerst und fragte dann: „Wie geht es Ben?“ Jennifer wollte gerade zu einer Antwort ansetzten als Andrea den Finger hob. „Seien Sie ehrlich!“ Jennifer lächelte. „Ich hätte auch nicht vorgehabt Sie anzulügen…er verliert immer noch Blut…ausserdem friert er.“ Ayla rieb sich symbolisch die Arme. „Ich hab auch kalt…“, sagte sie leise. „Das sehe ich mein Schatz, deshalb habe ich dir was mitgebracht!“ Sie gab Ayla eine Decke und überreichte auch Andrea eine. „Damit Sie nicht frieren…“ Andrea nickte dankend. „Gehen Sie zurück…ich komme hier klar…“ Sie sah, wie die Mutter ihr Baby in ihren Armen wiegte und dieses schon am einschlafen war. „Sicher?“ Andrea konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Ich bin die Frau von Semir Gerkan. Glauben Sie mir, wenn Sie ihn besser kennen würden, würden Sie meinen Satz vollkommen verstehen!“ Jennifer legte den Kopf schief. „Ich versuche erst mal Ihnen zu vertrauen.“ Sie verabschiedete sich mit einem stummen Nicken und kroch zurück. Ihre Jeans nutzten sich an den Kniestellen stark ab. „Super, die war nicht billig“, grummelte sie leise und gerade als sie zurückwollte, sah sie direkt in den Lauf einer Waffe.


    Elvira zuckte auf als Jennifer abrupt aufhörte zu kriechen und sie einen Schatten sah. „Scheisse“, stiess sie hervor und Ben versuchte sich aufzurichten, schaffte aber kaum, sich mit den Armen abzustützen. „Was…was ist Elvira?“, fragte er knirschend und konnte kurz auch einen Blick erhaschen. „Oh nein…“, stiess er aus und eine laute Stimme wurde hörbar. „Du kleine Brillenschlampe, was tust du da?“

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
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  • Jennifer sah in das Gesicht eines jungen Mannes, kaum älter als sie. Doch die Augen waren eiskalt, in jedem Moment bereit zu töten. "Ich habe dich gefragt, was du da machst!", wiederholte er in harschem Ton, der Jennifer zusammenzucken liess. Ihr ganzer Körper zitterte vor Angst. "I...ich...ich hab nur", stotterte sie und brachte keinen vernünftigen Satz zu Stande. Sie musste die Tränen unterdrücken, die den Weg aus ihren Augen finden wollten. "Hör auf zu stottern!", schrie der Mann aufgebracht und Jennifer konnte das leise Weinen von Kindern hören. "Bitte...ich wollte nur...ich wollte nur nach einer Familie sehen...ausserdem haben wir einen Verletzten.." Der Mann sank seine Waffe nicht, zeigte nicht mal eine kitzekleine Regung. "Bitte...hier sind Kinder...Sie haben Angst...wenn Sie so schreien, beginnen Sie lauter zu weinen...und das wollen Sie nicht..." Die Waffe wanderte näher an Jennifers Stirn. "Du redest dich um Kopf und Kragen!", zischte er und sie schluckte tief. "Bitte...ich...ich will nur helfen...die Kinder...die Mütter...bitte...." Nun fanden die Tränen den Weg über die Wangen, die inzwischen rot angelaufen waren vor Anspannung. Der Mann spannte seinen Finger um den Hahn. "Willst du mir etwa eine Forderung stellen?", fragte er kühl und Jennifer hob eine Hand. "Ich...Sie verstehen mich falsch...ich...ich..." Ihre Stimme erstarb. Sie begann bitterlich zu weinen. Jedoch ohne etwas zu sagen. Und in dem Moment, sank er seine Waffe. "Du bettelst nicht um dein Leben?", fragte er nun mit ein wenig mehr Emotion und Jennifer schüttelte mit dem Kopf. "Niemals...solange mehrere Menschen gerettet werden können, sterbe ich lieber...ich...ich könnt' mit diesem Gedanken nicht leben..." Der Mann drehte sich um. "Alle Mütter sollen ihre Kinder nehmen! Sie folgen mir in den Keller! Sollten sie mir nicht vertrauen...wird diese junge Frau sterben!" Er wies mit der Waffe auf Jennifer. Andrea war die Erste, die mit ihren Kindern aufstand. "Gehen wir!", sagte sie entschlossen und schritt an Jennifer vorbei.


    Diese sah wie der Mann mit den Müttern und Kindern verschwand und total verängstigte Väter zurückliess. "Jenni!" Elvira kroch sofort zu ihr und sah, dass sie von allen Geistern verlassen war. Sie wirkte wie eine leere Hülle. Eine Hülle, aus deren Augen noch Tränen flossen. Sie packte das Mädchen an den Armen. "Gott Mädel! Bist du völlig übergeschnappt?", zischte sie in scharfem Ton und schüttelte sie. In dem Moment fühlte sie, wie Jennifer zitterte. "Er wollte mich umbringen...", stiess Jennifer hervor und schluckte tief. "Ich...ich...Elli...scheisse...ich sah mich schon..." Elvira drückte sie fest an sich und strich ihr durchs Haar. "Man...jag' mir nie wieder eine solche Angst ein!"

    Semir: Du blutest übrigens!
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    Semir: Alex...
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  • "Das soll Ihr Plan sein?", fragte Christopher ein wenig perplex und Semir zuckte mit den Achseln. "Haben Sie einen besseren?" Christopher schüttelte mit dem Kopf. "Also...ich..." In dem Moment hörten sie Schritte und duckten sich. "Hier lang. Und denkt daran, euch wird nichts passieren, dem Mädchen auch nicht, wenn ihr nun uns gehorcht. Denkt daran, dass wäre vorhin beinahe passiert. Wenn sie nicht euch in Schutz genommen hätte, hätte ich ihr eine Kugel in den Kopf gejagt", hörten sie eine Stimme. Semir riskierte einen kurzen Blick und sah seine Frau, wie sie mit den Kindern und vielen anderen Müttern im Gänsemarsch vorangingen. "Sie bringen die Kinder und Mütter weg...", murmelte er und Christopher atmete tief durch. "Ein gutes Zeichen?" Semir zuckte mit den Achseln. "Hoffen wir es...aber wenn wir nun eingreifen, haben wir den Salat. Ausserdem will ich meine Familie nicht in Gefahr bringen!" Christopher nickte. "Können Sie meine Freundinnen auch sehen?" Semir riskierte nochmals einen Blick und sah das Ende der Gruppe. Sofort versteckte er sich wieder. "Nein...und Ben auch nicht. Dann müssen die...aber...oh mein Gott, dann ist das Mädchen von dem sie gesprochen haben...!" Christopher verstand ebenfalls. "Oh nein, Jenni!" "Wir müssen zurück!", meinte Semir schroff und Christopher nickte. Sie krochen zurück. "Hoffentlich ist ihr nichts passiert. Dieses Mädel, manchmal könnte ich ihr echt den Hals umdrehen!" Semir seufzte. "Kenn' ich. Ist bei meinem Partner genauso", erwiderte er und sie kamen wieder zum Raum, wo die Anderen waren. Sie sahen die verzweifelten Väter. Wie diese sich an den Fingernägeln zu schaffen machten, sich die Haare vor Angst ausrissen oder auch einfach bitterlich weinten. "Gewöhnt man sich als Polizist an sowas?", fragte Christopher direkt und Semir schüttelte mit dem Kopf. "Niemals...an so was kann man sich nicht gewöhnen!", sagte er bestimmt und sie erreichten das Versteck.


    Semir fiel natürlich sofort Ben ins Auge. Der schweissüberströmt am Boden lag und schwer atmete. Sofort kroch er zu ihm und legte seine Hand auf die Schulter seines Partners. "Da bist du ja wieder...", flüsterte Ben leise und Semir legte eine Hand auf Bens Stirn. "Scheisse...du bekommst Fieber...", meinte der Deutschtürke und Ben lächelte. "Hab ich gemerkt, mir geht's ehrlich gesagt auch nicht gerade blendend..." Semir drehte den Kopf zu Elvira, die noch immer Jennifer fest im Griff hatte. Christopher, hatte sich neben sie gesetzt. "Was ist passiert?", fragte Semir direkt und Elvira erzählte die Geschichte. Semir schluckte. Jennifer wollte also nur sehen, wie es seiner Familie ging. "Die Mütter und Kinder werden nun in Sicherheit gebracht...", beendete Elvira die Geschichte und Semir nickte. "Ich weiss, das haben wir gesehen!" Alle schreckten auf, als Ben einen undefinierbaren und grellen Laut von sich gab.

    Semir: Du blutest übrigens!
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  • "Ben?" Semir spürte wie sein Freund bebte und kaum unter Kontrolle zu kriegen war. "Scheisse tut das weh...", wimmerte Ben und Semir kniete vor ihn. "Nimm die Hand weg...", sagte er leise und zog auch leicht an Bens Unterarm. Die Hand war bereits wieder blutüberströmt und das getrocknete Blut am Pullover wurde durch neues, flüssiges ersetzt. "Oh nein..." Elvira löste sich von Jennifer und gesellte sich neben Semir. "Verdammt", stiess sie hervor und schluckte schwer. "Die Kugel muss raus...", meinte Semir und Elviras Augen weiteten sich. "Nein...nein, ich drücke die Blutung nochmals ab, sollte es dann nicht klappen, beisse ich in den sauren Apfel, aber nicht vorher!" Semir war über die starke und selbstbewusste Stimme Elviras erstaunt und imponiert. Er nickte. "Gut, aber wenn's nicht klappt, werden Sie es tun müssen!" Elvira hob die Hand und nickte. "Natürlich, was ich sage, halte ich auch ein!" "Das stimmt", machte sich Christopher bemerkbar und Semir lächelte. "Gut...Chris und ich gehen weiter. Irgendwas müssen wir tun können. Hoffentlich hat jemand gemerkt dass wir fehlen. Denn unsere Handys haben hier absolut keinen Empfang!" Jennifer sah auf ihres und nickte. "Meins hat sonst auch in den hintersten Ecken empfang...aber hier auch nicht..." Man hörte deutlich noch die Tränen, die in der Stimme mitschwangen. "Jennifer...", murmelte Semir und das Mädchen schüttelte mit dem Kopf. "Es geht schon...wir müssen nun dafür sorgen, dass Ben hier nicht stirbt...alles andere hat Zeit." Semir nickte und sie kam auf die Gruppe zu. Ben erblickte sie im Augenwinkel. "Das war echt mutig...", flüsterte er und verzog immer wieder das Gesicht. "Von wegen, ich habe geheult wie ein Schosshund. Ausserdem hatte ich höllische Angst." Semir atmete tief durch. "Schaffst du das?", fragte er und sah damit alle an. Das "Du", war somit angeboten worden. "Ja...ja ich schaffe das!", meinte Jennifer und die Anderen stimmten mit ein. "Also los Chris...darf ich Chris sagen?" Der Angesprochene bestätigte dies. "Gut...wir müssen den Plan umsetzten." Mit diesen Worten, waren sie wieder verschwunden.


    Ben zitterte und Jennifer legte noch ihre Decke über ihn. Elvira, war inzwischen wieder beim Erste-Hilfe-Kasten und holte die nötigen Sachen heraus. "Wir müssen fester zudrücken, anders gehts nicht..." Sie kam zurück und hob die Decke und danach den Pullover. "Dann machen wir das!", meinte Jennifer nun entschlossener und auch Ben nickte. Elvira legte ihren Kopf Richtung Ben. "Es wird aber wehtun...", meinte sie mitfühlend und er schloss für einen kurzen Moment die Augen. "Ein Indianer kennt kein Schmerz...ziehen Sie's durch. Aber bitte, drücken Sie die Kugel nicht noch bis zu meinem Arsch hinunter!" Elvira grinste. "Was, das würde Ihnen nicht gefallen?" Ben konnte nicht anders, er musste das Lächeln erwidern.

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  • "Gut, dieses Mal drücke ich fester zu..." Sie hatte die Sachen bereitgelegt. Ben nickte. "Geben Sie's mir einfach!" Elvira konnte ein kurzes Grinsen nicht verkneifen und Ben rollte mit den Augen. "Und ich dachte die Generation hinter mir hat nur so zweideutige Gedanken!" Jennifer zuckte mit den Achseln, was Ben natürlich nicht sehen konnte. "Sie ist beiweitem schlimmer, aber Ihr Satz schrie einfach danach", erwiderte sie und Ben reagierte nicht. Er selbst wollte den Pulli für Elvira heben, doch seine Hände zitterten bereits bei der Belastung, den Stoff zu umklammern. "Warten Sie...", funkte Jennifer ein und half ihm. Dabei umklammerten Bens Finger ihre Hand und sie sah ihn erstaunt an. "Das vorhin war echt mutig...", meinte er mit einem schwachen Lächeln und sie kratzte sich mit der freien Hand verlegen an der Backe. "Nun ja...danke...", murmelte sie in ihren, nicht vorhandenen, Bart und Elvira räusperte sich kurz. "Ich wär dann soweit..." Ben nickte und seine Augen blieben an Jennifer haften. "Darf ich da mich noch ein wenig festklammern?", fragte er und sie nickte. "Natürlich..." Elvira drückte mit aller Kraft zu und Ben spürte einen feuerheissen Stich durch den Oberkörper. Jegliche Muskeln verkrampften sich und jeder Nerv war zum Reissen gespannt. "Heilige Scheisse...", stiess er aus und der Griff um Jennifers Hand verstärkte sich. "Autsch!...für dass, das Sie aussehen wie der Tot selbst, können Sie noch fest zudrücken", knrischte und stöhnte sie hervor. "Hör auf zu jammern und halt Händchen!", mischte sich Elvira ein und verband die Wunde nochmals. Dabei hörten sie ein leises Kichern. Bens Schultern zuckten. "Na toll, Sie brechen mir die Hand und finden das auch noch lustig?", meinte Jennifer gespielt beleidigt und stimmte mit ein. Auch Elvira huschte ein Lächeln über die Lippen. "Gott sind wir zwei dumme Hühner", stiess sie dann aus und Jennifer zuckte mit den Achseln. Die Tränen waren endgültig versiegt. "Ja klar Elli, aber, wann war das schon Mal was neues?"


    Andrea spürte, wie sie in den Keller gedrängt wurden und auffgefordert wurden, sich zu setzten und zu schweigen. Sofort folgte sie diesem Befehl, lehnte sich gegen eine Wand und drückte Aida und Lale an sich. "Und hier bleibt ihr! Ihr habt dem Mädchen zu verdanken dass ihr noch hier seit!" Die Türe wurde zugemacht und verschlossen. "So ein Arschloch", zischte eine junge Mutter und wiegelte ihr weinendes Kind in den Armen. Andrea hielt Aida direkt die Ohren zu, damit diese das Schimpfwort nicht mitbekam. Schon bei ihrem Mann hatte sie die grösste Mühe, ihn so zurecht zu erziehen, dass dieser solche Worte nicht in der Gegenwart seiner Töchter gebrauchte, da musste sie es nicht bei einer jungen Frau lernen. "Wir kommen hier raus - bestimmt!", meinte Andrea ehrlich und eine Mutter in ihrem Alter lachte. "Ja - in Leichensäcken..."

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  • Semir und Christopher schlichen sich zu der Nähe des Ausganges des Hauses. "Na ob das klappt", murmelte Chris leise und Semir stöhnte kurz. "Fällt dir was besseres ein?", erwiderte er und Chris presste die Lippen symbolisch zusammen, als Semir seinen Kopf zu ihn drehte. "Eben..." Sie schlichen weiter und tatsächlich stand nur jemand am Eingang. "Den krieg' ich hin, also, du siehst nur zu das alles klappt und..." "...kommt gar nicht in Frage!", mischte sich Chris ein da er genau wusste, worauf Semir hinaus wollte. "Wie kommt gar nicht in Frage?", fragte Semir und Chris schnaubte kurz. "Du hast Familie! Eine Frau, zwei kleine Töchter, ich werde raus gehen! Jennis Mini mag zwar ein wenig zu klein für mich sein, aber wenns den irgendwie weghaut, dann wenigstens einen Singlemann..." Semir schluckte. Tief im Inneren wusste er, dass dies alles ein kompletes Déjà-Vu für ihn war. In seinem Kopf hörte er die Stimme Kim Krügers. "Lassen Sie ihm das Kraut er hat doch recht..." Semir wusste genau, dass es Chris nicht auszureden war. Denn diesen Blick, erkannte er bei jedem Menschen. "Gut..." Semir kramte in seiner Tasche und nahm sein Handy hervor. "Wenn du in Reichweite des Handynetzes bist, ruf Kim Krüger an! Sollte es Probleme geben, fährst du zu dem Präsidium der Autobahnpolizei! Sag in beiden Fällen, Semir Gerkhan und Ben Jäger brauchen Hilfe! Vorallem die Chefin wird verstehen was ich meine!" Chris nickte, nahm das Handy entgegen und steckte es in die Brusttasche seiner Weste. "Ok...ich schalten den Kerl aus und dann rennst du...moment...der Schlüssel...!" Chris zog aus seiner Hosentasche einen Autoschlüssel. "Ich hab' eben flinke Finger...auch wenn mich Jenni dafür umbringen wird!" Semir grinste und rannte los. Der überraschte Wächter konnte er sofort ausschalten. Chris nutzte die Gelegenheit und rannte los. In windeseile rannte er zu Jennifers Mini, öffnete ihn und stieg ein. Er steckte den Schlüssel. "Komm, sei gnädig und spring an!" Im ersten Versuch klappte es und Chris fuhr los, während Semir wieder zurückschlich.


    Chris fuhr in hoher Geschwindigkeit, unwissend, dass einer der Männer am Hintereingang stand und sah, wie der Mini davonfuhr. "Scheisse!", zischte er, hob seine Waffe und zielte auf den Wagen. Er schoss sein ganzes Magazin leer. Chris, der erschrocken war, verlor für einen kurzen Moment die Kontrolle seines Wagens.
    Semir schlich zurück und hörte einen lauten Knall. Danach sah er, wie eine gewaltige Feuerwolke in den Himmel stieg. "Oh nein...", stiess er aus und schlug sich vor Schreck die Hand vor den Mund. Doch lange Zeit zum Überlegen war nicht, da er sich von einem Mann verstecken musste, der auf Patrouille war und seinen ohnmächtigen Kumpel entdeckte.

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  • Semir konnte unbemerkt entkommen. Jedoch war sein Puls sehr hoch und das Herz schlug kräftig gegen den Brustkorb. Selbst das Atmen fiel ihm schwer – er fühlte sich wie nach einem Hundertmeterlauf. Bald, bald wäre er wieder im Versteck. Doch was sollte er den Anderen sagen? Ihr bester Freund war soeben pulverisiert worden. In Semir aber keimte noch wage die Hoffnung, dass Chris überlebt hatte – schliesslich hatte es Ben damals auch.
    Er schlich an den Vätern vorbei. Viele hatten, den Blicken zufolge, die Hoffnung schon längst aufgegeben. Vielleicht schrieben viele schon innerlich schon ihr Testament oder verfluchten ihre Frauen, bei dieser Veranstaltung mitgemacht zu haben. Er wusste es nicht und tief im Inneren wusste er, dass er es nicht wissen wollte. Er kam in den Raum wo die Frauen und Ben sich versteckt hielten. „Elvira…“, zischte er leise und die Angesprochene kam aus dem Versteck. Ihre Hände, von Blut verschmiert. Semir wusste genau, wem dies gehörte. Sie kroch zu Semir und sah seinen Gesichtsausdruck, auch bemerkte sie, dass Chris fehlte. „Was zum Teufel habt ihr gemacht? Was war das für ein Krach?“, fragte sie und Semir schluckte. „Ich wollte eigentlich, dass Chris die Wache ablenkt und ich dann mit dem Auto Hilfe holen würde. Doch Chris übernahm diesen Part…und das Krachen…das….“ Elvira begriff, sie biss sich auf die Unterlippe und schloss für einen kurzen Moment die Augen. „Elvira…ich…“ „Zuerst…Elli reicht völlig, ausserdem haben wir keine Zeit darüber nachzudenken…nun zählt es die Anderen hier rauszuholen. Und alleine schaffst du das nicht. Du wirst uns also brauchen…“ Semir nickte langsam. Der Kloss in seinem Hals verdickte sich immer mehr. Elvira legte eine Hand auf seine Schulter. „Und…du hast Familie, ich hätte an Chris Stelle auch nicht anders gehandelt. Du hast zwei kleine Mädchen und eine bezaubernde Frau, die dich brauchen…“ Semir nickte langsam. Doch die Schuldgefühle, ebbten dadurch nicht ab. „Elli! Semir!“, hörten sie Jennifers Stimme und die Beiden hörten genau, dass ein Anflug von Panik in der Stimme mitschwang. Sofort krochen sie zurück.


    Jennifer hatte sich über Ben gebeugt, der die Augen geschlossen hatte. Seine Haut war inzwischen käsig, in Schweiss getränkt und die Augenlider hatten eine rötliche Form angenommen. Sein Brustkorb hob sich nur noch stockend. Jennifers Hände waren ebenfalls mit Blut beschmiert. Allerdings, frischem, feuerheissem Blut. Sie hatte die Hände auf die Wunde gepresst, doch der Lebenssaft fand den Weg zwischen den Fingerritzen. Durch den Pullover in kleinen Rinnsalen sichtbar, fand das Blut den Weg über Bens Körper. Semir sah Elvira an und diese nickte. Sie krempelte die Ärmel hoch. „Ich halte, was ich verspreche…“, sagte sie leise und sah Jennifer an. „Ich werde helfen“, sagte sie und Semir schluckte schwer. Wieso hatte er Ben bloss mitgezerrt gehabt?

    Semir: Du blutest übrigens!
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    Semir: Alex...
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  • Elvira zog sich Handschuhe an, die sie in dem Koffer gefunden hatte, Jennifer reichte sie ebenfalls ein paar. Danach zog sie eine medizinische Zange hervor und überreichte Jennifer ein paar Gaze. "Mit diesen hältst du mir die Sicht frei!" Jennifer nickte stumm und säuberte sogleich das erste Mal die Wunde. Semir, hatte sich an Bens Kopfseite gestellt und strich seinem Parnter über die feuerheisse Haut. Ben war inzwischen in eine Art Delirium gefallen. Im Fieberwahn wimmerte er und gab immer wieder seltsame Laute von sich. "Okay...dann versuche ich mal, das Ding rauszupulen!" Jennifer sah genau, wie Elviras Augen zitterten. Ein eindeutiges Zeichen, dass sie Angst hatte. Denn ansonsten, war ihr Körper ruhig und gefasst. Da Jennifer sie nun schon länger kannte, wusste sie genau, wann Elvira Angst hatte. "Du schaffst das!", meinte sie sicher und Elvira nickte. "Muss ich ja...", erwiderte sie und hatte ein kurzes Leuchten in den Augen. Jennifers Worte taten gut. Auch wenn viele meinten, dass die Beiden wie Tag und Nacht wären, so sehr schätzten sich die Zwei aber. Obwohl sie sich noch nicht so lange kannten, würden sie ihr Leben für den Anderen geben - das sah Semir genau. "Okay..." Elvira nickte Jennifer zu. "Versuche die Haut ein wenig zu spannen, damit ich besser an die Kugel herankomme!" Jennifer tat wie ihr befohlen. "Ist das so gut?" "Perfekt", bestätigte Elvira und führte die Zange langsam in das Loch in Bens Körper, wo sich die Kugel hereingebohrt hatte. Bens undefinierbare Laute verwandelten sich in kleine Schmerzensschreie. "Tut mir leid Ben...aber sonst sterben Sie mir hier weg...", meinte Elvira mitleidend und atmete tief durch. "Ich hab sie", flüsterte sie und schenkte Jennifer einen kurzen Blick. "Lockere nun wieder...damit sich auch die Muskeln entspannen." Jennifer verstand, sie lockerte ihren Griff und Elvira zog. "Komm, komm liebe Kugel und verletzte nicht noch mehr..." "Dagegen ist jedes Interview mit einem Politiker entspannender...", meinte Jennifer und Elvira konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Es war nur kurz. Aber es war da. "Gut...ich hab's gleich..." Sie zog noch einmal leicht und das Metall wurde sichtbar. "Gut...gut...sie ist draussen!" Elvira legte die Kugel, die in Blut getränkt war auf den Boden. "Das war spitze", meinte Jennifer und Semir nickte bestätigend.


    Susanne sass an seinem Schreibtisch und tippte einige Berichte ab. Wie es den Beiden wohl ging? Sicherlich ärgerte sich Ben darüber, Semir zu helfen. Dieser Gedanke brachte sie zum Grinsen. Auf einmal hörte sie schnelle, heftige Schritte und sah einen Mann beachtlicher Grösse ins Büro treten. Seine Kleidung war von Erde beschmutzt. Überhalb der rechten Augenbraue, befand sich eine Platzwunde, aus der Blut über die Wange lief. "Ach du meine Güte...", stiess Susanne hervor und stand auf. Auch die uniformierten Polizisten sahen den Mann mit grossen Augen an. "Keine Zeit für Erklärungen", keuchte dieser, "ich wurde von Semir geschickt, ich muss sofort zu Kim Krüger und zwar schnell!"

    Semir: Du blutest übrigens!
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    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
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