Auf der anderen Seite

  • „Hallo Semir“, begrüsste diese ihn mit säuselnder Stimme und gab Stromer einen leidenschaftlichen Kuss. Semir übermannte sofort die Übelkeit und er drehte sich weg. Aischa löste sich von Stromer und ging auf den Autobahnpolizisten zu. Sie packte ihn grob am Kopf und zwang ihn, ihr in die Augen zu sehen. „Schon merkwürdig, wie das Leben mit einem spielt nicht wahr?“, fragte sie lächelnd und Semir verzog das Gesicht vor Ekel. „Hakan hat dich geliebt…“, zischte er und sie nickte. „Das war ja mein Vorteil. So konnte ich ihn überreden, alles für Stromer zu tun. Bis er auf die ehrliche Schiene wollte. Er beschloss, dir alles zu beichten. Da konnte ich nicht anders. Er musste aus dem Weg!“ Semir presste die Lippen zusammen. „Und die Kinder…?“ Aischa wusste sofort, worauf Semir hinauswollte. „Du glaubst doch etwa nicht, dass die blauen Augen von einem Gendefekt her rühren…“, sie ging auf Stromer zu und zeigte auf die meeresblauen Augen des Verbrechers, „Hakan war jedenfalls so naiv. Als mein Schatz mir gesagt hatte, was du ihm böses angetan hattest, beschlossen wir, nicht nur Hakan aus dem Weg zu schaffen, sondern auch dich. Nur leider ist dein Team schlimmer als der treuste Hund. Besonders dein zerzauster Partner!“ Semir rüttelte an seinen Fesseln. „Pass‘ auf was du sagst!“, fauchte er und sie lachte verächtlich. „Meinst du nicht, in deiner Position klingen deine Drohungen etwas lächerlich?“ Aischa streichelte ihren Stromer und dieser lächelte sie an. „Ich danke dir für alles Aischa…“, säuselte er, zog ein Messer hervor und rammte es der Türkin in die Brust. Diese ächzte kurz und fiel dann tot zu Boden. „Aber nun bist du nicht mehr wertvoll für mich!“ Semir Augen weiteten sich ins unermessliche, genauso wie Aischas Blutlache, die sich um sie sammelte. „Jetzt drehe ich dir endgültig den Hals um Semir Gerkhan“, lachte Stromer und zog die tote Aischa achtungslos am Bein hinter sich aus dem Raum, während er Semir zitternd zurückliess. Dieser schloss kurz die Augen. „Verdammte Scheisse…“, wimmerte er und spürte, wie der Schock seinen Körper ergriff.


    Ben fuhr sich durchs Haar und sah einem Notarzt dabei zu, wie dieser sein Knie begutachtete. Die Haut um die Narbe war rötlich verfärbt, ansonsten, war äusserlich nichts zu sehen. Er sass auf der Couch und hatte das Bein auf den kleinen Tisch, der sich davor befand, gebettet. „Und Doktor?“, fragte Hotte besorgt, der neben Ben am Sofa Ende stand und dem Arzt dabei zusah, wie dieser seine Arbeit verrichtete. „Er hatte Glück, dass die Naht nicht aufgeplatzt ist, ausserdem kann ich, ausser der sichtlichen Prellung um die Naht, keine neuen Verletzungen feststellen. Zumindest am Bein nicht!“ „Hab‘ ich doch gesagt“, knurrte Ben und verzog kurz das Gesicht, da sein Kopf von dem Schlag des Gehilfen Stromers noch immer schmerzte. Der Arzt richtete sich auf und sah sich die rot-blaue Stelle unterhalb des Pflasters an der Schläfe an. „Am besten sollte ich Sie zwingen, Bettruhe zu nehmen Herr Jäger. Denn es könnte eine Gehirnerschütterung vorliegen!“ Ben lachte kurz auf und schüttelte mit dem Kopf, was Hotte beinahe zur Verzweiflung trieb.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • „Ganz bestimmt nicht. Geben Sie mir nur eines Ihrer komischen Mittelchen und dann geht’s wieder zack an die Arbeit!“ Der Arzt seufzte und sah Hotte mit einer Frage an, die der dickliche Polizist direkt aus der Mimik lesen konnte. „Ja, der ist immer so!“, grummelte er danach und nickte zu Ben. „Meinetwegen…“ In diesem Moment ging die Türe auf und Kim Krüger kam hinein. „Jäger, alles in Ordnung? Wie geht es Ihnen?“ Doch bevor Ben antworten konnte, stellte sich Hotte, die Arme verschränkt vor ihn. „Er ist stur, uneinsichtig und hört auf niemanden!“ Kim musste grinsen. „Dann ist er ja wie immer“, erwiderte sie und Hotte seufzte. „Das ist ja das furchtbare“, knurrte er danach und Kim sah den Arzt an. „Und, wie sieht’s aus Herr Doktor?“, fragte sie salopp und der Doktor nannte ihr seine Diagnose. „Gut, wir werden dafür sorgen, dass sich Herr Jäger nicht überanstrengt!“ Der Doktor gab Ben eine kleine Dose mit einem Medikament, verabschiedete sich und verliess die Wohnung. „Herr Jäger…“, wollte Kim ansetzten doch Ben sah sie flehend an. „Tun Sie mir das bitte nicht an!“, sagte er nur und sie seufzte. Sie setzte sich auf den Sessel und faltete die Hände. „Können Sie mir genau sagen, was passiert ist?“ Ben schluckte. „Ich war wohl eingeschlafen“, begann er und symbolisierte dann, wie jemand ihm die Hand auf den Mund gehalten hatte, „dann hat mich jemand gepackt und nach vorne geschleift. Ich sah nur Semir, der Mann hinter ihm konnte ich nicht genau sehen. Der Kerl trat zweimal gegen mein Bein und dann drückte er mich auf den Boden und hielt das Knie zwischen meinen Schulterblättern, während er meine Arme hielt.“ „Dadurch hatte er Sie unbeweglich gemacht“, schlussfolgerte Kim und Ben nickte. „Allerdings. Dann wurde ich niedergeschlagen. Das Nächste woran ich mich erst wieder erinnern kann war, als die Tür aufging und Hotte plötzlich auf mich zukam…aber ich denke, es war Stromer…“ „Wieso denn das?“, fragte Kim verwundert. „Weil Semir eine Heidenangst vor diesem Typ hatte. In seinen Augen sah ich, dass der Gehilfe mich wirklich umgebracht hätte, hätte es sein Anführer gewollt. Und ich denke, Semir kennt Stromer zu gut!“ Kim verschränkte die Arme. „Chefin…darf ich Sie mal was fragen?“ Sie sah Ben an und nickte. „Wieso tun Sie das eigentlich?“


    Stromer platzierte Aischas Leiche in ihrer Wohnung. „Das wird dir das Genick brechen Semir Gerkhan…“, murmelte er und zog einen Latexabdruck einer Hand, ein Taschentuch und die Mordwaffe aus der Tasche. Mit einem Taschentuch, wusch er seine Fingerabdrücke ab und drückte dann den Latexguss um den Griff des Messer, danach steckte er das Mordinstrument wieder in Aischas Brust. „Tut mir leid Süsse, aber die Kinder behalte ich…du kannst das Haus haben“, lachte Stromer, packte seine Sachen wieder ein und verliess die Wohnung. Er hinterliess die noch warme Aischa, tot, auf ihrem Fussboden. Ein weiterer Schritt im Plan der Rache gegen Semir, war nun getan worden. Nun folgte der schönste Teil.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Kim Krüger legte den Kopf schief. "Wieso sollte ich das nicht tun?", fragte sie zurück und Ben zuckte mit den Achseln. "Nun ja...es ist nicht..." "...regelkonform?", funkte sie ihm in Wort und er nickte. "Jäger...erinnern sich noch an den Fall wo ich verdächtigt wurde?" "Natürlich, wie könnte ich diesen vergessen?" Kim lächelte. "Sie hatten keine Minute an meiner Unschuld gezweifelt. Auch bei der Sache mit meinem Vater sind Sie beide mir zur Seite gestanden. Nun will ich was zurückgeben. Ich bin keine Schlange...nur ein bisschen streng!" Sie zwinkerte mit einem Auge und Ben lächelte zurück. "Ich denke, Semir und ich sind Ihnen wirklich zu dank verpflichtet!" Kim Krüger stand auf. "Ach was, eine Hand wäscht die Andere. Bald wird das KTU kommen - also sollten wir hier schleunigst raus." Ben stand auf und humpelte auf sie zu. "Etwas will ich noch wissen", Kim sah ihn neugierig an, "wie ging's gestern mit der Schrankmann noch?" "Ach...Ihre Verletzungen waren für's Erste zumindest, Beweis genug. Jedoch glaubt sie mir nicht wirklich. Hartmut kann sie noch abschütteln. Er kommt nur mit seinen treusten Männer, damit ja nichts rauskommt. Wir alle wollen Semir helfen Ben, Sie sind nicht allein!" Ben sah zu Hotte der grinste. "Ok, dann fahre ich euch alle ins Präsidium!" Ben und Kim folgten Hotte zum Wagen, stiegen ein und fuhren los. Kaum waren sie losgefahren, erreichte Susanne per Funk die Drei. "Leute?", fragte sie und Hotte nahm den Anruf entgegen. "Ja Susanne?" "Es wurde gerade ein Mord gemeldet der euch interessieren könnte. Das Opfer ist Aischa Yanar." Bens Augen weiteten sich. "Das kann nicht sein...", flüsterte er und Kim sah zu ihm, da er auf der Rückbank sass. "Ist das nicht die Frau, die von Ihnen Beiden verdächtigt wurde?", fragte sie und Ben nickte. "Allerdings", er beugte sich vor, "Hotte, fahr uns sofort dahin!" Hotte nickte. "Wo muss ich lang?" Ben beschrieb den Weg und Hotte lenkte auf die andere Spur ein, um die Ausfahrt zu erwischen. Sie fuhren zum Haus und dort war schon ein Polizeiwagen davor und ein weiteren Wagen, der die Drei sofort erkannten. "Oh....nein...nicht das", grummelte Ben und Kim seufzte. "Doch...die Frau ist wirklich unerträglich..."


    Semir hing an den Ketten und blickte auf den Boden, wo Aischas Blut zu trocknen begann. "Das ist doch alles ein beschissener Alptraum...", flüsterte er und in dem Moment kam ihm Ben in den Sinn. Wie es ihm wohl ging? Hoffentlich war es nicht allzu ernst. "Er muss mich schliesslich doch retten", sagte er laut und führte so seine Überlegungen zu Ende. "Oh, schon Sehnsucht Semir?", hörte der Deutschtürke stumpf und die Türe ging auf. Stromer trat herein und sofort verspürte Semir eine tiefe, brodelnde Wut in seinem Inneren. "Sieh' mich nicht so bitterböse an Semir. Du bist doch selber Schuld. Hättest du mich nicht in den Knast gesteckt, wäre dir das alles nun nicht passiert!" Semir schnaubte und sah, das Stromer einen Koffer in seinen Händen hielt. "So, dann will ich mal meinem Namen gerecht werden!" Stromer öffnete den Koffer, nahm eine Wasserpistole und einen Elektroschocker hervor. "Zeit ein wenig Strom vom Stromer zu produzieren!"

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Als Ben und Kim, zusammen mit Hotte, tatsächlich das Gebäude betraten, stand sie da. Inmitten des Raumes. Die groteske Erscheinung Schrankmanns. Sie drehte sich um und hatte ein schadenfreudiges Lächeln im Gesicht. „Herr Jäger, Sie können wohl nicht normal Autofahren nicht was? Nicht mal Ihrem Freund können Sie vernünftig zur Flucht helfen!“ Ben versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. „Sie verdrehen mal wieder die Wahrheit, Frau Schrankmann“, gab Kim kühl zurück und wies auf Ben, „wie bereits ausgesagt, wurden die Beiden entführt und ich überwältigt.“ Schrankmann grinste siegessicher. „Ach ja, wie erklären Sie sich dann die tote Aischa Hakan?“ Kim erwiderte nichts, sondern ging an Schrankmann vorbei, ohne sie eines Blickes zu würdigen, was der Schrankmann sichtlich störte. So widmete sie sich Ben. „Haben Sie starke Schmerzen?“ Ihre Frage klang wie der pure Hohn und ihr Gesicht sagte Ben genau, dass sie innerlich flehte, dass er sich vor Schmerzen krümmen würde. „Es hält sich im Rahmen…“, meinte Ben nur knapp und lief ebenfalls an der Schrankmann vorbei. Er beugte sich über die Leiche, wo sich Kim hingekniet hatte. Sie bat einen Mitarbeiter um ein paar Handschuhe, welche ihr übergeben wurden. Sie bedankte sich und rieb an der Kleidung. „Das Blut ist schon an manchen Stellen trocken…der Mord ist also schon über eine Stunde her.“ Ben nickte ihr zustimmend. „Doppelmord…das gibt eine lange Haftstrafe“, machte sich Schrankmann wieder bemerkbar und Ben presste die Lippen zusammen, um die Wut zu unterdrücken. Kim zwickte ihm kurz am Arm und er verstand. Er atmete kurz durch und beruhigte sich wieder. „Wir werden noch sehen“, meinte Kim leise. „Apropos, das KTU hat heute so lange, wissen Sie warum?“ „Ich misch mich nicht in die Arbeitsweise der KTU ein“, bemerkte Kim knapp auf Schrankmanns Frage und sah sich um. „Stimmt was nicht Chefin?“, fragte Ben neugierig. Sie stand auf und schüttelte mit dem Kopf. „Nein nichts“, sie sah zur Schrankmann, „wir wollen alle Berichte zu dieser Sache, schliesslich ist das unser Fall!“ Schrankmann hob die Arme und nickte. „Natürlich, ich halte mich an die Gesetze. Kim sagte nichts, sondern winkte Ben und Hotte, der ein wenig verloren in einer Ecke stand mit sich und ging mit ihm nach draussen. „Chefin, was ist denn nun?“, fragte Ben ungeduldig und Kim verschränkte die Arme.


    „Das würde mich aber auch wundern“, mischte sich nun Hotte ein und Kim sah Beide an. „Das war viel zu wenig Blut, viel zu wenig!“ „Sie meinen, Aischa Hakan wurde transportiert?“, fragte Hotte und Kim nickte. „Allerdings. Ausserdem hatte sie den Täter gekannt, denn sie hatte keinerlei Abwehrspuren bei sich!“ Ben klatschte sich an den Kopf. „Aber Chefin, Sie wissen schon dass Ihre Aussagen Semir noch mehr belasten?“, fragte er entrüstet und sie nickte. „Leider, wer immer dieser Stromer ist, er ist ein geniales Arschloch…und das macht mir Sorgen…“

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
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    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Semir musste immer wieder die Übelkeit unterdrücken, wenn er Stromer dabei zusah, wie dieser im Kreis um ihn tanzte und ihm mit der Wasserpistole netzte. „Heute ist ein Freudentag“, sang der Ganove dazu in einem hohen, unerträglichen Ton. Andauernd musste sich Semir den Mund zu halten, um nicht das Wasser zu schlucken. „Ach Semir, du weisst gar nicht, wie glücklich du mich mit deiner Anwesenheit machst!“ Stromer legte die Wasserpistole auf den Boden und nahm Elektroschocker hervor. Er hielt ihn Semir vors Gesicht. „Da sind ein paar schöne Volt drin, die dich begrüssen wollen!“ Semir lächelte kurz verächtlich. „Danke, aber ich habe schon genug Erfahrung mit Strom gemacht“, gab er mit leicht zitternder Stimme zurück und Stromer überlegte, schauspielerisch schlecht gespielt, kurz nach. „Das reicht mir aber nicht. Ich will dich leiden sehen, so wie ich im Knast gelitten habe – deshalb bin ich auch ausgebrochen! Ihr habt sicher gedacht, ich lenke alles vom Gefängnis aus, was ich auch beinahe gemacht hätte, doch dieser Spass, wäre mir sogar hunderte von Knastjahren wert!“ Stromer schritt ein wenig zurück. „Zeit, dich ein wenig tanzen zu lassen Semir!“ Stromer holte aus, schaltete den Elektroschocker an und drückte ihn gegen Semirs nackte Haut. Sofort strömten die Volts durch seinen Körper und er schrie vor Schmerz auf. Jegliche Nerven und Muskeln zitterten und waren nicht mehr unter Kontrolle zu bringen. Als Stromer den Schocker wegzog, zuckte Semir noch ein wenig und hing benommen an seinen Fesseln. „War das schon alles Semir? Ich bin mehr von dir gewohnt. Wirst wohl auch langsam alt.“ „Halt…die…Klappte…“, flüsterte Semir stockend und Stromer zuckte mit den Achseln. „Nun ja, wie auch immer, ich sehe dich später.“ Mit diesen Worten war Stromer verschwunden und lies Semir allein zurück. Blut lief aus der kleinen Wunde die der Schocker hinterlassen hatte. „Dieses miese…“, doch weiter kam Semir nicht. Er verfing sich in einen Hustenanfall und dachte an seine Familie und Ben, wie es ihnen wohl ging? „Komm‘ schon Partner, hol‘ mich bitte hier raus…“, flehte Semir und biss sich die Unterlippe blutig vor Schmerzen.


    Der Abend begann und Ben sass verzweifelt an seinem Schreibtisch. Die Finger krallten sich an den Haaren fest. Die Ellbogen waren auf dem Schreibtisch gebettet. Er hatte nichts – nichts, dass Semir helfen konnte. Was sollte er nur tun? Er wollte seinen Partner nicht verlieren und dieser Stromer stellte sicherlich schlimme Dinge mit ihm an.
    Als es an der Tür klopfte, sah er auf und bat den Besucher herein. Es war Susanne. „Alles in Ordnung?“, fragte sie besorgt und Ben winkte ab. „Was hast du für mich? Sie hielt eine Mappe in der Hand und traute sich beinahe nicht, diese auszuhändigen. „Bist du festgefroren?“, fragte Ben und sie gab ihm die Mappe. „Das wird dir nicht gefallen…“, sagte sie leise und ging aus dem Büro.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
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    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Ben sah sich das Etikett der Mappe an. "Der Bericht von Hartmut...schon?" Ben schnalzte kurz mit der Zunge und machte die Mappe auf. Eine kleiner Zettel fiel hinunter. "Was ist denn das?" Ben nahm den Zettel und hob ihn auf. Es war eine Notiz von Hartmut. - Mach bloss, dass diese olle Schrankmann dies nicht zu Gesicht bekommt! - Nachdem er das gelesen hatte, las er sich das Ergebnis an. "Auf der Tatwaffe wurde der Handabdruck des Polizisten..." Ben schlug die Mappe zu. "...verdammte Scheisse!", fluchte er und rieb sich über das Gesicht. In dem Moment ging die Türe auf und Hotte kam herein. "Alles okay?" Ben schüttelte mit dem Kopf und stand auf. "Nichts ist okay! Über...au verdammte Scheisse!" Ben war auf sein Bein getretten und ein fürchterlicher Schmerz hatte sich durch sein bein gezogen. Hotte schluckte. "Was ist denn los?" Ben wies auf den Bericht und seine Hand zitterte dabei sichtlich. "Lies selbst!", sagte er nur leise und massierte sich das Gesicht. Hotte nahm den Bericht und stiess auf genau die gleiche Zeile wie Ben. "...von Semir Gerkhan...", las er dann laut vor und sah Ben an. "Ben...das...wenn das die Schrankmann sieht..." "...dann ist Semir am Arsch! Und war schon mehr, als das er ist!", führte der Jüngere die Gedanken Hottes zuende und nickte. "Ich muss in die Wohnung Stromers...die ist noch frei...jedenfalls wurde sie nicht mehr benutzt, nichts wurde verändert!" Hotte zog den Schlüssel aus der Hosentasche. "Ich fahre dich hin, aber der Bericht!" Ben nickte und verstaute den Bericht in seiner Schublade, die er abschliessen konnte. "So gehen wir!", meinte er entschlossen und humpelte Hotte voraus. Dieser lief hinterher. Dabei trafen sie auf Susanne. "Er war es doch nicht, oder?", fragte sie ängstlich und Ben sah sie entsetzt an. "Dachte ich mir...", murmelte sie leise und setzte sich wieder. Hotte und Ben liefen zu dem Wagen und stiegen ein. "Beten wir dass die Schrankmann nicht dort ist..." Hotte nickte auf Bens Wunsch und fuhr los. Sie kamen an einem kleinen Häusschen an und parkte dort. "Na also, machen wir uns an die Sache..." Sie liefen zum Haus und öffneten das Schloss auf ihre Art. "Ein Glück hattest du deinen Dietrich dabei", meinte Ben und Hotte grinste. "Immer zur Hand...alte Schule!"


    Sie gingen hinein. Der massive Staub wirbelte im wenigen Sonnenlicht, dass nun schien. "Hoffentlich ist das ein Zeichen...", murmelte Ben und zog sich Handschuhe an, die er und Hotte noch mitgenommen hatten. "Es gibt immer irgendwo Licht Ben. Auch für euch zwei Hoffnungslosen!" Ben sah Hotte an und dieser hatte wieder sein strahlendes Lächeln aufgesetzt und Ben musste es erwidern. "Du hast ja recht. Also, sehen wir dazu, dass Semir wieder Sonnenschein bekommt!" Er humpelte voraus und Hotte hob die Faust. "Das ist die richtige Einstellung!", lobte er und tappste fröhlich hinterher. In der Hoffnung, dass es Semir gut ging, doch sie hatten keine Ahnung.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
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    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Es wurde Abend, als Ben mit der letzten Schublade fertig war und erschöpft auf dem Boden sass. Nichts - absolut nichts hatte er gefunden. Hoffentlich hatte Hotte im oberen Stock mehr Erfolg gehabt. Als er Schritte hörte, sah er auf und tatsächlich kam der liebliche, dickliche Polizist die Treppe hinunter. "Hast du was gefunden?", fragte Hotte und somit hatten sich Bens alle Hoffnungen in Luft aufgelöst gehabt. Mit bitterer Miene schüttelte er mit dem Kopf. "Ich verstehe..." Hotte beugte sich zu Ben und hielt ihm die Hand hin. "Wir müssen zurück. Der Krüger Bericht erstatten." Ben schlug ein und liess sich von Hotte hochziehen. "Wir kommen hier nicht weiter und Stromer stellt mit Semir weiss nicht was an.", knurrte Ben und Hotte sah den Jüngeren besorgt an. "Ich weiss, aber wenn wir uns nur verbeissen und nicht Platz für andere Möglichkeiten offen lassen, können wir nie was erreichen!" Bens Blick verzerrte sich in eine entsetzte Fratze. "Willst du damit etwa sagen, dass du auch in Betracht beziehst, dass es Semir gewesen sein könnte?" Hotte schüttelte mit dem Kopf. "Um Gottes Willen nein! Ben, ich will damit sagen, dass du nur enstirnig siehst. Ich denke auch dass es Stromer war, aber ich erweitere meinen Denkhorizont, wie konnte er aus dem Gefängnis entfliehen, was hatten Aischa und Hakan damit zu tun? All' diese Fragen müssen wir uns auch stellen?" In diesem Moment klingelte Bens Handy. Er sah auf den Display und nahm ab. "Chefin was gibt es?", begrüsste er seine Anruferin. "Haben Sie Hartmuts Bericht versteckt?" Ben war ein wenig erstaunt über diese Frage. "Ja....", antwortete er knapp. "Gut, die Schrankmann hat in einer Stunde einen Besuch angekündigt. Gehen Sie in dieser Zeit zum Gefängnis, wo Stromer inhaftiert war. So bekommt die alte Fatzke nichts mit und ich kann verhindern, dass Sie noch was versauen." "Natürlich Chefin..." Mit diesen Worten hängte Ben auf und teilte Hotte mit, was Kim ihm gesagt hatte. "Gut, sieht so aus, als hätte die Frau mich erhört", sagte er mit einem Grinsen und Ben rollte mit den Augen. "Wie auch immer, lass' uns gehen..." Sie gingen aus dem Haus, liefen auf den Wagen zu und stiegen ein. Während sie fuhren, verzog Ben immer wieder das Gesicht und rieb sich über die Augenlider. "Alles in Ordnung?", fragte Hotte besorgt und Ben nickte. "Jaja, alles klar."


    Semir seufzte schwer. langsam wich der Schmerz einer unerträglichen Taubheit. Sein ganzer Körper war nicht mehr zu bewegen. Wie ein faules Stück Fleisch, hing er an seinen Fesseln und sah auf den Boden, wo sich eine kleine Wasserlache gebildet hatte. Ausserdem konnte er kleine, rote Punkte sehen. Als er nach oben sah, erblickte er den Verband um seine verletzte Hand. Dieser hing wie eine schlaffe Liane herunter und Semirs Lebenssaft floss den Arm hinab. "Super, die Naht ist aufgebrochen...", nach diesem Satz lächelte Semir leise, "kann es denn noch Schlimmer werden?"

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
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  • "Ja kann es", erklang es dump und Semir sah, wie sich die Türe öffnete. Stromer trat herein. Allerdings, hatter er dieses Mal, keine ersichtlichen Geräte bei sich. "Ach Semir, schon am Verzweifeln? Ich hatte mehr von dir erwartet! Schliesslich, hast du ja einen Messeranschlag von mir überlebt." Semir erwiderte nichts und als Stromer näher kam, wendete er den Kopf von ihm ab. "Semir...wir sind so gute alte Freunde. Du könntest ein bisschen netter zu mir sein, findest du nicht?" Wieder keine Erwiderung. "Wie du meinst...heute werde ich lieb zu dir sein. Nur noch eine Sache", Semir hörte, wie Stromer in seiner Tasche wühlte und sah plötzlich vor sich die Klinge eines Messers. "Wie in guten alten Zeiten", sang Stromer fröhlich und sah sich Semirs Hand an. "Sieht so aus, als wärst du verletzt...oh, wo hattest du dir das denn zugezogen? Aber die Naht ist noch nicht richtig auf..." Semir hörte ein Lachen und wusste genau, was kommen würde. So schloss er bereits die Augen. "Das ist ja besser, als das, was ich vorgehabt hatte." Stromer versenkte das Messer in der Schnittwunde und riss die Fäden aus der Wunde. Semir schrie vor Schmerzen und neues, feuerheisses Blut strömte seinen Arm hinab. "Ben wird dich finden Stromer! Und dann gnade dir Gott, denn wenn es um micht geht kennt er kein Pardon! Umgekehrt wär's genau so!" Stromer grinste. "Der grosse Held und sein treues Helferlein. Mir wird gleich schlecht!" Stromer legte das Messer zurück in die Tasche. "Und nun schlaf was schönes Gerkhan...der Abend bricht ein und wir wollen ja nicht, dass du morgen schon tot bist!" Mit diesen Worten verschwand Stromer wieder und Semir fühlte sich wieder, wie der junge, hilflose Polizist, der schmerzerfüllt mit einer Stichwunde im Bauch auf dem Boden lag und hilflos auf seinen Partner warten musste.


    "Stromer ist nicht aufgebrochen...", sagte einer der Gefängniswärter überrascht, als Hotte und Ben vor ihm standen und ihn danach fragten, "ich habe ihm gerade erst das Essen gebracht! Da die Mitarbeiter der Küche sich nicht zu ihm trauen." "Können Sie mich zu ihm bringen? Ich weiss es ist spät, aber es würde mir sehr viel bedeuten!" Der Gefängniswärter nickte. "Natürlich, Sie sind befugt." Hotte sah Ben an. "Ich werde inzwischen mit dem Gefängniswärter reden.", verabschiedete er sich und verschwand. Der Gefängniswärter führte Ben zu einer Zelle in der geschlossenen Abteilung. Er öffnete das Guckloch. "Stromer, Besuch für dich!" Mit diesen Worten öffnete er die Zelle. "Bitte", sagte er und schloss die Türe hinter sich zu. Ben sah, wie ein Mann auf dem Bett lag, die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Eine kleine Deckenlampe, beleuchtete die spärlich eingerichtete Zelle. "Sieh' an. Ben Jäger, ich hätte eigentlich früher mit Ihnen gerechnet gehabt!" Der Kopf drehte sich um und Ben sah direkt in das Gesicht, dass Semir und ihn angegriffen hatte. Aber, wie konnte das sein?

    Semir: Du blutest übrigens!
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    Semir: Alex...
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    Alex: WAS?!
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  • "Überrascht?", fragte Stromer und schlug lässig die Beine übereinander. Ben erwiderte nichts. "Wie geht es dem guten Semir? So mit einem Doppelmord am Hals?" Ben lehnte sich an die Türe. Bloss keinen näheren Kontakt mit dem Typen, ansonsten würde er ihm den Hals umdrehen und dies trug nicht gerade zur Semirs Rettung bei. "Das sollten Sie doch am Besten wissen Stromer...", erwiderte er knapp und Stromer zuckte mit den Achseln. "Wieso, wieso sollte ich das wissen. Ich sitze hier drin. Lebenslänglich. Ich habe es nur durch das Buschtelefon mitbekommen gehabt. Wieso sollte ich dann wissen wie es ihm geht?" Ben atmete tief durch. Er durfte sich nicht provozieren lassen. "Wo waren Sie letzte Nacht?", fragte er und Stromer kreiste mit seiner Hand umher. "Na hier, wo sollte ich sonst gewesen sein?" "Gibts, dafür zeigen?", fragte Ben zurück und Stromer nickte mit einem verächtlichen Lächeln. "Natürlich, die ganzen Wächter, die ihre Nachtschicht gemacht haben." Ben rieb sich wieder über das Gesicht. Sein Bein, versuchte er so wenig wie möglich zu belasten. Er war müde, kämpfte gegen die Schmerzen und ihm war schwindelig. Die Gehirnerschütterung zeigte sich nun. "Ihnen scheint es wohl nicht so gut zu gehen?" Ben hörte deutlich den Hohn in Stromers Stimme. Bei ihm, würde er nicht viel erreichen. Er klopfte drei Mal und zeigte dem Wächter so, dass er hier fertig war. Er drehte sich um und hörte, wie Stromer sich aufrichtete. "Herr Jäger?" Ben reagierte nicht. "Versuchen Sie es nicht. Semir wird untergehen. Er wird leiden, für das was er mir angetan hat." Die Tür öffnete sich und der Wärter liess Ben hinaus, der Stromers Kommentar nicht beachtete. "Sind Sie in Ordnung? Sie sind ein wenig blass um die Nase", meinte der Wärter und Ben versuchte, seinen Kopf so wenig wie möglich zu bewegen. "Geht schon, ist mein Kollege inzwischen auch fertig?" Der Wärter nickte. "Er wartet schon unten am Eingang auf Sie!" Der Wärter führte ihn da hin und tatsächlich stand Hotte schon am Eingang. Ben bedankte sich und der Wärter ging wieder davon.


    "Und, konntest du was erreichen?", fragte Ben leise und massierte sich die Augenlider. "Nicht wirklich. Der Direktor sagt, dass die Wächter Stromer immer wieder gesehen haben. Er kann nicht geflüchtet sein...jedenfalls aus ihrer Sicht!" Ben stöhnte. "Das kann doch alles nicht wahr sein. Wir sind bei null! Bei null!" Sie liefen die Treppe zum Parkplatz hinunter. "Was sollen wir nun der Krüger sagen?" "Was weiss ich Hotte? Hoffentlich hat' sie eine rettende Idee. Ich..." Ben stützte sich auf der kleinen Mauer auf, die sich neben der Treppe befand und kämpfte gegen die aufkommende Übelkeit die sich in seiner Speiseröhre bemerkbar machte. Er spürte Hottes Händen auf seinen Schultern. "Ben...alles klar?", fragte der liebliche Polizist besorgt und Ben nickte. "Gib' mir zwei Sekunden...", keuchte er doch in dem Moment verlor er den Halt unter seinen Füssen.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Ben konnte sich im rechten Moment noch auffangen und setzte sich auf die Treppe. "Ben..." Hottes Stimme war voller Sorge. "Es geht gleich wieder...ich hatte nur heute noch nichts gegessen und getrunken...mein Kreislauf ist ein wenig im Eimer." Hotte klopfte Ben kurz auf die Schulter. "Warte schnell, ich hole dir eine Cola, das hilft schon ein wenig!" Hotte ging zurück ins Gefängnis und Ben schloss für einen kurzen Moment die Augen. Stromer war also noch im Gefängnis, aber, wer war der Mann der Semir entführt hatte? Sie glichen sich einem Ei dem Anderen. "Zwilinge?", dachte er laut und nahm sein Handy hervor. Er wählte eine Kurzwahl und am anderen Ende nahm Susanne ab. "Ben, was kann ich für dich tun?", fragte sie mit ihrer heller Stimme. "Susanne, finde heraus ob Stromer irgenwelche versteckte Verwandten hat. Laut Akte, soll er ja keine Geschwister haben...ich habe da aber eher einen anderen Eindruck." "Ist gut, ich werde alles dran setzten." Mit diesen Worten hängte sie auf und Ben steckte sein Hände wieder in die Hosentasche. In dem Moment kam auch Hotte zurück und überreichte Ben eine Colaflasche. "Das wird dir helfen." Ben nickte dankend und genehmigte sich einen Schluck, während Hotte sich neben ihn setzte. "Dieser Besuch im Gefängnis hat uns rein gar nichts gebracht...jedenfalls nichts, was Semir helfen könnte...", meinte Hotte, ebenfalls nun niedergeschlagen und Ben seufzte. "Dieser Stromer ist ein Genie. Ich bin mir sicher, dass dies nicht der echte Stromer ist. Jedenfalls...er...er war nicht wie der Mann von dem mir Semir erzählt hatte." Hotte sah ihn fragend an. "Semir erzählte, dass Stromer eine furchterregende Aura hat. Wenn Semir schon sagt, dass sich bei ihm alles zusammenzieht, wenn er nur an ihn denkt, da muss das doch auch ein wenig auf mich abfärben. Aber, ich hatte keine Angst vor dem Mann - nur die pure Verachtung." Hotte kratzte sich an seinem Bart. "Du meinst, dass das ein Doppelgänger ist? Der für Stromer im Knast sitzt?" Ben nickte. "Jap...und ich werde alles daran setzten, dass der echte Stromer wieder in seiner Zelle sitzt!" Ben zuckte auf, als sein Handy klingelte. Er sah auf den Display. "Hartmut?", fragte er verwundert und nahm ab.


    "Ben...ich habe etwas, was dir helfen könnte! Kannst du sofort in die KTU kommen?" Ben hörte, dass Hartmuts Stimme voller Hoffnung war. "Ja...Hotte und ich kommen sofort!" Ben hängte auf und Hotte sah ihn besorgt an. "Bist du dir sicher? Du bist noch immer so bleich?" Ben winkte ab und stand auf. "Siehst du, es geht schon wieder, dank deiner Cola. Hartmut hat was, das Semir helfen könnte!" Hotte stand auf und ging voraus. "Wieso sagst du das nicht gleich?" Ben folgte seinem Kollegen zum Wagen und gemeinsam fuhren sie in die KTU. In seinem Labor, stand der Rothaarige mit einem Lächeln im Gesicht. "Leute, dafür seid ihr mir einen riesen Gefallen schuldig!" "Lass' uns erst mal hören, was du hast", meinte Ben und Hartmut grinste. "Na dann kommt mal her!"

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Er wies mit der Hand auf den Bildschirm seines Computers, wo ein vollständiger Handabdruck zu sehen war. „Von der Grösse her würde ich sagen der gehört Semir!“, stellte Ben fest und Hartmut nickte. „Toll du Feuerpinsel, das hilft uns gar nicht weiter“, meckerte Ben, doch Hartmut blieb, ungewohnt unbeeindruckt. „Nun wart doch ab!“, sagte er lächelnd und nahm einen Stift hervor. „Den Abdruck habe ich vom Messer genommen, dass Aischa Yanar umgebracht hatte, und rekonstruiert. Es ist der Abdruck der rechten Hand.“ „Logisch, wenn Semir Rechtshänder ist“, meinte nun Hotte ein wenig genervt und Hartmut fuhr fort. „Ja, aber Leute. Ist es so offensichtlich, dass ihr den Wald vor lauter Bäumen nicht seht?“ „Anscheinend“, erwiderte Ben genervt und Hartmut bemerkte den Blick. „Okay, sagte mir Semir nicht, dass er Vampir ist und vom Eigenanbau lebt?“ Ben horchte auf und sah sich den Handabdruck nochmals genau an. Danach umarmte er Hartmut stürmisch, packte ihn an den Schultern und rüttelte ihn kurz. „Du bist ein Genie!“, sagte er begeistert und Hartmuts Grinsen reichte beinahe bis zu den Ohren. Hotte stand da wie bestellt und nicht abgeholt. „Ich kapier‘ gar nichts, was ist los?“ Ben streckte seine rechte Handfläche aus und symbolisierte mit dem Zeigefinger der linken Hand eine Linie. „Semir hat sich an dem Wrackteil geschnitten, als wir es untersucht hatten. Die Wunde musste sogar genäht werden!“ Hotte verstand. „Natürlich! Und wenn er Aischa danach umgebracht haben soll, wie kommt es, dass keine Narbe auf dem Abdruck erkennbar ist?“ Ben nickte heftig. Wie ein kleines, begeistertes Kind. „Du sagst es! Hartmut ich könnte dich küssen.“ Der Rothaarige hob die Hände. „Lass‘ mal! Dein Dank reicht mir!“, grinste dieser und schlug mit der Faust auf die flache Hand. „Jetzt wird es ein Kinderspiel sein, den ersten Fall auch von ihm loszubekommen! Braucht zwar noch ein zwei Nachtschichten…aber egal!“ Ben winkte ab und packte Hotte am Arm. „Kauf‘ dir so viele Kaffees oder Energiedrinks wie du brauchst! Geht alles auf mich!“ Mit diesen Worten waren Hotte und Ben aus dem Labor verschwunden. Hartmut blieb zufrieden alleine zurück. „Hartmut Freund, du bist ein echtes Genie!“, lobte er sich selbst und begab sich sogleich wieder an die Arbeit.


    Die Nacht brach herein und Semir kämpfte mit der gnadenlosen Schwärze der Ohnmacht. Seine verletzte Hand zitterte und schmerzte ungemein und auch der Stromstoss, hatte seine Spuren hinterlassen. Das kalte Wasser brannte an seiner Haut und die nasse Kleidung machte ihn noch schwerer. Er begann zu husten und lachte dabei. „Super, noch ‚ne Erkältung, wieso nicht? Ich bin für alles offen!“, sagte er laut und dachte an seine Frau Andrea und die Kinder. Wieso musste es nur so weit kommen? Hätte er doch Stromer einfach umgebracht, als er die Gelegenheit dazu hatte. Doch nein, er war zu jung und hatte gezögert. Und deshalb, hatte er Stromer die lange Narbe an der Brust zu verdanken. „Ben bitte, komm dieses Mal einfach nicht zu spät. Nimm es mal genau mit der Pünktlichkeit!“

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Es waren schwache Sonnenstrahlen, die durch die Betonritzen des Raumes Semirs Gesicht kitzelten und ihn somit aufweckten. Er öffnete langsam die Augen und atmete tief durch. Ihm war feuerheiss und kalt zugleich. "Auch das noch...Fieber...", stellte er fest und schluckte trocken. In seinem Hals befand sich keine Flüssigkeit mehr. Hunger und Durst zerrten zusätzlich an seinen Kräften. Was sollte er nur tun? Er war wie ein Stück totes Fleisch, dass für den Metzger bereit stand. Ein wertloses Stück Fleisch. Alt und vielleicht auch unbrauchbar. Wann würde Stromer ihn wohl entsorgen? Er versuchte nochmals, an den eisernen Fesseln zu rütteln, doch Hoffnungslos. "Wenn du so weitermachst, hälst du nicht mehr lange durch!" Semir sah direkt in das grinsende Gesicht Stromers und erschrack sichtlich. "So beschäftig, dass du mich nicht reinkommen hast hören?" Semir zitterte und presste die Lippen zusammen. "Was mache ich nun mit dir?" Stromer rieb sich übers Kinn und zog eine Schnute. "Da gibt es so vieles, aber nur körperliche Schmerzen..dass ist langweilig..." Stromer hob Semirs Handy. "Das habe ich dir abgenommen, als du gedöst hast. Weisst du noch? Wo ich dich mitgenommen habe." Semir erwiderte nichts. "Mal sehen...deine Frau und deine Kinder werde ich nicht finden. Denen wurde bestimmt das Handy entzogen. Ich kenne deine Truppe ja, die würden dich nicht im Stich lassen...mal sehen..." Stromer tippte auf Semirs Handy herum. "Oh, die Nummer deines Partners...unter Freunde gespeichert?" Semir zuckte kurz zusammen, was Stromer nicht entfiel. "Ah...was meinst du, würde er hier her kommen um dich zu retten? Tut der liebe Ben das für dich..." "Das würdest du nicht wagen...", zischte Semir und Stromer lachte. "Ach Semir, nun solltest du mich doch besser kennen. Natürlich werde ich das machen." Semir wusste genau, was Stromer vorhatte. "Bring' mich einfach um! Dann hast du, was du willst!" Stromer legte den Kopf schief. "Das ist ja nicht lustig. Ich will doch nicht, dass alles schon vorbei ist! Jedenfalls für dich..." In Semirs Augen sammelten sich Tränen. "Deiner Reaktion zufolge, ist dein Partner ein braves Kerlchen. Er würde also kommen, gut zu wissen." Semir schüttelte erneut mit dem Kopf. "Bring' mich einfach um Stromer...bitte...lass' Ben aus dem Spiel, er hat damit nichts zu tun..."


    Stromer tippte die Nummer ein und wartete. "Herr Jäger?", fragte er und sah Semir mit einem diabolischen Grinsen an. "Sie erkennen meine Stimme also..." Stromer nickte immer wieder und lachte. "Ah...Sie haben schon Bekanntschaft mit meinem Cousin gemacht? Erstaunlich diese Ähnlichkeit nicht war? Man könnte meinen, wir seinen Zwilinge..." Doch nun wurde Stromers Gesicht dunkel. "Das beweist nichts!", schrie er und hielt Semir das Telefon hin. Dazu zog er seine Waffe hervor und hielt sie Semir an die Kehle. "Sag' dass er herkommen soll - flehe ihn an!" Er drückte die Muschel Semir ans Ohr und Semir schüttelte mit dem Kopf. "SAG'S IHM!"

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
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    Alex: WAS?!
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    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Semir holte Luft. "Ben...?", fragte er leise nach. "Semir...Kumpel, geht's dir gut?" "Ging mir schon mal besser", antwortete Semir seufzend und er hörte, wie Ben am anderen Ende schwer atmete. "Ben...bitte komm' nicht...was immer Stromer dir sagt...lebe ein langes Leben...du bist noch jung..." Über Semirs Wangen liefen Tränen. Stromers Blick war eiskalt. "Nein...nein ich kann dich doch nicht alleine lassen...", erwiderte Ben nun mit verzweifelter Stimme. "Tu' bitte einfach einmal mal das, was ich dir sage...bitte..." Noch bevor Ben etwas erwidern konnte, zog Stromer das Handy weg und hielt es sich wieder selbst ans Ohr. "Hör zu, Bulle, ich erwarte dich heute Abend, Punkt 6 Uhr, hier in dem ehemaligen Bürogebäude am Pier! Du wirst es sofort finden, orte einfach das Handy deines Freundes. Solltest du nicht alleine kommen...ist dein Freund tot..." Stromer schaltete auf Lautsprecher. "Ich werde da sein...", hörte Semir Bens Stimme. "NEIN, BEN ER WIRD DICH TÖTEN!!!!" Doch Stromer hängte auf. Semir zerrte an seinen Fesseln und schürte damit immer mehr seine Handgelenke auf. "Es bringt nichts Semir...geniesse noch die letzten Stunden...es werden die letzten deines Partners sein..." Mit diesen Worten verschwand Stromer wieder aus dem Raum und schloss ab. Semirs Lippen zitterten zuerst, dann entglitt ihnen ein bitterlicher Schrei der Verzweiflung, der wiederum in ein Schluchzen überging.


    Ben starrte auf sein Handy, dass er die ganze Zeit auf Lautsprecher gestellt hatte. Er war inzwischen in Kim Krügers Büro gewesen, um ihr Bericht zu erstatten. Diese schnaubte. "Dieses Arschloch...", entglitt ihr und Ben sah sie an. "Ich werde hingehen", sagte Ben mit sicherer Stimme und Kim sah ihn entsetzt an. "Er wird Sie umbringen, ist Ihnen das klar?" Ben schluckte. "Ja...ja das weiss ich...aber lieber mich als Semir..." Kim schlug mit der Faust auf den Tisch und schüttelte mit dem Kopf. "Das lasse ich nicht zu!", sagte sie mit forscher Stimme und Ben lachte falsch. "Haben Sie etwa eine andere Idee?" Sie hielt inne. "Eben...", flüsterte Ben und wollte aus dem Raum gehen. "Ich muss halt sterben...Rock n' Roller sterben sowieso immer früh..." Kim rannte auf ihn zu und schlug die Türe, die er gerade aufmachen wollte, wieder zu. "Das ist es!", sagte sie begeistert und mit einem Lächeln im Gesicht. "Was ist was?", fragte Ben und Kim zwinkerte mit einem Auge. "Können Sie viel Vertrauen in mich aufbringen?" Ben zuckte mit den Achseln. "Bei dem, was Sie kürzlich alles für uns getan haben..." "Gut, ich habe tatsächlich einen Plan. Also, hören Sie mir gut zu..." Ben hörte ihr aufmerksam zu und lächelte dann. "Das könnte es sein", meinte er begeistert und sie lächelte. "Ziehen wir es durch?" Sie hielt eine Hand hin und Ben verstand. Er schlug ein. "Lassen Sie uns Semir retten!" In dem Moment kam Hotte herein und hielt einen Bericht in der Hand. "Hartmut hat was herausgefunden!", sagte er begeistert. "Er konnte auf den Beiden Tatwaffen, der Bombe und dem Messer, Latexabdrücke finden. Die Handabdrücke sind gar nicht echt!" Ben grinste begeistert. "Na dann, treten wir Stromer so richtig in den Arsch!"

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
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  • Semir konnte einen Blick auf seine Armbanduhr erhaschen und schluckte. Zehn vor Sechs. Die Zeit war schnell vergangen. Noch immer zitterte er am ganzen Leibe. Das Fieber zerrte an seinen Kräften. Die Türe ging auf und Stromer trat ein. Sein Haupt war hoch und die Nase berührte beinahe die Decke. "So...ich habe den Wagen deines Kumpels anfahren sehen. Gehen wir." Stromer hatte einen Schlüssel in der einten Hand, in der anderen trug er eine Waffe. Er löste die Fessel aber nur so, dass Semir frei von dem Rohr war, an dem er gekettet war. Sofot ging Semir in die Knie. Sein Atem ging schnell und unregelmässig. "Los, auf!" Stromer zog Semir an dem Arm hoch, wo er sich die Hand verletzt hatte, die inzwischen taub war. Der Schmerz hatte sich in den Arm selbst verlagert. So stiess der Deutschtürke einen spitzen Schrei aus. "Jammer nicht", zischte Stromer und stiess Semir voraus ,der immer wieder auf den dreckigen Boden fiel und sich so noch die Knie aufschürfte. "Seit wann so ein Schwächling, Semir! Dein Freund wird bald da sein, also lauf!" In diesem Moment blieb Semir stehen. "Was, wenn ich es nicht tue?", fragte er und Stromer liess sich nicht provozieren. "Der älteste Trick Gerkhan. Du bist nun auf meiner Seite...denke dran, im Auge des Gesetzes bist du nun ein Verbrecher, also gelten hier meine Regeln!" Er trat mit dem Fuss in Semirs Rücken und dieser fiel mit einem grellenden Schrei wieder auf den Boden. Ein stechender Schmerz ging durch seine Wirbelsäule. "Wenn du nicht willst, dass dein Wirbelsäule in zwei ist, laufst du lieber weiter!" Semir richtete sich zitternd auf. "Nein...ich lasse Ben nicht ins offene Messer laufen!" Stromer lachte. "Dafür ist es jetzt schon zu spät!" Stromer öffnete eine Türe die zu einer grossen Abstellhalle führte. Diese war leer. Doch Semir sah, wie die Türe auf der anderen Seite aufging und die Silhouette Bens erkennbar wurde. Semir schüttelte mit dem Kopf, presste die Lippen zusammen und sank sein Haupt. Er wollte nicht, dass Ben sah, wie Tränen an seinen Wangen herunterliefen.


    "Sie sind tatsächlich gekommen", meinte Stromer grinsend. Nun trat Ben ins schwache Licht und nickte. "Ich lasse meine Freunde nie im Stich", erwiderte Ben leise und sah zu Semir, dessen Gesicht er nicht sehen konnte, doch aufgrund der bebenden Schulter sah er, dass sein Partner weinte. "Ich bin hier, also lassen Sie Semir frei.." Auf Bens Satz hin lachte Stromer diabolisch. "Zuerst, die Waffe her, ich weiss, dass Sie eine tragen!" Ben zog aus seinem Schulterhalfter seine Dienstwaffe, legte sie auf den Boden und stiess sie zu Stromer. "Danke sehr", meinte Stromer, hob die Waffe und Semir hörte, wie ein Schuss ging. Als er seinen Kopf hob sah er, wie Ben tödlich getroffen zu Boden ging.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • "NEIN!", schrie Semir und zerrte heftig. Das Adrenalin verlieh ihm eine ziemliche Kraft, so dass Stromer keine Chance hatte, ihn zu halten. Doch das war ihm egal. Er liess Semir los und dieser rannte zu Ben. In dessen Brust klaffte ein Loch und aus dem Mundwinkel floss Blut. "Ben...", schluchzte Semir und strich seinem Partner die störenden Haarsträhnen aus dem Gesicht. "Wie vor ein paar Jahren Gerkhan. Tragisch...aber auch er wollte dir helfen, eins bewundere ich an dir, du schaffst es wirklich, deine Partner eng an dich zu binden. Die sind ja beinahe treuere Hundchen als meine Mitarbeiter." Semirs Tränen der Trauer verwandelten sich in Tränen der Wut und er stand auf. "Bitte, nun hast du was du wolltest! Bist du nun glücklich?" Stromer zuckte mit den Achseln. "Lass' mich überlegen...nein!" Er richtete die Waffe auf Semir. "Noch bin ich nicht fertig!" Semir stellte sich neben Ben, wenn er schon sterben sollte, dann an der Seite seines besten Freundes. "Auf den Boden...", hörte er eine leise Stimme und zögerte für einen Moment. Das konnte nicht sein. "SEMIR RUNTER!", schrie wieder jemand und Semir hechtete auf den Boden, noch bevor Stromer schiessen konnte. Denn als dieser den Hahn spannte, sah Semir, wie sich Bens Hand zu dessen Hosenbeinende glitt, diesen kurz hochkrempelte, er eine Waffe hervorzog und schoss. Er traf Stromer inmitten der Brust und dieser taumelte kurz noch. "Verdammt...", stiess er aus, bevor er Blut spuckte und zu Boden ging. Semir sah auf und sah Ben, lebend, mit einem breiten Grinsen im Gesicht. "Sorry Stromer...aber um mich zu kriegen, musst du früher aufstehen!" Er stand auf, verzog kurz das Gesicht, humpelte zu Stromer und trat die Waffe weg. Er suchte nach einem Puls, doch vergeblich, Stromer war tot. "Verdammter Mistkerl", zischte Ben und drehte sich um. Semir richtete seinen Oberkörper auf und Ben musste, bei dem weit offenen Mund lachen. "Was denn, meinst du, ich komme einfach hier her und lass' mich abknallen?" Semir versuchte immer wieder ein Wort zustande zu bringen, doch vergeblich. Er lächelte und weinte zugleich.


    Ben ging auf seinen Partner zu und kniete zu ihm runter, er öffnete seine Jacke und eine Schussweste kam hervor, darüber war ein Beutel mit künstlichem Blut gespannt gewesen. "Das war die Idee unserer Chefin...ohne die...wäre ich wirklich einfach gekommen...", gab er schlussendlich zu und Semir sah seinen Partner mit tränenerfüllten Augen an. Ben zog die Weste aus und warf sie von sich. "Weg mit dem Ding...", murmelte er und zog aus seinem Mund noch die Überreste eines Balles, der mit roter Farbe gefüllt war. "Du bist einfach ein Vollidiot", schluchzte er und fiel erschöpft in Bens Arme. Dieser spürte Semirs heisse Haut. "Du musst hier raus...schaffst du das?" Semir nickte. "Wenn du mir hilfst...", sagte er leise und Ben stützte seinen Partner. "Verschwinden wir von hier...", murmelte er leise und in dem Moment, als Semir sich noch einmal umdrehte um nach dem toten Stromer zu sehen. Und was ihn sah, liess ihm sämtliches Blut in den Adern gefrieren.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • "BEN!" Der Angesprochene spürte nur noch, wie Semir ihn zu Boden drückte. Dabei war ein Schuss zu vernehmen und Ben fühlte, wie feuerheisses Blut in sein Gesicht spritzte. Gemeinsam mit Semir fiel er zu Boden. "Heilige Scheisse", stiess Ben hervor und sah Semir vor sich liegen. In seiner Brust klaffte ein Loch aus dem Blut floss. Doch dieses Blut, war echt. "Scheisse...Semir!" Hinter Semir, konnte er den Mann sehen, der ihm die grauenhaften Schmerzen im Bein zugefügt hatte. Stromers Partner. Er hatte Tränen im Gesicht und in seiner Hand befand sich ein rauchender Revolver. "Meinen Freund...meinen besten Freund!", zischte er und richtete die Waffe auf Ben. Semir krallte sich an Ben. Als der Jüngere den Rücken seines Partners berührte, benetzte er seine Hand mit Blut. Stromers Partner lief auf die Beiden zu und lud seine Waffe neu. Ben wollte zu seiner Waffe greifen, doch Stromers Partner hielt die Waffe auf Semir, dessen Shirt sich immer mehr mit Blut vollsog. "Denk' nicht mal dran!" Stromers Partner trat mit dem Fuss gegen Bens Schläfe und dieser zuckte zusammen. Vor seinen Augen tanzten lauter Sterne. Für einen kurzen Moment liess er Semir los und diese Gelegenheit nutzte Stromers Partner. Er packte Semir, packte ihn und zwang ihn, stehen zu bleiben. Das Blut lief das Bein herunter. Ben kam wieder zu sich und sah, wie Stromer die Mündung des Revolvers gegen Semirs Schläfe presste. "Nein...", stiess Ben aus und Stromers Gehilfe lachte. "Das wirst du büssen!" Ben sah, wie Stromers Partner die Waffe entsicherte und den Finger um den Hahn spannte. Semir zitterte und hing beinahe nur noch in den Armen von Stromers Partner. Die Augen waren nur noch einen Spalt weit offen. "Bitte...erschiessen Sie mich einfach...ich habe Stromer getötet...", flehte Ben und stand langsam auf. Er war noch leicht wackelig auf den Beinen. "Das wäre zu einfach...und nicht so schön. Deshalb wollte Stromer auch dich umbringen, um Semir grosse Pein zuzufügen. Und du hättest es beinahe gemacht..." Ben hob die Arme. "Bitte...bitte...mach' mit mir was du willst...!" "NEIN DAS WE..." In dem Moment erklang erneut ein Schuss.


    Stromers Gehilfe fiel mit einem Loch im Kopf zu Boden. Semir fiel vor ihm um und blieb regungslos liegen. Ben hörte ein hohes und leichtes Keuchen. Noch bevor er zu Semir konnte, rannte Kim Krüger an ihm vorbei und beugte sich zu Semir. Sie drehte ihn auf den Rücken und sah sich die Wunde an. "Scheisse...", stiess sie hervor und blickte zu Ben, der wie in Trance dastand. "JÄGER, RUFEN SIE EINEN KRANKENWAGEN!", schrie sie und Ben war wieder bei Sinnen. Er nahm sein Handy hervor, wählte die Notrufnummer und rannte zuerst zu Stromers Partner, der mit weit aufgerissenen Augen da lag. Doch nichts rührte sich, auch er war tot. "Bitte...Gerkhan...", flüsterte Kim und fühlte Semirs Puls. "Bitte, bitte geben Sie nicht auf!" Ben kniete zu ihnen und packte mit beiden Händen Semirs Kopf. "Komm schon Kumpel, bitte bleib bei uns!"

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Hotte hörte zwei Schüsse und rannte zu der Halle. Mit der Waffe im beidhändigen Anschlag rannte er zu der Halle und erblickte Kim und Ben, wie sie Semir zwischen sich gebettet hatten und beruhigend auf ihn einredeten. "Komm' schon Semir, bitte!", flehte Ben und hörte Hottes geschockten Seufzer. "Oh mein Gott, Semir!" Der dickliche Polizist lief auf die Beiden zu, doch Kim reagierte schnell. "Herzberger, holen Sie das Rettungsteam zu uns! Schnell!" Im Hintergrund konnte man die Sirenen hören. Semir, der inzwischen wieder aufgewacht war, sah Ben an. "Mir ist kalt Kumpel...", flüsterte er und Ben presste die Lippen zusammen. "Kein Wunder...ist ja auch Nebel draussen..." Semir lächelte. "Versuch' mich nicht zu verarschen...ist zwar ein Durchschuss, aber ich fühle mich wie eine Milchpackung, die langsam aufläuft..." Ben schluckte, mühte sich aber auch zu einem Lächeln ab. "Mag sein, aber die Ärzte sind gleich da...alles wird gut Kumpel..." Kim erblickte Tränen in Bens Augen und atmete tief durch. "Ich kann nicht mehr Ben...", sagte Semir leise und Ben schüttelte mit dem Kopf. "Wir haben schon schlimmeres durchstanden Gerkhan", meinte Kim nun, ebenfalls mit weinerlicher Stimme. Semirs Blut sickerte durch ihre Fingerritzen, da sie die Hand fest auf die Wunde Semirs gepresst hatte. Sie wollte nicht, dass er geht. Auch sie hatte ihn langsam lieb gewonnen. Ihre Beziehung zu Semir war speziell. Sie konnten nicht mit, aber auch nicht ohne einander. Auch wenn sie sich manchmal stritten, auch Ben miteinbezogen, sie konnte sich auf ihre Männer verlassen. Und sie waren auch ihr zur Seite gestanden. Deshalb durfte dies nicht schon zu Ende sein. Semir lächelte. "Ist schon gut Ben...du schaffst das auch ohne mich..." Nun liefen die Tränen über Bens Wange ohne jegliche Kontrolle. "Nein...nein bitte Semir...das....das ist doch langweilig ohne dich..." Semir lächelte erneut und strich mit seiner blutüberströmten Hand noch einmal über Bens Haar, bevor sie ohne jegliches Leben zu Boden ging. "NEIN SEMIR!"


    Kim legte Semir auf den Boden. Die Augen des Deutschtürken waren geschlossen. "Wir müssen sofort mit der Reanimierung beginnen!" Kim machte sich sofort daran, eine Herzmassage durchzuführen, während Ben sich daran machte, Semir Luft zuzuführen. "Bitte Semir", flehte Ben und musste immer wieder schlucken, um aufkommende Schluchzer zu vermeiden. "Kommen Sie schon..." Auch Kim atmete tief und Ben hörte auch bei ihr, wie sie sich zusammenreissen musste. Auch ihr begannen Tränen über die Wangen zu fliessen. In dem Moment hörten sie Schritte und Hotte kam mit der Rettungsmannschaft. "Das wurde auch Zeit! Wir brauchen sofort Hilfe!" ,schrie Kim wütend.

    Semir: Du blutest übrigens!
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  • Das Notfallteam drängte Kim und Ben von Semir weg und setzten die Reanimierung sofort fort. „Er steht unter Schock…“, konnte Ben heraushören und auf einmal vernahmen er und Kim ein leises Piepen „Wir haben ihn wieder…Herr Gerkhan?“ Ben hörte auf, war Semir wieder bei Bewusstsein? Er konnte nicht anders, er ging zu der Gruppe und der Arzt sah ihn ein wenig entrüstet an, bemerkte aber Bens Blick und liess ihn gewähren. Semir wurde inzwischen eine Nasenkanüle angelegt. Ausserdem wurde er auf eine Trage gebettet. Die Augen waren leicht geöffnet. „Gott sei Dank…“, stiess Ben hervor. „Das war knapp“, meinte auch der Arzt, „ich glaube, das kam vom Schock, allerdings muss er nun sofort ins Krankenhaus.“ Er nickte den Sanitäter zu und diese schoben die Trage zum Krankenwagen. Ben und Kim folgten ihnen, bis Bens Handy klingelte und er auf den Display sah. „Susanne…“, murmelte er leise und nahm ab. „Ja Susanne was gibt’s?“ Die Stimme am anderen Ende zitterte. „Stromer…oder wer immer er auch ist…ist ausgebrochen!“, stiess sie hervor und Ben erstarrte. „Wie…wie meinst du ausgebrochen?“ „Er hat einen Krawall angezettelt gehabt und ist im Durcheinander geflohen. Er hat von einem Polizist die Waffe geklaut…“ Ben sah Kim an und diese wirkte verwirrt. „Weiss man wo er hin ist?“ Susanne verneinte. „Nein…ich versuche alles um ihn zu bekommen…aber…nichts…“ Ben kam ein furchtbarer Verdacht. „Ich hatte dir doch gesagt, dass ich Semir befreien werde…hat das LKA das mitgekriegt!“ Auch Susanne begriff. „Ja…und die sind abgezogen! Andrea ist mit den Kindern alleine noch in der Schutzwohnung. Sie räumt alles zusammen!“ Ben hängte ohne ein Wort auf und rannte an dem Krankenwagen vorbei zu seinem Wagen. Kim ging hinterher. „Jäger was ist los?“, fragte sie hektisch und stieg mit ihm in den Wagen. „Stromers Cousin ist ausgebrochen…“ Nun begriff auch die Chefin. „Verdammt! Geben Sie Gas!“ Sie fuhren davon und liessen einen ratlosen Hotte zurück der sich dazu entschied, mit Semir mitzufahren.


    „Verdammt!“, schimpfte Ben und trat aufs Gaspedal. „Was wenn er schon da ist?“, schwarzmalte Kim und Ben schüttelte mit dem Kopf. „Wir werden rechtzeitig da sein. Ich lasse es nicht nochmals zu!“ Kim sah, wie Bens Hände zitterten. Die Finger waren fest um das Lenkrad, so fest, dass die Knöchel weiss hervortraten. Er fuhr zu der kleinen Hütte am Stadtrand, nahe dem Wald, wo das LKA Andrea verfrachtet hatte. Tatsächlich waren alle abgezogen. Nur noch ein weisser Opel Corsa, stand vor der Türe. „Fuck!“ Ben stieg sofort aus dem Wagen, entsicherte seine Waffe und rannte, trotz Schmerzen im Bein, in einem erstaunlichen Tempo, Kim Krüger davon.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Andrea stand in der kleinen Eingangshalle, wo die Treppe zu den Kinderzimmern führte. Sie seufzte schwer. Wie es Semir wohl ging. Bens Worte, bevor er zum Rettungseinsatz ging, waren nicht gerade optimistisch. Zumindest hatte sich Semir am Telefon nicht gut angehört gehabt. Sie überlegte, ob sie die Kinder lieber zu ihrer Mutter bringen sollte. Aber Semir würde sicher gerne seine Kinder sehen. „Mitnehmen oder nicht?“, fragte sie sich und in dem Moment hörte sie das Entsichern einer Waffe, sie drehte sich schnell um und erblickte ein Gesicht von dem sie hoffte, es nur aus Semirs Geschichten kennen zu müssen. „Stromer…“, stiess sie geschockt aus und der Angesprochene lächelte. „Fast meine liebe, fast!“ Stromers Cousin hielt die Waffe gegen Andreas Kopf und entsicherte die Waffe, die er dem Polizisten im Gefängnis geklaut hatte. „Mama?“ Andrea erstarrte. „Aida komm nicht runter Schätzchen…Mama hat noch was zu tun…“, versuchte sie mit ruhiger Stimme zu sagen, jedoch war das Zittern hörbar. Doch Aida begriff dies natürlich nicht. „Ich will helfen!“, sagte sie begeistert und Andrea konnte das Tapsen der kleinen Füsse ihrer Tochter hören. „Aida komm bloss nicht runter!“, schrie Andrea nun und in dem Moment stand das Mädchen schon an der Treppenschwelle. Sie sah Stromers Cousin mit grossen Augen an. Besonders die Waffe, liess das kleine Mädchen erzittern. „Kleines Mist Balg!“, stiess Stromers Cousin hervor, spannte den Finger um den Hahn und schoss. „Runter!“, hörte Andrea eine hohe Stimme und wurde zu Boden gedrückt. Auch Aida landete neben ihr. Braune Haare, fielen ihr ins Gesicht. Als sie aufsah, erblickte sie die Chefin ihres Mannes, die schützend über den Beiden lag und die Waffe auf Stromers Cousin gerichtet hatte. Die rechte Seite des Pullovers färbte sich rot. „Waffe runter!“, drohte Kim und Stromers Cousin machte keine Anstalten, im Gegenteil, er schoss nochmal und traf Kims Waffe, die ihr aus den Händen glitt und wegflog. Nun kam auch Ben, der sich für den Hintereingang entschlossen hatte, mit der Waffe im beidhändigen Anschlag.


    Stromer bemerkte dies und rannte die Treppe hinauf. Dabei entkam er knapp einem Schuss Bens. „Shit!“ Ben beugte sich aber zuerst zu seiner Chefin. Diese blieb noch immer schützend über Andrea und Aida. „Nur ein Streifschuss! Er will zu Lale! Schnappen Sie sich den Mistkerl!“ Ben nickte auf Kims Befehl und lief ebenfalls die Treppe hinauf. Die Chefin richtete sich zitternd auf und hielt sich an der Seite. „Danke…“, flüsterte Andrea und Kim nickte. „Schon in Ordnung…“, presste sie hervor und kniff für einen kurzen Moment die Augen zusammen. Ben rannte Stromer hinterher und dieser blieb an dem Balkon stehen, der zum Wohnzimmer führte. Ein Zaun und eine Glasscheibe, trennten die Besucher vor dem sicheren Absturz. Nah bei ihm war Lales Wagen, wo Ben die Kleine schreien hörte. „Na Jäger…soll ich ein bisschen mit der Kleinen spielen?“ Die Waffe von Stromers Cousin glitt zu dem Kinderwagen.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • "Nein...", stiess Ben hervor und Stromers Cousin grinste. "Dann leg die Waffe weg..." Ben spielte nervös mit den Fingern um der Waffe. Was sollte er nur tun? Er konnte doch nicht das Leben seiner Patennichte auf's Spiel setzten. "Okay..." Ben legte die Waffe auf den Boden. Er schob sie mit dem Fuss weg. "Gut...verschonen Sie einfach die Kleine...", bat Ben und atmete schwer. Er hörte Lale schreien, bitterlich schreien. Die Geräusche hatten sie wohl aufgeweckt. Sie wollte zu ihrer Mutter, zu Andrea, deren bitterliches Weinen er dumpf hören konnte. Stromers Cousin lächelte. "Soll ich die Kleine wirklich in Ruhe lassen?" Ben schloss für einen kurzen Moment die Augen. "Bitte...bitte...erschiessen Sie mich, meinetwegen...aber bitte..." Er kam sich so niedrig vor. Niedrig und erbärmlich. Aber lieber machte er vor diesem Typen den Hampelmann, als das Lale unter seinem jugendlichen Übermut leiden musste. "Tut mir leid Jäger...aber ihr habt mir alles genommen, nun bin ich dran!" Ben sah, wie Stromers Cousin den Finger um den Hahn spannte und schiessen wollte. "NEIN!" Ben stürzte sich auf ihn, hielt den Arm Stromers so, dass der Schuss in die Decke einschlug. Dabei fielen sie nach vorne, durchbrachen die Scheibe, die in tausend Scherben zersprang und auch das Geländer, zerstörten sie. Sie fielen ein paar Meter in die Tiefe und schlugen gemeinsam auf.
    "BEN!" Andrea, Kim und Aida sahen auf und erschracken. Die Kleine, fing bei dem Anblick an zu weinen. Andrea rannte sofort auf den regungslosen Ben zu, der neben dem still liegenden Cousin Stromers lag. "Frau Gerkhan nicht!", warnte Kim doch der Schmerz in der Seite zwang sie, auf dem Boden zu bleiben. Aida drückte sich an die Chefin seines Vaters und weinte bitterlich. "Alles in Ordnung meine Kleine...", meinte Kim ungewohnt sanft und strich ihr über den blonden Haarschopf. Sie legte ihren Kopf auf den Aidas und vergass beinahe ihren Schmerz. Denn sie sah, wie Andrea sich über Ben beugte.


    Stromers Cousin hatte die Augen geschlossen. Jedoch packte Andrea schnell Bens Handschellen, die in seiner Hosentasche heraushingen und zerrte Stromers Cousin an einen Tisch, um ihn dort fest zu fesseln. Danach rannte sie wieder zurück zu Ben. Die Augen waren geschlossen und die Hautfarbe war schneeweiss. Um dessen Kopf hatte sich schon eine ernorme Blutlache gebildet gehabt. Seine Kleidung war von den Scherben aufgeschnitten worden und stellenweise, konnte Andrea auch dort Blut entdecken. "Bitte nicht...", stiess sie hervor und fühlte sofort den Puls. "Verdammt..." Sie drehte Bens Kopf und sah sofort eine massive Kopfwunde. Tränen sammelten sich in ihren Augen. "Bleib stark Junge...", flüsterte sie und hörte ein Tastenklicken. Kim wählte also den Notruf. Andrea zog einer der frischen, weissen Frottétücher vom Tisch, die sie bereitgelegt hatte, um damit Lale zu baden, und drückte es gegen die Wunde. "Bitte nicht...", stiess Kim hervor und Aida krallte sich immer mehr an sie.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

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