Wenn Engel fliegen lernen

  • Semir und Ben fuhren zum Flughafen und checkten kurz darauf ein, als Semirs Handy klingelte. „Gerkan..“ meldete er sich. „Hilgers hier…Herr Gerkan..ich habe eine gute Nachricht für Herrn Jäger“ hörte er den Mann von der Fluggesellschaft sagen. „einen Augenblick..ich reiche Sie direkt an ihn weiter.“ meinte Semir und gab das Handy an Ben weiter. Dieser nahm es mit zaghafter Bewegung und hauchte ein unsicheres „Ja…?“ hinein. „Hilgers hier. Herr Jäger….ich habe Nachricht aus Lyon. Carla lebt. Sie liegt im Koma und ist schwer verletzt, aber sie hat die kritische Nacht überlebt…ich dachte es interessiert sie.“ hörte Ben sagen. Er schloss die Augen und taumelte kurz. Sicher wäre er gefallen, wenn Semir ihn nicht festgehalten hätte. Doch dann brach er in Tränen aus. Semir nahm das Handy wieder an sich. „Herr Hilgers? Es tut mir Leid…aber mein Kollege ist …was ist mit seiner Freundin?“ fragte Semir nach. Ben saß auf der Bank und sah ihn an. „sie lebt…..“ stieß er leise aus. „bitte was?“ harkte Semir nach. „Sie lebt…..sie lebt..!“ lachte Ben plötzlich. Semir nahm das Handy ans Ohr. „Herr Hilgers…wir fliegen nach Lyon. In welchem Krankenhaus ist Carla?“ wollte Semir wissen. „Das ist das Hospices Civils de Lyon. Ich wünsche Ihrem Freund alles Gute… und sagen Sie ihm, dass meine Frau auch lebt. Sie liegt bei Carla im Zimmer und ich fliege morgen zu ihr.“ kam von Hilgers. „Ich gratuliere Ihnen und wünsche auch Ihrer Frau alles erdenklich Gute. Ich muss mich jetzt um Ben kümmern. Danke für die Information…“ gab Semir durch und beendete das Gespräch. Er setzte sich neben Ben der einfach nur die Augen geschlossen hatte. „Sie lebt…sie lebt…“ wiederholte er ständig. „Hey….alles okay?“ wollte Semir wissen. Ben sah ihn an. Tränen waren deutlich zu sehen, doch diesmal waren es Freudentränen. „Ja…jetzt soweit schon. Ich will nur zu ihr…sie braucht mich jetzt.“ kam von ihm. „Ja..wir werden auch fliegen und dafür müssen wir uns nun anschnallen und den Flug hinter uns bekommen.“ Lächelte Semir. Er war froh, dass Carla lebte. Dennoch wussten sie nicht, wie es um ihr stand. Welche Verletzungen hatte sie davon getragen? Nur wenig später hob der Flieger ab. Nun würden es noch wenige Stunden dauern und Ben war bei seiner geliebten Carla.


    Der Flug dauerte gute vier Stunden bis sie auf dem Flughafen Saint-Exupéry landeten. Nach dem sie den Zoll passiert hatten, ließen sie sich von einem Taxi ins Krankenhaus bringen. Doch dort stießen sie an ihre Grenzen. „hören sie….Frau de Cossa ist meine Verlobte und ich will zu ihr…bitte…ich muss sie sehen..“ versuchte Ben auf sein Schulfranzösisch. „Sie können nicht zu ihr. Sie liegt auf der Intensivstation und dort können Sie nicht einfach hin. Ich werde Dr. Bonnet holen..“ kam von einer sehr resoluten Schwester. Semir sah Ben an. „Sag ihr, dass wir hier warten…“ empfahl er als Ben ihm übersetzte, was Sache war. Ben tat es. „Ich fass es nicht..ich bin doch fast ihr Mann und man lässt mich nicht zu ihr…das ist unfair…ich bin extra deshalb…“ fluchte Ben leise. Semir legte ihm die Hand auf die Schulter. „Die wissen schon was sie tun. Warten wir auf den Doc. und hören was er sagt. Es dauerte knappe fünf Minuten bis der Arzt kam. „Guten Abend meine Herren. Ich habe gehört, dass Sie zu einer der Komapatienten vom Absturz wollen?“ fragte er freundlich in einem perfekten Deutsch. Ben nickte. „Ja..sie ist meine Verlobte…und…ich muss einfach zu ihr…“ erklärte er mit fester Stimme. „Nun…das ist derzeit nicht möglich. Bitte haben Sie Verständnis. Morgen dürfen Sie gern herkommen aber nicht heute.“ Lächelte der Doc. „Dr. Bronnet…richtig?“ wollte Ben wissen. „Ohne R…Bonnet….ich kann Ihnen sagen, das die Damen in guten Händen sind….“ lächelte Bonnet. „Können Sie mir wenigstens sagen, was sie hat? Wie schwer ist sie verletzt?“ fragte Ben leise nach. „Nun…sie ist sehr schwer verletzt. Während des Absturzes muss sie aus dem Flugzeug geschleudert worden und wurde etwa vier Meter weit geschleudert und von einem Heuhaufen aufgefangen. Allerdings hat es den Sturz nur sehr gering abgemildert. Sie hat einige Knochenbrüche, Eine Rippe hat ihr die Lunge durchbohrt, was wir erfolgreich flicken konnten. Die Milz musste ihr entfernt werden, weil sei regelrecht perforiert wurde. Die Wirbelsäule ist nicht verletzt und so wie es derzeit aussieht ist auch der Kopf nicht in großer Mitleidenschaft gezogen worden. Aber das werden wir erst herausfinden, wenn sie wieder wach wird“ endete der Vortrag des Arztes. „Aber sie wird wieder wach, oder?“ wollte Ben wissen. Angst schwang in der Stimme mit. „Nun wir denken schon. Es ist kein echtes Koma… Aber sagen, wann es sein wird, können wir nicht. Erst einmal müssen die Wunden heilen. „Wie lange…..ich meine, wann kann ich sie nach Deutschland bringen?“ harkte Ben nach. „Das wird mindestens noch drei wenn nicht sogar vier Wochen dauern.“ erklärte Bonnet. Ben nickte. „Würden Sie mich anrufen, wenn sie..ich meine wenn es soweit ist?“ bat er leise. Aber nur Sie und nur in Schutzkleidung….“ bot Dr. Bonnet nun doch an als er sah das die Sorge echt war. „Sehr gern…..“ bestätigte Ben. Tränen liefen ihn über die Wange.

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  • Nur wenig später stand er in dem weißgekachelten Raum. Zwei Betten standen in dem Raum. An beiden waren etliche Maschinen aufgebaut. Piepen der Überwachungsgeräte füllten den Raum. Ben fühlte sich nicht wohl. „Frau de Cossa liegt hier…“ riss Dr. Bonnet ihn aus den Gedanken. Mittlerweile acht Monate ….acht Monate waren sie nun zusammen und dann passierte so ein Schicksalsschlag. War das eine Prüfung? Ben war nicht abergläubisch, aber es schien eine höhere Macht zu geben. Er sah die zierliche Person im Bett liegen. Die Decke war bis ans Kinn hoch gezogen. Das Gesicht selbst bläulich untermalt. Eine Platzwunde über dem linken Auge war geklammert worden und das Auge selbst war zugeschwollen. Die Lippen rissig und blass. Ben nahm sanft die Hand von Carla und beugte sich über ihr. „Hey….meine Prinzessin…“ weinte er leise. „Sie hört Sie bestimmt…“ lächelte Bonnet. Ben nickte. „Ja sicher….sie … sie…“ versuchte Ben zu sagen. „Nur keine Sorge…wir tun alles was wir können. Kommen Sie morgen doch wieder her und besuchen sie sie. Das wird ihr gut tun und vielleicht sogar die Heilung fördern.“ Meinte Bonnet. „Das werde ich tun. Aber ich muss am Freitag wieder nach Deutschland und…“ erklärte Ben. „Bis Freitag ist ne Menge Zeit… kommen Sie morgen um zehn wieder. Und dann sprechen Sie mit Ihrer Verlobten.“ Lächelte der Arzt. „Danke Doc…versprechen Sie mir gut auf sie aufzupassen?“ wollte Ben wissen. „Wie bei allen meinen Patienten. Sie ist hier in den besten Händen…“ versprach der Mann. Ben ging zu Semir. „Wie geht es ihr?“ wollte Semir sofort wissen. „Sie sieht grausam aus, aber sie lebt...“ gab Ben lediglich zurück. „Was tun wir jetzt?“wollte Semir wissen. „Ein Hotel suchen und dann essen gehen?“ fragte Ben. „Ja sehr gute Idee. Also gut….wir müssen morgen Abend wieder zurückfliegen, das weißt du doch oder?“ harkte Semir nach. „du fliegst….ich werde bis Freitag hier blieben. Ich kann sie nicht allein lassen.“ Meinte Ben und setze sich auf eine Bank die vor dem Krankenhaus stand. „Ben…das geht nicht….“ Begehrte Semir auf. „Was würdest du tun, wenn Andrea da drin läge und mit dem Tod ringt? Würdest du arbeiten gehen? Würdest du wenn Andrea hier im Krankenhaus läge, nach Hause fliegen? Würdest du das tun?“ fragte Ben nach. Semir sah ihn an und nickte dann. „Alles klar…du willst also hier bleiben und an ihrem Bett sitzen. Gut…dann werde ich auch hier bleiben..“ lächelte Semir leicht. „Ich brauche keinen Babysitter…außerdem wirst du zuhause auch erwartet…“ gab Ben zurück. Sie gingen und suchten ein Hotel auf, was unmittelbar beim Krankenhaus war.


    Am nächsten Morgen fuhr Semir nachdem er sich von Ben verabschiedet hatte zum Flughafen. „Ruf mich an, sobald sich was ändert, ja…oder wenn du mich brauchst. Ich bin für dich da…“ ermahnte Semir ihn. „Nur keine Angst… ich werde mir nichts antun. Danke Semir…für alles….“ Kam von Ben. Eine kurze Umarmung und die Wege der Freunde trennten sich. Semir checkte ein und flog nach Köln zurück, während Ben sich auf den Weg ins Krankenhaus machte. Er wurde freundlich empfangen. Als er auf der Intensivstation war, bekam er seine Schutzkleidung und durfte zu Carla ans Bett. Diese schlief tief und fest. Die Maschinen machten ihre Arbeit und hielten den schwer geschädigten Körper am Leben. Ben zog sich einen Stuhl heran und ließ sich nieder. „Hey…meine Süße…ich bin‘s….Ben.“ fing er an. Er nahm die Hand von Carla und drückte sie sanft. „Du bist wunderschön und ich liebe dich. Ich habe Semir erzählt, dass wir heiraten wollen…nun ja… ich wollte dich fragen als….Carla…ich will dich als Frau….ich wünsche mir nichts mehr so sehr, als dass wir Mann und Frau werden. Ich hoffe du wirst bald schnell wach, dass du mir eine Antwort darauf geben kannst… ich liebe dich.“ erklärte Ben leise, als hätte er Angst, dass die Frauen im Zimmer wach wurden. „Weißt du….ich hab Semir erzählt, wie wir uns kennen und lieben gelernt haben und ich glaub morgen weiß die ganze PAST Bescheid. Ich soll dich von Andrea grüßen. Wir machen uns alle Sorgen um dich. Bitte kämpfe um dein Leben. Ich brauche dich….“ sprach er unentwegt. Doch von Carla kam keine Reaktion. Nach drei Stunden stand er auf um einen Kaffee zu trinken. Er verließ den Raum und suchte die Kantine auf. Er genoss den Kuchen und den Kaffee und ging wieder zu Carla. Diesmal war er nicht allein im Zimmer. Am Bett der anderen Frau saß Wolfgang Hilgers. „Hallo…“ begrüßte Ben ihn leise. „hallo…Sie wollte Kinder bekommen. Sie wollte zum letzten Mal fliegen…“ klagte der Mann traurig. Ben sah ihn an. „Sagt der Arzt dass sie keine mehr bekommen kann?“ wollte er leise wissen. „Nein..aber….ich weiß nicht einmal, ob sie überlebt. Sie ist schwer verletzt…und…ich…ich…“ schluchzte der Mann. Ben legte ihm die Hand auf die Schulter. „Ich habe auch Angst, dass Carla es nicht schafft. Aber wenn wir aufgeben, dann werden sie es auch tun…wir müssen stark für die Beiden sein.“ redete er auf den Mann ein. Dieser sah ihn an. „Danke….“ flüsterte er nur. Dann beugte er sich über seine Frau und küsste sie sanft. „Ich liebe dich…bitte…komm zu mir zurück…bitte…“ flüsterte er ihr zu. Ben sah noch einmal zu Carla. Die Schicksale der Frauen schienen die Männer irgendwie zu Verbündete zu machen. „Wollen Sie einen Kaffee trinken?“ bot er an. Wolfgang Hilgers sah ihn an. „Ich glaub er täte gut…“ nickte dieser. „Dann sollten wir unsere schlafenden Prinzessinnen allein lassen und in die Kantine gehen.“ schlug Ben vor. Wolfgang war einverstanden. Sicher tat es ihm auch gut mit jemanden über seine Sorgen zu sprechen.

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  • Die nächsten Tage vergingen ohne dass eine Besserung bei Carla oder Isabella eintraten. Die Männer freundeten sich immer mehr an und es gab sogar Abende, die sie zusammen an den Betten der Frauen verbrachte. Am elften Tag nach dem Absturz fuhr Ben bereits um neun in die Klinik. Heute sollte Carla noch einmal untersucht und dann voraussichtlich nach Deutschland überführt werden. Kim Krüger hatte ihm den Urlaub verlängert. Doch Ben wusste auch, dass es nicht immer so weiter ging. Irgendwann musste er wieder arbeiten. Als er auf dem Zimmer von Carla ankam wurde sie gerade heraus geschoben. „Ist alles in Ordnung?“ fragte er sofort. „Guten Morgen Herr Jäger…ja….wir werden sie noch einmal durch den CT jagen und nachsehen wie gut die Wunden verheilt sind. Sie können gern mitkommen..“ bot die Schwester an. „Sehr gern…“ nickte Ben. Er schloss sich dem kleinen Konvoi an. Er hielt Carlas Hand als sie im Fahrstuhl waren. Dr. Bonnet sah ihn an. „Sie ist stabil und ich habe wirklich sehr große Hoffnung, dass wir sie zum Wochenende nach Deutschland überführen werden..“ versprach er. „Das klingt gut…wann wird sie wach werden?“ wollte Ben wissen. „Das kann ich Ihnen nicht beantworten. Die Kollegen in Deutschland werden sicher noch eine ganze Weile warten, bis sie versuchen sie zu wecken. Die Verletzungen müssen vollständig ausgeheilt sein. Zumindest was die inneren Wunden angeht. Die Brüche sind nicht schwerwiegend und wenn der Kopf dann funktioniert ist es sicher kein Problem mit dem Aufwachen anzufangen. Aber bitte gedulden Sie sich und verlassen Sie sich auf die Ärzte. Denn die wissen was am Besten für Ihre Freundin ist“ bat Dr. Bonnet. Ben nickte. „Das werde ich….ich will sie so haben, wie sie vor dem Absturz war…“ lächelte er. Das Bett wurde aus dem Fahrstuhl gefahren und kam in einen Raum. Hier war allerdings für Ben Ende. „Sie dürfen nicht mit rein. Wir müssen sehr vorsichtig sein und Röntgenstrahlen sind nicht gesund. Auch nicht für Sie…“ lächelte Bonnet. Ben verstand es und wartete draußen. Nur wenige Minuten nach ihm, kam auch Wolfgang hinzu. Isabella wurde ebenfalls untersucht. „Was sagt er Arzt zu Carla?“ wollte Wolfgang wissen. „Nun…er ist sicher, dass sie schon sehr bald aufwacht. Was ist mit Isabella?“ stellte Ben die Gegenfrage. „Es geht ihr den Umständen entsprechend…“ kam leise als Antwort. Ben nickte. Das hieß soviel dass die Ärzte nicht wussten ob sie durchkam oder nicht. „Carla kommt jetzt bald nach Deutschland….ich hoffe Isabella auch…“ meinte Ben ehrlich. „Ich auch…“ bestätigte Wolfgang.


    Dr. Bonnet sah auf den Monitor und betrachtete das was das Röntgengerät über Carla verriet. Er sah die Verletzungen recht deutlich und konnte sehr zufrieden sein. Die Wunden waren gut zusammen gewachsen und auch die Brüche heilten. „Das sieht schon mal sehr gut aus…“ meinte er zu der Schwester. „Ja Doktor…aber was wenn wir etwas übersehen haben?“ wollte sie wissen. „Dann hätten wir längst eine Komplikation gehabt. Sie kann in drei Tagen überführt werden. Wenn die andere Dame auch soweit ist, gibt es ein Doppel..“ lächelte Bonnet. Er ließ auch Isabella durch die Röhre laufen. Bei ihr machte die Heilung ebenfalls sehr gute Fortschritte. Bonnet war zufrieden und verließ den Untersuchungsraum. Auf dem Flur warteten die beiden Männer auf eine Information. „Herr Jäger, ich bin sehr zufrieden mit dem Zustand von Frau de Cossa… wenn es so weiter geht, dann kann sie in drei Tagen nach Deutschland geflogen werden.“ erläuterte Dr. Bonnet. „Danke Doc…ja…das …das ist okay….“ nickte Ben bekräftigend. „Dann ist es ja gut…und nun zu Ihnen Herr Hilgers…bei Ihrer Frau ist es auch sehr zufriedenstellend. Auch sie kann in drei Tagen überführt werden. Ich freue mich für Sie beide und natürlich auch für Ihre Frauen. Und ich hoffe sehr, dass die Damen schnell wieder auf dem Weg der Besserung sind. Wir werden alles für die Kollegen in Deutschland vorbereiten und zwei Betten belegen. Ich denke Köln ist genau richtig für beide Fälle. Dort ist man bestens auf Komapatienten vorbereitet und dort sind die Beiden in sehr guten Händen.“ nickte Bonnet und wandte sich zum gehen. „Doc…können wir in der Maschine mitfliegen?“ bat Ben. „Nein…das ist leider nicht möglich. Bitte nehmen Sie den normalen Linienflug…“ lehnte Dr. Bonnet ab. Ben nickte und sah Wolfgang an. „Dann sollten wir schon vorfliegen…meinst du nicht?“ fragte er seinen neuen Freund. „Ja…du hast Recht. Ich werde auf unserer Linie zwei Plätze buchen…du bist mein Gast…“ bestätigte Wolfgang.

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  • Semir erfuhr am Abend von Ben, das Carla auf dem Weg der Besserung ist und in wenigen Tagen nach Deutschland kam. „Das freut mich sehr Ben. Ist sie denn wach?“ wollte er wissen, als Ben ihn anrief. „Nein…sie wird erst in Deutschland wieder zurück geholt. Semir…ich bin einfach nur froh, dass sie es überlebt hat. Nun kann es nur noch Bergauf gehen und ich kann ab nächste Woche auch wieder arbeiten… und wenn sie Schäden zurück behält…dann…dann werde ich trotzdem bei ihr bleiben.“ erklärte Ben am Telefon. Semir lächelte leicht. „Das wird auch zeit….die Chefin wollte sich schon wieder zu mir ins Auto setzen, weil Dieter und Hotte auf einen Lehrgang müssen.“ gab er bekannt. „Oh…beide gleichzeitig….was haben die denn angestellt?“ lachte Ben. „Nun…ist nur eine Weiterbildung bzw. für die Beiden sicher Wiederholung. Schießübungen, Observierung mit moderner Technik all das was wir vor einiger Zeit auch mal hatten.“ erklärte Semir weiter. „Na…dann wird es zeit das ich zurück komme. Nächste Woche schrotten wir wieder gemeinsam. Es fehlt mir sehr, nicht mit dir auf der Strecke zu sein.“ Gab Ben zu. „Ja…mir auch. Aber nun werde ich nach Hause fahren und mit meinem drei Mädels Köln unsicher machen. Ayda hat heute eine große Party im Kindergarten und alle Eltern und Geschwister sind eingeladen, außerdem ist es gerade ruhig und sie besteht darauf, dass ich mitmache. Nun ja…die Chefin hat mir frei gegeben.“ Lachte Semir. „Oh….dann viel Spaß und lass dir von den Zwergen nicht auf die Nase herumtanzen…obwohl…nein..besser noch…pass auf, dass man dich nicht für das Kind hält…“ lachte Ben herzhaft. „Dir geht es wirklich besser….also wirklich…wann bist du zurück?“ wollte Semir noch wissen. „Wir fliegen morgen zurück…“ gab Ben bekannt. „Wir?“ harkte Semir sofort nach. „Ja…du erinnerst dich doch an den Mann vom Flughafen?“ kam von Ben. „Ja… was ist mit dem?“ wollte Semir wissen. „Seine Frau ist wie Carla Stewardess und die beiden haben gemeinsam Dienst gehabt. Sie sind Freundinnen die durch dick und Dünn gehen…nun ja…der Absturz hat beide gleich hart erwischt. Und da beide nach Deutschland gebracht werden, fliegen wir gemeinsam zurück. Wir sind Freunde geworden…solche Schicksale verbinden halt…“ erklärte Ben weiter. „Das versteh ich…na gut..melde dich wenn du angekommen bist..“ bat Semir und beendete das Gespräch, da er endlich los wollte.


    Für Ben hieß es Koffer packen und zum Flughafen fahren. Wolfgang wollte ihn in einer guten Stunde abholen und mit einem Sonderflugzeug der Flotte auf der Carla und Isabella sonst Dienst taten nach Deutschland zurückfliegen. Er brauchte nicht lange bis seine Sachen im Koffer waren. Irgendwie war es schön nach Hause zu fliegen. Vor allem weil Carla nun auch nach Deutschland kam. Er konnte wieder Dienst machen und mit Semir über die Autobahn heizen. Denn es war klar, dass Carla wieder ganz gesund wird. Und das hieß auch, das die Hochzeit kommen konnte. Ein Leben mit Carla an seiner Seite. Kinder….ja…Kinder wollte er haben. Zwei oder drei…oder sogar vier….Zwei Mädchen und zwei Jungs. Die perfekte Kombination. Sein Vater würde Augen machen, wenn er erfährt, dass er Opa wird. Die Klingel an der Tür riss ihn aus seinen Zukunftsträumen. Wolfgang stand vor der Tür. „wir müssen los…“ sagte er nur. Ben nickte, zog seine Koffer hinter sich aus dem Zimmer und checkte aus. Nur zwei Stunden später standen sie in der Abfertigungshalle. „Nun dauert es sicher noch ein bis zwei Stunden bis wir durch die Kontrolle sind..“ murmelte Ben. Doch Wolfgang lächelte und zog ihn einfach weiter. „Wir gehen so durch..komm…“ lächelte er. Tatsächlich wurde er auf einem anderen Weg um die Kontrollen herum geführt. „Na das ist ja klasse…das wäre der Schmuggel für euch überhaupt kein Problem…“ murmelte Ben. „Klar…aber wir haben keine Sonderrechte. Wenn die Fluggesellschaft dahinter kommt, dass geschmuggelt wird, dann sind wir unseren Job für immer los. Und wir bekommen keinen anderen bei irgendeiner Fluglinie…“ kam von Wolfgang. Gemeinsam betraten sie den Flieger und setzten sich auf die Plätze in der Maschine. Ben sah sich skeptisch um. „Fliegen wir allein?“ fragte er. „Ja…das ist eine Sondermaschine…extra für uns gechartert. Hast du Angst?“ wollte Wolfgang wissen. „Nein….ab nach Hause…“ murmelte Ben und schnallte sich an. Nur wenig später hob die Maschine gen Heimat ab.

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  • Schon am nächsten morgen betrat Ben das Büro und wurde von allen herzlich begrüßt. Jeder wollte wissen, was mit Carla war und Ben war gerührt von der Teilnahme. „Sie ist auf dem Weg der Besserung. Danke … Sie kommt bald auch nach Köln zurück und dann müssen die Ärzte sie nur wecken..danach kann die Hochzeitsvorbereitung beginnen und….wir werden Kinder bekommen und…einfach nur glücklich sein..“ strahlte Ben. Er ging zu Semir ins Büro. „Hey..Partner…endlich bist du wieder da. Alles okay?“ kam auch hier die besorgte Frage. „Ja…mir geht es gut. Und weißt du auch warum? Weil ich weiß, das Carla wieder gesund wird…vollständig….gesund und dann können wir heiraten…und Kinder bekommen und….uns einfach nur lieben, gemeinsam alt werden…“ strahlte Ben. „Beruhige dich jetzt mal. Wann kommt sie denn nach Deutschland?“ unterbracht Semir ihn. „Morgen…sie wird morgen überführt und kommt dann in die Uniklinik. Dort wartet man schon auf die Beiden…“ erklärte Ben. „Dann bist du morgen nicht hier…oder?“ wollte Semir wissen. „Nein…ich mache ganz normal meinen Dienst und werde dann nach Feierabend in die Klinik fahren. Bis dahin kann ich eh nichts tun und Ablenkung tut mir gut…“ berichtigte Ben. „Sehr schön. Wir haben nämlich einen Fall zu lösen...“ erinnerte Semir ihn. „Ach echt? Was denn für einen?“ harkte Ben nach. „Erinnerst du dich an die Dame hinter der du her gerannt bist?“ wollte Semir wissen. „Ja…was ist mit der?“ kam die Gegenfrage. „nun ja…sie ist tot. Ein Autofahrer hat sie bei einer Rast am Rastplatz bei Km 406 gefunden. An der A1. Kopfschuss. Es scheint ganz so als hat ihr Exmann damit zu tun. Genau wie sie gesagt hatte. Und zu dem wollte ich gerade. Schließt du dich an?“ wollte Semir wissen. „Klar doch Partner….dann fahren wir mal los….“ grinste Ben und schon verschwanden sie.


    „Erzählst du mir was du schon hast?“ bat Ben auf der Fahrt. „Auf dem Rücksitz liegt die Akte…lesen hast du doch wohl nicht verlernt.“ Lachte Semir. Er war froh das Ben wieder da war. „Aber egal….ich höre es von dir..so schön kurz und knapp…“ gab er zurück. „Also gut..Carola Liebig hatte uns ja gesagt, dass ihr Mann in einige diverse dunkle Geschäfte verwickelt ist. Nun ja….als ich den Fall übernommen habe, hab ich den Kerl…Peter Liebig überprüft. Er ist eigentlich sauber…keine Vorstrafen, keine Knöllchen gar nichts….als Unternehmer sehr Erfolgreich..“ gab Semir bekannt. „Das ist schon, aber wie ich dich kenne hast du dich damit nicht zufrieden gegeben oder?“ harkte Ben nach. „Natürlich nicht….der Kerl ist mir irgendwie zu sauber und deshalb werden wir ihm die Nachricht des Todes seiner Frau überbringen. Ich bin auf die Reaktion gespannt.“ Grinste Semir der den BMW locker durch den Verkehr lenkte. „Und wo ist der gute Mann zuhause?“ kam von Ben die nächste Frage. „In Weiden….Kranzgantner Gasse 38. Dort hat er ein altes Anwesen gekauft und es angeblich ziemlich aufgemotzt…na wir sehen es gleich.“ verkündete Semir und lenkte den Wagen in eine kleine Seitenstraße. Ben sah sich um. „Holla die Waldfee..eine nette Ecke….“ staunte er. „Na..ist nicht ganz meine Klasse.“ Lachte Semir. Er hielt vor dem Haus 38 und stieg aus. Ben tat es ihm nach. Gemeinsam gingen sie auf das alte Haus zu und klingelten. „Sie wünschen…?“ fragte eine Hausangestellte. „Wir würden gern Herrn Liebig sprechen… Gerkan….Kripo Autobahn und das ist mein Kollege Ben Jäger…“ stellte Semir sich vor. „Bitte kommen Sie herein…“ bat die Frau. „Danke..“ murmelte Semir und trat ein. „bitte warten Sie hier..ich werde Sie anmelden…“ verkündete die Frau. Semir nickte. Die Wartezeit zog sich hin. Doch nach fünfzehn Minuten kam ein Mann Mitte vierzig auf sie zu. „Guten Tag…was kann ich für die Autobahnpolizei tun?“ fauchte er. „Es geht um ihre Frau….Carola Liebig.“ erklärte Semir. „Meine Exfrau…ich habe mich vor gut vier Jahren von ihr getrennt….“ war die Antwort. „Nun… ich denke es interessiert Sie dennoch, das sie erschossen wurde oder?“ wollte Semir wissen. Der Mann zuckte merklich zusammen. „Erschossen? Nun ja…nehmen Sie es mir nicht übel…das ich nicht in Tränen ausbreche, aber sie hat mir ständig nur Ärger gemacht…Sie war seelisch sehr instabil und musste leider in die Nervenklinik…..seit dem habe ich keinen Kontakt mehr zu ihr…“kam von dem Mann. Er war eiskalt. Semir versuchte zu erkennen ob es gespielt war, oder ob der Mann wirklich nichts mehr von seiner Frau wissen wollte.

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  • Während Ben seinen Dienst tat, wurde Carla und auch Isabella auf den Transport nach Deutschland vorbereitet. Dr. Bonnet verfasste die Krankenberichte für die deutschen Kollegen und regelte alles was es zu regeln gab. Die Betten wurden reserviert und die Maschine gechartert. In wenigen Stunden sollte es schon los gehen. Bonnet hatte sich den frühen Abend ausgesucht, wo weniger Maschinen in der Luft waren um die Wartezeit für die Patienten so gering wie möglich zu halten. Noch einmal untersuchte er die beiden Frauen. Diesmal war Isabella zuerst dran. Er horchte sie ab, kontrollierte die Maschinen und ließ Röntgenbilder für die Kollegen anfertigen. „So...Madame...bald sind Sie wieder in den heimischen Gefilden und werden sicher sehr schnell gesund werden. Er setzte den Ultraschall an und fuhr damit den Bauch der Frau ab. Als er die Gebärmutter untersuchte stutzte er. Was war das? Konnte es sein? Noch einmal legte er etwas von der Gleitgel auf und fuhr erneut über den Bauch. „Das gibt es doch gar nicht...wieso ist das denn nicht vorher aufgefallen?“ murmelte er und zog sich die alten Bilder hervor. Er sah sehr genau hin doch tatsächlich war hier nichts zu sehen. „Oh verdammt.....“ stieß er aus. „Das ist ja ein echtes Wunder.....“ hängte er an. Eine Schwester kam herein. „Doktor? Was ist ein Wunder?“ wollte sie sofort wissen. „Diese Frau hier ist schwanger...wenn ich das richtig sehe würde ich sagen...Anfang 2. Monat...“ kam von Bonnet. „Das Kind...hat den Absturz überlebt? Ist das nicht sehr selten...ich meine...sie ...also es...hätte doch...“ fragte die Schwester. „Nun...normalerweise ist es nicht möglich, das ein Embryo so etwas überlebt. Bei der Erschütterung die durch den Körper geht, hätte es eine Fehlgeburt gegeben...aber der kleine Wurm hier, schient sich richtig festzuhalten...“ lächelte Bonnet. „Ob Herr Hilgers es weiß?“ kam nachdenklich von der Schwester. „Ich glaube nicht... hab das Würmchen ja eben erst entdeckt...“ murmelte Bonnet. „Dann sollten wir es ihm sagen, finden Sie nicht?“ „Ich werde ihn gleich anrufen. Aber er sollte sich nicht zuviel Hoffnung machen. Noch kann viel passieren...“ gab er zu bedenken. „Da haben Sie natürlich Recht...“ lächelte die Schwester. „Machen Sie Frau Hilgers und Frau de Cossa bitte Abreisefertig.“ befahl der Arzt und verließ den Raum.


    „Wolfgang... ich freu mich für dich, das Isabella bald wieder wohlauf ist...“ kam von Peter, als Hilgers ihm erzählte, dass Isabella nach Deutschland gebracht werden sollte. „Sie wird wieder ganz gesund, da sind die Ärzte sicher..“ strahlte Wolfgang. Peter nickte. „Willst du nicht bei ihr sein, wenn sie kommt?“ wollte er wissen. „Doch...aber vor heute Abend wird sie nicht landen..“ nickte Wolfgang. Sein Handy unterbrach die Unterhaltung. Wolfgang sah auf dem Display die Telefonnummer des französischen Krankenhauses. „Das ist Dr. Bonnet..“ stieß er aus und meldete sich leise. „Hallo Dr. Bonnet...ist was mit Isabella? Stimmt was nicht?“ fragte er sofort. Angst schwang in der Stimme mit. „Nun...Herr Hilgers...wie man es nimmt... ich habe Ihre Frau noch einmal untersucht und da ist mir etwas aufgefallen..“ Der Arzt machte eine Pause. „Was ist das?“ fragte Wolfgang heiser nach. „Ich bin mir nicht ganz sicher, aber so wie es aussieht, ist Ihre Frau.....schwanger...“ kam die Antwort. Hilgers schluckte. „Wie...war das?“ fragte er nach. „Sie werden Vater...aber bitte...es kann noch sehr viel passieren. Wenn ich die Entwicklung des Embryos richtig einschätze, dann ist Ihre Frau im 2. Monat. Also noch am Anfang der Schwangerschaft. Aber ich rechne eigentlich mit keinen Komplikationen. Der Bericht für die deutschen Kollegen ist bereits gefertigt und ich habe natürlich auch den Hinweis der Schwangerschaft eingetragen. Ich würde gern gratulieren, aber ich möchte nicht, dass Sie zuviel Hoffnung in die Schwangerschaft legen...“ ermahnte Bonnet. „Danke Doktor...danke...“ gab Wolfgang leise von sich und beendete das Gespräch. Er sah Peter an. Und dieser sah nur die Tränen. „Oh mein Gott…..was ist mit Isabella? Ist sie…?“ fragte er heiser und wollte seinen Freund trösten. „Sie…sie ist…“ kam von Wolfgang. „Was denn? Verdammt was ist mit ihr!!“ schrie Peter, dem die Ungewissheit nervte. „Sie bekommt ein Baby…..sie….sie ist Schwanger….“ weinte Wolfgang. Erst jetzt erkannte Peter, dass es Freudentränen waren.

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    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • „Wo waren Sie den in den letzten Stunden?“ fragte Ben. Peter Liebig sah ihn an. „Sie denken doch wohl nicht, dass ich meine Exfrau getötet habe oder?“ stellte er die Gegenfrage. „Es ist Routine…also wo waren Sie?“ wiederholte Ben. „Hier…meine Haushälterin kann es sicher bestätigen. Sie lag neben mir…“ grinste Peter. Semir sah Ben an. „Sie haben ein Verhältnis mit Ihrer Hausdame?“ wollte Semir wissen. „Ist das etwas was gegen das Gesetz verstößt? Janette ist bereits seit acht Jahren meine Geliebte. Ja…..auch in der Zeit wo ich mit Carola zusammen war….man muss immer mehr Eisen im Feuer halten. Hat Carola Ihnen erzählt was sie vor der zeit mit mir getan hat?“ wollte Liebig wissen. „Das interessiert uns nicht. Kennen Sie sich mit Waffen aus?“ harkte Ben nach. „Nein….ich schieße nicht einmal auf Tontauben..“ verneinte Liebig die Frage. Ben nickte zu Semir. „Womit verdienen Sie denn Ihren Lebensunterhalt?“ wollte Semir wissen. Das Haus war schließlich nicht ohne und von irgendwas musste das Ganze ja bezahlt werden. „Nun…ich will in Ihnen kein Neid wecken, aber ich arbeite für mein Geld. Ich habe mehrere Häuser, die ich vermiete und außerdem eine Autovermietung sowie ein kleines Reiseunternehmen…“ zählte Liebig auf. „Sie brauchen sich keine Sorgen machen…..wir sind nicht neidisch..“ beruhigte Semir ihn ohne auf die Anspielung einzugehen. „Das ist sehr beruhigend. Wenn Sie auf die Anschuldigungen meiner Exfrau eingehen wollen. Wie ich schon sagte, Carola war sehr labil. Sie hat wohl völlig vergessen, dass ich sie aus den Sumpf gezogen habe. Nun ja….Undank ist der Weltenlohn. Möchten Sie ein Wasser trinken?“ bot Peter Liebig an. Semir und Ben lehnten dankbar ab. „Fingen die Anschuldigungen Ihrer Exfrau erst an, als Sie sie betrogen?“ kam von Semir die nächste Frage. „Nun….Carola wusste, dass ich mir Gespielinnen zugelegt hatte. Sie hätte es auch tun können, aber sie wollte nicht. Nun ja…und aus gekränkter Eitelkeit hat sie dann versucht mich fertig zu machen. Ist ihr nicht gelungen, weil ich ihren Zustand hab prüfen lassen. Sie war geistig etwas umnachtet…litt unter Verfolgungswahn und stellte Theorien auf, das ich sie umbringen lassen wolle….so ein Blödsinn..ich tue niemanden etwas an…“ lachte Peter Liebig. Semir nickte zu Ben und sie verabschiedeten sich.


    „Der Typ ist aalglatt…“ stieß Ben wenig später im Auto aus. „Ja... nur das ist nicht strafbar.“ Entgegnete Semir. „Ich sehe doch, dass es dir überhaupt nicht passt….was denkst du?“ wollte Ben von ihm wissen. „Nun ja….das Alibi ist ziemlich dürftig. Was wenn die Beiden die Frau los werden wollten? Dann decken sie sich selbstverständlich gegenseitig... wie gesagt sofern er was damit zu tun hat. Aber das müssen wir ihm erst einmal beweisen. Und dafür müssen wir die Leiche obduzieren lassen…“ grinste Semir. „Na dann….hör mal…wegen morgen….ich würde gern da sein, wenn Carla ins Krankenhaus gebracht wird. Meinst du ich könnte frei bekommen?“ wollte Ben wissen. Semir nickte. „Ich sehe da keine Probleme… und ich denke die Chefin wird dir da kein Stein in den Weg legen. Wir werden sie gleich einfach fragen. Hast du sie denn heute schon gesehen?“ stellte Semir die Gegenfrage. „Nein….ich…also..wir sind doch gleich los…“ gab Ben zu verstehen. Semir nickte. „Du hast sie also nicht begrüßt…na dennoch..fragen wir sie einfach. Semir lenkte den Wagen gemütlich durch den Verkehr bis sie die PAST erreichten. Sie gingen in ihr Büro und ordneten die Obduktion an. Dr. Walter Wegener versprach das Unmögliche und Semir wusste genau, dass er dies möglich machen wird. „So..und nun ab zur Löwin…in die Höhle..“ grinste er Ben an und ging mit ihm zu Kim ins Büro. Ben klopfte an und wartete bis ein „Ja bitte“ ertönte. „Ähm..Chefin..ich…“ fing er an. „Ben…schön das Sie wieder da sind. Ist alles gut gelaufen? Wie geht es Ihrer Freundin…pardon…zukünftige Frau…“ lächelte Kim. „Danke…soweit ist sie wohl auf. Sie ist auch der Grund weswegen ich Sie störe. Carla wird heute nach Deutschland gebracht und ich würde gern…“ erklärte Ben. Kim sah ihn an. „Sie wollen dabei sein…das verstehe ich sehr gut…und ich denke es wäre möglich. Wie denken Sie darüber Semir?“ wandte Kim sich an den Partner. „Das geht schon klar….derzeit ist es ruhig und wenn es meine Frau wäre, dann würde ich auch dort sein wollen..“ lächelte Semir. Kim nickte. „Also gut…Ben…dann begrüßen Sie ihre Zukünftige und versorgen sie sie…aber das wir uns verstehen….ab Montag sind Sie wieder voll im Einsatz..“ gab Kim zu verstehen. Ben sah sie an. „Aber…wir haben heute gerade Dienstag…“ kam erstaunt von ihm. „Ja…Sie haben genau sechs Tage wo Sie sich um Ihre Frau kümmern dürfen…danach ist der Job dran. Reicht das aus, oder brauchen Sie noch mehr Zeit? Sie haben noch jede Menge Urlaub stehen un die Verwaltung wäre sicher froh, wenn dieses Konto auch mal schrumpft..“ lächelte Kim. „Danke Chefin….vielen Dank..“ strahlte Ben und verschwand.

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  • Am nächsten Morgen war Ben bereits um sieben vor dem Krankenhaus und erfuhr, das Carla bereits auf ihrem Zimmer lag. „Sie finden Frau de Cossa auf Zimmer 308. Allerdings ist der Doktor noch bei ihr….“ erklärte die Schwester auf der Station. „Wie geht es ihr denn? Hat sie es gut überstanden?“ wollte Ben wissen. „Ja..es ist alles in Ordnung.“ beruhigte die Schwester ihn. „Das ist gut….das ist sehr gut…“ nickte er. Etwas weiter oben auf dem Flur sah er Wolfgang sitzen. Er ging hin. „Hallo Wolfgang…ist Isabella auch da?“ fragte er. „Ja…sie ist hier….Ben….ich habe vor dem Abflug noch etwas erfahren. Etwas wegen Isabella…“ ließ Wolfgang verkünden. „ist sie schlimmer verletzt? Hat sie Folgen zu erwarten?“ harkte Ben sofort besorgt nach. „Nein….nein…es geht ihr wunderbar…und unserem Baby…“ strahlte Wolfgang. „Baby? Willst du sagen, dass Isabella schwanger ist und das das Baby den Absturz überlebt hat?“ fragte Ben erstaunt nach. Wolfgang nickte heftig. „ja…das….das wird ein sehr starker Mensch….mein Sohn…..das ist mein Sohn..“ lachte Wolfgang leise und zeigte Ben ein Ultraschallbild. Dieser nahm es und sah ihn dann erstaunt an. „Ähm..ich will dir ja nicht die Hoffnung nehmen, aber ich sehe da nix…“ gab er zu. Wolfgang lachte leise. „Ja…so ging es mir auch….hier…das kleine Ding da…das ist mein Sohn…“ strahlte er und wies auf einen dunklen Punkt. „Ist der nicht etwas klein?“ wollte Ben wissen. „Noch…aber er wächst…und dann….wird er groß….“ Ben sah Wolfgang an, wie stolz er war. „Wie geht es Isabella sonst? Hast sie den Flug auch gut überstanden?“ harkte Ben nach. „Ja…sie werden sie morgen aufwecken….und dann kann ich ihr erzählen, dass sie ein Baby bekommt…unser Baby….unser eigenes Baby….“ Nickte Wolfgang. „Es freut mich für dich…ich hoffe Carla wird auch bald aufgeweckt. Und dann werde ich ihr sagen, dass ich sie heiraten möchte. Euch…also dich und Isabella lade ich natürlich auch ein. Ich denke aber bis dahin vergehen noch ein paar Wochen..“ lachte Ben und sah wie der Arzt aus dem Zimmer kam. „Entschuldige mich…“ bat er und ging auf den Arzt zu. „Ben Jäger…ich bin der Verlobte von Frau de Cossa…wie geht es ihr?“ fragte er. Der Arzt lächelte ihn an und reichte ihm die Hand. „Wie die Kollegen schon in Frankreich sagten…es ist alles Bestens. Ich denke wir werden morgen anfangen sie zu wecken. Wenn Sie wollen, können Sie dabei sein..“ schlug der Arzt vor.


    „Semir! Ben hier….Carla hat den Flug gut überstanden…sie soll morgen geweckt werden…ich werde dann an ihrem Bett sitzen und …“ gab Ben durchs Handy. „Das freut mich. Sag mir Bescheid wenn es wieder alles okay ist…“ bat Semir. „Mach ich…wie weit bist du mit diesem Vogel?“ wollte Ben wissen. „Noch nicht viel weiter. Die Obduktion läuft noch. Vor heute Nachmittag wird sich wohl nicht viel tun. Nun ja…bis dahin schreibe ich ein paar Berichte. Grüß mir unsere schlafende Prinzessin…“ kam von Semir. „Danke das werde ich…bis denn…“ verabschiedete Ben sich. Er fuhr nach Hause und duschte ausgiebig. Er sah auf das Bild von Carla und ihm und streichelte sanft über das Gesicht. „Ich liebe dich, Carla….“ Sagte er leise. Dann ging er duschen und um zehn ins Bett. Schon bald würde der Platz neben ihm nicht mehr leer sein. Carla, so war er sicher würde schon sehr bald wieder bei ihm liegen und dann konnten die gemeinsamen Morgen beginnen. Um sechs riss der Wecker Ben aus seinen Träumen. Doch er war sofort hellwach. Schließlich war es ein großer Tag. Endlich sollte Carla geweckt werden. Die Ärzte in der Uniklinik hatten den Heilungserfolg bei Carla bestätigt und die Schmerzen würden Carla nicht befallen, wenn sie nun aufwachen würde. Er frühstückte schnell und fuhr zur Klinik. Dort wartete man bereits auf ihn. „Dr. Geissler…wie läuft es jetzt ab?“ wollte er von dem Arzt wissen. „nun das ist einfach… wir werden ihr eine Spritze geben und sie aus den Tiefschlaf wecken. Es ist ja kein wahres Koma, sondern ein künstliches. Und gegen das können wir was tun. Allerdings muss ich Sie warnen…es kann sein, dass sie Sie nicht erkennt…das muss Ihnen klar sein.“ erklärte der Arzt. Ben nickte. „Ich weiß…“ sagte er leise. „Wie geht es dann weiter?“ harkte er nach. „Sie bekommt von mir eine Spritze, die die Gehirnaktivitäten wieder ansteigen lässt. Sie können es dort an dem Gerät sogar beobachten, wie es wirkt. Achten Sie auf die Lienen die Ihnen dort angezeigt werden…“ schlug Dr. Geissler vor. Ben nickte. „Es geht natürlich nur ganz langsam. Die Aufwachphase wird einige Stunden in Anspruch nehmen, aber wir dürfen sie nicht direkt aufwecken um einen Schock zu verhindern. Halten Sie ihre Hand um ihr so etwas Geborgenheit zu geben.“ Bat der Arzt. Ben ließ es sich natürlich nicht zweimal sagen. Er sah auf das blasse Gesicht und streichelte es. „ich liebe dich…“ hauchte er ihr leise ins Ohr. Dr. Geissler setzte die Spritze und Ben starrte stundenlang auf die Geräte. Das Piepen wurde schneller. Ben sah die Linien an und bemerkte die Veränderung. „Sie wird wach…“ sagte er leise. „Ja ich sehe es, Herr Jäger… bleiben Sie ganz ruhig..“ lächelte Dr. Geissler ihn an. „Ja sicher….wie lange wird es dauern…? Ich meine bis sie ganz wach sein wird?“ wollte er wissen. „Vier…oder sechs Stunden…es ist nie genau zu sagen….“ kam von Geissler. Carla war schneller als der Arzt dachte. Nach gut drei Stunden schlug sie die Augen auf. Irritiert sah sie sich um und heftete ihren Blick an Ben. Sie lächelte ihn an. „Sie ist wach…Doc…sie ist wach… sie hat mich angelacht…“ strahlte Ben aufgeregt. „Ja ich sehe, dass sie die Augen aufhat, aber sie ist noch nicht ganz da…“ beruhigte ihn der Arzt. „Aber sie ist doch wach!“ widersprach Ben. „Herr Jäger…Komapatienten machen ihre Augen auf ohne zu sehen, was um sie herum passiert. Bis sie vollständig wach ist, vergehen Stunden. Haben Sie etwas Geduld…bitte…“ lächelte der Halbgott in Weiß.

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  • Während Ben im Krankenhaus wartete das das Liebste was er hatte die Augen aufschlug saß Semir Kim gegenüber. „Sie soll also heute geweckt werden…“ fing sie an. „Ja…und Ben wollte dabei sein, was ich ihm nicht verdenken kann.“ gab Semir zur Antwort. „Das sehe ich auch so. Bis das nicht wieder in Ordnung ist, wäre Herr Jäger eh nicht dienstfähig. Er wäre viel zu abgelenkt. Sie werden heute mit Herzberger Dienst machen. Ich nehme an, das Herr Jäger die nächsten Tage im Krankenhaus bleiben wird. Ich habe ihn unbefristeten Urlaub eingeräumt.“ lächelte Kim. „Danke Chefin…aber den Dienst mach ich allein. Ich kann nicht mit Hotte oder Dieter Dienst machen, wenn ich die bösen Buben packen will..“ lächelte Semir ablehnend. „Gut…dann fahren Sie mit mir...das hat ja vor Kurzem auch schon geklappt…Sie als Beifahrer….“ bestimmte Kim. Semirs Lächeln verschwand. „Ähm..danke..aber ich muss noch ein paar Berichte schreiben…die wollte ich jetzt erst einmal abarbeiten. Bis heute Nachmittag kann ich eh nichts machen…denn dann weiß ich erst etwas von der Obduktion…“ lehnte Semir ab. „Also gut….aber bitte passen Sie gut auf sich auf…“ ermahnte Kim ihn. „Klar doch… ich werde mich nicht überanstrengen. Danke Chefin…“ grinste Semir und verließ das Büro. Er setzte sich in sein Büro und fertigte die Berichte an, mit denen er schon wieder im Rückstand geraten war. Gegen drei kam der Bericht der Obduktion. Semir las ihn sich aufmerksam durch, doch es war nichts was er nicht schon wusste. „Die Tote wurde aus nächster Nähe erschossen. Der Tod trat gegen vier Uhr am Morgen ein. Allerdings ist der Fundort nicht Tatort, da dort zu wenig Blut gefunden wurde….bla bla … bla…“ las Semir vor. Also wurde die Frau dort abgelegt… und damit musste dort wenigstens Reifenspuren zu finden gewesen sein. „Ab in die KTU…“ stieß er aus, erhob sich und fuhr zu Hartmut. „HARTMUT!! WO BIST DU!!“ rief er laut durch die große Halle. „Ja hier…was schreist du denn so?“ wollte der rothaarige Techniker wissen. „Ach …. Da bist du ja…es geht um den Tatort wo die Tote gefunden wurde. Habt ihr da auch Reifenabdrücke gemacht?“ wollte Semir wissen. „Ja haben wir….aber die waren ziemlich schwach. Ob das mit der Analyse was wird ist unklar. Ich denke morgenfrüh hab ich die Daten. Wieso fragst du?“ stellte Hartmut die Gegenfrage. „Weil die Tote dort abgelegt wurde, aber nicht erschossen wurde…“ kam von Semir. „Wer sollte auch eine Tote erschießen…“ grinste Hartmut. Semir sah ihn an. „Hartmut…. Bitte….ich hab keine Lust auf diese Wortspiele…ich will den Reifentyp und dann den Wagen wissen, der auf diesen Reifen unterwegs ist..“ befahl Semir. „Ja ist doch gut….nicht mal Scherzen darf man..“ knurrte Hartmut und machte sich wieder an die Arbeit.


    Carla schlug die Augen auf. Wo war sie? Was war passiert? Fragen schossen durch ihren Kopf. Sie drehte ihn und entdeckte einen ihr unbekannten Mann. „Hey…Schatz….willkommen zurück im Leben..“ hauchte er ihr entgegen und wollte sie küssen. Carla zuckte zurück. Wer war er? Was wollte er von ihr? Vor allem aber…wer war sie? „Was ist denn? Du bist in Sicherheit….du brauchst keine Angst zu haben..“ erklärte der Mann sanft. Carla wollte antworten, doch es kam nichts. Kein Ton…nur ein Krächzen war zu hören. „Ganz ruhig…sie dürfen noch nicht sprechen….Sie sind im Krankenhaus… alles ist gut..“ beruhigte eine zweite Stimme. Carla drehte erneut ihren Kopf und sah einen Mann in Weiß. „Herr Jäger….würden Sie bitte kurz aus dem Zimmer gehen..wir werden sie jetzt untersuchen und dann sehen wir weiter..“ wurde der Mann an ihrem Bett aufgefordert zu gehen. Dieser tat es. Der Mann in Weiß zog ihr die Decke weg. „Sie werden mir jetzt zeigen, ob und wo Sie etwas fühlen. Können Sie sich an irgendwas erinnern? Wissen Sie was passiert ist?“ wollte er wissen. Carla schüttelte vorsichtig den Kopf. „Okay….das werden wir gleich untersuchen. Spüren Sie das?“ wollte der Mann wissen und kurz darauf spürte Carla ein Stechen. Sie zuckte zusammen. „Sehr gut….alles okay. Wir werden nun Ihre Fußsohlen testen…Ihnen passiert nichts…keine Angst…“ redete der Mann auf sie ein. Carla fasste Vertrauen. Ein Stich ging durch ihren Fuß und sie zuckte erneut zusammen. „Alles klar…das ist sehr gut…wirklich…damit ist klar, dass Ihre Wirbelsäule in Ordnung ist.“ Lächelte der Mann und zog ein Stethoskop hervor. Er horchte sie ab. „Atmen sie ruhig und tief ein und aus…“ bat er Carla. Sie tat es. Nach wenigen Minuten ließ der Arzt auch hier von ihr ab. „Es sieht alles sehr gut aus. So und nun werde ich Ihnen einiges erzählen. Sie sind in der Uniklinik in Köln. Haben Sie irgendwie Schmerzen?“ wollte der Arzt wissen. Carla schüttelte den Kopf. „Okay..das ist doch schon mal sehr positiv. Das Sie nicht sprechen können, ist normal. Wir haben erst vor kurzem die Schläuche gezogen und der Rachenbereich ist stark gereizt….aber das kommt wieder… Jetzt werden wir noch die Funktionen der oberen Extremitäten überprüfen…spüren Sie das?“ wollte Dr. Geissler wissen und fuhr mit einem Finger über ihren Arm. Carla nickte. „Sie sind wirklich ein Wunder…“ lächelte Geissler. „Versuchen Sie mal die Finger zu bewegen…“ bat Dr. Geissler. Carla probierte es und auch hier bewies sie, dass die Funktion da war. „Sehr schön…..wirklich sehr schön…“ lachte Dr. Geissler. „bis jetzt gibt es keinen Grund zur Besorgnis….Sie bleiben einfach ruhig liegen und lassen sich verwöhnen. Kennen Sie den jungen Mann, der eben an Ihrem Bett saß?“ wollte er wissen. Carla schüttelte langsam den Kopf .Sie war sich nicht sicher, aber was wusste sie schon. Sie wusste nicht einmal wie sie hieß. Und fragen konnte sie nicht, solange die Stimme nicht da war. „Es war Ihr Verlobter…Ben Jäger..“ klärte Dr. Geissler sie auf. Carla sah ihn nur fragend an.

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  • Ben lief den Flur auf und ab bis Dr. Geissler heraus kam. „Doc…was ist mit ihr? Ist sie in Ordnung?“ wollte er sofort wissen. „Die Funktionen der Gliedmaßen ist in Ordnung. Sie kann ihre Füße bewegen…die Finger…..den Kopf….sie reagiert auf Reize….was will man mehr. Sie ist zwar noch etwas verwirrt, aber das kommt noch. Sie muss ja erst einmal realisieren, dass sie lebt und in wenigen Tagen wird sie sicher auch die Stimme wieder gefunden haben. So….Sie können wieder zu ihr gehen….aber bitte überfordern Sie sie nicht. Auch wenn sie nicht reden kann, war die Reaktion von ihr auf Sie ein Anzeichen dafür, dass Sie sie nicht erkennt….“ ermahnte der Arzt ihn. „Soll das heißen, dass sie mich vergessen hat?“ harkte Ben nach. „Das ist nach einem Koma nie ausgeschlossen. Sie wissen doch wie es ist, ich hatte es Ihnen gesagt. Aber wir sollten noch ein paar Tage warten. Vielleicht ist es ja doch alles in Ordnung. So..ich muss nun Frau Hilgers aus ihren Träumen befreien… und dort muss ich noch vorsichtiger agieren. Frau Hilgers wird schließlich Mutter…“ lächelte Dr. Geissler und verschwand im Nebenzimmer. Ben wusste, dass dort Wolfgang am Bett seiner Frau saß und das Gleiche durchmachen musste. Ben ging wieder ins Zimmer und sah Carla lächelnd an. „Hey..Carla…..“ begrüßte er sie. Sie sah ihn prüfend an. „Du erkennst mich nicht oder?“ fragte er vorsichtig. Sie schüttelte leicht den Kopf. „Aber du weißt wer du bist?“ harkte er nach. Wieder kam ein Kopf schütteln. „Ich bin Ben…wir…wir sind zusammen. Wir sind ein Paar….und du bist Carla Maria Mercedes de Cossa. Wir haben uns im Urlaub kennen gelernt….und…lieben…wir sind ein Paar…verstehst du das? Wir lieben uns…“ erklärte Ben sanft und nahm ihre Hand. Doch Carla zog sie energisch zurück. Ben nickte. „Okay….schon gut… ich tu dir nichts….“ lächelte er traurig. Mit diesem Ergebnis hatte er nicht gerechnet. „Ich glaube ich gehe jetzt besser….darf….darf ich morgen wieder kommen?“ wollte er wissen. Carla nickte leicht. „Okay…dann bis morgen…“ lächelte er und verließ das Krankenhaus. Doch er fuhr nicht nach Hause, sondern zu Semir. Er brauchte jemanden mit dem er reden konnte.


    Carla sah den Mann hinterher. Dann schloss sie die Augen. Was war nur los….? Ihr Kopf fing an zu schmerzen und sie sah Bilder vor ihrem inneren Auge. Bilder die sie nicht halten konnte. Nur kurze Sequenzen und auch dieser Mann war dort. Aber was hatte es zu bedeuten? Kannte sie ihn wirklich? Was hatte der Arzt gesagt, er wäre ihr Verlobter? Ja…verlobt….Carla…so sagte er….dieser Mann.. er nannte sie Carla. War das ihr Name? Carla ließ sich in ihr Kissen fallen und weinte leise. Sie merkte nicht wie die Tür aufging und eine Schwester herein kam. „hallo….warum weinen Sie denn? Haben Sie Schmerzen?“ wollte sie wissen. Carla schüttelte den Kopf. „Aber warum weinen Sie denn dann?“ kam die Frage erneut. Carla öffnete den Mund, wieder kam nur ein Krächzen. „Ach so….nur keine Sorge..die Stimme ist sicher morgen wieder da…“ beruhigte die Schwester sie. Carla nickte leicht und schloss erneut die Augen. Die Schwester schien nicht zu verstehen, was sie wollte. Die Schwester verschwand. Doch Carla sollte noch nicht zur Ruhe kommen denn ein weiterer Arzt trat ein. „Guten Tag….ich bin Dr. Winkler. Wir müssen Ihren Kopf einmal untersuchen….ein paar kleine Tests wenn Sie sich dazu in der Lage fühlen..“ lächelte der Mann sie an. Carla schüttelte den Kopf. „Okay..kein Problem….dann machen wir das morgen. Sie sollten etwas schlafen…“ lächelte der Doktor. Carla nickte und schloss die Augen. Es dauerte nicht lange und sie schlief ein. Doch dann sah sie Bilder vor ihrem Auge. Einen hellen Blitz und dann hatte sie das Gefühl zu fallen. Instinktiv krallte sie sich im Bett fest. In ihrem Traum sah sie Menschen durch die Luft fliegen. Blut…viel Blut…Carla wollte schreien doch es kam kein Ton. „Frau de Cossa!! Hören Sie mich….wachen Sie auf…!“ hörte sie eine Stimme, die nicht zu den Bildern passte. Sie schlug die Augen auf und sah einen jungen Arzt vor sich stehen. „Ganz ruhig….Sie haben geträumt…atmen Sei ruhig ein….und aus….und ein….so ist das sehr gut…alles ist in Ordnung…Sie sind in Sicherheit…“ beruhigend sprach er auf sie ein. Carla nickte. Langsam wurde sie ruhiger. Es war nur ein Alptraum. Nichts weiter…. Sie sollten etwas schlafen…..und dann sieht die Welt gleich ganz anders aus…“ Carla nickte. Sie schloss erneut die Augen und diesmal kamen die Bilder nicht wieder.

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  • Auch Wolfgang sah seine Frau gespannt an. „Wird sie mich erkennen, ich meine…wenn sie wach ist….sie…wird doch wissen, wer ich bin..oder?“ fragte er ängstlich nach. Dr. Geissler erklärte ihm, dass es sehr gut sein kann, dass sie ihn nicht erkannte. Aber auch die Möglichkeit, dass es so war wie vorher… „Wir müssen einfach abwarten bis sie die Augen öffnet…“ lächelte der Arzt ihn an. Wolfgang hielt die Hand seiner Frau, die langsam in die Wirklichkeit zurück kam. Dann endlich schlug sie die Augen auf. „Wolfgang…..“ stieß sie heiser aus. „Isa…..Isa…..“ weinte Wolfgang nur. Er konnte nichts sagen, sah seine Frau mit verweinten Augen an. „Was ist denn? Was hast du?“ fragte sie und sah sich um. Die Wände waren weiß gestrichen und Isabella sah die Schwestern herum wuseln. Sie ahnte wo sie war. „Warum bin ich im Krankenhaus?“ fragte Isabella. „Es ist alles gut….du…du hattest einen Unfall….aber nun wird alles wieder gut….Gott…ich danke dir dafür, dass du sie mir nicht genommen hast….“ Weinte Wolfgang hemmungslos. „Wolfgang…was ist mit mir passiert? Warum kann ich mich nicht bewegen…meine Beine…ich spüre meine Beine nicht….“ Kam panisch von Isabella. „Ganz ruhig Frau Hilgers….bleiben Sie einfach ruhig liegen. Wir werden Sie gleich untersuchen….okay?“ redete Dr. Geissler auf sie ein. Isabella nickte. Angst überfiel sie. „Was ist passiert?“ wollte sie wissen. „Erinnern Sie sich an nichts?“ wollte Dr. Geissler. „Doch…ich war auf meinem Flug….und dann ging ein Ruck durch die Maschine….und….sie ging in den Sturzflug….und dann….nichts mehr…das nächste was ich weiß, ist dass es heiß wurde um mich herum. Danach nur Dunkelheit. Ich habe Schmerzen gespürt und fiel einfach nur …was ist mit Carla? Wo ist sie? Wo ist Jana, Frank und Martin?“ wollte Isabella wissen. „Carla hat überlebt….Jana, Frank und Martin….leider nicht….außerdem viele der Fluggäste…“ erklärte Wolfgang. „Oh mein Gott…..wo ist Carla..darf ich zu ihr?“ bat Isabella. „Nein…derzeit nicht. Ihre Freundin war sehr schwer verletzt. Aber Sie stehen jetzt im Vordergrund“ lehnte Dr. Geissler ihren Wunsch ab. „Wolfgang….wenn ich wieder raus bin, dann will ich dir was sagen. Ich…meine..eigentlich kann ich es auch hier sagen. Ich will nicht mehr fliegen. Ich will nie wieder fliegen. Ich will endlich Kinder haben….unsere Kinder…verstehst du?“ wollte sie von ihrem Mann wissen. Wolfgang spürte wieder wie die Tränen flossen. „Ja….ich verstehe das..und ich würde mich freuen, wenn …wenn unser Kind….das Licht der Welt erblickt…“ lächelte er. Noch wusste Isabella nicht, dass sie bereits ein Kind in sich trug. Und die Ärzte hatten es ständig untersucht. Es entwickelte sich prächtig. Wie nah Tod und Leben liegen konnten, zeigte sich bei Isabella sehr deutlich.


    Andrea sah zu, wie Semir seine kleine Tochter Layla wickelte. Wie sanft er mit ihr umging. Als er fertig war, strahlte er stolz. „Siehst du…das sieht doch wirklich gut aus..“ lobte er sich selbst. Andrea nickte. „Ja…das ist fast perfekt….Nur beim nächsten Mal bitte darauf achten, dass die Windel auch richtig liegt und ruhig etwas fester…“ berichtigte sie ihn. „Andrea…das ist doch nun wirklich egal, ob die Klebestreifen nach Hinten oder nach vorn gehen…“ grinste Semir nur. Es klingelte an der Tür. Semir sah Andrea an und diese schaute auf die Uhr. „Wer kann das denn sein? Erwartest du noch jemanden?“ wollte sie von ihm wissen. „Eigentlich nicht….ich schau mal nach. Nimm die Kleine..“ bat er und ging zur Tür. Er staunte nicht schlecht als Ben vor der Tür stand. „Was ist denn mit dir los? Ist was mit Carla?“ wollte er wissen, denn das es Ben schlecht ging, konnte man sehen. Er zog Ben ins Haus. „Was ist denn los?“ wiederholte er die Frage. „Sie erkennt mich nicht….sie weiß nicht wer ich bin…was wir hatten…“ stammelte Ben. Es hörte sich verzweifelt an. Semir sah ihn erschrocken an. „Gedächtnisverlust?“ fragte er nach. Ben nickte. „Komplett. Carla weiß nicht wer sie ist, oder warum sie im Krankenhaus liegt. Sie weiß nicht, wer ich bin…was zwischen uns war….sie….sie hat mich angesehen wie ein Fremden….“ klagte Ben leise. Semir hörte die Verzweiflung in der Stimme. „Ben….bei so einem Unfall ist es möglich, dass der Mensch oder das Menschen im Allgemeinen, die so etwas durchmachen die Erinnerung verlieren. Das ist eine Schutzfunktion des Körpers…ich bin überzeugt, das die Erinnerung wieder kommt. Und dann wird es so sein, als seid ihr nie getrennt worden..“ versuchte Semir ihn aufzumuntern. „Wie denn? Der Arzt sagte ich soll sie für ein paar Tage in Ruhe lassen….und ich soll sie nicht bedrängen….aber ich liebe sie doch….ich liebe sie..verstehst du das nicht…ich liebe sie… ich will sie nicht verlieren…“ weinte Ben plötzlich. Semir legte ihm die Hand auf die Schulter. „Das wirst du auch nicht. Aber du musst sehr viel Geduld haben. Was sagen die Ärzte denn sonst? Halten sie es für eine vorübergehende Amnesie?“ wollte Semir wissen. „Der Doc meint, es könnte retrograd sein, aber sicher sind sie erst nach einer gründlichen Untersuchung..“ stöhnte Ben leise. Er war verzweifelt. Auch Andrea kam ins Wohnzimmer. Auf dem Arm hielt sie Bens Patentochter und ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen als er die Kleien sah. „Hey…mein Goldstück..“ sagte er sanft und nahm das Baby auf den Arm. „Sie ist wunderschön..“ lobte er die noch glücklicheren Eltern. Auch Ayda kam dazu und begrüßte Ben mit einem dicken Schmatzer. Dann umarmte sie ihn. Es schien als würde das Kind spüren, das der Freund traurig war. Es schien tatsächlich zu wirken, denn Ben konnte für einen Augenblick seine Sorgen vergessen.

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  • Der nächste Morgen begann für Carla mit Grübeln. Sie hatte nachgedacht….wer war sie. Alle nannten sie Carla oder Frau de Cossa….aber wenn sie es war…warum erinnerte sie sich nicht daran? Was war passiert? Sie fühlte wie die Kräfte zurück kamen. Wenn sie nicht noch Gips an den Beinen hätte, wäre sie aufgestanden…und dann hätte sie laufen können…sich umsehen….vielleicht war hier etwas, das half die Erinnerung wieder zu bekommen. Die Tür ging auf und eine Schwester stellte ein Tablett auf den Tisch neben ihrem Bett. „Frühstück…. Frau de Cossa. Wollen Sie selbst essen, oder soll ich Ihnen helfen?“ wollte die Schwester wissen. Bisher konnte Carla noch keinen Ton reden. Sie versuchte es. „ich….mach….allein…“ sagte sie heiser. „Sehr schön…sehen Sie..die Stimme kommt auch zurück. Nun ist alles gut…“ lächelte die Schwester freundlich und verschwand wieder. Carla sah ihr nach. Ja sicher….alles ist gut…nur mein Leben ist nicht mehr da…. dachte sie bei sich. Sie fing langsam an zu essen. Es schmeckte bis auf dem Kaffee…der war viel zu dünn. Nicht so wie sie ihn kannte. Da war es wieder…. Dieses Wort was aussagte, dass man sich an etwas erinnerte. Doch es war keine Erinnerung… wann kam sie zurück? Was war passiert? Wieso war so eine Leere im Kopf. Carla aß langsam und versuchte sich die Bilder ins Gedächtnis zu holen, die sie mit ihrem Leben verband. Doch es kam nichts…kein Bild…keine Gesichter….nichts…Sie weinte leise. Sie wollte ihr Leben zurück. Doch plötzlich sah sie auf. Dieser Mann….dieser Ben Jäger…wenn er tatsächlich ihr Verlobter war, dann wusste er etwas über sie. Sie musste ihn fragen….er musste ihr sagen wer sie war. Was sie war…wo ihre Wurzeln liegen… Er musste ihr helfen. Ja…..er wird ihr helfen…da war sie sicher. Es klopfte an der Tür. „Ja…“ fragte sie leise. Die Tür ging auf und ein Arzt trat ein. „Guten Tag Frau de Cossa….ich bin Dr. Freiwildt. Arzt der Psychologie….“ Stellte der Mann sich vor. „Wozu brauche ich einen Psychologen? Ich bin doch nicht verrückt..“ stieß Carla aus. Der Mann lächelte. „Das hab ich auch nicht gesagt, dennoch ist es wichtig nach einem Koma die Patienten eingehend zu untersuchen und dazu gehört auch die Psyche…“ meinte er nur. Carla richtete sich leicht auf. „Aber nur, wenn Sie danach Ben Jäger zu mir holen…“ forderte sie. Dr. Freiwildt nickte. „Kein Problem..wenn Sie mir sagen, wer es ist?“ lächelte er. „Er soll mein Verlobter sein..“ kam leise von ihr. Zweifel war in der Stimme zu hören.


    „Isa….ich bin so froh, dass du mich erkennst….nicht wie Carla…sie kennt niemanden mehr…sie weiß nicht was passiert ist oder wer sie ist…nichts….wie ausgelöscht..“ kam von Wolfgang. Er konnte sich von seiner Frau nicht trennen. „Ich weiß, das sie vor dem Absturz von ihrem Verlobten erzählte…Ben Jäger….der Mann ist ein Traum gewesen…und da kam mir der Gedanke, dass ich Mutter werden möchte. Aber….ich kann nicht laufen… ich spüre nichts mehr ab dem Bauchnabel…wie soll ich da Kinder bekommen..“ klagte Isabella ohne auf das was Wolfgang sagte wirklich einzugehen. Der Arzt hatte erneut Untersuchungen anberaumt um dem Grund nach zu gehen, warum Isabella nichts spürte. Die Wirbelsäule war verletzt, und wie sich herausstelle war ein Nerv eingeklemmt. Das man plötzlich nicht mehr laufen konnte, nichts fühlte war ein großer psychischer Druck und den galt es entgegen zu wirken. Aus diesem Grund wurde Dr. Freiwildt, der Psychologe der Uniklinik ebenfalls hinzu gezogen. „Vielleicht kann ich Carla helfen sich zu erinnern. Wir waren doch dicke Freundinnen…wir haben bis zu unserer Hochzeit zusammen gelebt und….wir haben unsere Sorgen geteilt…“ schlug Isabella vor. Wolfgang schüttelte den Kopf. „Du bist selbst schwer verletzt….und musst dich schonen. Werde erst selbst gesund…du musst für dich und dein Kind sorgen…“ lächelte Wolfgang. Isabella sah ihn an. „Kind? Welches Kind?“ fragte sie leise. Konnte es sein, dass sie etwas vergessen hatte? Nein…sie erinnerte sich an alles..an den Absturz, an die Schmerzen…an alles… „Welches Kind meinst du?“ fragte sie deshalb erneut nach. Wolfgang strahlte. „Das Kind was du unter deinem Herzen trägst….du bist schwanger….“ Verkündete er. Doch anstatt der Freude, die Isabella empfinden sollte sah sie ihn nur geschockt an. „Wie soll ich Mutter werden, wenn ich nicht einmal für mein Kind laufen kann?“ fragte sie sonderbarer Weise. Wolfgang streichelte ihr Gesicht. „Bis das Kind zur Welt kommt, wirst du wieder laufen können….“ versprach er. „Und was wenn nicht?“ kam die bange Gegenfrage. „Wir werden es gemeinsam schaffen….ich bin doch auch da….ich liebe dich..Isa….ich wäre fast mit dir gestorben…..verstehst du…nun müssen wir für unser Kind leben…für unser Kind….hörst du….“ Fing Wolfgang auf einmal an zu weinen. Doch von Isa kam keine Regung. In ihrem Kopf konnte sie sich nicht damit abfinden, nie wieder laufen zu können…Obwohl es noch gar nicht sicher war, hämmerte sich ein Wort in ihr Gehirn. Gelähmt….für immer gelähmt…gelähmt…gelähmt….

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  • Ben saß schweigend an seinem Schreibtisch. Er dachte darüber nach, ob es Sinn machte im Krankenhaus anzurufen um nach den Zustand von Carla zu fragen. Sie war auf dem Weg der Besserung doch sie wusste nicht wer er war. Was sollte es dann bringen, wenn er bei ihr war? „Ben…? Hey…ist alles in Ordnung?“ wollte Semir wissen. Sorgenvoll sah er seinen Partner an. Ben nickte. „Bis gestern war es noch…Semir ich dachte wir könnten wenn sie wach ist einfach dort weiter machen, wo wir aufgehört haben..aber sie kennt mich nicht….und vielleicht ….ich meine wenn sie mich nicht kennt…wie soll sie mich da lieben..? Sie hat alles vergessen…alles was zwischen uns war….“ kam klagend von Ben. Semir nickte. „Warum hilfst du ihr dann nicht, sich wieder daran zu erinnern? Du hast doch Bilder von dir und ihr…Bilder aus ihrem Leben…und wenn es wahre Liebe ist, dann wird sie sich daran erinnern….“ versuchte Semir ihn aufzumuntern. Ben sah ihn an. „Du hast Recht…verdammt…und ich sitze hier und blase Trübsal…ich werde ihr zeigen wie ….ihr Leben ist….und wie es war…danke Semir…danke…“ stieß er aus, erhob sich und rannte raus. Doch nur wenige Sekunden später war er wieder da. „Aber….wir haben doch Dienst…“ gab er von sich. Semir lachte leise. „Mach schon…“ befahl er als das Handy von Ben klingelte. Er sah auf das Display…“Das…ist das Krankenhaus….“ Stieß er aus und reichte Semir das Handy. „Was soll ich damit?“ wollte dieser wissen. „Geh du ran…ich….ich hab Angst…das….“ Stammelte Ben. Er sah Semir flehend an. Dieser lachte und meldete sich. „Gerkan…Apparat Jäger….“ Gab er durch. „Herr Gerkan….ist Herr Jäger auch in der Nähe?“ wollte der Anrufer wissen. „Nein…wer ist denn da?“ wollte Semir wissen. „Dr. Freiwildt….ich bin der Psychologe von Frau de Cossa und wollte Herrn Jäger ausrichten, dass Frau de Cossa wünscht ihn zu sehen…“ erklärte der Anrufer. „Frau de Cossa will Ben sehen?“ fragte Semir nach und sah Ben an. „Ja…es geht ihr sehr gut und sie will ihn sehen. Würden Sie es ihm ausrichten?“ bat der Arzt. „Warten Sie…er kommt gerade rein…“ grinste Semir und reichte das Handy weiter. Ben strahlte vor Freude. „Ja..?“ fragte er ins Handy. Er räusperte sich nervös. „Das ist toll…ja sicher komme ich….ich werde Bilder mitbringen und dann….ja sicher…ich danke Doc…danke…“ stammelte Ben. Das Gespräch war beendete. Ben sah Semir an, nahm ihn in den Arm und drückte ihm ein Kuss auf die Stirn. „Sie will mich sehen!!! Sie will mich sehen!! Sie hat mich nicht vergessen…“ lachte er. „Ist ja gut….“ wehrte Semir sich.


    Ben fuhr rasant nach Hause und sammelte alles zusammen wo Carla und er drauf waren. Er stöpselte seine Digitalkamera an den PC und lud die Bilder hoch. Dann druckte er ein paar aus damit Carla sie bei sich behalten konnte. Außerdem packte er das Bild ein, auf dem Carla „ich liebe dich“ geschrieben hatte. Damit musste ihr doch klar sein, dass es mehr war als nur Illusion. Ben fuhr zum Krankenhaus und traf auf dem Flur Wolfgang. Dieser sah ihn traurig an. „Hey… was ist denn? Geht es Isabella schlechter?“ wollte er sofort wissen. „Nein…mit Isabella geht es Bergauf…nur wird sie vermutlich nie wieder laufen können…und sie lehnt das Baby ab…sie will es nicht….ich versteh es nicht…sie wollte doch immer Kinder haben….“ klagte Wolfgang. Ben legte ihm die Hand auf die Schulter. „Gib ihr doch etwas Zeit….was sagen denn die Ärzte?“ wollte er wissen. „Die sind sich nicht sicher….sie sagen Isa müsste dazu in den MRT aber…da sie schwanger ist, kann man sie nicht röntgen, weil das Baby geschädigt wird…aber wenn sie zu lange wartet, wird sie nie wieder laufen können…ich muss mich entscheiden….zwischen meinem Kind und meiner Frau….was soll ich tun, Ben?“ wollte Wolfgang von seinem Freund wissen. „Wolfgang….wenn man deine Frau operieren muss, damit sie wieder laufen kann, dann aber das Kind verliert…ist es schlimm….aber denke an Isabella… was will sie? Nicht du musst dich entscheiden…ihr müsst es gemeinsam tun….versteht ihr…ihr seid verheiratet und ihr müsst euch entscheiden. Auch wenn es sich hart anhört…aber ihr könnt danach auch noch Kinder bekommen. Triff die Entscheidung die ihr gemeinsam wollt….“ sprach Ben ihm Trost zu. „Sie will nicht mit mir reden…sie will einfach nicht mehr mit mir reden….ich …weiß nicht was ich tun soll…“ weinte Wolfgang. Ben nickte. „Das kann ich zwar nicht nachvollziehen, aber wenn du willst, spreche ich mit ihr….“ bot Ben sich an. Wolfgang nickte. „Versuch dein Glück…aber vermutlich wird sie dich nicht einmal ansehen…“ gab dieser resigniert zurück. „Vielleicht kann deine Frau mir sogar helfen, bei Carla. Isabella braucht eine Aufgabe…man muss ihr zeigen, dass sie gebraucht wird….das ist der Schlüssel…bin gleich zurück…“ versprach Ben und verschwand im Zimmer wo Isabella Hilgers lag.

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  • Isabella sah den Mann an, der gerade herein kam. „Sie haben sich im Zimmer geirrt. Hier liegt nur ein Krüppel, der zu nichts mehr zu gebrauchen ist…“ kam völlig depressiv von der ihr. „Hallo Isabella….ich bin…Ben Jäger….wir haben uns kurz am Flughafen getroffen, als ich Carla abgeholt hatte..“ stellte Ben sich vor ohne auf das was sie gesagt hatte einzugehen. „Sie sind ihr Verlobter…ich freu mich für Carla…“ kam von Isabella. „Ich und Ihr Mann….sind seit dem Absturz oder besser seit wir uns im Krankenhaus kennen gelernt haben befreundet. Er sagte mir auch, dass Sie sich an alles erinnern….bei Carla ist es nicht so. Sie hat alles verges-sen….mich…Sie….sich selbst…sie weiß gar nichts mehr.“ erklärte Ben leise. Isabella drehte den Kopf. „Ich kann Ihnen sicher nicht helfen…“ stieß sie aus. „Warum nicht? Sie wissen alles…auf jeden Fall wissen Sie mehr über Carla als ich…und ich will Carla helfen, ihr Leben wieder zurück zu bekommen. Allein schaffe ich es nicht.“ klagte Ben. Isabella lachte verächtlich. „Ich bin ein Krüppel….ein schwangerer Krüppel… verstehen Sie…ich werde nie wieder laufen können…nie wieder….ich kann mein Kind nicht spüren…ich weiß nicht wie ich da helfen soll…“ gab sie zurück. „Sagen die Ärzte auch, dass Sie nie wieder laufen können?“ wollte Ben wissen. „Das müssen sie mir nicht sagen. Ich weiß es…Sie müssten mich operieren aber vorher röntgen und das geht wegen dem Kind nicht.“ gab Isabella von sich. Ben nickte. „Wie wäre es wenn wir ein Deal machen?“ schlug er vor. Isabella lachte erneut. „Was denn? Wollen wir ein Wettlauf machen?“ kam bitter von ihr. „Nein…ich helfe Ihnen und Wolfgang…und Sie helfen mir und Carla…“ sagte Ben. „Wie wollen Sie mir denn helfen? Sind Sie Arzt?“ fragte Isabella bitter nach. „Nein…aber ich möchte, dass Sie an sich selbst glauben. Ich kann Ihnen dabei helfen. Wenn Sie Carla sprechen und mit ihr über ihre Vergangenheit reden, dann kann es auch Ihnen helfen. Psychologische Heilung….“ lächelte Ben. „Wie soll das funktionieren?“ kam neugierig von Isabella. „Wenn Sie mir versprechen alles zu tun, um wieder zu laufen, dann werde ich den Plan erörtern der Carla hilft..“ schlug Ben vor. Isabella nickte. „Also gut….ich höre…“ gab sie von sich. Ben erzählte was er sich vorgestellt hatte und Isabella dachte nach. Nur wenige Augenblicke später lächelte sie. „Holen Sie meinen Mann… ich hab eine Entscheidung getroffen..“ kam nach einer kurzen Minute von Isabella. Ben nickte und verschwand auf den Flur. Wolfgang sah auf als Ben heraus kam. „Sie will das du zu ihr kommst..“ erklärte Ben. Wolfgang nickte und ging zu seiner Frau ans Bett.


    Carla sah auf, als Ben Jäger das Zimmer betrat. „Hallo…..schöner Unbekannter..“ lächelte sie ihn an. „Hallo Carla….darf ich?“ wollte er wissen. Carla nickte. „Der Arzt sagte mir, dass wir verlobt seien…ist das so?“ fragte sie ihn. Ben nickte. „Ja…wir sind seit über einem halben Jahr zusammen. Wir wollten hei..“ Ben stockte. Vielleicht war es zu viel für Carla wenn er sie so überfiel. „Ja?“ harkte sie nach. „Nichts...vergiss es einfach. Dr. Freiwildt hat mich angerufen, dass du mich sehen willst...“ erklärte Ben sein Hiersein. „Ja das stimmt…. Er sagte mir, dass Sie mir helfen können, meine Vergangenheit zu finden. Erzählen Sie was Sie wissen...bitte…“ forderte Carla ihn auf. „Ich…ich habe ein paar Bilder mitgebracht…vielleicht hilft es ja..“ meinte Ben und hob die Tasche hoch. „Zeigen Sie sie mir doch...“ lächelte Carla. Ben gab ihr ein Bild. Sie sah es an und lächelte. „Aber das ist keine Fotomontage oder?“ wollte sie wissen. „Nein…das sind wir auf Mallorca… Wir haben uns …“ Ben stockte. Carla sah ihn fragend an. „Schon gut…ist nicht so wichtig…“ blockte er ab. „Ben…bitte…was war auf Mallorca? Ich möchte es wissen..“ bettelte sie regelrecht. Ben nickte. „Also gut….wir haben uns auf Mallorca genauer auf dem Flug dorthin kennen gelernt…und wir hatten schöne Tage auf Malle…wir waren aus, sind über die Märkte gegangen und …“ erzählte Ben. „Haben Sie auch Bilder?“ wollte Carla wissen. „Ja..in meiner Kamera…ich würde sie dir sehr gern zeigen…“ lächelte Ben. „Dann zeigen Sie sie..“ gab Carla aufmunternd zurück. Ben holte seine Kamera raus und suchte die Bilder. „Hier…wir sind dort am Strand an der Costa del Sol….wir haben die Bucht dort unsicher gemacht und..“ erklärte er während er das Bild zeigte. Carla nahm die Kamera und berührte dabei Bens Hand. Sofort zuckte sie zurück. „Entschuldigung..“ murmelte sie. Ben lächelte. „Schon gut.. hier…das ist auf dem Markt…ich hatte dir gerade eine Kette gekauft…und…“ erklärte er weiter. Er sah nicht, dass Carla ihren Gedanken nachhing. Ben erzählte und erzählte, doch Carla schien nicht da zu sein….gedanklich versank sie. Sie sah Bilder…lachende Bilder…von ihm und ihr…“Ben….der….der …warum ist da nichts…?“ stieß sie wütend aus. „Hey….ganz ruhig…es kommt sicher wieder….“ Versuchte Ben sie zu beruhigen. „Ich will es nicht irgendwann!! Ich will es jetzt!!! Jetzt verstehen Sie…verstehst du…?“ schrie sie ihn an.

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  • „Wolfgang…ich…entschuldige… ich weiß dass du es nur gut mit mir meinst…ich hab eben erfahren, das Carla nichts mehr weiß…gar nichts mehr. Ihr Freund ist deswegen ziemlich aufgelöst und…ich will nicht dahin vegetieren…verstehst du…ich will laufen…..laufen und für meine Kinder da sein…..“ weinte auch Isabella. „Das wirst du doch….du wirst dich operieren lassen und…dann ..dann können wir ..“ antwortete Wolfgang erstickt. „Nein…Wolfgang…das können wir nicht…nicht mit dem Kind. Ich werde mich gegen das Kind entscheiden….ich will wieder laufen…vielleicht kann ich ja noch einmal schwanger werden….vielleicht hat es doch irgendwelche Probleme, wenn es zur Welt kommt…durch den Absturz…ich will laufen….ich will es verstehst du mich?“ fragte sie schluchzend. Wolfgang hatte Tränen in den Augen. „Ja…ich verstehe dich….ich liebe dich mein Schatz..und..ich bin Gott so dankbar, dass er dich mir nicht genommen hat. Ohne dich…macht mein Leben keinen Sinn….aber was ist mit deinem Kinderwunsch? Was wenn du…?“ fragte er ängstlich. „Wenn Gott wollte, dass ich überlebe, dann wird er mir auch ein Kind schenken...ich will Carla helfen und auch Ben….ich will leben wie ich es mir vorstelle. Kinder werde ich auch bekommen…ich werde alles schaffen, was ich will…aber ich werde nie wieder fliegen…“ versprach Isabella. Dabei ballte sie die Fäuste um ihren Willen noch mehr Druck zu verleihen. Wolfgang nickte. „Ich weiß dass wir es schaffen….“ Bestätigte er und nahm ihre Hände. Dann beugte er sich langsam zu ihr und küsste sie innig. Zum ersten Mal seit Isabella wach war, ließ sie Zärtlichkeiten zu. „Ich liebe dich mehr als mein Leben und würde es jederzeit für dich geben…“ hauchte er ihr ins Ohr. „Das wirst du nicht müssen…ich will leben…und ich liebe dich auch…ich kann nicht ohne dich und egal wie lange es dauert…bitte verlass mich nicht…..halte zu mir…“ flehte sie weinend. „Ich werde dich nie verlassen…nie..hörst du…wir sind gemeinsam stark und werden alles schaffen..“ versprach Wolfgang. Die Tür ging auf. „Herr Hilgers..Frau Hilgers… ist alles in Ordnung?“ wollte die Schwester wissen, die die Beiden weinen sah. „Ja…danke…es ist alles in Ordnung….wo ist Dr. Geissler?“ wollte Wolfgang wissen. „Er kommt gleich zu Ihnen….ich glaub er großartige Neuigkeiten…“ erklärte die Schwester und verließ den Raum wieder. Wolfgang und Isabella sahen sich an. „Was kann das sein?“ fragte Isabella nachdenklich. „Wir werden es erfahren….sei nicht so ungeduldig..“ lächelte er.


    Während Ben mit Carla durch die Vergangenheit schwelgte erfuhr Semir endlich was Neues im Fall der ermordeten Carola Liebig. „Danke Hartmut..ich wusste es…“ meinte er und raste zum Anwesen ihres Exmannes. Als sich die Tür öffnete stieß er die Frau sanft zur Seite und rannte direkt ins Arbeitszimmer des Mannes. „Herr Liebig…ich verhaften Sie wegen Mord an Ihrer Exfrau Carola Liebig!“ verkündete er. Peter Liebig lachte leicht. „Was soll das Schmierentheater? Ich habe nichts getan und Sie können mir garantiert nichts beweisen. Nur weil Sie etwas gefrustet sind und den wahren Mörder nicht finden, soll ich als Sündenbock herhalten….“ verhöhnte der Mann ihn. Semir stellte sich vor ihm. „Da wäre ich mir jetzt nicht so sicher….Wir haben bei Ihrer Frau unter den Fingernägeln Hautpartikel gefunden, die auf Sie passen…und da Sie kein Alibi für die Tatzeit haben, kann ich Sie wegen Mordverdacht festnehmen..“ lächelte er. „Ich habe ein Alibi!! Meine Freundin war bei mir!!“ stieß Peter Liebig aus. „Klar war sie das…..und sie hat mitgemacht… nur keine Sorge..sie darf uns auch begleiten…also bitte oder muss ich Ihnen erst Handschellen anlegen?“ wollte Semir triumphierend wissen. Peter hielt ihn die Hände vor die Nase. „Tun Sie sich keinen Zwang an…“ knurrte Peter. „Aber…das wird Ihnen noch Leid tun…das kann ich versprechen..“ hängte er an. „Drohungen sind immer wieder klasse..wissen Sie wie oft ich solche Sprüche hören muss und wie viele davon tatsächlich durchgeführt werden? Gerade mal 0.5 %... und nun würde ich sagen, dass Sie schweigen, denn was Sie ab jetzt sagen oder tun, kann und wird gegen Sie verwendet werden. Sie haben das Recht einen Anwalt Ihrer Wahl zu Ihrem Verhör hinzu zu ziehen.“ klärte Semir ihn über seine Rechte auf. „Das werde ich auch..von hier aus..!“ bestätigte Peter Liebig und griff zum Telefon. „Dr. Zander bitte, hier ist Peter Liebig!“ fauchte er durchs Telefon. „Ja..Werner…Peter hier…man verhaftet mich gerade wegen Mord an Carola…ja…ja..sie macht mir nach ihrem Tod auch noch das Leben schwer. Ich werde von der Kripo Autobahn verhaftet…was weiß ich denn? Keine Ahnung warum so ein Schmalspurbulle mich verhaften kann..“ stieß Peter verächtlich und wütend aus. Semir stand da und sah ihn nur freundlich lächelnd an.

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  • Die Tage vergingen und Ben fuhr fast jeden Tag ins Krankenhaus und sprach mit Carla. Es gab so viel, was er ihr sagen wollte und doch wusste er nicht, wo er anfangen sollte. An einem der Tage zog Dr. Geissler ihn zur Seite. „Die Heilung von Frau de Cossa macht sehr große Fortschritte. Das einzige was nicht da ist, ist die Erinnerung.“ Erklärte der Arzt. Ben nickte. „Sie will mich auch sehen…sie will von mir erfahren, was passiert ist…darf ich es ihr sagen…darf ich ihr sagen, dass sie knapp am Tod vorbeigerast ist? Dass sie einen Flugzeugabsturz hatte?“ wollte Ben wissen. „Nein…noch nicht….lassen Sie ihr noch ein paar Tage Zeit. Erzählen sie ihr von Ihrem Urlaub.“ Bat der Arzt. Ben nickte. „Ich werde nichts sagen..aber irgendwann wird sie es erfahren..irgendwann…“ meinte er nur. Wenige Minuten später saß er bei Carla am Bett. „Ja…und hier….da sind wir in der Bucht… sie nennen sie die Bucht der Verliebten.. wir waren da bis kurz vor Mitternacht und der Bootsführer war schon eingeschlafen, als wir zurück wollten..“ lachte Ben und zeigte ihr Bilder. Carla sah ihn an. „Wir waren also wirklich richtig verliebt?“ fragte sie leise. „Ja…ich liebe dich immer noch und….für mich wäre….für mich wäre es das Schönste, wenn du…Sie…also wenn wir…“ erklärte Ben. Carla senkte ihren Blick. „Ich auch…irgendwie fühle ich mich bei dir geborgen… ich darf doch du sagen oder?“ harkte sie nach. Ben nickte. Er spürte erneut Tränen aufsteigen. „Ja…sicher…“ lächelte er. „Bitte versteh mich nicht falsch…ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass wir beide….aber…ich will erst wissen, wer ich bin…verstehst du mich?“ fragte sie leise. Ben lächelte…“Darf ich zeigen was ich davon halte?“ stellte er die Gegenfrage. Carla lachte auf und Ben lief wieder der Schauer über den Rücken. „Ja….“ stimmte sie zu. Ben beugte sich über ihr und küsste sie innig. Es dauerte einen kurzen Augenblick und Carla machte mit. Nach einigen Minuten trennten sie sich wieder. „Ich werde dir helfen so gut ich kann. Ich kann dir noch nicht den Grund sagen, weshalb es so ist...die Ärzte haben es mir verboten und ich will der Heilung nicht im Wege stehen, aber ich….werde immer für dich da sein, weil ich dich lieben…von ganzem Herzen…“ erklärte Ben etwas feierlich. Carla wurde immer vertraulicher und irgendwie sprang ihr Herz, wenn Ben das Zimmer betrat. Doch was war, wenn die Beziehung vor dem Aus stand? Würde er ihr das auch sagen? Nein..Ben war ehrlich…er war sehr umsichtig und sorgte sich um sie. Das konnte kein Mann spielen. Niemals…. sagte sie sich immer wieder. „Ich glaub ich geh jetzt mal…ich muss noch zum Dienst..“ lächelte Ben. „Dienst? Was bist du denn?“ wollte sie wissen. Ben sah sie an und lächelte leicht. „Die Frage hast du mir schon mal gestellt…auf Mallorca….ich bin Polizist….“ gab er von sich. „Polizist….klingt interessant…“ meinte sie nur. „Ben….hilf mir..ich will alles wissen…über mich…über dich…über mein Leben…alles was du weißt…hilf mir…“ flehte Carla. Ben nickte. „Ich geh jetzt mal….“ Meinte er nur und ging zur Tür. „Bis morgen?“ fragte Carla und Ben drehte sich zu ihr um. „Sehr gern…wenn du mich sehen willst, dann bin ich für dich da..“ strahlte Ben.


    Für Isabella und Wolfgang ging es nun ernster weiter. Dr. Geissler betrat den Raum. „Frau Hilgers….wir müssen nun eine Entscheidung treffen..“ fing er an. „Das hab ich…mein Mann und ich…haben eine Entscheidung getroffen.“ Gab Isabella zur Antwort. „Und wie lautet sie?“ wollte Dr. Geissler wissen. „Wir haben uns gegen das Kind entschieden. Ich will wieder laufen und ich will wissen was mit meinem Rücken ist. Sie sagten doch, dass es gut möglich ist, dass nur ein Nerv eingeklemmt ist, der befreit werden muss….ist es immer noch Ihre Ansicht?“ mischte Wolfgang sich ein. Dr. Geissler sah ihn an. „Wir müssen uns natürlich vergewissern, aber es ist die einzige Möglichkeit Ihrer Frau das Laufen wieder zu ermöglichen…und ja…ich denke es ist nur der Nerv.“ Bestätigte er. „Wissen Sie…ich wünsche mir nicht mehr als ein Kind..aber….die Strahlung wird sicher so gefährlich sein, dass ich es wegmachen muss…man liest doch so viel über die Röntgenstrahlen….und Operation während der Schwangerschaft ist ja auch sehr gefährlich..“ kam leise von Isabella. Dr. Geissler sah sie an. „Wer hat Ihnen das gesagt?“ wollte er wissen. „Niemand…aber…ich meine…das ist doch so….“ meinte Isabella nur. „Nun…vor zwanzig Jahren ja… aber wir können Sie ohne Probleme für das Kind in den CT legen…die Strahlung ist so niedrig das dort gar nichts passiert. Wir haben ein neuartiges Gerät...in der Testphase aber immerhin verspricht der hersteller, dass keine Gefahr für Schwangere und Kind entstehen…und die Operation…wir können eine sogenannte Spinalanästhesie machen…dann spüren Sie nicht mehr wie jetzt….das Kind ist wach….und es wird ihm nichts passieren..“ lächelte Dr. Geissler. Wolfgang und Isabella sahen sich an. „soll das heißen, das…das…wir trotzdem das Kind behalten können?“ wagte Wolfgang zu fragen. „Natürlich….können Sie das Kind behalten….und Sie werden wieder laufen können…“ beruhigte Dr. Geissler die glücklichen Eltern. „Dann war alles umsonst..das ganze Grübeln…die ganze Angst..“ weinte Isabella. Wolfgang nahm seine Frau in den Arm und wollte sie trösten, doch er selbst war völlig aufgelöst vor Freude. „So und nun werden wir anfangen Sie zu untersuchen….es wird alles wieder gut…“ versprach Dr. Geissler.

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  • Semir sah auf, als Ben ins Büro kam. „Hey…Partner…ach das Leben ist sooooo schön…“ stieß er aus Er zog Semir von seinem Stuhl und drückte ihn einfach an sich. Dieser befreite sich sanft und lachte. „Was ist passiert? Erinnert sie sich wieder an dich?“ stichelte er. „Nein….. aber wir arbeiten dran...Semir….sie fühlt sich in meiner Nähe wohl….wir haben uns sogar geküsst…..erst war es ihr unangenehm, aber dann…..dann…. es war einfach klasse…wenn es so weiter geht, dann sind wir bald wieder ein Paar. Aber die Hochzeit verschieben wir….ist zu früh….wir können ja auch so zusammen leben….ich liebe diese Frau…mehr als mein Leben..“ kam von Ben. Er schloss die Augen und genoss die Zufriedenheit, die ihn befiel. „Na…dann war dein Tag ja genauso zufriedenstellend wie meiner... ich habe Peter Liebig wegen Mordverdacht festgenommen. Unter den Nägeln der Toten waren Hautpartikel…von ihm außerdem konnte die Obduktion beweisen, dass die Tote vorher noch Sex hatte und zwar nicht freiwillig….Wir haben Sperma gefunden und dies konnte eindeutig ihrem Exmann zugeordnet werden. Der Kerl wandert für immer in den Bau…da kann nicht einmal sein Superanwalt was machen…“ triumphierte Semir. „Dann gratuliere ich dir zum abgeschlossenen Fall….hast du die Autobahn heile gelassen?“ wollte Ben wissen. „Ja sicher…ohne dich macht es irgendwie kein Spaß Autos zu schrotten…“ lachte Semir. „Na dann….lass uns auf die Piste gehen….aber ich fahre…..“ gab Ben zurück, schnappte seinen Schlüssel und ging auf den Parkplatz. ES ging direkt auf die A4. „Stell dir vor…jetzt haben die heraus gefunden, das die Frau von diesem Wolfgang schwanger ist..aber weil sie operiert werden muss, muss sie sich gegen das Kind entscheiden. Sie wünschte sich nichts sehnlicher und dann so was..“ erzählte Ben auf der Fahrt. „Was in der heutigen Zeit? Das ist doch unmöglich… ich meine die Medizin ist doch so weit fortgeschritten, dass man das Kind retten könnte…..also…ich versteh das nicht..“ kam von Semir. „Ja…Isabella und Wolfgang auch nicht..aber sie haben sich entschieden… gegen das Kind und für die Gesundheit von Isabella…ich finde die Entscheidung richtig…“ meinte Ben darauf. „Ja schon….nun ja… sie ist noch jung und vielleicht kann sie ja später Kinder bekommen…“ bestätigte Semir. Sie fuhren eine ganze Weile über die Autobahnen bis sie kurz vor Feierabend wieder in die PAST eintrafen.


    Isabella sah Wolfgang strahlend an, als sie in den Röntgenraum gebracht wurde. „Wir werden Eltern werden..“ sagte sie leise. „Die Besten die die Welt gesehen hat…ja..“ gab er zurück. Er küsste sie zärtlich und blieb anschließend vor der Tür stehen. Nun kam es darauf an, was man fand. Musste Isabella wirklich operiert werden? Was wenn sie für immer gelähmt blieb? Was wenn sie..den Lebensmut deshalb verliert und…sich..nein…nein..Isabella hatte den Absturz überlebt und das musste eine Bedeutung haben. Der Herr Gott wollte sie nicht, weil sie eine Familie gründen soll….ja…das ist der Grund und damit war klar, dass sie wieder laufen kann und dass sie sich um das Kind kümmert. Das war ihre Aufgabe…deshalb hatte sie überlebt und sie musste Carla helfen ihr Leben wieder zu finden. Dieses Versprechen hatte sie gegeben und Isabella war dafür bekannt ihre Versprechen auch einzulösen. Und er war sich sicher, dass sie sich daran halten wird. Es dauerte eine gute halbe Stunde bis Isabella wieder heraus geschoben wird. Erwartungsvoll sah Wolfgang den Arzt an. „Nun… Herr Hilgers…es ist so wie ich es dachte…ein Nerv ist eingeklemmt….und das ist sehr schnell behoben. Danach wird Ihre Frau allerdings für einige Wochen das Bett hüten müssen…also nichts mit Spazierengehen…aber das wird in ungefähr drei Monaten kein Problem mehr sein. Sie muss nur Krankengymnastik machen und fleißig üben…dann wird es wieder..“ lächelte Dr. Geissler. „Danke Doc…vielen Dank…..das heißt dass wir …wir können unser Kind aufziehen und….wir können…..“ strahlte Wolfgang. „Nun sobald Ihre Frau dazu bereit ist, werden wir sie operieren….und dann wird es so sein, als würde nichts passiert sein..“ bestätigte Geissler. Isabella sah ihn an. „Ich möchte so schnell wie möglich operiert werden…ich hab noch eine Aufgabe zu erledigen…“ lächelte Isabella. Geissler nickte. „Das ist kein Problem…aber von welcher Aufgabe sprechen Sie?“ harkte er nach. „Von Carla Maria Mercedes de Cossa…ist ist meine Freundin…wir haben zusammen gewohnt und ich will ihr das Leben zurückgeben…“ erklärte Isabella. „Das ist ein sehr guter Plan…aber erst nach der Operation….und danach können wir sie auf das Zimmer von Frau de Cossa legen…Vielleicht hilft es ihr, wenn sie Sie sieht.“ lächelte Geissler.

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  • Ben fuhr an Abend zu Carla. „Hey…“ begrüßte er sie, als er das Zimmer betrat. „Hallo Ben….ich hab schon auf dich gewartet. Ich brauche deine Hilfe…ich sehe immer wieder Bilder vor meinem Auge, aber ich kann sie nicht festhalten…ich sehe ein Flugzeug und…dann kommt viel Blut..schon mehrmals hab ich das jetzt gesehen, aber ich kann nichts damit anfangen. Es ist als wollte sich mein Gehirn an etwas erinnern, aber ich kann es nicht festhalten…was hat das zu bedeuten?“ wollte Carla wissen. „Carla…das sind….also es ist…ach verdammt….du bist mit einem Flugzeug abgestürzt….du hast überlebt…genau wie andere 51 Leute. Deshalb bist du im Krankenhaus und so schwer verletzt..“ stieß Ben aus. Dass er gegen den Rat von den Ärzten verstieß war ihm klar. Die Folgen nicht. „Das ist ein Witz…oder?“ harkte Carla nach. „Nein….kein Witz…du bist Stewardess…oder warst es…auf dem Flug nach Mallorca ist dein Flugzeug von einem Blitz getroffen worden und über Frankreich abgestürzt…ich dachte du wärest tot gewesen und habe Wochenlang an deinem Bett gesessen… erst in Frankreich und dann hier…Ich soll dir das eigentlich nicht erzählen, weil die Ärzte denken, es würde ein Schock auslösen und…“ erklärte Ben weiter. Carla sah ihn an. „Das ist ein Witz….du willst mich erschrecken…Ben…einen Flugzeugabsturz kann man nicht überleben…das geht nicht…“ kam verstört von ihr. „Es ist kein Witz…ich also hier neben an…da liegt eine junge Frau..deine beste Freundin und…sie…sie kann bestätigen was ich sagte…sie weiß alles über dich…“ gab Ben leise von sich. Er hielt Carlas Hände fest. „Ich liebe dich…und… ich habe gegen den Rat der Ärzte gesagt was passiert ist….“ hängte er an. Carla zog ihre Hände zurück. Sie sah ihn skeptisch an. „Es gibt hier jemanden der mir mein Leben zurück geben kann und du lässt sie nicht zu mir? Warum Ben? Ich dachte du bist mein Freund…ich dachte du liebst mich…“ fing sie an zu weinen. „Ich…liebe dich auch. Die Ärzte glaubten, dass es für dich zu gefährlich ist, wenn du weißt was passiert ist. Wenn ich ….ich meine…wenn ich…“ suchte Ben nach den richtigen Worte. Carla sah ihn kühl an. „Ich versteh schon….du wolltest die arme hilflose und völlig ahnungslose Carla betrügen….du wolltest dass ich mich an dich klammere….das war alles nur ein hinterhältiges Spiel!! Du wolltest dich wohl an meinem Gedächtnisverlust laben und daraus Gewinn schlagen oder?“ fauchte sie ihn an. „Nein…ich….ich…“ versuchte Ben. „Geh!! Sofort!!“ schrie sie ihn an. „Aber….!“ „Kein Aber…ich will dich nie wieder sehen!!! Nie wieder!!“ weinte sie. Ben sah ein, dass es keinen Sinn machte. Carla war fertig und er war der Grund dafür.


    Wolfgang kam aus dem Zimmer als Ben ebenfalls den Flur betrat. Sofort spürte Wolfgang dass etwas nicht stimmte. Ohne ihn anzusehen ging Ben den Flur runter. „Ben?“ rief Wolfgang hinterher. Ben drehte sich zu ihm um. „Wolfgang…schön dich zu sehen…“ kam von ihm freudig, doch der Blick in das Gesicht des neuen Freundes zeigte Wolfgang, dass etwas nicht stimmte. Er sah Tränen in den Augen. „Was ist passiert? Ist was mit Carla?“ wollte Wolfgang wissen. „Ich….ich hab….ist egal..“ murmelte Ben nur. Er wischte sich die Tränen weg. „Nein..ist es nicht…du hast meiner Frau das Leben zurück gegeben…seit du mit ihr gesprochen hast ist sie anders…sie hat wieder Lebensmut…und sie bekommst sogar das Kind. Sie wird morgenfrüh operiert…“ erklärte Wolfgang. „Das freut mich für euch..gratuliere…“ murmelte Ben. „Also raus mit der Sprache….was ist passiert?“ harkte Wolfgang nach. „Ich.....lass uns einen Kaffee trinken okay…?“ bat Ben. Wolfgang war einverstanden. Sie gingen in die Kantine und bestellten Kaffee und ein Stück Kuchen. Ben fing an zu essen. „also…los…ich höre..“ forderte Wolfgang ihn erneut auf. „Ich habe Carla erzählt was passiert ist…und von Isabella….sie ist völlig ausgerastet und hast gesagt, dass sie mich nie wieder sehen will. Ich…hab versucht ihr zu erklären warum ich es nicht gesagt habe…aber…sie wollte nichts hören. Sie hat mich rausgeworfen…es ist aus…ich habe die Wochen vergeblich an ihrem Bett gesessen. Die Angst die ich durchgemacht habe….es interessiert ihr überhaupt nicht. Sie liebt mich nicht mehr….warum konnte ich nicht meine Klappe halten..“ stieß Ben wütend aus. „Was hätte das gebracht? Irgendwann hätte sie es erfahren….und dann? Was wäre dann? Oh nein…glaub mir…es war richtig…und weißt du was…ich werde dir helfen….Isabella wird morgenfrüh operiert und dann kommt sie zu Carla aufs Zimmer. Nach der OP wird sie Carla sagen was war und wer sie ist. Und sie wird auch sagen, dass du ihr Verlobter bist..“ versprach Wolfgang. „Vergiss es einfach…sie will nichts mehr von mir wissen…und ich muss damit leben…“ kam kühl von Ben. Wolfgang sah ihn fest an. „Du willst aufgeben? Einfach so? Ben….was ist mit dem Kämpfer, den ich kennen gelernt habe? Wo ist dein Elan….wo ist der Ben, der alles tun wollte um mit Carla wieder zusammen zu sein?“ wollte er wissen. Ben stand auf und zahlte. „Den gibt es nicht mehr….ich fahre nach Hause..“ gab er bekannt und fuhr ohne ein weiteres Wort weg.

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  • ausnahmsweise mal zwei Teile heute...


    Carla weinte in ihr Kissen. Wie konnte Ben so gemein zu ihr sein? Wie konnte er ihr das die ganze Zeit seit sie wach ist. Er wusste mehr von ihr und sagte nichts…wieso nicht? Warum heuchelte er die Liebe vor? Warum tat er ihr so weh? Was wollte er damit erreichen? Sie fühlte sich doch so geborgen in seinen Armen und nun kam er mit dieser Lüge….warum….? Warum? Sie spürte nicht wie die Tür aufging. „Hallo Carla…“ hörte sie eine Frau sagen. Carla wischte sich schnell die Tränen weg und drehte sich um. Eine Frau im Rollstuhl wurde von einem Mann herein geschoben. „Wer sind Sie?“ wollte sie wissen. „Ich bin…Isabella….Hilgers…“ stellte sich die Frau vor. Carla sah sie musternd an. Irgendwie kannte sie diese Frau, doch woher….? „Wir kennen uns?“ fragte sie deshalb. „Ja…wir kennen uns…wir kennen uns schon sehr lange….“ bestätigte die Frau. Carla nickte. „Sie sind die Frau, die mein Leben weiß?“ kam nun die Frage. „Ich weiß sehr viel von dir….wenn du mir zuhören willst, dann werde ich dir alles erzählen…“ bestätigte die Frau. Carla setzte sich auf. Sie konnte sogar schon die ersten Schritte machen und war stolz darauf. Erneut musterte sie die Frau. „Sie waren auch in der Maschine?“ fragte sie heiser weiter. „Ja…ich war auch da…und ich werde morgen an der Wirbelsäule operiert, weil sich ein Nerv eingeklemmt hat…ich..wir….wir waren Freundinnen. Die Besten die es gab. Wir haben nach jedem Flug…ein Hotelzimmer geteilt und in Köln wohnten wir zusammen..bis ich vor vier Jahren geheiratet habe….“ erzählte Isabella. Carla hörte schweigend zu. „Vielleicht sollte ich aber von vorn anfangen..“ schlug Isabella vor. Carla nickte. „Das hätte was…ist das aber nicht zu anstrengend?“ wollte sie wissen. Irgendwie fühlte sie sich verantwortlich für die Frau. „Es geht schon…ich werden heute noch nicht alles sagen, aber einen großen Teil. Aber eines vorweg….Ben…Jäger….ist der wundervollste und beste Mann, den du jemals bekommen könntest… Wolfgang..mein Mann...sagte mir, dass er jeden Tag in Frankreich an deinem Bett gesessen hat, genau wie er an meinem….er hat geweint….er hat alles getan dass es dir gut geht…Hier war er auch sofort bei dir und hat dich umsorgt…hat mit dir gesprochen…“ zählte Isabella auf. „Aber er hat mich belogen…“ kam trotzig von Carla. „Aus Rücksicht….auf deine Gesundheit und auf Anraten der Ärzte…was hättest du an seiner Stelle getan?“ wollte Isabella wissen. „Ich? Woher soll ich es wissen? Ich weiß nicht einmal wer ich bin, oder was ich war…was in meinem Leben passiert ist…ich weiß gar nichts!!“ schrie Carla wütend. Isabella nahm es gelassen hin.


    Ben fuhr zum Supermarkt und kaufte sich ein Sixpack. Damit ging es dann nach Hause. Er warf seine Jacke in die Ecke und den Schlüssel auf den Tisch. Dann nahm er eine Flasche Bier und leerte sie fast in einem Schluck. Direkt danach die nächste und die dritte. Gegen zwei Uhr morgens ging er ins Bett und fiel in den Schlaf. Mit dem Bier hatte er wenigstens keine Gedanken an Carla verschwendet. Doch er hörte auch nicht den Wecker, der ihn daran erinnerte, dass es Zeit war, den Dienst anzutreten. Er warf das Ding gegen die Wand und drehte sich einfach um. Das nächste was er vernahm war ein nerviges Klingeln. „Oh man…lasst mich doch einfach in Ruhe!!“ schrie er wütend und drückte sich das Kissen auf die Ohren. Doch das Klingeln hörte nicht auf. „Ich bin nicht da!!!“ schrie er wütend. „BEN! Mach Auf…ich bin es Semir!!“ rief eine dumpfe Stimme. „Oh man…nicht einmal in Ruhe schlafen…kann man…“ stieß Ben wütend aus. Dennoch ging er zur Tür und öffnete. „Was willst du denn?“ fragte er stöhnend. „Der Dienst hat für dich vor vier Stunden angefangen…und du bist nicht da…was soll ich wohl wollen?“ stellte Semir die Gegenfrage. Dann sah er sich in der Wohnung um. Leere Bierflaschen lagen am Boden. „Was hast du denn hier veranstaltet?“ wollte Semir wissen. „Nichts…..“ fauchte Ben wütend. Doch das konnte Semir nicht von seinen Gedanken erlösen. „Ist es wegen Carla?“ harkte sein Partner nach. Ben nickte. „Ich habe ihr erzählt, was passiert ist und….sie hat mich raus geworfen….ich sei nur auf meinem Vorteil bedacht und würde sie gar nicht lieben..weil ich es ihr sonst vorher gesagt hätte…bla bla bla..“ kam klagend von Ben. „Oh…“ kam von Semir erstaunt. „Ja..sie hat gemeint ich würde mich an ihrem Leid laben und sie wolle mich nie wieder sehen…Semir..ich liebe sie doch..ich hab es ihr gesagt, aber…..was soll ich tun?“ fragte Ben und sah seinen Freund hoffnungsvoll an. Semir setzte sich neben ihn. „Weißt du was…Frauen sind dafür bekannt, ihre Meinungen sehr schnell zu ändern. Lass ihr ein paar Tage….sie wird sich schon besinnen…glaub mir und in einer Woche, seid ihr wieder glücklich…ich kenne das doch von Andrea..was meinst du wie oft wir uns in der Wolle haben…und dann geht jeder ein paar Tage seinen Weg und danach ist alles wieder gut…“ erklärte Semir tröstend. „Ich halte das nicht aus….Semir…hilf mir doch….wie kann ich sie wieder bekommen? Ich kann sie nicht vergessen…“ flehte Ben. Semir sah ihn entsetzt an. So war Ben nicht einmal nach dem Tod von Saskia. Er musste extrem schwer verliebt sein, wenn er sich so gehen lässt.

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • „…und als dein Bruder Pedro niedergestochen hatte und du endlich begriffen hast, dass alles vorbei war wurdest du regelrecht zu einem Eisberg….kein Mann kam an dich ran…keiner bis auf Ben Jäger. Er war der Fluggast in der 1. Klasse…klasse Typ und richtig romantisch….“ Schwärmte Isabella, die immer noch dabei war, Carla ihr Leben zurück zu geben. „Was ist mit meinem Bruder?“ wollte Carla wissen. „Er starb ein knappes Jahr bei einem Autounfall. Deine Eltern leben auch nicht mehr….du hast eigentlich niemanden außer mich und Ben. Carla…er liebt dich wirklich…ich hab dich sogar beneidet, obwohl ich mit…“ erzählte Isabella weiter. „…mit Wolfgang…du bist mit Wolfgang verheiratet…er…er ist…im Tower….er ist…Fluglotse…“ stieß Carla plötzlich aus. Isabella nickte. „du erinnerst dich?“ fragte sie heiser. „ich weiß nicht…ich sehe Bilder…von dir und Wolfgang…und da sind noch mehr…aber mir fallen die Namen nicht ein..Peter….ja da ist ein Peter bei….und Frank….Isa…es kommt wieder..es kommt wieder…mein Gedächtnis..mein Leben…“ strahlte Carla und fing an zu weinen. Isabella nahm sie in den Arm. „Erinnerst du dich auch an Ben?“ wollte Isabella wissen. Carla schüttelte den Kopf. „Nein…..ich ….er hat mir Bilder gezeigt. Von ihn und mir…aber…da ist nichts…keine Erinnerung….ich habe Angst, dass er nur über mich lacht….das er sich über mich lustig macht…“ kam von Carla. Isabella lächelte sanft. „Weißt du was…ich glaube er denkt das gleiche über dich. Vermutlich sitzt er irgendwo und weint weil du ihn nicht sehen willst. Warum rufst du ihn nicht an und bittest ihn herzukommen. Er liebt dich wirklich…ich hab euch Beide gesehen…auf Mallorca..ihr seid wie füreinander geschaffen…glaub mir..“ lächelte Isabella. „Wie kommt es, dass du nicht laufen kannst?“ wollte Carla plötzlich wissen. „Ich habe einen Nerv eingeklemmt. Er wird morgen freigelegt und danach muss ich wohl die halbe Schwangerschaft liegen..“ lachte Isabella. Carla stutzte. „Du bist schwanger? Du wolltest schon immer Kinder…du …du hast es mir erzählt…auf…auf diesem Flug…du wolltest …“ kam stockend von ihr. Isabella nickte. „Ja..und dabei war ich schon schwanger. Mein Kind ist ein Wunder…alle Ärzte erzählen, dass es fast unmöglich ist, dass ein Embryo sich so festklammert und leben will… und ich werde wieder laufen können..und du…du wirst wieder mit Ben zusammen sein..“ lachte Isabella. „Da wäre ich mir nicht so sicher…ich habe ihn angebrüllt und raus geworfen…“ kam leise von Carla. Isabella lächelte und reichte ihr das Handy. „Ruf ihn an…sag dass es dir Leid tut…du wirst sehen, er wird mit fliegenden Fahnen zu dir komme..“ ermunterte sie ihre Freundin.


    Ben saß schweigend neben Semir und sah auf die Straße. „Hey….ich denke es kommt alles in Ordnung. Lass ihr doch ein paar Tage Zeit….“ Versuchte Semir seinen Partner aufzumuntern. Doch Ben schien für nichts zugänglich zu sein. „Es ist aus….ich werde wieder allein sein…“ stieß er leise aus. Sein Handy klingelte und ein Blick auf dem Display zeigte ihm, dass es Carla war. Er ging nicht ran, sondern drückte weg. „Wer war das?“ harkte Semir sofort nach. „Nichts…wichtiges..“ murmelte Ben. Semir zog die Schultern hoch. Er kannte Ben bereits sehr gut und spürte dass es sehr an ihm nagte. „Ben….warum versuchst du nicht mit ihr zu sprechen? Du und sie..ihr habt so eine schwere Zeit durchgemacht….du solltest ihren Ausbruch auch verstehen…sie hat keine Erinnerung und auf einmal erzählt ihr jemand, dass sie mit dem Flieger abgestürzt ist…das muss man erst verkraften..“ Semir redete mit Engelszungen auf Ben ein, doch dieser blockte total ab. „Sie war die Frau für mich… die perfekte Frau….und nun ist es aus…ich werde halt so weiterleben wie bisher…. Keine Hochzeit….keine Kinder..gar nichts….am Besten werde ich mich nur noch verkriechen und mich an keine Frau mehr ran wagen….bei Carla hatte ich das Gefühl, dass sie nicht mein Geld wollte, sondern mich…vielleicht sollte ich doch …“ dachte Ben laut nach. „Ja das denke ich auch..Ben Jäger verkriecht sich und vegetiert einfach so vor sich hin…man! Mach die Augen auf..und rede mit ihr!! Ihr liebt euch doch..!“ kam von ihm. „Das ist vorbei Semir….endgültig…ich habe die letzten Wochen halt einen Fehler gemacht und mich an die Frau geklammert… aber das ist vorbei…hast du heute Abend schon was vor?“ wollte Ben wissen. „Nein…Andrea und die Kinder fahren zu ihren Eltern übers Wochenende… ich bin Strohwitwer..“ grinste Semir. „Gut…dann lade ich dich heute ein…wir machen einen Rundumzug durch die Kneipen…“ schlug Ben vor. Semir sah ihn kurz an. „Ben…das hilft dir doch auch nicht… was willst du denn damit erreichen?“ wollte Semir wissen. „Ich will meinen Spaß…aber wenn du nicht willst…okay…dann versauere doch in deinen vier Wänden…“ stieß Ben aus. „Das hab ich nicht gesagt….wir werden ausgehen….eine Kneipe besuchen…was hältst du von der kleinen Cocktailbar am Rheinufer?“ schlug Semir vor. Ben zuckte mit den Schultern. „Okay….machen wir….vielleicht reißen wir ja noch Weiber auf mit denen wir uns vergnügen können….“ lachte Ben gekünstelt. Semir wusste genau, dass er an Carla dachte.

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