Der Beste seines Faches

  • Anna fuhr selbst zur Unfallstelle. Sie wurde umgehend zu dem Einsatzleiter gebracht der ihr berichtete was passiert war und wie die Arbeiten voran gingen. “Wir brauchen mindestens noch vier Stunden bis wir bei den Verschütteten sind. Wir müssen die Wände abstützen und außerdem fängt es an zu regnen. Meine Leute werden nass und ....” versuchte der Mann die Situation zu erklären. Anna kniff die Augen zusammen. “Mir ist es so ziemlich egal, ob Ihre Männer nass werden. Die Bergung der Verschütteten hat Priorität. Wo ist mein Kollege?” fragte sie und sah sich suchend nach Jan um. Auch der Einsatzleiter tat es. “Ich weiß nicht...vor zwei Stunden hab ich ihn noch gesehen. Aber ich kann nicht Babysitter spielen.” Maulte der Mann und wandte sich wieder den Bergungsteam zu. Der LKW war mittlerweile aus dem Loch geholt worden. Doch dabei sind einige weitere Brocken in das Loch gefallen. Nur langsam kamen die Arbeiten voran. “JAN!!” rief Anna laut und sah sich suchend um. Ihr Kollege war nirgends zu sehen. Sie rief ihn über Handy an. “Ja Chefin...ich bin unten im U-Bahnschacht und versuche von hier aus an Semir heran zu kommen. Ich könnte hier allerdings Hilfe gebrauchen...” erklärte Jan. “Jan! Das machen die Rettungskräfte. Versuchen Sie Semir psychologisch zu unterstützen. Haben Sie ihn angerufen?” wollte Anna wissen. “Ja....nein... er hatte mich angerufen. Aber jetzt meldet er sich nicht. Dafür ist Georg Paschner bei ihm. Er sagte mir, das Semir das Bewusstsein verloren hat. Vermutlich hat Semir ziemlich starke Schmerzen und er blutet aus der Wunde. Das Bein so hatte Semir mir erklärt ist unter einem großen Brocken begraben. Paschner hatte bereits versucht, den Stein anzuheben, aber scheinbar ist auch der Fuß eingeklemmt und das macht es schwierig. Ich habe ein Loch gegraben und kann wenigstens etwas Licht in dieses Loch bringen. Paschner weigert sich allerdings raus zu kommen.” Endete Jan. Anna nickte. “Ist doch klar, er weiß genau, dass er dann verhaftet wird. Wissen Sie wie es zum Einsturz kam?” harkte sie nach. “Chefin ich melde mich gleich bei Ihnen...ich will versuchen Paschner aus dem Loch zu bekommen....und dann will ich ...” kam von Jan. Ein leises Knacken zeigte an, dass er das Gespräch beendet hatte.


    Georg ließ sich neben Semir nieder. “Hey... komm schon Junge... gib bloß nicht auf...” mahnte er. Ein leises Stöhnen war die Antwort. “Hey... wie geht’s?” fragte Georg besorgt. An der Stimme war zu erkennen, dass er sich wirklich Sorgen machte. “Ich ...habe Schmerzen...” stieß Semir aus. “Ich weiß. Dein Kumpel ist auch da. Nicht weit von dir... aber er kommt nicht durch das Loch. Hat wohl Angst vor mir....” lachte Georg. “Ist das ...Loch groß...?” wollte Semir wissen. “Ja...ich würde durchpassen.” nickte Georg. “Dann geh....warum sind Sie noch hier?” harkte Semir weiter. “Weil ich dir gesagt habe, dass ich dich nicht allein lasse. Ich stehe zu meinem Wort.” kam trotzig von Georg. “Das...ist ....der falsche Moment...um Stolz zu zeigen...” stieß Semir mühsam aus. “Das ist meine Sache..” gab Georg nur zurück. Er spielte die ganze Zeit mit den Handschellen. Die Schlüssel waren nicht mehr da. Irgendwo im Dreck lagen sie. “Paschner!! Hören Sie mir zu! Ich will das Sie raus kommen. Sie können nicht entkommen!” hörte er eine Frau sagen. Semir ließ seine Zähne blitzen. “Du solltest tun, was sie sagt... sie ist meine Chefin....” stieß er aus. “Mir egal...ich bleibe hier!” grunzte Georg. “Sie werden dich holen...” meinte Semir leise. “Mir egal...ich bleibe hier...” wiederholte Georg. “Paschner! Sie können nicht weg...” kam erneut von der Frau. “Hören Sie mir genau zu...ich sagte zu Semir, dass ich ihn nicht allein lasse und gemeinsam mit ihm das Loch verlasse. Ich stehe zu meinem Wort!” gab Georg wütend von sich. “Also gut... wenn Sie bei ihm sein wollen, dann geben Sie ihm wenigstens Wasser. Kommen Sie an das Loch und nehmen Sie die Flasche an. Semir braucht Wasser...” hörte er den Mann sagen, den er als den Kollegen erkannte. “Klar doch... ich bin gleich da...” meinte Georg. Er öffnete die Handschellen und ließ eine um sein Gelenk schnappen. Die Andere bekam Semir angelegt. “Was soll das...?” fragte dieser leise. “Ich kenne die Tricks deines Vereins. So müssen sie uns gemeinsam holen. Ich habe gesagt, dass ich dich nicht allein lasse.” grinste Georg nur. Semir nickte. “Du bist ein verrückter Hund...” erwiderte er

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Anna sah Jan an. “Sobald er am Loch ist werden Sie ihn rausziehen.” Befahl sie. “Aber was wenn er ...Semir braucht mit Sicherheit das Wasser. Paschner kann nicht entkommen.” gab Jan zu bedenken. Anna nickte. “Das weiß ich, wenn Paschner nicht mehr drin ist, können Sie durch und Semir helfen. Ich will nicht das Paschner die Gelegenheit bekommt, Semir als Geisel zu nutzen.” ermahnte sie ihn. Jan verstand. “Gib mir die Pulle, aber bevor du zugreifst, will ich dir sagen, dass ich mit der Handschelle an Semir gebunden bin. Der Schlüssel ist weg. Wenn du mich herausziehen willst, fügst du ihm Schmerzen zu...” warnte in diesem Augenblick Georg und eine Hand erschien im Loch. Anna sah Jan erschrocken an. “Paschner was soll das? Wir arbeiten mit Hochdruck an der Rettung von Semir, aber ....” fing sie an. “Chefin...nicht wahr? Ich weiß wie die Polizei arbeitet, daher habe ich mir diesen Trick einfallen lassen. Semir ist ziemlich fertig und ich denke er braucht mich hier...” kam von Georg. Anna sah Jan an. “Er ist verdammt gerissen. So hat er eine Geisel, die sich nicht wehren kann....” murmelte sie leise. “Er ist nicht meine Geisel! Er braucht meine Hilfe. Geben Sie mir jetzt endlich das Wasser!” forderte Georg Paschner. Anna nickte. Jan reichte die Flasche durch. “Ich gehe nach oben und schau wie weit sie sind.” meinte Anna. Sie verschwand die Treppen wieder hoch, während Jan vorsichtig weiter machte. Es dauerte sicher nicht lange, bis er ebenfalls bei Semir war.


    “Was soll das heißen, wir können ihn nicht rausholen?” fragte Anna wenig später als sie neben dem Einsatzleiter der Feuerwehr stand. “Wir haben eben festgestellt, dass hier mit schwerem Gerät nichts zu machen ist. Das gesamte Gebiet wird gerade evakuiert. Sobald wir hier größere Gerätschaften auffahren wird die gesamte Straße einstürzen. Es tut mir wirklich Leid, aber...” versuchte der Mann sachlich zu erklären, doch damit war er bei Anna an der falschen Adresse. “Sie werden weiter graben und wenn es sein muss mit den Händen. Mein Kollege liegt dort unten und ist eingeklemmt. Also sehen Sie zu, dass Sie ihn rausholen!” fauchte sie ihn an. “Aber......!” fing der Mann erneut an. “Kein Aber! Ich will das Sie meinen Mann da unten raus holen, ansonsten können Sie sich einen neuen Job suchen, ist das angekommen?” fauchte sie wütend. “Ja sicher.... Sei übernehmen die Verantwortung!” maulte der Mann zurück. Es dauerte Stunden bis die ersten Brocken aus dem Loch geholt wurde, doch die Dunkelheit war da, bevor die Männer an die Verschütteten herangekommen waren. Gegen Mitternacht mussten die Arbeiten eingestellt werden. Die Männer der Bergungsmannschaft waren alle fertig. Auch Anna musste einsehen, das sie damit Semir nicht helfen konnte. “Sobald der Tag anbricht will ich alle hier wieder sehen1” forderte sie die Männer auf und ging dann zu Jan, der immer noch unten im Schacht damit beschäftigt war an Semir heran zu kommen. “Wie weit sind Sie?” fragte sie. “Ich bin durch, das Loch ist groß genug, dass ein Arzt hinein kann. So kann er Semir wenigstens die Schmerzen betäuben.” Murmelte Jan. Anna nickte und forderte den Notarzt an. Dieser kam wenige Minuten später. Jan wollte durch das Loch, als erneut Sand nachrutschte und das mühsam gegrabene Loch wieder verschloss. “Verdammt...” fauchte Jan wütend. Das Ergebnis der Arbeit von Stunden war innerhalb Sekunden zu Nichte gemacht worden.

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  • “Georg?” fragte Semir leise. Er hatte starke Schmerzen nicht nur im Bein, welches immer noch eingeklemmt war. “Ich bin hier mein Junge... mit dir verbunden.” Lachte Georg. “Ich möchte das du gehst...du kannst ....du kannst mir nicht helfen...” kam von Semir. “Ist mir egal...” murmelte Georg. “Ich möchte dass du gehst...” bat Semir erneut. “Jetzt pass mal auf.... ich habe früher auch mal unter Tage gearbeitet und ich war auch schon verschüttet worden, ich habe eingeklemmt in Schutt und Asche gelegen, nur mein Freund Manni war da.... er hat mich nicht verlassen und ich werde dich auch nicht verlassen. Außerdem ist das Loch wieder dicht. Hier trink was...” erklärte Georg. “Du bist kein schlechter Kerl...” lachte Semir leise. “Kannst du dich etwas aufrichten?” wollte Georg wissen. “Ich denke schon....dieser verdammte Brocken scheint nur oben aufzuliegen. Mein Fuß ist eingeklemmt und das Gewicht des Steins drückt halt auf das Bein. Wenn es zu retten ist, dann....dann werde ich sicher...ne ganze Weile im Rollstuhl sitzen.” murmelte Semir. Er wusste genau, wenn er nicht bald hier raus kommen würde, wären die Schäden irreparabel. “Weißt du was....als Marga starb, da dachte ich es ist vorbei. Das war dein Leben. Ich wollte nicht mehr leben... nicht ohne meine Marga. Aber dann wusste ich, dass ich für Rosi da sein musste, meine Tochter... sie ist mein Ein und Alles. In wenigen Monaten werde ich Opa werden. Zwillinge. Dafür mache ich die Brüche. Ich habe niemanden verletzt. Ich wollte lediglich Geld haben, damit sie und die Kinder in aller Ruhe leben können. Das habe ich erreicht. Ich weiß, dass sobald wir hier raus sind, einfahre. Vermutlich für den Rest meines Lebens.” erzählte Georg. Semir hörte schweigend zu als sein Mitgefangener sein Leben erzählte. Vorsichtig hob Georg seinen Oberkörper an um ihm das Trinken zu ermöglichen. “Du hast nicht zufällig was zu essen im Rucksack oder?” wollte Semir wissen. “Leider nein.... Hunger ist ein böser Begleiter...” murmelte Georg und trank selbst einen kleinen Schluck. “Georg... wenn wir hier raus sind, dann werde ich vor Gericht sagen, dass du mir das Leben gerettet hast. Ich weiß zwar nicht, wie viel man dir dafür erlässt, aber...ich... ich kann nicht verhindern dass du rein musst. Ich würde es gern tun. Die Schuld die ich dir gegenüber habe ist unbezahlbar...” kam leise von Semir.


    Georg merkte, dass der Mann dort unter den Trümmern starke Schmerzen “Ich würde gern mit dir tauschen... versuch wach zu bleiben. Wenn du schläfst, dann....dann könnte es sein, das du niemals wieder aufwachst..” ermahnte er seinen neuen Freund. “Semir.... es war mir eine Ehre... Du bist ein Gegner, den sich kein Verbrecher wünschen sollte. Du bist ein guter Polizist. Hast du Familie? Also ich meine Frau und Kind?” wollte Georg wissen. Er versuche Semir wach zu halten. “Nein...ich ... ich will heiraten....ich will Kinder aber...ich ...” Georg hörte sofort das die Stimme sich veränderte. Wie viele Stunden war der arme Kerl nun schon unter dem tonnenschweren Stein begraben. Wenn Georg es richtig gesehen hatte, dann wurde dieser dicke Block, der sein Bein festhielt tatsächlich von kleinen Steinen gehalten. So war zwar nicht der direkte Kontakt da, aber es dauerte sicher nicht lange. Diese kleinen Steine, konnten das Gewicht nicht lange halten. Semirs Handy klingelte. Georg nahm es. “Ja?” fragte er. “Jan Richter hier... Paschner was ist mit meinem Kollegen?” wollte der Anrufer wissen. “Jan... es geht Semir nicht gut. Er hat starke Schmerzen, kann man mir nichts geben, damit ich es ihm geben kann?” wollte Georg wissen. “Würden wir gern tun, aber das Loch ist wieder zu. Erde ist nachgerutscht. Georg... können wir von der anderen Seite ran? “ harkte Jan nach. “Ich weiß es nicht. Ich kann hier nicht weg. Der Schlüssel von den Handschellen ist mir in den Staub gefallen und ich bin ja mit Semir verbunden. Aber auf der anderen Seite scheinen nur die Brocken zu liegen, die vorher runter gekommen sind. Wie lange braucht ihr denn noch?” harkte Georg nach. “Für heute kommen wir nicht weiter. Es ist zu dunkel. Wie geht es Semir?” wollte Jan erneut wissen. Georg sah auf seinen Freund. “Er schläft scheinbar. Oder ist bewusstlos. Ich weiß es nicht genau, aber es wird dringend Zeit, dass er hier rauskommt...” wiederholte Georg. “Wir sind dabei.” Versprach Jan. Georg hörte ein leises Piepsen... “Der Akku ist gleich leer... das wird das letzte Gespräch sein, was wir führen können.” gab er bekannt. “Also gut... wir holen Sie und Semir raus. Georg beendete das Gespräch. Er sah auf Semir und versuchte ihn mit dem Wasser das Gesicht etwas zu säubern. “Hey... hörst du mich? Lass mich bloß nicht allein. Ich ....” versuchte er nach den richtigen Worten zu suchen. Doch von Semir kam nichts. “Also gut... du ziehst es vor zu schweigen... dann versuchen wir etwas zu schlafen.” murmelte Georg. Er legte sich nah bei Semir am Boden. Nur wenig später schlief auch er ein.

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  • Bei Tagesanbruch waren die Mannschaften wieder bei der Arbeit. Die Brocken wurden nach und nach abgetragen und nach sechs Stunden waren sie endlich soweit, dass man Semir behandeln konnte. Der Notarzt ließ sich abseilen. Auch Jan wurde ins Loch gelassen. Er öffnete die Handschellen und ließ Paschner abführen. “Ich will gemeinsam mit Semir das Loch verlassen! Ich hab es ihm versprochen!!” schrie Georg. Jan sah ihn an. “Wir holen ihn jetzt raus. Sie dürfen oben auf ihn warten. Bitte...” kam leise von ihm. Georg war einverstanden. Langsam wurde er hoch gezogen, während der Notarzt sich um Semir kümmerte. “Wenn ich das richtig sehe, ist das Bein oberhalb des Knies gebrochen, außerdem das Schienbein. Ein offener Bruch. Der wird kein Problem machen. Der Blutverlust ist da schon schlimmer und natürlich die Wundverunreinigung. Er muss schnell raus hier.” zählte der Arzt auf, als Semir ein tiefes Stöhnen von sich gab. “Hey... Partner...alles okay... du bist gleich raus hier..” sprach Jan beruhigend auf ihn ein. “Jan.... “ kam gequält über Semirs Lippen. Der Notarzt zog eine Spritze auf. “Sie werden gleich schlafen und keine Schmerzen haben. Anschließend werden wir das Bein behutsam schienen und Sie ins Krankenhaus bringen. Von alledem werden Sie nichts mitbekommen, okay...?” fragte der Arzt. “Ich bekomme keine Luft...” stieß Semir leise aus. “Wird gleich besser...” versprach der Arzt und setzte ihm die Spritze. Für Semir verschwand die Welt in bunten Farben. “So und nun werden wir ihn raus bringen…” hörte er wie durch Watte. Das sein Bein mit einer Vakuumschiene versorgt und er nach oben gezogen wurde spürte Semir nicht.


    Georg sah wie Semir aus dem Loch gezogen wurde und wollte hingehen, als die Beamten in Uniform ihn festhielten. “Ich will nur kurz….bitte…” flehte er regelrecht. Jan nickte den Beiden zu. Er ging mit Jan zur Trage auf der Semir schlief. “Hey… das wird schon…” versprach Georg und griff zu Semirs Hand. “Es war mir eine Ehre, dich als Gegner zu haben…” sagte er leise. Anschließend wurde er von den Kollegen abgeführt. Jan sah ihnen nach. Doch er hatte keine Zeit sich um Georg zu kümmern, denn nun brauchte Semir ihn. Als der Krankenwagen abfuhr hängte Jan sich ran. Nur wenige Minuten später waren sie im Hospital angekommen. Es ging auf die Notaufnahme und Semir wurde umgehend in den OP gebracht. Für Jan hieß es nun zu warten. Er hoffte inständig, dass Semir wirklich nur das Bein gebrochen hatte. Während er wartete rief er Andrea an um sie zu informieren, was passiert war und was mit Semir war, soweit wie er es wusste. Andrea wollte umgehend vorbei kommen, doch Jan sagte ihr, dass er heute sicher nicht mehr ansprechbar sein würde und sie sich keinen Gefallen tat ihn jetzt zu sehen. Dennoch ließ Andrea es sich nicht nehmen zum Krankenhaus zu fahren. Sie brauchte nur zehn Minuten bis sie bei Jan saß. Nervös gingen die Beiden auf und ab, nahmen sich Kaffee und sahen immer wieder zu der Tür hinter der Semir behandelt wurde. Dann nach einer schier unendlich langen Zeit wurde das Bett mit Semir heraus gefahren. Sofort war Andrea bei ihm und streichelte sein Gesicht. Der Arzt sah sie an. “Er ist mein Verlobter…” sagte sie mit Tränen in den Augen. “Nur keine Sorge… die Brüche sind nicht kompliziert. Er hat ansonsten tatsächlich keine Verletzungen und dürfte ins spätestens zwei Wochen wieder nach Hause. Aber laufen wird er die nächste Zeit nicht können. Der Gips geht bis zum Oberschenkel.” erklärte der Arzt. Jan nickte ihm zu und bedankte sich. “Er wird heute schlafen. Sie sollten morgen früh wieder kommen, dann ist er auch wach.” Lächelte der Arzt. Andrea und Jan verließen das Krankenhaus nachdem Semir auf sein Zimmer gebracht wurde.

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  • Georg lief in seiner Zelle auf und ab. Was war wohl mit dem Polizisten? Was war mit Semir? Er hatte mehrmals den Beamten gebeten sich bei Jan Richter zu erkundigen, doch leider wurde es nicht ernst genommen. Verdammt er wollte doch nur wissen, ob er sich nicht mehr getan hatte, als das Bein kaputt zuschlagen. Warum verstand man nicht, dass er sich Sorgen machte? In diesem Augenblick kam Jan in seine Zelle. “Wie geht es Semir?” fragte Georg sofort. “Er wurde operiert. Sein Bein ist zweimal gebrochen und sonst ist er unverletzt. Danke… dass Sie ihn nicht allein gelassen haben..” kam von dem Kriminalkommissar. “Ich hatte es versprochen. Ich halte meine Versprechen immer.” Erwiderte Georg. “Das wird sich garantiert auf Ihre Verhandlung auswirken. Semir wird Ihnen helfen, dass Sie nicht all zu hart bestraft werden. Und die kleinen Neckereien zwischen Ihnen und Semir sind sicher auch vergessen. Sie waren da, als er Sie brauchte und das ist ein großer Vorteil.” Lächelte Jan. “Darf ich Semir besuchen?” wollte Georg wissen. Jan schüttelte den Kopf. “Leider nicht. Aber sobald er raus ist, wird er Sie sicher besuchen kommen. Semir übermittelt sein Dankeschön selbst. Ich habe die Beute übrigens sicher stellen lassen. Wo ist die andere Beute?” wollte Jan wissen. Doch nun lächelte Georg. “Das hab ich vergessen.” grinste er breit. Jan nickte. “Wenn Sie sich kooperativ zeigen, ist es ein Vorteil für Sie…” erinnerte Jan ihn. “Mein Junge … ich habe viel in meinem Leben gelernt. Es ist nicht gut, wenn man alles ausplaudert…” gab Georg von sich. “Okay… Semir wird übrigens mindestens zwei Wochen im Krankenhaus bleiben. Aber er wird sich erholen.” Versprach Jan. “Sagen Sie ihm, dass ich ihn sehr achte. Er war es wert, sich verhaften zu lassen. Ich hätte auch abhauen können aber…ich…” versuchte Georg zu erklären. Jan nickte. “Ich werde es ihm ausrichten. Er wird bis zur Verhandlung sicher wieder auf den Beinen sein, zumindest auf einem Bein…” versprach Jan. Georg hielt ihm die Hand hin. Jan ergriff sie und verabschiedete sich. Dieser alte Mann war ihm sehr sympathisch, dennoch vergaß er nicht, dass es ein Verbrecher war.


    Semir erwachte am nächsten Morgen und sah sich verwundert um. Dann spürte er den Gips um sein Bein. “Guten Morgen, Herr Gerkhan….wie geht es Ihnen?” hörte er eine Frau fragen. Sein Kopf drehte sich langsam in die Richtung. “Danke… ganz gut. Wo ist Georg?” wollte er wissen. “Wer ist Georg?” fragte die Krankenschwester. “Schon gut… vergessen Sie es einfach…” murmelte Semir und schloss noch einmal die Augen. Die Schwester fühlte den Puls und lies sich die Temperatur anzeigen. “Die Werte sind alle okay. Wie sieht es mit den Schmerzen aus?” wollte sie wissen. “Ich merke im Augenblick nichts. Nur ich hab Hunger wie ein Bär…” lächelte Semir müde. “Frühstück kommt gleich. Dann können Sie sich satt essen. Besuch steht auch schon vor der Tür. Ihre Kollegen machen sich große Sorgen um Sie…” erklärte die Schwester und ließ Jan und Andrea eintreten. “Hey… Schatz wie geht es dir?” wollte Andrea wissen. “Danke es geht so.. ich habe wohl ein paar blaue Flecken und es pocht so im Bein und…” fing Semir an zu klagen. Die Schwester sah ihn erstaunt an. Er zwinkerte ihr kurz zu und sie nickte nur lachend. Dann verließ sie das Zimmer. “Was ist mit Georg?” fragte Semir. “Der sitzt. Ich soll dir Grüße ausrichten und das er sich geehrt fühlt, von dir verhaftet worden zu sein.” Richtete Jan ihm aus. “Er ist kein schlechter Kerl. Er hat mir erzählt warum er es getan hat und ich kann ihm glaube ich sogar verstehen.” murmelte Semir leise. “Egal was er für Gründe angegeben hat. Er ist ein Verbrecher und er wird seine gerechte Strafe bekommen.” Kam überzeugt von Jan. Semir nickte. “Ja ich weiß…. Aber ich werde auf jeden Fall aussagen. Jan… er hätte einfach gehen können, als das Loch groß genug war. Aber er hat es nicht getan. Er ist bei mir geblieben. Jan… er hätte mich ohne Weiteres erschlagen können, erschießen können oder sonst was. Aber er tat es nicht. Er hat …” versuchte Semir zu erklären. Jan legte ihm die Hand auf die Schulter. “Semir ich weiß….aber es muss sein.” Sagte er leise. Semir wusste es selbst, dennoch wollte er Georg helfen.


    Sechs Wochen später war die Verhandlung von Georg. Auch Semir musste aussagen und gab sein Bestes. “Herr Gerkhan war es nicht so, dass Sie sich von Herrn Paschner häufiger überwältigen lassen haben?” fragte der Staatsanwalt. “Ja ist richtig, Aber er hat mir auch das Leben gerettet. Und zwar zweimal…. Das sollte auch hier Berücksichtigung finden..” erklärte Semir. Der Richter nickte. “Wir werden es bei der Urteilsfindung berücksichtigen.” meinte er nur. Semir wurde entlassen, dennoch blieb er im Saal. Die Verhandlung selbst dauerte einige Stunden bis der Richter das Urteil verkündete. Georg Paschner musste für sechs Jahre hinter Gitter. Semir sah Georg an. Er wusste, dass hier eine Freundschaft entstanden war. Georg lächelte ihn an und nickte. Er wurde abgeführt. Dennoch wusste Semir, dass es ein Wiedersehen geben wird.
    Ende

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