Todesfalle Autobahn

  • Semir sah Sterne. Weidmeyer hatte ihn mit dem Ellbogen direkt ins Gesicht geschlagen, als er ihn durchsuchen wollte. Während Semir am Boden lag rannte Weidmeyer raus. Seine Komplizen waren bereits gefesselt und konnten nichts tun. „SEMIR!!“ rief Ben entsetzt. „Er ist weg! Raus..!“ stöhnte Semir und raffte sich mühsam auf. Seine Nase blutete. „Kommst du mit?“ fragte Ben und rannte los. Semir nahm seine Waffe auf und taumelte hinterher. Er sah gerade noch wie Ben mit dem Wagen abrauschte. Der Wagen von Weidmeyer war kurz davor. Semir lehnte sich gegen das Tor. Ihm war übel von dem Schlag und dennoch stieg er in seinen Wagen. Doch am Steuer ließ er seinen Kopf langsam sinken und holte tief Luft. Der Schlag schien heftiger gewesen zu sein, als er dachte oder wurde er nur alt?, fragte er sich in Gedanken. Mittlerweile waren auch die Kollegen da und versorgten die völlig aufgeschreckten Kinder die aus dem Haus kamen. „im Keller zwei Mann!“ gab Semir durch und startete dann. Er wollte sich Weidmeyer schnappen. Koste es was es wolle.


    Ben sah den flüchtenden Weidmeyer knappe 500 m vor sich. Er trat das Gaspedal durch und holte schnell auf. Doch wenn er dachte, dass der Mann aufgab, so irrte er sich gewaltig. Zum Glück hatten sie die Autobahn noch nicht erreicht. Die Fahrt ging über einen schmalen Feldweg der dort hin führte. „Ich kriege dich vorher du verdammtes Schwein…“ fauchte Ben wütend und holte immer mehr auf. „Hey… Partner.. warum hast du nicht auf mich gewartet?“ wurde er von Semir über Funk gefragt. „Weil wir ihn jetzt in die Zange nehmen. Wo bist du genau?“ stellte er die Gegenfrage. „Fast im Kofferraum von dir…“ lachte Semir. „Du rechts ich links!“ gab Ben an. Er zog an dem Wagen von Weidmeyer links vorbei und sah aus den Augenwinkeln das Semir rechts daran fuhr. „So und nun SANDWITCH!!“ gab Ben laut durch das Funkgerät. Der Mercedes und der BMW quetschen den alten Golf von Weidmeyer ein. Doch dieser gab immer noch nicht auf. Plötzlich hatte er eine Waffe in der Hand und schoss auf Semir. Die Kugel ging dicht an seinem Kopf vorbei. Semir zuckte zusammen und verriss das Lenkrad. Der BMW schlingerte kurz. Dann krachte es nur. Blech kreischte. Ben sah im Rückspiegel dass der BMW einen Baum küsste. „Oh… das wird übel..“ stöhnte er und fixierte wieder den Golf an.

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Weidmeyer sah triumphierend dass er den ersten Verfolger abgeschüttelt hatte. „So… und nun bist du Milchbubi dran…“ drohte er Ben. Er lenkte den Wagen geschickt durch die Bäume, nachdem die beiden Wagen ihn von der Straße gedrängt hatten. Der Golf war viel leichter zu lenken als der Mercedes und hier sah er auch seinen Vorteil. Dann war der Mercedes verschwunden. „Ha… ich hab gewonnen…“ lachte Weidmeyer und sah nach hinten. Kein Verfolger mehr. Weidmeyer sah vor sich die Autobahn. „Wo steckst du Mistkerl?“ fragte er und sah sich suchend um. Doch von dem Wagen fehlte jede Spur. Weidmeyer fühlte sich als Sieger. Ohne Rücksicht auf Verluste raste er auf die Autobahn. Das Hupen der dort fahrenden Wagen ignorierte er und trat auf das Gas. Sein Wagen war zwar alt, aber es steckte noch sehr viel Potential drin. Triumphierend sah er in den Rückspiegel. Doch schnell verschwand das Grinsen. Denn er sah den Mercedes mit dem Blaulicht dicht hinter ihm. „Wo kommst du denn her?!“ fragte er fauchend.


    Semir stöhnte leise auf und sah seinen Wagen an. „Na Partner? Hast du den Baum geknutscht?“ höhnte Ben durch den Funk. „Danke... mir geht es gut. Hab lediglich eine Beule... Aua... wo bist du?“ stellte Semir die Gegenfrage. „Direkt hinter ihm. Auf der A1 in Richtung Dortmund. Die Kollegen sollen die Abfahrten sperren!“ befahl Ben. „Gebe ich weiter...“ murmelte Semir und hielt sich seinen Kopf. Als er seine Hand zurück nahm, war sie voller Blut. „Scheiße...“ stieß er aus. Eine kleine Platzwunde an der Stirn war die Ursache. Semir stieg aus und besah sich den Schaden am Wagen. „Na wunderbar... die Krüger reißt mir den Kopf ab...“ stöhnte er leise. Die Schnauze des BMWs war arg verformt. Semir griff zum Funk. „Zentrale für Cobra 11.... verfolgen einen dunkelgrauen Golf auf der A1 in Richtung Dortmund.. genauer Ben verfolgt... Sperrt alle Ab und Auffahrten... Ende!“ schnell legte er das Mikro beiseite. „Semir? Was ist mit Ihnen?“ hörte er Kim Krüger fragen. Semir schloss die Augen. Das hat mir gerade noch gefehlt. Wieso ist die Frau immer dann vorn im Büro, wenn ich was durch gebe..., dachte er nur und griff erneut zum Mikro. „Mir geht es gut... danke...“ erklärte er nur. „Das meinte ich nicht. Warum sind Sie nicht mit Ben unterwegs? Ist das Auto wieder Schrott?“ kam forsch die Nachfrage. Semir rollte die Augen.

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  • „Würde ich jetzt nicht so sehen. Nur ein paar Kratzer und eine Beule.“ erklärte er anschließend. „Das hoffe ich für Sie. Die Typen die Sie gestellt haben sind geständig. Sie haben den Mord an Bonney und auch an Dominique gestanden. Ich erwarte Ihren Bericht!“ gab Kim Krüger durch. „Selbstverständlich Chefin...“ grinste Semir. Hoffentlich hält Hartmut dicht, wenn er den Wagen sieht. Er griff zum Handy und rief den rothaarigen KTU-Mann an. „Hartmut... wie geht’s.“ fing er an. „Oh... Semir.... was liegt an?“ fragte dieser sofort. „Wieso muss denn was anliegen?“ tat Semir unschuldig. „Weil du sonst nicht anrufst. Wie schlimm ist der Wagen diesmal ramponiert?“ harkte Hartmut sofort nach. „Och... nicht schlimm. Ich hab einen Baum geküsst.“ Murmelte Semir ins Handy. „Oh... weiß die Krüger davon?“ kam die nächste Frage. „Ja sicher... ich hab es ihr schon gesagt. Sie ist zwar nicht begeistert, aber sie setzt die Hoffnung auf dich. Sie sagte wortwörtlich... das du es wieder hinbekommst. Du willst sie doch nicht enttäuschen oder?“ log Semir. „Nein... natürlich nicht. Wo stehst du oder ist der Wagen noch fahrbereit?“ harkte Hartmut nach. „Nun ja... nur wenn ich den Baum fälle...“ grinste Semir leicht. „Okay.. ich komme hin. Wo stehst du genau?“ stöhnte Hartmut. „Nicht weit vom Kinderheim an der A1... Hinter der Raststätte.“ erklärte Semir kurz. „Okay... in einer halben Stunde bin ich da.“ Semir legte auf.


    Ben fuhr gleichauf mit Weidmeyer, der immer noch nicht aufgab. Weidmeyer zog den Wagen auf seine Spur und rammte ihn. Das höhnische Grinsen, als er in Bedrängnis geriet, ließ in ihm die Wut aufsteigen. Der Mercedes war viel besser zum rammen geeignet. So zog er kurz nach links um dann mit einem heftigen Ruck nach Rechts zu lenken. Nun kam Weidmeyer in Bedrängnis. Der Golf brach aus und bei Tempo 180 war das kein Vergnügen. Weidmeyer verlor die Kontrolle, der Wagen durchbrach die Leitplanke und rauschte in die Botanik. Ben hielt an, stieg aus und sah wie sich der Wagen überschlug. „Scheiße...“ stieß er aus und sprang über die Leitplanke um dem Wagen zu folgen, doch bevor er ihn erreicht hatte gab es eine heftige Explosion. Der Golf stand in hellen Flammen. Obwohl er kaum Hoffnung hatte, das Weidmeyer herausgeschleudert wurde, suchte Ben die Umgebung ab. Doch er fand nichts. Langsam ging er zum Wagen um die Feuerwehr und die Kollegen zu informieren. Nachdem die Löscharbeiten beendet waren, konnte man die verkohlte Leiche erkennen. „Tja... wenn du angehalten hättest, währest du mit dem Leben davon gekommen. Nun viel Spaß in der Hölle...“ sagte Ben nur leise.

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  • Eine Stunde später traf er sich mit Semir im Büro. „Was macht der Kopf?“ wollte Ben wissen, als er das Pflaster sah. „Geht so.... war nicht weiter schlimm.“ wiegelte Semir ab. „Und das Auto?“ harkte Ben nach. „Ist bei Hartmut...“ erklärte Semir und widmete sich dem Bericht. „Tamara geht es gut. Sie erholt sich langsam. Aber da werden die Psychologen sicher noch ne Menge Arbeit mit haben. Das arme Ding. Das Heim wird aufgelöst und die Kinder dort werden auf die anderen Heime verteilt. Stell dir vor... dieser Weidmeyer hat sogar Buch geführt. Welches Mädchen er wann missbraucht hat. Der war doch krank. Ich verstehe nicht, wie man einem solchen Kerl die Leitung über ein Kinderheim geben kann. Das ist doch unverantwortlich...“ stieß er wütend aus. Ben nickte nur. „Ich habe mit Janina und den anderen Mädchen gesprochen. Der Typ hat sich an fast alle vergangen sobald sie fünfzehn geworden waren. Janina erzählte mir, dass er es Vorbereiten auf das Erwachsensein nannte. Perverses Schwein...“ stieß Ben aus und legte alles was er an Verachtung aufbringen konnte in diese letzen beiden Worte ein.


    Kim Krüger sah, dass die Beiden da waren und wollte sie zu dem gelösten Fall gratulieren, doch bevor sie anfangen konnte etwas zu sagen, kam Hartmut ins Büro gestürmt. „So... Semir... die Beule ist nicht ganz raus. Du hast dir den Motor verbogen, wie schnell warst du denn?“ platzte auch ihm heraus. Kim die hinter der Tür stand sah er bis zu diesem Zeitpunkt nicht. Semirs Blick fixierten ihn erschrocken, doch es war zu spät. „Sagten Sie mir nicht etwas von einer kleinen Beule und ein paar Schrammen?“ wollte Kim wissen und man hörte die Wut in diesen Worten. „Nun ja... also ich meine... der Baum war ja nicht ganz so breit... also höchstens ...“ erklärte Semir und machte mit den Händen eine Abstandsanzeige. „Mehr war das bestimmt nicht...“ entschuldigte er sich. Kim schüttelte nur den Kopf. „Wir sprechen uns noch...“ grollte sie und verließ das Büro. „Verdammt Hartmut!!“ stieß Semir aus. „Entschuldigung.... ich hab sie nicht gesehen...“ kam leise von dem Rotschopf. Ben grinste vor sich hin. „Ja... ja... Semir Gerkhan und die Autos. Ich finde man sollte dir Bürodienst aufhalsen...“ kam schadenfroh von ich. „Hey... dein Auto ist auch kaputt!“ beschwerte Semir sich. „Ja... aber das sind wirklich nur Kratzer...ich hatte keine Schuld“ verteidigte Ben. „Ich doch auch nicht... ich hab den Baum da nicht hingestellt!“ meinte Semir nur und warf den Bericht in die Ablage. „Semir.... der Baum war mindestens vier Meter hoch... den konnte man doch nicht übersehen....“ tadelte Ben ihn und man merkte es... das es ihm so richtig Spaß machte Semir zu ärgern.


    Nur drei Wochen später erhielten sie Besuch. Tamara kam zu ihnen auf die Wache. Semir und Ben begrüßten sie freundlich. „Wie geht es dir?“ wollte Ben wissen. „Danke... es geht wieder. Ich versuche nur diese schrecklichen Minuten zu vergessen. Ich wollte mich noch einmal bedanken. Dafür dass Sie beide mich gerettet haben. Es tut mir nur Leid für Bonney... sie starb weil ich Geld sparen wollte. Wenn ich direkt in den Zug gestiegen wäre, wie sie es wollte, dann könnte sie noch leben. Ich bin indirekt Schuld an ihrem Tod und muss damit leben. Doch eins weiß ich ganz genau.... Ich werde nie wieder trampen.“ versprach Tamara. Ben und Semir reichten ihr die Hand. „Danke für Alles...“ Tamara wischte sich eine Träne weg. Nach dem Besuch in der PAST fuhr sie zum Friedhof. Sie suchte das Grab ihrer Freundin auf. „Hey... wir haben so richtig Scheiße gebaut, nicht wahr. Ich wollte dir nur sagen,... ich meine... Bonney... du fehlst mir...“ weinte Tamara leise. Sie legte frische Blumen auf das Grab und wollte gerade gehen, als die Eltern von Bonney ans Grab traten. „Tamara warum kommst du uns denn nicht besuchen?“ fragte Bonneys Mutter. Tamara erschrak. Was sollte sie nun sagen.


    „Ich...ich...“ fing sie an und holte tief Luft. „Ich habe doch schon genug Kummer bereitet... ich bin Schuld daran, das ... das Bonney....“ erklärte sie dann stockend. Antonia Runge sah sie an und nahm sie in den Arm. „Aber Tamara...wir machen dir keine Vorwürfe. Es hätte überall passieren können. Wir waren sehr froh als wir hörten, dass du überlebst. Bitte... komm uns mal besuchen. Wir können dir sicher helfen.“ bat sie. Das Mädchen in ihren Armen fing an zu weinen. Antonia drückte sie fest an sich. „Schon gut... Kleines... weine nur... es hilft.“ sagte sie leise.


    Ende

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