Lebensretter Johannes

  • Hotaru sah geistesabwesend in der Vorlesung. Was hatte Onkel Shiro mit dem Fall von Tom zu tun? Sie hatte ihrem Freund zwar nicht gesagt, dass sie mit Shiro Akio verwandt war, aber sie hatte Angst, dass ihr Onkel in verbrecherischen Kreisen verkehrte. Hotaru wusste dass Shiro der Yakuza angehörte, doch sie wollte von all dem nichts wissen. Sie war keine Japanerin im klassischen Sinne. Sie war lediglich deren Abstammung. Alle Angewohnheiten einer japanischen Frau hatte sie immer abgelehnt und ließ sich nicht in dieses Muster der Unterdrückung stecken. Sie hatte ihren eigenen Kopf und den nutzte sie auch. Endlich war eine Pause und sie rief bei ihrem Onkel an. „Hallo Onkel Shiro... hier ist Hotaru..“ meldete sie sich. „Hotaru...mein Engel.. Wie geht es dir?“ kam als Antwort. „Danke... Onkel Shiro... ich muss dich sehen. Es ist sehr wichtig. Könnten wir uns heute noch treffen?“ bat sie. „Ja sicher... in unserem Café wie immer... sagen wir um drei?“ schlug Shiro vor. „Danke... ich werde da sein...“ versprach sie und beendete das kurze Gespräch.


    „Tja...das war es dann..“ maulte Semir, als er das negative Ergebnis sah. Tom nickte. „Ich hätte mich gewundert, wenn es anders wäre. Okay... wie gehen wir vor?“ wollte er nun wissen. „Ich weiß nicht... Wir sollten Frau Weißhaupt befragen und dann noch einmal zu diesem Shiro fahren. Am besten wir teilen uns auf... du übernimmt die Frau und ich diesen Akio... immerhin kennen wir uns ja schon.“ schlug Semir vor. Tom war einverstanden. „also gut... aber erst gehen wir was essen. Ich bin eh mit Hotaru verabredet. In einem wunderbaren Café in der Nähe der Uni...“ grinste Tom. „Ich geh nur mit, wenn ich nicht störe...“lachte Semir. „Quatsch du störst nicht.“ Sie fuhren los und fanden vor dem Café sogar einen Parkplatz. Als Tom aussteigen als Semir ihn festhielt. „Das ist Shiro...“ raunte er ihm zu und wies auf einen Mann der nicht weit von ihnen aus einem Mercedes stieg. „Ach ist zwar sehr interessant aber nicht wichtig...komm...“ murmelte Tom und stieg aus. Doch Semir machte keine Anstalten. „Nein... pass auf Tom.... du wirst ins Café gehen und ich beobachte den Wagen. Wenn er rauskommt, dann folge ich ihm.“ schlug Semir vor. Tom zog die Schultern hoch. „Semir…. Warum denn? Noch ist doch gar nicht sicher, dass er damit zu tun hat. Ich meine bisher ist es doch nur ne Mutmaßung. Ich will nicht, dass du dich da in etwas verrennst…und außerdem wie komme ich hier weg?“ wollte er wissen. „Ruf dir ne Taxi... der Bürger zahlt...“ lachte Semir.


    Tom betrat das Café und suchte nach Hotaru. Er entdeckte sie in der Ecke wo er immer mit ihr saß, doch sie war nicht allein. Shiro Akio saß mit dem Rücken zu ihm bei ihr. Etwas verwundert trat er an den Tisch. „Hallo Hotaru…“ sagte er und küsste sie auf die Stirn. „Tom!! Schön das du da bist..“ lachte sie. „Störe ich?“ wollte Tom wissen und sah Shiro an. „Nein… das ist Shiro Akio… mein Onkel..“ lachte Hotaru. „Hallo… ich wollte eh gerade gehen.“ Erklärte der Mann und reichte Tom die Hand. „Aber Onkel… bleib doch noch.. So kannst du Tom kennen lernen. Mein Freund…“ erklärte Hotaru. Shiro sah ihn an. „Ach das ist der nette junge Mann, der dir den Kopf verdreht? Also was ich sehe… ich denke ich weiß warum. Hallo Herr…?“ begrüßte Shiro Tom nun zum zweiten Mal. „Kranich… Tom Kranich…“ vollendete Tom den Satz und setzte sich. „Ich dachte wir wollten essen?“ fragte er dann an Hotaru gewandt. „Ja sicher… Mein Onkel und ich wollten …“ fing sie an. Doch Shiro lenkte ein. „Am Besten verschieben wir das Gespräch. Ist eh nicht wichtig…“ lacht Shiro und verabschiedete sich nun doch. Tom sah dem Mann hinterher und wandte sich dann an Hotaru. „Ich hoffe es war nicht so wichtig..“ meinte er etwas entschuldigend. „Nein… etwas Familiäres. Ich meine… ich wollte von ihm wissen, ob er was mit dem Fall zu tun hat. Du hattest doch gesagt, dass er in Verdacht steht und…“ erklärte Hotaru. Tom sah sie erschrocken an und dachte an Semirs Worte. „Du hast es ihm erzählt?“ wollte er wissen. Hotaru nickte. „Ja sicher, warum denn nicht?“ harkte sie irritiert nach. „Nur so…ich muss los…“ meinte Tom und rannte schon raus. Völlig perplex blieb Hotaru zurück. Nur wenige Minuten später kam Tom zurück. „Verdammt…“ fauchte er, griff zum Handy und rief Semir an.

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Semir sah wie Shiro aus dem Café kam. Sofort sprang der Fahrer aus dem Wagen und öffnete dem Älteren die Tür. „Ach sieh mal an..“ stieß Semir aus, als er den Fahrer als einen der Männer auf dem Bild erkannte. „Jetzt wird es interessant“ murmelte er und hängte sich an den Wagen von Shiro als dieser abfuhr. Zunächst fuhren sie durch die Stadt und es wurden noch zwei Mann abgeholt. Semir machte sich fast unsichtbar und schien es tatsächlich auch zu bleiben. Dennoch meldete er sich bei der Zentrale um sein Vorhaben durchzugeben. Sein Handy klingelte und als er auf dem Display sah, das es Tom war, grinste er leicht. „Nee… du sollst dir ein Taxi nehmen… ich hab zu tun…“lachte er als er sich meldete. „Semir! Shiro weiß von unserem Verdacht! Hotaru hat es ihm erzählt. Sie ist seine Nichte!“ stieß Tom aus. „Oh… nun ja… ich bin an ihm dran. Keine Sorge… ich passe schon auf.“ Meinte Semir nur. „Wo bist du denn?“ wollte Tom wissen. „Tom… wenn du jetzt auch kommst, dann wird es auffallen .Wir treffen uns in der PAST. Nur keine Sorge… mit den Vieren werde ich dann schon fertig, wenn es sein muss…“ kam völlig unbesorgt von Semir. „Verdammt, das ist kein Scherz! Semir der Mann ist gefährlich!!“ warnte Tom ihn erneut. „Nur keine Sorge… ich bin unsichtbar und noch wissen die nichts von dem Video oder?“ wollte Semir wissen. „Nein ich hoffe nicht…“ gab Tom durch. „Also gut… so Telefonieren ist während der Autofahrt verboten. Ich melde mich..“ lachte Semir und legte auf.


    Die Fahrt ging auf die Autobahn in Richtung Düsseldorf. Semir mache sich fast unsichtbar und schien es für den Fahrer auch zu sein. „Cobra 11 an Zentrale… verfolge den dunkelgrünen Mercedes mit dem amtlichen Kennzeichen NE- FR- 443 in Richtung Düsseldorf. Es scheint als wäre einer der Täter aus dem Restaurant in diesem Fahrzeug. Cobra 11 Ende…“ gab er erneut seine Position über Funk durch. „Zentrale verstanden! Brauchst du Verstärkung?“ hörte er Hotte fragen. „Nein bis jetzt nicht… melde mich wieder…“ Semir hängte das Mikro wieder ein und konzentrierte sich auf den Wagen der nun in Richtung Düsseldorf-Bilk abfuhr. Semir hängte sich an. Die Fahrt ging in ein ziemlich verlassenes Gebiet und endete auf einem Schrottplatz. „Bin doch mal gespannt was hier abgeht…“murmelte er und nahm sein Handy. Er wollte ein paar Fotos machen um sie später auswerten zu lassen. Er sah wie der Wagen anhielt um tat das Gleiche in einem gebührenden Abstand. Dann stieg er aus und folgte den vor ihm laufenden Männern, stets darauf bedacht, dass man ihn nicht entdeckte.


    Tom fuhr zu Elfriede Weißhaupt um sie über ihren Enkel zu befragen. Elfriede sah ihn zufrieden und auch glücklich an. „In zwei Tagen ist die Beerdigung...“ erklärte sie leise. „Sind Sie stark genug, das zu überstehen?“ wollte Tom wissen. „Ja sicher... wissen Sie... als das alles passierte und ich ohne jede...Person oder Wesen war, ich habe mir gewünscht zu sterben, doch dann brachte Andrea... das ist die Frau von Ihrem Kollegen mir den kleinen Wurm hier mit....ich habe etwas worum ich mich kümmern kann...wollen Sie einen Kaffee?“ fragte sie. Tom lächelte und nickte. „Sehr gern. Frau Weißhaupt... ich möchte Sie gern noch etwas fragen....Hatte Ihr Enkel gerade einen Fall wo er mit beschäftigt war? Ich meine wegen einer Reportage oder so?“ harkte er nach. Elfriede sah ihn zweifelnd an. „Mein Basti....er war Reporter aber er hat nie mit mir über Sachen geredet. Schon gar nicht über irgendwelche Fälle. Ich würde Ihnen gern helfen, aber leider kann ich das nicht..“ bedauerte die Alte. Tom nickte. „Das macht nichts. Wissen Sie denn für welche Zeitung Ihr Enkel gearbeitet hat?“ wollte er noch wissen. „Er hatte keine feste Anstellung. Die Redaktion die das Meiste bietet, war immer gut bedient...“ erklärte sie. Wieder nickte Tom. „Und er hat nie über Freunde oder Fälle gesprochen?“ harkte er noch einmal nach. „Nein.... er will mich damit nicht belasten...das war seine Devise. Wenn er hier war, haben wir meist nur über das Altenheim gesprochen, aber da kann und will ich nicht hin. Noch kann ich mich selbst sehr gut versorgen...“ grummelte die Alte. Tom verabschiedete sich nach einer kurzen Weile.

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  • Tom saß im Büro als Hartmut anrief. „Du Tom.... pass auf wegen dem Video... ich habe das was ganz tolles drauf entdeckt. Den Mord hast du ja gesehen, aber davor ist da noch eine Sequenz... sehr kurz und sehr unscharf und wie du mich kennst.... solche Dinge interessieren mich sehr. Ich habe die Bilder verschärfen können.... Wenn du willst schicke ich sie dir rüber...“ schlug der KTU-Techniker vor. „Ja sehr gern. Ich warte darauf. Semir wird es sicher auch interessieren, wenn er zurück ist. Ach ja.... er hat es sich in den Kopf gesetzt, dass die Yakuzza dahinter steckt.“ Lachte Tom leise. Hartmut atmete auf. „Oh.... wenn das wirklich so ist, dann ist es verdammt gefährlich. Weißt du eigentlich, dass die Yakuzamitglieder sich bestrafen müssen, wenn sie etwas nicht richtig tun? Es gibt sogar einige die sich die Männlichkeit nehmen lassen, um Reue zu zeigen... das ist doch...“ erklärte Hartmut. „Hartmut...bitte keine Schauermärchen.... es reicht wenn Semir sich diesen Wurm in den Kopf gesetzt hat. Schick mir die Bilder und halte keine Vorträge bitte...“ stöhnte Tom gespielt. Er sah auf, als die Tür sich öffnete und Hotaru in den Raum kam. „Ja.. Hartmut ich hab auch keine Zeit mehr... schick mir die Bilder und wir sehen uns...“ gab er durch und legte schnell auf. „Hallo....“sagte er zu ihr, stand auf und küsste sie. “hey… Tom…. Ich sehne mich so nach dir. Du hast kaum noch Zeit. Wo ist denn dein Freund?“ wollte sie wissen. „der ist unterwegs. Was machst du denn hier? Hast du keine Vorlesung?“ fragte er. „Nein.... der Professor ist krank geworden und die Vorlesung ausgefallen. Tom...wollen wir heute Abend wieder essen gehen?“ harkte sie nach und sah zufällig auf den Bildschirm. Dort tauchten gerade die Bilder von Hartmut auf. Sie stutzte. „Das ist doch Onkel Shiro...“stieß sie aus. Tom sah sie an. „Sicher?“ fragte er nach. „Ja ganz sicher... was ist mit ihm?“ wollte sie wissen. Tom atmete tief ein. „Auf diesem Band ist ein Mord zu sehen und scheinbar hängt dein Onkel mit drin. Hotaru...es tut mir wirklich Leid...aber...“ fing er an.


    Hotaru sah ihn wütend an. „Oh nein.... er ist kein Mörder!! Onkel Shiro ist ein ehrenwerter Mann!“ verteidigte sie ihren Onkel. „Ich weiß das du es glaubst... aber dein Onkel gehört vermutlich der Yakuzza an und in dieser Funktion ist er für einen oder sogar zwei Morde verantwortlich. Er hat diese Morde nicht selbst begangen, aber wir vermuten, dass er der Drahtzieher ist. Er steht im Verdacht Schutzgeld von hier ansässigen Japanern zu erpressen, die gut gehenden Restaurants und sonst irgendwie selbstständig sind...“ versuchte Tom ihr sachlich zu erklären. Hotaru bekam Tränen in die Augen. „Das glaub ich nicht... er ist doch...ich meine er hat doch...“ suchte sie nach den richtigen Worten. Tom nahm sie in den Arm. „Hotaru... ich verspreche dir, dass ich mit Semir den Fall aufklären werde. Aber du musst auch verstehen, dass ich hier keine Rücksicht auf familiäre Bande nehmen kann. Selbst wenn es mein Großvater wäre, würde ich als Polizist eingreifen..“ sagte er leise. Hotaru nickte. „Ich weiß.... ich dachte wirklich, dass er...ich meine du hast Recht, wenn er wirklich schuldig ist, dann muss er auch bestraft werden.“ nickte sie. Tom hob ihren Kopf an. „Sicher? Wirst du mir helfen?“ wollte er wissen. „Ich? Wie kann ich dir helfen?“ fragte sie unsicher. „Es ist nicht schwer... wenn du dich noch einmal mit ihm triffst, dann sag ihm nichts. Es würde die Arbeit nur erschweren...“ bat Tom. Hotaru nickte. „Ich werde ihn ganz sicher nicht informieren...“ versprach sie.


    Semir kam zurück und Tom war sichtlich erleichtert. „Semir! Demnächst bitte nicht ohne Rückendeckung. Es könnte auch mal anders ausgehen!“ fauchte Tom. „Ja sicher.. So dieser Shiro hat mit dem Kerl auf dem Video gesprochen. Ich habe zwar nichts verstanden, aber ich habe es aufgenommen. Und damit können wir dann einen Übersetzer beauftragen. Er kann uns sagen, was und worüber die gesprochen haben.“ erklärte Semir stolz. „Wir haben da nur ein Problem… Shiro und Hotaru sind verwandt.“ Kam von Tom. Semir zuckte mit den Schultern. „Na und? Wieso haben wir dann ein Problem?“ wollte er wissen. „Weil …nun ja…ich will ihr nicht wehtun.“ Meinte Tom nut. „Das ist ja wohl kein wirkliches Problem. Tom… wir können doch deshalb nicht die Ermittlungen einstellen, weil deine Freundin mit meinem Verdächtigen verwandt ist oder?“ wollte Semir wissen. „Nein natürlich nicht…. Aber…ich meine ….also ich … bisher ist es ja nur ein verdacht. Noch ist gar nicht gesagt, dass er wirklich…“ redete Tom um den heißen Brei. „Natürlich…hast du mir nicht zugehört? Er war dort mit einem vom Bild… ich habe den Kerl wieder erkannt! Das war keine Einbildung!!“ fauchte Semir leicht angesäuert. „Ja ich hab dich schon verstanden. Aber…Semir… vielleicht weiß er nichts davon. Ich meine noch vermutest du, dass er da mit drin hängt. Aber es gibt doch sicher noch die Option, dass er …“ suchte Tom nach Ausreden. Semir sah ihn an. „Was ist los? Tom…. Der Typ ist…ach was ist mit dem Video? Hat Hartmut schon was Neues?“ wollte Semir wissen. „Nein..“ log Tom, der das was Hartmut noch auf dem Video hatte verschwieg. „Also gut… nur das was wir haben. Damit müssten wir dann auch weiter kommen. Okay… was ist bei Frau Weißhaupt raus gekommen?“ wollte Semir weiter wissen. „Nichts.. sie weiß nicht warum ihr Enkel getötet wurde. Sie ist völlig ahnungslos.“ Kam von Tom der nachdenklich seinen Bleistift zwischen den Fingern drehte. „Was ist sonst noch?“ wollte Semir wissen, der diese Manie eigentlich nur kannte, wenn Tom etwas bedrückte. „Nichts. Hast du was dagegen, wenn ich heute etwas früher Schluss mache?“ wollte er wissen. „Hotaru?“ kam etwas mitleidig von Semir. „Ja… sie ist ziemlich geknickt, als ich ihr sagte, dass wir ihren Onkel verdächtigen… und…“ fing Tom an. „Du hast es ihr erzählt? Sag mal spinnst du? Tom…. Was wenn sie es ihm erzählt?“ wollte Semir wissen und sah seinen Partner wütend an. „Das wird sie nicht. Sie hat es mir versprochen.“ Gab Tom leise zu. „Ist was Ernstes mit euch was…“ meinte Semir nur. Tom nickte. „ja… mir ist es ernst und ich glaube ihr auch. Ich meine sie ist die erste Frau, die ich seit Elena,…“ erklärte Tom. „Also gut… mach dass du weg kommst, aber bitte sprich nicht weiter mit ihr über den Fall.“ ermahnte Semir ihn.

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  • „Hey mein kleines Glühwürmchen. Was ist denn?“ wollte Tom wissen, als er Hotaru nachdenklich am Tisch sitzen sah. „Tom…. Weißt du ich ..mein Onkel… er hat mich nach dem Tod meiner Eltern aufgezogen. Er hat mir Freiheiten gelassen, die eine Japanerin eigentlich überhaupt nicht bekommt. Und nun …. Nun muss ich mich mir dem Gedanken vertraut machen, dass er ein Mörder ist. Ich weiß nicht wie ich damit klar kommen soll.“ Erklärte sie traurig. „Aber…. Sieh mal bis jetzt ist es lediglich ein Verdacht. Semir ist deinem Onkel nach dem Café gefolgt und er hat eine Tonaufnahme gemacht. Aber die Leute sprechen japanisch darauf. Wir müssen es morgen übersetzen lassen und dann wissen wir, ob er was damit zu tun hat. Hotaru…ich würde deinem Onkel nie etwas andichten, aber wenn er schuldig ist, dann muss er bestraft werden. Verstehst du das?“ wollte er wissen und griff sanft an ihr Kinn. Sie sah ihn an. „Ja sicher… hast die Aufnahme hier? Ich meine ich könnte dir ja sagen, was gesprochen wurde..“ schlug sie vor. „Nein… Semirs hat es mit seinem Handy aufgenommen und das ist natürlich bei ihm. Du solltest dich auch nicht damit belasten. Das ist nichts für dich.“ lächelte Tom. Hotaru nickte. „Du hast Recht… ich mach mich mal eben frisch ja…“ sagte sie und huschte ins Bad. Tom sah ihr nach.


    Im Bad zog Hotaru ihr Handy raus und rief Shiro an. Onkel Shiro...ich bin es. Ich habe ein kleines Problem und ich weiß nicht ob ich darüber mit dir sprechen kann. Ich bin ziemlich aufgewühlt...“ erklärte sie etwa umständlich. „Was hast du denn mein Kind? Hat dich dein Tom doch verletzt?“ wollte ihr Onkel wissen. „Nein.. mit Tom ist alles okay. Aber.... sein Kollege er hat euch belauscht... Tom sagte es mir als wir uns im Café begegnet sind. Er ist hinter euch her und ich weiß nicht, was ...“ erklärte Hotaru. „Du meinst Herrn Gerkhan?“ harkte ihr Onkel nach. „Ja ich glaub so heißt er. Also ich habe Angst...“ gab sie zu. „wovor denn mein Kind?“ lachte Shiro. „Ich habe Angst das ... das du doch damit zu tun hast und das Tom dich dann...verhaften wird. Auf dem Video sehe ich ganz deutlich dein Gesicht und...“ erklärte Hotaru. „Was für ein Video?“ kam sofort von Shiro. „Ich weiß nicht... ein Video wo man dich und einen Mann sieht, der nun tot ist. So sagt Tom.“ erklärte sie weiter. Sie bemerkte nicht, wie ihr Onkel sie regelrecht aushorchte. „Und dieser Gerkhan hat uns belauscht?“ kam die nächste Frage von ihm. „Ja... aber ich weiß nicht wo. Tom sagte mir, dass Gerkhan das Gespräch mit seinem Handy aufgenommen hatte und wie toll er das fand.“ Gab sie bereitwillig Auskunft. „Ist es denn übersetzt worden?“ kam die nächste Frage. „Nein...das soll morgen passieren. Herr Gerkhan wollte damit zu einem Übersetzer. Ich wollte mich anbieten damit ich etwas tun kann. Ich hoffe sehr, das Tom darauf eingeht und dass damit deine Unschuld bewiesen wird..“ meinte Hotaru. „Das wird sie sicher... ganz sicher. Mach dir keine Sorgen. Ich bin unschuldig... und das müssen auch Tom und sein Kollege erkennen. Kommt ihr denn heute zu uns essen?“ lud Shiro sie ein. „Ja Tom hat auch zugesagt und er freut sich schon sehr.“ sagte Hotaru erleichtert. Sie verließ das Bad wieder und ging zu Tom. „Und können wir?“ fragte er lachend. „Ja sicher… Onkel Shiro wartet schon auf uns…“ sagte sie und küsste ihn. „Ich liebe dich Tom..“ hauchte sie.


    Shiro legte nachdenklich auf. Dann griff er zum Telefon und rief Kenzo an. „Hört zu…wir haben ein Problem. Dieser Semir Gerkhan hat uns aufgenommen, als wir auf dem Schrottplatz gesprochen haben. Mit seinem Handy… ich will die Aufnahme und ich will das Video. Meine Nichte hat mir gesagt, das dieser Tom der Kollege von Gerkhan Videos hat, die mich zeigen mit Shou… ich will beides. Mir ist egal wie ihr es ranschafft!“ befahl er. „Wir müssten Gerkhan in die Finger bekommen, oder die Freundin von diesem Tom!“ schlug Kenzo vor. „Nein… meine Nichte wird da nicht mir reingezogen. Die Familie ist heilig. Was ihr mit Gerkhan macht ist mir egal. Ich werde ihn zum alten Restaurant von Shou bestellen. Packt ihn gut weg… er ist Druckmittel für das Video. Und dann ruft ihr Kranich an und stellt die Forderung. Sobald wir alles haben wird Gerkhan entsorgt“ befahl er kalt. „Was machst du?“ wollte Kenzo wissen. „Ich werde mit Hotaru und Tom Kranich essen. Sie sind bei mir eingeladen. Ein sehr gutes Alibi oder?“ lachte Shiro und legte auf. Er rief seine Frau und befahl ihr kalt ein gutes Essen vorzubereiten. Seine Frau verbeugte sich tief und ging in die Küche. Shiro holte die Karte von Semir aus der Tasche und wählte ihn an.

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  • Semir machte gerade Feierabend. Und Tom rief ihn noch einmal an. „Na… was macht dein Glühwürmchen?“ fragte er lachend. „Es glüht so langsam. Was machst du noch?“ wollte Tom im Gegenzug wissen. „Ich bin auf den Sprung. Will jetzt auch heim. Andrea wartet auf mich und dann gibt es einen sehr gemütlichen Abend.“ Erklärte Semir. „Na… ich bin jetzt mit Hotaru auf dem Weg zu diesem Shiro… wir sind zum Abendessen eingeladen. Wir sehen uns dann morgen früh.“ Kam von Tom. „Alles klar.. Ach Tom…. Denk daran, er ist ein Verdächtiger, also freunde dich nicht zu sehr an.“ ermahnte Semir seinen Freund und beendete das Gespräch. Doch schon klingelte das Telefon erneut. Er meldete sich. „Guten Abend Herr Gerkhan, wenn Sie etwas interessantes in Sachen Yakuzza in Deutschland erleben wollen, dann kommen Sie gegen neun zum Restaurant des alten Shou. Das ist der Mann der getötet wurde. Von der Yakuzza. Ich habe es gesehen..“ hört er einen Mann flüstern. „Wer sind Sie?“ fragte Semir sofort. „Ein Freund…“ kam als Antwort und das Knacken im Hörer zeigte Semir, dass das Gespräch beendet war. Etwas nachdenklich legte er den Hörer auf. Sollte er Tom anrufen? Nein…. Vielleicht war es auch nur blinder Alarm und dann würde er Tom den Abend verderben. Das wollte er nicht. Er rief Andrea kurz an und erklärte dass er bevor er nach Hause kam, noch etwas erledigen musste. Dann fuhr er zum Treffen.


    „Sie sind also Polizist. Hotaru hat es mir gesagt. Haben Sie schon interessante Fälle gehabt?“ wollte Shiro wissen Tom nickte und schob sich die Gabel in den Mund. „Das ist wunderbar…sehr gut…“ lobte er die Köchin. Die Tante von Hotaru lächelte schüchtern und sah zu ihrem Mann. „Meine Frau ist eine recht mäßige Köchin aber dafür noch zu gebrauchen. An welchem Fall arbeiten Sie denn gerade. Hotaru sagte etwas von Yakuzza. Ist es so?“ harkte Shiro nach. „Mein Kollege haben Sie doch bereits kennen gelernt und ich denke Es ist nicht gerade ein Thema, was wir hier vertiefen sollten.“ lenkte Tom vom Thema ab. „Nun das ist richtig, dennoch bin ich sehr neugierig und Herr Gerkhan wollte mir nicht wirklich etwas verraten. Aber gut… lassen wir das Thema. Was halten Sie von Hotaru?“ wollte er wissen .Tom sah zu Hotaru die sich wie auf Befehl erhob und ihrer Tante half den Tisch abzudecken. „Nun… wie soll ich das verstehen?“ wollte Tom wissen. „Ich möchte wissen, ob Sie es ernst meinen oder ob Hotaru nur ein Spielzeug für Sie ist. Wissen Sie….wir Japaner sind in dieser Angelegenheit sehr empfindlich. Wenn Sie sie verletzen, dann töte ich Sie.“ drohte Shiro als die Frauen aus dem Raum waren. Tom schluckte. „ich spiele niemals mit den Gefühlen der Menschen. Ich liebe Hotaru…“ erklärte Tom fest. „Das hoffe ich sehr. Sie ist es wert. Sie ist mein Ein und alles und verdient den Besten.“ nickte Shiro und steckte sich eine Zigarre an.


    Semir stand vor dem versiegelten Restaurant. Das polizeiliche Siegel war unversehrt. Semir sah sich um, konnte jedoch niemanden entdecken. Also war er doch einem Trick auf den Leim gegangen, aber wieso bestellte man ihn hier her? Es musste doch einen Grund geben. Ein Zeuge wäre zwar verdammt ideal aber je länger Semir hier stand, wurde ihm immer klarer, dass dies ein Trick war. Doch mit welchem Resultat? Was hatte man davor ihn hierher zu locken. Nach einer halben Stunde ging Semir zu seinem Wagen. Er wollte gerade einsteigen, als er eine Bewegung hinter sich spürte. Blitzschnell drehte er sich um, um in den Angriff überzugehen, doch er kam nicht einmal dazu einen Schlag anzubringen, denn das nächste was er spürte war eine Waffe in seiner Rippengegend. „Ganz ruhig!“ warnte ihn eine Stimme. Semir versteifte sich. Eine Hand ging zu seinem Gürtel und zog ihm die Waffe ab. „So und nun steig ein!“ forderte die Stimme. „Ganz ruhig..“ meinte Semir leise. „Klappe! Einsteigen!“ wiederholte die Stimme. Semir tat was er verlangte. „Handy!“ kam die nächste Forderung. Semir griff vorsichtig in die Tasche und gab das Handy ab. Mit einem verzerrten Gesicht sah er wie es zertreten wurde. „Was soll das?“ fragte er heiser. „Schnauze!“ blaffte der Mann der sich nun neben ihn setzte. Die Fahrt ging los. Semir wusste nicht wohin und er wusste auch nicht was der Hintergrund war. Aber er war sich sicher, dass er es schon sehr bald erfahren würde. Als sie vom Hof des Restaurants fuhren wurden ihm die Augen verbinden. Semir ließ es geschehen ohne Gegenwehr. Im Anbetracht der Waffe die ihm in die Seite gedrückt wurde war es eine gute Entscheidung.

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  • Tom ahnte nichts von dem was mit Semir war. Er verabschiedete sich von Shiro und seiner Frau und fuhr anschließend mit Hotaru nach Hause. „Und....was denkst du nun über meinen Onkel?“ wollte sie wissen. Tom lächelte. „Ich lasse mich grundsätzlich nie von den Gedanken lenken. Er ist ein netter Mensch dennoch kann er etwas damit zu tun haben. Hotaru.... ich würde mir nichts sehnlicheres wünschen, dass es nicht so ist. Aber wir müssen davon ausgehen und wir sind verpflichtet zu ermitteln. Das geht nicht ohne. Verstehst du das denn nicht?“ redete Tom auf sie ein. Hotaru nickte. „Ja sicher.... aber Tom, wenn er wirklich was damit zu tun hat, dann....ich weiß nicht was ich tun soll? Ich meine ich kenne diesen Mann eigentlich als meinen Vater und...“ sagte sie leise. „Ich weiß. Es ist immer schwer wenn ein Verwandter mit Verbrechen in Bezug gebracht wird. Ich weiß es. Aber im Augenblick ist es ja nur ein Verdacht mehr nicht. Also warten wir einfach ab, was die Ermittlungen ergeben. So und nun genug Trübsal geblasen.... ich brauche dringend meine Massage...“ grinste Tom verschmitzt. Hotaru lachte nun ebenfalls. Sie beugte sich zu ihm. „Du bist ein Nimmersatt wenn es darum geht...“ gurrte sie und küsste ihn.


    Für Semir endete die Fahrt. Er wurde aus dem Wagen gezerrt ohne die Augenbinde abgenommen zu bekommen. „So...wo ist das Video?“ fragte ihn der Mann, den er bereits mehrfach gehört hatte. „Ich weiß nicht was Sie meinen...“ kam von Semir. Und im nächsten Augenblick stieß er einen Schrei aus und ging in die Knie. Die Faust seines Gegenübers traf ihn mit harter Wucht im Magen. „Wo ist das Video?“ wiederholte die Stimme... „Im Büro....“ stieß Semir nach Atem ringend aus. „Sehr gut.... wir werden es holen. Und du wirst uns helfen.“ hörte er den Mann lachen. Der Schmerz ließ langsam nach. Er wurde auf die Beine gezogen. „Weißt du, ich habe mir überlegt, dass wir uns das Video und sämtliche Kopien liefern lassen. Einer deiner Kollegen wird es uns bringen und dich zum Austausch bekommen. Ist doch ein faires Geschäft oder?“ fragte der Mann höhnisch. Semir nickte nur. Er schluckte seine Meinung zu diesem Thema runter. „Sehr gut... und für heute Nacht habe ich sogar ein nettes Örtchen für dich gefunden. Wollen doch deinen Kollegen und seine hübsche Freundin nicht stören oder?“ lachte der Mann und stieß Semir vorwärts. „Du darfst die Augenblinde abnehmen.“ kam gönnerhaft von dem Mann. Semir tat es. Doch der Ausblick wo er sich befand war ziemlich ernüchternd. Es war ein Schrottplatz. Vermutlich der, wo er die Männer belauscht hatte. Die Aufnahme war auf jeden Fall hin, das Handy zerstört. „Na los! Schlafen kannst du gleich noch lang genug...!“ fauchte der Mann und stieß ihn auf einen alten Bauwagen zu. „Rein da!“ befahl sein Bewachter. Semir öffnete die Tür und betrat den Bauwagen. Ein tolles Versteck, dachte er nur und sah sich um. Wirklich stabil war hier gar nichts. Er ahnte jedoch auch, dass sein Bewacher das mit Sicherheit auch wusste und es irgendwie verhindern wird, das Semir sich hier von Dannen machte. „Setz dich auf das Bett!“ kam der nächste Befehl. Semir tat es. So...ich will nicht dass du dich selbstständig machst...“ lachte der Mann. Erst jetzt sah Semir die Ketten am Fußboden unter dem Bett. Die eine Schelle wurde um seinen Knöchel gelegt und fest zusammen gedrückt. Die zweite fand ihren Platz an seinem Handgelenk. „Lass dir die Zeit nicht langweilig werden. Morgenfrüh werden wir deinen Freund anrufen.“ lachte sein Bezwinger und verließ den Bauwagen. Semir sah ihm nach.

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  • Kenzo und Kenta fuhren zurück zu Shiro, der sie in seiner Privatwohnung begrüßte. „Und?“ fragte er nur. „Wir haben ihn in den alten Bauwagen gebracht. Angekettet. Da kommt er nicht raus und niemand hört ihn wenn er schreit.“ erklärte Kenta. „Sehr gut. Ich habe ein Alibi, sein Kollege war bei mir zum Essen. Was ist besser....Ihr werdet ihn morgen anrufen und die Forderung durchgeben. Und dann lasst ihr Gerkhan verschwinden.“ Befahl Shiro kalt. „Ja Oyabun...“ kam wie aus einem Mund von den Zwillingen. „Ach noch was... Ich möchte, dass er lange etwas vom Tod hat. Ich habe einen Brief vom Ordnungsamt erhalten. Sie wollen den Schrottplatz räumen. Morgen werden sie die Pressen aufstellen und dann...nun ja... Herr Gerkhan ist leider in die Presse geraten, wenn ihr so wollt. Aber versteckt ihn erst einmal sehr gut. Nicht dass sein Freund ihn vorher findet.“ Ermahnte Shiro seine Leute. „Sie wollen ihn in den Kofferraum eines Schrottwagens stellen und dann in die Presse...?“ fragte Kenzo entsetzt. Shiro nickte. „Natürlich.... ihr habt ihn nicht getötet und ich auch nicht. So einfach ist das.“ lachte Shiro und zog genüsslich an seiner Zigarre. „Niemand wird mich jemals wieder beschuldigen Verbrechen zu begehen. Jeder der es wagt wird einen einsamen Tod sterben. Ach ja... wenn er im Kofferraum liegt, dann sorgt dafür, dass er nicht schreien oder sich befreien kann. Ich will ganz sicher gehen...“ kam von ihm noch und sein Blick schien die Zwillingen zu durchdringen. Beide verbeugten sich tief und verschwanden.


    Andrea wartete bis weit nach Mitternacht und versuchte immer wieder Semir zu erreichen, doch es ging nur die Mailbox ran. „Wo zum Teufel steckst du schon wieder?“ fauchte sie wütend. „Aber gut... dann geh ich halt allein ins Bett. Komm du mir nach hause...“ grummelte sie weiter, während sie die Treppe nach oben ins Schlafzimmer ging. Doch an Schlaf war nicht wirklich zu denken. Die Gedanken kreisten um ihren Mann. Eifersucht machte sich breit, weil Andrea sich bei den Gedanken erwischte, er könnte bei einer anderen Frau sein. Vielleicht war er bei Tom? Oder Tom wusste wo er war, dachte sie und rief den Partner von Semir an. Doch als dieser sich völlig verschlafen meldete, war ihr klar, dass Semir garantiert nicht bei ihm war. „Was ist denn?“ kam maulend die Frage von Tom. „Semir....er ist nicht zuhause. Er hatte eigentlich schon um neun daheim sein sollen, aber...“ fing Andrea an. „Ach so... hast du ihn angerufen?“ harkte Tom nach, der scheinbar sofort hellwach war. „Ja...aber es geht nur die Mailbox dran. Er hatte gesagt, dass er noch jemanden treffen wollte, aber nicht wo und wann. Tom... .ich habe Angst...“ erklärte Andrea besorgt. „Okay... wir warten jetzt etwas ab. Vielleicht meldet er sich. Ich fahre ins Büro und schaue nach, ob ich dort einen Hinweis finde, okay?“ bat Tom sie. „Ja danke Tom...“ kam leise von Andrea. Sie legte auf doch schlafen konnte sie nicht.


    Semir versuchte die Kette los zu werden, doch sie war fest. Er konnte höchstens zwei Schritt machen bis die Kette spannte. „Verdammt…“ fauchte er wütend. Er sah ein, dass er nichts bewegen konnte. Stöhnend ließ er sich auf dem Bett wieder nieder und versuchte sich so bequem wie möglich hinzulegen. Es ging lediglich mit einem Bein und Arm herunterhängend. Ganz toller Abend…dachte er. Hier schien tatsächlich der Hund begraben zu sein. Kein Laut drang zu ihm herein. Irgendwann schlief er tatsächlich ein. Doch mitten in der Nacht wachte er wieder auf. Er hatte Hunger. Ihm kam bereits Übelkeit auf. Verschlafen sah er auf die Uhr. Drei Uhr nachts. Andrea machte sich bestimmt schon Sorgen. Warum zum Teufel hatte er Tom nicht angerufen. Warum musste er immer allein auf solche Informationen reagieren…tadelte er sich selbst. Doch nun war es für diese Einsicht wieder einmal zu spät. Verdammt wieso brachte man ihm wenigstens nichts zu essen? Fragte er sich. Doch es schien tatsächlich niemand an sein körperliches Wohl interessiert zu sein. Zumindest war klar, das Shiro und seine Leute dahinter steckten. Dieser Typ sprach von dem Video und Semir kannte nur ein Video. Der mit dem Mord. Doch wann sollte die Übergabe stattfinden? Wann würden diese Männer Tom anrufen. Doch alles Grübeln half nichts. Er schlief nach einigen Minuten wieder ein.

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    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Hotaru lag in Toms Armen. „Was ist denn?“ fragte sie müde, als Tom sich von ihr löste. „Semir ist verschwunden. Ich vermute, es hat was mit dem Mord zu tun und mit deinem Onkel…“ erklärte er. Hotaru sah ihn an. „Das ist doch wohl nicht dein Ernst. Wir waren doch bei ihm! Was soll das denn?“ fauchte sie ihn plötzlich wütend an. „Hotaru…ich weiß dass du es nicht hören willst. Aber wenn dein Onkel tatsächlich zu den Verbrechern gehört, dann …“ erklärte Tom sachlich und streichelte ihr Gesicht. „Hat er aber nicht!“ schrie sie wütend und befreite sich von ihm. „Hotaru…bitte…wo willst du denn hin?“ versuchte Tom sie zu beruhigen. „Ich fahre nach Hause!“ fauchte sie, zog sich an und verschwand. „Hotaru! Warte doch!!“ rief Tom ihr hinterher, doch schon knallte die Tür. „Scheiße….“ stieß Tom aus, zog sich an und versuchte Hotaru einzuholen. Doch er sah nur noch wie sie in die Straßenbahn einstieg. „Hotaru!!“ rief er ihr nach. Sie hörte nicht mehr.


    Hotaru saß in der Bahn und putzte sich ihre Träne weg. Wie konnte Tom denn nur denken, dass Onkel Shiro dahinter steckte. Wie sollte das denn gehen. Wir waren doch zum Essen bei ihm und er hatte den Raum nicht einmal verlassen. Wie konnte er dann mit dem Verschwinden von Semir was zu tun haben? Hotaru war fest davon überzeugt, dass ihr Onkel unschuldig war. Sie stieg an der Endhaltestelle aus. „Hotaru!!“ hörte sie Tom rufen. Sie drehte sich zu ihm um. „Hör mir doch einen Augenblick zu…bitte…“ flehte er. „Gut… rede!“ forderte sie ihn auf. „Hör zu…ich weiß genau, dass du es nicht glauben willst, aber dein Onkel gehört der Yakuzza an, er ist sogar der Kopf von ihnen hier in Deutschland. Er erpresst die Restaurantbesitzer und kassiert Schutzgeld ab. Deswegen mussten bereits ein Restaurantbesitzer und ein Reporter sterben. Die Männer haben eine alte Frau geschlagen. Ihre Katze getötet. Willst du das alles leugnen?“ fragte Tom. Hotaru sah ihn an. Sie weinte leise. Tom nahm sie in den Arm und drückte sie fest an sich. „Ich weiß dass es schwer ist..“ tröstete er sie. Doch sie stieß ihn von sich. „Nein!! Er ist kein Verbrecher. Lass mich in Ruhe!! Ich will dich nie wieder sehen Tom Kranich!!“ schrie sie und lief in den Garten ihres Onkels. Tom stand wie ein begossener Pudel auf der Straße und sah ihr nach. „Verdammt…“ fluchte er und stieg in sein Wagen.


    Hotaru ging durch den Garten. Es war ja doch recht spät und sie wollte nicht klingeln. Also ging sie zur Hintertür. Doch als sie sie öffnen wollte, sah sie ihren Onkel und noch einen Mann sprechen. Sie sah diesen nur von hinten und tat das was ihr eigentlich verboten war. Sie lauschte. Die Männer sprachen japanisch. „Wo ist er jetzt?“ fragte ihr Onkel. „Wir haben ihn auf dem Schrottplatz untergebracht. Dort kann er schreien wie er will. Niemand hört ihn.“ gab der andere Mann von sich. „Morgen wird er Kranich anrufen und die Videos fordern. Anschließend steckt ihn in eines der Autos und fahrt zum Treffpunkt. Sobald der Schrottplatz von der Stadt gesäubert wurde, findet man nichts mehr von unserem kleinen Freund.“ Antwortete ihr Onkel. Hotaru schloss die Augen. Also hatte Tom doch recht. Ihr Onkel war ein Verbrecher… ein Mörder… ein Erpresser…dachte sie bei sich und schlich sich wieder aus dem Garten. Sie musste Tom warnen und sagen, wo Semir ist. Aber welcher Schrottplatz? Welchen konnte ihr Onkel meinen. Vielleicht steht Tom noch vor dem Haus? Hotaru rannte aus dem Garten, aber Tom war nicht mehr zu sehen. Sie winkte sich ein Taxi heran und ließ sich zu Tom fahren.

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  • Dieser saß etwas geknickt in seinem Wohnzimmer und sah auf das Bild von Hotaru und ihm. Es klingelte und er ging zur Tür. Hotaru sah ihn mit verweinten Augen an. „Tom…. Du hattest Recht… Mein Onkel steckt hinter dem Verschwinden von Semir. Ich habe gehört wie er etwas von Schrottplatz sagte, aber ich weiß nicht welcher. Ich weiß nur, dass er geräumt werden soll…“ weinte sie und fiel ihm in die Arme. Er hob langsam die Hand und streichelte ihren Kopf. „Ist ja gut… Hotaru…ich weiß dass es sehr schwer ist. Weißt du wo dieser Schrottplatz sein könnte?“ wollte Tom wissen. „Nein… Tom es ist so schrecklich… ich habe mich so getäuscht…“ weinte sie. „Also gut… ich nehme an, dass dieser Mann den du gesehen hast mich anrufen wird. Er wird dann die Videos fordern….im Austausch gegen Semir. Hast du den Mann mit dem Gesicht gesehen?“ wollte Tom wissen. „Nein… er stand mit dem Rücken zum Fenster. Ich hatte Angst, das Shiro mich bemerkt, aber er war im Gespräch vertieft. Als ich hörte, was er sagte, dass er Semir töten lassen will…da bin ich hier her. Tom…entschuldige dass ich dir nicht glauben wollte. Meine arme Tante… sie wurde immer von ihm unterdrückt und…nun wird sie allein sein..“ kam traurig von ihr. „Sie hat dich… du musst dich dann um sie kümmern.“ lächelte Tom sanft. Hotaru nickte. „Ja… das werde ich auch. Was machen wir denn jetzt?“ fragte sie leise. „Wir werden zunächst warten, bis der Mann anruft. Bis dahin habe ich die Kollegen informiert und die können dann einen Zugriff planen. Allerdings befürchte ich, das Semir bis dahin in der Presse gelandet ist… wir müssen herausfinden…sagtest du, dass es ein Schrottplatz ist, der geschlossen werden soll?“ harkte Tom plötzlich nach. „Ja…das sagte mein Onkel… die wollen den Schrottplatz säubern…“ nickte Hotaru.


    Semir wachte am nächsten Morgen auf. Sein Magen knurrte, doch es schien seinen Kidnappern nicht zu interessieren. Niemand kümmerte sich um ihn. „Hallo?!“ rief er laut. Es kam keine Antwort. Die kleinen Fenster des Bauwagens waren von außen zugemacht worden. Er konnte nichts erkennen. Lediglich die Uhr zeigte ihm, dass es morgens war. Super….nicht mal Frühstück…dachte er bei sich. Es vergingen einige weitere Stunden die ihm die Übelkeit plagte als der Wagen endlich geöffnet wurde. Semir sah gespannt zur Tür. Der Mann trug eine Maske und sah ihn höhnisch an. „So… und nun werden wir mal deinen Freund anrufen. Wie ist die Nummer?“ forderte der Mann. Semir nannte sie ihm. Nur wenig später hatte er das Handy am Ohr und die Waffe am Kopf. „Einen falschen Ton und du bist gewesen!“ warnte ihn der Mann. Semir nickte vorsichtig und hoffte dass der Mann keinen nervösen Zeigefinger hatte. Als Tom sich meldete schloss er erleichtert die Augen. „Tom…ich bin’s…die wollen die Videos haben…“ sagte er lediglich und sah zu seinem Bewachter. „Semir! Wo bist du? Wohin soll ich …“ hörte Semir von Tom, doch schon nahm der Mann das Handy weg. „Hör mir genau zu! Ich will das Video im Original und alle Kopien die ihr habt. Keine Tricks! Sobald ich mich davon überzeugen konnte dass es das richtige Video ist, darfst du deinen Freund abholen! In vier Stunden am Rastplatz an der A1 Km 196 und keine weiteren Kollegen!“ warnte er Tom. Semir schüttelte nur den Kopf. Der Mann beendete das Gespräch. „Das war sein weise von dir. Dafür darfst du nun auch etwas essen.“ Lachte er und warf Semir eine Mc-Donalds-Tüte zu. Es waren zwei Hamburger und eine Cola drin. Ein tolles Frühstück….dachte Semir sich nur.

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  • „Sie sind sich sicher, dass Semir festgehalten wird?“ fragte Anna zweifelnd. „Ja… wir haben nicht viel Zeit. Hotaru hat gehört wie ihr Onkel davon sprach, dass er in eine Presse auf dem Schrottplatz landen soll. Wir müssen so schnell wie möglich handeln. Dieser Kerle sind zu allem bereit. Andrea sucht bereits die Plätze raus, die von der Reinigung betroffen sind. Chefin… wir haben nicht viel Zeit. Sie müssen eine einstweilige Verfügung erwirken dass die Säuberung eingestellt wird. Bitte… nur so können wir Zeit gewinne.“ Redete Tom auf Anna ein. „Das werde ich auch tun. Sie werden das Video nehmen und zur Übergabe fahren. Ich werde das SEK informieren. Wir werden zuschlagen sobald Sie aus der Schusslinie sind. Hoffen wir, dass sie Semir zum Austausch mitbringen.“ betete Anna. Tom sah sie an. „ist noch was?“ wollte sie deshalb wissen. „Chefin… ich will lieber Semir suchen, als auf diesem Autobahnrastplatz auf einen Unbekannten warten.“ gab Tom zu bedenken. „Tom… wenn Sie dort nicht auftauchen, dann werden diese Leute Semir vermutlich sofort umbringen. Fahren Sie und vertrauen Sie mir. So wie früher… bitte.“ kam von Anna. Tom nickte.


    Semir sah den Mann an, der vor ihm stand und Freude daran hatte ihn zu verhöhnen. „So…du bist fertig und nun werde ich dir den Ort zeigen an dem du sterben wirst.“ Lachte der Mann und löste die Ketten. Auf diesen Augenblick hatte Semir gewartet. Als der Mann nicht damit rechnete trat er zu. Ein Aufschrei zeigte ihm, dass er genau getroffen hatte. Semir sprang auf und rannte aus dem Bauwagen auf den Platz. Er wollte nur weg. Doch nur wenige Meter später sah er, dass es nicht einfach werden würde, denn es kamen vier Mann mit zwei Hunden zu ihnen. Sie sahen ihn und ließen die Hunde los. Semir wusste genau, dass er keine Chance gegen die Tiere hatte aber er versuchte es trotzdem. Wenn er sich in einen der Wagen versteckte wäre es möglich zu entkommen. Doch bevor er auch nur die Wagenstapel erreichte sprang einer der Hunde ihn in den Rücken. Semir kam zu Fall und wolle sich umdrehen, als er den heißen Atem des Tieres in seinem Nacken spürte. Ein Knurren sagte ihm, dass es besser wäre, wenn er sich nicht bewegte. Und so versteifte er sich. „Aus Arko!!“ hörte er einen Mann schreien. Der Hund wurde weg gezogen und Semir drehte sich langsam um. Doch das erste was er sah, waren die Waffen die auf ihn gerichtet wurden. Nun kam auch der Mann aus dem Bauwagen dazu.


    Kenzo sah wütend auf den am Boden liegenden Mann. „Das war ein sehr großer Fehler…“ fauchte er Semir an und zog ihn hoch. Semir versuchte sich loszureißen, doch es klappte nicht. Kenzo presste ihn die Waffe unters Kinn. „Ich denke ich sollte dir mal zeigen wie man sich benimmt.“ Fauchte er wütend und zerrte Semir über den Platz zum Kran. „Macht ihn fest!“ befahl Kenzo und stieß Semir zu Boden. Seine Helfershelfer griffen die Handgelenke und banden Semir am Kran fest. Seine Fußgelenke wurden an einem Auto festgemacht. „Fahrt den Kran hoch!!“ befahl er. „NEIN!!“ stieß Semir aus. Erwusste genau was nun folgen sollte. Nur wenig später spürte er den Zug in den Armen. Lange würde er das nicht aushalten. Zehn Minuten später schrie er wie am Spieß, weil der Zug in Armen und Beinen nicht auszuhalten war. Kenzo hatte ein Einsehen und ließ ihn wieder runter. „Noch einmal wirst du dich nicht wehren… So und nun kommst du in deinen Sarg…“ lachte er und zerrte Semir auf die Beine. Dieser konnte kaum laufen. Dennoch hatte Kenzo kein Mitleid mit ihm.

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  • Tom kam auf dem Parkplatz an und wartete. Er wusste dass das SEK bereits anwesend war und auf den Einsatz wartete. Doch zunächst wurde die Geduld von Tom auf eine harte Probe gestellt. Denn eine Stunde lang passierte gar nichts. Dann kam ein Wagen auf den Platz gefahren und hielt vor Tom. Er war mit vier Mann besetzt. Einer erkannte er als Shiro. „Wo ist das Video?“ fauchte er ihn an. Tom hob es hoch. „Wo ist mein Kollege?“ wollte er wissen. „Gut aufgehoben…“ lacht Shiro. „Wir tauschen Zug um Zug! Kollege gegen Video!“ forderte Tom. Shiro sah ihn an. „Ich kann ihn auch schreien lassen. Es ist deine Wahl. Also her mit dem Band!“ forderte er zum zweiten Mal. Tom bemerkte dass es keine leere Drohung war und gab ihm das Video. „So und nun ab in das Toilettenhäuschen und bleib da bis ich weg bin!“ warnte der Yakuzaanführer. Tom tat was verlangt wurde und betrat das Häuschen. Er sah aus den Augenwinkeln, dass ein Mann aus dem Wagen stieg. Und als er im Häuschen war, hörte er den Schlüssel drehen. Doch wenig später war Geschrei zu hören. Schüsse fielen. Tom selbst konnte nichts tun und musste warten bis er raus gelassen wurde.


    Semir sah den Mann an, der ihm gerade den Kofferraum zeigte. Auf dem Weg zu dem alten Kombi fand sein Bezwinger Stacheldraht und grinste Semir an. „Das eignet sich doch hervorragend dafür oder?“ lachte er und übereichte seinem Helfer den Draht. Die Männer fesselten seine Hände auf den Rücken. Und sofort spürte er die Stacheln. Doch das interessierte den Männern nicht im Geringsten. Sie banden den Draht fest um die Handgelenke. Semir konnte sich nicht wehren ohne dass die kleinen Stacheln sich in die Haut bohrten. Dennoch versuchte er um sich zu treten, als die Männer ihn in den Kofferraum legten. Sie machten kurzen Prozess. Kenzo selbst legte ihm noch eine Schlinge aus dem Draht um den Hals und verband diese mit den Handfesseln. „Nur zur Sicherheit… wünsche einen netten Aufenthalt. Ach so… ich vergaß zu erwähnen, dass die Wagen spätestens morgen in der Presse landen. Damit du auch dein Ende sehen kannst, habe ich den Wagen sehr gut präpariert… Sieh mal… der Deckel sieht aus wie normal oder? Aber der ist es nicht… das Blech ist mit einer kleinen Schicht belegt… und eigentlich aus Plexiglas. Einseitig durchsichtig… von deiner Seite. Du kannst also alles sehen… Und da ich nicht will, dass du vorher um Hilfe schreist bekommst du von mir noch einen kleinen Verband angelegt…“ höhne sein Peiniger und holte eine Binde hervor. Er wickelte sie um Semirs Mund und Kopf. Dass er dabei dafür sorgte, dass sich die Stacheln auch in den Hals bohrten, interessierte ihn nicht. Wenig später lief bereits etwas Blut aus den Stichwunden. Dann schlug er den Deckel zu und Semir kam es vor, als läge er in einem Sarg..


    Tom wurde aus dem Häuschen geholt. „Und?“ fragte er den SEK-Beamten. „Wir konnten zwei Mann festnehmen, einer ist tot. Er hat sich er Verhaftung widersetzt.“ erklärte der Mann. „Wo ist der Tote?“ harkte Tom nach. „Dort hinten..“ wies der Mann in die entsprechende Richtung und Tom ging hin. Er nahm die Plane hoch. Es war Shiro der dort lag. „Tja… damit ist die Sache klar. Wo sind die Anderen?“ fragte er weiter. „Im Wagen. Sie schwiegen eisern.“ Gab der Kollege bekannt. Tom ging trotzdem hin. „Wo ist mein Kollege?“ fragte er scharf. Doch die Japaner sahen ihn nur höhnisch an. „Sie können Pluspunkte sammeln wenn Sie es mir verraten…“ versuchte er. Doch die Männer grinsten nur. Tom sah ein, dass es keine Möglichkeit gab Semir so zu finden. Er fuhr zur PAST zurück und ging sofort zu Andrea. „Hast du welche gefunden?“ wollte er sofort wissen. „Ja…sechs Plätze sollen geräumt werden. Und zwar auf Grund dass dort vermehrt Ratten aufgetreten sind. Und da die Stadt wieder kurz vor der Wahl steht, wollen die Obersten natürlich was Gutes tun. Die wollen schon morgen früh anfangen…“ sagte Andrea und reichte ihm eine Liste. „Ist die Chefin schon dabei die einstweilige Verfügung zu erwirken?“ wollte er weiter wissen. „Ja.. sie hat bereits alle. Du sollst zu ihr kommen.“ Antwortete Andrea. Tom sah sie fest an. „Du hast Angst nicht wahr?“ fragte er. „Ja.. sehr große Angst. Tom… was wenn wir ihn nicht rechtzeitig finden? Ich meine es gibt nicht nur ein Auto dort auf dem Schrottplatz. Was wenn er schon…?“ kam von ihr. „Nur keine Sorge… wir finden ihn.“ Lächelte Tom zuversichtlich und drehte sich um. Er ging in Richtung Büro von Anna und sah sie noch einmal an. „Aber weißt du was? Wir könnten Hilfe gebrauchen. Was meinst du… Daniela und Johannes? Sie wird Semir auf jeden Fall finden…“ schlug er vor. Andrea nickte heftig und hing schon am Telefon. Als sie Daniela darüber informierte für welchen Zweck sie Johannes benötigte war Daniela sofort bereit zu helfen.

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  • Semir sah wie die Sonne unterging und es dunkel wurde. Niemand kümmerte sich mehr um ihn. Jede Bewegung die er ausführte ließ die Stacheln in die Haut fahren. Den Kopf konnte er nicht bewegen, denn auch hier fuhren die Stachen in die Haut und ließen ihn aufstöhnen. Jede Bewegung wurde im Keim erstickt. Er konnte nur still liegen und in den dunklen Himmel starren. Seine Bezwinger hatten ihm gesagt, was passieren würde. Morgen in der Frühe würde dieser Wagen in die Presse gebracht werden und dann würde er in einem kleinen Klumpen Blech verarbeitet werden. Keine Chance hier zu entkommen. Ohne Hilfe war er verloren. Semir spürte wie eine Träne an seiner Wange entlang lief. Er wusste zwar, dass es immer wieder Einsätze gab, von denen er nicht zukehren konnte, aber so wollte er nicht enden. Eine Kugel in die Brust oder in den Kopf hätte er sich gewünscht. Dann war er innerhalb weniger Sekunden weg. Aber das hier…er würde es spüren wie sich das Blech um seinen Körper wickeln würde. Wie der Druck ihn zerfetzt. Das war kein schöner Tod. Doch er schien nicht aufzuhalten zu sein.


    Tom sah den Mann vor sich an. „Kenzo Toyaki….Wo ist mein Kollege? Ich würde Ihnen wirklich raten möglichst den Mund aufmachen!“ forderte er. Doch der Mann vor ihm grinste nur. „Sie können doch damit nur Ihre Lage verbessern. Ich bitte Sie!“ kam von Tom. Nutzlos. Es klopfte und Anna kam herein. „Tom! Kommen Sie bitte!“ forderte sie ihn auf. Tom verließ den Raum und schloss die Tür. „Ich habe die einstweiligen Verfügungen erreicht, aber… die Leute sind bereits am Arbeiten. Wir müssen schnell handeln. Ich habe bereits mehrere Leute zu den Plätzen geschickt um die Leute aufzuhalten. Zwei sind noch offen. Ein Platz in Köln und ein in Düsseldorf. Sie und Andrea übernehmen mit Johannes zusammen Köln, ich fahre mit Herzberger und Bonrath nach Düsseldorf. Wir müssen uns beeilen…“ forderte sie ihn auf. Tom hörte die Sorge in ihrer Stimme. Tom holte Johannes und Andrea sowie ein T-Shirt von Semir aus dem Büro. Schnell waren sie unterwegs nach Köln in die Regensburger Strasse wo der Schrottplatz bereits geräumt wurde.


    Semir zuckte zusammen, als er die großen Greifer des Kranes sahen. Der Wagen knirschte unter dem Gewicht und nur kurz darauf spürte Semir das Schwingen des Wagens. Er stieß vollkommen erstickte Schreie aus. Niemand würde ihn hören. Niemand konnte das Schlimmste verhindern. Er bäumte sich auf und riskierte dass die Stacheln des Drahtes sich in seine Gelenke und in den Hals bohrten. Doch er war bereits zu hoch als dass jemand entdecken konnte dass hier ein Mensch drin lag. Nach wenigen Minuten wurde der Wagen los gelassen und Semir stieß erneut einen Schrei aus, als er Wagen hart in die Presse fiel. Nein!! Dachte Semir als er sah wie der schwere Deckel sich schloss. Nur wenig später hörte er wie die Presse anfing zu arbeiten. Sein Schicksal war besiegelt. Warum zu Teufel verlor er nicht das Bewusstsein? Warum musste er diesen Augenblick bei völligem Verstand erleben? Er bäumte sich erneut auf und blieb anschließend einfach nur liegen. Semir starrte auf die große schwere Stahlplatte die sich langsam senkte und das Dach des Autos in dem er lag langsam eindrückte.


    Tom raste auf den Schrottplatz und ließ Martinshorn erklingen. Alle Männer die dort arbeiteten drehten die Köpfe in seine Richtung. „STOPP!! Sofort alle Arbeiten einstellen!!“ schrie Tom entsetzt. Es waren bereits mehrere Wagen verschrottet geworden und Tom hatte Angst, dass Semir in einem dieser Blöcke bereits den Tod gefunden zu haben. Andrea ließ Johannes raus und der Hund rannte sofort in Richtung alten Bauwagen. „Was tun Sie denn hier?!“ fauchte ihn ein Mann an und hielt Tom seinen Ausweis unter die Nase. „Das ist eine genehmigte Räumung eines illegalen Schrottplatzes!“ fauchte er Tom an. „Hier! Einstweilige Verfügung dass alle Arbeiten einzustellen sind. Verdacht ist begründet. Ein Kollege von mir befindet sich in einem dieser Wagen. Vermutlich bewusstlos oder sogar gefesselt. Solange ich hier nicht jeden Wagen persönlich durchsucht habe, wird kein Wagen in die Presse gefahren!“ gab Tom an. Der Mann las sich die Verfügung durch. „Das kann Tage dauern!“ maulte er. „Und wenn es eine Woche dauert. Mir ist es egal! Sie und Ihre Leute werden mir helfen. Und ich rate Ihnen, nichts dagegen zu sagen!“ fauche Tom wütend zurück. Der Mann sah ihn an und fügte sich. Johannes bellte wild und Tom rannte zum Bauwagen. Darin stand ein Bett. Er entdeckte die Ketten. „Johannes… hier ist doch nichts..“ stieß er aus. „Wo ist Semir…such ihn…such!“ forderte er die Hündin erneut auf. Doch diese jaulte vor dem Bett. „Er war hier nicht wahr…okay… aber wo ist er jetzt. Johannes… .bitte… such ihn… such ihn…!“ flehte Tom regelrecht. Die Hündin sah ihn treu an. Doch sie blieb sitzen.


    Anna und Herzberger kamen mit zwei Schäferhunden der Suchhundstaffel auf dem Platz in Düsseldorf an. „Sie suchen mit den beiden das gesamte Gelände ab!!“ forderte sie die beiden Polizisten auf und sofort begann die Suche. Auch die Mitarbeiter des Räumkommandos halfen mit, als sie hörten was auf dem Spiel stand. Doch nach einer guten Stunde musste die Suche ergebnislos abgebrochen werden. Anna sah den Beamten der Stadt, der die Überwachung hatte besorgt an. „Könnte er in einem der Wagen gewesen sein, die Sie bereits gepresst haben?“ fragte sie leise. „Frau Engelhardt… das können wir ausschließen. Die Presse ist kaputt. Wir haben noch keinen einzigen Wagen hier in die Presse geschickt. Von daher kann ich Sie also beruhigen. Ich hoffe nur Sie finden Ihren Kollegen.“ Kam ehrlich von dem Mann. Anna nickte. „Ja ich auch…“ stieß sie leise aus und griff zum Funk. „Cobra 1 an Cobra 11 Düsseldorf ist negativ…“ gab sie durch. Verzweiflung war in der Stimme zu hören. „Ich fahre zurück und versuche aus den Leuten was heraus zu finden. Melde mich…viel Glück..“ „Chefin… wir haben ihn noch nicht gefunden, aber Tom und Johannes sind unterwegs. Wenn Semir hier ist, dann finden wir ihn…“ hörte sie Andrea sagen und wünschte, dass ihre Sekretärin wirklich Recht hatte.


    „Johannes… such doch!! Ohne dich finde ich ihn nicht.. hier riecht doch mal! Bitte…Johannes…bitte..“ flehte Tom den Hund regelrecht an. Er hielt ihr das Shirt hin und schon rannte Johannes wieder los. „Hoffentlich keine Ratte, die sie gewittert hat.“ Stieß Tom aus und rannte hinterher. Doch er hatte sie verloren. „Johannes!!“ rief er und hörte ihr Bellen. Sie saß vor den würfelförmigen Schrottresten, die aus der Presse gekommen waren „Oh nein… Johannes… das ist kein tolles Ergebnis… überhaupt nicht akzeptabel. Bitte… sag mir nicht, das… Johannes nein…Bitte… nicht…“ kam völlig verzweifelt von Tom der die Hündin die vor der Presse saß und bellte ansah. „Du meinst es ernst was? Oh man… aber in welchem davon?“ wollte er wissen und sah zu Andrea, die im Auto saß. Sie bemerkte scheinbar den Blick und kam zu ihm. „Was ist?“ wollte sie wissen. „Johannes…ich glaube sie hat Semir gefunden.. nicht das ich es glaube, aber… ich meine sie hat ihn immer gefunden und…sie…“ versuchte er zu erklären. Andrea sah auf die Würfel und schüttelte den Kopf. Oh nein!! Sag mir nicht, das Semir in einem dieser…Tom…. Das geht nicht… ich will das nicht!!“ fing sie an zu weinen. Johannes bellte weiter. „Johannes ist gut… du hast einen tollen Job gemacht… aber…“ versuchte er den Hund zu beruhigen. Doch dieser hörte nicht auf zu bellen. Sie jaulte herzzerreißend.

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  • Semir wartete nur auf das Ende. Er lag nach wie vor in dem Wagen, der in der Presse lag. Was war geschehen? Warum wurde die Presse angehalten. Vermutlich Mittagspause…dachte er bitter. Sicher würde es in wenigen Augenblicken weiter gehen und er würde endlich sterben. Er hatte versucht sich zu befreien, aber mittlerweile hatte er schon so viele Wunden am Hals an den Hand- und Fußgelenken, dass er sich bereits schwach vorkam. Die Wunden brannten und die Luft wurde auch immer schlechter. Er hatte Kopfschmerzen. Bitte lieber Gott….lass mich endlich in die Dunkelheit fallen…bitte…ich will es nicht so miterleben…bitte, flehte er inständig. Doch es schien niemand zu hören. Dann knirschte erneut Blech. Aber diesmal sah Semir dass sich die Presse seitlich bewegte. Er fühlte wie die Seitenwände den Wagen einquetschten. Die Mittagspause ist vorbei… good bye schöne Welt…dachte er und er spürte wie eine Träne seine Wange herunter lief. Sein Ende hatte er sich wirklich anders vorgestellt. Es gab immer wieder Einsätze, die mit einer Kugel im Kopf oder in der Brust enden konnten. Aber so, hier in der Presse zu sterben, war nicht das was er wollte. Ein letztes Aufbäumen machte sich breit und wenige Sekunden später lag er einfach nur da. Er wartete auf das Ende… und hoffte dass es schnell kommen würde.


    „Tom? Was ist mit der Presse? Ich meine… vielleicht ist dort ein Wagen drin.. Wir haben alle durch… er muss doch hier sein. Ich will nicht glauben, dass er bereits tot ist…“ kam nachdenklich und traurig von Andrea. Man hörte sehr genau, dass sie sich an diesen Strohhalm klammerte. Doch sie hatte Recht. „Ist da schon ein Wagen drin?“ fragte er sofort. Johannes bellte unentwegt weiter. „Ja…sicher ein alter Wagen steht drin. Wir haben die Presse abgeschaltet als Sie sagten, das…“ erklärte der Mann von der Stadt. „Holen Sie ihn raus!!“ forderte Tom auf. „Ja aber der Wagen ist sicher schon auf die Hälfte zusammen gepresst…“ gab der Mann zu bedenken und sah zu Andrea. Tom verstand was er meinte. „Andrea…. Setzt du dich doch in den Wagen… wenn Semir dort wirklich drin ist, dann…“ versuchte er sie zu überreden. Andrea schüttelte heftig den Kopf. „Oh nein Tom Kranich!! Ich werde nicht kneifen…“ kam von ihr und sie verschränkte die Arme vor der Brust wie ein trotziges Kind. „Also gut… holen Sie den Wagen raus…“ bat Tom. Der Mann nickte und ließ den Wagen anheben. Kaum stand dieser am Boden sprang Johannes am Wagen hoch und bellte wie verrückt. Für Tom war es ein sicheres Zeichen, das Semir sich hier drin befand. „Ich brauch was um den Wagen aufzumachen!!“ schrie er. Das Wagendach war bis auf die Sitze heruntergedrückt.


    Semir spürte die Erschütterung als der Wagen wieder herausgeholt und abgesetzt wurde. Und dann hörte er etwas, dass er in diesem Augenblick als das wunderschönste Geräusch vernahm. Ein Hund bellte. Johannes….dachte er. Und nun liefen die Tränen von selbst. Er hatte es wieder geschafft. Er überlebte. Nun hörte er wie mehrere Männer sich an dem Wrack zu schaffen machten und obwohl es Stunden dauerte, bis das Dach endlich nach oben ging, kam es ihm vor wie wenige Minuten als endlich Tageslicht zu sehen war. Und noch mehr freute er sich, als Tom ihn raus zog. Doch dieser schien nicht zu sehen, womit er gefesselt war und so stieß er einen undefinierbaren Ton aus, als Tom ihn hoch hob. „Verdammt!! Das ist Stacheldraht!! Ich brauch ne Zange!! Schnell!!“ kamen die Befehle. Einer der Männer hatte eine Schere und schnitt die Binde die als Knebel diente ab. „Tom….Tom….oh Gott…“ stieß Semir erleichtert aus. „Ganz ruhig… ich befreie dich erst einmal von dem Draht. Bleib ruhig liegen…“ ermahnte Tom ihn. Doch nun hatte auch Johannes Blut geleckt und schlabberte Semir das Gesicht ab. Wenig später fielen die Fesseln. Tom sah besorgt auf die Wunden, die durch den Draht verursacht wurden. Sie waren blaurot gefärbt. „Du wirst erst einmal liegenbleiben… Johannes du hast einen verdammt guten Job gemacht… einen verdammt guten.“ Lobte Tom die Hündin die sich über Semir hermachte. Semir hatte diesmal nichts dagegen. „Hey… ist gut meine Süße… du hast dir eine verdammt große Wurst verdient…“ lobte auch er sie. Der Notarzt kam wenige Augenblicke später auf den Platz gefahren. Andrea sah besorgt auf ihren Mann. „Hey…“ sagte sie und weinte nur vor Erleichterung. „Andrea…“ stieß er aus und hielt ihre Hand.

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  • „Chefin… wir haben ihn. Es war verdammt knapp. Ich lasse ihn ins Krankenhaus bringen. Er scheint soweit in Ordnung, aber besser ist besser.“ Erklärte er. „Danke Tom…gute Arbeit… wirklich sehr gute Arbeit.“ Kam von Anna und die Erleichterung war sehr deutlich zu hören. Tom fuhr ebenfalls zum Krankenhaus, als er Johannes bei Daniela ablieferte. Sie ließ schöne Grüße an Semir ausrichten. Tom versprach es ihm zu sagen und kam wenige Minuten später im Marienhospital. Dort sah er Andrea auf den Flur sitzen. „Hey.. wo ist unser Goldjunge denn?“ wollte er wissen. „Er wird gerade behandelt. Der Arzt sagte mir, dass die Wunden von dem Stacheldraht entzündet sind, weil de Draht ziemlich verdreckt war. Er hat außerdem ein angegriffenes Nervenkostüm und jetzt muss er noch geröntgt werden. Der Arzt vermutet eine Zerrung der Sehnen. Wodurch weiß ich nicht. Semir hat mich raus geschickt als er dem Arzt das erklären wollte.“ Gab Andrea einen kurzen Bericht. Tom sah sie an. „Hmm …. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass er sich gegen die Fesseln aufgebäumt hatte und deshalb sich etwas verrenkt hat. Warten wir einfach ab. Ist er sonst okay?“ harkte Tom nach. „Ich denke schon. Der Arzt will ihn trotzdem heute hier behalten. Er soll ein starkes Beruhigungsmittel bekommen und erst einmal schlafen.“ Meinte Andrea nur. „Das ist doch gut. Ich meine… er soll sich erholen. Das war keine kleine Sache, die dort passierte.“ Erinnerte Tom sie. „Ja ich weiß. Da ist der Arzt..“ rief sie als der Mann in Weiß aus dem Raum kam. „Doc! Wie geht es ihm? Ist er doch schlimmer verletzt als es aussah?“ fragte sie sofort.


    Dr. Linde sah sie freundlich an. „Ich kann Sie beruhigen. Ihr Mann ist soweit in Ordnung. Die Zerrung geht von ganz allein weg. Die Wunden sind zwar entzündet und mussten desinfiziert werden. Aber auch die werden heilen. Und was den Aufenthalt in der Presse angeht… nun ja… Ihr Mann scheint nicht der Typ zu sein, der in Panik verfällt. Er ist eigentlich völlig gesund. Aber ich möchte ihn auf jeden Fall heute hier unter Aufsicht halten. Man weiß nie. Solche Erlebnisse werden meist erst dann realisiert, wenn es vorbei ist. Ihr Mann hat bereits zugesagt.“ erklärte der Arzt. Andrea sah Tom an. „Er bleibt freiwillig hier? Whow… eine ganz neue Seite an ihm.“ murmelte er. Andrea nickte nur. „können wir zu ihm?“ bat sie. „ja sicher.. aber Sie werden nicht viel von ihm haben. Er hat ein Beruhigungsmittel bekommen, weil seine Werte doch ziemlich aus dem Ruder gelaufen sind. Aber noch ist er wach.“ Lächelte der Arzt. Semir wurde aus dem Zimmer geschoben. Über einen Tropf bekam er das Beruhigungsmittel. „Hey… mein Held…“ sagte Andrea leise und gab ihm einen Kuss. „Andrea… ich liebe dich…“ murmelte Semir müde. „Ich bin so froh….das Johannes dich gefunden hat.“ Sagte sie ehrlich. „Ja… ich auch.. ich schulde ihr was. Aber erst will ich schlafen. Ich bin müde..“ lächelte Semir leicht. Tom beugte sich nun ebenfalls zu ihm. „Das nächste Mal rufst du mich an, wenn du zum Treffen gehst… klar?“ fragte er. Semir nickte nur. Ihm fielen die Augen zu. „Na dann schlaf du erst einmal. Ich komme morgen wieder…“ meinte Andrea und verließ mit Tom das Krankenhaus.

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  • Für Tom gab es noch eine Aufgabe. Er wollte mit Hotaru reden. Sie wusste noch nicht, dass ihr Onkel tot war und er hatte wirklich Angst ihr das zu sagen. Dennoch fuhr er zu ihr. Als sie öffnete sah er die Tränen. „Habt ihr deinen Kollegen gefunden?“ wollte sie zunächst wissen. Tom nickte. „Ja… wir haben ihn. Aber…“ erklärte Tom leise. Hotaru ließ ihn rein. „Was ist mit ihm? Lebt er noch?“ harkte sie nach, weil sie natürlich merkte, dass dort mehr war. „Ja… er lebt. Es geht ihm soweit gut. Hotaru… es geht um deinen Onkel… Er hat…er hat sich nicht verhaften lassen und…“ versuchte er weiter zu erklären. „Er ist tot nicht wahr?“ kam leise von ihr. Tom nickte. „Ja… es tut mir Leid, aber…wir hatten keine andere Wahl…es ging darum dass entweder de Schütze stirbt oder dein Onkel… er…“ Tom suchte nach den richtigen Worten ohne Hotaru verletzen zu müssen. Doch sie sah ihn mit tränen erfüllten Augen an. „Tom… ich verstehe schon. So hat er sich auch der Strafe in Japan entzogen. Die Schande wäre für ihn schlimmer als der Tod. Ich muss zu meiner Tante… sie wird auf mich warten. Wir müssen die Trauerfeier vorbereiten. In Japan ist es Tradition dass die Trauer über mindestens zwei Wochen geht. Und dann…wird meine Tante …“ schluchzte sie. Tom nahm sie in den Arm. „Wenn ich dir helfen kann, ich bin für dich da…“ sagte er leise und liebevoll. Sie nickte. „Ich weiß… aber ich muss da allein durch. Bitte gib mir die Zeit…bitte… auch wenn ich nicht viel von der Tradition halte, aber ich muss meiner Tante bestehen.“ Sagte sie löste sich und ließ sich von Tom zu Kazuki Akio fahren. Doch er sollte sie nicht begleiten. „Meldest du dich bei mir?“ wollte er wissen. Von Hotaru kam keine Antwort. Tom sah ihr traurig nach. Doch er verstand sie sehr genau.


    Am nächsten Morgen fuhr Tom zum Krankenhaus. Semir lag noch im Schlaf, doch er schien direkt zu spüren dass jemand bei ihm war, denn nur kurz nach Toms Betreten öffnete er die Augen. „Hey… alles klar?“ fragte Tom. „Ja… geht schon. Die Wunden brennen etwas aber besser als gestern auf jeden Fall. Das war so verdammt knapp. Danke, dass du mich rausgeholt hast.“ Kam leise von Semir. „Du das war nicht nur mein Verdienst. Wenn Johannes nicht so unendlich gebellt hätte, wäre ich nie im Leben darauf gekommen, dass du in der Presse steckst. Vor der Presse waren nämlich einige Blechklötze und Johannes ist nicht wirklich groß oder..?“ fragte er. Semir sah ihn erschrocken an. „du hast gemeint, ich wäre schon tot?“ stellte er die Gegenfrage. „Ja… nein…also…was hättest du denn gemacht, wenn dieser Suchhund so ausrastet?“ verteidigte Tom sich sofort. Semir legte sich zurück. „Schon gut… Der Hund hat was gut bei mir… wenn ich raus bin, bekommt sie eine große Wurst…“ nickte Semir. „Was macht denn dein Glühwürmchen?“ wollte Semir wissen um vom Thema abzulenken. „Tja.. im Augenblick hat es sich ausgeglüht… sie braucht Zeit um den Tod ihres Onkels zu verkraften. Will für ihre Tante da sein. Ich lasse ihr die Zeit. Vielleicht kommt sie eines Tagen ja doch wieder zu mir.“ Erklärte Tom traurig. „Das ist schade… ihr seid wirklich ein hübsches Paar.“ meinte Semir nur.

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  • Wenige Minuten später kam eine dunkelhäutige Krankenschwester ins Zimmer. „So dann wollen wir mal die Verbände wechseln..“ lächelte sie den Patienten an. „Tja.. dann werde ich wohl mal abdüsen. Einer muss ja arbeiten“ grinste Tom. „Nee… du kannst mich gleich mitnehmen. Ich will raus hier…mir geht es gut und der Arzt hat heute Morgen schon zugestimmt. Warte doch draußen auf mich.“ Bat Semir. Tom nickte und verschwand auf den Flur. Nur kurz darauf stand Semir vor ihm. Die Handgelenke waren verbunden und auch am Hals trug Semir einen schmalen Verband. „Sieht aus wie ein Halsband. Fehlt nur die Hundemarke..“ grinste Tom. „Ja lach du nur…“ grollte Semir gespielt wütend. Tom wusste dass er es nicht so meinte. Gemeinsam fuhren sie zur PAST wo Semir besonders von seiner Frau sehr intensiv begrüßt wurde. „Danke Tom…dass du ihn abgeholt hast.“ Sagte sie und gab auch Tom einen Kuss. „Du hast übrigens Besuch…“ gab sie bekannt. „Semir du möchtest bitte zur Chefin kommen.“ Semir nickte und verschwand im Büro von Anna. „Semir! Gott sei Dank haben Sie es überlebt…“ stieß sie erleichtert aus. „Ja..finde ich auch, Chefin. Allerdings kann ich mit den Händen nicht viel machen. Und auch das Autofahren wird etwas problematisch werden. Die Verbände sind doch etwas störend.“ Erklärte er weiter. „Darauf wollte ich gerade kommen. Ich finde Sie haben sich eine kleine Auszeit verdient. Sie sind für zwei Wochen beurlaubt. Auf ärztliches Anraten. Ich fordere nicht, dass Sie wegfahren, aber Sie werden keinen dienst machen.“ Gab sie bekannt. Semir sah sie an. „Also ich denke auch, dass es sehr vernünftig ist… bis in zwei Wochen werden die Wunden sicher verheilt sein.“ Nickte Semir und sah Annas verwundertes Gesicht. „Sie scheinen tatsächlich vernünftig zu werden, Semir… sehr gut…“ lobte sie ihn. „Danke… ich muss dann auch gleich los…ich habe meinem Lebensretter etwas versprochen.“ Gab er bekannt. „Ja aber Sie fahren nicht. Andrea soll mit Ihnen fahren. Machen Sie sich zwei schöne Wochen…“ lächelt Anna. Semir verschwand.


    Tom öffnete die Tür zu seinem und Semirs Büro. Hotaru sah ihn an. „Was machst du denn hier?“ fragte er verwundert. „Tom… ich finde wir sollten uns aussprechen. Weißt du… meine Tante will zurück nach Japan. Da mein Onkel im Kampf gefallen ist, kann sie in den Schoss der Familie zurückkehren. Ohne Schande. Das ist wichtig für sie. Ich habe diese Tradition nie wirklich verstanden und werde es vermutlich nie. Aber ich weiß dass ich mein eigenes Leben habe und das würde ich gern mit dir verbringen. Wenn du mich noch willst… heißt das. Ich meine, das was mein Onkel deinem Freund angetan hat, kann ich nicht rückgängig machen aber…es sollte nicht zwischen uns stehen.“ Sagte sie sachlich wie er es an ihr liebte. Er nickte und nahm sie in den Arm. „Ich würde mich sehr darüber freuen. Ich liebe dich nämlich Glühwürmchen…“ entgegnete er und küsste sie innig. Das Semir eintrat bemerkten die Beiden gar nicht.


    Semir sah die beiden verträumt an. „Semir! Komm schon. Lass die Beiden..“ flüsterte seine Frau ihm zu. „Sind sie nicht süß… die nehmen uns nicht einmal wahr…“ lachte er. „Egal…komm. Ach so… dein Besuch ist übrigens auch da…“ grinste Andrea. Semir drehte sich erstaunt um. Ein Bellen erklang und schon rannte eine Bassetdame auf ihn zu. „Oh nein…Johannes!! Aus!! Aus!!“ rief Semir und versuchte sich hinter dem Schreibtisch zu verstecken. Allerdings stolperte er über einen Kabel und schlug lang hin. Sofort war Johannes über ihn und schleckt sein Gesicht ab. Andrea holte eine große Fleischwurst aus der Tasche und warf sie Semir zu. „Hier… für deine Retterin…“ lachte sie. Semir hob die Wurst hoch und fütterte Johannes damit. „Danke…du bist die geborene Retterin. Aber weniger Feucht wäre auch nicht schlecht…“ grinste er und streichelte sie. Dann hob er ein Ohr von ihr an und flüsterte ein leises „Danke“ hinein. Sie bellte und schon war die lange Zunge wieder in seinem Gesicht.

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  • Nachdem Johannes von Daniela wieder abgeholt wurde fuhren sie nach Hause. Semir und Andrea besuchten Elfriede Weißhaupt die nun mittlerweile eine Woche mit Flöckchen zusammen wohnte. Das erste Mal, als sie die Tür öffnete staunte Semir nicht schlecht. Sie ging zwar am Stock aber der Rollator stand einsam in der Ecke. „Den brauch ich nicht mehr… ich bin dank Flöckchen wieder richtig gut zu Fuß. Sie ist ein Geschenk des Himmels für mich… einfach nur schön. Danke Andrea… sie ist mein kleines Baby…“ schwärmte die alte Frau. Semir sah sich den Rollator an. „Wenn Sie wollen, dürfen Sie meinen Porsche in die Garage in den Keller stellen.“ grinste Elfriede. Semir versprach es. Er war froh, dass es der alten Dame gut ging und sie sich wieder ihres Lebens erfreute. „Tja nun bleibt eigentlich nur eins zu tun…Ich muss mein Testament ändern. Basti ist nicht mehr… und er war mein Erbe… wen soll ich denn nun einsetzen? Ich meine ich habe doch niemanden mehr.“ Klagte Elfriede. Andrea sah zu Semir. „Ich werde dem Staat garantiert nichts schenken…“ hängte die alte Dame an. „Dann vermachen Sie doch Ihr Vermögen einem Tierheim, oder einem Kinderheim. Damit tun Sie dann auch noch Gutes für die, die es nicht so gut haben.“ murmelte Semir leise. Elfriede nickte. „Das ist eine sehr gute Idee….“ lobte sie ihn. „Ich hoffe nur, dass Sie nicht vorhaben, so schnell Ihr Erbe loszuwerden…“ lächelte Semir, der die alte Frau schon lange in sein Herz geschlossen hatte. „Semir…. Ich habe die Kriege überlebt, meine Kinder, meinen Mann und sogar meinen Enkel… ich glaube meine Zeit hier auf Erden ist noch lange nicht abgelaufen. Ich werde vielleicht auch Sie überleben..“ kam mit einem verschmitzten Lächeln von der Frau.


    Am gleichen Abend klingelte bei Tom das Handy. Er löste sich sanft von Hotaru, die neben ihm lag. „Ja? Was ist denn?“ fauchte Tom wütend, weil er sich sehr gestört fühlte. „Hallo ich bin’s…“ hörte er Semir sagen. „Was willst du denn?“ stöhnte er wütend. „Oh…störe ich gerade? Was macht dein Glühwürmchen?“ wollte Semir wissen. Tom hörte ihn regerecht grinsen. „Sie glüht und du störst!“ fauchte Tom und schaltete sein Handy aus. „Wer war das denn?“ harkte nun auch Hotaru nach. „jemand der sich verwählt hat.“ murmelte Tom und widmete sich ganz seiner Freundin.


    Ende

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