Kein Mord bleibt ungesühnt

  • Semir sah Peter an. „Tja… damit sind dann alle Verdächtigen außen vor. Ihr Vater hatte zwar jemanden hier angegeben, aber… der ist bei einen Unfall umgekommen. Schon ziemlich seltsam…“ murmelte er und griff zum Telefonhörer als es klingelte. „Gerkhan…!“ meldete er sich. „Wegener hier… hör mal… dieser Mann der verbrannt ist… ich habe da von einem Orthopäden eine Information bekommen. Und zwar besaß der Mann eine Hüftprothese. Die Dinger sind ja nummeriert und anhand der Nummer haben wir einen Namen. Es ist ein gewisser Erwin Hirther… eigentlich obdachlos.“ Hörte er den Gerichtsmediziner sagen. „Danke…“ sagte Semir leise und legte auf. „Es gibt noch jemanden, der in Frage kommt…“ sagte er und sah zu Chris und Peter. „Ach und wer?“ wollten die Beiden wissen. „Schweizer…“ meinte Semir nur. „Schweizer ist tot… er ist verbrannt. Semir… ich weiß dass du mir helfen willst, aber so ist es nichts…“ kam leise von Peter. „Nein… Schweizer ist nicht tot. Der Mann, der im Haus verbrannt ist, heißt Erwin Hirther und war ein Obdachloser. Was er im Haus von Schweizer gesucht hat bleibt unklar…“ berichtete Semir. Erneut klingelte das Telefon „Ja?“ fragte Semir nur. „Hartmut hier… Euer gesuchter Täter ist…“ fing Hartmut an. „Schweizer… wissen wir bereits…“ unterbrach Semir ihn. „Och Mensch…. Das meine ich aber gar nicht….“ grinste Hartmut.


    Paul Schweizer lehnte sich zurück. Er blies den Rauch seiner Zigarre in die Luft und formte manchmal sogar Ringe. „was hast du denn, Till. Niemand hat Spuren. Niemand kann uns etwas nachweisen. Alle die was wissen, sind tot. Sogar ich…“ lachte er. „Ich sehe das nicht so… was wenn die dahinter kommen, dass du noch lebst? Was wenn die herausfinden, dass ich damals geschossen habe? Was…?“ stieß Till Schuster die Fragen aus. Paul sah ihn an. „Niemand wird uns was nachweisen. Ich habe genügend Geld zusammen, dass wir uns absetzen können. Ein Wink des Himmels, dass du mit dieser Bullentante was angefangen hast. Wir sollten es vielleicht noch etwas ausweiten. Du könnstet an der Front für mich spionieren…“ lachte Paul der die Sache scheinbar ziemlich leicht nahm. Till schüttelte heftig den Kopf. „Ich mach mich vom Acker…. Diese Bullen die sich in den Fall geklinkt haben, scheinen einiges im Kopf zu haben. Ich setz mich ab nach Australien. Da bin ich sicher. Ich werde meine Konten hier auflösen und nichts wird mich wieder nach Deutschland bringen.“ Gab er bekannt. „Dann lebe wohl, Till. Ich hoffe doch, dass ich dich anrufen darf, wenn ich mal wieder einen Job habe?“ fragte Paul. „Ja sicher…. Wenn du mich buchen willst dann darfst du es gerne tun.“ Meinte Till und packe seine Tasche. „Ach weißt du… du kannst sofort einen Auftrag für mich übernehmen. Ich zahle dir eine halbe Million.“ erklärte Paul. Till sah ihn an. „Wer und wann?“ wollte er sofort wissen. „Es sind mehrere, aber dafür ist die Bezahlung ja auch hoch genug. „Ich will das du Peter Neumann ausschaltest und die Bullen, die an dem Fall dran sind. Und damit meine ich auch deine Herzdame…“ grinste Paul. Till nickte. „Ich habe damit keine Probleme. Das Wann suche ich mir aus. Also gut…“ meinte er nachdem er sich es überlegt hatte. „Wie immer die Hälfte bei der Auftragsannahme, der Rest nach Beendigung.“ Bestimmte Till. Paul war einverstanden und legte ihm einen Umschlag auf den Tisch. Till nahm ihn und fuhr nach Köln zurück.

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  • „Ja und was hast du?“ wollte Semir wissen, der gehofft hatte einmal den KTU-Mann enttäuscht zu sehen. „Nun ja…. Ich habe mir mal die Kugeln aus dem Neumann-Fall von vor zehn Jahren schicken lassen. Sie ist zwar sehr deformiert, aber…. Ich habe sie trotzdem überprüfen können. Vor zehn Jahren war es noch nicht so möglich und ich habe herausgefunden, dass vor drei Jahren ebenfalls ein Mann mit der gleichen Waffe erschossen wurde und zwar in Italien. Dieser Mord wurde durch einen gewissen Christian Weiland verübt. Der Mörder ist jedoch nie gefunden worden und es gibt auch nur eine sehr vage Beschreibung des Mannes. Also habe ich weiter geforstet und auch in Frankreich, Spanien und sogar auf Kuba gab es Morde wo eine solche Waffe, nämlich eine handliche Walther PPK, 38er Munition, die Tatwaffe war. Das einzige was wechselte sind die Namen des Täters oder des mutmaßlichen Täters. Also müsst ihr nun diesen Mann hier suchen…“ erklärte Hartmut und hielt Semir ein Bild vor die Nase. Semir sah es und stöhnte. „So sehen 80 % der männlichen Bevölkerung aus. Außer ich natürlich…. Damit können wir gar nichts anfangen.“ stieß er aus. Hartmut grinste. „Ich weiß…. Aber das ist dein Job. Ich bin nur für die Feinarbeiten da. Und jetzt werde ich mich mal für ein paar Stunden aufs Ohr legen….“ gab Hartmut bekannt und verließ die KTU.


    Susanne sah Peter an. „Was ist, wenn man deine Unschuld nicht beweisen kann?“ fragte sie. Peter zog die Schultern hoch. „Ich weiß es nicht. Susanne… glaubst du mir, das ich unschuldig bin?“ kam die Frage von Peter. Susanne sah ihn an. „Peter… ich weiß es nicht. Ich meine auf der einen Seite muss der Richter und der Staatsanwalt etwas gehabt haben, sonst wärest du nicht eingesessen. Aber deine Tat, Anna Engelhardt zu entführen, das hat nicht viel dazu beigetragen dir zu trauen oder?“ stellte sie die Gegenfrage. Peter stand auf. „Ja ich weiß… es war eine dumme Aktion. Ich dachte wirklich dass ich so meine Unschuld beweisen könnte. Aber…Susanne… ich weiß selbst nicht mehr was ich denken soll. Auf der einen Seite wäre ich froh, wenn diese ganze Sache endlich bereinigt ist. Aber… ich will wissen wer mir mein Leben und meine Laufbahn bei der Polizei versaut hat. Ich will keine Rache… ich will nur Gerechtigkeit…“ erklärte Peter. Susanne nickte. Sie liebte ihn. Auch wenn er sie nur benutzt hatte um an Anna heranzukommen. Doch sie spürte, dass er etwas für sie empfand. Konnte sie sich da so sicher sein? Sie wusste ja, dass er damals verheiratet war und eine Tochter hatte. Anna hatte ihm gesagt, dass seine Frau mit einem anderen Mann verheiratet war. „Peter….?“ Fing Susanne an. Peter sah sie an. „Ja…?“ wollte er wissen. „Ich möchte nur eines wissen. Hast du mich wirklich nur benutzt oder hast du mich auch geliebt?“ stellte sie die Frage. Peter schloss die Augen. „Weißt du…. Ich wollte dich am Anfang wirklich nur benutzen, aber je länger ich bei dir war, umso mehr spürte ich, dass ich dich wirklich liebe. Ich liebe dich… und ich muss zugeben, dass ich sogar in Versuchung war, für dich meine Isabelle zu verlassen. Ich liebe dich wirklich…“ schwor er und zog Susanne zu sich heran. Er küsste sie innig.

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  • Semir sah Anna an. „Tja… Hartmut hat sich die Kugel von damals schicken lassen. Er konnte einen Vergleich machen und wurde fündig. Die Kugel mit der Peters Vater erschossen wurde, stammt aus der gleichen Waffe, die bei einem Mord in Spanien verwendet wurde. Auch in Italien und auf Kuba gab es Mordfälle mit dieser Waffe. Es handelt sich um eine Walther PPK 38er Munition. Und wenn Hartmut Recht hat, dann ist es sehr unwahrscheinlich, dass Peter seinen Vater umgebracht hat. Allerdings gibt es von dem Täter lediglich ein Phantombild. Denn die die ihn gesehen haben, sind alle tot.“ gab Semir die Informationen von Hartmut weiter. „Also haben wir lediglich den vagen Beweis, dass Peter es nicht war. Nur den wahren Täter kennen wir immer noch nicht..“ stöhnte Anna. Ihr Telefon klingelte. „Engelhardt?“ meldete sie sich und sofort kam ein Lächeln auf ihr Gesicht. „Till… schön das du anrufst…“ sagte sie und sah Semir an. Dieser nickte und verließ das Büro.


    „Hallo Till…. Wie geht es dir?“ fragte Anna und genoss die Stimme ihres Freundes. „Du fehlt mir…“ säuselte er. „Ja… du mir auch. Wann kommst du denn zurück?“ wollte Anna wissen. „Schon sehr bald. Hast du dann einen Platz für einen Streuner?“ lachte Till Schuster. „Immer… Aber im Augenblick hat ich ziemlichen Stress.“ Gab Anna zu. „Immer noch dieser Kerl, der seinen Vater ermordete?“ wollte Till wissen. „Ja… aber nun ist es sicher das er die Wahrheit sagte. Er hat seinen Vater tatsächlich nicht getötet. Wir konnten eine der Kugeln untersuchen… Ach ich langweile dich mit meinem Job. Sag mir lieber wie das Wetter bei dir ist…“ lachte Anna. „Hier scheint die Sonne. Es ist herrlich warm und…. Nein… es ist dunkel hier. Ich bin nicht in Australien. Heute Morgen bin ich zurück gekommen und wollte dich überraschen. Wann kann ich dich abholen?“ kam von Till. „Du…bist hier?“ fragte Anna erstaunt. „Ja…. Ich wollte dich abholen und dann manchen wir uns einen wundervollen Abend. Wir beide allein…“ sinnierte Till. Anna schloss die Augen. Wie gerne würde sie nun in seinen Armen liegen, aber sie hatte Peter etwas versprochen und sie wollte das Wort nicht brechen. „Ich werde wohl die ganze Nacht durchmachen…. Vielleicht morgen. Ich habe ein Versprechen gegeben und ich würde es gern halten.“ kam traurig von Anna.


    Peter sah Susanne verliebt an. „Weißt du eigentlich dass ich dich mehr liebe, als meine Frau…oder vielleicht eher Exfrau. Ich denke nicht, dass sie mich noch will und ich kann es ihr nicht einmal verdenken. Ich würde nur gern meine Tochter Sophia sehen. Ein einziges Mal nur… aber ich weiß ja nicht einmal wo sie leben.“ Kam traurig von ihm. Susanne nahm ihn in den Arm. Sie sah durch das Glas in das Büro der Chefin. Sie schien gerade zu telefonieren. „Peter…. Deine Frau hat wieder geheiratet und sie hat eine weitere Tochter…“ erzählte Susanne leise. Peter nickte „Ja ich weiß…. Aber deshalb kann ich sie doch besuchen… ich meine…“ kam verzweifelt von ihm. Susanne nickte. „Wir fahren hin, wenn du mir versprichst mit der Vergangenheit abzuschließen. Wir können eine gemeinsame Zukunft haben, wenn du die Vergangenheit ruhen lässt.“ Bot Susanne an. Peter sah sie an. „du weißt wo sie leben?“ fragte er erstaunt. Susanne nickte. „Komm… wir fahren gemeinsam hin und ich werde versuchen, mit deiner Exfrau zu sprechen.“ Schlug sie vor. Peter nickte. Er fühlte ei n Zittern durch seinen Körper fahren.


    Semir sah zu Chris. „Was meinst du?“ wollte er wissen. „Was meine ich?“ kam von Chris, der völlig in Gedanken versunken war. „Ich meine über Peter. Er hat seinen Vater nicht ermordet. Wie grausam muss es sein, unschuldig im Gefängnis zu sitzen. Niemand glaubt dir…. Deine Frau verlässt dich, sie sagt deinem Kind, dass du tot bist, damit es nicht in Schande leben muss. Wie kann man so etwas wieder gut machen?“ wollte Semir wissen. Chris zog die Schultern hoch. „Ich denke mal, es muss verarbeitet werden, aber davon abgesehen würde ich vor Wut vergehen und versuchen heraus zu finden wer der wahre Mörder ist. Genau wie Peter jetzt. Wir müssen aufpassen. Ich weiß nicht warum, aber ich habe ein verdammt ungutes Gefühl. So… als wäre der Mörder gar nicht weit. Irgendwas haben wir übersehen. Lass uns doch noch einmal die Sachen durchgehen die wir herausgefunden haben…. Also….


    Chris zählte alles auf, was sie bisher hatten, doch er kam zu keinem anderen Ergebnis. Es war alles verdammt gut aufgebaut worden. „Das einzige was mir sauer aufstößt ist, dass wir den immer noch verschwundenen Mitwisser nicht gefunden haben. Was wenn er kein Mitwisser sondern Täter ist? Ich meine… wenn wir davon ausgehen, dass alle und ich meine wirklich alle die damals darin verstrickt waren tot sind, außer einen… dann ist doch klar, das dieser der Täter ist. Er hat alle Mitwisser beiseite geschafft, seinen Tod vorgetäuscht um nicht unter Verdacht gerät. Also kann nur er es gewesen sein. Ich sehe es folgendermaßen. Der Vater von Peter hat herausgefunden, dass Drogen aus der Asservatenkammer verschwinden, das ist ja aus den Aufzeichnungen ersichtlich. Er findet heraus wer es ist und droht diesem damit aufzuhören, weil er sonst den Vorgesetzten informiert. Das will der Typ natürlich nicht aber er erfährt dass es nicht nur Neumann ist, der was weiß und bringt einen nach dem Anderen um bzw. lässt ihn umbringen. Dann ist Neumann selbst dran. Und da der Täter weiß dass sich Neumann mit seinen Sohn gestritten hat, will er diesem den Mord in die Schuhe schieben. Er bestellt Peter zu einem unbekannten Ort und schlägt ihn nieder, dann ruft er den Vater an und dieser kommt natürlich. Er wird von dem Killer erschossen und dieser legt die Waffe in Peters Hand. Als Peter zu sich kommt, ist er bereits umstellt und flieht. Das macht seine Unschuld nicht gerade glaubhaft. Er wird geschnappt und verurteilt. Der Killer selbst ist noch frei…“ dachte Chris laut nach. Semir nickte. „Gute Theorie…aber es ist ein Fehler drin. Es gibt noch einen der etwas wissen kann…“ meinte er. „Ach wer?“ wollte Chris wissen. „Roman Sinndorf.“ Kam von Semir. „Aber Peter sagte doch, dass er damals noch gar nicht dabei war. Er war im Urlaub…“ erinnerte Chris ihn. „Ja sicher, aber das heißt nicht, dass er nicht Bescheid wusste. Schweizer ist für mich auch der Hauptverdächtige, aber…. Er muss einen Helfer haben. Hartmut muss sich noch einmal die CDs ansehen. Irgendwas haben wir übersehen….“ sinnierte Chris erneut.

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  • Roman Sinndorf hatte nach einigem Suchen Paul Schweizer gefunden. Er sah ihn in einem Kaffee sitzen und Kaffee trinken. „du hast also deinen Tod nur vorgetäuscht. Dann hatte Peter die ganze Zeit Recht…“ sagte er leise zu sich selbst. „Was war ich für ein Idiot, dass ich glaubte er hätte seinem Vater auch nur etwas antun können.“ gingen seine Gedanken leise weiter. Er brauchte keine Angst zu haben, das Paul ihn hören konnte. Dennoch vergaß er seine Vorsicht und setzte sich an den Tisch. „Hallo Paul.“ Sagte er leise. Paul Schweizer sah auf. „kennen wir uns?“ fragte er. „Nun ich denke schon. Roman Sinndorf. Ich war mal mit dir in einer Truppe. Eigentlich giltst du als Tot. Doch dafür siehst du sehr lebendig aus. Hör mir genau zu. Ich weiß das du hinter dem Mord von Neumann Senior steckst. Du solltest wissen, das Peter raus ist und dich jagt. Bisher weiß nur ich wo du bist. Wenn du willst das es dabei bleibt, dann solltest du dir einen guten Preis überlegen.“ Gab Roman zu verstehen. Paul lachte verächtlich. „Du willst mich erpressen?“ fragte er höhnisch. Roman nickte. „Wenn du es so siehst.... in zwei Tagen. Drei Millionen. Das sollte bei deinem Verdienst doch wohl drin sein, oder?“ Ohne eine Antwort abzuwarten stand Roman auf und wollte gehen. „Wie erreiche ich dich?“ kam von Paul gepresst. „Ich rufe dich an. In deinem Hotel und dann machen wir einen Treffpunkt aus. Halte mich nicht für dumm.... ich sehe jeden deiner Schritte...“ warnte Roman seinen Feind und verließ das Lokal. Paul sah ihm wütend nach.


    Als Roman raus war, griff Paul zum Handy und wählte eine ihm bekannte Nummer. „Ja ich bin’s... wir müssen uns treffen. Hyatt Hotel...Zimmer 443“ sagte er nur und beendete das Gespräch. Er dachte über das nach, was Roman ihm gesagt hatte. Was konnte dieser Mann wissen? Er war damals nicht dabei. Woher sollte er seine Informationen haben? All diese Fragen mussten beantwortet werden, doch wer konnte die Antwort geben? Peter Neumann war frei, ja sicher... die zehn Jahre waren schließlich um. Sollte er Leute gefunden haben, die ihm glaubten? Wenn dann konnten es nur diese Typen sein, die kürzlich in seinem Haus waren. Das es Bullen waren, war zu erkennen. Bisher dachte Paul sein Plan würde aufgehen. Alle anderen waren Tot und wenn er auch in dessen Reihen war, dann musste man nicht nach ihm suchen. Dennoch machten sicht Zweifel stark. Er zahlte und verließ das Restaurant. Sich ständig im Rückspiegel versichernd dass er nicht verfolgt wird, fuhr er zum Hotel zurück. Sein Besuch wird sicher nicht lange auf sich warten lassen. Als er in seinem Zimmer war atmete er tief ein und aus. Nur wenig später klopfte es.

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  • Till lächelte und reichte Paul die Hand. „Du siehst für einen Toten sehr lebendig aus…“ lobte er ihn. „Ich habe noch eine Aufgabe für dich. Es hat mich heute jemand aus der Vergangenheit besucht. Roman Sinndorf. Und er meinte zu mir, dass ich ihm drei Millionen zahlen sollte für sein Wissen wegen Neumann Senior... du erinnerst dich doch sicher an den Bullen oder?“ wollte Paul wissen. Till nickte. „Ja sicher.... ich wollte eh mit dir darüber sprechen. Durch einen besonderen Zufall weiß ich nämlich, das die Bullen den Fall wieder aufrollen. Und ich finde der Gürtel schnall sich immer enger.“ Meinte Till und zog an seiner Zigarette. Paul sah ihn an. „Wie bitte? Woher wollen die denn....? Ach so... ja stimmt dieser Roman sagte mir, dass es Beweise gibt. Beweise die gegen die Schuld von Peter Neuman sprechen. Verdammt... es war doch alles sehr gut geplant. Aber darum kümmern wir uns ein anderes Mal. Beseitige mir Roman Sinndorf. Es passieren so viele Unfälle und bei einem solchen wird auch er das zeitliche segnen.“ lächelte Paul böse. „Du machst also da weiter wo du vor zehn Jahren aufgehört hast. Gut.... kein Problem. Den Preis kennst du. Die Hälfe vor und eine Hälfte nach Abschluss.“ kam von Till kalt. Paul ging zu seinem Tresor und holte das Geld raus. Er reichte es an Till, der es kurz nachzählte und dann einsteckte. „Achte in den nächsten Tagen auf die Schlagzeilen...“ lachte er hinterhältig und verschwand. Paul wusste genau, dass man sich auf Till Schuster verlassen konnte.


    Währenddessen saßen Semir, Chris und Peter noch im Büro der PAST und dachten über ihre nächsten Schritte nach. Doch die Müdigkeit machte alle etwas gereizter und so fingen sich die Männer an zu streiten über die Vorgehensweise. „Du bekommst nie die Akteneinsicht. Nicht von der Schranke... die ist so borniert und...“ fing Semir an. „Ich werde sie bekommen! Und wenn ich sie mir selbst besorge!“ fauchte Chris. Denn bisher waren nur die hälfte der Akten zur Einsicht frei gegeben worden. Peter sah die Beiden an. „Hey... wir sollten für heute Pause machen. ES war ein sehr langer Tag und es bringt nichts, wenn wir uns gegenseitig angehen.“ Schlug er vor. Semir und Chris sahen sich an. Beide hatten dunkle Ringe unter den Augen. „Also gut... wir machen Schluss. Morgen um zehn wieder hier?“ wollte Chris wissen. Semir nickte ergeben. Zunächst fuhr er dann Peter zu Susanne, anschließend nach Hause. Andrea schien noch wach zu sein, denn im Wohnzimmer war noch Licht. Als er das Wohnzimmer betrat, sah er sie auf der Couch liegen. Sie war eingeschlafen. Mit einem sanften Kuss weckte er sie und trug sie dann ins Schlafzimmer. Nur wenig später lag er neben ihr und sank in ihren Armen in den Schlaf.

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  • Roman Sinndorf fühlte sich sehr sicher. Er lachte sich eins ins Fäustchen. Schon übermorgen hatte er für sich und seine Familie ausgesorgt. Obwohl.... was war von der Familie zu erwarten. Seine Frau und er waren schon lange nur noch auf dem Papier verheiratet. Im Bett lief nichts mehr. Wenn er mal nicht mehr wäre, war sie abgesichert. Seine Lebensversicherung lief bereits viele Jahre und so brauchte er nicht unbedingt Rücksicht auf sie nehmen. Seine Kinder werden ihm vermutlich fehlen, aber er war ja noch nicht zu alt um Neue zu machen. Mal sehen was kommt, so dachte er. Morgen würde er Paul Schweizer anrufen und sagen wo die drei Millionen den Besitzer wechseln. Doch er musste sich absichern... irgendwie absichern.... Und dann hatte er die Idee einen Brief zu schreiben und ihn zu hinterlegen. Er machte sein Testament für den Fall das etwas passieren sollte. „Ich, Roman Sinndorf lege folgendes fest. Meine Frau ist Alleinerbin. Sollte ich unerwartet eines unnatürlichen Todes, das beinhaltet auch eventuelle Unfälle, erliegen so ist der Polizei „kripo Autobahn“ Semir Gerkhan folgende Zeilen weiter zu leiten. 1. Der Mörder von Neumann ist ein Killer dessen Namen ich noch nicht kenne. Aber er wurde von Paul Schweizer angeheuert. Es ist gut möglich, dass dieser Killer auch mich zur Strecke gebracht hat. Paul Schweizer hat sich im Hyatt Hotel in Köln eingemietet. Vermutlich lebt er dort in Saus und Braus von dem Geld, welches er durch Drogen verdient hat. Ich wollte ihn zeigen, dass er nicht unverwundbar ist und forderte drei Millionen Euro von ihm. Doch anstatt mich zu bezahlen ließ er mich töten. ... Roman Sinndorf... Er las die Zeilen erneut und war zufrieden. Dann ließ er den Brief in seine Manteltasche gleiten. Wenn er sterben sollte, dann wird man diesen Brief finden und dann war auch Paul Schweizer dran.


    Am nächsten Morgen frühstückte Semir nach langer Zeit wieder gemeinsam mit Andrea und Aida. Seine Tochter sah ihn mit strahlenden Augen an und streckte die Ärmchen zu ihm aus. Er nahm sie auf den Arm und liebkoste sie. „Mein kleiner Engel...“ sagte er nur. Manchmal bereute er, dass er nicht die Zeit aufbringen konnte, die er benötigte. Wie kurz war das Leben doch, wenn man diese Zeit mit dem Kind nicht nutzte. „So... der Papa muss wieder arbeiten... sei brav, hörst du...“ fragte er lachend. Aida zeigte ihre Zähnchen und brabbelte fröhlich drauf los. Andrea nahm ihm Aida ab. „Fahr schon.... ich hoffe ihr könnt beweisen das Peter unschuldig ist und dass der wahre Mörder gefunden wird. Für das was er Peter angetan hat, muss er schon alleine ins Gefängnis...“ grollte sie. „Du magst Peter?“ fragte er. Andrea nickte. „Ja ich mag ihn. Aber besonders deshalb weil er Susanne so gut tut. Sie sind ein schönes Paar.“ meinte sie und gab ihm einen Kuss. „na dann werde ich mich besonders anstrengen. Nur keine Sorge... vor mir ist kein Verbrecher sicher..“ lachte Semir und fuhr zur PAST. Die Anderen waren bereits da und warteten auf ihn, was sehr selten vorkam.

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  • Till Schuster sah auf das Geld, was Paul ihn gegeben hatte. Es war zwar nicht viel. Aber er wusste wen und wo dieser Jemand wohnte. Er wusste auch was für ein Auto dieser Jemand fuhr. Till wollte umsteigen. Erschießen ist einfach langweilig geworden. Paul ließ ihm da freie Hand und das war gut so. Am Abend saß Till in seiner kleinen Wohnung und bastelte sich einen kleinen aber feinen Sprengsatz zusammen. Es dauerte ganze zwei Stunden bis er mit seiner Bastelei zufrieden war. Er packte die Sachen zusammen und fuhr zu seinem Opfer. „Wie leichtsinnig doch manch einer ist. Das Auto auf der Straße zu parken… tse… was da alles passieren kann…“ lachte er leise und stieg vor dem Haus aus. Er befestigte seine Bombe und stellte die Zeituhr so ein, dass es nach dem Starten des Motors höchstens eine halbe Stunde brauchte bis sie zündete. Von dem Besitzer wird nichts übrig bleiben, da konnte er sich ganz sicher sein.


    Am nächsten Morgen rief Roman seinen Exkollegen Paul Schweizer an. „So es ist soweit…. Paul. Ich finde wir sollten uns auf dem stillgelegten Autohof treffen. Drei Millionen Euro und komm allein!“ befahl Roman. Er legte den Brief für die Polizei in die Schublade seines Schreibtisches. „Okay… und wann?“ hörte er die heisere Stimme von Paul Schweizer. „Um drei…. Ich warte höchsten bis fünf nach. Keine Tricks.“ warnte er noch mal. „Schon gut… drei Millionen tun mir nicht weh. Also gut… ich komme. Aber danach werden wir uns nie wieder sehen….“ gab Paul durch. Roman lachte leise. „Ich habe auch keine Lust dazu.“ Dann legte er auf. ER schrieb seiner Frau ein paar Zeilen und verabschiedete sich von ihr. „Es tut mir Leid liebe Elena, aber mit uns hat es einfach keinen Sinn mehr. Ihr seid gut versorgt und es wird euch an nichts fehlen. Ich habe dich wirklich geliebt. Sofern mir etwas passieren sollte, bitte ich dich den Brief, den ich in der obersten Schublade meines Schreibtisches gelegt habe, an die Polizei genauer an Peter Neumann und den Leuten der Kripo Autobahn zu übergeben. Sie werden schon wissen, was sie damit zu tun haben. Ich habe dich sehr lange geliebt, doch wir haben uns durch den ganzen Alltagsstress einfach auseinander gelebt. Gib den Kindern einen Kuss von mir…. Dein Roman… Er faltete den Brief und kuvertierte ihn ein. Dann legte er ihn auf den Küchentisch. Wie gut das Elena und die Kinder noch schliefen. So konnte er ungesehen aus dem Haus gehen. Er fuhr nur eine halbe Stunde später los.

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  • Chris saß Semir gegenüber und rieb sich die Augen. „Verdammt… wo sollen wir denn nur noch suchen. Wir wissen, dass Peter seinen Vater nicht umgebracht hat. Wir wissen dass der Vater von Peter einem Kollegen Drogendeals nachweisen konnte. Wir vermuten dass er deshalb sterben musste. Wer drückte ab? Warum wollte man Peter den Mord in die Schuhe schieben? Wo steckt Schweizer?“ stöhnte er leise. Semir sah aus dem Fenster zum Schreibtisch von Susanne. Dort saß Peter und hielt ihre Hand. Semir musste schmunzeln. „Die beiden passen wirklich sehr gut zusammen. Schon das ist ein Grund nicht aufzugeben. Ich werde es nicht tun.“ Prophezeite Semir. „Na ich auch nicht. Aber anstatt an das Pärchen zu denken überlege lieber mal wo wir noch ansetzen können!“ maulte Chris. Semir nickte. „Nun… wenn ich mir das so überlege…. Dieser Schweizer steckt auf jeden Fall dahinter. Aber ausgerechnet heute…. macht die Chefin früher Schluss um diesen Till Schuster zu treffen. Irgendwie passt der Typ nicht zu ihr. Hotte ist da auch der Meinung.“ Murmelte Semir. „Das ist ihre Entscheidung. Daran wirst weder du noch Hotte was ändern.“ Gab Chris zurück. „Ja stimmt…. Aber weißt du was? Wir haben jeden überprüft, nur diesen Schuster noch nicht.“ Dachte Semir laut nach. Chris lachte auf. „Du spinnst. Die Chefin lyncht dich, wenn sie dahinter kommt…“ prophezeite ihn. „Ach was sie nicht weiß….macht sie nicht heiß. Und ich bin ganz sicher, dass du mich nicht verrätst…“ grinste Semir und gab den Namen Till Schuster in den Computer ein.


    Roman Herzog kam auf dem alten Rasthof an. Die Gebäude verfielen immer mehr. In dem alten Restaurant waren schon fast keine Scheiben mehr vorhanden. Die Tankstelle war verwüstet. Vermutlich hatten hier ein paar Jugendbanden ihre Kräfte ausprobiert. Roman fuhr auf den alten Parkplatz. Sein Kontrahent war noch nicht da. Roman malte sich schon aus was er mit den drei Millionen machen würde. Er wollte gerade aussteigen, als er ein sonderbares Klicken vernahm. Was war das? Doch er kam nicht mehr zum nachsehen. Er hörte nicht einmal den Knall, spürte nicht die Hitze die das Feuer auslöste als der Wagen in Flammen aufging. Nur wenig später kam Paul Schweizer aus dem Gebüsch. Er grinste als er den Feuerball sah. „Tut mir echt Leid, Roman… aber ich lasse mich nicht erpressen. Niemand wird mich zu Strecke bringen.“ Sagte er leise und verschwand wieder. Till hat ganze Arbeit geleistet. Er hatte dafür einen Bonus verdient. Paul dachte darüber nach seinem Killer eine weitere Vergütung zukommen zu lassen. Er nahm sein Handy und rief Till an. Doch dieser drückte ihn weg. „Na du verdammter Hund… was soll das denn?“ fauchte Paul. Er stieg in seinen Wagen und fuhr ab. Nur wenig später waren die Feuerwehr und die Polizei vor Ort.

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  • „Das gibt es doch gar nicht…“ murmelte Semir. Chris sah ihn an. „Was denn? Hat Schuster Leichen im Keller?“ fragte er grinsend. „Das weiß ich nicht… aber dieser Typ ist ein absolut unbeschriebenes Blatt. Nicht einmal Falschparken. Außer dem Unfall mit der Chefin ist nichts vermerkt. Das gibt es doch gar nicht…“ murmelte Semir erneut. Chris lachte auf. „Sag mal… siehst du in jedem einen Verbrecher? Es gibt auch brave Bürger.“ erinnerte er Semir. „Ja sicher… aber der Typ sagte doch selbst, er käme viel herum. Kannst du dir alle Vorschriften auf der Welt merken? Da muss doch was zu finden sein…“ gab Semir zurück. Chris zuckte mit den Schultern. „Dann such du, ich hol mir einen Kaffee.“ stöhnte er und verließ das Büro. Er hörte wie Semir auf der Tastatur herum hämmerte. Susanne sah ihn an. „Habt ihr schon etwas?“ fragte sie hoffnungsvoll. Chris schüttelte den Kopf. „Leider noch nicht. Wir stehen auf der Stelle.“ Antwortete er. „Schade...“ kam enttäuscht von Susanne die Peter ansah. „Susanne... bitte. Lass uns zu meiner Exfrau fahren. Ich will nur mit ihr reden... bitte...“ flehte Peter. Susanne sah zu Chris. Dieser nickte. Er selbst war geschieden und er wusste wie schlimm es war, seine Kinder nicht sehen zu können. „Also gut... aber du wirst deiner Exfrau keine Szene machen.“ Ermahnte sie ihn. Peter versprach es. „Ich will nur mit ihr reden....“ sagte er leise. Susanne und er fuhren zu Isabelle.


    Isabelle saß gerade mit ihren Kindern am Tisch und servierte das Mittagessen als es klingelte. Erstaunt sah sie auf die Uhr. Sie erwartete niemanden. „Soll ich hingehen, Mami?“ fragte Sophia. „Ja bitte....“ lachte Isabelle. Sophia ging zur Tür und öffnete. „Hallo... ich bin Sophia....“ hörte sie ihre Tochter sprechen. „Hallo.... ist die Mama da? Ich bin Peter und das ist Susanne... wir würden gern mit der Mama reden...“ hörte sie einen Mann, dessen Stimme sie sofort erkannt hatte. Ihr fiel der Teller aus der Hand. Ihre zweite Tochter sah sie erschrocken an. „Ist alles in Ordnung Mama?“ fragte sie. „Ja sicher Kleines... ich bin gleich wieder da...“ sagte Isabelle und ging zur Tür. „Sophia... geh bitte essen...“ befahl sie sanft ihrer ältesten Tochter. Sie wartete bis Sophia in die Küche gegangen war. „Bist du wahnsinnig hier aufzutauchen?“ fauchte sie Peter an. „Isa....bitte... ich wollte nur mit dir reden...“ erklärte ihr Exmann. Isabelle sah ihn an. „Peter... es ist nicht gut, wenn Sophia dich sieht... Sie ...“ versuchte sie zu erklären. „Ich weiß... du hast ihr erzählt, dass ich tot bin. Ich finde es okay... ich wollte sie nur sehen. Wenigstens einmal in ihrem Leben...“ gestand der Mann. Isabelle sah die Tränen in seinen Augen. „Komm rein....“ bat Isabelle und gab den Weg frei. Sie hatte Mitleid mit Peter. „Versteh mich bitte nicht falsch, aber nach deiner Verhaftung... da war... es war so grausam für mich. Ich habe mich für dich geschämt. Erst durch diese Frau habe ich erfahren, dass du unschuldig bist. Peter.... bitte. Sophia hält dich für tot. Ich meine... wie soll sie damit aufwachsen, einen mutmaßlichen Vatermörder als Vater zu haben. Sie hätte ein Spießrutenlauf in der Schule mitgemacht... Es war einfacher....“ erklärte Isabelle. Peter nickte. „Ich verstehe dich Isabelle…. Es war richtig. Aber ich möchte mit ihr in Kontakt bleiben. Ich meine… du kannst ihr doch sagen, dass ich ein verschollener Onkel bin, oder ich bin ein guter Freund von dir… oder…“ versuchte Peter. Isabelle sah ihn an. „Peter… bitte geh. Bitte… mach es mir nicht so schwer. Geh und lass uns unser Leben.“ Kam kalt von Isabelle. Peter sah sie traurig an. „Es tut mir wirklich Leid, Isabelle. Du warst früher nicht so hart…“ sagte er und nickte Susanne zu und ging aus dem Haus.

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  • „Peter … es tut mir so Leid…“ sagte Susanne im Auto. Peter weinte. „Wie kann sie mir das antun? Sophia ist doch auch meine Tochter…“ fragte er klagend. „Ich weiß. Aber ich kann auch deine Exfrau verstehen. Die Ehe war viel zu kurz. Du und sie… ihr kanntet euch doch eigentlich nicht. Und deine Tochter … wenn sie älter ist, dann kannst du sie doch…“ versuchte Susanne. Peter schüttelte den Kopf. „Nein… Isabelle hat schon Recht. Ich tue Sophia nicht gut. Vergessen wir diese Familie. Ich wünsche meiner Exfrau und meiner Extochter alles Gute. Lass uns bitte fahren, bevor ich völlig vergehe…“ sagte er mit einem bitteren Lächeln. Susanne nickte und fuhr ab. Nur eine halbe Stunde später waren sie wieder im Büro, wo es scheinbar gerade heiß herging. Peter sah sofort zu Semir und Chris. „Wir haben eben einen Einsatz gehabt… Roman Sinndorf ist tot.“ Erklärte Semir. „Was? Warum? Wie?“ fragte Peter. „Er ist verbrannt. In seinem eigenen Wagen. Wir wollten gerade aufbrechen und seiner Frau …“ hängte Chris an. „Ich fahre mit!“ bestimmte Peter und schon waren die Drei unterwegs. „Habt ihr denn herausgefunden ob es Mord war?“ fragte Peter heiser. Semir nickte. „Es war ein Sprengsatz am Wagen angebracht. Du kannst also davon ausgehen, dass es Mord war. Das war der letzte Zeuge in deinem Fall.“ gab er leise zurück. „Warum zum Teufel? Roman wusste doch von nichts etwas. Er hat uns doch geholfen… warum er?“ kam fragend von Peter. „Wir vermuten, dass er auf seiner Weise den Täter finden wollte, oder sogar gefunden hat. Dann würde dieser sinnlose Mord nicht weiterhin sinnlos bleiben.“ kam von Chris.


    Elena Sinndorf legte den Brief ihres Mannes auf den Tisch. Fassungslos starrte sie auf die Zeilen. Das kann doch gar nicht sein…. Warum denn ? fragte sie sich. Es klingelte. Elena sah auf die Uhr. Es war gerade mal vier… die Kinder kamen erst um sechs zurück. War es doch Roman? Sie ging zur Tür. Drei Männer standen davor. „Ja bitte?“ fragte sie und versuchte ihre Angst, die sie plötzlich verspürte zu unterdrücken. „Gerkhan, Kripo Autobahn. Meine Kollegen Chris Ritter und Peter Neumann…“ stellte der Kleinste der Männer sie vor. „Was kann ich für Sie tun?“ wollte Elena wissen. „Es geht um Ihren Mann, könnten wir vielleicht einen Augenblick hereinkommen?“ bat der Größere den der andere als Chris Ritter vorgestellt hatte. Elena spürte das es unangenehm wurde und nickte. Die Männer gingen ins Wohnzimmer. „Würden Sie mir bitte sagen, was los ist? Ist was mit Roman?“ wiederholte sie. Der Mann, der sich als Gerkhan vorstellte nickte. „Frau Sinndorf…. Ihr Mann… ist heute bei einem Unfall ..“ erklärte er und sah hilfesuchend seine Kollegen an. Er räusperte sich. „Es tut mir wirklich sehr Leid…. Aber…“ wieder machte er eine Pause. Elena ließ sich in den Sessel fallen. „Er ist …. Tot?“ vollendete sie seine Antwort. Ein schweigsames Nicken war die Antwort. Elena atmete tief durch und ging dann zum Schreibtisch ihres Mannes. Sie öffnete die oberste Schublade und nahm den Brief heraus. All dies geschah unter den sonderbaren Blicken der drei Männer die sie beobachteten. „Das soll ich Ihnen geben. Roman…. Er hat mich heute verlassen wollen. Hier steht vermutlich der Grund, warum er starb…“ sagte sie tonlos. „Bitte gehen Sie jetzt…!“ forderte sie. „Frau Sinndorf… können wir Sie wirklich allein lassen?“ wollte Gerkhan wissen. Elena nickte nur. Die Männer gingen.


    Semir sah die Frau besorgt an. Sie schien gefasst. Er nahm den Brief und verließ mit Chris und Peter das Haus. „Die arme Frau…“ meinte Peter. Chris nickte „Was steht denn da drin?“ wollte dieser von Semir wissen. „Ich weiß nicht… sehen wir mal nach.“ Semir öffnete den Brief und las. „Das gibt es ja wohl nicht… Roman Sinndorf hat Paul Schweizer erpresst. Drei Millionen für sein Schweigen. Er hat also irgendwie herausgefunden, dass Paul Schweizer Neumann senior umgebracht hat und wollte sich sein Schweigen bezahlen lassen. Klar das Paul Schweizer das nicht mitmacht. Allerdings denke ich nicht, dass Schweizer sich selbst die Hände schmutzig gemacht hat. Also muss es einen Killer geben und der wird vermutlich auch deinen Vater umgebracht haben, Peter.“ gab Semir von sich. „Steht auch drin, wo sich Schweizer befindet?“ wollte Peter wissen. Semir warf erneut einen Blick auf den Brief. „Hyatt Hotel….“ sagte er kurz. „Dann werden wir dort mal auffahren.“ Fauchte Chris. Semir nickte. Sie fuhren los. Doch als sie dort angekommen waren wunderte es nicht wirklich, das Herr Paul Schweizer bereits ausgecheckt hatte. „War ja wohl klar.“ Stieß Peter aus. „Wie lange ist es her, dass der Gast raus ist?“ fragte Chris freundlich an der Rezeption. „Keine zehn Minuten. Eigentlich müssten Sie sich begegnet sein. Wollen Sie sein Zimmer sehen?“ kam die Gegenfragen. Die Drei nickten und wurden durch den Hoteldetektiven begleitet ins Zimmer gelassen.


    Semir, Chris und Peter zogen sich Handschuhe an und untersuchten das Zimmer. Alles war recht sauber allerdings schien Paul den Müllkorb nicht ganz berücksichtigt zu haben. Ein Zettel mit einer Handynummer lag darin. Semir nahm den Zettel und hob ihn hoch. „Vielleicht jemand der uns helfen kann, wo sich Paul Schweizer versteckt.“ Meinte Semir. Chris nickte. „Den werden wir dann gleich mal überprüfen lassen. Hoffentlich ist es keine Preepaid...“ murmelte er nur. „Versuchen wir mal unser Glück.“ Kam von Semir. Er rief Susanne an. „Ja Susanne ich bin es. Würdest du mir bitte mal eine Handynummer überprüfen? Sie lautet: 0176- 77-15-433. Ich müsste wissen wem das Handy gehört und besorge mir bitte von dem Provider die Verbindungsnachweise. Ich danke dir...“ Semir legte auf. „Nun dauert es sicher nicht sehr lange...“ grinste er. Tatsächlich klingelte nach zehn Minuten das Handy. „Semir... die Karte ist auf einen gewissen Michael Werner ausgestellt. Allerdings gibt es den gar nicht. Tut mir Leid. Ich bekomme aber auf jeden Fall den Verbindungsnachweis.“ erklärte Susanne. Enttäuscht beendete Semir das Gespräch.

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  • Paul Schweizer fühlte sich nicht mehr sicher. Irgendwie wird die Polizei, die gerade sein altes Zimmer durchsuchte zu aufdringlich. Man sollte ihnen ganz klar die Grenzen aufzeichnen. Er wählte Till Schuster an. „Ja ich bin es... wir müssen uns noch mal treffen... am üblichen Ort.“ sagte er lediglich und beendete das Gespräch wieder. Er wusste genau, dass Till es sich nicht nehmen lassen würde zu kommen. Schließlich ging es diesmal auch wenn er es nicht wusste um einen sehr großen Auftrag mit mehreren Toten. Paul wollte sich auf gar keinen Fall einbuchten lassen. Die Drei dort im Zimmer werden die ersten sein, die leider das zeitliche segnen. Und jeder der sich ihm in den Weg stellt, wird beseitigt. Er hatte genügend Geld um jede Summe zu zahlen, die Till fordern würde. Er sah wieder zum Hotel und bemerkte wie die drei Polizisten herauskamen. Er fuhr dicht an sie vorbei und sah sie kurz an. Dennoch waren es Blicke die jeden hätte töten können, wenn sie in der Lage gewesen wären. Diese Drei haben sich soeben den schlimmsten Feind geschaffen. Zehn Jahre war alles gut gegangen und nun? Sollte er nun für diese Taten in den Knast gehen? Niemals..., dachte er bei sich. Er sah auf die Uhr. Es war schon fast Abend. Zeit sich für das Treffen vorzubereiten. Wie gut, dass er noch eine Wohnung in Köln hatte, so war er nicht obdachlos. Dort hatte er auch sein Geld in einem Tresor liegen. Er nahm sich mehrere Bünden 100er heraus und steckte sie in eine Umschlag. Um zehn wollte er sich mit Till treffen und den Plan besprechen.


    Die Zeit flog dahin. Zumindest kam es Till so vor. Kurz vor neun sah er auf die schlafende Anna Engelhardt neben ihm. Er schälte sich sanft aus ihrer Umarmung und stand auf. „Willst du noch weg?“ fragte sie verschlafen. Er küsste sie. „Ja... ich hab noch einen Termin. Dauert sicher nicht lange...“ sagte er leise. „Schlaf du nur weiter...“ hängte er an und verschwand. Das Treffen fand erneut in dem Restaurant statt, wo sein letzter Auftrag ebenfalls angefangen hatte. Er wartete eine Weile und bestellte sich ein feines Gericht. Als er fertig war, sah er seinen Auftraggeber auf ihn zukommen. Eine kurze kühle Begrüßung. „Was ist es diesmal? Eine Geliebte? Eine Ehefrau?“ fragte Till höhnisch. Paul Schweizer schüttelte den Kopf. „Etwas Größeres...“ sagte er geheimnisvoll. Till nickte. „Wenn die Bezahlung stimmt, dann jage ich sogar eine Polizeistation in die Luft...“ lachte er. Paul sah ihn an. „Genau das verlange ich. Es geht um drei Männer. Sie sind bei der Polizei und kommen mir etwas zu dicht auf die Fersen. Beseitige sie. Wie ist mir ziemlich egal. Hauptsache sie hören auf.“ gab Paul kühl an. Till nickte. „Name, Adresse?“ wollte er wissen. „Kripo Autobahn. Einer von ihnen ist Peter Neumann. Die Namen der anderen Beiden weiß ich nicht.“ Sagte Paul nur. „Semir Gerkhan und Chris Ritter...“ vollendete Till die Namensliste. Paul sah ihn an. „Was?“ fragte er erstaunt. „Ich kenne die Leute...“ grinste Till und genoss die Verwirrung seines Gegenübers.


    „Verdammt.... ist die Liste schon da Susanne?“ rief Semir durch das Büro. „Semir! Vor morgen wird das sicher nichts werden!“ kam als Antwort von der hübschen Sekretärin zurück. „Tja... dann würde ich sagen machen wir Feierabend. Morgen ist auch noch ein Tag.“ stöhnte Peter. Chris war wie Semir damit einverstanden. „Also gut… fahren wir nach Hause…“ stimmte er zu. Die kleine Gruppe löste sich auf und jeder fuhr zu sich nach Hause. Susanne und Peter fuhren gemeinsam ab. Semir und Chris blieben noch einen Augenblick auf dem Parkplatz stehen. „Was meinst du?“ wollte Semir wissen. Chris sah ihn an. „Ich weiß gerade nicht was du meinst.“ Gab er zu. „Ich meine was du zu den Beiden sagst, glaubst du, dass die beiden irgendwann mal heiraten?“ fragte Semir. „Nun… warum nicht. Ist ein schönes Paar. Aber erst sollten wir dafür sorgen, dass er freigesprochen wird. Und das wird keine einfache Arbeit werden. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es ein verdammt tiefer Sumpf ist, in dem wir gerade herumstochern.“ prophezeite Chris. Semir nicke. „Ja ich weiß. Und ich habe das Gefühl, dass wir schon sehr bald mit dem unbekannten Gegner ein Stelldichein haben werden.“ Meinte er nur. Anschließend stiegen sie in ihre Wagen und fuhren jeweils nach Hause.


    Als Semir zuhause war, lagen Andrea und Aida bereits im tiefen Schlaf. Leise betrat er das Kinderzimmer. Seine kleine Tochter lag darin und schlief tief und fest in ihrem Bettchen. Er berührte sanft das schlafende Gesicht. Ein leichtes Lächeln huschte über sein Gesicht. Sein Glück war unbeschreiblich. Doch er hatte auch erlebt, wie schnell so etwas zerstört werden konnte. Wieder waren die Gedanken da, als er sie fast verloren hatte. Sekunden später wäre Andrea… Er schüttelte den Kopf um die Gedanken wieder loszuwerden. Leise verließ er das Zimmer und schloss die Tür. Dann ging er ins Schlafzimmer wo seine Frau im Bett lag. Leise zog er sich aus und legte sich neben ihr. Eigentlich wollte er Andrea nicht wecken, doch es schien ein Gen der Frauen zu sein, auf Bewegungen und Geräusche selbst im Schlaf aufmerksam zu werden. Sie sah ihn verschlafen an. „hallo Schatz…“ murmelte sie und schmiegte sich an ihn. Er küsste sie sanft auf die Stirn. „Ich wollte dich nicht wecken… schlaf einfach weiter..“ sagte er leise. „Mmmmh…..“ machte Andrea und versank wieder in der Traumwelt. Auch bei Semir wurde der Tribut eines harten Tages gefordert. Er schlief in kürzester Zeit ein.

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  • Till fuhr nach Hause zurück. Er wollte heute nicht mehr mit Anna sprechen und musste sich überlegen wie er alle drei erledigen konnte. Sicher waren sie Paul schon auf der Spur. Doch Till wusste genau, wenn sie Paul schnappten, dann war er ebenso geliefert. Sobald Paul in die Enge getrieben wurde, würde es nicht lange dauern bis er ihn verrät. Der Boden hier wurde einfach zu heiß. Till überlegte sich ob es nicht vielleicht besser wäre Paul zu beseitigen und dann das Weite zu suchen. Wie konnte er auch ahnen, dass die Tage seiner Freiheit bereits gezählt waren. Till sah sich in seinem Schrank um. Er hatte hier noch einige Bauteile die ausreichen eine Bombe zu basteln. Doch wen sollte er nun beseitigen? Wenn er die Polizisten beseitigte hatte er sicher eine Weile Ruhe, aber was wenn Anna dann den Fall übernimmt und dort weitermachte, wo ihre Männer unterbrochen wurden? Sie würde ihn vermutlich jagen und dann….? Till entschloss sich Paul Schweizer zu beseitigen. Es war einfacher diesen Nichtsnutz zu töten, als sich den gesamten Polizeiapparat auf den Hals zu hetzen. Der Plan stand fest. Er wusste welchen Wagen Paul fuhr und er musste nur die Bombe am Auto befestigen und genau wie bei diesen Sinndorf bei einer gewissen Temperatur zünden. Ein bedauerlicher Unfall…. Till grinste zufrieden. Und wenn die Bullen ihn doch finden, dann sind sie halt auch dran. Einer nach dem Anderen….


    Am nächsten Morgen fuhr Paul Schweizer los. Er musste sehen, dass er aus der Stadt kam, bevor die Polizei irgendwelche Spuren entdeckte. Er konnte nicht sicher sein, dass dieser Roman nicht doch etwas sein Wissen an die Polizei weiter gegeben hatte. Somit war es besser, wenn er Deutschland verlässt. Er stieg in seinen Wagen und fuhr los. Rasant ging es auf der Autobahn, die zu diesem Zeitpunkt recht leer war, was sicher daran lag das Ferien waren. Paul gab Gas. Die Temperatur des Wagens stieg an. Paul achtete nicht darauf denn er kam nicht auf den Gedanken, dass er nun selbst ein Opfer seines Killers werden sollte. Wie auch…. War seine Zahlung doch stets prompt und immer sehr großzügig ausgefallen. Paul grinste leicht, als er auf dem Beifahrersitz das Flugticket sah. Für Till hatte er auf dem Bahnhof einen Koffer deponiert und ihm den Schlüssel geschickt. Mit dem Geld konnte sich auch der Killer ein schönes Leben irgendwo auf der Welt leisten. Paul war sich sicher, nie wieder etwas von Till zu hören. Das konnte er auch, doch nicht so wie er sich es dachte. Als er den KM 403 erreicht hatte, bekam er nicht einmal den Knall mit. Der Wagen fuhr wie ein Feuerball weiter. Nichts was Paul identifizieren konnte würde übrig bleiben. Oder etwas doch?


    Semir traf als erstes in der PAST ein. Nach ihm kam Susanne, die ihn fünf Minuten später die Liste überreichte. „Hier… das sind die letzten Verbindungsnachweise, die mit diesem Herrn Kontakt hatte.“ Sagte sie und verschwand wieder. „Wo ist denn Peter?“ rief Semir hinter ihr her. „Er kommt gleich mit Chris zusammen. Chris hat ihn heute Morgen schon sehr früh abgeholt. Ich weiß aber nicht wohin…“ erklärte Susanne. Semir zog die Schultern hoch. Er kannte es ja, das sich Chris absonderte und ihn nicht immer unterrichtete. Semir sah sich die Nummern an. „Susanne… hast du die Nummern überprüft?“ fragte er hoffnungsvoll. „Ja sicher…. Zumindest einen Teil. Bin aber noch nicht durch. Allerdings ist mir eine Nummer aufgefallen, die er mehrmals angerufen hatte. Aber das ist eine Preepaidkarte. Keine Chance den Besitzer heraus zu finden.“ Rief Susanne ihm zu. „Tja… wenn die Chefin kommt dann werde ich ihr das mal vorlegen…“ murmelte Semir. „irgendwie müssen wir die Leute kontaktieren. Können ja wohl schlecht anrufen und sagen, dass sie in einem Mordfall der vor zehn Jahren passierte verwickelt sind.“ hängte er an. Endlich kamen auch Chris und Peter ins Büro. „Oh…hallo… schön dass ihr auch noch mal kommt.“ Knurrte Semir. „Was ist dir denn über die Leben gelaufen? Hat Andrea dich wieder mal…“ fing Chris an. „Kein Wort… Andrea ist nicht dran schuld. Nein… ich habe die Liste bekommen. Der Typ hat ganz schön telefoniert. Hier sieh dir den Haufen an.“ Semir hob die Blätter hoch.


    „Das gibt es doch gar nicht…“ stöhnte Dieter Bonrath als er und Hotte zur Unfallstelle kamen. „Das ist schon der zweite Wagen. Wieso müssen wir das machen? Das ist doch eher wohl Chris und Semirs Sache…“ maulte Hotte. „Ja sicher… du kannst die Beiden ja mal informieren. Von dem Wagen und dem Fahrer ist nicht mehr viel übrig.“ Stöhnte Dieter während Hotte das Mikro nahm Er forderte Semir und Chris an, die versprachen umgehend zu ihnen zu kommen. Das Umgehend dauerte eine knappe Stunde. „Mann… da seid ihr ja endlich… ich verhungere ja schon…“ begrüßte Hotte die Beiden. „Ja schon gut… Was haben wir denn?“ fragte Semir. „Der Wagen hier…. stand in Flammen. Ein Autofahrer hat uns informiert. Nach seinen Angaben gab es einen Knall und der Wagen fuhr wie ein Feuerball weiter bis er von der Leitplanke gebremst wurde. Der Fahrer hatte keine Chance.“ erklärte Dieter recht sachlich. „Tja…. Ich würde sagen, dass es Arbeit für Hartmut gibt. Lasst den Wagen bitte umgehend in die KTU bringen. Ich muss wissen auf wem der Wagen zugelassen war.“ Forderte Semir und ging wieder zu seinem Wagen. „Wollt ihr schon wieder gehen?“ fragte Hotte enttäuscht. „Ja sicher… wir können hier nichts tun…“ erklärte Semir grinsend und schon waren die Beiden verschwunden.


    Anna kam ins Büro und sah auf ihrem Schreibtisch die Verbindungsnachweise der Chipcard die Semir und Chris gefunden hatten. Sie sah sich die Nummern an und stutzte plötzlich. Immer wieder las sie die eine Rufnummer. Sie kannte diese Nummer doch. Keine andere war ihr im Augenblick so geläufig. Konnte sie sich nicht täuschen? Vielleicht war die Nummer nur ähnlich. Anna nahm ihr Handy und sah in das Telefonbuch. Bei dem Eintrag Till stoppte sie. Sie verglich Ziffer für Ziffer. Es war also kein Irrtum. Es war Tills Handynummer die immer wieder von dem vermeintlichen Mörder von Neumann angerufen wurde. Was hatte Till denn mit diesem Mann zu tun? Es war eine Frage die nur Till beantworten konnte. Sie musste mit ihm sprechen. Kurz entschlossen wählte sie ihn an. „Hallo Schatz… ich wollte nur wissen wo du warst. Du warst so schnell weg…“ sagte sie, als er sich meldete. „Ja… ich hatte einen Termin und der hat sich etwas hingezogen. Was gibt es denn?“ hörte sie ihn fragen. „Nichts . Ich sehne mich einfach nur nach dir.“ erklärte sie. „Nun ein paar Stunden musst du noch ausharren. Wir sehen uns heute Abend…. Versprochen und dann wird es wieder einer dieser wunderbaren Abende…“ kam leise lachend von ihm. „Ich freu mich schon….“ gab sie zu.


    Peter saß bei Susanne und ging mit ihr die Nummern durch. „Weißt du was ich mir vorstellen kann…“ fragte er leise. Susanne schüttelte den Kopf. „Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass wir da weitermachen, wo wir aufgehört haben. Wir passen doch sehr gut zusammen und ich finde es schade wenn es vorbei wäre…“ erklärte er. Susanne sah ihn entsetzt an. „Peter… willst du nicht mehr mit mir zusammen sein?“ fragte sie besorgt. „Nein… das ist es nicht. Ich will nicht nur mit dir zusammen sein. Ich will für immer mit dir zusammen sein. Für immer verstehst du… Ich weiß das ich nie wieder meinen Job als Polizist ausführen kann. Dafür bin ich einfach zu lange schon raus. Aber ich bin auch ein guter Hausmann. Ich mache sauber… versorge die Kinder… koche für dich…“ erklärte er weiter. Susanne lachte. „Willst du mir einen Heiratsantrag machen?“ harkte sie ungläubig nach. Peter zuckte mit den Schultern. „Was spricht denn dagegen? Wir passen sehr gut zusammen oder nicht? Willst du denn nicht mit mir zusammen sein?“ wollte er wissen. Susanne sah ihn liebevoll an. „Meinst du denn du kannst ohne deine Exfrau und ohne deine Tochter leben?“ wollte sie wissen, weil sie ahnte, das Peter Isabelle und Sophia sicher nachtrauern würde. „Nun... sie hat sich entschieden ohne mich zu leben und ich werde mich damit abfinden. Außerdem.... Sophia bleibt meine Tochter. Isabelle will mir regelmäßig Fotos schicken und mich informieren wie es ihr geht. Mehr geht nicht. Auch wenn ich sie gern in den Arm nehmen würde, aber Isabelle hat da schon Recht. Es wäre für Sophia sicher sehr schlimm. Eigentlich kennt sie mich ja auch gar nicht.“ Erklärte Peter. Susanne nickte. „Ja sicher.... aber bitte lass mir noch etwas Zeit. Wir können es ja erst einmal ohne Trauschein versuchen.“ lächelte sie ihn an. Peter war einverstanden.

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  • Anna legte den Telefonhörer auf. Sie hatte sich nicht verguckt. Es war tatsächlich Tills Nummer. Wie war er in dieser Sache verstrickt? Sie überlegte. Es gab einen Auftragskiller... konnte Till einer sein? Nein... dieser Mann war liebevoll und zuvorkommend. Der hätte doch nie...oder doch? Anna schüttelte energisch den Kopf um die Gedanken zu verdrängen. Ihr Freund war mit Sicherheit kein Killer. Das Telefon riss sie aus den Gedanken. „Engelhardt!“ meldete sie sich. „Ja... Semir hier. Chefin, das Auto was ausgebrannt ist, ist ein Mietwagen. Dieser war auf Peter Steiner gemietet worden. Allerdings hat die Angestellte der Firma eindeutig Paul Schweizer erkannt. Wir müssen davon ausgehen, das Paul Schweizer im Wagen saß.“ Hörte sie den Hauptkommissaren sprechen. „Kann er nicht wieder seinen Tod vorgetäuscht haben?“ fragte sie hoffnungsvoll. „Das ist durchaus möglich, aber er wusste ja nicht, dass wir ihm auf den Fersen sind.“ Erklärte Semir. „Vielleicht doch. Semir.... Sie haben mir doch einen Teil der Liste auf den Tisch gelegt. Eine dieser Nummern kenne ich... sie gehört Till...“ antwortete sie leise. „Chefin? Sind Sie sicher?“ harkte Semir nach. „Ja... ich habe ihn angerufen und...“ fing sie an. „Chefin! Das war nicht klug...“ bekam sie von Semir die Schelte. „Nur keine Sorge, Semir... ich habe nichts von dem Verdacht gesagt. Till ist in seiner Wohnung. Markenburger Allee 13, Penthouse... Vielleicht könnten Sie und Chris... also ich meine... vielleicht können Sie ja...“ gab sie zu verstehen. „Ja sicher Chefin.... wir werden nachhören.“ Versprach Semir. Anna legte auf.


    Semir steckte sein Handy ein und sah nachdenklich aus. Chris registrierte das natürlich. „Was ist?“ wollte er sofort wissen. „Die Chefin... sie hat eine der Telefonnummern auf der Liste erkannt.“ gab Semir bekannt und sah ihn schief an. „Ja und? Wer ist es?“ harkte Chris nach. „Till Schuster... Der Freund unserer Chefin.“ Ließ Semir verlauten. „Ach....!“ machte Chris erstaunt. „“Herr Schuster hat mehrmals mit Paul Schweizer telefoniert. Wenn ich eins und eins zusammenzähle, dann komme ich nur darauf, das Schuster unser Killer sein muss.“ Dachte Semir laut nach. „Nun... die können sich auch so irgendwie kennen. Das ist kein Indiz....“ meinte Chris nur. „Ja sicher.... Susanne soll ihn mal überprüfen.“ riet Semir. Chris nickte und gab es an die Sekretärin weiter. „Ja hallo Chris hier.... Susanne überprüfe doch mal bitte Till Schuster. Du weißt schon.... alles was er bisher gemacht hat, wo er überall war und alles private.....“ gab er durch. Susanne versprach schnell die Ergebnisse vorzulegen. „Tja und was machen wir jetzt?“ wollte Semir wissen. „Wir werden Herrn Schuster einen Besuch abstatten. Mal sehen wie er uns die Verbindung zu Paul Schweizer erklären kann.“ grinste Chris. Semir zog die Schultern hoch und gab Gas.


    Till sah nachdenklich aus dem Fenster nachdem er mit Anna telefoniert hatte. War sie ihm auf die Schliche gekommen? Eigentlich konnte es nicht sein, aber ihre Stimme hörte sich nicht so an, wie sonst. Irgendwas war passiert. Was konnte es gewesen sein....? Ob die Kollegen von Anna bereits den Wagen entdeckt hatten? War Schweizer mit dem Leben davon gekommen? Fragen über Fragen gingen ihn durch den Kopf. Es klingelte und Till erschrak. Als er die Tür öffnete stand dort der Kurier und überreichte ihm einen Umschlag. Till quittierte den Empfang und öffnete den Brief. Es kam ein kleiner Schlüssel zum Vorschein. Till grinste. „Warum eigentlich nicht...“ sagte er sich leise. Er wusste ja wohin der Schlüssel gehörte und wollte sich das Geld holen. Damit konnte er sich einen Lebensabend irgendwo auf der großen Welt bereiten. Keine Sorgen.... keine Verbrechen... keine Polizei. Vielleicht sollte er mal über das Heiraten nachdenken und über Kinder.... Warum nicht. Er war noch nicht jenseits der 50 und somit nicht zu alt um eine Familie zu gründen. Doch erst musste er weg. Irgendwie hatte er das dumpfe Gefühl nicht mehr lange unbesorgt bleiben zu können. Die Kollegen von Anna konnten ihm gefährlich werden. Er musste umgehend weg. Till packte seinen Koffer und wollte gerade die Wohnung verlassen, als es klingelte.


    Semir drückte den Klingelknopf während Chris an der Tür lauschte. Er nickte zum Zeichen das er was gehört hatte. „Schuster! Machen Sie bitte auf!!“ rief Semir und klopfte an die Tür. Tatsächlich öffnete sie sich. „Was gibt es denn?“ wollte Till Schuster wissen. „Wir haben da ein paar Fragen wegen dem Fall, den wir gerade bearbeiten.“ erklärte Chris freundlich. Till nickte und ließ die beiden Kommissare rein. Sofort fiel den Beiden natürlich der gepackte Koffer auf. „Sie wollen verreisen?“ fragte Semir. „Ja… geschäftlich. Ich muss nach Mailand…“ erklärte Till und packte weiter. „Herr Schuster…. Kennen Sie einen Paul Schweizer?“ wollte Chris wissen. Till sah ihn an. „Nein….Wer ist das?“ wollte Till wissen. „Nun ja… der Herr Schweizer ist tot. Wir vermuten dass er der Mörder ist, den wir jagen, oder aber der Auftraggeber des Killers, der Herrn Neumann senior erschossen hat.“ erklärte Semir ruhig und beobachtete Till sehr genau. „Nein…. Der Name sagt mir gar nichts. Wieso wollen Sie denn wissen ob ich den Herrn kenne?“ harkte Till nach. „Nun ja…. Wir haben den Verbindungsnachweis von Herrn Schweizer und er hat sehr oft mit Ihnen telefoniert.“ lächelte Chris ihn an. Tills Grinsen erlosch. Doch es dauerte nicht lange und er hatte seine Fassung wieder. „Tut mir Leid…. Aber ich kenne keinen Schweizer.“ meinte er und schloss den Koffer. „Ich muss leider… mein Flieger geht in kürze und ich denke Sie wissen wie lange man braucht zum einchecken..“ kam süffisant von Till. „Nun…. Ich denke Sie sollten den Flug verschieben. Wir müssen uns zunächst einmal auf dem Revier unterhalten. Außerdem denke ich Sie wollen sich doch eh von Anna Engelhardt verabschieden und dann können wir die Befragung dort weiterführen.“ lächelte Semir ihn an. Till nickte. „Ja sicher….“ murmelte er und verließ mit den beiden Männern das Haus. Niemand der Beiden sah, dass er eine Waffe am Bein trug. Klein… kaum sichtbar…. Aber genauso tödlich wie eine Große.

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  • Chris ließ sich hinter das Steuer sinken. Semir und Till setzten sich hinten rein. „Abfahren bitte…“ grinste Semir und Chris gab Gas. „Sagen Sie… Herr Schuster… in Ihrem Job kommen Sie doch sicher sehr weit rum oder?“ fragte er beiläufig. „Ja schon. Ich war in Australien, Italien, Frankreich, England, Spanien, und noch einige Länder mehr. Handelsvertreter ist ein Job der einem sehr viel abverlangt.“ gab Till bereitwillig Auskunft. Semir sah aus dem Fenster und achtete einen Augenblick nicht auf seinen Sitznachbarn. Erst als er einen sonderbaren Druck in der Seite spürte zuckte er zusammen. „Fahren Sie doch bitte auf die Autobahn!“ forderte er. Chris sah in den Spiegel und sah die kleine Waffe die Till Semir in die Seite drückte. „Was soll das?“ fragte Chris wütend. „Fahr sonst hat er eine Kugel zwischen den Rippen!“ fauchte Till. „Okay… ganz ruhig….“ versuchte Semir die Situation zu entschärfen. „Schnauze!“ blaffte Till ihn an. Chris lenkte den Wagen auf die Autobahn. Die ganze Zeit überlegte er wie er Semir aus der bedrohlichen Situation retten konnte. Er hatte eine Idee, aber dazu musste er Semir Zeichen geben können und derzeit war es ziemlich unmöglich. Da kam ihnen Kommissar Zufall zu Hilfe. Tills Handy klingelte. Er nahm es und meldete sich. In diesem Augenblick war Semir nicht direkt bedroht. Chris sah Semir kurz an und dieser nickte. Er sah wie sich Semir mit den Beinen abstützte und zum Eingreifen bereit machte. Chris legte eine Vollbremsung hin. Zum Glück war kein Verkehr in der Nähe und so wurde niemand verletzt. Till wurde durch das Manöver völlig überrascht. Er knallte mit dem Kopf gegen die Kopfstütze von Chris und verlor die Waffe. Schnell schnappte Semir sich das kleine Schießeisen und richtete es auf Till. „Genug gespielt…“ knurrte er. Till sah ihn nur an. Wenig später hielt Chris auf dem Rastplatz. Er stieg aus, ging zur hinteren Tür und zerrte Till raus. Anschließend wurden ihm die Handschellen angelegt. Nach getaner Arbeit stieg Chris ein und fuhr zur PAST.


    Anna staunte nicht schlecht als sie sah wen Chris und Semir anschleppten. Sie bemerkte die Handschellen. Semir ging zu ihr rein. „Es besteht tatsächlich der Verdacht, dass Till Schuster dahinter steckt. Er hat soeben versucht mit Waffengewalt zu entkommen.“ erklärte er kurz und knapp. Anna sah ihn erschrocken an. „Sind Sie und Chris in Ordnung?“ fragte sie sofort. Semir nickte nur. „Wollen Sie beim Verhör dabei sein?“ wollte er wissen. Anna schüttelte den Kopf. „Aber ich will ihn noch einmal in die Augen sehen.“ sagte sie leise und stand auf. Vor Till blieb sie stehen. „Das war ein sehr schönes Erlebnis mit dir Till… ist es dein wirklicher Name?“ fragte sie. Till antwortete nicht. „Ich habe dich wirklich geliebt. War es bei dir nur ein Spiel?“ wollte sie wissen. Nun lächelte Till. „Anna … ich muss gestehen, dass es bei dir etwas Anderes war, aber es war lediglich ein Abenteuer. Irgendwann hätte ich dich auch allein gelassen. Dann ist es so doch schon besser. Du wirst sicher einem Verbrecher nicht nachheulen…“ grinste er. Anna holte tief Luft. Sie musste sich beherrschen um Till nicht eine Ohrfeige zukommen zu lassen. Sie drehte sich um und ging in Richtung ihres Büros. An der Tür drehte sie sich noch einmal um. „Semir… Chris… gute Arbeit..“ sagte sie leise und ging zurück in ihr Büro. Chris zerrte Till in den Verhörraum. Semir stand zunächst noch dort und sah zu Anna. Sie hatte ihren Kopf auf die Arme gelegt, die auf dem Schreibtisch ruhten. Die Schultern zuckten. Mit Wut und auch Mitleid ging er hinter Chris her.


    Susanne und Peter hatte es natürlich mitbekommen. Peter sah Till Schuster an. War dieser Mann an seinem Unglück Schuld? Hatte dieser Mann seinen Vater erschossen? Susanne hielt seine Hand fest. „Chris und Semir werden es schon herausfinden…“ sagte sie leise. Peter nickte. Auch Anna kam noch einmal aus ihrem Büro. Sie hatte verweinte Augen. „Susanne rufen Sie bitte die Staatsanwältin an. Sie soll bitte herkommen..“ sagte sie leise. Susanne nickte und rief bei Schrankmann an. Nur eine Stunde später war die Staatsanwältin da. Sie begrüßte Anna, Peter und Susanne. „Herr Neumann… offiziell gab es keine Neueröffnung Ihres Falles. Ich kann ihn allerdings versprechen, dass wenn es tatsächlich ein Irrtum war, dann werden Sie entsprechend entschädigt.“ erklärte sie in ihrer kühlen Art. Peter schnaubte. „Können Sie mir die verlorenen zehn Jahre zurück geben? Können Sie mir meine Tochter wieder geben? Mein Leben? Meinen Job?“ fragte er bitter. Schrankmann schüttelte den Kopf. „Das nicht, ich kann mich lediglich entschuldigen für das, was der damalige Kollege falsch gemacht hat, aber…ich weiß es zählt nicht viel, finanzielle Entschädigung ist auf jeden Fall drin. Aber dazu benötige ich Beweise…“ erklärte sie. Peter nickte. „Frau Schrankmann…. Geld kann mir das verlorene Leben nicht zurück geben. Es ist nicht gut zu machen. Aber ich denke das werde ich schon in den Griff bekommen.“ meinte Peter nur und ging wieder zu Susanne. Sie sah ihn traurig an. „Peter… niemand kann das Unrecht an dir wieder gut machen…“ sagte sie leise und küsste ihn.


    Im Verhörraum versuchten Semir und Chris heraus zu bekommen was Till Schuster mit dem Tod von Hans Neumann zu tun hatte, doch er schwieg eisern. Chris beugte sich zu ihm runter. „Es wäre sicher besser, wenn Sie gestehen. Wir wissen, dass Sie der Killer sind. Wir wissen, dass Sie mindestens dreißig Morde auf der ganzen Welt begangen haben. Die Beweise sind erdrückend. Es ist doch schon merkwürdig, dass in jeder Stadt in der Sie waren, ein Mensch einen gewaltsamen Tod starb. Immer wieder mit derselben Waffe erschossen. Wissen Sie…. Killer sind auch nur Menschen und Menschen machen Fehler. Sie hielten sich für sehr schlau nicht wahr… aber das waren Sie nicht. Sie hatten eine Freude daran, die Waffe zu benutzen. Und genau das bricht Ihnen das Genick. Die Ballistiker haben herausgefunden, das die Kugel aus der Waffe, die bei Ihnen in der Wohnung gefunden wurde, die Waffe ist, mit der in Frankreich, in Italien, auf Kuba… überall wurde ein Mordopfer gefunden. Haben Sie sich für diese Morde bezahlen lassen?“ fragte Chris. Till schwieg. Er starrte einfach nur an die Wand mit dem großen Spiegel.


    Anna sah durch die Scheibe auf den Mann, den sie vor wenigen Tagen noch geliebt hatte. Sie dachte wirklich, dass es der Mann war. Der Mann mit dem sie sich endlich schöne Abende gönnen konnte. Er war so zärtlich, so liebevoll…so….Er ist ein Killer. Ihre Gedanken veränderten sich. Plötzlich fühlte sie Hass gegen diesen Mann aufsteigen. Er ist ein Verbrecher und er gehört hinter Gitter. Sobald handfeste Beweise vorliegen, würde er für immer hinter Gitter verschwinden. Für immer, dachte sie. Dennoch konnte sie ihren Blick von diesem Mann nicht lassen. Er hatte etwas Geheimnisvolles an sich. Etwas das die Frauen schwach werden ließ. Etwas was auch bei ihr wirkte und was sie dazu brachte an seine Unschuld zu glauben. War er denn tatsächlich ein Killer? Konnte dieser Mann, der ihr jeden Wunsch von den Augen ablas, wirklich Menschen eiskalt erschießen? Anna wollte es eigentlich nicht glauben, doch die Fakten sahen anders aus. Sie sah wie Semir den Raum verließ. Auch sie ging aus dem Raum. „Semir?“ rief sie leise. Semir drehte sich zu ihr um. „Chefin… es tut mir Leid…“ fing er an. Anna lächelte bitte. „Schon gut. Ich habe immer noch die Hoffnung, dass er unschuldig ist. Ich meine die Beweise sind bisher doch nur Indizien oder?“ kam von ihr hoffnungsvoll. Semir zog die Schultern hoch. „Eigentlich ist das schon etwas mehr…. Die Ballistiker haben sich die Waffe, die man in seiner Wohnung fand untersucht. Mit dieser Waffe sind mehrere Menschen umgebracht worden. Politiker, Polizisten, Mitwisser…. An der Waffe sind nur seine Fingerabdrücke. Die Polizei in Italien sucht seit Jahren ein Phantom, der drei Morde begangen hat und auch hier war es diese Waffe. Ich befürchte dass die Staatsanwaltschaft auf jeden Fall eine Anklage erheben wird. Er weigert sich leider auch, einen Anwalt anzurufen. Vermutlich ist er sich sehr sicher, dass wir ihm nichts nachweisen können.“ überlegte Semir. Anna nickte. „Ich denke das eine Geständnis auch nicht wirklich eine Straferleichterung einbringt, denn bei so vielen Morden…“ meinte Anna zweifelnd. „Ja… ob er nun dreimal lebenslänglich bekommt oder vier ist wirklich egal.“ stimmte Semir zu.


    Till sah Chris höhnisch an. „Meinen Sie wirklich Sie können mir irgendwas anheften? Ich habe nichts getan.“ grinste er. Chris nickte. „Sie sind sich verdammt sicher. Aber wissen Sie was… wir haben Beweise. Handfeste Beweise und einen Augenzeugen. Was sagen Sie nun?“ wollte er wissen. Till konnte nicht wissen, dass er bluffte, aber er hatte die Ermittlungsmethoden dieser Beamten life mitbekommen. Sie waren verdammt gut. Was wenn er Recht hatte? Was wenn einer der unliebsamen Zeugen, die seinen Namen kannten noch lebten? Was wenn sie… Er hörte auf zu denken. „Sie bluffen… und zwar sehr gut… aber es ist ein Bluff.“ grinste er. „Können Sie sich da so sicher sein? Vielleicht hat ja unser Freund Paul Schweizer überlebt. Wir haben es nur nicht an die große Glocke gehängt. Er hat uns erzählt, dass er Sie auf Hans Neumann gehetzt hat. Sie erinnern sich an den Mord von vor zehn Jahren? Da haben Sie einen Polizisten ermordet. Hinterhältig erschossen. Und anschließend haben Sie den Mord seinem Sohn angehängt. Eine niederträchtige Art. Und das war der Startschuss für einige Morde. Hat Schweizer Sie weiter empfohlen?“ harkte Chris nach. „Hat er Sie so gut bezahlt?“ hängte er an. Doch Till schien auf Durchzug geschaltet zu haben. Er lächelte nur. Chris beugte sich zu ihm. „Sie glauben wir haben nichts in der Hand? Was meinen Sie wer uns die Tipps gegeben hat? Was meinen Sie warum er das macht? Ich höre es richtig arbeiten in Ihrem Kopf. Ja… er bekommt dafür Strafmilderung. Ich denke mal er ist mit zehn Jahren dabei.“ ließ er von sich hören.

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  • „Er hat genauso Schuld!!!“ schrie Till auf einmal. Chris sah ihn grinsend an. „Sie geben also zu, die Morde begangen zu haben? Geben Sie den Mord an Hans Neumann zu? Warum musste er sterben? Hat Schweizer Ihnen erzählt warum?“ harkte Chris triumphierend nach. „Fragen Sie ihn doch selbst. Er steckt genauso drin wie ich.“ fauchte Till. „Tja… einen Toten kann man nicht befragen. Also…. Warum musste er sterben?“ wiederholte Chris die Frage. Till sah ihn an. „Ich sage Ihnen warum. Er hat entdeckt dass Paul sein Gehalt mit Drogenhandel aufbessert. Und er wollte ihn ans Messer liefern. Deshalb. Ein Bulle mehr oder weniger. Ich habe es sogar geschafft, zwei Bullen auszuschalten. Der Streit den Vater und Sohn hatten, konnte ich zu meinem Vorteil nutzen. Mehr Angaben mache ich nicht. Ich will einen Anwalt“ forderte Till, verschränkte die Arme und lehnte sich zurück. Chris nickte. „Ja das ist Ihr gutes Recht. Sie werden einen verdammt guten Anwalt brauchen.“ prophezeite er und nickte in Richtung Spiegel. Nur wenig später kamen zwei Kollegen in Uniform rein und brachten Till in den Zellentrakt. Anna und Semir kamen herein. „Er hat ein Geständnis abgelegt.“ gab Chris kurz von sich. Semir sah ihn an. „Wie das denn?“ wollte er wissen. Chris grinste breit. „Ich habe ihm gesagt, dass Paul Schweizer uns alles erzählt hat und dafür eine Strafminderung bekäme. Das wollte er natürlich nicht und hat ihn mit reingerissen. Tja… ein ganz alte Trick, aber er funktioniert immer noch.“ meinte er nur. Semir sah zu Anna. „Chefin… ich kann mich nur wiederholen… es tut mir wirklich sehr Leid….“ sagte er leise. Anna legte ihm die Hand auf die Schulter. „Ich werde es überleben. Was haben Sie sonst in seiner Wohnung gefunden?“ wollte sie wissen. „Sprengstoff. Hartmut ist gerade dabei die beiden letzten Sprengstoffreste mit dem zu vergleichen. Ich nehme stark an, dass es das Gleiche ist.“ mutmaßte Semir. Anna nickte. „Ich will ihn nicht wieder sehen.“ sagte sie leise und ging einfach raus.


    Peter wollte sich das Verhör nicht anhören. Er hatte Angst. Angst davor dass dieser Till Schuster es nicht zugeben würde, seinen Vater erschossen zu haben. Doch als Chris zu ihnen kam, sah Peter ihn nervös an. „Deine Unschuld ist bewiesen. Till Schuster hat zugegeben, deinen Vater erschossen zu haben. Die Staatsanwältin hat bereits die Wiederaufnahme angeleiert. Ich weiß dass man dir die zehn Jahre nicht zurück geben kann, aber ich denken du bist jung genug um dein Leben in Griff zu bekommen. Und wer weiß… vielleicht ist Susanne ja genau die richtige Person dir dabei zu helfen.“ Schmunzelte Chris und sah zu Susanne. Diese hörte erst einmal nur schweigend zu und sah dann zu Peter. „Wenn er will und wenn er mich nie wieder anlügt, dann denke ich können wir uns arrangieren.“ Meinte sie nur. Peter nickte. Er ging zu Chris und reichte ihm die Hand. „Danke… ich bin froh, dass ich Anna vertraut habe. Du und Semir… ihr habt mir mein Leben wieder gegeben.“ Sagte er und man sah deutlich die Träne in seinen Augen. Auch Semir kam dazu. „Oh… du hast die Nachricht schon überbracht?“ fragte er enttäuscht. Chris nickte „Ja ich konnte einfach nicht warten. Aber Peter wird sich bestimmt auch bei dir persönlich bedanken.“ Grinste Chris. Peter nickte und reichte auch Semir die Hand. „Danke… ich weiß gar nicht wie ich es euch zeigen kann. Ich bin einfach froh, dass dieses Martyrium vorbei ist. Ich habe eigentlich schon alles verloren. Meine Exfrau und meine Tochter werden nie wieder zu mir zurück kommen. Meinen Job kann ich vergessen und meine Zukunft… Mal sehen was ich daraus mache. Jetzt sehe ich wieder das Licht am Ende des Tunnels.“ lächelte Peter verlegen. Semir nickte. „Unser Job. Und vielleicht kannst du ja als Detektiv arbeiten. Ich hab da jemanden der vielleicht etwa Hilfe braucht.“ meinte er nur. Peter lächelte.


    „Gern ich nehme alles an. Was für ein Job ist das?“ wollte er dann aber doch wissen. „Nun… er ist Privatdetektiv und er hat uns schon manches Mal geholfen. Sein Name ist Richard Wegmeyer. Er ist ein Freund von mir und meiner Frau und kann sich vor Aufträgen nicht retten. Nun ja… oder aber als Leibwächter. Du müsstest nur etwas trainieren. Gut das kostet einiges, aber der Staat ist dir ja was Schuldig…“ grinste Semir. Peter sah ihn an. „Dann würde ich das gern in Anspruch nehmen. Also das mit dem Leibwächter. Das ist denke ich doch ein toller Beruf.“ meinte Peter. „Die Kosten für den Kurs, werden vom Staat übernommen.“ klang es plötzlich hinter ihm. Peter drehte sich um. Staatsanwältin Isolde Maria Schrankmann stand hinter ihm. „Herr Neumann…. Ich kann mich nur entschuldigen. Der Fall damals wird neu aufgerollt. Sie müssen mit Sicherheit aussagen und es wird mit Sicherheit darauf ausgehen, dass Sie für die zu unrecht erhaltene Strafe entschädigt werden. Ich weiß, dass die Entschädigung Ihnen die Jahre nicht gut machen können, aber das Gesetz ist leider so und die damaligen Indizien waren lückenlos. Paul Schweizer hat sehr gute Arbeit geleistet. Er hat wirklich an alles gedacht.“ erklärte sie und versuchte sich auf ihre Art zu entschuldigen. Peter reichte ihr die Hand. „Ich werde da sein. Wissen Sie wann der Prozess anfangen wird?“ wollte er wissen. „Die Mühlen des Gesetzes mahlen sehr langsam. Es wird sicher noch ein oder zwei Monate dauern.“ erklärte Schrankmann. Peter nickte. „Dann habe ich noch genügend Zeit meine Exfrau zu sagen, dass ich unschuldig bin und es auch schon damals war. Nur keine Sorge…. Susanne. Ich liebe jetzt nur dich. Aber ich finde Isabelle hat es verdient informiert zu werden. Wir werden gemeinsam hinfahren, wenn du willst.“ bat Peter. Susanne war natürlich einverstanden.

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  • Knappe vier Wochen später wurde der Fall neu aufgerollt. Die Zeugen die damals ausgesagt hatten waren nicht mehr, aber man nahm die alten Akten zur Hilfe. Peter wurde in den Zeugenstand gerufen und musste die ganze Sache noch einmal durchstehen, doch er wusste genau, dass es diesmal mit einem Freispruch endete. Der Prozess gegen Till Schuster war ein Indizienprozess und der Anwalt, der vor zehn Jahren Peter Neumann vor Gericht vertreten hatte übernahm die Verteidigung des Killers. Zu Freuden von Staatsanwältin Schrankmann die sich über ihren Sieg gewiss war. „Herr Dr. Winterbeck…. Sie sind doch mit dem Fall von Damals vertraut. Wie war es denn da mit der Verteidigung? Haben Sie Peter Neumann nach bestem Wissen und Gewissen vertreten?“ fragte sie direkt vor der Verhandlung. „Ja selbstverständlich, aber die Beweislage war absolut lückenlos. Ihr Kollege, der damals die Anklage geführt hat kann das bestätigen.“ Meinte der Anwalt nur. „Es ist doch schon sonderbar, dass Till Schuster Sie als Anwalt ausgesucht hat oder etwas nicht? Versprechen Sie sich wieder einen großen Kuchen zu bekommen?“ harkte die Staatsanwältin nach. Der Richter sah von einem zum Anderen. „Frau Schrankmann.. was wollen Sie damit sagen?“ wollte er sofort wissen. „Herr Dr. Winterbeck hat vor zehn Jahren Peter Neumann vertreten. Er wurde geschmiert und dafür haben wir auch Beweise. Ich halte es daher für unumgänglich ihn wegen Bestechung festzunehmen, was ich hiermit anordne.“ kam kühl von Schrankmann. Der Richter sah zu Winterbeck.


    „Das ist doch absurd. Euer Ehren… ich habe eine reine Weste.“ empörte sich der Anwalt. Schrankmann lächelte. „Ja sicher…. Ich habe hier einen Auszug der Aufzeichnungen von einem gewissen Roman Sinndorf. Sie kennen ihn doch Herr Winterbeck oder? Also dieser Herr Sinndorf hat sich damals als Zeuge für Peter Neumann angeboten. Er hatte die berechtigten Zweifel an der Schuld des jungen Mannes. Herr Winterbeck hat ihn nicht benannt. Er hat stattdessen Gelder kassiert, von Paul Schweizer. Das ist der tatsächliche Mörder von Hans Neumann, bzw. der Auftraggeber. Herr Winterbeck hat sich von dem großen Kuchen, den Paul Schweizer sich mit Drogen zusammen gebaut hat. Euer Ehren… ich verlange einen Pflichtverteidiger für Till Schuster. Außerdem ist Herr Winterbeck verhaftet.“ erklärte Schrankmann und wies zwei Gerichtsdiener den Anwalt abzuführen. Als er an sie vorbeiging lächelte sie leicht. „Es wird mir ein Vergnügen sein, die Anklage zu schreiben.“ raunte sie ihm zu.


    Die Tage des Prozesses liefen ziemlich zäh ab. Peter war froh wenn er den Tag überstanden hatte. Am sechsten Tag als er aus dem Gebäude kam, stand Isabelle vor ihm. Peter sah sie erstaunt an. „was tust du hier?“ wollte er wissen. „Peter… ich .. ich weiß nicht, wie ich es dir erklären soll, aber… ich schäme mich dafür, dass ich nicht zu dir gehalten habe, als ich es hätte tun sollen.“ sagte sie leise. Peter sah sie lächelnd an. „Ich verstehe deine Entscheidung. Isa… ich habe dich immer geliebt. Aber ich habe auch eingesehen, dass du richtig gehandelt hast. Ich würde mich nur freuen, wenn ich Sophia ab und an sehen dürfte. Vielleicht können wir ja versuchen Freunde zu werden. Ich ein alter Schulfreund und so den Kontakt zu Sophia herstellen. Natürlich weiß ich, dass dein Mann mitentscheiden muss, aber vielleicht können wir wenigstens einen Kompromiss schließen.“ versuchte er. Isabelle nickte. „Ich denke dass es eine sehr gute Vorgehensweise ist. Also gut… kommst du am Wochenende vorbei? Bring deine Freundin einfach mit und ich denke wir können wirklich sehr gute Freunde werden. Peter… ich freue mich für dich, dass deine Unschuld bewiesen ist. Leider kommt es zehn Jahre zu spät.“ Es klang sehr traurig von Isabelle und Peter war in der Versuchung sie in den Arm zu nehmen. Er sah Susanne kurz an und diese nickte. Peter machte einen Schritt auf Isabelle zu und umarmte sie. Er schloss die Augen und genoss diesen Augenblick. „Hallo? Hab ich was verpasst?“ hörte er einen Mann fragen. Isabelle sah ihn an. „Nein… ich habe einen Freund gefunden, den ich sehr lange nicht gesehen habe.“ sagte sie leise und wischte sich eine Träne weg. Mark das ist Peter….“ stellte sie die Männer vor. Sie reichten sich die Hände. „Einen Freund?“ harkte Mark nach. Peter nickte. „Ja… nur einen Freund. Ich werde mich ganz sicher nicht in Ihre Ehe einmischen.“ versprach er. Mark nickte. „Wenn das so ist, die Freunde meiner Frau sind auch meine Freunde.“ lächelte er.

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  • Semir war zuhause und wollte eigentlich nur schlafen. Doch Aida forderte noch ihren Tribut. Semir sah seine Tochter an und dachte dann an Peter. Er nahm Aida hoch und drückte sie leicht. „Mein kleiner Engel… ich kann sehr gut verstehen das Peter sich nach seiner Tochter sehnt. Ich wüsste nicht was ich tun würde, wenn ich dich nicht aufwachsen sehen könnte.“ sagte er leise und küsste die Kleine. Sie brabbelte leise und versuchte sich anschließend zu lösen. Semir machte sich auf der Couch lang. Nur wenig später war er eingeschlafen. Andrea kam aus der Küche und wollte ihre keine Familie zum Abendessen rufen. Sie sah Semir, wie er da lag und lächelte. Wie süß er doch war, wenn er schlief. Doch sie sah auch die Ähnlichkeit mit Aida. Sie hatte eine Angewohnheit ihres Vaters geerbt. Im Schlafen eine Hand als Faust gebildet vor den Mund halten. Sonderbar dass Andrea es erst jetzt beachtete. Scheinbar hatte dieser Fall einiges ausgelöst. Andrea weckte Semir sanft. „Na komm mein Held… das Essen ist fertig und dann legst du dich am Besten mit Aida ins Bett.“ sagte sie sanft. Semir nickte. Er aß und brachte seine Tochter zu Bett. Er selbst legte sich ebenfalls hin. Nur wenig später schliefen beide selig ein. Andrea machte die Wohnung sauber und sah anschließend noch fern. Ihre Gedanken gingen zu Susanne und Peter. Sie hoffte inständig das Peter und Susanne sich vermählen. Oder aber dass es eine sehr lange Beziehung werden würde. Susanne hatte bisher nur Pech in der Liebe gehabt und wenn nicht sie… wer hätte dann ein Recht darauf Glücklich zu sein?


    Susanne lag neben Peter und sah ihn an. Ihre Hände glitten über seine beharrte Brust. „Woran denkst du?“ fragte sie, denn sie bemerkte dass ihm etwas beschäftigte. „Es ist alles okay. Ich dachte nur daran wie ich Sophia das erste Mal begegnen soll. Morgen Abend… ich meine… ich kann doch nicht einfach hingehen und sagen: „Hi… ich bin ein guter Freund deiner Mutter und kannte deinen Vater..“ murmelte er. Susanne lachte leise. „Sicher kannst du das. Wir sollten morgen aber erst einmal eine Kleinigkeit besorgen. Geschenke und dann kannst du ihr von ihrem Vater erzählen. Aber denk daran, was du Isabelle versprochen hast. Keinen Ton über das Gefängnis. Erzähle ihr, was einer Tochter freut. Erzähle ihr wie gut ihr Vater war, Verbrecher zu jagen und einzusperren. Erzähle ihr wie sehr er über sie, seinen kleinen Engel schwärmte und dass er … du weißt doch selbst was du ihr erzählen kannst. Du schaffst das schon. Ich werde dir dabei helfen.“ versprach Susanne und küsste ihn. „Du bist die Beste für mich. Ich bin Isabelle irgendwie sogar dankbar, dass sie nicht warten wollte. Denn wenn es so gewesen wäre, dann hätte ich dich niemals lieben gelernt.“ gab er zu. „Lügner… Peter… ich liebe dich wirklich. Bitte enttäusche mich nicht.“ kam sehr leise von ihr. Peter hob ihr Kinn an. „Ich liebe nur dich. Ich werde dir treu bleiben und ich werde dir sicher ein paar schöne Stunden bieten. Aber du musst wenigstens meine Liebe mit mir teilen…“ lächelte Peter ihr zu. Susanne sah ihn fragend an „Was ist das?“ wollte sie wissen. „Ich habe früher mit meinem Vater sehr gern geangelt. Wir waren fast jedes Wochenende am See und haben gefischt. Das will ich wieder machen. Aber allein ist es so langweilig…“ gurrte er. Susanne musste lachen. „Ich denke das krieg ich hin. Wenn ich Dienstfrei habe gehen wir angeln…“ stimmte sie zu.

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  • Am sechsten Tag der Verhandlung sollte das Urteil gesprochen werden. Peter war extrem nervös und knetete seine Hände. Susanne sah ihn aufmunternd an. „Es ist bald vorbei. Dann bist du wieder frei und dein Ruf ist wieder hergestellt.“ sagte sie leise. Semir und Chris kamen ebenfalls zur Urteilsverkündung. Ihre Aussagen wurden bereits aufgenommen und auch Anna musste aussagen. Allerdings verschwiegen alle den Teil mit der Entführung, die Peter aus Verzweiflung an Anna begangen hatte. Till Schuster schnitt es an, dennoch verneinten Anna, Semir und auch Chris, dass es diese Entführung überhaupt gegeben hatte. Der Richter und die Staatsanwältin glaubten den Zeugen. Nach sechs Stunden Verhandlung hatte der Richter und die Schöffen das Urteil gefällt. Till Schuster ging für immer hinter Gittern. Peters Unschuld wurde ihm nun auch auf dem Papier zuteil und das Gericht sprach ihm eine hohe Entschädigung zu. „Herr Neumann… wir wissen dass Geld nicht das aufwiegt, was die Gefängnisstrafe angerichtet hat. Sie haben Ihre Familie verloren, Sie haben Ihren Job verloren und Sie haben auch Ihren Vater verloren. Dennoch hoffe ich sehr, dass Sie das Vertrauen in die Gerechtigkeit nicht verloren haben. Natürlich dürfen Sie nicht mehr als Polizist arbeiten. Egal in welcher Abteilung auch immer aber ich wünsche Ihnen alles erdenklich Gute.“ gab der Richter am Ende der Verhandlung bekannt. Till Schuster wurde abgeführt. „Eines Tages bin ich wieder da… und dann solltet ihr alle sehr vorsichtig sein. Rache ist ein sehr guter Ratgeber wenn es darum geht, eine Gefangenschaft zu überleben. Ich werde überleben und ich werde mich an jeden von euch rächen. Also seid immer auf der Hut. Ihr wisst nie, wer gerade auf euch zielt.“ drohte Schuster wütend. Chris stellte sich vor ihn. „Herr Schuster… Sie werden das Gefängnis als toter Mann verlassen. Sie haben nicht nur hier Straftaten begangen. Italien, Frankreich und noch weitere Länder warten bereits auf Sie. Und wenn Sie es wünschen, dann komme ich zu jeder Verhandlung.“ gab er leise knurrend von sich. Till Schuster wurde abgeführt.


    Nach der Verhandlung fand eine große Versammlung in der PAST statt. Dieter, Hotte, Chris, Semir, Andrea mit Aida und Peter mit Susanne sowie Anna stießen auf den überstandenen Fall an. Peter hob das Glas. „Ich möchte euch allen noch einmal sehr herzlich danken. Für all das… was ihr für mich getan habt. Ich weiß dass es Gerechtigkeit gibt und dass … das es auch für mich zählt. Frau Engelhardt ich hätte Ihnen nie etwas getan. Aber in meiner Verzweiflung blieb mir einfach nichts anderes übrig. Ich hoffe wirklich sehr, dass die Freundschaft, die hier angefangen hat, sich weiter entwickeln würde. Ich bin für alles offen. Und noch etwas… ich möchte der wundervollsten Frau etwas sagen….“ Peter unterbrach und hob das Glas in Susannes Richtung. „Susanne… wenn du bereit bist mich zu heiraten, dann wäre ich noch glücklicher als Glücklich. Ich würde alles tun um deine Liebe zu erhalten. Ich liebe dich von ganzen Herzen.“ sagte er leise. Susanne und er umarmten sich. „PAPA?“ fragte plötzlich eine sehr kindliche Stimme. Peter drehte sich um. Vor ihm stand Sophia. Sie hatte Tränen in den Augen. „Sophia…“ sagte Peter leise und beugte sich zu seiner Tochter. „Papa… ich wusste schon immer, dass du nicht tot bist.“ erklärte das kleine Mädchen. Peter bekam Tränen in den Augen. Wie sollte er sich verhalten. Was sollte er ihr sagen. „Du kannst es ihr sagen. Ich habe Sophia die Wahrheit gesagt. Sie weiß dass du im Gefängnis warst und sie weiß dass du Unschuldig bist. Peter… es ist das einzige was ich für dich tun kann. Ich werde Mark nicht verlassen, denn ich bin glücklich mit ihm. Aber vielleicht können wir wenigstens für Sophia gute Eltern sein.“ erklärte Isabelle. Peter weinte. Er hielt seine Tochter in den Arm. Drückte sie fest an sich. „ich habe dich sehr lieb…Sophia…ich bin der Glücklichste Mensch auf der Welt…“ weinte er leise. Sophia sah ihn an. „Papa… wenn du doch glücklich bist… warum weinst du dann?“ wollte sie wissen. Peter musste lachen. Es war eine Mischung zwischen Lachen und Weinen. Kinder konnten so unkompliziert sein.


    Semir und Chris sahen sich an. „Tja… dann denke ich ist doch auch die Familienehre wieder hergestellt. Einen Prost auf die Familie.“ grinste Semir und hob sein Glas. „Darf ich auch was?“ kam hinter Chris nun eine Stimme die er vermutlich mittlerweile überall erkennen würde. Er drehte sich langsam um. Vor ihm stand Katrin, die ein Kaugummi kaute. „Du darfst mit Apfelsaft anstoßen…“ grinste er. Katrin sah ihn an. „Bin ich ein Kleinkind oder was. Mensch Paps…. Wir sind im einundzwanzigsten Jahrhundert. Da trinken Kinder in meinem Alter Alkopops oder solche Dinge. Doch kein Apfelsaft mehr.“ widersprach Katrin. Chris sah sie an. „Wenn ich dabei bin, wirst du nicht rauchen und auch nicht trinken. Schon gar keinen Alkohol. Ist das klar, Fräulein?“ fragte er sie. „Willst du den Papa rauskehren lassen? Hey.. ich bin seit Jahren schon raus aus den Windeln. Außerdem bin ich hier um dich an dein Versprechen zu erinnern.“ maulte Katrin. Semir sah Chris an. „Du hast ein Versprechen gemacht?“ fragte er grinsend. Chris nickte. „Ja… ich nun ja ich habe Katrin versprochen, wenn ich diesen Fall gelöst habe, würden wir noch einmal ins Disneyland nach Frankreich fahren.“ gab er zu. Semir sah zu Andrea, die sich gerade mit Aida beschäftigte. „Gut… dann fahren wir drei mit. Wird sicher lustig werden…“ bestimmte Semir. Chris sah ihn dankbar an. „Das wird wirklich eine sehr schöne Woche. Aber haben wir denn Urlaub?“ wollte Chris wissen. „ Ja… ich habe bei der Chefin für uns beide eine Woche rausschlagen können.“ nickte Semir. Die Beiden stießen an. Schon am nächsten Morgen ging die Fahrt nach Paris. Bis zu diesen Zeitpunkt ahnte Semir dass er Schuster noch einmal begegnen sollte… doch davon in einer anderen Story…


    Ende

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