Kein Mord bleibt ungesühnt

  • Nur zwei Stunden später hatte Andrea bereits die ersten Ergebnisse. „So…. Hans Neumann, geboren am 18.04.1947 in Berlin, Schule und Ausbildung ebenfalls in Berlin, Sein Vater ist im Krieg gefallen, seine Mutter hat ihn und vier Geschwister allein groß gezogen. Nach seiner Ausbildung zum Polizeibeamten ist er 1985 mit der Familie nach Köln gezogen und hat sich dort beim SEK zum Präzisionsschützen weiterbilden lassen. Dann hat er sich als Einsatzleiter einen ziemlichen Namen gemacht. 1995 kam dann sein Sohn Peter Neumann ebenfalls zum SEK und machte hauptsächlich mit seinem Vater Dienst. Kurz vor seinem Tod gab es eine laut Zeugen, heftige Auseinandersetzung weil Peter Neumann durch ein riskantes Vorgehen das Leben einer Geisel extrem in Gefahr gebracht hat. Und während dieses Streites drohte Peter Neumann seinem Vater. Was ihm vor Gericht negativ angelastet wurde. Das zu Hans Neumann. Sein Sohn Peter wurde zu fünfzehn Jahren Haft verurteilt aber nach zehn abgesessenen Jahren auf Bewährung freigelassen. Während seiner Haft wurde ihm per Gerichtsurteil mitgeteilt, dass er seine Frau Isabelle und seine Tochter Sophia nicht mehr sehen darf. Laut Gefängnisakten hat seine Frau ihn in den ganzen zehn Jahren nicht einmal besucht. Die Kollegen von Neumans Eingreiftruppe wird noch zusammen gestellt, soweit ich allerdings sehen konnte, sind es alles sehr gute Leute.“ Endete Andreas Bericht. Semir sah seine Frau stolz an und küsste sie. „Tolle Arbeit… wie immer.“ lobte er sie. Chris kam zur Tür herein. „Dieser Till Schuster ist mir irgendwie suspekt. Dem interessiert es nicht im Geringsten, was mit der Chefin ist. Er meint sie wäre eh nur eine kurze Bekanntschaft, oder so ähnlich. Am Liebsten würde ich ihn mal checken lassen.“ Grollte er etwas. Semir grinste. „Na dann tu es doch… die Chefin ist nicht da und ich bin ihr Stellvertreter.“ Gab er als Antwort. Chris ging zu Susanne, die an ihrem Schreibtisch saß und ihre Kaffeetasse in der Hand drehte.


    Anna sah Peter während der Autofahrt an. „Peter… wenn meine Kollegen für Sie tätig werden sollen, dann müssen Sie uns alles erzählen. Sie wissen dass Sie sich nicht selbst belasten müssen, aber wir müssen alles wissen. Wenn Sie sagen, dass Ihr Vater ermordet wurde, müssen wir wissen welche Beweise Sie dafür haben und warum Sie diese nicht durch Ihren Anwalt in den Prozess haben einfließen lassen.“ erklärte sie ihm. Peter Neumann nickte. „Ja ich weiß. Aber ich belaste mich nicht. Damals… der ganze Prozess. Ich gehe davon aus, dass mein Anwalt geschmiert wurde. Er hat kaum etwas für meine Verteidigung getan. Mein Vater… er hat drei Monate bevor er ermordet wurde, etwas herausgefunden.“ erzählte er. „Herausgefunden? Was?“ harkte Anna nach. „Das ist es ja… ich weiß es nicht… ich weiß es einfach nicht. Bevor er mir sagen konnte was, wurde er getötet.“ Stöhnte er. Anna nickte. „Wie sollen wir Ihnen helfen, wenn Sie uns nicht helfen?“ wollte Anna wissen. Peter sah sie an. „Sie müssen einfach sehr tief graben.“ gab er zu verstehen. Ann lächelte. Haben Sie gar keinen Hinweis? Zum Beispiel seit wann Ihr Vater wenn dem so gewesen ist, auf irgendeiner Abschussliste stand?“ versuchte sie an Informationen zu kommen. Peter nickte. „Ja…. Ich weiß es sogar sehr genau. Wir haben einen Waffenschieber und Drogenring aufgelöst. Die Gruppe operierte von Köln und Düsseldorf aus. Waffen verschieben nach Afghanistan, in den Iran, Irak…überall dort wo Waffen gebraucht wurden. Die Drogen gab es oben drauf. Ein kleiner Teil ging hier auf den Markt, also in Deutschland. Tja und als die Ermittler dann einen Hinweis auf das Versteck bekam, wurde das SEK herbeordert und der Laden gestürmt. Wir haben 28 Männer festgenommen. Waffen und Drogen in einem Wert von über drei Millionen sicher gestellt. Alles in Allem konnte man von einem erfolgreichen Zugriff sprechen. Doch mein Vater bohrte weiter. Und er hatte das richtige Gespür. Der Bulle in ihm schlief eben noch nicht.“ erzählte Peter. Sie kamen auf dem Parkplatz der Autobahnpolizei an. Peter suchte sich eine Parkbucht und sah plötzlich dass auch Susannes Wagen hier stand. „Verdammt..“ fluchte er leise.

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  • „Hey… alles klar?“ fragte Chris, der bereits wieder in der PAST war. Susanne erschrak leicht. „Ja… alles klar…“ kam leise zurück. Chris setzte sich auf die Schreibtischkanten. „Hey… es ist nicht alles klar. Man sieht es doch. Willst du reden?“ sanft kam die Stimme des sonst so rauen Mannes herüber. Susanne sah ihn lächelnd und doch mit Tränen in den Augen an. „Nein… ich bin wieder mal reingefallen. Ich falle immer auf die Männer rein. Jedes Mal lasse ich mich auf die Versprechen ein, und denke er liebt mich… und dann… dann ist er weg und ich … bin wieder allein.“ erklärte sie leise. Chris senkte den Kopf. „Susanne… du kannst nichts dafür, dass es so gekommen ist. Es hätte auch anders passieren können. Ich bin mir sicher, dass …“ Chris stockte. „Würdest du mir ein Gefallen tun?“ fragte er Susanne. Sie nickte. „Überprüfe für mich bitte diesen Till Schuster. Ich bin mir sicher, dass etwas mit dem Typen nicht stimmt.“ bat er. Susanne sah ihn an. „Du willst den Freund der Chefin überprüfen lassen?“ kam etwas ungläubig von Susanne. Chris nickte. „Ja, weil ich denke, dass der Kerl etwas verschweigt. Außerdem trägt er eine Waffe.“ meinte Chris nur. „Eine Waffe? Wie kommst du denn darauf?“ wollte Susanne wissen. „Ich bin lange genug mit einer versteckten Waffe herumgelaufen, habe mir welche versteckt und so… ich rieche es einfach.“ Grinste Chris. Susanne stöhnte auf. „Also gut… ich werde den PC nach Till Schuster suchen lassen. Lenkt mich etwas ab. Wenn ich nur wüsste was er mit der Chefin vorhat? Ich meine… ob sie noch lebt, oder…was mit ihr ist..“ kam leise von ihr. Chris nickte. „Das wollen wir alle wissen.“


    „Wir müssen doch irgendwo anfangen zu suchen! Wo kann er die Chefin hingebracht haben? Irgendeinen Hinweis. Was ist mit dem Handy? Ist es geortet worden?“ fragte Semir nervös. Susanne schüttelte den Kopf. „Die Verbindung war nicht lange genug.“ erklärte sie. „Sie brauchen nicht mehr suchen!“ erklang plötzlich und die Köpfe ruckten herum. Dort standen Anna Engelhardt und Peter Neumann. Semir zog seine Waffe. „Okay! Waffe weg und Hände hoch!“ befahl er mit harter Stimme. „Semir… nehmen Sie die Waffe runter. Herr Neumann ist freiwillig hier. Er braucht unsere Hilfe und ich denke, es ist einer der Fälle die Sie lieben.“ erklärte Anna und lächelte Semir an. Dieser verstand erst gar nichts und war so perplex das er dem Befehl die Waffe herunter zu nehmen tatsächlich nachkam. „Chefin? Ich verstehe nicht…?“ sagte er. Anna nickte „Ja ich weiß. Aber es ist sehr wichtig. Ich erkläre alles in meinem Büro. Sie und Chris werden mit mir kommen. Herr Neumann hat hier noch etwas zu erledigen.“ befahl Anna. Peter sah sie erschrocken an. Dann wies Anna mit dem Kopf zu Susanne, die ihn einfach nur ansah. Peter schluckte etwas und nickte dann. Anna ging mit Chris und Semir ins Büro. Peter mit langsamen Schritten auf Susanne zu.

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  • „Warum?“ fragte Susanne leise. „Susanne… ich weiß… es …war… nicht okay… aber ich ..“ suchte Peter nach den richtigen Worten. „Du hast mich nur benutzt? Nur um an Frau Engelhardt ran zu kommen? War alles was du mir gesagt hast, nur gelogen?“ fragte sie weiter. „Susanne… am Anfang… da wollte ich wirklich nur wegen Engelhardt mit dir zusammen sein aber nach einer Weile… da… da war ich mir nicht mehr so sicher. Ich weiß das ich Scheiße gebaut habe, aber… verdammt… ich rede und weiß dass ich dir so weh getan habe. Du könntest mir nie verzeihen und ich verstehe es sogar. Ich würde es mir auch nicht verzeihen.“ Sagte er leise und wollte gehen. „Wohin willst du?“ kam von Susanne. „Ich muss ja wohl da rein. Ich meine alles was ich wollte war die Unschuld von mir zu beweisen. Ich wusste mir einfach keinen anderen Weg. Wie hätte ich sonst deine Kollegen dazu bekommen?“ kam etwas lauter von Neumann. „Du hättest einfach nur ehrlich sein sollen und Frau Engelhardt fragen müssen. Und du hättest mich nicht anlügen sollen. Wie soll ich, falls ich dir verzeihen kann, wie sollte ich dir jemals wieder vertrauen können?“ stellte sie die entscheidende Frage. „Susanne… ich kann dich nur bitten mir zu verzeihen. Ich weiß es ist schwer, aber…ich … ich liebe dich wirklich.“ kam leise von Peter. Doch Susanne ließ sich nicht so einfach erweichen. Sie war zu tiefste verletzt. „Lass mir bitte noch etwas Zeit. Ich werde es mir überlegen.“ gab sie bekannt. Peter nickte, es war schon mehr als er erhofft hatte.


    „Sie glauben, dass er unschuldig ist?“ fragte Semir erstaunt. Anna nickte. „Ja… es sprachen damals schon einige Sachen gegen seine Schuld. Aber der Richter hat es anders gesehen. Herr Neumann erzählte mir, dass sein Vater kurz vor seinem Tod angeblich etwas herausgefunden hatte. Was genau, wusste er nicht, denn bevor sein Vater es ihm sagen konnte wurde er umgebracht. Es ging um Drogen. Macht euch mal schlau. Wenn er wirklich zehn Jahre unschuldig im Gefängnis saß, dann bin ich auch daran Schuld.“ erklärte Anna. Semir sah zu Chris. „Ja und wo sollen wir anfangen?“ harkte Chris nach. Anna lächelte. „Ihr werdet die Akten durchgehen. Die von den Fällen die Hans Neumann bearbeitet hat, bzw. wo er beteiligt war. Wenn Peter Neumann Recht hat, dann ist der Fall kurz vor seinem Tod gewesen.“ befahl sie. Semir stöhnte leise auf. „Papier…. Ich hasse Papier…“ stieß er leise aus. Anna lachte nur. „Semir… ohne Papier geht es nicht. Und ich hoffe Sie enttäuschen mich nicht… So wie ich Sie beide kenne, werden Sie den Schuldigen finden.“ Lobte sie beide indirekt. „Tja.. dann wird uns Herr Neumann aber noch einiges erzählen müssen.“ meinte Chris. „Das wird er tun…“ bestätigte Anna. „Gut… dann soll er uns mal einen Zeitraum sagen, wo wir anfangen können.“ ließ Semir sich überreden. In diesem Augenblick trat Peter Neumann rein. „Bitte… nehmen Sie Platz.“ bot Anna an. Peter nickte und setzte sich in die gemütliche Sitzgruppe. Die anderen kamen hinzu.

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  • „Zunächst einmal, möchte ich mich entschuldigen. Für die Entführung, die Bedrohung die Lügen… einfach alles. Ich hoffe wirklich, dass meine Unschuld bewiesen werden kann. Aber ich denke… das Sie…und Frau Engelhardt die einzigen sind, die mir helfen können. Sie werden es vielleicht nicht glauben, aber Sie haben einen recht guten Ruf hinter Gitter…“ lächelte Peter. Anna sah zu Chris und Semir. „Nun gut… wir werden es versuchen. Aber … wir können Ihnen nichts versprechen. Und Sie müssen uns alles erzählen. Warum sollte man Ihnen die Schuld in die Schuhe schieben? Was machte Ihren Vater so gefährlich, dass er ermordet wurde? Waren dort besondere Fälle…? Alles und ich meine wirklich alles.“ fing sie sachlich an. Peter nickte. „Es ging alles mit einem ziemlich sonderbaren Fall los. Mein Vater hatte zusammen mit dem BKA einen Waffenschieber- und Drogenring ausgehoben. Mein Vater war der Meinung einen der Typen zu kennen. Ich habe ihn belächelt. Ich meine… es ist ja nie gesagt, das… aber ich denke es ist Nebensache. Drei Wochen später bekam mein Vater einen Anruf und er wurde nach Bonn beordert. Ich wollte ihn begleiten, aber er wollte es nicht. Danach war alles Anders. Er war verschwiegen und ließ niemanden mehr an sich ran. Eine Woche vor seinem Tod, sagte er mir dass er ein Geheimnis hat und er die Last nicht mehr tragen will. Ich habe ihm gesagt, er soll mir sagen was ihn bedrückt. Dann kam dieser verdammte dämliche Fehler von mir dazwischen und wir haben uns gestritten. Tja… das passte dem Mörder wohl ins Konzept. In der Nacht als mein Vater starb, hatte er mich angerufen. Wir wollten uns aussprechen und er wollte mir sagen, was ihn bedrückte. Doch als ich da ankam, da… er war schon tot. Dieses Geheimnis, hat er mit ins Grab genommen. Ich weiß nicht was er mir sagen wollte, aber ich fand es sehr schade, dass wir uns nicht mehr aussprechen konnten.“ endete Peter.


    Semir sah Peter prüfend an. „Wenn Sie unschuldig sind, bzw. waren, warum hat Ihr Anwalt nichts unternommen?“ wollte er wissen. Peter zog die Schultern hoch. „Ich weiß nicht. Je näher es zur Urteilsverkündung ging, umso weniger hat er getan. Zum Schluss hatte er mich sogar dazu überredet, ein Geständnis einzuräumen. Nur damit die Strafe geringer ausfiel. Ich bin mir sicher, dass er mit darin verstrickt ist.“ erklärte er. Chris lachte leise. „Ja sicher und der Richter vermutlich auch, die Staatsanwaltschaft sowieso und vermutlich sogar der ganze Polizeiapparat.“ gab er verächtlich wieder. Peter sah ihn wütend an. „Sie glauben mir nicht? Ich verstehe es sogar. Ich bin mir trotzdem sicher, dass es etwas mit diesem Drogendeal zu tun hat. Besorgen Sie die Akten!“ forderte Peter ihn auf. Semir nickte. „Also gut... wir werden sehen was wir machen können. Was ist Ihre Gegenleistung?“ wollte Semir wissen. „Ich werde hier bleiben. Frau Engelhardt hat mir zugesichert, dass ich hier sicher bin und man mich nicht wieder einsperren wird.“ kam zuversichtlich von Peter. Anna nickte bestätigend.

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  • Susanne saß mit Andrea in der Küche. „Und?“ fragte Andrea. Susanne verstand nicht genau. „Was meinst du?“ fragte sie nach. „Wie willst du dich entscheiden? Er scheint dich wirklich zu lieben. Und du ihn auch.“ lächelte Andrea ihrer Freundin zu. Susanne nickte. „Ja... er ist mir nicht egal. Aber er hat mich verletzt. Er hat mich benutzt und ich bin drauf reingefallen. Andrea .... wie kann ich mir seine Gefühle sicher sein, wenn er nicht ehrlich ist? Wie soll ich wissen, ob er mir nicht wieder Theater vorspielt?“ klagte Susanne verzweifelt. Andrea nickte. „Ja ich verstehe dich. Du bist verletzt. Ich wäre das auch. Aber wahre Liebe wird verzeihen. Nur jetzt weißt du dass er offiziell verheiratet ist. Er will seine Tochter und seine Frau wieder sehen. Nicht das du mich falsch verstehst, aber seine Frau hat ihn all die Jahre im Gefängnis nicht besucht. Die Liebe zwischen den Beiden ist definitiv tot. Und deshalb solltest du ihm verzeihen. Susanne... jeder macht mal einen Fehler. Aber der schlimmste Fehler ist, wenn man nicht verzeihen kann.“ sinnierte Andrea. Susanne sah sie an. „Würdest du so etwas Semir verzeihen?“ fragte sie leise. Andrea dachte kurz nach. Sie lachte leise auf, als sie daran dachte, wie oft sie und Semir schon gestritten und wieder versöhnt haben. Doch würde sie ihm eine solche Lüge verzeihen? Nach eine kurzen Pause nickte sie. „Ja...ich würde sie ihm verzeihen.“ sagte sie laut und vernehmlich.


    Anna sah zu Semir und Chris. „Ich werde dafür sorgen, dass Sie die Akten möglichst schnell bekommen. Da sehe ich auch keine Schwierigkeit. Der Fall liegt ja schon zehn Jahre her.“ meinte Anna nur. Semir nickte. „Also gut. Aber jetzt sollten wir alle erst einmal schlafen gehen.“ meinte er. Alle waren damit einverstanden. Doch nun kam das Problem auf, das niemand wusste wo Peter schlafen sollte. Er wollte auf keinen Fall in einer Zelle schlafen. Aber weder Semir, Anna noch Chris wollten dass er nach Hause fährt. Immerhin lag eine Straftat vor. Er hatte Anna Engelhardt entführt und das durfte nicht außer Acht gelassen werden. Als die Leute im Büro so heftig diskutierten und das hin und her abwogen, betrat Susanne das Büro. Sie bekam es natürlich mit. „Er wird bei mir schlafen. Wir wohnen schließlich zusammen.“ sagte sie. Die Köpfe ruckten zu ihr herum. Peter stand auf und knetete seine Hände. „Hast du dir das genau überlegt?“ fragte er unsicher. Susanne nickte. „Ja... sehr intensiv. Ich liebe dich, Peter.“ kam als Antwort. So fuhren alle nach Hause und wollten sich am nächsten Abend um acht wieder hier einfinden.


    Susanne und Peter fuhren nach Hause. Die Fahrt über war Peter sehr verschweigen. „Tobias… ich meine Peter… ich weiß nicht wie es mit uns weitergehen soll. Ich kann natürlich jetzt nicht mehr vergessen, dass du noch verheiratet bist…“ fing Susanne an. Peter nickte. „Ich weiß… ich habe verdammt noch mal dämlich benommen. Weißt du am Anfang da wollte ich dich wirklich nur…benutzen… aber je mehr wir zusammen waren… da… ich habe mich wirklich in dich verliebt. Ich dachte dass mir so etwas nie tun könnte. Ich meine, ich habe meine Frau geliebt, obwohl sie mich nie besucht hat. Aber wir haben eine Tochter… sie ist zehn Jahre alt und ich habe sie nie gesehen. Ich habe meine Tochter noch nie gesehen…“ erklärte Peter. Susanne nickte. „Ja ich weiß. Ich habe deine Akte gesehen. Peter…. Hast du deinen Vater wirklich nicht umgebracht?“ wollte sie wissen „Nein… ich bin kein Mörder. Ich habe meinen Vater geliebt. Gut… wir haben uns kurz zuvor gestritten, aber ich habe ihn nicht umgebracht. Ich schwöre es.“ kam leise von Peter. Susanne nickte. Sie gab sich damit zufrieden. In der Wohnung, die sie beide zusammen gemietet haben, schlief Peter im Wohnzimmer auf dem Sofa und Susanne im Bett. Noch war sie nicht zugänglich für Zärtlichkeiten seinerseits.

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  • Auch Andrea und Semir waren zuhause. „Mann… war für ein Tag…“ stöhnte Semir. Andrea massierte ihn. „Na komm… wir legen uns jetzt erst einmal hin. Du wirst mindestens acht Stunden schlafen und dann kannst du auch klarer denken.“ sagte sie zärtlich zu ihm. Semir sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. „soll ich alleine schlafen gehen?“ fragte er etwas enttäuscht. Andrea ahnte was er wollte. „Nein… ich werde auch schlafen gehen. Nur muss ich morgen Aida wieder abholen und dazu brauche ich Ruhe… außerdem sind deine Rippen nicht dafür konstruiert… also schlafen wir nur…“ erklärte sie. Semir sah sie enttäuscht an. Sie lachte als sie seinen Blick sah. „Also gut…. Komm…“ meinte sie und sie gingen ins Bett. Gegen sechs stand Semir wieder auf. Er ließ Andrea schlafen und machte sich frisch. Anschließend brühte er einen Kaffee auf und fuhr anschließend zur PAST. Dort wurde er von Chris und Anna bereits erwartet. Auch Susanne und Peter waren da. „Sind die Akten schon da?“ fragte er sofort. Anna nickte. „Wir wollten sie gerade durchgehen. Die Akten die ich angefordert habe beschäftigt sich zum einem mit dem Fall des Drogen- und Waffenschieberring und mit dem letzen Fall von Neumann.“ erklärte Anna.


    Gegen neun fuhr Semir in die PAST. Chris war bereits da und auch Susanne und Peter saßen im Großraumbüro. Anna schien gar nicht zuhause gewesen zu sein. Semir fiel auf, dass sie immer noch das Gleiche trug wie zuvor, als sie sich trennten. „Sie hätten sich aber auch etwas Ruhe gönnen sollen, Chefin…“ ermahnte er sie. Anna nickte. „Hätte ich, ja… aber ich habe die Zeit genutzt und die Akten besorgt. Hier sind die letzten vier Fälle von Hans Neumann. Darunter auch der Fall mit dem Drogenring. Laut den Akten hatte Neumann mit seiner Truppe 1997 eine Razzia durchgeführt. Es wurden einige Leute verhaftet allerdings schwiegen damals alle, die darin verwickelt waren. In einer der Akten habe ich eine Randnotiz gefunden, vermutlich von Neuman selbst. Er schrieb…“ sie unterbrach sich selbst und sah in eine der Akten nach. „hier… es sind hohe Tiere in der Politik darin verstrickt.“ las sie vor. „Was wenn er einem Komplott auf der Spur war?“ fragte Semir nach. Anna zuckte mit den Schultern. „Peter? Hat Ihr Vater irgendwas mal fallen lassen?“ kam von Chris an Neumann jr. gewand.


    Peter dachte nach. „Nein… zumindest nicht direkt. Er hatte mal angekündigt, dass er einer großen Sache auf der Spur sei, aber er sagte nie etwas Konkretes.“ meinte er nur. „Ja aber wenn Ihr Vater jemand auf der Spur war, dann müsste er irgendwo Notizen haben. Etwas was darauf hinweist wo man suchen soll….“ mutmaßte Semir. Peter nickte „Ja sicher… mein Vater hat ständig Notizen gemacht, allerdings ist kurz nach seinem Tod sein Büro in Flammen aufgegangen. Einfach so…. die Feuerwehr hatte keine Hinweise gefunden, dass es Brandstiftung war. Sie vermuten das es ein Kabelbrand gewesen ist.“ erklärte Peter. Semir nickte. „Und vermutlich hatte er alles auf dem PC gespeichert oder?“ fragte er nach. Peter nickte. „Ja sicher…. Irgendwo im PC der Polizei. Sicherheitskopien auf CD hatte er immer zuhause behalten. Meine Mutter hat die Sachen sicher im Keller noch aufbewahrt. Sie ist kurz nach meiner Entlassung gestorben, aber auch sie glaubte an meiner Unschuld. Die Sachen sind immer noch da. Ich habe noch keine Zeit gefunden, den Keller aufzuräumen.“ gab Peter zu. „gut… dann sollten wir mal hinfahren und alles durchsuchen.“ Nickte Chris. Semir stimmte zu. Nur kurz darauf waren sie unterwegs zum Haus von den Neumanns, in denen Peter nach dem Tod seiner Mutter vor vier Monaten keinen Fuß mehr reingesetzt hatte. Aber er hatte es geerbt und wollte es auf keinen Fall verkaufen. Im Gegenteil…. Er wollte irgendwann hier mit seiner Familie leben und glücklich sein.

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  • Chris fuhr mit Semir und Peter zum Haus. Als sie vor der Tür standen sahen sie das Prunkstück staunend an. „Whow… vielleicht sollte ich doch zum SEK gehen…“ murmelte Semir. Chris lachte. „Lass es lieber…“ gab er zurück. „Hier… wir gehen direkt in den Keller…“ kam von Peter der den Schlüssel aus der Tasche zog. Nur wenig später standen sie in einem der Räume. Hier stapelten sich die Kisten bis zur Decke. „Tja und wo fangen wir an?“ wollte Semir wissen. „Meine Mutter hat alles sehr penibel beschriftet. Wir müssen nur schauen, wo Hans drauf steht.“ Gab Peter zurück. Sie sahen sich um. Zum Schluss blieben vier Kartons von denen übrig. Die Drei zogen die Kartons ins Wohnzimmer. Peter überkam plötzlich eine Traurigkeit und er drehte sich von Semir und Chris weg. „Hey… alles klar?“ fragte Chris, der es bemerkte. „Was? Ja sicher… fangen wir an.“ Meinte Peter mit bedrückter Stimme. Sie nahmen sich die Kartons vor. Sie fanden die CDs und packten sie aus. Leider waren sie nicht beschriftet. „Tja… Arbeit für Hartmut…“ grinste Semir, packte die CDs ein und fuhr mit den Beiden anderen zur KTU.


    Hartmut der rothaarige Techniker sah auf, als die Drei kamen. „Hey… ihr habt den Mistkerl geschnappt… Super Jungs…“ strahlte er. Doch als er dann sah, dass der Mann der Anna entführt hatte keine Handschellen trug, wurde er misstrauisch. „was ist das denn? Ist er nicht verhaftet?“ fragte er vorsichtig nach. Semir lächelte. „Wir erklären es dir gleich… Peter hier…ist vor zehn Jahren zu Unrecht verurteilt worden. Er soll seinen Vater ermordet haben, aber dem ist nicht so… und damit er seinen Ruf wieder herstellen kann, hat er die Chefin entführt um uns zu zwingen zu ermitteln. Aber Frau Engelhardt konnte ihn überzeugen, dass er aufgibt und uns einfach fragt. Tja… er war selbst Polizist und…den Rest später… Hier!“ meinte Semir nur und stellte einen Karton mit CDs auf den Tisch. Hartmut sah ihn an. „Was soll das?“ wollte er wissen. „Arbeit für dich…“ grinste Chris. „Ah ja… sehr witzig…. Mal im Ernst was ist da drauf?“ harte Hartmut erneut nach. „Es sind Beweise drauf, die meine Unschuld beweisen. Das hoffe ich zumindest.“ Meldete sich nun auch Peter zur Wort. Hartmut nickte. „Also gut… ich mache mich gleich ran und sehe sie durch.“ meinte er nur. Er griff sic h die ersten CDS und legte eine nach der Anderen ein. Chris, Semir und Peter sahen ihm über die Schultern. Die ersten dreißig brachten keine Ergebnisse. Chris sah Peter an. „Denken Sie wirklich wir finden was?“ fragte er. Peter zog die Schultern hoch. „Ich weiß es nicht… ich hoffe es sehr…“ kam leise von ihm. Chris nickte. „Ich hoffe nur das Vertrauen, was Frau Engelhardt in Sie setzt ist nicht vergebens.“ kam leise von Chris. Peter bemerkte, dass dieser Mann sehr misstrauisch war.


    „Hier! Ich hab was!“ rief Hartmut nach drei Stunden. Semir, Chris und Peter kamen angerannt. „Hier steht unter dem 29.1 1998, heute haben wir die Drogenhöhle ausgenommen. Waffen und Drogen im Wert von drei Milliarden Euros sichergestellt. Alles wurde in die Asservatenkammer gebracht. Der Innenminister selbst bedankte sich bei uns. Ich bin sehr stolz.“ las Hartmut vor. „Ja und wo ist das jetzt ein Hinweis?“ fragte Semir enttäuscht. „Ja warte es geht ja weiter…. Hier…. 19.02.1998: Heute sollten die Drogen und die Waffen vom 29.01. vernichtet werden. Ich durfte bei diesem Termin dabei sein, doch als man die Waffen und die Drogen sichtete fiel mir auf, dass einiges fehlte. Es war lediglich ein drittel von dem da, was wir sichergestellt haben. Jemand von uns muss korrupt sein.“ las Hartmut weiter. Semir nickte. „Dann hat Ihr Vater aufgedeckt, dass jemand aus unseren Reihen die Sachen auch der Asservatenkammer geholt hat. Es kann ja nur ein Polizist gewesen sein.“ dachte er laut nach. Peter Neumann konnte dem nur beipflichten. „Wo geht es weiter?“ fragte Chris nach. Hartmut suchte einen Augenblick. „hier!“ rief Hartmut. „Wir haben den 31.03.1998. Heute haben wir einen Deal vereiteln können. Doch die Waffen so konnte ich erkennen, waren die aus der Razzia im Januar. Ich habe noch etwas bemerkt…. Karl ist darin verwickelt. Wie konnte er nur… warum hat er das getan…?“ las Hartmut vor. „Karl?“ fragte Peter und sah etwas verwirrt aus. Chris bemerkte es sofort. „Wer ist Karl?“ wollte er wissen. „Karl Sommer… er und ich waren die besten Freunde. Ich dachte immer… dass Karl und mich nichts trennen konnte. Jeden Einsatz haben wir zusammen gemacht.“ kam leise von Peter. „haben wir noch was Hartmut?“ fragte Semir. „Ja noch zwei Einträge hier…. also dieser Karl Sommer scheint es ihm wirklich angetan zu haben. Aber es geht nicht mehr um den Dienst.“ erklärte Hartmut.

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  • Anna sah Susanne an. „Was gedenken Sie zu tun? Ich meine in Sachen Peter…“ wollte sie wissen. Susanne lachte. „Was meinen Sie? Ob er wieder spielt? Ob er es diesmal ehrlich meint?“ fragte sie verbittert. „Nein… ich wollte wissen, ob Sie ihn verzeihen können.“ lächelte Anna sie an. Susanne zog die Schultern hoch. „Ich weiß es nicht genau. Er hat gesagt dass er mich liebt, aber ich weiß dass er verheiratet ist und dass er mich eigentlich nur benutzt hat. Wer sagt mir, dass er es nicht wieder tut? Wer sagt mir, dass er mich nicht wieder nur benutzt um sein Ziel zu erreichen?“ stellte Susanne die Frage. Anna lächelte sanft. „Man weiß nie ob es jemand ernst meint. Nicht mit dem Verstand ist es zu erfahren. Nur mit dem Herzen… Susanne… hören Sie auf Ihr Herz und es sagt ihnen was zu tun ist.“ meinte sie nur und stand auf. Sie nahm Susanne in den Arm und hielt sie einfach nur fest. Die Sekretärin ließ es zu. Sie brauchte nun jemand der sich ihre Sorgen anhörte. Es war sehr wichtig… Eine Weile standen die beiden Frauen so da. Dann löste sich Anna. „Susanne… würden Sie mir einen Gefallen tun?“ fragte sie. Susanne nickte und wischte eine Träne weg. „Finden Sie bitte die Adresse von Isabelle und Sophia Neumann raus.“ bat Anna. „Und was wollen Sie dann machen?“ fragte Susanne. „Ich werde diese Frau besuchen und sie danach fragen, warum sie ihren Mann den Umgang mit dem Kind verweigert.“ lachte Anna leise. Susanne nickte und machte sich an die Arbeit.


    Chris, Peter und Semir kamen zurück. Sie hatten einige CDs dabei. „Hier… das sind die interessantesten Dinger von dem ganzen Haufen.“ Meinte Peter. Anna sah ihn an. „Ich glaube nicht, dass ich Ihnen erlaubt habe zu ermitteln, Herr Neumann. Sie sind kein Polizist mehr.“ Ermahnte Anna ihn und sah auch zu Semir und Chris. „Chefin… er weiß wonach wir suchen müssen. Er kennt oder besser kannte seinen Vater doch besser…“ meinte Chris nur und Semir nickte zustimmend. „Das schon, aber wir sollten nicht gerade der Staatsanwaltschaft in die Hände spielen, oder. Wenn er ermittelt dann hier im Büro.“ ermahnte Anna. Die Männer mussten einsehen, dass die Chefin Recht hatte. „Also was haben wir?“ harkte Anna nach. „Es geht um sechs Personen. Laut den Aufzeichnungen Hans Neumanns vermutete er dass diese Leute dem Drogenring, den sie kurz vor seinem Tod hoch genommen haben, mit dem Boss des Drogenringes, einem gewissen Max Hinterberg, zusammen gearbeitet haben. Er nennt die sechs allerdings nicht alle mit Namen. Nur drei, die er vermutlich persönlich kannte. Karl Sommer, Leon Heißen und Richard Bergmann. Er schreibt aber auch dass es noch weitere drei gibt. Müssen nur noch herausfinden, er die Anderen sind. Und dabei kann Peter uns helfen“ dachte Semir laut. Peter nickte. „Ja ich denke sogar zu wissen, um welche drei es hier geht. Daniel Friedrichsen, Paul Schweizer und Roman Sinndorf.“ Gab Peter von sich. „Roman Sinndorf? Der Roman Sinndorf?“ fragte Anna erstaunt. Peter verstand nicht ganz. „Was heißt denn der Roman Sinndorf?“ wollte er wissen. „Roman Sinndorf ist der Leiter des SEK in Düsseldorf. Er hat vor vier Jahren die Leitung übernommen.“ erklärte Anna. „Die Leitung? Das geht doch gar nicht… ich meine.. er hätte gar nicht die Eignung für diesen Job!“ begehrte Peter auf. „Herr Neumann… in zehn Jahren hat sich einiges geändert.“ erklärte Anna. „Ja scheint mir auch so…“ dachte Peter laut nach.

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  • Isabelle sah Fern, als sie die Tür hörte. „Mark? Bist du das?“ fragte sie laut. „Ja! Ich bin es nur. Was gibt es denn heute zu Essen?“ hörte sie ihren Mann rufen. „Du ich wollte eigentlich einen Auflauf machen. Aber wenn du was anderes willst, dann kann ich dir auch ein Kotelett machen.“ meinte sie nur. „Wo sind denn die Mädchen?“ kam von ihrem Mann. „Die sind noch draußen. Sie wollten ein paar Blumen für mich pflücken.“ erklärte Isabelle und küsste ihren Mann. Dieser hatte die Zeitung in der Hand. „Darf ich mal kurz lesen?“ fragte sie grinsend. „Ja sicher… ich gehe schnell duschen.“ bekam sie zur Antwort. Isabelle schlug die Zeitung auf. Die Schlagzeile sprang sie regelrecht an. „Vatermörder entlassen!“ las sie. „Nein...“ stieß sie aus und überflog die Zeilen. Ihr Mann hörte das natürlich und kam zu ihr. „Was ist denn? Ist dir ein Geist begegnet, oder was?“ lachte er. Sie sah ihn ernst an und sofort verschwand auch sein Lachen „Mein Exmann... er ist wieder frei.“ sagte sie leise. Mark zog die Schultern hoch. „Na und?“ wollte er wissen. „Er wird sich an Sophia ran machen.“ kam ängstlich von ihr. „Na und? Er ist doch ihr Vater.“ klang es ziemlich unbedenklich von Mark. Isabelle nickte. „Ja... aber ich habe ihr erzählt, dass ihr Vater bei einem Einsatz ums Leben kam. Es war für mich einfacher als zu sagen, dass ihr Vater ihren Großvater umgebracht hat und im Gefängnis saß.“ Isabelle fing an zu weinen. „Nun, dann solltest du vorher mit ihm Kontakt aufnehmen und es ihm sagen.“ überlegte Mark. Isabelle lachte bitter. „Ich weiß ja nicht einmal wo er ist. Ich habe ihn nie im Gefängnis besucht. Diese Schande wollte ich mir nicht antun.“ Tränen flossen. Mark nahm seine Frau in den Arm. „Nur keine Angst. Er weiß ja nicht, dass du jetzt Huth heißt.“ Beruhigte er sie. „Aber er hat doch Kontakte bei der Polizei... wer garantiert mir denn, dass er diese nicht nutzt und meine Adresse raus findet....“ gab sie besorgt von sich.


    „Tja... wenn die Namen sonst nichts hergeben, müssen wir uns eben an den Akten heranwagen.“ Meinte Peter und sah Anna an. „Wenn ich da wenigstens helfen darf...“ maulte er weiter. Anna lächelte. „Ja sicher... davon ist ja nur uns bekannt. Sie und ich werden die Akten durchblättern. Semir und Chris fahren die Leute ab, von denen wir nun wissen. Vielleicht kann es uns helfen, die Hintergründe offen zu legen.“ stimmte sie zu. Semir und Chris nickten und ließen sich von Susanne die Anschriften der Männer geben. Nur eine Stunde später waren sie auf dem Weg zu Karl Sommer. Er wohnte in Düsseldorf und als Semir vor dem Haus stand pfiff er anerkennend. „Das bestärkt mich immer mehr...“ murmelte er grinsend. Chris klingelte. Eine Frau von ca. 45 öffnete die Tür und sah sie an. „Ich kaufe nichts!“ sagte sie und knallte die Tür zu. „Polizei...bitte öffnen Sie...!“ rief Chris. Die Tür ging wieder auf. „Polizei? Warum?“ fragte die Frau nun verunsichert. „Wir würden gern mit Karl Sommer reden.“ Bat Semir. „Dann müssten Sie um die Ecke fahren. Reihe 46 Grab 18. Mein Mann ist vor vier Jahren bei einem Einsatz ums Leben gekommen.“ Sagte sie leise. Betreten sahen Semir und Chris sie an. „Das tut uns Leid... aber vielleicht können Sie uns helfen.“ Kam entschuldigend von Chris. Sie nickte und ließ die Beiden rein. „Gehen Sie doch bitte geradeaus ins Wohnzimmer wie sie die Hauptkommissare an.

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    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Susanne sah auf als Peter zu ihr an den Schreibtisch kam. „und... wie geht es dir?“ fragte er leise. Susanne lächelte leicht. „Wie soll es mir gehen? Ich meine nach all dem, was du...lass mir Zeit, bitte.“ kam von ihr. Peter nickte und verschwand im Büro von Chris und Semir wo er die Akten durchsehen konnte. Susannes Blick folgte ihm. Noch konnte sie ihm nicht vergeben und er verstand es sicher. Es tat Susanne etwas Leid, dass er so traurig war und sie verstand die Hintergründe dieser Tat. Aber das entschuldigte in ihren Augen nicht die Verletzung die er ihr zugefügt hatte. Warum konnte er nicht ehrlich sein? Anna riss sie aus den trüben Gedanken. „Haben Sie etwas gefunden?“ fragte sie. „Was? Ach so... Sie meinen die Adresse. Ja ich habe sie... Isabelle Huth.... sie wohnt in Düren, Aachener Strasse 48.“ gab Susanne bekannt. Anna sah sie an. „Dann hat sie wieder geheiratet?“ kam etwas erstaunt. Susanne nickte nur. „Sie sagen ihm bitte noch nichts. Ich will erst einmal mit der Frau sprechen.“ ermahnte Anna ihre Sekretärin. Susanne nickte nur und sah traurig zu Peter. „Schade... er liebt sie immer noch.“ sagte sie leise. „Nun, vermutlich ist es eher die Tochter die er noch nie gesehen hat. Ein klärendes Gespräch würde sicher allen gut tun.“ meinte Anna noch und verabschiedete sich dann. Sie wollte wissen warum Isabelle Peter nie besucht hatte und vor allem warum sie ihm nichts gesagt hatte.


    „Es tut uns sehr Leid um Ihren Mann. Aber warum denken Sie, dass es kein Unfall war?“ fragte Chris, nachdem Melanie Sommer ihnen den Todesfall näher erklären konnte. „Mein Mann war immer äußerst vorsichtig. Er und Roman Sinndorf haben so viele Einsätze erlebt. Mein Mann wurde durch einen gezielten Schuss in die Schläfe getötet. „Finaler Rettungsschuss“ glaub ich heißt es. Aber der große Unterschied ist, dass mein Mann kein Verbrecher war, sondern beim SEK. Dort wird so etwas angewandt. Roman Sinndorf hat mir allerdings erzählt, dass der Verbrecher wohl sehr gut mit Waffen umgehen konnte und Karl angeblich keinen Helm aufhatte, weil alle glaubten man habe die Täter gestellt. Deshalb vermute ich einen gezielten Mord. Mein Mann wäre nie ohne Helm irgendwo hingegangen. Nie...“ kam sehr entschlossen von Melanie. Semir nickte. „Ihr Mann und seine Kollegen verstanden sie sich alle sehr gut, oder gab es da Probleme?“ wollte er wissen. Melanie lachte leise. „Nun ja... vor gut zehn Jahren gab es zwei weitere Mitglieder. Hans und Peter Neumann, wenn ich mich richtig erinnere. Die beiden waren Vater und Sohn, ein perfekt zusammenspielendes Paar. Mit ihnen war Karl befreundet. Doch dann hieß es Peter hätte seinen Vater erschossen. Karl hat das nie geglaubt und hat selbst recherchiert. Kurz vor seinem Tod, da sagte er zu mir, er hätte einen Hinweis, dass Peter unschuldig ist. Er könnte es beweisen und wollte wohl Roman davon in Kenntnis setzen. Ich habe Roman gefragt, ob er mit Karl gesprochen hat, aber... Roman sagte das Karl nicht mit ihm gesprochen hätte. Nur kurz darauf war Karl tot.“ endete Melanie. „Und Sie glauben dass dieser Roman Sinndorf dahinter steckt?“ harkte Chris nach. „Ich glaube gar nichts mehr. Karl hatte mit den anderen aus der Gruppe sicher auch darüber gesprochen, aber seit seinem Tod habe ich keinen Kontakt mehr zu denen. Es hätte jeder von ihnen sein können. Der Zusammenhalt in dieser Gruppe endete mit dem Tod von Hans Neumann.“ Kam von Melanie. Semir nickte Chris zu. Sie verabschiedeten sich und fuhren zum nächsten Kandidaten.

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    Anna kam in der Aachener Strasse in Düren an. Sie stieg aus und sah zwei Mädchen im Alter von ca. zehn und acht Jahren im Garten vor dem Haus spielen. Das ältere Mädchen hatte sehr viel Ähnlichkeit mit Peter Neumann und so nahm Anna an, dass es seine Tochter Sophia war. Sie klingelte an der Tür und wartete. Nur wenig später stand ein Mann vor ihr. „Ja bitte?“ fragte er freundlich. „Ich würde gern zu Frau Isabelle Huth.“ bat Anna. „Was wollen Sie denn von meiner Frau?“ kam die Gegenfrage. „Anna Engelhardt... es geht um Peter Neumann...“ erklärte sie kurz. Die Tür wurde weiter aufgerissen und Isabelle trat heraus. „Ich will nichts mit ihm zu tun haben.“ sagte sie wütend. „Frau Huth... bitte... nur fünf Minuten...“ bat Anna erneut. Auch ihr Mann sah Isabelle an. Dann endlich nickte sie. Anna betrat das Haus. Im Wohnzimmer ließ sie sich auf dem Sofa nieder. „Frau Huth... Ihr Exmann ist seit einiger Zeit wieder auf freiem Fuß. Es besteht sogar der Verdacht, dass er unschuldig im Gefängnis saß. Er würde so hat er es mir gesagt, sehr gern seine Tochter sehen. Wenigstens einmal in seinem Leben.“ erklärte Anna ihr Anliegen. Isabelle sah sie an. „Nein!“ kam sehr barsch von ihr. „Nein?“ fragte Anna nach. „Ich denke nicht, dass er unschuldig war. Sie waren es, die ihn festgenommen hat, nicht wahr?“ kam bitter von Isabelle. Anna nickte „Ja das stimmt. Aber wie ich schon sagte, ich denke das Peter unschuldig saß. Er will Gerechtigkeit und ich werde ihm dabei helfen den wahren Mörder zu finden.“ erklärte Anna weiter. Isabelle lächelte. „Das ist sehr schön. Es würde mich freuen, wenn es so wäre, aber...er darf Sophia nicht sehen.“ kam bestimmt von ihr. Anna sah sie an. „Würden Sie mir auch sagen, warum das unmöglich ist? Sophia kennt ihren Vater doch nicht und es ist sicher auch ihr Bestes, wenn sie ihm einmal begegnet.“ Versuchte sie Isabelle zu überreden. „Nein! Sie denkt dass ihr Vater tot ist. Ich habe es ihr erzählt, als sie fünf war und nach ihm fragte. Ich dachte es ist einfacher... zu sagen, das der Papa im Himmel ist... als dass er im... im....“ gab Isabelle nach den richtigen Worten suchend von sich. „Als im Gefängnis... ich verstehe es sehr gut.“ gab Anna zu.


    „Danke Frau Heißen. Sie haben uns sehr geholfen.“ Chris reichte der Frau die Hand. Im Wagen sahen er und Semir sich an. „Nun wird es ja langsam interessant. Richard Bergmann ist bei einem Ausflug mit dem Fallschirm abgestürzt, Daniel Friedrichsen ist seit drei Monate im Ausland und Leon Heißen ist angeblich auf der Flucht. Willst du immer noch zum SEK?“ fragte Chris. Semir schüttelte den Kopf. „Nein… ich bleibe bei der Polizei. Ist schon sonderbar. Wenn die alle mit der Sache zu tun haben, dann wird es eng für Peter. Es scheint jemand alle Personen die damit zu tun haben, aus dem Weg zu räumen.“ Mutmaßte er. Chris nickte. „Ja und wenn mich meine Nase nicht trügt, dann wird es einer sein, der ganz oben ist. Also gut.. .es bleiben noch zwei. Paul Schweizer und Roman Sinndorf.“ Meinte er nur. Semir sah kurz in die Akte und gab die Adresse an. Chris lenkte den Wagen geschmeidig durch den Feierabendverkehr. Nur wenig später waren sie vor dem Haus von Paul Schweizer. Sie sahen gerade noch wie die Feuerwehr die Schläuche einrollte. Semir und Chris stiegen aus und zeigten ihre Ausweise vor. Sie wurden zu dem Einsatzleiter gebracht. „Tja… meine Herren. Herr Schweizer ist hier im Haus Opfer der Flammen geworden. Scheinbar mit Zigarette eingeschlafen. Zum Glück war er allein.“ Berichtete der Mann. Semir sah ihn an. „woher wollen Sie wissen dass die Leiche der Hausbesitzer ist? Hatte er sein Namensschild noch um?“ fragte Semir höhnisch. Der Brandmeister schüttelte den Kopf. „Nein,,,, natürlich nicht. Aber ich vermute das es der Hausbesitzer ist.“ Semir nickte erneut und rollte mit den Augen. „Dann werden wir das mal durch den Pathologen bestätigen lassen, Einstein. Die Leiche kommt sofort in die Pathologie!“ befahl er und wollte ins Haus. „Sie dürfen dort nicht rein. Es herrscht extreme Einsturzgefahr!“ befahl der Brandmeister und ließ Semir von zwei Männern festhalten. Dieser nickte „Ist ja gut….“ Er und Chris fuhren zum letzten Kandidaten.

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  • Roman Sinndorf saß in seinem Büro und legte die Akte beiseite. „So… alles erledigt. Nun kann das Wochenende kommen.“ Meinte er zu sich selbst, als es an der Tür klopfte. „Ja bitte?“ fragte er und seine Sekretärin Regina steckte den Kopf hinein. „ich würde gern Feierabend machen. Meine kleine Tochter ist krank und…“ fing sie an. Roman lachte. „Ja sicher… ich bin auch gleich weg. Ich hoffe die Kleine ist nicht zu sehr krank…“ meinte er nur. Regina schüttelte den Kopf „Nur eine leichte Erkältung… das geht sicher bald vorbei. Ein schönes Wochenende…“ verabschiedete sich die junge Frau. Roman lehnte sich entspannt in den großen Sessel zurück. Seit acht Jahren war er nun schon der Leiter dieser Dienststelle des SEK’s. Acht Jahre… eine verdammt lange Zeit. Er fühlte sich sehr wohl. Gegen vier fuhr er nach Hause. Seine Frau und seine drei Kinder warteten auf ihn. Annemarie seine elfjährige Tochter kam auf ihn zu gerannt. „PAPA!!!“ rief sie freudig. Roman sah sie strahlend an. Auch die kleinen Paula und Jaimie, die Zwillinge stürmten auf ihren Vater zu. Seine Frau Jennifer sah ihn von der Tür aus an. Ihr Ausdruck war ernst. „Was ist denn los?“ fragte er. „Nichts… ich warte auf dich. Wir wollen essen.“ sagte sie und gab ihm einen Kuss. „Entschuldige, aber der Verkehr ist einfach grausam.“ lachte er nur und die Familie ging ins Haus. Doch die Ruhe währte nicht lange. Sie waren gerade mit dem Essen fertig als es an der Tür klingelte.


    „Frau Huth... Ihr Mann will seine Tochter doch nur einmal wieder sehen und wissen wie es Ihnen geht. Ich habe den Anschein, dass er Sie noch liebt.“ Gab Anna zu bedenken. Isabelle lachte leise. „Lieben...er mich? Ja sicher. Er weiß ja auch nicht, dass ich die Ehe annulliert habe. Es war einfach.... wir waren gerade mal sechs Monate verheiratet und da ging es. Ich liebe Peter nicht mehr. Ich liebe Mark. Mit ihm haben wir eine weitere Tochter und Sophia hat ihn als Vater akzeptiert. Wir führen ein ganz normales Leben.“ erklärte sie. Wieder nickte Anna. Sie verstand die Frau sehr gut, denn vermutlich hätte sie nicht anders gehandelt. „Darf ich ihm sagen, dass Sie verheiratet sind?“ wollte sie wissen. Isabelle nickte. „Aber sagen Sie ihm bitte nicht, wo ich wohne. Ich will nicht, dass er herkommt.“ Bat sie. Anna versprach es. „Sie sollten sich erst einmal auf neutralem Boden begegnen und miteinander reden. Er wird es sicher verstehen, dass Sie nicht gewartet haben.“ Schlug Anna vor. Isabelle nickte. „Ich werde es mir überlegen.“ Stimmte sie zu. Anna gab ihr ihre Karte. „Wenn Sie wollen vermittle ich zwischen Ihnen und ihrem Exmann. Er ist sicher zugänglich.“ lächelte Anna ihr freundlich zu und verabschiedete sich dann. Mit gemischten Gefühlen und sich in Gedanken das Gespräch mit Peter vorstellend fuhr sie zurück zur PAST.

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  • Mark sah Isabelle an, die nach dem Gespräch ziemlich aufgewühlt war. „Ich finde die Frau hat Recht. Du solltest deinem Exmann reinen Wein einschenken. Es wäre nicht gut für uns, wenn das eine Belastung für dich ist. Wenn er seine Tochter sehen will, dann können wir ja vorschlagen, dass er sich als mein Bruder ausgibt. Du weißt ja, dass ich eine sehr große Familie habe und da wäre es ja möglich ihn als „Bruder“ auszugeben.“ Meinte er nur und küsste seine Frau in den Nacken. Isabelle schloss die Augen. „Danke... aber ich muss mir erst einmal selbst darüber klar werden. Ich werde es dir auf jeden Fall wissen lassen. Womit hab ich dich nur verdient...“ lächelte sie ihn an. „Du bist für mich die wunderbarste, wunderschönste und absolut intelligenteste Frau die man haben kann.“ lächelte er sie an. Isabelle küsste ihn. „Du bist mein Halt. Ich werde mit Peter ein Gespräch führen und ihm dann den Vorschlag machen, damit er Sophia als Onkel sehen kann. Aber er darf ihr niemals sagen, dass er ihr Vater ist.“ Meinte sie nur. „So und nun hab ich Lust auf einen schönen gemütlichen Abend zu zweit. Da du gerade sehr im Gespräch vertieft warst, habe ich mir die Freiheit genommen und einen Babysitter engagiert und ein paar Kinokarten für den neuesten Clooney-Film reserviert. Anschließend gehen wir essen.“ schlug er vor. Isabelle war einverstanden.


    „Herr Sinndorf?“ fragte Semir freundlich als ein Mann die Tür öffnete. „Ja...?“ kam als Antwort. „Gerkhan, Kripo Autobahn. Wir hätten da ein paar Fragen an Sie... Es geht um Peter Neumann.“ erklärte Semir und hielt seinen Ausweis hoch. „Peter Neumann? Der Peter Neumann?“ fragte Sinndorf verwundert. Semir nickte. „Ja... wir haben da ein paar Fragen bezüglich dem Vorfall mit seinem Vater.“ erklärte Semir weiter. „Was für Fragen? Peter ist damals verurteilt worden, weil er seinen Vater umgebracht hat. Für mich ist der Fall erledigt.“ kam barsch von Sinndorf. „Nun das mag ja sein, aber für uns nicht. Hätten Sie die Güte und etwas zu helfen?“ bat Chris nun. Sinndorf nickte und bat die Kommissare hinein. „Wir gehen am Besten in mein Arbeitszimmer, da sind wir ungestört. Geradeaus bitte!“ wies der Hausherr an. Semir ging vor. Nur wenig später saßen die Drei an einem kleinen Tisch und tranken Kaffee. „Herr Sinndorf.... Sie haben damals mit den Neumanns zusammen gearbeitet. Wie war das Verhältnis aus Ihrer Sicht zwischen Vater und Sohn?“ fing Semir an. „Nun ja... was soll ich sagen. Es gibt bzw. gab immer mal wieder Meinungsverschiedenheiten zwischen den Beiden, aber das hielt sich in Grenzen und ich sah es als Normal an.“ gab Sinndorf zur Antwort. „Waren Sie bei dem letzten Einsatz der Beiden dabei?“ wollte Chris wissen. „Nein... ich hatte Urlaub, glaub ich... oder war krank. Ist ja schon ne Weile her. Was ich weiß ist nur, dass man mir später mitgeteilt hatte, dass Hans tot ist. Und das Peter der angebliche Täter.“ lächelte Sinndorf. „Sie halten das nicht für möglich?“ kam von Semir. „Nein...sehen Sie, ich kenne Peter vom Kindergarten an. Wir waren dicke Freunde und haben sogar die Schule zusammen unsicher gemacht. Er wäre zum Vatermord gar nicht fähig. Dazu war die Bindung zwischen ihm und Hans einfach zu stark gewesen. Ich habe mich allerdings gefragt, warum der Anwalt von Peter mich nicht als Zeugen zugelassen hatte.“ gab Sinndorf bedenklich von sich. „Der Anwalt wollte Sie nicht zulassen?“ fragte Chris erstaunt. „Nein... ich habe gesagt, ich kann zum Vorteil von Peter aussagen, aber der Anwalt wollte nicht. Genau wie die anderen Kollegen.“ erklärte Sinndorf. „Dann sollten wir uns den Anwalt vielleicht mal vornehmen.“ meinte Semir zu Chris und dieser nickte. Die beiden verabschiedeten sich von dem SEK- Mann und verließen das Haus. Sie fuhren zurück zur PAST.

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  • Nur eine Stunde später saßen die beiden Kommissare in ihrem Büro zusammen. Peter sah sie erwartungsvoll an. „Haben Sie etwas herausgefunden?“ fragte er hoffnungsvoll. „Nun wie man es nimmt. Karl Sommer, Richard Bergmann ist bei einem Ausflug mit dem Fallschirm abgestürzt, Daniel Friedrichsen ist seit drei Monate im Ausland und Leon Heißen ist angeblich auf der Flucht. Er soll Fahrerflucht begangen haben, was allerdings nirgends aufgezeichnet ist. Schweizer hat man vermutlich verbrannt in seinem Haus gefunden. Wir kamen an, als die Feuerwehr gerade die Schläuche zusammen rollte. Der einzige der mit uns sprechen konnte ist Roman Sinndorf gewesen.“ Kam etwas entmutigt von Semir. Peter schloss die Augen. „Oh Mann .... es muss eine verdammt heiße Sache gewesen sein, die mein Vater aufgedeckt hatte. Warum sonst sollten alle aus dem Weg geräumt werden.“ stöhnte Peter auf. „Das wissen wir doch noch gar nicht... wir sollten erst einmal Ihren Anwalt befragen. Denn der hat sich geweigert Roman Sinndorf als Entlastungszeuge zu laden.“ Kam von Chris. Peter schüttelte den Kopf „Roman war damals gar nicht da gewesen. Er war in Urlaub in Brasilien. Deshalb konnte er gar nichts sagen was mich entlastete.“ Stellte Peter richtig. „Sie meinen, er hätte nichts sagen können, außer dass er Ihnen diese Tat nicht zutraute?“ lächelte Semir. Peter nickte. „Genau das. Sie sagten eben das man Schweizer vermutlich gefunden hat?“ griff er die Aussage von Semir auf. „Ja... wir müssen die Obduktion abwarten.“ erklärte dieser.


    Anna kam ebenfalls zurück und sah Susanne an. „Sind Semir und Chris schon zurück?“ fragte sie. „Ja sie sind in einem der Verhörräume um ungestört reden zu können. Peter ist auch dabei.“ erklärte Susanne. „Wie war es bei seiner Frau?“ wollte Susanne im Gegenzug wissen. „Exfrau. Sie hat die Ehe annullieren lassen, als Peter ins Gefängnis ging. Sie ist neu verheiratet und hat zwei Töchter. Ihrer und Peters Tochter hat sie erzählt, dass ihr Vater gestorben sei, bevor sie zur Welt kam. Ihr neuer Mann ist der Vater für Sophia.“ erklärte Anna und atmete tief ein. Susanne sah sie an. „Wie wollen Sie Peter das sagen?“ wollte sie wissen. Anna zog die Schultern hoch. „Ich weiß es nicht. Aber ich will heute noch mit Till telefonieren. Hoffentlich erreiche ich ihn noch in England…“ lächelte Anna und verschwand in ihrem Büro. Nur wenig später hatte sie den Telefonhörer in der Hand. „Hey.. ich bin froh, dass dir nichts passiert ist. Was war denn der Hintergrund für diese idiotische Tat. Eine Polizistin entführen. Der Mann muss doch wahnsinnig sein..“ hörte sie Till lachen. „Nein… er ist verzweifelt. Ich habe ihn vor zehn Jahren festgenommen und er wurde für zehn Jahre eingesperrt weil er seinen Vater ermordet hat. Aber er behauptete unschuldig zu sein und das sollen ich und meine Leute beweisen. Ich denke wir können etwas herausfinden. Er vertraut uns. Schade dass du in England bist… ich vermisse dich… Till.“ Sagte sie leise ins Telefon und wickelte die Telefonschnur um den Finger. „Ich weiß. Ich dich auch. Ich werde am Wochenende zurück kommen. Vielleicht kann ich dich ja dann ein wenig ablenken. Wie kommt der Mann denn darauf, dass er unschuldig ist?“ fragte Till neugierig. „Ach du… ich will doch nicht über meine Arbeit mit dir sprechen. Ich will über uns sprechen.“ Klagte Anna. „Schatz…wenn ich am Freitag zurück bin, gehen wir essen. In das Restaurant wo wir uns zum ersten Mal verabredet haben. Aber diesmal werde ich dir nicht ins Auto fahren.“ Versprach Till. „ich freue mich schon. Bis Freitag…“ gurrte Anna und legte auf. Sie lehnte sich zurück und sehnte sich nach den zärtlichen Händen von Till.

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  • Schnell war der Freitag da und damit auch das Obduktionsergebnis. Es war die Leiche von Schweizer, die im Hause gefunden wurde. „Tja... damit sind alle bis auf Roman Sinndorf und Leo Hießen raus. Zumindest wenn man diesem Bericht glauben kann. Allerdings konnten die nicht mehr viel obduzieren… Der Arzt denkt es ist Schweizer…Die Größe stimmt also wenn man das auf die Masse aufrechnet….“ Meinte Chris nur, als er das Ergebnis las. Peter schüttelte den Kopf. „Ich glaub das nicht... Leo Heißen und Roman Sinndorf. Das macht überhaupt keinen Sinn... Ich kenne Roman. Er und ich waren Freunde. Dicke Freunde. Wir haben alles für einander getan. Er liebte meinen Vater wie seinen eigenen.“ verteidigte Peter seinen ehemaligen Kollegen. Semir nickte. „Sie waren selbst Polizist und haben sicher mehr als einmal erlebt wie aus Freundschaft Feindschaft werden kann oder etwas nicht?“ fragte er. „Ja sicher schon... aber... das waren Menschen die ich nicht kannte. Nicht einschätzen konnte. Bei Roman ist das was Anderes. Er ist...war mein Freund.“ bestand Peter. Chris lächelte. „Nun dann bleibt ja nur noch Leo Heißen. Aber von ihm gibt es keine Anhaltspunkte wo er sich aufhält.“ stöhnte Semir. Peter nickte. „Dann müssen wir die Akten alle durchsehen. Irgendwo müssen die Sachen sein. Wir müssen die Wiederaufnahme des Falls anstreben!“ forderte Peter. Semir und Chris nickten und gingen zu Anna.


    „Nein! Meine Antwort lautet nein! Frau Engelhardt, ich sehe keine Anhaltspunkte die für eine Wiederaufnahme des Verfahrens sprechen. Was Sie mir erzählen ist doch ziemlich dürftig, finden Sie nicht?“ fragte Staatsanwältin Schrankmann. „Nun ich denke nicht. Peter Neumann, der unschuldig verurteilt wurde...“ versuchte Anna ihr zu erklären, doch die Staatsanwältin fiel ihr sofort ins Wort. „...unschuldig...ja sicher. Frau Engelhardt wie oft haben wir beide das schon gehört. Es ist einfach unglaublich, dass ausgerechnet Sie auf so etwas hereinfallen...“ lachte Schrankmann. Anna schloss genervt die Augen. Am liebsten hätte sie den Hörer nun aufgeknallt. „Frau Schrankmann... ich bitte Sie lediglich um Akteneinsicht. Das denke ich sollte doch wohl drin sein.“ bat Anna mit gepresster Stimme. „und wer bitte bearbeitet bei Ihnen den Fall?“ kam schnippisch von der Staatsanwältin. „Nun ja... Gerkhan und Ritter.“ gab Anna bekannt. „Das habe ich mir schon gedacht. Und vermutlich ist Herr Peter Neumann auch bei der Sache dabei. Das sehe ich doch richtig, oder?“ war die verächtliche nächste Frage. „Nein... macht er nicht. Er hilft uns lediglich bei der Zuordnung der Personen.“ erklärte Anna genervt. „Ja sicher.... und morgen ist Ostern. Frau Engelhardt, Sie scheinen zu vergessen, dass ich Sie und Ihre Angestellten sehr gut kenne. Aber gut.... sollte es tatsächlich so sein, dann dürfen Sie die Akten einsehen. Ich werde veranlassen, dass Sie sie morgen erhalten.“ Kam nun von Schrankmann. „vielen Dank, Frau Staatsanwältin. Sie sind sehr großzügig. Ich werde....“ bedankte sich Anna und brach dann ab. Die Staatsanwältin hatte bereits aufgelegt. „So eine blöde Kuh...“ stieß Anna aus und sah Semir, Chris und Peter an. „Wir bekommen die Akten morgen.“ erklärte sie erleichtert. Peter nickte. „Danke….“ sagte er leise. „Sie sollten mir erst danken, wenn wir wissen ob Sie wirklich unschuldig sind. Denn wenn nicht, dann wandern Sie wieder ein, das sollte Ihnen klar sein.“ ermahnte Anna. Peter nickte nur.


    Semir sah Chris an und nickte dann Peter zu. Die Drei verließen das Büro von Anna. „Semir? Was haben Sie denn jetzt vor?“ fragte Anna wohl wissend was der Blick eben bedeutete. „Ähm… wir wollten jetzt ein Bier trinken gehen… bis morgen können wir eh nichts machen. Und vielleicht machen wir noch einen Abstecher zum Pathologen. Der müssen mit der Obduktion des Brandopfers fertig sein.“ Erklärte er. „Semir… Sie und die Anderen Herren machen für heute Schluss. Es reicht erst einmal. Morgenfrüh werden wir uns die Akten aufteilen und durchsehen. Das ist kein Wunsch… sondern ein Befehl!“ kam von Anna zur Antwort. Semir nicke. „Ja Chefin… geht klar… wir gehen nur ein Bier trinken.“ Kam von Chris und er drückte Semir raus, bevor dieser etwas anderes sagen konnte.


    Sinndorf dachte nachdem die Polizisten ihn verlassen hatten nach. Es war schon sonderbar, dass alle außer ihm tot oder verschwunden waren. Bisher war er von der Schuld Peter Neumanns überzeugt. Sollte es tatsächlich anders gewesen sein? Hatte der Anwalt von Peter vielleicht alles versucht um ihn ins Gefängnis zu bekommen? Er wollte es herausfinden. Wie hieß der verdammte Anwalt noch? „Minterberg, Winterberg….?“ Gab er sich selbst die Antwort und schlug im Anwaltsverzeichnis des Telefonbuches nach. „Manfred Winterbeck…. Das ist er!“ stieß er aus und nahm den Hörer. Er wählte und tatsächlich meldete sich eine Anwaltskanzlei. „Sinndorf hier.. ich hätte gern Herrn Winterbeck gesprochen!“ bat er freundlich. „Es tut mir Leid, aber Herr Winterbeck ist bereits seit einigen Tagen unauffindbar. Ich kann Sie aber an einen Kollegen weitergeben…“ hörte er die freundliche Stimme der Frau. „nein… danke… Winterbeck und ich… wir kennen uns von früher und…danke…“ Sinndorf legte auf. Seit Tagen verschwunden… es wird immer mysteriöser.


    „Also wenn wir morgen in den Akten etwas finden, dann denke ich wird man schnell entdecken, dass ich wirklich unschuldig bin.“ Meinte Peter und nahm einen kräftigen Schluck Kölsch. „Ja sicher… nur wenn die Akten sauber sind, sieht es schlecht aus. Außerdem kann man die zehn Jahre nicht zurück drehen. Sie haben gesessen. Diese Jahre kann man Ihnen nicht wiedergeben.“ erklärte Chris. Peter nickte. „Ja das ist richtig, aber dann kann ich meiner Frau wenigstens in die Augen sehen und ihr beweisen, dass ich unschuldig bin.“ Lächelte er. Semir drehte das Glas zwischen seinen Fingern und sah ziemlich nachdenklich aus. Chris bemerkte das natürlich sofort. „Was hast du?“ wollte er wissen. „Ich? Nichts…“ meinte Semir nur. „Für Nichts….denkst du mir zuviel nach… also was ist?“ harkte Chris nach. „Ich dachte gerade an die Leute die aus der Gruppe tot sind. Es scheint als würde man sich der Mitwisser erledigen. Alle bis auf einer ist tot. Und dieser eine behauptet Vater und Sohn sehr genau gekannt zu haben. Also muss er auch die Schwächen von den Beiden gewusst haben…“ erklärte Semir den Gedankengang. Peter sah ihn an. „Sie haben Sinndorf in Verdacht?“ fragte er plötzlich und Semir grinste. „Schön dass der Polizist noch nicht ganz untergegangen ist. Ja… ich habe unseren netten Freund Sinndorf in Verdacht. Was wenn er mit drin steckte. Ich meine es kann ja sein, dass ihr Vater etwas aufgedeckt hat, was seinen Werdegang hätte stören können. Viele Politiker unternehmen alles um ihr Ziel zu erreichen warum nicht auch Sinndorf?“ dachte Semir laut nach. „Nein… ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass er da mit drin ist. Er ist noch hier… wenn er darin stecken würde, würde er doch auch untertauchen.“ Meinte Peter nur. „Nein nicht unbedingt. Wenn alle anderen tot sind, muss er sich nicht verstecken.“ erklärte Chris nun.

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  • Anna schloss auf und wollte gerade in ihre Wohnung, als sich eine Hand auf ihre Schulter legte. Sie drehte sich erschrocken um. „TILL!!!“ rief sie erfreut und umarmte ihren Freund. „Du hast mir gefehlt…“ sagte er leise und küsste sie zärtlich. „Komm... rein….“ Sagte sie. Nur wenig später saßen die Beiden bei einem Glas Wein am Kamin und Anna erzählte, dass sie derzeit immer noch eine Menge Stress hatte. Vor allem mit dem Mann, der sie entführt hatte. „Aber ihr habt ihn hoffe ich doch nun eingesperrt. Ich meine…. Es war eine Entführung und dann muss man den Kerl doch einsperren. Wenn ich ihn in die Finger bekäme, der würde mich kennen lernen…“ drohte Till und ballt seine Faust. Anna lächelte. „Danke für das Mitgefühl. Nun ja… er ist nicht eingesperrt. Aber er hat mir seinen Grund dafür genannt und ich kann es sogar verstehen. Der Mann saß so wie es derzeit aussieht für eine Tat im Gefängnis, die er nicht begangen hat.“ Kam von Anna und sie legte sich auf seinen Schoß. Er küsste sie. „Aber deshalb kann er doch nicht einfach zu dir kommen und dich entführen. Er hätte sich doch an die Kollegen wenden können.“ meinte er nur. „Ja schon richtig… nur hätte man ihm nicht geglaubt. Aber nun bearbeiten meine Kollegen den Fall. Und jetzt ist Feierabend…. Ich will bis morgen nichts mehr von dem Fall hören….“ lächelte Anna ihn an.


    Hartmut war auch noch fleißig und durchsuchte die Kartons die Peter, Semir und Chris ihm hingestellt hatten. Doch erst fand er gar nichts. Die ersten drei Kartons waren leer und das was auf den darin befindlichen CDs war, konnte ohne Probleme gelesen werden. Hartmut rieb sich die müden Augen. Dann fiel ihm ein Buch auf. Er nahm es….und musste leise lachen. Es war die Bibel. Nach kurzem Durchblättern legte er das heilige Buch zur Seite. Das die Bibel in vielen Haushalten vorhanden ist, war nicht weiter sonderbar. Warum sollte Hans Neumann nicht auch eine haben. Die Suche ging weiter. Es bleiben noch zwei Kartons mit den Habseligkeiten von Hans Neumann. Dann waren auch sie leer. „Mist…“ fluchte Hartmut als ihm die Bibel beim einräumen runter fiel. Er hob sie auf und bemerkte dass die hintere Seite ausgerissen war. Hier schien sich die Leimung zu lösen. Hartmut ist von Natur aus neugierig und zog etwas daran. Eine CD kam zu Vorschein. „Was sagt man dazu…“ lachte er und legte die Scheibe ins Laufwerk. Nur wenig später sah er die Daten auf dem PC und ging sie durch.


    Gegen elf fuhren Chris, Semir und Peter zurück. Sie wollten auch noch etwas schlafen, bevor sie die harte Arbeit des Akten lesen angingen. Sie wollten um sechs bereits wieder in der PAST sein um sich vorzubereiten. „Tja… hoffen wir, dass wir etwas in den Akten finden. Mir bleibt nur diese eine Chance… Ich bin unschuldig…“ kam leise von Peter. Semir sah zu Chris und nickte. „Nun wenn Sie es sind, finden wir es raus. Warten Sie einfach ab. Wo schlafen Sie denn heute?“ fragte Chris. „Ich? Bei Susanne… sie hat mir verziehen oder zumindest vergeben. Ich schlafe bei ihr auf der Couch, aber wenigstens in ihrer Nähe und vielleicht… wer weiß… „ meinte Peter nur. „Was ist mit Ihrer Frau? Zehn Jahre ist eine sehr lange Zeit…“ gab Chris zu bedenken, der von seiner Frau aufgrund seiner Arbeit als verdeckter Ermittler geschieden war. „Ich weiß… Sie hat mich sehr selten besucht, aber ich hoffe sehr, dass sie mir treu geblieben ist. Und wenn nicht… nun ja… ich könnte es ihr nicht einmal verdenken. Aber ich will Sophia wenigsten sehen. Sie ist meine Tochter und ich habe denke ich mal ein Recht sie zu sehen.“ erklärte Peter. Semir nickte. „Natürlich… nur sollte das sehr vorsichtig passieren. Ich meine sie kennt Sie ja eigentlich nicht… und…“ fing er an. Peter lachte leise. „Ja… ich weiß. Ähm.. halten Sie mich bitte nicht für naiv oder so… aber ich denke sie weiß im Herzen, dass ich ihr Vater bin. Ach so… wie wäre es wenn wir du zu einander sagen…? Ist vielleicht einfacher…“ Semir sah zu Chris und nickte. „Warum nicht… Ich bin Semir und das hier ist Chris.“ nannte Semir seinen und Chris Namen. „Peter….gut… dann ist das geklärt.“ lachte er.


    Sinndorf ließ sich die Akten von der Sekretärin von Winterbeck geben. „ich weiß zwar nicht, ob ich Sie einfach so geben darf, aber vielleicht finden Sie ja eine Spur zu meinem Chef. Ansonsten müsste ich mir nämlich einen neuen Job suchen und… es wäre doch irgendwie schade…“ lächelte die Frau ihn an. „ja verstehe ich. Sagen Sie… erinnern Sie sich an den Fall Peter Neumann? Er liegt ungefähr zehn Jahre zurück.“ Fragte Winterbeck. „Nein…. Solange bin ich noch nicht hier. Sie können froh sein, das die Akten noch da sind… normalerweise vernichten wir sie nach acht Jahren. Ich weiß nicht, warum er diese aufbewahrt hat. Übrigens hatte Herr Winterbeck hatte übrigens eine ziemlich komische Ader… er hat alle seine Fälle akribisch auf geführt. Jedes Gespräch und jede Handlung hat er schriftlich festgehalten. Ein komischer Kauz aber sehr nett….ich hoffe Sie finden eine Spur.“ gab sie zu bedenken. „danke… ich weiß das zu schätzen. Und wenn ich was für Sie tun kann, dann wenden Sie sich an mich.“ lächelte er sie an und verließ das Büro mit den Akten. In seinem eigenen Büro legte er die erste auf den Tisch und sah sie durch.

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  • 10.12.1997: Heute kam Peter Neumann zu mir und wollte das ich ihn vertrete. Einen Vatermörder…. Hans Neumann ist von ihm erschossen worden. Wo soll ich denn ansetzen. Peter behauptet unschuldig zu sein.. wie oft habe das schon gehört, aber bei Peter bin ich fast bereit daran zu glauben….


    18.03.1998: Heute habe ich unerwartet Besuch bekommen, gerade wo ich den Fall fast gewonnen habe. Ich war in Eile und wollte den Besucher schnell abfertigen. Aber er ging nicht. Er behauptete neue Beweise zu haben, das Peter schuld ist. Sollte ich mich wirklich so getäuscht haben? Der Mann legte mir eine sehr große Menge Geld auf den Tisch und sagte ich sollte alles dafür tun, damit Peter ins Gefängnis geht. Ich habe meinen Job immer sehr geliebt und meine Klienten so gut es ging verteidigt. Aber ich bin gerade Vater und… ich muss meine Familie ernähren. Ja… ich habe das Geld genommen.


    22.03. 1998: Heute war das Urteil. Peter geht für zehn Jahre in den Bau. Mir wurde nahe gelegt die Praxis zu schließen und weg zu gehen. Ich werde nicht gehen. Ich nicht…


    Sinndorf legte die Akte auf den Tisch. Der Anwalt war korrupt. Er hat sich für die Verurteilung von Peter bezahlen lassen. Verdammt, nun war auch klar, warum Sinndorf nicht als Zeuge benannt wurde. Er hätte vermutlich Peter entlasten können, aber das hätte nicht in den Kram gepackt. Also gut… Wenn Peter es nicht war, dann muss der Mörder noch frei sein. Wer von den alten Kameraden käme dafür in Frage? Sinndorf fiel nur ein, das Schweizer mit Neumann ziemlichen Stress hatte. Eigentlich war das ein richtig handfester Streit. Hans wollte damals mit Sinndorf darüber sprechen. An dem Abend als er starb hatte er ihn, Sinndorf, angerufen, aber er hatte gerade keine zeit. Verdammt… wenn ich ihn angehört hätte, dann könnte er noch leben. Aber wenn Schweizer da mit drin steckte dann war es jetzt eh zu spät. Schweizer war tot. Und damit war eine Wiederaufnahme eh sinnlos. Gut… man könnte Peters Ruf wieder herstellen, aber er war zehn Jahre im Gefängnis. Er könnte nie wieder als Polizist arbeiten. Sinndorf dachte an Isabelle, Peters Frau. Wie würde sie es aufnehmen? Wusste sie dass er wieder frei ist? Und was war mit Sophia? Wird Peter zu ihr Kontakt aufnehmen? Er wusste doch, dass Isabelle ihrer Tochter erzählt hatte, dass Peter tot war. Das Kind würde vermutlich einen Schock bekommen. Doch er musste diesem Gerkhan Bescheid geben. Vielleicht findet er noch andere Sachen und wenn die richtig kombinieren, dann dürfte es … Sinndorf hörte auf nachzudenken und rief Semir Gerkhan an.


    „So… die Akten werden sicher gleich hier sein.“ Meinte Semir und holte sich eine Kanne Kaffee aus der Küche, als sein Handy klingelte. „Ja?“ meldete er sich. „Sinndorf hier… ich weiß… es ist eigentlich nicht meine Sache. Aber… ich habe den Anwalt der Peter damals vertreten hat aufgesucht. Der Mann ist seit einigen Tagen verschwunden und ich habe mir die Akten besorgt. Durch meine Position ist es sehr einfach…“ erklärte der Anrufer. Semir rollte die Augen. Ein Möchtegernpolizist. „und was haben Sie gefunden?“ wollte er wissen, obwohl es ihm nicht wirklich interessierte. „Der Anwalt hat sich schmieren lassen. Er hat Peter nicht verteidigt weil er Geld bekommen hat…“ erzählte der Politiker. „Wie war das?“ fragte Semir nach. Jetzt war er plötzlich sehr interessiert. „Ja… in den Akten steht drin, dass er sich hat schmieren lassen. Er scheint Tagebuch über den Fall geführt zu haben… Jeder Tag des Prozesses ist hier verzeichnet…“ kam von Sinndorf. „Okay… würden Sie mir die Akte bringen… es wäre sicher sehr hilfreich…“ bat Semir. Sinndorf versprach es. Semir ging nachdenklich ins Büro zurück wo Chris und Peter ihn an sahen. „Was ist denn mit dir?“ wollte Chris wissen. „Sinndorf hat mich eben angerufen… scheint ganz so, als ob der Anwalt von Peter geschmiert wurde…“ gab Semir bekannt. Doch es sollte nicht die einzige Ungereimtheit bleiben die ans Licht kam. In diesem Augenblick kamen die Akten und sofort stürzten sich Chris und Peter darauf. Auch Anna kam herein und machte sich mit an die Arbeit.


    Hartmut glaubte nicht, was er da las. Die letzte CD die er eingelegt hatte, enthielt das, was Peter immer beteuerte. Seine Unschuld konnte damit bewiesen werden. Hartmut wählte Semir an. „Hör mal… ich habe noch eine CD gefunden. Hier hat dieser Hans einen ziemlich starken Verdacht gegen einen seiner Kollegen aufgeschrieben. Aber er hatte scheinbar noch nicht die richtigen Beweise dafür. Der Eintrag ist kurz vor seinen Tod. Er hat sich mit einem gewissen Feddersen verabredet. Der Treffpunkt ist ein Café in der Kölner City. Ich habe auch eine Telefonnummer. Allerdings ist die nicht mehr aktiv. Ich habe das schon überprüft. Ich bin aber noch nicht durch. Die CD scheint einen kleinen Schaden zu haben, aber ich werde es schon noch knacken..“ versprach er. Semir bedankte sich und Hartmut machte sich wieder an die Arbeit. Es wurde immer sonderbarer. Scheinbar war Feddersen ein Vorgesetzter beim SEK. Wie ein Kriminalroman verschlang Hartmut die Informationen die er vor sich auf dem Bildschirm sah.


    „heute war es wieder soweit. Wir haben achtzig Kilo Heroin sichergestellt. Alle die im Raum waren, wurden verhaftet. Die Drogen wurden in die Asservatenkammer gebracht. Doch es kam nicht mehr als die Hälfe dort an. Ich habe Schweizer in Verdacht. Er ist seit einigen Wochen sehr sonderbar drauf und versucht immer wieder mit in die Asservatenkammer zu kommen. Mit Erfolg. Ich habe es bemerkt, dass bei den letzten Razzien immer wieder Drogen verschwunden. Ich habe ihn beobachtet und gesehen wie er nach einem erfolgreichen Zuschlag einiges eingesteckt hatte. In seine Tasche. Ich vermute er steckt mit der Drogenmafia unter einer Decke. Deshalb waren die großen Fische auch immer vorgewarnt. Ein Mann aus unseren Reihen ist ein Verräter….

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • „ich fasse es nicht…“ stammelte Hartmut als er das las. Doch nun schien wieder eine der Stellen beschädigt zu sein. „Nur keine Sorge… das krieg ich auch noch hin….“ drohte er der CD und nahm sie aus dem Laufwerk.



    Semir sah Chris an, als er die Akte von dem Anwalt überreicht bekam. „Tja… damit dürfte klar sein, dass du ein Opfer bist, Peter…. Die Frage ist nur, von wem?“ meinte Chris. Peter zog die Schultern hoch. „Wer sollte mir etwas wollen? Die Andren sind alle tot… wir können genauso gut einpacken. Verdammt…“ fluchte Peter. Chris lachte leise. „Einen Vorteil gibt es trotzdem… man kann den Ruf wieder herstellen und die Entschädigung des Staates für die zehn Jahre ist ja auch nicht zu verachten…“ meinte er nur. Peter nickte. „Ja ich weiß…aber mein Leben kann man mir nicht wieder geben. Zehn Jahre sind verloren… Zehn Jahre in denen ich meine Tochter nicht aufwachsen sehen konnte. Zehn Jahre die mir niemand zurückgeben kann. Außerdem wird der Mord an meinem Vater ungesühnt bleiben….“ Sagte er leise und sah aus dem Fenster. „Damit ist der Fall wohl erledigt…“ hängte er traurig an. Semirs Handy klingelte erneut. „Ja?“ meldete er sich. „Hartmut! Hast du was gefunden?“ fragte Semir direkt. Er schwieg eine Weile und schien einfach nur zu zuhören. Dann schloss er die Augen kurz und bedankte sich bei dem Kriminaltechniker. Er sah Peter an. „Der Mörder ist leider tot… so wie es aussieht war es Schweizer, der deinen Vater hat umbringen lassen. Hartmut hat eine weitere CD gefunden und darauf war so etwas wie ein Bericht über die letzten Einsätze. Dein Vater hatte Schweizer vermutlich beobachtet, wie er einiges von den beschlagnahmten Drogen für sich beanspruchte und vermutlich verkaufte. Außerdem scheint Schweizer vor diversen Razzien die Verdächtigen gewarnt…“ erklärte Semir. Peter sah ihn erstaunt an. „Schweizer?? Das glaub ich nicht… aber er ist ja tot… gut… dann brauche ich nur noch meine Familie wieder zu finden. Würdet ihr mir dabei helfen?“ bat Peter.


    Die Akten ergaben nicht wirklich was und am Ende des Tages waren noch sechs Akten übrig. Anna war müde. „Ich werde zwei Akten mit nach hause nehmen und heute noch durchsehen. Morgenfrüh kommt der Bote und holt sie wieder ab.“ Schlug sie vor. Auch Semir, Chris und Peter waren müde. „Gut… wir werden die restlichen vier noch machen und dann auch nach Hause fahren. Einen schönen Abend trotzdem…“ wünschte Chris Anna. „Danke…“ Anna ging zu Susanne, die gerade ebenfalls einpackte. „Wie läuft es denn bei Ihnen und Peter?“ wollte sie wissen. Susanne lächelte. „Nein… noch nicht… ich kann im Augenblick nichts darüber sagen. Aber er möchte seine Tochter sehen. Können wir und da nicht etwas überlegen? Wir können es ihm doch nicht ewig verheimlichen…“ gab Susanne zu bedenken. Anna nickte. „Ja ich weiß… aber ich werde es mir überlegen… Nur muss seine Exfrau mitspielen. Morgen… werde ich mich darum kümmern.“ lächelte Anna und verabschiedet sich. Till stand bereits auf dem Parkplatz und verzog das Gesicht als er die zwei dicken Akten sah. „Musst du schon wieder arbeiten?“ fragte er enttäuscht. „Nur eine Stunde…“ versprach Anna. „Okay… mehr werde ich nicht zulassen!“ ermahnte er sie und fuhr mit ihr nach Hause. Eine Stunde später saß sie auf dem Sofa und las die Akte. „Kann ich dir irgendwie helfen?“ bot sich Till an.

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    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • „Nein.. leider nicht.“ Entschuldigte Anna sich. „Wonach suchst du denn?“ fragte Till weiter. „Es geht um den Fall, der mit Neumann zu tun hat….“ meinte Anna nur. „Ja und was hat er getan? Er hat seinen Vater umgebracht und dafür seine Strafe abgesessen. Damit ist der Fall doch erledigt.“ antwortete Till nur. Anna nickte. „Ja so sieht es aus, aber heute sind so einige Sachen an den Tag gekommen, die sagen, dass er tatsächlich unschuldig ist oder besser war. Und nun suchen wir den wahren Täter.“ Erklärte Anna. Till nickte. „Sehr interessant und was weißt du?“ wollte er wissen. Anna lächelte. „Ich will nicht mit dir darüber reden.“ gab sie bekannt und schlug die Akte zu. Sie lehnte sich zurück und schloss die Augen. „Weißt du was mir soeben in den Kopf gekommen ist?“ fragte er. „Mhhhhmmmmm…“ machte Anna. „Wir könnten doch auch mal für ein Wochenende weg fahren. Irgendwo hin, wo du nicht arbeitest… ich meine ich muss am Montag wieder weg und wir haben nicht einen Augenblick wo du nicht am arbeiten bist…“ erklärte Till. „mmmmhhhh…“ machte Anna weiter. Till sah sie schweigend an. Konnte es sein, das sie gerade am einschlafen war? „Dieser Fall liegt doch schon zehn Jahre in der Vergangenheit. Warum willst du ihn aufrollen?“ fragte er leise. „Weil es ein Polizist war, der ermordet wurde und dafür ein anderer Polizist ins Gefängnis ging.“ kam müde von Anna. Till zuckte zusammen. Nun wusste er was für einen Fall sie bearbeitete. Er sah Anna an. Sie schien zu schlafen und er nahm die Akte in die Hand. Till musste wissen, ob es eine Spur zu ihm gab. Ob ihn jemand gesehen hatte. Vor allem musste er morgen erst einmal verschwinden….


    Am nächsten Morgen kam Anna ausgeschlafen ins Büro. Semir, Chris und Peter saßen bereits am Schreibtisch. Die Akten waren ordentlich im Karton gestapelt. „Haben Sie was gefunden?“ fragte sie. Die Köpfe der Drei schüttelten sich. „Nichts… scheint alles sauber zu sein. Da war das, was Hartmut gefunden hat und das was von dem Anwalt bekannt wurde, sehr viel interessanter. Leider bringt es uns nicht weiter, denn der Mann, der den Anwalt besucht hatte, ist gestern bei einem Unfall tödlich verunglückt…“ gab Peter bekannt. Anna nickte. Der Fall war wie verhext. Alle Spuren schienen im Nichts zu enden. „Peter es tut mir ehrlich Leid. Ich dachte wirklich wir könnten den Mörder von Hans festsetzen. Aber es sind alle tot.“ sagte sie leise und traurig. Peter nickte. „Ich weiß…. Ihr habt alles getan. Schade….“ gab er zurück. „Na noch ist nicht aller Tage Abend. Ich weiß nicht, aber irgendwie habe ich ein sehr ungutes Gefühl….“ kam von Semir. Chris sah ihn an. „Lässt du uns daran teilhaben?“ wollte er grinsend wissen. „Nein… erst wenn ich genau weiß was mich stört…“ nickte Semir nur. Anna nickte Susanne zu. Es hieß sie wollte ihm sagen, was mit seiner Frau und seiner Tochter war. „Peter… darf ich Sie kurz sprechen… unter vier Augen…“ bat sie ihn. Peter nickte und ging mit ihr ins Büro. Susanne sah mit einem mulmigen Gefühl den beiden nach.

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    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • „Was ist denn?“ wollte Peter wissen. „Ich war bei Ihrer Frau. Oder besser Exfrau. Sie hat die Ehe annullieren lassen und ich denke ich kann sie sogar verstehen.“ Erklärte Anna leise. Peter sah sie an. „Annullieren?... Sie hat mich verlassen? Einfach so? Ohne mich zu fragen?“ kam von Peter ungläubig. „Ja… ich weiß es ist schwer, aber versetzen Sie sich in ihre Lage. Sie ist frisch verheiratet, hochschwanger und dann kommt heraus, dass der Mann angeblich seinen Vater umgebracht hat. Sie muss ihn für zehn Jahre eingesperrt sehen. Vermutlich macht sie ein Spießrutenlauf mit den Nachbarn und Freunden mit, weil sie Ihre Frau ist.“ versuchte Anna das was sie von Isabelle erfahren hatte Peter beizubringen. Peter sah sie nur verständnislos an. „Sie hat die Ehe annulliert? Deshalb hat sie mich nicht mehr besucht. Sie wollte mit einem Knasti nichts zu tun haben…. Ich hätte es mir doch denken können. Haben Sie meine Tochter auch gesehen?“ fragte er leise. Anna nickte. „Ja… sie eine sehr hübsche junge Dame.“ lächelte sie. Peter nicke „Ja sicher… und vermutlich weiß sie nicht einmal dass ich ihr Vater bin.“ kam bitter von Peter. „Oh doch sie weiß es… nur hat ihre Frau ihr gesagt, dass Sie bei einem Einsatz ums Leben gekommen ist. Aber nicht weil sie sich schämt, sondern weil sie damit das Leben Ihrer Tochter schützen wollte.. Sie hat Sie geliebt…“ „geliebt? Klar doch! Wie heißt es so schon… in guten und in schlechten Tagen…. Doch wenn so etwas passiert, dann streicht sie die Flaggen….! Und meiner Tochter wird erzählt, dass ihr Vater tot ist…. Ganz toll. Wo wohnt sie?“ fragte Peter wütend und gleichzeitig enttäuscht. Anna sah ihn an. „Ich werde es Ihnen nicht sagen. Peter… wenn alles vorbei ist, dann werde ich versuchen zwischen Ihnen zu vermitteln. Aber Ihre Frau ist neu verheiratet und hat eine zweite Tochter geboren. Für Sie ist als Familienvater kein Platz mehr da…“ Annas Worte klangen hart, aber sie wusste auch, dass Peter sie verstand. Er verließ mit gesenktem Blick das Büro. Anna sah ihm nach.


    Till packte seine Sachen. Er musste weg. Bisher wusste niemand dass er damit zu tun hatte und das sollte auch so bleiben. Er hatte Anna heute Morgen noch gesagt, dass er für längere Zeit nach Australien und könnte sich nicht melden. Der Flug ging in zwei Stunden. Er musste hier einfach alle Brücken abbrechen. In Australien konnte er neu anfangen. Dort würde ihn niemand suchen oder ausliefern. Niemals… Anna wird die Trennung schon verkraften. Sie war eine starke Frau. Till brachte sein Gepäck runter und fuhr los. Nur eine halbe Stunde später war er auf dem Flughafen und checkte ein. Die Zeit verlief für ihn viel zu langsam. Er musste schneller raus aus Deutschland. Wieder ging sein Gedanke zurück zu jenem Tag als der Unbekannte ihn anrief. Seine Nummer wurde weitergegeben an jeden, der einen Killer brauchte. Till war bekannt dafür, seine Aufträge gewissenhaft und stets erfolgreich zu beenden. Er hatte damals keine Skrupel einen Polizisten zu töten und würde sie auch heute nicht haben. Wieder sah er auf die Uhr. Eine Stunde noch… eine Stunde bis er endgültig in Freiheit war. Er flog natürlich erster Klasse und ließ sich von den Stewardessen versorgen. Dann endlich hob die Maschine ab. Till schloss die Augen. Nun würden sie ihn nicht mehr bekommen. Er braucht zehn Jahre lang keine Angst haben. Und ausgerechnet jetzt…. Wo er den Fall fast vergessen hat, fängt die Polizei an ihn wieder aufzurollen. Ausgerechnet jetzt, wo er eine Frau gefunden hatte, die ihm gefiel.

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    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

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