Helfer in der Not

  • "SEMIR!!! NEIN!!" schrie Ben plötzlich. Er erwachte aus der Lethagie, die ihn befallen hatte. "Hey... Khan... kennst du das Märchen vom Mogli? Ich schon... und da ist Khan auch tot!!! Komm her!! Komm!!!" schrie er und machte mit den Ketten extremen Lärm. Khan sah ihn fauchend an. Er sprang von dem Tisch und so von Semir weg um sich wieder Ben zu widmen. Dieser hatte herausgefunden, dass er die Kette etwas länger hatte, als er dachte. Er legte sie zusammen und holte aus, als Khan bei ihm war. Ein Schlag ging daneben, doch es reichte um den Tiger zu verwirren. Leider dauerte es nicht lange bis sich das Tier gefangen hatte. Es schien zu merken, dass diese Menschen ihm nicht entkommen konnten. Er fauchte wütend und holte erneut mit seiner mächtigen Pranke aus. Ben spürte den Lufthauch und ahnte, dass der nächste Hieb garantiert seine Spuren hinterlassen würden. Doch nun war Semir wieder an der Reihe. Die Beiden brachten das Tier völlig durcheinander. Es wußte nicht auf wen er sich konzentrieren sollte. Khan sprang wieder zu Semir und fauchte ihn wütend an. Semir konnte sich kaum bewegen und war zur Tatenlosigkeit verurteilt. Er roch den fauligen Atem des Tieres, als dieser ihn anfauchte. Nun war Ben an der Reihe. Wieder schlug er mit den Ketten auf den Boden. Doch diesmal hatte er sich verschätzt. Er traf Khan und der Tiger zeigte seine wahre Kraft. Ein Prankenhieb erwischte Ben am Oberschenkel. Er stieß einen extremen Schrei aus als er die Krallen spürte. Blut schoß aus der Wunde. Die Ohnmacht war nahe und Ben versuchte sich dagegen zu wehren, doch es klappte nciht. "BEN!! NEIN!! BEN!!" schrie Semir, der nichts machen konnte außer zusehen, wie der Tiger seinen Freund anging.


    "Da ist es..." sagte Jan leise und nickte dem SEK-Beamten zu. Nun sollte es nur noch wenige Augenblicke dauern, bis sie Semir und Ben befreit hatten. Jan und Mark hatten sich jeweils schusssichere Westen angezogen und schlichen im Kreis der SEKler auf die Lagerhalle zu. Plötzlich hörten sie einen Schrei. "Das war Semir!" stieß Jan aus und beschleunigte seine Schritte. Bevor sie die Halle erreichten, sah Jan einen Mann auf das Gebäude zukommen. "Das ist Gerner!" stieß Mark aus. Jan legte sofort auf den Mann an. "Gerner! Ich verhafte Sie wegen Entführung und schwerer.." weiter kam Jan nicht. Gerner zog die Waffe und legte auf Jan an. Mark stieß ihn mit einem beherzten Eingriff zur Seite und ging selbst mit einem Aufschrei zu Boden. "Mark?" fragte Jan.... "Streifschuss..." stöhnte der junge Beamte. Die SEKler eröffenen das Feuer auf Gerner, doch bevor sie ihn trafen war der Mann im Rhein verschwunden. "Der kommt schon irgendwo hoch. Knallt ihn ab..." stieß Jan wütend aus. Er widmete sich wieder der Tür zur Halle. Ein Fauchen war zu hören, es klang sehr wütend. Jan ahnte das hinter diesen Türen das Grauen herrschen musste. Ein kurzes Nicken der Beamten und das SEK stürmte die Halle. Jan sah gerade noch wie ein Tiger auf ein Bündel am Boden zusprang und ausholte. Waffe auf das Tier richten und schießen, war wie eine Bewegung von ihm. Er überlegte nicht erst. Hier stand ein Menschenleben auf dem Spiel. Mit einem Jaulen ging der Tiger zu Boden. "Semir?" fragte Jan vorsichtig. "Hier... Ben... Ben... was ist mit dir? Ben?" fragte jemand aus der hinteren Ecke. Jan ging zunächst zu dem am Boden liegenden Mann dicht bei dem toten Tiger. "EINEN ARZT!!" schrie er nach hinten und drehte den blutenden Ben vorsichtig auf den Rücken.


    So und jetzt mal bitte FEEDS!!!!!!

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Na so lob ich mir das. Jetzt gibts auch noch was zum Abendessen ;)


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    "HEY! Macht mich los! BEN... BEN! Nun macht mich schon los", rief Semir ungeduldig. Was war mit seinem Partner? War er schwer verletzt? Kam die Hilfe noch rechtzeitig? Was war mit dem Tiger? War er tot oder nur verletzt? Tausend Fragen schossen durch Semirs Kopf. Aber am wichtigsten war Ben.


    Semir konnte von seinem Platz aus sehen, wie Ben bewusstlos auf dem Boden lag, um ihn herum war alles voller Blut. "BEN!" schrie er erneut und rannte direkt auf seinen Freund zu, nachdem Jan ihn von den Fesseln befreit hatte. Er kniete sich neben ihn, nahm vorsichtig seinen Kopf und legte ihn sanft auf seine Beine. "Mein Gott Ben, halte durch... bitte halte durch." Zitternd überprüfte Semir Bens Puls. Er war schwach, aber vorhanden. "Du schaffst das... hörst du? Ich weiß, dass du das schaffst." Nervös sah Semir sich um. "Wo bleibt denn der Arzt verdammt nochmal?" Behutsam strich er seinem Freund ein Strähne aus dem Gesicht. "Mein Gott, du glühst ja. Der Artz kommt gleich. Mach bloß nicht schlapp, verstanden? Ich brauch dich doch." Semir versuchte ruhig zu klingen. Vielleicht konnte Ben ihn ja hören und er konnte ihn so beruhigen. Doch er konnte auch nicht verhindern, dass seine Stimme zitterte. "Du schaffst das", flüsterte Semir erneut. Tränen brannten in seinen Augen. Tränen der Ansgt um seinen Partner und Kollegen, der dem Tode näher stand als dem Leben. Semir nahm Bens Hand und drückte sie fest. "Weißt du, su kannst auch gar nicht aufgeben. Wer soll denn sonst auf Aida aufpassen, wenn Andrea und ich ausgehen? Sie freut sich doch immer so, wenn Onkel Ben zum Spielen kommt", versuchte er zu scherzen und blickte sich erneut suchend nach dem Arzt um. "Bitte Ben, du musst kämpfen."


    Plötzlich spürte Semir einen leichten Druck auf seiner Schulter. Jan hatte seine Hand sanft auf die Schulter seines ehemaligen Partners gelegt. "Der Arzt ist da", sagte er leise und wollte Semir von Ben wegziehen. Doch Semir wehrte sich. "NEIN! Ich muss bei ihm bleiben." Er wollte seinen Partner auf keinen Fall ein weiteres Mal im Stich lassen. "Ich muss bei ihm bleiben", wiederholte er kaum hörbar. Erneut stiegen ihm Tränen in die Augen. Jan musste schwer schlucken als er Semir so sah. Er konnte sich gut vorstellen, wie er sich fühlen musste. Hatte er doch selber einmal eine Todesangst um semir ausgestanden, als dieser einen schweren Verkehrsunfall hatte. "Semir, du lässt ihn nicht im stich. Im Moment hilfst du Ben am meisten, wenn du dich hier zu mir stellt udn die Ärzte ihre Arbeit machen lässt", versuchte Jan Semir dazu zu bewegen, Platz für die Ärzte zu machen. Und tatsächlich stand Semir auf und ging zu Jan. "Halte durch Kumpel.


    Der Notarzt und die Sanitäter kümmerten sich sofort um den Verletzten. Schnelle und knappe Anweisungen wurden ausgesprochen und erteilt. Doch semir hörte gar nicht zu. Er verstand nicht, was sich direkt vor seinen Augen abspielte. Er starrte nur auf seinen Partner herunter und betete, dass alles gutgehen würde. Doch plötzlich brach Hektik aus. Die viel zu schnellen Bewegungen der Sanitäter und des Notarztes machten Semir stuzig. Was war hier los? Was ist mit Ben? "Verdammt! Herzstillstand!" rief ein Sanitäter. "BEN..." füsterte Semir, starr vor Angst um seinen Freund.

  • Ben stand neben sich, sah seinen Körper von oben, sah die tiefe Wunde in der linken Bauchseite, die ihm der Tiger mit seiner Pranke gerissen hatte. War er schon tot? Das konnte aber nicht sein. Er sah sich doch und Semir genau, hörte, was sie sagten. Plötzlich fühlte er einen Lichtschimmer neben sich. Ben drehte sich erschrocken um. "Hallo Ben.", kam es aus dem Licht mit sanfter Stimme. "Wer ist da?", fragte er erschrocken und irritiert. Da trat eine Gestalt aus dem Licht, die er nur von Fotos und Erzählungen kannte. "Mein Name ist Tom, Tom Kranich.", kam es von dem Mann in weißem Anzug. "Bin ich tot, dass ich so eine Erscheinung habe?", fragte Ben laut und Tom musste lachen. "Oh nein, du bist nicht tot.", meinte er, wurde dabei aber ernst. "Du schwebst zwischen dem Leben und dem Tod und es ist an dir, dich zu entscheiden, wohin du willst. Verstehst du?" Ben nickte leicht. "Sieh hin, Semir braucht dich. Ich habe euch beide beobachtet.", meinte Tom und legte eine Hand auf Bens Schulter. Dieser fühlte sie nicht. Er sah sie, aber spüren konnte er sie nicht. "Ihr passt einfach zusammen, wie die Faust aufs Auge.", scherzte er. "Und Semir ist endlich wieder aufgeblüht. Wenn er jetzt dich auch noch verliert, das hält er nicht durch.", meinte Tom dann eindringlich und verschwand langsam wieder. "Denk dran, lass ihn nicht allein.", drangen die Worte an Ben wie durch einen Schleier.


    "Da ist er wieder.", kam es vom Notarzt und Semir atmete auf. Langsam flimmerten Bens Augen und er sah Semir, wie er ihn mit tränenerfüllten Augen ansah. "Ben, endlich, ich dachte, ich verlier dich." "So schnell wirst du mich nicht los.", kam es stöhnend vom jungen Hauptkommissar. "Bitte, nicht sprechen. Wir werden ihn jetzt ins Krankenhaus bringen.", fuhr der Arzt dazwischen und ließ Ben dann wegbringen. Semir stand da und atmete erleichtert auf. Jan hatte seine Hand auf die Schulter seines ehemaligen Partners gelegt und beruhigte ihn. "Komm, wir fahren hinterher. Er wird es schaffen, Semir. Da bin ich mir sicher.", meinte Jan. "Ich hoffe es sehr.", kam gedrückt von Semir und er ließ sich dann zu Jans Wagen bringen.


    Nicht weit von der Halle entfernt, kam eine Gestalt aus dem Wasser gekrochen. Hustend und Wasser spuckend, drehte sich Gerner um und sah, wie der Krankenwagen weg fuhr. "Na wartet, ihr habt mich nicht zum letzten Mal gesehen.", zischte er und begutachtete seinen Körper, ob er irgendwo eine Verletzung hatte. Außer ein paar Schürfwunden, die er sich beim Sprung ins Hafenbecken zugezogen hatte und einem leichten Streifschuss am Oberarm, war nichts zu finden. "Jetzt, Gerkhan und Jäger, beginnt erst der wahre Alptraum.", lachte er und machte sich auf und davon, in seinem Kopf grübelte es bereits über einen neuen, perfideren Plan, um den beiden Autobahnpolizisten das Leben schwer zu machen.


    ...

  • "Was ist mit Gerner?" fragte Semir wenig später als sie im Krankenhaus auf dem Flur saßen. Semirs Handgelenke waren verbunden und er trug einen Pyjama. Der Arzt hatte ihm eine Zwangspause verordnet, die natürlich gegen Semirs Willen in einer Bettruhe ausgeführt werden sollte. Doch wie konnte Semir im Bett liegen, wenn Ben im OP lag und vermutlich immer noch um sein Leben kämpfte. Er war kurz vor dem Transport wach geworden. Dennoch durfte man nicht vergessen, das der Tiger ihm ziemlich gefährliche Wunden zugefügt hatte. Er sah Jan an. "Ich vermute dass er tot ist. Er ist als ich ihn traf in den Rhein gefallen. Du kennst das Problem.... die Strömung... Er kann überall entlang des Flußes angespült werden. Solange werden wir erst einmal warten müssen." kam von Jan. "Was ist mit Mark?" harkte Semir nach, denn er hatte gehört, das der junge zielstrebige Beamte angeschossen wurde. "Mark... dem geht es soweit gut. Streifschuss an der Schulter. Mit einigen Wochen in der Schlinge wird er wohl leben müssen. Er ist gerade bei Schrankmann und muss sich rechtfertigen, warum ich im Spiel bin und warum es so ausartete. du kennst die Frau....der arme Mark" versuchte Jan zu scherzen. Doch Semir lachte nicht, nicht einmal ein Lächeln war zu sehen. Er war auch wenn er es nicht zugab fertig und schloss die Augen.


    "Herr Polanski... ich habe Sie auf den Fall angesetzt, weil ich dachte, dass Sie fähig wären meine Befehle auszuüben. Und was tun Sie? Sie machen mit Jäger, Gerkhan und Richter gemeinsame Sache. Was haben Sie sich dabei gedacht? Ich dachte Ihre Karierre ist Ihnen wichtig? Ich dachte Sie wollen hoch hinaus!!!" schrie Schrankmann den jungen Beamten zusammen. Mark atmete tief ein. "Frau Schrankmann.... Sie können als Schreibtischtäterin gar nicht nachvollziehen, wie es draußen vor Ort aussieht. Jan Richter sollte auch entführt werden. Die Täter wurden verhaftet und nur dadurch konnten wir Jäger davor bewahren Tigerfutter zu werden!!! Herr Gerkhan wurde auf eine Folterbank gelegt!! Ist IHnen alles egal? Wünschen Sie den Beiden den Tod? Das denke ich nicht. Und das mit meiner Karierre... ich habe entdeckt, dass es wichtiger ist, sich für die Kollegen einzusetzen. Von miraus verpassen Sie mir eine Strafe. Dann werde ich eben nciht befördert. Es ist mir ziemlich egal...!" schrie Mark zurück. Schrankmann stand da und hatte nur den Mund auf. "Ich werde was ganz Anderes machen.... Sie werden versetzt und degradiert!!" fauchte sie zurück. Mark lachte höhnisch. "Mit welchem Grund`?" wollte er wissen. "Mir wird schon was einfallen. Ich warne Sie....tun Sie sich nciht mit Gerkhan oder Richter zusammen.... es ist Ihr Todesurteil. Zumindest das für Ihre Karierre...!" drohte sie dem Beamten.

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  • Also gut... Ein bisschen Zeit werd ich hoffentlich zwischendurch einschieben können...
    Aber Ich versprech nix!
    Ich bin wieder dabei!!!! :D;)
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    Mark sah der Schranke in die Augen. Wie hatte er nur so blind sein können?! Diese Frau war eiskalt und berechnend... Sie setzte einfach Menschenleben aufs Spiel, damit sie ihrem Willen durchsetzen und vor allem den Ruhm einheimsen konnte... Auf der anderen Seite des Gesetzes hätte sie sich sehr gut gemacht... ein gewissenloser Mensch.
    "Wissen sie was, Schranke? Sie können mich mal! ICh entscheide immer noch selbst über meine Zukunft und über mein Leben! Gerkhan, Jäger und Richter sind anständige Männer und gute Polizisten! Sie sind so, wie man sein sollte, als vertreter des Gesetzes! Und daran sollte nicht nur ich mir ein Beispiel nehmen!", damit drehte er sich auf dem Absatz um und ging zur Tür. "Polanski, wenn sie jetzt gehen, dann werden sie nie wieder als Polizist arbeiten!!!", kreischte sie wie von Sinnen, doch er zeigte ihr nur den Mittelfinger über die Schulter und verließ mit einem lauten Türknallen ihr Büro.


    Er konnte sich nicht dagegen wehren. Sein Kopf wurde immer schwerer und schwerer. Langsam glitt er in die Dunkelheit ab...
    Jan bemerkte wie Semirs Kopf auf seine Schulter sank. Kein wunder, der arme hatte mal wieder was durchmachen müssen. Also rührte er sich nicht, um ihn nicht zu wecken.
    Er schien in Ben Jäger einen wirklich guten Partner und Freund gefunden zu haben. Er beneidete den jungen Kollegen ziemlich. Er hatte nie ein so enges verhältnis zu Semir aufbauen können. Sie hatten sich zwar immer gut verstanden und hatten gut zusammen gearbeitet, doch wirkliche Freunde waren sie nie geworden. Vielleicht war ihre gemeinsame Zeit dazu auch einfach zu kurz gewesen oder etwas anderes hatte nicht gepasst... doch darüber sollte er sich jetzt nicht den Kopf zerbrechen, sondern lieber beten, das Jäger stark genug war... das er Semir nicht allein ließ...

  • Die Ärzte kämpften immer noch um das Leben von Ben. "Saugen ... ich seh nichts.", zischte der Arzt und sofort kam die Schwester und saugte das massige Blut ab. "Herzfrequenz?" "Stabil.", kam es als Antwort auf die Frage. "Zum Glück sind keine Organe verletzt worden. Dann machen wir ihn mal zu.", meinte der Arzt und nähte dann mit Erleichterung und immensen Schweißperlen auf seiner Stirn die Wunde zu. "Okay, schieben sie ihn in den Aufwachraum und informieren sie seinen Partner. Ich brauch jetzt einen Kaffee.", murrte der Doc geschafft und verschwand.


    Jan und Semir saßen immer noch vor dem OP. Mittlerweile waren auch Jan die Augen zugefallen und so schreckten sie beide hoch, als die Tür des Operationssaales aufging. "Herr Gerkhan?", fragte die Schwester vorsichtig und sofort sammelte sich Semir wieder. "Wie geht es meinem Partner?", wollte er sofort wissen und die Schwester lächelte vielsagend. "Es ist alles in Ordnung. Herrn Jäger geht es den Umständen entsprechend. Die Verletzungen waren zum Glück nicht tief. Der Blutverlust hat nur zu einer komaähnlichen Ohnmacht geführt.", erklärte sie. Semirs Gesichtszüge entspannten sich, die Erleichterung war ihm auf die Stirn tätowiert.
    "Kann ich zu ihm?", wollte er wissen. "Im Moment ist er im Aufwachraum. Der Arzt wird sie zu ihm bringen, wenn er wach ist.", erwiderte die Schwester. Semir dankte mit einem freundlichen Nicken und ließ sich erleichtert auf die Bank zurückfallen. "Er lebt Jan, Ben lebt.", meitne er voller Glück zu seinem ehemaligen Partner. Dieser lächelte ebenfalls erleichtert, aber mehr, da ihm die Sorge um Semirs Gemütsverfassung zu schaffen machte, wenn die Nachricht negativer ausgefallen wäre.


    Bens Augen flatterten kurz auf. Das grelle Licht stach in seinen Augen und er kniff sie zusammen. Langsam gewöhnte er sich daran und versuchte, den Kopf zu drehen. Hatten ihn vorhin in der Lagerhalle seine Sinne einen Streich gespielt? Im Unterbewusstsein erinnerte er sich noch an seine Begegnung mit dem Mann in Weiß. War es nur eine Schutzfunktion seines Verstandes gewesen oder war er wirklich einen Moment tot? Sollte er Semir von seinem übersinnlichen Erlebnis erzählen?


    Gerner hatte sich derweil seiner nassen Sachen entledigt und sich neue verschafft. Nun stapfte er durch die Stadt und überlegte sich einen Racheplan, bei dem sein Widersacher unweigerlich den Tod finden musste. Dann hatte er den genialsten Einfall seines Lebens.


    ...

  • Gerner ging in die nächste Telefonzelle und durchsuchte das Telefonbuch. Er hatte zwar schon sehr viel über Gerkhan herausgefunden, aber leider nicht seine Adresse. Auch über die Telefonauskunft war nichts herauszufinden. So blieb nur das Telefonbuch. Er blätterte doch es gab keinen Gerkhan - Eintrag. „Verdammt…“ fauchte Gerner und verließ die Zelle. Er ging durch die Straßen und überlegte seinen nächsten Schritt. Als er einen Hauseingang passierte sah er einen Streifenwagen in seine Richtung kommen. Sofort verschwand er durch die Tür und wartete bis der Wagen vorbei war. „ich bekomme dich schon klein, Gerkhan… ich werde dich finden…“ sagte er leise. Er wusste, das Gerkhan eine Familie hatte. Eine schöne Frau und eine süßte Tochter. Er hatte sie gesehen und genau dort wird er seine Rache anfangen. Er musste nur schnell herausfinden, wo sie wohnten.


    Mark Polanski fuhr ebenfalls ins Krankenhaus und wurde zu Semir und Jan gebracht. Allerdings durfte er nicht ins Zimmer. Auch Jan stand vor der Tür und sah ihn an. „Hey… es ist noch mal gut gegangen. Ben Jäger ist zum Glück nicht so schwer verletzt wie vermutet wurde. Wie war das Gespräch mit Schrankmann?“ wollte Jan wissen. „Tja… meine Karriere ist wie man so schön sagt, im Arsch… Sie hat mir angekündigt, dass ich nie wieder als Polizist arbeiten werde, wenn ich mich mit Ihnen, Herrn Gerkhan und Herrn Jäger zusammen tue.“ Stöhnte Mark und ließ sich schwer auf den Stuhl fallen. Jan nickte wissend. „Nun… das kann sie hier vielleicht in Köln. Aber wie wäre es, wenn Sie sich nach Hamburg versetzen lassen? Ich könnte einen guten Partner gebrauchen…“ schlug Jan vor. Mark sah ihn an. „Das würden Sie für mich tun? Obwohl ich… also ich meine… obwohl ich versucht habe…“ stammelte Mark. Jan nickte. „Ich hätte vermutlich vor einigen Jahren selbst so gehandelt. Schrankmann ist wie Semir sie mal nannte „Gewitterziege“ Sie ist ein Schreibtischtäter und hat null Ahnung von dem was draußen vor sich geht. Sie hat es zwar immer wieder einsehen müssen, aber sie lernt nicht dazu. Also wenn Sie wollen… dann stellen Sie den Versetzungsantrag und ich werde ein gutes Wort einlegen.“ Lächelte Jan. Die Tür öffnete sich und Semir kam heraus. Er sah völlig erschlagen aus.


    „Wie geht es ihm?“ überfiel Jan ihn. Semir lächelte müde. „Er schläft. Aber er schafft es.“ sagte er und fühlte wie ihm die Beine wegzuknicken drohten. „Semir?“ fragte Jan und sah ihn besorgt an, als er sich an der Wand abstützte. „Bist du okay?“ hörte er Jan wie durch Watte fragen. Semir nickte und klappte zusammen. Jan und Mark konnten ihn gerade noch auffangen. Eine Krankenschwester hatte den Vorfall bemerkt und informierte umgehend einen Arzt…

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  • "Nur keine Angst." Lächelnd drehte der Arzt sich zu Jan und Mark, die besorgt zu Semir sahen, der kreidebleich in einem Krankenhausbett lag und schlief. "Das war nur ein Schwächeanfall. Kein Wunder bei dem, was Herr Gerkhan alles durchmachen musste. Gönnen Sie ihm ein bisschen Ruhe und dann kommt er schon wieder auf die Beine." Jan stieß einen leisen Pfiff aus. "Da kennen Sie Semir aber schlecht. Ruhe ist für ihn ein Fremdwort. Sobald er die Augen aufmacht, verlangt er nach den Entlassungspapieren." Der Arzt verschränkte grinsend die Arme vor der Brust. "Da hat er sich aber den falschen Arzt ausgesucht. Im Moment gibt es ungewöhnlich viele Patienten, die nach Entlassungspapieren verlangen. Wir kommen mit dem Drucken gar nicht mehr hinterher. So, nun muss ich aber los. Und Sie sollten jetzt auch besser gehen und Herrn Gerkhan schlafen lassen." Lächelnd schob der Arzt Jan und Mark aus dem Zimmer und verschwand im nächsten Zimmer zur Visite.


    Erschöpft ließen sich die beiden Kommissare auf den Stühlen auf dem Flur nieder. "Da haben die beiden aber ganz schön in der Schei... ähm... ich meine, in Schwierigkeiten gesteckt." Verlegten blickte Mark zu Boden. Er musste unbedingt an seinem Tonfall arbeiten. "Ich habe der Schranke den Mittelfinger gezeigt", meinte er plötzlich und Jan sah ihn verdutzt an. "Sie haben WAS?" "Ja, ich war so wütend, weil diese Frau einfach nur herzlos und egoistisch ist. Ich verstehe nicht, wie ein einziger Mensch eine solche Kälte verbreiten kann, dass die Lappen hier hin kommen, weil es denen zu hause zu warm ist." Jetzt musste Jan grinsen. "Nette Beschreibung. Aber mal ehrlich: Mit diesem Verhalten haben Sie sich bei ihr komplett ins Abseits gestellt. Hier in Köln können Sie Ihre Polizeikarriere vergessen." Mark ließ geknickt den Kopf hängen. "Ja, ich weiß", antwortete er leise. "Aber das ist erst Recht ein Grund, dass Sie Ihren Versetzungsantrag nach Hamburg stellen. Ich werde Ihnen dabei helfen." Vielen Dank." "Gerngeschen. Ich fand die Aktion mit dem Mittelfinger übrigens längst überfällig. Warum hab ich ihr den nicht selbst zum Abschied gezeigt?" Mit einem Seufzer zuckte Jan mit den Schultern. "Hm, vermutlich, weil ich mich so gefreut habe, sie los zu sein." Mark sah ihn verdutzt an und kurze Zeit später brachen beide in Schallendes Gelächter aus. "Ich finde übrigens als evtl. bald zukünftige Partner, könnten wir uns ruhig duzen. Ich bin Jan." Lächelnd hielt er dem jungen Kollegen die Hand hin. "Mark. Sag mal Jan, was ist denn mit Semirs Familie? Er hat doch eine Frau und ein Kind, wenn ich mich jetzt nicht irre." In dem Moment fiel es Jan wie Schuppen von den Augen. Andrea wusste ja noch gar nicht, aus welchem Schlamassel Jan ihren Mann geholt hatte. "Klar... Andrea und Aida... Ich muss los, Semirs Frau informieren. Bin gleich zurück. Eilig rannte er aus dem Krankenhaus, um die Frau seines ehemaligen Partners zu informieren, ohne zu wissen, dass er damit Semirs Familie in große Gefahr brachte.

  • Na so ganz hat Ben die Folter scheinbar nicht überstanden... bin mal etwas gehässig.... :D


    Am nächsten Morgen schlug Semir die Augen auf und sah sich verwundert um. Wo war er? Was ist passiert? Dann erinnerte er sich daran, dass er bei Ben im Krankenhaus war und dann....? Er dachte etwas nach. Zusammenbruch... ja... er wusste, dass er zusammen gebrochen war. Die Tür ging auf und der Arzt kam herein. „Guten Morgen Herr Gerkhan... wie geht es Ihnen?“ fragte er freundlich. „Ich glaube gut... warum bin ich hier?“ wollte Semir im Gegenzug wissen. „Sie sind zusammen geklappt. Irgendwann ist für jeden mal genug und für Sie war es gestern soweit.“ Erklärte der Arzt freundlich. „Okay.. wann gibt es Frühstück?“ harkte Semir nach. „Sie haben Hunger? Ein sehr gutes Zeichen. In einer halben Stunde...“ lächelte der Arzt. „Sehr gut... dann kann die Schwester die Papiere direkt fertig machen. Ich entlasse mich selbst...“ erklärte Semir als wäre es das natürlichste der Welt. Der Arzt sah ihn an. „Wie war das?“ fragte er nach. „Ich entlasse mich selbst. Sehen Sie.... mein Kollege liegt hier auch auf der Station und mit dem haben Sie eh genug zu tun. Ich werde mich um die bösen Jungs kümmern, ehe die erfahren, dass ich auch ausgeschaltet bin...“ kam von Semir. Der Arzt lachte leise was Semir sehr verwunderte. „Was ist denn da so lustig dran?“ wollte er wissen. „Nun... vor nicht ganz 16 Stunden hat mich Ihr Kollege bereits vorgewarnt, dass Sie es so handhaben. Aber ich muss Sie enttäuschen. Sie sind nicht in der Lage sich zu entlassen...“ meinte der Doc nur. „Was? Wieso nicht? Ich unterschreibe und gut ist...“ erboste Semir sich, der sich wirklich fit fühlte. Der Arzt nickte. „Also gut... wir werden die Entlassungsuntersuchung vorbereiten. Ich lasse Sie dann holen.“ Kam von dem Doc. Semir grinste und lehnte sich entspannt zurück. „Was wird das sein?“ wollte er noch wissen, bevor der Doc verschwand. Der Arzt sah auf die Uhr. „in etwas 24 Stunden. Ruhen Sie sich also noch etwas aus..“ war die Antwort und die Tür schloss sich. Semir blieb sprachlos im Raum zurück.


    Auch Ben wurde wach. Aber was war das für ein Geräusch. Plopp.....Plopp....Plopp....hörte er. Er hob seine Hände und drückte sich die Ohren zu. „Nein....nicht schon wieder....bitte... nicht...“ stieß er leise aus. Seine Erinnerung an die Wassertropfen die seine Stirn trafen trat ein. Er wischte sich mit der Hand über die Stirn, aber sie war trocken. Verwundert sah er sich um. Das war nicht das Verließ wo Gerner ihn folterte. Die Unterlage war weich. Wo war Khan? Die Tür ging auf und eine Krankenschwester kam herein. „Guten Morgen Herr Jäger.... alles in Ordnung?“ fragte sie. Doch Ben hörte nicht. Langsam nur sehr zögernd nahm er die Hände von den Ohren. Plopp.... Plopp...Plopp... „Es soll aufhören... bitte... aufhören....“ stöhnte er. Die Schwester sah ihn erstaunt an. „Was denn?“ wollte sie wissen. „Das Tropfen.... ich bekomme Kopfschmerzen davon.“ erklärte er. Die Schwester horchte und lächelte. „Aber... das ist doch nur der Wasserhahn der tropft. Ich lasse den Hausmeister umgehend kommen und es reparieren.“ lächelte sie sanft. Sie schien nicht zu wissen, was Ben durchgemacht hatte, sonst hätte sie es nicht so leicht hingenommen. „Wo ist Khan? Wo ist Semir?“ wollte Ben wissen. Immer noch hörte er das Tropfen des Wasserhahnes überlaut. „Khan? Semir? Wer ist das? Sind das Ihre Freunde?“ harkte die junge Frau nach. „Nein...ja...doch... Khan ist ein Tiger und Semir...Semir ist mein Freund...“ erklärte er. In diesem Augenblick kam der Arzt herein.


    Jan kam bei Andrea an. Er bemerkte den Verfolger nicht. Für ihn war Gerner Geschichte. Mark wollte im Auto warten bis Jan wieder heraus kam. Er ging zur Tür und klingelte. Es dauerte nicht lang bis sie sich öffnete. „Jan!!“ rief Andrea freudig aus und begrüßte den Exkollegen sehr herzlich. „Was machst du denn hier? Willst du uns besuchen? Du hast echt Glück. Ich bin gerade zurück gekommen. Urlaub mal wieder allein mit Aida.... lachte sie. Semir ist nicht da... er macht seit einiger Zeit mal wieder einiges an Überstunden... Du kennst ihn ja... wenn ich in Urlaub bin, dann ist er nicht zu bremsen.“ lachte sie. Doch Jan erwiderte das Lachen nicht. Instinktiv ahnte Andrea, dass etwas nicht stimmte. „Du bist nicht zu Besuch hier?“ fragte sie leise. „Andrea... lass uns bitte drinnen reden..“ bat Jan. Andrea nickte und gab die Tür frei. „ist was mit Semir? Was ist los?“ kam direkt die nächste Frage. „Andrea...“ fing Jan an. „Nein... warte.... Semir sagte mir, das Ben entführt wurde... habt ihr ihn gefunden? Und wenn ja... was ist mit ihm?“ fiel Andrea ihr ins Wort. Jan holte Luft. „Warum geht Semir seit zwei Tagen nicht ans Handy? Warum ruft er mich nicht an? Was ist los?“ schoss Andrea nun die Fragen ab. „Ja... wir haben Ben gefunden. Er liegt im Krankenhaus. Ein Tiger hat ihn ziemlich übel zugerichtet, aber es sind nur Fleischwunden....“ erklärte Jan. „Ein Tiger?!? Was ist mit Semir? Ich versuche ihn zu erreichen, aber er geht nicht ans Handy. Auf dem Revier will mir keiner was sagen. Was ist mit meinem Mann?“ kam nun forsch die Frage von Andrea. „Er liegt auch im Krankenhaus. Aber er hatte lediglich einen Schwächeanfall. Die Nerven haben etwas gelitten als er gesehen hat, wie der Tiger....Der Arzt hält ihn heute noch zur Beobachtung dort. Es geht ihm aber soweit gut... wirklich...“ erklärte Jan und hielt die Hand von Andrea.

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  • Dann will ich mal Elli an Gehässigkeit übertrumpfen und dem Ganzen die Krone aufsetzen.... :D


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    Gerner überlegte, wie er das jetzt am Besten anstellte. Am Liebsten hätte er sofort zugeschlagen. Der Bulle im Wagen würde kein Problem sein. Er nahm eine bräunliche Flasche aus seiner Jacke und träufelte einige Tropfen in ein altes Tuch. "So Freundchen, du wirst gleich besonders gut schlafen.", dachte er und schlich sich im toten Winkel an den Wagen heran. Mark war ein wenig eingenickt. Die Schmerzen in der Schulter und das Schmerzmittel hatten ihn doch ziemlich schläfrig gemacht. Er merkte nicht, wie sich Gerner von hinten anschlich. Plötzlich wurde die Wagentür aufgerissen und ihm ein Lappen mit einer übelst beißenden Substanz ins Gesicht gedrückt. Er wollte sich wehren, stemmte sich dagegen, doch die Schwächung durch das Schmerzmittel und das Chloroform waren einfach zu viel für ihn. Langsam driftete er ab und war in wenigen Minuten bewusstlos.
    "So Freundchen, du wirst mir nicht die Tour vermasseln.", lachte er und nahm Marks Handschellen hervor, ließ die eine Hand einrasten, zog sie dann durch den Türgriff und rastete sie an der anderen Hand ein. "Und jetzt ist dein Kollege dran. Er wird Teil meiner Rache sein.", lachte Gerner und ging vorsichtig auf das Haus von Semir und Andrea zu.


    "Nun Herr Jäger, wie geht es uns denn?", wollte der Arzt wissen und lächelte freundlich. Doch Ben sah dieses Lächeln als ein fieses Grinsen an. "Wer sind sie?", fragte er unsicher und wollte aufstehen. Der Arzt drückte ihn zurück ins Bett. "Bleiben sie liegen. Sie wurden gerade operiert und brauchen strickte Ruhe.", zischte er, doch Ben ließ sich davon nicht abbringen. "Sie gehören zu denen. Sie wollen mich fertig machen. Stellen sie diese verdammten Tropfen ab.", schrie Ben und stieß den Arzt weg.
    "Er hat Wahnvorstellungen.", diagnostizierte der Mediziner und warf sich mit aller Kraft auf Bens Schulter, um den Bauchbereich nicht zu verletzen und ein Aufbrechen der Wunde zu verhindern. "Schwester, holen sie schnell zwei Pfleger und dann will ich unseren Psychologen hier sehen. Sofort.", schrie der Arzt und konnte Ben wieder ins Bett zurückstoßen. Er hatte keine andere Wahl, Ben musste fixiert werden. Zu seinem eigenen Schutz. Schnell waren die Pfleger vor Ort und halfen ihm dabei. "Ihr dreckigen Schweine. Ihr gehört zu denen.", schrie Ben die halbe Klinik zusammen. Auch Semir hörte seinen Partner und schnellte zu dessen Stimme.


    ...

  • haha.... Chris.... du kannst mich gar nicht übertreffen....


    „NEIN!!! LASST MICH LOS!!! HILFE SEMR!!!“ schrie Ben verzweifelt. Die Pfleger schnallten ihn fest. „Ben!!“ kam von Semir der in den Raum stürmte. „Nicht jetzt, Herr Gerkhan…Bleiben Sie draußen!!“ faucht der Arzt ihn an. „BEN! Es ist alles okay…. Wir sind im Krankenhaus… ganz ruhig…ganz ruhig..“ sprach Semir auf seinen Kollegen ein und ging ans Bett. Er nahm Bens Hand und hielt sie fest. „Semir… die machen uns…fertig… sie wollen uns töten… dieses Tropfen… es macht uns fertig….hilf mir… bitte… hilf mir…“ weinte Ben wie ein kleines Kind. „Es ist alles gut…. Geben Sie ihm doch was…. Sehen Sie nicht wie fertig er ist?“ fragte Semir nach hinten und streichelte Bens Gesicht. Der Arzt zog eine Spritze auf und setzte sie Ben. Es dauerte etwas bis Ben ruhiger wurde. „Ben.. hör mir genau zu. Es kann dir nichts mehr passieren. Gerner ist erledigt. Er ist tot, hörst du… er kann dir nichts mehr tun….ganz ruhig… ganz ruhig…“ redete Semir auf seinen Freund ein. Ben schlief nur wenig später ein. Semir sah zu dem Arzt. „Er ist wahnsinnig geworden, oder?“ fragte er beängstig. Der Psychologe der eintrat und die letzten Worte mitbekommen hatte zuckte mit den Schultern. „Ich habe gehört, welcher Folter er ausgesetzt war. Ja… es kann sehr gut sein. Diese Tropfen ständig auf einer Stelle, es macht wahnsinnig. Aber er muss es nicht sein. Intensive Therapie ist nun angesagt. Wissen Sie wie lange er dem ausgesetzt war?“ wollte der Arzt wissen. Semir schüttelte den Kopf. „Bei mir war es nicht sehr lang, aber ich habe Angst gehabt, selbst in einer relativ kurzen Zeit. Er hat diese Tortur sicher länger durchgemacht. Gerner, der Mistkerl, er hat ihn gebrochen…er hat ihn….“ Semir ballte die Fäuste und natürlich bemerkte der Psychologe diese Veränderung in Semirs Person sofort. „Beruhigen Sie sich bitte….“ Ermahnte er Semir sofort und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Was?“ kam von Semir erstaunt. Doch er entspannte sich. Immer noch hielt er die Hand von Ben fest.


    Gerner schlich zur Tür und öffnete diese sehr leise. Gelernt ist gelernt, dachte er leise und zog seine Waffe. ER hörte wie dieser Bulle mit der Frau von Gerkhan sprach. Er sah durch den Schlitz und bemerkte das Kind auf dem Arm der Frau. „Sehr schön….“ Lachte er leise und stieß die Tür auf. Der Polizist drehte sich blitzschnell um und wollte die Waffe ziehen. „Lass es lieber!“ warnte Gerner ihn. Die Frau drückte das Kind fest an sich. „Wer sind Sie?“ fragte sie ängstlich. „Das ist Gerner… ich dachte… er sei tot… Andrea… versuche dich in Sicherheit zu bringen. Du und Aida sind sein Ziel…schnell..!“ schrie Jan ihr zu und ging den Mann trotz der Waffe an. Dieser war etwas verblüfft. Andrea rannte mit Aida die Treppe hoch und schloss sich im Zimmer ein. Sie griff zum Telefon und wollte die Kollegen anrufen, doch das Telefon war tot. Gerner hatte die Leitungen gekappt. An alles gedacht, so glaubte er jedenfalls. Doch Andrea hatte ihr Handy im Schlafzimmer liegen, weil sie mit Semir sprechen wollte, wenn er Nachtschicht hatte. Sie schickte ein Gebet los und hoffte das der Akku voll war. Er war es. Andrea rief in der PAST an. „HILFE!! Andrea hier… wir werden überfallen… ich brauche…“ brachte sie noch raus, als die Tür aus den Angeln fiel. Gerner riß ihr das Handy aus der Hand und schlug mit der Waffe gegen Andreas Schläfe. Sie verlor das Bewusstsein und merkte nicht, wie der Mann sie raus brachte. „MAMA…!“ fing Aida an zu weinen. Gerner kam zurück und holte auch das weinende Mädchen. „Na komm… ich bring dich zu Mama..“ lachte er leise und trug das Mädchen aus dem Haus.


    Jan kam zu sich. „Au…verdammt…“ stieß er aus. Er hatte sich von Gerner täuschen lassen und bekam die Quittung in Form von einem Handkantenschlag ins Genick. Jan rieb sich die schmerzende Stelle. „Andrea… fuck….Andrea!!“ rief er. Es kam keine Antwort. Hatte Andrea die Flucht geschafft? Hatte Gerner sie in seiner Gewalt? Was ist mit Semirs Tochter? Fragen die Jan kurz darauf beantwortet wurden. „Ich habe die beiden wichtigsten Frauen in Gerkhans Leben. Richten Sie ihm aus, dass er sie nie wieder sehen wird.“ Stand auf einem Zettel. Jan ließ ihn langsam sinken. Wie um alles in der Welt sollte er das Semir beibringen?

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Stimmt, geht gar nicht :D Aber habs wenigstens versucht ;)
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    Er konnte nicht anders, Jan musste es Semir sofort sagen. Verdammt, wieso war er auch so naiv gewesen und hatte nicht nach der Leiche suchen lassen. Er hätte sich selbst ohrfeigen können für seine eigene Dummheit. Schnell rannte er zum Wagen und erblickte den gefesselten Mark, der wie ein Rohrspatz schimpfte und an den Handschellen zog.
    "Das war Gerner, er ist nicht tot.", meinte er schlagartig, als Jan die Autotür aufzog. "Ich weiß, er hat Andrea und die Kleine.", kam es gedrückt vom Hamburger Kommissar. "Was? Wir müssen es Semir sagen.", kam es sofort von Mark. Jan sah bedrückt zu Boden. "Wie soll ich es ihm das hier sagen?", meinte Jan und reichte seinem Kollegen den Zettel. Mark las ihn und merkte, wie sich sein Magen zusammenzog. Mit solch einem Gegner hatte er noch nie zu tun, der soweit für seine Rache gehen würde. "Wir müssen dennoch Semir informieren. Er muss es wissen.", eindringlich drang Marks Stimme in Jans Ohren und holte ihn aus seiner Untätigkeit hervor. "Du hast recht. Zumindest das sind wir ihm schuldig."


    "Wird er wieder normal werden?", wollte Semir wissen und sah den Psychologen eindringlich an. "Das wird sich mit der Zeit klären. Jetzt braucht er erst einmal Ruhe und einen festen Schlaf. Ihr Kollege muss sich an die Situation hier erst gewöhnen.", kam es erklärend vom Fachmediziner. "Wie wollen sie ihn therapieren?", wollte Semir wissen. "Er muss über das Erlebte reden. Sollte das nicht helfen, werde ich es mit leichter Hypnose versuchen. Auf alle Fälle muss er reden. Wenn er darüber redet, ist er auf dem guten Wege zu einem normalen Leben." "Aber die Wahnvorstellungen? Was ist damit?", kam es besorgt von Semir. "Wichtig ist, dass er ein bekanntes, beruhigendes Gesicht sieht. Am Besten sie bleiben bei ihm, bis er sich wieder beruhigt hat. Ich denke, in ein, zwei Tagen werden diese Anfälle nachlassen.", erwiderte der Psychologe und ging dann.


    Andrea wachte langsam wieder auf. Sie spürte, dass sie beobachtet wurde, nahm gleichzeitig einen beißenden Geruch wahr, den sie nur aus dem Zoo kannte. Wo war sie und wer war dieser Mann, der sie entführt hatte. "Aida?", rief sie sofort und sah sich um. Ihre Tochter war nirgends zu sehen. "AIDA?", schrie sie und hörte dann ein bedrohliches Fauchen und Brüllen neben sich. Erschrocken drehte sie ihren Kopf.


    Jan und Mark gingen den Krankenhausflur zum Zimmer von Ben entlang. Der Arzt hatte ihnen gesagt, dass sich Semir dort aufhielt. "Semir?", fragte Jan mit gedämpfter Stimme, als er seinen ehemaligen Kollegen neben Ben sitzen sah. "Er ist wahnsinnig geworden, Jan.", kam die Erklärung prompt von Semir. Mark ging auf Ben zu und sah, die Fixierungen, die dessen Arme, Beine und seine Oberkörper am Bett hielten.
    "Semir, können wir kurz reden.", bat Jan und drückte ihn an den Schultern in eine ruhigere Ecke des Zimmers. "Was ist denn?", wollte er wissen und sah, dass seinen Freund etwas bedrückte. "Es geht um Andrea." Sofort weiteten sich die Augen Semirs, denn Jans Blick verriet ihm nichts gutes. "Was ist mit ihr? Jan?" "Gerner, er lebt und hat sie in seiner Gewalt, ebenso Aida.", kam es traurig von Jan. Semir war außer sich. Schlagartig packte er Jan am Kragen, drückte ihn gegen die Wand. "Sag, dass das nicht wahr ist?", schrie er in Zorn, Wut, Verzweiflung und Ohnmacht zugleich. Jan wusste, dass dies im Moment nicht Semir war.


    ...

  • Ahh, jetzt war Chris schneller als ich. Naja, dann schreib ich halt an dieser Stelle weiter ;)


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    "Du lügst! Du lügst" schrie Semir wütend und drückte Jans Körper immer fester an die Wand. "Sag mir, dass das nicht stimmt!" Jan sah Semir traurig an. Er konnte den Zorn und die Verzweifelung, die in seinen Augen standen erkennen. Wenn es um Semirs Familie ging, geriet der Kommissar immer schnell außer Kontrolle. "Semir" Jan hab abwehrend die Hände. "Es stimmt leider. Ich war bei Andrea, um sie über deinen Zusatnd zu informieren. Gerner muss mir gefolgt sein. Er hat Marl, der im Auto geartete hatte, überfallen und war anschließend in euer Haus eingedrungen", erklärte Jan ruhig. Semir ließ Jan los und ging nervös zum Fenster. Er drehte seinem ehemaligen Partner den Rücken zu. "Warum hast du nichts unternommen?" fragte er leise. "Semir, ich habe es versucht, aber Gerner..." Weiter kam Jan nicht, denn Semir hatte sich bereits wieder umgedreht und kam wie eine Furie auf ihn zugestürmt. Erneut packte er ihn am Kragen. "Warum in aller Welt hast du nichts unternommen? Du bist Polizist verdammt nochmal", fauchte er. Mark wollte dazwischen gehen, doch Jan gab ihm mit einer Handbewegung zu verstehen, dass er sich zurückhalten sollte. Er kannte Semir und er wusste, dass dieser sich jetzt ersteinmal abreagieren musste. Er konnte ja auch verstehen, dass Semir so außer sich war. Immerhin waren dessen Frau und Tochter in der Gewalt eines Irren, der durch seine perfiden Foltermethoden Semirs Partner in einem mehr als miesen Zustand ans Bett gefesselt hat. Jan wollte sich gar nicht vorstellen, was Gerner alles mit Andrea und Aida anstellen würde.


    Andrea kroch ängstlich in eine Ecke. Sie blinzelte, musste sie sich doch erst an das grelle Licht in diesem Raum gewöhnen. Was war das für ein Fauchen? Sie schloss die Augen und öffnete sie sofort wieder. Und da erkannte sie, woher das Fauchen kam. Ihr saß ein Tiger gegenüber, der sie neugierig und wütend zugleich anfunkelte. "Oh mein Gott", stieß sie entsetzt aus.


    Dann wurde plötzlich die Tür geöffnet. Ein Mann betrat grinsend den Raum. "Ah, wie ich sehe, haben sie sich schon bekannt gemacht. Das ist Chow. Keine Angst, er will nur spielen. Vorerst." Mit einem Lachen ging der Mann auf den Tiger zu. "Wo ist meine Tochter?" schrie Andrea, der es im Moment egal war, ob sie von diesem Tiger beobachtet wurde oder nicht. "Das meine Liebe, bleibt mein Geheimnis. Ob du deine Tochter wiedersiehst oder nicht, kommt drauf an, wie kooperativ du bist." Gerne drehte sich zu Andrea und ging auf sie zu. Er beugte sich zu ihr runter und drückte ihr einen Kuss auf den Mund. Andrea wehrte sich, sie trat nach Gerne und traf ihn. Stöhnend ließ er von ihr ab und funkelte sie wütend an. "Du miese Schlampe! Ich werde deinen Mann und seinen Kollegen fertig machen. Sie werden sich noch wünschen, sie nie mit mir angelegt zu haben. Genau wie du Schätzchen!" Gerner verliße den raum und Andrea blieb ängstlich mit dem Tiger zurück. Sie hatte Angst. Angst um Aida; Angst um Semir und Ben und Angst um sich selber. Was hatte dieser Kerl nur vor?

  • „Diese verdammte Schlampe…diese verdammte…“ fluchte Gerner weiter. Er sah in den Käfig wo das kleine Mädchen war und ihn ängstlich ansah. „Hey.. meine Kleine.. willst du was spielen?“ fragte er sanft. Aida fing an zu weinen. „MAMA….“ Schrie sie laut. Gerner lachte. „Du willst zu der Mama? Weißt du was… ich bringe dich hin. Die Mama darf dich sehen, und streicheln… aber sie wird dich nicht in den Arm nehmen können. Das ist eine gerechte Strafe für die Mama…“ lachte er. ER nahm den kleinen Käfig und trug ihn in den Raum, wo er Andrea eingesperrt hatte. „Hier ist dein Schätzchen… Andrea… ich darf doch Andrea sagen oder?“ verhöhnte er die Frau die sofort zu ihm kam. „In die ECKE!!“ schrie Gerner sie an. „Geh in die Ecke oder dein Bald ist Tigerfutter. Chow hat immer Hunger…“ drohte er und hielt den Käfig mit Aida dicht an den Tiger in dem anderen Käfig direkt neben Andrea. „NEIN… okay… bitte geben Sie mir die Kleine… sie hat Angst bitte…“ flehte Andrea leise. Gerner lachte. „Siehst du meine Kleine… die Mama hat Angst um dich… das kann ich sehr gut für mich ausnutzen. So und nun darfst du zur Mama..“ lachte er und schloss den Käfig von Andrea auf. Er stellte den Käfig mit Aida in die Mitte. Andrea ging sofort zu ihr, aber der Käfig mit Aida war verschlossen. „Bitte ich möchte sie in den Arm nehmen… bitte…“ versuchte Andrea Gerner zu überreden. Doch dieser lachte nur und schüttelte den Kopf. „Du kannst weitere Annehmlichkeiten erarbeiten. Aber nicht heute… sei froh dass du sie überhaupt noch mal sehen darfst…“ verhöhnte er die Frau. Andrea setzte sich neben Aidas Käfig und hielt ihrer Tochter die Hand. Sanft streichelte sie ihr Gesicht. „Der Papa holt uns hier raus…hörst du….. keine Angst mein Schatz. Mama ist hier..“ spracht sie leise auf Aida ein. Das Kind beruhigte sich langsam


    Semir hatte sich ausgetobt. ER saß einfach nur auf dem Stuhl und sah auf den Boden. „Semir… ich gebe mir selbst Schuld an dieser Sache. Ich…“ versuchte Jan. Semir sah ihn an. „Tu mir ein Gefallen… Halt die Klappe…“ stieß Semir aus. Jan nickte. Mark sah von einem zum Anderen. „Wir sollten zusammen arbeiten. Vorwürfe helfen uns nicht.“ kam als Versöhnungsversuch von ihm. „Ach… warum? Weil Sie dann die Karriereleiter hochklettern können? Schrankmann wird es sicher begrüßen, wenn sie mich am Boden sieht!“ fauchte Semir wütend. „Jetzt ist gut! Mark ist eh mit Schrankmann aneinander geraten. Es ist meine Schuld nicht seine! Du weißt doch genau, dass Gerner mit allen Wassern gewaschen ist. Er wird Andrea und Aida als Druckmittel gegen dich benutzen. Was könnte er vorhaben?“ wollte Jan wissen. „Pah…. Ihr ward zwei Polizisten und lasst euch von einem Verbrecher ausknocken! Wo bitte ist das okay? Wenn ich zuhause gewesen wäre, dann hätte der Mistkerl meine Frau und meine Tochter nicht bekommen!!!“ schrie Semir wütend durch den Flur im Krankenhaus und rief auch die Schwester und einen Arzt auf den Plan. „Ich möchte Sie bitten, ruhiger zu sein. Es ist ein Krankenhaus und wir haben hier Leute, die Ruhe brauchen…“ fauchte die Oberschwester. „Entschuldigung…“ kam kleinlaut von Semir. „Semir… lass uns bitte alle zusammen versuchen diesen Mistkerl in die Falle zu locken. Du weißt schon… wie früher… Semir wir müssen zusammen arbeiten…hörst du…? Ich lasse mich nicht einfach ins Aus bugsieren.“ Redete Jan auf ihn ein. Semir sah ihn an. In den Augen waren Tränen zu sehen. „Er hat Ben fertig gemacht…. Ich lasse nicht zu, das er Andrea und Aida etwas antut Eher stelle ich mich dem Teufel.“ drohte er leise.

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    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Plötzlich piepste Semirs Handy. Eine Videomitteilung. Er wischte sich die Tränen aus den Augen und rief die Nachricht ab. Er fuhr auf, hielt mit zitternden Händen das Handy fest und sah gebannt auf den kleinen Display seines Handys. "Hallo Gerkhan.", ertönte die Stimme Gerners aus dem Video. Im Hintergrund waren lauter Käfige und Kisten mit den unterschiedlichsten Tieren zu erkennen, darunter sowas exotisches wie eine Tüpfelhyäne, ein Berggorilla, ein Wolf und ein Schimpanse. "Sie haben meinen großen Deal versaut, obwohl ich sie gebeten hatte, still auf ihrem Hintern zu sitzen.", kam es anklagend von Gerner. Semirs Hände, die das Handy fest umschlungen hatten, zitterten. "Jetzt bekommen sie die Rechnung präsentiert.", Die Kamera wurde geschwenkt und Andrea tauchte mit Aida im Bild auf. Semirs Magen zog sich krampfartig zusammen, als er das verweinte Gesicht seiner Frau und die schreckgeweiteten Augen seiner kleinen Tochter sah.
    "Ich könnte sie einfach so umbringen und an meine Tiere verfüttern. Doch sie haben eine Chance Gerkhan, die Beiden hier lebend raus zu holen. Ich werde mein Geschäft nach wie vor durchziehen und sie werden mir dabei helfen. Je besser sie das machen, desto besser wird es ihrer Familie gehen.", meinte Gerner und lachte dann mit teuflischer Stimme. "Ich werde mich morgen wieder bei ihnen melden."


    Semir sah ungläubig auf sein Handy. Jan und Mark hatten alles mitgehört. "Der Typ ist ja wahnsinnig und was meinte er damit, dass du ihm helfen sollst?", wollte Jan wissen. Doch Semir schüttelte nur ungläubig den Kopf. "Ich weiß es nicht, aber ich werde alles tun, was er verlangt. Ich will nur meine Familie retten.", entgegnete Semir und hatte immer noch das Handy in der Hand. "Wir müssen das Ding sofort zu Hartmut bringen. Vielleicht findet er ja mehr raus oder kann uns wenigstens einen Hinweis geben. Mark, mach du das bitte.", wies Jan seinen Kollegen in spe an und wollte Semir das Handy aus der Hand nehmen, doch dieser hielt es immer noch fest umklammert.
    "Semir, gib mir das Handy.", bat Jan mit Engelszungen und tatsächlich ließ er los. "Ich bring es so schnell, wie möglich zurück.", meinte Mark und machte sich flinken Fußes von dannen. "Soll ich dich nach Hause fahren?", fragte Jan seinen ehemaligen Partner. "Nein, ich will alleine bleiben. Hier, bei Ben, bin ich im Moment, wo Gerner noch nichts von mir will sicherer.", meinte Semir mit gedrückter, noch vorwurfsvoller Stimme. Jan nickte und ging.


    Vor der Tür ließ er sich an der Wand entlang runter und strich sich mit seinen Fingern durch seine Haare. Semir hatte allen Grund auf ihn sauer zu sein. Wie konnte er auch nicht merken, dass er einen Verfolger hatte? War er in der Zeit in Hamburg, in der Zeit beim Raubdezernat, derart blind für solche Angelegenheiten geworden? Er musste Andrea und Aida finden. Schon allein um Semir zu helfen.
    Semir saß an Bens Bett und war sichtlich mit den Nerven am Ende. Eine Träne nach der anderen kullerte seine Wangen entlang runter und landete auf Bens Handrücken, der zu zucken anfing und die Hand sich langsam bewegte.


    ...

  • „Hey.. Partner… du weißt gar nicht wie gut du es hast…“ sagte Semir leise. Wieder zuckte Bens Hand. Doch diesmal drückte sie die von Semir. „Wieso geraten wir immer von einem Schlamassel in den nächsten…. Weißt du… Gerner… er ist nicht tot… er hat… er hat Andrea und Aida. Er will dass ich für ihn arbeite. Aber ich kann dich doch nicht allein lassen. Ich kann doch nicht….ich weiß nicht was ich tun soll….“ Semir weinte. „Semir….“ kam leise von Ben. „Hey… du bist ja wach…“ versuchte Semir zu scherzen. „Tu, was er verlangt. Hilf Andrea und Aida…ich … ich schaffe es schon…“ lächelte Ben ihm zu. „Aber du bist…ich meine du hast…“ fing Semir an. „Ja ich weiß… mach dir um mich keine Sorgen. Ich bin jetzt nicht wichtig…Schnapp dir diesen Mistkerl…“ munterte Ben ihn auf. „Ich werde dir aber Wachen an die Tür stellen. Nicht das Gerner zu dir kommen kann. Ich traue ihm alles zu.“ erklärte Semir leise und drückte seine Hand. Doch Ben schlief schon wieder. Etwas irritiert sah Semir ihn an. Hatte er nur geträumt mit Ben zu sprechen? Konnte er selbst schon so verwirrt sein, dass er sich das eingebildet hatte? „Ben?“ fragte er leise nach. Doch sein Partner sagte nichts mehr. Er schlief tief und fest. Semir fuhr mit seiner Hand durch das Gesicht. Er war fertig… er war wie Ben ein nervliches Wrack…


    Mark fuhr zur KTU. „Herr Freund?“ rief er durch die Halle. „Ja Moment…“ kam von hinten. Nur wenig später stand ein rothaariger junger Mann in grauem Kittel vor ihm. „Jan Richter schickt mich. Ich habe hier das Handy von Herrn Gerkhan. Da ist ein Video drauf und…“ erklärte Mark. Hartmut nahm es und ließ sich das Video anzeigen. „Oh…“ machte er nur. „Jan Richter sagte, Sie können vielleicht mehr damit anfangen..“ erklärte Mark weiter. Hartmut nickte. „Ja sicher…. Ich mache mich sofort an die Arbeit. Wo kann ich Jan erreichen?“ harkte Hartmut nach. Mark gab ihm seine Handynummer. „Ich fahre wieder in die Klinik…“ erklärte er und fuhr ab. Hartmut sah den jungen Kommissaren nach. „Netter Mensch…“ murmelte er und machte sich an die Arbeit.


    Jan sah auf, als Semir aus der Tür kam. Er sah natürlich sofort, das Semir geweint hatte. „So… wir können los…“ erklärte er. „Was? Ich dachte du wolltest hier bleiben?“ kam erstaunt von Jan. „Ich werde diesem Mistkerl zeigen, dass ich mich nicht beuge. Wir müssen herausfinden wo Gerner meine Familie hingebracht hat. Es muss ein großes Gebäude sein. Dort stehen Käfige und dort sind wilde Tiere. Also kann es nur ein stillgelegtes Gelände sein. Er muss dort ungestört sein. Susanne soll alles über diesen Gerner zusammentragen. Irgendwo muss er die Tiere ja her haben. Und er muss sie versorgen. Also braucht er Futter und das bekommst du nicht einfach so….Ich werde ihn fertig machen. Schon allein dafür was er Ben angetan hat, gehört er hinter Gitter. Er hat sich mit dem Falschen angelegt…“ drohte Semir. Jan hielt ihn fest. „Semir…. Bitte… versuch erst einmal zu schlafen. Du wirst zusammen klappen. Damit hilfst du Andrea und Aida nicht. Ich helfe dir, aber bitte leg dich schlafen. Wir werden morgen umgehend anfangen. Hartmut wird sicher was finden und dann können wir gezielt anfangen zu suchen. Ich bitte dich als Freund.“ redete er auf seinen Expartner ein.

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    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • So, dann gibt es heut noch ein kleines Häppchen... und Feeds nicht vergessen, sonst können sich unsere Ideen in unseren Köpfen nicht weiter entfalten ;)


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    Ben dämmerte vor sich hin. Hatte er das geträumt, dass Semir bei ihm war? Hat er sich in seinem Wahn eingebildet, dass Semir ihm erzählt hatte, dass Gerner nicht tot sei und Andrea und Aida in seiner Gewalt hatte? Oder war es tatsächlich die Realität? "Semir", flüsterte er kaum hörbar. Er musste wissen, was mit Andrea und Aida ist. Ben spürte, wie jemand seine Hand drückte und ihm sanft über die Stirn strich. Eine warme, zarte Hand. "Semir", wiederholte er und blinzelte. Er konnte die Person vor sich nicht erkennen, nur ihre Umrisse. Aber es war nicht Semir. Mit einem leichten Anflug von Panik drückte er sich in die Kissen. Sein Atem ging schneller. Wer war an seinem Bett? War er überhaupt noch im Krankenhaus? Was war los? Die Person, die seine Hand hielt, schien seine Angst zu bemerken. "Ben... ganz ruhig... ich will dir nichts tun... alles wird gut." Vorsichtig öffnete Ben die Augen. Immer noch nahm er nur Umrisse wahr. Da mussten die Nachwirkungen des Beruhigungsmittels sein. Er schloss die Augen kurz, um sie sofort wieder zu öffnen. Und dann sah er sie. Sie saß an seinem Bett und versuchte ein Lächeln auf die Lippen zu bringen. Doch es gelang ihr nicht Recht, es wirkte eher gequält. Er konnte sehen, dass sie geweint hatte. "Julia...", flüsterte Ben und auch er versuchte zu lächeln. "Mein Gott Ben...", begann Bens Schwester heiser und spürte, wie ihr erneut Tränen in die Augen stiegen. Sie konnte den Anblick ihres großen Bruders kaum ertragen. Seine Haut war aschfahl, seine Augen blutunterlaufen, sein Blick verängstigt und dazu war er noch mit Gurten an seinem Bett fixiert. Wo war ihr großer starker Bruder, der sie immer beschützt hatte? Der immer für sie da war? In dessen bett sie sich verkrochen hatte, wenn sie alleine zu Hause waren und draußen ein Unwetter tobte? Der sie schützend in den Arm genommen und getröstet hatte, wenn sie Angst hatte? Der Mann, der dort im Bett lag, hatte kaum Ähnlichkeit mit ihrem Bruder. Sie konnte einfach nicht anders. Sie vergrub ihr Gesicht in der einen Hand und begann bitterlich zu weinen, ohne jedoch die andere Hand von Bens zu nehmen.


    "Hey Schwesterchen, nicht weinen", bat Ben und streichelte ihre Hand. "Tut mir leid", schniefte Julia. "Aber... ich hab solche Angst um dich." Nun lächelte Ben. "Ach was, um mich brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Einen Jäger haut doch so schnell nichts um", antwortete er schwach. Wohoer er diesen Optimismus hatte, konnte er sich selber nicht erklären. Vielleicht wirkte das Beruhigungsmittel tatsächlich noch. "Ich... brauch einfach nur.. ein bisschen Zeit." Sich die Tränen wegwischend nickte Julia stumm. "Woher... weißt du eigentlich, dass ich...?" wollte Ben fragen, konnte aber die Frage nicht zuende stellen, weil ihm erneut Erinnerungen an Gerner und die Folter in den Kopf kamen. Doch er konnte diese aufsteigenden Erinnerungen unterdrücken. "Semir", antwortete Julia leise. "Er hat mich gebeten, hier hin, zu dir zu kommen. Er selbst schaut später nochmal nach dir. Und solange bleibe ich bei dir." Ben nickte schwach. Er war froh, dass seine Schwester nun da war und er nicht alleine sein musste. Müde glitt er wieder zurück in seinen Dämmerschlaf.


    Andrea kniete vor dem kleinen Käfig, in dem ihre Tochter lag und bitterlich weinte. "MAMA...MAMA...Angst...PAPA!" "Scht, Aida, ganz ruhig meine kleine. Der Papa holt uns hier raus." Sanft streichelte sie den Arm ihrer Tochter und versuchte sie zu beruhigen. Sie spürte wie die kleine zitterte. Wut stieg in ihr auf. Wie konnte ein Mensch so grausam sein und ein Kind in einen Käfig sperren? "PAPA... Angst..." Andrea brannten ebenfalls Tränen in den Augen. Sie war fertig. Was hatte dieser Kerl mit ihnen vor? Doch am schlimmsten empfand sie in diesem Moment, dass sie ihre Tochter nicht in den Arm nehmen und sie trösten konnte. Sie musste hilflos mit ansehen, wie Aida sich auf dem Boden ihres Gefängnisses zusammenrollte und ein Meer von Tränen ihr kleines, zartes Gesicht bedeckte. "Der Papa holt uns hier raus", sprach sie erneut auf ihre kleine Tochter ein. Und diesmal schien sie Erfolg zu haben. Aida begann langsam sich zu beruhigen. Langsam schloss das kleine MÄdchen die Augen. Andrea sah minutenlang still auf ihr kleines Mädchen. Sie schien tatsächlich eingeschlafen zu sein. Andrea wusste nicht, ob es an der Erschöpfung vom vielen Weinen lag oder ob sie ihre Tochter wirklich beruhigen konnte. Doch das war im Moment egal. Hauptsache sie schlief und musste das Martyrium nicht miterleben. "Der Papa holt uns hier raus. Da bin ich mir ganz sicher", wiederholte Andrea und lächelte leise vor sich hin. "Das glaube ich nicht", hörte Andrea plötzlich eine tiefe Stimme. Erschrocken drehte sie sich um und sah in das fiese grinsende Gesicht von Gerner...

  • So, dann bin ich mal fies und quälend ... :D


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    Gerner kam auf Andrea zu und sah durch die Gitter. "Ich werde deinen Mann fertig machen. Er wird sehen, wie ihr sterben werdet, bevor ich ihn selbst töten werde.", zischte Gerner und sah, wie sich Andreas Augen mit Tränen der Wut füllten. "Das werden sie nie schaffen. Semir wird sie töten.", fauchte Andrea und sah, wie Gerner zu lachen anfing. "Das wäre mir nicht recht. Aber eines weiß ich, er wird sehr hartnäckig sein, doch während er mich jagt, werde ich ihn jagen und immer weiter in die Enge treiben, bis ich ihn habe.", erwiderte er mit gefährlich leiser Stimme und kam dicht an Andrea heran. Sie spuckte ihm unverholen ins Gesicht. Gerner wich angewidert zurück, wischte sich den Speichel ab und drohte mit dem Finger. "Du hast Glück, dass du so wertvoll für mich bist, du kleines Miststück.", zischte er und verschwand.
    "So, dann wollen wir doch mal Gerkhan ein wenig durch die Stadt scheuchen.", lachte er und ging vor die Halle, um dabei eine Zigarette zu rauchen. Die Halle stand in einer abgelegenen Gegend des alten, verlassenen Industriegebietes in Duisburg. Hier her wagten sich nicht einmal Kinder zum Spielen, obwohl sich die Ruinen förmlich dazu anboten. Dennoch kam hier her kein Mensch, geschweige denn eine Polizeistreife. Er wählte Sermirs Nummer, hielt das Handy an sein Ohr und zog immer wieder an seiner Zigarette.


    Semir lag auf einer Liege im Ärztezimmer und schlief ein wenig vor sich hin, als sein Handy klingelte. Zwar hatte er es auf lautlos gestellt, doch durch das Vibrieren in seiner Jackentasche wurde er auch wach. "Ja?", fragte er ein wenig verschlafen, als er sich aufgerichtet hatte.
    "Hallo Gerkhan, ich hoffe, sie haben Freude an ihrem Leben.", hörte er Gerner durchs Telefon höhnen. Sofort stand Semir im Bett und hielt das Handy wieder zitternd in den Händen. "Was wollen sie?", zischte er unsicher. "Das wissen sie genau. Sie werden mir dabei helfen, mein nächstes Geschäft durchzuführen.", erwiderte er. "Das werde ich nicht." "Oh? Sie wollen ihre Tochter und ihre Frau nicht lebend wiedersehen?", fragte Gerner. "Lassen sie meine Familie da heraus. Das ist eine Sache zwischen ihnen und mir.", fauchte Semir. "Das stimmt. Aber ich habe die besseren Karten.", lachte der Gangster am anderen Ende der Leitung. Dann wurde er wieder ernst. "Sie werden jetzt zum Zollamt fahren und mir Frachtpapiere für Tiertransporte besorgen. Sie haben eine Stunde Zeit. Ansonsten wende ich mich an ihre Tochter.", befahl Gerner, dann war die Leitung tot. "Hallo? Gerner! HALLO?", schrie Semir und ließ das Telefon sinken.


    ...

  • Er sah das Gerät an….“Du verdammtes Schwein….ich mach dich fertig…“ stieß er aus. In diesen Worten lag der gesamte Hass, den Semir für diesen Mann empfand. Er ließ sich von der Liege gleiten und zog seine Schuhe an. Dann verließ er ohne gesehen zu werden die Klinik. Doch nun kam ein weiteres Problem. Er hatte ja gar kein Auto… „Wozu gibt es Taxis…“ sagte er leise und ging auf einen der Fahrzeuge zu. Er ließ sich nach Hause fahren um sich dort seinen BMW zu besorgen. Doch er konnte nicht anders. Er ging ins Haus und als er das Bett seiner Tochter sah, fing er an zu weinen. Er drückte das kleine Stofftier, welches Aida immer zum Einschlafen brauchte, fest an sich. „Ich werde dich und Mama finden und ich werde euch retten…“ schwor er. Dann stieg er entschlossen in seinen BMW und wollte losfahren, als hinter ihm ein Wagen anhielt. Jan stieg aus. „Semir? Was tust du hier?“ wollte er wissen. Semir sah ihn mit rötlich verweinten Augen an. „Ich werde meine Familie retten, Jan. Bitte halt mich nicht auf.“ Kam leise von ihm. „Er hat sich gemeldet?“ fragte Jan nach. Semir nickte. „Also gut… wir werden zusammen operieren. Was will er?“ harkte Jan nach. „Ich soll ihm....“ Semir überlegte ob er Jan einweihen sollte, doch dann entschied er sich dagegen, „… ich soll ihm etwas bringen. Für diese Sache wird er dann Aida frei lassen.“ erklärte er mit fester Stimme. „Was?“ harkte Jan nach. Semir sah ihn an. „Es ist egal… ich werde tun, was er verlangt. Kümmere dich bitte um Ben und vergiss mich einfach.“ sagte Semir.


    Ben erholte sich zusehends, seine Schwester saß an seinem Bett und erzählte ihm was sie und ihr Mann auf der Hochzeitsreise erlebt hatten. „Ihr hättet nicht abbrechen sollen. Nur wegen mich..“ lächelte Ben schwach. „Für dich? Ich wäre für dich gestorben, wenn es sein müsste. Endlich habe ich mal die Gelegenheit dir etwas Gutes zu tun.“ Gab Julia zurück. Ben setzte sich auf. „Julia… ich werde schon wieder. Ich weiß nicht genau was passiert ist, scheinbar spritzen mir die Ärzte hier etwas, damit ich vergesse. Ich erinnere mich nur an Tropfen die ständig fallen und…und mich in den Wahnsinn treiben…“ erzählte Ben leise. Julia nickte. Sie hatte von Semir nur eine kurze Einweisung erhalten, was passiert war, aber schon das genügte um ihr einen Schauer nach dem Anderen über den Rücken zu jagen. Sie verstand nicht, wie Menschen so grausam sein konnten. Warum? „Was ist mit Semir?“ wollte Ben wissen und holte sie aus ihren Gedanken zurück. „Er kommt sicher gleich..“ versprach Julia. Die Tür ging tatsächlich auf, aber es war nicht Semir, der dort rein kam. Diesen Mann kannte Ben nicht. „Hallo… ich bin Jan Richter…“ stellte sich der Mann vor. „Wer sind Sie und was wollen Sie?“ kam forsch von Ben. Er hatte das Gefühl, dass dieser Mann nichts Gutes wollte. Er zog sich zusammen. „Was wollen Sie von mir?“ wiederholte er die Frage. Auch Julia sah den Mann an. Hatte er etwas mit dem zu tun, was Ben widerfahren war? Sie war bereit ihren großen Bruder zu verteidigen… wenn es sein musste mit ihrem Leben. Sie stand auf und stellte sich schützend vor Ben.

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    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • "Was wollen Sie von meinem Bruder?" fragte Julia streng. "Mein Name ist Jan Richter", wiederholte Jan. "Ich bin der Expartner von Semir. "Semir... was ist mit ihm? was wollen sie von mir?" fragte Ben. Jan stand immer noch an der Tür. Scheinbar trauten Ben und seine Schwester ihm nicht. Wie konnte er ihnen es auch verübeln? Nachdem, was Ben durchgemacht hatte. "Was ist mit Semir?" riss Ben ihn aus seinen Gedanken. Jan sah betreten zu Boden. "Nicht mit Semir. Aber Andrea und Aida..." Er konnte nicht, er konnte einfach nicht sagen, was gesagt werden musste. Er hatte die Tatsache, dass Semirs Familie entführt wurde, selbst kaum ertragen können. Wie sollte er das Semirs Partner nur erklären? "Was ist mit ihnen?" fragte Ben etwas lauter und sank sofort vor Schmerzen ins Kissen zurück. Die Wunde schien zwar gut zu verheilen, doch sie schmerzte noch ziemlich stark. Stöhnend verzog er das Gesicht und fasste sich an die schmerzende Stelle. Julia war sofort bei ihrem Bruder. "Ben! Was ist mit dir?" Auch Jan kam einen Schritt näher und sah besorgt zu dem jungen Mann. "Soll ich einen Arzt holen?" "NEIN! Du sollst mir verdammt nochmal sagen, was mit Andrea und Aida ist", stieß Ben wütend aus, das Gesicht imemr noch vor Schmerzen verzogen. Es war ihm in dem Moment auch egal, dass er Jan einfach duzte. Seine Gedanken überschlugen sich regelrecht. Was war mit Semirs Familie? Julia versuchte ihren Bruder zu beruhigen und streichelte seine Hand. Sie wusste, wie sehr Ben an den beiden hing. Vor allem Aida hatte es ihm angetan. Er vergötterte die Kleine. Kein Wunder also, dass Ben so außer sich war. "Ok, ich erzähl es dir." Jan lehnte sich an die Wand und begann zu erzählen. Angefangen von dem Überfall in Semirs Haus, über die Videobotschaft hin zum Aufeinandertreffen mit Semir vor seinem Haus.


    Geschockt hielt Julia sich die Hand vor den Mund. "Oh mein Gott", stieß sie heiser aus. Ben dagegen blickte nur zur Seite. Er hatte Jan nicht ein einziges Mal unterbrochen, nur schweigend zugehört. Sein Blick ging ins Leere. "Es ist alles meine Schuld", sagte er leise, eher zu sich selbst als zu jemand anderes. "Nein, Ben... das ist doch Quatsch", begann Julia. "Ben, es ist nicht deine Schuld. Wenn sich einer die Schuld geben muss, dann ich. Ich hätte merken müssen, dass ich einen Schatten habe. Ich hätte Andrea und Aida beschützen müssen. Stattdessen hab ich mich niederschlagen lassen." Jan fuhr sich nervös durchs Haar. Wenn Semirs Familie oder Semir selber etwas zustoßen würde, dann könnte er sich das nie verzeiehn. "Ich hätte einfach sterben sollen. Wenn ich tot wäre, hätte niemand ein Problem", sagte Ben traurig und drehte seinen Kopf auf die andere Seite. Eine einsame Träne bahnte sich ihren Weg über seine wange und tropfte auf das weiße Kissen.

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