Zoogeschichten

  • So, da ich langsam meine Dramaphase überwunden habe, komm ich mit einer Geschichte, die es in Sachen Comedy in sich hat. :) Zumindest hoffe ich es. Denn es wird Frühling und die Launen lockeren sich wieder. Und ich begrüsse die schöne Jahreszeit mit der Geschichte "Zoogeschichten" viel Spass damit! ;)










    Frühling - endlich Frühling! Die lästigen Schneedecken waren im Begriff, zu verschwinden und machten den süssen Maiglöckchen platz. Die Sonne stand hoch am Zenit, als auf der Autobahn hochbetrieb herrschte. Genervte Fahrer hupten, lehnten sich aus dem Fenster und gaben von sich die brutalsten Fluchwörter, die einem einfallen konnten. "Penner", konnte man dabei als ein harmloses davon beschreiben.
    So waren Semir und Ben froh, dass sie von einem Rastparkplatz, das Geschehen beobachten konnten. Beide sassen auf der Schnauze von Bens Mercedes und sahen den Fahrern zu. Der Jüngere der Beiden, gönnte sich sogar einen knallgrünen Apfel. "Wie herzlich die wieder mit einem umgehen!" meinte Semir mit hochgezogener Augenbraue und schüttelte mit dem Kopf. "Lass sie doch", begann Ben und wusch sich den Saft des Apfels von den Mundwinkeln, "lieber so, als dass sie sich die Köpfe einreissen!" Semir lachte. "Ich denke, die sind kurz davor", gab er zurück und Ben zuckte mit den Achseln. Ihn störte das wenig. Lieber liess er sich die warmen Sonnenstrahlen auf die Haut scheinen und war froh, endlich wieder im Pullover ermitteln zu können. Genüsslich biss er in den Apfel. "Auch einen Bissen?" fragte er Semir mit vollem Mund und dieser rümpfte die Nase. "Nein danke, deine Bazillen kannst du behalten!" erwiderte er trocken und Ben hob das Kinn in die Luft. "Bazillen, pah! Das sind gute Jägergene!" Semir grinste. "Glaub' mir, ich bin mit den Gerkhangenen voll und ganz zufrieden. Oder wie kannst du dir Adias gutes Aussehen erklären. Und ihre Klugheit?" "Na ja, das Schäfererbe?" Semir puffte Ben an und Beide lachten herzlich. Besonders Semir war froh, dass Ben nach dem Ereignis im Sarg, wieder lachen konnte.




    Beide schreckten auf, als sie ein lautes Gebrüll vernahmen. "Hast du das auch gehört?" fragte Semir Ben und dieser nickte. "Allerdings! Was zum Teufel war das?" Sie sahen sich um und glaubten, beinahe einen Herzinfarkt zu kriefen, als ein Gepard vor ihnen stand. Mit blutverschmiertem Maul und grossen Kulleraugen. "Ähm...Semir?" wimmerte Ben und tippste seinen Partner an. Semir hatte die Angst, dass dieses gewaltige Raubtier sie anfallen würde, doch nichts. Im Gegenteil, das Tier nickte nach rechts und zeigte einen menschlichen Finger in seinem Maul. Ben spuckte sofort das Stück Apfel das er im Mund hatte aus. Immer wieder nickte das Tier nach rechts und rannte dann los. "Hinterher?" fragte Ben und Semir nickte. "Hinterher!" Beide nahmen ihre Waffen in Anschlag und folgten dem Tier. Es führte sie hinter das Toilettenhäuschen und die Beiden sahen einen toten Menschen. "Scheisse", zischte Semir und erblickte eine riesige Schusswunde im Bauch. "Das war eindeutig nicht unser Freund hier", kommentierte Ben und sah immer noch, voller Ehrfurcht auf das Tier. Doch der Gepard schien friedlich zu sein und Semir wies auf die Hand des Toten. Ein Finger fehlte. "Es muss den Finger wohl abgerissen haben, um uns zu zeigen, dass..." In diesem Moment peitschte ein Schuss durch die Luft und das arme Tier erschrak. Im Eiltempo rannte es auf die Autobahn und wurde von einem Wagen angefahren.



    Der Massenunfall war vorprogrammiert, ehe Semir und Ben sich noch umschauen konnten, woher der Schuss war, flog bereits das erste Auto durch die Luft und prallte hart auf den Asphalt. Scherben von Scheiben flogen durch die Luft und das unerträgliche Geräusch von quietschenden Reifen war zu vernehmen. Ben rannte sofort zu seinem Wagen und betätigte das Funkgerät. "Cobra 11 an Zentrale, Leichenfund und Massenkarambolasche an unserem Standpunkt! Erwarten sofort Unterstützung! Ende!" Semri und Ben konnten nur hilflos zusehen. Als jedoch ein Laster mit Benzin, auf die Seite kippte, rannten Beide sofort weg. Denn kaum hatten sie zum Spurt angesetzt, erwischte sie die Druckwelle der Explosion und riss die Beiden zu Boden. "Scheisse", keuchte Ben und richtete sich zitternd auf. "Und stell dir mal vor, das armte Tier!" meinte Semir traurig und Ben sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. "Wie rücksichtsvoll von dir!" meinte er und blickte auf die Autobahn, wo lauter Wracks auf der Strasse lagen.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Krankenwagen transportierten Verletzte und Polizisten sperrten die Autobahn. Es herrschte ein Chaos. Fahrer, die nicht in den Unfall involviert waren, waren sauer auf das Tier, dass nun die Autobahn blockiert hatte und Polizisten waren von diesen Fahrern genervt!
    Semir und Ben, waren aber bei dem Tatort, wo sie die Leiche fanden und der Gerichtsmediziner, hatte sich über diese gebeugt. "Todesursache ist eindeutig die Schusswunde. Sie hat den Magen, das kann ich schon so feststellen, total deformiert. Der arme Kerl ist an innerlichen Blutungen gestorben!" Semir konnte den Blick nicht von der Uniform wenden, die der Mann trug. "Alles in Ordnung?" fragte Ben und Semir sah ihn an. "Kommt dir diese Kleidung nicht bekannt vor?" Ben sah sie sich an und zog sich Einweghandschuhe an. "Darf ich?" fragte er und der Gerichtsmediziner nickte. Ben drehte die Leiche behutsam zur Seite, um das Etikett der Schürze lesen zu können. "Kein Wunder kennst du die Uniform", meinte er und winkte Semir zu sich hinunter. "Das ist die Pflegeruniform des Kölner Zoos. Wir waren ja erst letzte Woche mit Aida dort! Deshalb kanntest du sie." Der Gerichtsmediziner sah auf. "Dann kann ich mir vielleicht diesen kleinen Einstich erklären", meinte er und "nahm" Ben die Leiche ab. "Hier an seinem Oberarm, ein kleiner Punkt. Vielleicht ein Betäubungspfeil." "Ist ja dreist", kommentierte Ben und zog sich die Handschuhe aus. "Hatte der Mann noch etwas bei sich?" fragte Semir und der Gerichtsmediziner nickte. Er holte aus seiner Tasche eine kleine Beweistüte, die einen Zettel enthielt. "Ich habe ihn nicht gelesen!" schwörte er und Semir sah sich die Botschaft an. "Wir werden dir das Fell über die Ohren ziehen", murmelte er und Ben zog eine Augenbraue hoch. "Der Kerl ist ja kaum behaart, wieso sollte man dem das Fell über die Ohren ziehen?" Über diesen flauen Witz, konnte Semir überhaupt nicht lachen.




    "Hauptkommissar Gerkhan?" Eine Polizistin in Semirs Alter kam auf die Gruppe zu. "Wir haben was gefunden, dass könnte sie interessieren!" Sie führte die Herren zu einem Waldabschnitt, nahe dem Rastplatz und dort stand ein Auto mit geöffnetem Kofferaum. In diesem Kofferaum, befand sich ein Käfig, mit dem Tiere transportiert wurde. "Die ist ja offen!" bemerkte Ben und zog zusammen mit Semir wieder Einweghandschuhe an. Der Jüngere kletterte in den Kofferaum des Kleinbuses und sah sich den Raum an. "Allerhand. Fotos mit dem Opfer und Tieren. Anscheinend ist er wirklich Pfleger beim Zoo." Semir fand einen kleinen Beutel, direkt neben dem Käfig und öffnete ihn. "Ben?" fragte er und Ben kam. "Sieh' dir das mal an!" In dem Beutel befanden sich ein Skalpell und Betäubungspfeile. Für drei war ein Fächchen angelegt, jedoch befanden sich nur zwei darin. "Denkst du das was ich denke?" fragte Semir und Ben nickte. Er stieg nochmals in den Wagen und fand das, was er suchte. "Na bitte, ein Blasrohr!" Er sah sich das eine Ende an. "Da klebt noch Speichel drauf." Ben gab dies sofort einem KTU-Mitarbeiter und sah, dass Semir schon wieder im Wagen war. "Was sollte das Skalpell?" dachte er laut und Ben stieg vorne ein, um sich über das Armaturenbrett herzumachen. Er klappte es auf und pfiff laut. "Holla. Semir, wie wärs, wenn wir heute schön Essen gehen?" Semir streckte seinen Kopf nach vorne und begriff Bens staunenden Worte.




    "Lauter 100er. Ungefähr zwanzig in einem Bündel!" Semir glaubte, einen Verdacht zu haben. "Mein Gott", stiess er hervor und Ben sah ihn fragend an. "Was?" "Ich weiss, wofür das Skalpell war!" stiess der Deutschtürke entsetzt hervor und Ben sah ihn immer noch verwirrt an. "Dann klär mich auf Columno!" Semir winkte Ben hinaus und nahm das Skalpell nochmals hervor. "Die wollten dem armen Tier das Fell abziehen!" Ben schien zu begreifen. "Und du meinst, er wollte daraus einen Pelz machen, wofür er bezahlt wurde?" Semir bestätigte Bens Vermutung. "Ich glaube, wir sollten mal im Kölner Zoo nachfragen!" meinte Ben dann und Semir hielt ihn auf. "Ich fände das keine so gute Idee. Wenn der Mörder, falls er dort ist, bemerken würde, dass wir hinter ihm sind, würde er sofort das Weite suchen!" Ben verschränkte die Arme. "Also, was schlägst du vor?" Semir dachte eine Weile nach und grinste dann. "Sag' mal. Bist du gegen irgendwelche Tiere allergisch?" fragte er und Ben zog eine Augenbraue hoch. "Nein!" meinte er verwirrt. "Irgendwelche Phobien?" Wieder schüttelte Ben mit dem Kopf. "Perfekt, dann lass uns doch mal ein bisschen Tierpfleger spielen!"

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
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  • "Sie wollen was?" fragte Kim Krüger ein wenig irritiert und sah die beiden Männer abwechselnd an. Semir berichtete nochmals in aller Ruhe, was sie entdeckt hatte. Krüger lehnte sich in ihrem Stuhl nach hinten und faltete die Hände. "Was sie da berichten klingt logisch", begann sie und nickte dann, "meinetwegen. Ich werde mich mit dem Direktor des Kölner Zoos verbinden lassen. Da werde ich alles abklären. Bis ich das erledigt habe, ermitteln sie einfach bitte im normalen Fluss weiter!" Ben und Semir nickte und gingen aus dem Büro. "Einem Tier das Fell bei lebendigem Leibe überzuziehen!" Semir sah Ben an der die Brutalität dieses Verbrechens nicht fassen konnte. "Nun ja, gehen wir zu Hartmut, vielleicht weiss der was!" Ben nickte zustimmend und ehe er sich versah, standen sie schon vor Hartmut, der den Geparden auf einem metallenen Tisch vor sich hatte. "Seit wann bist du unter die Gerichtsmediziner gegangen?" scherzte Semir und der Rothaarige zog bloss eine Augenbraue hoch. "Man musste das Tier gar nicht sezieren. Uns war sofort klar, dass es an inneren Blutungen aufgrund der Verletzungen starb. Jedoch habe ich was interessanteres herausgefunden!" Hartmut nahm eine kleine Beweistüte hervor und hielt sie stolzierend in der Luft. "Einen eingepflanzten Chip des Kölner Zoos!" Semir und Ben blickten sich mit grossen Augen an. "Das heisst, unser Toter hat das Tier aus dem Zoo geschmuggelt?" Hartmut bejahte. "Höchstwahrscheinlich. Ich konnte die Daten per Scanner herunterladen. Euer Gepard war ein Weibchen und hiess "Sina". Sie war trächtig! Ausserdem habt ihr doch berichtet, wie friedlich sie war. Nun, dass kommt davon, dass sie von eurem Toten aufgezogen worden war."


    Semir tippte Ben an und schon gingen die Zwei, wieder ohne ein Wort des Dankes, aus der KTU. Sie fuhren in die Gerichtsmedizin, wo der Doc bereits auf sie wartete. "Da seit ihr ja!" jauchzte er und ging zu der Leiche des Tierpflegers. "Euer Opfer heisst Markus Brölleren. 46 Jahre alt. Ein langjähriges Mitglied des Kölner Zoos." Semir sah sich den Toten genauer an. So gesehen, war er ganz friedlich. Hätte er nicht diese Leichenblässe und den schon unwiderruflichen Geruch von Blut an seiner Haut gehabt. "Euer Opfer starb ganz klar an der Schussverletzung. Sie performierte den Magen und verursachte innere Blutungen!" Ben mühte sich wieder, so wenig wie möglich den Toten anzusehen. Wie er diesen Raum doch hasste! "Ausserdem habe ich kleine Spuren eines Kampfes, sowie eben den Einstich des Betäubungspfeiles gefunden. Ein sehr wirksames Mittel. Wird eben benutzt, um besonders Raubtiere in Schacht zu halten!" Semir atmete tief ein. "Sonst noch was?" fragte er neugierig doch der Mediziner schüttelte mit dem Kopf. "Das ist alles, was ich berichten kann!" Semir zog Ben mit sich und verschränkte die Arme während dem Gehen. "Also wollte unser Opfer dem armen Tier das Fell abziehen! Das Tier vertraute ihm besonders, wieso sollte er es dann enttäuschen!" Ben konnte nur zustimmen.


    Als sie wieder in der PAST ankamen, stand ein grosser, kräftiger Mann mittem im Büro. Er sah Semir und Ben ernst an. Der Mann hatte einen Bart, der schon mit weissen Haaren verziert war. "Herr Gerkhan und Herr Jäger?" fragte er und die beiden Angesprochenen nickten. "Gestatten, Hugo Strolcher, Direktor des Kölner Zoos!" Vornehm wies Semir den kräftigen Mann in sein Büro und bot ihm einen Stuhl an. Ben bevorzugte es, zu stehen. "Frau Krüger hat sich mit mir in Kontakt gesetzt. Herrgott, die arme kleine Sina. Sie war der Stolz des Raubtiergeheges!" Ben setzte zum Sprechen an. "Herr Strolcher, wir haben den Verdacht, dass das Opfer, Herr Brölleren, von einem ihrer Mitarbeiter getötet wurde!" Strolchers Augen weiteten sich ins unermessliche. "Wie können Sie sowas sagen?" fragte er entsetzt und Semir begann, in seinem ruhigen Ton, zu erklären. Strolchers Gesicht verdunkelte sich immer mehr und zum Schluss war es eine wutverzerrte Fratze. "Das ist furchtbar! Sie haben meine vollkommene Zustimmung! Denn vielleicht können sich noch mehr von denen im meiner Truppe befinden! Ich erwarte sie morgen vor dem Zooeingang. Ich persönlich werde mich um sie kümmern, alles andere, wäre zu gefährlich!" Semir und Ben waren froh, dass Strolcher zu schnell kooperierte. Strolcher stand auf. "Man sieht sich morgen!" Die Gruppe gab sich die Hand und dann war Strolcher verschwunden. "Was uns wohl erwarten wird?"

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Semir und Ben standen vor dem Eingang des Kölner Zoos und Semir blickte nervös auf seine Armbanduhr. "Er wird es schon nicht vergessen haben!", versuchte Ben ihn zu beruhigen und Semir seufzte. "Wahrscheinlich hast du recht!" Genau in diesem Moment trat Strolcher herbei und schüttelte beiden die Hand. "Ich habe Sie in verschiedene Gehege eingeteilt, ich hoffe, das stimmt so!" Ben nickte. "So können wir an verschiedenen Orten ermitteln!", ergänzte Semir Bens Geste und Strolcher nickte. "Das habe ich mir schon gedacht", log er und öffnete die Türe. Sie betraten den Tierpark, wo verschiedene Pfleger schon die Tiere in ihre Gehege führten. "Herr Gerkhan, Sie habe ich zu den Huftieren eingeteilt!" Semir nickte. Eine gute Wahl. Er mochte Pferde und konnte auch einigermassen mit ihnen umgehen. "Na gut so! Da muss ich nicht hoffen, dass ich wieder das Pony kriege!" stiess Ben hervor und Semir lachte. Strolcher begriff nicht und wollte es auch anscheinend nicht. "Wie auch immer, Herr Jäger, Sie schicke ich zu den Affen!" Semirs Lachen wurde noch lauter und der Deutschtürke konnte sich nicht einkriegen. "Na da bist du ja in guter Gesellschaft!", scherzte er und Ben verschränkte die Arme. "Hast du's?" fragte er beleidigt und Semir winkte ab. "Gib mir noch 'ne Minute!"
    Strolcher räusperte sich. "Wie auch immer! Ich habe zwei Praktikantinnen an Ihre Seite gestellt. Für Sie, Herr Gerkhan, wird Fräulein Streit sorgen. Sie wirkt ein wenig schroff, ist aber eine herzensgute Seele. Und Sie, Herr Jäger, werden mit Fräulein Merkel zusammenarbeiten!" Ben zog eine Augenbraue hoch. "Keine Angst, sie ist unserer Kanzlerin nicht ähnlich!"


    Semir wurde von einem Mädchen, ungefähr 18 Jahre alt, abgefangen. Das lange, blonde Haar war zu zwei Zöpfen gebunden und die eisblauen Augen zeigten keine Emotion. Jedoch lächelte sie und schüttelte die Hand. "Sie müssen Herr Gerkhan sein!" Semir nickte. "Freut mich. Streit mein Name. Dann kümmern wir uns um die Pferde!" Semir verabschiedete sich von Ben und ging mit dem Mädchen mit.
    "Wie ist denn die Merkel so?" fragte Ben neugierig und Strolcher zuckte mit den Achseln. "Das ist es ja. Sie ist total in sich gekehrt! Und da ich Ihre offene Art bemerkt habe hoffe ich, Sie können sie ein wenig knacken!" Ben hob die Schultern. "Versuchen kann ich es ja!" Strolcher nickte dankend und führte Ben zu einer Halle. Sie betraten das "Pflegerzimmer". Ein kleiner Raum mit Küche, Kaffeemaschine und Zeitungsständer. "Frau Merkel?" Eine zierliche Gestalt in Semirs Grösse, kurzem Haar und klaren, beinahe schwarzen Augen wurde sichtbar. "Das hier ist Herr Jäger, ihre neue rechte Hand!" Nur zögerlich schüttelte sie Ben die Hand. "Freut mich", sagte Ben mit klarer Stimme und erschrak, als es klirrte. Ein Schimpanse, noch recht jung, tappste auf die Gruppe zu und kletterte auf Merkel. Er sah Ben mit grossen Augen an. "Oh, Herr Jäger", begann Merkel mit leiser Stimme, "dass ist Coco. Unsere kleine Zooattraktion!" Der Affe streckte die Hand aus und Ben nahm sie. "Freut mich Coco", sagte er mit sanfter Stimme und der Ton gefiel Merkel sichtlich. "Er ist wirklich lieb, ich hoffe, Sie werden ihn genauso mögen wie ich!" Coco kletterte zu Ben herüber und klammerte sich an ihn. Neugierig betrachtete der Affe den Neuankömmling. "Du bist aber stürmisch!" lachte Ben und Strolcher konnte sich so zurückziehen.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Streit, die mit Vornamen Cassandra hiess, führte Semir zu dem Pferdestall und sprach immer freundlich zu ihm. Doch war ihre Strenge im Ton erkennbar. Aber Semir störte dies wenig. "Wir werden zuerst die Araber striegeln. Sie sind die Hauptattraktion Herr Gerkhan..." "...Semir. Einfach nur Semir", funkte Semir sich ein und Cassandra lächelte. "Cassandra. Aber du kannst mich Cas nennen. Ist schneller." Semir nickte und Cassandra öffnete die Türe zum Stall. Ein prächtiger, schwarzer Araber sah Cassandra mit seinen kugelförmigen, schwarzen Augen an. "Was für ein Prachttier!" stiess Semir hervor und Cassandra nickte. "Herr Strolcher hat mir erzählt, du bist erst kurz in der Branche, hättest dich umschulen lassen?" Semir lachte. "Ich bin ein blutiger Anfänger", gestand er und Cassandra hob die Achseln. "Ich bringe immer wieder gerne etwas bei!" Sie holte die Bürste hervor. "Du wirst dir dann die kleine Tochter unserer Schönen hier vornehmen. Das ist im übrigen Silenca. Wir haben es von Silentio abgenommen. Da sie immer so still ist." Semir nickte und Cassandra wies auf die Bürste. "Das wichtigste ist, dass du dem Pferd zeigst, was du vorhast, ansonsten kriegt es Angst, da es ja nicht nach hinten gucken kann." Cassandre zeigte Silenca die Bürste und das Pferde stellte sich seitwärts vor Cassandra hin. "So zeigt das Tier dir, dass es bereit ist!" Semir nickte fasziniert und Cassandra begann es zu bürsten. "Willst du es bei der Tochter probieren?" Semir nickte. "Sie ist in der Kabine nebenan. Ich höre dich, falls du Probleme hast."


    Semir öffnete die Kabine und ein kleines, schwarzes Wesen blickte ihn an. Kaum zwei Wochen alt. "Mein Gott bist du süss", stiess Semir hervor und das Fohlen erhebte sich. Es blickte Semir mit schiefem Kopf an und wippte diesen immer hin und her. "Wie heisst sie?" rief Semir und Cassandra antwortete knapp: "Aida". Semir musste lachen. "Du heisst ja wie mein Töchterchen!" Das Fohlen ging auf Semir zu und beschnüffelte ihn aufmerksam. Ohne zu schnappen oder zurückzuweichen. "Gib ihm doch auch einen Apfelschnitz! Liegt neben der Bürste im Eimer!" Semir sah seinen mitgebrachten Eimer an und nahm das Fruchtstück heraus. Er hielt es Aida hin. Das Fohlen wieherte begeistert und nahm das Stück mit einem Bissen. "Okay, eine Gemeinsamkeit habt ihr, ihr seit total gefrässig!" sagte Semir mit einem Lächeln und hielt Aida die Bürste hin. Sie sah sie kurz an und stellte sich dann brav vor Semir. Wie es ihre Mutter zuvor schon bei Cassandra getan hat. "Brav", lobte Semir und wollte mit der Bürste über den Rücken streichen, als Aida ihm noch kurz als Dank für das Fressen mit dem Kopf über die Brust strich. "Schon gut kleines", meinte der Deutschtürke und strich langsam über das Fell. Was für ein prachtvolles Tier.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • "Wie heisst du eigentlich mit Vornamen?", wollte Ben wissen und Merkel errötete. "Doch nicht Angela?" scherzte der Ältere und sie schüttelte mit dem Kopf. "Ich heisse Samira", sagte sie dann ein wenig beschämt und Ben lächelte. "Das ist doch ein wunderschöner Name. Bedeutet er nicht "Die Unterhalterin"?" Sie nickte. "Ich komme aus einer Musikerfamilie. Mein Vater ist Sänger, meine Mutter eine Violinistin im Orchester." Nun war Bens neugierde geweckt. Jemand der Musik spielte! "Was spielst du?" Samira zuckte mit den Achseln. "Nur Gitarre, Schlagzeug, Klavier und Geige!" Ben zog eine Augenbraue hoch. "Nur?" fragte er nochmals nach und sie lächelte leicht. "Na ja, ich singe meistens. Ich wollte zu einer Band aber, anscheinend bin ich zu schlecht!" "Das kann ich mir kaum vorstellen!" meinte Ben aufmunternd und sie betraten den Abschnitt der Lemuren. "Ist King Julian auch da?" fragte Ben, der ein riesen Fan des Films "Madagascar" war. Samira lächelte. Irgendwas hatte dieser Mann an sich. Noch nie hatte sie mit einem Fremden so viele Wörter getauscht. Dieses warme Lächeln. Es hatte so was anziehendes. Und Coco mochte ihn. Noch immer sass er auf der Schulter des Mannes und blieb still darauf. "Kommst du?" Sie nickte und holte aus einem Schrank Bananen und sonstige Früchte. "Frühstück!" rief sie und pfiff mit den Fingern. Sofort kamen die Äffchen mit dem geringelten Schwanz herunter und versammelten sich in einer Reihe vor Samira. "Du hast die ja richtig im Griff!" Samira sah Ben an. "Hör' mal. Ich mag solche Formalitäten nicht. Ich bin einfach Ben und du bist für mich Samira!" "Damit kann ich leben", meinte sie und wieder war sie erstaunt! Selbst Coco schien sie mit grossen Augen anzusehen.


    "Also, du musst nur den Apfelschnitz hinhalten. Der Rest passiert von alleine!" Ben tat wie ihm befohlen und einer der Lemuren trat hervor. Brav nahm er den Schnitz und verzog sich in den Baum. "Erstaunlich!" Samira lächelte stolz. "Ich habe bereits schon mehr Verantwortung als jeder andere Praktikant hier. 2010, wenn ich mit meinem Studium fertig bin, werde ich hier als Tierärztin fungieren!" Ben staunte nicht schlecht. "Dann musst du wenigstens nicht mehr Sucher. Hast du denn da keine Neider?" Samira zuckte mit den Achseln. "Solche Dinge prallen an mir ab weisst du. Mein Vater wollte, dass ich zu seiner Band komme, meine Mutter wollte dass ich mein Geigenspiel so perfektioniere, dass ich ins Orchester kommen kann. Was hab' ich gemacht? Studiere Tiermedizin!" "Da hast du sicher einen riesigen Anschiss gekriegt oder?" Samira lachte auf und die Lemuren zuckten ein wenig zusammen. "Anschiss ist noch milde ausgedrückt!" erwiderte sie dann bedrückt und Ben konnte sie nur zu gut verstehen. Bis vor der Hochzeit seiner Schwester, hatte sein Vater seinen Beruf auch nicht akzeptiert. Es musste erst wirklich so eine Tragik geschehen, dass er ihn annahm. "Aber du bist glücklich nicht wahr?" Samira nickte. "Die Tiere sind meine Freunde, sie akzeptieren mich so wie ich bin!" Ben lächelte. "Ich akzeptiere dich auch so wie du bist!" Seine Stimme war warm. Zu warm! Steigerte er sich etwa gerade in etwas falsches hinein? Er durfte nie vergessen, dass dies ein Undercoverauftrag war.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Coco sprang von Ben hinab und vergnügte sich mit den Lemuren, während Samira mit ihm begann, auch den unangenehme Teil eines Tierpflegerjobs zu erledigen. Den Kot der Tiere auflesen. "Brauchst du noch eine Klammer?" fragte sie mit neckischer Stimme und hielt ihm eine Wäscheklammer hin. "Danke aber ich bin abgehärtet!" winkte Ben ab und packte sich eine Schaufel. "Spielst du auch Musik?" fragte Samira neugierig und Ben nickte. "Ich spiele sogar in einer Band. Aber hobbymässig. Manchmal spiele ich auch an Festen, so ein kleiner Gönner für die Geldbörse." Samira nickte. "Das tue ich ebenfalls. Aber nur spärlich. Wenn meine Gene mal wieder überhand nehmen!" Ben wurde auf einmal abgelenkt, als er zwei Personen sah, die ebenfalls ein Tierpflegerkostüm trugen und ernsthaft diskutierten. Sah ganz nach einem Streit aus. "Wo ist die Toilette?" fragte er und Samira beschrieb ihn den Weg. In diesem Moment liefen die Leute weg und Ben konnte ihnen folgen, da der Weg mit der Route zum Klo passte. Also hinterher! Er schlich in einen Raum wo Schränke und eine Küche standen. Doch niemand war zu sehen. Er hatte doch die Kerle gesehen! Auf einmal kam ein komisches Geräusch hinter ihm und einer der Schränke begrub den jungen Polizisten unter seinem Gewicht. Ben konnte nicht mal schreien, so unerwartet kam diese Überraschung.
    "Das wird reichen!" zischte der eine und sah auf den bewusstlosen jungen Mann hinunter. "Der wird verschwinden!"


    Coco war dem neuen Besucher hinterhergegangen. Und sah ihn nun unter diesem silbernen Ding liegen. Er regte sich nicht. War er tot?. Nein, immer wieder bewegte sich der Mann leicht! Coco kreischte und zederte, bevor er zu Ben ging. Er musste Samira, seine beste Freundin, warnen. Sie musste zu ihm kommen! Coco begutachtete den Mann. Er robbte unter die Lücke und sah, wie sich eine der harten Kanten ins fleisch des Unterarms gebohrt hatte und Blut aus der Wunde floss. Sofort krabbelte Coco zu Bens Kopf und strich über das Haar. "Coco was ist...?" Samira sah das Übel und schlug sich den Hand vor den Mund. "Grosser Gott, Ben!" schrie sie und versuchte, mit aller Kraft den Schrank hochzustemmen. Doch sie war zu schwach. "Was ist los?" Ursula und Semir hatten den lauten Krach und Coco gehört. "Ben ist verletzt! Helft ihm!" Alle drei stemmten den Schrank nach oben und stellten ihn wieder hin.


    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • "Ben?" Semir gab Ben erneut leichte Klapse auf die Wange und schliesslich regte sich Ben langsam. "Gott sei Dank!", stiess der Deutschtürke hervor und Ben richtete sich auf, fluchte dabei aber immer wieder und verzog das Gesicht. Samira kam zurück, sie lief zur Sanitätsabteilung und ein junger Sanitäter war in ihrer Begleitung. Ursula ging auf Samira zu, die sichtlich geschockt war. "Alles okay?" fragte sie besorgt und die Jüngere der Beiden nickte. "Ja, geht schon danke", erwiderte sie leise und sah, wie der Sanitäter zusammen mit Semir Ben begutachtete. "Das Offensichtlichste ist wohl der tiefe Schnitt im Arm", begann der Sanitäter und begann diesen zu versorgen, "verspüren sie sonst irgendwo noch Schmerzen?" Ben schüttelte mit dem Kopf. Jedoch brannte sein Arm unerbittlich und Ben zuckte immer wieder auf, wenn der Sanitäter mit dem Säuberungstuch sich der Wunde näherte. "Vielleicht ist der Knochen ja gebrochen", warf Semir besorgt ein und der Sanitäter hob die Schultern. Er tastete Bens Unterarm ab und schüttelte mit dem Kopf. "Das nicht, aber gequetsch ist er. Sie sollten ihn so weit wie möglich ruhig halten." Ben war froh, dass es der linke Arm war. So konnte er doch weiterarbeiten. "Wie ist das überhaupt passiert?" wollte Ursula wissen und Ben sah zuerst Semir an. Dieser wusste genau, was diese Geste bedeutete. "Wie ich ihn kenne", begann Semir, "war er einfach mal wieder übermütig!" Ben nickte. "Ich kann halt nicht aus meiner Haut", meinte er gespielt verlegen und Samira kniete zu ihm. "Du hättest mir was sagen sollen! Die Schränke sind eigentlich solid aber, ich werde das melden!" Ben winkte ab. "So furchtbar ist das nun auch wieder nicht!"


    "Doch, ich finde sowas furchtbar!" Ben legte seinen gesunden Arm auf Samiras Schulter. "Lieb von dir gemeint. Aber, ich würde gerne zuerst mit dem netten Kerl hier zu Mittag essen. WIr waren früher schon mal Kumpels und treffen uns nun so wieder hier!" Samira zuckte mit den Achseln. "Wie du meinst, wie ich Ursula kenne, ist sie mit dem Gehege schon fertig", Ursula nickte zufrieden, "dann kann sie mir helfen!" Der Sanitäter versorgte Ben noch fertig und liess sie dann, mit der Übergabe eines Medikamentes, gehen.
    "Das war kein Unfall richtig?" fragte Semir direkt und Ben nickte. "Ich hatte zwei intensiv plaudern sehen! Ich bin ihnen bis zu dem Raum gefolgt. Das nächste, woran ich mich erinnern kann ist eben, dass du mich vorhin "wachgeklatscht" hast!" Semir hob die Schultern. "Anders bist du Tiefschläfer nicht wachzukriegen!" Ben rollte mit den Augen und hielt sich den Unterarm. "Tut's sehr weh?" fragte Semir besorgt und Ben schüttelte mit dem Kopf. "Geht schon, zum Affescheisse aufsammeln reicht's noch locker!"

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Semir und Ben hatten sich in der Kantine etwas zu Essen geholt. Während Semir einen Salad bevorzugte hatte sich Ben die billige Portion Pommes geschnappt. So schlimm, dachte sich Semir, konnte es also nicht um ihn stehen. Sie setzten sich an einen abgelegenen Tisch und Ben schnappte sich sofort einer seiner Kartoffelstangen. Er tunkte sie in die Mayonaise und ass sie. "Konntest du verstehen, über was sie geredet haben?" Auf Semirs Fragen hob Ben die Augenbrauen. "Bin ich Superman?", gab er zurück und Semir verschränkte die Arme. "Wenn ich deinen dick bandagierten Arm so ansehe, mögen die anscheinend keine Zuhörer." Ben nickte. "Sag mir Sherlock, was willst du nun tun?" Semir lächelte und zuckte mit den Achseln. "Nichts, absolut nichts. Lassen wir uns doch überraschen!" Ben nickte zustimmend und schob sich eine weitere Fritte in den Mund. "So schlecht scheint's dir nicht zu gehen", feixte der Deutschtürke und Ben wies auf das Essen. "Wegen dem?" Semir nickte. "Semir, du solltest mich allmählich so gut kennen dass du weisst, dass ich selbst im Todeskampf noch Hunger habe!" Semir stiess ein lautes Lachen aus. "Der Punkt geht an dich", gab er sich geschlagen. "Ist hier noch frei?" Die Beiden sahen auf und erblickten ihre Praktikantinnen. "Sicher", sagte Ben und wies auf die beiden leeren Plätze, auch Semir nickte mit dem Kopf. "Wie geht's dir?" fragte Samira besorgt und Ben winkte ab. "Geht schon", er blickte zu Ursula, "danke dass du meinen Job noch erledigt hast!" Ursula lächelte. "Ist doch mein Job! Ausserdem hätte ich dich niemals mit dem Arm noch weiterarbeiten lassen! Ich kann sowas auch alleine!"


    Semir hob eine Augenbraue. "Samira musste kurz noch weg", erklärte Ursula dann und Samira hob die Schultern. "Auch ich muss menschlichen Bedürfnissen nachgehen!", meinte sie ein wenig beleidigt und Ursula winkte ab. "Ich hab's ja auch nicht böse gemeint!", gab sie zurück und Ben lächelte. "Jedenfalls, nochmals danke!" Semir stocherte in seinem Salat herum und sah sich Samira an. Sie wirkte unsicher, zittrig. Irgendwas stimmte nicht. "Alles okay?" fragte er direkt und Samira lächelte. "Klar, was soll schon sein?" Ihre Stimme klang beunruhigt, verunsichert. "Nichts, du wirkst einfach ein wenig blass." "Das ist die immer", tat Ursula die Feststellung ab und erntete von Samira einen neckischen Klaps auf die Schulter. "Pass auf was du sagst ja? Nicht jeder kann einfach zwei Minuten in die Sonne und ist goldbraun!" Alle lachten und man ass in Frieden weiter.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Nachmittags kontne Ben schon wieder seiner Arbeit nachgehen. Er und Samira gingen ins Schimpansengehege, wo Cocos Verwandten lebten. "Wieso ist Coco eigentlich bei dir?" fragte Ben neugierig und Samira hob die Schultern. "Er wurde von seiner Mutter verstossen. Genau vor einem Jahr. Ich habe ihn aufgepäppelt und ja, verwöhnte ihn anscheinend zu sehr." Coco ging auf Ben zu, sprang auf ihn und begutachtete den Arm. "Na, kleiner Lebensretter?" begrüsste Ben ihn und Coco schien zu lächeln. "Er mag dich." Ben sah den Affen an und tatsächlich. Coco schmiegte sich an Ben und liess nicht los.
    Samira sah nach draussen und hob die Augenbrauen. "Könntest du die Chimpansen mal ihre Belohnung geben? Ich muss kurz weg!" Ben nickte verwirrt und packte den Eimer mit den Äpfel und den Bananen. Sofort näherten sich die Affen und warteten geduldig vor Ben. "Na denn, Essenszeit!" verkündete er und verteilte die Bananen und Äpfel sorgsam. So gierig die Tiere auch waren, er musste streng bleiben. Er konnte ihnen nicht einfach alles geben, so sehr sie auch bettelten.


    Samira lief den Gang entlang, wo sie ihr Kollege Peter Steiner, erwartete. "Was hast du gesehen?" fragte er und Samira begann zu zittern. "Nichts, absolut nichts!" Peter drückte sie gegen die Wand und sah sie eindringlich an. "Erzähl keinen Scheiss! Bis vor seinem Tod hat Markus mir von seinem Verdacht erzählt. Was hast du mit ihm angestellt!" Samira lächelte leicht. "Was er verdient hat! Ich werde euch alle zunichte machen das schwöre ich euch!" Peter lächelte. "Die Bullen sind dir schon längst auf den Fersen Samira, erzähl also keinen Scheiss!" Doch das Mädchen liess sich nicht beeindrucken! "Verpetz mich doch! Allerdings werden deine Machenschaften dann ans Licht kommen! Dann kannst du ebenfalls im Knast versauern! Wie ich!" Peter liess sie los. "Du hast keine Beweise", stammelte er und Samira regte sich nur leicht. "Wirklich nicht?" fragte sie mit zweideutender Stimme und Peter fuhr zusammen. "Ich habe Fotos von eurem kranken Spiel geschossen Peter! Ich bin jung ja, aber nicht blöd!" Peter war imstande, ihr eine Ohrfeige zu verpassen, liess es aber dann bleiben. "Heute Abend, 19.00 vor dem Raubtiergelände!" zischte er kurz und drehte sich um. "Und wehe, du bist nicht da!" Peter entfernte sich und wusste gar nicht, dass sie beobachtet wurden.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Ben war hinterhergeschlichen und traute seinen Augen kaum. Das hätte er nun gar nicht erwartet! Dieses schüchterne Ding, eine eiskalte Mörderin. Immer wieder war er erstaunt, wie der Mensch verschiedene Masken aufsetzten konnte. Doch dass war nun egal. Er hatte den Mörder. Ihr Job hier war erledigt. Er nahm sein Handy hervor und schrieb Semir schnell eine SMS. Danach steckte er sein Mobiltelefon wieder ein und sah, wie Samira zu ihm kam. "Hast du mich gesucht?" fragte sie und Ben zuckte mit den Achseln. "Eigentlich nicht", sagte er mit ruhiger Stimme, "ich wollte eigentlich mit Strolcher reden." Samira hob die Augenbrauen. "Meinetwegen, man sieht sich!"
    Ben ging aus dem Affenhaus und bewegte sich richtig Pferdestall, wo Semir schon davorstand. "Bist du dir sicher?" fragte er gleich und Ben nickte. Er zog sein Handy hervor und zeigte ein Video. Es zeigte Samira und Peter Steiner. Sogar der Ton war darauf. "Das sollte reichen!" meinte er und zusammen gingen sie zu Strolcher, der sie neugierig ansah. Ben und Semir setzten sich und Strolcher wies auf Bens Arm. "Ich hab' von ihrem "Unfall" gehört, ist alles in Ordnung?" Ben nickte leicht. "Geht schon. Es tut halt weh, was soll man machen!" Semir lenkte ab, indem er Strolcher das Video sah. Dieser erbleichte. "Ausgerechnet Samira", stiess er entsetzt hervor und hielt isch die Hand vor den Mund. "Jedem hätte ich das zugetraut, nur nicht ihr!" "Es sind meistens diese Personen", murmelte Semir und Ben nickte zustimmend. "Wenn sie sich wirklich 19.00 treffen wollen, sollten wir einschalten. Wer weiss, ob die sich nicht die Köpfe einschlagen!"


    Semir hielt ein. "Wir sollten das Treffen überwachen ja, aber wenn wir uns zurückhalten, können wir vielleicht noch etwas mehr über die Bande erfahren. Herr Strolcher, wir brauchen Ihre Hilfe, wir brauchen den Lageplan des Zoos. Genau beschrieben!" Herr Strolcher nickte und sah Semir eindringlich an. "Ich tue wirklich alles was sie wollen Herr Gerkhan, hauptsache, sie kriegen die Schweine!" Semir nickte und stand auf. "Und wir beide, gehen zu der Krüger. Die soll uns ein Team zusammenstellen. Mit diesem Video, wird sie uns glauben! Ohne Probleme!"
    Kim Krüger erwartete sie, Semir hatte sie verständigt, bereits im Büro. Ben zeigte sofort das Video, mit voller Lautstärke. Krügers Gesicht verfinsterte sich. "Okay, ich werde ein SEK-Team anordnen! Mit Diskretion natürlich! Wenn wir wirklich die Bande kriegen wollen!" Ben holte Luft. "Ich möchte auch nicht, dass dem Mädchen was passiert!" Krüger und Semir zogen verwundert die Augenbrauen hoch. "Wissen Sie Chefin, ich kann nicht glauben dass Samira den Mord eiskalt geplant hat, ich denke, da steckt mehr dahinter!"

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Um Punkt 19.00, lief Samira zu dem vereinbarten Treffpunkt, wo Peter sie schon erwartete. "Ich habe meine Stelle hier gekündigt", sagte er und sah das Mädchen ernst an. "Und ich werde weg von hier gehen! Sei dir aber gewiss, dass ich mit meiner Beschäftigung nicht aufhören werde! Wir sind noch mehr!" Samira lächelte kühl. "Ihr werdet alle verrecken mein Lieber!", zischte sie gehässig und Peter verpasste ihr eine Ohrfeige, sie aber zog sofort eine Waffe hervor und hielt sie ihm auf die Brust. "Pass ja auf Freundchen", drohte sie und sah ihn funkelnd an. "Ich meine es ernst! Solche Schlachter wie euch muss man aufhalten!" Peter zitterte. Die Mündung der Waffe drückte Samira regelrecht in die Haut. "Du hast Markus auch schon umgebracht! So eiskalt!" Sie nickte. "Obwohl, es war notwehr! Ich wollte ihn nun bedrohen und sagen, dass es nun mit dem nicht mehr weitergehen könne. Dann kam der Typ mit dem Skalpell auf mich zu und machte sich so den Weg frei. Ich musste ihn betäuben! Ich musste ihn umbringen! Für die Tiere dieser Welt!" Peter keuchte. "Du bist verrückt!" Samiras Finger spannte sich um den Abzug. "Wirklich?", fragte sie mit Diabolie in der Stimme und Peter nickte, obwohl er wusste, dass er dies wahrscheinlich bereuen würde. "Vielleicht, aber ich setzte mich was für das Gute ein! Also, wo sind deine Kumpanen!" Peter schüttelte mit dem Kopf. "Das werde ich dir niemals verraten!", zischte er genervt und Samira wollte abdrücken, als sie etwas an der Schulter streifte.


    "Waffe runter Samira!", schrie Ben, aus dessen Mündung es noch rauchte. "Du bist ein Bulle!", stiess sie entsetzt hervor und sah zu Semir. "Der Typ muss aufgehalten werden! Er tötet Tiere!" Ben konnte es nicht fassen. Wie sehr er sich doch in dem Mädchen getäuscht hatte. "Du musst aufgehalten werden! Zusammen mit ihn! Ihr Beide seit Mörder Samira!" Bei dem Wort "Mörder" zuckte Samira leicht. "Du hast keine Ahnung Ben! Dieser Typ hat eiskalt Tiere getötet und ihnen die Haut abgezogen!" "Und du hast einfach ein Menschenleben genommen! Meinst du, damit spielst du dich auf Heldin auf?", mischte sich Semir ein. Samira richtete die Waffe auf die Beiden Polizisten. "Ihr habt doch einen Knall! Ich bin die Retterin der Tiere dieses Zoo's!" Semirs Finger krümmte sich um den Abzug. "Samira! Nimm die Waffe runter, es ist vorbei", versuchte Ben sie zu beruhigen. Und tatsächlich, es schien so, als ob sie die Waffe senken würde. "Ich gehe nicht in den Knast!" schrie sie drückte die Mündung der Waffe in den Gaumen und schoss.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Ben, Semir und die SEK-Leute erschraken. Samira fiel nach hinten und blieb liegen. Aus ihrem Hinterkopf strömte Blut. Peter kniete zu Boden. In Schockstarre verfallen, liess er sich von den SEK-Leuten einfach festnehmen. Semir rannte zu Samira und fühlte ihren Puls. "Sie ist tot", murmelte er und sah Ben an. Seine Augen waren weit aufgerissen. "Ben ich..." Der Jüngere winkte ab. "Es ist nicht deswegen", begann er heiser und schluckte, "ich...wie konnte ich mich nur so in jemandem täuschen?" Semir stand auf und legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Manche Lektionen muss man herber lernen, als es einem lieb ist!" murmelte er bedrückt und Ben konnte nur nickend zustimmen. Sie drehten sich um, als ein schwarzer Audi vorfuhr und Cassandra ausstieg. "Verdammt", zischte sie als sie Samira erblickte. Semir und Ben staunten nicht schlecht. Cassandra wirkte älter, reifer und ohne die komischen Zöpfe hatte sie durchaus etwas attraktives. "Nun kann ich den Schleier auch fallen lassen. Meine Herren, mein wirklicher Name ist Joanna Kerner. Hauptkommissarin beim BKA für organisiertes Verbrechen!" Semir verschränkte die Arme. "Ich war undercover tätig. Die Sache mit dem illegalen Fellhandel, war uns schon länger bekannt und ich hatte Peter auch unter Verdacht. Aber dann macht dieses dumme Mädchen einen solchen Fehler!" Ben platzte der Kragen. "Dieses dumme Mädchen hat sich gerade selbst umgebracht", zischte er wütend, "also etwas mehr respekt bitte!"


    "Herr Jäger ich bin Katholikin", begann sie trocken und sah mit eiskalten Augen zu Samira, "für mich ist Selbstmord sowieso eine Sünde! Ich habe bereits mit ihrer Chefin geredet. Der Fall wird abgegeben. Sie haben nun Feierabend meine Herren!" Sie winkte ihre Männer herbei und verschwand. Semir drückte Ben Richtung Wagen. "Was für eine blöde Kuh!" zischte er und Semir grinste. "Also für mich hatte sie etwas von der Chefin", scherzte er und Ben zog eine Augenbraue hoch. "Findest du?" fragte er nach und Semir nickte. Jedoch bemerkte er den traurigen Blick Bens. "Hör mal wenn ich dir..." "...du könntest mit mir noch ein wenig in den Proberaum kommen", funkte Ben Semir ins Wort, "mir fehlt nämlich mein Schlagzeuger!" Semir lächelte. "Das Angebot nehme ich gerne an. Solange du nicht wieder solchen depressiven Lieder spielst!" Ben schüttelte mit dem Kopf. "Einfach das, was dir gefällt", sagte er mit einem Lächeln und gemeinsam steigen sie in den Wagen, um ihr Vorgehen in die Tat umzusetzten.


    Ende


    So Leute, wer wirklich nachgezählt hat weiss, dass dies nun meine 9.te Story ist, die zuende geht. Also werde ich mit der Nächsten meine 10.te Story schreiben! Na wenn das kein Grund zum Feiern ist! Deshalb habe ich beschlossen, euch einen besonderen Leckerbissen zu bescheren. Die Story wird "Überlebenskampf" heissen und es werden ziemlich die Fetzten fliegen! Innerhalb des Teams wohlgemerkt! Die Geschichte wird morgen oder übermorgen reingestellt. Wir werden sehen! sie wird lang und alles andere in den Schatten stellen, so dass ich pararell keine andere Story schreiben werde! (Ausgenommen natürlich die Zusammenarbeit mit Christopher007)


    Gruss
    Jenni :)

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

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