Illusion [Fortsetzung von "Kopflos"]

  • So, ich denke, fast 12 Stunden warten ist genug! Da ich Christopher kenne und er mir wieder den Vorrang lässt, beginne ich nun mit unserer gemeinsamen, neuen Story. Es wird ein Erlebnis für Neueinsteiger, alten Lesern von «Kopflos» und ein Wiedersehen für viele Leser unserer eigenen "Allein"-Stories. Also, wie immer hoffen wir, dass sie euch gefällt! Los gehts mit...




    Illusion






    Die Sonne schien hell an diesem Frühlingstag in Köln und nur kleine, einzelne Quellwolken betrübten den schönen, blauen Himmel. Es war früh Morgens, genauer gesagt 07.45. Es herrschte Stille auf der Autobahn. Menschen die nicht arbeiteten - Hausfrauen, Arbeitslose, Retner - waren noch nicht auf oder gerade erst an ihrem Frühstück, Arbeiter hatten ihre Arbeit schon begonnen und so war gar niemand auf den Strassen. Gar niemand? Nein! Ein einsamer BMW stand an einem Rastplatz und ein Mann kleinerer Grösse, versorgte das Gefährt mit Benzin. Er sah auf die Strasse. Er liebte die Stille der Autobahn am frühen Morgen. Ganz im Gegensatz zu seinem Partner.



    "Semir! Es reicht, sonst platzt der Wagen!" beschwerrte sich Ben und blickte aus dem Fenster. Sofort stieg ihm der Geruch des Treibstoffs in die Nase. "Ich habe gerade erst angefangen!" erwiderte Semir und blickte auf die Anzeige. Er wollte auf einen runden Betrag kommen. Denn er hatte kein Kleingeld und auf den Abbuchungen der Spesen, waren solche Beträge mit schlampigen Beträgen, auch nicht gerne gesehen. "Ich hab's gleich", versuchte er Ben trotzdem zu beruhigen und grinste, als er einen runden Betrag schaffte. Er zahlte direkt per Kreditkarte und stieg ein. "Na Morgenmuffel?" Ben grummelte kurz und blickte hinaus. "Hab' dich nicht so! Hätten wir die Spätschicht genommen, hättest du auch gemault!" Ben erwiderte nichts. Semir schüttelte mit dem Kopf und startete den Motor. "Sag' mal, hattest du 'ne schlechte Nacht?" Ben zuckte mit den Achseln. "Geht so", fügte er dann seiner Geste hinzu und richtete sich wieder auf. Er griff in seine Hosentasche, als das Handy klingelte. "Sms?" fragte Semir knapp und Ben gab ein kleines "Mhm" von sich. "Von Sarah", sagte er dann vergnügt und Semir grinste. "Echt?" Er nickte.



    Die Sarah, von denen sie sprachen, hiess ganz genau Sarah Brändli. Kommissarin bei LKA. Ben und Semir lernten sie bei einem Undercovereinsatz kennen. Sie war auf der Spur einer Untergrundorganisation und die beiden Polizisten der Autobahnpolizei, ermittleten in einem Mordfall, der sie zu diesem Fall führte. Diese Untergrundorganisation versprach ein besseres Leben und die Weltverbesserung. Angeführt wurde sie von einem gewissen de Brouiller. Elsässischer Adelsmann und ein Mitglied der "Illuminati". Er starb im Kampf, genau so wie sein engster Handlanger. Sarah, half nach diesem Einsatz der Tochter de Brouillers zu einem besseren Leben. Sie sorgte dafür, dass die junge Johanna de Brouiller ihren Abiabschluss machen durfte. Dasselbe galt für Johannas Liebe Victor.




    "Kaum zu glauben, dass das auch schon wieder drei Monate her ist." Ben konnte Semir nur zustimmen und öffnete die Nachricht. Er musste lachen. "Was schreibt sie?" fragte Semir neugierig. "Ich lese es dir vor: «Hallo ihr Raser von der Autobahn. Hier eure Anzugträgerin. Ich hoffe, Semir geht es nach der schrecklichen Zeit (siehe «Englischer Besuch») wieder besser. Hatte mich ja echt geschockt als du mir das geschrieben hast. Hat er eigentlich mein Geschenk bekommen?"
    "Habe ich!" bestätigte Semir und Ben fuhr fort. "Johanna geht es immer wie besser. Sie ist in psychologischer Behandlung. Victor ist ihr ein guter Freund und Geliebter. Er steht ihr mit Tatendrang zur Seite. Was habt ihr eigentlich mit euren Abzeichen gemacht? Gruss Sarah." Semir verdrehte die Augen. "Liegt irgendwo verstaubt herum." Ben konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Apropos schreckliche Zeit." Ben drehte sich zu Semir um. "Hat dir Joshua eigentlich mal geschrieben?" Ben schüttelte mit dem Kopf. "Nur einmal. Kurz nach dem Erlebnis. Er berichtete darüber, dass er nun Deutsch lerne und eine Bekanntschaft gemacht hätte. Wer, wollte er nicht erwähnen." Semir blickte auf die Strasse. "Schon Schade. Er ist ein sympathischer Junge...und..."
    "Junge? Der Typ ist gerade Mal drei Jahre jünger als ich!" funkte Ben Semir ins Wort und der Deutschtürke musste lachen.



    "Semir, Ben?" Susannes Stimme drang durch den Funk und Ben nahm das Gerät. "Ja Susanne?" begrüsste er die gute Seele der Autobahnpolizei. "Es wurde ein Leichenfund gemeldet. Und zwar an der Raststätte «Knut's Eisparadies»." "Alles klar wir übernehmen!" Ben schaltete die Serenen ein und sah zu Semir. "Aus ist der ruhige Tag", kommentierte er und Semir konnte nur mit einem Nicken zustimmen.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

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  • Semir parkte den Wagen hinter dem des Gerichtsmediziners. "Hallo Doc.", begrüßten beide den Mann und er sah sie nur genervt an. "Wie könnt ihr zu so früher Stunde so eine gute Laune haben?", fragte er mürrisch und warf die weißen Handschuhe in seinen Koffer zurück. "Ben, sieh mal nach, was die persönlichen Dinge des Opfers uns sagen.", bat Semir seinen Partner, als dieser das Gesicht verzog, nachdem er die starren und toten Augen des Mannes gesehen hatte. Ben verschwand sofort und ging zu einigen Kollegen der Spurensicherung. "Also, wie sieht es aus, Doc?", wollte Semir dann wissen. "Also eines kann ich dir sagen, es war kein natürlicher Tod.", meinte der Mediziner und hob den Kopf des Opfers etwas seitlich an. "Sieh her, siehst du den Einstich hier im Nacken?", fragte er und sah Semir an. Dieser sah genau hin und entdeckte einen kleinen, nadelfeinen Stich im Halsbereich. "Weißt du schon, an was er gestorben ist?", wollte der Hauptkommissar dann wissen. "An Herzlähmung, so wie man es bei einigen Schlangengiften findet." "Du meinst, er ist von einer Schlange getötet worden?" "Nein, ich meine er hat das Gift einer oder, so wie es aussieht, mehrerer Schlangen gespritzt bekommen, aber alles weitere später.", verabschiedete sich der Mediziner und verschwand.


    "Semir, ich hab hier was gefunden.", meinte Ben und kam auf seinen Kollegen zu. Er hatte einen krawattennadelgroßen Anstecker in Form eines Templerkreuzes in der Handfläche und hielt ihn Semir hin, der ihn interessiert betrachtete. "Noch etwas?" "Ja, das hier.", meinte Ben und hielt seinem Partner einen kleinen, weißen Zettel hin, auf dem mit großen, dicken Buchstaben das Wort PRODITOR (Verräter) aufgedruckt war. "Was soll das denn wieder heißen?", fragte Semir und sah Ben miesgelaunt an. "Weiß nicht, werden wir aber herausfinden.", meinte Ben und steckte den Zettel mitsamt den Anstecker in eine Plastiktüte. Semir sah sich ein wenig um und erblickte am Ende des Parkplatztes ein ihm komisch erscheinendes Fahrzeug. Seine Blick fixierten den Wagen regelrecht. "Sag mal, hat Joshua dir eigentlich erzählt, was für ein Auto er fährt?", fragte Semir, doch Ben schüttelte nur den Kof und ging zum BMW zurück. "Kommst du?", rief er Semir zu und dieser kam langsam hinterher.


    Der beobachtete Wagen, ein englischer Jaguar des Typs XJ8, setzte sich langsam in Bewegung und verließ den Rastplatz mit schneller Fahrt. Sein Insasse wählte eine auf dem Handy gespeicherte Nummer per Kurzwahl. Nach einigen Sekunden des Wartens erklang eine Stimme. "Yes?", fragte die dominant erscheinende Stimme. "Sir, here speaks chief inspector Etheridge. The German police has found the man, unfortunately, deadly. I could not speak any more on time with him.", meldete er seinem Gesprächspartner. Einige Minuten herrschte Schweigen, nur ein schwerer, missmutiger Stöhner war zu hören. "What should I do now?", fragte Joshua und wartete auf weitere Anweisungen. "Come back in the consulate. We discuss everything next here.", meinte die Stimme und legte auf. Joshua fuhr in die Vertretung seines Landes und meldete sich durch den Sekretär an. "Sir Christopher Holmes is receives you.", meinte der Sekretär und gab den Weg in das Büro frei.


    Zur selben Zeit in Berlin


    "Herr Hauptkommissar, das kann doch nicht sein. Das ist der dritte Tote diese Woche, den wir mit einem Einstich im Nacken, diesem Ansteckkreuz und einem Zettel vorfinden.", fauchte der Oberstaatsanwalt Berger seinen Hauptkommissar Tom Borkmann an. "Was haben sie denn bisher?", fragte er wütend. "Nur so viel, dass alle Opfer aus der Politik, der Industrie und dem Management kommen. Verschiedene Menschen, keinerlei Verbindungen. Nur was Gerüchte besagen.", erwiderte er etwas kleinlaut. "Und was sagen die Gerüchte?" "Alle drei sollen Mitglieder des Opus Dei gewesen sein und das Kreuz, was wir bei den Opfern gefunden haben, hat ein befreundeter Historiker als Templerkreuz identifiziert. Der Templerorden wurde am 13. Oktober, einem Freitag, 1307 auf Befehl des französischen Königs und mit Hilfe des Papstes zerschlagen, so erklärte es mir mein Bekannter." "Was hat das mit dem Fall zu tun?" "Herr Berger, es wurden damals bestimmt nicht alle Templer verhaftet. In der Welt der Verschwörungstheorien existiert der nicht ganz unerhebliche Verdacht, dass sich die Nachfahren der Templer irgendwo wieder zusammengeschlossen haben und sich nun an den Mördern ihrer Ahnen rächen wollen.", erklärte Tom und erntete ein verhohlenes Lachen.


    "Das ist doch horänder Blödsinn. Setzen sie sich lieber mit der Realität auseinander und das schnell.", wütend verließ der Jurist das Büro. Da kam André, Toms Partner, ins Büro und legte den Obduktionsbericht des letzten Opfers vor. "Und, wieder wie bei den anderen?", fragte der Hauptkommissar und rieb sich die Augen. "Wieder wie bei den anderen. Sarah hat die Gifte von vier verschiedenen Schlangenarten im letzten Opfer identifizieren können. Sie stammen mit dem Gemisch aus den anderen Leichen überein." In dieses Gespräch platzte plötzlich ein Fax. "Hier ist die Anfrage, die du haben wolltest. Laut Aussage von Interpol London und Interpol Paris sind in England drei genau solch gleicher Todesfälle bekannt, in London, Edinburgh und Manchester, und zwei in Paris.", erzählte André. Dann kam wieder ein Fax. "Hier noch ein Zusatz. Scheinbar haben unsere Kölner Kollegen heute morgen ebenfalls einen Toten gefunden, der dieselben Symptome hatte, wie unsere Opfer." Da kam Tom eine Idee. "Weißt du, was ich denke?", fragte er und grinste vielsagend. "Wir sollten uns da mal unauffällig umsehen. Ich bin sicher, dass dort irgendwie die Spuren frischer sind, als hier in Berlin.", meinte er. André war damit einverstanden. Was da wieder auf Ben und Semir zurollt?


    ...

  • Joshua betrat das Büro und sah Sir Christopher Holmes, elegant wie immer, an seinem Schreibtisch sitzend und ihn anstarrend. Als junger Spunt und Rebell, fühlte er sich richtig komisch, neben diesem typischen Gentlemanengländer. "Sit", befahl der Ältere und wies auf den Stuhl zu seiner rechten. Joshua nickte und tat, wie befohlen. "So...he's death." Wieder nickte Joshua nur. Dieser Mann hatte eine starke, beinah furchteinflössende Aura. Er konnte immer noch nicht begreifen, wieso er ausgewählt wurde. "What's your plan?" Joshua erklärte Christopher, dass er vorhatte, es zunächst ohne Kontaktperson zu versuchen. Er würde einfach sich mehr in die Gruppe eingliedern, beim Training sei er ja schon dabei. Chrisopher nickte. Er fragte, wer ermitteln würde. "The guys from the "autobahnpolice"."
    Zu gerne wäre Joshua zu ihnen gerannt und hätte sie herzlichst begrüsst, sich entschuldigen wollen dass er sich kaum gemeldet hatte, doch er konnte, nein er DURFTE nicht. Besonders wollte er die Beiden nicht wieder in etwas hereinziehen, dass sie Schaden könnte.
    "You mean, Semir Gerkhan and Ben Jäger?" Verwundert sah Joshua Christopher an und nickte. "Good...very good!" murmelte der Ältere und verschränkte die Arme.



    "Hier, ich hab's!" Mit einem grossen Wörterbuch kam Ben auf Semir zu und legte die riesige Lektüre auf den Schreibtisch. "Proditor - Verräter!" Semirs Augen weiteten sich. "Das war eine Warnung", murmelte er und Ben nickte. "Die unser Opfer anscheinend nicht ernst genommen hat", stimmte er ihm zu. Semir schien in Gedanken. War dies wirklich Joshua? Der Mann wirkte zwar ein wenig verruchter, aber diese braunen Augen vergass man einfach nicht. Schliesslich hatte der Engländer ihm das Leben gerettet.
    "Erde an Semir!" holte Ben seinen Partner wieder zurück und Semir sah ihn an. "Entschuldige." Ben winkte ab. "Worüber denkst du nach?" Wollte er wissen. "Wenn dies im Wagen wirklich Joshua war. Wieso kam er nicht zu uns? Ich meine, wir verstanden uns ja gut!" Ben zuckte mit den Achseln. "Vielleicht hast du dich ja auch nur geirrt. Ich meine, wir wollten ihn schon lange wieder sehen, vielleicht hat dir der Verstand nur einen Streich gespielt."
    "Wahrscheinlich..." seufzte Semir und sah auf das lateinische Wort. Proditor - Verräter. Auch die Leiche ging ihm nicht aus dem Kopf. Er kannte sie doch, woher?



    Sarah klopfte an die Tür einer kleinen Wohnung und diese öffnete sich sofort. Johanna de Brouiller, sah sie mit einem Lächeln an und umarmte sie. "Komm doch rein!" Sarah nickte dankend und zog sich dann die Schuhe aus. "Victor ist nicht da, er arbeitet ja auch noch. Er findet es ein wenig beschämend, dass wir unterstützt werden." Sarah verdrehte die Augen. "Männer", sagte sie nur knapp und Johanna nickte mit einem Lächeln. "Ich brühe gerade Kaffee auf, willst du welchen?"
    "Gerne." Sarah hörte, wie gerade die Nachrichten liefen. Sie ging ins Wohnzimmer, wo ein kleiner, schwarzer Fernseher stand. Im Bildschirm sah sie den berühmten RTL-Nachrichtensprecher Peter Kloepel. Er erzählte von einem Mord in Köln, der mysteriös war. Das Bild des Opfers wurde gezeigt. "Johanna!" rief Sarah und die Angesprochene kam ins Wohnzimmer. Eine Tasse Kaffee schon in der Hand. "Sieh' dir das mal an." Johanna sah sich das Bild an. "Krüger!" stiess sie entsetzt hervor und die Frauen sahen sich an. "Du musst sofort Semir und Ben Bescheid geben! Die wollen das sicher wissen! Herrgott!" Die junge Frau legte eine Hand vor den Mund. Krüger, der Krüger, der vor ihr Ausbildner in der Burg war. Tod. Sarah sah die leichenblässe ihrer Freundin und packte sie an den Schultern. "Es war nicht dein Vater Johanna! Er ist tot! Das weisst du!" Das Mädchen nickte und strich sich entstandene Tränen aus den Augen.



    Joshua ging aus der Botschaft und stieg in seinen Jaguar. Irgendwas stimmte nicht. Diese Organisation in der er ermittelte, war seltsam. Sie befand sich abseits von Köln, in einem alten Kriegsbunker. Keine Hinweise, keine Spuren im Internet. Sie war wie ein unsichtbarer Feind, der nun in Verdacht stand, höhere Tiere der Gesellschaft auszuschalten. Und Joshua wusste, dass sie das schaffen würden, wenn man sie nicht aufhielten. Denn auch er war in seinem Training und hatte Muskeln draufgepackt. Er war nicht muskulös, absolut nicht aber, er war drahtig geworden. Drahtig und hart. Er konnte auf einmal Kampfstile, von denen er nichts gehört hatte und Bogenschiessen.
    Doch Semir und Ben gingen ihm nicht aus dem Kopf. Besonders Semir. Dieser Mann hatte Eindruck hinterlassen. Und Ben hatte Grösse gezeigt. Und er? Er hatte sie eigentlich in diese grosse Misere gebracht. Nichts verraten, sagte sein Kopf, sie würden sich eh nur einmischen wollen.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Semir griff zum Hörer, als das Telefon klingelte. "Ja Semir?", meldete er sich. "Ah, hallo Doc. Du hast schon was für uns. Okay, wir sind gleich drüben.", meinte Semir und legte wieder auf. Ben sah ihn hungrig an. "Können wir nicht erstmal frühstücken?", fragte er wehleidig und merkte, dass sein Müsli, dass er zum Frühstück hatte, doch zu wenig war. Sein Partner grinste. "Lass uns erstmal zum Doc fahren, dann machen wir Frühstück.", meinte Semir grinsend. Ben verzog das Gesicht. "Ich weiß nicht, ob ich danach noch was essen kann, wenn wir beim Doc waren.", erwiderte Ben, aber Semir ließ in diesem Punkt nun nicht mehr mit sich diskutieren und zog seinen Partner förmlich hinter sich her.


    Nur einige Minuten später waren sie in der Pathologie und standen neben der auf dem Seziertisch aufgebahrten Leiche. Der Doc kam gerade vom Hände waschen zurück, als er die Kommissare erblickte. "Da seid ihr ja.", begrüßte er die beiden Spürnasen. Ben sah etwas angeekelt zur Seite. "Was los, Jäger, können sie den Geruch oder den Anblick nicht ab?", fragte der Pathologe in abwegigem Ton. Ben versuchte zu grinsen, doch sein Gefühl wollte ihm nicht gehorchen. Der Geruch und der Anblick dieses Mannes machten ihn fertig, obwohl er doch einiges gewohnt war. Er winkte nur ab. "Sag schon, was du für uns hast, damit ich frühstücken kann.", forderte er und schluckte kurz. Semir grinste. Ben und der Doc waren noch nicht so richtig aufgetaut, das Verhältnis zwischen den Beiden war und wird wohl noch einige Zeit kühl bleiben.


    "Also, dann wollen wir mal.", meinte er und zog das Tuch vom Kopf der Leiche weg. "Ich habe euch doch von der Einstichstelle im Nackenbereich erzählt. Sie wurde durch einen Pfeil verursacht.", erklärte er. Die beiden Ermittler sahen sich ungläubig an. "Äh, so ein kleiner Einstich von einem Pfeil? Wurde der von Liliputanern abgeschossen oder wie?", fragte Ben sarkastisch und fing sich einen strafenden Blick vom Doc ein. "Sehr witzig, heute ein Clown gefrühstückt?" "Ne, Müsli mit Banane." Semir musste grinsen und hielt sich die Hand vor, um nicht laut zu lachen. "Ich fand einige Holzsplitter in der Nähe der Einstichstelle. Und das hier in der Wunde.", der Pathologe hielt eine kleine Petrischale mit einer nadelartigen Spritze hin. "Sie ist hohl. Dadurch floss das Gift in den Körper.", meinte er und stellte sie wieder weg. "Du sagtest gerade Gift. Weißt du schon, um was für eine Art Gift es sich handelt?", wollte Semir wissen. "Schlangengift und zwar konnte ich bisher drei verschiedene Schlangenarten erkennen. Eine Schwarze Mamba, eine Kobra und das Gift eines Inlandtaipan, die giftigste Schlange der Welt.", erklärte der Doc. "Da wollte wohl jemand große Sicherheit haben.", meinte Ben und warf einen Blick auf seinen Kollegen, der die Leiche wie gebannt ansah. "Alles in Ordnung mit dir?", wollte Ben wissen. "Ich kenne den Mann irgendwoher.", erwiderte Semir.


    Tom und André waren inzwischen in Köln angekommen. Auf dem Bahnhof war ein massiges Gedränge. Doch sie blieben am Zug stehen. "Bist du sicher, dass uns deine Freundin abholen wollte?", fragte Tom seinen Kollegen und setzte sich, erschöpft von der langen Zugfahrt, auf seinen großen Koffer. "Ja sicher, ich hatte sie doch vorhin aus dem Speisewagen angerufen. Auf Sarah Brändli ist verlass." "Wo hast du sie eigentlich kennen gelernt?", fragte sein Chef neugierig und grinste nur vielsagend. Der junge Oberkommissar rollte mit den Augen. "Sei nicht immer so neugierig." "Berufskrankheit.", erwiderte Tom und beide mussten lachen.


    "Johanna, würde es dir viel ausmachen, wenn du alleine zu Semir und Ben fahren würdest? Ich muss noch etwas erledigen.", meinte Sarah und steckte ihr Handy wieder weg, als sie vor der PASt standen. Johanna sah sie verwirrt an. "Du kommst nicht mit?", fragte sie und wirkte dabei enttäuscht und traurig. "Tut mir Leid, aber ich komme heute abend nochmal vorbei, versprochen.", erwiderte sie und fuhr dann, nachdem Johanna ausgestiegen war, weiter zum Hauptbahnhof.


    Joshua hingegen stellte seinen Wagen einer verlassenen Flughalle ab. Es war einer der verlassenen und aufgegebenen Flugplätze der Wehrmacht, die selbst für die Bundeswehr nicht mehr interessant waren. Jedoch dank solider Handarbeit standen hier noch die alten Flug- und Lagerhallen, sodass sie gut als Unterschlupf dienten. Von den Hallen führten jeweils eine Treppe in die unterirdischen Keller- und Bunkeranlagen. Dort versammelte sich die "Gemeinschaft der letzten Templer" wie sich die Organisation nannte. Joshua hatte sich eine Tarnung zurecht gelegt die für ihn nahezu perfekt war. Er gab sich als Sohn eines walisischen Adligen aus, der schon seit zwei Generationen verarmt war, aber dennoch von einem der wenigen Tempelherren abstammte, die nach England entkommen konnten und sich in den walisischen Weiten versteckten. Sein Deckname war Simon Templar, Ausweis, Familienurkunden und Ahnenstammbäume, die von der Gemeinschaft verlangt ja sogar gefordert wurde, war auf diesen Namen mit exakter Perfektion ausgestellt. "The British Secret Service is really a precise perfectionist.", dachte er bei sich, als er wieder seinen gefälschten Ausweis betrachtete.


    ...

    Einmal editiert, zuletzt von Christopher007 ()

  • Ben wollte gerade etwas zu trinken holen, als er Johanna im Grossbüro stehen sah. "Johanna?" fragte er nach und die junge Frau drehte sich um. "Ben!" Sie ging auf ihn zu und sie umarmten sich zärtlich. "Was machst du denn hier?" fragte er verwundert und Johanna zog Ben ins Büro. Dort sass Semir an seinen Schreibtisch und als er Johanna erblickte, begann er zu lächeln, als er aber dann ihr sorgenvolles Gesicht sah, stand er auf. "Semir, eure Leiche...ich kenne sie! Und du auch!" Semir wies auf Bens Stuhl und Ben schob ihn ihr zu. "Sein Name ist Hermann Krüger. Er war vor mir der Ausbildner der Krieger meines Vaters. Später war er stets an seiner Seite!" Semir schnipste mit den Fingern. "Deshalb kannte ich das Gesicht!"
    "Ich sah es in den Nachrichten. Sarah hat mich geschickt. Sie sagte, dass könnte euch vielleicht helfen." Ben sah Semir an. "Eine Leiche - seltsam getötet, eine lateinische Botschaft und nun Johannas Erkenntnis. Meinst du, wir sind wieder dort, wie vor drei Monaten?" Semir blickte hinaus. Der Tag hatte so schön angefangen. Und nun das. "Höchtswahrscheinlich", murmelte er und seufzte.


    Joshua ging auf den verlassenen Bunker zu und klopfte. "Passwort?" fragte eine helle Stimme und Joshua antwortete prompt: "Seelenstärke", sagte er mit starkem Akzent und die Türe öffnete sich. "Du bist's Simon", begrüsste ihn eine Frau in den sechzigern. "Du wirst zum Bogeschiessetraining erwartet. Du weisst ja wo." Joshua nickte und ging in sein Zimmer, dass sich in einem unteren Stock, tief in der Erde befand. Es war für ihn verblüffend, wie schnell er die Sprache Deutsch gelernt hatte. Er verstand sie sehr gut, nur das Sprechen bereitete ihm noch mühe. Er stellte seine Sachen ab und holte aus dem Schrank, der im Zimmer stand, einen Pfeilebogen und Pfeile. Er zog sich noch eine sportliche Kluft an. Dann begab er sich noch weiter in die Tiefe und fand sich in einer Sporthalle wieder. Es war erstaunlich, was für eine Unterbodenwelt, sich diese Organisation geschaffen hatte. "Da bist du ja!" Joshua drehte sich um und erblickte das Gesicht von Matthäus von Bergen. Einem reichen Adelsman. "Sorry...wenig zu spät i know." von Bergen zeigte auf die Zielscheiben. "Zwei Stunden. Wie besprochen!" Joshua nickte und spannte den ersten Pfeil.


    Sarah parkte ihren Wagen und lief zum Bahnhofeingang, wo sie André und einen Begleiter sah. "Da seit ihr ja!" André drehte sich um. "Sarah!" begrüsste er seine Freundin und die Beiden umarmten sich. "Darf ich dir Tom Borkmann, meinen Partner, vorstellen?" Die Beiden gaben sich die Hand und dutzten sich. "Was führt dich hier her André?" fragte Sarah direkt und André lächelte. "Wir müssten zu einen gewissen Semir Gerkhan bei der Autopolizei", antwortete er prompt und Sarahs Augen weiteten sich. "Kennst du ihn?" Sarah nickte auf Toms Frage. "Ich bringe euch sofort dahin."


    "Ich hab Angst", gestand Johanna offen und Ben legte ihr eine Hand auf die Schulter. "Passt Sarah gut auf dich auf?" fragte er und sie nickte. "Siehst du, da brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Sarah ist eine gute Polizistin. Für dich hat sie sogar Narben am Kopf in Kauf genommen. Sie mag dich sehr!"
    Johanna strich sich eine entstandene Träne aus dem Auge und schluchzte kurz. "Auch wenn du Angst hast, dass die Nachkomme deines Vaters dich einholen wird. Ich denke nicht. Ausserdem, dein Vater ist verbrannt und liegt tief unter der Erde!" Semir kniete sich vor ihr und nahm ihre Hände. "Und wenn Sarahs Schutz nicht reicht. Helfen wir ihr noch ein bisschen!"

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Joshua stand in der langen Halle neben einigen anderen und spannte den großen Bogen. Er fragte sich, wofür das gut sein soll. Wenn sie die Verräter ausschalten wollten, warum arbeiteten sie dann nicht mit modernen Waffen. Doch er ahnte ja nicht, dass dies nur ein Vorwand war. Denn in einem abgeschiedenen Raum, der sich über Turnhalle befand, kam es zu einem Treffen der Hauptverschwörer dieser Gemeinschaft. Drei der großen Anführer und jeweils ein Vertrauter dieser Anführer standen sich gegenüber, jeder hatte einen Koffer in der Hand. Matthäus von Bergen, Anführer der in Deutschland operierenden Templer-Nachkommen sah seine beiden Standesbrüder, Claude de Molay aus Frankreich und Enrice Cesartori aus der italienischen Schweiz, gespannt an. "Wie weit sind deine Männer?", wollte Cesartori wissen. "Nur noch einige Tage, dann reisen wir ab.", erwiderte von Bergen und zog an seinem Zigarillo. "Warum übt ihr mit Pfeil und Bogen?", fragte de Molay, ein Nachfahre des letzten Hochmeisters des Templerordens und somit selbst Hochmeister dieser Gemeinschaft. "Meine Männer üben mit modernsten Waffen und ihr veranstaltet hier Ritterspiele. Von Bergen unsere Aufgabe ist zu wichtig, als das ihr unsere kostbare Zeit mit unnützem Bogenschießen verschwenden solltet.", fauchte er. Matthäus von Bergen lachte nur scheinheilig. "Dieses Bogenschießen soll nur ein Grundstock für die Präzision der Männer sein. Außerdem wissen so die Neuen nicht gleich, was wir vorhaben. Das ist ein Vorteil gegenüber Verrätern.", meinte er.


    "Meine vierzig loyalsten Männer sind im Umgang mit Pistole und Gewehr bestens ausgebildet und nur sie werden mit in die Schweiz kommen.", meinte er. "Was wird aus dem Rest?", fragte ihn Cesartori mit einem verwirrten Gesicht. "Die ganze Bunkeranlage hier wird drei Stunden nach meiner Abreise in die Luft gehen. Die Polizei wird glauben, dass sich hier noch alte Munition befand, die durch einen unglücklichen Zufall detonierte.", erklärte von Bergen, zog an seinem Zigarillo und wirkte dabei noch kälter als ein Eisberg. De Molay und Ceasrtori sahen sich entgeistert an. "Seht ihr den Jungen dort unten?", fragte von Bergen und deutete auf Joshua, der wieder und wieder die Pfeile auf die Scheibe abschoss. "Er wird einer der wenigen sein, die mich begleiten. Seine Waffenfertigkeiten sind einfach fantastisch. Er wird unser Rachegott in Paris werden und diesen Franzosen töten, dessen Vorfahre unsere Ahnen verbrennen ließ.", meinte er nur.


    "Semir, Ben, da möchten euch einige Herren sprechen.", meinte Susanne und die Kommissare sahen interessiert zur Tür. Sarah kam mit zwei anderen Herren zur Tür herein. "Mensch, das gibts doch nicht.", meinte Semir erfreut und ging auf die Beiden zu. "André, Tom, was macht ihr denn hier?", begrüßte auch Ben die Berliner Kollegen. "Offiziell Urlaub machen, aber...", fing Tom an zu erzählen. "Aber?", fragte Semir und zog seine Augenbraue hoch. "Wir haben in Berlin drei Todesfälle, die wir nicht in Zusammenhang bringen können. Dann kam die Meldung rein, dass ihr einen uns ähnlichen Fall bearbeitet.", erklärte André und sah abwechselnd zu Ben und Semir. "Jetzt sagt bloß eure Toten haben auch solch einen Zettel erhalten und bei ihnen wurde auch dieser Anstecker gefunden?", meinte Ben und hielt die Sachen den Berliner Kommissaren hin. "Genau.", erwiderte Tom. "Deshalb sind wir hier. Wir dachten, hier gibt es frischere Spuren, als bei uns." "Was wisst ihr über eure Toten?", wollte Semir wissen. "Nur so viel, es sollen alles Mitglieder des katholisch-kirchlichen Geheimwerks Opus Dei gewesen sein.", "Schon wieder so ein Geheimbund. Langsam geht mir das auf die Nerven.", meinte Ben und rollte mit seinen Augen. "Wie meinst du das?", fragte Tom und Semir erklärte ihm, was sich vor drei Monaten hier ereignet hatte.


    "Habt ihr sonst noch was wissenswertes?", fragte Ben. "Ja, wir scheinen nicht die einzigen mit solch rätselhaften Toten zu sein. In Großbritannien hat man auch drei solche rätselhafte Leichen gefunden und in Paris zwei von der Sorte." Ben und Semir sahen sich an. "In Großbritannien also.", murmelte Semir. "Dann könnten dir deine Augen doch keinen Streich gespielt haben und es war wirklich Joshua.", erklärte Ben. "Anscheinend. Es gibt jemanden, der mir da eine Erklärung geben kann.", dachte Semir laut. "Och nee, du meinst doch nicht, dass wir zu Holmes fahren sollten. Semir, er wird uns bestimmt nichts sagen." "Nein, nicht wenn wir zu zweit auflaufen. Ich fahre allein und du bringst bitte André und Tom zu mir." "Warte mal, du hast nur ein Gästezimmer und deine Couch ist ziemlich unbequem. Ich schlage vor, wir teilen uns die Berliner.", lachte Ben und Tom und André hörten nur grinsend zu. "Gut, regel du das. Ich fahre jetzt mal zum Konsulat.", meinte Semir und war in der nächsten Minute verschwunden.


    ...

  • Semir parkte seinen Wagen und lief schnurstracks ins Gebäude zum Empfang. Dort stand ein adretter Sekretär und sah ihn an. "Was kann ich für Sie tun?" fragte er höflich und Semir lächelte. "Ich möchte gerne zu Sir Christopher Holmes."
    "Sie haben Glück, Mister Holmes ist soeben frei geworden. Er hatte noch einen jungen Mann bei sich. Bitte", sagte er und wies zur Tür. Semir dankte und betrat das Zimmer. Christopher sass an seinem Schreibtisch und sah auf, als er die Türe hörte. "Semir!" jauchzte er und stand auf. Sie gaben sich die Hände. "Wie geht es dir", fragter Semir und Christopher zuckte mit den Achseln. "Mal so, mal so", antwortete er und wies auf den Stuhl, der sich vor Semir befand. Semir setzte sich und sah, wie sich Christopher, elegant wie immer, niederliess. "Ich will keine grossen Umschweifen machen", begann Semir und Christopher faltete die Hände, "du bist sicher nicht zum Spass hier. Oder?" Der Engländer wirkte nicht erstaunt, nicht gekränkt oder verletzt. Im Gegenteil. Er lächelte frech. "Ich habe schon gedacht dass du zu mir kommst. Wie ich deinem Gesicht entnehmen kann, kommst du wegen den Opfern des mysteriösen Serienmord. Nicht wahr?" Baff wie er war, konnte Semir nur nicken. "Es ist ein grosses Drama mein Freund. Wir vom MI6 kommen einfach nicht hinterher. Das muss ich eingestehen. Deshalb haben wir jemand vom Scotland Yard beauftragt, undercover zu ermitteln." Semir schaltete sofort. "Joshua!" stiess er hervor und Christopher zog eine Augenbraue hoch.


    "So da wären wir", begann Ben und brachte Andrés Koffer in das Gästezimmer. "Schicke Bude!" kommentierte der Berliner und sah sich um. Tom wurde zu Andrea gebracht da man fand, dass die ältere Generation zusammenhalten muss. "Ich hoffe, dir passt der Bettüberzug." André sah sich das Bett an. Der Überzug war ziemlich neutral und einfach. "Man kann drin schlafen", erwiderte er knapp und grinste. "Da bin ich ja beruhigt!" gab Ben zurück und versank in Gedanken. Er erinnerte sich daran, wie Joshua seinen eigenen Ekel überwunden hatte und um sein Leben zu retten, jemanden erschoss. Er hatte ihm auch die ersten Brocken Deutsch beigebracht. "Ben?" Der Angesprochene drehte sich um. "Wo ist die Toilette? Ich müsste mal für kleine Polizeibeamte!" Ben wies ihm den Weg und André verschwand. Er nahm sein Handy hervor. Keine Sms. Wieso auch? Joshua hatte ihm die ganze Zeit nie geschrieben.



    "Woher kennst du ihn?" fragte Christopher und Semir berichtete ihm das Ereignis. Wie Joshua angefahren wurde, sie ihm halfen, den Serienkiller zu schnappen und wie Semirs Familie darunter leiden musste. Besonders er, das er ja von einem Gewehr getroffen wurde. "Verstehe", begann Christopher und wirkte auf einmal ernst, "deshalb wollte er nicht zu euch. Er hatte euch am Tatort gesehen." Also doch, dachte sich Semir. "Er will euch wahrscheinlich nicht in Schwierigkeiten bringen. Ich kenne ihn da sehr gut, er ist ein Kerl, der sich ständig Vorwürfe macht." Semir kannte dieses Gefühl.
    "Wie kann ich mit ihm Kontakt aufnehmen?" Christopher nahm sich ein Post-it und einen Kugelschreiber. Er schrieb eine Handynummer auf. Darunter schrieb er Uhrzeiten auf. "In diesem Zeitraum ist er erreichbar. Nur dann. Ansonsten verrätst du ihn. Und nun erzähle mir, was du alles weisst."



    "Nun gut Simon", von Bergen kam ins Trainingslager und der Engländer sah ihn an. "Es reicht für heute. Geh' nun bitte in dein Gemach!" Joshua nickte und tat, wie ihm befohlen. Er ging in sein Zimmer und nahm aus seinem Koffer seine Geldbörse hervor. Dort hatte er ein Foto von Ben und Semir, dass er kurz vor seiner Abreise gemacht hatte. Er ging erst, als Semir genesen war. Das Bild zeigte Semir lächelnd, Ben total am Grinsen, da er Semir Hasenohren machte. "I miss you boys..." murmelte er und klappte die Börse wieder zu um sie zu verstauen.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Semir fing mit dem Erzählen an. Es war eigentlich wie in den anderen Fällen in England und für den Konsul nichts neues, doch er hörte den Ausführungen seines Freundes genau und aufmerksam zu. Die Brille auf der Nasenspitze gab ihm zwar ein unsympathisches, ernstes Aussehen, doch Semir kannte ihn schon und wusste, dass dies seine Denkmiene war. "Wir haben heute außerdem erfahren, dass es drei ähnliche Fälle in Berlin gab.", beendete Semir seine Erklärungen. "Noch drei Tote?", fragte Christopher nach und hob unauffällig seine Taschenuhr aus der Westentasche. "Du bleibst doch zur Teestunde oder?", fragte er und Semir nickte, bat aber um eine Tasse Kaffee. "No problem.", meinte Holmes und gab die Anweisung an den Sekretär weiter. "Wei geht es Andrea?", fragte dann der Engländer und legte seine Brille auf die Schreibunterlage. "Ganz gut, ich bin ja pflegeleicht.", scherzte der Deutschtürke und grinste breit. "Und deiner Maggie, wie geht es ihr und deinem Sohn?", erwiderte Semir die Frage, während sie auf den Tee und Kaffee warteten. "Beide sind bei meinem Vater in England und machen Urlaub. George soll auch mal das Land seines Vaters kennen lernen.", meinte Christopher und lächelte, als er das Foto seines Sohnes auf dem Schreibtisch sah. Semir konnte den Stolz in der Stimme genau heraushören.


    Dann kam der Tee und Kaffee und einige Sandwiches nach englischer Art. Die Beiden begannen mit der Vespa. Dann sah Christopher nochmal auf die Urh. "Oh, du hast Glück. Joshua dürfte jetzt in seinem Zimmer sein.", meinte der Konsul, wählte die Handynummer von Joshua per Kurzwahl und stellte den Lautsprecher an. Nach einigem Tuten hörte Semir eine vertraute Stimme. "Yes?", fragte Joshua leise und vorsichtig. "Can you speak without notes?", fragte Christopher. "Yes, i can.", antwortete der Inspector. Semir erkannte die sanfte Stimme sofort wieder und lächelte, als er dies hörte und konnte nicht anders. "Hey Joshua.", meinte Semir und einige Minuten war Stille. "It is okay, he knows about your order.", erklärte Christopher und nahm einen Schluck Tee. "Hallo Semir.", erwiderte Joshua erleichert. "Wie gehts you?", fragte Joshua. "Gut, sehr gut.", erwiderte Semir. Dann kam er jedoch zur Sache. "Können wir uns treffen?", fragte Semir.


    Matthäus von Bergen ging inzwischen durch die vielen verwinkelten Gänge der Unterwelt. Er ging an die Oberfläche, denn anders als seine Mitarbeiter wohnte er in einem kleiner Jagdhütte am Rande des hiesigen Waldes. Der Mond schien hell und stark durch das Blattwerk und so entschloss er sich zu laufen. Doch ihm war nicht klar, dass die vergangenen Morde jetzt den Geheimbund von Opus Dei auf den Plan gerufen haben. Von Bergen war nicht klar, dass dieser Orden ihm einen Spitzel ins Netz gesetzt hatte. Doch es war nicht Joshua. Von Bergen wurde verfolgt, ihm kam es jedenfalls so vor. Immer wieder blieb er stehen und drehte sich um, doch nur das Rauschen der Blätter war zu hören. Nach einigen Momenten ging er weiter. Doch dann sauste ein Pfeil knapp an seinem Ohr vorbei und schlug in dem Baum vor ihm ein.


    ...

  • "Kannst du mir mal verraten, wo wir hinfahren?" fragte Ben verwirrt und Semir lächelte nur, die Hände fest am Steuer. "Nun beruhige dich mal!" erwiderte er und Ben zog eine Augenbraue hoch. "Und wie bitte? Du holst mich einfach ab und sagst nichts." Semir zuckte mit den Achseln und steuerte den BMW auf ein Imbiss, am Rande der Stadt zu. "Hä?" brachte Ben nur hervor und stieg aus. "Komm' doch einfach", drängte Semir und öffnete ihm die Türe zum Imbiss. Ben kam hinein und erblickte am hintersten Tisch ein bekanntes Gesicht. "Nee ne?" fragte er und ging auf den Tisch zu. "Joshua!" Joshua stand auf und umarmte Ben. "How are you?" fragte Ben und Joshua grinste. "Mir geht es gut danke", antwortete er und Ben grinste. "Na sieh' mal einer an!" bemerkte er und Joshua kam aus dem Grinsen gar nicht mehr raus. "Ich kann inzwischen sprechen Deutsch. Aber ich besser verstehen."
    "Ist immerhin ein Anfang." Joshua wies auf die freie Bank und blickte zu Semir. "Du wolltest mich sprechen?" Semir nickte und erklärte Joshua die Sachlage. Dieser nickte mit dunkler Miene und holte tief Luft. Er erzählte, dass dieser Mann seine Kontaktperson war. Anscheinend kam man ihm auf die Schliche und man hatte ihn eiskalt umgebracht. "Das heisst, wenn du einen falschen Mucks machst, könnte es dich auch erwischen", sagte Ben besorgt und Joshua winkte ab. "Don't worry Ben! Mir kann nichts passieren!"


    "Wo ist Simon?" donnerte von Bergen und lief zu einer der Wachen. "Er wollte nur kurz was zu essen holen gehen!" Seine Antwort führte dazu, dass von Bergen ihm eine schallende Ohrfeige verpasste. "Essen holen? Der Typ wollte mich eiskalt abknallen! Der will meinen Posten dieses junge Aas!" Der Wächter rieb seine schmerzende Backe und zuckte mit den Achseln. "Ich habe aber nichts derartiges gesehen." von Bergen wollte zu einem weiteren Schlag ausholen, sah aber keinen Grund mehr, den jungen Prügel zu geben. "Mach weiter! Und sieh zu, dass seine Kontrollen verlässlicher werden!" Der Junge salutierte und sah von bergen mit einer angstverzerrten Miene hinterher.


    Joshua sah, nach einem ausgiebigen Abendmahl, auf die Uhr. "Dear, ich muss los! Er stand auf und umarmte die Beiden Polizisten. Semir zog ihn aber an sich. "Pass bitte auf dich auf ja? Und, ruf mich bitte immer um neun an." Joshua nickte und klopfte Semir auf die Schultern. Dann ging er nach draussen, in seinen Jaguar und fuhr davon. Ben und Semir, die beide noch nicht zuende gegessen hatten, setzten sich wieder. "Was hälst du von dieser ganzen Sache?" wollte Semir wissen und Ben zuckte mit den Achseln. "Recht schwierig. Jedenfalls haben wir es wieder mit einer durchgeknallten Verbindung zu tun, dass ist klar. Nur dieses Mal ist sie europaweit tätig." Semir nickte und strich sich über die Augenlider. "Hast du André und Tom untergebracht?" "Jo, André wollte sich noch mit Sarah treffen und Tom wird von Andrea bekocht. Ich soll dir noch ausrichten, dass du keinen Grund zur Eifersucht haben brauchst." Semir lachte kurz auf. "Wie auch, bin ja derjenige, der fast..." weiter kam er jedoch nicht. Ben spürte die Bedrücktheit und schlug auf den Tisch. "So, ich denke, zur Feier des Tages, dass wir Joshua wieder gesehen haben, kann ich ein Bierchen vertragen!" Semir lächelte. "Kellner?" Die Angesprochene Person kam auf Ben zu. "Noch zwei Kölsch bitte."



    Joshua wollte sein Gemach öffnen, als er gewaltsam von hinten gepackt wurde, und an die Wand gedrückt wurde. Er sah direkt in das wutrote Gesicht von Bergens. "Da bist du ja wieder Simon!" sagte er und schnalzte mit der Zunge. "Du warst aber ein böser Junge!" Joshuas Augen weiteten sich. Was war mit dem Kerl los?

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • "Vorhin hat jemand mit einem Pfeil auf mich geschossen.", fing von Bergen an und sah dabei durch seine zu kleinen Schlitzen geformte Augen. "Du weißt darüber nichts, oder?", fragte er mit gefährlicher Stimme. Joshua sah ihn mit angsterfüllten Augen an. "Ich weiß nicht, was sie meinen.", erwiderte der Engländer und war erstaunt, wie klar auf einmal sein Deutsch war. "Dann präzisier ich. Du hast mit deinem Bogen versucht mich zu töten, um meinen Posten zu ergattern.", fauchte er und knallte den jungen Mann mit dem Kopf gegen die Wand. Joshua spürte ein Brennen und spürte, wie ihm etwas warmes den Hals entlang lief. Sein Blut lief ihm den Hals runter. "Dann wollen wir doch mal sehen, wen du angerufen hast.", meinte von Bergen und griff sich Joshuas Handy.


    "Oh shit.", dachte der Inspector. Er hatte die letzte Nummer nicht gelöscht. Wenn von Bergen jetzt die letzte angenommene Nummer anrief, würde er bald wissen, wer Joshua wirklich war. "Yes?", meldete sich eine dominant erscheinende Stimme ohne jedoch irgendein Hinweis darauf zu geben, wer dort ist. Von Bergen zog das Handy von seinem Ohr. "Wer ist das?", fragte er mit harscher Stimme. "Das ist my Dad.", entgegnete Joshua stotternd und wusste sich nicht anders zu helfen. Er sah von Bergen abwartend an und dieser schien ihm die Lüge zu glauben, denn nach einer Weile des Wartens in der nur immer wieder ein fragendes "Hello?" zu hören war, legte Matthäus von Bergen auf und warf Joshua das Handy wieder zu. "Ich behalte dich im Auge, Simon.", fauchte er und verließ das Zimmer. Der junge Inspektor fasste sich an die Wunde und atmete tief durch. Seine Hand war voller Blut. Aus seinem Koffer nahm er eines seiner weißen Taschentücher, machte es im Waschbecken nass und drückte es gegen seinen Kopf.


    "Das war lecker.", meinte Tom und hielt sich den Bauch. Andrea lächelte dankend und räumte den Tisch ab. Doch Tom nahm ihr den Teller ab. "Lass mich das machen. Du hast schon gekocht.", meinte er lächelnd und brachte das Geschirr in die Küche. Dann schlug die Tür zu und Semir trat in die Küche ein. "Na, ihr beiden.", meinte er nur lächelnd und begrüßte seine Frau mit einem dicken Kuss. "Gibt es was neues?", wollte Tom wissen. Semir erzählte ihm von Joshua, der im Autrag des MI6 in dieser Bewegung war, und von seinem Auftrag. "Ein Agent des britischen Geheimdienstes?", staunte Tom. "Nein, eigentlich ist er Chief Inspector bei Scotland Yard. Wir lernten uns vor drei Monaten kennen.", erzählte Semir und reichte seinem Kollegen ein Bier. "Von wem wurde er beauftragt?", fragte Tom.


    Im Konsulat, Christopher arbeitete manches Mal bis zum Spät in den Abend hinein, war man über diesen Anruf mehr als beunruhigt. "What do we do now, sir? It has almost the appearance that our man was unmasked.", meinte der Sicherheitsbeauftragte des britischen Konsuls. "If they do to themselves no worries. Joshua is tough and will know how already to help himself, it should become really narrowly for him.", erwiderte Christopher und sah auf seine Taschenuhr. "Still care is mostly better than a forbearance. If they call Semir Gerkhan and Ben Jäger for tomorrow to me.", bat Christopher seinen Sicherheitschef und wollte dann seinen Arbeitstag beenden.


    ...

  • Joshua betrachtete sich im Spiegel. Das Blut lief noch immer von einer Wunde auf der Stirn hinunter. Er nahm nochmal eines der papiernen Handtücher und wusch sich den Lebenssaft von der Haut. "Damn it!" fluchte er als er mit dem Tuch auf die Wunde kam. Er setzte sich aufs Bett und dachte nach. Was meinte von Bergen? Er konnte zwar sagen, dass er bei Ben und Semir war, aber er hatte ein Alibi. Also trachtete jemand von Bergen nach dem Leben. Zwar hätte Joshua nichts dagegen, dass sich das Problem von selbst auflösen würde, aber nicht auf diese Weise. Er legte sich hin und betete seinen schmerzenden Kopf aufs Kopfkissen. Nach einer langen Weile des Nachdenkens, fielen ihm schliesslich die Augen zu.


    Semir zuckte auf, als sein Handy klingelte. "Du entschuldigst mich?" Tom nickte und Semir nahm ab. Tom sah, wie sein Kollege immer wieder nur mumelte und dann schliesslich aufhängte. Die Falte auf Semirs Stirn, war nicht zu übersehen. "Schlechte Neuigkeiten?" Semir zuckte mit den Achseln. "Christopher will mich sprechen. Er...er hat Joshua beauftragt und sieht auch immer, wie es ihm geht. Und nun ruft sein Sicherheitschef an? Recht merkwürdig." Tom konnte nur zustimmen und nahm einen kräftigen Schluck aus der Bierflasche. "Wie heisst Chistopher genau und für wen arbeitet er?" wollte er nun genauer wissen und Semir holte Luft. "Christopher Holmes arbeitet für den britischen Geheimdienst", antwortete er knapp und Toms Augenbrauen schossen hoch. "Oha", kommentierte er und wusch sich Bierreste vom Mundwinkel. "Und du machst dir Sorgen um den Kleinen?" Semir antwortete nicht, obwohl er sich wirklich Sorgen machte.


    Von Bergen stürmte in sein Büro und knallte entnervt die Türe zu. "Dieser kleiner verdammter Engländer. Den werde ich nicht mehr aus den Augen lassen. Nicht mehr! Das schwöre ich ihm!" Er lief nervös auf und ab und spielte mit seinem Brieföffner. Er dachte nach. Was wenn dieser Junge doch von der Polizei war? Dann waren sie ihm auf den Fersen. Und wenn nicht? Hatte er wieder einen Mord am Hals. Also, was tun? Er wusste es nicht. Er ging zu seinem kleinen Funkgerät und schaltete es ein. "Wittmer?" fragte er und eine krachzende Männerstimme meldete sich. "Ruf sofort Klinker. Ich möchte was mit ihm bereden."


    Sarah nahm eine Decke und ging auf Johanna zu. Nachdem Gespräch bei Semir und Ben, war sie total in sich gekehrt und zitterte am ganzen Leibe. Ein derber Rückschlag. "Hey..." Sarah setzte sich neben seiner Freundin und nahm sie in den Arm. "Alles wird gut werden. Das schwör ich dir!" flüsterte sie ihr ins Ohr und strich ihr übers Haar.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Klinker trat in das Büro von von Bergen und wartete vor dem Schreibtisch seines Chefs. "Sie haben mich rufen lassen?", meinte er, als er von Bergen tief in seinem Stuhl verkrochen saß und nachdachte. "Ich will, dass du für mich einen Auftrag erledigst.", meinte er nur mit tief gefährlicher Stimme. "Was soll ich tun?", wollte Klinker wissen und verschränkte seine Arme hinter seinem Rücken. "Dieser Neue, der Engländer, er scheint mir nicht geheuer zu sein. Beobachte ihn, ich will wissen, was er tut und wohin er geht. Verstehst du? Sollte er sich mit einem Fremden treffen, gleichwohl wer es ist, töte beide.", wies von Bergen seinen Handlanger an. "Alles klar.", meinte er und ging wieder.


    Kurz vor Sonnenaufgang. Joshua wurde vom Klingeln seines Handyweckers aus dem Schlaf gerissen. Schnell drückte er es aus und schwang sich aus dem Bett. Plötzlich drehte sich alles um ihn. Er war wohl zu schnell hochgekommen, die Wunde machte ihm doch noch zu schaffen, obwohl sie sich langsam wieder schloss. Joshua wartete einige Momente, bevor er sich dann entgültig vom Bett erhob und aus seinem Zimmer schlich. Er ahnte ja nicht, dass er beobachtet wurde. Langsam schlich sich Joshua aus der Bunkeranlage und ging ins Freie. Die Luft war frisch und es roch nach Tau. Joshua liebte diese Tageszeit. In England joggte er immer durch den Hyde-Park bevor er zum Yard fuhr. Als Single konnte er sich das auch noch erlauben. Auch hier wollte er seinen Frühsport nachkommen und so joggte er durch den angrenzenden Wald, nichts ahnend von dem, was sich einige Meter hinter ihm ereignete.


    Klinker sah, wie Joshua durch den Wald lief und folgte ihm in gebührendem Abstand. Seine Pistole hatte er sich dabei griffbereit in die Jackentasche gesteckt. Dann passierte jedoch etwas unerwartetes. Joshua warf sich schlagartig hin, nachdem eine Kugel ihn beinahe getroffen hätte, jedoch nur wenige Meter neben ihn in einem Stamm einschlug. Wieder und wieder surrten die Kugeln um den jungen Inspector. "Damn it.", schrie der junge Mann und Klinker konnte nicht anders, als das Feuer zu erwidern. Dann aber traf ihn selbst eine Kugel und er ging breitlings zu Boden. Die Angreifer ließen schlagartig von Joshua ab, als einige der Wachen, von den Schüssen alarmiert, in ihre Richtung gerannt kamen. Sie fanden nur noch den vor Angst zitternden Joshua und den toten Klinker vor. "Was ist hier passiert?", wollte eine Wache wissen. Doch Joshua konnte nichts sagen. Er starrte nur auf den Toten.


    Einige Stunden später. Semir hatte Ben vom merkwürdigen Anruf gestern abend erzählt und so fuhren sie mit ihren Berliner Kollegen zum britischen Konsulat. Es war noch relativ früh und so war es nicht verwunderlich, dass Ben und André auf der Rückbank des BMWs noch einige Minuten Schlaf nachholten. "Die Jugend heutzutage.", meinte Tom nur, als er sich grinsend umdrehte. "Ja, die kommt nicht mal mehr ohne weniger als acht Stunden Schlaf aus.", erwiderte Semir und lenkte den Wagen sicher durch die Straßen Kölns. Dann fuhr er die Auffahrt des Konsulats auf und parkte neben dem Aston Martin von Holmes. "Wow, wem gehört denn dieser Schlitten?", staunte Tom, als er ausstieg. "Meinem Freund.", erwiderte Semir und rüttelte kurz an Bens Schulter. "Los, du Schlafmütze, raus mit dir.", meinte er nur.


    Christopher saß schon wieder an seinem Schreibtisch, trank eine Tasse Tee und las die Tageszeitung aufmerksam durch, als es dann an der Tür klopfte. "Yes", rief er nur und sah nicht von seiner Zeitung auf. Dann jedoch hörte er eine ihm vertraute Stimme.


    ...

  • "Semir!" Christopher stand auf und gab Semir die Hand. Bis er Ben erblickte. Die Beiden konnten es nicht sonderlich miteinander und das war sofort zu spüren. Es herrschte eine gewisse Spannung im Raum. Jedoch begrüssten sich die Beiden und gaben sich die Hand. "Christopher, darf ich vorstellen? André und Tom vom LKA Berlin. Sie bearbeiten Morde mit dem selben Muster."
    "Freut mich, Sie kennenzulernen", sagte Christopher freundlich und schüttelte auch ihnen die Hand. "Du wolltest uns sprechen?" drängte Ben ungeduldig und Semir warf ihm einen kurzen und vorwurfsvollen Blick zu. "Ja, setzt euch bitte." Jeder nahm sich einen Stuhl und tat wie befohlen. "Wissen sie Bescheid?" frage Christopher Semir und zeigte auf Tom mit André. Semir nickte kurz. "Gut, es gab da ein Telefonat, dass mich beunruhigt. Jemand hat mich angerufen aber das einzige was ich gehört habe war nichts. Es kam von Joshuas Handy." Ben und Semir sahen sich mit grossen Augen an. Gestern Nacht, also dort, wo Semir bestand dass sie sich trafen. "Und nun?" Christopher zuckte mit den Achseln. "Ich weiss leider nicht mehr." Semir seufzte. "Was, wenn ihm etwas passiert ist?" Ben konnte nur besorgt zustimmen. "Wir müssen ihn da rausholen! Egal wie!" sagte er dann aber bestimmt und schlug mit der Faust auf den Tisch.



    Erst jetzt bemerkte Joshua einen heftigen Schmerz in der Schulter und wie ihm das Blut den linken Arm hinunterlief. Jedoch konnte er seinen Blick nicht von Klinker wenden. Entweder traf einen der Querschläger ihn oder Klinker. Jedenfalls bemerkte Joshua die Waffe in Klinkers Hand und wie ein Schalldämpfer davor geschraubt wurde. In Klinkers Stirn hatte sich ein Loch gebohrt. Ein kleines Rinnsal Blut lief aus der Wunde. "Fuck", brachte Joshua leise hervor und sah zu der Wache, diese sah ihn mit grossen Augen an - besser gesagt auf die Dienstwaffe, die er in der Hand hielt. "Du...", zischte er leise und Joshua stand, mit grossen Schmerzen, auf. "Nein, ich war das nicht!" erwiderte mit wieder erstaunlichem klaren Deutsch und lehnte sich an einen Baum. "Du hast Klinker umgebracht!" Die Wache wollte sich umdrehen als ihm Joshua mit aller Kraft in den Nacken schlug. Der Mann gab einen kleinen Ächzer von sich und ging zu Boden. Joshua nahm seine Jacke und schlich zurück ins Lager. Er musste weg! Schleunigst!




    Sarah hatte bei Johanna übernachtet, da Victor auf einer Tagung war. Die junge Polizistin verbrachte die Nacht auf der Couch und erwachte erst, als ihr der genüsslicher Duft von frisch gebrühtem Kaffee in die Nase stieg. "Aufmachen Schlafmütze", weckte Johanna sie mit sanfter Stimme und Sarah schlug langsam die Augen auf. "Morgen", murmelte sie und streckte sich. "Hast du gut geschlafen?" Johanna lächelte gequält, schüttelte dann aber ehrlich mit dem Kopf. "Mir will die ganze Sache nicht aus dem Kopf. Obwohl ich ja damit nichts zu tun habe." Sarah stand auf und folgte Johanna in die Küche. "Ich denke, wir können Semir und Ben vertrauen. Sie haben uns ja schon einmal aus der Scheisse gezogen."




    Joshua stieg in seinen Jaguar. Da die eine Wache ausgeschaltet war und der rest noch schlief, konnte er ohne Probleme fliehen. Jedoch waren die Schmerzen in seiner Schulter so stark, dass sich bereits ein Schmerznebel über den Augen gebildet hatte. "Please god", murmelte und steckte den Schlüssel, "help me." Er startete den Motor und fuhr los. Doch wohin? Er musste zu Christopher, der wusste, was zu tun ist.


    "Das ist nicht so einfach Ben", mahnte Christopher und strich über die Stelle, in der Ben seine Faust geschlagen hatte. "Wieso nicht? Jemand geht rein, schiesst alles nieder und schwupps ist unser Kleiner gerettet!" Semir sah Ben an. Die Sorgenfalten waren wortwörtlich tiefe Gruben in seinem Gesicht. "Ich denke, wir machen uns zu viele Sorgen", mischte sich Tom ein und zog so alle Blicke auf sich, "ihr habt doch gesagt, der Junge ist taff. Er wird sicher bald ungeschadet hier anklopfen." In diesem Moment klopfte es an seiner Tür und Christopher bat hereinzutreten. Es war der Sekretär. "Dear God, Sir Holmes! Quick!" Sie sahen das Blut an seiner Kleidung und die Gruppe schoss hoch.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Die Männer eilten in den Flur raus, wo Joshua schräg auf einen Stuhl hing und seinen Arm auf die Wunde presste. Ben eilte zu ihm. "Joshua, i am.", sprach er dem Engländer an und griff besorgt nach dem Erste-Hilfe-Koffer. "Ben, sie ... ich ... enttarnt.", brachte er nur heraus. "Wir brauchen einen Arzt.", rief Ben den anderen zu. Sofort kümmerte sich einer der in der Botschaft beschäftigten Ärzte um Joshua. Semir, Tom und André halfen dabei, Joshua in den Behandlungsraum zu tragen. Christopher starrte auf den mit Blut verschmierten Stuhl und kaute an seinem Daumen. Ben stand mit Wut im Bauch auf und packte den Mann am Kragen. "Wenn Joshua irgendwas passiert, mach ich dich fertig.", fauchte er und sah den Engländer mit zornigen Augen an. Christopher packte seine Hand, zog sie von seinem Kragen und schlug sie runter. "Warum warten?", meinte er und zog sein Jackett aus. Ihm ging die Ablehnung dieses jungen Spuntes von der ersten Minute gegen den Strich. Jetzt hatte er die Gelegenheit, ihm eine saubere Lektion zu erteilen. Auch ben machte sich für eine zünftige Abreibung bereit.


    Von Bergen wachte gerade auf, als Wittmer in sein Zimmer gestürmt kam. "Mein Herr, Simon ist weg und hat Klinker getötet.", meinte er aufgeregt. Sofort saß von Bergen in seinem Bett. "Was? Sag das nochmal?", forderte er und warf sich seinen weißen Umhang mit dem roten Templerkreuz über. "Simon verschwand heute morgen. Klinker verfolgte ihn bis zum Waldrand. Dann muss er irgendwas gemerkt haben und schoss auf Klinker.", meinte Wittmer und von Bergen ging zu seinem Schreibtisch. "Was sollen wir jetzt machen? Wir wissen nicht, wo Simon hin ist." "Lasst ihn vorerst und gebt grünes Licht für die Entführung von de Brouillers Tochter.", meinte von Bergen. Wittmer ließ seinen Chef alleine. "Warte. Bereite alles für die Abreise nach Zürich vor." "Aber wir wollten doch erst morgen abhauen.", erwiderte der bullige Mann. Von Bergen hob seine Hand, um ihn zu stoppen. "Wenn Templar wirklich von der Polizei ist, sind die uns bald auf den Fersen. Wir müssen Deutschland auf den schnellsten Wege verlassen. Bereite alles für die Sprengung vor.", meinte von Bergen und schickte seinen Handlanger dann weg.


    Johanna saß in ihrem Wohnzimmer und starrte auf das einzige, was sie aus der Burg mitgenommen hatte. Es war ein Ölgemälde eines Vorfahren ihres Vaters, dem erlsäßischen Markgrafen, der 1307 die Templer in ganz Elsaß verhaftete und sie auf brutalste Weise tötete, indem er sie in eine mit hungernden Wölfen gefüllte Grube stieß. Sarah war kurz einkaufen gegangen, doch Victor sollte bald von seiner Tagung zurückkommen. Der Junge hatte eine erfolgversprechende Ausbildung als Versicherungsvertreter angefangen und hatte seinen Chef am heutigen Tage nach Wuppertal begleitet. Da klopfte es an der Tür. Johanna erschrak sich zunächst und wollte nicht öffnen. Doch dann dachte sie, dass es vielleicht Sarah war oder sogar Victor, der seinen Schlüssel in der Eile heute früh vergessen hatte. Doch sie sollte eine ziemlich böse Überraschung erleben.


    Die Stimmung bei Christopher und Ben war immer noch unverändert. Auch Ben hatte sich die Jacke ausgezogen und Christopher sich die Ärmel seines Hemdes hochgekrempelt. "Wie hättest du es denn gern?", fragte Ben und hob die Fäuste. "Mach doch mal einen Vorschlag.", meinte der Engländer provozierend und schon im selben Moment kassierte er einen heftigen Kinnhaken, der ihn aber nur ein wenig zurückwarf. Er schüttelte sich kurz. "Na, wars recht so?", fragte Ben und lächelte kurz. "Nicht übel.", meinte Christopher und schlug dann Ben in den Magen. Keuchend ging der Hauptkommissar in die Knie, teilte dann aber einen weiteren Schlag auf die Nase des Konsuls aus. Just in diesen Moment kam Semir wieder.


    ...

  • Mit wutrotem Gesicht stellte er sich zwischen die beiden Streithähne und sah sie mit funkelnden Augen an. "Seit ihr von Sinnen?" fragte er mit starker und stechender Stimme. Er sah Christophers blutende, aufgeplatzte Lippe und Ben, der noch immer nach Luft holte. "Ich kann's echt nicht glauben! Ihr benehmt euch wie Kleinkinder!" Ben richtete sich langsam auf, nachdem er nochmals in die Knie ging, um den Schmerz im Bauch abklimmen zu lassen. "Semir", begann er keuchend und zeigte mit ausgestrecktem Finger auf Christopher, "dieser Scheisskerl hat Joshua ins offene Messer laufen lassen! Und nun hat sich unser junger Freund daran verletzt! Dieser Typ ist doch einfach verantwortungslos!" Wutentbrannt wollte Christopher auf Ben los, als Semir ihn auf hielt und ihn auf einen Stuhl presste. "Ich find seine Handlungsweise auch nicht gerade berauschend", gestand er und sah Ben dann aber wieder mit mahnenden Augen an, "aber dass ist kein Grund hier einen aus Rambo zu machen!" Tom und André kamen aus dem Behandlungszimmer und sahen sich die Beiden an. "Heilliger Strohsack. Was ist denn hier passiert?" fragte Tom entsetzt und sah sich den keuchenden Ben und den blutenden Christopher an. "Das tut nichts zur Sache", winkte Semir ab und ging auf ihn zu. "Wie geht es Joshua?"


    "Guten Tag Johanna!" begrüsste sie ein magerer Mann und Johanna erkannte ihn sofort. "Karras!" stiess sie entsetzt hervor und wollte wegrennen, als der Mann sie mit einer ungeheuren Wucht auf den Boden stiess. Dann setzte er sich auf sie und fesselte sie. "Du Schwein!" Johanna schrie nach Hilfe, doch nichts. Niemand hörte sie. "Lass mich! Hilfe! Hil..." Johanna spürte wie ihr Klebeband auf den Mund geklebt wurde und ihre Stimme verstummte sofort. "Mach dich bereit, eine lange Reise anzutreten! Wir fahren in die Schweiz, meine Liebe!"
    "Johanna?" Victors Stimme hallte durch das Treppenhaus und der Mann sah auf. "Sieh an", begann er und lächelte, "dein Freund! Was soll ich denn bloss mit ihm anstellen?" Johannas Atem pfiff. Sie hatte Angst. Nicht Victor! Doch just in diesem Moment stand Victor an der Türschwelle und die Augen fielen beinahe aus den Höhlen. "Johanna!" Er wollte sich auf den Mann stürzen, als ihm von hinten einen in den Nacken schlug und er fiel bewusstlos auf den Boden. "Wir haben das Mädchen, lass uns abhauen!"


    Sarah schreckte auf, als ihr Telefon klingelte. Sie nahm ab. "LKA, Sarah Brändli?" Sie vernahm Victors Stimme. Sie keuchte und klang wehleidig. "Victor! Was um Himmels Willen ist los?" Ihr Kollege erklärte ihr, was geschehen war und Sarah spürte, wie jegliche Farbe aus ihrem Gesicht wich. "Bleib wo du bist! Ich komme gleich mit den Anderen! Wehe du haust ab! Dann kriegst du es mit mir zu tun!" Sie hängte auf und fuhr sich durchs Haar. "Verdammte Scheisse! So eine Verdammte Scheisse!" Wutentbrannt trat sie gegen den Eimer und holte zur gleichen Zeit ihr Handy hervor. Nun galt es die Anderen zu informieren.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • "Die Kugel steckte tief in der Schulter, aber der Arzt hat sie entfernt gekriegt.", meinte André und sah sich die Nase von Christopher an. Er fasste kurz an und bog die Nase einmal nach links. Der Engländer stieß ein kurzes Stöhnen aus. "Gebrochen.", meinte der Sachse kurz und ließ wieder ab. Ben sprang, als er das hörte, auf und wollte wieder auf Christopher losgehen. "Du Arsch.", schrie er, wurde jedoch von Semir und Tom zurückgehalten. "Ben, beruhig dich.", fauchte Semir und stieß seinen Kollegen wieder aufs Fensterbrett zurück. Christopher reichte es von diesem aufsässigen Deutschen verbal attackiert zu werden. Am Liebsten hätte er die ganze Bande vor die Tür gesetzt, doch jetzt, wo Joshua ausfiel, brauchte er die Hilfe der deutschen Polizei.


    "Glaubst du, ich hab das gern gemacht?", fauchte Christopher und sah Ben dabei eindringlich an. "Meinst du, es macht mir Spaß, einen aus meiner Familie in Gefahr zu bringen?" Alle, besonders aber Ben und Semir, sahen fragend zum Engländer hinüber. "Ihr, ihr seid verwandt?", fragte Ben mit entsetzter Stimme. "Er ist der jüngste Sohn meines Onkels.", erwiderte Christopher. "Und warum hast du ihn dann auf diese Mission geschickt?", fragte Semir und sah seinen Freund fassungslos an. "Meint ihr, es hat mir Spaß gemacht, meinen Cousin dem Tod auszusetzen? Mein Chef in London hat allerdings schon zwei seiner Leute bei diesem Undercovereinsatz verloren." "Und warum schickst du dann einen Chefinspektor in diese Hölle?", fragte Ben und stand dicht vor dem Mann, der ihn um einen halben Kopf überragte. "Er hat sich von alleine beworben ohne mein Wissen. Erst als er mir hier mit den Einsatzbefehlen gegenüberstand, wusste ich es.", erwiderte der Brite.


    "Victor ganz ruhig bleiben.", versuchte Sarah ihn zu beruhigen, als sie bei der Wohnung ankam. "Beruhigen? Wie soll ich mich beruhigen, wenn meine Liebe mir geraubt wurde?", fauchte er und schlug gegen die Wand. "Ich rufe jetzt Ben und Semir an.", meinte Sarah und wählte die Nummer auf ihrem Handy. Victor ließ sich an der Wand hinunter gleiten und vergrub sein Gesicht in seine Hände. "Ich werde die fertig machen, wenn sie meiner kleinen Rose irgendwas antun.", fauchte er.


    Währenddessen kamen Karras und der andere Mann wieder beim Versteck an. Alles war schon vorbereitet, von Bergen und einige Leute waren noch da. Der Rest war schon auf dem Weg Richtung Schweizer Grenze. "Habt ihr die Kleine?", fragte der Adlige und sah Karras mit genervtem Gesicht an. "Sicher, hier ist sie.", meinte Karras und deutete auf den hinteren Teil des Kofferraumes. Von Bergen öffnete ihn und sah in Johannas angsterfüllte Augen. "Hallo mein Schätzchen.", meinte er und strich ihr über die Wange. Sie zuckte mit dem Gesicht weg. "Okay, passt mir gut auf die Kleine auf. Wir fahren gleich los. In wenigen Stunden fliegt hier alles in die Luft.", meinte er und stieg in seinen Wagen.


    Semir nahm ab, als er das Klingeln seines Handys vernahm. "Ja Sarah, was gibt's?", fragte der Deutschtürke und sah immer wieder zu Ben und dem Engländer. "Semir, Johanna ist entführt worden.", berichtete Sarah aufgeregt. "Was? Wir kommen sofort. Wo bist du?", fragte der Hauptkommissar aufgeregt. "Bei Victor und Johanna in der Wohnung." "Gut, wir sind gleich da.", meinte Semir und steckte sein Handy wieder weg. Dann erklärte er den Anwesenden, was passiert war. "Semir, ich würde gerne hier bleiben. Wenn Joshua wieder wach ist, hat er uns bestimmt was zu erzählen.", meinte Ben und Semir ließ es zu. Gemeinsam mit Tom und André machte er sich dann auf den Weg, während Ben und Christopher in die an das Konsulat angegliederte Praxis gingen, wo Joshua still und friedlich schlief. Jeder setzte sich in eine Ecke des Zimmers und schwieg den anderen an. Nur das Piepsen der Apperate war zu hören, bis Christopher die Stille unterbrach. "My respect, du hast einen ziemlichen Wumps drauf.", meinte er zu Ben und fasste sich an sein schmerzendes Kinn. Ben konnte nicht anders, er lachte los. Scheinbar war diese Abreibung fällig, um das Verhältnis zwischen beiden etwas zu entspannen.


    ...

  • In diesem Moment begann langsam die Reue in Bens Herz aufzukeimen. Semir hatte Recht. Sie hatten sich wirklich wie Kinder verhalten. Wie kleine Kinder, deren Lutscher weggenommen wurde. Er seufzte und sah zu Joshua. Der Brustkorb hob sich regelmässig und die Gesichtsfarbe wurde langsam wieder gesund. "Bei ihm schaltet sich wohl unser Verstand aus", durchbrach Christopher und ging auf ihm zu, "er ist wirklich ein klasse Cousin. Er hat seinen "Kleincousin" so gut behandelt. Mein Sohn sieht ihn auch mehr als Onkel an." Ben sagte nichts. Auch er fand Joshua eine Klasse für sich. Die Aktion mit seiner Wohnung war einfach der Hammer. Das Bild erfreute ihn heute noch, wenn er in sein Wohnzimmer ging. "Ich bin dafür", der Engländer ging auf Ben zu und streckte die Hand aus, "dass wir Waffenstillstand machen okay? Just for this time." Ben blickte zur Hand, dann zu Joshua, dann wieder zur Hand. "Einverstanden", sagte er mit klarer Stimme und packte zu.


    Semir ging die Treppen hinauf und trat mit seinem Gespann in die Wohnung. Sarah kniete bei Victor und versuchte ihn zu beruhigen. Sie sah erleichtert aus, als sie Semir erblickte. "Danke dass ihr sofort gekommen seit!" sagte sie und Semir reichte ihr ein paar Einweghandschuhe. "Lasst uns suchen! Wir müssen was finden!" Im Hintergrund lief ein Fernseher und auf einmal kam eine Meldung, die sie interessierte. "In Köln, abgelegen der Stadt, ist eine Explosion erfolgt. Spezialisten vermuten einen verborgenen Bunker, dessen Spuren man vernichten wollte. Semir sah Sarah an. Diese dachte wohl dasselbe wie er. "Das könnte mit unserem Fall zu tun haben!" sagte André und schaltete den Fernseher aus. "Allerdings. Ich rufe Hartmut an, der soll das untersuchen!"


    Johanna wachte erst wieder auf, als ihr die beissige Stärke von Benzin in die Nase drang. Unter ihr ruckelte es und sie befand sich in einem engen Raum. Gefesselt und geknebelt. Besser konnte es ja gar nicht werden. Alleine, einsam in einem Kofferraum. Sie begann zu weinen. Die salzigen Tränen liefen übers Gesicht und benässten den Boden. Sie wollte nur wieder heim. Heim zu Victor, heim zu Sarah. Selbst die Mathestunden im Abi würde sie wieder begrüssen, wenn sie dieser Hölle entfliehen konnte. Ja, Herr Christensen und seine bescheuerten Formeln. Ausgerechnet die fielen ihr in dieser Situation ein.


    Gesagt getan, Semir hatte Hartmut angerugen und dieser versprach, sich sofort an die Arbeit zu machen. "Dein KTU-Männchen ist schon eine Klasse für sich", bemerkte Tom und Semir verdrehte die Augen. "Ja, ab und an", erwiderte er und hörte, wie Sarah genervt stöhnte. "Nichts, überhaupt nichts!" Sie kickte genervt gegen einen der Mülleimer und blickte zu Victor.


    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • "Wahrscheinlich hat Johanna ihren Entführern die Tür selbst geöffnet.", meinte Semir und sah sich das unbeschädigte Schloss an. "Aber warum?", fragte Sarah wütend und stand neben ihrem Kollegen. Dann fiel es ihr ein. "Sie dachte wohl, dass ich vor der Tür stehe." "Oder ich.", kam dann von Victor und die Kommissare drehten sich zu dem Jungen um, der immer noch an der Wand lehnte. "Ich hatte heute früh meinen Schlüssel vergessen. Unten kam ich nur rein, weil Frau Bertold gerade das Haus verließ, als ich vor der Tür stand.", meinte er niedergeschlagen. "Ich verdammter Idiot. Warum muss ich auch immer meine Sachen liegen lassen?", fauchte er und schlug die Hände vors Gesicht. "Hey, es ist nicht deine Schuld.", versuchte André ihn zu beruhigen und legte dem jungen Azubi die Hand auf die Schulter. "André hat Recht. Es hätte auch weitaus schlimmeres passieren können. Und geholt hätten sie sich Johanna so oder so.", meinte Tom dann mit düsterer Stimme. "Du meinst, sie mussten sie holen?", fragte Semir. "Oder sie wollten sie holen.", berichtigte Tom sein Argument. "Nur warum?", fragte Sarah wiederholend.


    "Ihr habt uns doch von diesem komischen Fall erzählt, den ihr vor drei Monaten hattet?", meinte André nochmal nachfragend. "Es kann doch sein, dass eine Verbindung zwischen ihr, ihrem Vater und diesen Templern gibt, die wir bis jetzt nicht gefunden haben.", meinte Tom und lehnte nachdenklich an dem großen Holzpfeiler im Wohnzimmer, wohin alle gegangen waren. "Kann sein, aber wie sollen wir das herausfinden?", fragte Semir. "Wir haben bis vor einigen Tagen noch nie etwas von diesen Templern gehört oder gesehen.", fügte er etwas niedergeschlagen hinzu, bis ihm dann was einfiel. "Warte mal ... Sarah, ihr habt doch damals die Burg von de Brouiller gründlich durchsucht?", wollte Semir wissen. "Ja, haben wir. Ach, du meinst, ob er irgendwelche Papiere oder so hinterlassen hat?" "Es ist eine Möglichkeit", entgegnete Semir. "Okay, ich und André werden die Akten durchsehen.", meinte Sarah und griff sich ihren Freund am Arm. "Gut, Tom und ich fahren zu Hartmut. Mal sehen, ob er schon was hat.", entgegnete Semir. Dann jedoch zog Tom Semir kurz am Arm und schwenkte seinen Kopf leicht zu Victor rüber. "Wir können ihn nicht alleine lassen.", meinte er nur.


    Ben und Christopher hatten ihre Streitigkeiten gerade beendet, als beide ein Stöhnen vernahmen. Joshua kam langsam wieder zu sich. Sofort waren die beiden Männer bei ihm. "Hey, my boy, how you feel?", fragte Christopher und lächelte besorgt. "So far i am fine.", erwiderte Joshua leicht gequält und sah dann zu Ben hinüber. "Hell my dear friend.", meinte er und lächelte. "Hy Ben. Ich bin okay.", erwiderte Joshua und versuchte aufzustehen. "Not yet, you must spare yourself.", mahnte Joshuas Cousin und drückte ihn wieder auf die Liege zurück. "But we have no time.", erwiderte Joshua und erklärte den Männern alles. "Ich rufe sofort Semir an.", meinte Ben und verließ den Saal, als Joshua fertig war. "Have you found out something else?", wollte Christopher wissen. Joshua nickte und zeigte auf sein Jackett, was über einem Stuhl hing. Der Brite ging hin und zog aus der Innentasche ein Stück Papier. Er faltete es auseinander und staunte.


    Johanna war immer noch im Kofferraum und merkte, wie der Wagen langsamer wurde. Scheinbar mussten sie kurz vor der Grenze sein. Sie musste es irgendwie schaffen, dass die Zöllner auf sie aufmerksam wurden. Sie hörte Schritte, die ums Auto gingen. Sie trat mit den Füßen gegen die Wände, versuchte zu schreien, wie es der Knebel zuließ. Tatsächlich ging der Kofferraum auf, doch Karras sah sie fies lächelnd an. "Na, wer wird denn da so ein Krach machen?", fragte er und zog ein weißes Wattetuch hervor. "Von Bergen will nicht, dass du uns verrätst. Also, schlaf schön.", meinte er und hielt Johanna das Tuch direkt auf die Nase. Sie versuchte sich zu wehren, mit dem Kopf weiter weg zu rutschen, doch der Typ hielt sie bei den Haaren fest. "Schön ruhig bleiben. Entspann dich und alles ist gleich vorbei.", hörte sie seine Stimme in einem Schleier. Langsam sackte sie weg. Das Chloroform war einfach zu stark. Nach wenigen Augenblicken hatte sie das Bewusstsein verloren.


    ...

  • "Irgendwas will man damit doch erreichen!" Sarah verschränkte die Arme und fasste sich an den Kopf. "Wär ich doch bloss nicht gegangen!", warf sie sich vor und spürte Semirs Hände an ihren Armen. "Nun hör doch auf!" sagte er und hob ihr mit den Fingern das Kinn. "Es hätte sich nichts geändert. Vielleicht wärst du nun auch bei denen und könntest ihr nun nicht helfen!"
    "Warum haben sie dann mich nicht mitgenommen?" meldete sich Victor zu Wort und trat auf die Polizistengruppe zu. "Die Schweine haben nur Johanna mitgenommen! Meine Johanna! Und dass nur weil es wieder so eine beschissene Gruppe gibt! Ihr habt versagt und du besonders Sarah! Du hast ihr versprochen sie zu beschützen! Und nun bin ich wieder alleine!"
    "Nun hör auf!" kreischte Sarah wütend und verpasste ihm eine Ohrfeige. "Du bist nicht der Einzige, dem es schlecht geht", ergänzte Semir, "ein junger Mann liegt mit einer Schussverletzung in einer Krankenstation. Paar Menschen mussten ihr Leben lassen. Glaub' mir mein Freund, dir geht es im moment am besten!" Victor drängte sich durch die Gruppe und verschwand. Sarah wollte ihr hinterher doch André hielt sie auf. "Es bringt nichts."


    Semirs Handy klingelte und er nahm ab. "Ja? Ben! Joshua ist wach! Gott sei Dank! Wie er will wieder raus! So ein Sturrkopf! Wir kommen sofort!" Er hängte auf und sah zu den Polizisten. "Ihr habt es ja gehört! Also los!" Als sie das Treppenhaus hinuntergingen erklärte Semir Sarah genau, wer Joshua war. Die Kommissarin hörte Semir aufmerksam zu. "Also ist er derjenige, dem du die Narbe an deinem Bauch zu verdanken hast?" Semir verdrehte die Augen. "Böse gesagt ja! Aber er konnte auch nichts dafür! Genau so wenig wie du an Johannas Entführung schuld hast!" Sarah wusste nichts zu erwidern.


    Johanna wachte mit grossen Schmerzen in einem dunklen Raum auf. Sie musste irgendwo abgesetzt worden sein. Es roch nach Holz und Gras. Ein Wald? Ihr ganzer Körper fühlte sich wie Blei an und liess sich kaum bewegen. Sie war noch immer gefesselt und roch stinkenden Atem. Jemand hatte sich über sie gebeugt. "Zeit, dir deine Lektion zu erteilen!" hörte sie eine dunkle Stimme flüstern.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Johannas Atem ging stoßweise. Sie fühlte eine kalte Hand an ihrer Wange, die sich langsam Richtung Augenbinde bewegte. Sie wollte der Hand entfliehen, doch sie wurde brutal an den Haaren festgehalten. Noch immer versuchte sie durch das Klebeband zu schreien, doch es dämpfte ihre Laute nur. Die Augenbinde wurde ihr brachial vom Kopf gezogen. "Hallo mein Herz.", meinte plötzlich eine ihr vertraute Stimme. Sie riss die Augen weit auf. Vor ihr stand ihr Vater. De Brouiller hatte den Sturz anscheinend schwer verletzt überlebt und war in die Schweiz geflohen. Seine linke Gesichtsseite war deformiert und sein linkes Bein zog er nach. Maximillian von Bergen tauchte hinter ihm auf. "Sie sieht wirklich bezaubernd aus.", meinte er und lächelte sie an. "Wo ist der Junge?", wollte de Brouiller wissen. "Welcher Junge?" "Ihr Freund, derjenige, der mir meine Tochter genommen hat." "Wir sollten nur das Mädchen bringen.", erwiderte von Bergen und fing sich eine gehörige Ohrfeige ein. "Bringt mir den Jungen.", fauchte de Brouiller und von Bergen verließ den Raum. In Johanna stieg Angst und pures Entsetzen auf. Was sollte das? Warum lebte ihr Vater noch. Alle haben gesehen, wie er in die Tiefe fiel, wie sein Körper im Graben zerschellte. Johannas Vater zog sie hoch und nahm ihr mit vorsichtiger Hand das Klebeband ab.


    Ben kam zurück ins Behandlungszimmer, als Joshua schon auf dem Bettrand saß und versuchte, seine Hemd überzustreifen. "Hey, was machst du denn da?", fauchte der Deutsche und kam auf seinen Freund zu. "I have to go back. My order is not finished yet.", erwiderte Joshua energisch und schlüfte mit dem gesunden Arm in den einen Ärmel. Ben schüttelte verständnislos den Kopf. "Warum?", wollte Ben wissen. Sein Blick verriet dem Engländer, dass er ihm nichts verheimlichen braucht. Doch gerade, als er ansetzen wollte, kam Christopher zurück. Er hatte die Nachricht von Joshua dechiffriert und blieb im Türrahmen stehen. "Ben, kommst du mal bitte.", bat er den Kommissar. Der junge Polizist warf Joshua einen kurzen Blick zu, dann ging er zum Konsul. "Was hast du da?" "So wie es aussieht, ist diese Templer-Gruppe nicht nur in Deutschland tätig.", fing er an und flüsterte dabei. "Nach diesen Unterlagen, die Joshua gefunden hat, planen die Templer eine großangelegte Gewaltaktion." "Wisst ihr schon wo?", wollte Ben dann wissen. Der Engländer schüttelte mit dem Kopf. "Ben, Joshua ist enttarnt worden. So wie die Dinge im Moment stehen, müsste ich meinen Premierminister den Fehlschlag der Mission melden, es sei denn...", meinte er vielsagend.


    "Es sei denn, jemand anderes würde sich in die Gruppe einschleusen.", beendete Ben die Überlegungen seines Gegenübers. Christopher nickte, merkte dann auch wie Joshua auf die beiden zukam. "What should we do now?", fragte er seinen älteren Cousin. Christopher sah ihn wartend an. Dann hörte er Motorengeräusche. "Comes, we go back to the office.", meinte er und ging mit Ben und Joshua zu den anderen nach oben. Joshua fragte dann Ben, warum Christopher einen großen Blutfleck auf seinem weißen Hemd habe. "He has run against something.", erwiderte Ben und sah leicht betreten auf den Boden.


    Oben im Büro hatten sich alle nun versammelt. Joshua stand hinter seinem Verwandten und alle hörten den Erklärungen des Briten zu. "Wie ich schon sagte, kann Joshua nicht mehr in die Gruppe zurück. Dennoch muss die Mission beendet werden." "Was verlangst du von uns?", fragte Semir etwas sauer. "Sollen wir uns in diese Gruppe einschleusen, damit wir dann auch mit einem Pfeil im Nacken auf einem Rastplatz aufgefunden werden?" "Semir, wir müssen immerhin einen Mörder suchen und wenn er nur auf diese Weise zu finden ist, dann muss es wohl sein.", meinte Ben und lächelte kurz. Tom, André, Sarah und Semir sahen ihren Kollegen fragend an. "Na ja, ich wollte schon lange mal James Bond spielen.", meinte André und sah seinen Chef abwartend an. "Okay, hast ja Recht. Warum auch nicht?", stimmte Tom zu. Auch Sarah war einverstanden, sie wollte nur Johanna wiederfinden. Semir murrte noch, stimmte dann aber auch zu. "Okay, Joshua wird euch als Verbindungsperson zur Verfügung stellen. Ihr haltet mit ihm Kontakt und ich kümmere mich um den Zugriff.", meinte Christopher. "Und wie sollen wir diese Männer finden?", fragte Semir. "Das letzte Versteck ist ja in die Luft geflogen."


    ...

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