Ein Wiedersehen mit dem Teufel [Fortsetzung von "Schwere Prüfung"]

  • „Er lebt noch! Rufen Sie die Rettung an!“ rief Anna Fink entgegen und löste bei Semir die Fesseln und das Klebeband. „Semir? Hören Sie mich? Semir!“ sprach Anna auf die leblose Person ein. Doch Semir schien nichts mitzubekommen. Anna drehte ihn vorsichtig um und sah die klaffende Platzwunde am Kopf. Das Blut war bereits getrocknet. Sie untersuchte ihn mit Blicken und bemerkte die Schutzweste. Sie stutzte. Was hatte das zu bedeuten? fragte sie sich. Nervös sah sie zu Fink der tatenlos daneben stand. „Wo bleiben die denn?“ fauchte Anna wütend. „Die sind sicher gleich hier….!“ versuchte Fink sie zu beruhigen. „Semir? Kommen Sie schon…machen Sie doch die Augen auf….Wo ist Tom?“ fragte Anna. Von Semir kam keine Reaktion. Anna fühlte sich völlig hilflos Dann endlich, nach einer ihr unendlich dauernden Zeit hörte sie das Martinshorn. Nur wenig später stand der Notarzt bei ihr und untersuchte Semir. „Sofort in die Klinik!“ befahl er, ließ Semir auf die Trage legen und wollte direkt einsteigen. „Was ist denn los mit ihm?“ wollte Anna wissen. Der Arzt drehte sich zu ihr um. „St. Marien… dort alles weitere. Er muss sofort in die Klinik.“ sagte er nur und schon war er wieder verschwunden. Anna rannte zum Wagen und sah Fink an, der nun auf dem Beifahrer saß. „So ab ins Hospital…“ sagte sie und fuhr hinter dem Krankenwagen her.


    Auf den Weg ins Krankenhaus rief Anna Andrea und Petra an, damit diese sich ebenfalls zum Krankenhaus begaben. Als sie dort ankam, standen beide bereits vor der Tür. „Wie geht es ihm? Ist Tom auch bei ihm? Wo ist er denn?“ wurde sie direkt mit Fragen bombardiert. „Andrea, Petra… ich weiß es nicht. Es ist nur Semir und er scheint in tiefer Bewusstlosigkeit zu liegen. Tom ist weiterhin verschwunden. Wir müssen warten, bis Semir wach ist und uns sagen kann was passierte. Wollen Sie mitkommen?“ fragte Anna und sah Andrea an. Diese nickte. „Ja… ich will zu ihm..“ wieder weinte Andrea. Ihre Hand zitterte. Anna nahm sie in den Arm und ging mit ihr zur Notaufnahme. Dort mussten sie eine lange Wartezeit in Anspruch nehmen. Alle fünf Minuten sah Anna und auch Andrea auf die Uhr. „Warum dauert das denn so lange? Was wenn er nun doch…?“ stellte Andrea die bange Frage. Anna verstand sie natürlich und bedauerte, dass sie Andrea diese Angst nicht nehmen konnte. Sie selbst machte sich große Sorgen um ihren Beamten. Dann endlich kam der Arzt. „Frau Engelhard?“ fragte er und sah auch Andrea an. „Das bin ich! Das hier ist Frau Gerkhan… wie geht es ihm?“ wollte Anna wissen. „Nun die Verletzungen sind nicht so schlimm. Er hat Prellungen im Brustbein und ich würde glatt behaupten, dass auf ihn geschossen wurde. Der Aufprall der einzelnen Kugeln ist deutlich zu sehen. Er müsste eine Schutzweste getragen haben, denn sonst wäre er vermutlich tot und läge hier im Keller.“ erklärte der Arzt. „seine Platzwunde am Kopf wurde geklammert. Er hat eine Gehirnerschütterung und das heilt sicher. Allerdings….“ Der Arzt stockte in seiner Aufzählung. Anna sah ihn erschrocken an. „Allerdings??“ fragte sie nach. „Nun ja… bitte nehmen Sie mir die Frage jetzt nicht übel. Aber kann es sein, dass Ihr Kollege drogenabhängig ist?“ wollte er wissen. „Drogenabhängig? Nein? Das ist doch absurd!“ empörte sich Andrea wütend. „Das kann nicht sein.“ meinte auch Anna. „Warum fragen Sie das?“ Der Arzt lächelte sie an. „Wir haben im Blut eine erhebliche Menge an Heroin festgestellt. Bei sehr labilen Personen so groß, dass man es durchaus den goldenen Schuss nennen kann.“ gab er sein Ergebnis bekannt.

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    Der Welt gehen die Genies aus,
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    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • „Man hat ihm Heroin gespritzt? Oh Gott…“ stieß Anna erschrocken aus. „ Nun ja, der Körper kämpft dagegen an. Die Frage ist nur, wie lange er braucht. Ich vermute dass einige Tage vergehen. Wir können ihn nur dabei unterstützen, indem wir seine Werte überwachen. Kreislauf stabilisieren…. Mehr leider nicht.“ meinte der Arzt. In diesem Augenblick wurde das Bett mit Semir aus dem Raum geschoben. Er war blass und der Kopf war bandagiert. Tiefe Ringe lagen um die Augen, dessen Augäpfel sich unter den geschlossenen Lidern heftig bewegten. „Semir!“ rief Andrea und ging direkt zum Bett. Sie streichelte das Gesicht ihres Mannes und ließ den Tränen freien Lauf. „Semir….Bitte….“ weinte sie herzzerreißend. Anna sah den Arzt an. „Haben Sie etwas für sie? Ich befürchte, dass sie sonst zusammenklappt.“ fragte sie besorgt. Der Arzt nickte. „Lassen Sie Frau Gerkhan hier. Sie kann im Zimmer ihres Mannes bleiben. Die Schwestern werden sich um sie kümmern.“ meinte er und sah ebenfalls sorgenvoll auf Andrea. „Danke…“ meinte Anna leise und drückte dem Arzt die Hand. Anschließend ging sie zu Andrea. „Andrea…kommen Sie mal bitte?“ fragte sie. Andrea nickte. „Sie können hier bei Semir bleiben. Er braucht Sie jetzt. Ich habe mit dem Arzt gesprochen und Semir wird in einem Einzelzimmer untergebracht. Man wird für Sie ein Bett hineinstellen.“ erklärte Anna und sah die Sorge die Andrea fast zerfraß. „Danke…Chefin…“ kam leise von Andrea und dann musste sie plötzlich lachen. „Chefin…ich meine Frau Engelhard…“ Anna nickte. „Schon gut… Er schafft es. Daran müssen Sie glauben. Ich bin für Sie da.“ meinte sie nur und merkte, dass sie selbst mit den Tränen zu kämpfen hatte. Andrea verschwand zu Semir und Anna ging zu Fink, der immer noch mit Petra unten am Ausgang stand.


    „So und nun werden wir alles tun, um Tom zu finden. Wer weiß dass diese Schweine mit ihm vorhaben. Und eins sage ich Ihnen, Fink…. Mir ist egal was Schrankmann sagt, oder will. Ich werde die Suche nicht einstellen. Mit oder ohne Ihre Hilfe.“ Fauchte sie ihn an. Fink sah sie entsetzt an. „Frau Engelhard… ich … ich meine… ich bin auf jeden Fall dabei.“ Empörte er sich und suchte nach den richtigen Worten. Anna sah ihn an. „Ja…sicher. Entschuldigung. Ich nehme Ihre Hilfe sehr gerne an. Petra… Sie werden die Akten durchgehen! Irgendwo muss ein Hinweis sein, wo Tom festgehalten wird. Fink! Sie werden Ihre Drogenkontakte aufsuchen und dort nachforschen. Es wird sicher den einen oder Anderen geben, der mehr weiß!“ gab sie die Befehle. „Was ist mit Andrea?“ wollte Petra wissen. „Andrea bleibt bei Semir.“ gab Anna bekannt. Fink und Petra nickten. Dann fuhren sie alle zur PAST zurück Dort angekommen wurden sie direkt von Hotte, Dieter und den anderen Kollegen mit Fragen überfallen und Anna musste ein Machtwort sprechen. Sie erklärte den Kollegen das Semir gefunden wurde und dieser ohne Bewusstsein im Krankenhaus lag, dass Tom verschwunden war und es keine weitere Spur gab. Aber dass sie alle mithelfen sollten Tom zu finden.


    Andrea saß am Bett von Semir. Dieser lag im Tiefschlaf. Keine Reaktion auf ihre Stimme. Sie erzählte was sich zutrug, während er dort lag und schlief. „Die Chefin hat derzeit sehr viel zu tun. Es sind gerade so viele Drogen im Umlauf. Eine neue Partdroge ist auf dem Markt und die jungen Leute nehmen sie ohne zu wissen, was sie damit ihrem Körper antun. Semir… du musst wach werden. Du musst doch die Welt retten. Bitte…Ich liebe dich.“ Andrea versuchte die Tränen zurück zu halten. Plötzlich spielten die Apparate verrückt. Es piepte und Andrea sprang erschrocken auf. „NEIN! SEMIR!! Nicht….bitte…“ flehte sie und weinte laut los. Die Tür wurde aufgemacht und Ärzte kamen herein. Eine Schwester zog Andrea zur Seite und kümmerte sich um sie, während die Ärzte die Funktionen von Semir überprüften. Sie riefen durcheinander und er bekam Medikamente in den Tropf.

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  • Der Arzt kam zu Andrea und sah sie an. „Hey… es ist alles okay… eine kleine Komplikation. Das kommt schon vor. Beruhigen Sie sich…“ versuchte er sie zu trösten. „Was ist denn mit ihm? Warum …“ Andrea schluchzte laut. „Ich gebe Ihnen etwas, damit Sie zu Ruhe kommen. Er muss nur noch einen höchstens zwei Tage kämpfen… dann hat er es geschafft.“ erklärte er ihr sachlich. „Aber die Maschinen? Was war das denn? Es sah nicht danach aus, dass alles in Ordnung ist… es kann doch …“ Angst schwang in ihrer Stimme mit. „Frau Gerkhan… Ihr Mann hat Heroin bekommen. Eine große Menge. Der Körper kämpft und Sie können froh sein, dass er sportlich ist. Er schafft es. Und Sie werden sich jetzt etwas hinlegen und schlafen.“ empfahl der Arzt. „Ich kann nicht schlafen… nicht jetzt. Was wenn er wach wird?“ fragte sie ängstlich. „Nur keine Sorge. Sie werden gleich schlafen und Sie werden die erste sein, die erfährt wenn er wach ist.“ lächelte der Arzt ihr beruhigt zu und gab ihr eine Tablette.


    Die Tage vergingen ohne dass es neue Erkenntnisse gab. Hoffnungslosigkeit machte sich breit. Endlich am dritten Tag nach dem Semir gefunden wurde, rief Andrea bei Anna an. „Er ist wach!“ rief sie freudig. „Ich bin gleich bei Ihnen!“ gab Anna bekannt und rannte sofort aus dem Büro. „Semir ist wach!“ sagte sie und rannte direkt weiter. Sie hörte noch wie im Hintergrund gejubelt wurde, dann war sie bereits im Auto und raste in Richtung Krankenhaus. Eine halbe Stunde später stand sie vor der Tür und betrat den Raum in dem Semir einige Tage um sein Leben kämpfen musste. „Chefin…“ kam leise von Semir. Es klang sehr müde und erschöpft. „Semir…. schön das Sie sich entschlossen haben, aufzuwachen.“ sagte Anna leise und nickte Andrea zu, die völlig müde aussah. „Können Sie mir ein paar Fragen beantworten?“ versuchte Anna von Semir zu erfahren. „Ich weiß nicht… aber wir sollten es versuchen. Bevor…“ Semir stockte. Anna sah ihn an. „Bevor was?“ wollte sie sofort wissen. Semir holte tief Luft. „Bevor diese Schweine Tom süchtig machen...“ stieß er aus. „Ich muss mich darum kümmern…“ sagte er entschlossen und schlug die Decke beiseite. Doch bevor er aufstehen konnte wurde er von Anna zurück gedrückt. „Sie werden gar nichts tun außer sich erholen. Semir… Sie helfen uns nicht, wenn Sie zusammenbrechen. Sie sind dem Tod gerade noch von der Schippe gesprungen.“ erläuterte sie ihn. „Was? Aber wie? Ich meine… die Mistkerle haben auf mich geschossen und Tom musste zusehen. Für ihn bin ich tot. Danach weiß ich gar nichts mehr.“ kam leise von Semir. „Man hat Ihnen eine Überdosis Heroin verpasst. Semir…. es sah manchmal sehr schlimm aus. Wir hatten große Angst, dass Sie…“ erklärte Anna vorsichtig. Semir nickte nur.


    Die Tage vergingen und Semir erholte sich immer mehr. Eine Woche nach seiner Einlieferung ließ er sich auf eigene Verantwortung entlassen. Er nahm die Arbeit auf um seinen Freund zu finden. Anna rief ihn in ihr Büro. „Semir…. Sie wissen doch, dass ich es absolut nicht mag, wenn Sie eigenmächtig aus der Klinik gehen. Was wollen Sie denn damit erreichen?“ fragte sie vorwurfsvoll. Semir sah sie an. „Ich will meinen Freund und Partner finden, der in Händen von skrupellosen Verbrechern ist, die ihn an die Nadel bringen. Tom ist über zwei Woche weg und wir wissen gar nichts!!“ schrie Semir laut. Anna behielt die Ruhe. „Semir… Fink und ich haben alles unternommen um ihn zu finden, aber die Spuren verliefen im Sand. Wir wissen nicht wo wir ansetzen sollen. Sie sind mit Sicherheit noch nicht in der Lage den Dienst aufzunehmen. Fink ist uns derzeit unterstellt, weil wir unterbesetzt sind und derzeit eine Bande von Autoschiebern ausgerechnet sich diese Zeit ausgesucht hat um aktiv zu werden. Es wurden bereits zwanzig Wagen gestohlen. Keine besonderen Klassen, sondern querbeet. Wir sind gerade dabei eine Falle aufzubauen und ich möchte, dass Sie den Beobachter spielen. Fink ist in letzter Zeit zu häufig an der Front gewesen und wird vermutlich erkannt. Aber ich denke, dass diese Bande Sie nicht kennt und deshalb… natürlich nur, wenn Sie es sich zumuten….“ erklärte Anna. Semir sah sie mit traurigen Augen an. „Was ist denn mit Tom?“ fragte er leise. Anna fuhr mit der Hand durch die Haare. „Ich habe ihn als vermisst erklärt.“ kam von ihr. Semir sah sie erstaunt an. „Was? Er ist nicht tot! Er lebt und ich werde ihn finden!!“ schrie Semir ungehalten und verließ das Büro und ließ die Tür knallen. Anna sah ihm nach.

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  • „So und nun zeig was du kannst. Die Ware muss schnell nach Langel gebracht werden, klar? Und wenn du zurück bist, dann bekommst du deine Ration. Verstanden?“ fragte Jacko. Tom nickte. „Ja… kann ich nicht einen Vorschuss bekommen? Ich brauche das Zeug…. Bitte… ich kann sonst nicht fahren…..“ bettelte er. Jacko nickte. „Sicher…. Eine kleine Ration ist drin. Ich gebe sie dir. Mach den Arm frei und dann los, klar? Keine Fehler…!“ warnte er den Süchtigen. Tom nickte. Jacko setzte ihm die Dosis und ließ Tom einen Augenblick Zeit, den Flash zu überstehen. „So und nun ab. Ich erwarte dich in Langel.“ befahl Jacko. Tom setzte sich ins Auto und fuhr los. Er versuchte möglichst nicht zu leichtsinnig zu fahren, obwohl er das Gefühl hatte fliegen zu können. Er sollte an einem Parkplatz diesmal einen Drogendeal durchführen und nach Langel bringen. Tom war bereits öfters als Drogenkurier unterwegs. Bisher war es immer gut gegangen. Zur Belohnung bekam er eine Dosis Heroin, die er täglich benötigte. Die Fahrt zum Parkplatz war ohne Probleme zu schaffen. Er musste sich nur stark genug konzentrieren damit er nicht den Polizisten auffiel und sie ihn anhielten.


    „Semir! Bitte…. Reißen Sie sich zusammen. So und nun werden Sie mit Fink zum Rastplatz bei Knappsack fahren. Dort soll, so ein Informant, ein Drogendeal abgehen. Sie und Fink werden dort hinfahren und zwar ohne Widerrede!“ befahl Anna. Semir sah sie trotzig an. „Sicher werden wir… und dann werde ich Tom suchen!“ kam fauchend von ihm zurück. Anna nickte. „Gut… aber Sie werden mit Fink fahren. Er am Steuer und Sie als Beifahrer. Sie sind von der Gemütslage nicht fähig, Auto zu fahren.“ befahl Anna weiter. „… was für eine Gemütsverfassung würden Sie denn haben, wenn Sie erfahren, dass Ihr Freund und Partner als Tot für die Kollegen gilt?!?“ schrie Semir durchs Büro. Anna sah ihn strafend an. „Semir… ich habe ihn nicht für Tot erklärt. Er gilt als Vermisst. Mehr nicht… okay und nun versuchen Sie sich zu beruhigen, bevor die Schrankmann kommt und Sie für Dienstunfähig hält.“ sagte sie leise. Semir nickte. „Entschuldigung…“ gab er leise von sich. „Schon gut. Ich kann Sie sehr gut verstehen. Glauben Sie mir, ich wünschte auch dass Tom hier wäre. Ich hoffe nur, dass wir ihn bald finden.“ nickte Anna ihm zu und legte die Hand auf die Schulter. „Sie wissen doch, dass Sie immer mit mir rechnen können.“ Sagte sie leise. Semir sah sie an und Anna sah die Tränen in den Augen. „Ich weiß Chefin….“ sagte Semir tonlos.


    Tom kam am Rastplatz an und musste eine Weile warten, bis der Kunde bzw. der Lieferant kam. Schnell war der Deal gelaufen, doch bevor die Männer sich entfernen konnten, war überall auf einmal Polizei. Tom duckte sich hinter dem Wagen und versuchte einen Ausweg zu finden. Und als er sah wie die Polizisten sich auf die Männer konzentrierten die um sich schossen. Tom stieg in seinen Wagen und raste davon. Er sah nicht, dass der silberne BMW sich direkt an ihn heftete. Tom trat das Gaspedal durch und beobachtete durch den Rückspiegel den Wagen und sah den Fahrer. Dann stutzte er plötzlich. Er kannte den Wagen aber der Mann der dort am Steuer saß, konnte nicht echt sein. Er war doch tot. Erschossen von Jacko und Julius. Er, Tom hatte es doch gesehen. Was zum Teufel hatte das zu bedeuten? Tom wollte es herausfinden und fuhr auf den nächsten Rastplatz. Der BMW kam hinterher. Tom stand zunächst nur da und sah wie der Mann aus dem BMW stieg, die Waffe im Anschlag. Toms Herz macht einen Sprung. „Okay! Ganz langsam aussteigen und Hände auf das Wagendach!“ befahl er. Tom tat was er verlangte und stieg langsam aus.

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  • So da Jenny geschrieben hat, will ich mal nicht so sein....


    „Na los! Nicht so….“ befahl Semir, der in einem unbeobachteten Moment den in den BMW stieg und einen ziemlich verdutzen Fink auf dem Rastplatz stehen ließ und stockte. Der Mann vor ihm sah ungepflegt aus und doch erkannte er ihn sofort. „Tom?“ fragte er erstaunt. Der Mann drehte sich um. „Semir… du bist tot… du kannst nicht hier sein. Das ist sicher auf die Drogen zurück zu führen…du bist tot… sie haben dich erschossen…“ stammelte Tom. „Nein… das haben sie nicht… sie haben mir eine Schutzweste angezogen und dann auf mich geschossen. Drogen? Haben sie es geschafft?“ fragte Semir entsetzt. Tom schloss die Augen und nickte. „Ja… ich bin drauf. Ich hänge an der Nadel. Willst du mich verhaften?“ fragte Tom herausfordernd. Doch Semir hatte bereits die Waffe eingesteckt. „Nein… ich meine… was ist passiert?“ stellte Semir die Frage und man hörte seine Stimme zittern. Tom sah ihn an. „Als du tot warst, haben sie angefangen. Sie haben mir alle sechs Stunden eine Dosis verpasst. Das ist schon so lange her. Ich bin drauf. Für mich gibt es kein Zurück.“ gab Tom leise von sich. Semir nickte. „Komm! Ich muss dich mitnehmen.“ meinte Semir und fasste Tom am Arm. Doch dieser explodierte plötzlich und schlug Semir nieder. Dann stieg er in den Wagen und raste davon.


    Semir kam zu sich. „Aua…“ stieß er aus und erhob sich vorsichtig. Den Nacken reibend ging er zum BMW und rief die Zentrale. „Gib mir die Chefin…“ sagte er leise. „Semir? Was gibt es? Wo sind Sie?“ hörte er Anna fragen. „Chefin… ich hab Tom gefunden…er lebt… und ist einer der Drogenhändler…“ klärte er sie auf. „Oh Gott …Nein…. Semir, wo sind Sie?“ fragte Anna erneut. „Auf dem Rastplatz bei KM 211. Tom hat mich niedergeschlagen als ich ihn stellte. Chefin… ich …muss ihn wieder finden.“ kam bittend von Semir. „Das werden wir, aber erst kommen Sie zurück. Haben Sie ein Kennzeichen?“ wollte Anna wissen. „Ja… K – AP 4432. Ein roter Golf älteren Baujahrs. Aber ich gehe davon aus, dass der Wagen gestohlen ist.“ meinte Semir nur. „Ich komme jetzt zurück.“ hängte er noch an. Er fuhr tatsächlich zurück zur PAST. Dort angekommen rannte er sofort zu Petra und fragte nach dem Stand der Ermittlungen. „Das Kennzeichen ist leider falsch. Es gehört zu keinem Golf. Tut mir Leid. Wie ging es Tom?“ wollte Petra wissen. Semir sah sie traurig an. „Er ist…soweit okay.“ log er und ging zu Anna. Petra sah ihm nach. Sie schien ihm nicht zu glauben doch sie sagte nichts.


    „Chefin! Ich muss ihn suchen. Bitte…Er ist süchtig aber er kann jetzt noch den Sprung schaffen… Bitte…“flehte Semir. „Semir… wenn ich allein die Erlaubnis geben könnte, würde ich es tun, aber Schrankmann war rein zufällig hier als Sie es durchgaben und verlangt, dass wir Tom festnehmen und dem Haftrichter vorführen.“ erklärte sie. „Aber Chefin… er …er…“ versuchte Semir zu erklären. „Herr Kranich ist einer der Drogendealer, die vermutlich schon seit einigen Wochen die Straßen mit Heroin versorgen.“ kam aus dem Hintergrund. Semir drehte sich um und sah Schrankmann ins Gesicht. „Sie wollen ihn haben?“ fragte er herausfordernd. „Natürlich… Verbrecher gehören hinter Gitter und mir ist es so ziemlich egal, ob er Polizist ist, war oder sonst was. Sie werden aber damit nicht betraut, denn ich muss ja damit rechnen, dass Sie Kranich vor der Verhaftung warnen und ihn vielleicht verstecken. Sie werden deshalb in U-Haft genommen.“ erklärte die Staatsanwältin. Anna sah sie an. „Mit welcher Begründung bitte? Herr Gerkhan hat nichts getan was das rechtfertigt!“ nahm sie Semir in Schutz. Schrankmann lächelte süffisant. „Stimmt bisher nicht. Aber ich weiß dass er es tun wird und von daher werde ich es nicht zulassen, dass er meinen Leuten in die Quere kommt. Er steht unter Arrest und es ist mir egal, ob Sie damit einverstanden sind, Frau Engelhard. Es wird eh mal Zeit auf dieser Dienststelle aufzuräumen.“ gab sie schnippisch von sich. Sie winkte den zwei Beamten die sie begleiteten zu. „Nehmen Sie Herrn Gerkhan mit, er wird in einer Arrestzelle gesteckt, bis wir Herrn Kranich gefasst haben.“ sagte sie kalt.

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  • Semir warf Anna einen Hilfe suchenden Blick zu, als die Handschellen um seine Gelenke einrasteten. „Einen Augenblick! So geht das nicht. Frau Schrankmann ich lege Widerspruch gegen diese Behandlung von Semir ein!“ fauchte sie die Staatsanwältin an. „Sie können das natürlich machen. Aber wir müssen jetzt los.“ erklärte Schrankmann und wandte sich zum gehen Das Gespräch schien auch von den Polizisten im Großraumbüro mitbekommen sein, denn plötzlich standen Hotte und Dieter im Türrahmen. Schrankmann sah die beiden warnend an. „Das ist Freiheitsberaubung und ich werde dafür sorgen, dass Sie nicht länger Polizist sein werden. Machen Sie sich schon einmal auf den Ruhestand gefasst!“ keifte sie die Beiden an. „Ich werde direkt mit dem Oberstaatsanwalt sprechen und solange werden Sie hier warten.“ befahl Anna und griff zum Telefon. Nur wenig später hörte sie die Stimmen von Axel Sandner, einem Mann mit dem sie bereits seit langer Zeit befreundet war. „Axel… ich brauche deine Hilfe. Frau Schrankmann hat Semir Gerkhan unter Arrest gestellt und hält ihn von Ermittlungen ab, die für ihn sehr wichtig sind.“ erklärte Anna. Anschließend hörte sie eine Weile zu. „Ja aber sieh mal… Tom Kranich ist nicht nur der Partner sondern auch der Freund. …“ versuchte sie weiter. Wieder hörte sie etwas zu und rollte mit den Augen. Scheinbar hörte sie etwas, dass ihr gar nicht gefiel. „Axel… bitte. Ich bitte dich als Freundin und als Mensch. Lass Gerkhan ermitteln….“ bat sie anschließend. „Danke… ja ich gebe sie dir..“ sagte sie anschließend und reichte den Hörer an Schrankmann weiter. „Schrankmann…“ meldete sie sich. „Ja… ja… Selbstverständlich… Aber… Herr Oberstaatsanwalt… Herr Gerkhan ist befangen und…Ich lege Widerspruch dagegen…Nein… ich wollte Sie nicht… natürlich halte ich mich an Ihre Anweisung… Danke…“ kam von ihr unterbrochen und dann legte sie auf. „Frau Engelhard ich weiß nicht was da zwischen Ihnen und dem Oberstaatsanwalt läuft, aber Sie haben gewonnen.“ kam leise von ihr. „Nehmt ihm die Handschellen ab. Er darf ermitteln.“ sagte sie kühl zu den Beamten. Dann wandte sie sich an Semir. „Ich freue mich bereits auf den Tag, an dem Sie einen entscheidenden Fehler machen und ich über Sie triumphieren kann.“ fauchte sie ihn an und verschwand.


    „Danke…Chefin.“ sagte Semir und reichte Anna die Hand. „Schon gut. Und nun finden Sie Tom und machen Sie alles um ihn wieder clean zu bekommen.“ Lächelte Anna ihn an. „Das werde ich. Aber die Schrankmann wird mich sicher beobachten lassen. Sie wartet doch nur darauf, dass ich mich sofort an Toms Fersen hefte.“ gab Semir zu bedenken. „Ich weiß. Aber Sie haben etwas was die Staatsanwaltschaft nicht hat. Sie haben Freunde und die werden Sie kräftig unterstützen.“ nickte Anna. Semir stand noch da, als sie sich bereits wieder der Arbeit widmete. Sie sah ihn an. „Worauf warten Sie denn noch? Fahren Sie mit Fink los und suchen Sie Tom.“ lachte sie plötzlich. „Ja… bin schon weg…“ kam von Semir und er verließ das Büro. Fink sah ihn an, als er das Büro betrat. „War ziemlich heftig, was?“ fragte er. Semir nickte. „Ja…. es wäre fast vorbei gewesen.“ gab er zu. Fink stand auf. „Hören Sie… ich mag die Staatsanwältin nicht gerade besonders und ich würde Ihnen gern helfen. Ich meine wenn Sie meine Hilfe annehmen.“ kam von dem jungen LKA-Beamten. Semir lächelte. „Gern… aber wir sollten uns eins angewöhnen. Ich bin Semir….“ mit diesen Worten reichte er Fink die Hand. „Martin…“ gab dieser von sich. „Also gut Martin. Wir müssen Tom suchen. Er hängt an der Nadel und ich brauche dich um ihn wieder clean zu bekommen. Das Problem was ich habe, ist das die Staatsanwältin mich vermutlich beobachten lässt und nur darauf wartet, dass ich Tom stelle und sie ihn dann verhaftet. Ich muss ihn erst von der Nadel weg bekommen, Berger und Kauffmann verhaften und …“ erklärte Semir. Martin nickte. „Ich helfe wo ich kann. Ich könnte dir und Kranich ein Häuschen zur Verfügung stellen. Ist zwar nichts Besonderes aber immerhin sehr einsam gelegen. Also falls du es annimmst.“ gab er bekannt. Semir nickte. „Sehr gern. Danke Martin.“

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  • Tom sah Berger und Kaufmann an. Während Berger ihn fertig machte, versuchte Tom seine Gedanken zu ordnen. Es konnte doch gar nicht sein, das Semir lebte. Berger und Julius hatten ihn vor seinen Augen erschossen. Doch dann hörte er Semir wie dieser ihm erklärte, dass er eine Schutzweste getragen hatte. Berger und Kaufmann hatten ihn zerstört. Doch damit nicht genug. Sie hatten ihm Heroin gespritzt. So lange bis er drauf war. Und nun war die Rettung wieder da. Semir würde sicher alles tun um ihn zu helfen. „Du hast den Deal versaut! Glaubst du denn damit hast du dir die nächste Ration verdient? Du bist ein Versager!“ brüllte Berger ihn an. Tom war sehr geknickt. „Ich…ich … Die Polizei war plötzlich da und …und.. ich konnte nichts tun. Einer hat mich sogar verfolgt aber ich konnte ihn aus dem Verkehr ziehen.“ erklärte er. Doch er verschwieg dass es sich um Semir handelte. Auch wenn Berger und Kaufmann ihn an die Nadel gebracht hatte, so waren seine Sinne immer noch geschärft. Seine einzige Möglichkeit wieder davon los zu kommen war Semir. Noch heute Nacht wollte er ihn besuchen und ihm erklären was passiert war. Er wollte ihm bitten zu helfen. Berger atmete tief ein. „Also gut… aber noch ein solcher Fehler und du landest in der Gosse ist das klar?“ fragte er wütend. Tom nickte demütigend. „Geh in dein Zimmer und warte bis ich dich rufe. Ich werde dich nicht einsperren. Also… enttäusche mich nicht.“ warnte ihn Berger. Tom trollte sich. Er musste sich einen Plan zu Recht legen, wie er diesen Beiden entkommen kann.


    Die Tage vergingen und Semir verzweifelte langsam. Es gab keine Hinweise wo Tom steckte. Sie hatten genügend zu tun und er lenkte sich mit einem anderen Fall ab. Doch so wirklich wollte es nicht gelingen. „Martin… ich werde heute früher heim fahren. Meine Frau und meine Tochter sind bis zum Wochenende weg und ich brauche etwas Ruhe.“ erklärte er seinem Aushilfspartner. Martin nickte. „Mach das… kein Problem. Ich halte dich auf dem Laufenden und rufe dich an, falls sich etwas ergibt.“ nickte dieser verständnisvoll. Semir stand auf und verschwand. In Gedanken versunken versuchte er sich auf den Verkehr zu konzentrieren. Immer wieder sah er in den Rückspiegel um festzustellen, ob er überwacht wurde. Doch nichts deutete darauf hin. Endlich kam er zuhause an und stellte den Wagen ab. Dann ging er ins Haus. Es war so ruhig und leer ohne Aida. Er vermisste ihr Lachen und griff zum Telefon. „Hallo… ich bin’s Semir. Ist Andrea in der Nähe?“ fragte er seinen Schwiegervater. Nur kurz darauf hörte er Andrea. „Schatz… wie geht es dir? Gibt es was Neues? Hast du Tom gefunden?“ hörte er seine Frau fragen. „Nein… bisher nicht. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf. Ich werde ihn finden und ich werde ihm helfen. Du kennst mich doch. Ich gebe nicht auf.“ lachte er verbittert in den Hörer. „Ich liebe dich. Du hörst dich so traurig an. Soll ich vielleicht zurückkommen? Ich kann in drei Stunden bei dir sein.“ kam besorgt von Andrea. „Nein… das ist nicht nötig. Mir geht es gut. Ich liebe dich auch. Gib Aida einen dicken Kuss von mir.“ sagte er und legte auf. Nur wenig später legte er sich hin. Doch die Ruhe währte nicht lange.


    Gegen Mitternacht wachte Semir auf. Geweckt durch ein Geräusch das ihm warnte. Er schlug die Decke zur Seite und nahm seine Waffe aus der Nachttischschublade. Ein kurzer Blick auf die Trommel zeigte ihm, dass alles okay war. Er öffnete vorsichtig die Tür zum Schlafzimmer und stieg mit der Waffe im Anschlag die Treppe hinunter. Wieder schepperte es. Diesmal kam es aus der Küche. Vorsichtig sah er hinein. Jemand machte sich an seinem Kühlschrank zu schaffen. Etwas irritiert sah Semir kurz zu und hob dann die Waffe. „Okay… Sportsfreund. Hände hoch!“ blaffte er den unbekannten Besucher an. „Na… du warst auch schon mal Gastfreundlicher…Partner…“ gab der Besucher von sich. Semir entspannte sich. „Tom?“ fragte er erstaunt. „Ja…Semir… hilf mir… bitte.“ Tom drehte sich zu Semir um. Unter seinen Augen lagen tiefe Ringe. „Ich brauche deine Hilfe…“ ging das Flehen weiter. Semir steckte die Waffe ein. „Du hast mich niedergeschlagen!“ fauchte er seinen Freund an und musterte ihn. Die Augen waren unnatürlich groß. Die Haut glänzte im Licht. „Ja ich weiß… aber ich…bitte Semir…“ kam erneut von Tom. „Du bist gerade drauf, was?“ fragte Semir vorsichtig. Tom nickte. „Ja… obwohl ich den Auftrag versaut habe, bekam ich meine Dosis. Aber ich will nicht….ich will nicht…“ Tom fing an zu weinen. Semir nickte. „Komm wir werden uns ins Wohnzimmer setzen. Du wirst mir erzählen, was passiert und dann werden wir die Chefin anrufen.“ erklärte Semir mit fester Stimme. Tom nickte. Er folgte Semir und schon kurz darauf fing er an zu erzählen.

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  • So noch ein kleiner Teil für "Semirs Engel" und Gute Bessereung


    „Als sie dich erschossen haben… ich wollte nicht leben. Ich wollte einfach nur sterben. Doch Kaufmann hatte was Anderes vor. Ich wollte fliehen, mich wehren. Es ging nicht. Sie sperrten mich so lange ein, bis ich an der Nadel hin. Am Anfang gaben sie mir den Stoff ohne welche Bedingungen. Aber dann…“ Tom machte eine Pause. „Dann wollten sie, dass ich es mir verdiene. Ich brauche bereits dreimal eine Dosis. Ich hab sogar daran gedacht mich zu töten…ich will so nicht leben.“ Semir nickte. „Ich helfe dir. Die Chefin auch. Wir werden Kaufmann und Berger eine Falle stellen. Du weißt wo sie sind?“ fragte er vorsichtig an. Tom nickte erneut. „Ja… sie haben ein kleines Häuschen am Stadtrand. Dort haben Sie sogar ein Labor und stellen irgendwelche Pillen her. Sie haben mich kaputt gemacht. Ich bin süchtig….“ kam leise von Tom. „Ich werde die Chefin anrufen. Schrankmann wollte mich schon einsperren, damit ich nichts tue. Tom ich hab dich gesucht. Seit ich aus dem Krankenhaus bin. Diese Mistkerle hatten mir eine Überdosis gegeben. Ich habe drei Tage um mein Leben gekämpft. Aber ich hab es geschafft und du wirst es mit meiner Hilfe auch schaffen.“ versprach Semir.


    Anna schrak auf als das Telefonklingeln sie aus dem Schlaf riss. Sie sah auf die Uhr. Zwei Uhr Nachts? Wer rief denn um diese Zeit an, fragte sie sich und ging zum Telefon. „Engelhard.“ meldete sie sich verschlafen. „Chefin! Ich bin es… Semir. Tom ist bei mir. Er braucht unsere Hilfe…“ hörte sie Semir sagen und sofort war sie hellwach. „Ich bin gleich bei Ihnen. Lassen Sie ihn nicht weg!“ sagte sie und legte auf. Nur wenige Minuten später war sie angezogen und fuhr in einem rasanten Tempo zu Semir. Sie hielt mit etwas Abstand vor seinem Haus und sah sich um. Es schien niemand da zu sein, der das Haus von Semir überwachte. Sie klingelte und nur wenig später saß sie bei Semir im Wohnzimmer und Tom gegenüber. Er lachte irre und schien die Welt nicht wahrzunehmen. Anna war erschrocken über sein Aussehen. „Tom…. schön Sie zu sehen.“ sagte sie leise. Toms Augen schienen sie zwar anzusehen, aber sie zweifelte daran dass er sie tatsächlich wahrnahm. „Er ist gerade auf seinem Flug.“ sagte Semir leise. „Diese Mistkerle haben ihn geschafft. Er hat mich um Hilfe angefleht. Chefin…. wenn die Schrankmann herausfindet, dass er hier ist, dann… dann …“ sie hörte die Verzweiflung aus Semirs Stimme. „Wir werden ihm helfen. Sie und Tom müssen für eine ganze Weile verschwinden. Bis er wieder clean ist. Niemand wird uns davon abhalten.“ schwor sie ihn. „Martin Fink hat mir zugesichert, dass er eine Bleibe hat, wo Tom seinen Entzug durchmachen kann. Keine Nachbarn, weit ab vom Schuss. Dort muss ich ihn hinbringen und ..“ erklärte Semir. „Einen kalten Entzug? Das wird eine harte Arbeit. Glauben Sie, dass Sie es schaffen? Das er es schafft?“ fragte sie zweifelnd. „Ja… er wird es schaffen und ich auch. Wir werden es gemeinsam durchstehen und dann werden wir Berger und Kaufmann stellen. Tom weiß wo sie sind und…“ erzählte Semir. Anna lächelte ihn an. „Sie werden sich um Tom kümmern und ich werde mit Fink Berger und Kaufmann stellen. Und damit sind wir alle ausgelastet. So und nun sollten wir sehen, dass Sie und Tom ungesehen zu dem Ort kommen, den Sie allein kennen. Fink ist uns loyal gegenüber und er wird sicher schweigen. Dafür darf er Berger und Kaufmann verhaften.“ erklärte Anna. „Hier… den hat Tom geschrieben, bevor er weg getreten war. Die Adresse wo Sie Berger und Kaufmann finden.“ Semir hielt ihr einen Zettel hin. Anna nahm ihn. Dann half sie Semir Tom in den Wagen zu bringen und fuhr zur PAST.

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    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Semir nahm den Schlüssel den er von Fink bekommen hatte und auch die Wegbeschreibung. Er hatte Anna gebeten Petra nichts davon zu sagen, dass er Tom gefunden hatte und wie es ihm ging. Erst wenn Tom wieder gesund war, dann konnten sich die Beiden wieder sehen. Während der Fahrt sah er immer wieder auf Tom, der vor sich hingrinsend auf dem Beifahrer saß und in einer Welt war, die nichts mit der Realität zu tun hatte. Nur eine Stunde später war Semir angekommen. Er schnaubte verächtlich als er sah, was für ein Häuschen es war. Martin hatte Recht, es war nichts Besonderes. Tom schien langsam wieder wach zu werden. Er sah Semir an. „Was machen wir denn hier?“ wollte er wissen. „Hier werde ich dir helfen.“ versprach Semir und zog Tom aus dem Wagen. Beide gingen ins Haus. Semir war erstaunt denn das Haus schien von außen nicht viel herzumachen, aber innen war es erstaunlich gut eingerichtet. „Du willst mir helfen? Wie?“ fragte Tom unsicher. „Nun… hier wirst du zunächst von den Drogen runter kommen. Du bist noch nicht zu lange drauf und ich hoffe, dass wir es beide überstehen werden. Tom…ich weiß das du es schaffen kannst. Du musst es nur wollen.“ bat Semir inständig. Tom nickte. „Ich will es. Ich will mein altes Leben zurück. Ich will meinen Job zurück… ich will…“ fing er an und seine Stimme zitterte. Semir nickte. „Dann werden wir uns auf eine harte Zeit vorbereiten. Ein kalter Entzug ist hart, aber wir werden es schaffen und niemals aufgeben.“ schwor Semir. Tom nickte nur.


    Anna sah Schrankmann an, als sie am nächsten Morgen in ihrem Büro stand. „Wo ist denn Herr Gerkhan?“ wollte sie wissen. „Er hat Urlaub beantragt und ich habe ihm zugestimmt. Warum fragen Sie?“ kam von Anna zur Antwort. „Nun ja… ich hoffe nur, er benutzt den Urlaub um sich zu erholen und nicht um Kranich zu suchen und ihn zu verstecken.“ gab Schrankmann schnippisch von sich. „Wenn es Sie beruhigt… er ist zu seiner Frau in die Eifel gefahren und wird dort einige Zeit bleiben. Aber wir haben einen geheimen Hinweis erhalten, wo sich Berger und Kaufmann aufhalten. Ich werde mit Ihrer Erlaubnis ein SEK-Team hinschicken und sie festnehmen.“ bat Anna. Schrankmann nickte. „Ich werde Sie begleiten, denn wenn wir diese Beiden haben dann haben wir auch Kranich und der wird ebenfalls verhaftet werden. Wenn Sie allein fahren, muss ich davon ausgehen, dass Sie ihn verstecken und verschonen.“ erklärte Schrankmann. Anna nickte. „Selbstverständlich…“ nickte sie. „Wir sind ja auch eine Gemeinschaft die sich gegen Sie verschworen hat, nicht wahr? Warum hassen Sie Kranich und Gerkhan so? Weil Sie ihnen nicht in den Hintern kriechen? Oder weil sie jeden Fall hervorragend lösen und Ihnen damit Arbeit machen, weil Sie dann die Anklage schreiben müssen?“ fragte Anna wütend. Doch Schrankmann lächelte sie nur an.


    Der Abend kam und Semir sah zu Tom, der auf dem Bett lag. „Semir… es geht los. Ich brauche meine Dosis….hilf mir…“ kam von ihm. Semir sah dass Tom Schmerzen hatte. Er hatte ihn auf seinen Wunsch hin mit Handschellen am Bett gefesselt. „Nein… du bekommst nichts von mir. Du musst da durch.“ erklärte Semir. „Ich brauche es! Gib es mir doch! Ich hab was in der Jacke…bitte… ich kann nicht…“ flehte Tom. Semir schüttelte den Kopf. „Ich dachte du willst mir helfen? Warum quälst du mich so? Semir… du bist doch mein Freund…“ kam von Tom. „Ja und genau deshalb bekommst du nichts von mir. Tom… du musst da durch. Ich kann dir sonst nicht helfen. Ich wünschte ich könnte es dir abnehmen, aber…“ erklärte Semir leise. Er nahm die Wasserflasche und hielt sie Tom an den Mund. Doch dieser trat auf einmal nach ihm und traf auch. Mit einem Schrei ging Semir zu Boden und sah seinen Freund an. „Das hast du davon! Gib mir meine Dosis! Ich will es!!! Ich will es!!!“ schrie Tom ihn an. Semir erhob sich und hielt sich die Seite. „Weißt du was? Du kannst mich anschreien soviel du willst, mich treten wenn du glaubst es hilft dir. Du kannst jammern und betteln. Von mir bekommst du das Teufelszeug nicht.“ gab er gepresst zurück, hob die Wasserflasche auf und ging zurück zum Tisch. „SEMIR!! BITTE!!!!“ schrie Tom laut und Semir hörte wie er an den Fesseln zerrte.

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  • Anna und Schrankmann sowie ein Team des SEKs fuhren am nächsten Morgen bei Berger und Kaufmann vor. Diese waren in ihrem Labor und sahen das Aufgebot gar nicht. Sylvie kam gerade die Treppe runter als die Männer stürmten. Sie schrie laut auf und wollte sich der Verhaftung widersetzen, zog ihre Waffe und schoss wild darauf los. Einer der SEK-Beamte wurde verletzt und ein weiterer erwiderte das Feuer. Sylvie sackte tödlich getroffen zu Boden und sah auf die Wunde dicht über dem Herzen. Das Blut lief pochend mit jedem Herzschlag aus der Wunde. Von den Schüssen allarmiert kamen nun auch Berger und Kaufmann nach oben und wurden vom SEK empfangen. Sie widersetzen sich nicht weil sie einfach so geschockt waren. Schrankmann baute sich vor Berger auf. „Wo ist Kranich?“ fragte sie. Berger antwortete nicht. „Sucht das gesamte Gebäude ab. Er muss hier sein!“ befahl sie den Männern, die sich umgehend daran machten diesen Befehl auszuführen. Doch nach einer halben Stunde war klar, Kranich war nicht hier. „Der ist vermutlich dabei, sich das Geld für den nächsten Schuss zu besorgen. Klar… er kann ja nicht ohne…“ grollte Schrankmann verächtlich. Sie drehte sich zu Anna. „Sie brauchen gar nicht so triumphierend zu schauen, ich werde Kranich finden. Und ich werde ihn hinter Gitter bringen. Mir ist es egal, ob er süchtig gemacht wurde und dann zum Verbrecher wurde, oder ob er es freiwillig macht. Er wird mit Sicherheit aus dem Polizeidienst entlassen und das ist etwas was ich durchsetzen werde…“ „…ich werde mit Sicherheit dagegen halten und nun sollten Sie mir aus den Augen gehen. Ich habe eh schon Magenschmerzen und ich möchte kein Geschwür bekommen“ erklärte Anna wütend und lächelte sie an. Schrankmann ließ die Gefangenen abtransportieren und verschwand. Das Lächeln von Annas Gesicht verschwand. „Gewitterziege“ fauchte sie leise und fuhr mit Fink zurück zur PAST. „Sagen Sie Frau Engelhard… glauben Sie dass es funktioniert?“ fragte er. Anna nickte zuverlässig.


    Die Tage vergingen.... Tom schrie sich die Seele aus dem Leib und versuchte Semir mit allen zu bestechen damit er seine Dosis bekam. Semir hatte sich Kopfhörer aufgesetzt und hörte laut Musik. So war es wenigstens nicht so schrecklich für ihn, seinen Freund so zu sehen. Tom bettelte und flehte. Gegen Mittag des vierten Tages schlief Tom sehr unruhig. Er fieberte und Semir war in der Versuchung einen Arzt zu rufen, doch wenn er das tat, dann wusste die Staatsanwältin vermutlich schon bald, dass Tom hier war und würde ihn einsperren. Er rief Anna an. „Chefin! Ich brauche einen Arzt für Tom. Kennen Sie nicht jemanden? Er hat hohes Fieber und ich bekomme es einfach nicht runter.“ erklärte er. Er hörte Anna tief Luft holen. „Semir… wenn ich einen Arzt zu Ihnen schicke, dann ist Tom so gut wie verhaftet…ist es wirklich so schlimm?“ kam von ihr besorgt. „Er brüllt mich den ganzen Tag an und droht mit tausend Tode und dann bettelt er wieder und fleht mich an. Es tut weh…“ gab Semir zu. „Semir… egal was er zu Ihnen sagt. Er meint es nicht so. Aber wissen Sie, was mir gerade einfällt? Der Bruder von Petra ist Arzt und ich meine er heißt Marcus. Wenn wir ihn wirklich einweihen, dann müssen er und Petra Stillschweigen bewahren. Bei Petra ist es kein Problem. Aber ich weiß nicht wie der Bruder das sieht.“ erklärte Anna. „Chefin… versuchen Sie es. Ich schaffe es nicht allein. Die Umschläge helfen nicht und ich weiß wirklich nicht weiter.“ bat Semir. „Also gut. Ich werde mit Petra sprechen. Geben Sie mir die Adresse wo Sie sich befinden.“ kam von Anna und sie schrieb die Adresse auf.

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  • Petra saß in ihrem Wohnzimmer. Seit einiger Zeit schlief sie bereits schlecht. Ihr Freund war verschwunden und die Gedanken daran was mit ihm geschah belasteten sie stark. Sie erschrak als die Türklingel anschlug. Sie öffnete die Tür und sah erstaunt in das Gesicht von Anna Engelhard. „Chefin? Was machen Sie denn hier?“ fragte sie. „Petra ich brauche Ihre Hilfe. Es geht um Tom.“ erklärte Anna. „Kommen Sie doch rein.“ meinte Petra und zeigte auf das Wohnzimmer. Anna trat ein. „Nett haben Sie es hier.“ gab sie zu. „Danke… was ist mit Tom?“ wollte Petra wissen. „Er und Semir sind untergetaucht. Tom ist Drogenabhängig und macht gerade den kalten Entzug durch. Sie können sich vorstellen dass es nicht einfach ist. Weder für Semir und schon gar nicht für Tom. Er hat Fieber und Sie sagten mir doch, dass Ihr Bruder Arzt ist. Wir brauchen einen Arzt der verschwiegen ist und den Ort wo er sich befindet für sich behält.“ erklärte Anna weiter. „Tom? er ist süchtig? Gott… diese Teufel. Ich werde Marcus anrufen.“ nickte Petra und Anna sah sehr wohl dass sie sehr geschockt war. Nur wenig später klingelte es erneut und ein Mann stand im Raum. „Das ist Marcus mein Bruder. Marcus meine Chefin Anna Engelhard.“ stellte sie ihn vor. Sie reichten sich die Hände. „Meine Schwester hat mir etwas von einem „Geheimauftrag“ erzählt. Näheres weiß ich leider nicht. Wobei kann ich helfen?“ wollte Marcus wissen. Anna lächelte ihn an. Er gefiel ihr.


    „Nun ja… Herr Schubert…. Es ist etwas problematisch. Es geht um einen Kollegen von mir. Aber wir sollten uns beeilen.“ meinte Anna und drängte zum Aufbruch. „Augenblick Frau Engelhard. Meine Schwester sagte mir, dass eine Person meine Hilfe benötigt. Ich würde gern wissen in welcher Form und mich darauf vorbereiten.“ kam von Marcus. Anna nickte. „Also gut… Es geht um Tom Kranich. Er und Ihre Schwester sind leiert. Tom wurde vor einigen Wochen mit seinem Dienstpartner entführt und süchtig gemacht. Sein Freund entkam nur knapp dem Tod. Aber sie sind derzeit zusammen und Tom macht einen kalten Entzug durch. Ich brauche Ihnen als Arzt sicher nicht zu erklären, dass dies kein Spaziergang ist.“ erzählte Anna. Marcus sah sie an. „Wo sind die Herren?“ wollte er sofort wissen. Anna lächelte. „Nun so einfach ist es nicht. Das Problem was ich habe, ist folgendes. Tom wurde abhängig gemacht und ist auch straffällig geworden, was wiederum die Staatsanwaltschaft auf den Plan rief und die will Tom nur einsperren. Ich muss mich darauf verlassen können, dass Sie nichts verraten.“ Anna sah Marcus fest an. Marcus lächelte. „Ich weiß was Sie meinen, aber ich denke Sie wissen auch, dass ich unter der ärztlichen Schweigepflicht stehe und diese kann ich auch auf einen Aufenthaltsort erweitern. Wo befindet sich der Patient?“ fragte er erneut und wühlte in seiner Arzttasche. Anna nickte. „Ich bringe Sie hin.“ entschied sie. Petra sah sie fragend an. „Darf ich mit?“ kam leise von ihr. Anna schüttelte den Kopf. „Petra… Es ist nicht gut, wenn Sie Tom in der jetzigen Verfassung sehen. Es wäre sicher nicht in seinem Sinn. Ich werde Sie auf dem Laufenden halten. Und wenn Sie gefragt werden… Sie wissen von nichts.“ Anna legte ihr die Hand auf die Schultern. Petra nickte und man sah es ihr an, dass sie damit zu kämpfen hatte.

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  • Semir sah besorgt auf Tom, der schwer atmend im Bett lag. Der Schweiß lief ihm übers Gesicht. Semir war nahe dran die Fesseln zu lösen, doch das unterließ er. Wenn Tom plötzlich wach wurde und ihn überwältigen konnte, war es durchaus möglich, dass er an die Drogen in der Jacke kam. „Tom… hörst du mich?“ fragte er besorgt. Tom warf seinen Kopf hin und her und zuckte. Er krümmte sich vor Schmerzen und Semir verfluchte seinen Plan es ohne ärztliche Hilfe durch zu ziehen. Nun musste er warten, bis Anna es erreicht hatte einen Arzt zu finden, der dicht hielt. Er erschrak als es plötzlich klopfte. Er öffnete die Tür und sah Anna an. „Sie sehen grausam aus, Semir.“ begrüßte sie ihn. „Danke… ich hab die letzten zwei Nächte kaum geschlafen, weil Tom brüllte, mich bedrohte, anflehte und mir einiges versprach. Ich bin ziemlich fertig…“ erklärte er und sah den Mann an, der hinter Anna stand. „Das ist Dr. Marcus Schubert. Petras Bruder. Er will sich Tom ansehen.“ erklärte Anna. Semir nickte und ließ die Beiden rein. Sofort kümmerte sich Marcus um Tom, der schweißgebadet im Bett lag. „Warum ist er gefesselt?“ wollte er wissen. Semir erklärte es ihm. Marcus nickte. „Ich werde ihn ruhig stellen, dann benötigt er die Handschellen nicht. Die Handgelenke sind ja schon blutig.“ tadelte er und bat Semir die Handschellen zu lösen. Semir tat es. Mit schleppenden müden Schritten ging er zur Couch zurück und ließ sich fallen. Marcus gab Tom eine Spritze und verband die Handgelenke. „so… er wird jetzt ruhiger werden. Der Kreislauf ist ziemlich im Keller und normalerweise würde ich darauf bestehen ihn in die Klinik zu bringen. Frau Engelhard hat mir allerdings erzählt was es mit ihm auf sich hat. Ich werde heute Nacht hier bleiben. Einerseits wegen dem Patienten, dem es nicht sehr gut geht und zum anderen wegen Ihnen. Sie müssen schlafen, denn sonst kippen Sie um und das wäre auch nicht gut, oder?“ lächelte Marcus Semir an und zog eine Spritze auf. „Was soll das?“ fragte Semir und rutschte ein Stück von Marcus weg. „Nun… sagen wir eine kleine Einschlafhilfe. Wie lange sagten Sie haben Sie nicht mehr geschlafen?“ wollte Markus wissen. Semir zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Ich hab es immer wieder versucht aber nur für wenige Minuten. Zwei oder drei Nächte….“ gab er zurück. „Sehen Sie… also Arm her und dann wird geschlafen.“ nickte Marcus ihm zu und Semir gab sich geschlagen. Nur wenig später schlief er tief und fest. Anna sah Marcus an. „Danke.“ gab sie leise von sich und fuhr zurück.


    Am nächsten Morgen schreckte Semir hoch. „Tom!“ stieß er aus und sprang regelrecht auf. Doch ein Blick zeigte, dass Tom ruhig schlief. „Na auch schon wach?“ fragte ihn Marcus, der gerade Kaffee kochte. „Ja… danke… Wie geht es ihm?“ wollte Semir sofort wissen. „Den Umständen entsprechend. Das Fieber ist runter aber der Puls rast noch. Ich denke in zwei Tagen dürfte er das Gröbste überstanden haben. Ich muss allerdings gleich zum Dienst. Ich lasse Ihnen etwas da, damit er ruhig bleibt. Obwohl…eigentlich dürfte er kaum noch ausrasten. Aber sicher ist sicher.“ lächelte Marcus ihn beruhigend an. Semir nickte. „Danke… für alles.“ sagte er leise und reichte Marcus Schubert die Hand. „Nun man tut was man kann, für den Freund seiner Schwester. Ach ja… ich bin heute Nachmittag wieder hier. Bis dahin sollte hier nichts weiter passieren.“ erklärte er. Semir sah ihn an. „Wie kommen Sie denn zurück? Ich meine… Sie sind doch mit Frau Engelhard gekommen und…“ fragte Semir. Marcus lächelte. „Ich bin hinter ihr hergefahren. Mein Wagen steht direkt vor der Tür. Nur keine Angst. Ich halte dicht.“ lächelte Marcus noch und fuhr dann ebenfalls zurück in die Stadt. Semir verschloss die Tür und ging zu Tom zurück. Dann nahm er sich einen Kaffee und ließ sich mit einem Stöhnen in den Sessel sinken. „Was für eine verrückte Welt“ stieß er aus und dachte an die Fälle die er mit Tom schon erlebt hatte. Wie oft waren sie schon in Situationen, die fast ausweglos erschienen? Wie oft hatten sie sich mit der Staatsanwältin angelegt und dann am Ende doch eine Entschuldigung gehört? Semir schloss die Augen. Er war immer noch sehr müde. Doch er kam nicht dazu noch einmal wegzusacken. Denn plötzlich schrie Tom laut auf. „NEIN!!“ Semir sprang aus dem Sessel und ging zu ihm. „Tom? Hey.. was ist denn?“ fragte er besorgt. Tom sah ihn an. „Semir….“ kam leise von Tom. „Ja.. ich bin hier…“ lächelte Semir ihn an. „Du … du bist… tot…“ erklärte Tom mit verschwommenen Blick. „Nein.. bin ich nicht. Wie geht es dir?“ fragte Semir, doch Tom schien schon wieder weg zu schweben. Semir sah ihn traurig an. Dann fühlte er die Stirn. Sie war angenehm kühl. Wenigstens war das Fieber weg. Er saß noch eine Weile an Toms Bett und beobachtete ihn. Tom schlief bereits viel ruhiger als sonst. Er tobte nicht mehr und verlangte nach dem Gift. Das sollte doch ein gutes Zeichen sein.

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  • so das war es dann mal wieder.... schade das die Storys immer sooo schnell zu ende sind....


    Am Nachmittag erschrak Semir, als es an der Tür klopfte. Doch dann erinnerte er sich daran, dass Marcus noch einmal vorbeischauen wollte. So ging Semir zur Tür und öffnete. Anna, Petra und Marcus standen vor der Tür. „Oh… ein Aufgebot.“ grinste Semir und ließ die Leute rein. Petra ging sofort zu Tom und sprach ihn an. Doch Tom reagierte nicht. „Er war heute Morgen kurz wach und hat mir mit gesprochen.“ erklärte Semir. Marcus nickte. „Das ist ein sehr gutes Zeichen. Das Gift hatte ihn noch nicht fest im Griff. Und doch war dieser Entzug sehr hart und nicht ganz ungefährlich. Bei einem kalten Entzug ist es immer ratsam, einen Arzt zugegen zu haben. Also beim nächsten Mal… wendet ihr euch an mich.“ kam leise lachend von Marcus der mit den Werten von Tom scheinbar sehr zufrieden war. „Wann wird er wach, Marcus?“ fragte Petra ihren Bruder. „OH… ich denke es wird nicht lange dauern und dann kann er wieder die Autobahn unsicher machen.“ nickte Marcus. „Das denke ich weniger!“ kam auf einmal die Stimme von Schrankmann hinter Semir. Dieser drehte sich erschrocken um. „Ich wusste doch, dass Sie dahinter stecken. Wie schaffen Sie es eigentlich immer andere Leute mit in den Schlamassel zu ziehen. Sie sind vorläufig festgenommen!“ blaffte sie Semir an. Doch diese rührten sich nicht. „Haben Sie nicht verstanden was ich sagte?“ empörte sich Schrankmann. „Sie sollen Herrn Gerkhan und Herrn Kranich abführen!“. Wieder geschah nichts. „Gut… dann mache ich das eben selbst.“ kam schnippisch von ihr und sie legte Semir die Handschellen an. Bisher hatte sie Ihre Beamten nur den Rücken gekehrt aber jetzt als sie die Männer ansah, wurde sie rot. Oberstaatsanwalt Axel Sandner stand im Türrahmen. „Frau Schrankmann? Würden Sie mir bitte erklären was hier abgeht?“ fragte er wütend. „Ähm… Herr Oberstaatsanwalt… ich kann das erklären… also Herr Gerkhan und Herr Kranich haben eine…kriminelle Organisation auffliegen lassen und sich hervorragend geschlagen. Ich wollte Herrn Gerkhan gerade die Handschellen abnehmen und…ja…“ kam von der Staatsanwältin. „Danke Frau Schrankmann ich benötige Sie hier nicht mehr. Halten Sie sich bitte im Büro zu meiner Verfügung. Ich denke wir sollten da einiges klären.“ setzte der Oberstaatsanwalt dagegen. Schrankmann nickte und verschwand mit gesengtem Blick.


    „Danke Axel… das war buchstäblich in letzter Sekunde. Ich weiß nicht was die Frau gegen die Beiden hat, aber egal was sie machen, Schrankmann versucht ihnen den Weg zu blockieren wo sie nur kann.“ erklärte Anna und reichte Axel die Hand. „Nun ich denke, es wird diesmal das letzte Mal sein. Zumindest hoffe ich es. Wenn nicht, dann ruf mich einfach an. Du verstehst sicher, dass ich es nicht gutheißen kann was deine Beamten hier getan haben, aber sie werden eine Chance bekommen es mir ausführlich zu schildern.“ nickte Axel und sah zu Semir. „Herr Gerkhan? Ich hoffe doch Sie sind soweit okay und können mit Herrn Kranich nächste Woche in meine Büro kommen, wo wir diese Sache ganz intensiv erläutern werden?“ fragte er. Semir nickte. „Ich denke schon. Zumindest was mich angeht. Was mit Tom ist, weiß ich nicht. Da muss der Arzt entscheiden.“ erklärte Semir und sah zu Marcus. „Also von mir aus steht dem sicher nichts im Weg, wenn es der Gerechtigkeit dient… denn unser Patient ist endlich wach..“ lachte Marcus und gab den Blick auf das Bett frei. Semir sah seinen Freund an. „TOM! Endlich…!“ freute er sich und wollte zu ihm. Anna hielt ihn fest. „Sie werden erst einmal die beiden Turteltauben dort in Ruhe lassen.“ lächelte sie und deutete auf Petra die sich gerade sehr liebevoll um Tom kümmerte. Semir nickte und sah Anna an. „Es könnte schon bald sein, dass die Hochzeitsglocken läuten.“ dachte er laut nach. Anna nickte. „Ja und ich darf mir dann wieder eine neue Sekretärin suchen. Gut dass ich nur zwei Kommissare bei mir habe…. Dann ist die dritte wenigstens sicher.“ meinte sie trocken. Semir grinste leicht.


    Am nächsten Morgen besuchte Tom seine Kollegen in der PAST. Semir und er standen zunächst auf dem Parkplatz. „Semir… ich weiß nicht… ich meine vielleicht sollte ich…ich meine…“ versuchte Tom die Worte zu finden, um nicht ins Gebäude zu müssen. „Hey.. die Kollegen wissen alles.“ grinste Semir. „Hab ich mich eigentlich schon bedankt?“ fragte Tom. Semir schüttelte den Kopf. „Nicht in den letzten fünf Minuten. Hey… vergiss es. Wir sind Freunde und ich würde es jederzeit machen.“ erklärte Semir. Tom reichte ihm die Hand. „Jeder der dich seinen Freund nennen kann, ist der glücklichste Mensch der Welt.“ sagte er leise und drückte Semirs Hand fest. Wenig später saßen sie in ihrem Büro. „So… dann kannst du ja mal anfangen die Berichte zu schreiben. Ich konnte ja nicht… weil du mich daran gehindert hast.“ meinte Semir trocken. Tom sah ihn an. „Wieso hab ich dich gehindert?“ wollte er wissen. „Na weil ich dich bewachen musste. Ich hab mich von dir treten lassen, du hast mich zusammengeschlagen und mir mit dem Tod gedroht… ich habe fast eine ganze Woche nicht geschlafen und….“ zählte Semir auf und übertrieb maßlos. „Fast eine ganze Woche nicht geschlafen?“ harkte Tom nach. Semir nickte. „Na dann bin ich dir wirklich was schuldig….“ grinste Tom und machte sich tatsächlich ans Schreiben. Als er wenige Minuten ein „Fertig“ rief sah Semir ihn erstaunt an und nahm den Bericht in die Hand. „Wegen schwerer Erkrankung kann in Zeitraum des gesamten letzten Monats kein Bericht erfolgen…“ Semir sah Tom erstaunt an. „Also….“ fing er an und musste laut lachen.


    Ende







    Semir sah Anna erschrocken und nach Hilfe suchend an. „Was? Wieso?“ fragte sie. „Nun der Sachverhalt ist doch wohl folgender. Herr Gerkhan hat wohl wissend dass es sich bei Herrn Kranich um einen süchtigen Verbrecher handelt, diesen versteckt und vermutlich sogar bei den Taten unterstützt, damit dieser sich seine Drogen finanzieren kann. Mir fehlen zwar die Beweise, aber die werde ich schon bekommen. Herr Kranich wird ins Gefängnis-Krankenhaus gebracht und Herr Gerkhan kommt in Untersuchungshaft bis wir die Sachlage geklärt haben. Abführen!“ befahl Schrankmann ihren Beamten.

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