Blut ist dicker als Wasser

  • So da meine letzte Story mit Ben doch besser rüberkam, als ich dachte... habe ich hier noch eine gefunden die sich mit dem neuen Helden beschäftigt.... Viel Spaß beim Lesen und nicht das Feeden vergessen :D:D:D


    Ben und Semir waren auf der A4 unterwegs, als Bens Handy klingelte. „Jäger!“ meldete er sich und hörte eine Weile zu. „Dann komme ich heute Abend zu dir und wir klären es. Versprochen. Ich sage dir Bescheid wann ich Feierabend habe.“ sagte er nach einer Weile und hörte wieder zu. „Verdammt ich sage doch heute Abend!“ gab er etwas wütender zur Antwort und beendete das Gespräch. „Ärger?“ fragte Semir neugierig. „Ja... etwas. Mein alter Herr will mit mir etwas bereden.“ erklärte Ben. „Ach und du hast keinen Bock drauf, oder?“ lachte Semir leise. „Nicht wirklich. Weil ich genau weiß was er will. Weißt du... mein alter Herr ist nicht gerade arm und er lässt mir einfach nicht die Freiheit meinen eigenen Beruf zu erwählen. Was meinst du welchen Ärger ich bekommen habe, als ich ihm eröffnete, dass ich Bulle werde. Er hätte mich lieber als Anwalt oder so gesehen. Tja und selbst als ich die Polizeischule mit Bravur absolvierte, war er nicht stolz darauf. Bulle kann jeder werden, war immer sein Kommentar. So richtig abwertend. Dabei weiß er genau warum ich Polizist werden wollte.“ kam von Ben. Semir nickte. „Ja...ja... die Väter. Warum?“ wollte er wissen. Ben sah ihn an. „Was warum?“ stellte Ben die Gegenfrage. „Warum du Bulle geworden bist?“ kam von Semir. „Das ist eine verdammt lange Geschichte.“ Er hörte sofort das Ben mit diesem Beruf eine schlechte, traurige Erinnerung verband. „Entschuldige... ich wollte nicht zu aufdringlich sein. Wenn du nicht willst, dann musst du sie natürlich nicht beantworten.“ entschuldigte Semir sich. Ben sah ihn nur an und nickte schweigend.


    Während dessen stand Susanne bei Anna im Büro. Sie hatte eigentlich bereits Urlaub, sollte jedoch ihre Stellvertreterin in den Arbeitsbereich einweisen. „Susanne.... denken Sie bitte auch daran Annika die Handhabung mit den Mitarbeitern zu erklären.“ erinnere Anna sie. Susanne nickte. „Ja kein Problem.“ Sie und Annika, die von einer Zeitarbeitsfirma geschickt wurde verließen das Büro. Annika sah sich in dem Großraumbüro um. „Ziemlich spärlich.“ meinte sie leicht abfällig. „So alte Geräte...“ kam etwas später von ihr. Susanne hörte es sich nur an, sagte nichts zu alle dem. „Wenn die mal nicht abstürzen, weil ich etwas eingebe.“ klagte Annika weiter. Susanne schloss genervt die Augen. „... und dieser Stuhl... das ist ja ne Krankheit.“ Wurde weiter geklagt. Das reichte. „Frau Liebstöckel! Es reicht! Sie sollen hier arbeiten und nicht ausruhen.“ sagte Susanne etwas lauter, als sie es eigentlich vorhatte. Auch die Polizisten die im Raum waren drehten sich zu ihr um. „Entschuldigen Sie mal, Frau König. Aber das ist gesundheitlich sicher sehr schädigend, wenn man den ganzen Tag hier auf diesem Stuhl sitzt. Immerhin gibt es Vorschriften. Daran sollte sich gerade die Polizei halten.“ Susanne kam sich vor wie in der Schule. Sie hielt sich zurück und wies ihre Vertretung ein. „Ach und wichtig ist, dass Sie beiden Hauptkommissaren zur Hand gehen. Es ist Ihre Aufgabe sie mit Informationen zu füttern.“ erklärte Susanne etwas umständlich. Annika sah sie pikiert an. „Ich soll doch keine Polizeiarbeit machen, oder?“ fragte sie. „Nein... Sie sollen nur wenn die Beiden zu Ihnen kommen die Informationen heraussuchen, die sich in der Datenbank befinden.“ Susannes Stimme klang ärgerlich. Was dachte diese Frau eigentlich welche Stelle sie vertritt?, fragte sie sich.

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    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Ben und Semir kamen nach drei Stunden ins Büro und sahen dass Susanne sich mit einer Frau unterhielt. Ben ging direkt zu den beiden. „Willst du uns deine Freundin nicht vorstellen?“ fragte er. Susanne sah ihn an. Die Augen funkelten etwas wütend. „Das ist meine Urlaubsvertretung. Annika Liebstöckel. Sie wird euch in den nächsten drei Wochen mit Informationen zudecken, wenn ihr sie benötigt.“ erklärte Susanne. Semir hörte es kurz. „Drei Wochen? Wie sollen wir denn so lange ohne dich auskommen?“ fragte er erstaunt. „Deshalb ist ja auch Frau Liebstöckel da.“ gab Susanne von sich. „so und nun entschuldigt ich habe noch zu tun.“ sagte sie und verschwand kurz. Annika sah die Beiden an. „Ich bin Annika Liebstöckel.“ stellte sie sich vor, weil Susanne es einfach nicht für nötig. „Semir Gerkhan, mein Kollege Ben Jäger.“ kam von Semir und er reichte ihr die Hand. Allerdings begnügte sich Annika mit einem Nicken anstatt die Hand zu ergreifen. Semir sah Ben kurz an. „Sie dürfen ruhig die Hand nehmen. Sie beißt nicht.“ lächelte Semir sie an. Annika nickte. „Ja sicher, nur ich möchte mir keine Viren oder so einfangen, wenn Sie verstehen. Ach ja... und das eins klar ist. Ich bringe keinen Kaffee an die Tische. Ich bin Sekretärin und keine Kellnerin.“ erklärte sie und ließ die beiden Hauptkommissare einfach stehen. Semir sah ihr nach und machte Ben dann ein Zeichen. Sie gingen in ihr Büro. „Was ist das denn für eine?“ fragte Ben erstaunt. Semir zuckte mit den Schultern. „Wenn sie genauso arbeitet, dann liegen schwere drei Wochen vor uns.“ stöhnte er gespielt.


    Semir saß am Abend mit Andrea im Garten. Es war ein schönes Wetter und Aida spielte noch im Garten. Die Kleine rieb sich immer wieder die Augen und Andrea lächelte. „Ich glaube sie ist sehr müde. Ich werde sie mal bettfertig machen und bin gleich wieder bei dir.“ sagte sie, stand auf und nahm die Kleine auf den Arm. Semir stand auf und gab seinen Frauen einen liebevollen Kuss. „Schlaf gut, meine Prinzessin.“ sagte er sanft zu seiner Tochter und streichelte ihr Haar. Er sah Andrea an. „beeile dich bitte, hörst du...“ grinste er. Andrea nickte. „Sobald sie schläft hast du mich für dich allein.“ gab sie zur Antwort. Nur eine halbe Stunde später war Andrea wieder da und Semir lag im Liegestuhl und schlief tief und fest. Sie sah ihm eine ganze Weile zu. Dann lächelte sie und küsste ihn sanft. Er schlug die Augen auf... „Schläft sie?“ fragte er selbst ziemlich verschlafen. Andrea nickte. „Wie der Papa.“ sagte sie leise. „Ich hab nicht geschlafen. Also nicht fest.... nur so ein bisschen.“ verteidigte er sich. Andrea lachte. „Semir... du hast geschnarcht wie ein ganzes Sägewerk. Ich sitze schon fast ne Stunde wieder hier und habe dich dabei beobachtet. War wieder ein harter Tag, was?“ stellte sie fest. Semir nickte. „Ja.... langweilig irgendwie. Ich habe mit Ben darüber gesprochen oder eher gesagt ich wollte darüber sprechen warum er zur Polizei ist. Dann haben wir eine Urlaubsvertretung für Susanne bekommen, die so eingebildet ist, das es fast schon stinkt. ...“ erzählte er. Andrea lachte herzhaft auf. „Eingebildet.... na die ist genau richtig. Vermutlich war das erste was sie sagte... warte.... glauben Sie ja nicht, dass ich Ihnen den Kaffee hereinbringe, meine Herren.“ Andrea lief dabei auf der Terrasse herum als habe sie High-heels an. Semir lachte auf. „Ja so ähnlich.“ gab er zu.

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  • Ben saß seinem Vater gegenüber. „Also hast du dir meinen Vorschlag überlegt, Junge? Es wäre wirklich das Beste, wenn du in die Firma einsteigst. Das ist doch viel sicherer, als bei der Polizei. Ständig die Gefahr vor den Augen. Autobahnpolizei.... du hättest wirklich was Besseres verdient als Raser zu jagen.“ tadelte ihn sein Vater. Ben sah ihn an. „Vater... ich bin Polizist mit Leib und Seele. Ich habe keinen Bock auf einen Schreibtischjob. Ich will was erleben. Du solltest es akzeptieren. Ich habe mit der Firma nichts zu tun. Nimm doch Achim mit rein. Er will dich doch so gern vertreten. Dann soll er es machen.“ gab Ben trotzig von sich. Alfred Jäger sah seinen Sohn fragend an. „Benjamin.... du weißt doch genau, das Joachim noch viel zu jung ist. Er soll studieren. Betriebswirtschaft. Danach kann er in die Firma. Du bist doch viel älter und klüger als er. Überlege es dir doch.“ bat er ihn weiter. Ben schüttelte den Kopf. „ Ben ... nicht Benjamin. Vater... ich will nicht. Für mich ist das Thema erledigt. Ich bin kein Schreibtischhengst und reite auf dem Geld herum, was mein Vater zusammen getragen hat.“ kam von ihm. Alfred sah ihn sprachlos an. „Dann wirst du sicher auch nichts dagegen haben, wenn ich dich enterbe!“ schrie er auf einmal. Ben zuckte mit den Schultern. „Wenn du dich dann besser fühlst. Mach es. Ich muss... habe morgen früh Dienst.“ Ben stellte sein Glas auf den Kamin und ging ohne Gruß raus.


    Semir holte Ben am nächsten Morgen ab. „Na… Gespräch gestern geführt?“ fragte er neugierig. Ben nickte. „Ja… und es kam wie immer zum Streit.“ gab er leise zur Antwort und sah auf die Straße. „Ist es denn so schlimm, dass du Polizist geworden bist?“ wollte Semir wissen. „Ich denke es geht nicht einmal darum dass ich Polizist geworden bin, sondern eher dass ich mich nicht seinem Willen gebeugt habe. Ich hätte studieren sollen. Betriebswirtschaft und dann natürlich den familiären Betreib übernehmen.“ erzählte Ben. Semir sah ihn von der Seite an. „Dann bist du eher ein schwarzes Scharf aus der oberen Schicht, was? So richtig reich?“ lachte er. Ben schüttelte den Kopf. „Mein Vater ist reich. Ich nicht. Er hat mich gestern enterbt. Aber es ist mir egal. Ich will nichts von dem Geld, was er mit mühsamer Arbeit zusammen getragen hatte. Ich will eigenständig sein. Und das ist auch der Unterschied zu meinem jüngeren Bruder Joachim. Er macht alles was Papa will. Steigt in die Firma ein, studiert. Tja… ich bin halt das schwarze Schaf.“ gab Ben zu. Semir nickte nur. „Wieso ist er denn so sauer? Ich meine Polizist ist doch ein sehr ehrbarer Beruf?“ fragte er. Ben nickte. „Nun ja… er findet das ich zu etwas Besserem geboren wurde. Vielleicht hat er ja Recht, aber er kennt genau die Gründe für meine Entscheidung und akzeptiert sie nicht.“ erklärte Ben und ließ seine Hände in den Schoß fallen. „Welchen Grund?“ wollte Semir wissen. Von Ben kam nichts mehr. Semir fuhr auf den Parkplatz der PAST.


    Joachim Jäger saß im Kaffee und sah auf die Straße. Das Wetter spielte verrückt. Gestern erst war es warm und stickig, heute war es kalt und nass. Kein Wunder das so viele Leute krank wurden, dachte er und rührte seinen Capuccino um. Er sah auf die Uhr. Sein Kontakt sollte eigentlich schon längst da sein... „Wo bleibt der denn nur?“ fragte er leise. „Hallo Jo!“ hörte er dann eine bekannte Stimmte. Joachim sah sich um. „Tobias! Schön dass du endlich da bist. Hast du den Stoff?“ fragte er und sah seinen Gesprächspartner an. Tobias nickte. „Ja sicher.... genau soviel wie du brauchst. Wenn du das Geld hast, dann bekommst du es auch.“ grinste er ihn an. Joachims Lachen verschwand. „Hey... ich bringe es dir heute Abend okay...?“ fragte er. Tobias lächelte gefährlich. „Jo... du schuldest mir schon achttausend. Du hast keinen Kredit mehr. Mein Händler wartet ja auch nicht ewig.“ Erklärte er. Joachim nickte. „Ja sicher... ich weiß. Aber ich muss erst mit meinem Alten reden.... hey... mach noch einmal ne Ausnahme... bitte... ich brauch das Zeug...“ flehte er Tobias an. Dieser setzte sich an den Tisch. „Hör mal... Mark, mein Händler mag es überhaupt nicht, wenn er nichts für seinen Stoff bekommt. Also... ich habe mit ihm geredet und er erwähnte dass er dir einen großen Kredit einräumt, wenn du ihm dafür etwas hilfst....“ erklärte Tobias ausschweifend. Joachim nickte heftig. „Ja sicher... was soll ich denn machen?“ wollte er wissen. „Nun.... was weiß ich noch nicht. Aber ich rufe ihn an und frage nach. Warte einfach hier.“ lächelte Tobias und verschwand kurz.

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  • „Sag mal... was für einen Betrieb hat dein Vater denn?“ wollte Semir wissen, als er mit Ben in einer Kneipe zusammen saß und das Feierabendbier genoss. „Eine Reifenfabrik. Wir stellen.. oder besser er lässt Reifen für alles Mögliche herstellen. Flugzeuge, Autos, Spielzeug... Sackkarren... einfach alles. Warum fragst du?“ kam von Ben überrascht. „Na ist doch gut zu wissen. Weißt du... als damals meinem ersten Partner André starb, war ich drum und dran, meinen Job an den Nagel zu hängen. Dann kam Tom. Es ist schwer sich an den Tod zu gewöhnen und doch gehört er zu unserem Job dazu.“ sinnierte Semir und Ben verstand den Zusammenhang nicht. „Was hat den die Herstellung von Reifen mit dem Tod von deinem Partner zu tun?“ fragte er deshalb. Semir grinste ihn an. „Nichts... ich wollte es nur mal los werden. Hey... ich wollte dir nur sagen, dass es wichtig ist über Probleme zu sprechen. Das ist alles. Ich bin ein sehr guter Zuhörer und ich kann alles für mich behalten.“ meinte Semir. Ben sah ihn skeptisch an. „Alles?“ fragte er nach. Semir nickte heftig. „Na sicher... ich bin verschwiegen wie ein Tagebuch.“ gab er zu.


    Ben fuhr am Abend zu Joachim der ihn angerufen hatte. Er habe Ärger mit Vater und wollte von Ben einen Rat haben. Da er bisher einen sehr guten Draht zu seinem fast zehn Jahre jüngeren Bruder hatte fuhr Ben natürlich hin. Doch als er vor Joachim stand bekam Ben einen Schrecken. „Wie siehst du denn aus?“ fragte er erstaunt. Doch dann nickte er. „Du bist wieder drauf, nicht wahr?“ kam bitter von ihm. Joachim nickte. „Ja... ich hab den Absprung nicht geschafft. Ben...ich will aufhören, aber ich schaffe es nicht allein.“ bettelte Joachim. „Jo.... ich habe dir eine Adresse von der Klinik gegeben, warst du dort?“ fragte Ben und er versuchte seine Enttäuschung über seinen Bruder zurück zu halten. „Nein... sieh mal. Wenn ich dieses Zeug nehme, dann...dann kann ich alles vergessen. Den ganzen Studentenstress. Der Ärger mit dem Alten... alles... verstehst du?“ versuchte Joachim seinen Bruder den Standpunkt zu erklären. Ben nickte. „Ja sicher... immer sind die Anderen daran Schuld. Schon klar. Mann du kannst nicht immer anderen an dein Leben Schuld geben. Such sie bei dir. Was willst du von mir?“ Ben wurde wütend.


    „Hey... wenn du nicht willst dann geh. Ich brauche deine Hilfe, aber scheinbar willst du als Autobahnbulle nichts für deinen Bruder machen, was?“ fuhr Jo seinen Bruder an. „Es hat nichts mit meinem Job zu tun.“ warnte Ben ihn nun wiederum. Er nahm seine Jacke und wollte zur Tür. „Ben... bitte... hilf mir...“ kam leise von Jo. Ben drehte sich um und er sah Tränen in den Augen seines Bruders. „Wie soll ich dir helfen?“ fragte er. „Ich weiß nicht... ich muss weg von dieser verdammten Szene. Aber die finden mich... und dann...“ stammelte Jo. „Du hast Schulden beim Dealer?“ fragte Ben direkt. Jo nickte. „ja... aber das ist nur ein kleiner Betrag. Paps will mir nichts mehr geben. Er hält mich kurz und ich kann mir die Drogen nicht mehr kaufen. Hey... ihr habt doch sicher in eurer Beweiskammer oder wie das heißt Koks liegen, oder? Ich meine...“ versuchte Jo seinen Bruder zum Diebstahl zu überreden. Dieser sah ihn und schüttelte ungläubig den Kopf. „Du willst, dass ich dir Drogen aus der Asservatenkammer besorge? Ich glaub du spinnst.“ tippte er sich an die Stirn.

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  • „Hast wohl Angst vor deinem Chef was... Du würdest deine Familie für deinen Job verkaufen! Hilf mir doch.... du bist es mir schuldig!“ schrie Jo auf einmal. Ben wurde ebenfalls wütend. „Deinetwegen und wegen deiner verdammten Drogensucht, werde ich meinen Job nicht gefährden!“ schrie Ben zurück. Jo lachte hysterisch. „Ja sicher! Als damals Leon starb, weil er sich den goldenen Schuss gesetzt hatte, da warst du Feuer und Flamme ein Bulle zu werden und seine Mörder zu suchen. Für deinen Bruder machst du nichts! Das ist der familiäre Zusammenhalt den ich mir wünsche. Hilf mir verdammt Ben!“ kam von Jo zurück und man hörte die Verzweiflung in der Stimme. Ben sah ihn entsetzt an. „Leon starb weil er wie du süchtig war. Damals fehlte mir die Möglichkeit ihn zu retten. Du hast es selbst in der Hand! Aber du hast nur einen schwachen Geist, du musst es wollen und genau das ist dein Fehler. Du willst nicht. Ruf mich nie wieder an, hörst du! Nie wieder! Du bist für mich gestorben.“ Ben verließ wütend das Domizil seines Bruders und fuhr nach Hause.


    Am nächsten Morgen saßen Andrea, Semir mit Aida am Frühstückstisch. Andrea stellte Semir eine Tasse Kaffee vor die Nase. „Hier... damit du nicht wieder Spülwasser trinken musst.“ lächelte sie ihn an. „Danke.... was machst du heute?“ wollte er wissen. „Du, ich fahre wenn das Wetter so bleiben sollte mit Aida in den Zoo. Einen Tag mal nur spazieren gehen und die Sonne genießen. Wie machen wir das denn mit dem Urlaub? Hast du schon was geplant? Ist dein Urlaub genehmigt?“ stellte Andrea die Gegenfrage. „Ja... ich hab noch eine Woche und dann hab ich eine Woche frei.“ nickte Semir und biss in sein Brötchen. Andrea sah ihn enttäuscht an. „Nur eine Woche?“ fragte sie leise. Wieder nickte Semir. „Ja mehr ist leider nicht drin. Aber die Woche werden wir genießen. Sie ist zu kurz um in die Türkei zu fliegen und deshalb habe ich mir gedacht, dass wir die Woche in der Hütte verbringen. Im Wald. Wir gehen durch den Wald und erklären Aida die Natur....“ schwärmte Semir grinsend. Auch Andrea musste lachen. „Ja das wird sicher ein sehr schöner Kurzurlaub. Gut... dann hole ich von Paps die Schlüssel.“ nickte sie. Semir sah auf die Uhr. „Oh... ich muss Ben abholen. Er wartet sicher schon.“ grinste er und verschwand nicht ohne seinem Töchterchen und seiner Frau einen Kuss zu geben.


    Joachim rief Tobias an. „Ich brauche den Stoff, Tobi.... bitte. Mein Bruder hilft mir nicht. Kannst du mir nicht noch einmal helfen?“ wollte er wissen. Tobias lachte. „Du glaubst im Ernst, dass ich für Lau alles fallen lasse? Das ist etwas dürftig. Ich brauch die Info wie viel Stoff in der Asservatenkammer ist. Wie du das anstellst ist mir egal. Lass dir was einfallen. Ich warne dich. Denk daran dass ich dich überall finden kann.“ drohte Tobias ihn. „Ja ich weiß. Was willst du noch wissen? Mein Bruder wird mir kaum was sagen... er ist wütend auf mich.“ erklärte Joachim. Tobias lachte leise. „Dann musst du eben die Schulden bezahlen.“ erklärte er sachlich. „Aber das kann ich nicht... Tobias bitte... ich... ich... hallo? Tobias?“ fragte er ins Handy. Doch Tobias hatte bereits aufgelegt. Jo fluchte. „Okay... du bekommst alles was du willst. Ich werde dir die Infos besorgen. Irgendwie werde ich das schafften...“ schwor er leise.

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  • „Sag mal... was ist dir denn für eine Laus über die Leber gelaufen?“ begrüßte Semir seinen jungen Partner. „Mein Bruder.“ stieß Ben aus. „Oh... was hat er denn? Er ist doch Papas Liebling, wenn ich deine Erzählung so richtig im Kopf habe.“ meinte Semir nur. „Das schien einmal gewesen zu sein. Er ist schon seit einigen Jahren auf Drogen. Ich hab versucht ihn davon los zu bekommen. Eine Klinik vorgeschlagen aber er ist für nichts zugänglich. Mein Vater gibt ihm kein Geld mehr für die Drogen. Ich habe Angst, dass er ganz abrutscht.“ stöhnte Ben besorgt. „Das ist nicht schön. Und was hast du nun vor?“ fragte Semir. „Wir haben uns gestritten. Er warf mir vor, dass ich seit ich Bulle bin, nichts mehr für ihn tue und so sinngemäß meine Pflicht als großer Bruder erfüllen müsse. Er wollte dass ich ihm Drogen aus der Asservatenkammer besorge.“ gab Ben zu. Semir sah ihn an. „Wie bitte?“ fragte er ungläubig. Ben nickte. „Ja du hast schon richtig gehört. Mein Bruder meint, ich hätte es leichter an Drogen heranzukommen und müsse ihm welche besorgen.“ Semir schüttelte den Kopf. „Du, ich hab da einen Freund. Der kann ihn ja vielleicht in das Methadon-Programm aufnehmen. Wenn du willst rufe ich ihn an und dann könnt ihr euch unterhalten.“ schlug er vor. Ben sah ihn an. „Würdest du das machen? Ich möchte nicht noch jemanden verlieren, der mir viel bedeutet, verstehst du?“ Bens Stimme wurde traurig. „Noch jemanden? Hast du schon einmal ein Familienmitglied verloren? Durch Drogen?“ harkte Semir nach. „Nein... kein Familienmitglied. Nur einen sehr, sehr guten Freund.“ bestätigte Ben.


    Jo lief wie ein Tiger in seiner Wohnung hin und her. Wie sollte er an die Informationen kommen. Ben wusste es sicher, aber der würde ihm nichts sagen. Sein Handy klingelte erneut. „Okay… pass auf. Wir werden das Ding gemeinsam durchziehen. Wenn es genügend ist, bist du deine Schulden los. Allerdings wird es ein schwieriges Unterfangen und du wirst die Vorarbeit leisten. Meine Freundin arbeitet rein zufällig bei der Autobahnpolizei als Sekretärin. Sie macht die Urlaubsvertretung dort. Auf meinem Bitten hin, hat sie mir die Adresse des Kommissar Gerkhans gegeben. Kennst du ihn?“ wollte Tobias wissen. „Ja…. er ist der Partner meines Bruders.“ Bestätigte Jo. „Das ist ja ein Glücksfall. Also wir werden Herrn Gerkhan einen Besuch abstatten. Du zunächst allein. Brich dort ein und wühle alles durch. Dann hinterlasse einen Zettel mit einer Nachricht. Was ist mir egal.“ Gab Tobias durch und nannte Jo die Adresse. Schon am nächsten Tag sollte es losgehen. Jo hätte für die Drogen alles getan.


    Andrea setzte Aida in den Kindersitz. „So und nun fahren wir zu Opa und Oma und dann in den Zoo und gucken und die Tiere an.“ Sagte sie liebevoll zu ihrer zweijährigen Tochter. Diese sah sie mit großen Augen an und brabbelte vor sich hin. Andrea stieg ein und fuhr los. Sie wollte schon einmal den Schlüssel für die Hütte abholen und dort dann alles vorbereiten. Am Sonntag wollte sie bereits mit Semir gemeinsam die erste Nacht verbringen. Sie kam zügig voran und man merkte sofort dass es Sommer war. Die Autobahn war gänzlich frei. Sie kam gegen 14 Uhr bei ihren Eltern an. Margot und Hans-Hubert sahen sie schon von der Straße und winkten heftig. „DA... Aida... sieh mal Oma und Opa...“ sagte sie nach hinten. Sie stoppte vor dem Haus und stieg aus, während Margot sich bereits um Aida kümmerte. „Hallo Mama, Paps! ...“ begrüßte Andrea ihre Eltern und drückte sie. „Ich wollte mir nur den Schlüssel für die Hütte holen. Wir drei machen dort eine Woche Urlaub von der Großstadt“ erklärte Andrea. „Aber zum Kaffee bleibst du noch, ja?“ bat ihre Mutter sie. Andrea nickte „Ja sicher... Aida und ich wollen aber noch in den Zoo.“ gab Andrea zu. „Der kann warten. Dann macht ihr das eben morgen. Heute ist es eh zu spät dafür.“ lachte ihr Vater und nahm Aida in den Arm. „Nicht wahr... du willst lieber mit dem Opa im Garten spielen.“ Er hob Aida hoch in die Luft und das Kind quiekte vor Freude.

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  • Jo öffnete die Terrassentür an Semirs Haus und betrat es. Er sah sich aufmerksam um. Es war sehr geschmackvoll eingerichtet, aber nichts wertvolles was man zu Geld machen könnte. Er durchsuchte die Schränke und warf alles achtlos auf den Boden. In der Küche warf er einige der Teller auf den Boden. Im Wohnzimmer fand er etwas Bargeld und steckte es ein. Dann ging er ins Schlafzimmer. Hier war nichts zu finden. Im Kinderzimmer zertrat er etwas von dem Spielzeug um seine Wut auszulassen. Er ging noch einmal in die Küche und wühlte in den Schränken. In einem war ein kleiner Tresor, doch der war fest verschlossen und Jo hatte keine Zeit sich daran zu versuchen. Dann legte er einen Zettel mit der Aufschrift „Nur zur Warnung“ aufs Bett und verschwand wieder. Er warf seine Handschuhe in den Korb seines Fahrrades und raste davon. Die Nachbarschaft schien nichts von seinem Tun bemerkt zu haben. Jo lachte in sich hinein. Als er zuhause war, rief er Tobias an und meldete den Vollzug der Arbeit. „Sehr gut. Morgen Abend wirst du unseren Bullenfreund direkt angreifen. Nicht zu hart, aber spürbar.“ Gab dieser den nächsten Befehl. „Was ist mit meiner Ration?“ wollte Jo wissen, der den Drang nach einem neuen Schuss spürte. „Der liegt in deinem Briefkasten. Teile es dir ein.“ Hörte er Tobias reden und wie er das Gespräch beendete. Jo lief zum Briefkasten und holte zwei kleine Tütchen raus. Oben in seiner Wohnung setzte er sich den nächsten Schuss.


    Wenige Stunden später kam Andrea mit Aida wieder nach Hause. Aida schlief in ihrem Kindersitz und Andrea nahm sie sanft heraus und wollte sie ins Haus bringen. Doch schon als sie die Tür öffnete sah sie das Chaos. Sofort griff sie zum Handy und rief ihren Mann an. „Semir! Einbrecher... unser Haus ist verwüstet!“ sagte sie. „Andrea? Ich bin sofort bei dir! Bleib draußen und warte im Auto, oder beim Nachbarn!“ hörte sie ihn sagen. „Ja... sicher...“ gab sie zurück und beendete das Gespräch. Sie drückte Aida fest an sich und stieg wieder in den Wagen ein. Zur Sicherheit verschloss sie die Türen von innen. Nur fünfzehn Minuten später hörte sie quietschende Reifen und sah den Wagen von ihrem Mann. Semir und Ben sprangen raus und rannten auf sie zu. Andrea öffnete. „Wir sind eben gekommen und ich hab nur gesehen, dass alles durcheinander ist. Ich bin gar nicht erst rein gegangen.“ erklärte sie. Semir sah sie prüfend an. „Okay... du bleibst hier. Ben und ich sehen nach.“ befahl er. Andrea nickte.


    Semir stieß die Tür zu seinem Haus auf und warf Ben einen Blick zu. Dieser nickte. Dann sprang er in den Flur und zielte mit der Waffe nach vorn. Ben kam hinter ihn rein und tat es ihm nach. Zimmer für Zimmer gingen sie durch, doch der Einbrecher war nicht mehr da. Dafür ein Chaos ohne Ende. Semir steckte seine Waffe ein und holte Andrea rein. „Niemand mehr da.“ sagte er. Ben sah sich in dem Chaos um und wartete auf die Beiden. Dann sah er den Zettel „Nur zur Warnung“ las er. „SEMIR!“ rief er und schon stand sein Kollege bei ihm. „Hier!“ er gab ihm den Zettel. „Warnung? Was denn für ne Warnung?“ fragte dieser und sah ihn an. „Guck mich nicht so an. Ich weiß nicht, wen du zum Feind hast. Aber er scheint es ernst zu meinen.“ Gab Ben von sich. Semir zuckte mit den Schultern. „Na... vielleicht ist das nur ein dummer Scherz.“ murmelte er und rief Hartmut an. „Ich brauch die Spusi in meinem Haus. Einbrecher.“ sagte er bloß und legte auf. Ben lächelte. „Meinst du der oder die haben Fingerabdrücke hinterlassen?“ fragte er. Semir zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung... vielleicht“ hoffte er nur.

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  • Andrea brachte Aida ins Bett und ging dann zu Ben und Semir. „Man… so ein Mist! Die haben alles aus den Schränken geholt! Aber nichts geklaut. Die sind doch krank!“ fluchte sie lauthals. Ben sah sie fragend an. „Ist doch gut, wenn die nichts geklaut haben.“ sagte er verständnislos. Andrea lachte. „Ja sicher… die hätten direkt für mich aufräumen können. Was ist mit Fingerabdrücken?“ wollte sie wissen. Hartmut sah sie an. „Sorry… nichts. Außer deine und Semirs habe ich keine gefunden. Die haben Handschuhe getragen.“ kam von dem rothaarigen Kriminaltechniker. „Hast du irgendwas gefunden, Hartmut? Irgendwas? Ich meine der oder die Typen müssen doch was dabei gedacht haben?“ kam von Semir, der Andrea ein Glas Wasser überreichte. „Semir… es ist gar nichts. Der Zettel wäre das einzige wo man etwas feststellen könnte.“ sagte Hartmut. Semir nickte. „Okay… dann versuch dein Glück. Ich befürchte dass dort genauso wenig dabei sein wird, wie hier in der ganzen Wohnung.“ fluchte Semir leise. Hartmut packte seine Sachen ein und verschwand mit dem Zettel.


    Ben sah Semir nachdenklich an. „Was meinst du kann das bedeuten?“ wollte er wissen. Semir zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht… gibt genügend Idioten die von mir aus dem Verkehr gezogen wurden. Aber es ist einfach zu weit hergeholt. Vermutlich nur ein Witz… ich meine vielleicht wollte der Einbrecher nur zeigen, dass mein Haus nicht sicher ist. Und deshalb die Warnung.“ gab er zurück. „Wir sollten der Chefin den Fall erzählen“, meinte Ben. „Quatsch! Das ist nichts was wir ihr erzählen müssen. Das ist alles nur ein blöder …. Ich meine… ich bin eben Einbruchsopfer geworden. Ich werde die Versicherung informieren und den Schaden an der Tür bezahlen lassen. Mehr ist nicht. Ich hab bald Urlaub und den werde ich mir nicht nehmen lassen.“ maulte Semir. Ben nickte. „Also gut… deine Sache.“ zuckte Ben mit den Schultern. Dann stand er auf. „Na komm… wir müssen noch zu Revier. Außerdem musst du die Anzeige gegen Unbekannt noch machen.“ Lächelte er Semir an. Dieser sah Andrea an. „Kann ich gehen? Oder soll ich lieber hier bleiben?“ fragte er besorgt. Andrea schüttelte den Kopf. „Nein… schon gut. Ich denke es passiert nichts. Ich werde die Koffer packen und dann fahren wir morgen früh nach deinem Dienst los. Es passiert schon nicht. Ich werde die Türen verrammeln.“ lächelte Andrea. Er küsste sie zärtlich und fuhr mit Ben zum Revier.


    Semir schrieb die Anzeige als er im Büro war und ließ diese von Ben unterschreiben. „Meinst du wirklich dass es nur ein Einbruch war?“ fragte er noch einmal. Semir nickte „Ja sicher… ich meine …. Okay… es gibt sicher einige die sich an mich rächen wollen, aber nein… es war nur ein normaler Einbruch. Ich werde die Schlösser austauschen und das Haus absichern. Das passiert mir nicht noch einmal. So… und nun werde ich Andrea beim aufräumen helfen.“ erklärte Semir und stand auf. Ben nickte „Soll ich auch mitkommen?“ wollte er wissen. Semir schüttelte den Kopf. „Ich schaff das schon.“ lachte er und fuhr los. Ben sah ihm nach. Eine halbe Stunde später stand Semir vor der Tür seines Hauses. Er stieg aus und verschloss das Auto. Doch bevor er sich umdrehen konnte spürte er eine Bewegung hinter sich. Er drehte sich um und sah nur noch eine Faust auf ihn zukommen. Dann sah er Sterne. Mit einem Aufschrei ging er zu Boden und versuchte sich gegen den Unbekannten zu wehren. Doch dieser schien auf eine Konfrontation gar keine Lust zu haben. Er trat Semir in die Rippen und verschwand genauso schnell wie er gekommen war.

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    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Andrea sah auf die Uhr. Semir müsste eigentlich gleich auftauchen. Da hörte sie auch schon den Schlüssel. Sie sprang auf um ihren Mann zu begrüßen, doch als sie ihn sah, stieß sie einen erschrockenen Schrei aus. „Gott… was ist denn passiert?“ fragte sie und zog Semir direkt ins Bad. „Ich weiß nicht… ich bin aus dem Auto und wurde niedergeschlagen…. Ich mach das schon… ruf du Ben an. Er soll herkommen.“ sagte Semir leise und wusch sich das Blut ab. Andrea tat was er verlangte und kam schnell wieder zu ihm. „Komm… leg dich auf die Couch, ich hole das Coolpad.“ kam von ihr fürsorglich. Semir nickte. Er legte sich hin und Andrea hielt ihm das Coolpad an den Kopf. „Hast du jemanden gesehen?“ wollte Andrea wissen. „Nein… ich hab Sterne gezählt.“ meinte Semir nur. Es klingelte. „Das ist sicher Ben.“ sagte Andrea und öffnete. „Semir!“ rief Ben direkt und betrat das Wohnzimmer. „Bist du soweit okay?“ wollte er wissen. „Ja… sicher… so was haut mich nicht gerade um.“ erklärte Semir und setzte sich auf.


    „Ja sicher… Hör mal… das ist mir ein Zufall zuviel. Erst der Einbruch und nun wirst du vor deiner Tür attackiert.“ gab Ben zu bedenken. Semir sah ihn an. „Meinst du das hängt zusammen? Das ist doch Blödsinn. Vermutlich sind derzeit einfach nur zu viele Idioten …“ meinte Semir abwertend. Ben nickte. „Ja das hast du heute schon einmal vermutet. Was wenn es anders ist?“ wollte Ben wissen. „Hör mal… es ist einfach nur ein Zufall. Ein dummer Zufall, aber ein Zufall. Verstehst du. Es hat nichts mit irgendwas zu tun.“ erklärte Semir wütend. Ben nickte. „Also gut. Noch eine Anzeige. Hat der Typ was gesagt? Weißt du wie groß er war? Welche Haarfarbe, Augen?“ harkte er nach. „Nein… er hat nur zugeschlagen. Danach hab ich am Boden gelegen. Er war auf jeden Fall größer als ich.“ meinte Semir nur. „Was willst du nun machen?“ kam von Ben. „Ich werde mich ins Bett legen und bis morgen Früh schlafen, gemeinsam mit meiner Frau, dann fahre ich in die PAST und werde mit dir meinen Dienst versehen und jeden Tag, den ich noch arbeiten muss abharken, sobald er vorbei ist. Dann ist mein Urlaub…“ erzählte Semir. Ben sah ihn warnend an. „Das meine ich nicht! Mit dem was hier passiert ist. Willst du der Chefin das nicht erzählen?“ warf er dazwischen. Semir schüttelte den Kopf. „Nein… es war ein dummer Zufall.“ wiederholte er nur. „Gut, dann fahre ich jetzt und schreibe die Anzeige. Du kannst sie dann morgenfrüh unterzeichnen.“ gab Ben klein bei. Semir nickte. „Danke, dass du gekommen bist.“ sagte er und verabschiedete seinen Partner.


    Joachim las in der Zeitung von dem Einbruch und dem Überall auf den Polizisten. Er grinste. Wie schön doch, dass er nicht alles verlernt hatte. Das einbrechen war einfach gewesen. Ganz schön leichtsinnig für einen Bullen, dass sein Haus nicht einmal gesichert war, dachte er. Die Tritte und Schläger wird er schon noch überstehen. So schlimm war es nicht. Alle werden sich auf ihn konzentrieren, dem Bullen den man im Visier hat. Jo dachte an Ben. Er war schuld, dass es soweit gekommen ist. Er hätte einfach nur ein paar Gramm aus der Kammer holen müssen. Mehr nicht. Aber er wollte seinem jüngeren Bruder nicht helfen. Dabei wusste Ben doch dass Jo ohne die Drogen nicht auskommt. Es ging nicht ohne. Nun musste er sich noch etwas überlegen, wie er an die Drogen kommt. Sein Handy klingelte und Jo erschrak kurz. „Ja?“ meldete er sich zittrig. „Und was ist? Hast du die Informationen?“ hörte er Tobias fragen. „Nein... aber spätestens morgen.... ich besorge sie dir.“ Versprach er. „Das will ich dir auch geraten haben. Wie willst du das machen?“ wollte Tobias wissen. Jo schloss die Augen. „Es ist gewagt, aber ich weiß ja wo der Partner von meinem Bruder wohnt. Er hat Familie und ich werde meinen Bruder zwingen mir die Drogen zu bringen. Als Austausch gegen die Familie und dem Partner.“ erklärte Jo sein Vorhaben. Tobias lachte auf. „Das ist ein sehr guter Plan. Und weißt du was... ich helfe dir. Allein bringst du es eh nicht fertig.

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  • Am nächsten Tag saß Semir im Büro und sah auf die Uhr. „So… noch drei Stunden und ich habe Feierabend. Dann geht es auf in den Wald und zwar ohne Handy. Also unerreichbar für alle.“ grinste Semir zufrieden. „Vergiss nicht die Berichte zu schreiben. In drei Stunden wirst du sicher alle noch fertig bekommen.“ gab Ben ziemlich gleichgültig los. „Was heißt denn hier Berichte…. Die hab ich alle fertig. Sogar den heutigen… jawohl! Meinem Urlaub steht nichts im Wege. Und damit auch gar nichts mehr dazwischen kommt, werde ich mir heute sogar eine Stunde früher frei nehmen. Andrea braucht mich ja bei packen.“ meinte Semir und Ben grinste. „Wo kann ich dich erreichen, falls es brennt?“ wollte er wissen. „Also gut… ich schreibe dir auf, wo sich die Hütte befindet, aber wirklich nur im Notfall, ich meine im absoluten Notfall!“ warnte Semir seinen Partner und schrieb die Adresse auf. Ben sah auf den Zettel und stieß einen Pfiff aus. „Schöne Gegend. Kenne ich.“ grinste er. Semir nickte. „Ja und mal sehen, vielleicht schaffen Andrea und ich sogar mal das Geschwisterchen für Aida in Angriff zu nehmen. So ich bin weg. Bis in einer Woche.“ verabschiedete er sich.


    Andrea war mit dem packen fertig. Aida hielt den Mittagsschlaf und Andrea nutze die Zeit, noch einmal den Koffer zu überprüfen. Andrea ließ sich mit einem leichten Seufzer auf der Couch nieder. Sie sah auf die Uhr. Semir müsste gleich kommen denn er wollte eine Stunde früher Schluss machen und dann kann der Urlaub beginnen. Nur eine halbe Stunde später klingelte es. Andrea lächelte. Vermutlich hatte Semir seinen Hausschlüssel vergessen und da sie niemanden erwartete, öffnete sie die Tür ohne durch den Spion zu sehen. „Hast du deinen….“ Sie stockte. Denn der Mann der dort stand, war ihr unbekannt. „Guten Tag… Frau Gerkhan…“ sagte der Mann freundlich und drängte sich mit zwei weiteren Männern ins Haus. Andrea bekam große Angst. Der Mann der sie angesprochen hatte zog sie am Arm ins Wohnzimmer. „Aber… nur keine Angst…. Wir werden Ihnen nichts tun. Wir warten hier auf Ihren Mann und dann werden wir uns alle ein paar schöne Tage gönnen. Wir alle. Sie, Ihr Mann, Ihr Kind…“ lachte er gehässig. Andrea ahnte schon, dass es sarkastisch gemeint war. „Sie werden sich ruhig verhalten und wenn Ihr Mann anruft werden Sie nichts verraten. Ich bin nämlich eine Überraschung für ihn. Es sei denn, Sie wollen dass ich Ihrem kleinen Engel etwas antue. Haben Sie mich verstanden?“ Andrea hörte den drohenden Ton. „Ja…“ sagte sie leise.

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  • Semir fuhr direkt in die Garage und ging ins Haus. „Ich bin da… wo bist du? Hast du schon gepackt? Wir können direkt los!“ rief er freudig. „Du… Ben ist…“ Semir betrat das Wohnzimmer und stockte mitten im Satz. Langsam hob er die Hände. „Hey…. Was soll das?“ fragte er leise, als er sah das ein Mann Andrea mit der Waffe bedrohte. Andrea hatte Aida auf dem Schoß und sah ihn ängstlich an. „Guten Tag Gerkhan! Bitte keine falsche Bewegung. Wir könnten das missverstehen.“ kam eine Stimme aus seinem Rücken. Dann spürte er einen Waffenlauf in den Rippen. „Wer sind Sie?“ fragte er leise. „Das ist nicht wichtig? Es wird euch nichts passieren, wenn ich das bekomme, was ich haben will.“ lachte der Mann hinter ihm und stieß ihn ins Wohnzimmer. „Setz dich auf den Stuhl und Hände auf den Rücken!“ befahl er. Semir tat was der Mann verlangte. „Andrea… bist du okay?“ fragte er sorgenvoll. Andrea nickte und hielt Aida fest die natürlich zu ihrem Vater wollte und nicht verstand was vor sich ging. „Lassen Sie meine Familie aus dem Spiel. Wenn Sie mich haben wollen, okay… ich werde mit Ihnen kommen, aber lassen Sie meine Frau und mein Kind hier… bitte…“ bat Semir.


    Ben bekam von all dem nichts mit. Er war der festen Überzeugung das Semir samt Familie bereits in ihrem Urlaubsdomizil war und somit sich erholte. Er sah zu Annika, die scheinbar ziemlich verwirrt war. Er lächelte und ging zu ihr. „Frau Liebstöckel? Was ist denn mit Ihnen los? Sie sind so nervös.“ Fragte er vorsichtig. „Nichts… ich … es ist gar nichts Herr Jäger. Danke der Nachfrage.“ gab die Frau kühl wieder. Ben schüttelte den Kopf. Irgendetwas stimmte mit dieser Frau nicht, das war klar. Annika machte sich wieder an die Arbeit. Gegen zehn kam Anna ins Büro und begrüßte die Urlaubsvertretung von Susanne. Allerdings war es bei ihr genau wie bei den Anderen. Sie war froh, wenn Susanne wieder da ist. Nur noch zwei Wochen, musste sie mit dieser Frau arbeiten. „Frau Liebstöckel! Bringen Sie mir bitte in einer Stunde die Post sortiert in die Akte herein. Ich erwarte außerdem gegen zwei Uhr den Polizeipräsidenten in meinem Büro. Richten Sie bitte alles dafür her.“ befahl sie freundlich. Annika nickte nur.


    Jo zog Tobias in die Küche. „Was hast du denn jetzt vor?“ fragte er. Tobias sah ihn an. „Warum willst du das denn wissen?“ stellte er die Gegenfrage. „Ich will nicht wegen Mord in den Knast, deshalb.“ meinte Jo leicht aufmüpfig. Tobias bemerkte es sofort. „Ich werde unseren Freund da draußen dazu zwingen, die Asservatenkammer für mich zu plündern. Er wird mir und meinem Freund den Stoff bringen und dafür seine Frau und das Kind wieder bekommen.“ gab er seinen Plan preis. Jo sah ihn an. „Du willst den Bullen erpressen? ….“ Sagte er leise. Er wollte nicht mehr mitspielen. Nicht so… nicht für Tobias. Tobias griff ihn am Handgelenk. „Pass mal auf… wie ich was durchziehe, bestimmst nicht du ist das klar. Du wirst mitmachen, oder ich werde dich fertig machen.“ warnte er ihn. Jo nickte. „Ja schon gut… ich … ich..“ er verstummte als Tobias ihn ansah. „Ich fahre dich jetzt nach Hause und dort wirst du dann ausschlafen.“ sagte er auf einmal fürsorglich. Jo nickte „Das ist eine gute Idee.“ meinte er. „Ich muss nur unserm Freund da drinnen etwas sagen wie er sich zu verhalten hat und dann fahren wir los. Du bekommst von mir noch eine Gratisration und dann kannst du sicher gut träumen.“ Lächelte Tobias böse. Jo nahm das nicht wahr. Er braucht seinen Schuss… Die Gier nach dem Zeug war wieder wach.

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  • Tobias ging zu Lorenz ins Wohnzimmer. Andrea und Aida durften ins Schlafzimmer und sich ins Bett legen. Semir wurde unten im Wohnzimmer festgehalten. „Hör zu… ich muss mit unserem Freund mal kurz weg. Er schießt quer und ich will verhindern, dass er uns verpfeift. Schaffst du es auf unseren Bullenfreund hier allein aufzupassen?“ fragte er ihn. Lorenz nickte. „Ja sicher… das schaff ich schon. Er ist gefesselt und wird sicher keine Scherereien machen.“ meinte er darauf. Tobias nickte. Er sah zu Semir und beugte sich zu ihm runter. „Wenn du quer schießt, dann werde ich mir deine Frau vornehmen, ist das klar?“ warnte er ihn. Semir nickte. „Lassen Sie meine Frau und mein Kind gehen… bitte…“ versuchte er erneut die beiden Männer dazu zu überreden, wenigstens Andrea und Aida frei zu lassen. „Nein… mit den beiden habe ich dich unter Kontrolle.“ lachte Tobias und wandte sich wieder an Lorenz. „Bring ihn am Besten in den Keller. Dort kann er dann Krach schlagen wenn er will.“ befahl er. Lorenz zog Semir vom Stuhl und brachte ihn in den Keller. Er band ihn am Rohr fest und verschloss den Raum.


    Ben nahm sich eine der Akten um den Bericht zu schreiben und sah erneut zu der Sekretärin. Annika saß an ihrem Schreibtisch, der sich mit Arbeit immer mehr häufte. Irgendwie tat sie ihm Leid. Und da er kein Unmensch war lenkte er sie etwas ab. „Hallo... ganz schön viel, was?“ versuchte er ein Gespräch anzufangen. Annika nickte „Ja... ich hab nie gedacht, dass man hier so viele Sachen auf einmal erledigen musste. Als Tobi, mein Verlobter mir sagte, ich solle besser nicht arbeiten, da dachte ich erst, es wäre nur weil er eifersüchtig ist. Aber das ist nicht so... er ist nur besorgt. Ich falle abends todmüde ins Bett und hab gar keine Zeit mehr für ihn.“ sagte sie traurig. „und nun ist er für eine Woche weg.“ Ben lachte leise. „Ja wie mein Partner. Er ist auch für eine Woche weg. Aber wir schaffen das schon.“ machte er ihr Mut. Annika lächelte scheu. „Ja bestimmt.“ gab sie dann auch von sich. Bens Handy klingelte. „Jäger!“ meldete er sich kurz. „Ben...ich bin’s Jo... ich brauche dich..“ hörte er seinen kleinen Bruder schwach. „Jo? Was ist los?“ sofort waren bei Ben alle Instinkte einer Gefahr wach. „Ich...brauch dich... bitte... komm zu mir...“ klang es weinerlich am Telefon. „Wo bist du?“ fragte Ben. „Zuhause... ich......“ mehr kam von Jo nicht. Ben verließ fluchtartig das Büro und fuhr zu seinem Bruder.


    „JO!“ rief Ben als er in der Wohnung seines Bruders stand. „Hier...“ hörte er schwach und rannte ins Bad. Sein Bruder lehnte gegen die Wand. Sein Gesicht war völlig mit Blut voll, die Augen verschwollen, Lippen aufgeplatzt. „Gott... .was ist hier passiert?“ fragte Ben und untersuchte seinen Bruder. „Die haben mir versprochen, dass ich nichts bezahlen muss...“ klagte sein Bruder undeutlich. „Wer die?“ harkte Ben nach. „Tobi... und sein Lieferant. Sie wollen Infos von mir... und dafür bekomme ich meinen Stoff. Sie wollen...dein Kollege.... Auauau... stieß Jo aus. Ben sah ihn an. „Was für Infos? Wovon sprichst du...? Jo!“ wollte er anschließend wissen. Doch sein Bruder schien ihn nicht zu hören. Mit glasigen Augen sah Jo ihn an. Ben rief den Notarzt und eine Stunde später lag Jo im Krankenhaus. Er hatte das Bewusstsein verloren. Ben lief wie ein Tiger im Krankenhausflur hin und her. Als der Arzt zu ihm kam sah er ihn an. „und?“ fragte er. „Nun... Ihr Bruder hat drei gebrochene Rippen, einen Zwergfellriss, den wir erfolgreich nähen konnten. Eine der Rippen hat den Lungenflügel angekratzt, aber das ist nicht weiter schlimm. Das einzige was mir wirklich Sorgen macht, ist der Verfall der Organe. Ihr Bruder nimmt Drogen?“ fragte der Arzt nach. „Ja... leider. Wird er wieder gesund?“ Ben war die Sorge um seinen jüngeren Bruder deutlich anzumerken. Der Arzt nickte. „Ja die Chancen sind nicht schlecht. Allerdings wird bei ihm der Entzug dazukommen, das verhindert die schnelle Heilung.“ gab er zu bedenken. Ben nickte. „Können Sie die Entzugserscheinungen mindern?“ wollte er wissen. „Nun... wir könnten ihm Methadon spritzen. Das hat dann auch den Vorteil, dass er wenn er hier nach einem Monat raus geht, keine Drogen mehr braucht. Aber damit ist er nicht clean.“ warnte ihn der Arzt. Ben nickte erneut. „Danke Doc... darf ich zu ihn?“ fragte Ben leise. „Lassen Sie ihn für heute schlafen. Er sollte absolute Ruhe haben Kommen Sie am besten morgen wieder.“ beruhigte ihn der Arzt. „Okay... Danke..“ Ben fuhr zur PAST zurück.

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  • Anna sah ihn an. „ Sind Sie sicher, dass Ihr Bruder nicht nur im Drogenwahn gesprochen hat?“ fragte sie zweifelnd. Ben zuckte mit den Schultern „Ich weiß es nicht genau. Es kann schon sein, aber ich hatte einfach das Gefühl das da etwas dran ist. Leider konnte er mir nicht sagen, welchen Kollegen er meint.“ gab er zu. Traurigkeit war in der Stimme zu hören. Anna lächelte ihn an. „Tja... dann müssen wir Semir wohl doch aus seinem Urlaub holen. Rufen Sie ihn an und erklären Sie, was vorgefallen ist. Wenn tatsächlich einer unserer Leute hier mit Drogenhändlern zusammen arbeitet, dann war diese Person die längste Zeit Polizist.“ befahl sie. „Aber Semir hat seinen Urlaub verdient. Ich meine... wir könnten ja schon mal anfangen. Vielleicht erfahre ich morgen mehr von meinem Bruder und dann können wir gezielt ermitteln.“ Dachte Ben laut nach. Anna sah ihn an. „Semir wird es verstehen. Aber wie Sie wollen. Dann kümmern Sie sich jetzt um das was Sie erledigen wollten und fahren zu Ihrem Bruder. Er braucht Sie jetzt. Haben Sie Ihrem Vater bereits informiert?“ wollte Anna weiter wissen. Ben schüttelte den Kopf. „Nein... es würde ihn eh nicht interessieren. Wenn er erfahren würde, dass sein Lieblingssohn sich den Drogen zugewandt hat, dann würde er Jo verstoßen. Genau wie er mich verstoßen hat, weil ich Bulle geworden bin.“ gab Ben zu verstehen.


    Semir wurde zur gleichen Zeit aus dem Keller geholt. Lorenz brachte ihn in die Küche wo Aida und Andrea bereits am Tisch saßen und aßen. Er nahm Semir die Fesseln ab und befahl ihn sich zu setzen. Semir sah Andrea prüfend an. „Seid ihr okay?“ fragte er besorgt. Andrea nickte und aß weiter. „Was haben Sie vor?“ wollte Semir von dem zweiten Mann wissen, der nun ebenfalls in die Küche kam. „Nun das ist ganz einfach. Du wirst für mich den Koks aus eurer Asservatenkammer holen. Und dafür bekommst du deine Frau und dein Balg zurück. Ist das nicht ein gutes Geschäft?“ meinte dieser nur und Semir glaubte das Grinsen unter Maske genau zu sehen. „Sie sind ja wahnsinnig! Das ist nicht so einfach.“ erklärte Semir. „Das ist egal. Lass hier nicht den Bullen raushängen, sonst werde ich ungemütlich. Wir werden erst einmal zusammen wegfahren. Ich weiß dass dich niemand vermissen wird, weil du Urlaub hast, aber wenn du dich auch nur einmal daneben benimmst, bekommen deine Frau und dein Kind es zu spüren.“ warnte ihn der Mann. Semir aß schweigend weiter. Eine Stunde später war der Aufbruch. Semir wurde diesmal nicht gefesselt, allerdings machte ihm der Mann klar, was es für Auswirkungen hätte, wenn er sich falsch verhält. Sie stiegen zu viert in einen großen Van. Andrea, Aida und die Beiden Männer wurden im hinteren Teil verfrachtet. Dort gab es keine Fenster und auch keine Verbindung zum Fahrerhaus. Der zweite Mann fuhr mit Semirs Wagen hinterher.

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  • „Semir? Wer sind diese Männer?“ fragte Andrea als sie unterwegs waren. „Ich weiß es nicht.... ich habe absolut keine Ahnung. Du hast ja gehört was sie wollen... ich bin bereit es zu machen. Ich will nicht, das sie dir oder Aida etwas tun.“ sagte er leise zu ihr. „Semir... wenn du nachgibst, dann... dann... Woher konnte er wissen, dass du Urlaub hast?“ kam von Andrea die Frage. „Ich bin genauso überrascht wie du. Das wussten nur Ben, die Chefin, die Kollegen natürlich und Susanne, bzw. die Vertretung... aber ich glaube nicht, dass die damit was zu tun haben. Wenn ich nur wüsste wohin wir fahren...“ murmelte Semir. „Was würde es dir helfen?“ fragte Andrea. „Nun, wenn ich weiß wo wir sind, könnten wir einen Fluchtplan ermitteln und dann ... ach vergiss es einfach.“ kam von Semir zurück. „Semir.... ich möchte nicht, dass du irgendwas unternimmst, was uns schaden könnte. Weder dir noch mir und vor allem Aida... wir werden gemeinsam die Sache durchlaufen.“ Bestimmte Andrea. „Ja sicher....“ gab Semir nur wieder. Er würde sich garantiert zurück halten, um Andrea und Aida zu schützen. Nach eine guten Stunde wurde der Wagen langsamer. „Ich glaub wir sind angekommen... wo auch immer....“ stellte Semir fest.


    Ben saß am Bett seines Bruders und sah dem Arzt entgegen. „Gibt es eine Veränderung?“ fragte er leise und hatte irgendwie Angst vor der Antwort. „Ja.... Er liegt derzeit noch im Tiefschlaf. Die Wunden heilen sehr gut und er bekommt regelmäßig Methadon, damit der Entzug nicht so stark ist. Die Werte sind recht gut. Die Organe machen mir Sorgen, aber das sagte ich ja bereits. Herr Jäger... Sie können derzeit nichts machen. Er hört sie und es tut ihm sicher gut, wenn Sie mit ihm reden. Ich denke sogar, dass er morgen aufwacht. Schäden sind nicht zu erwarten. Fahren Sie nach Hause...“ empfahl der Arzt. Ben nickte nur und sah wieder auf Jo. „Jo... du musst mir helfen.... welchen Kollegen meinst du? Wer hat dir das...“ er stockte mitten im Satz. Tobi.... fiel ihm der Name ein, den sein Bruder ihm nannte. Tobi... das könnte die Abkürzung für Tobias sein. Ben schnappte seine Jacke und fuhr zu Jos Wohnung. Er schloss die Tür auf und fing an die Schubladen und Schränke zu durchsuchen. Vielleicht fand er hier eine Antwort auf die Fragen.


    „RAUS!“ wurde Semir und seine Familie angeherrscht und aus dem Wagen gezogen. Sie waren auf einem ziemlich großen Anwesen und wurden in eines der Gebäude gebracht. Andrea und Aida bekamen ein einzelnes Zimmer. Hier stand sogar ein Bettchen für Aida. Andrea sah Semir an, der von einem der Männer an die Wand gedrängt wurde. „Geh mit deinem Balg da rein und sei friedlich.“ Wurde sie von dem zweiten aufgefordert. Andrea tat was der Mann verlangte und hoffte nur, das Semir nicht ausrasten würde. Er konnte es nicht ertragen, wenn seine Familie bedroht wird. Doch er hielt sich völlig zurück. Andrea ging in den Raum und kurz darauf wurde sie mit ihrer Tochter eingeschlossen. „So und du da rein!“ hörte sie durch die Tür. Sie konnte schon ahnen, das Semir ein eigenes Zimmer bekam. So war er viel leichter zu kontrollieren. Sie ging zu Aida und nahm sie in den Arm. „Wir kommen hier schon alle raus und dann machen wir richtig Urlaub...“ versprach sie ihrer Tochter, die sie mit großen Augen ansah. Andrea war froh, das Aida nicht verstand was im Augenblick passierte.

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  • „Was wollen Sie?“ fragte Semir erneut, als er mit den beiden Männern im Raum war. „Das sagte ich doch bereits... du wirst für uns Drogen aus der Asservatenkammer holen und damit deine Familie freikaufen.“ gab der Mann bekannt. Semir lachte leise. „Das ist nicht so einfach.“ Sagte er leise. „Oh...das sehe ich anders.“ grinste der Mann ihn durch die Maske an. Semir nickte. „Und was genau haben Sie sich darunter vorgestellt?“ wollte er wissen. „Das ist dein Part. Du kommst doch ganz einfach in die Asservatenkammer und das Zeug rausholen. Wie ist mir so ziemlich egal“ lachte der Mann ihn an. „Meinen Sie, ich kann so einfach da rein und für Sie in das Zeug rausholen? ... Tausche dann meine Familie dagegen ein und...“ höhnte Semir verächtlich. Der Mann sah ihn an. „Ein sehr guter Vorschlag. Ganz genau. Und dein Partner kann dir helfen... Ben Jäger. Sein Bruder hat mir gesagt, dass er daran kommt und es sicher auch machen wird, wenn du ihm erklärst was davon abhängt. Wie schön es doch ist, wenn man jemanden direkt an der Quelle sitzen hat, die einen mit Informationen füttert.“ erklärte der Mann. Nun verstand Semir, was hier ablief. „Hängt unsere Vertretung mit drin?“ fragte er direkt. Der Mann lächelte wieder. „Ja... so kann man das sehen. Sie würde für ihren Bruder alles machen.... im Gegensatz zu deinem Kollegen.“ gab er lachend zurück. Semir nickte. „Sie werden damit nicht durchkommen.“ stellte er fest. Der Mann kam zu ihm und baute sich vor ihm auf. „Wetten das doch? Und du wirst uns dabei helfen. Wenn nicht, dann werde ich mir zuerst deine Frau vornehmen und dann dein Balg.“ drohte der Mann. Ohne eine Mine zu verziehen, schlug Semir dem Mann die Faust ins Gesicht. „Nenne meine Tochter nie wieder Balg!“ schrie er den Mann an und versuchte ihm die Maske vom Kopf zu reißen. Doch nun kam der Zweite ins Spiel und zerrte ihn von seinem Komplizen runter. Er riss ihm die Arme auf den Rücken. Semir wehrte sich nicht. Er wusste genau, dass er keine Chance hatte. Doch die Männer schienen nicht darauf aus, ihn zusammen schlagen zu wollen. „Bring ihn in sein Zimmer!“ befahl der Mann und Semir wurde raus gebracht. Sein Zimmer war nicht ganz so komfortabel eingerichtet, wie das von Andrea, aber immerhin war ein Bett darin. Nachdem er im Zimmer war, wurde die Tür verschlossen.


    Ben kam am Mittag in die PAST. Annika sah ihn kurz an und lächelte freundlich. „Hallo...“ grüßte er sie leicht und ging ins Büro. Er nahm am Schreibtisch das Adressbüchlein von seinem Bruder in die Hand und sah es durch. Anna kam zu ihn. „Was machen Sie denn?“ wollte sie wissen. „Ich ... ähm... mein Bruder hatte mir den Namen Tobi genannt. Und nun ja... ich meine vielleicht finde ich so raus, was passiert ist und vor allem was noch kommen soll.“ Sagte er und sah sie an. Anna nickte. „Sie glauben also dass es tatsächlich einen Kollegen gibt, der mit diesen Drogenhändlern zusammen arbeitet?“ fragte sie nach. Ben nickte. „Ja... Wissen Sie, vor drei Tagen bettelte mein Bruder mich an, Drogen aus der Asservatenkammer zu holen um ihn zu versorgen. Ich habe es natürlich abgelehnt, aber... nun ja... vielleicht hat er da schon gewusst was passierten würde mit ihm.“ Dachte Ben laut nach. „Gut... rufen Sie Semir zurück, er soll Ihnen dabei helfen. Er wird es tun, glauben Sie mir...“ lächelte sie ihn zuversichtlich an. Ben nickte. Als sie raus war, wählte Ben die Notfallnummer von Semir an. Doch niemand meldete sich.

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  • Der Tag verging langsam und Semir spürte den Hunger. Ob Andrea und Aida wenigstens versorgt wurden, fragte er sich in Gedanken. Er konnte es nur hoffen. Die Tür ging auf und einer der Männer kam zu ihn. Er trug ein Tablett mit Essen und Trinken. „Hier... iss!“ befahl er. Semir nickte. „Darf ich zu meiner Frau und meinem Kind?“ fragte er leise. „Später vielleicht. Mal sehen. Du bist friedlich und ich denke das können wir einrichten.“ lächelt der Mann ihn unter der Maske an. Semir fing an zu essen und bedankte sich. Als Semir fertig war durfte er zur Toilette. „So dann komm... Familienzusammenführung.“ grinste der Mann ihn an. Semir wurde zu Andrea gebracht. Sie lag mit Aida auf dem Bett und schliefen scheinbar tief und fest. Irgendetwas stimmte da doch nicht. Semir drehte sich zu den Mann um. „Was soll das? Was haben Sie mit ihnen gemacht?“ wollte er wissen. „Nur keine Sorge... sie schlafen. Genau wie du gleich. Leg dich hin!“ befahl er Semir. Semir ging um das Bett herum und legte sich neben seine Frauen. „Und nun?“ wollte er wissen. „Kommt gleich. Du wirst müde werden und dann mit ihnen zusammen schlafen.“ beruhigte ihn der Mann und verließ den Raum. Semir spürte tatsächlich das er müde wurde. Bevor er einschlief ging ihm der Gedanke durch den Kopf, dass Aida nicht zuviel von dem Schlafmittel bekommen hatte. Sie war doch gerade mal zweieinhalb....


    Ben fuhr am nächsten Morgen zunächst ins Krankenhaus und war erstaunt. Sein Bruder lag nicht mehr in seinem Zimmer. Panik überkam ihn. War er verstorben? Er ging zum Schwesternzimmer und klopfte. Eine der Schwestern kam heraus. „Herr Jäger... was machen Sie denn hier? Ihr Bruder wurde auf die normale Station verlegt. Er ist wach und es geht ihm sehr gut. Zimmer 312 auf der dritten Etage.“ erklärte sie freundlich. Ben nickte und verschwand. Nur wenig später saß er bei Jo am Bett. „Hey... wie geht es dir?“ fragte er. Jo war immer noch sehr blass. „Danke... es geht. Hör mal... ich hab Scheiße gebaut... ich wollte das nicht, aber die Sucht... sie war zu stark.“ entschuldigte Jo sich. Ben nickte. „Jo.... du hast bevor du weggetreten bist, erzählt, dass einer meiner Kollegen im Drogenhandel verwickelt ist. Wer ist es?“ fragte Ben. Jo sah ihn an. „Nein... er ist nicht im Drogenhandel verwickelt. Dein Partner... er soll als Drogenkurier dienen. Er und seine Familie. Tobi hat sie... zusammen mit Lorenz im Haus von deinem Partner. Er hält sie dort fest weil er ihnen die Drogen aus der Asservatenkammer holen soll.“ erzählte Jo. Ben sah ihn ungläubig an. „Du willst mir sagen, dass dieser Tobias weiß wo Semir wohnt und ihn entführen will. Semir ist in Urlaub. Samt Familie....“ lachte Ben leise. Jo schüttelte den Kopf. „Nein... Tobi hat ihn... glaube mir... ich selbst war doch dabei.....“ kam leise von Jo. Das Lachen aus Bens Gesicht verschwand. „Du? Du hast meinen Partner mit entführt? Meldet er sich deshalb nicht?“ harkte er nach. Jo nickte. Ben sprang auf und rannte raus. „Es tut mir Leid!“ rief Jo ihm noch nach.


    Ben stürmte ins Büro von Anna. „Semir...! Er steckt in Schwierigkeiten“ platzte es sofort heraus. Anna sah ihn an. „Wie kommen Sie denn darauf?“ wollte sie wissen. „Mein Bruder... er hat mir erzählt, das dieser Tobi, das ist sein Dealer sich Semir und die Familie geschnappt haben um Drogen aus der Asservatenkammer zu erpressen. Semir soll ihnen die Drogen bringen und dafür bekommt er seine Familie wieder“ erklärte Ben aufgeregt. Anna sah ihn zweifelnd an. „Sind Sie sicher, dass es nicht nur ein Hirngespinst ist?“ fragte sie ernst. Ben schüttelte den Kopf. „Ich bin mir zwar nicht ganz sicher, aber was wenn wirklich etwas daran ist? Wir müssen dem zumindest nachgehen.“ Meinte Ben sachlich. Anna nickte. „Gut... wenn es tatsächlich so sein sollte, dann dürfte Semir sich nicht über Handy melden. Sie haben doch sicher seine Notfallnummer, oder?“ fragte Anna. Ben nickte. „Ja sicher...“ kam etwas verlegen von ihm. Er wählte die Nummer an. Doch Semir meldete sich nicht. „Er hat versprochen ranzugehen.“ Sagte er nur. Anna lächelte. „Ben... es ist noch recht früh. Vermutlich hört er das Handy nicht, weil er noch schläft. Lassen Sie uns etwas warten, einverstanden?“ fragte Anna beruhigend. Ben nickte nur. Als er den Raum verlassen wollte, sah Anna ihn noch einmal an. „Wo soll dieser Tobi Semir und seine Familie nach Aussage ihres Bruders denn festhalten?“ harkte sie nach, weil sie ebenfalls Zweifel spürte.

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  • „In seinem Haus....Mein Bruder hat es mir gesagt...“ stieß Ben atemlos aus. „Wie bitte?“ kam erstaunt von Anna. „Mein Bruder... erzählte mir, das sie Semir samt Andrea und Aida im eigenen Haus festhalten.... Wir müssen sofort da hin und...“ erklärte er. Anna nickte und griff zum Hörer. Sie beorderte das SEK zu Semirs Haus und fuhr anschließend mit Ben selbst hin. „Hoffentlich kommen wir rechtzeitig!“ betete er leise. Anna sah ihn an. „Sie wissen schon, dass Ihr Bruder ein großes Problem hat, oder?“ fragte sie ihn. Ben nickte. „Ja... ich weiß. Und er wird seine Strafe dafür erhalten.“ Gab er leise zurück. Anna hielt vor Semirs Haus an. „Es ist alles ruhig...!“ bemerkte sie. Mit dem SEK stürmten sie das Haus. Er war leer. „Verdammt... es scheint doch was dran zu sein...“ stieß Anna aus, als sie in die Küche ging und den immer noch gedeckten Tisch sah. Sie sah Alexander Hoffmann an. „Durchsucht das ganze Haus... vielleicht finden wir heraus wo sie sind.“ befahl sie. Der Mann nickte nur und machte sich an die Arbeit.


    Ben kam gerade aus dem Wohnzimmer. „Chefin! Die Koffer stehen alle hier. Auch das Handy von Semir ist hier. Die müssen sie direkt am letzten Arbeitstag einkassiert haben. Mein Bruder wird mir einiges zu erklären haben...“ fluchte Ben und verließ das Haus. „Wo wollen Sie denn hin?“ fragte Anna die hinter ihm herlief. „Ins Krankenhaus... meinen Bruder die Leviten lesen!“ gab er wütend zurück. Anna nickte. „Wir fahren gemeinsam hin und befragen ihn.“ Bestätigte sie und stieg in ihr Auto. Ben sah sie an. „Worauf warten Sie noch? Kommen Sie doch endlich!“ munterte die ihn auf. Ben stieg ein. Schweigend ging die Fahrt zum Krankenhaus von statten. Als sie im Zimmer standen sah Jo sie an. „Willst du mich verarschen?“ fragte Ben sofort und sah seinen Bruder wütend an. „Die sind nicht mehr da! Wo sind sie? Wo habt ihr sie hingebracht?“ schoss er seine Fragen ab. Anna hielt ihn fest. „Ben! Nicht so....!“ forderte sie ihn auf. Jo verstand erst nicht. „Sie haben ihn weggebracht?“ fragte er deshalb. „Ja ... und du weißt doch sicher wohin, oder?“ fragte Ben erneut. „Nein... vermutlich habe sie die Familie weg gebracht, weil sie Angst haben dass ich sie verraten könnte. Aber ich schwöre dir... ich weiß nicht wo sie sind... wirklich.... bitte glaub mir. Ich weiß das ich einen großen Fehler gemacht habe... aber...Ben bitte.... vergib mir.“ flehte sein Bruder. „Herr Jäger.... können Sie uns gar nicht helfen?“ wollte Anna wissen. Jo schüttelte den Kopf. „Nein... aber vielleicht...“ fing er an. Sofort war Ben wieder auf 180. „Was vielleicht?“ harkte er nach. „Tobi hat mir erzählt dass eine gute Freundin bei euch arbeitet. Aber ich weiß den Namen nicht.“ erklärte Jo. Ben sah Anna an. „Annika!“ stießen Beide gleichzeitig aus und verschwanden. Jo sah ihnen nur verwundert hinterher.


    Semir erwachte am Abend und sah irritiert auf seine Frau. „Hey... schön das du auch mal die Augen aufmachst. Das Essen ist schon da...“ sagte sie sanft und küsste ihn. „Wo ist Aida?“ fragte er als er seine Tochter nicht entdeckte. „Sie spielt etwas auf dem Boden. Semir? Wann dürfen wir wohl gehen?“ wollte Andrea wissen. Semir zuckte mit den Schultern. „ich weiß es nicht.“ gab er zu. Er stand auf und sah auf den Teller der dort stand. Es war Lammkotelett. „Sieht ja gut aus.... hast du schon gegessen?“ wollte er wissen. „Ja... vor knappen zehn Minuten. Aida hat auch... Semir ich will hier raus...!“ fing Andrea wieder an. „Ich weiß.... ich auch....“ nickte Semir und nahm seine Frau in die Arme. Die Tür ging auf. „So... in einer Stunde wirst du losfahren und den Stoff besorgen. Eure Stunden hier sind gezählt.“ grinste er zufrieden. Semir nickte nur. „Und Sie werden meiner Familie nichts antun?“ fragte er verächtlich. „Ja sicher... warum denn auch? Wenn du vernünftig bist, dann hat du nichts zu befürchten.“ kam vom Gangster. Semir antwortete nicht. „Meine Tochter und ich... wir würden gern etwas nach draußen gehen... bitte....“ fing Andrea an. Der Mann lachte... „Was meinst du denn wo du hier bist? Im Vier-Sterne-Hotel oder was?“ fragte er höhnisch und verließ den Raum wieder.

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    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • „Frau Liebstöckel! Geben Sie es doch endlich zu, dass Sie mit den Entführern unter einer Decke stecken!“ brüllte Ben Annika an. Doch diese schwieg eisern. „Frau Liebstöckel... Sie können einige Vorteile davon haben, wenn Sie mit uns kooperieren. Ich werde Ihnen erzählen, wie ich es mir denke, wie es angefangen hat. Ihr Freund dieser Tobi... ich nehme an es heißt Tobias, wusste dass Sie hier bei uns arbeiten. Vermutlich haben Sie es ihm erzählt, nicht wahr? Und dann hat er von Jo Jäger die Info bekommen, das in der Asservatenkammer sehr viel Drogen zu holen sind... ist doch so, oder? Jo ist abgesprungen und Sie haben diesem Tobi die Adresse von Semir gegeben. Jo ist dann eingebrochen und hat diese Warnung hinterlassen, vermutlich ihn sogar zusammen geschlagen. Stimmt doch soweit oder? Und nun? Jo wollte nicht mehr weiter mit machen. Da musste er natürlich weg. Also wird er kurzerhand zusammen gedroschen, vermutlich für Tot gehalten. Tja.... aber er könnte ja auch überleben. Also weg mit den Geiseln. Sie wissen doch genau wo sie sind... Wo?“ endete sein Vortrag. Annika sah ihn an. „Ich weiß nicht, was Sie wollen.“ sagte sie leise. „Ach wirklich nicht? Soll ich Ihnen sagen, was auf Entführung von drei Menschen steht? Für jeden bekommen Sie mindestens zehn Jahre.... Sie wären eine alte Frau wenn Sie wieder aus dem Knast kommen. Und genau dahin werden Sie gehen, wenn Sie uns nicht helfen.“ drohte er ihr.


    Annika sah ihn an. „Warum? Warum sollte ich denn ins Gefängnis? Ich habe ihm doch nur die Adresse genannt... mehr nicht. Mein Bruder wollte...“ sie stockte. Anna sah sie an. „Ihr Bruder? Tobias Liebstöckel?“ harkte sie sofort nach. Annika schloss die Augen. „Nein... Ich trage den Namen meines Exmannes. Tobias heißt Reinders. Tobias Reinders.“ sagte sie leise. Ben ging sofort raus und ließ die Person überprüfen. Nur wenige Minuten später stand er mit einer dicken Akte wieder bei Anna. „Tobias Reinders, geboren am 18.04.1966 in Kerkrade..., eine Schwester Annika, geb. 14.01.1975 in Köln. Tobias ist vorbestraft wegen Drogenhandel im großen Stil. Eine Wohnadresse haben wir allerdings nicht. Wo wohnt Ihr Bruder?“ wandte er sich an Annika. „Wenn ich es sage und Sie nehmen Tobi fest… was ist mit mir?“ wollte sie wissen. Anna sah sie lange an. „Wenn Sie uns helfen Gerkhan und seine Familie in Sicherheit zu bringen, dann werden wir ein gutes Wort bei der Staatsanwaltschaft für Sie einlegen. Sie können mit Strafminderung rechnen.“ sagte sie leise. Annika dachte nach. „Also gut… Tobi hat ein kleines Haus am Rande von Neuss. Es ist recht abgeschieden und dort wollte er die Leute festhalten, aber Sie werden dort nicht reinkommen… er hat überall Kameras installiert.“ gab Annika bekannt.


    In diesem Augenblick klingelte das Telefon von Ben. Er sah auf das Display und dann Anna an. „Ja?“ meldete er sich. „Rabel aus der Asservatenkammer hier... Kann ich bitte Frau Engelhard sprechen?“ fragte eine männliche Stimme. „Ja sich“ gab er weiter. „Ja... Lutz hier ist Anna. Was gibt es?“ meldete sich Anna. „Herr Gerkhan steht vor mir und fordert Koks in einer ziemlich großen Menge.“ erklärte der Anrufer. „Ist er allein?“ wollte Anna wissen. „Ja allein.“ bestätigte Lutz. „Gib ihn mir.“ forderte Anna ihn auf. Nur wenig später hörte sie Semir. „Chefin....? Hören Sie ich...“ versuchte er zu erklären. „Semir... wir wissen Bescheid. Haben Sie eine Ahnung wo Andrea und Aida sind?“ wollte sie wissen. „Ja... Chefin woher wissen Sie es?“ kam die Gegenfrage von Semir. „Von Bens Bruder... er war dabei. Hören Sie mir genau zu. Wir werden Ihre Familie da rausholen. Wir gemeinsam. Was fordern die Leute von Ihnen?“ wollte sie wissen. „ich soll ihnen den Koks aus der Kammer holen. Draußen im Fahrzeug sitzt einer der Männer und wartet auf mich. Er hat mir fünfzehn Minuten gegeben und ich bin schon neun hier drin... Chefin... die scherzen nicht.“ warnte Semir sie leise. Anna hörte dass er sehr besorgt war. „Semir... wir helfen Ihnen. Der Plan sieht folgender Maßen aus...“

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  • Lorenz sah auf die Uhr. Er wartete schon zehn Minuten auf den Bullen und dieser schien sich fest zu quatschen. Er nahm sein Handy und rief Tobi an. „Hör mal... ich glaube unser Freund brauch noch einmal eine Ermahnung.“ sagte er durch. „Warum?“ wollte Tobi wissen. „Weil er nicht raus kommt. Er ist schon fast 12 Minuten drin und bisher ist nichts von dem Koks zu sehen.“ erklärte Lorenz. „Gut... ich rufe ihn an.“ hörte er Tobi sagen und beendete das Gespräch. Nur fünf Minuten später sah er den Polizisten aus dem Gebäude kommen. Er trug zwei große Taschen und kam zu ihm. Die Taschen lud er auf den Rücksitz des Autos und setzte sich selbst auf den Beifahrersitz. „Warum hat das so lange gedauert?“ herrschte Lorenz ihn an. Doch der Polizist antwortete nicht. Lorenz fuhr los. Er sah den Mann an, dessen Familie in ihrer Gewalt war. „Und warum hat es so lange gedauert?“ wiederholte er seine Frage. Wieder schwieg der Polizist und sah nur aus dem Fenster. „Bist nicht gerade gesprächig...“ lachte Lorenz nur. Er sah in den Rückspiegel. Doch auch hier schien alles okay zu sein. „Hast du deine Kollegen informiert?“ fragte er auf einmal und bemerkte dass der Polizist zusammen zuckte. „nein....“ sagte er dann leise. „Sehr brav. Das ist auch viel Besser glaube mir. In zwei Stunden dürfen du und dein Frau und deine Tochter in Urlaub fahren.“ lachte Lorenz leise. „Ja sicher....“ meinte der Polizist nur.


    Anna sah Ben an. „Na dann wollen wir mal.“ sagte sie nur. Ben war etwas verwundert. „Was denn?“ fragte er irritiert. „Nun... Semir ist weit genug entfernt. Wir können ihn jetzt orten ohne ihn zu gefährden.“ lächelte sie ihn an. Ben nickte. „Ja und was machen wir jetzt? Ich meine wenn wir jetzt da auflaufen, dann werden sie ihn und seine Familie als Geisel nutzen.“ gab er zu bedenken. Anna nickte. „Damit müssen wir rechnen. Wir warten bis diese Leute abziehen, denn das werden sie, da ist Semir sich ganz sicher. Vermutlich lassen sie ihn mit Andrea und Aida zurück und verziehen sich. Allerdings hat er wenig Hoffnung, dass sie dann noch leben. Wir greifen zu, sobald die sich in Sicherheit wiegen. Anschließend können die drei dann ihren Urlaub antreten, wie sie es vorhatten.“ gab sie lächelnd zurück. Ben nickte anerkennend. „Nun dann werde ich mir Annika vornehmen. Sie kann uns sicher verraten wohin die fahren.“ sagte er nur. Anna nickte. „Also gut... in fünf Minuten brechen wir auf.“ bestimmte sie. Ben ging zu Annika, die immer noch im Verhörraum saß.


    Anna ging in ihr Büro und rief Alexander Hoffmann an. „Alex… Anna hier. Würdest du mir noch einmal helfen?“ fragte sie zaghaft an. „Wer? Immer noch Semir? Habt ihr ne Spur`?“ wollte er sofort wissen. „Ja und nein. Wir wissen wo er und seine Familie festgehalten werden, aber die Staatsanwaltschaft ist wie immer gegen einen Einsatz…“ erklärte Anna. Sie hörte Alex leise lachen. „Anna… du kannst auf mich und meine Jungs zählen. Wenn die Schranke mich irgendwie zur Verantwortung ziehen will, weil ich meinen Job gemacht habe… soll sie es dann tun, wenn ich ihn und die Familie gerettet habe.“ gab Alex bekannt. „Wo treffen wir uns?“ fragte er weiter. „Sobald ich die Anschrift habe, melde ich mich. Danke Alex…“ sagte Anna zum Schluss und legte auf.


    „Annika bitte,…. Die Straße wie lautet die Anschrift?“ fragte Ben. Annika sah ihn an. „Bekomme ich Straffreiheit zugesprochen?“ wollte sie wissen anstatt ihm zu helfen. Ben stand auf und beugte sich zu ihr. „Ich kann Ihnen Prügelfreiheit zusprechen, wenn Sie mir endlich verraten, wo Ihr Bruder meinen Partner und seine Familie festhält. Wenn nämlich nicht, dann vergesse ich meine gute Erziehung wo man mir beigebracht hatte eine Frau nicht zu schlagen, ist das angekommen?“ fauchte Ben sie an. Annika zuckte zusammen. „In der Algebrastrasse-9 in Neuss…“ stammelte sie ängstlich. Ben grinste sie an. „Geht doch…“ dann verschwand er zu Anna und gab ihr die Adresse durch. „Wir fahren umgehend hin. Alex ist dabei.“ sagte Anna und ließ Annika von Dieter und Hotte in die Arrestzellen bringen. Dabei gingen sie nicht gerade sanft mit der Frau um, aber Anna sagte nichts.

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  • Semir und Lorenz kamen am Haus an. Lorenz nickte Tobi der soeben aus dem Haus kam zu und zeigte nach hinten. Tobi nahm die Taschen, während Lorenz sich um Semir kümmerte. „So... du gehst jetzt wieder zu Frau und Kind. Sei friedlich und es passiert nichts.“ warnte er ihn. Semir nickte nur. Tobi kam kurz nach ihnen ebenfalls zu ihm. „so... das hast du sehr gut gemacht.“ lachte er. Semir sah ihn an. „Dürfen wir jetzt gehen?“ fragte er. Tobi lachte. „Ja sicher... sobald wir weg sind. Ein wenig Vorsprung müssen wir schon haben, meinst du nicht? Ich bringe dich jetzt zu deiner Frau und dann dürft ihr etwas schlafen. Ich möchte nämlich nicht, dass du Krach schlägst. Lorenz! Pack alles in den Wagen!“ befahl er seinem Komplizen zu stieß Semir zu den Raum wo Andrea und Aida waren. Semir ging langsam vor. Er glaubte nicht, dass dieser Mann sie laufen lassen würde. Vermutlich wird er das Schlafmittel so dosieren, das sie nie wieder aufwachen. „Woran denkst du gerade?“ fragte er. Semir antwortete nichts. Tobi stieß ihn an. „Sei ja friedlich, hörst du?“ warnte er ihn. Semir nickte und drehte sich wieder um. Tobi und er waren allein und damit wäre es gut möglich ihn zu überwältigen. Dann konnte er Ben informieren und sich abholen lassen. „Na los! Ich hab nicht den Abend zeit!“ fauchte ihn der Mann an und stieß ihn vorwärts. Semir tat als stolpere er und wie er sich dachte versuchte der Mann ihn festzuhalten. Darauf hatte Semir gewartet. Er drehte sich um die eigene Achse und schlug dem Mann die Waffe aus der Hand. Er war so erschrocken, dass er nicht zurück wich. Semir schlug ihn mit einem Handkantenschlag bewusstlos. Der Mann streckte sich. Semir durchsuchte die Taschen und fand den Schlüssel für die Türen. Er nahm das Handy und wählte Ben an. „Ben! Ich hab ihn überwältigt. Ich bringe Andrea und Aida hier raus. Du musst mich nur abholen!“ schrie er hektisch und rannte durch den Gang zum Raum wo Andrea und Aida waren. „Wir sind schon unterwegs!“ hörte er Ben noch sagen. Er schloss die Tür auf und sah seine Frau mit dem Kind auf dem Bett sitzen. „Andrea! Komm....wir müssen weg!“ rief er ihr entgegen. Andrea nahm Aida hoch und sie wollten gerade raus, als Semir einen Wagen hörte. „Verdammt!“ flucht er und sah sich gehetzt um. Ein Fenster was nicht vergittert war schien der einzige Weg und Andrea und Aida raus zu führen. Er sah seine Frau an. „Los aus dem Fenster! Schnell!!“ stieß er aus und half Andrea.


    Lorenz ging ins Haus und brachte die Taschen mit den Einkäufen in die Küche. „Mann... die drei fressen uns die Haare vom Kopf. Hast du mit dem Bullen telefoniert?“ fragte er durch die Räume. Er war irritiert als er keine Antwort bekam. „Tobi? Wo steckst du?“ fragte er und ging die Räume durch. Irgendetwas stimmte hier nicht. Er zog seine Waffe und schlich langsam vorwärts. Als er die Treppe zum Keller runter stieg sah er sofort das die Tür zum Raum wo die Frau und das Kind waren offen stand. „Verdammt!“ fluchte er leise und ging hin. Doch er hatte noch keine zwei Schritte nach der Treppe gemacht, als man ihm einen Gegenstand in die Rippen drückte. „Ganz ruhig!“ warnte ihn jemand. Lorenz erkannte die Stimme von Semir. „Wie bist du denn raus gekommen?“ fragte er verdutzt. „Dein Freund hat mich raus gelassen. Und nun ist er eingesperrt. Waffe weg!“ forderte Semir. Lorenz nickte und warf die Waffe auf den Boden. „Sehr schön.... so und nun sagst du mir wo wir hier sind.“ forderte Semir ihn auf. Doch Lorenz lachte nur. „Meinst du, du kommst von hier weg?“ fragte er höhnisch. „Vermutlich habe ich eine bessere Chance als du...“ gab Semir zurück. „Los! Rein da!“ befahl er. Lorenz tat ein paar Schritte und ging in den Raum. Semir schlug die Tür zu und verschloss sie.

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