Das Ende einer Rache

  • Stolkoff war knapp hinter dem Mercedes und überlegte seinen nächsten Schritt. Er wollte nur die Beiden. Niemand anderer sollte zu Schaden kommen. So wartete er bis die Standspur frei war und setzte zum Überholen an. Das Gaspedal bis zum Ende durchgedrückt rauschte er an dem Mercedes vorbei, welcher natürlich sofort das Blaulicht rausholte und ihn verfolgte. Alles nach Plan, dachte er und rast die Straße runter. Er wusste dass in ungefähr 20 km eine Baustelle kam und die Fahrbahn einspurig wurde. Immer wieder ein Unfallknoten. Hier krachte es mehrmals täglich. Sicher wussten dass auch die Polizisten hinter ihm. Jedes Mal sah er in den Spiegel um sie nicht zu verlieren. Sein Plan ging auf. Die Polizisten gaben richtig Gas. Nur noch 15 km… Kommt nur… dachte er. Ich lasse euch ganz nah an mich ran. Er lachte leise und gemein.


    „Der Spinner! Was ist das denn für einer!“ stieß Semir aus als der Wagen rechts an ihn vorbeirauschte und griff sofort zum Mirko. „Cobra 11 an Zentrale. Verfolgen einen dunkelroten Manta auf der A57 in Richtung Neuss. Sind jetzt bei KM 433,5. Erbitten Verstärkung! Ende!“ Er pappte das Blaulicht auf und tippte Tom an. „Gib mal richtig Gas, oder soll ich fahren?“ fragte er grinsend. Tom trat das Pedal durch. Sie rasten eine ganze Weile da hin und plötzlich sah Tom auf der Fahrbahn die Warnhinweise auf die Baustelle. „Scheiße Wenn der mit dem Tempo dort durchrast, dann gibt es Tote.“ stieß er aus. Semir nickte und hielt sich am Haltgriff fest. „Ja und das gleiche gilt für uns. Lass ihn fahren und brems mal ab.“ gab Semir den guten Rat. Tom nickte. „Gut… Kennzeichen hab ich.“ meinte Tom und trat auf die Bremse. Doch der Wagen wurde nicht langsamer. „Semir… ich sag es wirklich ungern. Aber wir haben ein Problem.“ stieß er aus. „Was denn? Brems und gut ist.“ gab Semir zurück. „Würde ich ja gern. Aber die Bremse reagiert nicht“ kam von Tom und er trat ständig auf das Bremspedal. „Scheiße! Eine Falle…. Verdammt… Tom tu doch was!“ schrie Semir der die Schilder immer näher kommen sah und auch das der Verkehr sich langsam staute. Die Autos kamen für die Beiden viel zu schnell näher. Tom versuchte die Handbremse, doch auch die nützte nichts. Sogar runterschalten brachte nicht den gewünschten Erfolg. Der Wagen fuhr immer noch 110 km/h. Semir riss die Hände schützend vors Gesicht als Tom den Wagen direkt in die Baustelle rasen ließ. Mit einem lauten Geschepper raste der Mercedes auf die Absperrbalken zu. Die ersten Pylone flogen über den Wagen weg. Dann krachte der Wagen mit Tempo 90 gegen die Planierraupe und verformte sich heftig. Sofort hielten einige Autofahrer an um erste Hilfe zu leisten und die Polizei zu rufen.

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  • Anna und Andrea kamen gerade in der PAST an, als Hotte und Dieter heraus gerannt kamen. Anna sah die Beiden an. „Was ist denn los?“ wollte sie sofort wissen. „Tom und Semir! Schwerer Unfall auf der A57. Die sind ungebremst in eine Baustelle gerast!“ berichtete Hotte flüchtig und schon rasten die beiden im Porsche los. Anna sah Andrea erschrocken an. „Wir hängen uns direkt ran.“ gab Anna die Anweisung und deutete auf ihren Dienstwagen. Andrea nickte, stieg ein und schon war auch Anna unterwegs zur Unfallstelle. Als sie dort ankamen, war die Feuerwehr gerade dabei die Beiden aus dem Wagen zu befreien. Anna rannte direkt auf den Wagen zu und hielt den Einsatzleiter auf. „Was ist mit den Beiden Insassen?“ fragte sie. Der Mann sah sie an. „Was wollen Sie? Für die Presse hab ich keine Zeit. Ich muss die Beiden möglichst schnell ins Krankenhaus bringen lassen!“ fauchte er sie an. „Ich bin die Vorgesetzte der Beiden, also was ist los?“ gab Anna bekannt. Der Mann nickte. „Die beiden sind mit ca. 90 auf die Raupe gedonnert. Wie dann ein menschlicher Körper aussieht, muss ich Ihnen sicher nicht erzählen. Das die Beiden noch leben, verdanken sie dem Airbag. Ich lasse sie ins Marienhospital bringen. Der Arzt kann Sie dann über das Andere informieren und nun entschuldigen Sie mich“ Der Mann kümmerte sich wieder um seinen Job. Anna stand fassungslos da und starrte auf den völlig zerstörten Wagen.


    Nikolas Stolkoff beobachtete das Treiben zufrieden. Er sah wie die beiden Polizisten in den Hubschrauber geladen wurden und dieser abflog. „Ihr werdet mir meine Rache schon mal nicht versauen.“ lachte er leise und gehässig. Dann sah er durch sein Fernglas auf die Person, die es schon bald treffen würde. Auge um Auge, Zahn um Zahn, dachte sich Nikolas und stieg zufrieden in sein Auto. Er fuhr nach Hause und legte sich zufrieden ins Bett. Wieder nahm er das Bild seiner verstorbenen Frau in die Hand. „Es ist fast vollbracht, meine Liebe. Bald ist dein Tod gerächt und dann komme ich zu dir. Ich liebe dich, mein kleiner Engel.“ sagte er und küsste das Bild. Nur kurz darauf schlief er ein und träumte von dem Ausgang seiner Rache. In seinem Traum sah er wie Anna getroffen von mehreren Kugeln zu Boden sank. Wie die Kollegen um sie und die beiden anderen Polizisten trauerten und sie zu Grabe trugen. Zufrieden grinste er im Schlaf.

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  • Anna und Andrea liefen im Krankenhausflur nervös auf und ab. Tom und Semir lagen beide in den OPs. Kein Arzt kam zu ihnen und klärte sie auf, was den Beiden passiert war. Anna sah auf die Uhr. Es waren mittlerweile zwei Stunden vergangen. Andrea sah sie an. „Das hat sicher was mit diesem Stolkoff zu tun. Er hat den Wagen vermutlich manipuliert.“ stieß sie hasserfüllt aus. Tränen liefen ihr über die Wangen. Anna sah sie an. „Andrea… ich werde den Wagen von Hartmut überprüfen lassen. Wenn es wirklich Stolkoff war, dann wird er wegen zweifachen versuchten Mord für immer hinter Gitter wandern.“ versprach sie. Andrea nickte. Sie wollte endlich wissen was mit Semir und Tom war. Warum dauerte das so lange? Sie sah zur Tür und zu Anna. „Wenn die beiden sterben sollten… dann… dann…“ weinte sie leise. Anna nahm sie in den Arm. „Nur keine Sorge… die beiden sind hart. Die werden es schaffen.“ sagte sie überzeugt. Dann kam endlich der Arzt.


    „Herr Doktor! Wie sieht es aus? Was ist mit den Beiden?“ schoss sie die Fragen ab als er vor ihnen stand. Der Arzt sah sie müde an. „Nun… Frau Engelhard… bei Herrn Kranich haben wir drei Rippen und das linke Bein gebrochen, schwere Gehirnerschütterung und Schleudertrauma. Eine leichte Quetschung der Niere. Bei Herrn Gerkhan einige Schnittverletzungen im Gesicht, er hat sich den rechten Arm gebrochen, zwei Rippen sind ebenfalls gebrochen, eine schwere Gehirnerschütterung und Schleudertrauma. Beide werden mit Sicherheit für zwei bis drei Wochen hier im Krankenhaus liegen. Bei beiden Herren wird noch ein Kernspin gemacht um innere Verletzungen komplett auszuschließen. Außerdem werden wir den Kopf röntgen um dort ebenfalls alles ausschließen zu können. Beide liegen derzeit im Tiefschlaf und benötigten absolute Ruhe.“ erklärte der Arzt. Anna nickte. „Können wir zu ihnen?“ fragte sie. Der Arzt verneinte es. „Es bringt nichts. Außerdem werden die beiden ja noch geröntgt und das dauert eine Weile. Kommen Sie morgen wieder, dann sieht es sicher besser aus.“

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  • Hartmut war bereits am Wagen dran und stellte schnell fest, dass die Bremsen manipuliert wurden. Er informierte umgehend Anna die bereits auf das Ergebnis wartete. „Ganz sicher ist das die Bremsleitungen durchschnitten wurden. Was ist denn mit den Beiden passiert?“ wollte Hartmut zum Schluss wissen. Anna erzählte was alles passiert war und das die Beiden riesiges Glück hatten, zu leben. Hartmut atmete erleichtert auf. „Also wenn ich mir den Wagen so betrachte ist es ein Wunder, dass ihnen nicht mehr passiert ist“ gab er von sich. „Wissen Sie was an der Nadel war?“ fragte Anna. „Ja… es war eine sehr geringe Menge an Cuare. Nicht mal genug um Kopfschmerzen herbeizuführen. Die Zahnpasta war da schon etwas übler. Da hat jemand Salpetersäure rein getan. An der Tube ist ein winziger Einstich zu erkennen. Wenn Sie die in den Mund genommen hätten, dann wären Ihnen sämtliche Zähne weggeätzt worden.“ erklärte Hartmut. „ Danke… Also Gut… dann werde ich wohl allein ermitteln müssen. Danke Hartmut.“ verabschiedete sich Anna. Hartmut legte auf. Er sah erneut auf den Mercedes und schüttelte den Kopf.


    Anna fuhr am nächsten Morgen zu Tom und Semir ins Krankenhaus. Schon auf dem Flur wurde sie von dem Arzt aufgehalten. „Frau Engelhard…wir haben die Untersuchungen alle durchgeführt. Beide sind stabil, keine inneren Verletzungen, was in Anbetracht des Unfallhergangs sehr außergewöhnlich ist. Die beiden haben richtig viel Glück gehabt.“ gab er zum Besten. „Sind die Beiden wach?“ wollte Anna wissen. Der Arzt nickte. „ja… zumindest hat Herr Kranich die Augen auf. Aber viel sagen können die Ihnen vermutlich nicht. Vor allem Herr Gerkhan wird schweigen. Das Gesicht ist noch ziemlich angeschwollen.“ erklärte er. Anna nickte und betrat das Zimmer. Tom sah sie an. „Chefin…“ kam zur Begrüßung. „Tom… Semir… wie geht es Ihnen?“ fragte Anna. „Mir geht es soweit gut. Semir ist etwas sprechfaul. Na bei dem Gesicht, kein Wunder.“ versuchte Tom zu scherzen. Ann lächelte. Sie sah auf Semir der ihr nur zunickte. „Nur keine Sorge… das wird schon wieder Semir…. Wissen Sie was passiert ist?“ wollte Anna wissen. „Ich weiß nur, dass wir jemanden verfolgt haben und dann krachte es. Und dann bin ich hier aufgewacht mit einem Gipsbein und gebrochenen Rippen.“ erinnerte Tom sich. Anna nickte. „An Ihrem Wagen wurden die Bremsen manipuliert. Sie können sich sicher ausrechen, wer dafür verantwortlich ist.“ meinte Anna. „Stolkoff… Ich würde mich nicht einmal wundern, wenn er derjenige war, der diese Verfolgungsjagd angezettelt hat. Vermutlich saß er selbst am Steuer des anderen Wagens. Ist das Kennzeichen überprüft worden?“ wollte Tom wissen und versuchte sich aufzusetzen. Allerdings sank er direkt mit einem Stöhnen zusammen. „Die Kennzeichen waren gestohlen. Der Wagen ist gefunden worden, ausgebrannt.“ Anna hob die Schultern. Sie wandte sich an Semir.

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  • „Sie und Tom werden sicher die nächsten drei Wochen hier liegen. Ich werde die Sache selbst in die Hand nehmen.“ entschied sie sich. „Das geht nicht…aua….“ stieß Semir etwas unverständlich aus. „Ich sehe keinen anderen Weg, Semir… halten Sie besser den Mund. Sie sehen schrecklich aus.“ stellte Anna fest. Semir nickte nur. „Nur keine Sorge… ich habe doch Herzberger und Bonrath an meiner Seite. Sie beide sind definitiv außer Gefecht gesetzt. Gebrochenes Bein, gebrochener Arm, gebrochene Rippen, Gehirnerschütterung…“ zählte Anna auf. Tom nickte. „Chefin… seien Sie bitte vorsichtig. Stolkoff wartet doch nur auf so eine Gelegenheit.“ bat er. Anna nickte. „Ich werde zwei Beamte vor der Tür hier postieren. Nur zur Sicherheit. Einmal um Sie beide vor Stolkoff zu schützen und zum anderen um dafür zu sorgen, dass Sie beide wirklich hier liegen bleiben.“ Tom sah sie an. „Chefin… mit dem Gips sind wir eh schon hilflos…“ gab er zu. Anna lächelte. „Schön dass Sie es einsehen. Übrigens Sie haben beide sehr großes Glück gehabt, dass Sie den Unfall überlebt haben.“ Tom nickte. Sie sah noch mal auf Semir. „Nur keine Sorge… das Gesicht wird sicher wieder so Hübsch werden wie vorher. Wenn Sie Glück haben wird es nicht einmal Narben geben.“ lächelte sie leicht. Semir nickte nur. „danke..“ nuschelte er. Anna verschwand.


    Stolkoff war Anna bereits zum Krankenhaus gefolgt. Sie schien es nicht einmal bemerkt zu haben, dachte er. Er ging zu ihrem Wagen und überlegte, wie er diese Frau endlich aus seinem Leben streichen konnte. Leider lebten die beiden Kollegen noch. Aber auch das ließ sich ändern. Er hatte gehört, dass beide schwer verletzt wurden. Es beruhigter ihn etwas und um den Rest würde er sich später kümmern. Jetzt war es wichtig Engelhard zu töten. Aber nicht in der Öffentlichkeit. Er wollte sie an einem Ort wissen wo nur sie und er sind. Niemand anders. Nur er und Sie… Auge in Auge… ohne Zeugen. Er nahm einen Zettel und schrieb ihr eine Nachricht. „Engelhard… schade dass die Beiden den Unfall überlebt haben. Aber du wirst nicht überleben. Und um deine Freunde werde ich mich auch noch kümmern. Ich will erst mit dir reden. Wir treffen und dort wo du dein Schicksal besiegelt hast. In drei Tagen um 18:00 Uhr. Komm allein!“ Er nahm den Zettel und klemmte ihn am Scheibenwischer fest. Dann verschwand er.

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  • Anna verließ das Krankenhaus eine halbe Stunde später. Die Beamten hatten Stellung vor Tom und Semirs Zimmer bezogen um Stolkoff nicht die Möglichkeit zu geben an sie heran zukommen. Sie ging zu ihrem Wagen und bemerkte den Zettel. Sie nahm ihn und las. Erschrocken sah sie sich um. Niemand war zu sehen. Sie griff zum Funk und rief die Beamten vor dem Zimmer. „Engelhard hier… Stolkoff ist ganz in der Nähe. Lassen Sie keinen zu dem Beiden außer sie können sich definitiv als Pflegepersonal ausweisen.“ befahl sie. „Verstanden“ kam zur Antwort. Sie startete den Wagen und fuhr zur PAST. Andrea erwartete sie bereits. „Wie geht es den Beiden?“ wollte sie wissen. „Den Umständen entsprechend. Außer dem was der Arzt uns gestern bereits gesagt hat, ist nichts Neues dazu gekommen. Allerdings sind beide nicht sehr erfreut im Krankenhaus zu liegen.“ Erklärte Anna beruhigend. Andrea schloss erleichtert die Augen. „Ich werde heute Nachmittag zu ihnen fahren.“ sagte sie. Anna nickte nur. Sie ging in ihr Büro und winkte Herzberger und Bonrath zu sich.


    Dieter und Hotte sahen sich fragend an und gingen zu Anna ins Büro. „Setzen Sie sich bitte..“ sagte Anna als sie beide eintraten. Dieter nickte und zog Hotte mit zu den Stühlen. „Sie wissen ja das Semir und Tom ausgeschaltet sind. Sie beide werden die Stellung für sie einnehmen. Sie müssen mir helfen Stolkoff aus dem Verkehr zu ziehen, bevor er sein Ziel erreicht hat.“ erklärte sie den Beiden. Dieter nickte. „Wie wollen Sie vorgehen? Wo wollen Sie ihn finden?“ fragte er. Anna hob den Zettel. „Wir müssen ihn nicht suchen. Er will mich treffen. In drei Tagen und zwar dort wo alles angefangen hat.“ erklärte sie weiter. Hotte sah sie entsetzt an. „Sie wollen doch wohl nicht da hin, Chefin… Das ist doch eine Falle… ist das.“ stellte er fest. „Natürlich ist das eine Falle. Allerdings werden wir diese für uns verwenden. Wir werden Stolkoff dort stellen. Er will sich mit mir allein dort treffen. Ich will ihn haben. Also werde ich zu diesem Treffen hingehen.“ meinte Anna und trank einen Schluck vom Kaffee. „Chefin… Sie dürfen aber nicht allein da hin. Der Kerl ist doch wahnsinnig. Der… spinnt doch.“ empörte Dieter sich. „Oh… er spinnt nicht. Der Mann hat alles bis in kleinste Detail geplant. Ich befürchte dass er sich nicht so einfach festnehmen lassen wird. Er hat sicher eine Schweinerei vor.“ Anna atmete tief auf. Dieter nickte. „Gut das Semir und Tom außer Gefecht sind und bewacht werden. So sind die wenigstens außen vor und können nichts mehr machen.“ meinte er nur. Weder er noch Anna ahnten, dass dies ein fataler Denkfehler war.

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  • Nikolas Stolkoff sah Anna nach als sie abfuhr. „Wir werden uns wieder sehen. Aber bis dahin… muss ich noch einen Gast dazu besorgen. Er wird schon morgen zu mir kommen.“ lachte Stolkoff leise und ging noch einmal ins Krankenhaus. Er nahm sich einen Blumenstrauß und tat als würde er jemanden besuchen. Er sah die Beamten vor dem Zimmer und ahnte schon wer in dem Zimmer lag. Langsam ging er den langen Flur entlang. Die Beamten musterten ihn kurz und er sah als eine Schwester ins Zimmer wollte, dass die Beamten sich den Ausweis zeigen ließen. Er merkte sich diese Situation. „Die werden richtig streng bewacht. Aber das ist für mich kein Problem. Er betrat ein Zimmer und sah einige Kittel hängen. Wenn er einen anzieht kann er ins Schwesternzimmer gehen und sich so den Dienstplan ansehen. Er brauche einen Namen und den Ausweis. Das zweite würde er selbst herstellen. Doch das musste er gar nicht. Er zog sich einen Kittel an und durchsuchte die Taschen. In einer fand er eine Karte und lachte kurz auf. Ein Dienstausweis. „Das klappt ja prächtig.“ Sagte er leise und steckte den Ausweis ein. Den Kittel brauchte er nicht mehr. Denn anscheinend hatte dieser Arzt seinen Dienst hinter sich, also dürfte es leicht sein, als dieser morgenfrüh anzutreten. Er wollte den Kittel gerade ausziehen, als die Tür sich öffnete. Erschrocken zog er sich hinter eins der Regale zurück. Zwei Schwestern betraten den Raum. „Was ist denn?“ fragte die eine. „Mensch Marianne… vergiss ihn endlich. Dieser Doc hat sicher anderes im Kopf als sich mit einer 08/15 Schwester herum zu schlagen. Er ist nichts für dich.“ Kam von der Anderen. Nikolas schloss die Augen. „Zickenkrieg“ dachte er bei sich. „Dr. Schwikel ist aber nicht so einer. Er und ich wir hatten eine wunderbare Nacht gehabt.“ begehrte die andere und verteidigte den Arzt. „Ach ja… mit mir auch… man der hat jede hier auf der Station schon durch. Was meinst du warum er sich auf die Gynäkologische Station hat versetzen lassen?“ wollte die zweite Schwester wissen. „Boah Nicole, das ist nicht fair. Er ist nur da hin, weil er dort bei seiner Frau sein kann. Das ist alles. Er hat es mir doch gesagt…“ meinte Marianne. Nur wenige Augenblicke als die Frauen sich ausgesprochen haben, verließen sie die Kammer.


    Nikolas zog den Ausweis aus der Tasche und las den Namen. „Dr. Andreas Schwikel“ Er lachte leise. „Wenn das kein Zufall ist“ sagte er leise, verließ die Kammer und fuhr nach Hause um den Plan zu vollenden. Dort angekommen setzte er sich auf die Couch und bearbeitete den Ausweis. Er nahm das Bild des Arztes raus und klebte sein Eigenes hinein. Damit war es vollbracht. Es war gerade 18 Uhr. Viel zu früh um zu schlafen. Dann hatte er die Idee, sich die Sachen für morgen schon mal vor zu bereiten. Er wollte doch ein netter Gastgeber sein, lachte er. Im Nebenzimmer war bereits alles vorbereitet. Gut das niemand diese Adresse kannte. So konnte er seinen Plan ohne weiteres ausführen. Er lachte gemein. Morgen ist es soweit… morgen ist der erste Teil beendet. Nur eine Kleinigkeit fehlt noch, doch das lässt sich schnell erledigen. Zufrieden sank er in sein Bett und schlief ein. Den Wecker stellte er auf vier Uhr morgens.

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  • Anna fuhr zur Staatsanwältin und erzählte was sie bisher herausgefunden hatte. „Aber Frau Engelhard… das ist doch absurd. Die Rache die der Mann damals geschworen hat, wurde von allen Beteiligten doch als Verarbeitung des Todes abgetan. Sicher er war sehr ungehalten und drohte mit Tod und Verderben, aber wie oft war das schon eine Fehleinschätzung. Der Unfall von Herrn Gerkhan und Herrn Kranich ist ein Zufall. Auch die anderen Anschläge… das sind keine stichfesten Beweise. Bringen Sie mir mehr.“ Anna nickte. „Dazu muss ich ermitteln.“ sagte sie. „Das dürfen Sie auch. Dafür haben Sie grünes Licht von mir. Sobald Sie mir beweisen, dass Nikolas Stolkoff tatsächlich hinter diesen Unfällen steckt, dann bekommen Sie auch den Haftbefehl. So und nun würde ich Sie bitten, mich nicht länger aufzuhalten. Ich habe noch wichtigere Sachen zu tun. Im Übrigen halte ich den Unfall von Herrn Gerkhan und Herrn Kranich für eine Auswirkung des Fahrstils der Herren.“ endete die Staatsanwältin und wies Anna die Tür.


    Martin und Mathias hatten die Wache vor Semirs und Toms Zimmer bezogen. Sie bekamen die Anweisung niemanden außer dem Pflegepersonal ins Zimmer zu lassen und vorher auf jeden Fall den Ausweis zu verlangen. Die Nacht verlief ruhig. Ab und an ging das Pflegepersonal ins Zimmer und versorgten die Patienten. Sonst war gar nichts auszumachen. Nichts was auf eine Gefahr für die Beamten hinter der Tür hinwies. Martin sah Mathias an. „Ich finde die Engelhard übertreibt ein wenig mit ihrer Vorsicht. Wir sitzen hier schon acht Stunden und bisher ist nichts, aber auch gar nichts passiert. Wieso hat sie uns hier hingesetzt? Mann wir sind noch so jung und wollen vernünftigen Dienst ableisten. Nicht so eine Bewachung der Überpolizisten Gerkhan und Kranich. Die tut gerade so, als wenn die beiden aus Gold sind.“ knurrte Martin. Mathias sah ihn an. „Hey… hör auf zu maulen. Dienst ist Dienst. Und einer muss es ja machen. Was wenn die Beiden wirklich auf der Abschussliste stehen, wie Engelhard es vermutet? Willst du es austragen, wenn den Beiden was passiert? Ich nicht. Also schiebe ich hier den Dienst. Mir gefällt es auch nicht, aber was willst du machen?“ entgegnete Mathias ihm. Martin lachte. „Ich besorge uns Karten und einen Kaffee. Spielen dürfen wir doch wohl, oder?“ fragte er. Mathias nickte. „Mach das. Meinen Kaffee bitte nur mit Zucker.“ Martin nickte und verschwand. Mathias sah auf die Uhr. Es war gerade halb fünf morgens. Noch eine Stunde und die Ablösung ist da. Er sah einen Arzt auf sich zukommen.

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  • „Guten Morgen! Ich bin Dr. Schwikel. Ich wollte zu Herrn Gerkhan. Wegen dem Gesicht. Ich wollte es mir mal ansehen, ob wir da was machen müssen.“ sagte Nikolas und zeigte seinen Ausweis vor. Der Polizist prüfte es und suchte den Namen auf der Liste. „Hier ist ihr Name nicht vermerkt.“ Bemängelte der Polizist. Nikolas erschrak innerlich. Er hatte nicht an diese verdammte Liste gedacht. „Na so was… Schlamperei der Verwaltung. Ich bin seit heute aus dem Urlaub. Vermutlich ist die Liste schon älter.“ Vermutete er und versuchte nicht zu nervös zu klingen. Der Polizist nickte. „Ja die ist von gestern.“ bestätigte er. „Gut dann gehen Sie rein. Ich nehme es auf meine Kappe. Aber Sie sollten auf jedenfalls dafür sorgen dass Sie auf der Liste erscheinen.“ mahnte der Polizist. Nikolas nahm seinen Ausweis und nickte. „Ja selbstverständlich. Ähm… ich muss Herrn Gerkhan mitnehmen. Nicht dass Sie sich wundern.“ erklärte er dem Beamten. Dieser nickte nur. „Ja sicher…aber bringen Sie ihn bald zurück, er ist unserer Chefin Gold wert.“ lachte er noch und gab die Tür frei.


    Semir erschrak als er eine kalte Hand spürte. „Ganz ruhig, Herr Gerkhan. Ich bin Dr. Schwikel. Ich wollte mir nur mal Ihr Gesicht ansehen.“ hörte er die leise beruhigende Stimme. Sehen konnte er immer noch nichts. Die Augen waren immer noch dick und mehr wie ein verschwommenes Bild war nicht drin. „Sie müssten einmal mit mir kommen weil ich Ihren Kollegen hier nicht aufwecken möchte. Geht es?“ fragte der Arzt. „ja sicher…“ sagte Semir und setzte sich mit Hilfe des Arztes auf. „Sehr gut… geht ja wieder etwas.“ Er zog Semir die Schlappen an und hielt ihn fest, als er anfing zu schwanken. „Soll ich vielleicht lieber den Rollstuhl holen?“ fragte der Arzt besorgt. „Nein… geht schon.“ gab Semir von sich und ließ sich vom Arzt aus dem Zimmer führen. Tom schien tief zu schlafen und nichts mitzubekommen. Nikolas führte Semir aus dem Raum. Er ging mit ihm zum Fahrstuhl und stieg ein. Als die Türen sich schlossen drückte er die Garage. Der Fahrstuhl setze sich in Bewegung. „Können Sie mich sehen?“ fragte der Arzt. Semir schüttelte den Kopf. „Leider nur schemenhaft. Ich muss grausam aussehen.“ gab er zu. „Nun das ist nichts was wir nicht wieder hinbekommen. Vermutlich müssen Sie nicht einmal unter das Messer. Ich werde mir gleich die Schnitte ansehen und dann können wir sicher den nächsten Schritt machen.“ Beruhigend sprach er auf Semir ein.

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  • Tom wurde kurz darauf wach und sah dass Semir verschwunden war. Er klingelte und wenig später war die Schwester im Zimmer. „Wo ist denn mein Kollege?“ fragte Tom. „Ich weiß nicht… es war keine Untersuchung angesetzt. Vielleicht ist er auf Toilette. Er hat ja das Glück, laufen zu können.“ meinte sie nur. Tom nickte. „Würden Sie bitte nachsehen?“ bat er sie. Sie nickte und ging in das angrenzende Bad. „Tut mir Leid. Er ist nicht hier.“ Tom erschrak. „Fragen Sie bitte mal die beiden Beamten die vor der Tür sitzen.“ sagte er. Die Schwester nickte und ging raus. Kurz darauf stand einer der Beamten vor Tom. „Herr Gerkhan ist von Dr. Schwikel abgeholt worden zur Untersuchung. Der Ausweis war in Ordnung“ erzählte der Beamte. Die Schwester zuckte zusammen. „Dr. Schwikel? Aber der ist doch gar nicht für diese Station zuständig…“ kam verwundert von ihr. „WAS?“ schrie Tom auf und wollte sich aufsetzten um dann festzustellen, dass es nicht ging. „Rufen Sie Engelhard an!“ bat er die Schwester die sofort raus ging. Wenig später war Anna da und verhörte die beiden Beamten. Als sie hörte was der Mann erzählte atmete sie tief durch. „Das darf doch wohl nicht wahr sein…. Ich hatte doch extra angeordnet, dass niemand der nicht auf der Liste steht zu Semir und Tom rein dürfen. Was haben Sie sich denn dabei gedacht, verdammt noch mal?“ Anna war wütend. Mathias der den vermeintlichen Dr. Schwikel in den Raum lies sah betroffen zu Boden. „Aber er hatte doch einen Ausweis und er sagte, er hätte seinen ersten Tag auf der Station und weil die Liste ja alt war, da hab ich gedacht es wäre schon richtig. Ich meine er hatte den Arztkittel an, das Stethoskop um den Hals… so wie ein Arzt nun mal aussieht.“ beteuerte er. „Ach und das macht ihn zu einem Arzt? Herrgott noch mal wie naiv sind Sie eigentlich? Das wird ein Nachspiel haben, das verspreche ich Ihnen Petersen. Sollte sich herausstellen, das Stolkoff Semir in seiner Gewalt hat, dann können Sie sich nach Beendigung des Falls auf eine Menge Ärger gefasst machen. Genauso wie Ihr Dienstpartner der sich vermutlich die Beine vertreten hat.“ brüllte Anna den Mann zusammen.


    Semir wurde von Stolkoff zum Wagen geführt. Er roch die Abgase. „Wo gehen wir denn hin?“ wollte er wissen. „Ich habe eine Praxis hier in der Nähe. Da ist es einfacher.“ kam von Stolkoff. Semir blieb stehen. Etwas warnte ihn. „Bringen Sie mich bitte wieder in mein Zimmer.“ forderte er den vermeintlichen Arzt auf. „Setz dich ins Auto!“ kam von dem Doc. Semir sträubte sich. „Nein… ich will wieder ins Zimmer. Sie sind kein Arzt…“ stellte er fest. Stolkoff lachte. „Nein… und nun setzt dich ins Auto, Gerkhan!“ brüllte er Semir an und drängte ihn dicht an seinen Wagen. Er drückte den Kopf runter. Semir schlug mit seinem Gipsarm zu. Stolkoff schrie kurz auf doch er behielt die Kontrolle. „Du verdammter Mistkerl!“ schrie er und schlug nun mit der Faust zu. Er traf Semir in die gebrochenen Rippen und dieser klappte zusammen. Schnell schlug Stolkoff mit der Handkante zu und Semir brach bewusstlos zu Boden. Mit schnellen Griffen lud er den Polizisten auf die Rückbank und fuhr ab. Niemand hatte die Aktion beobachtet und ohne aufgehalten zu werden verließ er die Garage in Richtung seiner Wohnung. Dort angekommen brachte er den immer noch bewusstlosen Semir in das Sonderzimmer und schoss seine gesunde Hand mit Handschellen an der Wand fest.

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  • Anna fluchte wie ein Seemann. Tom sah sie an. „Chefin… nach der Beschreibung zu urteilen war es Stolkoff, der Semir hier raus geholt hat. Diese Schlafmützen haben sogar den Weg frei gemacht. Und ich liege hier und kann nichts machen, verdammt.“ fluchte er wütend. Er wusste wie es in Anna aussah. Sie nickte. „Ja… und morgen will er sich mit mir treffen. Ich werde auf jeden Fall zu dem Treffen gehen. Nicht allein. Ich werde Bonrath und Herzberger mitnehmen, außerdem ein Einsatzkommando des SEKs. Ich vermute dass er Semir zu diesem Treffen mitbringen wird. Ich verstehe einfach nicht, warum er ihn hier raus entführt hat? Es macht doch keinen Sinn. Ich verstehe es einfach nicht.“ stöhnte Anna. Tom sah sie an. „Wo soll das Treffen stattfinden?“ fragte er. „Dort wo ich seine Frau erschossen habe. An der gleichen Stelle.“ gab sie bekannt. Tom sah sie an. „Dann will er die Situation nachstellen. Klar… damals hatten die Stolkoffs Semir als Fahrer. Als Jana Stolkoff Semir erschießen wollte haben Sie sie erschossen und somit Semir das Leben gerettet. Diesmal wird er vermutlich Semir erschießen und vorher Sie.“ mutmaßte Tom. Anna nickte. „Ich muss Ihnen zustimmen. Aber warum will er…“ sie stockte und sah Tom an. „Er will getötet werden. Er weiß mit Sicherheit, dass ich nicht allein kommen werde, deshalb hat er sich Semir geholt um ein Druckmittel zu haben. Nun bin ich gezwungen allein zu kommen. Wenn ich es nicht tue, dann dürfte er…“ Sie wollte gehen. „Chefin! Bitte rufen Sie mich an, sobald Sie ihn festgesetzt haben.“ bat Tom noch und Anna nickte nur.


    Semir kam zu sich. „Na wieder wach, Gerkhan? Du kannst von Glück sagen, dass ich nicht in Wut geraten bin, als du mich geschlagen hast. Aber wenn du es noch einmal wagst, dann lernst du mich kennen. Weißt du wer ich bin?“ fragte ihn ein Mann. Semir setzte sich etwas auf und sofort waren die Schmerzen da. „Stolkoff, was wollen Sie?“ fragte Semir. Er sah den Mann nicht richtig und die Stimme schien sich auch verändert zu haben, aber er war sicher, dass es Nikolas Stolkoff war. „Bravo… du weißt wer dich hat. Nun was will ich… Rache. Das weißt du doch.“ lachte Nikolas. Semir nickte. „Hören Sie… es tut mir Leid, was damals passiert ist. Aber ich habe Ihre Frau nicht erschossen. Sie wollte mich töten und Anna Engelhard hat in Notwehr gehandelt.“ versuchte er zu erklären. „Ja sicher… die Polizei hat immer Ausreden. Notwehr? Wo war das Notwehr? Jana hätte Sie nicht erschossen. Sie wollte nur verhindern, dass Sie etwas unternehmen. Aber nein… Anna Engelhard musste abdrücken. Wusstet ihr, dass meine Jana schwanger war? Nein… das hat euch gar nicht interessiert, nicht war? Ihr stellt euch schützend hinter dem Recht und dem Gesetz, wenn ihr jemanden ermordet. Nun gut… ich denke du weißt was deine Aufgabe ist.“ kam von Nikolas. Er war sehr wütend und Semir spürte es sehr genau.


    Er verhielt sich ruhig. Zumal war er an der Wand gefesselt und verletzt. Er hätte keine Chance gehabt gegen den Mann. Er sah nicht einmal richtig. Dann beugte sich Nikolas zu ihm hinunter. Semir konnte ihn riechen und zuckte etwas zurück. Nikolas griff seinen gebrochenen Arm und drehte ihn leicht. „Hören Sie auf!“ forderte Semir ihn auf. Die Schmerzwogen gingen durch seinen Körper. Nikolas lachte nur. „Weißt du… ich denke wir werden sehr viel Spaß miteinander haben“ sagte er und drehte den Arm weiter. Semir bekam Tränen in den Augen „Hören Sie auf….bitte…!“ sagte er leise flehend. Nikolas ließ tatsächlich los. Semir stieß ein leichtes Stöhnen aus. „Tut weh?“ fragte er höhnisch. Semir antwortete nicht und zog direkt den Zorn von Nikolas auf sich. „Ich hab dich was gefragt!“ fauchte er und trat Semir in die Rippen. Semir schrie auf… „Ich will dir noch was sagen… du brauchst keine Angst haben… du stirbst nicht allein. Ich werde mir auch Kranich und Engelhard holen. Schon bald werdet ihr Drei gemeinsam das zeitliche segnen.“ Nikolas stand wieder auf und verließ den Raum. Semir schloss erleichtert die Augen.

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  • Anna lief auf und ab. Tom hatte gebettelt aus dem Krankenhaus mitzukommen. Im Büro zu sitzen, dabei zu sein. Anna hatte es abgelehnt und Horst Herzberger mit der Bewachung beauftragt. Andrea sah sie an. „Chefin… es war nicht Ihre Schuld.“ sagte sie leise. Anna nickte. „Ich weiß. Aber ich muss mich nun entscheiden. Er sollte sich endlich mal melden, damit ich weiß was er vorhat. Verdammt warum meldet er sich nicht.“ Anna war sichtlich nervös. Endlich klingelte das Telefon. „Engelhard!“ meldet sie sich. „Sehr schön. Sie scheinen etwas nervös zu sein. Was haben Sie denn?“ lachte ihr Nikolas durch den Hörer zu. „Hören Sie… wo ist Gerkhan? Was haben Sie mit ihm gemacht?“ schrie Anna wütend ins Telefon. „Oh… dem geht es entsprechend gut. Nur keine Sorge. Er lebt noch.“ kam von Nikolas. „Was wollen Sie? Das ist eine Sache zwischen mir und Ihnen. Gerkhan hat nichts damit zu tun. Reicht es nicht, dass er wegen Ihnen einen schweren Unfall hatte? Was wollen Sie noch?“ fragte Anna und versuchte ruhiger zu werden. „Ich will Sie, Anna Engelhard. Ich will dass Sie zum Mord stehen. Mord an meiner geliebten Frau und dem ungeborenen Kind. Sie werden dafür bezahlen.“ kam von Nikolas. Hass war in der Stimme deutlich zu hören. „Okay… ich werde zum Treffen kommen. Was ist mit Gerkhan?“ wollte Anna wissen. „Was soll mit ihm sein?“ kam die Gegenfrage. „Ich will mit ihm sprechen. Bitte…“ sagte Anna. Nikolas lachte leise. „Aber sicher doch…“ Anna hörte Schritte und kurz darauf Semirs Stimme. „Semir? Sind Sie in Ordnung?“ fragte Anna. „Es geht so… Chefin.“ kam von Semir. „So… Sie haben ihn gehört. Morgen um 18:00 Uhr am Parkplatz. Und Frau Engelhard kommen Sie allein…“ warnte Nikolas sie und legte auf. Anna schloss die Augen und stützte ihren Kopf mit den Händen auf den Schreibtisch. Eigentlich müsste sie Schrankmann informieren.


    Nikolas sah auf seinen Gefangenen. „Du solltest schlafen. Morgen ist dein letzter Tag. Willst du was besonderes Essen?“ fragte er ihn. Semir sah ihn nur an. „Ich würde sehr gern etwas essen, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob es nicht vergiftet ist.“ stieß er aus. Nikolas lachte laut auf. „Nur keine Angst. Ich werde dich nicht vergiften. Das geht viel zu schnell. Ich habe mir was ganz besonderes für dich ausgesucht. Du wirst das Fliegen lernen. Ich habe sogar ein Auto gefunden, das dem damaligen ähnelt. Aber mehr verrate ich nicht. Es soll doch eine Überraschung werden.“ grinste Nikolas ihn an. Semir schnaubte verächtlich. „Wenn ich dich losmache, denke ich mal, wirst du dich sicher versuchen zu verdünnisieren. Das möchte ich aber nicht. Hab allerdings auch keinen Bock dich zu füttern. Ist schwer nicht wahr?“ Nikolas dachte nach. „hmmm hast du einen Vorschlag?“ fragte er Semir. Dieser musterte ihn und zuckte mit den Schultern. „Der eine Arm ist in Gips. Damit kann ich schlecht essen.“ gab Semir zu. Nikolas lachte. „Du hast es erfasst. Aber ich will mal nicht so sein.“ Er verschwand kurz und tauchte nach einer halben Stunde wieder auf. Er drückte Semir in die gefesselte Hand eine belegte Brötchenhälfte. „Das kannst du ja so essen.“ Semir aß etwas unbequem aber es ging. „Was ist mit trinken?“ wollte er wissen. Nikolas sah ihn an. „du bist ganz schön anspruchsvoll. Aber klar. Was möchtest du denn Wodka, Whisky, Cognac?“ fragte er. Semir schüttelte den Kopf. „Wasser genügt.“ gab er an.

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  • Nikolas ging in die Küche und nahm eine Flasche Wasser. Er sah auf die Uhr 20:00 Uhr. Es war Zeit das der Polizist schlief. Seit der Entlassung aus dem Knast hatte er ständig Beruhigungs- und Schlafmittel bei sich. Er kramte die Tabletten raus und löste sie im Wasser auf. Sechs Schlaftabletten sollten ausreichen um den Bullen schöne Träume zu bescheren, dachte er und brachte das Glas zu Semir. Er hielt es ihm an den Mund. Der Polizist merkte den bitteren Geschmack des Wassers und wollte seinen Kopf wegdrehen, doch damit hatte Nikolas gerechnet. Er drückte mit einer Hand den Kopf gegen die Wand. „Trink… ist besser als wenn ich dich bewusstlos schlage, oder?“ fragte er grinsend. Er presste das Glas an die Lippen des Polizisten. Doch dieser schloss sie fest. Nikolas zog das Glas weg, holte aus und schlug Semir die flache Hand mit Wucht ins Gesicht. „Willst du mich sauer machen, Gerkhan? Trink freiwillig oder ich werde dir das Zeug in die Venen spritzen!“ drohte er. Nach kurzer Überlegung trank der Polizist das Glas aus. Zufrieden nickte Nikolas. „So ist gut… dann angenehme Träume.“ lachte er und verschwand aus dem Zimmer.


    Während Semir langsam in den Schlaf glitt, saß Anna immer noch am Schreibtisch. Sie dachte darüber nach, was sie machen konnte. Wie konnte sie Semir helfen? Nikolas wollte sie töten das war klar. Aber was war mit Semir? Ließ er ihn wirklich laufen, wenn sie sich stellt? Anna glaubte ihm nicht. Anna stand auf. Es war schon spät und morgen wollte sie fit sein. Doch bevor sie das Büro verließ klingelte das Handy. „Engelhard!“ meldete sie sich müde. „Tom hier… Chefin… haben Sie was Neues? Wissen Sie wo Semir steckt?“ schoss Tom die Fragen ab. „Tom… Sie sollten längst schlafen.“ Tadelte Anna ihn. „Ich kann nicht ans Schlafen denken, wenn mein Freund und Partner irgendwo in Schwierigkeiten steckt.“ verteidigte Tom sich. „Tom… ich hab mit Semir gesprochen. Er ist bei Stolkoff. Morgen werde ich mich mit ihm treffen. Allein. Ich will nicht das Semir etwas passiert und Stolkoff will nur mich.“ erklärte Anna. „Chefin… der lässt Semir sicher nicht laufen. Das würde er nicht machen. Er wird ihn auch umbringen, entweder vor oder nach Ihnen. Gehen Sie nicht allein. Bitte. Nehmen Sie Bonrath und Herzberger mit. Oder holen Sie mich ab. Chefin… bitte….“ Flehte Tom. „Nein Sie sind außen vor. Tom… nehmen Sie doch Vernunft an. Mit einem gebrochen Bein können Sie nichts machen.“ klärte Anna ihn auf. „Ich schieße doch nicht mit den Beinen und laufen muss ich auch nicht. Ich will doch … bitte Chefin…ich will was tun.“ bettelte Tom. Anna lächelte leicht. „ich werde es mir überlegen.“ sagte sie und beendete das Gespräch. Sie fuhr mit Andrea nach hause und versuchte etwas zu Ruhe zu kommen. Doch die Gedanken an morgen ließen es nicht wirklich zu.

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  • Der nächste Morgen brach an. Nikolas bastelte an einem Sprengstoffgürtel. Er legte Dynamitstangen in einem einfachen Ledergürtel und klebte diese mit Klebeband zusammen. Wie schön, dachte er, dass ich noch Freunde habe dir mir einen Gefallen schulden. Und Wie gut, dass ich damals beim Militär mit Sprengstoff hantieren konnte. Er betrachtete sein Werk zufrieden und ging mit diesem Gürtel zu seinem Gefangenen der immer noch im Tiefschlaf lag. Er legte ihm den Gürtel an und lachte gemein. Ein Blick auf die Uhr zeigte dass Gerkhan sicher bald aufwachen müsste. Er ging in die Küche und machte für ihn Brötchen. Er sollte ja nicht hungrig in den Tod gehen. Außerdem gab es heißen Kaffee. Er ging wieder zu Gerkhan und löste die Handschellen. Stattdessen legte er diese an den Beinen an. So war gewährleistet, dass er nichts machen konnte. Als er fertig war rührte sich der Polizist und schlug die Augen auf.


    Semir sah sich verwundert um. Er brauchte etwas Zeit sich zu orientieren. Seine Sicht war fast klar. Die Schwellungen sind weit zurückgegangen und das Gesicht schillerte in vielen bunten Farben. Dann sah er Nikolas. „Stolkoff…“ stieß er leise aus. „Ja… weißt du doch… gut geschlafen?“ fragte Nikolas höhnisch. „Wie spät ist es?“ wollte Semir wissen. Nikolas schaute auf die Uhr. „Gleich 11 Uhr. Noch knappe sieben Stunden bis zum Tod, wenn du willst.“ Semir spürte als er sich aufsetzte den Gürtel an der Hüfte. Er sah genau um was es sich handelte und bewegte sich vorsichtiger. Nikolas bemerkte es. „Nur keine Sorge… noch ist es nicht soweit.“ lachte er. Semir merkte auch, dass seine Beine gefesselt waren, dafür aber die Hand frei war. „Was haben Sie vor?“ fragte er leise. Nikolas lachte. „Weißt du das nicht? Ich werde mich heute mit Anna Engelhard treffen und sie vernichten. Du wirst dabei sein. Sozusagen in erster Reihe. Nur damit unsere liebe Anna keinen Fehler macht. Sie weiß noch nichts von deinem dich schmückenden Gürtel. Das ist eine große Überraschung für sie. Wenn ich sie richtig einschätze, dann wird sie vermutlich eine Falle aufbauen. Deshalb werden du und ich wie siamesische Zwillinge zu diesem Treffen gehen. Du wirst mit mir verbunden sein.“ lachte er.

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  • Tom sah Hotte an. „Bitte Hotte… die Chefin braucht mich. Wirklich. Ich kann doch nicht hier liegen und zusehen, wie dieser Mistkerl Semir und die Chefin umbringt. Bitte…“ flehte er seinen Kollegen an. Dieser sah hilflos zu Dieter. Doch der zuckte nur mit den Schultern. „Hotte… ich lad dich danach auch zum Essen ein. Versprochen. Bitte… ihr müsst mir helfen.“ bat Tom weiter. „Also gut Tom. Aber nur weil du Semirs Freund bist. Wo ist denn dieses Treffen?“ fragte Hotte. „Am Rastplatz wo alles angefangen hatte.“ gab Tom an. Hotte nickte. „Gut. Wann willst du da hin?“ kam die nächste Frage von ihm. „Die Chefin sagte um 18:00 Uhr würde sie dort Stolkoff treffen. Das heißt ich muss auf jeden Fall vorher da sein. Denn wenn ich die Chefin richtig einschätze, dann wird sie allein da hin fahren. Ohne jede Rückendeckung um Semirs Leben zu retten.“ erklärte Tom. Hotte sah zu Dieter. „Dann sollten wir gegen drei da sein. Wir können uns dort dann ein Versteck aussuchen und du kannst dich da auch auf die Lauer legen. Wenn das mit dem Gipsbein kein Problem ist.“ gab er zu bedenken. Tom schüttelte den Kopf. „Das ist kein Problem. Ich laufe ja bei keinem Wettrennen mit.“


    Auch Anna machte sich Gedanken an ihrem Schreibtisch. Sie rief Andrea zu sich. „Chefin? Sie sehen sehr müde aus.“ stellte Andrea fest. Anna nickte. „Ich habe die letzten Nächte kaum geschlafen. Ich konnte einfach nicht. Andrea… wegen heute Abend. Sagen Sie dem SEK… ich brauche sie nicht mehr. Ich werde ganz allein zu diesem Treffen fahren.“ entschied Anna. Andrea sah sie erschrocken an. „Aber Chefin… der Kerl wird Sie töten…!“ rief sie aus. Anna nickte und reichte ihr ein Bild. „Ich weiß. Aber lieber tötet er mich, als ihn hier.“ Andrea sah auf das Bild. Sie sah Semir mit einem Sprengstoffgürtel. „Oh mein Gott…“ stieß sie nur aus. „Sehen Sie… ich habe hier einen Brief verfasst. Wenn alles überstanden ist und Semir wieder hier ist, dann geben Sie ihm den Brief bitte. Er soll ihn der Staatsanwältin übergeben damit keine Konsequenzen für ihn daraus entstehen. Dort steht auch drin, dass er mein Nachfolger sein wird.“ Annas Stimme klang traurig und schlapp. Andrea nahm den Brief. „Chefin… Sie dürfen nicht allein da hin. Das ist doch viel zu gefährlich. Wieso nehmen Sie nicht Herzberger und Bonrath mit. Wenigstens etwas Schutz. Ich meine…“ versuchte Andrea sie zu überreden. Anna schüttelte den Kopf. „Ich habe meine Entscheidung getroffen. Bitte gehen Sie jetzt.“ sagte sie beherrscht. Andrea nickte und verließ den Raum.

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  • Gegen zwei machten Hotte, Dieter und Tom sich auf den Weg zum Treffpunkt. Die beiden halfen Tom beim Laufen, der sich mit den Krücken ziemlich hilflos anstellte. Der Arzt war dagegen, aber Tom drohte ihm mit einem Verfahren, falls er seine Vorgesetzte informieren würde. Er erklärte ihm genau was sein Motiv war. Darauf ließ der Arzt sich auf den Deal ein. Allerdings stellte er die Bedingung, dass Tom nach dem Fall sich umgehend wieder hier auf der Station meldet. Tom versprach es und verschwand. Nur eine Stunde später waren sie am Rastplatz angekommen. Dieter sah sich um. Also die beste Sicht auf den Parkplatz hast du von dem Hügel dort. Da kann dich keiner sehen, du aber siehst alles.“ meinte er, als er zurück kam. Tom sah ihn zweifelnd an. „Wie soll ich denn da hoch kommen?“ fragte Tom und sah sein Gipsbein an. „Nun mit körperlicher Anstrengung schaffst du es schon. Du willst Semir doch helfen, oder?“ stellte Hotte in Frage. Tom sah ihn böse an. „Ja sicher! Sonst wäre ich nicht hier. Also gut… dann mal rauf. Hast du das Scharfschützengewehr, Dieter?“ fragte er. Dieter nickte. „Klar ich lege es dir oben direkt so, dass du es nutzen kannst.“ Tom nickte und machte sich ran den mäßig hohen Hügel zu erklimmen.


    Zwei Stunden später machte Nikolas Stolkoff auch sich und Semir fertig zum Aufbruch. Er löste Semir die Handschellen von den Knöcheln und zog ihn brutal hoch. Dann verband er den Sprengstoffgürtel mit dem Zünder. Semir wehrte sich nicht. Er wollte nur weg und hoffte auf Hilfe von Außen. Er war sicher dass die Chefin das SEK bereits in Stellung gebracht hatte. Engelhard war mit Sicherheit nicht allein am Treffpunkt. Aber was, wenn Stolkoff die Verstärkung sieht? Was passiert dann mit ihm? Stolkoff stieß ihn an. „Na los… träumen kannst du später.“ lachte er. Semir ging los. Wie ein Hund angeleint ging er vor Stolkoff her. „Ach ja… falls du versuchen solltest wegzulaufen… die Schnur hier ist die Zündschnur. Wenn sie zerreißt, dann geht die Ladung hoch. Wenn ich sterben sollte, geht die Ladung ebenfalls hoch. Denn sie ist mit meinem Herzschlag verbunden. Schlägt es nicht mehr, dann bumm…“ lachte er. Semir nickte nur. Stolkoff war der Teufel in Person. „Ach ja… falls du auch nur einen Ton ohne meiner Erlaubnis von dir gibst, am Treffpunkt, dann knall ich dich ab. Verstanden?“ warnte er ihn. Wieder nickte Semir. Sie fuhren zum Treffpunkt.

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  • Gegen 17:00 Uhr fuhr auch Anna los. Sie kam kurz vor halb sechs am Treffpunkt an. Alles war leer. Klar… dieser Parkplatz war eigentlich gesperrt, weil hier Ausbesserungsarbeiten durchgeführt werden sollten. Es war ein verlassener Ort und genau deshalb hatte Stolkoff ihn ausgesucht. Anna sah nervös auf die Uhr. Noch fünfzehn Minuten. Sie rauchte nervös eine Zigarette. Eigentlich hatte sie aufgehört, doch nun zerrte das Warten an den Nerven. Sie sah sich erneut um. Dann endlich kam ein Wagen auf den Platz gefahren. Sie sah Semir darin sitzen, der sie ansah. Der Wagen hielt vor dem ihrigen und Stolkoff stieg mit Semir aus. „Einen wunderschönen Guten Abend, Frau Anna Engelhard!“ begrüßte Stolkoff sie und hielt Semir dicht vor sich. Anna nickte nur. „Lassen Sie meinen Kollegen gehen. Ich bin ohne Verstärkung hier.“ bat sie. Stolkoff lachte. „Ja sicher… und wenn er dann bei Ihnen ist, dann knallt mich irgendein Scharfschütze ab, was?“ fragte er bissig. Anna schüttelte den Kopf. „Ich habe mich an die Abmachung gehalten. Lassen Sie ihn gehen!“ forderte Anna ihn erneut auf.


    Stolkoff lachte leise. Er sah Semir an und zeigte ihm noch einmal die Schnur die er hielt. „Willst du gehen? Überleg dir deine Antwort. Ich hatte dir doch gesagt, wie die Sprengfalle funktioniert. Sag deiner Chefin wie es aussieht.“ sagte er leise zu ihm. Semir schloss die Augen. „Chefin… er ist mit mir verbunden. Der Sprengstoff den ich um mich trage, wird hochgehen, wenn er stirbt. Wenn ich mich entferne dann…explodiert er ebenfalls...“ erklärte Semir mit nervöser Stimme. Anna nickte. „Ich verstehe… Schon gut, Semir. Stolkoff! Sie wollen doch mich haben. Tauschen wir. Ich nehme den Gürtel und wir beide tragen es allein aus und er darf gehen. Sie sollten wenigstens etwas Einsicht zeigen.“ verlangte Anna. Stolkoff überlegte. „Hältst du mich für so dumm? Er darf nicht gehen! Er ist auch ein Täter! Er war dabei. Er darf sich ins Auto setzten, aber er darf nicht gehen. Er soll zusehen wie Sie sterben.“ forderte Stolkoff. Anna sah zu Semir. Dieser regte sich kaum. „Okay… nehmen Sie ihm den Gürtel ab.“ forderte Anna auf. Stolkoff nickte.

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  • „Nimm ihn ab.“ sagte er leise zu Semir. „Anschließend setzt du dich in den Wagen und dann mache ich dich mit der Handschelle am Lenkrad fest. Klar?“ raunte er Semir zu. Dieser nickte und versuchte den Gürtel mit der gesunden Hand zu lösen. Nach einer kurzen Weile hatte er es geschafft. Stolkoff sah zufrieden zu und nahm den Gürtel während Semir sich in den Wagen setzte. Die Handschelle rastete ein. Stolkoff grinste zufrieden, drückte den Türpin runter und schlug die Tür zu. Semir sah ihn an. „Wie schön dass deine Chefin nicht weiß dass ich an diesem Wagen gebastelt habe. Lebe wohl, Gerkhan….“ gab er leise von sich. „So und nun kommen Sie her, Frau Engelhard!“ rief Stolkoff die Chefin an. Sie setzte sich in Bewegung. Doch genau in diesem Augenblick knallte es. Stolkoff stürzte zu Boden. Anna stand wie erstarrt da und sah auf den Toten Mann. „Chefin! Der Gürtel!!“ schrie Semir aus dem Wagen. Er selbst konnte die Türen nicht öffnen. Wenn der Gürtel nun doch explodiert, dann stand er mitten drin. Anna erwachte aus ihrer Starre und griff den Gürtel. Sie warf ihn in einem hohen Bogen weg. Während er durch die Luft segelte explodierte der Gürtel. Anna beugte sich über Stolkoff. Er war tot. Erschossen. Doch woher kam der Schuss? Anna sah sich vorsichtig um. Nichts war zu sehen. Sie ging zu Semir und befreite ihn aus der misslichen Lage. „Sind Sie soweit in Ordnung?“ wollte sie wissen. Semir nickte nur. „Danke… er hat was mit den Auto gemacht… wir müssen weg…! Der Wagen!...“ sagte er leise und steig schnell aus. Als sie weit genug entfernt waren, ließ er sich auf die Knie nieder, lehnte sich an den Baum und schloss die Augen. Er atmete tief ein und aus. Dann ertönte ein lauter Knall. Eine Druckwelle war zu spüren, die Semir und Anna an den Boden drückte. Beide versuchten sich so gut wie nur möglich klein zu machen. Als es vorbei war sahen sie, das von dem Wagen in dem Semir eben noch saß nichts mehr übrig war. Dichter schwarzer Rauch stieg auf.


    „Treffer!“ stieß Tom zufrieden aus, als er von oben sah das Stolkoff zusammensank. Er hatte alles von oben beobachtet und erst geglaubt, es nicht zu schaffen. Solange Semir in unmittelbarer Gefahr war, konnte er nichts tun. Anna schaffte es, dass Stolkoff ihn gehen ließ. Genau darauf hatte Tom gewartet. Er legte an und drückte im richtigen Moment ab. Hotte kam zu ihm. „Tom… die sind in Ordnung. Komm wir sollten runter zu ihnen.“ meinte er und wollte Tom hochziehen. „Langsam… Hotte… das geht nicht so schnell!“ rief Tom und versuchte auf die Beine, bzw. auf das Bein zu kommen. Der Gips war ziemlich hinderlich. Doch mit Dieter schaffte Hotte es ihn hochzuziehen. Langsam ging es den Hügel runter. Dann hörten sie einen Knall. Tom sah Hotte und Dieter erschrocken an und legte noch einen Zahn zu, schneller nach unten zu kommen. Als sie den Wald verließen, sahen sie die Rauchsäule. „Der Wagen!“ stieß Tom aus. Doch als er vor Anna stand sah sie ihn an. „Tom? Was machen Sie denn hier?“ fragte sie erstaunt. „Noteinsatz“ gab Tom bekannt. Anna nickte nur. Tom humpelte zu Semir der nun in Annas Wagen saß. „Sag mal du gehst auch mit jedem weg, was?“ tadelte er ihn. Semir sah ihn an. „Hey… ich war fast blind. Ich hab doch gar nicht gesehen, wer das war. Außerdem… du musstest ja unbedingt so fest schlafen, dass du es nicht mitbekommst. Und die Beamten vor der Tür sind ja wohl auch ziemliche Trantüten gewesen, oder?“ verteidigte Semir sich. Tom legte ihm die Hand auf die Schulter. „Bist du sonst okay?“ fragte er. Semir nickte. „Ja… danke… ich bin nur müde.“ gab er zurück und schloss die Augen. Er sagte nicht, dass sein Kopf dröhnte, die Rippen schmerzten. Anna kam zu ihnen. „so meine Herren, Sie werden umgehend wieder in die Klinik gebracht. Und jetzt keine Widerrede, klar?“ befahl sie. Semir und Tom nickten und ließen sich tatsächlich von Hotte und Dieter zurück in die Klinik bringen. Semir wurde erneut durchgecheckt, aber es wurde nichts festgestellt. Nun hieß es ausruhen und gesund werden. Anna rief die Kollegen an die sich um den Rest kümmern sollten. Nur wenig später war sie unterwegs zur PAST.

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  • Und wieder geht eine Story zu ende.....hier kommt der Rest


    Andrea sah auf als Anna rein kam. „Gott sei dank.“ stieß sie aus. „Was ist mit Semir?“ kam die nächste Frage. „Er ist dort wo er hingehört in seinem Zustand. Im Krankenhaus. Stolkoff ist tot, der Fall ausgestanden.“ erklärte Anna und ging in ihr Büro. „Andrea… bringen Sie mir bitte einen großen starken Kaffee.“ sagte sie müde. Andrea nickte und verschwand in die Küche. Als sie mit dem Becher zu Anna ins Büro ging, lag diese auf der kleinen Couch in ihrem Büro und schlief tief und fest. Andrea nahm die Tasse wieder mit raus, legte eine Decke, die sie im Schrank fand über Anna und ließ sie einfach schlafen.


    Andrea ging zu ihrem Schreibtisch und nahm den Brief von Anna raus. Sie öffnete ihn und las.


    „Ich Anna Engelhard stehe für den Ausgang des Falles Stolkoff im vollen Umfang der Folgen gerade. Ich habe die Einsätze befohlen. Meine Konsequenz sofern ich den Einsatz überlebe, werde ich tragen. Meinen Abschied habe ich bereits verfasst und sofern ich dazu noch komme, werde ich ihn umgehend einreichen. Falls ich es nicht überlebe, wünsche ich meinem Nachfolger Semir Gerkhan viel Erfolg und viel Geduld in seinem neuen Arbeitsbereich.“ Andrea schüttelte den Kopf. Sie hätte sich tatsächlich geopfert. Andrea zerriss den Brief und warf ihn in den Müll. Sie ging noch einmal zu Anna ins Büro und weckte sie sanft. „Kommen Sie… wir fahren nach Hause.“ sagte sie. Anna setzte sich auf und nickte. „Ja…sicher…“ Die Frauen fuhren gemeinsam heim und auf dem Weg zu Andrea nach Hause, schlief Anna wieder ein.


    Am nächsten Morgen fuhren die Beiden zu Tom und Semir ins Krankenhaus. Als sie das Zimmer betrat, sah Semir sie an. „Morgen Chefin… alles in Ordnung?“ fragte er. „Ja danke… was ist mit Ihnen?“ wollte sie im Gegenzug wissen. „Ich bin soweit wieder fit. Die Schnitte im Gesicht heilen sehr gut ab. Der Arm wird auch wieder, die Rippen sind es ja schon gewohnt…“ zählte Semir auf. Anna lachte. „Ja alles wieder bestens. Wo ist Tom?“ wollte sie wissen, weil Tom nicht im Bett lag. „Oh… der ist eben von einer Schwester abgeholt worden. Der Gips war wohl gebrochen und muss erneuert werden. Nun ja…“ schmunzelte Semir. Anna schüttelte den Kopf. „Schön dass der Fall so glimpflich ausgegangen ist.“ sagte sie erleichtert. Semir nickte. „Ich muss arbeiten, Sie werden sicher noch ne Woche hier bleiben, nicht wahr?“ fragte sie. Wieder nickte Semir. „Ja… ich werde hier bleiben, bis ich raus gelassen werde. Keine vorzeitige Entlassung. Versprochen.“ meinte er nur und legte sich entspannt zurück.


    Anna und Andrea fuhren zur PAST. „Was ist denn mit dem Brief, den ich Ihnen gegeben habe, Andrea?“ fragte Anna während der Fahrt. „Ich habe ihn zerrissen. Er ist ja nicht mehr notwendig. Sie haben den Fall überlebt. Der Täter ist tot. Also wer sollte ihn dann noch lesen müssen.“ meinte Andrea nur. Anna sah sie an. „Aber… Sie haben ihn vorher gelesen.“ kam von Anna. „Nun ja… ich lese immer erst die Post bevor ich sie vernichte. Man weiß ja nie ob etwas Wichtiges drinsteht.“ lächelte Andrea sie an.


    Drei Wochen später wurden beide entlassen. Tom löste sein Versprechen ein und lud Hotte und Dieter zum Essen ein. Nach einen ziemlich teuren Abend versprach er sich selbst diesen Fehler nie wieder zu begehen.


    Ende….



    Danke für die Feeds

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