Back to Hell ... [Fortsetzung zu "Duch die Hölle ..."]

  • Niki sah Renée an. „Was soll das?“ „Komm schon… Wir haben noch eine Verabredung mit deinem Bullenfreund.“ Sie zerrte Niki in den Wagen und sperrte ab. Niki war so erschrocken, dass sie gar nicht an Gegenwehr dachte. „Was wollen Sie von Tom?“ fragte sie während der Fahrt. „Du wirst ihn anrufen und ihm klar machen, dass es für dich gesünder ist, nicht mehr zu ermitteln. Außerdem muss er seine Kollegen davon abhalten. Ist wirklich gesünder für dich.“ Renée konzentrierte sich auf den Verkehr. Sie rechnete nicht damit, dass Niki, diese zierliche kleine Person irgendwas unternehmen konnte. Doch da täuschte sie sich. Niki griff auf einmal ins Lenkrad und der Wagen schleuderte auf die Gegenfahrbahn. Renée stieß Niki zurück. Sie verlor die Kontrolle über den Wagen und dieser krachte gegen eine Reklametafel, die am Straßenrand stand. Renée schlug hart mit dem Kopf auf das Lenkrad. Niki hatte sich abgestützt und kam ohne Verletzung davon. Sie öffnete die Tür und rannte los. Renée hing noch im Gurt. Schnell waren Schaulustige um den Wagen versammelt. Renée sah sich nach Niki um, doch sie war verschwunden.


    Tom sah auf, als sein Handy klingelte. „Niki? Was ist denn los?“ „Tom…. ich bin entführt worden…. Ich … ich konnte fliehen, Bitte hol mich ab.“ „Wo bist du?“ Tom sprang vom Stuhl auf und Semir sah ihn erschrocken an. „Ja… okay…. versteck dich. Ich bin sofort bei dir“ „Was ist?“ „Die wollten sich Niki holen. Komm! Sie versteckt sich.“ Semir rannte mit Tom los. Nur zehn Minuten später standen sie am Treffpunkt. „Niki?“ rief Tom in den dunklen Raum, in dem Niki sich versteckte. „Niki! Komm schon. Es ist alles in Ordnung.“ Er hörte ein Geräusch und dann sah er Niki vor sich. Sie hatte geweint. Er nahm sie sanft in den Arm und tröstete sie. „Schhht…. Alles okay? Bist du verletzt?“ Niki schüttelte den Kopf. „Tom… was soll das alles?“

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    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Tom sah betreten zu Semir, doch in dessen Gesicht fand er nur ein Spiegelbild seiner eigenen Gefühle. Er nahm Niki sanft hoch, die immer noch unter dem Eindruck der missglückten Entführung zitterte.
    "Komm, ich bring Dich nach Hause. Dort bist Du in Sicherheit." In seinem tiefsten Inneren spürte er jedoch, dass er sich selber etwas vormachte. Sie waren schon zu weit gegangen und das Gefühl von Sicherheit würde sich vermutlich erst dann wieder einstellen, wenn diese Leute endgültig zur Strecke gebracht worden sind.


    "Sie werden nie aufgeben. Sie werden alles versuchen, um uns Mundtot zu machen", sagte Nathalie leise. Ein missmutiger Unterton schwang in der Aussage mit. Semir wollte noch etwas erwähnen, wurde aber von seinem Handy unterbrochen.
    "Ja, Dieter, was gibt es?"
    "Du Semir, wir haben wir gerade etwas eigenartiges reinbekommen..." fing Dieter an, wie immer, wenn es sich um eine mehr oder weniger wichtige Mitteilung handelte. Semir kannte das schon, aber im Moment war ihm nicht danach, sich mit Peanuts zu kümmern. "Ist ok, Dieter, aber kann das bis später warten?" versuchte er ihn abzuwimmeln. "Na ja, dann interessiert es Dich nicht, dass man ganz in der Nähe von euch einen Unfall gemeldet hat, bei der eine rothaarige Frau und eine weitere verletzte Frau zu Fuss geflüchtet sind?"
    Semir riss die Augen auf. "Schickt sofort die KTU hin, die sollen den Wagen nicht abschleppen lassen. Und wir brauchen unbedingt alle möglichen Zeugenaussagen. Wir brauchen eine Beschreibung der verletzten Frau. Wo ist der Unfall gewesen?" Semir ließ sich die Adresse geben und legte dann auf. Schnell lief er auf Tom zu, dem die Reaktion seines Partners nicht entgangen war, und erzählte ihm den Stand der Dinge.

  • Semir rief Tom an. „Ich hab was… Einen Unfall. Dieter hat es gerade durchgegeben. Es war eine Frau mit der Niki einen Unfall hatte…“ Semir stockte. „ Kommst du mit? Was ist denn? Willst du nicht mit mir da hinfahren?“ „Semir… ich kann Niki jetzt nicht allein lassen. Bitte… mach du das.“ Semir verstand nur zu gut, was in Tom vorging. „Ja okay… dann fahre ich hin. Ich sage dir Bescheid, wenn sich was Neues ergibt. Was machst du solange?“ „Ich werde mit Niki in eine Schutzwohnung gehen. Die Chefin ist bereits unterwegs und wird sicher gleich hier sein.“ „Gut… dann pass gut auf dein Juwel auf.“ . „Ja und du auf dich.“ Semir beendete das Gespräch. „Diese verdammte Bande! Aber ich lasse mich nicht mundtot machen. Nicht mit mir.“


    Natalie sah Semir an. Sie stand dicht bei Johanna. „Die werden nie aufgeben. Sie sind stark und wie eine Medusa… Sobald wir ihnen einen Kopf abschlagen, wachsen zwei neue nach.“ Semir nickte. „Ja aber wenn ich die Story so richtig im Kopf habe, dann gibt es einen Hauptkopf und wenn der abgeschlagen wird, dann…“ Johanna stoppte ihn. „Diese Mythologie bringt uns nicht weiter. Wir müssen sie aus der Reserve locken.“ Semir nickte. „Ja und das tun wir jetzt. Du, Johanna wirst dich um Natalie kümmern. Ich werde zum Unfallort fahren und Tom wird auf Niki aufpassen. Wir werden diese Leute so nervös machen, dass sie aus ihren Löchern kriechen…“ Johanna sah ihn entsetzt an. „Semir… du bringst dich damit in Teufels Küche.“ Semir lachte leise. „Da war ich jetzt schon so oft… ein weiteres Mal schadet nicht.“

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  • Tom hatte Niki inzwischen nach Hause gebracht. Während der Fahrt hatte er sich immer wieder vergewissert, dass ihnen niemand gefolgt war. Ihm war nicht wohl in seiner Haut und beim Anblick von Niki, die wie ein Häufchen Elend neben ihm saß, wurde ihm noch zusätzlich das Herz schwer.


    Im Badezimmer ließ er erst einmal ein Schaumbad für sie ein. Niki war derweil im Schlafzimmer verschwunden und hatte sich ihrer Kleidung entledigt und war dabei, in saubere Jeans und ein Sweatshirt zu schlüpfen. Tom betrat das Zimmer und runzelte die Stirn.
    "Was machst Du da?" frage er sie.
    Niki drehte sich um und beantwortete ihm seine Frage mit einem bösen Blick und zog sich weiter an. Er trat an sie heran und wollte sie umarmen, doch sie wehrte sich gegen seine Berührung.
    "Was verheimlichst Du mir? Warum werde ich auf offener Straße entführt?" Tom sah betreten zu Boden. Sollte er ihr die Wahrheit sagen oder weiter schweigen? Sie war in Gefahr, ob so oder so.
    "Ok, ich erähle Dir alles, aber Du gehst heute nicht mehr zur Arbeit. Du meldest Dich krank - und wenn Du im Bad sitzt, beantworte ich Dir alle Deine Fragen."
    Niki sah ihn an. Sie schwankte zwischen Wut, Verzeihen und Neugier. Nach kurzem Grübeln stimmte sie schließlich zu und rief in der Klinik an, um sich krank zu melden.

  • Semir fuhr zur Unfallstelle. Der Wagen wurde zu Hartmut in die KTU gebracht. Semir sah sich die Zeugen die von den Kollegen immer noch am Unfallort festgehalten wurden an. Er bekam eine Beschreibung von der Frau. Die passte auf das Bild welches bei Herrhausen gefunden wurde. Semir fuhr zur KTU. „Harmut?“ „Ja ich bin hier.“ „Was hast du für mich?“ „Tja… nicht viel. Jede Menge Fingerabdrücke. Der Wagen gehört zu einem Mietservice. Wem welche Abdrücke gehören, kann ich dir wirklich nicht sagen. Außer bei einer Person. Das waren die von Niki. Sie hat so scheint es wohl der Fahrerin ins Lenkrad gegriffen und so den Unfall verursacht. Wir haben auch Blutspuren gefunden, konnten diese jedoch nicht zuordnen.“ Semir nickte. „Also eigentlich wieder gar nichts.“ stöhnte er leise. „Nun das würde ich nicht sagen. Das hier, habe ich auch gefunden.“ Er hielt ein Stück Plastik in der Hand. Semir sah ihn an. „und was ist das?“ „Tja… das weiß ich auch nicht.“ murmelte Hartmut. Semir rollte die Augen. „Dann finde es bitte heraus.“ Hartmut nickte. „Hast ja ne ganz schöne Laune.“ grummelte Hartmut und verschwand wieder. Semir fuhr noch einmal zu Herrhausens Haus. Vielleicht findet er dort noch eine Spur.


    Renée wusch sich das Gesicht. Sie war froh ungesehen ins Haus gekommen zu sein. Sie brauche noch nicht einmal das Polizeisiegel zerstören. Sie kanne genüngend Eingänge ins Haus, die sonst niemand kannte. Sie sah in den Spiegel. Ihre Nase zeigte eine bläuliche Färbung. Die Lippe war aufgeplatzt und der Kopf tat ihr weh. Diese verdammte miese Schlampe, dachte sie. Sie nahm ein Handtuch und putze sich das Gesicht ab. „ich werde dich schon noch kriegen. Und deine Bullenfreunde auch. Egal in welcher Reihenfolge.“ Sie verließ das Bad und ging in die Küche. Dort machte sie sich etwas zu essen und ließ die Kaffeemaschine laufen. Ein Kaffee wird sicher gut tun, dachte sie sich. Mit Tasse und Brot bepackt ging sie ins Wohnzimmer. Sie wollte sich den neuen Plan überlegen.


    Semir fuhr vor dem Haus von Herrhausen vor. Er öffnete das Polizeisiegel und betrat die Wohnung.

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  • Niki saß in der Wanne, umgeben von duftigen Schaum. Sie genoss die Wärme, die sie umgab, spürte, wie jede Faser in ihr entspannte. Sie lehnte sich zurück und schloss die Augen. Die Bilder, wie sie von der fremden Frau bedroht und gezwungen wurde, mit ihr zu kommen. Als Niki ihre Lider wieder hob, sah sie Tom mit einer Tasse in der Hand vor sich. Auch wenn er lächelte, so drückten seine Augen große Sorge aus. Niki bedauerte, dass sie vorhin so ärgerlich war und ihm mit so viel Kühle begegnete. Sie begriff, dass er sie schützen wollte, wovor auch immer. Sie griff nach der Tasse und nippte an dem heißen Kräutertee.
    "Der tut gut, danke. - So, dann erähl mir bitte, was diese ganze Geheimniskrämerei soll und was diese Entführung von heute morgen sollte." Niki sah ihn eindringlich an. Tom versuchte, den Blick stand zu halten, aber es gelang ihm nicht so recht. Stotternd begann er ihr zu berichten, was seit dem Unfall passiert war, er erzählte von den Vermutungen und auch von der mysteriösen Frau. Nach seinen Ausführungen schwieg er erst einmal. Niki überlegte und versuchte sich an das Gesicht der Frau zu erinnern. "Sag mal, wenn ich einem Zeichner eine Beschreibung gebe, könnte das helfen?" fragte sie schließlich. Tom nickte. "Ja, das könnte helfen, dann hätten wir eine kleine Verbindung zu der Frau, die aus dem Haus geflüchtet ist und zu der Person, die Dich entführt hat, oder es zumindest wollte." Er gab ihr einen Kuss. Für einen Augenblick war die Welt in Ordnung, aber die Ruhe währte nur kurz, denn sie wurden von dem Telefon unterbrochen. Nur widerwillig trennte er sich von Niki, um das Gespräch entgegen zu nehmen.
    "Kranich", meldete er sich, aber am anderen Ende der Leitung war nur Stille. Nicht einmal ein statisches Knacken oder Hintergrundgeräusche waren zu hören. Er legte auf und schüttelte nur den Kopf.
    Als er ins Bad zurückkehrte, blickte Niki ihm schon erwartungsvoll an. Tom zuckte die Schultern. "Keine Ahnung, vermutlich verwählt oder eine gestörte Leitung. Egal, wo waren wir stehen geblieben?" Er lächelte und dieses Mal strahlten auch seine Augen, als er sich wieder zu Niki rüberbeugte und ihr einen Kuss gab. Jedoch blieb ganz tief in seinem Inneren ein ungutes Gefühl, denn seine Nummer ist eine Geheimnummer und hat niemand außer Semir und der Chefin.

  • Semir sah sich in der Wohnung um. Hier hoffte er etwas zu finden. Einen Hinweis, wer diese Frau war. Irgendetwas. Er ging ins Arbeitszimmer, weil er vermutete, dass dort Unterlagen waren, die ihm Aufschluss gaben. Die Spurensicherung war abgeschlossen und deshalb konnte er sich recht frei bewegen. Er sah in den Schubladen und nahm einen Stapel Briefe heraus. Er sah sie durch.


    Reneé sah den Mann im Arbeitszimmer. Sie schlich sich leise an ihn ran. Ihre Waffe hatte sie im Anschlag. Der Mann schien sie nicht wahrzunehmen. Sie stellte sich hinter die Tür und beobachtete wie der Mann den Schrank durchsuchte. Was um alles in der Welt suchte der Typ denn? Reneé wartete ab.


    Semir entdeckte ein Bild und nahm es. Es zeigte die Frau, die er bereits an der Seite von Herrhausen gesehen hatte. Er drehte das Bild um. „Renée….“ Stand hinten drauf. „ Also doch“ murmelte er und griff zum Handy. Er rief Tom an. „Tom! Ich hab was. Diese Frau, ich meine die mit der Niki heute aneinandergeraten ist. Das ist tatsächlich diese Reneé Smirkender. Endlich haben wir ein Bild von einem der Drahtzieher.“ „Sag mal wo bist du denn?“ „Ich? Ich bin im Haus von Herrhausen. Ich hab mir gedacht, wenn ich eine Spur finde, dann hier. Dieser Herrhausen muss mit dieser Renée sehr eng befreudet gewesen sein. Wenn sie gesehen hat wie….warte mal… ich hab was gehört.“

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  • Niki beobachtete, wie sich Tom Gesichtszüge verfinsterten und schließlich Semirs Namen immer wieder rief. Dann legte er auf und sah fragend zu seinem Display.
    "Das war Semir. Er ist in Herrhausens Villa. Die Frau, die Dich entführen wollte, steckte wohl mit ihm unter einer Decke. Und jetzt ist die Verbindung weg", meinte er fast tonlos. Niki griff nach seinem Arm. "Er braucht Dich, hol Dir Unterstützung und fahr hin."
    Tom sah Niki fragend an und hauchte ihr schließlich einen Kuss auf die Lippen, ehe er sich auf den Weg machte und unterwegs Unterstützung anforderte.


    Anna war nicht begeistert, dass Semir alleine in die Villa gegangen ist, aber für lange Streitigkeiten war im Moment keine Zeit. Das würde bis später warten müssen. Für´s erste alamierte sie das SEK und schickte Müller, Bonrath und Herzberger als erste Verstärkung zur Villa.

  • Reneé sah den Mann genau. Sie war fast unsichtbar, denn der Polizist hatte das Licht nur auf dem Schreibtisch angemacht. Sie selbst war schwarz gekleidet und so verschmolz sie mit der Umgebung. Sie presste sich noch stärker gegen die Wand und hielt den Atem an.


    Semir ging aus dem Raum. Er sah in den langen Flur. Nicht war zu sehen. Dann hörte er direkt hinter sich etwas. Er wollte sich umdrehen, als er etwas Spitzes im Rücken spürte. „Nur keine hektische Bewegung“ zischte ihm eine Frau ins Ohr. Semir schloss für Sekunden die Augen und konzentrierte sich. „Okay…. alles klar. Frau Smirkender…. Ich…“ „Halt dein Maul! Los komm ins Zimmer.“ Semir hörte wie die Frau einen Schritt zurück trat. Er spürte wie das Messer oder was auch immer aus seinem Rücken verschwand. Jetzt oder nie, dachte er sich und wirbelte herum. Ihm widerstrebte es eine Frau zu schlagen, doch er wußte genau, dass wenn er sich nicht zu Wehr setzt, dann würde sie ihn eiskalt umbringen. Mit einem Handkantenhieb entwaffnete er die Frau.


    Reneé erschrak als der Mann herumwirbelte. Doch auch sie hatte Nahkampferfahrung und eine harte Ausbildung hinter sich gebracht. Sie ging in den Angriff. Mit einigen Tritten konnte sie den Mann Kontra bieten. Sie traf ihn an der Schulter und der Mann taumelte zurück. Er sah den kleinen Schemel nicht, der hinter ihm stand und stolperte darüber. Rücklinks kam er am Boden zu liegen. Sofort war Reneé über ihn und nagelte ihn am Boden fest. Der Polizist wehrte sich stark, doch sie war eindeutig in der besseren Position. Mit den Beinen klemmte sie die Arme fest und schlug auf ihn ein.

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  • Tom fuhr so schnell er konnte, quer durch die Stadt. Anna würde das SEK alamieren und hatte zugesagt, noch Verstärkung von der Past zu schicken.
    Er hämmerte immer wieder auf das Lenkrad ein. Innerlich machte er sich große Vorwürfe, dass er Niki nach Hause gebracht hatte, anstatt sich mit Semir und die Spuren zu kümmern. Er kam sich wie ein Egoist vor. Wieder einmal hatte er sich dabei ertappt, wie er seine eigenen Bedürfnisse über die des Jobs oder gar seines Kollegen und besten Freundes stellte und er fragte sich, wie lange das noch gut gehen konnte oder ob es dieses Mal schon zu spät war.


    Obwohl er mit Blaulicht fuhr und somit jede Signalstellung der Ampeln ignorieren konnte, hatte er das Gefühl, sich im Schneckentempo zu bewegen. Als er von weitem die Blaulichter der Streifenwagen sah und auch allmählich die Villa, stieg in ihm ein Gefühl von Erleichterung auf, dass sich aber auch mit dem unguten Gefühl mischte, dass er nicht wusste, worauf er treffen würde.


    Tom bremste den CLK ab, stieg aus und ging auf Hotte und Dieter zu. Er berichtete ihnen von Semirs Anruf, und dass er plötzlich unterbrochen worden war. Klirrende Geräusche, die offentsichtlich aus der Villa kamen, ließen sie aufschrecken. Tom entsicherte seine Waffe und dirigierte Hotte, Siggi und Dieter, das Haus von der anderen Seite zu stürmen. Dieters Einwand, auf das SEK zu warten, ignoierte er und schlich zum Haupteingang, während sich seine Kollegen kopfschüttelnd auf den Weg machten und von der anderen Seite des Gebäudes zugreifen zu können.

  • Semir spürte das seine Nase blutete. Er versuchte sich mit den Beinen zu befreien, doch die Frau schien ihn fest im Griff zu halten. „Wenn Tom das sieht, dann lacht er mich aus“ dachte er noch und erhielt einen weiteren Schlag. Sein Kopf dröhnte und er spürte, dass er langsam absackte. „Na… genug, Bulle?“ hörte er die Frau fauchen. Semir tat als würde er bewußtlos sein. Vielleicht konnte er sie so täuschen. Er schloss die Augen und stöhnte gekonnt.


    Reneé sah auf den Mann unter ihr. Er verlor das Bewußtsein. Der kann ja ne verdammt gute Menge einstecken, dachte sie bei sich. Sie lockerte den Griff, weil sie glaubte, das der Mann erledigt war, doch genau in dem Augenblick als sie nicht mehr mit Gegenwehr rechnete, schlug ihr der Mann die Fäuste in den Bauch. Reneé schrie erstickt auf und krümmte sich. Der Mann stieß sie zur Seite. Reneé holte stoßweise Luft. So ein verdammter Mistkerl, fluchte sie innerlich.


    Semir riss der Frau die Arme auf den Rücken und legte ihr Handschellen an. „So… und nun werden wir uns ganz gepflegt unterhalten, Gnädigste.“ gab er nun fauchend von sich und zog Reneé hoch. Er stieß sie in den Sessel. „Du verdammter Mistkerl lass mich los!!“ schrie sie ihn an. Semir wischte sich mit dem Ärmel seiner Jacke das Blut aus dem Gesicht. Dann hörte er Geräusche. Verdammt, wenn noch jemand kommt, dann bin ich geliefert, war sein nächster Gedanke. Er wollte gerade zur Tür gehen, als er eine ihm sehr bekannte Stimme hörte. „Semir!!“ „Ja hier.“ gab er zurück. Erleichtert schloss er die Augen. Tom stand kurz darauf im Rahmen. „Was ist denn mit dir passiert? Bist du unter eine Dampfwalze geraten?“ fragt Tom ihn. Semir sah ihn an. „Hilf mir lieber diese Furie rauszubringen.“

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  • Tom steckte seine Waffe wieder ein und griff nach dem Arm von Renée. Sie zappelte und versuchte sich fluchend zu befreien, aber es gelang ihr nicht. Dieses Mal saß sie scheinbar fest.
    Als Tom und Semir sie nach draußen brachten, wurden sie vom SEK empfangen. Die beiden Beamten sahen sich an und grinsten:
    "Pünktlich, wie immer."


    Der Einsatzleiter guckte ein wenig verdutzt und fragte sich, ob sie wegen einer Frau gerufen worden sind. Sofort ging er in die Offensive. Tom hob abwehrend die Hände und meinte, dass alles schon gelaufen sei, während sie Renée sicher im Wagen unterbrachten.


    Eine gute halbe Stunde später hatten sie es tatsächlich geschafft, Renée ohne Zwischenfälle zur Past zu bringen. Da sß sie nun im Verhörraum. Durch das grelle Neonlicht noch blasser als sonst und schwieg, während Tom und Semir sie abwechselnd mit Fragen, Anschuldigungen und möglichen Konsequenzen ihres Schweigens bombardierten. Anna, Nathalie und Johanna standen hinter der Spiegelwand und bekamen das Schauspiel mit.
    "Sie ist ein eiskalter Todesengel", entfuhr es Nathalie. Die beiden anderen Frauen sahen sie nur fragend an. Sie fühlten sich unbehaglich mit Nathalies Aussage, aber noch mehr mit dem emotionslosen Ausdruck in ihren Augen.
    "Wie wird es jetzt weitergehen?" fragte sie schließlich nach einer Pause.
    "Nun, es wird das übliche Prozedere eingeleitet, aber das kennen sie ja", antwortete Anna.
    "Und wenn man ihr nichts nachweisen kann, wird sie eine freie Frau sein und ich werde bezahlen, weil ich für Gerechtigkeit gesorgt habe", entgegnete Nathalie bitter. Anna sah betroffen zu Boden. Auch wenn die menschliche Seite in ihr Nathalie recht gab, so durfte sie das Recht nicht beugen. Aber vermutlich würde sie das in ihrer jetztigen Situation nicht nachvollziehen können. "Frau Berger, auch wenn es sich um kriminielle Subjekte handelt, so ist Selbstjusitiz keine Lösung und verstößt gegen das Gesetz. Sie haben damals bei ihrer Vereidung geschworen, das Gesetzt und die Menschen zu schützen", wagte sie dennoch einen Vorsprung. Nathalie schwieg, was zu erwarten war.

  • Semir und Tom verließen den Raum. Tom sah ihn an. „Bist du sonst in Ordnung? Siehst ganz schön ramponiert aus.“ „Ja geht schon….“ „Wieviele Helfer hatte sie denn?“ „Ha, Ha…. Die Frau ist eine Kampfmaschine… tja und wie es ausscheint wird sie uns nichts erzählen.“ Anna kam zu ihnen. „Und?“ „Nichts… redet nicht mit uns.“ Anna nickte. „Dann haben wir ein Problem.“ „Chefin… sie hätte mich fast umgebracht.“ begehrte Semir auf. „Ja das ist richig. Dafür dürfen wir sie ja auch festhalten. Besorgen Sie mir Beweise. Ich reize die U-Haft solange aus, wie ich kann.“ Semir schüttelte den Kopf. „Das gibt es doch nicht….wir müssen was finden. Wenn sie in der Villa von Herrhausen war, dann ist ihre Waffe mit der sie auf mich und Natalie geschossen hat sicher auch dort.“ Anna nickte. „Fahren Sie hin und stellen Sie alles auf den Kopf. „Was ist mit der Frau?“ „Darum kümmere ich mich. Ach noch eins Semir…. künftig keine Alleingänge. Ich hasse das.“ „Ja Chefin…“


    Reneé saß auf dem Stuhl und sah einfach in den Raum. Keine Regung, kein Wort. Sie war wütend, dass der kleine Bulle sie so reingelegt hatte. Das wird er mir bezahlen, dachte sie nur. Sie musste hier raus und dann…Die Tür ging auf. „Frau Smirkender. Sie werden vorerst hier bleiben.“ „Ich will meinen Anwalt anrufen!“ „Das dürfen Sie natürlich.“ Bekam sie zur Antwort und wurde zum Telefon gebracht. Sie rief Markwooth an.

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  • Markwood legte auf. „Diese verdammten Bullen. Wieso konnte sie nicht einfach wieder in die Versenkung gehen.“ Fluchte er wütend. Er griff zum Telefon und rief John Reichelt an. „John… hallo. Ich brauche deine Hilfe. Wir müssen einige Leute in ihre Schranken weisen. Leider geht das nicht ohne Verluste. Komm zu mir.“ Er legte auf ohne die Antwort abzuwarten.


    Tom und Semir stellten die Villa erneut auf den Kopf. Nach einer Weile ließen sie sich auf das Sofa fallen. Tom sah Semir an. „Was denkst du?“ fragte er. „Ich weiß nicht genau… irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir schon sehr bald unseren unbekannten Gegner kennen lernen werden.“ Tom lachte leise. „Ja sicher… er wird uns zum Kaffee einladen und dann abknallen. Semir, der Typ wird sich nicht zu erkennen geben. Er wird versuchen diese Frau auszuschalten. Diese Reneé ist die einzige die den wahren Hintermann entlarven kann. Er wird Himmel und Hölle in Bewegung setzen, dass sie uns nichts mehr erzählt. Und dann wird er sich mit uns beschäftigen.“ Semir sprang auf einmal auf. „Das ist es!“ rief er aus. Tom sah ihn erstaunt an. „Ist alles klar, oder muss ich mir nun Sorgen machen?“ „Tom… wir werden ihm, den großen Unbekannten eine Falle stellen. Wir werden … ja… genau… wir werden so tun, als ob wir Reneé verlegen. Gefangenentransport und so… du und ich im Transporter. Wird groß in die Presse getragen, undichte Stelle und so…“ „Semir, nun krieg dich mal wieder ein. Du bist doch noch gar nicht wieder in der Lage eine solche Situation zu meistern.“ „Ich? Ich bin Topfit. Ich meine…. Der Fall muss so langsam abgeschlossen werden, deshalb werden wir es so machen.“ „Ja sicher… und Johanna?“ „Die spielt Reneé“ Tom lachte. „Du bringst sie in Gefahr. Das wird die Chefin niemals zulassen. Niemals.“ Tom schüttelte den Kopf.

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  • "Schlagen Sie sich das aus dem Kopf, meine Herren. Das kommt überhaupt nicht in Frage!" wetterte Anna Engelhardt. Sie hatte die Augen weit aufgerissen und sah Tom und Semir entsetzt an. Diese Angelegenheit hatte schon zu viele Opfer gefordert und sie wollte ihre Leute nicht noch mehr in Gefahr bringen, als sie es sowieso schon waren.
    "Chefin, das ist vermutlich unsere einzige Gelegenheit, an alle Leute ranzukommen..." begann Semir, wurde aber sofort unterbrochen. "Nein, Semir. Sie schon gar nicht. Sehen Sie sich doch mal an, Sie sind offiziell noch gar nicht als voll diensttauglich eingestuft worden."
    "Semir hat Recht, wir würden das nicht machen, wenn es nicht wirklich klappen würde. Die haben bestimmt schon mitbekommen, was passiert ist und werden in Zugzwang geraten", unterstützte Tom seinen Kollegen.
    "Und vermutlich sind die nicht so dumm wie wir glauben. Nein, kommt nicht in Frage. Und ich meine es dieses Mal wörtlich."


    Nathalie und Johanna hatten die Unterhaltung schweigen mitverfolgt. Nathalie dachte an Lars und es tat ihr in der Seele weh, wenn man jetzt so kurz vor dem Ziel aufgeben würde.
    "Frau Engelhardt. Ich weiß sehr gut, wie gefährlich diese Leute sind..." begann Nathalie und musste bei dem Gedanken an Lars schlucken. Sie atmete tief durch und setzte dann ihren Gedanken fort. "...aber es darf nicht so enden. Sie haben mir vorhin etwas über unseren Diensteid erzählt. Ich bin Ihnen allen hier etwas schuldig...ich werde für Semir fahren."
    Alle Blicke waren auf Nathalie gerichtet. Anna stützte ihr Kinn auf und grübelte vor sich hin. Sie war noch immer nicht ganz von dem Gelingen des Plans überzeugt, gab dann, wenn auch sehr widerwillig, ihr Einverständnis und begannen die Details der Tour zu planen.
    Mitten im Gespräch wurde sie jedoch von Hotte unterbrochen, der atemlos und kreidebleich ins Büro gestürmt kam.
    "Die Gefangene...ich meine, na ja, sie wissen schon...sie ist umgefallen und hat so weißen Schaum vor dem Mund..."
    Noch ehe er geendet hatte, stürmten alle aus dem Büro in Richtung Zelle und fanden Renée auf dem Boden liegen. Ihre Arme und Beine waren seltsam verbogen, ihre Augen geweitet und in den Mundwinkeln befand sich weißer Schaum.
    Semir beugte sich über die Frau und suchte vergeblich nach einem Puls. Er sah schließlich die anderen an und schüttelte nur stumm den Kopf.
    Anna hatte sich als erstes wieder gefasst. "Ok, es sickert nichts nach draußen. Niemand sagt etwas, keine Stellungnahme und die Leiche werden wir erst einmal unsichtbar machen. Ich werde mit der Schrankmann reden, wir werden ihre Hilfe brauchen, sonst ist unser Vorhaben gescheitert."

  • Semir sah Tom an. „Wir müssen reagieren. Tom… Bitte.“ Tom war unschlüssig. Semir hatte Recht. Sie musten Handeln. Aber was werden die Gegner unternehmen? „Semir… ich habe nur verdammte Angst.Verstehst du das nicht? Ich will nicht dass irgendwen noch etwas passiert. Es ist einfach schon zu viel gewesen.“ Semir nickte. „Deshalb werden wir das Risiko minimieren. Ich will auf jeden Fall dabei sein. Ich bin topfit. Wirklich. Ich weiß doch was ich abkann.“ „Ach und wie willst du das der Chefin beibringen? Natalie will für dich einspringen. Das halte ich für eine gute Idee. Sie ist genau wie wir eine ausgezeichnete Polizistin. Mach du dich anders nützlich.“ „Ja wie denn? Soll ich hier Däumchendrehen, oder was? Verdammt Ich lass mich doch nicht auf das Abstellgleis stellen.“ Semir schnappte seine Jacke und verließ wütend das Büro. Tom sah ihm nach und schickte ein Gebet zum Himmel, dass Semir wenigsten nichts auf eigene Faust unternehme. Doch er ahnte irgendwie schon, dass es nur Wunschdenken war. Er kannte Semir einfach zu gut.


    „So verdammte….“ fluchte Semir als er sich in den Wagen setzte und anfuhr. Doch er fuhr nicht nach Hause. Er wollte erneut in die Villa von Herrhausen. Irgendwo dort liegt der Schlüssel. Er wollte ihn finden.


    Markwooth sah sein Gegenüber an. „Du weißt genau, was davon abhängt. Ich muss so handeln. Die werden sonst unsere Organisation zerschlagen.“ Der Mann nickte. „Was soll ich für dich tun?“ „Du sollst mir diese Autobahnbullen Kranich und Gerkhan vom Hals schaffen. Es sollte unspektakulär gehen. Ich will kein großes Tamtam. Still und heimlich. Von mir aus nacheinander. Es ist mir egal. Ich habe den beiden jeweils eine Überwachung zukommen lassen. Kranich ist im Büro. Gerkhan hat es geschafft Reneé zu überwältigen und zu verhaften. Er ist schon wieder in der Villa. Er darf nichts finden, verstehst du. Gar nichts.“ Wieder nickte sein Gegenüber. „Der Preis ist wie üblich?“ Markwooth nickte. „Selbstverständlich. Du bekommst es pro Person, die du ausschaltest. Auf dem üblichen Weg.“ „Dann betrachte diese Aufgabe als erledigt.“

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  • Tom sah Semir nach, wie er vom Parkplatz wegfuhr. Er hatte ein ungutes Gefühl in der Magengegend und musste, so ernst die Sache auch eigentlich war, darüber grinsen, denn sonst verspottete er seinen Partner wegen seines Bauchhirns immer.
    Anna wollte morgen früh mit der Staatsanwältin telefonieren und ihr die Sachlage schildern, aber Tom fürchtete, das es da schon zu spät sein könnte. Er blickte zum Nachthimmel und dachte bei dem Anblick der Sterne an die Ereignisse der letzten Monate und wie sehr sie sein Leben verändert hatten. Er dachte an Niki, wie viel er ihr zu verdanken hatte, dass er hier wieder steht. Aber auch an Semir, der sein Leben für ihn riskiert hatte und wieder bereit war es zu tun.
    Kurzentschlossen stieg er in den CLK und fuhr los. Eher auf Verdacht als aus Logik schlug der den Weg in Richtung Herrhausens Villa ein.

  • John Reichelt war an der Villa von Herrhausen angekommen. Er lud seinen Wagen aus und brachte alles ins Haus. Markwooth hatte ihm gesagt, dass einer der Bullen unterwegs zur Villa sei. John wollte auf ihn warten. Sein Handy klingelte. „Zwei kommen zu dir. Das ist sehr gut. Sie werden im Abstand von zehn Minuten eintreffen. Mach sie beide auf einen Schlag fertig. Hörst du…. beide.“ „Alles klar. Reg dich nicht so auf. Ist schlecht fürs Herz.“ lachte John und beendete das Gespräch. Dann wollen wir mal, dachte er und ging ins Haus. Er kannte sich hier ebenfalls aus und wußte dass Herrhausen einen Geheimgang im Arbeitszimmer hat einbauen lassen. Diesen wollte er nun nutzen um die Polizisten auszuschalten. Er verschanzte sich in dem kleinen Raum und wartete.


    Semir fuhr über die Autobahn. In fünf Minuten war er an der Villa. Er wollte noch einmal das Zimmer untersuchen, wo Reneé ihn unterbrochen hatte. Diesmal war sicher niemand dort. Er glaubte nicht dass die Hintermänner bereits alle Spuren beseitigt hatten. Die Zeit dafür war zwar da, aber die fühlten sich sehr sicher. Bevor er ausstieg klingelte sein Handy. „Ja?“ meldete er sich wütend. „Semir, warte auf mich. Hörst du… geh bitte nicht allein rein.“ „Tom? Was soll das? Beschattest du mich jetzt, oder was?“ „Nein… verdammt Semir ich mach mir Sorgen. Ich kenne doch deinen Dickschädel. Ich bin dein Freund, vedammt noch Mal. Halt an. Bitte.“ „Tom… ich fahre nur in die Villa und sehe mir das eine Zimmer an. Mehr nicht.“ „Wirklich?“ „Ja…es kann doch gar nichts passieren. Glaubst du ich lasse mich einfach abstellen? Ich bin doch kein Rentner.“ „Nein noch nicht…ich würde aber gern erleben wenn du Rentner wirst.“ Semir lächelte leicht. „Ich passe schon auf.“ „Lass es uns zusammen machen. Bitte.“ „Tom…du kannst ja warten. Ich gehe nur kurz rein und hole etwas raus. Versprochen.“

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Semir beendete das Gespräch und legte dann die Freisprechanlage zur Seite. Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
    Vor der Villa stoppte er und betrachtete sich das Gebäude, dass nun völlig im Dunkeln lag. Er stellte den Wagen ab und stieg aus. Er sah sich um, ob sich hier noch jemand außer ihm da war. Nach den letzten Ereignissen konnte man nicht vorsichtig genug sein, doch er konnte niemanden entdecken. Während er das Grundstück auf mögliche ungebetene Gäste überprüfte, kam ihm der Gedanke, auf seinen Partner zu hören und zu warten. Doch was er früher als kameradschaftlich aufgefasst hatte, drehte er nun um wollte beweisen, dass er trotz der Verletzungen kein Ivalide war und sehr wohl in einem leeren Haus nach Beweisen suchen konnte. Er ging zur Tür, brach das Siegel auf und öffente schließlich die Tür mit seinem Dietrich, da die KTU nach wie vor im Besitz der Schlüssel waren. Nach wenigen Sekunden hatte er sich Zutritt verschafft und suchte nach dem Lichtschalter. Die Deckenstrahler tauchten die Diele und jeden weiteren Raum in ein angenehmes Tageslicht. Semir staunte nicht schlecht über die Technik und überlegte, ob man das nicht auch in der Dienststelle einführen könnte.
    In Herrhausens Büro durchsuchte er schließlich den Schreibtisch und nahm sich dann jeden Ordner und Hefter vor.
    Er war so vertieft in die Lektüre, dass er die Schritte und das Knacksen der Dielen nicht hörte. Erst als eine Männerstimme seinen Namen sagte, drehte er sich um und bedrohte sein Gegenüber mit der Waffe.
    Tom wich einen Schritt zurück und verdrehte die Augen: "Also, wenn ich jetzt einer der Typen wäre, dann hättest Du jetzt schlechte Karten gehabt."
    Semir atmete erleichtert auf: "Tja, wenn Du einer der Gangster gewesen wärst, dann hättest Du jetzt schlechte Karten gehabt", feixte Semir und zeigte ihm seinen bisherigen Fund.
    "Sieh mal, das könnte eine Kundenliste sein...und das hier sind so etwas wie Aufträge und Buchungen." Er deutete auf verschiedene Belege und Einträge. "Und das hier sind die Treffen der Staatsmächte und das hier sind die Daten der Transaktionen..."
    Tom konnte kaum glauben, was er da sah. Endlich hatten sie die Beweise in der Hand und dann sah er etwas, das er all die Jahre verdrängt hatte. Er nahm das Foto mit Markworth und zeigte es Semir. "Dieser Mann...ich sollte ihn beobachten. Ich war ja kein Bulle mehr, also war ich keine Gefahr. Ich hatte sogar schon Kontakt zu ihm aufgenommen, sollte in seinem Verein anheuern..." Tom unterbrach sich und schloss bei der Erinnerung die Augen. Semir nickte und verstand. "Dann ist er der, den wir uns greifen müssen. Endlich etwas, mit dem wir arbeiten können. Lass uns ins Büro fahren und nach der Identität des Typen suchen." Die beiden waren gerade dabei, die Unterlagen zusammen zu packen, als im ganzen Haus das Licht ausging...

  • Semir steckte geistesgegenwärtig einige der Unterlagen ein. Dann sah er Tom an. „Was soll das denn?“ fragte er leise. „Wir sind vielleicht nicht allein.“ Murmelte Tom leise. Er wußte das Semir seine Waffe in der Hand hatte, wie er seine. „Vielleicht ist das automatisch?“ gab Semir von sich. Doch seine Stimme verriet, dass er es selbst nicht glaubte. „Wollen wir uns aufteilen?“ Semir holte tief Luft. „Ich weiß nicht… ist vielleicht besser. Du oben?“ „Okay… wir treffen uns wieder hier im Arbeitszimmer.“ „Alles klar. Du zuerst“ Tom nickte und verschwand mit gezogener Waffe in Richtung Treppe. Semir ging in das Nachbarzimmer. Auch er hatte die Waffe im Anschlag.


    John schlich sich ins Arbeitszimmer und brachte einen Sprengsatz an. Direkt unter dem Schreibtisch. Er wollte die ganze Bude dem Erdboden gleich machen. Er stellte die Uhr auf zehn Minuten ein. Nun musste er nur noch die beiden Bullen loswerden. Er schlich sich auf den Flur und sah den kleineren wieder in seine Richtung kommen. „Bestens“ murmelte er leise und stellte sich hinter die Tür. Er hörte wie der Polizist in den Raum kam.

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    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

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