Ein schwieriger Partner

  • Ein schwieriger Partner


    Semir stand am Flughafen. Er sollte Tom abholen, der heute aus dem Urlaub zurückkam. Er war froh, dass Tom wieder kam, denn dann hatte die Zeit der Vertretung, die er ertragen musste vorbei. Er sah auf die Uhr. Nur eine Stunde… in einer Stunde war er wieder da. Endlich. Semir dachte an die drei Wochen zurück, die er mit Lukas Springer verbringen musste. Dieser stand neben ihn und wartete ebenfalls.


    Rückblende:


    17.05.2002:


    Semir bringt Tom zum Flughafen. „Bleib mir ja sauber.“ Tom lachte. „Natürlich, ich bin doch nicht Semir Gerkhan.“ „Ha… ich habe in keinem Urlaub irgenwie etwas schlimmes gemacht, außer ihn mit dir zu verbringen.“ „Mal was Anderes. Was weißt du denn von diesem Typen, der mich vertritt?“ „Lukas Springer? Nichts. Ich weiß nur, dass er von der Sitte kommt. Mehr nicht.“ „Na… hoffe der hält es mir dir aus.“ „Was soll das denn heißen? Ich bin ein liebenswerter, friedliebender und sehr zurückhaltender Mensch.“ Tom lachte. „Ja… ich weiß. Na… in drei Wochen bin ich zurück und dann wird es sicher nicht so schlimm.“ „Hau du nur ab und lass mich mit diesem… Typen allein. Den forme ich mir, wie ich ihn haben will.“ Tom grinste. „Wenn du dich da mal nicht irrst. So bin am 07.06. zurück. Sei ja pünktlich.“ „Klar ich heiße ja nicht Tom Kranich.“ Tom stieg aus und betrat das Gebäude.


    Semir sah ihm nach. „Na dann auf in die Löwenhöhle.“ murmelte er und fuhr zur PAST. Als er das Büro betrat rief ihn Anna direkt ins Büro. „Semir! Schön… kommen Sie. Ihr Partner hat die Maschine erreicht und Sie werden ab heute mit Lukas Springer Dienst tun.“ Semir nickte und sah sich den Mann an. Er war wieder einmal größer als er. Er reichte ihm die Hand. Doch Lukas beachtete sie nicht. Semir zog seine Hand zurück. „Kriminalkommissar Lukas Springer ist von der Sitte. Er wird solange Tom nicht da ist, Dienst mit Ihnen tun. Zeigen Sie ihm den Bezirk und vertragen Sie sich bitte.“ Lukas stand auf. „Frau Engelhardt, könnte ich vielleicht einmal kurz mit Ihnen sprechen? Allein?“ Anna sah Semir fragend an. „Ja… wenn es sein muss. Sicher… Semir… ?“ Semir nickte und verließ den Raum. Er war sich schon sicher, diesen Typen mochte er nicht.


    „Herr Springer? Was kann ich für Sie tun?“ „Es ist doch wohl nicht Ihr Ernst, dass ich mit … mit diesem… Herren… Dienst machen muss, oder?“ Anna glaubte nicht richtig zu hören. „Herr Springer? Semir Gerkhan ist bereits seit fast zehn Jahren hier im Revier tätig. Er ist Kriminalhauptkommissar und er ist ein sehr guter Polizist. Haben Sie ein Problem mit seiner Herkunft?“ Springer sah sie an. „Frau Engelhardt… ich bin doch nicht rassistisch. Aber ich denke ich habe besseres zu tun, als Temposünder zu jagen.“ „Das werden Sie und sollte ich auch nur eine Beschwerde seitens Herrn Gerkhan bekommen, dann können Sie in Köln demnächst den Verkehr regeln… haben wir uns verstanden?“ Springer nickte. „Gut, dann fahren Sie jetzt mit Semir auf die Autobahn und lernen den Bezirk kennen.“ Springer verließ das Büro und ging zu Semir.


    Semir sah auf, als der Mann reinkam. „Okay… war vielleicht nicht gerade ein guter Anfang für eine Partnerschaft.“ kam von Springer. Semir nickte. „Schon gut. Ich muss Sie ja nicht heiraten. „Wie soll ich das denn verstehen?“ Semir grinste nur. „Kommen Sie… wir fahren los.“ Er stand auf und ging raus. Springer kam hinterher. Als sie auf den BMW zugingen sah Springer ihn an. „Ach ne …mit dem Ding auf die Autobahn?.“ Semir sah ihn an. „Haben Sie irgend ein Problem mit diesem Wagen?“ fragte er leise. Springer nickte. „Nicht mit dem Wagen… ich mag nur keine Autobahnpolizisten. Und ich habe es mir nicht ausgesucht, hier die Urlaubsvertretung zu machen.“ „Dann wird es ja eine ganz tolle Zeit werden“, stöhnte Semir leise. „Sie können ja über die Autobahn laufen, wenn Sie nicht mit mir fahren wollen. Aber passen Sie auf, dass Sie nicht geblitzt werden.“ Er stieg ein und ließ den Motor an. Auch Springer stieg ein, doch der Dienst lief schweigend ab.


    Am Abend fuhr Semir nach Hause. Er war sauer. Dieser Springer glaubte tatsächlich was Besseres zu sein, als er. Nur weil er bei der Sitte war. Wieso dachten alle andren Kollegen, dass die Kripo Autobahn nur Raser jagt. Er duschte, machte sich etwas zu essen und schaute noch fern. Gegen elf ging er ins Bett und schlief relativ schnell ein.

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  • 18.05.02


    Semir stand um halb sieben auf. Gegen acht musste er heute in der PAST erscheinen. Er duschte schnell, frühstückte und fuhr anschließend los. Direkt auf dem Parkplatz wurde er von Springer erwartet. Semir sah auf die Uhr. Es war zehn Minuten vor Acht. Springer sah ihn an und dann sah er auf die Uhr. „Geht es etwas schneller? Wir haben nur noch neun Minuten und vierzig Sekunden um zur Besprechung alles vorzubereiten“ ranzte er Semir an. „Was … soll das denn?“ fragte er bissig, „ich habe mich bisher nie auf Besprechungen vorbereiten müssen, und werde das sicher auch nicht tun. Damit das mal klar ist… außerdem können Sie mich mal…“ gab Semir wütend zurück und ging in sein Büro. Andrea sah ihn an. „So ein verdammtes…“ ging er fluchend an ihr vorbei. Sie schüttelte den Kopf. Springer ging hinter Semir her. Durch die Tür hörte man die beiden streiten.


    Anna kam kurz nach Semir in der PAST an. Sie ging zu Andrea und wollte sie um einen Gefallen bitten, als sie den Streit aus Semirs Büro hörte. „Was ist denn da drin los?“ „kollegiale Diskrepanzen.“ gab Andrea als Antwort. Anna nickte. „Ich werde mich wohl mit beiden unterhalten müssen. Andrea lächelte. „Ja… ich glaube allerdings dass dieser Streit von diesem Neuen ausging. Die beiden mögen sich nicht.“ Anna nickte „Tja… wir können uns die Kollegen leider nicht immer aussuchen. Na wird sicher noch werden. Die beiden sollen direkt zu mir kommen…nein… erst will ich einen Kaffe trinken.“ Andrea lachte und nickte dann. „Ich schicke sie in zehn Minuten rein.“ Anna ging in ihr Büro.


    Andrea klopfe an Semirs Tür und öffnete sie bereits. „Ich habe nich herein gesagt!“ brüllte sie Springer an. „So… das reicht...“ stieß Semir aus. „Sie glauben wohl, dass Sie hier alles bestimmen können oder was? Glauben Sie, Sie sind was Besonderes, oder was? Wir sind Kollegen und hier in diesem Revier gehen wir respektvoll mit allen um.“ Springer sah Semir an. „Auf dem Revier, wo ich war, hat die Sekretärin erst den Raum zu betreten, wenn ich sage sie darf es.“ Andrea sah von einem zum Anderen. „Beide sofort zur Chefin.“ Springer sah sie an. „Ich habe Ihnen nicht das Wort erteilt, oder?“ fragte er sauer. Andrea sah ihn an. „Danke… aber ich kann allein reden und brauche niemanden, der mir sagt dass ich reden darf. Also sollten Sie sehen, dass Sie schnellenst zur Chefin gehen. Wenn die nämlich erst einmal ungemütlich wird, dann …“ Andrea drehte sich um und verließ den Raum.


    Anna sah auf, als die beiden Männer den Raum betraten. „Setzen Sie sich bitte.“ Semir setzte sich und erntete dafür wieder einen bösen Blick von Springer. Anna sah ihn an. „Das galt auch für Sie, oder muss ich Ihnen das schriftlich einreichen?“ „Natürlich nicht. Frau Engelhardt.“ Springer setzte sich hin. „Herr Springer … Sie scheinen sich mit unserer Arbeitsweise nicht zufrieden zu geben, wie mir scheint.“ „Oh… nein… ich versuche mich einzufügen. Es ist halt etwas ungewohnt. In einem normalen Revier, gibt es gewisse Verhaltensregeln, die hier anscheinend nicht vorhanden sind.“ Anna sah ihn an. „Wie meinen Sie das bitte?“ „Nun ja… hier herschen Geflogenheiten, die sagen wir mal etwas unortodox sind. Die Sekretärin betritt die Büros als wären die Türen nicht vorhanden. Die Kollegen bereiten sich auf keine Gespräche vor…“ Anna stand auf. „Wenn es Ihnen nicht gefällt, wie wir hier miteinander umgehen, dann können Sie auch wieder gehen. Ich habe mir Ihre Akte kommen lassen. Sie scheinen so einige Probleme mit gewissen Kollegen gehabt zu haben.“ Springer sah betreten weg. „Nun ja… Es kommt schon mal vor…“ „Hier bei uns arbeitet man zusammen. Es gibt hier nur einen Boss und das bin ich. Haben Sie mich verstanden?“ „Aber… ich kann doch. Nicht....“ „Doch und Sie werden. Ansonsten werden Sie hier einen Platz einnehmen der Ihnen sicher nicht gefällt. Nämlich den als Streifenpolizist. Und nun gehen Sie beide auf Streife.“ Sie sah Semir an, der die ganze Zeit nichts gesagt hatte. „Semir, Sie bleiben bitte noch kurz hier. Herr Springer verlassen Sie bitte mein Büro und warten draußen auf Herrn Gerkhan.“ „Ja sicher… Frau Engelhardt.“ An der Stimme erkannte Anna schon, dass es Springer überhaupt nicht passte, dass Semir noch bleiben sollte.


    „Chefin.. .das ist ein absolutes Ekelpaket.“ stöhnte Semir leise. Anna nickte. „Ja ich weiß. Aber wir müssen da durch. Ich verstehe jetzt auch, warum die andren Reviere mir ihr Beileid aussprachen, als sie erfuhren dass wir Springer bekommen. Aber Sie sind Profi genug um damit fertig zu werden.“ Semir stand auf. „Sicher Chefin. Sicher.“ Er stand auf und verließ ebenfalls das Büro. Dann ging er mit Springer zum Wagen und sie fuhren die Strecken ab. „Was wollte Frau Engelhardt denn noch von Ihnen?“ Semir sah ihn von der Seite her an. „Das war dienstlich.“ sagte er nur. „Verstehe…“ Auch der zweite Tag verlief ruhig. Noch ahnte keiner von ihnen, dass es in Kürze sehr viel Arbeit geben würde, wo es auf Zusammenarbeit ankommt.

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  • 19.05.02


    Am drittenTag machte Semir nur widerwillig Dienst mit Springer. Aber es ging zumindest ohne Streit ab. Semir und Springer fuhren auf der A3 in Richtung Köln als ein Transit sie in einem hohen Tempo überholte und sie schnitt. „Hey… dieser Arsch… spinnt ja wohl.“ fluchte Semir und nahm die Verfolgung auf. Springer sah ihn an. „Wollen Sie jetzt eine Jagd veranstalten, oder was?“ „Ja soll der vielleicht einen Unfall bauen? Ich zeige Ihnen jetzt was es heißt bei der Autobahnpolizei zu sein. Stellen Sie das Blaulicht aufs Dach.“ Springer tat es und Semir gab Gas. Schnell holte er den Wagen auf. „So… wenn ich jetzt auf gleicher Höhe bin, winken Sie ihn raus.“ „Ähm… was soll ich?“ Semir rollte die Augen. Er zeigte auf den Fußraum „Sie nehmen den Anhaltestab und winken den Wagen rechts ran. Das sollten Sie doch wohl hinkriegen, oder?“ „Ja sicher… ist doch einfach.“ Springer nahm die Kelle und hielt sie aus dem Fenster, als sie den Transit eingeholt haben. Dieser fuhr rechts ran. Semir stellte sich etwas schräg um ein Ausbrechen des Wagens zu verhindern. Semir öffnete die Tür und wollte gerade aussteigen, als der Transit Gas gab und dicht an ihm vorbeifuhr. Er konnte sich gerade noch mit einem Sprung ins Auto retten. Die Tür wurde über die Autobahn geschleudert. „Verdammt noch mal!! Das gibt es doch nicht.“ Er sah Springer an, der ziemlich blass war. „Na… dann werden wir ihn jetzt kaufen.“


    Semir gab Gas und nahm die Verfolgung auf. „Geben Sie durch, dass wir Verstärkung benötigen.“ sagte er zu Springer. Dieser sah ich an. „Wegen einem Wagen? Das ist doch gar nicht der Rede wert.“ gab dieser zurück. Semir konnte sich nicht äußern, denn nun fing der Beifahrer des Transits an auf den BMW zu schießen. Die Kugeln schlugen in die Karosserie. „Verdammt rufen Sie endlich Verstärkung!!“ brüllte Semir Springer an, dem nun anscheinend doch das Herz in die Hose rutschte. Er griff zum Funk. „Wie melde ich mich?“ fragte er Semir. „Cobra 11.“ „Cobra 11 an Zentrale… wir brauchen Verstärkung. Verfolgen einen gelben Transit mit dem amtlichen Kennzeichen: K- TT 112 in Richtung Köln. Stehen unter Beschuss!“ Er hängte das Mikro wieder ein. Semir verringerte den Abstand und zog den BMW auf den Standstreifen. Springer sah ihn an. „Wollen Sie ihn etwa stoppen? Die schießen auf uns.“ „Ja hab ich bereits gemerkt. Ich mag es aber nicht, wenn man mir die Tür abfährt. Und noch weniger mag ich wenn man auf mich schießt.“ gab Semir zurück und zog mit dem Transit gleich. Es kamen keine Schüsse mehr, anscheinend hatte der Mann auf der Ladefläche Ladehemmung. Dies kam Semir nun zu Gute. „So… und nun ist Schluss mit Lustig.“ gab er und zog an dem Transit vorbei. Er stellte sich quer und zwang ihn so zum anhalten. Mittlerweile kamen auch die Kollegen. Sie rahmten den Transit ein und verhafteten die Insassen.


    Tom aalte sich am Strand und sah den Strandnixen beim Baden zu. Er dachte nicht an Semir und der Dienststelle. Er hatte Urlaub. Die Sonne schien und die Wärme war ertragbar. Er sah sich die Frauen an und wartete auf die Möglichkeit eine der schönen Frauen anzubaggern und vielleicht ein kleines Abenteuer zu erleben. Aber das musste erst einmal warten. Jetzt hieß es in der Sonne zu liegen und einfach nur zu relaxen. Schnell war Semir und die PAST vergessen. Soll er sich doch mit den Verbrechern auf der Straße befassen. Und mit der Flamme seines Herzen, Andrea, streiten und sich wieder versöhnen nur um sich erneut zu streiten. Tom lächelte leicht, als er daran dachte, dass die beiden seit Jahren eine JA-Nein-Beziehnung führten.


    Anna sah Springer an. „Was war genau los?“ „Herr Gerkhan ist wie ein Wahnsinniger hinter diesem Wagen hergerast… er hat mit meinem Leben gespielt.“ Anna nickte. „Ja… ich habe bereits erfahren, was Sie davon gehalten haben. Aber es war auch sein Leben, was gefährdet war und das der anderen Autofahrer. Ich würde gern Ihre Darstellung hören. Ist es wahr, dass Sie zunächst keine Verstärkung anfordern wollten, weil es …nur ein Fahrzeug… war?“ „Nun ja… ich hielt es für absolut übertrieben. Also zumindest bis die Schüsse fielen…. Frau Engelhard. Wenn ich mit Herrn Gerkhan weiterhin Dienst schieben soll, dann verlange ich die Einsatzleitung. Unter seinem Kommando kann ich nicht arbeiten. Mein Leben ist in Gefahr und…er arbeitet einfach …“ Anna stand auf. „Herr Gerkhan hat sicher mehr Einsätze auf der Autobahn, als Sie… er ist … zugegeben… nicht immer sehr besonnen, aber seine Aufklärungsquote ist vorbildlich. Wenn Sie jetzt noch ein Wort gegen Semir sagen, lernen Sie mich von einer anderen Seite kennen. Also… Semir hat die Einsatzleitung bei jedem Fall, den Sie in der Zeit ihres Hierseins, gemeinsam bearbeiten. Ist das klar?“ Springer nickte. „Ja… ist klar.“


    Als Semir zuhause war, rief er Tom an. Dieser meldete sich recht fröhlich. „Na… wie geht es dir denn so?“ fragte er „Danke… Tom… sag mal. Ich bin doch dein Freund oder?“ „Ja sicher, warum fragst du das?“ „Nun ja.. und Freunde tun doch sehr viel für einander.“ „Ja… und?“ „Nun ja… ich mache gerade Dienst mit deiner Vertretung und…wir kommen irgendwie überhaupt nicht zurecht. Und deshalb wollte ich dich fragen, ob du… na ich meine wir könnten doch…“ „Moment Semir… du willst mir doch nicht vorschlagen, dass ich den Urlaub abbrechen soll, oder?“ „Nun jetzt wo du es sagst, also ich hätte das nie von dir verlangt, aber du bist eben ein wahrer Freund.“ Er grinste leicht. „Vergiss es. Kommt gar nicht in Frage. Ich habe hier nämlich eine Superfrau kennen gelernt und die werde ich heute Nacht…“ „Geht dir denn das Vergnügen vor deiner Freundschaft?“ Er hörte Tom lachen „Ja im Augenblick schon. Na komm, so schlimm ist der doch sicher nicht.“ „Hast du ne Ahnung. Der ist schlimmer als du.“ „Na jetzt übertreibst du aber mächtig, Semir. So ich muss schluss machen. Sie kommt gerade. Ciao… und benimm dich. Grüß mir die Anderen.“ Tom hatte aufgelegt. „Idiot“ murmelte Semir noch.

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  • 20.05.2002


    Semir sah Lukas Springer an. „Herr Springer, hätten Sie vielleicht die Güte, mir zu folgen, damit wir unseren Dienst aufnehmen können? Es es gibt ein vermisstes Kind und die Eltern erwarten uns.“ Lukas sah Semir an. „Meinen Sie, Sie brauchen mich bei so einem Kinderkram? Ist das Kind enführt worden oder was?“ Semir atmete tief ein. „Nein… zumindest ist mir das nicht gemeldet worden, aber wir werden gemeinsam dort hinfahren. Wenn Sie es nicht wollen, dann können Sie sehr gern wieder gehen. Lieber schiebe ich allein Dienst, als mit Ihnen in einem Wagen zu sitzen und Ihre Selbstherrlichkeit zu ertragen.“ Semir verließ das Büro und knallte die Türe zu.


    Andrea schreckte auf. „Sag mal… was soll das denn?“ „Ach… dieser Mistkerl… der ist doch einfach…“ fluchend verließ Semir die PAST und fuhr weg. Lukas kam nach ihm raus. „Er scheint etwas aggressiv zu sein.“ meinte er zu Andrea. „Frau Schäfer… könnten Sie mir bitte diese Akte kopieren?“ fragte er in einem süffisanten Ton. Andrea sah ihn an. „Herr Springer… ich habe genügend Arbeit und außerdem bin ich die Sekretärin von Frau Engelhard und nicht von Ihnen. Ziehen Sie die Kopien gefälligst selbst.“ Sie nahm eine Akte und ging zu Anna ins Büro.


    Lukas sah der Sekretärin nach. „Was für ein Ton hier herrscht. Unmöglich.“ Schüttelte er den Kopf .Hotte hatte diesen Spruch mitbekommen und er stand langsam auf. „Herr Springer, ich glaube Sie sollten mal ein Kurs in kollegialen Verhalten nehmen. Sie sind arrogant und eingebildet und …“ stieß Hotte leise aus, „außerdem passen Sie nicht zu uns.“ vollendete Dieter den Satz. Lukas sah die beiden an. „Glauben Sie wirklich, Sie könnten als Streifenpolizisten irgendwelche Urteile abgeben? Sie stehen doch ganz unten und anhand der Dienstjahre, die Sie auf dem Buckel haben, werden Sie es wohl immer bleiben.“ Lukas ging zurück ins Büro.


    Semir kam zwei Stunden später zurück und wurde sofort zu Anna berufen. „Semir? Warum fahren Sie allein auf Streife?“ „Ähm… Chefin? Ich wollte mit Springer fahren, aber er… er wollte nicht. Er sagte wortwörtlich, dass ich dies doch wohl allein erledigen könnte. Ich leg mich doch nicht mit diesem … diesem….Ach vergessen Sie es.“ Anna schüttelte den Kopf „Semir bitte… Sie wissen doch, es geht nur die Zeit bis Tom wieder da ist. Haben Sie ihn angerufen?“ „Ja… aber er bricht seinen Urlaub nicht ab.“ Anna lachte. „Nein, das soll er ja auch nicht. Ich meinte eher ob Sie ihn gefragt haben, wie es ihm geht.“ „Oh… dem geht es sehr gut, hatte ich den Eindruck. Er amüsiert sich köstlich während ich mit einem solchen…“ „Semir! beherrschen Sie sich bitte.“ Semir sah sie an. „Aber Chefin… ich wollte sagen, mit so einem Partner hier arbeiten muss.“ Anna lächelte. „Schreiben Sie den Bericht.“ Semir nickte und verließ das Büro. Er betrat seins und sah Lukas an, der den Schreibtisch von Tom in einem extremen Chaos verwandelt hatte.


    Er setzte sich auf seinen Stuhl und machte sich daran den Bericht zu schreiben. Der vermisste Junge war gefunden. Er hatte sich aus Eifersucht versteckt, weil er es nicht abkonnte dass seine kleine Schwester so extrem bevorzugt wurde. Semir musste seine ganze Überredungskunst einsetzten um den Jungen zu überzeugen, dass die Eltern ihn trotzdem liebten. Aber er hatte es geschafft und war sogar etwas stolz drauf. Kinder waren so einfach. Wenn es mit den Partnern auch so wäre, könnte das Leben ein Spiel sein. Der Tag neigte sich dem Ende zu und Semir dachte daran, das es nun erst der vierte Tag war, dass er mit diesem Ekel Dienst tat. Er sehnte sich den 7. Juni herbei und Tom endlich wieder neben sich sitzen zu haben. Gegen acht Uhr fuhr Semir heim.

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  • 21.05.2002


    So wie die Tage vorher waren ging es weiter. Jedesmal versuchte Lukas sich ins Licht zu rücken und in den Vordergrund drängen. Doch heute sollte es noch schlimmer werden. Anna rief beide ins Büro. „Herr Springer, Semir… setzen Sie sich bitte. Es gibt eine Sache, bei der wir Amtshilfe leisten müssen.“ „Worum geht es?“ „Gefangenentransport. Wir müssen sechs Leute von Aachen nach Köln verlegen. Es sind keine Schwerverbrecher, aber wir werden den Wagen begleiten. Sie und Herr Springer werden direkt im Bus mitfahren. Semir sah sie an „Chefin? Wir sollen im Bus mitfahren? Aber das ist doch … ich meine wir…“ Lukas lachte leise.


    „Sie haben wohl Angst.“ Semir sah Lukas an. „Ich habe keine Angst. Aber ich habe bereits einmal so einen Einsatz hinter mir und… Chefin… ist das wieder so eine…“ „Nein, Semir. Es ist ein ganz normaler Einsatz. Sie werden mit Herrn Springer im Bus fahren. Keine Angst. Es wird nichts passieren.“ Semir nickte nur. „Sie müssen ja auch nicht mit diesem Typen…“ „Semir. Es reicht. Sie werden das machen.“ „Ja Chefin.“ Semir stand auf und ging raus. Lukas sah ihm nach. „Ich denke mal Sie werden mir das Commando geben, bei diesem Einsatz.“ meinte er zu Anna. Sie sah ihn nur an. „Danke… ich brauch Sie nicht mehr. Sie können nun den Dienst aufnehmen und mit Semir zum Gefängnis fahren.“ Lukas nickte nur und ging ebenfalls hinaus.


    Schweigend saßen sie im Wagen. Die Fahrt zum Gefängnis dauerte nicht lang, weil Semir schnell fuhr. „Hat Ihnen Engelhard gesagt, dass ich die Einsatzleitung habe?“ fragte Lukas als Semir vor dem Gefängnis vorfuhr. Semir sah ihn an. Er verstand es nicht. Wie konnte Anna diesem eingebildeten Schnösel die Leitung übertragen? Er hatte doch gar nicht die Voraussetzung für so etwas, aber wenn sie es sagte, dann musste auch Semir sich fügen. „Dann machen Sie es mal.“ knurrte er nur. Kurz darauf saßen sie mit sechs Verbrechern im Bus und fuhren nach Köln. Semir saß vorn während Lukas sich hinten setzte. Die ganze Fahrt über sprachen beide kein Wort. Am späten Nachmittag fuhren sie gemeinsam zur PAST zurück.


    Semir ging ins Büro zu Anna. Sie sah erstaunt auf. „Semir? Wie ist es gelaufen?“ „Danke… sehr gut. Chefin.. können Sie mir mal sagen, warum dieser Typ die Einsatzleitung bekommt?“ Anna sah ihn an. „Ich verstehe nicht ganz. Ich habe Springer doch gesagt, dass Sie die Leitung haben.“ „Ha.--- dieser verdammte … Er hat mir gesagt, Sie haben ihm die Leitung übertragen.“ „Ich werde mich mit diesem Herrn noch einmal unterhalten müssen. Hier kann doch nicht jeder machen, was er will. Sie machen Feierabend. Und… Semir . Denken Sie daran, dass die Zeit bald vorbei ist.“ Semir nickte nur und fuhr heim.

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  • 22.05.2002


    Andrea sah Semir an, als dieser ins Büro kam an. „Sag mal… du siehst grausam aus. Schläfst du irgendwann auch mal?“ Semir schüttelte den Kopf. „Solange ich mit diesem Springer Dienst tun muss sicher nicht.“ „Hey.. weißt du was der von mir wollte? Ich sollte Kopien für ihn ziehen. Er hat sich mit Hotte und Dieter sogar angelegt. Der lässt hier niemanden aus. Wenn er anfängt die Chefin auch noch zu hintergehen, dann…“ „Das hat er schon.“ meinte Semir. Andrea lächelte. „Wie bitte?“ „Nun ja… gestern als wir den Gefangenentransport gemacht haben, hatte er nach eigenen Angaben die Einsatzleitung. Die Chefin wußte es nur nicht.“ „Na dann verstehe ich auch, weshalb sie so sauer ist, heute Morgen.“ „Ach die ist schon da?“ „Ja… und sie will, dass ich Springer sobald er kommt zu ihr schicke.“ Semir grinste. „Das hellt meine Laune direkt wieder auf. Sag mal, würdest du mir einen Kaffee holen?“ Andrea lächelte ihn an. „Semir… hast du zwei gesunde Beine?“ Er nickte. „Auch zwei gesunde Hände?“ Semir drehte seine Hände und lächelte. „Ja sicher, warum?“ Andrea sah ihn an. „Hol ihn dir selbst.“ lachte sie.


    Springer kam gegen viertel nach acht ins Büro. Er wurde sofort zu Anna geschickt. Als er das Büro betrat sah Anna ihn an. „Herr Springer würden Sie sich bitte setzen?“ Lukas nickte. „Ist irgendetwas passiert?“ Anna nicke. „Ja… folgendes. Sie haben hier drei Wochen als Dienstpartner von Herrn Gerkhan zu respektieren, dass ich das Revier leite. Auch wenn es nicht nach Ihren Vorstellungen abgeht, haben Sie sich unter zu ordnen.“ „Natürlich das tu ich ja auch.“ „Ach wirklich? Dann erklären Sie mir zum Teufel einmal, warum Sie gestern die Einsatzleitung gehabt haben?“ Lukas sah sie an. „Ach diese Kleinigkeit. Nun ja… ich dachte … ich meine ich wollte…“ Lukas suchte nach Worten. Anna kochte vor Wut. „Sie werden ab sofort meine Befehle ausführen. Ist das angekommen?“ Lukas nickte nur. „Sind Sie fertig?“ fragte er. „Ja im Augenblick ja. Aber sollte ich noch einmal eine Beschwerde erhalten, egal ob sie von Herzberger, Bonrath, Schäfer oder Gerkhan kommt, dann werden Sie die Konsequenzen tragen. Klar?“ „Ja… sicher.“


    Springer ging zu Semir ins Büro. Er ließ sich auf den Stuhl fallen. „Ich mache wohl alles falsch.“ brummte er. Semir sah ihn an sagte aber nichts. „Was ist an mir dran, dass mich niemand mag.“ „Nun… Sie sollten anfangen auch die Anderen zu akzeptieren. Sie sind nicht der Wichtigste. In keinem Fall.“ Springer sah ihn an. „Sie mögen mich auch nicht.“ Semir sah ihn an. „Fahren wir Streife.“ Springer nickte nur. Er wußte genau, dass er verspielt hatte. Diese Leute hier waren so extrem anders, als er. Und auch er war froh wenn die Zeit vorbei war. Er wollte endlich zurück zur Sitte, wo es doch viel einfacher war. Wo dieRangfolge noch etwas bedeutete. Er fuhr mit Semir Streife, nicht weil er wollte, sondern weil er musste. Der Tag verstrich ruhig. Semir fragte sich schon, ob die Verbrecher vielleicht auch Urlaub machten. Diesamalf fand er das sogar nicht einmal schlecht. Denn wenn er nun in Schwierigkeiten geraten würde, ahnte er genau, dass er Lukas nicht vertrauen konnte.


    Am Abend ging Semir mit Andrea essen. „Du kannst ihn nicht ausstehen.“ sagte Andrea. Semir nickte. „Ja genauso wenig wie du, Hotte, Dieter, die Chefin und Siggi. Niemand auf der PAST mag ihn. Er ist ein arrogantens …“ er stockte und drehte sich im Restaurant um, damit er nicht zuviel Aufstehen erregte, „ arschloch“ sagte er wesentlich leiser und Andrea musste lachen. „Na nur noch knappe zwei Wochen. Dann hast du es geschafft und darfst wieder mit Tom Streife fahren und natürlich die Fälle wieder lösen. Was mir nur auffällt, es ist sehr ruhig.“ „Ja… zum glück. Überleg mal…. Wenn ich wirklich Unterstüztung brauche. Doch nicht von dem Kerl. Aber genug von diesem geredet. Wir beide sind zusammen und wir werden heute Nacht auch zusammen bleiben. Ich meine…. Wenn du willst.“ Andrea nickte.

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  • nach dringenden Bitten... hier noch etwas für heute Abend.


    23.05.2002


    Semir und Lukas betraten das Großraumbüro. „Guten Morgen Semir.“ rief Andrea freudig. Zu Lukas sagte sie gar nichts. Semir trat an ihren Schreibtisch und sah sie an. Lukas ging ins Büro. „Kannst du vielleicht weniger direkt sein, Andrea?“ fragte Semir sie. „Nee… warum. Der soll schon wissen, wo es langgeht.“ Er nickte. „Ja schon klar. Er hat dich sehr verletzt. Er kennt halt keine Kollegialität. Nimm es ihm nicht krum.“ „Tse… der kann mich mal“ Andrea vertiefte sich in ihre Arbeit. Semir lächelte und ging ins Büro. Lukas sah ihn an. „Sie mag mich nicht.“ stellte er fest. Semir sah ihn nur an. „Mich mag hier gar keiner. Und wissen Sie was…. ich verstehe es sogar. Meine Art zu arbeiten. Damit kommt keiner klar.“ Semir schüttelte nur den Kopf. „Es ist im Allgemeinen Ihre Art, mit denen wir hier Probleme haben.“ Lukas nickte. „Sie mögen mich auch nicht.“ „Ja…stimmt. Aber wir müssen das Beste daraus machen. Und deshalb werden wir die drei nein nur noch zweieinhalb Wochen dienstlich verbringen und danach werden wir uns nie wiedersehen.“ „Semir! Unfall an der A 4. Mehrere Wagen sind ineinander verkeilt. Unfallursache nicht geklärt.“ Semir nickte. „Na dann los, Herr Springer.“ Lukas nickte und folgte Semir auf den Parkplatz.


    Sie kamen am Unfallort an. Dieter und Hotte waren bereits dort. „Semir! Wir haben in einem der Wagen eine Tote. Sie scheint dem horizontalen Gewerbe angehört zu haben. So ist es wenigstens nach dem Outfit zu urteilen.“ Semir nickte und ging zu dem Wagen. Darin lag eine ungefähr 20 jähriger Frau. Lukas sah ebenfalls hinein. „Hannah? Mein Gott…“ Semir sah ihn an. „Sie kennen die Frau?“ Lukas nickte. „Ja… sie ist am Straßenstrich in Köln tätig gewesen. Sie…ist allerdings bereits seit vier Wochen vermisst. Eine Freundin hat die Anzeige aufgegeben.“ Er stand auf und ging zum Wagen. Semir sah ihm nach. Auf einmal tat ihm der Mann leid. Er hatte die ganze Zeit keine Regung gezeigt und war hart zu den Anderen. Doch Semir hatte den Eindruck dass er diesmal richtig betroffen war. Er ging zu ihm. „Sie kannten das Mädchen nicht nur als Prostituierte, hab ich Recht?“ Lukas nickte. „Ja… ich… ich wollte sie vom Strich holen. Ich hab mich mit ihrem Zuhälter angelegt, ihn verhaftet, aber … ein anderer war schnell da.. und hat sie direkt... Vergessen wir es.“ „Nun… ich denke da wir diesen Fall zusammen bearbeiten, dass Sie mir alles sagen, was Sie über das Mädchen wissen.“ Lukas nickte. „Ja sicher… Sie schnappen sich die Täter und schon haben Sie wieder einen Punkt gut, bei Ihrer Chefin.“ Semir sah ihn an. „Das hat nichts damit zu tun.“ Er ging zu Wegner.


    „Was ist die Todesursache?“ „Nun… sie ist definitiv nicht beim Unfall umgekommen. Was genau die Ursache war, nach der Obduktion. Ich tippe auf eine Überdosis.“ Semir nickte. Wegner sah zu Springer. „Dein neuer Partner und du… ihr habt wohl einige Differenzen was?“ Semir nickte. „Er ist ein Arsch… bin froh wenn Tom wieder da ist.“ Wegner lachte. „Na der ist doch gerade mal vier Tage weg.“ „Ja eben. Den Bericht bekomme ich noch heute?“ „Klar doch. Wie immer. Hey.. willst du nen guten Rat von mir?“ „Aber klar doch. Kann ich immer gebrauchen.“ „Lass es ihm nicht so merken, dass du ihn nicht magst. Das kränkt und bringt nur Ärger ein.“ Semir lachte. „Ja … ich weiß.“ Er stand auf und fuhr mit Lukas zurück zur PAST.


    Tom saß im Restaurant. Ihm gegenüber eine dunkelhäutige Schönheit. „Sie machen hier Urlaub?“ fragte sie und ihre Stimme klang rauchig. Tom nickte. „Ja… und Sie?“ „Nun.. ich auch. Aber ich muss bald schon zurück. Nun ja… Urlaub dauert eben nie lange und schon gar nicht lang genug.“ Tom nickte. „Ja.. ich weiß. Woher kommen Sie denn?“ „Aus Dortmund.“ „Ah ja… ich bin aus Köln. Also könnte man von einer indirekten Nachbarschaft reden.“ Die Schönheit nickte und lachte. „Ja aber sehr indirekt.“ „Tom… Tom Kranich.“ „Schön… Latetia Jones.“ „Latetia… ein sehr deutscher Name.“ nickte Tom. Latetia lachte. „Nein… ich bin zwar in Deutschland geboren, aber eigentlich stamme ich von Sri Lanka.“ Tom lächelte sie freundlich an. „Das macht auch nichts.“ sagte er nur.


    In der Past saßen sich Lukas und Semir gegenüber. Der Bericht der Spurensicherung kam gerade herein und Andrea übergab ihn gewohnheitsgemäß an Semir. Lukas sah sie nur an sagte aber nichts. „Danke Andrea.“ Semir schlug die Akte auf. „So… also… Die Frau ist…. Ich meine Hannah ist zum Zeitpunkt des Unfalls bereits tot gewesen… Das heißt es gibt jemanden der vom Unfallort abgehauen ist. Dann muss ihn doch jemand gesehen haben… okay.. im Hinterkopf gespeichert. Sie selbst ist an einer Vergiftung gestorben. In ihrem Körper befand sich ein Drogenrückstand, außerdem ein Alkoholgehalt von 1,3 Promille. Beachtliche Menge.“ Lukas sah ihn nur an „Sie war gerade 19. Verdammt sie hatte ihr Leben noch vor sich.“ „Tja… nun nicht mehr. Was wissen Sie noch von ihr?“ „Sie ist in Düseldorf geboren, mit 14 von zu Hause weg, weil ihr Vater nur gesoffen hat und ihre Mutter Tablettensüchtig war. Sie hat keine Geschwister. In Köln ist sie in die falschen Kreise geraten und damit war ihr Abstieg vorprogramiert. Ich selbst kenne sie seit zwei Jahren. Seit dem habe ich versucht sie aus diesem Milleau zu kriegen. Tja… ich hab versagt.“ Er sah Semir an. „Ich versage immer. Beruflich und privat. Das Leben ist einfach zum Kotzen.“ Er stand auf und verließ das Büro. Semir sah ihm nach. Der Tag war schon wieder vorbei und er wollte heute mit Andrea ausgehen. Aber irgendwie hatte er ein schlechtes Gewissen, weil Lukas ihm Leid tat. Er ging zu Andrea.


    „Schatz… könnten wir unser Date auf Morgen legen?“ Andrea sah ihn an. „Warum denn? Ich hab mich so gefreut.“ „Ja ich weiß… aber… diese Tote heute. Ich glaube sie hat Springer was bedeutet. Er ist total fertig. Und egal wie blöd der Mann ist… ich würde mich gern mit ihm unterhalten.“ Andrea lächelte. „Ja… sicher.. Dein Job. Der Samariter Semir Gerkhan. Na ich versteh dich schon. Okay… kümmer dich um ihn.“ Semir gab ihr einen Kuss und verschwand

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    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • 24.05.2002


    Am nächsten Morgen kam Semir vor Lukas ins Büro. Andrea saß bereits am Schreibtisch. „Und?“ „Hmm…“ machte Semir. „Na wie ist es gelaufen?“ „Ach so…. nun ja. Er ist ganz schön betroffen. Ich glaube da ist mehr, als nur Bekanntschaft die dahinter steckt. Ich werde das Gefühl nicht los, dass er Hannah näher kannte als er es zugibt. Aber… er redet nicht. Wir werden gleich mal zum Strich fahren und die Mädchen dort vernehmen.“ Andrea sah ihn schief an. „Aber nur reden…“ Semir lächelte. „Aber Andrea… ich bin doch im Dienst.“ Sie lachte nur. Lukas betrat das Büro. Andreas Lachen verschwand sofort. „Guten Morgen, Frau Schäfer.“ versuchte Lukas „Herr Springer…“ kam kühl von Andrea. Semir warf ihr einen tadelnden Blick zu. Sie zuckte nur mit den Schultern. „Und? Wollen wir los?“ fragte Semir. Lukas nickte.


    „Sie mag mich nicht. Genau wie alle Anderen.“ „Wer?“ „Na Frau Schäfer.“ „Ach Andrea… nun ja. Sie ist etwas schwierig.“ Lukas sah ihn an. „Sie und Frau Schäfer sind ein Paar?“ „Ja“ „Hm.. okay… das erklärt zu mindest, warum Sie sie in Schutz nehmen.“ „ich brauche Andrea nicht in Schutz nehmen. Wir haben eben ein besonderes Verhältnis. Beruflich und privat. Das geht keinem was an.“ Lukas nickte. „Schon gut. Ich hab ja verstanden. Wenn wir gleich am Strich sind… lassen Sie mich reden.“ Semir nickte. „Klar… aber ich denke auch wenn wir einige Probleme mit der Zusammenarbeit haben oder noch haben werden, sollten wir auf das Du gehen.“ Lukas lächelte. Semir registrierte, dass es das erste mal war, das er es tat. „Okay.. Lukas.“ „Semir.“ Sie kamen am Strich an. Sofort verschwanden die Mädchen in Richtung Parkplatz. Lukas stieg aus und Semir folgte ihm. Er sah sich etwas unsicher um.


    „Hey… Laura.“ rief Lukas. Eines der Mädchen drehte sich um. „Mann….Lukas. Warum erschreckst du uns denn so.“ Ihr Blick fiel auf Semir. „Hey… wen bringst du denn da mit? Ist der noch minderjährig?“ Sie lachte. „Nein… Laura. Lass die Scherze. Wir sind wegen Hannah hier.“ „Hannah? Die ist schon seit Tagen nicht mehr hier. Hat wohl nen reichen Freier abbekommen und den Absprung geschafft.“ Lukas sah sie ernst an. „Nein… sie hat den Absprung geschafft, das ist richtig. Aber nicht mit einem Freier. Sie …ist tot.“ „tot???!“ rief Laura entsetzt aus. „Ja… wir werden den Mörder finden.“ „Sicher… aber bestimmt nicht hier.“ „Und warum nicht?“ mischte sich Semir nun ein. Laura sah ihn an. „Hey… der Kleine redet sogar.“ Lachen von den andren Mädchen ignorierte Semir. „Sie können uns auch auf die Wache begleiten, wenn Sie es unbedingt wollen.“ „Na ist ja schon gut. Schlechte Laune was?“ „Komm schon Laura… wo ist Achim eigentlich?“ „Der… der ist warte… ja bei Jasmin. Da hinten im vierten Wagen. Sie hat mal wieder Scheiße gebaut und er mischt sie gerade auf. Natürlich auf seine Weise.“ Lukas sah sie an. „Na dann komm, Semir. Ich muss hin.“ Er rannte los. Semir hinterher.


    „So du kleine miese Schlampe…. Wenn ich dir sage, du hast dich auf die Straße zu stellen, dann wirst du es tun.“ Er schlug das zierliche Mädchen ins Gesicht. Das heißt er wollte schlagen, doch dazu kam es nicht mehr. Achim hatte nicht bemerkt, dass die Tür des Wagens aufging und jemand hereinkam. Das was er merkte, war die Faust, die seine Nase traf. stöhnend ging er zu Boden. „Wer….? Lukas?“ fragte er als er erkannte wer dort vor ihm stand. „Ich hatte dir doch ein Versprechen gegeben, Achim… erinnerst du dich dran?“ Der Mann nickte nur. Semir musste grinsen. Er sah das Mädchen an, welches vollkommen nackt vor ihnen stand. „Zieh dir lieber was an, bevor du dich erkältest“ sagte er und sie nickte nur.


    „Was willst du?“ fragte Achim Lukas. „Nun ich möchte wissen, mit wem Hannah die letzte Zeit engeren Kontakt hatte.“ „Warum fragst du sie nicht selbst?“ „Hab ich… aber leider kann sie mir nicht antworten. Sie ist tot.“ Achim riss seine Augen auf. „Tot? Mein Gott…“ „Ach komm…. Du tust gerade so als würde dich das treffen. Für dich war sie doch nur ne Einnahmequelle.“ „Nein… das ist nicht wahr. Zumindest nicht ganz. Hey was willst du? Das ist ein schweres Geschäft.“ „Mit wem?“ „Ich weiß nicht… also nichts Genaues. Jasmin weiß sicher mehr. Sie war mit Hannah befreundet.“ Achim nickte. „Dann schieb deinen Hintern hier raus!“ Achim sah Jasmin an. „Sag ja nichts falsches, hörst du!“ drohte er ihr. Das Mädchen zuckte zusammen. Semir sah ihn nur an. Lukas griff ihn an den Kragen. „Ich sagte raus!!“ Achim verließ den Wagen.


    Als er raus war, sah Lukas Jasmin an. „Warum lässt du dir das gefallen?“ „Ja, was soll ich denn tun? Er ist doch viel stärker als ich.“ „Nun… du brauchst doch nur sagen, dass ich dir helfen soll und schon bist du hier weg.“ „Danke… aber ich hab doch eh keine Chance.“ Semir sah sie an. „Wie alt sind Sie?“ „Du… ich bin neunzehn.“ „Dann hast du doch dein Leben noch vor dir.“ Jasmin lachte verbittert. „Ja… das hat man zu Hannah auch gesagt. Und nun.. Lukas deine Schwester ist tot.“ Semir sah ihn entsetzt an. „Sie war deine Schwester?“ Lukas sah ihn an. „Ja… also eigentlich meine Stiefschwester… aber….“ Er ging raus. Semir blieb bei Jasmin. „Was ist sonst noch mit Hannah? Mit wem hatte sie die letzten Tage Kontakt?“ Jasmin überlegte. „Ja eigentlich fällt mir da nur einer ein. Aber ich weiß keinen Namen. Er war ziemlich alt. Ich würde so sagen… dreißig.“ Semir musste grinsen. Wenn in Augen von Jasmin dreißig alt ist… dann… er dachte nicht weiter. „Kannst du ihn mir beschreiben?“ Jasmin nickte und gab eine sehr gute Beschreibung ab. Semir verabschiedete sich. Er ging zum Dienstwagen, wo Lukas saß. „Warum hast du es mir nicht gesagt?“ „Was?“ „Dass Hannah deine Schwester war. Wir sollen zusammen arbeiten. Ich dachte es wäre klar gewesen.“ „Entschuldige… ich wollte… ich dachte….“ „Fahren wir.“ Lukas nickte. Semir war wütend. Er wollte die Daten von Hannah überprüfen lassen genauso wie die von Lukas. Er setzte Lukas zuhause ab. „Ich hole dich morgenfrüh ab.“ „Hat Jasmin dir gesagt, wie der Typ aussah?“ „Ja… ich werde noch mal zur PAST fahren und ein Phantombild anfertigen lassen.“ Schon fuhr Semir ab. Lukas sah ihm nach.

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  • 25.05.2002


    Am nächsten Morgen holte Semir Lukas ab. Er sah ihn an. „Du scheinst wenig geschlafen zu haben.“ Lukas nickte. „Ja… aber was solls.“ „Hey… wenn du reden willst, dann tu es, okay? Ich bin ein sehr guter Zuhörer.“ „Nein… lass stecken. Ich bin froh, wenn die Vertretung vorbei ist und ich meinen eigenen Job nachgehen kann.“ Semir verstand. Lukas sperrte wieder. Dabei hatte er sich gewünscht dass der Mann sich öffnet. „Hey… es ist schon wichtig, zu erfahren, dass deine Schwester die Tote ist.“ „Stiefschwester. Vergiss es. Sie ist eine Tote wie jede Andere.


    Semir sprach nicht mehr davon. Er ging zum Phantomzeichner und fuhr mit diesem allein zu Jasmin. Nach den Angaben wurde ein Bild gefertigt. Als er damit zurück war, bat er Andrea das Bild einzuscannen und nach Paralelen in der Kartei zu suchen. Andrea tat es sofort. Allerdings war das Ergebnis negativ. Semir nahm das Bild und legte es in seinem Büro auf den Tisch. Als Lukas reinkam und das Bild sah, zuckte er zusammen. Semir bemerkte es. „Kennst du ihn?“ „Was? Nein… woher denn auch.“ murmelte Lukas und ging raus. Semir sah ihm hinterher.


    Tom saß mit Latetia im Strandcafé. „Nun was sagst du?“ Tom sah sie an. „Wie? Was meinst du denn?“ „Na nach unserem Urlaub. Wir könnten uns doch ab und an sehen. Die Nacht war sehr schön.“ „Ja… warum nicht. Wir können diese Nach noch öfter wiederholen.“ Latetia lachte. „Ich mag Wiederholungen dieser Art.“ Tom hielt ihre Hand. „Weißt du… es ist das erste Mal seit vielen Jahren, dass ich …nun ja… verliebt bin. So richtig verliebt.“ „Oh… dann kann ich ja richtig stolz sein.“ Tom nickte nur und sah Latetia an. „Ich liebe dich.“ sagte er leise. Sie nickte und küsste ihn. „Ja… ich weiß.“ Tom lächelte. „Warum seid ihr Frauen euch eigentlich immer so sicher, dass ihr daran schuld seid. In der Bibel steht doch, das Gott zuerst den Mann erschuf und dann die Frauen.“ „Ja… aber der Mann wurde nur erschaffen um der Frau als Spielzeug zu dienen.“ lachte Latetia zurück. Auch Tom musste lachen. „Ich glaube ich stell dir mal meinen Dienstpartner vor. Dem wird der Spruch gar nicht gefallen. Er ist nämlich ein Macho durch und durch. Hält sich für den Besten… und so weiter.“ „Dienstpartner? Was machst du denn beruflich?“ „Ich bin Bulle.“ Latetia lachte laut auf. „Bulle? Na wenn das kein Zufall ist.“ Tom verstand nicht. „Was? Wieso Zufall? Sag nicht du bist eine Diebin oder so.“ Latetia schüttelte lachend den Kopf. „Nein. Ich bin Kollege.“ „Ach nee….? In welchem Bereich?“ „Sitte. Mein Dienstpartner musste Urlaubsvertretung machen und wurde zur Autobahnpolizei versetzt für drei Wochen, weil meine Vertretung nicht mit ihm zusammen arbeiten wollte.“ „Zur Autobahnpolizei? Oha…“ sagte Tom nur.


    Latetia verstand nicht. „Was oha? Kennst du den Verein?“ Tom grinste. „Ja… sogar sehr gut. Ist dein Dienstpartner sehr schwierig?“ „Nun ja… eigentlich nicht. Das heißt er hat ein paar komische Angewohnheiten, aber die machen ihn eher interessant als schwierig. Dazu muss man allerdings wissen, wie man ihn nimmt… Sag mal? Wieso willst du es denn wissen?“ „Nun ja… ich möchte nicht, dass mein Dienstpartner, deinen Dienstpartner umbringt.“ Jetzt verstand Latetia. „Du bist der dämliche Autobahnbulle, den er vertreten muss?“ Ja mit einer Ausnahme. Ich bin nicht dämlich.“ Latetia lachte. „Nein… das bist du nicht. Aber das ist echt witzig… Lukas, deine Vertretung hat ganz schön geflucht, als er hörte, er müsse die Autobahnbullen unterstützen. ~ ich jage doch keine Verkehrsrowdys~ hat er gesagt. Wenn der wüßte, dass ich hier mit …nee… das ist echt ein toller Zufall.“


    Semir hielt Lukas fest, als er gerade ins Auto steigen wollte. „Hey… wo willst du hin?“ fragte er ihn wütend. „Ich hole mir den Mistkerl, der Hannah umgebracht hat. Ich werde ihn mir schnappen. Allein.“ „Nein! Ich werde mitfahren, nicht weil ich es dir nicht zutraue, sondern weil ich dich vor eine Dummheit bewahren will. Außerdem kannst du in deinem Zustand gar nicht Autofahren.“ „Was? Wieso mein Zustand?“ „Du bist völlig am Ende. Verdammt Lukas, lass dir doch helfen.“ Lukas sah ihn einige Minuten an. Dann nickte er. „Vielleicht hast du Recht. Okay… wir fahren zusammen.“ Semir nickte. „Ich habe bestimmt Recht. Ich habe immer Recht. Das könnte Tom dir bestätigen, wenn er aus dem Urlaub zurück ist.“ Lukas ließ sich auf den Beifahrersitz fallen und Semir fuhr los. Während der Fahrt fing Lukas an zu erzählen. „Weißt du… ich bin schuld das Hannah von zuhause weglief. Meinetwegen fing Vater an zu trinken und Mutter schluckte Tabletten.“ „Hey, etwas übertrieben. Ein Kind ist nie für die Fehler der Eltern verantwortlich.“ „Oh doch… das haben mir die Beiden oft genug gesagt. Als Vater noch einmal heiratete, hab ich mich eigentlich gefreut. Dann kam Hannah und ich bemerkte, dass es gar nicht gut war, wenn eine kleine Schwester im Haus war. Ich hab sie gehaßt. Mein Vater verlor den Job und fing an zu trinken. Meine Mutter schluckte ihre Tabletten. Alles das war ein Auslöser für Hannah, von zuhause abzuhauen. Sie hielt es nicht aus. Ich war zu derzeit auf der Akademie und wurde Abschlussbester. Tja… das war für Vater, der immer weiter abstürzte eine Schande. Er ließ seine Wut an Hannah aus, die gar nichts dafür konnte. Dann ist sie weg. Ich hab sie gesucht und vor einem Jahr wieder gesehen. Als ihr Zuhälter sie gerade verdreschte. Ich hab ihm die Fresse poliert und dann erst erkannte ich wen er zusammengeschlagen hatte. Ich hab alles versucht sie dort raus zu holen, aber…aber ich habe versagt. Als Bruder und als Bulle. Jetzt ist sie tot. Und ich kann ihr nicht mehr sagen, wie sehr ich sie geliebt habe.“ Lukas weinte. Semir fuhr rechts ran und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Hey… wir kriegen das Schwein… ich weiß es ist keine Trost für dich, aber…du kannst Hannah an ihrem Grab sage, dass wir ihn bekommen haben… und…und dort kannst du ihr sagen, dass du sie geliebt hast.“ Lukas nickte. „Entschuldige… ich bin etwas sentimental und wehleidig.“ Semir schüttelte den Kopf. „Nein… bist du nicht. Du bist mir jetzt erst richtig sympathisch. Weil du endlich mal Gefühle zeigst.“ Lukas sah in an. „Danke… dafür dass du zugehört hast.“ Semir nickte. „Danke dass du es mir erzählt hast. So und nun werden wir uns den Mann vorknüpfen. Wo wohnt der eigentlich?“ „Am nördlichen Ende der Stadt.“ „Ach tatsächlich? Ich fahre nach Süden, warum hast du es mir denn nicht vorher gesagt.“ „Weil du nicht gefragt hast“ Semir grinste und auch Lukas zeigte ein kleines Lächeln.


    Sie kamen in der Straße an und Lukas sprang aus dem Wagen der gerade ausrollte. „Hey… warte doch mal.“ rief Semir ihn zu. „Ich hasse Alleingänge“ stöhnte er noch und lief dann hinter Lukas her. „Hey… warum wartest du denn nicht?“ „Weil ich nicht will, dass der Typ entkommt. Geh du hintenrum, falls er abhauen will.“ Semir nickte und verschwand in den Garten. Er sah in Richtung vierter Stock und die davor befindliche Feuerleiter. Er griff nach dem Geländer und stieg diese empor. Lukas stand an der Tür und klingelte. „Weiner, machen Sie auf. Hier ist die Polizei!“ Er horchte an der Tür. Geräusche wie Türenschlagen war zu hören. Lukas zog seine Waffe und trat die Tür auf. „Okay!! Rauskommen und Hände hoch!“ schrie er und ging in die Wohnung. Doch niemand kam. Lukas ging weiter. Im Wohnzimmer sah er das offene Fenster. „Na.. du kommst nicht weit.“ murmelte er. Dann sah er die Person auf der Feuerleiter. Wo war Semir?


    Semir sah die Person auf der Feuertreppe und stellte sich in einen toten Winkel neben der Feuertreppe. Er zog seine Waffe und wartete bis die Person unten ankam. „Haben wir es heute etwas eilig?“ fragte er leise. Der Mann drehte sich um. „Verdammt!“ kam von diesem und dann hob er die Hände. „Sie sind verhaftet.“ Lukas kam nun auch runter. „Brauchst du immer so lange?“ fragte Semir ihn und legte Weiner die Handschellen an. „Hey… was wollt ihr denn von mir?“ „Was hast du mit Hannah gemacht?“ fragte Lukas. „Hannah? Ich keinne keine Hannah. Wer ist das? Eine der Nutten am Strich?“ „Ja… genau… und außerdem meine Schwester und sie ist tot. Ich weiß du warst der letzte, der sie lebend gesehen hat…“ „Hey… Augenblick mal…. Ich hab niemanden umgebracht. Das schwöre ich. Ich bin unschuldig.“ Semir brachte den Mann zum Wagen, rief die Spurensicherung an und fuhr dann mit Weiner und Lukas zur PAST zurück.


    Im Verhörraum legt Lukas Weiner ein Bild von Hannah vor. „Das ist Hannah. Sie waren zuletzt mit ihr zusammen. Und kurz danach haben wir sie gefunden. Sie ist tot. Durch eine Überdosis gestorben. Wir wissen ja bereits, dass Sie mit Drogen handeln. Haben Sie ihr das verkauft? Unreinen Stoff?“ „Nein… das stimmt nicht. Der Stoff ist 1A-Qualität. Vielleicht war sie einfach nur zu dumm und hat zuviel genommen.“ „Meine Schwester war nicht dumm.“ Stieß Lukas aus. Weiner lachte. „Was? Die kleine Nutte war die Schwester eines Bullen von der Sitte? Das ist komisch…Ha-ha-ha. Wirklich komisch.“ Lukas konnte sich nicht beherrschen und schlug ihm die Faust ins Gesicht. Semir wollte ihn zurück halten, aber es war zu spät. Weiner saß kurz darauf mit aufgeplatzter Lippe im Vernehmungszimmer. „Das werden Sie büßen!“ brüllte er Semir schickte Lukas raus, damit dieser sich beruhigen konnte. Als er den Raum verlassen hat wandte er sich Weiner zu. „So… schluss mit Lustig. Wann haben Sie Hannah zu letzt gesehen und wo war das?“ „Warten Sie… da muss ich erst mal überlegen…. Hm…. Also wenn ich mir das so recht überlege… ich habe sie vor vier oder fünf Wochen gesehen. Total abgebrannt war die Kleine. Und da ich ein gutes Herz habe, hat sie von mir Stoff bekommen, gezahlt wurde in Naturalien. Wenn Sie verstehen, was ich meine.“ Semir nickte. „Ja ich weiß genau was Sie meinen. Hat sie es freiwillig getan, oder haben Sie Hannah gezwungen?“ „Ich braucht sie nicht zwingen, die hat sofort die Beine breit gemacht.“ Semir war angewidert von diesem Kerl. „Herr Weiner… ich würde an Ihrer Stelle genau überlegen, was Sie hier sagen, Sie stehen unter Mordverdacht.“ „Was wollen Sie mir denn nachweisen? Das ich ne Nutte durchgezogen hab? Ohne meinen Anwalt sag ich gar nichts mehr.“ Semir nickte und sah Siggi an. „Bring ihn doch bitte in eines unserer Zimmer. Er kann sich bis morgen überlegen, ob er uns was erzählt.“ Siggi tat es.

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  • 26.05.2002


    Tom verbrachte eine schöne Nacht mit Latetia. Am nächsten Morgen lag sie neben ihn. Er öffnete die Augen und sah sie an. Sie schlief noch. Doch anscheinend bemerkte sie es trotzdem, dass er sie beobachte. „Morgen…“ sagte sie leicht verschlafen. „Morgen.. und gut geschlafen?“ Sie reckte sich. „Ja… sehr gut sogar. Möchtest du einen Kaffee?“ Tom nickte. „Ja sehr gern.“ Sie stand auf und Tom sah ihr nach. Es hatte ihn wirklich voll erwischt, doch die Gedanken, was mit seinen anderen Freundinnen passierte, holten ihn ein. Er wollte nicht, das Latetia irgendetwas passierte. Nicht wieder. Latetia merkte, dass er in Gedanken war. „Was hast du denn?“ „Was? Ich? Nichts… ich hab nur nachgedacht.“ „Über uns?“ Tom nickte. „Ja auch… ich meine… ich will nicht, dass dies hier nur ein Urlaubsflirt ist…“ Latetia nickte. „Ich auch nicht. Aber warten wir doch einfach ab. Wir haben noch gute zwei Wochen und da sollten wir nur an uns denken. Was danach kommt… nun … wer weiß.“ Sie küsste ihn.


    Semir saß am Schreibtisch als Lukas reinkam. „Morgen Semir… ich … ich möchte mich entschuldigen.“ Semir sah ihn an. „Wofür? Für den Ausraster beim Verhör? Für den Alleingang in der Wohnung? Für deine Art dich zu äußern?“ Lukas lächelte. „Richtig.“ Sagte er nur. „Na komm… ich wäre auch ausgerastet. Dieser schleimige mieste Dealer… er hätte eigentlich mehr verdient, als nur eine aufgeplatzte Lippe. Aber… er wird sicher ein Disziplinarverfahren gegen dich einleiten.“ Lukas nickte. „Na… das kenne ich bereits. Hab schon mehr als eines hinter mir.“ Semir nickte. „Ja, ich auch.“ Er lachte. „Was machen wir heute?“ fragte Lukas. Semir sah ihn an. „Wir jagen den Mörder deiner Schwester. Jasmin hat angerufen. Sie hat da etwas für uns.“ Lukas nickte. „Gut dann lass uns fahren.“ Beide verschwanden.


    Anna kam zu Andrea als die beiden unterwegs waren. „Ist Herr Springer schon anwesend?“ „Nein… er ist gerade mit Semir unterwegs. Semir wurde von einer der Nutten angerufen. Sie hat da wohl etwas, was sie nur ihm sagen will.“ Anna hörte sofort den Unterton in Andreas Stimme. „Na… Andrea… Semir ist dienstlich unterwegs.“ Andrea nickte. „Ja und ich hoffe für ihn, das er dienstlich bleibt.“ Anna musste lachen. Andrea war eifersüchtig und zeigte es sehr deutlich. „Andrea….. lassen Sie ihn bitte leben. Wir brauchen ihn.“ Andrea lächelte sie an. „Natürlich Chefin.“ „Ach… wenn der Anwalt von diesem Weiner kommt, sagen Sie mir bitte Bescheid?“ „Ja selbstverständlich.“ „Danke Andrea.“ Anna ging wieder ins Büro. Andrea sah ihr nach.


    „Okay. Jasmin. Was gibt es?“ fragte Lukas als sie am Straßenstrich ankamen. „Hier war heute Morgen jemand, der unbedingt mit Hannah sprechen wollte. Er hat mir seine Telefonnummer gegeben. Er sagte, ich solle ihr ausrichten, es wäre der richtige Zeitpunkt jetzt gekommen, dem Zuhälter in den Arsch zu treten.“ Semir sah sie an. „Hm… die werden sich Achim vornehmen wollen. Ist nicht schade drum.“ Lukas sah ihn an. „Du irrst dich. Aber das ist immer so… du kennt das Milleau nicht. Wenn hier ein Zuhälter aus dem Verkehr gezogen wird, dann sind innerhalb einer Stunde zwanzig neue da.“ „Ich mag ja nicht die Sitten im Rotlicht kennen, aber ich weiß, das es sicher eine Mordankündigung ist… wir sollten uns Achim vornehmen und egal ob er nun ein Zuhälter ist, oder nicht… wir müssen ihn schützen.“ Lukas nickte. Er nahm die Telefonnummer und fuhr mit Semir zu Achims Adresse.


    Als sie dort ankamen, hörten sie Geschrei bis auf die Straße. Semir und Lukas zogen ihre Waffen und stürmten das Haus. „Lasst mich in Ruhe!! Ich habe nichts getan!! Bitte… das könnt ihr doch nicht tun…“ hörten sie Achim schreien. Semir gab Lukas ein Zeichen das Wohnzimmer zu stürmen. Lukas nickte. Beide sprangen aus ihrer Deckung. „Okay… POLIZEI! Hände Hoch!“ schrie Semir laut. Drei Männer sahen sie erstaunt an. Sie hoben die Hände. „Hey… was soll das… dieser Typ hier ist nur Abschaum“ schrie einer der Männer. „An die Wand und Beine auseinander!“ befahl Lukas. Die Männer taten es. Semir tastete einen nach dem Anderen ab. Er fand einen Totschläger, Schlagringe, Messer und eine Waffe. „Okay… das reicht. Ihr seid festgenommen. Lukas… ruf Verstärkung.“ Lukas nahm sein Handy und forderte die Kollegen an. Als diese die drei Männer in Gewahrsam nahmen, sah Semir zu Achim, der blutend im Sessel saß. „Hast du einen Krankenwagen angefordert?“ fragte Semir Lukas. „Nee… wieso?“ Semir rollte mit den Augen. „Okay… Achim. Was war hier los?“


    „Diese Mistkerle wollten mich fertig machen…. Die wollten mich umbringen….“ Semir nickte. „Ja hab ich gesehen. Ich meine was sonst noch war.“ „Nichts…. Ich bin hier so nichtsahnend in der Küche und mach mir Essen als die drei hier eindrangen und auf mich einprügelten. Dieser eine Typ hat gesagt, wegen Hannah. Dabei hab ich doch gar nichts mit ihrem Tod zu tun. Ich hab sie doch nicht zu ihm geschickt.“ Lukas horchte auf. „Zu wem?“ „was? Nein…. Das hast du sicher falsch verstanden.“ „Achim… zu wem? Wenn du mir nicht sofort sagst, wen du meinst, dann werde ich das Werk der Drei beenden.“ Achim sah Semir an. „Sie sind doch der Vernünftigere. Sie werden das doch verhindern.“ Semir sah zu Lukas und dann zu Achim. „Was? Ich weiß nicht genau was Sie meinen. Ach Lukas… ich geh mal frsiche Luft schnappen.“ Er grinste Lukas an. Dieser nickte. „Ja mach das… gib mir fünf Minuten.“ Semir nickte und tat als wolle er das Zimmer verlassen. „Halt! Warten Sie… okay… ich sag es… aber halten Sie mir diesen Irren vom Hals.“ Er deutete auf Lukas. Semir nickte und dann sprudelte es aus Achim heraus.


    „Okay… Hannah sollte um acht da sein. Sie kam aber später. Und das kann Uwe gar nicht leiden. Er rastete aus und… als Hannah ihn nach Stoff fragte, war er sehr großzügig. Er ließ Hannah den Schuß setzen. Nicht von ihr selbst, sonder von seinen Schlägern. Sie haben einer nach dem Anderen die Kleine genommen. Uwe war zuletzt dran. Er hat sich köstlich amüsiert und…“ Lukas sah ihn an. „Halt deine verdammte Klappe.“ brüllte er ihn an. „Okay… zum wesendlichen. Uwe Weiner bemerkte dann, dass Hannah tot war. Er hat sie wegschaffen lassen. Ich hab wirklich nichts damit zu tun. Er … er hat mir sechstausend gegeben. Als Entschädigung für Hannah.“ „Sie haben das Geld genommen?“ „Natürlich… ich meine … ich muss ja auch leben.“ Semir sah ihn angewidert an. „Schon mal mit Arbeiten versucht?“ Lukas sah Semir an. „Ich hoffe nur, Weiner ist noch bei uns.“ Semir nickte. „Ich rufe direkt an.


    Anna sah Weiner mit seinem Anwalt die PAST verlassen. Ihr Telefon klingelte. „Ja.. Anna Engelhard“ „Semir hier. Chefin wir haben einen Zeugen im Mordfall von Hannah Springer. Lassen Sie ihn bitte nicht gehen.“ „Hannah Springer? Die Prostituierte?“ „Ja. genau die. Ihr Zuhälter hat soeben bekannt gegeben, dass Weiner das Mädchen den goldenen Schuss hat setzten lassen und sie mehrfach vergewaltigt zu haben….“ „Semir… Weiner ist soeben von seinem Anwalt abgeholt worden.“ „Was? Verdammt. Der verlässt sicher das Land. Sperren Sie alle Flughäfen, Bahnhofe. Volles Programm.“ „Bin schon dabei. Fahren Sie beide zu seiner Villa.“ Doch Semir hatte schon aufgelegt.


    Kurz darauf standen Semir und Lukas vor Weiners Villa. Die Hunde bellten. Semir stand am Tor und klingelte. „Ja Sie wünschen?“ hörte er eine Frauenstimme. „Kripo Autobahn. Wir möchten Herrn Weiner sprechen.“ „Herr Weiner empfängt niemanden.“ „Nun dann sollte er sich das abgewöhnen. Wir haben einen Haftbefehl für Ihn. Hätten Sie die Güte das Tor zu öffnen und die Hunde zu entfernen, oder müssen wir die Tiere erschießen?“ fragte Semir freundlich. „Einen Augenblick bitte.“ Nur wenige Augenblicke später öffnete sich das Tor. Die Hunde wurden von einem der Angestellten festgehalten. Semir und Lukas betraten das haus. „Wo ist Weiner?“ „Im ersten Stock im Arbeitszimmer. Aber er hat eine Besprechung und Sie dürfen ihn jetzt nicht stören.“ Lukas rannte an ihr vorbei. Erst jetzt bemerkte Semir, dass Lukas nicht zum ersten Mal hier war. Er wollte ihn später befragen. Doch nun rannte er zunächst mal wieder hinter ihm her.


    „So und damit wir uns klar verstehen. Die Mädchen verschwinden und….“ sagte Weiner gerade als die Tür zu seinem Arbeitszimmer gegen die Wand flog. Die Männer zogen ihre Waffen und richteten sie auf den Mann, der im Rahmen stand. „Ach, der Bruder der kleinen Nutte.“ sagte Weiner zu ihm. „Waffen weg! Sie sind alle verhaftet!“ sagte Lukas, anstatt auf die Anspielung von Weiner einzugehen. Weiner lachte leise. „Sie sind eindeutig in der Unterzahl.“ gab er von sich. „Sie sollten die Waffe ablegen. Meine Jungs hier schießen sehr gut.“ „Das tun die Scharfschützen des SEKs auch. Ihr Grundstück ist umzingelt. Sie können hier nicht weg.“ „Das käme auf einen Versuch an. Waffe runter!“ befahl Weiner. Lukas sah sich um. Semir stand neben ihn. Ein Blick und Semir nickte. „Okay… keine unnötige Gewalt.“ sagte er und legte die Waffe langsam ab. Lukas folgte dem Beispiel und sah Semir etwas verwundert an. Semir gab ihm ein Zeichen mit den Augen. Lukas verstand. „Und was jetzt, Weiner? Glauben Sie wirklich, dass Sie hier weg konnen?“ Weiner lachte. „Natürlich… nichts einfacher als das. Sie werden uns begleiten. Das SEK wird sicher nichts gegen Sie tun.“
    Er gab seinen Männern ein Zeichen, doch als sie Semir und Lukas fesseln wollten, flogen Rauchbomben durch das Fenster. Innerhalb weniger Sekunden stand der ganze Raum im Qualm. Die Augen tränten. Auch die von Semir und Lukas. Weiner und seine Leute wurden festgenommen und rausgeführt. Semir und Lukas fuhren zurück zur PAST.


    „Meine Herren, das nenne ich einen Erfolg. Weiner ist in U-haft. Der Zuhälter hat sich als Kronzeuge zur Verfügung gestellt, weil er so seiner eigenen Strafe zu entkommen glaubt. Die Mädchen sind von der Straße.“ sagte Anna am Abend zu den beiden. „Ach noch eins Herr Springer. Wir reden auch über private Sachen. Wenn Sie uns von vornherein reinen Wein eingeschenkt hätten, dann wären wir sicher schneller vorangekommen.“ „Das denke ich nicht, Frau Engelhard. Ich wollte nie, dass jemand von meinen Kollegen erfährt, dass meine Schwester eine Prostituierte ist. Nicht weil ich bei der Sitte bin, sondern weil ich als Bruder versagt habe. Ich hätte sie da weg holen müssen und das hab ich nicht getan. Deshalb ist sie jetzt tot.“ Er verließ die PAST. Semir sah Anna an. „Ich glaube er braucht psychologische Hilfe“ meinte sie. Semir schüttelte den Kopf. „Nein… er braucht Freunde.“ sagte er und ging hinter Lukas her.

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  • 27.05.2002


    Am nächsten Morgen kam Semir ziemlich unausgeschlafen zum Dienst. Andrea sah ihn an. „Guten Morgen, Schatz“ „Oah… nicht so laut.“ stöhnte Semir. Andrea lachte. „Brauchst du ein Aspirin?“ fragte sie ihn. „Eine ganze Packung.“ „Wo warst du denn?“ „Mit Lukas unterwegs. Ich wollte ihn aufmuntern. Und dabei sind wir irgendwie versackt. Um vier ins Bett und …“ „ … und mit Alkohol nicht gespart.“ vollendete Andrea seinen Satz. „Ja genau.“ nickte Semir und verzog dabei das Gesicht. „Na komm, du großer Held. Hier hast du zwei und dann solltest du sehen, dass du dich noch etwas hinlegst. Du siehst grausam aus.“ Semir nickte nur vorsichtig. Nur kurz darauf kam auch Lukas ins Büro. Er sah genauso lädiert aus. Andrea hiel ihm die Packung Aspirin hin und ergriff dankbar danach. „Guten Morgen, Herr Springer.“ „Danke… Frau Schäfer…sehr aufmerksam.“ „Ich weiß.“ Andrea lächelte ihn an. Lukas ging zu Semir und sah ihn an. „Dir geht es wohl nicht besser als mir?“ stellte er fest. Semir nickte. „Nicht wirklich. Hauptsache es hat geholfen.“ „Ja… hat es. Gut.. was machen wir heute?“ „Nun… ich denke wir werden erst einmal auf die Autobahn und ein paar Verkehrsrowdys jagen.“ Lukas nickte nur. „Ja… machen wir das. Du fährst ich schlafe noch etwas.“ Semir lachte nur, dann waren sie unterwegs.


    Tom sah Latetia an. „Sag mal… in eurer Partnerschaft während des Dienstes. Wer hat da das Sagen?“ „Nun meistens sind wir gleichberechtigt. Gut… Lukas würde sehr gern immer was zu sagen haben, aber er geht auch Kompromisse ein. Also manchmal.“ Tom nickte „Das kenne ich. Gut… na komm. Wir gehen schwimmen und dann…“ Sie lächelte. „Was dann?“ „Nun… der Tag ist lang, die Sonne scheint. Und ich hätte nichts gegen eine Wiederholung der Nacht.“ Latetia nickte. „Ich sagte ja schon. Ich liebe Wiederholungen.“ Tom küsste sie und sie gingen Hand in Hand zum Strand.


    Semir fuhr auf der A3 als ein Funkspruch reinkam. „Cobra 11 für Zentrale.“ „Ja wir hören.“ Meldete sich Lukas. „Wir haben ein Autorennen gemeldet bekommen. A3 in Richtung Leverkusen. Ein Spitfire und ein Jaguar, Kennzeichen nicht bekannt, rasen seit einiger Zeit nebeneinander her. Zuletzt bei KM 180“ „Okay.. wir übernehmen.“ Lukas sah Semir an. „Müssten fast direkt vor uns sein.“ Semir lächelte und nickte. „Ja… stimmt. Okay… Blaulicht raus und ab geht’s.“ Lukas lachte laut. „Ja… ich gewöhne mich dran.“ Semir drückte das Gaspedal durch. Nur kurz darauf sahen sie die beiden Fahrzeuge. „Okay… Kelle raus und stoppen.“ Meinte Semir nur. Lukas griff zur Kelle und hielt sie raus. Die Wagen führen rechts ran. „Ach und diesmal… gehen wir gleichzeitig zum Wagen.“ Lukas nickte. „Ja… die alten Kamellen kannst du sein lassen.“ Sie stiegen aus und gingen zu den Wagen. „Gerkhan, Kripo Autobahn“ sagte Semir zu dem Fahrer des Jaguars. Und erstaunt sah er ein doch sehr bekanntes Gesicht. „Ach sieh mal an. Seit wann bist du denn wieder auf freiem Fuß, Ritchie?“ Der Fahrer verzog das Gesicht. „Seit gestern, Gerkhan… hör mal… ich bin etwas zu schnell gewesen sorry…. Aber ich wollte dem Typen nur mal…“ „Seit gestern? Ist das dein Wagen?“ Ritchie nickte. „Ja sicher… wieso?“ „Die Papiere bitte.“ „Ähm… ich … warte… ich hab… also irgendwo müsen die doch sein…“ Ritchie suchte, doch Semir wußte schon genau, dass er die Papiere nicht finden würde.“ Ritchie sah ihn an. „Ich hab die Papiere vergessen, ich schwöre…“ „Ritchie… du hast schon mal besser gelogen. Ich sehe doch, dass du den Wagen kurz geschlossen hast.“ Es kam keine Antwort. „Steig aus du bist verhaftet.“ Ritchie tat es. Semir legte ihm Handfesseln an und rief einen Kollegen. Er sah kurz zu Lukas, der den Fahrer es anderen Wagen vernahm. Er schluckte kurz als er sah wer dort ausstieg. Die Frau war absolute Klasse. „Wieso bekommen meine Partner immer die einfachere Aufgabe“ stöhnte er leise.


    Richie wurde den Kollegen übergeben. Die Frau gab an, dass sie von Richie verfolgt wurde und nur deshalb so schnell unterwegs war. Semir sah kurz zu Lukas und zuckte dann mit den Schultern. Lukas ließ die Frau fahren. Er kam zu Semir. „Und deinen Fahrer kanntest du schon?“ „Ja… ein alter Bekannter. Nun ja. Was machst du heute noch? Ich meine Hannahs Mörder ist verhaftet.“ Lukas schüttelte den Kopf. „Weiner war nur ein Handlanger. Der wahre Mörder läuft immer noch frei herum. Semir… würdest du mir dabei helfen? Ich habe nicht genügend an Beweise da und….“ Semir sah ihn an. „Ach vergiss es. Du bist ja auch froh wenn ich wieder weg bin. Was soll ich dich da mit meinen Problemen belasten.“ Er setzte sich in den Wagen. Semir tat es ihm nach. „Weißt du, du musst sehr viel über unsere Arbeitsweise lernen. Wir sind für einander da. Egal warum. Wir halten zusammen. Wir sollten heute Abend bei einem Bier darüber reden.“ Sagte Semir und startete den Wagen. Lukas sah ihn nur an und nickte.


    Am Abend fuhren beide zusammen in Semirs Wohnung. „Du lebst sehr bescheiden.“ Gab Lukas zu. „Also ich meine für einen Hauptkommissaren.“ Semir grinste. „Ich habe alles, was ich brauche. Das einzige was mir fehlt ist eine Frau. Also im Augenblick.“ „Aber du und diese Andrea… ihr seid doch zusammen, oder?“ Semir zuckte mit den Schultern. „Im Augenblick schon… nun ja… es hält nie lange.“ Lukas nickte. „So und nun erzähl mal von deinem Problem.“ forderte Semir ihn auf. „Okay… es gibt in Köln eine Nachtbar die den schönen Namen „Latin Love“ trägt. Dieses Bordell gehört einem gewissen Arno Golbär. Er schafft seine Mädchen aus der Ukraine nach Deutschland und sorgt dann dafür, dass die Mädchen nur für ihn arbeiten. Wer es nicht macht, nun ja… er kann sehr grausam sein.“ Semir sah ihn an. „Sag mal dieser Goldbär, hat der nur Mädchen aus der Ukraine?“ „Ja zum größten Teil, warum?“ „Nun… vor einiger Zeit da hab ich einen Transporter an der Autobahn gestoppt. Da waren acht Mädchen aus der Ukraine drin. Die waren nicht älter als 16 und zum Teil in einem so schlechten Zustand, dass sie erst einmal ärtzlich untersucht werden muss. Aber ich verstehe dein Problem nicht.“ „Hannah hat für ihn gearbeitet. Ich glaube… sie hat etwas herausgefunden und wollte es mir sagen. Aber… sie konnte nicht mehr.“ Semir sah ihn an. „Du willst also weiter ermitteln?“ Lukas nickte. „Mein Vorgesetzer wird wegen Befangenheit ablehnen, deshalb ist es wichtig. Allein schaffe ich es nicht. Bitte, Semir. bitte.“

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  • 28.05.2002
    Am nächsten Morgen waren beide sehr früh unterwegs. Sie wollten die Sache genauer besprechen und Lukas wollte Semir das Loka zeigen um was es ging. Kurz darauf standen sie in der Kölner Altstadt. Semir sah sich den Laden von außen an. „Weia… das ist ja ein richtiger Dreckstall. Dieser Arno scheint nicht gerade ein Gentlemen.“ Lukas lachte leise. „Nein. Er ist ein brutalter Zuhälter, Drogenhändler, Schläger, Erpresser…“ „Ja ist schon gut. Die ganze Palette. Ich hab mir heute Nacht die Akte die du mir gegeben hast durchgelesen.“ „Die ganze Akte?“ „Ja sicher… mit der Hälfte kann ich nicht viel anfangen. So die Frage ist aber wie wir weitergehen.“ „Nun ja… Arno kennt mich bereits. Habe oft genug mit ihm zu tun gehabt. Dich kennt er nicht.“ „Hey… du willst das ich da rein gehe?“ Lukas nickte. „Ja… Semir ich brauche dich dafür. Mit Latetia kann ich den Fall nicht lösen.“ Semir nickte „Ja… schon klar. Gut… dann werde ich mich heute Abend mal hier umhören.“ „Aber passt auf… Arno ist gefährlich.“ Semir grinste. „Na Gefahr… ist mir nicht ganz unbekannt. Auch wenn du meinst, dass ich nur Raser jage.“ Lukas sah ihn an. „Entschuldige…. Ich weiß jetzt dass es nicht so ist.“ „Ab zur PAST.“ kam von Semir und sie fuhren los. „Halt bitte mal auf dem Weg an einem Blumenladen an.“ „Was? Wieso?“ „Ich muss noch etwas machen.“ Semir grinste.


    Als sie kurz darauf in der PAST ankamen stieg Lukas mit zwei Rosen aus dem Wagen. Er ging zu Andrea und reichte sie ihr. Andrea sah ihn an. „Was soll das denn jetzt?“ fragte sie. Lukas sah sie an. „Frau Schäfer, ich möchte…mich entschuldigen. Ich hab mich wie ein Esel benommen. Und …nehmen Sie an?“ Andrea lächelte und nickte dann. „Hat Semir Sie bearbeitet?“ „Ähm…nein… wieso?“ „Nun ja… Sie benutzen seine Worte.“ „OH…das… okay. Er hat mir gesagt, was ich sagen soll, aber die Blume das war meine Idee.“ „Okay… ich bin Lukas.“ „Andrea… gut vergeben und vergessen.“ „Danke…“ Lukas ging ins Büro.


    Semir kam kurz danach und setzte sich ihm gegenüber. „Und wie wollen wir vorgehen?“ fragte er Lukas. „Wir werden gleich mit Frau Engelhard sprechen.“ Semir sah ihn an. „Du willst die Chefin in Kenntnis setzen?“ Lukas nickte. „Ja sicher… sie ist ja unsere Vorgesetzte. Wir müssen doch ihre Erlaubnis haben. Ich meine… sie muss ja informiert werden.“ Semir lachte leicht. „Lukas, du musst noch sehr viel lernen. Vor allem was die Chefin angeht. Sieh mal… sie weiß nicht immer Bescheid über unsere Einsätze. Und doch stärkt sie uns den Rücken. Ich halte es auch jetzt nicht für unbedingt notwendig, sie zu informieren. Wir wollen doch erst einmal nur schauen.“ „Aber… Semir… dieser Arno ist gefährlich. Ich kann nicht mit dir in die Bar gehen und….“ „Ich schaff das schon.“ „Also gut. Du kennst Engelhard besser als ich.“ Semir nickte. „Ja stimmt.“


    Anna kam zu Andrea und sah dabei in das Büro von Semir. „Na… die scheinen sich ja endlich zu vertragen.“ Sagte sie zu Andrea. „Ja… Herr Springer hat sich bei mir entschuldigt. Sogar da hat er Semirs Worte benutzt.“ Anna lachte. „Ja… unser Herr Gerkhan hat eine sehr große Überzeugunskraft. Na dann bin ich froh. Ach Andrea ich brauche eine Akte… es geht da um Menschenschmuggel. Ich habe da eine Information erhalten das ein gewisser Arno Golbär eine Lieferung von Mädchen bekommt. Heute Nacht soll es losgehen. Er ist schon mehrmals aufgefallen und ich meine sogar das Kranich und Gerkhan den Fall damals bearbeitet haben. Suchen Sie mir die Akte raus und legen Sie auf den Tisch. Ich hab jetzt noch einen Termin bei Schrankmann.“ Andrea nickte und Anna verließ die PAST.

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  • Tom lag am Strand. Latetia neben ihn. „Ach… schade, das es schon bald vorbei ist.“ Tom nickte nur. „Ja… aber ich freu mich auch schon wieder im Dienst zu sein. Irgendwie fehlt mir mein Partner und um ganz ehrlich zu sein… ich habe das dumpfe Gefühl, dass er in Gefahr ist.“ Latetia sah ihn an. „Er in Gefahr? Wieso? Ich meine er macht mit Lukas Dienst. Lukas passt schon auf. Du kannst dich wirklich drauf verlassen.“ Tom nickte. „Ja… tu ich auch. Aber Semir und ich, wir machen schon so lange Dienst zusammen und… nun ja… das verbindet. Er ist nicht nur ein Partner. Er ist mein Freund.“ Latetia küsste ihn. „Das ist sehr schön. Aber wir machen unseren Urlaub und wenn du mit mir zu tun hast, dann reicht das völlig aus.“ Er lachte „Ja… stimmt.“ Und schnell war Semir wieder vergessen.


    Am Abend fuhr Semir zum Lokal „Latin Love“. Er wurde kurz von dem Türsteher begutachtet und dann eingelassen. Im Lokal sebst war alles in einem roten Licht getaucht. Wolken aus Rauch und Alkohol mischen sich mit dem Sauerstoff. Semir ging zur Bar. Die Bedienung sah ihn herausfordern an. „Na…Kleiner. Hat die Mama erlaubt, dass du hier auf den Spielplatz darfst?“ Semir lächelte sie an. „Ich lasse mir von meiner Mama schon lange nichts mehr sagen. Ein Bier bitte.“ Die Bedienung nickte und stellte ihm ein Kölsch auf den Tisch. Nur kurze Zeit war Semir allein. Dann kamen zwei der Angestellten zu ihm. „Hey… Tiger… wie wäre es? Einen schönen Abend mit uns?“ Semir schüttelte den Kopf. „Sorry… aber euch kann ich mir nicht leisten.“ „Oh… bist du pleite?“ Semir nickte. Die Frauen zogen wieder ab. Semir sah sich im Lokal um. Er konnte Arno erkennen, als dieser aus einem der Büros kam. Semir beobachtete ihn. Arno unterhielt sich mit zwei Männern. Dann wanderte sein Blick über die Gäste. Semir drehte sich weg, weil er dachte, dass Arno sich vielleicht daran erinnerte, dass er ihn kannte. Ein gefährliches Unterfangen, aber es ging gut. Arno verschwand in seinem Büro.


    Lukas wartete drei Stunden vor der Bar. Semir kam heraus und stieg ein. „So… also ich glaub der Arno erkennt mich nicht. Gut… die erste Aufnahme war erfolgreich. Nun müssen wir nur noch sehen, dass wir Kontakt zu den Mädchen kriegen und….“ Lukas sah ihn an. „Du willst wirklich soweit gehen?“ Semir nickte. „Ja sicher… sobald ich mit einem der Mädchen auf das Zimmer gehe, kann ich sie aushorchen. Und sobald die Beweise ausreichen, werden wir Arno verhaften und einsperren lassen. Ganz einfach.“

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  • 29.05.2002


    Der nächste Morgen begann mit einer Besprechung im Zimmer von Anna. „Semir, Sie und Herr Springer werden heute an der Raststätte Eifeltor benötigt. Wir erwarten dort einen Transporter aus der Ukraine. An Bord sollen sechs Mädchen sein. Zum Teil minderjährig. Semir Sie wissen ja, das ein gewisser Arno Golbär ein sehr lukratives Geschäft mit Frauen macht. Sie haben ihm ja schon eine Tour versaut. Das dürfen Sie heute wieder machen.“ Semir warf Lukas einen Blick zu. Anna bemerkte es. „Gibt es ein Problem damit?“ „Ähm… nein Chefin. Wirklich nicht. Wissen wir genau wann?“ Anna nickte. „Ja… es wird heute um vier Uhr am Nachmittag erwartet. Also bereiten Sie alles vor und dann nehmen Sie die Mädchen in Gewahrsam und die Männer fest.“ „Ja Chefin.“ Semir stand auf und verließ mit Lukas das Büro.


    „Verdammt. Wenn wir jetzt zuschlagen, dann… wird Arno wach.“ stöhnte Semir. Lukas nickte. „Warum hat du ihr nichts gesagt?“ „Wie ich schon sagte, sie muss nicht alles wissen. Aber wichtiger ist, was machen wir jetzt. Wenn ich heute eingreife, dann kann ich im „Latin Love“ nichts mehr machen.“ Lukas sah ihn an. „Wieso denn nicht? Ich meine, Arno wird sicher nicht selbst dabei sein. Wir ziehen das durch und heute Abend gehst du ins „Latin“ und machst dort weiter.“ Semir nickte. „Gut… dann werden wir unsere Schritte heute Nachmittag absprechen. Danach, dann die Vorgehensweise für heute Abend.“ „Okay. Dann werden wir uns das mal ausarbeiten.“


    Gegen zwei am Nachmittag fuhren beide zur Raststätte und bezogen Stellung. Püntklich um vier fuhr ein LKW auf den Rastplatz. Semir sah Lukas an. „Okay?“ fragte er. Lukas nickte. Sie schlichen zu dem Wagen. Lukas ging an die Beifahrerseite und Semir auf die Fahrerseite. Zwei Männer saßen im Führerhaus. Der Kofferaufbau schien nicht gerade sehr luftig sei und darin sicher eine ziemlich schlechte Luft herschte. Semir wurde wütend. Er ging geduckt zur Kabine und riss die Tür auf. „RAUS!“ brüllte er den Fahrer an. Dieser sah Semir an und stieg aus. Auch Lukas zog seinen Mann raus und legte ihm die Handfesseln an. Semir ging zum Kofferaufbau und öffnete die Türen. Dort waren sechs Mädchen die am Boden lagen. Semir sah sie an. „Einen Arzt!“ schrie er nach hinten.

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  • Wieder zurück in der PAST kam Anna zu ihnen. „Sehr gute Arbeit, meine Herren. Die Mädchen sich alle im Krankenhaus und zum Teil bereits außer Gefahr. Die beiden Männer reden zwar nicht, aber sie sitzen. Ein erfolgreicher Schlag gegen den Menschenhandel. Die Mädchen haben ausgesagt, dass diese Männer für Arno Golbär arbeiten. Sie sind zwar ordentlich behandelt worden aber sie wurden auf der Fahrt nach Deutschland nicht versorgt. Der Wagen stand zwei Stunden im Stau in der prallen Sonne, deshalb hatten die Mädchen einen Flüssigkeitsverlust, der aber erfolgreich ausgeglichen werden konnte. Die Mädchen werden bereits übermorgen wieder nach Hause geschickt.“ Semir nickte. „Sehr schön. Ein Erfolg auf ganzer Linie.“ Anna nickte. „Ja leider denke ich, dass dieser Golbär weiter machen wird.“ Lukas sah sie an. „Frau Engelhard, die Sitte ist bereits seit einigen Jahren hinter Golbär her, aber leider, hat der gute Mann ziemlich gute Anwälte.“ Anna nickte. „ja… und das ist genau das Problem. Nur wird es die Sitte weiter bearbeiten. Nun gut. Machen Sie Feierabend und seien Sie morgen pünktlich.“ Semir nickte und verließ mit Lukas den Raum.


    Semir fuhr mit Lukas wieder zum „Latin Love“. „So wir sehen uns morgen.“ sagte er und Lukas fuhr ab.Er betrat das Lokal und ging wieder an die Bar. Er sah nicht, dass er direkt an der Tür von einem Mann angesehen wurde. Der Mann stand auf und verschwand in dem Büro. Semir bestellte ein Bier. Eine junge Thailänderin kam zu ihm und machte ihn ziemlich plump an. Semir unterhielt sich mit ihr und ging dann auf ihr Zimmer.


    Arno sah den Mann an. „Bist du sicher?“ „Ja… ganz sicher.“ „Wo ist er jetzt?“ „Er ist mit Lai Phung in ihrem Zimmer.“ „Wir müssen herausfinden wo er hingehört.“ „Nun… er war heute an der Autobahn, außerdem war unser alter Freund Lukas Springer dabei.“ „Er ist mit Springer zusammen? Dann gehört er zur Sitte. Okay… dann werde ich meinen Kontakt bei den Bullen anzapfen. Du hältst ihn im Auge. Und wenn er anfängt zu schnüffeln, dann zeigt ihm die Grenzen auf.“ Der Mann nickte.


    Semir war mit dem Mädchen auf dem Zimmer. Als sie sich auszog sah er sie an. „Das musst du nicht.“ sagte er. „Aber du bezahlst dafür.“ „Ich zahle, das ist richtig. Aber nicht für Sex. Ich möchte mit dir reden.“ Lai sah ihn an. „Ich versteh nicht?“ „Nein… sicher.. Hör mal ich möchte von dir ein paar Informationen. Ich bin von der Polizei und ich will deinem Chef mal so richtig den Tag versauen. Verstehst du?“ Lai nickte. „Ja… allerdings dürfte das schwierig werden.“ Semir staunte auf einmal. Denn der Akzent der asiatischen Schönheit war mit einem Mal verschwunden. Semir bekam ein ungutes Gefühl.

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  • 30.05.2002


    Am nächsten Morgen wartete Lukas auf Semir. Er wollte wissen, was er herausgefunden hatte. Dieser kam gegen neun Uhr. Lukas sah ihn neugierig an. „Was ist denn? Hast du was herausgefunden?“ Semir nickte. „Ja…“ „Ja? Was denn?“ „Nichts. Der Fall ist erledigt.“ „Wie bitte? Wieso erledigt?“ „Nun weil ich keinen Kollegen ins Gehege kommen will.“ „Was? Welchen Kollegen denn?“ „Lukas, du hast mir nicht alles erzählt. Du hast eine Kollegin in das Bordell von Arno eingeschleust. Sie ist in Gefahr, wenn wir es weiter machen. Lai ist ziemlich dicht am Ziel. Wir haben gestern zusammen gesprochen. Sie hat mir alles erzählt. Du wurdes suspendiert, weil du …“ „Nein… augenblick mal Willst du damit sagen, das Lai immer noch da drin ist?“ Semir nickte. „Ja sie ist immer noch drin. Was ist mit ihr?“ Lukas griff zur Jacke und verließ die PAST. Semir sah ihm nur nach und schüttelte den Kopf.


    Lukas fuhr zu seiner alten Dienststelle. Er stürmte in das Büro des Revierleiters. Olaf Sommer sah ihn an. „Lukas? Was machst du denn hier?“ fragte er erstaunt. „Wieso ist Lai immer noch bei Arno?“ Olaf lächelte. „Lukas… der Fall ist immer noch nicht abgeschlossen und Lai macht es freiwillig. Wir wollen Arno das Handwerk legen, aber es ist nicht dein Bier. Du leistest im Augenblick Dienst bei den Kollegen der Autobahnpolizei.“ Lukas nickte. „Ja… und wir haben gerade eine Ladung Frischfleisch für Arno abgefangen.“ Olaf nickte. „Ja ich weiß. Wie heißt dein Kollege eigentlich?“ „Gerkhan, warum fragst du?“ „Ich will es nur wissen. Du weißt ja… er muss mir einen Bericht geben.“ Lukas nickte. „Semir Gerkhan.“ „Danke, so und nun solltest du zurück fahren und dort deinen Job erledigen. Nur noch eine Woche.“ Lukas nickte und sah Olaf an. „Sorge bitte dafür, das Lai schnell aus der Sache rauskommt. Hannah reicht.“ Olaf nickte. „Ich kümmere mich um Lai.“ „Danke, “ Lukas fuhr zurück.



    Arno saß an seinem Schreibtisch. Als das Telefon klingelte meldete er sich mit einem knappen „Ja?“ „Olaf hier. Lai hat mit dem Bullen gesprochen. Sie ist auch Bulle. Du weißt es ja. Bisher hat sie dir sogar Geld eingebracht. Aber sie ist eine Gefahr.“ „Verdammt, Olaf Lai hab ich mir gerade so richtig erzogen. Sie hängt an der Nadel und ist abhängig von mir. Ich werde sie woanders einsetzen. Was ist mit diesem Typen, der bei ihr war?“ „Semir Gerkhan, von der Kripo Autobahn.“ „Kripo Autobahn?“ „Ja… Lukas macht dort Ersatzdienst für einen Kollegen.“ „Okay, Olaf. Ich denke ich muss mich um die Lai und diesem Gerkhan kümmern. Aber das mache ich mit meinen Leuten. Denk daran, Lai ist für mich unersetzbar.“ „Ja ich weiß. Sie war einmal eine sehr gute Polizistin.“ „Ja und nun ist sie eine noch bessere Nutte.“ Arno lachte laut.


    Lukas setzte sich zu Semir ins Büro. „So… der Fall ist erledigt.“ Semir sah ihn an. „Wie bitte? Ich dachte du willst Arno genauso erledigen Eben hast du doch ganz anders reagiert.“ Lukas lachte bitter. „Ja ich weiß und du hast gesagt, der Fall ist erledigt, weil du einer Kollegin nicht ins Gehege kommen willst.“ Semir nickte. „Ja. aber weißt du an diese Lai hat mich eins gestört. Sie hatte unzählige Einstiche im Arm. Lai ist süchtig und sie seht sicher nicht mehr dem Dienst eines Bullen.“ Luaks sah ihn an. „Sie ist süchtig? Aber davon hat Olaf gar nichts gesagt.“ „Olaf?“ „Ja… Olaf Sommer. Mein Vorgesetzer bei der Sitte. Ich hab ihn gerade gefragt, warum er Lai nicht von dem Fall abgezogen hatte. Durch Lai hab ich Hannah wieder gefunden.“ „Gut… dann legen wir den Fall zu den Akten. Alels andre ist Sache der Sitte.“ „Ja… hast Recht. Aber ich muss ja noch ne Woche mit dir arbeiten.“ „Das werde ich sicher nicht überstehen.“ lachte Semir, „bin gleich wieder da.“ Er verließ das Büro.

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  • „Andrea? Könntest du mir einen ganz großen Gefallen tun?“ Andrea sah Semir an. „Eigentlich schon. Es sei denn es ist was Gesetzliches.“ Semir lachte leise. „Nein, es ist ungesetzlich. Ich möchte, dass du zwei Personen überprüfst, und zwar einen gewissen Olaf Sommern und eine Lai Phung.“ Andrea sah ihn an. „Was sind das für Personen?“ „Kollegen.“ „Kollegen?“ „Ja von der Sitte. Ich wüßte gern, was darin im Computer sind.“ „Semir… das geht doch nicht… ich meine…“ „Andrea… bitte. Würde ich dich bitten, wenn es nicht wichtig wäre?“ Andrea lachte „nein… das tust du natürlich überhaupt nicht. Ich weiß.“ Er küsste sie. „Danke.“ Er ging zurück ins Büro und griff zu seiner Jacke. „Na.. . was ist?“ Lukas sah ihn an. „Was?“ „Ich hab noch ne Verabredung.“ „Ähm…. Was?“ „Ich habe eine Verabredung im „Latin Love“. „Semir, der Fall ist nicht unser.“ „Doch… ist er. Ich höre erst auf, wenn die Chefin sagt, ich soll aufhören.“ „Aber du hast doch gar nicht mit ihr darüber gesprochen.“ Semir grinste. „Eben.“


    Lukas brachte Semir zum Lokal. „Soll ich vielleicht heute mit reinkommen?“ „Nein. Wenn die dich sehen, dann wissen die gleich, dass ich ein Bulle bin.“ „Meinst du Lai hält dicht?“ „Ja… sie ist wirklich loyal. Sie ist eine echt gute Kollegin. Aber ich befürchte, dass sie schon zu lange da drinnen ist.“ Semir ncikte. „Na… bis morgen.“ Lukas nickte, Semir stieg aus und betrat das Lokal, während Lukas um die Ecke fuhr.


    „Lai, komm der Chef will dich sehen.“ Lai sah den Leibwächter an. „Ich komme.“ Lai ging mit. Sie hatte verlernt sich gegen die Männer hier zu wehren. Sie fügte sich. Vergessen war der eigentliche Job. Sie saß kurz danach Arno gegenüber. Dieser sah über eine Kamera in das Lokal. Er sah den Mann hereinkommen. „Lai… wer ist das?“ fragte er das Mädchen. Sie sah auf den Monitor. Das Bild zeigte Semir. „Das ist ein Kunde.“ Arno sah sie an. „Nur ein Kunde?“ Lai nickte heftig. „Ja… er war gestern schon da.“ „Ja.. und vorgestern. Und heute ist er wieder da. Lai…. Er ist ein Kollege von dir. Ein Bulle.“ Lai sah Arno an. „Ich weiß. Er war bei mir.“ „Was hast du ihm erzählt?“ „Nichts. Ich habe ihm nichts gesagt.“ Arno nickte. „Ich weiß. Ich kenne dich. Aber nun wirst du ihm was erzählen.“ „Aber Arno… das … das ist doch sicher eine Falle…“ Arno lächelte. „Ja… du bist ein helles Köpfchen und du wirst alles tun, was ich sage. Denk an Hannah.“ Lai nickte. „Ja… ich weiß. Du hast sie umgebracht.“ Arnos Lächeln verschwand. „Hat dir das der Bulle erzählt?“ Lai nickte. „Ja. Er hat mir erzählt, dass er mit Lukas, Hannahs Bruder Dienst macht und sich den Mörder von Hannah holen will.“ Arno streichelte ihr das Gesicht. Er hielt ihr ein Tütchen hin. „Hier… ein Gratis-Schuss für dich. Aber erst wenn du deinen Job erledigt hast.“ Lai griff danach und nickte dann. „Geh.“ sagte Arno.


    Semir sah sich um. Er konnte Lai nicht sehen. Doch dann tippte sie ihn auf die Schulter. „Hey… da bist du ja.“ sagte sie und Semir sah sofort, dass sie high war. „Lai? Verdammt… komm wir gehen aufs Zimmer.“ „Ja… lass uns hoch gehen, Semir. Wir wollen unseren Spaß haben.“ Lai tanzte. Semir zog sie die Treppe hoch und ging mit ihr ins Zimmer. „Lai… reiß dich zusammen. Bitte.“ Lai lachte Semir an und zog ihm am Kragen der Jacke zum Bett. „Komm Tiger zeig mir, dass du ein richtiger Mann bist.“ Semir machte sich los. Er wurde wütend. „Lai… bitte.“ Lai sah ihn an. „Semir… ich hab was für dich.“ „Ja.. und was?“ „Morgenabend, ist im Niehler Hafen eine Übergabe. Arno erwartet eine größere Ladung Stoff. Den besten, übrigens, den es gibt.“ Semir sah sie an. „Warum erzählst du mir das?“ „Weil ich endlich hier raus möchte. Ich will meinen alten Job machen… ich weiß du hältst mich für süchtig. Vielleicht bin ich das sogar. Aber ohne verkrafte ich das hier nicht. Arno hat mich gebrochen…. Er hat Hannah umgebracht….“ Semir merkte, dass Lai scheinbar einen klaren Moment hatte. „Ich werde den Kollegen der Drogenfahndung den Tipp weitergeben. Wir sollten sehen, dass wir verschwinden. Ich nehme dich mit.“ Lai schüttelte den Kopf. „Nein. Das geht nicht… ich …hilfst du mir wirklich?“ Semir nickte. „Ja…. und nun zieh dich an und dann nichts wie weg.“ Lai nickte, zog sich an und dann verließen sie das Zimmer.


    Arno sah wie beide über das Treppenhaus zu verschwinden versuchten. „Okay… sie spielt falsch. Schnapp sie dir beide.“ sagte er in sein Handy und legte es dann beiseite. „Schade Lai… du bist die Beste gewesen. Nun gut. Aber ich werde an deinem Grab sicher weinen. Und Lukas werde ich mir auch holen. Aber erst einmal werde ich dir zeigen, was es heißt sich gegen mich zu stellen. Dir und deinem Freund.“


    Semir zog Lai die Treppen runter. „Komm schon.“ „Ja… ich kann nicht schneller. Es dreht sich alles. Ich fühle mich so leicht und ich kann fliegen….“ „Nein.. .Lai du kannst nicht fliegen. Komm. Wir müssen raus hier.“ Er hörte die Türen in einer Etage unter sich und lugte über das Geländer nach unten. Es waren mehrere Männer im Treppenhaus unterwegs. „Verdammt.“ Fluchte Semir leise und zog Lai durch eine Tür in die dritte Etage. „Hey… das ist nicht der Ausgang.“ lallte Lai. „Hier ist doch gar keiner…“ rief sie laut. Semir legte ihr die Hand auf den Mund. „Sei bitte Ruhig. Ich spiele gerade Verstecken.“ warnte er sie.Lai nicke nur. Allerdings befürchtete er, dass sie es nicht verstand.

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  • 31.05.2002


    Am nächsten Morgen wartete Lukas vergeblich auf Semir. Er sah auf die Uhr. Es war schon zehn durch und Semir war immer noch nicht da. Anna kam zu ihm. „Herr Springer? Wo ist Semir?“ „Ich weiß es nicht. Frau Engelhard. Wirklich.“ Anna nickte. „Wenn er eintrifft, soll er sofort zu mir.“ Lukas nickte. Er stand auf und lief unruhig im Büro auf und ab. Zuletzt hatte er Semir am Lokal gesehen. Gestern Abend wollte er unbedingt noch einmal hingehen. Lukas war dagegen, aber Semir ließ sich nicht aufhalten.


    Tom schwamm ans Ufer. Latetia war hinter ihm und kam aus dem Wasser. „Gewonnen!“ rief Tom lachend. Latetia sah ihn an und küsste ihn. „Hör mal… du hast gemogelt. Du hast mich festgehalten und…..“ Tom zog sie an sich. „Egal… ich liebe dich.“ Er küsste sie und verschwendete keinen Gedanken an seinen Freund, der in ziemlichen Schwierigkeiten steckte und auf seine Hilfe angewiesen wäre. Tom lag mit Latetia in der Sonne. „Wollen wir ein Eis essen?“ fragte sie. Tom sah sie an. „Ja… holst du mir eins?“ Er lachte laut. „Nein… wir gehen ins Café und essen es dort. Na komm schon…“ rief sie ihm zu und lief los. Tom quälte sich auf die Beine und lief hinter ihr her.


    Anna sah um halb Elf noch einmal ins Büro. „Ist Gerkhan immer noch nicht da?“ fragte sie verwundert. Lukas sah sie an. „Frau Engelhard… ich befürchte, dass Semir… ich meine Herr Gerkhan in Schwierigkeiten steckt. Meinetwegen.“ Anna sah ihn an. „Kommen Sie in mein Büro… sofort!“ Lukas nickte und ging mit ihr. Als sie dort saßen sah sie ihn an. „Ich warte.“ „Was? Ach so… ja… also es geht um folgendes. Meine Schwester Hannah ist von Arno Golbär auf den Strich gebracht, süchtig gemacht und ermordet worden. Ich hab genügend Beweise. Eine Kollegin von mir ist seit mehreren Monaten im Bordell von Arno Golbär eingeschleust. Leider ist sie so scheint es mir, koruppt und…geht der Prostitution nach.“ Er machte eine Pause. „Weiter. Was hat das mit Semir zu tun?“ „Nun ja… der Transport von vorgestern. Der Zugriff war ein Erfolg und zum ersten Mal wußte ich, ich kann Arno Golbär zu Fall bringen. Er wird nicht entkommen. Verstehen Sie…“ „Herr Springer… wo ist Semir?“ „Ähm…. Ich habe ihn gestern am „Latin Love“ rausgelassen. Er wollte Lai vernehmen. Sie ist … war die Kollegin von mir.“ „Wie bitte? Warum hat er mir nichts gesagt?“ „Weil er… weil er…“ „Ja? Ich warte?“ „Er wollte mir helfen.“ Anna nickte und schloss die Augen. „Sie haben seit gestern nichts mehr von ihm gehört?“ Lukas schüttelte den Kopf. „Erzählen Sie mir den ganzen Fall? Ich müsste Sommer, Ihren Vorgesetzen informieren.“ „Nein… bitte. Es … es gibt eine undichte Stelle. Ganz oben… ich weiß es. Meine Schwester wollte es mir sagen. Sie wollte mir den Namen nennen aber…“ Anna nickte. „Sie passen zu uns. Es ist erstaunlich wie schnell Sie die Eigenart von Gerkhan übernehmen. Gut…. dann nehmen wir das Lokal auseinander.“

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  • Semir kam zu sich. Er versuchte sich aufzusetzen und war erstaunt, dass er nicht gefesselt war. Dann kam die Erinnerung. Er war gestern mit Lai zusammen. Er wollte mit ihr fliehen. „Lai? Bist du hier?“ fragte er heiser in den Raum. Keine Antwort. Semir stand auf. Er ging den Raum bis zur Tür. Dort war eine Aussparung angebracht, die mit Gitter versehen war. Es ähnelte einer Zelle. Das Licht war schumerig. Er konnte nur seinen Raum überblicken. Die Tür war natürlich verschlossen. „Hey…. Hallo? Ist hier jemand?“ Er hörte Geräusche. Eine Tür ging auf. Vier Männer gingen an seiner Zelle vorbei und schauten ihn an. Einer von ihnen blieb stehen. „Ah wieder da? Sehr schön. Deine Unterkunft gefällt dir hoffentlich. Normalereweise sind hier meine Mädchen untergebracht, bis sie endlich verstanden haben, was deren Aufgabe ist. Tja… wegen dir müssen zwei jetzt zusammens in einem Raum sein. Das gefällt den Mädels überhaupt nicht. Du wolltest meine beste Nutte hier rausholen. Das ist nicht gut. Wenn ein Bulle sich einmischt ist es nie gut. Frag Lukas Springer. Er weiß es.“ „Sie werden Ihre Strafe schon noch kriegen, Golbär.“ schrie Semir den Mann vor der Tür an. „Wo ist meine Kollegin?“ Arno lachte. „Kollegin? Welche denn?“ „Lai Phung.“ „Sie ist schon lange keine Kollegin mehr. Sie ist süchtig und sie ist meine beste Nutte. Du kannst es gleich hören…. Meine Freunde gehen nämlich zu ihr. Drei auf einmal… das ist ihre Spezialität.“ Arno lachte.


    Semir hörte auf einmal eine Frau schreien. Er erkannte Lai. „Lassen Sie sie in Ruhe!“ schrie er durch die Tür. Arno sah ihn an. „Na… du darfst auch, wenn du willst.“ lachte er. „Lassen Sie die Frau in Ruhe… sie … sie hat Ihnen nichts getan. Sie hat Sie weder verraten noch sonst was.“ „Ich weiß. Aber sie muss bestraft werden. Und mal ehrlich. Das was meine Männer mit ihr machen, ist doch keine Strafe. Sie steht auf so etwas. Wenn sie durch sind, dann bekommt sie ihre Belohnung. Und dann geht sie wieder nach oben ins Bordell und macht ihren Job.“ Arno lachte gemein und wenn nicht die Tür zwischen ihm und Semir wäre, dann hätte Semir den Mann zu Brei geschlagen. Er hörte wie Lai schrie und um Hilfe flehte. Doch er konnte nichts tun. Dann war es still in dem Raum. Nur ein Wimmern war zu hören. Semir hörte die Tür ins Schloss fallen und dann kamen die Männer zu ihm. Er stand auf und drückte sich mit dem Rücken an die Wand.


    „Springer! Wir warten hier vor dem Lokal auf das SEK.“ sagte Anna und hielt Lukas am Arm fest. „Wenn ich nicht da rein gehe, dann ist es meine Schuld wenn die Semir oder Lai was antun. Ich muss da rein.“ „Ja können Sie auch, aber nur mit dem SEK. Sie sind schon genauso schlimm wie Semir und Tom. Die können auch nie warten. Verdammt noch mal.“ Anna war wütend. Auf Semir, weil er ihr wieder einmal nichts gesagt hat und auf Lukas, der sich wie die Anderen benahm. Es war schon schlimm genug, das Semir verschwunden war und Anna sich wieder einmal rechtfertigen musste, warum das SEK ein Bordell auseinander nehmen musste. „Sie werden hier keinen Schritt weiter gehen.“ „Chefin…Ich meine Frau Engelhard, es ist meine Schuld das Semir da vielleicht drin ist… ich muss ihm helfen.“ „Ja das Helfersyndrom… ich weiß. Sie warten hier! Und nun ist schluss mit der Debatte.“

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Semir schrie auf, als die Faust in seinem Magen landete. Er krümmte sich. Sie traten und schlugen ihn zusammen. Nur wenige Minuten später lag er stöhnend und blutend am Boden. Die Männer zogen ihn auf das Bett in der Zelle und banden ihn fest. Arno sah von oben auf ihn herab. „Ich brauche immer wieder fähige Männer wie dich, Gerkhan. Wenn ich dich erst einmal so weit habe, dann wirst du mir aus der Hand fressen.“ „Einen Dreck werde ich…..“ der Rest ging in ein Stöhnen unter. Arno lächelte gefährlich. „Weißt du… als ich Hannah in meiner Gewalt hatte, da war Lukas lieb wie ein treuer Hund. Aber dann hat er seine kleine Schwester als Quelle ausgenutzt. Das geht nicht. Deshalb musste die Kleine sterben. Sie hatte allerdings weniger Spaß als Lai. Nun ja… man kann nicht alles haben.“ Er lachte als er mit seinen Leuten die Zelle verließ. Semir sah ihm nach. „Sie sind ein…“ Arno drehte sich um. „Sei vorsichtig, mit dem was du sagst. Es wäre nämlich sehr gefährlich.“ Er beugte sich über Semir und hielt ihm Mund und Nase zu. Semir konnte sich nicht wehren und bäumte sich im Luftmangel auf, warf den Kopf hinundher um die Hand loszuwerden. Kurz bevor er das Bewußtsein verlor, zog Arno die Hand runter. Semir holte japsend Luft. „Das nächste Mal werde ich sie nicht wegziehen.“ Arno verließ den Raum und schloss ab.


    Drei Stunden später stürmte das SEK das Lokal. Arno kam gerade aus dem Keller als die Beamten ihn regel recht über den Haufen rannten und festnahmen. Auch seine Gehilfen wurden festgenommen. Die Mädchen wurden alle weg gebracht. Anna sah viele junge Mädchen, die nicht einmal 18 waren. Sie schüttelte erschrocken den Kopf. Dann kam Lukas herein. Er rannte die Treppen rauf und durchsuchte die Zimmer. Doch nirgends war jemand. „Das gibt es doch nicht…. wo ist er denn? Wo ist Semir und wo Lai?“ Er rannte zurück ins Lokal wo Arno gefesselt stand. „Du hast es nie verstanden, was Lukas. Du wolltest immer nur Hannah hier rausholen. Sie war nichts als eine kleine Nutte.“ Lukas sprang zu ihm und schlug die Faust ins Gesicht von Arno. Dieser ging zu Boden. Anna sah Lukas an. Arno quälte sich auf die Beine. „Das gibt eine Anzeige…“ brüllte er und sah Anna an. „Sie sind mein Zeuge. Er hat mich geschlagen, obwohl ich wehrlos bin.“ Anna lächelte böse. „Ich habe nichts gesehen. Wo sind Gerkhan und Frau Phung?“ Arno sah sie nur an. „Herr Springer. Ich weiß nicht ob ich Ihnen schon gesagt habe, dass ich eine Sehschwäche habe…“ Sie nickte Lukas zu, der erst nicht verstand, doch dann grinste er und nickte. Er ging einen Schritt auf Arno zu. „Hey… das geht nicht… das dürfen Sie nicht…“ „Wo sind die Kollegen?“ „Im Keller… ich habe keinem was getan. Ich habe…“ stammelte Arno ängstlich. Anna sah ihn an. „Sie widern mich an. Abführen!“ Sie und Lukas gingen in den Keller.

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