Durch die Hölle ...

  • Semir schlich durch die Gänge. Es war alles ruhig. Langsam ging er weiter. Er hatte seine Waffe, die ihm Nathalie gegeben hatte fest im Griff, hoffte jedoch sie nicht benutzen zu müssen. Er ging weiter und kam an eine Tür. Er horchte daran. Ein leises Stöhnen war zu hören. Langsam drückte er Klinke runter. Die Tür war verschlossen. Er wagte es. „Zons?“ fragte er leise. Es kam keine Antwort. „Zons? Sind Sie hier?“ Nichts. Semir sah sich um. Dann sah er vor sich einen kleinen Kübel. In der Hoffnung den Schlüssel darin zu finden, griff er hinein. Tatsächlich. Als er seine Hand herauszog war darin ein Schlüssel. Er öffnete die Tür und schaute in den Raum. Auf dem Bett sah er Lars Zons liegen. „Zons!“ stieß er erschrocken und rannte zum Bett.


    Lars sah auf. „Was machen Sie denn hier? Ich sagte doch, sie sollen die Übergabe....überwachen.“ „Ja... hab ich ja auch. Was ist passiert?“ „Kovaljev hat mich auf dem Kieker. Aber er glaubt, dass ich in die eigene Tasche wirtschafte. Das wird aber vorbei sein, wenn er Sie hier sieht. Verschwinden Sie!“ Semir glaubte nicht richtig zu hören. „Wie verschwinden beide. Ich hab genügend an Beweisfotos um diesen Mistkerl in den Knast wandern zu lassen, dazu die Zeugenaussage von Tom und natürlich von Ihnen. Wir kriegen das Schwein.“ Keiner der Beiden hatte die Tür im Blick.

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    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Anna legte den Hörer auf die Station "So, Schrankmann wartet auf uns, zusammen mit dem Oberstaatsanwalt . Wir müssen los. "
    Johanna war immern och sichtlich geschockt von dem, was sie gelesen und erfahren hatte.
    "Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll...ausser, sie verzeiehn mir. dass das gehörig stinkt und wir alle so ziemlich mittig in der Sch*** hocken."
    "Sprechen sie es ruhig aus Johanna. Und nun los, wir haben keine Zeit zu verleiren. Rottmann will das Ganze nach der Besrpechung mit mir und dem Innenminister klären."


    Tom legte das angebissene Brot zur Seite und schloss für einen Moment die Augen.
    "Alles in Ordnung? "
    Er nickte.
    "Na der magen muss sich erst langsam wieder an feste Nahrung gewöhnen, das kommt schon bald. Jetzt schau ich mir mal die Narben an und verbinde sie neu.
    Niki wickelte behutsam den ersten Verband um Toms Unterarm ab und löste das Wundpflaster. Die rötliche Narbe lief vom Handgelenk fast bis zur Ellenbeuge und erinnerte noch sehr deutlich an Toms Verzweiflngstat.
    "na das sieht ja shcon ganz gut aus. Ich mach jetzt neue Salbe drauf und dann kommt ein schöner und frischer Verband drüber. Und du versprichst mir sowas nie wieder zu tun , ja..."
    "Niki... du... du verstehst das vielleicht nicht....."
    " Dann erklär es mir. Aus allen Erzählungen paßt diese Aktion nun gar nicht zu deiner Person..."
    "Tja, der Tom Kranich, den die anderen kennen...der ..der exisitiert nicht mehr... und was ist passiert? Mein Ex-Partner und bester Freund hängt mit drin...genau das wollte ich mit der Aktion vermeiden....." seine Augen fingen verdächtig an zu glänzen, er wendete das Gesicht ab und liess den Kopf ins Kissen sinken.
    "Ist schon ok... red weiter, wenn du magst..."
    Niki hatte bemerkt, wie er leicht an zu zittern fing, doch war auch froh, dass er nun endlich anfing zu reden.

  • Semir zog Lars vorsichtig vom Bett. Lars stöhnte auf. „Kommen Sie, ich kenne den Weg hier raus.“ sagte Semir und stützte Lars soweit er konnte. „Sie sind wahnsinnig. Wir kommen hier sicher nicht raus.“ „Oh… was höre ich denn da? Sie geben auf? Wissen Sie wie ich mich gefühlt habe, als Sie mir die Waffe ins Genick drückte? Da dachte ich auch es ist vorbei. So und nun raus hier.“ Sie verließen den Raum und schlichen zurück in die Garage. Als sie da standen sah Lars sich um. „Wo ist der Fluchtwagen?“ Semir grinste. „Wir nehmen den… und dann haben wir sogar Beweise für den Waffenschmuggel.“ Lars sah ihn verständnislos an. „Wieso?“ „Dort sind die Waffen noch drauf. Los ab in die Fahrerkabine und raus hier.“ „Da gibt es aber ein Problem. Das Garagentor ist zu.“ Semir sah ihn an. „Bestimmt nicht mehr lange. Ich kenne da einen Trick.“ Er grinste breit. Lars verstand… „Ich glaube den Trick kenne ich..“ Sie stiegen ein und Semir nahm auf der Fahrerseite platz. Dann startete er den Motor. Ein Schuss hallte und mit einem Male stand Kovaljev im Raum. Mit ihm seine Männer.


    „AUSSTEIGEN!“ schrie Kovaljev. Er gab einen Schuss direkt auf den LKW ab. „Boss!! Warten Sie… da sind die Waffen noch drin. Wir haben noch nicht abgeladen. Da ist auch…“ Kovaljev sah den Mann neben ihm an. „Wie bitte?“ „Die Ware ist noch drauf.“ Kovaljev nickte und zeigte den beiden Männern, dass er die Waffe niederlegen wollte. „Okay… wir regeln das ganz zivilisiert.“ sagte er. Die Männer im Wagen sahen sich an und grinsten dann.


    Semir sah Lars an. „Was denken Sie?“ „Ich kenne ihn. Er wird nicht so einfach die Waffen strecken. Er hat nur Angst um seine Ware.“ „Gut, dann soll er auch Angst vor uns bekommen. Ich rufe Nathalie an.“ „Geben Sie mir das Handy, ich telefoniere und Sie fahren.“ Semir nickte. Und gab Gas. Der LKW röhrte leicht und Semir fuhr los. Kovaljev sprang vor den Wagen und legte die Waffe auf Semir an, er spannte den Hahn und drückte ab. Semir spürte den Lufzug der Kugel als diese vorbeiflog. Dann sah er nur noch wie Kovaljev zu Seite sprang und der LKW durchbrach das Garagentor als wäre es aus Pappe.

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  • Tom erzählte erst stockend von den Erlebnissen. Er war sich nicht sicher, ob er überhaupt all das, was er Semir berichtet oder eher gebeichtet hat, Niki zumuten wollte. Er sah sie zwischendurch immer wieder prüfend an, aber sie schien nicht geschockt zu sein, ganz im Gegenteil. Ihr Blick verriet wahres Interesse und so wurden seine Erzählungen flüssiger. Als er dann zu seiner Verzweiflungstat kam, stockte er, ein Kloß in Magen und Hals hatte sich gebildet und er bekam kein Wort mehr raus. Er schämte sich für das, was er getan hatte und erkannte jetzt so klar wie schon lange nicht mehr, dass er immer noch Freunde hatte, die bereit waren, für ihn durchs Feuer zu gehen. Er schluckte. Niki bemerkte sein verändertes Verhalten und legte liebevoll eine Hand auf seinen Arm. Er sah in diese Richtung, dann wanderte sein Blick zu ihrem Gesicht. Ihre Augen waren warm und liebevoll und schienen seine Seele zu streicheln. Er konnte sich nicht erinnern, wann ihn das letzte Mal eine Frau so angeshen hatte. Für einen Moment wollte er sie küssen, doch er widerstand dem Gefühl. Er wollte nichts zerstören und nahm sie stattdessen in die Arme. Sie kuschelte sich eng aneinander, ihre Köpfen ruhten auf der Schulter des anderen. Wärme und Geborgenheit durchströmten ihn. Es war schön und beängstigend zugleich. Schon lange hatte er niemanden mehr so nahe an sich herangelassen.


    Ein Klopfen an der Tür ließ beide erschrocken auseinanderfahren. Sie lächelten ein wenig verlegen, als Dr. Schuster den Kopf durch den Türspalt steckte und schließlich ganz im Zimmer stand.
    "Ich hoffe, ich störe nicht", meinte sie nur lächelnd. Es war ihr selber ein wenig unangenehm, die beiden zu stören, denn sie spürte, dass zwischen den beiden inzwischen mehr war, als nur die reine Schwestern-Patienten-Beziehung. Sie kontrollierte Toms Vitalwerte und sah anerkennend auf den Teller.
    "Sie haben etwas gegessen?"
    "Ja, aber es geht noch nicht so wirklich gut", antwortete Tom. Dr. Schuster nickte. "Das glaube ich, aber geben Sie nicht auf, der Körper wird sich im Laufe der Zeit wieder an feste Nahrung gewöhnen. Übrigens werde ich für ein paar Tage hierbleiben. Ich habe mich vom Dienst erst mal freistellen lassen. Wer weiß, wofür das gut ist..."
    Tom sah sie prüfend an. Sowohl sie als auch Niki waren ungewöhnliche Frauen. Beide hatten einen starken Chrakter und waren sowohl hübsch als auch klug und ziemlich klever.
    Dr. Schuster sah Tom lachend an. Es war so, als würde sie seine Gedanken lesen können.
    "Gucken Sie nicht so verwirrt, ich hatte einen großen Bruder, da wird man in manchen Dingen zäh. Und außerdem ist es bestimmt nicht klug, dass sich jemand da draußen unnötig sehen lässt."
    Tom nickte. "Was sagt ihr Onkel dazu?" wollte er wissen.
    Sie schien zu überlegen und ließ sich mit der Antwort Zeit.
    "Wissen Sie...hm, wir hatten ein sehr langes Gespräch und früher auch so unserer Differenzen...egal, um es kurz zu machen: Er hilft uns, er ist auf unserer Seite."
    Dann wandte sie sich an Niki.
    "Es wäre gut, wenn Sie sich für eine Weile krank melden würden. Ich brauche Sie hier und ich denke, dass im Moment weder Ihre Wohnung noch die Klinik wirklich sicher sind."
    Niki sah die Ärztin dankbar an. Nicht, dass sie für eine Weile nicht in die Arbeit musste, sondern, dass sie weiterhin bei Tom sein konnte. Dann verließ Dr. Schuster die beiden und ging zurück ins Büro ihres Onkels.

  • Während Johanna auf schnellstem Wege zu Schrankmann fuhr, ging Anna ihren Gedanken nach und wurde von ihrem Handy abgelenkt.
    "Ja Engelhardt? Ja.... woher... sicher... Gott sei Dank.... auf dem Weg zur Staatsanwaltschaft, kommen sie da hin. Um den Rest kümmere ich mich."


    Johanna warf einen kurzen Blick zu ihr "Was ist?"
    "Das war eine Frau, die ausrichten läßt, dass Semir und Zonz auf der Flucht vor Kovaljev sind. Sie wichtiges Material hat . Sie kommt zu Schrankmann.. jetzt muss Verstärkung her. Verdammt nun spitzt sich alles auf einen Schlag zu. Wenn wir jetzt nicht gleichzeitig zugeifen ist alles umsonst gewesen....." Anna griff zum Funk.


    Nathalie steckte die Cam ein und den Hörer. Sie wußte, dass nun alles mit an ihr hing. Zonz und Semir konnte sie nicht helfen. Sie musste nun die Beweise in Sicherheit bringen .

  • Semir sah in den Rückspiegel. Er sah die Fahrzeuge die hinter ihm waren. Einer davon war Kovaljev. „Der gibt nicht auf.“ stöhnte er leise. Zons sah ihn an. „Das wird er auch nicht .Nathalie wird uns helfen. Ich weiß es. Aber…danke… danke das Sie mich rausgeholt haben.“ Semir grinste. „Das war ich Ihnen schuldig. Ich meine… Sie hätten mich ja auch abknallen können. Ich dachte wirklich es wäre vorbei.“ Zons nickte. „Ja… ich verstehe. Es war für mich auch eine große Überwindung die Waffe auf einen sehr guten Kollegen zu richten.“


    In diesem Augenblick fielen Schüsse. Der Wagen fing an zu schlingern und Semir hatte große Mühe ihn in der Spur zu halten. „Verdammt, der Reifen ist getroffen… wenn die Verstärkung nicht bald da ist, dann kriegen die uns.“ Zons richtete sich mühsam auf und zog den Vorhang der den Laderaum vom Fahrerraum trennte auf. „Na wir haben doch genügend Munition. Halten wir die Leute ein wenig auf Trab und uns vom Leib.“ Er kletterte nach hinten und öffnete einer der Kisten. Dort waren Handfeuerwaffen der unterschiedlichsten Art vorhanden. Er greift eine und stellt fest, dass sie geladen ist. Dann legt er an und schießt. Schnell wird der Abstand zwischen ihnen und den Verfolgern größer. Semir hört Zons lachen „Es wirkt“ ruft Zons von hinten.


    Kovaljev sieht dass Zons feuert. „Verdammt der macht mir die Ladung kaputt. Stoppt ihn endlich! Aber ich will Zons und seinen Helfer lebend haben. Diese beiden werden es mir büßen mir in Suppe gespuckt zu haben. Das werden sie tausendfach büßen. Ich wette Zons ist ein verkappter Bulle. Der wollte die Organisation von innen kaputt machen. Das wird er nicht schaffen. Und sein Freund auch nicht. LOS! Gib endlich GAS!!!“ schrie er den Fahrer an.

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  • Anna wollte schon das SEK rufen, doch sie wusste nicht einmal genau, wohin sie die Leute schicken sollte. Dann fiel ihr die Handyortung ein und verständigte Andrea, sie solle versuchen, Semirs oder Zons Handy zu orten und das SEK dorthinschicken. Dann rief sie die Staatsanwältin an und berichtete ihr kurz von dem ominösen Gespräch. Claudia Schrankmann schwieg für einen Moment, sie musste erst selber die neue Sitation verarbeiten.
    "Wer ist diese Person?"
    "Keine Ahnung, sie arbeitet angeblich mit Zons zusammen? Kennen Sie da eine bestimmte Person?"
    Die Staatsanwältiin überlegte, dann fiel ihr Nathalie ein.
    "Ja, es gibt da eine Frau, allerdings aus einer anderen Abteilung..."
    "Frau Schrankmann, sehen Sie zu, dass Sie unbeschadet die Beweise abliefern kann..."
    Anna legte auf. Sie fühlte sich nicht wohl in ihrer Haut. Zwar war die Lösung des Falls scheinbar zum Greifen nahe, aber sie fürchtete, es würde zu einfach sein. Und der nächste Anruf bestätigte das.
    "Bonrath, was gibt es?"
    "Frau Engelhardt. Die Beamten aus der Schutzwohnung haben sich nicht gemeldet...und da sind wir hingefahren..."
    "Weiter...was ist?" unterbrach ihn Anna ungeduldig, aber ihr schwahnte nichts gutes.
    "Tja, wie soll ich sagen...die beiden Beamten sind tot und die Assistentin von diesem Koller ist weg, und auch einer der Dienstwaffen fehlt."
    "Oh nein, das darf nicht wahr sein...danke Bonrath...bitte umgehend eine Großfahndung einleiten."
    Anna fuhr sich nervös durch die Haare.



    Nathalie saß in ihrem Wagen und fuhr in Richtung Staatsanwaltschaft. Kotrollierend blickte sie immer wieder in die Außenspiegel, aber niemand folgte ihr. Dann fühlte sie etwas kaltes metallisches im Nacken und hätte vor Schreck fast das Lenkrad verrissen.
    "Nicht in Panik geraten...Wir machen jetzt eine kleine Spazierfahrt..."
    Kollers Assistentin lächelte vor sich hin. Nathalie überlegte fieberhaft, die Lage zu retten. Fragen oder ein Gespräch würden sie nicht weiterbringen. Sie hatten schon immer vermutet, dass jemand von Kollers engsten Vertrauten mitmischen würden, aber sie hätten nie im Leben seinen Assistentin verdächdigt. Nathalie gab einfach Vollgas und überfuhr eine rote Ampel. Ein entgegenkommendes Fahrzeug konnte nicht mehr bremsen und fuhr direkt in den Wagen. Ein weiterer Wagen raste in das Blechknäuel rein und schob es ein Stück weiter.
    Ein Passant lief zu den Wagen rüber. Als er bei Nathalie ankam, sprach er die Frau an, guckt nach Lebenszeichen.
    Die Frau dahinter schien tot zu sein. Nathalie gab ihm mit letzter Kraft die Digicam und bat ihn eindringlich, sie zur Polizei zu bringen. Dann sackte sie weg.

  • Der Mann sah Nathalie an. Sie war bewußtlos. Längst waren Sirenen zu hören. Die Rettungskräfte kamen.


    Anna bekam einen Funkspruch das eine gewissen Nathalie Krämer in einem Unfall verwickelt war. Sie fuhr zur Unfallstelle. Dort herschte ein hektisches Treiben. Sie sah einen Mann am Wagen sitzen, der etwas in der Hand hielt. „Engelhard, Kripo Autobahn. Haben Sie etwas mit dem Unfall zu tun?“ Der Mann sah sie an und reicht ihr die Kamera. „Die Frau… auf dem Fahrersitz sagte mir, ich soll dieses Ding der Polizei geben. Gott… die andere Frau auf dem Rücksitz ist tot. Es war so schrecklich.“ Anna nickte und winkte einen Notarzt herbei, der sich um den Mann kümmerte. Sie ging zum RTW wo die Fahrerin behandelt wurde. „Ist sie wach?“ fragte sie den Arzt. Dieser schüttelte den Kopf. „Ich weiß auch nicht ob sie wieder wach wird. Sieht sehr schlimm aus.“ Anna nickte und trat betreten zurück. Der RTW fuhr ab.


    Semir konnte den Wagen anhalten. Vor ihm war ein Wagen von Kovaljev und hinter ihm auch. Sein Wagen war unbrauchbar. „Scheiße… und jetzt? Ergeben wir uns?“ fragte er Zons. Doch von dem kam keine Antwort. Semir drehte sich um. Zons lag reglos auf der Ladeflächel. „Verdammt!“ stieß er aus und stieg nach hinten. „Hey… komm schon! Lass mich doch nicht allein.“ sagte er und tätschelte Lars das Gesicht. Er kam zu sich. „Ohhh….“ „Die haben uns.“ sagte Semir leise. Lars sah ihn an. „Wieso?“ „Reifen zerschossen. Ich konnte nichts machen.“ Lars nickte nur. „Machen wir das Beste draus. Wenn die kommen, dann….“ „Wir sind schon da. Okay… Jungs austeigen!“ Semir drehte sich in Richtung Stimme. Kovaljev persönlich stand im Fahrerhaus und richtete ein Maschinengewehr auf die Beiden.

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  • Anna sah dem RTW noch nach, der sich den Weg durch die Menge bahnte und dann mit eingeschaltetem Martinshorn davonbrauste.
    Johanna stand inzwischen an der Zinkwanne, in der Alexa Behrendts lag. Sie zog das Tuch zurück und musste erst einmal nach Luft schnappen. Sie rief Anna zu sich. Auch sie reagierte erst einmal geschockt. Dann fiel ihr ein, was der Mann gesagt hatte und sagte mehr zu sich als zu Johanna: "...wenn sie hinten saß, dann hat sie Nathalie bedroht...nein, das kann nicht sein..." Sie rieb sich über die Stirn und sah dann auf die Digicam. "Kommen Sie, wir bringen das hier zur Schrankmann, die Kollegen kümmern sich um den Rest.


    Während der Fahrt telefonierte Anna mit der Staatsanwältin und berichtete von dem Unfall, aber auch von dem Verdacht, das Kollers Assistentin etwas damit zu tun haben könnte.
    Claudia Schrankmann war aufgebracht. Der Fall wurde immer abstruser. Zeugen entpuppten sich als Komplizen der Gegenseite und so langsam wusste sie auch nicht mehr, wer überhaupt noch von ihren Leuten vertrauenswürdig war.
    "Frau Engelhardt, wie kommen Sie bloß auf diesen Gedanken?"
    "Ganz einfach: Die Beamten in der Schutzwohnung waren tot, eine Waffe fehlte und laut Aussage eines Zeugen, saß Alexa Behrendts hinter Nathalie Krämer im Wagen." Anna war selber ein wenig genervt von der Situation und gab sich nicht die Mühe, es zu verbergen.


    Parallel dazu meldete sich über Funk Andrea. Sie hatte tatsächlich über Zons Handy ihren Standpunkt ausgemacht und das SEK war unterwegs.

  • Kovaljev lächelte eiskalt "Sieh an, eine längst vermutete Leiche. Herr Gerkan, wie schön sie zu sehen. und glauben sie mir, ich freu mich wirklich. Denn so werde ich nun zu meinem Ziel kommen und eine Person beseitigen, die ich längst hätte umbringen sollen."


    Kovaljev gab seinen Leuten ein Zeichen. Unsanft rissen sie Zonz und Semir aus dem Wagen.
    "Knöpft ihn euch vor und macht ihn alle. Ich werde mit Herrn Gerkahn jetzt einen Ausflug machen."


    Er zerrte Semir am Kragen zu seinem Wagen und fesselte ihm die Hände an der Beifahrerseite , stieg ein und fuhr los.
    "So und nun werden sie in Kranichs Versteck anrufen und sich melden.!"


    Semir schloss die Augen. Zahleiche Gedanken schossen ihm durch den Kopf.
    Würde Tom erfahren, dass er in der Gewalt dieses Mannes war, würde er nicht zögern ihn zu retten , doch gesundheitlich war er weder körperlich noch seelisch in der Lage dazu. Verdammt.......

  • Das SEK kam an dem angegebenene Standort an und sah die Person die sich an den LKW gelehnt hatte. Mann erkannte genau, dass dieser sich nur schwer auf den Beinen halten konnte. Um ihn herum standen drei Männer, die mit Waffen auf ihn zielten. Ein vierter lachte und schlug auf den Mann ein. Die SEKler schlichen sich an und schalteten drei der Männer gleichzeitig aus. Der Vierte griff sich den Mann am LKW und hielt ihn als Schutzschild vor sich. "WAFFE WEG!! ICH KNALL IHN AB!" schrie er hysterisch. Einer der Polizisten legte an und schoss. Er traf den Geiselnehmer in den Kopf. Bevor dieser zu Boden sank, rissen zwei andere die Geisel aus der Reichweite. "Sind Sie soweit okay?" "Ja... Zons, Lars Zons." "Wo ist Gerkhan? Er war doch bei IHnen oder?" "Ja... Kovaljev hat ihn mitgenommen. Ich weiß nicht wohin...dass heißt ich kann mir denken,... das sie Kranich ausschalten wollen."


    Kovaljev sah Semir grinsend an. "Na wie fühlt man sich als lebende Leiche? Ein schönes Gefühl, aber gewöhnen Sie sich nicht dran. Ich ändere es bald ab und als Leiche sind Sie dann unter der Erde. Genau wie Kranich. So und nun werden Sie dort anrufen!" Semir sagte ncihts. "Hey... ich sagte du rufst dort an!" Kovaljev wurde wütend. Er sah einen Waldweg von der Straße abgehen und fuhr hinein. "Gut... dann werden wir uns wohl mal in Aller Ruhe unterhalten müssen. Und diesmal tut es weh, das schwöre ich dir."

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  • Zwischenzeitlich befand sich Anna bei der Schrankmann und dem Oberstaatsanwalt. Sie diskutierten heiß über die Wiederaufnahme des Verfahrens. Die Bilder der Kamera waren aussagekräftig genug, aber der Oberstaatsanwalt forderte noch die Aussage von Semir
    "Was wollen Sie noch...wir riskieren Kopf und Kragen und Sie zögern noch?" Anna war erbost und wollte schon weiterfortfahren, als sie ihr Handy unterbrach. Entschuldigend ging sie etwas abseits.
    "Engehardt..."
    "Ja, hier Schulze, Leiter des SEK...hm, der Zugriff war nur teilweise ein Erfolg..."
    "Reden Sie schon, was ist passiert?"
    "Nun, ein Kollege, ein gewisser Gerkhan ist wohl noch in der Gewalt eines der Gangster."
    Anna musste tief durchatmen.
    "Ist Zons bei Ihnen? Wenn ja, geben Sie ihn mir!" befahl Anna kurz angebunden.
    "Hallo Frau Engelhardt. Es tut mir leid, aber Semir ist in Kovaljevs Gewalt...ich sorge für die Großfahndung..."
    "Tun Sie das, danke..." Anna legte auf. Nathalies Unfall hat sie vorerst für sich behalten. Im Moment brauchte sie jeden verfügbaren Beamten. Aber es ging ihr sichtlich nicht gut. Beide Anwälte sahen sie besorgt an.



    Tom hatte das Gefühl, in einer Art Glocke zu sein. Niemand sagte ihm etwas, weder was mit Semir noch mit den Ermittlungen war. Er fühlte sich nutzlos. Niki brachte ihm eine heiße Brühe.
    "Du musst erst mal genesen...dann kannst Du wieder ermitteln...und erst mal brauchst Du Ruhe. Und wenn Du nicht wärst, dann wäre das hier nie aufgeflogen." Niki schien seine Gedanken zu lesen. Tom nickte, aber wirklich zufrieden stellte ihn die Antwort nicht.
    "Semir ist in Gefahr." stellte Tom nüchtern fest.
    "Du auch, wenn Du hier einfach rausmaschierst." Niki sah ihn mit einem Blick an, der keinen Widerspruch duldete. Tom schwieg und löffelte vorsichtig die Suppe leer.

  • Um Anna herum drehte sich alles.
    Die Stimmen kamen plötzlich wie duirch Watte bei ihr an.
    "Frau Engelhardt? Hallo ?"
    Johanna stand nun neben ihr, reichte ihr ein Glas Wasser.
    Anna nahm es zitternd " Sie müssen zu Tom. Ich ahne was Kovaljiev vor hat. Tom kann das nicht.. nicht in seinem Zustand..Johanna, hier ist die Adresse wo Tom ist....." sie reichte ihr einen kleinen Zettel.
    Sekunden später zerschellte das Wasserglas auf dem Boden und Anna sackte fast vom Stuhl.
    Schrankmann und der Oberstaatsanwalt sprangen auf.
    Johanna sah die Beiden an , sprang in Richtung Tür"Kümmern sie sich um sie..ich muss los... und ..... den Rest erkläre ich ihnen später."
    Die Türe knallte hinter ihr gegen die Wand und man hörte sie über den Flur rennen.

  • Semir blutete aus der Wunde, die ihm Kovaljev beigebracht hatte. Er hatte ihm ein Messer in den Arm gerammt und schlug auf ihn ein. Semir hatte starke Schmerzen. "Aufhören!" schrie er, als Kovaljev noch einmal mit dem Messer auf ihn einstach. Die Klinge drang in seine Hüfte. "Du wirst jetzt dort anrufen, wo Kranich ist. Wir werden beide hinfahren und dann werde ich euch beide ins Nirvana schicken." "Ja... ich tue es.... ich tue es" stöhnte Semir. Er hatte eine Idee gehabt, die ihm nun das Leben retten sollte. Er wählte mit zitternden immer noch gefesselten Händen Zons Nummer. Als dieser sich meldete, schloss Semir erleichtert die Augen. Er lebte noch... das war gut... "Chefin... ich bin es... Semir... ich... ich fahre zu Tom... ich ..." "Schon gut. Wir wissen Bescheid und warten auf dich. Bis gleich." Kovaljev sah ihn an. "Willst du mich verarschen? DAs war nicht deine Chefin... Wer war das?" "Ein....ein Kollege... meine chefin ist sicher bei Tom drin... deshalb..." gab Semir leise von sich. Er fühlte sich so schwach. Blut war überall an ihm. Er wußte, dass er nicht mehr lange durchhalten wird.


    Lars stand mit dem SEK bereits vor dem Krankenhaus aus Johanna ankam. Sie sah ihn und begrüßte ihn. "Gut, das Sie es geschafft haben. Wo ist Semir? Wissen Sie etwas?" Lars nickte. "Ja wir haben eben telefoniert. Er hörte sich zwar nicht gut an, aber er lebt. Er ist mit Kovaljev hierher unterwegs. Wo ist Engelhard?" "Ähmm der Fall fordert auch bei ihr seinen Tribut. Sie kommt sicher nachdem sie sich von dem Schwächeanfall erholt hat. Schrankmann hat bereits die höheren Herrschaften, die in diesem Fall verwickelt sind verhaften lassen. Uns fehlt nur noch Kovaljev. Dann wird auch das aufrollen des Falles Kranich kein Problem mehr sein. Seine Aussage und die von Semir, werden diesen Leuten das Genick brechen." Lars nickte nur. "Meine Kollegin hat also die Kamera abgeben können. Das ist gut. Kommt sie auch gleich?"


    Johanna hatte von Anna erfahren, das Nathalie im Koma lag und die Chance, dass sie wieder wach wird, sehr gering war. Doch sie wollte Lars nichts sagen. Noch nicht. Sie brauchte ihn jetzt. Noch einer der ausfällt wären nicht tragbar. "Engelhard wird es Ihnen gleich erzählen. Sie kommt sicher gleich." Lars nickte nur und sah auf die Uhr. "Eigentlich müssten sie gleich auftauchen. Kovaljev und Semir."

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  • "Na hoffen wir es, dass es klappt...wenn die mitbekommen, dass Tom nicht mehr hier ist..." Johanna hatte eine Gänsehaut bei dem Gedanken. Zons sah sie an und nickte. Ihm war zwar grob der Stand der Dinge mitgeteilt worden, hatte aber auch keine Ahnung, wo sich Tom aufhielt. Je weniger davon wussten, um so besser.
    "Schade, ich hoffe, sie schaffen es rechtzeitig...Nathalie hat viel riskiert...diese Festnahme wäre auch für sie ein Triumph, den sie sich mehr als verdient hat", meinte Zons. Er musterte Johanna, die zeigte aber keine Reaktion, als hätte sie das eben nicht gehört, sondern konzentrierte sich darauf, das Semir und Kovaljev jeden Moment auftauchen würden.
    Zons wandte sich dann Schulze zu und gab Anweisungen, wie er seine Leute am besten positionieren könnte, dann machten sich auch er und Johanna unsichtbar. Von ihrem Posten aus, hatten sie eine gute Einsicht über den Eingang. Das Personla war unterrichtet worden und hatten die Anweisung, alle Patienten so gut wie möglich in ihre Zimmer zu halten.
    "Sehen Sie..." Zons bemerkte den Wagen als erstes.
    "Ok, Schulze, warten Sie ab...Zielperson und Geisel nähern sich...vorerst keine Schussfreigabe...Zielperson Kovaljev nur verwunden und bewegungsunfähig machen. Wir brauchen ihn lebend. Passen Sie auf Gerkhan auf. Ende."
    Die Nerven aller Beteiligten spannten sich mehr an, eher dichter sich Kovaljevs Fahrzeug näherte...

  • Langsam rollte Kovaljevs Wagen auf den fast leeren Klinikparkplatz und hielt an der Seite, nahe dem Seiteneingang.
    Jahanna griff zum Ferngals und versuchte zu erkennen, was im Inneren des Wagens vor sich ging. Doch durch die getönten Scheiben hatte sie keine Chance etwas zu erkennen. Unruhig suchten ihre Augen den Parkplatz ab. Sie wartete, dass dort unten etwas passierte, doch bisher machte Kovaljev keine Anstalten auszusteigen.
    Johanna reichte das Fernglas an Zons weiter und griff zu ihrem Funkgerät, um mit dem SEK-Leiter kontakt auf zu nehemen.
    "Ok, der Vogel ist im Nest."
    "Verstanden. Wir blockieren die Ausfahrten. Ich will die Sache hier zu Ende bringen."
    "Ok. Noch keine Schussfreigabe. Der Wagen hat getönte Scheiben. So lange sie nicht aussteigen können wir nicht machen."
    "Gut, wir warten."
    "In Ordung, ich melde mich wieder."
    Damit steckte Johanna das Funkgerärt weg und schaute erwartungsvoll zu Zons. Doch der schüttelte nur den Kopf.
    "Unten rührt sich noch immer nichts. Ich hoffe, sie haben nichts bemerkt."
    Johanna nickte nur stumm. Die Situation für Kovalljev spitzte sich zu. Er hatte nichts mehr zu verlieren. Die Photos waren längst bei der Staatsanwaltschaft, seine Anwesen wurden in diesem Moment durchsucht und der Wagen mit den Waffen war auch längst beschlagnahmt worden. Und selbst, wenn ihm das noch nicht klar war, so wusste er vermutlich doch, dass er für den versuchten Mord an zwei Polizisten und die darrauf folgenden Geiselnahme für sehr lange Zeit in den Knast wanderen würde.
    Wenn er sich dem bewusst würde, dann würde die Situation eskalieren, soviel war klar. Kovaljev saß im Moment wie ein verwundetes Tier in der Falle und bekanntlich waren dieses Tiere die gefährlichsten.
    Johanna betete einfach, dass ihm die Ruhe auf dem Parkplatz nicht auffiel. Sie nahm das Fernglas wieder an sich und starrte angespannt auf den Wagen. Es war totenstill auf dem Parkplatz. Nichts rührte sich. Selbst der Wind schien den Atem anzuhalten. Nicht einmal die Blätter der Bäume raschelten.
    Plötzlich zerriss das Klingeln eines Handys die stille. Johannas Herz setzte einen Schlag aus. Mit zitternden Fingern griff sie zu dem Gerät.

  • Benommen hin Semir im Gurt. Sein arm schmerzte und er spürte so langsam, wie ihm der Blutverlust zu schaffen machte. Ein leichter Ruck, der durch den Wagen ging, sagte ihm, dass Kovaljev gehalten hatte. Vorsichtig hob Semir den Blick und ließ ihn über den Parkplatz streifen.
    Es war still, zu still. Keinen Menschenseele weit und breit. Selbst die Fahrzeuge, die noch auf dem Parkplatz standen wirkten seltsam verloren. Aus dem Augenwinkel glaubte er zu sehen, wie ein Einsatzbus vor die Ausfahrt gefahren wurde. Offentsichtlich war seine Botschaft angekommen.
    Sein Blick wanderte weiter zu Kovaljev. Der hatte den Wagen abgestellt und mussterte nun seinerseits den Parkplatz. Immer wieder wanderte sein Blick zwischen den umliegenden Gebäuden und dem Seiteneingang hin und her. Schließlich stellte er fest, was auch Semir schon aufgefallen war.
    "Es ist ruhig hier! Viel zu ruhig für ein Krankenhaus!", knurrte er.
    Er wendete sich um zu Semir. Zornig griff er ihm mit beiden Händen am Kragen und riss ungeachtetes des Gurtes und der Verletzungen zu sich.
    "Arrg ...", stöhnte Semir auf.
    "Du hast sie gewarnt! Du Nichtsnutziger Bulle hast sie gewarnt!", fauchte er ihn drohend an.
    Dann stieß er ihn ebenso kräftig wieder von sich. Semir schlug mit dem Kopf gegen die Scheibe. Einen Moment wurde ihm schwarz vor Augen, doch er kämpfte verbissen, um nicht das Bewusstsein zu verlieren.
    Kovaljev holte derweil ein Handy aus seiner Tasche und klatschte es Semir mit der flachen Hand vor die Brust.
    "Los! Anrufen! Ich will Kranich."
    Mir zitternden Fingern griff Semir nach dem Handy. Instinktiv wählte er Johannas Nummer. Es dauerte einen Moment, bis zu abhob.
    "Ja, Johanna Meibach hier!", meldete sie sich.
    "Johanna, ... Semir hier!", antwortete er schwach.
    "Semir ... Oh mein Gott ... was ist los?"
    "Johanna, ... keine Zeit ... Kovaljev ... Ahhhhhhhhh"
    Ein stechender Schmerz im Bein ließ ihn aufschreien. Kovaljev hatte ihm das Messer in den Oberschenkel gerammt.
    "Semir!!", schrei Johanna. "Alles ok?"
    "Ja ... ja ... Er will Tom!"


    Dann brach das Gespräch ab. Johanna rief noch einige Male Semirs Namen, doch verbeglich. Das Gerät blieb tot. Kreidebleich legte sie auf und starrte Zons an.
    "Er hat und entdeckt. Und er will Kranich!"

  • ups bist du gemein Mia..... X(


    Kovaljev sah Semir an "Du glaubst wohl hier lebend herauszukommen was?" Er lachte gemein. Semir sagte gar nichts. Er war damit beschäftigt die Schmerzen auszuhalten. Langsam schwanden ihn die Sinne. Er schloss die Augen und konzentrierte sich bei sich zu bleiben. Kovaljev sah ihn an. Er hielt ihm das Messer an den Hals. "Du wirst der erste sein, der abdankt, wenn sich hier auch nur einer deiner Kollegen zeigt." Er nahm sein Handy und drückte die Wahlwiederholung. Es dauerte nicht lange und Johanna meldete sich. "Pass mal auf Süße.... ich kann deinen Kumpel hier noch einmal schreien lassen, wenn du ihn hören willst...." "Nein... lassen Sie ihn. bitte!" kam von Johanna. Kovaljev lachte. "Gut... dann wirst du tun, was ich sage.... ich will das Alle Bullen verschwinden. Innerhalb von zehn Minuten ist hier kein Bulle mehr zu sehen. Dann will ich Kranich sehen. Keine Tricks! Ach ja und dann bekomme ich mit meinem Freund hier drin und Kranich freien Abzug!" Er legte auf und blickte wieder auf Semir. Spaßeshalber stieß er ihn an dem verletzten Arm an. "Hey... jetzt wird es lustig.... bleib ja wach!"


    Johanna sah Lars an. "Was sollen wir denn jetzt machen? Ich meine wir können Tom nicht einfach in die Hände dieses Wahnsinnigen geben. Er wird beide umbringen. Eben hat Semir schrecklich laut geschrieen. Er hörte sich schwach an...." Lars nickte. Dann überlegte er, dass er schon einmal in Kranichs Rolle geschlüpft war. Sicher würde es gelingen, wenn Kovaljev etwas nervös war. Es war dunkel genug um wenigstens an den Wagen heranzukommen. Er musste ja nichts sagen, nur in Semirs Nähe kommen und dann.... tja und dann? Er musste es versuchen. Über den weiteren Gang machte er sich Gedanken wenn es soweit ist. Sicher wird er wollten das "Kranich" sich fesselt. Er wird einen gebrochenen Mann spielen, der mit lahmen Schritten zum Wagen ging. Kovaljev wird sicher ganz auf ihn fixiert sein. Und um ihn einsteigen zu lassen, musste Kovaljev aussteigen. Semir war mit Sicherheit gefesselt und konnte sich nicht rühren.


    Johnanna stieß ihn an. "Darf ich an Ihren Gedanken teilhaben?" "Was? Ach so .... ja. Holen Sie mir den Einsatzleiter des SEK" Johanna nickte und holte Alexander Hoffmann. "Okay.... ich habe folgendes vor. Sie haben sicher einiges an Leute im Gelände, oder?" Hoffmann nickte. "Ja sicher. In unmittelbarer Nähe des Wagens sind drei Mann postiert. Die kann er nicht sehen." "Gut... die Drei lassen wir wo sie sind. Die Anderen sollen sich hier versammeln und so tun, als ob wir abziehen. Ich gehe als Kranich zum Wagen. Das ist schon einmal geglückt und es ist dunkel genug, Kovaljev wird mich wahrscheinlich erst erkennen, wenn ich am Wagen stehe. Dann muss es schnell gehen. Wenn es sein muss, finaler Schuss." Hoffmann nickte. "Gut... Johanna, Sie informieren Anne Engelhard und ich werde mich umziehen. Kovaljev denkt ja ich bin tot, das wird mir jetzt zu Gute kommen" Johanna nickte und verschwand. Auch Hoffmann leitete den geordneten Rückzug ab. Die drei Männer im Gebüsch sollten in Stellung bleiben und Semir aus dem Wagen holen.


    Semir ahnte zwar, dass die Chefin Tom mit Sicherheit nicht rausschicken würde, aber er schloss mit seinem Leben ab. Erneut war in diesem Fall dabei abzuschließen. Er hielt die Augen geschlossen. Die Wunden pochten und er wollte nur, dass es endlich vorbei ist.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Dieses war der erste Streich ... ;)


    Lars machte sich bereit. Er zog seine Dienstwaffe aus dem Holster und löste das Holster vom Gürtel. Johanna schaute ihm misstrauisch zu. Der Wahnsinnige wollte doch nicht etwas ohne Waffe da raus gehen.
    „Ein Holster wäre wohl ein wenig auffällig, nicht wahr?“, meinte er nur, als hätte er ihre Gedanke er raten und schob sich die Waffe hinten in den Hosenbund. Johanna musste eingestehen, dass er recht hatte, dennoch blieb sie skeptisch.
    „Aber Sie sollten sich auch umziehen. Immerhin hat Kovaljev Sie heute schon mal gesehen.“, gab sie zu bedenken.
    „Da haben Sie recht, nur leider habe ich nichts anderes.“, entgegnete Lars.
    „Nehmen sie wenigstens die hier!“, mischte sich jetzt der SEK-Leiter in das Gespräch ein und reichte Lars ein abgetragenes, schwarzes Basecap. „Er muss ja nicht sofort ihr Gesicht sehen.“
    Dankbar griff Lars nach der Kappe und setzte sie auf. Johanna zog ihm den Schirm ein wenig ins Gesicht.
    „Wenn Sie jetzt die Schultern noch etwas hängen lassen, könnte unser Trick klappen.“, meinte sie langsam.
    „Wir wäre dann so weit!“, vermeldete der SEK-Leiter. „Wie sieht’s bei ihnen aus?“
    Lars nickte nur stumm. Er schluckte trocken. So langsam wurde ihm bewusst, worauf er sich hier einließ. Das war ein Himmelfahrtskommando. Sie hatten nur diese eine Chance und selbst die war denkbar gering. Eigentlich war es vollkommen unverantwortlich, was sie hier taten. Doch er kam nicht mehr dazu, sich noch weitere Gedanken zu machen.
    „Gut, dann los!“, befahl der SEK-Leiter.
    Die Männer legten ihre Gewehre nieder und gingen langsam in einer langen Reihe durch den Haupteingang hinaus auf den Parkplatz. Lars setzte sich ebenfalls in Bewegung und machte sich auf den Weg zum Seiteneingang. Es schien ihm glaubwürdiger, wenn „Kranich“ nicht den Haupteingang benutze, immerhin war er ja „versteckt“. Mit schweißnassen Händen umfasste er den Türgriff und drückte die Tür vorsichtig auf. Schwere schwüle Abendluft schlug im entgegen. Sein Blick huschte nervös über die Umgebung. Die Dämmerung hatte bereits eingesetzt und am Himmel hatten sich schwere, schwarze Unwetterwolken zusammengezogen. Einen Moment glaubte Lars in der Ferne bereits das Grollen des herannahenden Gewitters zu hören. Der Parkplatz lag im Halbdunkel. Von der Straße her schienen einige Laternen herüber, doch der Großteil ihres Lichts wurde von den mächtigen Platanen, am Straßenrand abgeschirmt. Hinter dem Gebüsch einige Meter seitlich des Wagens konnte er vage die Schatten der SEK-Männer erahnen. Am Haupteingang machten sich Hoffmann und seine Männer gerade bereit für ihren fingierten Abzug. Das war auch Lars‘ Zeichen. Er atmete noch einmal tief durch und wischte sich seine Hände an der Hose ab. Dann trat er mit einem großen Schritt hinaus auf den Parkplatz, die Sicherheit des Klinikgebäudes hinter sich lassend.
    Für den Anfang schien alles gut zu gehen, langsam näherte er sich Kovaljevs Voyager. Zunächst blieb am Wagen alles ruhig. Doch dann wurde die rechte hintere Schiebetür einen Spalt weit geöffnet. Lars verstand sofort. Das war eine Aufforderung für ihn, dort einzusteigen. Innerlich fluchte er. Es war nicht die Tür, die zu Gebüsch wies, sondern jene, die zum Parkplatz zeigte. Doch ihm blieb keine Wahl. Wenn er auch nur den Hauch einer Chance haben wollte, Semir lebend zu befreien, dann musste er mitspielen. Mit kleinen, betont schlurfenden Schritten ging er um den Wagen herum, weiter auf den Parkplatz hinaus, als ein Geräusch ihn in seiner Konzentration aufstörte.
    Ein leises elektrisches Summen lag plötzlich über dem ganzen Parkplatz. Im nächsten Moment umfing ihn eine grelle Helligkeit, so dass er geblendet die Augen schließen musste.

  • ... und der zweite folgt sogleich!" :D


    Kaum hatten Lars und Hoffmann und seine Männer sich auf den Weg gemacht, griff Johanna nach ihrem Handy um die Chefin zu informieren. Mit der rechten Hand hielt sie sich das Gerät ans Ohr und wartete darauf, dass jemand abhob, mit der Linken griff sie wieder zum Fernglas, um den Parkplatz im Auge zu behalten. Noch war unten alles ruhig.
    „Ja, Engelhardt!“, meldet sich die Chefin. Ihre Stimme klang noch immer etwas schwach.
    „Chefin, es haben sich Komplikationen ergeben.“, erklärte Johanna direkt. „Kovaljev hat das SEK bemerkt. Er fordert Tom und freien Abzug mit seinen beiden Geiseln.“
    „Verdammt!“, fluchte die Engelhardt. „Was gedenken Sie zu tun?“
    „Zonz hat sich bereit erklärt, nochmal Tom zu spielen. Er will Semir da rausholen. Einige versteckte SEK-Schützen geben ihm Rückendeckung.“, antwortete Johanna.
    „Sind Sie wahnsinnig?“ Die Chefin schrie jetzt fast ins Telefon. „Habe Sie auch nur den Hauch einer Ahnung, was passiert, wenn Kovaljev klar wird, das er Zonz vor sich hat und nicht Tom?“
    Johanna wollte etwas erwidern, wollte rechtfertigen, dass es die einzige Chance war, Semir zu retten, doch die Ereignisse unten auf dem Parkplatz lenkten sie ab.
    Urplötzlich flammten die Laternen auf und der Parkplatz war von einem Moment auf den anderen taghell erleuchtet. Johanna sank das Herz bis in die Hose. Damit war Lars‘ Tarnung dahin. Jetzt würde Kovaljev mit Sicherheit erkennen, wen er da vor sich hatte. Sie drückte das Fernglas fester an ihre Augen und starrte wie gebannt auf den Parkplatz. Fieberhaft überlegte Sie, was sie tun konnte, wie sie Lars helfen konnte, doch sie musste einsehen, dass ihr die Hände gebunden waren. Was dann passierte, lief wie ein Film in Zeitlupe vor ihren Augen ab, zum Greifen nahe und doch unerreichbar weit weg.
    Sie sah, wie Lars taumelte. Das plötzliche Licht hatte ihn geblendet. Er zögerte, blieb stehen, machte dann wieder einige Schritte auf den Chrysler zu. Er wollte das doch nicht wirklich durchziehen. Johanna wollte nach ihm rufen, wollte ihm befehlen umzukehren, sich in Sicherheit zu bringen, bevor es zu spät war, doch sie konnte ihn nicht erreichen. Die Fenster hier ließen sich nicht öffnen. Sie schlug mit der flachen Hand gegen die Schreibe, doch Lars reagierte nicht.
    Die Schiebetür des Wagens wurde weiter aufgeschoben. Eine Waffe erschien. Sie sah das Mündungsfeuer, hörte dumpf den Knall der Schüsse, sah Lars zusammenbrechen.
    Das Handy fiel ihr aus der Hand. Kreidebleich starrte sie auf dem Parkplatz. Wollte einfach nicht glauben, was sie dort sah. Sie beugte sich vor, so weit, dass sie mit dem Fernglass gegen die Fensterscheibe stieß und es sich schmerzhaft ins Gesicht rammte. Kurz setzte sie das Glas ab, rieb sich die Augen. Dann nahm sie es wieder hoch, schaute wieder hindurch, in der irren Hoffnung sich getäuscht zu haben. Doch das Bild blieb das gleiche. Dort unten, mitten auf dem Parkplatz lag Zonz, reglos in einer größer werdenden Blutlache.
    Langsam bückte sie sich nach ihren Handy. Sie hörte die Chefin leicht aufgeregt schimpfen, doch sie schenkte dem keine Beachtung.
    „Er hat auf ihn geschossen. Einfach so.“, murmelte sie tonlos.
    Sofort änderte sich die Stimme der Chefin.
    „Wer hat geschossen? Auf wen?“
    „Kovaljev hat geschossen! Auf Zonz!“, wiederholte Johanna fassungslos.
    „Was? Johanna, was ist bei Ihnen los?“,
    „Er muss ihn erkannt haben.“
    „Ok, Johanna, bleiben Sie, wo sie sind. Ich bin in fünf Minuten da!“, erklärte die Chefin jetzt energisch. Sie schien zu merken, dass Johanna gerade zu keiner rationalen Aktion in der Lage war. Dann legte sie auf.
    Johanna starrte noch immer, wie gebannt auf den leblosen Körper, der dort unten im grellen Schein der Laternen lag. Sie merkt erst, dass die Chefin das Gespräch beendet hatte, als jenes nervtötende Tuten des Besetztzeichens erklang. Sie drückte das Geräusch weg und wollte ihr Handy gerade wieder in die Tasche gleiten lassen, da klingelte es erneut. Das schlimmste befürchtend hob sie ab.
    „Sag mal, wollt ihr mich verarschen?“, brüllte er ins Telefon. „Ich wollte Kranich, nicht Zonz! Bringt ihn mir! Sofort!“
    „J-ja, natürlich.“, stotterte Johanna. Sie schluckte und versuchte ihre Stimme wieder unter Kontrolle zu bringen. Zonz war kurz vorm durchdrehen, dass spürte sie. Sie musste ihn hinhalten, irgendwie, bis die Chefin da war. „Wir holen Kranich, aber das dauert seine Zeit. Er ist …“
    „Ihr habt dreißig Minuten! Keine Sekunde länger!“, unterbrach Kovaljev sie herrisch. „Und damit ihr euch nochmal dran erinnert, worum es hier geht …“
    Johanna hörte, wie Kovaljev sich an dem Hand zu schaffen machte, es wurde offenbar weggelegt. Dann hörte sie einen dumpfen Schlag, gefolgt von einem schmerzgepeinigten Aufschrei von Semir.
    „Nein … bitte … wir tun doch alles …“, stammelte sie entsetzt.
    „Dreißig Minuten! Haben wir uns verstanden?“
    „Ja, sicher! Wir tun alles, was sie wollen.“
    „Gutes Mädchen!“ Dann war das Gespräch weg.
    Verzweifelt ließ Johanna sich an der Wand hinunter rutschen und barg den Kopf in den Armen. Die Situation war hoffnungslos. Sie konnten Kovaljev Tom nicht ausliefern. Er war überhaupt nicht in der Verfassung, hier einzugreifen oder auch nur sich zu verteidigen. Ihn dort auf den Parkplatz zu schicken kam einem Todesurteil gleich. Aber ihn nicht zu schicken, bedeutet Semirs Tod definitiv zu besiegeln. Aber dem SEK den Befehl zum Zugriff zu geben, bedeutete des gleiche. Kovaljev hatte nichts mehr zu verlieren. Er wusste, dass er hier nicht mehr rauskam und wollte nur noch so viele mitnehmen wie möglich.

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