Die Anwältin

  • Diana wurde unsanft in einen kühlen dunklen Raum geschubst.
    „So, das wird für die nächste Zeit dein neues Zuhause sein. Ich freue mich einen so hübschen Gast zu haben.“ Der Mann lachte laut auf. Diana sah ihn mit tränengefüllten Augen an. „Was wollen Sie von mir?“ stammelte sie. „Das weißt du ganz genau“ antwortete der Mann und verließ den Raum. Diana hörte wie die Tür abgeschlossen wurde. Sie kauerte sich auf den Boden und fing laut an zu schluchzen.


    Tom bog mit quietschenden Reifen in die Einfahrt ein und stellte den CLK direkt vor der Tür ab. Er und Semir sprangen aus dem Wagen und liefen zur Tür. Hastig schloss Tom diese auf und beide eilten ins Wohnzimmer. Dort saß Eva käseweiß auf der Couch und hielt mit den Armen ihre Beine umschlungen. Als Tom und Semir das Wohnzimmer betraten, blickte sie auf. In ihren Augen war das blanke Entsetzen zu sehen. Tom setzte sich sofort neben sie und nahm sie in den Arm. „Was ist passiert Eva?“
    „Ich hab alles gehört“ flüsterte Eva.
    „Was ist denn genau passiert?“ fragte Semir, der gerade mit einem Glas Wasser aus der Küche kam und es Eva reichte.
    Sie erzählte von dem Telefonat und dem Überfall, den sie mitangehört hat.


    „Eva, ich glaube es wird Zeit, dass du uns 100%ig vertraust. Was war in deiner Aktentasche?“
    „Ich.. ich kann es euch nicht erzählen. Das ist gegen die Vorschriften. Ich vertraue euch ja, aber ich kann es einfach nicht. Ich hab schon genug verbockt.“
    „Eben, und deshalb müssen wir dir helfen. Und mach dir wegen den Vorschriften mal keine Gedanken. Tom hält sich auch nie dran. Und er ist immer noch bei der Autobahnpolizei. Warum auch immer.“ Semir musste bei dem Gedanken an die wilden Fahrten von Tom und ihm schmunzeln und auch Eva lächelte leicht, im Gegensatz zu Tom.
    „Na komm, du hälst dich ja wohl noch weniger an Vorschriften als ich“, konterte Tom.
    Eva musste ein Lachen unterdrücken. „Ihr seid beide so süß. Lieb von euch, dass ich mich aufmuntern wollt, aber da muss ich jetzt alleine durch. Die Anwaltschaft wird mich ausschließen und dann kann ich meine Karriere vergessen.“ Eva merkte, wie ihr die Tränen kamen und stand schnell auf und verschwand in der Küche. Sie wollte nicht, dass Semir und vor allem Tom sie so sehen.


    „Ich ruf mal Hartmut an und frag, ob er schon was gefunden hat, was uns weiterhelfen könnte.“ Semir verschwand auf den Balkon, um mit Hartmut zu telefonieren. Tom folgte Eva in die Küche und nahm sie wortlos in den Arm. Jetzt konnte sie ihre Tränen nicht mehr unterdrücken und begann leise zu schluchzen.

  • So, ein kleines Stückchen gibts heut abend noch. Viel Spaß :baby:



    „Wir müssen zu David Marquardt, Tom.“ Eva löste sich aus Toms Umarmung und wischte sich mit dem Handrücken die Tränen weg. Tom reichte ihr ein Taschentuch.
    „Möchtest du sich nicht lieber ein bisschen hinlegen? Du bist doch total neben der Spur.“
    „Nein, wir müssen zu Marquardt...“


    „Hartmut hat was gefunden!“ Semir kam aufgeregt in die Küche gelaufen. „Und er hat... ist nicht so wichtig.“ Tom sah Semir fragend an. Dieser schüttelte den Kopf und zuckte mit den Schultern. „Später“ formte er mit seinen Lippen. Tom verstand.
    „Also, in deiner Aktentasche waren kurz braune Haare. Naja, du hast lange blonde, von daher...“
    „In meiner Aktentasche? Soll das heißen...?“ Eva starrte zuerst Semir, dann Tom ungläubig an. Tom nickte ihr zu. „Ja, wir haben sie gefunden.“
    „Aber hoffentlich nicht gelesen.“
    „Nein, natürlich nicht. Aber warum vertraust du uns denn nicht?“ Tom seufzte.
    Semir verschluckte sich und begann zu husten. „Sorry“ sagte er.
    „Semir, alles ok?“ Tom schlug seinem Freund auf den Rücken.
    „Ja...hust...hab mich...hust...nur verschluckt...hust.“
    Eva reichte ihm ein Glas Wasser und er trank einen Schluck und fühlte sich gleich besser.
    „Sag mal Semir, ihr habt die Notizen nicht gelesen. Aber was ist mit diesem Hartmut?“ Eva sah skeptisch zu Semir. Dieser begann erneut zu husten. Tom schlug ihm doller auf den Rücken. Nach einer Weile hatte Semir sich wieder beruhigt. Eva sah ihn fordernd an. „Also, los. Hat er oder nicht?“
    „Naja...ja“ murmelte er.
    „Das darf doch nicht wahr sein! Hat der noch nie was von Datenschutz und vertraulichen Sachen gehört? Na der kann was erleben! Der wird mich kennen lernen. Und wenn ich mit ihm fertig bin, dann wird er sich dreimal überlegen, ob er nochmal in fremden Sachen schnüffelt!“ Eva war außer sich vor Wut. Tom und Semir beschlossen lieber nichts zu sagen. Eva gehörte zu der Sorte Frau, die man besser nicht zu beruhigen versucht, wenn sie sauer ist. Außerdem war Hartmut ja nicht ganz unschuldig an ihrem Ausbruch.
    Nach ein paar Minuten schien sie sich wieder beruhigt zu haben. Also versuchte Tom sein Glück. „Eva?“ fragte er vorsichtig. „Sollen wir dann jetzt zu Marquardt fahren?“
    „JA!“ fauchte sie ihn an. Tom hob beschwichtigend die Hände. „Doch noch nicht beruhigt“ dachte er im Stillen.
    „Fahren wir. Und unterwegs erzähl ich euch von den Notizen. Wenn dieser Hartmut seine Klappe nicht halten kann, dann weiß es eh bald halb Köln.“ Sie marschierte immer noch wütend Richtung Haustür. „Wenn ich den Kerl erwische...“ fluchte sie vor sich hin.
    Tom und Semir sahen sich an und zuckten mit den Schultern. „Das gibt Ärger Hartmut“ sagte Semir. Grinsend folgten sie Eva. Gemeinsam fuhren sie zu David Marquardts Wohnung.

  • So, es gibt Nachschub ;) Das muss allerdings erstmal bis Sonntag reichen. Bin übers Wochenende weg. Trotzdem viel Spaß und Feeds nicht vergessen ;) :baby:


    Als Tom, Semir und Eva vor Davids Wohnung hielten, standen dort schon ein Polizeiwagen und ein RTW. Alle drei machten sich sofort auf den Weg in die Wohnung.
    „Halt...“ Ein Polizist versperrte ihnen den Weg. Tom und Semir zogen gleichzeitig ihren Ausweis und der Polizist nickte ihnen stumm zu.
    Aus dem Wohnzimmer waren Stimmen zu vernehmen. Die Drei traten ein und Eva schlug die Hand vor den Mund. „Oh mein Gott“ stieß sie leise hervor. Dort stand ein Polizist und notierte sich etwas. Auf dem Sofa saß David Marquardt mit aufgeplatzter Lippe, geschwollenen Augen und einer Platzwunde am Kopf, die gerade von einem Sanitäter verarztet wurde. Blut lief über seine Stirn und er hielt sich die Rippengegend. Als er bemerkte, wer den Raum betreten hatte, funkelte er Eva böse an. In seinen Augen war der blanke Hass zu erkennen. Hass gegen die Frau, die nicht in der Lage war, auf ihre Sachen aufzupassen.
    Semir war unterdessen zu dem Polizist gegangen und unterhielt sich mit ihm.
    „So Herr Marquardt, das war’s. Wie gesagt, legen Sie sich hin und ruhen Sie sich aus. Mir wäre es am liebsten, Sie würden mit uns ins Krankenhaus fahren. Ihre Rippen machen mir doch ein bisschen Sorgen. Ein Röntgenbild würde einen Bruch 100%ig ausschließen, aber so...“
    „...so bleibt nur eine vage Vermutung, dass nichts gebrochen ist. Ja, ich weiß. Das haben Sie mir jetzt zum hundertsten Mal gesagt. Und ich sage Ihnen jetzt auch etwas zum hundertsten Mal: Ich bleibe hier!“ David war bis aufs Blut gereizt.
    Der Arzt zuckte mit den Schultern. „Okay, wie Sie meinen. Ich kann Sie nicht zwingen. Aber sobald es schlimmer wird...“
    „...komme ich. Ja, verdammt nochmal!“
    Der Arzt packte seine Sachen und warf David nochmal einen prüfenden Blick zu. Doch als dieser ihn nur böse anfunkelte, verschwand er kopfschüttelnd mit den Sanitätern aus der Wohnung. „seien Sie vorsichtig mit ihm, er ist sehr gereizt.“ Tom und Eva nickten.
    „Herr Marquardt, ich...“ begann Eva vorsichtig.
    „Na, sind Sie zufrieden? Durch Ihre Schlamperei bin ich jetzt so zugerichtet und meine Freundin befindet sich in den Händen eines Irren“ zischte David.
    „Herr Marquardt, niemand konnte wissen, dass Frau Sommerfeld überfallen wird.“ Tom versuchte David zu beruhigen. Doch dieser wetterte weiter. „Wie kann man denn so bescheuert sein und solche vertraulichen Akten im Auto spazieren fahren?! Wie verantwortungslos sind Sie eigentlich? Wenn Diana irgendetwas passiert, dann sind Sie schuld daran! Sie alleine!“ David schrie die letzten Wörter raus. Eva zuckte zusammen.
    „Herr Marquardt! Jetzt reicht es aber!“ Tom wurde nun auch lauter. Auch Semir und der Polizist sind aufgrund des Lärms zurück ins Wohnzimmer gekommen.
    „Erklären Sie uns lieber, was passiert ist. Wie viele Täter waren es?“
    „Einer“
    „Konnten Sie ihn erkennen?“
    „Nein, er war maskiert. Verdammt nochmal, ich will Diana zurück! Bitte, wenn er ihr was antut, das würde ich mir niemals verzeihen. Sie hat doch bei mir Schutz gesucht vor diesem Irren. Bitte, machen Sie doch was.“ David war der Verzweifelung nahe.


    Diana kauerte immer noch auf dem kalten Fußboden. Was wollte dieser Typ von ihr? War es wirklich der Mann, den sie bei einem Mord beobachtet hatte? Und wenn ja, was hatte er nun mit ihr vor? Würde er sie auch umbringen? Bei diesem Gedanken bekam Diana eine Gänsehaut. Ihr lief es kalt den Rücken hinunter und die Haare in ihrem Nacken sträubten sich. Diana wischte sich mit dem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht und stand auf. „Jetzt bloß nicht durchdrehen“ sagte sie zu sich selber. „Irgendwie werd ich schon hier raus kommen.“ Sie blickte sich suchend um, aber in dem kleinen dunklen Raum gab es nichts, was ihr hätte helfen können zu entkommen. Dort stand nur ein alter Holzstuhl, der schon bessere Tage erlebt hatte, eine alte Liege, die ebenfalls ihre beste Zeit schon hinter sich hatte. „Na toll, wie soll ich denn hier raus kommen ohne Fenster?“ Diana ließ sich verzweifelt auf die Liege fallen, die krachend unter ihr nachgab. „Auch das noch!“ fluchte sie.
    Plötzlich hörte sie Schritte, dann Schlüsselrasseln und dann ging auch schon die große Stahltür auf.
    „Oh, wie ich sehe hat unser Besuch es sich bequem gemacht.“ Der Mann war wie zuvor maskiert und lachte fies. „Ich kann dir ja Gesellschaft leisten.“
    „Was wollen Sie von mir?“ Diana versuchte so ruhig wie möglich zu klingen und unterdrückte ihre Tränen und das Zittern so gut es ging. Doch der Mann merkte sofort, dass sie total verängstigt war.
    „Du hast da was gesehen, was du nicht hättest sehen sollen. Warum können Menschen nicht einfach ihre Nasen in ihren eigenen Angelegenheiten lassen? Warum müssen sie immer aus dem Fenster starren und andere Leute bei ihrer Arbeit beobachten?“
    Dianas Angst stieg weiter an. „Was will dieser Irre von mir?“ dachte sie und zog ihre Beine näher an sich heran und umklammerte sie, als ob sie sie schützen könnten.
    „Hast du Angst?“ fragte der Mann sie mit übertriebener freundlicher Stimme.
    Sie nickte und konnte ihre Tränen nun nicht mehr zurückhalten.
    „Er ging einen Schritt auf sie zu. „Na dann komm her. Ich kann dich trösten.“ Wieder lachte er laut auf. Diana wich zurück. Ihr Herz raste wie wild. Was hatte er nur vor? Sie schloss die Augen und wartete, dass es endlich passierte, er sich an ihr vergehen würde, denn das hatte er offensichtlich vor. Innerlich schrie sie so laut sie konnte, aber sie bekam keinen Ton raus. Sie betete nur, dass es schnell vorbei sein würde.
    „Keine Angst, ich geh dir schon nicht an die Wäsche, obwohl du doch eine sehr süße Maus bist. Du törnst mich richtig an. Aber ich habe etwas anderes mit dir vor.“ Er ging auf sie zu und stellte sich direkt vor Diana. Diese sah ihn nun mit vor Angst weitaufgerissenen Augen an. „Das wars jetzt“ dachte sie. Er beugte sich zu ihr hinunter und gab ihr einen Kuss auf den Mund. Sie ekelte sich vor ihm, versuchte ihm auszuweichen. Aber er presste seine Lippen auf ihre. Dann streichelte er ihr noch über den Kopf und drehte sich um und ging. Von einer Sekunde auf die nächste, war Diana wieder alleine. Sie kauerte auf der zerbrochenen Liege und vergrub ihren Kopf in ihren Händen. Dann begann sie zuerst nur laut zu schluchzen, dann hemmungslos zu weinen. „Was hast du nur vor mit mir du Schwein?!“ sagte sie immer wieder.

  • Wo bleiben denn eure Feeds :( :rolleyes: ;( ;)



    Der Mann saß an seinem Schreibtisch als sein Handy klingelte.
    „Ja?“ meldete er sich kurz.
    „Na, hast du dir mittlerweile überlegt, was du mit der Kleinen machst, dass die nicht plappert?“ fragte Florian.
    „Ja, hab ich. Die plappert schon nicht. Hat viel zu viel Schiss. Was ist mit deiner Kleinen, diese Anwältin?“
    „Sebastian hat die Hosen voll gehabt. Kennste ja. Der sollte die kalt machen und diese Bullen gleich mit. Aber der war mal wieder viel zu feige.“
    „Ich könnte dir helfen, dass die die Klappe hält. Aber ich sag dir sofort, dass ich niemanden kalt machen werde.“
    „Dann verrat mir mal, was du vor hast.“
    „Kennst du die alte Psychiatrie? Auch bekannt unter dem Namen ´Haus der toten Seelen’“
    „Sag nicht, da hast du deine Alte untergebracht? Ich glaube nun weiß ich was du vorhast. Alles klar, ich bin dabei. Danach sind die beiden wirklich reif für die Klapse. Die brauchen wir nicht mehr kalt machen. Das machen die schon selber. HAHAHA!“
    „Alles klar Florian, ich meld mich wieder bei dir. Bring du nur deine Anwältin zu der süßen Maus.“ Das Gespräch war beendet. Doch weder der Mann noch Florian hat bemerkt, dass das Gespräch belauscht wurde.


    Sebastian Kramer wollte gerade die Laube betreten als er seinen Bruder telefonieren hörte. Die planen irgendwas. Und mein Gefühl sagt mir, dass das nichts Gutes heißen wird, dachte Sebastian. Er nahm sich fest vor seinen Bruder auszuhorchen.


    Nachdem Tom und Eva Semir nach dem Vorfall bei David Marquardt nach Hause gebracht hatten, damit Semir mal wieder einen schönen Abend mit Andrea verbringen konnte, machten sie sich nun selber auf den Weg zu Toms Wohnung.
    „Sag mal Tom, kannst du mir einen Gefallen tun?“ Eva lächelte ihn scheinheilig an. Wow, was für ein Lächeln, dachte Tom. Er war hin und weg.
    „Klar, was willst du denn von mir?“
    „Fahr mich zu diesem Hartmut.“
    Tom schluckte. Er musste an Evas Worte denken, dass Hartmut sich das nächste mal zweimal überlegen würde, ob er in fremden Sachen wühlte. Sie war ziemlich sauer gewesen als sie von dieser Geschichte erfuhr.
    „Hälst du das für eine gute Idee? Immerhin ist es ja jetzt schon spät und Hartmut schläft bestimmt schon.“ Tom versuchte sein Glück. Hartmut hatte immer alles für ihn und Semir getan. Jetzt war er an der Reihe um sich zu revanchieren.
    „Ja, er hat es verdient. Der kann doch nicht einfach meine Sachen durchsuchen.“ Evas Wut kam wieder hoch. Tom bemerkte dies und er merkte auch, dass die Luft immer dünner wurde für Hartmut. Ihm musste schnellsten irgendwas einfallen, was Eva friedlich stimmen konnte. Plötzlich kam ihm die rettende Idee.
    „Aber wenn Hartmut nicht in fremden Sachen wühlen, so wie du es nennst, würde, dann würden wir jetzt auch nicht wissen, dass das Blut, was in deinem Auto gefunden wurde zu einem fremden Mann gehört, der eine höchst seltene Blutgruppe hat.“ Jetzt lächelte Tom sie scheinheilig an. Eva musste lachen. „Oh Tom, guck mich nicht so an...“ Sie versuchte seinem Blick auszuweichen. Doch seine Augen, sein Lächeln, seine ganze Ausstrahlung – all das ließ nicht zu, dass sie wegschaute. Sie musste ihn einfach ansehen. „Okay, du hast gewonnen. Aber dann fahren wir jetzt zu dir nach Hause und du kochst uns was schönes, ok?“
    Tom atmete erleichtert aus. Glück gehabt, Hartmut, dachte er. „Okay, abgemacht.“


    Zu Hause bei Tom ging Eva heiß duschen. Nach diesem Tag, musste sie sich erstmal etwas entspannen. Tom war währenddessen mit kochen beschäftigt.


    „Hm, das riecht aber lecker.“ Tom drehte sich um bekam den Mund nicht mehr zu. Vor ihm stand Eva mit nassen Haaren und einem Handtuch um ihren Körper. Eva merkte, wie Tom sie anstarrte. „Was ist, hast du noch nie eine leicht bekleidete Frau gesehen?“ grinste sie.
    „Was? Ähhh... natürlich....doch...klar.“ Tom war ganz durcheinander. Diese Frau faszinierte ihn einfach. Sie war so schön.
    „Ich geh mir erstmal was anderes anziehen, sonst wird das heute nichts mehr mit dem essen. Und es wäre ja schade, wenn es kalt werden würde.“ Sie lächelte ihm noch einmal verführerisch zu und ging dann wieder ins Badezimmer.
    „Du kannst meinen Bademantel anziehen wenn du willst“ rief Tom ihr hinterher und im nächsten Moment stand sie wieder vor ihm und trug seinen Bademantel.
    „Schon passiert“, grinste sie.


    Tom und Eva aßen zusammen und Tom erwischte sich immer wieder dabei, wie er Eva regelrecht anstarrte. „Was hatte diese Frau nur an magisches an sich, dass er seine Augen nicht von ihr lassen konnte?


    Sie räumten das Geschirr ab und stellten es in die Spülmaschine. Eva wollte gerade nach dem letzten Teller greifen, genau wie Tom. Ihre Hände berührten sich. Tom bekam eine Gänsehaut, ein Kribbeln durchzog seinen ganzen Körper. Er fühlte, wie kleine Blitze durch seinen Körper zogen. Eva und er sahen sich tief in die Augen. Sein Herz begann zu rasen, ebenso wie sein Puls. Er war wie erstarrt. Dachte an nichts. Schloss automatisch seine Augen und merkte wie etwas Weiches seine Lippen berührte. Sein Herzschlag wurde noch schneller, das Kribbeln stärker. Er öffnete seinen Mund und beide versanken in einen leidenschaftlichen Kuss. Es sollte noch ein schöner Abend werden....

  • Als Tom am nächsten morgen die Augen öffnete, war das Bett neben ihm leer. Er schloss noch einmal kurz die Augen und musste lächeln als er an die letzte Nacht dachte. Er war so glücklich wie schon lange nicht mehr. Noch leicht verschlafen ging er in die Küche und machte sich einen Kaffee. Er war ausnahmsweise mal so früh aufgewacht, dass er noch genug Zeit hatte in Ruhe zu frühstücken. Leider alleine, wie er enttäuscht feststellte. Tom holte sich eine Tasse und goss den Kaffee ein. Dabei entdeckte er einen Zettel auf dem Tisch. Sein Herz begann zu klopfen. Von Eva! „Hey Tom! Danke für diese wunderschöne Nacht. Wäre gerne noch länger geblieben, aber mir geht die Sache mit Diana Wagner nicht aus dem Kopf. Bin noch einmal ins Büro gefahren. Hoffe, du verstehst mich. Bin heute abend zurück. Freu mich auf dich. In Liebe, Eva“ Tom seufzte. Eva war so süß.


    Tom frühstückte zu Ende, duschte schnell und fuhr dann ins Büro. Semir war bereits dort.
    „Hey Partner. Was ist denn mir dir los? Du strahlst ja so.“ Semir konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
    „Guck dich doch mal an“ lachte Tom. Anscheinend hatte Semir ebenfalls einen schönen Abend gehabt. „Gibts was neues von Diana Wagner?“
    „Leider nein. David Marquardt ist völlig am Ende mit den Nerven. Naja verständlich...“
    „Stimmt. Wenn ich mir vorstelle, Eva würde entführt und...“ Tom stockte. Verdammt, nun hatte er sich verraten. Auch Semir wurde nun richtig hellhörig.
    „Ach Eva? Soso, deswegen strahlst du auch so“, grinste Semir frech.
    „Ja und? Darf ich nicht auch mal glücklich sein?“
    „Doch, natürlich, aber vergraul sie nicht sofort wieder, du super Hausmann.“ Semir zwinkerte Tom zu und beide fingen an zu lachen.


    Als Diana nach einer kurzen ungemütlichen Nacht aufwachte, sah sie sich zuerst orientierungslos um. Wo bin ich hier, dachte sie ängstlich. Und dann fiel es ihr plötzlich wieder ein. Sie und David wurden überfallen und sie wurde hier her verschleppt. Oh Gott, David! Blitzschnell sprang sie auf und rannte zur Tür. Sie hämmerte hart mit ihren Fäusten gegen die Tür. Immer und immer wieder. „Verdammt! Lass mich hier raus! Hey! Mach die Tür offen! Du Schwein, lass mich raus!“ Diana schrie so laut sie konnte. Minuten später kam nur noch ein leises Krächzen von ihr und ihre Fäuste schmerzten. Kraftlos sackte sie zusammen und fing an zu weinen. „Bitte“ flehte sie. „David“. Sie hatte Angst um ihren Freund. Seit dem Vorfall gestern hat sie nichts mehr von ihm gehört. Wie denn auch? Sie hatte kein Handy mehr und sie konnte ihren Entführer ja schlecht fragen, ob sie mal telefonieren dürfte. „Es tut mir so leid, David“, weinte sie.
    Plötzlich ging die Tür auf. „Was machst du denn für einen Krach hier?“ brüllte der Mann. Diana zuckte zusammen. Damit hatte sie nicht gerechnet. Sie dachte die ganze Zeit, ihre Schreie wären umsonst gewesen. „Ich hab dich was gefragt“, brüllte der Mann weiter. Er zog sie brutal am Arm hoch und hielt sie mit beiden Händen fest. Er zwang sie ihn anzusehen. Dann begann er sie zu schütteln. „Antworte gefälligst!“ Diana schrie voller Angst, Tränen standen ihr in den Augen. „Lass mich los du Schwein!“ Der Mann gab ihr eine schallende Ohrfeige. Diana schrie auf und fiel von der Wucht des Schlages gegen die Wand. Der Mann ging sofort schnellen Schrittes zu ihr und umfasste mit einer Hand ihren Hals, mit der anderen Hand drückte er ihre Schulter gegen die Wand. Dann begann er Diana zu würgen. Diana sah ihn mit angsterfüllten Augen an. Sie bekam kaum noch Luft.
    Plötzlich ließ der Mann von ihr ab. Diana sackte auf den Boden und röchelte. Das gefiel dem Mann. „So, das war erst der Anfang. Du kommst gleich mit mir mit. Ich bringe dich an einen anderen Ort. HAHAHA“ Der Mann verließ gefährlich lachend den Rum und schloss die Tür. Diana blieb völlig fertig von der Attacke des Mannes auf dem kalten Boden zurück. Sie war sogar zu kraftlos, um zu weinen. Ihr ging nur eine Sache durch den Kopf. Wer ist dieser Mann und was will er von mir? Alles, was Diana wusste, war, dass der Mann zwei Gesichter hatte und gerade hat sie das brutale kennen gelernt.

  • So, nach einer längeren kreativen Pause, geht's heute endlich weiter.


    Hier noch einmal eine kurze (!) Zusammenfassung:


    Die Anwältin Eva Sommerfeld, eine frühere Schulfreundin von Tom, wird von Florian und Sebastian Kramer überfallen. Dabei wird ihre Aktentasche mit vertraulichen Informationen über einen Mord, den die junge Diana Wagner beobachtete hatte, gestohlen. Der Komplize von Florain und Sebastian, der den Mord begangen hatte, entführt Diana und verprügelt ihren Freund David Marquardt. Auch gegenüber Diana wurde er bereits gewaltätig....




    ...Draußen war es noch dunkel als Eva Toms Wohnung verlassen hatte. Die Straßen waren menschenleer und schienen ausgestorben zu sein. Kein Wunder, wahrscheinlich schlief noch jeder friedlich in seinem Bett. Aber Eva konnte nicht mehr schlafen. Sie musste die ganze Zeit an Diana Wagner denken. Immerhin war es ihre Schuld, dass die junge Frau entführt wurde. Eva trat vor die Tür und atmete tief ein. Die Luft war feucht und kalt. Schnell ging sie zur nächsten Bushaltestelle und rieb sich zitternd die Arme. Doch als sie um die Ecke bog, sah sie nur noch den Bus, der direkt vor ihren Augen davonfuhr. „So ein verdammter Mist“, rief sie ärgerlich. Wütend ließ sie sich auf die Bank in dem Wartehäuschen fallen. Sie vermisste ihren Wagen, der immer noch in der KTU stand. Und dann fiel es ihr wieder ein. Hartmut! „Na warte, du kriegst auch noch dein Fett weg“, schimpfte sie leise vor sich hin. Sie schloss die Augen und überlegte, wie sie diesem neugierigen Schnüffler deutlich machen konnte, dass er nicht in ihren Angelegenheiten rumzuschnüffeln hat.
    „Na na, das ist aber ganz schön gefährlich mitten in der Nacht alleine an einer Bushaltestelle zu sitzen.“ Eva fuhr erschrocken hoch. Neben ihr stand ein Auto. Der Fahrer hatte die Beifahrerscheibe heruntergelassen.
    Eva sah den Fahrer böse an. „Kümmern Sie sich um Ihre eigenen Angelegenheiten!“
    Der Fahrer öffnete die Fahrertür und stieg aus. Im Licht der Straßenlaterne konnte Eva erkennen, dass der Mann ziemlich groß und kräftig gebaut war. Er hatte raspelkurze Haare und... Eva gefror das Blut in den Adern. An seinem Hals konnte sie ein Tattoo erkennen. Sie stand von der Bank auf, konnte sich aber sonst nicht bewegen. Sie stand wie erstarrte vor dem Mann, der immer näher kam. „Sie... Sie haben mich.... überfallen“, stammelte sie.
    Der Mann funkelte sie böse an. „Schlaue Anwältin und eine hübsche dazu. Eigentlich schade um dich, aber es muss ein.“ Er ging näher auf sie zu und wollte sie gerade packen, als Eva aus ihrer Starre erwachte und loslief. Sie rannte so schnell sie konnte, schaute sich immer wieder um und stellte erschrocken fest, dass ihr der Mann dicht auf den Fersen war. Sie rannte durch die Straßen und suchte nach einer Möglichkeit ihrem Verfolger zu entkommen. Verdammt, warum ist denn hier niemand, fluchte sie innerlich. Es musste doch außer ihr und diesem Kerl noch jemand auf der Straße sein. Aber es war weit und breit niemand zu sehen, der ihr helfen konnte. Eva rannte weiter, rannte um ihr Leben. Da vorne, ja da vorne in der Wohnung, da brannte doch Licht. Erleichtert und fest entschlossen ihrem Verfolger zu erkennen sprintete Eva los. An der Wohnung angekommen hämmerte sie so laut sie konnte an die Tür. „Hilfe! Ich werde verfolgt! Machen Sie auf! Schnell!“ Doch die Tür blieb zu. Panisch drehte sich Eva um und. Der Mann, der sie verfolgte kam immer näher. Er verlangsamte sein Tempo und schließlich ging er gemütlich auf Eva zu, die nur noch ein paar Meter von ihm entfernt war.
    „Mach es dir doch nicht so umständlich, du kleines Biest. Ich krieg dich sowieso“, lachte der Mann.
    Eva presste ihren Rücken gegen die Tür und sah dem Mann ängstlich entgegen. Sie atmete schnell. „Hilfe“, flehte sie leise.
    „Tja, du Superanwältin, das wars dann wohl.“ Der Mann wollte gerade nach Eva greifen, als die Tür, an der sie lehnte aufging und Eva in den Flur fiel. Ein Mann mittleren Alters stand im Bademantel bekleidet in der Tür und sah, wie eine verängstigte junge Frau in seinem Flur lag, die wahrscheinlich von diesem Typen verfolgt wurde. „Helfen Sie mir... der... verfolgt mich“, rief Eva und schnappte nach Luft.
    Der Mann bäumte sich vor Evas Verfolger auf, während Eva weiter in den Flur krabbelte.
    „Lassen Sie die Frau in Ruhe, sonst rufe ich die Polizei“, sagte der Mann laut.
    Evas Verfolger lachte nur. „Das glaube ich nicht.“ Blitzschnell hatte er eine Pistole gezogen und schoss auf den Mann, der mit weitaufgerissenen Augen sein Gegenüber anstarrte und dann leblos zusammensackte.
    Eva, die den Schuss gehört hatte, schrie und hielt sich panisch die Hände vors Gesicht. Sie kauerte zitternd auf dem Boden.
    „So du kleines Miststück, jetzt bist du fällig!“ Der Mann stand vor Eva und zielte mit der Pistole auf sie.

  • Hab heute wieder meine kreative Ader ausleben lassen. Hoffe , es gefällt euch ;)


    Eva starrte entsetzt auf den Lauf der Waffe.
    „Bitte nicht“, flehte sie leise. Sie zitterte vor Angst. Tränen liefen ihr durchs Gesicht. Sie hatte Todesangst.
    „Ja, heul du nur. Das nützt dir aber auch nichts mehr.“ Der Mann lachte höhnisch auf. Ihm gefiel es die Macht über Leben und Tod zu haben. In seinen Augen lag ein gefährliches Blitzen. Er spannte den Hahn der Waffe und legte auf Eva an.
    „NEEEEEIN“, schrie diese und schloss die Augen. Sie wartete auf den Knall, darauf, dass alles um sie herum in weite Ferne verschwinden und sie tot sein würde. Um sie herum fing alles an sich zu drehen. Sie merkte, wie ihr schwindelig wurde und sie kurz davor war ohnmächtig zu werden. Hatte der Mann etwa schon geschossen und sie hatte den Schuss einfach überhört? Aber warum war sie dann noch nicht tot? Erst jetzt bemerkte Eva, dass sie vor lauter Angst die ganze Zeit die Luft angehalten hatte. Sie holte tief Luft und öffnete langsam die Augen. Ihre Hände verkrampften sich, ihr ganzer Körper war angespannt. Was würde sie jetzt erwarten?
    „Vergiss es, so leicht mach ich es dir nicht! Das wäre ja viel zu einfach. Du wirst schön leiden, genauso wie deine kleine Freundin.“ Eva zuckte bei diesen Worten zusammen. Was hatte der Kerl bloß mit ihr vor? Dann spürte sie plötzlich einen harten Schlag auf ihren Kopf und ihr wurde schwarz vor Augen.


    Diana saß zusammengekauert in der Ecke des kleinen Raumes. Man hatte sie in ein neues Gefängnis gebracht. Sie wusste aber nicht, wohin, da man ihr vorher die Augen verbunden hatte. Seitdem sie hier war, war noch niemand wieder bei ihr gewesen. Sie wusste weder, wo sie war, noch was sie mit ihr vorhatten.
    Diana rieb sich die Arme. Der Raum war kalt und leer, vor allem aber war er dunkel. Sie hatte kein Licht und war der Dunkelheit und der Kälte hilflos ausgeliefert.
    „Verdammt, warum holt mich keiner hier raus? Ich kann nicht mehr“, weinte sie leise. Sie war nervlich völlig am Ende und wippte die ganze Zeit wie ein kleines Kind hin und her.
    Plötzlich wurde die Tür geöffnet. Diana zuckte zusammen und umklammerte instinktiv ihre Beine fester. Sie kniff die Augen zusammen als das Licht von draußen in den Raum schien.
    „Hier hast du Besuch. Seid nett zueinander“, zischte eine raue Männerstimme.
    Diana hörte, wie jemand zu Boden geworfen wurde. Dann schloss sich die Tür wieder. Der Raum lag wieder in völliger Dunkelheit.
    „Hallo? Ist da jemand?“ fragte Diana vorsichtig. Aber sie bekam keine Antwort.
    „Hören Sie mich? Wer sind sie?“ Wieder keine Antwort.
    Erneut stieg Angst in Diana hoch. Sie war sich sicher, dass noch eine weitere Person in dem Raum war. Aber warum antwortete diese Person nicht? War sie vielleicht tot? „Oh mein Gott“, entfuhr es Diana bei dem Gedanken. Sie presste ihren Rücken gegen die Wand, als könne sie diese wegschieben. Ihr Körper zitterte. „Hilfe, lassen Sie mich in Ruhe“, flehte sie immer wieder unter Tränen.


    Plötzlich hörte sie ein leises Stöhnen. Die Person schien sich zu bewegen. „Verdammt, wo bin ich hier?“ hörte Diana die Person sagen. Es war eine Frauenstimme, aber sie konnte sie im Moment niemandem zuordnen, obwohl sie sich sicher war, dass sie sie kannte.

  • „Wer... wer sind Sie?“ fragte Diana vorsichtig.
    „Mein Name ist Eva Sommerfeld. Diana?“
    „Frau Sommerfeld??? Was machen Sie denn hier?“
    „Keine Ahnung... Au, mein Kopf.“ Eva rieb sich stöhnend den Kopf. „Verdammt, wo sind wir hier?“
    Diana begann leise zu schluchzen. „Ich, ich weiß es nicht. Frau Sommerfeld, ich will hier raus.“ Eva tastete vorsichtig nach Dianas Hand. Als sie diese berührte, zuckte Diana leicht zusammen. „Ganz ruhig, Frau Wagner, wir kommen hier schon raus.“ Eva versuchte Diana zu beruhigen, doch hatte sie selber Angst. Angst vor dem, was diese Mistkerle mit ihnen vorhatten. „Tom holt uns hier raus.“


    Tom knallte wütend den Hörer zurück auf das Telefon. Semir blickte von seinen Berichten hoch und musterte seinen Partner. „Alles ok?“
    „Nichts ist ok. Wo steckt die nur?“ Tom trommelte nervös mit den Fingern auf dem Tisch. Er hatte schon den ganzen Morgen versucht Eva zu erreichen. Doch weder im Büro, noch bei Tom zu Hause oder auf ihrem Handy war sie zu erreichen.
    „Mach dir mal keine Sorgen. Sie will bestimmt ihre Ruhe haben, um raus zu finden, wer etwas mit ihren Akten anfangen könnte.“
    „Ich weiß nicht, da stimmt etwas nicht. Komm, lass uns mal zum Büro fahren.“ Tom stand auf, nahm seine Jacke und schon war er aus seinem Büro verschwunden. Semir zog sich seufzend seine Jacke an und folgte seinem Partner.


    „Mist, Akku alle.“ Florian ließ das Handy genervt auf den Tisch fallen. Der Mann blickte ihn böse an. „Was spielst du auch die ganze Zeit mit meinem Handy rum? Jetzt haben wir gar keins mehr.“
    „Mir war langweilig. Mensch Leon, was machen wir denn jetzt? Ich will endlich Spaß mit den beiden Süßen haben“, sagte Florian und rieb sich dabei lippenleckend die Hände.
    Leon ging auf Florian zu und packte ihn am Kragen. „Wir rühren die beiden nicht an. Ist das klar?“
    Florian hob abwehrend die Hände. „Schon gut. Aber wofür sind die dann hier?“
    Leon funkelte seinen Freund böse an. „Ich will meine Rache und ich kriege sie auch. Die beiden Weiber sind bald reif für die Klapse.“
    Florian sah ihn fragend an. „Und wie willst du das anstellen?“ Leon lachte höhnisch auf. „Ich hab da so ne Idee. Pass auf...“

  • Tom hielt vor dem Gebäude, in dem sich Evas Büro befand. Im Gebäude hielten er und Semir Ausschau nach einer Anzeigetafel, wo draufstand, in welchem Stockwerk Evas Büro lag.
    "Hier. Eva Sommerfeld. 6. Stock." Semir deutete auf die Anzeigetafel.
    Tom stand bereits am Aufzug. "Komm, oder willst du laufen?"


    In Evas Büro angekommen, sahen sich beide um. Ihr Büro war sehr modern eingerichtet. "Geschmack hat sie ja, also was die Einrichtung angeht. Ihr Männergeschmack hingegen..."
    "Halt die Klappe Semir." Tom verdrehte genervt die Augen. Ihm war momentan nicht nach solchen Scherzen zumute.
    Semir boxte Tom freundschaftlich in die Seite. "Hey, man das war ein Witz. Obwohl..."
    "SEMIR" Tom ging kopschüttelnd auf eine junge Frau zu, die Evas Sekretärin zu sein schien.
    "Guten Tag, mein Name ist Tom Kranich. Ich würde gerne mit Frau Sommerfeld sprechen."
    "Tut mir Leid, Frau Sommerfeld ist nicht in ihrem Büro."
    Tom sah sie fragend an. "Aber sie wollte doch heute morgen schon ganz früh hier sein."
    "Wie gesagt, sie ist nicht hier. Ich habe auch schon versucht sie zu errreichen. Aber es geht nur die Mailbox ran."
    "Vielleicht ist sie zu einem Mandanten gefahren", mischte sich Semir ein.
    Die Sekretärin schüttelte den Kopf. "Nein, dann hätte sie mir bescheid gesagt. Komisch, das passt gar nicht zu Eva."
    "Melden Sie sich bitte, wenn Sie etwas von ihr gehört haben." Tom gab ihr seine Karte und verschwand mit Semir aus dem Büro.
    Sie stiegen in den CLK und fuhren los. "Ich versteh das nicht. Wenn selbst Evas Sekretärin nicht weiß, wo sie ist, dann..." Er wurde von dem Klingeln seines Handys unterbrochen.
    "Ja, Kranich... Ja... WAS?...ok...ja...Sind sofort da." Er legte eine 180°-Drehung hin, so dass Semir sich krampfhaft festhalten musste.
    "Man Tom, nächstes mal bitte mit Vorwarnung. Was ist denn passiert?"
    "Ganz in der Nähe von meiner Wohnung ist ein Mann angeschossen worden. Er ist schwer verletzt und hat die ganze Zeit was von einer jungen Frau und Hilfe gesagt. Hoffentlich nicht Eva."
    Mit einem unguten Gefühl in der Magengegend machten sich die beiden auf den Weg zu der genannten Adresse.


    Florians Augen weiteten sich. "Man, wenn du das wirklich durchziehst, kannst du von Glück reden, wenn die Weiber sich danach nicht gegenseitig umbringen. Das ist echt krank."
    "Guter Plan, oder? Die werden danach keinen Mucks mehr über den Mord sagen. Die werden schön in einen Raum mit Gummiwänden eingeschlossen. Und egal, was sie sagen, ihnen wird eh kleiner glauben."
    "Na hoffentlich funktioniert dein Plan auch."
    Leon rieb sich die Hände. "Natürlich, das ist ein totsicheres Ding. So und jetzt los, wir müssen alles vorbereiten."

  • Tom stoppte den CLK vor dem Haus, wo der Mann angeschossen worden war. Schon von Weitem konnte man ein Aufgebot von Polizei und RTW sehen.
    Tom und Semir zeigten ihre Ausweise und liefen in den Hausflur. Der Mann wurde gerade Richtung RTW geschoben.
    "Was ist mit ihm?" fragte Semir den Notarzt. Dieser sah ihn an und zuckte mit den Schultern. "Er hat sehr viel Blut verloren. Der liegt anscheinend schon länger hier. Ein Wunder, wenn er das überleben sollte."
    Semir nickte und ging zu Tom, der sich gerade mit einem Polizisten unterhielt und zog ihn zur Seite.
    "Sieht schlecht aus für ihn. Was hast du?"
    "Nichts, keine Zeugen, nichts", antwortete Tom resigniert.
    "Wir finden sie schon", sagte Semir und legte Tom die Hand auf die Schulter.
    "Hoffentlich. Jetzt bleibt uns nur dieser Mann."


    Eva und Diana kauerten immer noch auf dem Boden. Eva hatte nach unzähligen erfolglosen Versuchen einen Ausweg aus ihrem Gefängnis zu finden, schließlich doch aufgegeben. Niergeschlagen ließ sie sich auf den Boden sinken.
    "Die werden uns umbringen", weinte Diana. "Ich werde David nie wiedersehen."
    Eva versuchte sich in der Dunkelheit einen Weg zu Diana zu bahnen. Als sie sie endlich gefunden hatte, nahm sie die junge Frau in die Arme und strich ihr tröstend über den Rücken.
    "So durfen Sie gar nicht denken, Frau Wagner. Wir kommen hier wieder raus."
    Plötzlich ging die Tür auf. Ein Lichtschwall erhellte den Raum. Eva und Diana kniffen die Augen zusammen. Dann spürten beide Frauen auch schon einen nassen Lappen auf ihrem Gesicht. Sie wehrten sich, doch die Bewusstlosigkeit siegte.

  • Diana öffnete langsam die Augen. Immer wieder blinzelte sie vorsichtig, ehe sie sie ganz öffnete.
    "Frau Sommerfeld? Sind Sie hier?" Der Raum war immer noch dunkel. Was war nur passiert? "Verdammt, warum kann ich nichts sehen?" Diana bekam Panik. Sie hatte die Augen geöffnet, aber sie sah nichts. War sie immer noch in dem Raum ohne Licht?
    Endlich hörte sie ein Rascheln neben sich. "Frau Sommerfeld?"
    "Was? Wo sind wir? Ich sehe nichts."
    "Ich auch nicht! Verdammt, was soll das? Ich will endlich wieder sehen!" Diana brach erneut in Tränen aus. "Ich will endlich wieder sehen!" schrie sie sich ihre Verzweifelung von der Seele.
    "Beruhigen Sie sich Frau Wagner!" Evas Stimme wurde lauter. Sie dachte angestrengt nach und versuchte die in ihr aufsteigende Panik zu unterdrücken. Irgendwie mussten sie doch hier raus kommen.


    Leon und Florian beobachteten die beiden Frauen aus einem andren Raum in dem alten herruntergekommenden Haus. Sie saßen vor dem Monitor und konnten die Reaktionen auf die Dunkelheit über eine Infrarotkamera verfolgen. Zufrieden lehnte sich Leon in seinem Stuhl zurück.
    "Sehr schön, die erste ist schon fast reif für die Anstalt."
    Florian verschränkt die Arme vor der Brust. "Klasse. Warum geht das so schnell? Das macht keinen Spaß."
    "Stell dich nicht so an. Das war doch noch nicht alles. Das war doch erst der erste Streich. Der n ächste folgt sogleich." Er lachte laut auf und drückte einen Knopf. Gespannt starrten die beiden Männer auf den Bildschrim. Sie sahen, wie in dem Raum das Licht anging und warteten geduldig ab, was nun passierte...


    "Ahhh, was soll das?" Eva kniff die Augen zusammen. Diana schloss sie ebenfalls. Grelles Licht erhellte den Raum. Instinktiv hielten sich die beiden Frauen die Hände vors Gesicht. Sekunden später vlinzelten sie vorsichtig. Als sich ihre Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten, erschraken sie.
    "NEEEEEEEEIIIIIIN!!!!!!!!" schrie Diana.
    "Oh mein Gott!" Mehr brachte Eva nicht heraus. Sie schloss wieder die Augen und kämpfte gegen die aufsteigende Übelkeit an.
    Diana schrie immer noch. "Nein!!! NEEEIN!!!! NEEEEEEEIIIINNN! ICH WILL HIER RAUS!!!" Weinend brach sie zusammen.
    Eva riss sich zusammen und ging zu Diana. Sie nahm sie tröstend in die Arme. Eva konnte nicht verhindern, dass sie sich im Raum umsah. Sie waren nicht mehr in dem alten Raum. Dieser Raum war größer als der andere. Eva hatte die Größe des anderen Raumes nur durch Fühlen feststellen können. Dieser hier war aber deutlich größer. Er war komplett weißgefließt und in der Mitte standen zwei Operationstische. Die Wände waren blutverschmiert, ebenso wie der Fußboden. Zwei geschlachtete Schweine hingen an der Decke zum ausbluten. Unter ihnen befand sich mittlerweile eine große Blutlarche, die immer größer wurde. Das ebenfalls blutverschmierte Schlachtermesser lag in der Ecke.
    "Ich kann nicht mehr, Frau Sommerfeld. Wann hat das endlich ein Ende?" Diana war nervlich am Ende. Sie zitterte am ganzen Körper und konnte sich überhaupt nicht mehr beruhigen.
    Eva war unfähig zu antworten. Sie stand unter Schock. In ihrem Beruf hatte sie zwar schon viele schreckliche Sachen erlebt und gesehen. Aber das, was sie jetzt sehen musste, war zu viel für sie.

  • Danke für eure Feeds :baby: Hier kommt der Nachschub :P


    "Komm, wir fahren in die Klinik. Vielleicht kann uns der Mann weiterhelfen." Tom nahm seine Jacke und sah Semir an.
    "Hoffentlich sind wir nicht zu spät." Semir nahm ebenfalls seine Jacke und gemeinsam machten sie sich auf den Weg ins Krankenhaus.


    In der Klinik angekommen fragten sie sich durch und standen nun vor der Intensivstation. Ein Arzt kam aus dem Zimmer, in dem der Mann lag, und sah die beiden Kommissare fragend an.
    Tom zog seinen Ausweis. "Kranich, Kripo Autobahn. Mein Kollege Gerkhan. Wie geht es dem Mann?"
    Der Arzt stellte sich als Dr. Bachmann vor und sah sehr ernst aus. "Schlecht, sehr schlecht. Er hat sehr viel Blut verloren. Bei der OP wäre er uns beinahe unter den Händen weggestorben."
    "Können wir zu ihm?" fragte Semir.
    Der Arzt schüttelte den Kopf. "Er wird Ihnen im Moment keine Fragen beantworten können. Vor morgen früh, wird er nicht aufwachen. Falls er überhaupt wieder aufwachen wird."
    Tom wurde hellhörig. "Was soll das heißen?"
    "Die Situation bzw. der Zustand des Patienten ist sehr kritisch. Wir müssen abwarten. Aber ich kann Ihnen nur raten, sich nicht allzu große Hoffnung zu machen. Ich kann im Moment leider nicht sagen, ob er überleben wird."
    Das war zu viel für Tom. "Dann sorgen Sie dafür, dass er es tut. Es geht hier um zwei Menschenleben", knurrte er. Dann drehte er sich um und war in Begriff das Krankenhaus zu verlassen.
    "Er ist ein bisschen angespannt", entschuldigte Semir sich bei Dr. Bachmann und verließ ebenfalls die Klinik. Am Wagen wartete bereits Tom auf ihn.
    "Was machen wir nur, wenn er es wirklich nicht überlebt?"
    Semir zuckte mit den Schultern. Er wusste es auch nicht. Er musste zugeben, dass er ratlos war.
    "Sag mal Tom, wie kommst du eigentlich auf zwei Menschenleben?" fragte er.
    Tom sah ihn irritiert an. Er war die ganze Zeit davon ausgegangen, dass Semir den gleichen Gedanken gehabt hatte, wie er. "Na, Eva und Diana Wagner."
    Semirs Augen weiteten sich. "Du meinst, dass die beiden von dem selben.."
    "Genau das meine ich. Es wäre zumindest theoretisch möglich."
    "Gut, dann müssen wir noch einmal zu David Marquardt."


    Leon sah zufrieden auf den Monitor. Es gefiel ihm, zu beobachten, wie die beiden Frauen langsam am Rande des Wahnsinns standen. Zumindest die eine. Dass die Anwältin so ruhig blieb, störte ihn.
    "Es wird Zeit für eine Sonderbehandlung für dich. Soweit wollte ich zwar nicht gehen, aber du lässt mir keine andere Wahl."

  • Eva hielt Diana immernoch im Arm und versuchte sie zu beruhigen. Doch sie hatte auch mit ihren eigenen Nerven zu kämpfen. Diana hörte gar nicht mehr auf zu zittern. Ihr Gesicht war tränennass.
    Plötzlich ging das Licht aus. Eva hielt den Atem an. Was kommt jetzt, dachte sie und malte sich in Gedanken die schlimmsten Sachen aus. Diana fing wieder an zu schreien."NEIN! NEIN! NEEEEIIIIN!!!" Sie schlug um sich. Irgendjemand hält sie doch fest. "Lass mich los! Lass mich los!" brüllte sie immer wieder.Er schlug ihr hart ins Gesicht. Die Anwältin rührte sich nicht mehr. Dann verschwand er mit ihr aus dem Raum. Zu sehen war nur noch die andere Frau, di sich auf dem Boden wie ein Igel zusammengerollt hatte.
    Eva hielt Diana weiterhin fest und sprach beruhigend auf sie ein. "Frau Wagner, beruhigen Sie sich. Ich bin es, Eva Sommerfeld. Ich tu Ihnen nichts." Sie hatte große Mühe Diana festzuhalten und zu beruhigen, vor allem, da sie in der Dunkelheit nichts sehen konnte.
    "NEEEEIN! NEEEIN! NEIN!" Diana nahm Evas Stimme gar nicht war. Sie schien weit weg zu sein. Irgendwann ließen ihre Kräfte nach und sie flüsterte nur noch. "Lass mich los... ich..ich kann nicht mehr."
    Eva strich ihr beruhigend über den Rücken. "Pssssscht. Es wird alles wieder gut. Wir kommen hier wieder raus." Doch langsam glaubte Eva ihre eigenen Worte nicht mehr.


    Leon rief nach Florian, der kurz darauf neben ihm stand. "Du hälst hier die Stellung. Ich werde mich mal mit unserer kleinen Anwältin unterhalten müssen."
    Florian nickte und setzte sich vor den Monitor.
    "Und mach das Licht wieder an", rief Leon ihm zu. Dann verschwand er aus dem Raum. Floian drückten den Knopf und sah, wie sich der Monitor erhellte. Kurze Zeit später erkannte er Leon auf dem Bildschirm. Er trug eine Maske und ging auf die beiden Frauen zu. Beide wichen zurück. Florian sah, wie Leon die Anwältin brutal am Arm hochzog. Die andere Frau schrie und hielt sich die Hände vors Gesicht. Sie kauerte sich auf den Boden. Die Anwältin versuchte sich zu wehren, aber gegen Leon hatte sie keine Chance.


    "Ich weiß es nicht", jammerte David Marquardt. Er saß leichenblass auf dem Sofa und hielt sich ein Kühlpad vor die Stirn, die nach der Begegnung mit Dianas Entführer immer noch sehr schmerzte.
    Semir saß ihm gegenüber, während Tom nervös im Wohnzimmer auf und ab lief.
    "Herr Marquardt, bitte versuchen Sie sich zu erinnern. Hat der Entführer irgendetwas gesagt oder gemacht? Konnten Sie ihn erkennen?" Semir sah ihn eindringlich an. "Nein! Nein verdammt nochmal!"
    Jetzt reichte es Tom. Er ging zu Marquardt und packte ihn am Krangen. "Verdammt nochmal, denken Sie nach! Es geht um das Leben Ihrer Freundin und nicht nur um das!" zischte er.
    "Tom, hör auf!" Semir sprang auf. Doch Tom ließ bereits wieder von dem Mann ab.

  • So, der Weihnachtsstress ist vorbei und es geht weiter :baby:


    Tom trat vor die Tür und kickte wütend einen Stein auf die Straße.
    "Das kann doch alles nicht wahr sein! Der lügt doch!" brüllte er.
    Semir, der sich noch bei David Marquardt für Toms Verhalten entschuldigt hatte, folgte Tom zum CLK.
    "Sag mal, was sollte das gerade?" Semir funkelte Tom böse an.
    "Der lügt! Der weiß was, aber hält die Klappe!" Toms Stimme überschlug sich fast. Lange war er nicht mehr so wütend gewesen, wie jetzt.
    "Er steht unter Schock", verteidigte Semir ihn.
    Tom schüttelte heftig den Kopf. "Der hat Schiss! Und ich will jetzt verdammt nochmal wissen, vor wem!" Er drehte sich um und wollte gerade wieder zurück zur Tür gehen, als Semir ihn an der Schulter zurückhielt.
    "Lass ihn. Aus dem bekommen wir nichts raus." Seine Stimme klang nun wieder ruhiger. Er konnte ja verstehen, warum Tom so aus der Haut gefahren ist. Ihm würde es nicht anders ergehen, wenn es um Andrea gehen würde. Aber sie konnten die Antwort ja schlecht aus Marquardt rausprügeln.


    Diana schaute ängstlich auf, als sich die Tür öffnete. Sie sah, wie einer der Männer die junge Anwältin unsanft in den Raum stieß. Eva blieb regungslos auf dem Boden liegen. Diana starrte sie mit weitaufgerissenen Augen an. Dann sah sie zu dem Mann.
    "Keine Angst, sie lebt noch. NOCH!" Lachend verließ der Mann den Raum wieder. Diana kniete sich neben Eva und rüttelte leicht an ihren Schultern. "Frau Sommerfeld? Hören Sie mich?" Als sie keine Antwort bekam, drehte sie Eva vorsicht auf den Rücken und erschrak. "Oh min Gott!" stieß sie aus. "Was habt ihr mit ihr gemacht, ihr Schweine??? Ich verdammten Schweine!" rief sie. Evas Gesicht war blutverschmiert, ihre Lippe war aufgeplatzt, Blut lief ihr aus dem Mund und aus der Nase. Diana schob vorsichtig die Ärmel von Evas Pullover hoch. Blaue Flecken kamen zum Vorschein.
    Diana legte Evas Kopf vorsichtig auf ihren Schoß und strich ihr sanft durchs Haar.
    "Holt uns doch bitte endlich hier raus", flehte sie leise.


    Als Eva ein paar Stunden später die Augen öffnete, sah sie sich orientierungslos um. Wo war sie? Dann sah sie eine junge Frau, die sich über sie beugte und ihr über den Kopf strich. Sie sah das ganze Blut, die toten Schweine, den kalten Raum. Plötzlich kamen alle Erinnerungen wieder hoch.
    "Nein! Bitte, lassen Sie mich in Ruhe! Nein! Nein! Nein!" Sie schrie und trat wild um sich. Diana hatte große Mühe Eva zu beruhigen.
    "Frau Sommerfeld, ganz ruhig. Ich bin es, Diana. Beruhigen Sie sich!"
    Eva fing an zu weinen. "Bitte, lassen Sie mich. Hören Sie auf!"

  • Hier kommt noch ein Stückchen. Das letzte ür dieses Jahr :D Wünsche euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr :baby:


    Leon rieb sich triumphierend die Hände. "So, die wird nicht mehr so ein loses Mundwerk haben."
    Florian sah ihn fragend an. "Man, die sieht ja richtg übel aus. Was hast du mit ihr gemacht?"
    "Wie sagt man so schön: Wer nicht hören will, muss fühlen. Selber Schuld sag ich da nur."
    Florian schüttelte nur den Kopf. "so viel zum Thema, wir fassen sie nicht an. Was ist denn jetzt eigentlich mit dem Bullen?"
    "Den kann sie gleich mal anrufen. Wir wollen ja mal nicht so sein."
    Leon stand auf und ging in den Raum, wo die Frauen gefangen gehalten wurden.


    Als sich die Tür zu ihrem Gefängnis öffnete, zuckten Eva und Diana zusammen. Ängstlich hielten sie sich in den Armen und kauerten auf dem Boden.
    "Lassen Sie mich in Ruhe. Bitte", wimmerte Eva leise.
    Leon grinste sie breit an. "Hast du etwa schon genug?" Lautes Lachen erhellte den Raum. Eva vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und weinte leise.
    Leon kostete seine Macht richtig aus. "Weiber. Erst ne dicke Lippe riskieren und dann rumheulen."
    Nun reichte es Diana. "Du Schwein! Was hast du mit ihr gemacht?" Wütend sprang sie auf und stürmte auf den überrachten Leon los. Sie schlug ihm mit der Faust direkt ins Gesicht. Damit hatte er nicht gerechnet. Er taumelte ein paar Schritte rückwärts, hatte sich aber schnell wieder gefangen. Wütend starrte er Diana an, die die Faust für den nächsten Schlag schon geballt hatte. Sie war selber überrascht, dass sie zu so einem Schritt bzw. Schlag bereit gewesen war. Denn Leon fasste sich an die Lippe und stellte gereizt fest, dass seine Lippe durch die Wucht des Schlages aufgeplatzt war.
    "Das hast du nicht umsonst gemacht", zischte er wütend. Er ging lagsam auf Diana zu und packte sie am Hals. Er drückte ihr die Kehle zu, so dass sie kaum noch Luft bekam. Diana röchelte und sah ihn mit angsterfüllten Augen an. Ihr blicke trafen sich. "Wenn du nicht genauso enden willst, wie deine Freundin hier, dann hälst du jetzt besser die Klappe. Verstanden?" Diana antwortete nicht. Leon drückte noch stärker zu. "Verstanden?" wiederholte er mit Nachdruck. Diana nickte und hielt sich den schmerzende Hals, als Leon sie wieder losließ. Dann wnadte er sich an Eva, die das ganze zitternd mitangesehen hatte. Er hielt ein Handy in der hand und wählte eine Nummer. Anschließend reichte er ihr das Handy.
    "Hier, kannst ein bisschen mit deinem Bullenfreund quatschen."


    Tom hatte sich wieder etwas beruhigt und war zusammen mit Semir auf den Weg in die KTU. Vielleicht konnte Hartmut ihnen ja weiterhelfen. Vielleicht hatte er eine klitzekleine Spur entdeckt. Ansonsten wusste Tom auch nicht mehr, was sie noch machen konnten. Plötzlich klingelte sein Handy und ließ ihn zusammenzucken.
    "Kranich?"
    "Tom..."
    "EVA!!!!???? Wo bist du? Wie gehts dir?"
    "Hol mich hier raus. Bitte."
    "Eva! Was ist passiert? Hallo? .... hallo??"
    "Deiner kleinen Freundin geht es noch ganz gut soweit. Wenn du nicht möchtest, dass sich das ändert, dann solltest du dir langsam mal Gedanken machen, wer ich bin und wo ich sie und die andrer Frau verstecken könnte", hörte Tom nun eine Männerstimme. Dann war die Leitung tot. Tom starrte zuerst das Handy und dann Semir an.
    "Wo ist sie? VORSICHT!" schrie Semir und krallte sich im Sitz fest. Tom erschrak und wich einem LKW aus, der gerade die Spur gewechselt hatte. Geschockt starrte er auf die Straße.
    "Tom, was ist los? Wo ist sie?" wiederholte Semir.
    "Ich.. ich weiß es nicht", antworte Tom. Sein Herz raste. So unaufmerksam war er schon lange nicht mehr gewesen.
    "Sie hat geweint. Was haben die nur mit ihr gemacht? Wenn ich die in die Finger kriege, dann..." Toms Finger krallten sich ins Lenkrad fest.
    "Die Männerstimme... ich weiß nicht woher, aber ich kenne sie. Dieses Lispeln."
    Erneut klingelte sein Handy. "Vielleicht ist er das wieder", sagte er leise zu sich selber.
    "Kranich"
    "Ich weiß, wo ihre Freundin ist. Sie müssen sich beeilen", sagte eine andere Männerstimme.
    "Wer sind Sie?"
    "Der Name tut nichts zur Sache. Kommen Sie so schnell wie möglich auf den alten Schottplatz Niehl." Der Mann legte auf. Tom erklärte Semir, was der Mann gesagt hatte.
    "Na dann auf zum Schrottplatz."


    Als sie dort ankamen, war dort nichts zusehen, außer ein Haufen Schrott. Der Schrottplatz war schon lange nicht mehr in Betrieb und würde ein gutes Versteck liefern.
    "Okay, wir sind da. Wo sind Sie?" rief Tom.
    Stille.
    Tom und Semir sahen sich fragend an. Dann hörten sie ein Poltern. Instinktiv zogen sie ihre Waffen und gingen in die Richtung, aus der das Poltern kam.
    "Du von links, ich von rechts", sagte Semir. Tom nickte. Leise und die Waffe imAnschlag schlichen sie um den Schrotthaufen.
    "Hände hoch!" riefen Semir und Tom gleichzeitig. Der Mann erschrak und riss die Hände nach oben.
    Tom stürmte auf ihn zu und fasste ihn am Kragen. "Wo ist sie?" fauchte er. Semir richtete die Waffe immer noch auf den Mann, aber er schien unbewaffnet.
    "Okay. okay. Aber nehmen sie die Waffe weg und lassen Sie mich los. Ich hab keine Waffe." Semir und Tom taten, was der Mann verlangte.Er schien die Wahrheit zusagen. "Wo ist sie?", wiederholte Tom.
    "Im 'Haus der toten Seelen'"
    "WO???"
    "Ist das nicht dieses alte Bauernhaus, wo eine ganze Bauernfamilie angeblich hingerichtet wurde?" fragte Semir.
    Der Mann nickte. "Sie wollen sie und diese andere Frau fertig machen. Ich habe es gehört."
    "Wer sind sie?" fragte Tom.
    "Mein Bruder Florian und sein Freund Leon. Diana Wagner hat gesehen, wie Leon einen Mord begangen hat. Und Frau Sommefeld war ihnen zu neugierig. Bitte, Sie müssen sich beeilen, bevor es zu spät ist. Florian und Leon sind zu allem fähig." Der Mann warf den beiden Polizisten einen eindringlichen Blick zu. Tom stürmte sofort zu seinem Wagen. "Komm Semir, das Haus ist nicht weit weg von hier!"

  • So, weiter gehts....


    "Komm Florian, wir holen uns deinen bruder, bevor der noch irgendwelche Dummheiten macht." Leon stand bereits in der Tür des alten Hauses. Florian sah ihn fragend an. "und was ist mit den beiden da unten?" "Na was soll mit denen sein? Ich würd sagen, so langsam sind sie am Ende." Leon lachte laut auf. Er genoss seine Macht. Er musste sogar zugeben, dass ihm diese Art Macht besser gefiel als er zuerst dachte. Keine Frau würde ihn mehr so verraten, wie es Nadine getan hatte. Sie hatte sich in einen anderen Mann verliebt und wollte ihn verlassen. Dafür musset sie sterben. Und diese Diana war leider zur falschen Zeit am falschen Ort. Er brauchte keine Zeugen. Aber er wollte auch niemanden mehr umbringen. Deshalb musste sie, genau wie diese neugierige Anwältin, anders zum Schweigen gebracht werden. Und sein Plan schien zu funktionieren. Die beiden Frauen waren nervlich so am Ende, dass ihnen sowieso niemand glauben würde. "Nach diesem schrecklichen Matyrium redet man schon mal wirres Zeug" lachte er leise. "Hast du was gesagt? Komm schon wir müssen los. Ich hab nämlich auch keine Lust, dass mein kleiner Bruder uns in den Knast bringt", drängelte Florian. Schnell verließen er und Leon das Haus und machten sich auf den Weg, um Sebastian zu finden.


    Semir zeigte mit dem Finger nach vorne. "Da! Da ist das Haus!" Schnell sprangen Tom und Semir aus dem Wagen und liefen zur Tür. Beide hielten bereits ihre Waffe in den Händen. "Okay?" Okay" Semir trat die Tür ein. Sofort stürmten beide ins Haus und durchsuchten jeden Raum. "Hier ist nichts." "Hier auch nicht. Bleibt nur noch der Keller." Vorsichtig schlichen sie zur Kellertreppe. "Schau mal Tom, da vorne die Tür." Semir deutete auf eine große, schwere Tür, die offen stand. Mit einem mulmigen Gefühl trat Tom auf diese Tür zu. Was würde ihn jetzt wohl erwarten? Ist Eva dort? Wenn ja, lebt sie noch? Er umklammerte seine Waffe fester und versuchte seine zittrigen Hände unter Kontrolle zu bringen. Mit einem Ruck und vorgehaltener Waffe trat er in den Raum und erschrak. "Tom, alles... Oh mein Gott." Semir war neben Tom getreten und war ebenso entsetzt über das, was er sah, wie sein Partner. Sie befanden sich in einem kalten gefliesten Kellerraum, in dem sich ein Op-Tisch befand. Von der Decke hingen ausblutende Schweine, unter ihnen hatte sich bereits eine große Blutlarche gebildet. Dieser Raum glich dem Schauplatz eines schlechten Horrorfilmes und ließ den beiden Kommissaren das Blut in den Ader gefrieren. In einer Ecke des Raumes lag ein lebloser Körper. "Eva!" Tom stürmte sofort auf sie zu, als er sie erkannte und erschrak abermals. Sie war ziemlich brutal zugerichtet, ihr Gesicht war gewschollen und an ihren Lippen war getrocknetes Blut. "Mein Gott, was haben die nur mit dir gemacht?" flüsterte Tom und nahm sie in den Arm. "Semir, wir brauchen einen Arzt! Schnell!" schrie er verzweifelt. Sofort rannte Semir los um über Funk die zentrale zu informieren. Tom hielt Eva immer noch im Arm. Ihre Arme hingen kraftlos runter, ihr Kopf war an Toms Schulter gelehnt. "Halte durch, mein Engel. Halte durch." Tom drückte Evas Körper fest an seinen und hoffte, dass seine Stimme zu ihr durchdringen würde.

  • Leon bog wütend auf den Feldweg ab. "Man, wie kann man eigentlich so dämlich sein?" Florian hob entschildigend die Hände. "Jetzt stell dich doch nicht so an. Das kann doch jedem passieren." Leon funkelte ihn böse an. "Sag mal, gehts noch? Du lässt die Tür zu den Frauen offen! Die können jederzeit abhauen und zu den Bullen laufen! Und du sagst 'Das kann ja jemde mal passieren?" Seine stimme überschlug sich fast! "Ich hab noch nie jemanden gesehen, der so dämlich ist, wie du!" "Man Leon, ich hab doch gesagt, dass es mir leid tut. Du wirst sehen, dass sie noch da sind. Du hast sie so fertig gemacht, die haben noch nicht mal mitbekommen, dass die Tür offen steht." "Das hoffe ich für dich, du Idiot." Die restliche Fahrt verlief schweigend.


    Semir hängte gerade das Mikro wieder ein, als er in weiter Ferne eine Staubwolke sah, die immer näher kam. "Komisch, so schnell kann die Verstärkung doch gar nicht da sein" sagte er zu sich selbst. Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. "Verdammt! Tom, wir kriegen Besuch!" schrie er.




    Sorry, heute nur ein ganz kleines Stückchen.

  • So, weiter geht's. Würde mich über Feeds von euch freuen ;)


    Tom hielt Eva immer noch im Arm als er Semirs Rufe hörte. "TOM! Schnell!" Tom starrte auf Eva hinunter, dann zur Tür, dann wieder zu Eva. Schnell zog er seine Jacke aus und legte sie unter Evas Kopf. "Bin gleich wieder da", sagte er noch schnell ehe er nach draußen zu seinem Partner eilte.


    "Verdammt Leon! Da steht ein Wagen!"


    "Das sehe ich, du Idiot!" antwortete Leon gereizt. "Das sind die Bullen! Kümmer dich drum! Ich hau ab!" Er öffnete die Tür und versuchte den Wagen unter Kontrolle zu halten.


    Florian starrte Leon entsetzt an. Wollte Leon ihn plötzlich los werden? War er ihm ein zu großes Risiko? "WAS?" Doch ehe er sich versah, spürte er schon einen harten Stoß und fiel aus dem Wagen. Benommen blieb er am Boden liegen.


    Semir sah den Wagen näher auf sich zukommen. Ein Mann fiel aus dem Wagen, der mit großer Geschwindigkeit nach links abdrehte und davon fuhr. Ohne zu zögern rannte Semir um den CLK herum und setzte sich hinters Steuer. "Da ist noch einer", rief er Tom zu und nahm die Verfolgung des Wagens auf.


    Tom zog seine Waffe aus dem holster und richtete sie auf den regungslos auf dem boden liegenden Körper. Vorsichtig ging er auf ihn zu. Er bewegte sich nicht. In Tom stieg die Anspannung. War er wirklich tot? Oder würde er gleich eine Überraschung erleben. Als er bei Florian angekommen war, stieß er vorsichtig mit dem Fuß gegen seinen Köper. Florian rührte sich nicht. Tom stieß ihn härter an. Wieder rührte Florian sich nicht. Tom steckte seine Waffe zurück und beugte sich zu Florian runter um nach seinem Puls zu fühlen. Plötzlich griff Florian nach Toms Hand und verpasste ihm einen heftigen Schlag in den Magen. Tom krümmte sich ströhnend vor Schmerzen. Er war von dem Angriff so überrascht, dass er überhaupt nicht reagieren konnte. Schon traf ihn der nächste Schlag, diesmal direkt ins Gesicht. Tom taumelte rückwärts und versuchte das gleichgewicht zu halten. Instinktiv griff er wieder zu seiner Waffe. Doch Florian war schneller und schlug Tom ein weiteres Mal mit der Faust ins Gesicht. Tom verlor nun endgültig das Gleichgewicht und fiel auf den Boden. Dabei ließ er seine Waffe fallen. Florian zögerte keine Sekunde und trat diese schnell zur Seite, ehe er Tom den nächsten Schlag verpasste. Benommen lag Tom am Boden. Er sah, wie Florian ihn mit seiner eigenen Waffe bedrohte. Er lachte gehässig. "Sag auf Wiedersehen, Bulle!"

  • Bitteschön Elvira, damit du nicht so müde im Büro bist ;)


    Semir war dicht hinter Leon. "Na warte, ich krieg ich. Falls du es noch nicht bemerkt haben solltest, ich bin von der Polizei! Du darfst jetzt anhalten!"
    Leon sah nervös in den Rückspiegel. "Verdammt, dieser Bulle ist ganz schön hartnäckig", dachte er und versuchte Semir abzuhängen. Doch Semir war direkt hinter ihm. "Jetzt sieh es doch ein, ich krieg dich sowieso. Immerhin bin ih Semir, der beste Verfolger überhaupt. Mir entkommt keiner. Auch du nicht Freundchen."


    Florian richtete die Waffe auf Tom und sah ihn mit einem kalten blick an. In seinen Augen spiegelte sich blanker Hass wieder. "So Bulle. Das war's dann wohl. Möchtest du noch was sagen, bevor ich dir ne Kugel in den Kopf jage?"
    Tom antwortete nicht. Er starrte Florian mit weitaufgerissenen Augen an. Er wusste, dass er es diesmal nicht schaffen würde. Diesmal würde Semir nicht rechtzeitig kommen können, um ihm aus dieser misslichen Lage zu retten. Florian spannte den Hahn. Tom schloss die Augen. Er dachte an die vielen Abenteuer mit Semir zurück. Wie oft hatten sie sich gegenseitig aus der Patsche geholfen? Selbst als sie sich kennenlernten hatte Semir Tom das Leben gerettet, als dieser in einem Auto mit 170 km/h über die Autobahn fuhr und nicht bremsen konnte. Doch dieses mal würde Semir nicht rechtzeitig kommen. Toms Leben war vorbei.
    "Sag goodbye Bulle", lachte Florian.
    "NEEEEEEEIN!" hörte Tom plötzlich eine vertraute Stimme rufen.
    Florian drehte sich erschrocken um und schoss sofort drauflos.
    "NEEEEIN!" Tom sprang aufund rannte zu Eva, die von den Kugeln getroffen zusammensackte. Sie hielt sich den Bauch und sah Tom ängstlich auf sich zukommen. Blut lief zwischen ihren Fingern hindurch. Alles schien sich in Zeitlupe abzuspielen. Sie taumelte rückwärts gegen die Hauswand und sackte langsam in die Knie.
    Tom kniete sich neben sie.
    "...geht...schon...", flüsterte sie kaum hörbar. "Schnapp... ihn dir..." Sie lächelte Tom von den Schmerzen gequält an.
    Tom schüttelte den Kopf. "Du bist wichtiger. Mach keinen Mist, hörst du. Ich brauch dich doch noch. Außerdem wolltest du Hartmut doch noch besuchen." Tom nahm Eva in seine Arme, hielt sie fest als hätte er Angst, dass sie sich in Luft auflöst. Dann hörte er von weitem das Martinshorn. "Hörst du, da kommt schon die Verstärkung und der RTW ist auch schon informiert."
    Doch es waren nur zwe Polizeiwagen, der RTW war noch nicht da.
    "Er ist in den Wald..." Tom deutete mit einer Kopfbewegung in die Richtung, in die Florian gelaufen ist. Der Polizist nickte und srieg wieder ins Auto. "Verdammt, wo bleibt der RTW?"rief Tom verzweifelt. "Ist unterwegs."
    "Bitte Eva, du darfst jetzt nicht aufgeben. Wir kriegen das schon wieder hin."
    Eva nickte schwach. "Weißt du... ich...fand dich...schon immer...süß"
    Tom legte ihr einen Finger auf die Lippen. "Scht, nicht sprechen. Icj bin froh, dass wir uns wieder getroffen haben. Ich fand dich nämlich damlas schon toll und..."
    Eva lächelte leicht. "Tom... ich.. liebe...dich." Dann fiel ihr Kopf zur Seite. Tom starrte sie entsetzt an. "Eva?? Hey, mach keinen Mist! Eva!" Doch sie rührte sich nicht mehr. Tom fühlte ihren Puls, doch er fand keinen. "Eva, verdammt noch mal! Mach die Augen auf!" schrie er und rüttelte sie an den Schultern. Aber Eva zeigte keine Reaktion. "Bitte", flehte Tom und rüttelte weiter. Doch Evas Körper hing weiter leblos in seinen Armen. "NEEEEEEIN", schrie Tom und drückte ihren toten Körper eng an sich.

  • So, nach überstandener Prüfung kommt nun der letzte Teil. Und dann seid ihr erlöst ;)



    Zusammenfassung:


    Toms alte Schulfreundin, die Anwältin Eva, bittet Tom um Hilfe. Bei einem nächtlichen Überfall wurde ihre Aktentasche mit vertraulichen Akten über einen Mord gestohlen. Die Zeugin Diana Wagner wurde entführt und in ein altes Bauernhaus verschleppt. Auf der Suche nach ihr, verschwand auch Eva. Tom und Semir begannen die Suche nach den beiden Frauen, die unterdessen von den Tätern terrorisiert wurden. Als die beiden Kommissare endlich den entscheidenen Tipp über den Aufenthaltsort der beiden Frauen bekamen, war es schon zu spät. Florian Kramer richtete seine Waffe auf Tom. Doch Eva kam ihm zur Hilfe und wurde eiskalt von Florian erschossen....



    Semir war dicht hinter Leon, der verzweifelt versuchte seinem Verfolger zu entkommen.


    „Verdammt nochmal, jetzt halt doch endlich an!“ rief Semir und hatte Mühe an Leon dranzubleiben, da dieser seinen Vorsprung etwas ausbauen konnte. Doch so schnell gab Semir sich nicht geschlagen. Er biss die Zähne zusammen und trat wild entschlossen fester ausfs Gaspedal. „So Freundchen, das war's jetzt! Davorne ist Endstation!!!!!“



    Leon hatte den Abhang zu spät gesehen und konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen.


    „SHIT“, schrie er. Er trat das Bremspedal durch und riss das Lenkrad rum. Doch es war zu spät. Der Wagen geriet außer Kontrolle und fuhr direkt auf den Abhang zu.



    Semir bremste den CLK und rannte auf den Abhang zu. Der Wagen lag rauchend vollkommen zerstört im Tal. Selbst mit viel Phantasie hätte man aus dem Wrack kein Fahrzeug mehr erkennen können. Semir war sofort klar: Wer in diesem Wagen gesessen hatte, hatte keine Chance gehabt.



    Er ging zurück zum Mercedes und gab den Kollegen Bescheid. Jetzt musste er erst einmal zurück zum Bauernhof.




    Die Sonne war hinter dunklen Wolken verschwunden. Tom hielt Eva immer noch in seinen Armen, vergrub seinen Kopf in ihren Haaren. Um ihn herum war alles still, nicht einmal ein einziger Vogel zwitscherte noch fröhlich vor sich hin. Hatte vorher überhaupt ein Vogel gezwitschert? In seiner Angst um Eva hatte Tom nichts um sich herum wahrgenommen. Er wollte nur zu ihr, wollte sie aus den Fängen dieser Irren befreien. Er wollte glücklich mit ihr werden. Und jetzt? Er konnte nicht verhindern, dass Florian Kramer auf Eva schoss. Doch er hätte es verhindern müssen. Aber er kam zu spät. Wären er und Semir nur ein paar Minuten eher zu diesem Bauernhof gekommen, hätten sie Eva noch rechtzeitig aus ihrem Gefängnis befreien und in Sicherheit bringen können, bevor die beiden Gangster zurückkamen. Aber sie waren zu spät. „Ich hätte eher etwas merken müssen“, flüsterte Tom gegen die aufsteigenden Tränen ankämpfend. „Es tut mir so leid, Eva. Ich hätte dich nicht alleine gehen lassen dürfen. Es ist alles meine Schuld. Bitte verzeih mir.“ Tom umschloss den leblosen Körper fest mit seinen Armen und wiegte in vorsichtig hin und her.


    „Warum?“ flüsterte er. „Warum? WAAAAARUUUM?“ Nun schrie Tom sich seine ganze Verzweiflung von der Seele. Der laute Schrei hallte durch den Wald. Vögel, die in den Bäumen saßen und still die Szene, die sich unter ihnen auf den Boden abspielte, beobachtet hatten, flogen erschrocken davon. Nun war Tom ganz alleine. Es schien, als sei mit Eva auch das Leben im Wald gestorben.



    „Ist sie...? Oh mein Gott“, erklang plötzlich eine weibliche Stimme. Eine junge Frau stand abseits von Tom. Ihre Haare waren zerzaust, ihre Kleider zerrissen. In ihrem Gesicht waren einige Kratzer zu sehen.


    Tom sah nicht auf. Er flüsterte immer wieder die gleichen Worte. „Ich hätte es verhindern müssen.“


    Die Frau schüttelte fassungslos den Kopf. Sie war wirklich tot. Das kann doch nicht sein! Schockiert über das, was sie sah, ging sie ein paar Meter rückwärts und ließ sich auf die Knie sinken. Sie vergrub ihr Gesicht in den schmutzigen Händen und fing bitterlich an zu weinen.



    Semir fuhr so schnell er konnte zurück zu dem Bauernhof, wo er und Tom Eva gefunden hatten. Schließlich hatte er noch keine Ahnung, was ihn dort erwarten würde. Als er den Hof erreichte sah er seinen Partner direkt vor dem Gebäude auf dem Boden sitzend. In seinen Armen hielt er eine Frau. Aber da vorne, da kniete doch noch eine Frau. Semir stieg aus dem Wagen und ging auf die Frau zu. Dabei ließ er seinen Partner und Eva nicht aus den Augen. Zwar konnte Semir die beiden nur von hinten sehen, aber er wusste, dass Tom sich um sie kümmerte. Jetzt musste Semir selber sich erst einmal um die zweite Frau kümmern.


    „Frau Wagner?“ fragte Semir erstaunt, als er die Frau erkannte. Sie war doch vorhin gar nicht da gewesen. Er ging vor Diana Wagner in die Hocke, die ihn mit verweinten Augen ansah.


    Semir erschrak über ihren Anblick, ließ sich jedoch nichts anmerken. „Was ist denn passiert? Wo waren Sie?“


    „Es ist alles so furchtbar“, weinte sie. „Sie wollte mir doch nur helfen.... und jetzt.... jetzt ist sie... tot...!“ Wieder überkam die junge Frau ein Heulkrampf und sie schlug die Hände vors Gesicht. Semir war wie versteinert. Was hatte sie gerade gesagt? Tot? Eva? Aber.. aber das konnte doch nicht wahr sein. Wie in Trance stand Semir auf und ging zu seinem Partner.


    Dieser kauerte auf dem Boden und wog den toten Körper seiner Freundin in seinen Armen hin und her. Ihr Kopf lehnte an seiner Brust. Tränen liefen ihm übers Gesicht.


    Semir legte Tom behutsam eine Hand auf die Schulter. Doch dieser schien ihn gar nicht wahrzunehmen. Er zeigte keinerlei Reaktion, hielt nur den leblosen Körper fest und schluchzte laut auf. Semir kam sich völlig hilflos vor. Was könnte er sagen? Nichts. Was sollte er auch sagen? 'Oh, das tut mir leid'? Nein, das klingt so abgedroschen. In solchen Situationen kann man einfach nichts sagen. Man kann nur für seinen Freund da sein und und ihm beistehen. Und das ist in jedem Fall besser, als irgendwelche daher gesagten Floskeln.



    In weiter Ferne war das Martinshorn zu hören und im Nu kümmerten sich Sanitäter um Diana Wagner und auch zu Tom und Eva waren schon welche auf dem Weg. Doch Semir sah sie an und schüttelte leicht den Kopf. Der Notarzt nickte und kümmerte sich ebenfalls um die Frau.


    Ein weiteres Auto fuhr auf den Hof zu und eine Frau stieg aus dem Wagen. Semir erkannte die Chefin und ging auf sie zu.


    „Was ist mit Kranich und Frau Sommerfeld?“


    Semir schüttelte den Kopf. Die Chefin schloss für einen Moment die Augen. „Mein Gott. Kümmern Sie sich um ihn“, sagte sie leise. „Florian Kramer ist auf der Flucht erschossen worden. Haben die Kollegen gerade durchgegeben. Was ist mit dem anderen?“


    Wieder schüttelte Semir den Kopf.


    „Okay, kümmern Sie sich um Tom.“



    Semir atmete noch einmal tief durch und ging zurück zu seinem Partner. Er legte ihm die Hand auf die Schulter, doch Tom zeigte wieder keine Reaktion.


    „Tom?“


    Erst jetzt blickte er Semir an. Sein Gesicht war tränennass.


    „Warum Semir? Warum?“ fragte Tom heiser.


    Semir antwortete nicht.


    „Verdammt! Ich war zu spät! Ich hätte es verhindern müssen. Ich hätte sie nie alleine lassen dürfen!“ Erneut war ein lautes Schluchzen zu hören und Tom drückte Eva fester an sich.


    Semir ging direkt vor Tom in die Hocke und zwang ihn, ihn anzusehen.


    „Tom! Hör mir zu! So etwas darfst du noch nicht einmal denken! Du kannst nicht überall sein. Du hast dein bestes getan, um sie...“


    „... aber es hat nicht gereicht!“


    Semir sah Tom an. Zum zweiten mal in seinem Leben hatte er die Frau verloren, die er über alles liebte. Damals Elena, jetzt Eva. Semir konnte nicht ansatzweise nachvollziehen, wie Tom sich jetzt fühlen musste, aber er konnte ihn verstehen. Er selbst würde wahrscheinlich vollkommen zusammenbrechen, wenn Andrea... Nein, daran wollte Semir gar nicht erst denken.


    Er sah, wie sich zwei Sanitäter näherten und auch Tom bemerkte diese. Was wollten die von ihm? Die wollten ihm doch wohl nicht seine Eva nehmen?! Nein, das würde er nicht zu lassen. Instinktiv verstärkte er seinen Griff. Eva sollte bei ihm bleiben.


    „Herr Kranich?“ fragte ein Sanitäter vorsichtig und legte ihm behutsam eine Hand auf die Schulter. Tom schüttelte sie ab. „Nein“, sagte er bissig. „Ihr nehmt sie mir nicht weg!“


    „Herr Kranich, bitte beruhigen Sie sich. Wir wollen nur....“


    „Lasst mich in Ruhe! Ich will bei meiner Freundin bleiben! Haut ab!“ Tom wurde lauter. Der Sanitäter sah hilfesuchend zu Semir. Semir nickte und deutete mit einer Kopfbewegung an, dass die beiden Sanitäter gehen sollten. Sie nahmen ihre Sachen und gingen erst einmal zurück zum RTW, um dort zu warten.


    Anna Engelhardt kam auf sie zu. „Was ist mit Herrn Kranich?“


    „Schwerer Schock. Verständlich. Vielleicht kann ja der Mann was erreichen.“


    Anna sah zu Semir, der ruhig auf Tom einredete. „Wenn nicht er, wer dann?“



    Es dauerte ein paar Minuten bis Tom Eva tatsächlich los ließ. Er legte sie vorsichtig auf den Boden und gab ihr einen Kuss. Semir half seinem Partner auf die Beine und sie sahen sich einen Augenblick lang an. Dann nahmen sie sich wortlos in die Arme.


    Gemeinsam gingen sie zur Chefin und den Sanitätern.


    „Ich will nach Hause“, sagte Tom nur. Anna nickte.


    „Selbstverständlich Tom, Semir wird Sie fahren.“


    Tom nickte und ging gemeinsam mit Semir zum CLK.



    „Bleibst du bei mir?“ fragte Tom leise.


    „Na klar“, antworte Semir. „Solange du willst, mein Freund.“


    „Danke. Es tut gut so einen Freund wie dich zu haben, Partner.“


    „Das kannst du ruhig mal öfters sagen“, grinste Semir. Und auch auf Toms Lippen zeichnete sich ein kleines Lächeln ab.


    Er und Semir waren die besten Freunde, und das würde wohl auch immer so bleiben.



    Ende




    So, ich hoffe die Story (vor allem der Schluss) war jetzt nicht zu .. mir fällt kein passendes Wort ein... schnulzig?? Aber naja, bin außerdem nicht so der Happy-End-Typ :whistling: Hoffe, die Story hat euch trotzdem gefallen. Würde mich über abschließendes Feed, egal ob Lob oder Kritik, sehr freuen.

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