Tränen eines Sommers

  • "Rufen Sie die Polizei...verlangen Sie Kommissar Castro!" rief Semir einer der Schwestern zu, die sofort handelte. Die beiden Pfleger brachten Juan ins Schwesternzimmer und fesselten ihn mit einer Mullbinde.


    Juans Freund saß nach wie vor im Auto und wartete. Er wunderte sich, warum das so lange dauerte. Dann hörte er Sirenen, und entdeckte dann die Streifenwagen, die mit quitschenden Reifen vor dem Haupteingang zum Stehen kamen. Er grinste und dachte, das Juan den Job erfolgreich beendet hatte, doch als die Beamten nur wenig später seinen Freund gefesselt rauszerrten, verging ihm das Lachen. Er ahnte, das etwas schief gegangen war und verließ unerkannt den Krankenhausparkplatz.


    "Was wird jetzt mit ihm passieren?" fragte Semir.
    "Nun, Herr Gerkhan. Wir bringen ihn in Revier und werden seine Personalien feststellen, ihn verhören. Aber außer der Tatsache, dass er sich verdächtig gemacht hat, als er gezielt nach ihrem Freund und dessen Begleitung gefragt hat, haben wir nichts gegen ihn in der Hand."
    Semir sah enttäuscht zum Boden.
    "Herr Gerkhan. Ich verstehe Sie und wir werden nicht aufgeben."
    Semir sah den Strreifenwagen nach, er wäre zu gerne bei dem Verhör dabei gewesen, aber im Moment war Tom einfach wichtiger.

  • Anna eilte direkt vom Flughafen in die Klinik und traf Semir an Toms Bett sitzend an.
    " Wie gut, dass sie da sind Chefin."Semir erzählte ihr, was vorgefallen war , während sie sich einen Stuhl heranzog.
    "ich kümmere mich später drum, Semir. Wie geht es ihm?" sie nickte ins Toms Richtung.
    "Schlecht. Er weiß, was passiert ist mit Tanja und nun ja, ist fertig, aber der Arzt hat sein OK für eine Verlegung gegeben."


    Neben ihnen regte sich langsam etwas und Tom schlug die Augen auf.
    "Chefin? .... so schlecht geht es mir wohl, dass sie schon hierherfliegen, was?§"
    das Sprechen strengte ihn doch noch sehr an.
    "Na , meinen sie, ich lasse sie alleine? " sie bemühte sich ein Lächeln aufzusetzen.

  • Tom sah sie an. Im Moment wäre er am liebsten an Tanjas Stelle. Nun lag er hilflos hier und konnte nicht einmal ihre Mörder jagen. Er blickte in Richtung Fenster. Draußen war es sonnig und ihm kam der Morgen in Erinnerung, als sie zusammen am Strand saßen, aber auch die Unruhe, als er ihr sagte, dass er Polizist ist. Tom schloss die Augen, und versuchte seine Tränen zu verbergen.
    Semir und Anna sahen sich an, sie ahnten, was in ihm vorging.
    "Tom, wir haben da einen Verdächdigen festgenommen...er wird zur Zeit verhört."
    Er sah zu seinem Partner. "Und, was weiter..."
    "Die spanische Polizei hat uns ihre Kooperation zugesagt. Sie sind sehr daran interessiert, die Täter zu fassen."
    Anna, die bisher nur zugehört hat, meldete sich nun zu Wort:
    "Tom, ich werde erst einmal hierbleiben und gucken, wie ich die Behörden vor Ort unterstützen kann. Wir sollten ihre Sachen durchsehen. Tom, wissen Sie zufällig Tanjas Hotel?"


    Eine Schwester kam herein und rief ihn ans Telefon ins Schwesternzimmer.
    "Ja, Gerhkan."
    "Hallo Herr Gerkhan...mh, ich weiß nicht warum, aber als wir auf dem Revier ankamen, war schon der Anwalt vor Ort."
    "Er ist auf freien Fuss?" Semir war entsetzt.
    "Nein, aber es ist nur eine Frage der Zeit...ach, das sollten Sie vielleicht wissen. Der Anwalt ist aus Deutschland."
    Semir verstand das alles nicht. Er verabschiedete sich und versuchte erst einmal selber seine Gedanken zu ordnen, ehe er zu Tom ins Zimmer ging.

  • "Was gab es Semir? "
    "Tja, höchst merkwürdig. Ein Anwalt aus Deutschland ist bereits für unseren Verdächtigen vor Ort. Der spanische Kollege meinte, es würde nicht lange dauern und sie müßten den Mann freilassen. Das paßt mir alles ganz und gar nicht. Allein die Tatsache, dass der hier war, bie dir im Zimmer, sich nach Tanja erkundigt hat. Ich bin froh, wenn du hier raus kannst und verlegt wirst, ganz ehrlich."Semirs Blick sprach Bände .
    "Ja, das denke ich auch. Sie bleiben hier Semir, während ich mal zu dieser Dienststelle fahre und dann nach Tanjas Hotel schaue und Tom, alles was sie wissen oder vemruten kann hilfreich sein, alles."


    "Ja, ich weiß... es.. fällt nur so verdammt schwer daran zu denken... und hier so absolut untätig zu liegen." er drehte wieder den Kopf weg.

  • Manuel saß Juan in der Zelle gegenüber. Er fürchtete, im Verhörraum abgehört zu werden. Juan spielte nervös mit den Fingern. Er neigte zu Platzangst und die Gefängniszelle tat ihr übriges dazu.
    "Also, der Bulle lebt..."
    Juan nickte: "Ja, aber diese Tanja ist tot. Manuel, ich will hier nur raus...vergessen wir den Typen. Die können uns doch eh nichts beweisen."
    "Ja, im Moment..."
    Dann fiel ihm siedendheiß Tanjas Hotelzimmer ein und hoffte, dass die Polizei noch nicht vor ihm da war. Hastig verabschiedete er sich von Juan und ging.
    "Hey, was wird denn nun aus mir?"
    "Keine Angst Juan...ohne Beweise können die Dir gar nichts...morgen bist Du wieder draußen und dann sehen wir weiter..."


    Vor dem Revier telefonierte er mit einem Freund aus alten Schultagen. Er war bei den Söldnern und ist durch einen vorgetäuschten Unfall aus der Truppe verschwunden. Sie waren immer noch in Kontakt und für einen Moment verfluchte er sich selber, dass er gleich ihn beauftragt hatte.
    "Hallo Daniel...ja, alles bestens oder fast alles...nein, ich bin gerade in Spanien in so einem kleinen Küstenkaff...wo bist Du gerade?...Prima, Du bist doch Spezialist für´s Aufräumen und für Unfälle?" Manuel unterbrach die Unterhaltung kurz, als eine Frau an ihm vorbeiging. Auch wenn er davon ausging, dass sie kein deutsch kann, so wollte er doch nichts riskieren. Erst als sie im Gebäude verschwunden war, setzte er das Gespräch fort.
    "So da bin ich wieder...also, was ist...bist Du dabei?...Wunderbar..." Manuel gab ihm die Einzelheiten durch und legte dann zufrieden auf.


    Anna, die Gesprächsfetzen vom ersten Teil mitbekommen hatte, drehte sich zu dem Mann kurz um, konzentrierte sich aber dann doch wieder auf ihr eingentliches Anliegen. Sie dachte sich nichts dabei, denn um diese Zeit waren hier doch etliche deutsche Urlauber. Nur dass der Mann in einem hellen Anzug vor dem Gebäude stand verwunderte sie ein wenig.

  • Anna ging zum zuständigen Beamten, der sie freundlich begrüßte"Frau Engelhardt, der Anwalt von dem kerl ist gerade raus."
    "Trug er einen hellen Anzug?"
    "Ja, woher wissen sie das?"
    "Ich habe ihn noch gesehen, wußte aber nicht ob er es ist. Egal. Sage sie, das Hotelzimmer von Tanja....ich wüßte gerne ob dort bereits jemand von ihnen war."
    "Nein, aber wir haben es versiegelt. Wollen sie mit mir hinfahrenß"
    "Ja gerne , wenn möglich sofort."

  • "Tom... glaub mir, die Ärzte in Deutschland kriegen dich wieder hin. Daran musst du einfach glauben. Der Arzt hier sagte das Rückenmark sei nicht verletzt. Also du wirst wieder laufen." Tom sah Semir an. "Ja .... du hast Recht. Aufgeben ist der falsche Weg. Schade das Tanja... Hast du einen Hinweis? Weißt du wer...?" Semir schüttelte den Kopf.

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Tom sah wieder zum Fenster und dachte an das Gespräch in der Hotelbar.
    "Semir, irgendetwas schien sie zu beunruhigen...ich habe Dir doch erzählt, wie sie auf meinen Beruf reagiert hat..."
    Semir begriff: "Das bedeutet, wir können davon ausgehen, dass es jemand gezielt auf sie abgesehen hat und Du da dummerweise mitreingerutscht bist."
    "Ja, aber wer steckt dahinter und warum?"
    "Vielleicht kann Andrea uns helfen...Tanja kam doch aus Deutschland."
    Tom nickte. "Gut, dann soll Andrea mal checken, ob sie etwas über Tanja Brennmann in Erfahrung bringen kann. Nicht weglaufen, bin gleich wieder da."
    "Ha ha, Schlaumeier, wohin denn..." Tom grinste. Semir registrierte das mit Wohlwollen und verschwand draufhin im Schwesternzimmer um zu telefonieren.



    Castro sah sie erstaunt an: "Oh, deutsche Gründlichkeit..."
    Anna lächelte belustigt, obwohl ihr eigentlich dafür gar nicht zumute war.
    "Frau Engelhardt, das Hotelzimmer läuft nicht weg, aber unser bisher einziger Verdächdiger. Vielleicht möchten sie ihn erst kurz befragen...natürlich inoffiziell und als interesserierte Beobachterin?"
    Anna nickte zustimmend: "Gut, gerne. Ich hätte da schon ein paar Fragen."
    Dann fiel Castro noch etwas anderes ein: "Frau Engelhardt, haben Sie schon eine Unterkunft?"
    "Nein, natürlich nicht..."
    "Kein Problem, einer meiner Kollegen wird für Sie ein Zimmer organisieren."
    Anna bedankte sich und dann wurde sie in seine Zelle geführt, um Juan im Beisein von Kommissar Castro ein paar Fragen zu dem Vorfall zu stellen.

  • "Ok Semir und bestell Tom Gute Besserung, wir machen uns alle Sorgen um ihn..."
    "Mach ich Andrea. Und danke"


    Anna saß im Verhörraum dem Mistkerl gegenüber den man unter Verdacht hatte, etwas mit der tat zu tun zu haben und konnte mit Mühe ihre Wut unterdrücken.
    Der Mann war eisaklt und reagierte nicht auf die Übersetzungen des Kollegen.
    So kamen sie nicht weiter.


    Wenig später waren sie auf dem Weg ins Hotel .
    "Ich hoffe wir bekommen hier einen Anhaltspunkt."


    Semir saß wieder bei Tom, als das Telefon im Zimmer klingelte.
    "ich habe durchgestellt, ein Gespräch für sie, Frau Schäfer aus ihrer Dienststelle."

  • "Hallo Semir...ich habe da etwas...", begann Andrea.
    "Ja, das ging aber schnell..." Semir war überrascht.
    "Also, über Tanja Brennmann steht nichts in den Akten, keine Vorstrafen, nicht mal Eintragungen ins Verkehrsregister."
    "Ich höre das ein großes 'aber'"
    "Ja, und zwar betrifft das ihren Ehemann..."
    "Was? Tanja Brennmann war verheiratet?" unterbrach Semir Andrea. Tom schaute auf und schloss die Augen.
    "Genau, aber das ist noch nicht alles...ihr Mann sitzt wegen Mordes an einen angeblichen Nebenbuhler lebenslänglich in der JVA Ossendorf. Die Verhandlung war wohl nicht einfach...ein Zeuge zog die Aussage zurück und dann wäre der ganze Prozess fast geplatzt. Ach ja, der Zeuge hat dann doch ausgesagt und steht nun unter Zeugenschutz."
    "Na hört sich ja nicht gut an. Und wie passt Tom da rein?"
    Andrea durchforstete kurz die Akte.
    "Na ja, er galt als extrem eifersüchtig. Sag mal, hatte Tom etwas mit seiner Frau?"
    "Nicht direkt, nur ein Drink an der Bar. Aber wer kennt sie hier in Spanien?"
    "Also, ihr Mann ist kein Mafioso oder etwas in der Art...aber moment, sein Anwalt hat wohl Kontakte zu der Unterwelt, aber bisher konnte ihm nie etwas nachgewiesen werden."
    "Prima, und Du hast doch bestimmt den Namen, oder?"
    "Ja, ein Manuel Gutmann."
    "Danke Andrea...ich melde mich, wenn es etwas neues gibt."
    "Gut, mach das. Wann kommt Tom zurück?"
    "Vermutlich morgen...also, ciao,ciao..."


    Semir legte auf und erzählte Tom das Ergebnis von Andreas Recherchen. Er hörte sich alles schweigend an und überlegte dann laut.
    "Also, Tanja ist hier im Urlaub und jemand, der sie kennt hat uns zufällig gesehen...sag mal, hat nicht ein deutscher Anwalt diesen Typen von vorhin vertreten?" Semir nickte. "Was ist, wenn das Manuel Gutmann ist?"
    "Und Du meinst, er plaudert mit seinem Mandanten und dieser beauftragt ihn, seine Frau und den Geliebten zu beseitigen? Ist schon ein bischen weit hergeholt, Tom."
    "Ja, aber wenn der wirklich so notorisch eifersüchtig ist...und dieser Gutmann eh nicht ganz sauber, dann passt das ja..."
    "Wir sollten die Engelhardt informieren."



    Später an diesem Abend betraten Anna und Kommissar Castro das Hotel, in dem Tanja Brennmann abgestiegen war. Vor dem Zimmer stutzte Castro plötzlich.
    "Ist etwas nicht in Ordnung?"
    "Sehen Sie, das Siegel, es ist kaputt." Er wollte die Tür öffnen, aber als er den Schlüssel reinsteckte, ging sie wie von selber ein Stück auf. Castro entsicherte seine Waffe und stieß die Tür ganz auf. Doch es war nichts und niemand da, außer ein porentiefreines Zimmer.

  • Tom sah Semir an. "Was willst du denn nun tun?" "Ich werde den Commisario fragen, wie der Anwalt hieß, dann werde ich diesen feinen Herren aufsuchen und ihn mit unserer Vermutung kontronfieren." "Das ist alles? Und dann allein? Du bringst dich in Höchte Gefahr wenn du allein dahin gehst." "Ja was soll ich denn machen Du kannst ja nicht."

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    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • "Ja, erinneren mich noch dran, dass ich mich hüftabwärts nicht bewegen kann, danke."
    2Ach Tom, entschuldige, so habe ich das nicht gemeint. Aber sieh mal, so kommen wir nicht weiter und mit jeden tag wird die Spur zu den Tätern kälter.Ich paß schon auf und bin vorsichtig"


    "Wobei sind sie vorsichtig?" aus dem Türrahmen hörte man Annas Stimme.


    Semir erklärte Andreas Ergebnisse und was er vorhatte.
    "Das können sie sich sparen. Wie der Anwalt heisst, weiß ich bereits und das Zimmer im Hotel von Tanja König ist sauber, mehr als sauber. Das ist dann ja ein eindeutiges Zeichen. Wir können gleich noch einmal aufs Revier fahren ud mit dem Kollegen reden, wegen einer Zusammenarbeit, wie aus Köln , die spanischen Beamten hier vor Ort"
    Semir nickte.


    "So und ich denke sie sollten jetzt auch etwas schlafen. Gleich wollte der Arzt noch einmal kommen und mit uns über ihren Transport morgen früh reden Tom.Der medizinische Flieger soll um 8 Uhr hier eintreffen."

  • Semir war nicht wohl bei der Sache. Das Hotelzimmer war leergeräumt, ein Mordanschlag auf Tom und Tanja und sogar bis ins Krankenhaus sind die Typen gekommen.
    "Chefin...gibt es nicht die Möglichkeit eines Begleitfahrzeugs? Ich meine..."
    "Ich verstehe, was Sie meinen. Ich habe das Castro auch schon vorgeschlagen...ein Streife in Zivil wird hinterherfahren und Sie werden Tom bis zum Flugplatz begleiten."


    Nachdem Anna das Zimmer verlassen hatte um noch einmal auf´s Revier zu fahren ehe sie ihr Hotelzimmer aufsuchte, versanken Tom und Semir im nachdenklichen Schweigen.
    "Tja, das war´s dann wohl...ich kann mich nicht bewegen und wenn der Transport morgen überfallen werden sollte..." unterbrach Tom als erster das Schweigen.
    "Nichts ist mit, 'das war´s'. Wir werden Dich morgen früh sicher nach Deutschland bringen." Das Wort Überführen vermied Semir absichtlich. Er verbindete es zu sehr mit einem Blechsarg. Und er vermutete, Tom hatte mit diesem Begriff die gleiche Assoziation.
    Tom sah in an und lächelte schwach. Er wollte noch etwas entgegnen, aber sie wurden vom Arzt unterbrochen, der noch ein paar Dinge wegen des Fluges besprochen wollte.



    Manuel und sein Freund Daniel stießen mit einem Glas Whisky an.
    "Ich wusste, auch Dich ist verlass...in so kurzer Zeit...morgen wird dann Juan entlassen. Ich denke, Du wirst Dich angemessen um ihn und seinen Freund kümmern."
    "Klar doch, ich habe unsere Zusammenarbeit richtig vermisst." Daniel nahm einen Schluck und fuhr dann fort.
    "Übrigens, vielleicht interessiert Dich das, ein Freund beim deutschen Zoll, hat mich angerufen...er hat mitbekommen, das eine Maschine herkommt um einen Deutschen zurückzuholen. Er konnte mir nicht sagen, um wem es ging, aber beim Check hat er die Ausrüstung gesehen und war sich ziemlich sicher, dass es um einen Patienten mit Rückenverletzungen oder ähnliches gehen musste."
    Manuel sah belustigt zu Daniel rüber. "Du hast nach wie vor ein großes Informationsnetz, oder?" Dann sah er aus dem Fenster. "Wenn Dein Freund recht hat, dann muss es sich um den Bullen handeln. Er wird also verlegt..."
    Daniel gesellte sich zu ihm, nippte an seinem Glas. "Wie wichtig ist der Typ Deinem Mandanten?" Manuel grinste und Daniel verstand. Es war alles wie früher, wortlose Kommunikation. "Ok, ist so gut wie erledigt." Daniel leerte das Glas und verließ den Raum.

  • Dr.Schmidtke zog sich einen Stuhl ans Bett von Tom.
    "So, ich werde den Flug morgen früh begleiten. Die Maschine ist bereits hier und die Ausrüstung vorbereitet. Sie werden von mir morgen früh betäubt und bekommen ein starkes Schmerzmittel. Das sollte dann für den Flug reichen. "
    Tom schüttelte den Kopf "Ich will nicht schlafen, nein und betäuben brauchen sie mich nicht, ich spüre eh nichts."
    "Tut mir leid, aber das geht nicht. Ich sediere sie meinetwegen weniger, aber ohne geht nicht. Sie werden auf einer Spezialtrage fixiert und müssen absolut ruhig liegen, ausserdem werden sie froh sein, wenn sie keine Schmerzen haben"


    Anna und Semir nickten.
    "Da gibt es noch ein Problem Dr. Schmidtke. Können wir den Transport heute noch durchführen? "
    "Wie meinen sie das?"
    "Na , bestünde die Möglichkeit, dass wir jetzt noch zum Flughafen können und abfliegen? Es besteht der Verdacht, dass jemand versuchen könnte uns aufzulauern."
    "Tja, das müßtem it der Flugsicheurng abgesprochen werden, aber generell, ja."
    "Gut, dann tun sie das. Wir suind fertig , wenn sie grünes Licht geben"

  • Der Arzt stimmte zu und telefonierte mit dem Krankenhaus in Köln. Auch dort war alles mit der heutigen Ankunft einverstanden. Der Arzt nickte und zog die Spritze auf, die er Tom verabreichte. "Ich will aber nicht schlafen." sagte Tom noch einmal. Der Arzt nickte. Dann kurze Zeit später schloss Tom die Augen. Semir sah den Arzt an. "Ich dachte er schläft nicht." Dr. Schmitke lächelte. "Ich verspreche meinen Patienten nur das, was ich halten kann. Das habe ich getan. Ich habe ihrem Partner gesagt, dass wir alles mögliche versuchen ihn wieder hinzubekommen. Aber für ihn ist es besser wenn er schläft, glauben Sie mir. Semir nickte. "Dann weiß ich ja Bescheid."


    Die Fahrt zum Flughafen verlief ruhig. Und gegen Mitternacht waren sie fast in Deutschland angekommen.

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  • Anrdrea wartete müde auf die Ankunft der Maschine aus Spanien. Sie sollte Semir und Anna abholen und stand bereits bei den Kollegen im Zollbereich.
    "Kommen sie Frau Schäfer, die Maschine ist soeben gelandet, sie können mit raus fahren zur Vorfeldpostion, der Krankenwagen wird auch direkt dort hinfahren.


    Semir fiel Andrea um die Arme, als er die Treppe des Flugzeuges runterging.
    "Da seit ihr ja und lief alles glatt? Wie geht es ihm?"
    "Er schläft und wird gleich morgen früh in den OP kommen. "
    Andrea begrüßte Anna und gemeinsam beobachteten sie, wie die Trage mit Tom in den RTW geladen wurde und Dr. Schmidtke einstieg.
    "Kommt noch jemand mit? "
    "Ja ich, Andrea? "
    " Ich fahre Frau Engelhardt nach Hause und komme dann in die Uni. Bis gleich"



    In Spanien tobte Juan als er bemerkte, dass die maschine mit Tom bereits weg war.
    "Verdammt, jetzt können wir nach Deutschland fleigen und es dort erledigen"

  • Die Fahrt zur Klinik verlief schweigend. Als sie fast da waren, erwachte Tom und sah den Arzt an. "Wann fliegen wir denn?" Semir konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. "Wir sind bereit in Deutschland." "Was? Wieso? Ich meine..." "Schon gut. Tom. Du hast geschlafen wie Dornröschen und bist aufgewacht als Froschkönig." "Ja sehr witzig. Doc, ich sagte doch, ich will nciht schlafen." "Ich habe mich lediglich in der Dosierung des Schmerzmittels etwas vertan. Aber so schlimm ist es ja nicht. So wir sind da." meinte Dr. Schmitke nur.


    Tom wurde auf die Station gebracht und erneut untersucht, geröntgt. Anschließend kam Dr. Schmitke mit Dr. Steingrüber zu ihm. "Mein Kollege sieht es genau wie ich. Es ist überhaupt kein Problem. In sechs Wochen werden Sie die ersten Schritte machen können." "In sechs Wochen? Das ist zu lang." stöhnte Tom.

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  • "Tom, jetzt sei ruhig. Mensch. 6 Wochen, die vergehen wie im Flug und wie ich dich kenne geht das bei dir sicher schneller."
    Der Arzt schüttelte den Kopf.
    "Mit Sicherheit nicht, denn nach der OP wird er mindestens für 3 Wochen komplett ruhiggestellt.Sorry, aber anders geht das nicht. Und jetzt gibts das letzte mal etwas zu essen und zu trinken und morgen früh gehts gleich ab in den OP."



    Juan hatte seine Leute um sich versammelt.
    "Ok, ihr übernehmt hier meine Geschäfte. Adrian begelitet mich und morgen früh sind wir im Flieger nach Köln. Dann erledigen wir den Auftrag."


    Im Knast saß Manuel seinem Mandanten gegenüber.
    "Ich habe eine gute nachricht. Tanja ist tot, aber der Typ lebt und ist jetzt wieder hier in Köln."

  • Linus Brennmann sah Manuel an. "Wieso ist der Typ noch nicht erledigt?" fragte er. Manuel sah ihn an. "Wir sind dran. Wir werden ihn noch heute vom Krankenbett in die Hölle befördern. Ihn und seinen Freund. Diesen kleinen, der gesehen hat, was..." "Langweile mich nicht mit Nebensächlichkeiten. Tu es einfach. Aber sorg endlich dafür, dass ich wieder in Ruhe schlafen kann. Was meinst du wie lange die brauchen um herauszufinden, das Tanja mit mir verheiratet war?" Manuel stand auf "Okay... ich kümmere mich drum."


    Semir wollte gerade das Krankenhaus verlassen als er an der Tür mit Juan zusammenstieß. Natürlich erkannte Juan ihn sofort und bevor Semir reagieren konnte, zog Juan die Waffe und hielt sie Semir an die Rippen. "Das nenne ich einen Glücksfall. Wo ist dein Freund?"

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  • Nach einem Moment der Überraschung, war Semir wieder Herr der Lage und gaukelte Juan seine Unterlegenheit und Beschwichtigung vor.
    "Ok, ok, ganz ruhig...ich mach ja, was Sie wollen."
    Juan grinste und fühlte sich in Sicherheit. Semir ahnte das und nutzte seine Chance: Er drehte sich blitzschnell um, griff nach dem Arm und schlug ihm die Waffe aus der Hand um ihn dann mit einem Hebelgriff auf den Boden zu befördern. Juan war derart überrümpelt, dass er kaum Widerstand leistete, als Semir ihm Handschellen anlegte.
    "Ja, Andrea, ich bins, schick mir doch mal bitte eine Streife...erklär ich Dir später...ja, ok, ciao, ciao... - So, und Sie warten hier, langsam habe ich genug von Ihnen."



    Daniel parkte seinen Wagen abseits der Klinik. Er wollte gerade aussteigen, als er einen Streifenwagen mit Blaulicht vor der Klinik halten sah. Er ging näher und sah, wie zwei Beamten kurze Zeit darauf mit Juan und Semir das Krankenhaus verließen. Daniel griff zu seinem Handy und wählte Manuels Nummer.
    "Juan hat´s mal wieder geschafft...", begann er.
    "Juan ist ist Deutschland?" Manuel klang nicht gerade erbaut über die ungebetene Einmischung. Er sollte sich raushalten und eigentlich schon Fischfutter sein.
    "Der Typ ist mir in Spanien untergetaucht...er hat wohl mehr Ehrgeiz als wir dachten."
    "Mein Mandant ist äußerst sauer, dass die Angelegenheit noch nicht zu seiner vollsten Zufriedenheit erledigt ist."
    "Gut, ich würde vorschlagen, wir räumen zuerst Juan aus dem Weg...und um den Bullen kümmer ich mich dann in Ruhe."
    Manuel dachte kurz über den Vorschlag nach. Auf Daniel war stets Verlass, also stimmte er zu.
    "Gut, Daniel, arrangier einen schönen Unfall für Juan...und dann ist der Bulle dran. Denk an eine gewisse Diskretion...keine Spuren...sie werden zwar Verdachtsmomente haben, aber ohne Beweise nicht zu halten."
    Daniel lachte leise und beendete dann das Gespräch.
    Im Moment konnte er nichts machen, außer dem Streifenwagen unauffällig folgen, aber spätestens, wenn sie ihn wieder raus lassen oder er eventuell in die JVA überstellt wird, würde seine Chance kommen.



    Später an diesem Nachmittag saß Semir Juan gegenüber. Er war sauer, denn er hatte fast alle Puzzleteile zusammen, aber ohne Aussage oder Beweise war das alles wertlos.
    "Sie wollen wir also allen Ernstes erzählen, das Sie in der Klinik nur jemanden besuchen wollten...und als Blumenersatz gibt´s dann Kugeln..." Semir machte sich Luft, aber Juan ließ sich davon nicht irritieren.
    "Was wollen Sie...bekomme halt leicht Panik in engen Räumen..."
    "Sie haben einen Polizisten mit einer Pistole bedroht, die zudem nicht einmal registriert ist und Sie können keine ordnungsgemäßen Papiere vorweisen..."
    "Was wollen Sie von mir...sie schicken mich doch eh nach Spanien zurück..."


    Anna beobachtete das Verhör von dem anderem Zimmer aus. Sie bemerkte, wie Semir mit sich rang und aus menschlicher Sicht, konnte sie es gut nachvollziehen, wenn er Juan gleich ein blaues Auge verpassen würde. Aber sie wollte keine Querelen, also rief sie Semir zu sich.
    "Chefin...der Typ lügt..." ereiferte sich Semir.
    "Ich weiß, aber so lange wir ihm nichts nachweisen können, haben wir nur den unerlaubten Waffenbesitz gegen ihn in der Hand."
    "Und nun? Lassen wir ihn einfach laufen und warten, bis er an Toms Bett steht?"
    "Nein, aber ich lasse ihn die JVA zur U-Haft überführen. Bis die Gerichte sich mit beschäftigen, ist er für eine Weile aus dem Weg."
    Semir gefiel das nicht und fluchte.
    "Hotte, Dieter...den Spanier im Verhörraum in die JVA - U-Haft..."
    Dann verschwand Semir in seinem Büro und knallte die Tür hinter sich zu. Die beiden Beamten sahen sich vielsagend. Machten dann aber die Papiere fertig, damit der Typ so bald wie möglich überstellt werden konnte.



    Daniel hatte die Zeit gut genutzt und sich ein Motorrad besorgt, und passend zu der dunklen Schutzkleidung einen Helm mit getöntem Visier. Nun wartet er. Geduld war einer seiner größten Stärken, die auch dieses Mal wieder belohnt wurde. Daniel sah, wie zwei Beamte Juan zu einem der Streifenwagen führten. Grinsend kontrollierte er noch einmal die Waffe, dann klappte sein Visier runter und setzte sich langsam in Bewegung, als der Streifnwagen das Gelände verließ...

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