Tränen eines Sommers

  • Der Katamaran lag gefährlich nah am Wind und schlug rum.
    Tanja bekam das Seitenruder mit voller Wucht an den Kopf .
    "Tanja, hey.... komm." Tom war sofort bei ihr, legte den Arm um sie und zog sie hoch, versuchte hinter den Schwimmern des Katamarans in Deckung zu gehen.
    Plötzlich spürte er einen dumpfen Schlag im Oberkörper.Das Schnellboot fuhr einmal im Kreis um den umgekippten Katamaran und erneut hörte Tom Schüsse, wie durch Watte. Er hatte Tanja immer noch im Arm, hielt ihren Kopf mühevoll über Wasser, konnte sich selbst kaum noch halten. Erneut traf ihn ein rasender Schmerz und sein letzter Gedanke galt Tanja.


    Semir beobachtete vom Land aus, wie der Katamaran kenterte und das Schnellboot einen Bogen fuhr, dann ins offene Meer verschwand.
    "Verdammt, was ist da los?" er war panisch, konnte vom Strand aus nichts sehen, rannte zum Bottsverleih und schnappte sich ohne zu fragen einen der Jet-Ski.


    Die Rettungsschwimmer waren an der Unfallstelle angekommen, sprangen ins Wasser, gaben sich kurze Kommandos.
    "Da , hier müssen die 2 abgetaucht sein. Und runter."

  • Semir hielt seinen Jet-Ski an. "TOM!!" rief er aufgeregt und suchte die Wasseroberfläche ab. Doch weder von Tom noch von Tanja war etwas zu sehen. Er sah wie die Rettungsschwimmer ins Wasser tauchten.

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Semir hielt es nun nicht länger auf dem Jet-Ski und sprang hinterher. Er wollte und konnte nicht untätig zusehen.
    Semir tauchte unter den Katamaran, nach zwei Versuchen entdeckte er die beiden, die sich in Täuen verhäddert hatten. Er gab den Rettungsschwimmern ein Zeichen, die sofort zur Stelle waren und ihn erst für einen der Verunglückten hielten.
    "Nein, nicht mich...da unten...unter dem Boot, in den Seilen..." keuchte Semir.
    Die Rettungschwimmer begriffen und tauchten an die Stelle, die Semir ihnen beschrieben hatte.
    Mit wenigen Handgriffen und Hilfe eines Messers waren die beiden schnelle befreit und wurden ins Boot der Rettungschwimmer gehievt, die sofort mit der Wiederbelebung begannen.
    Semir saß zitternd neben den beiden.
    Tom kam als erster zu sich, spukte eine Menge Wasser aus, wurde aber wieder ohnmächtig. Tanja brauchte länger, bis man bei ihr einen Puls fühlen konnte. Beide bekamen nun Sauerstoff.Semir atmete ein wenig auf, aber er hatte nach wie vor Angst, denn die Rettungsschwimmer sahen sehr ernst aus während sie immer wieder den Puls fühlten. "Werden sie es schaffen?" Einer der Männer zuckte die Schultern und meinte, das könne der Arzt besser beurteilen und widmete sich wieder den Verunfallten.
    Zusammen fuhren sie zurück an Land. Einer der Rettungsschwimmer hatte bereits einen Krankenwagen und Notarzt angefordert, sowie weitere Hilfskräfte, die sich um die Bergung des Katamarans und des Jet-Skis kümmern würden.

  • Am Strand herrschte helle Aufruhr. Eine Polizist hatte um das Rettungsboot ein Stück abgesperrt für den Krankenwagen.
    Semir eilte zu ihm " Ich bin Kollege aus Deutschland, sie müssen sofort die Fahndung nach diesem Schnellboot einleiten...."
    "Immer mit der Ruhe" kam in gebrochenem Deutsch."Jetzt sind erstmal die beiden Leute wichtig."
    Auf Spanisch wuden hektische Kommandos erteilt, der Notarzt schüttelte den Kopf.
    Semir musste hilflos mit ansehen, wie man Tanja intubierte, beatmete und in den ersten RTW schob. Sie hatte eine Schußverletzung im Oberkörper und eine strark blutende Kopfwunde. Der Arzt sah ernst aus."Wie geht es ihr? "
    Doch ausser" Schlecht, beten sie" bekam Semir keine Antwort.


    Über Tom beugten sich derweil 2 weitere Samitäter und ein 2.Notarzt. Man hatte ihm bereits einen Zugang gelegt und versorgte mit Kompressen 2 Wunden .
    Semir schluckte. Sien Partner schien 2 mal von einem der Schüsse getroffen worden zu sein.

  • Semir ging etwas kofplos im Krankenhaus den Flur auf und ab. Jedesmal wen der Arzt kam hielt er ihn auf. "Was ist mit meinem Kollegen?" fragte er. Doch er bekam keine Antwort. Den nächten Gang des Arztes bekam er mit und hielt ihn am Ärmel fest. "So und nun sagen Sie mir endlich, was da drinen los ist?" fragte er wütend. Der Arzt sah ihn an. "okay... Hören Sie zu. Wenn Sie mich nicht sofort loslassen, dann werde ich Sie rauswerfen lassen. Ist das klar?"

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  • Ein Polizist kam auf Semir zu.
    "Ich bin Mario Gomez. herr Gerkhan? "
    "ja, Semir Gerkhan, Kripo Köln"
    "man hat mir gesagt, dass ich sie hier finde. Ihr Kollege ,wie geht es ihm?"
    "Ich weiß es nicht, aber was ist mit dem Boot, haben sie es?"
    Der spanische Kollege schüttelte den Kopf. "Nein, aber es wird ermittelt. Sie müssen uns nur sagen ,was sie beobachtet haben. "
    "Wenn ich das wüßte.. das ging alles so schnell...." Semir sah auf, stockte in seiner Erzählung, als ein weiterer Arzt aus dem OP Bereich kam.
    Gomez übersetzte, sein Gesicht verfinsterte sich mit jedem Wort des Arztes.
    "Es tut ihm leid, aber die Frau hat es nicht geschafft, sie ist vor 10 Minuten verstorben. Ihr Kollege liegt jetzt auf der Intensivstation. Er ist stabil, aber eine Kugel hat wichtige Nerven im Rücken verletzt. Das ist ein Fall für Spezialisten."

  • Semir sah ihn entsetzt an. "Sie ist tot?" Gomez nickte. Semir schloss die Augen. "Mein Gott...." "Herr GErkhan, konnten Sie irgendwas erkennen? Den Namen des Bootes, oder einer der PErsonen die dort waren?" "Nein.... Das war doch viel zu weit draußen. Ich konnte nur zusehen..." Gomez nickte. "Ich hoffe ich kann Herrn Kranich bald befragen."

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  • Manuel Gutmann war alles andere als zufrieden mit dem Ergebnis, dass ihm seine Kumpanen übermittelten.
    "Es gibt Zeugen? Seid ihr denn von Sinnen. Der Auftrag lautete die beiden aus dem Weg zu räumen...und nun habt ihr vermutlich die halbe spanische Polizei aufgescheucht."
    Einer der Männer zuckte nur die Schultern und meinte: "Wieso? Zwei Touristen, die einen bedauerlichen Unfall hatten..."
    "Mit Blei im Körper?" Manuel tippte sich an die Stirn und schenkte sich ein Glas Whisky ein und versuchte sich zu beruhigen.
    "Und nun?"
    Manuel drehte sich zu den beiden um: "Findet heraus, wo man die beiden hingeschafft hat...und ob sie wirklich das zeitliche gesegnet haben."
    Die Männer sahen sich an und nickten.
    "Ach so...noch etwas...ich war mal neugierig und habe ihren Lover überprüfen lassen durch einen Freund in Deutschland...der Kerl ist ein Bulle..."
    Manuels Blick verfinsterte sich, als er drohend hinzufügte: "Diesmal keine Fehler mehr."

  • Semir sah Gomez an und nickte " Sagen sie dem Doktor bitte, dass ich zu Tom möchte. Er ist nicht nur ein Kollege...."
    Die beiden Männer sprachen kurz miteinander.
    "Sie dürfen zu ihm, Dr. Castro leitet derweil die Verlegung in eine Klinik in ihrer Heimatstadt in die Wege. Dort soll ihr Freund dann operiert werden. "


    Semir folgte dem Mediziner und zog sich einen der Kittel über, ehe er auf die Intensivstation trat.

  • Als Semir das Zimmer betrat, stockte ihm der Atem. Schläuche für Sauerstoff und Infusion führten zu ihm, zudem war sein Körper in einer Art Schiene ruhig gestellt. Ein EKG piepte regelmäßig.
    Semir bemühte sich um ein Lächeln, als er ans Bett trat.
    "Hallo Tom."
    Er versuchte etwas zu erwiedern, doch es kam nur ein leises Krächzen.
    "Ist schon gut...ruh Dich aus. Du wirst schon wieder."
    Tom zwinkerte. Er wollte noch etwas fragen, aber anstatt einer Stimme kam wieder nur ein Krächzen von ihm.
    Semir ahnte, was er fragen wollte, umging einer Antwort aber, indem er sich verabschiedete.
    "Ich schau nachher noch einmal nach Dir, versprochen...da warten jetzt ein paar Formaltiäten auf mich. Bis später."
    Tom zwinkerte wieder und döste dann wieder weg.


    Nachdem Semir das Zimmer verlassen hatte, musste er sich eine Träne wegwischen und fragte sich, warum es immer wieder Tom traf...und nahm sich vor, die Typen, die ihm das angetan haben dingfest zu machen.

  • Dr.Castro kam ihm aus dem Schwesternzimmer entgegen und winkte ihn zu sich.
    Eine Schwester kam dazu.
    " Ich bin Schwester Mgdalena. Dr. Castro hat it der Uniklinik in Köln telefoniert. Also ich. Ihr Kollege kann in den nächsten Tagen mit einem ADAC Medizinflug verlegt werden. Dort wartet ein Spezialist für die OP am Rücken. "
    Semir nickte. "Danke, sage sie, ist es möglich, dass ich telefoniere und dann hier bleibe ? Ich meine , ich möchte meinen Partner nicht gern allein lassen."
    "Sicher. Kommen sie, hier können sie ungestört nach Deutschland anrufen" sie führte ihn in eins der anliegenden Zimmer und zeigte ihm die Durchwahl.
    Semir setzte sich und wähtle die Nummer der PAST.
    "ja Hotte, toll....danke.... Gib mir bitte die Chefin."


    Anna legte den Hörer zur Seite , war für einen Moment wie gelähmt nach der von Semir überbrachten Nachricht.
    Dann fasste sie sich, ging hinaus zu Hotte und den Kollegen.
    "Herzberger, Bonrath. Sagen sie all meine Termine für die nächsten 2 Tage ab."

  • Nachdem Semir aufgelegt hatte wurde er zu Tom gebracht. Der Stationsarzt erlaubte, das Semir bei ihm bleiben soll bis der Überflug für Tom stattfindet. Semir ging an Toms Bett. "Hey. Partner..... verdammt.... warum musst du immer in die Vollen greifen.... Was hast du getan, dass man dich so dafür straft?" Die Schwester kam zu ihm. "Er dürfte gleich wach werden." "Danke" mente Semir nur und grübelte darüer nach, wie er Tom den Tod von Tanja klar machen sollte.

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  • Anna hatte den Kollegen kurz und knapp mitgeteilt, was passiert war.
    Betretene Blicke trafen sie.
    "ich fliege mit der nächsten Maschine zu Smeir. Herzberger, sie vertreten mich bis ich wieder da bin. Schrankmann und der Polizeipräsident sind informiert."
    "Ja Chefin. Sie, sie rufen doch an und halten uns auf dem Laufenden, oder?"
    "mache ich Bonrath , keine Sorge. "


    Semir hielt immer noch Toms Hand, als dieser die Augen wieder aufschlug.
    "Na du? Wieder wach?"
    Tom nickte leicht " Was.. ich kann mich nicht bewegen.....meine Beine, mein Rücken....Tanja....."
    er war kaum zu verstehen.
    "Sprich nicht so viel, dass strengt dich zu sehr an. "
    " Semir, sie haben.... Tanja erwischt.... was ist mit ihr.... ?."
    "Tom, ich .....ich kann dich nicht belügen. Tanja, sie hat es nicht geschafft, sie ist... tot."

  • Tom sah ihn an.... "Was? Das kann doch nicht wahr sein...Semir? Was ist mit mir?" "Du hast eine Kugel im Rücken bekommen. Die Verletzung hat wohl mehr Schaden angerichtet deshalb kannst du dich nicht bewegen. Aber die Ärzte in Deutschland kriegen dich wieder hin. Vertrau ihnen. Du wirst morgen ausgeflogen und..." Tom sah ihn an. "Ich kann nicht mehr laufen? Nie wieder?"

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  • "Doch Tom, doch. Du musst nur unters Messer. Die Kugel wurde schon entfernt, den Rest muss ein Spezialist machen. Das wird schon wieder."
    Tom drehte den Kopf zur Seite, atmete tief ein " Ach ja, und warum merke ich gar nichts? Warum.... Tanja hätte überleben können.... ich liege jetzt hier.... kann mich nicht bewegen.... das ist so verdammt ungerecht."
    "Tom, bitte, das hilft jetzt nichts, Du brauchst die Kraft. Ich habe mit den Kollegen schon gesprochen, die Fahndung läuft auf Hochtouren. "

  • Tränen traten Tom in die Augen, er konnte und wollte sich nicht dagegen wehren. Es hätte ein toller Urlaub werden können.
    Semir saß schweigend neben ihm und hielt seine Hand. Er fühlte mit ihm und sich selber dabei unglaublich hilflos.



    Vor dem Krankenhaus parkte der Wagen von Tanjas Mördern.
    "Hey, Juan...was ist, wenn das hier nichts ist oder die schon nach uns suchen?"
    Juan zuckte die Schultern. Daran mochte er gar nicht denken. Ihr Auftraggeber war sowohl großzügig, aber auch streng. Und derartige Fehler konnten ihn sehr böse machen.
    "Abwarten...ich gehe mal rein und frage nach meine Cousine aus Deutschland...der Bademeister vorhin meinte, das die beiden Badegäste mit schweren Verletzungen hierher gebracht wurden."
    Juan zwinkerte seinem Kumpanen zu und ging in Richtung Pforte.

  • Es klopfte an der Tür und der Arzt kam herein. Semir sah ihn an. "Her Kranich? Er ist wach?" fragte der Arzt. Semir nickte. "Sie haben ihm gesagt, was passiert ist?" Wieder nickte Semir. "Gut.... Wir werden nun mal eben den Verband wechseln. Herr Gerkhan würden Sie bitte draußen warten?" Semir stand auf und ging auf den Flur.

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  • Der freundliche Arzt wechselte behutsam Toms Verbände und sah sich die EKG Bögen an. "Na das sieht ja gut aus.Ich bin sicher, wir können morgen fliegen. Bitte entschuldigen sie mein schlechtes Deutsch, aber es ist lange her."
    "Geht schon, danke. Ich .. verstehe sie ganz gut."
    "Haben sie starke Schmerzen? Dann gebe ich ihnen noch etwas?"
    "Nein, ich wünscht eich hätte Schmerzen....stattdessen... ich möchte jetzt lieber alleine sein."
    Der Arzt sah das wässrige Glitzern in Toms Augen, legte die Hand auf seine Schulter"Die Kugel ist raus und den Rest schaffen sie auch. Da bin ich mir sicher."


    Draussen auf dem Flur stellte er sich noch kurz zu Semir.
    "es sieht ganz gut aus. Er ist stabil.... aber seelisch , nicht zu verdenken bei der Verletzung. Er will alleine sein, aber sie sollten gleich wieder zu ihm gehen.Und wenn sie nur am Bett sitzen und da sind."
    Semir nickte "Danke."


    Er ging sich noch einen Kaffee holen und stand gerade am Automaten, als er den Namen Tanja hörte und einen Spanier bei der krankenschwester stehen sah.

  • Semir war neugierig. was wollte der Mann von Tanja? Als der Mann von der Krankenschwester wegging, stellte sich Semir neben ihr. "SAgen Sie, was wollte der Mann eben von IHnen?" "Oh... er hat sich nach Tanja erkundigt. Und nach ihrem Freund. Ich sagte wo Ihr Freund liegt und das Tanja tot ist. Er sagt er ist guter Freund von Freund. War falsch?" fragte die Schwester in schlechtem Deutsch. Semir schüttelte den Kopf und ging schnell zu Tom.

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  • Der Mann an Toms Bett zuckte zusammen und drehte sich auf dem Absatz um, rannte Semir über den haufen.
    Er taumelte zurück und rannte hinter dem Mann her, rief laut"Stehenbleiben, Stopp, Polizei...."


    2 Pfleger am Ende des ganges reagierten und stellten sich dem Flüchtenden in den Weg. Hatten ihn im Nu überwältigt und auf den Boden geworfen.

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