Spielerische Leidenschaft

  • „Dieter! Du und Hotte werdet am Hinterausgang des Parks stehen und jeden beobachten, der den Park verlässt.“ sagte Tom bei der Einsatzbesprechung. Es klopfte an der Tür. „Ja bitte?“ rief Tom. Frank Reiferscheidt trat ein. „Herr Kranich, ich würde Sie gern sprechen. Es geht um meinen Bruder… ich“ Tom nickte. „Okay, wir machen gleich weiter.“ Tom ging raus. „Was wollen Sie mir sagen?“ „Ich kann es nicht mit meinen Gewissen vereinbaren. Er, also Leon hat so vielen Menschen das Leben genommen. Er ist, ich meine, er hat…“ Tom nickte. „Sie wollen uns helfen?“ Frank nickte. „Ja, ich weiß es ist nicht gerade Bruderliebe. Aber ich kann nicht damit leben.“ „Sie tun das Richtige. Was wissen Sie über das Vorgehen Ihres Bruders?“ „Er wird heute Nacht die Bombe an der Black Mamba anbringen. Um Mitternacht.“ „Aber der Park ist doch geschlossen und wird bewacht. Wie soll er denn da rein kommen?“ „Leon kennt einige Wege in den Park, die kein anderer, außer mir kennt.“ Tom nickte. „Okay, Sie werden uns reinbringen und dann werden Sie die Szenerie wieder verlassen. Alles Andere ist unsere Arbeit.“ Frank nickte. „Die Sache… ich meine weswegen Sie mich festgenommen haben…“ Tom lächelte. „Wenn Sie uns nun helfen, dann werde ich Ihnen dabei helfen.“ Frank nickte dankbar. „Ich werde alles tun, dass mein Bruder hinter Gitter wandert. Er hat es nicht anders verdient.“ Tom nickte nur.


    Für Semir verging der Tag quälend langsam. Er lag da und konnte sich nicht bewegen. Jedes Mal wenn er versuchte sich zu bewegen, wurde ihm schwindelig und Schmerzen durchzogen seine Hüfte. Er war verdammt, einfach nur da zu liegen und nichts zu tun. Es klopfte. „Ja?“ fragte er. Andrea steckte den Kopf rein. „Hallo, Andrea.“ sagte er lächelnd. Sie kam zu ihm und gab ihm einen Kuss. „Wie geht es dir?“ fragte sie. „Es geht. Ich hab Schmerzen und mir ist schlecht, aber es wird wieder. Ich würde am liebsten aufstehen und versuchen zu laufen.“ Andrea schüttelte den Kopf. „Du solltest dir wirklich die Zeit nehmen. Semir. Bitte.“ Er sah sie an. „Ich will diesen Mistkerl schnappen. Der hat 35 Menschen in den Tod gerissen, hat 65 Menschen verletzt, hat mich verletzt und betäubt und dann…“ „Semir Tom ist bereits dran. Sein Bruder dieser Frank Reiferscheidt hilft uns.“ Semir nickte. „Scheint ja echt so, dass ich nicht gebraucht werde.“ „Nein du fehlst schon. Aber du musst jetzt an dich denken. Ich hab dir was mitgebracht, damit du dich nicht so langweilst.“ Er sah sie neugierig an. „Du versüßt mir den Tag schon. Meine Langeweile ist verflogen, wenn ich dich festhalten kann.“ Er umarmte sie und zog sie an sich ran. Sie küssten sich.


    Einige Tage später kam auch Tom ins Zimmer. „Hey, Partner. Alles klar?“ Semir nickte. „Ja sicher. Hast du was raus gefunden?“ „Außer das wir nun wissen wie Leon es machte und das Frank, sein Bruder uns helfen wird ihn festzusetzen.“ „Das ist sehr gut. Ich denke ich werde bald hier raus kommen und dann können wir ihn gemeinsam festnehmen.“ Tom schüttelte den Kopf. „Heute ist die Übergabe geplant und wenn ich mir dich so ansehe, dann wirst du nicht dabei sein.“ Semir nickte. „Ja nur weil du nicht aufpassen kannst. Verdammt, Tom ich liege hier eingegipst im Bett. Kann nicht einmal zur Toilette gehen.“ Tom grinste. „Es war nicht meine Absicht. Wirklich nicht.“ Semir nickte. „Ja ich weiß. Aber ich hab keinen Bock hier zu liegen und darauf zu warten, dass der Tag vorbei geht. Ich will Action haben.“ Andrea schüttelte den Kopf. „Du wirst hier liegen bleiben und dich erholen. Du hattest großes Glück gehabt. Dieses Ding hätte dir die Innereinen zerreißen können. Also maul nicht rum.“ „Apropos Ding? Was genau war es eigentlich?“ „Ein Horn.“ „Ein Horn?“ „Ja der Fahrer hatte sich ein Horn auf die Kühlerhaube setzen lassen, so wie die Amis es machen. Er wusste wohl nicht, dass es verboten ist. Tja und beim Aufprall bohrte sich das Ding durch die Tür in deine Hüfte und hat dich…“ „Ja, danke. Den Rest kenn ich. Hast du schon die Anzeige fertig?“ „Semir ich hab wirklich was Anderes zu tun, als Anzeigen zuschreiben. Aber keine Angst, Hotte kümmert sich drum.“ Semir nickte.

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Anja hatte heute Nachtdienst auf der Station wo Semir lag. Sie saß gerade im Schwesternzimmer, als sie das Signal sah. Semir klingelte. Sie ging ins Zimmer. „Herr Gerkhan? Was gibt es denn?“ „Ich hab Durst.“ „Ich bringe Ihnen was.“ Sie verschwand und kam kurz darauf mit einer Flasche Wasser zurück. Dann ging sie wieder ins Schwesternzimmer. Doch kaum saß sie, klingelte es wieder bei Semir. Sie ging erneut hin. „Ja, was denn nun?“ fragte sie. Semir sah sie an. „Mir ist langweilig. Könnten Sie mir mal das Telefon geben? Es ist mir eben runtergefallen.“ Sie nickte und hob das Gerät auf. „Herr Gerkhan, verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Aber es wäre gut, wenn Sie nicht alle fünf Minuten klingeln würden. Sie sind nämlich nicht der einzige Patient hier auf der Station.“ Semir nickte. „Entschuldigung.“ sagte er nur. Die Schwester verschwand. Doch das Spiel schien Semir Spaß zu machen. Wieder musste sie in sein Zimmer. „Ja bitte?“ sagte sie schon etwas genervt. „Könnten Sie mir vielleicht den Fernseher einschalten. Ich kann nicht schlafen.“ Wieder nickte Anja. Die Wut stieg in ihr. Sie sagte nichts und schaltete den Fernseher ein. So ging es die halbe Nacht und Anja wurde immer wütender. Semir schien es zu gefallen, sie in Trab zu halten. Sie erwischte sich bei dem Gedanken, den Mann etwas ins Trinken zu tun, damit er einschliefe. Aber sie hielt sich zurück.


    Gegen 19.00 Uhr stand Tom im Park an der „Black Mamba“. Um Halb acht sollte die Übergabe stattfinden. Der gesamte Park war abgeriegelt, auch die Wege, die Leon nur glaubte zu kennen. Dank Frank konnten diese ebenfalls abgesperrt werden, sobald sich Leon im Park befand. Dann endlich bekam er die Nachricht, dass Frank eingetroffen ist. Er stellte sich so, dass Frank ihn sehen konnte. Dieser trat auf ihn zu. „Bist du der neue Handlanger von der Tusse?“ Tom nickte zunächst. Leon sah sich um. „Wo ist mein Koffer?“ Tom wies hinter sich. „Dann gib ihn mir.“ forderte Leon. Tom drehte sich um und tat als würde er nach den Koffer greifen. Dann drehte er sich blitzschnell um. „so… das war’s. Leon Reiferscheidt Sie sind verhaftet.“ Leon sah ihn an. „Was?“ Tom zog seine Handschellen hervor, doch bevor er sie anlegen konnte, erwachte Leon aus seiner Starre und rannte los. Er stieß Tom zur Seite und ehe Tom sich aufrichten konnte war er im Gebüsch verschwunden. „Er ist auf der Flucht, schnappt ihn euch und dann will ich ihn auf der Wache sehen.“

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  • Der nächste Tag fing an, wie der letzte aufgehört hatte. Semir lag im Bett und starrte Löcher in die Decke. Es klopfte. „Ja?“ fragte er. Anna Engelhardt kam herein. „Chefin? Was machen Sie denn hier?“ „Ich wollte Sie besuchen. Das ist alles. Wie geht es Ihnen?“ „Nun ja. wie es einem eben geht, so im Gipsbett. Ich kann kaum noch liegen.“ „Nun ja. Sie werden wohl noch ne ganze Weile so daliegen. Hauptsache ist doch, dass es schlimmer hätte ausgehen können.“ „Ja Sie haben Recht. Es ist nur … ich würde gern dabei sein, wenn dieser Mistkerl endlich hinter Gitter wandert. Er hat so vielen Menschen den Tod gebracht. Die meisten hatte ihr Leben vor sich. Und ich liege hier und kann nichts anderes tun, als zu schlafen und mich zu langweilen. Ich will endlich wieder raus. Ich hab dieses Zimmer so satt. Ich will…“ „Semir ich versteh Sie, aber es ist nicht zu ändern. Sie müssen einfach einmal zurück stecken. So und nun werde ich Sie schlafen lassen. Ach ich soll von allen schöne Grüße ausrichten.“ „Danke.“ Ann verließ Semir und dieser schloss die Augen. Er konnte nichts anderes machen, als dazuliegen und nichts tun. Nach einiger Zeit schlief er ein.


    Leon lief durch den Park. Er war froh, dass er Fluchtwege kannte, die sonst niemand außer Frank kannte. Doch er konnte auch nicht ahnen, dass sein eigener Bruder mit der Polizei zusammen arbeitete. Endlich hatte er den Ausgang erreicht. Doch dort standen bereits zwei Beamte. Verdammt. Er lief geduckt zurück. Doch egal welchen Ausgang er nehmen wollte, überall waren die Beamten. Okay, ihr wollt es nicht anders. Er ging zur Black Mamba und wollte die Zündung der Bombe aktivieren. Doch dort erwartete ihn der nächste Schock. Die Bombe war nicht mehr da. Verdammt! Die haben mich gelinkt, das werden die mir büßen. Die werden mich kennen lernen. „Okay, sind wir genug gelaufen, oder geht es weiter?“ fragte ihn eine Stimme im Rücken. Leon drehte sich erschrocken um. Der Mann mit dem Koffer stand vor ihm. Leon hob die Hände. „Ich gebe auf.“ Tom legte ihm die Handschellen an und ließ ihn abführen. Hotte kam zu ihm. „So diesen Mistkerl haben wir. Alles nur wegen Geld. Ich versteh es nicht. Wieso macht der das. Er könnte doch ganz normal arbeiten gehen wie andere auch.“ Tom schüttelte den Kopf. „Darum ging es dem nicht. Er wollte Macht ausüben. Rache für den Schmach den man ihm angetan hat. Das ist alles. Aber es ist vorbei. So und nun werde ich noch mal zu Semir fahren, der platzt doch vor Neugier.“ Hotte nickte.


    Als Tom auf der Station ankam, sah er den Arzt gerade aus Semirs Zimmer kommen. „Doc? Ist was mit Semir?“ Der Arzt schüttelte den Kopf.“ „Nein er schläft friedlich. Kein Grund zur Panik. Ich hab nur Kontrolle gemacht.“ Tom nickte erleichtert. „Eigentlich wollte ich ihm nur sagen, dass wir den Typen geschnappt haben.“ „Nun das kann sicher auch bis morgen warten. Er braucht die Ruhe.“ Tom nickte erneut. „Gut, dann werde ich morgen noch einmal wiederkommen.“ „Tun Sie das.“ Tom fuhr heim. Er wollte auch endlich wieder schlafen. Morgen wird er wohl dann mit Dieter oder mit Hotte auf die Bahn gehen. Er schüttelte sich bei dem Gedanken. Dann legte er sich schlafen. Am nächsten Morgen stand das Verhör von Leon Reiferscheidt an. Tom saß ihm gegenüber. „So Herr Reiferscheidt. Sie wissen ja, was Ihnen zur Last gelegt wird, wollen Sie sich ohne Anwalt äußern oder mit?“ „Ich brauche keinen Anwalt. Ich habe nichts getan.“ „Nichts? Ihr Bruder hat Sie verraten. Er hat sie schwer belastet. Sie haben die Bahn im Park in die Luft gejagt, 35 Menschen getötet, davon waren 28 Kinder im Alter von 9 – 14 Jahren. Es wurden mehr als 60 Mann verletzt. Und Sie sagen Sie haben nichts getan?“ Leon sah ihn an und grinste. „Wie wollen Sie es mir denn beweisen? Nur weil mein Bruder das behauptet? Er selbst hat die Bombe angebracht und auf den Auslöser gedrückt. Ich war nur Mitläufer.“ Tom sah ihn an. Leon grinste breit. „Wir haben Beweise, dass Sie es waren.“ „Ach und die wären?“ „Nun mein Kollege, hat in Ihrer Wohnung einiges an Kabeln und anderen Werkmaterial gefunden. Er wird vor Gericht aussagen und Sie damit schwer belasten. Ihr Bruder sagt als Kronzeuge gegen Sie aus. Er war schließlich dabei. Und Sie waren am Übergabeort, um das „Lösegeld“ abzuholen.“ Leon sagte nun nichts mehr. „Na und? Es trifft doch keinen Armen.“ „Sie haben Kinder getötet.“ „Das war ein kalkulierbares Risiko. Daran hat doch nur dieser Lieken Schuld. Wenn er gezahlt hätte, dann wäre es nicht dazu gekommen.“ „Ist das ein Geständnis?“ Leon schwieg. „Na macht nichts. Sie sind für die nächste Zeit erst einmal gut untergebracht. Bring ihn weg.“


    Die Wochen vergingen. Semirs sehnte sich den Tag herbei, an dem er endlich wieder aufstehen durfte. Tom hatte ihn unterrichtet, dass Leon festgenommen war und auf seinen Prozess wartete. Dann endlich kam der Tag, an dem Semir sein Gipskorsett verlor. Allerdings so einfach wie er es sich dachte, war es dann nicht. Er wollte aufstehen, doch seine Beine gehorchten ihm nicht. Sie waren wie Watte. Er bekam Panik. Der Arzt beruhigte ihn und erklärte ihm, dass es mit Krankengymnastik schnell wieder in Ordnung käme und er bald wieder laufen könne. Tom kam am Nachmittag zu ihm. Er sah Semir im Rollstuhl sitzen. „Hey, das ist doch schon mal ein Fortschritt“ meinte er. Semir sah ihn an. „Ja, sicher…. Aber irgendwie wollen meine Beine nicht so richtig.“ „Was meint der Doc?“ „Wird wieder, sagt der. Ich will endlich wieder auf die Autobahn. Hier ist es soooo langweilig. Ich bin schon seit vier Wochen hier. Nimm mich doch mit.“ Tom lachte. „Ja soll ich dich dann bei einer Verfolgungsjagd zu Fuß im Rollstuhl schieben oder was? So kannst du doch eh keinen Dienst machen. Ne, ne…. Bleib hier bis du wieder vollkommen fit bist.“ „Das wird schneller sein, als du denkst, glaub mir.“ Tom grinste. „Das hoffe ich sehr. Es ist nämlich ein langweiliger Dienst ohne dich.“

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  • Semirs Versprechen setzte er in die Tat um. Bei den nächsten Gymnastikstunden ging es besser mit dem Laufen. Er hatte zwar noch Schmerzen, aber seine Beine taten das was er wollte. Unbeholfen setzte er ein Fuß vor dem Anderen. Doch je öfter er es machte, umso besser ging es. So konnte er tatsächlich zwei Wochen später an Krücken das Krankenhaus verlassen. Tom holte ihn ab und es ging erst einmal in die PAST. Dort wurde Semir herzlich empfangen. Anna sah ihn an. „Und wie geht es so?“ „Nun ja…. ich werde den Köln-Marathon wohl absagen müssen.“ grinste Semir. „Nun gut. Die nächste Zeit ist eh für Sie Büroarbeit angesagt.“ Semir nickte. „Immer noch besser, als im Krankenhaus zu liegen und gar nichts tun können.“ Tom sah ihn erstaunt an. „Du freiwillig Büroarbeit?“ „Ja warum denn nicht. Ich will diesen Leon verhören.“ Tom nickte. „Ich denke nicht, dass du mehr raus findest als ich. Aber versuch dein Glück.“ „Werde ich auch. Ich bekomme sicher mehr raus als du. Er befindet sich in U-Haft oder?“ Tom nickte. „Natürlich wo denn sonst.“ „Okay, dann wollen wir mal sehen.“ Tom schüttelte nur den Kopf.


    Semir ließ sich Leon Reiferscheidt in den Verhörraum bringen. Als sie sich gegenüber saßen schwiegen sie sich zunächst an. „Wollen Sie mir nicht sagen, warum?“ fragte Semir. Leon grinste. „Warum was?“ „Warum all die Menschen sterben mussten.“ „Ein kalkulierbares Risiko. Aber wissen Sie was? Damit ist es noch nicht vorbei. Denn Lieken hat mich betrogen. Er hat sich das Geld allein unter den Nagel gerissen und mich über die Klinge springen lassen. Dieser Mistkerl hat mich betrogen.“ Semir sah ihn an. „Lieken hat mit Ihnen gemeinsames Spiel gemacht?“ Leon nickte grinsend. „Erraten Bulle. Das wird er mir büßen.“ „Sie werden sicher nichts mehr machen. Die Aussage werte ich als Geständnis und damit sollte es auch für Sie klar sein, dass Sie die nächsten Jahre sitzen werden.“ Leon zuckte mit den Schultern. „Aber nicht allein, das beruhigt mich dann wieder. Das Spiel hab ich gewonnen.“ „Spiel? Das war kein Spiel. Es sind 35 Tote und 65 Verletzte zu beklagen, von den Verletzten wird ein geringer Teil Schäden haben, die vielleicht nie wieder heilen. Und für Sie war es ein Spiel?“ „Na ich hab mit Lieken gewettet, das die Bullen es nicht herausfinden, wer es war. So einfach, aber der hatte von Anfang an vor, mich über den Tisch zu ziehen, weil er keinen Bock mehr auf das Fahrgeschäft hatte und lieber seinem Kartenspiel nachgeht.“ Semir schüttelte unverständlich den Kopf und atmete tief ein. „Lieken ist Spieler?“ Leon nickte. Semir klopfte an die Tür und ließ Leon wieder abführen.

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  • Semir ging zur Chefin. „Semir? Haben Sie das Verhör abgebrochen?“ „Nein, aber ich hab was sehr interessantes erfahren und deshalb lasse ich mich gleich noch mal ins Phantasia-Land fahren.“ „Sagen Sie mir was Sie erfahren haben?“ „Dieser Reiferscheidt behauptet, das Lieken mit in der Sache drinhängt, aber anders als wir es bisher vermutet haben. Er soll sich das Geld unter den Nagel gerissen haben und nicht an Reiferscheidt gegeben haben.“ Anna nickte. „Ja das stimme dann auch damit überein, dass wir in Reiferscheidts Wohnung nur den Koffer mit Papierschnitzel gefunden haben. Nicht einen Cent von der erpressten Summe. Okay, Sie fahren mit Tom zusammen dahin.“ „Aber Tom kommt doch erst in einer Stunde wieder.“ Anna lächelte. „Na dann warten Sie hat so lange.“ „Ja Chefin....“ maulte Semir und verließ das Büro. „Ach, Semir. Ich sagte Sie warten, ist das klar?“ rief sie ihm hinterher. Semir nickte nur und humpelte in sein Büro. Sie kennte mich einfach zu gut, dachte er noch. Eine Stunde später war Tom auch da. Semir klärte ihn auf, was er noch erfahren hat. „Glaubst du ihm?“ Semir zog die Schulterblätter hoch. „ich weiß nicht. Aber es ist doch schon seltsam, das kein Geld bei Leon gefunden wurde.“ Tom nickte, „Ja schon.... vielleicht ist es Rache von ihm, weil wir ihn gefasst haben.“ „Es könnte aber auch sein, dass er Recht hat. Wir sollten Lieken auf jeden Fall verhören.“ „Gut,“ sagte Tom, „dann fahren wir mal da hin.“ Semir nahm seine Krücken und humpelte hinter Tom her.

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  • Olaf Lieken dachte darüber nach, was er mit dem Geld machen wird. Zunächst lässt er die Versicherung noch zahlen. Die dreihunderttausend, die er von denen bekommt und die siebzigtausend, die ja eigentlich der Erpresser hat. Damit sollte er eine Weile hinkommen. Er wollte nach Las Vegas. Einmal in die Spielhölle von Amerika und da den großen Gewinn erzielen. Er war sich sicher, dass er es mit den Kartentricks die er drauf hatte, dort den Jackpot knacken könnte. Er sah verträumt aus dem Fenster und dann sah er den CLK, der direkt vor seinem Haus parkte. „Mist.“ fluchte er verhalten und schob das ganze Geld, welches auf dem Tisch lag, hektisch in den Koffer zurück. Dann schloss er diesen und schob ihn unter das Sofa. Es klopfte. „Ja?“ fragte er und öffnete die Tür. „Herr Lieken? Wir haben noch ein paar ungeklärte Fragen an Sie.“ „Oh, Herr Kranich, Herr Gerkhan. Kommen Sie doch rein.“ Er gab die Tür frei. „Herr Lieken.... haben Sie eigentlich wirtschaftliche Schwierigkeiten?“ Olaf sah Semir an. „Wie meinen Sie das? Natürlich habe ich Einbußen wo die Bahn kaputt ist.“ „Nein... ich meine bereits vorher?“ „Also ich würde lügen, wenn ich sage nein. Warum fragen Sie?“ „Sind Sie ein Spieler?“ „Was soll das? Warum sagen Sie mir nicht, was Sie genau wollen? Warum schnappen Sie sich nicht endlich den Typen, der das hier alles getan hat?“ Tom grinste leicht. „Den Typen haben wir bereits, deshalb sind wir hier.“ „Sie bringen mir mein Geld zurück?“ Semir schüttelte den Kopf und sah unter den Tisch. Er sah einen Geldschein liegen. „Herr Lieken, wie können wir Ihnen etwas zurück bringen, was nie verschwunden war?“ Olaf sah seine Felle wegschwimmen. „Ich glaube ich verstehe Sie nicht ganz.“ meinte er und ging nervös zu seinem Schreibtisch.

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  • Semir drehte sich auf seinen Krücken zu Olaf Lieken und ging auf den Schreibtisch zu. Tom sah sich in dem Haus um. „Wissen Sie, der Täter, dieser Leon Reiferscheidt hat uns da eine sehr interessante Variante der Story aus seiner Sicht geschildert, er sagt nämlich, dass Sie ihn gelinkt hätten. Sie haben ihn zur Erpressung angestiftet. Sie wussten genau wann die Bahn in die Luft fliegt. Die Opfer haben Sie einkalkuliert. Dann als die Übergabe stattfinden sollte, haben Sie Papierschnitzel in den Koffer getan. Was haben Sie mit dem Geld vor? Wollen Sie das verspielen? Sie sind doch Spieler oder?“ Olaf sah ihn an. Er wirkte sehr nervös. Semir stand dicht bei ihm. Er griff in die Schublade. Semir sah es und drückte diese zu, als Lieken seine Hand drin hatte. „Daran würde ich nicht einmal denken“ meinte er nur. Lieken schloss kurz die Augen und dann stieß er Semir mit einem Stoß zu Boden. Dieser konnte sich nicht halten und landete unsanft auf der verletzten Hüfte. Einen Schmerzschrei konnte er nicht unterdrücken. Lieken griff nach dem Koffer unter dem Sofa und rannte aus dem Haus. „TOM!“ stöhnte Semir und Tom, der den Lärm und Semirs Schrei bereits gehört hatte, kam angerannt. „Semir? Bist du okay?“ „Ja.... geht schon....Aua....Los hinterher. Er ist abgehauen.“ „Okay, bleib hier.“ Semir nickte nur. Tom rannte zum CLK und nahm die Verfolgung von Lieken auf.

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  • Olaf Lieken rannte zum Parkplatz. Er hätte sich eigentlich denken können, dass er den Polizisten nicht entkommen konnte, aber er wollte es wenigstens versuchen. Er erreichte sein Auto und schloss es fahrig auf. Aus den Augenwinkeln sah er den CLK auf sich zukommen. Er sprang ins Auto und startete den Motor. Dann raste er aus der Lücke, ohne auf die anderen Fahrzeuge zu achten. Der CLK war dicht hinter ihm. „Mist....“ fluchte Lieken, er kam vom Parkplatz nicht runter. Er raste zwischen den parkenden Fahrzeugen her, versuchte immer wieder zu entkommen. Dann schien er es endlich geschafft zu haben, er lachte leise. Sah in den Rückspiegel. Der CLK war nicht zu sehen. „Ihr kriegt mich nicht.“ sprach er zu sich selbst. Dann rumste es auf einmal. Lieken wurde durch den Aufprall durchgeschüttelt. Der Wagen stand. Er sah verwundert zur Beifahrerseite. Der CLK war ihn in die Seite gefahren und hatte den Wagen so außer Gefecht gesetzt. Lieken sah den Beamten an. Dieser lächelte freundlich und winkte ihm. Lieken schloss die Augen. „Vorbei.“ dachte er nur noch.


    Tom stieg aus und zog seine Waffe. Er ging zum Wagen von Lieken und öffnete die Fahrertür. „Okay, das war es dann. Sie sind verhaftet. Würden Sie bitte die Güte haben und aussteigen?“ Er wartete nicht darauf, das Lieken seinem Wunsch nachkam und zog ihn am Kragen seines Hemdes raus. Dann legte er ihn die Handschellen an. Aus dem Hintergrund hörte er die Sirenen der Kollegen die wohl von Semir zur Verstärkung gerufen wurde. Erst jetzt fiel ihm auf, das Semir immer noch nicht aus der Hütte war. Er übergab Lieken den Kollegen und ging zum Haus von Lieken zurück. „Semir?“ rief er fragend. „Ja... hier. Ich komme.“ Auf seinen Krücken gestützt verließ er mit Tom das Haus. „Und, hat der Knochen wieder was abbekommen?“ fragte Tom besorgt, weil er sah, das Semir unter jedem Schritt ziemliche Schmerzen hatte. „Ich befürchte es fast.“ sagte dieser. „Gut, dann fahren wir ins Krankenhaus und lassen es abchecken.“ Semir nickte nur. „Och...wo ist denn dein Auto?“ fragte er dann neugierig, als sie draußen standen. Tom sah ihn an und grinste. „Ähm... das ist Schrott.“ „Schrott?“ „Na irgendwie musste ich Lieken doch stoppen oder?“ Semir schüttelte den Kopf. „Also wirklich Tom. Innerhalb eines Monats hast du meinen und deinen Wagen geschrottet. Das ist ja schon rekordverdächtig.“ Tom grinste. „Zwei Monate. Es sind zwei Monate. Und der Durchschnitt ist doch eigentlich nicht schlecht.“ Er griff zum Handy und forderte einen Wagen an.


    Ende

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