Erloschenes Leben

  • So damit ihr noch mehr lesen könnt. Hab gerade Urlaub und genieße es Storys zu schreiben. Diese hier stammt noch aus der Zeit, als das Forum nicht funktionierte. Also viel Spass. Ist etwas kürzer als sonst. :D


    Erloschenes Leben



    „Semir! Kommen Sie bitte in mein Büro. SOFORT!“ Semir sah Chris an. „Was ist denn nun kaputt?“ fragte er erstaunt, denn er hörte am Ton von Anna Engelhardt, dass sie sehr schlecht gelaunt war. Dies war für ihn in den letzten Tagen zwar keine Besonderheit mehr, aber nachdem er viermal in kürzester Zeit hintereinander die Dienstwagen zu Schrott gefahren hatte, zwei Wochen Innendienst geschoben und sich bemühte sie zufrieden zu stellen, kam der erneute Ausbruch etwas überraschend. „Geh rein, und du erfährst es.“ Semir grinste und ging dann in Annas Büro. „Schließen Sie bitte die Tür und setzen Sie sich.“ Semir tat es. Er setzte sich in den Sessel und sah sie erwartungsvoll an. „Chefin? Was gibt es? Ich meine ich habe nichts getan und...“ Anna sah ihn an. „Semir, bisher dachte ich immer, wir könnten offen miteinander reden, aber es scheint, dass Sie seit dem Tod von Tom einige Eigenheiten an den Tag gelegt, die ich nicht verstehe.“ „Chefin, ich weiß immer noch nicht, was Sie meinen?“ „Ich habe heute Ihren Versetzungsantrag auf den Tisch bekommen.“ „Meinen was????“ „Ihren Versetzungsantrag. Er ist genehmigt und Sie werden ab Januar des nächsten Jahres zum KK 23 versetzt.“ „Chefin... ich habe keinen Antrag gestellt... das ..... das kann doch nur ein Scherz sein... Ein Irrtum....“ Anna schüttelte den Kopf. „Leider nein. Der Antrag wurde am 16. Mai mit Ihrer Unterschrift erstellt. Und wurde vom Innenministerium statt gegeben.“ „Aber...ich habe doch gar keinen Antrag gestellt... Das ... muss ein Versehen sein. Ich will nicht versetzt werden.“ Anna sah ihn an. „Wenn das nicht Ihr Antrag ist, bzw. wenn Sie keinen gestellt haben, dann lässt es sich bestimmt klären.“ „Das will ich hoffen. Verdammt noch mal. Ich bin doch nicht besoffen. Ich habe keinen Antrag gestellt. Ich will nicht woanders hin.“ „Ich werde im Ministerium anrufen und die Kopie des Antrags anfordern.“ Semir nickte. „Was soll denn nun passieren? Ich meine... die vom Ministerium nehmen den doch zurück, oder?“ Anna zuckte mit den Schultern. „Ich werde versuchen, was geht. Aber wenn wir beweisen können, dass Sie es nicht geschrieben haben, dann sehe ich da kein Problem.“ Semir nickte und stand auf. „Machen Sie Ihren normalen Dienst und fahren mit Chris.“

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  • Im Büro sah Chris ihn erwartungsvoll an. „Was war denn?“ Semir schüttelte den Kopf. „Ich werde versetzt.“ „Wie bitte? Warum das denn?“ „Na weil die meinen Antrag, den ich nie gestellt habe, stattgegeben haben. Ich werde ab Januar zum KK 23 gehen. Es sei denn, ich kann beweisen, dass ich ... keinen Antrag gestellt habe.“ „Na wenn du Zeugen brauchst....“ Semir lächelte. „Ja, danke. Aber erst will ich die Kopie des Antrags haben und die Unterschrift sehen. Ich habe nichts unterschrieben, geschweige denn, irgendetwas beantragt.“ „Das klärt sich sicher auf.“ „Ja, das hat die Chefin auch gesagt. Okay. Machen wir unsere Streife.“ Chris sah ihn an. „Darfst du denn wieder auf die Autobahn?“ „Ja ich darf. Aber du fährst.“ „Okay, ist mir ehrlich gesagt auch lieber“ Semir lachte. „Hoffe nur, das ich dass mit der Versetzung wieder hinkriege. Wer macht so was?“ „Kollegenstreich?“ „ Nee, ganz sicher nicht. Zumindest nicht in meinen Augen.“ „Na warten wir mal ab, was noch kommt. Die Chefin regelt das schon.“ Semir nickte nur. Er war wütend und schwor sich, den verantwortlichen zu finden.


    Der Tag verlief ruhig und gegen 18.00 Uhr konnte Semir nach Hause fahren. Er wurde von Andrea erwartet, doch statt ihn wie sonst mit überschwänglichen Küssen zu begrüßen, sah sie ihn an. Irritiert über ihr Verhalten fragte er sie was sei. „Ach du fragst, was los ist? Du lässt hier Leute aufkreuzen, die sich das Haus anschauen, weil es zum Verkauf steht und sagst mir nichts davon? Das ist doch wohl echt das Letzte.“ Er sah sie verwundert an. „Wie? Was soll ich getan haben? Das ... spinnst du?“ „Nein ich nicht, aber irgendwie scheinst du durch den Wind zu sein. Wie kannst du unser Haus zum Verkauf anbieten?“ „Aber das hab ich doch gar nicht. Wo soll es denn stehen? Andrea ich würde doch nie... ich meine.... Verdammt, was ist heute denn los? Erst diese Versetzungssache und nun, das Haus. Was soll das denn?“ Andrea sah ihn an. „Was? Wieso Versetzung?“ Semir erzählte was heute im Revier passiert war. Dann überlegte sie. „Sag mal, kann es sein, dass dich da jemand auf dem Kicker hat?“ „Ich weiß nicht, aber so wie es aussieht, mach jemand einiges in meinem Namen.“ „Was ist mit der Bank?“ Semir zog die Schultern hoch. „Was soll damit sein?“ „Nun wenn wir die Sache weiterspinnen, könnte es doch theoretisch möglich sein, dass jemand dein Konto plündert, Daueraufträge verändert, Überweisungen vornimmt und so weiter.“ „Andrea, du machst mir Angst. Aber wir sollten auf jeden Fall nachsehen.“ Andrea nickte und setzte sich an den Computer. Sie sah Semir an, als die Bankdaten zu sehen waren. „Dein Konto ist erloschen.“ sagte sie nur. „WAS? Warum das denn?“ „Du solltest umgehend zur Bank fahren.“ „Direkt morgen früh, bevor ich zur PAST fahre.“ Andrea nickte. „und dann sollten wir mal überlegen, wer das gemacht haben könnte.“ Semir nickte. Doch es sollte noch schlimmer kommen.

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  • Es geht weiter Cologne ist wieder da und sie ist hungrig.... :baby:


    Am nächsten Morgen fuhr Semir als erstes zur Bank. Er klärte auf, dass er nie sein Konto aufgelöst hätte. Nach einer eingehenden Unterschriftenprüfung wurde das Konto erneut eröffnet. Alle Daten waren da. Semir war erleichtert, als er feststellte, dass über das Geld auf dem Konto niemand verfügt hatte. Er fuhr zur PAST und ging zu Anna ins Büro. „Chefin? Was ist mit meinem Antrag?“ fragte er besorgt. „Nun im Augenblick können die es noch nicht sagen, aber er ruht, das ist alles, was ich bisher erreichen konnte. Ich habe den Leuten dort erklärt, dass Sie keinen Antrag gestellt haben. Sie werden es prüfen. Semir? Ist sonst noch etwas gewesen?“ Semir nickte und erzählte ihr dann was sich am Vortag noch ereignet hatte. Sie sah ihn besorgt an. „Es scheint ganz so, als wollte jemand Sie aus, was weiß ich für Gründen, lahm legen.“ „Ja das hat Andrea auch gesagt. Aber das geht doch nicht so einfach, oder? Ich meine in Amerika. In Hollywood ja, aber doch nicht hier.“ Anna schüttelte den Kopf. „Da wäre ich mir nicht so sicher. Aber wir sollten abwarten. Sie fahren morgen mit Andrea und Aida für drei Tage weg?“ Semir nickte. „Ja. Zu Andreas Eltern. Sie wollen den zweiten Geburtstag von Aida mitfeiern, aber nach dem letzen Herzanfall von Andreas Vater wäre eine Fahrt für ihn zuviel. Deshalb wollen wir morgen Nachmittag in die Eifel fahren.“ „Dann würde ich sagen, Sie machen die Berichte noch fertig und dann ab ins Wochenende.“ Semir erhob sich und verließ das Büro. Er schrieb die Berichte und dann ging es ins Wochenende.


    Die folgende Woche fing an, wie die letzte aufgehört hatte. Semir war auf der Autobahn und fuhr zur PAST, als er plötzlich von Kollegen einer anderen Station angehalten wurde. Er fuhr rechts ran. Die Kollegen kamen zu ihm. „Aussteigen und Hände aus Dach!“ befahl der ältere Kollege. „Morgen Herr Kollege. Haben wir etwas schlecht geschlafen, oder warum so mürrisch?“ fragte Semir lächelnd. Der Polizist zog ihn etwas energischer aus dem Wagen und stieß ihn gegen das Auto. „Ich mag es nicht, wenn man Kollegen das Auto stiehlt und dann so blöd daher kommt.“ „Was? Wieso stehlen? Das ist mein Auto. Ich bin Semir Gerkhan von der Autobahnpolizei.“ „Ja sicher und ich bin Moses.“ „Okay, Moses. In meiner Tasche rechts befindet sich mein Dienstausweis.“ „Willst du dich über mich lustig machen?“ „Nein... Was soll das denn?“ „Der Kollege der den Diebstahl angezeigt hat...“ „Der Typ lügt. Ich bin Semir Gerkhan.“ Der zweite Polizist nahm die Papiere und ließ sie überprüfen. „Hey, lass ihn los, er sagt die Wahrheit.“ „Danke. Vielen Dank“ „Entschuldigung. Ich kann es .....“ „Ja schon gut. Darf ich nun vielleicht weiterfahren?“ „Moses“ nickte. Semir fuhr wütend zur PAST. Dort angekommen sah Chris ihn an. „Sag mal, wie konntest du dir denn dein Auto klauen lassen?“ „Hab ich doch gar nicht Dieser Scherze gehen mir so langsam auf den Keks.“ fluchte er verhalten. „Ach, wieder dieser Unbekannte?“ Semir nickte nur. „Ja und nun werde ich mich mit dieser verdammten Sache noch einmal beschäftigen.“ „Ich helfe dir.“

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  • Das Wochenende nahte schneller als gewünscht. Semir wollte Andrea zu ihren Eltern bringen Andrea hatte schon gepackt. Sie wollten möglichst früh fahren, bevor es zuviel Verkehr auf der Autobahn gab. Für Aida war es eh eine lange Fahrt und sie wurde sehr schnell quengelig. Andrea und Aida setzten sich am frühen Morgen direkt nach hinten. Sie wollte Aida auf der Fahrt unterhalten. Semir setzte sich ans Steuer und dann ging die Fahrt ab. Er erzählte ihr, dass sein nie gestellter Antrag zunächst geprüft wird und er dann nur hoffen konnte, zu beweisen, dass es nicht seine Unterschrift auf dem Antrag war. „Du machst das schon.“ Sagte Andrea überzeugt. „Ja das hoffe ich sehr. Ich habe keine Lust auf dieses dämliche KK 23“ Am späten Vormittag kamen sie bei Andreas Eltern an. Sie hatten ein sehr schönes Wochenende und fuhren am Sonntagabend zurück. Semir hatte am nächsten Tag Spätschicht und konnte sich dann noch richtig ausschlafen.


    Er fuhr am nächsten Tag gegen 16.00 Uhr zur PAST. Dort angekommen, wurde er von allen dort arbeitenden Kollegen angesehen. Anna kam aus dem Büro. „Gott sei Dank. Ich habe versucht Andrea zu erreichen, aber sie ging nicht an ihr Handy...“ Semir sah sie überrascht an. „Andreas Handy ist leider kaputt gegangen, deshalb kann sie nicht rangehen Was ist denn passiert?“ fragte er. Anna schlug den Kölner Stadtanzeiger auf. „Hier das ist…“ sagte sie und zeigte Semir eine Todesanzeige. „In tiefer Trauer zeige ich das Ableben meines geliebten Mannes Semir Gerkhan an.“ las Semir vor. „also so langsam hab ich die Nase von diesen Streichen aber voll. Was für ein Spinner ist das denn?“ „Das weiß ich nicht, aber wir sollten es schnellstens raus finden, ehe es wirklich zu einem Eklat kommt.“ Semir nickte. „Ich fahre zur Zeitung. Die müssen ja den Auftraggeber der Anzeige haben.“ „Ja aber nehmen Sie Chris mit.“ Semir nickte. Mit Chris fuhr er zur Zeitung, doch außer dass die Anzeige telefonisch aufgenommen wurde und es auf Rechnung an Semir Gerkhan geschrieben wurde, war nichts herauszufinden. Semir saß auf der Rückfahrt schweigend neben Chris. „So langsam wird es unheimlich, Semir.“ Meinte Chris. Semir nickte, „ja es schient jemand was gegen mich zu haben. Die Frage ist nur wer?“ „Oh, da würden mir einige einfallen.“ „ach und wer? Ich meine wer würde solche Scherze, wenn es überhaupt Scherze sind, machen? Ich kenne keinen.“ „ja und ich sehe es nicht mehr als Scherz an. Der meint es ernst und wir müssen verhindern, dass er zu dem kommt, was er wünscht.“ Semir konnte dem nur zustimmen. Nach ihrer Ankunft klärten sie Anna auf.

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  • „Ach Semir, das mit Ihrer Versetzung habe ich geklärt. Der Antrag wurde eingehend geprüft und es wurde festgestellt, dass es nicht Ihre Unterschrift ist, Sie müssen also weiterhin mit uns Ihren Dienst versehen.“ Semir strahlte. „Danke Chefin.“ „So und nun werden Sie den Typen finden, der Ihnen was will.“ „Ja Chefin. Ich werde alles daran setzen.“ „Ja das weiß ich. Ich möchte nicht, dass diese Anzeige Realität wird.“ „Ich auch nicht. Aber ich weiß gar nichts. Ich hab nicht den geringsten Schimmer wer mir da was will. Die letzten Fälle sind nur so kleine Delikte gewesen, die kaum der Rede wert sind.“ Chris sah ihn an. „Dann müssen wir weiter zurückgehen Vielleicht einer der gerade entlassen wurde. Oder …“ „Mann Chris, weißt du wie viele ich in den Knast gebracht habe. Das ist …“ Semir suchte nach dem richtigen Wort. „… eine Mordsarbeit?“ fragte Chris. Semir nickte nur. „Ja genau das wollte ich sagen.“ Anna lächelte. „Dann sollten Sie anfangen zu suchen.“ Semir und Chris standen auf und gingen in ihr Büro. „Tja und wo fangen wir an?“ fragte Semir Chris. „Na hör mal. Ich bin noch nicht so lange bei dir. Also kann ich wohl kaum eine große Hilfe sein.“ „Okay, dann werde ich mal die Entlassungslisten der Gefängnisse anfordern. Vielleicht fällt mir da ein Name ein.“ stöhnte Semir und machte sich an die Arbeit. Nach drei Stunden rieb er sich die Augen. „Boah… ich kann nicht mehr. Ich mach ne kleine Pause. Geh was an die Luft. Kommst du mit?“ Chris nickte. „Ja ich rauche draußen eine. Du magst es ja nicht im Büro.“ „Sehr schnell gelernt, Partner.“ grinste Semir. Sie gingen auf den Parkplatz der PAST und setzen sich auf einer der dort aufgestellten Bänke. „Was glaubst du steckt dahinter?“ fragte Chris und blies den Rauch seiner Zigarette in den Himmel. „Ich weiß es nicht. Aber ich hoffe, dass ich den Mistkerl finde.“ „Wer sagt dir denn dass es ein Mann ist? Vielleicht steckt eine Frau dahinter.“ „Eine Frau? Wieso das denn?“ „Hast du noch keine Frau in den Knast gebracht?“ Semir grinste. „Doch da waren auch einige dabei. Aber … nee. Ich glaube nicht dass es eine Frau war.“ sagte er überzeugt. Chris sah ihn an. „Du kannst da niemals sicher sein. Die Frage ist einfach nur, was will der oder die damit erreichen?“ Semir zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Aber ich gebe zu, es ist ziemlich unheimlich. Na komm. Wir machen weiter.“ Sie gingen zum Eingang. Doch plötzlich fällt ein Schuss. Mit einem Stöhnen sackt Semir zusammen. „SEMIR!!!“ rief Chris erschrocken.

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  • So Sandra (Cobra 11) Geschäft ist Geschäft. Hier kommt der Vormittagssnack :baby:


    „Getroffen und versenkt“ lachte er und blies in den Lauf seines Gewehres. Er sah zu dem Parkplatz, der sich langsam mit Polizisten füllte. Alle strömten aus dem Gebäude und sammelten sich um die am Boden liegende Person. „Schade... ich wollte dich eigentlich gar nicht so treffen... na ja. Nun ist es egal.“ Er packte das Gewehr ein und stieg in seinem gelben Polo, der fast direkt neben ihm stand. Dann hörte er bereits den Rettungswagen. Irritiert stieg er wieder aus und sah durch ein Fernglas. „Aha… na da hast du ja noch mal Glück gehabt. Aber kommt Zeit, kommt der Tod. Du wirst sterben, Semir Gerkhan. So wie es in der Zeitung stand. Du wirst sterben wie meine Ela. Deine Frau und dein Kind werden um dich weinen, deine Kollegen werden den Mörder suchen, aber sie werden mich nicht finden.“ sagte er leise und fuhr dann auf die Autobahn.


    Chris stand auf dem Flur vom Krankenhaus. Neben ihm waren Andrea und Anna. Anna hatte den Arm um Andrea gelegt und versuchte sie zu trösten. „Was für ein Mensch ist das denn? Erst macht er Semir nervlich fertig und nun…“ Andrea weinte. „Scht… Andrea. Beruhigen Sie sich. Der Arzt meinte es wären keine Organe verletzt worden.“ Andrea nickte. Nach zwei Stunden kam der Arzt aus dem OP. „Es ist überstanden.“ sagte er. Andrea sah ihn an. „Wie geht es ihm?“ „Nun, die Kugel hat keine wichtigen Organe getroffen, der Blutverlust wurde ausgeglichen. Eigentlich könnten Sie ihn, sobald er wach ist und die Narkose keine Nebenwirkungen zeigt, mit nach Hause nehmen.“ Andrea schloss erleichtert die Augen. Anna bedankte sich bei dem Arzt und dieser brachte Andrea zu ihrem Mann. Chris sah Anna an. „Ich halte es für keine gute Idee, dass Semir nach Hause geht. Es bringt Andrea und Aida in Gefahr. Wir müssen ihn verstecken, solange wir nicht wissen, wer ihm was will. Das es keine Scherze sind, ist ja wohl eindeutig.“ Anna stimmte dem nur zu. „Ja, nur das Problem wird sein, das Semir sich nicht einsperren lässt. Er wird sich auch nicht verstecken. Das ist gegen seine „Prinzipien“. Dafür kenne ich ihn zu gut. Aber Sie haben Recht, Andrea und Aida müssen aus der Schusslinie gebracht werden. Ich werde es direkt mit ihr abklären, sobald sie aus Semirs Zimmer kommt. Sie wird ihn überzeugen und …“ Chris nickte. „Alles klar. Ich werde mir jetzt mal die Umgebung in der PAST umsehen. Vielleicht finde ich etwas.“ Chris verließ das Krankenhaus.

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  • „Semir… Bitte. Es ist wirklich besser. Du musst dich verstecken. Der Täter wird es sicher noch einmal versuchen, wenn er erfährt, dass du überlebt hast. Ich will nicht dass diese Anzeige wahr wird, verstehst du?“ Semir nickte leicht. Er war noch etwas benommen, aber er spürte die Angst, die Andrea hatte. Es klopfte und Anna trat ein. „Semir… Wie geht es Ihnen?“ „Danke… etwas schwach… aber es geht schon. Na ja und die Schulter schmerzt.“ Anna nickte. „Ja der Steckschuss war gut gezielt. Es scheint allerdings auch, dass der Täter Sie nicht töten wollte. Er hätte sonst sicher besser gezielt.“ „Danke... Ich denke auch. Aida und Andrea müssen in Sicherheit gebracht werden. Sie sind auch… in Gefahr.“ Semir schloss die Augen. „Ich bin müde….“ Andrea nickte. „Schlaf nur. Morgen hole ich dich ab…“ „Nein… fahr zu deinen Eltern mit unserem kleinen Schatz. Ich komme allein klar… Chris und die Chefin werden mir schon helfen.“ Andrea nickte. „Gut, dann werde ich heute Abend noch fahren.“ Sie küsste Semir und verschwand dann. Anna blieb noch etwas. Sie wollte Semir überreden, in eine Schutzwohnung zu ziehen und unter Personenschutz dort zu wohnen, bis der oder die Täter geschnappt sind. „Semir… Sie wissen sicherlich, was ich Ihnen nun vorschlagen will… aber es ist diesmal ein Befehl. Keine Bitte. Sie werden morgen von Herzberger und Bonrath in eine Schutzwohnung gebracht. Ihre Sachen werde ich von Andrea zusammenpacken lassen. In dieser Wohnung werden Sie und Chris sich aufhalten. Videoüberwachung des Geländes und der Wohnung in jedem Raum. Falls der Täter auch dort hinkommen sollte. Und nun werden Sie schlafen.“ Semir nickte nur.

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  • Chris hatte mittlerweile die Stelle erreicht, von wo die Schüsse abgegeben wurden. Er suchte das Gelände ab, aber er fand weder Patronenhülsen, noch sonst irgendeine Spur. Er wollte gerade zurückgehen, als er auf etwas trat. Irritiert nahm er den Fuß hoch und sah sich an, worauf er getreten war. Es war ein Ring. Er hob ihn auf. Es war ein Ehering. *Ela und Ingo. 12.06.97* war darin eingraviert. Er tat den Ring in eine Tüte und ging zu Hartmut. Als dieser sah wer rein kam, fragte er direkt nach Semir. „Nun ein Schultersteckschuss. Ist schon wieder über den Berg. Hartmut… ich hab hier einen Ring gefunden, dort von wo aus auf Semir geschossen wurde. Es steht nur ein Datum und zwei Namen drin. Ich dachte … du könntest vielleicht aufgrund des Datums herausfinden, wer da oben …“ Hartmut nickte. „Klar geht das. Aber das Datum reicht nicht aus. Die Namen schon eher. Die Frage ist nur, wie viele Personen die so heißen genau an diesem Tag geheiratet haben.“ Chris nickte. „Tu es einfach. Semir ist immer noch in Gefahr. Erst wenn der Täter gefasst ist, kann er wieder ruhig schlafen.“ „Na dann sollten wir schnellstens den Typen finden.“ Chris nickte und verabschiedete sich.


    Am nächsten Morgen waren Hotte und Dieter pünktlich am Krankenhaus um Semir abzuholen. Dieser schlief noch war jedoch hellwach, als er hörte wer ihn besuchte. „Hey… Alles klar?“ fragte Hotte. Semir nickte. „Ja sicher. Ihr wollt mich in die Wohnung bringen?“ Hotte nickte. „Ja sicher und wir passen auf dich auf, bis Chris kommt.“ Semir nickte. Er zog sich an und dann verließ er die Klinik. Die Wohnung lag in Leverkusen. Ein kleines Häuschen, gemütlich eingerichtet. Chris wartete bereits auf Semir. „Hey, da bist du ja. Wie geht es dir?“ Semir sah ihn an. „Es geht. Ich bin noch sehr müde, der Arzt meint es käme vom Blutverlust. Ich werde mich gleich noch mal hinlegen. Hast du schon eine Spur?“ „Ich hab einen Ring gefunden, dort von wo ich vermute sind die Kugeln auf dich abgegeben worden. Hartmut überprüft gerade die Gravur im Ring.“ „Was stand denn drin?“ „Ela und Ingo. Und das Datum 12.06.97“ Semir sah ihn an. „Das sagt mir überhaupt nichts. Ich kenne keine Ela und auch keinen Ingo. Das Datum ist ebenso unbekannt.“ „Nun ja, aber nur für dich. Es ist ja auch noch nicht sicher, dass der Ring etwas damit zu tun hat. Semir ging in sein Zimmer und legte sich ins Bett. Schon kurz darauf war er eingeschlafen. Chris sah am Mittag zu ihm, aber er schien immer noch sehr tief zu schlafen. Gegen Abend weckte er ihn zum Essen. „Hey, meinst du nicht dass du genug geschlafen hast?“ Semir sah ihn verschlafen an. „Wie spät ist es denn?“ „Gleich sieben.“ „Was? Gott verdammt. Warum hast du mich denn nicht geweckt?“ „Ja warum denn. Du scheinst den Schlaf doch wohl dringend nötig zu haben.“ „Ja schon. Aber ich sollte Andrea doch um sechs anrufen.“ „Hab ich für dich getan. Sie ist gut bei ihren Eltern angekommen. Aida fühlt sich dort sehr wohl und ich soll dir ausrichten, dass es dem Vater von Andrea ebenfalls wieder besser geht.“ „Danke… ich hab Hunger.“ „Ich hab gerade gekocht. Komm.“ Er zog Semir vorsichtig hoch. Semir schwankte etwas. „Na dein Kreislauf scheint aber noch sehr schwach zu sein.“ Semir nickte nur.

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  • „Hast du denn gar keine Ahnung, Andrea, wer Semir da ans Leder will?“ fragte Margot ihre Tochter. „Nein leider nicht. Aber es sind keine Scherze. Das mit dem Antrag ist geklärt. Es war nicht Semirs Unterschrift, der Hausverkauf ist auch nicht von ihm in die Wege geleitet worden, genauso wenig die Auflösung des Bankkontos. Doch der Hammer war die Todesanzeige in der Tageszeitung und dann der Schuss auf ihn. Ich habe so eine große Angst.“ Margot nahm sie in den Arm. „Wir achten darauf, dass dir und unserem Engel nichts passiert, nicht wahr Hubert?“ Der Mann nickte nur. „Ich sehe nach Aida.“ sagte Andrea und ging in den Garten, wo ihre Tochter im Wagen lag und schlief. Sie wird Semir immer ähnlicher, dachte Andrea lächelnd. Ihre Mutter kam zu ihr. „Also, wenn ich mich nicht irre, hat unsere kleine Aida sehr viel von ihrem Vater geerbt.“ Andrea nickte. „Oh ja sogar den Dickschädel. Sie versucht immer ihren Willen durch zu setzen. Genau wie Semir. Oh. Mama ich habe so eine große Angst um ihn. Er hat nicht den geringsten Schimmer, wer ihm da ans Leben will.“ „Semir wird den Schuldigen finden. Daran glaube ich fest. Na komm, lass uns reingehen und zu Abend essen.“ Andrea nickte und schob Aida mit dem Kinderwagen ins Haus.


    Semir saß im Wohnzimmer. Er war immer noch ziemlich blass. Chris sah ihn aufmerksam an. „Na, wie geht es?“ fragte er. Semir nickte. „Es geht. Wird schon besser. Hast du was von Hartmut gehört? Wegen dem Ring?“ Chris schüttelte den Kopf. „Nein ich werde gleich mal hinfahren, das heißt wenn du dir zutraust allein zu bleiben.“ Semir nickte. „Ja sicher. Aber ich kann auch mitkommen.“ „Nein. Du bleibst hier. Leg dich hin und versuch noch zu schlafen.“ „Aber ich hab doch schon fast den ganzen Tag verschlafen.“ „Aber es tat dir gut.“ Semir nickte. Er legte sich hin, während Chris zu Hartmut fuhr. Semir lag auf dem Sofa und versuchte die Augen zu schließen. Er wusste dass er überwacht wurde. Kameras waren überall angebracht. So war er sicher. Hoffentlich bekamen seine Kollegen bald den Mistkerl, der ihm was antun wollte. Er hatte immer noch keine Ahnung, was diese ominöse Person von ihm wollte. Wer war er? Warum hasste er ihn so? Semir schloss die Augen und war bald im Tiefschlaf. Er hörte nicht wie jemand das Haus betrat und zu ihm kam. Dann spürte er auf einmal eine Bewegung direkt bei ihm. Sofort war er wach, zuckte zusammen und sah zu der Person, die vor ihm stand.

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  • „ Hey alles gut. Ich bin es nur.“ sagte Chris leise und legte Semir zur Beruhigung die Hand auf die Schulter, als dieser abwehrend die Hände hob. „Du hast mich erschreckt. Ich dachte… ich meine…“ „Schon gut. Semir. Es ist alles in Ordnung. Hier kann keiner rein, der hier nicht rein darf. Du bist sicher.“ Semir setzte sich auf. „Was hat Hartmut?“ „Nun an diesem Tag haben insgesamt 38 Paare mit dem Namen Ela und Ingo geheiratet. Auf ganz Deutschland verteilt. Wir werden alle abklappern und uns dabei auf NRW beschränken. Außerdem werde ich morgen einige Akten durchgehen, also deine Akten. Ich weiß nicht wie weit ich zurückgehen muss. Susanne ist schon dabei die Fälle durch zu gehen.“ „Was, wenn es gar nichts mit irgendeinem Fall zu tun hat? Wenn ich nur ein Zufallsopfer bin?“ „Glaubst du das?“ Semir schüttelte den Kopf. „Siehst du ich auch nicht. Hast du noch Hunger?“ „Ja, eine Kleinigkeit könnte ich schon vertragen.“ Semir stand auf, schwankte jedoch und Chris hielt ihn fest. „Ich hol dir was.“ „Danke, Partner.“ Er setzte sich wieder. Irgendwie verstand er immer noch nicht, warum er noch so schwach war. Normalerweise steckte er eine Schusswunde gut weg. Es war doch nicht die erste. Aber diesmal schien sie ihm extrem zuzusetzen. Chris kam mit belegten Broten wieder zu ihm. „Hier iss erstmal.“ Semir nickte und aß. „Du bist immer noch sehr blass. Ist wirklich alles in Ordnung?“ „Ja das hoffe ich doch. Die Wunde schmerzt nicht einmal. Nur die Schwäche. Sie macht mir zu schaffen. Ich glaub ich werde alt.“

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  • Nicht weit von der Schutzwohnung war Ingo dabei eine kleine Überraschung für seinen „erklärten Feind“ zu basteln. Diese sollte er übermorgen bekommen. Danach wird Semir Gerkhan Geschichte sein. Warte nur mein Freund. Was du Ela angetan hast, ist nicht wieder gut zu machen. Du wirst dafür büßen. Du hast meine Ehe zerstört. Meine Familie ist wegen dir zerbrochen.“ Seine Gedanken flohen in die Vergangenheit. Hin zu dem Tag, als das Schicksal seinen Lauf nahm.


    Zwei Jahre zuvor:


    Ingo und Manuela Mangold waren unterwegs. Es war Ferienbeginn in NRW und sie wollten auch in den Urlaub fahren. Ihre drei Kinder, Daniel (9 Jahre) Isabella (5 Jahre) und der kleine Sonnenschein Simon (8 Monate) waren alle in ihren Kindersitzen angeschnallt. Es sollte an die Nordsee gehen. Auf eine der Inseln, wo es keine Autos gab und die Kinder nach Lust und Laune toben konnten. Ingo und Manuela freuten sich. Die Kinder schliefen, als sie auf die A1 fuhren. Wenige Kilometer lagen hinter ihnen als plötzlich Blaulicht im Rückspiegel zu sehen war. Sofort zog Ingo nach rechts um den Wagen durchzulassen. Neben ihm erschien ein gelber Ford Taunus, welcher im extrem hohen Tempo vorbei raste. Direkt dahinter kam der BMW mit Blaulicht. Auf gleicher Höhe mit ihm. Doch dann kam, was Ingo die Angst in die Knochen trieb. Neben dem BMW, fast schon an der Leitplanke tauchte ein weiterer Wagen auf. Ein Opel Corsa. Dieser rammte den BMW und der wiederum wurde in den Wagen von Ingo getrieben. Ingo versuchte seinen Wagen unter Kontrolle zu bekommen. Doch bei knapp 100 kmH war das nicht einfach. Er geriet ins Schleudern. Manuela schrie auf, die Kinder fingen an zu weinen. Dann stürzte der Wagen mit der Familie eine Böschung runter. Der Polizeiwagen verkeilte sich und landete direkt auf dem VW-Bus. Durch das Gewicht wurde der Wagen eingedrückt. Genau dort wo die Kinder waren. Ingo bekam von dem Rest nicht mehr viel mit. Auch Manuela war durch den Unfall verletzt worden. Im Krankenhaus erfuhr er, das seine Kinder alle tot waren. Gestorben, weil der Polizist nicht aufgepasst hatte. Seine Frau, war querschnittsgelähmt und würde nie wieder Kinder bekommen. Er war fast unverletzt aus dem Wagen gekommen. Aber seine Familie war ausgelöscht. Drei unschuldige Kinder starben, weil ein Polizist den „Wilden Mann“ spielen musste und sich eine Verfolgungsjagd lieferte.

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  • Er erinnerte sich an die Gerichtsverhandlung, die in seinen Augen eine Farce war. Der Polizist wurde frei gesprochen. Er hatte in den Augen des Richters keine Schuld am Tod seiner Kinder. Der Richter sagte nur, Ingo sei leider zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen. Es klang wie Hohn. Selbst als der Polizist, Semir Gerkhan, sein Mitleid aussprach, war es für Ingo wie eine Beleidigung. Er sah den Mann nur an. „Haben Sie Kinder?“ Der Polizist schüttelte den Kopf. „Herr Mangold… ich …. Ich kann nicht nachvollziehen… welchen Schmerz Sie verarbeiten müssten… aber glauben Sie mir… wenn …. Wenn ich die Möglichkeit hätte… dann…“ „Sparen Sie sich die Worte… Die werden meine Kinder nicht wieder bringen. Sie sollten, falls Sie irgendwann mal eine eigene Familie haben, sehr gut auf Ihre Kinder aufpassen… Und nun lassen Sie mich in Ruhe.“ Er verließ den Gerichtssaal und fuhr zu seiner Frau nach Hause. Diese saß im Rollstuhl im Wohnzimmer. „Wo warst du denn?“ fragte sie. Ingo sah sie an. „Er ist frei gesprochen worden.“ Manuela nahm die Hand ihres Mannes. „Wer denn?“ „Der Polizist, der unsere Engel umgebracht hat. Er ist frei gesprochen worden. Der Richter meinte nur ich wäre zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen. Der Polizist hätte keine Chance gehabt, den Unfall zu verhindern… Er …“ Ingo stockte. „Aber er wird seine Strafe bekommen. Er wird sehen, was er davon hat. Er …“ „Ingo bitte. Du weißt doch ganz genau, dass der Mann keine Schuld hat. Er selbst war doch in Lebensgefahr.“ „Er wird sehen, wie es ist. Angst zu haben. Ich werde eines Tages bei ihm sein und ihn dafür büßen lassen. Für Daniel, für Isabella und für Simon. Er wird drei Tode sterben.“ „Ingo hör auf. Du machst mir Angst. Vergiss den Zorn. Vergiss den Polizisten. Ich brauche dich.“ Ingo sah auf seine Frau. Er streichelte ihr über das Haar. „Du hast ja Recht. Aber ich kann es einfach nicht vergessen. Jede Nacht sehe ich die Gesichter unserer Kinder. Sie weinen und rufen um Hilfe. Selbst der kleine Simon ruft nach mir….“ Er weinte und sank vor seiner Frau auf die Knie. Sie streichelte nun seinen Kopf und kämpfte selbst mit den Tränen. „Wir schaffen es gemeinsam. Aber du darfst keine Rache verüben.“


    Gegenwart:
    Chris rief den Arzt an. Ihm war es nicht geheuer, das es Semir nicht besser ging, obwohl er sich ruhig verhielt. Der Arzt untersuchte ihn. Er sah Chris an. „Nun, die Wunde heilt gut. Ich kann nicht ganz nachvollziehen, warum es Ihnen nicht besser geht.“ Semir sah den Arzt an. „Das liegt sicher am Blutverlust.“ Doch der Arzt schüttelte den Kopf. „Nein, mit Sicherheit nicht. Sie nehmen Tabletten?“ Semir nickte. „Ja sicher. Die hat mir mein Kollege aus dem Krankenhaus mitgebracht. Meinen Sie es sind Nebenwirkungen?“ „Zeigen Sie mir die Tabletten.“ Chris holte sie. Der Arzt sah sie sich an. „Ist das die Packung aus dem Krankenhaus?“ fragte er irritiert. Semir nickte. „Ja sicher. Warum?“ „Nun. Der Packung nach sind es Tabletten zur Schmerzlinderung. Aber der Inhalt sind Schlaftabletten. Und das ziemlich starke. Kein Wunder, dass Sie sich schlapp und Müde fühlten. Wie viele haben Sie genommen?“ „Wie mir gesagt wurde. Zwei Tabletten täglich. Eine Morgens eine Abends.“ Der Arzt nickte. „Okay, ab sofort keine mehr. Haben Sie heute schon eine genommen?“ Wieder ein Nicken. „Okay. Das war dann die Letzte. Sie sollten jetzt die letze verdauen und danach wird es Ihnen sicher besser gehen.“ „Danke Doc.“ Murmelte Semir und fragte sich, warum das Krankenhauspersonal ihm Schlaftabletten gegeben hatte.Chris fuhr noch einmal weg. Er wollte wissen wer im Krankenhaus geschlampt hatte.

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Semir lag auf dem Sofa. Er schlief und hörte nicht, wie jemand ins Haus kam. Doch die Kameras nahmen die Bewegungen auf. Hotte saß vor den Monitoren und bemerkte sofort dass dort jemand unbefugt ins Haus eingedrungen ist. „Chefin, da ist noch wer im Haus.“ rief er laut. Anna kam sofort zu ihm und sah auf den Bildschirm. „Susanne informieren Sie Chris und die Streife die in der Nähe ist. Schnell!“ Susanne griff sofort zum Telefonhörer und rief Chris an. „Bei Semir ist jemand im Haus. Er schläft. Schnell beeil dich, bevor etwas passiert.“ „Verdammt. Ich bin noch ungefähr zehn Minuten entfernt. Schickt sofort eine Streife hin.“ rief Chris ins Handy. „Beeil dich Chris. Ich weiß nicht was der Typ vorhat.“ Sie beendete das Gespräch und ging zum Monitor, wo Anna und Hotte bereits standen. Der Mann bewegte sich durch das Haus. Dann stand er vor Semir. Die Drei vor dem Monitor erstarrten. „Gott, was hat der denn vor? Was hat er da in der Hand? Herzberger versuchen Sie näher ran zu sumen. Wieso wacht Semir nicht auf? So tief kann er doch gar nicht schlafen.“ „Das schein ein Messer zu sein, oder ein Dolch… ich kann nicht näher ran. Mensch Semir! Wach doch endlich auf!“ rief Hotte aufgeregt, doch Semir regte sich nicht. Der Mann stand nun dicht vor Semir. Er hob den Arm zum Zustoßen. Die Personen vor dem Monitor hielten den Atem an. Mehr als auf den Monitor zu starren, konnten sie nicht machen. „Chris wo sind Sie! Gott beeilen Sie sich doch!“ rief Anna ins Mikro.

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    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • ist ja schon Gut, Miliu, Gitti. Bin ja schon da *hechel* musste doch nur mal Surprise sehen. :D


    Hier geht es weiter:


    Semir schlug die Augen auf und sah den Mann vor ihm. „Mangold? Nein, warten Sie…. Lassen Sie das“ sagte er leise als er den Arm mit dem Dolch sah. „Du hast meine Familie ausgelöscht. Meine Kinder sind alle tot…. Meine Frau ist ein Wrack… ich bin ein Wrack. Du hast uns alle kaputt gemacht…“ „Mangold…. Bitte. Ich hab doch schon gesagt, dass es mir Leid tut… Bitte. Rache ist doch nicht der Ausweg.“ Ingo Mangold sah auf den Mann, der vor ihm lag und die Arme zur Abwehr gehoben hatte. „Warum… hat Gott es zugelassen? Warum hat er meine Engel so früh zu sich geholt? Warum bist du nicht bei dem Unfall gestorben? Warum bin ich nicht gestorben?“ Der Mann weinte. Semir sah Chris eintreten und gab ihm mit Augen zu verstehen, nicht einzugreifen. „Mangold… Bitte Ihre Frau braucht Sie doch. Ich hatte doch gar keine Schuld. Der Andere, er hat mich einfach zur Seite gedrängt. Ich wollte weder Sie, Ihre Frau noch die Kinder verletzen. Legen Sie den Dolch weg. Bitte….“ Langsam stand Semir auf. Mangold sah ihn an. „Bitte… legen Sie ihn weg. Wir helfen Ihnen… Machen Sie nicht den Fehler und laden sich noch mehr Schuld auf.“ Mangold sah ihn an. „Was wissen Sie von Schuld? Wissen Sie wie es ist, wenn Sie Nacht für Nacht die Kinder schreien hören, Papa hilf uns…Papa bitte hilf uns?“ Semir schüttelte den Kopf. „Nein ich weiß es nicht… aber ich …“ „Seien Sie still…. Ich will nichts mehr hören…. Seien Sie still….“ Mangold spürte eine Bewegung und schnell griff er zu Semir… zog ihn an sich und hielt ihm den spitzen Dolch an den Hals. Dann drehte er sich zu Chris um. „Weg!!! Weg, oder ich steche zu!!!“ schrie er wie wahnsinnig. „Mangold… machen Sie keinen Mist… lassen Sie mich los.“ sagte Semir leise. Chris hatte seine Waffe gezogen und legte auf Mangold an. „Chris….nicht..“ sagte Semir zu Chris und dieser steckte seine Waffe weg. „Okay“, sagte Chris. „Ich gehe… aber Sie verlieren nicht die Nerven, okay?“ „Verschwinden Sie!!! Raus!!!“ brüllte Ingo und hielt Semir eisern fest.

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  • Anna hielt den Atem an, als sie sah was sich in der Wohnung tat. Herzberger sah zu ihr. „Was sollen wir denn nun machen? Der ist doch total fertig, der ist unberechenbar.“ „Ja Herzberger das sehe ich auch. Okay…. Sie fahren zu seiner Frau. Die Adresse sucht Susanne Ihnen raus. Bringen Sie sie her und … beeilen Sie sich.“ Herzberger nickte und verschwand nachdem Susanne ihm die Adresse gegeben hatte. Nur zwanzig Minuten später schob er einen Rollstuhl ins Büro. Anna sah sie Frau darin an. „Sie sind Frau Mangold?“ fragte sie. Die Frau nickte. „Wo ist mein Mann?“ „Hier… Sehen Sie. Er hat meinen Kollegen in seiner Gewalt. Er will ihn töten, für den Tod Ihrer Kinder, soll Herr Gerkhan sterben.“ Die Frau schlug die Augen zu. „Gott er ist so von der Rache überzeugt. Er …kann ich mit ihm sprechen?“ Anna schüttelte den Kopf. „Das geht leider nicht. Oder warten Sie… doch es geht. Susanne rufen Sie Chris auf dem Handy an. Schnell.“ Susanne wählte Chris an. Dieser meldete sich und hielt dann Ingo das Handy hin.


    Ingo sah Chris an. „Was ist das für ein Trick?“ „kein Trick. Hier ist Ihre Frau…. Sie will mit Ihnen reden…. Tun Sie es. Bitte“ Ingo war unschlüssig. Einerseits wollte er Semir für den Tod der Kinder leiden lassen aber auf der anderen Seite war seine Frau, die ihn brauchte… „Nimm das Handy von deinem Kollegen, los!“ forderte er Semir auf. Es sah irgendwie komisch aus, als Semir das Handy an Ingos Ohr hielt und die Spitze des Dolches an der Kehle spürte. „Ja?“ sagte Ingo und versuchte seiner Stimme Festigkeit zu verleihen. „Ingo… bitte. Ich bin es Ela…. Lass den Mann. Lass ihn und schließ mit der Vergangenheit ab. Bitte… ich brauche dich… Bitte hör auf mit der Rache. Davon kommen die Kinder doch auch nicht wieder. Es war Schicksal. Es sollte so sein. Bitte ich liebe dich und ich brauche dich.“ Die Spitze des Dolches entfernte sich etwas von Semirs Kehle. Er spürte dass der Mann nervlich selbst so am Boden zerstört war. Doch noch wagte Semir sich nicht zu rühren. Erst als er hörte wie Ingo weinte, nahm er langsam seine Hand hoch und drückte die Hand mit dem Dolch zur Seite. Ingo ließ es geschehen. Ingo weinte hemmungslos. „Ich liebe dich doch auch, Ela. Aber ich kann doch nicht den Tod…. Unserer Engel… einfach hinnehmen… das geht doch nicht… einer muss dafür bezahlen.“ „Aber kein Unschuldiger. Der Mann ist unschuldig. Bitte lass ihn gehen.“ Anna sah den Mann über dem Monitor in sich zusammen sinken. Semir wurde von Chris zur Seite gezogen. Er hatte keine Verletzung davon getragen. Manuela Mangold weinte ebenfalls. „Ingo… bitte komm zu mir. Wir schaffen es gemeinsam… Ich brauche dich..“ Anna nahm das Handy während Susanne sich um Manuela kümmerte. Auf dem Monitor sah Anna, dass Chris Ingo Handschellen anlegen wollte, als Semir den Kopf schüttelte.

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  • „Nicht Chris. Er ist eh fertig.“ Semir ging zu Ingo und sah ihn an. „Hören Sie… ich werde nichts gegen Sie unternehmen, wenn Sie psychologische Hilfe in Anspruch nehmen. Sie brauchen professionelle Hilfe. Lassen Sie sich helfen, schon wegen Ihrer Frau.“ Ingo nickte und sah Semir an. „Es tut mir Leid. Aber ich war … ich konnte…. Ich meine…“ Semir nickte verständnisvoll. „Wissen Sie, ich habe eine kleine Tochter und ich glaube ich würde auch ausrasten, wenn ihr etwas passieren sollte. Ich würde durch die Hölle gehen, wenn… Aber Sie werden gebraucht. Ihre Frau braucht Sie.“ Ingo hielt Semir die Hand hin. „Ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen. Ich war einfach von der Rache besessen. Ich fand damals das Urteil einfach nicht gerecht.“ Semir ergriff die Hand. „Urteile sind nie gerecht. Es gibt immer eine Seite, die damit nicht zufrieden ist. Auch ich bin mit manchen Urteilen nicht zufrieden. Aber … man kann nicht alles ändern. Ich bin sicher, dass Sie es schaffen, Ihre Trauer zu bekämpfen. Sie sollten die Kinder niemals vergessen, aber sie werden immer bei Ihnen sein. In Ihrem Herzen.“ Ingo nickte und ließ sich von Semir raus bringen. Draußen standen bereits Kollegen, die ihm mitnehmen wollten, doch Semir ließ es nicht zu, sondern brachte ihn zum RTW.


    Nur vier Monate später kamen Ingo und Manuela zu Semir in die PAST. Er sah Ingo entgegen. Er war ein anderer Mensch. Er war ausgeglichen und lachte. Auch Manuela sah glücklich aus. Als sie mit Semir allein im Büro waren verrieten sie, dass Manuela schwanger sei und in knapp sechs Monaten Mutter wird. Semir freute sich für die Beiden. Ingo sah Semir an. „Danke… Ich meine ich hätte es nie geschafft, wenn Sie…es tut mir Leid, was ich Ihnen angetan habe…“ Semir lächelte. „Es hat sich doch gelohnt, oder? Ich meine, wenn Sie es nicht getan hätten, dann wäre es sicher nicht so ausgegangen. Dann wären Sie an Ihrer Trauer zerbrochen.“ Ingo nickte und sah seine Frau liebevoll an. „Sie ist mein größtes Geschenk. Und das ungeborene Kind in ihr.“ Semir nickte und wünschte dem Paar alles Gute für die Zukunft.

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  • Ein halbes Jahr später bekam Semir erneut Besuch von Ingo. Er strahlte und zeigte Semir ein Bild von einem Neugeborenen. „Das ist mein Sohn. Tobias. Ich wollte Ihnen zeigen, weil ich… ich bin einfach nur glücklich.“ Semir lächelte. „Er ist sehr süß.“ sagte er nach dem Blick auf dem Bild. Nun war er sicher, dass Ingo über seine Trauer weg war. Auch wenn er seine Ersten Kinder sicher nicht vergessen kann, so wird ihm sein neuer Sohn sicher helfen. Ingo verließ die PAST und fuhr zu seiner Frau zurück. Semir sah ihm nach. Chris stellte sich neben ihn. „Na. Was denkst du gerade?“ Semir sah ihn an. „Ich weiß nicht. Irgendwie mag ich den Kerl. Er ist so vom Schicksal gebeutelt worden, war auf dem tiefsten Punkt im Leben angekommen und nun… Er ist das genaue Gegenteil von damals“ Chris nickte. „Sei froh. Dann kannst du wieder zuhause schlafen.“ Semir nickte und schaute auf die Uhr. „Gott ich muss nach Haus.“ Chris sah ihn an. „Was? Wieso?“ „Na weil ich Andrea versprochen habe, zu kochen.“ „Oh… willst du einen Mord begehen?“ „Was? Wieso?“ „Du und kochen?“ lachte Chris. „Du kannst ja gern mitkommen und auch essen.“ Chris nickte. „Ja, die Einladung nehme ich an. Ich liebe die Gefahr. Beide lachten und fuhren zu Semir nach Hause.


    Ende



    Musste das Ende schnell noch schreiben. Hier ist es. Nun ist wirklich Ende :baby:

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