Auf Leben und Tod (umgeschrieben)

  • Semir starrte sie an.
    „Direkt neben mir, vor meinen Augen.Er war sofort tot.“
    „Chefin,sind sie...“
    „Ja, nichts passiert. Alles okay...“
    „Weiss Jäger...Ritter davon?“
    Sie nickte.


    „ Er ist ein Profi, das merkt man. Aber an seiner Stimme und dem Unterton am Telefon habe ich gemerkt, wie nah ihm die Sache geht. Wir ziehen die Sache wie geplant morgen früh durch. Ich habe die Pässe und Hartmut kümmert sich um Ritters Sicherheit. „


    Semir nickte.
    „ Trauen sie ihm über den Weg? Ich hab da immer noch so meine Zweifel. „
    „ Glauben sie er hätte uns dann erzählt, dass Erik Gehlen Tom töten will? Nachdem Simon jetzt tot ist, müssen wir hier die Sicherheitsmaßnahmen erhöhen. Ich befürchte Tom könnte der nächste auf der Liste von Gehlen Junior sein.
    „Allerdings frage ich mich, wie wir das hier machen sollen. Das Pflegepersonal muss rein und raus und eine Schwester ist durchgehend hier bei Tom im Zimmer.. Während ich bei ihm war, konnte ich das gut beobachten. Besucher kann man kontrollieren und das Zimmer hier ist das letzte vor dem OP bereich, das kann man gut abriegeln für andere Personen.“
    Semir machte sich Sorgen um die Sicherheit von seinem Partner.


    „ Ich werde mit Professor Burger sprechen, Semir. Und sie sollten jetzt noch etwas schlafen. Evtl. werde sie morgen gebraucht und das fit. Petra und Andrea sind ja jetzt hier und Frank wollte nach Schliessung der Bar auch wiederkommen.“


    „ Ich kann hier nicht weg Chefin. Die Schwester hat mir angeboten ins Bereitschaftszimmer zu gehen, das werde ich machen. Falls sie mich brauchen, erreichen sie mich hier.“


    „ Gut, in Ordnung. Ich werde mich jetzt mit Professor Burger unterhalten, mir war als hätte ich ihn eben dort hinten laufen sehen.“ Anna eilte den Flur entlang.


    Semir ging wieder ins Zimmer.


    „ Ich bin hinten im Bereitschaftsraum und lege mich etwas hin. Bitte ruft ich, wenn etwas ist, ja? Und passt gut auf.“ Er gab Andrea einen Kuß und verschwand am Ende des Ganges neben dem Schwesternzimmer.




    Chris stand am Strassenrand an seinen Wagen gelehnt und sah ziellos in die Dunkelheit. Nachdem er die Nachricht von Bernds Tod erhalten hatte, war er einfach rechts ran gefahren , ausgestiegen und hatte das Hupen der anderen Autofahrer hier auf der A4 überhört.
    Seitdem stand er da, rauchte eine Zigarette nach der anderen und hing stumm seinen Gedanken nach.
    Wenn es in seinem Leben im Moment überhaupt noch einen Menschen gegeben hatte, dem er blind vertrauen konnte,dann war es Bernd Simon gewesen. Nun war er tot und Chris wusste genau,wer dahintersteckte.
    Chris warf die nur halbgerauchte Zigarette zu Boden ,stieg in den Ferrari und beschloss Gehlen aufzusuchen. Obwohl er im Moment nicht genau wusste, ob er dem Kerl in die Augen sehen konnte ohne völlig durchzudrehen. Doch Geschäft musste über die Bühne gehen, schon alleine für Bernd. Er sollte nicht umsonst gestorben sein.



    Als Semir im Bereitschaftsraums der Klinik erwachte, schreckte er hoch und sah auf die Uhr. Es war bereits früher Morgen und er war tatsächlich fest eingeschlafen. Eilig sprang er auf ,zog sich die Schuhe an und lief den Gang entlang zur Intensivstation. Von dort kam ihm bereits Andrea entgegen.
    „Andrea! Ist was passiert?!“
    Sie lächelte.“Guten Morgen, mein Schatz...nein, alles in Ordnung.“
    „Gut.“ Semir atmete auf .“Dann geh ich mal rein...“
    „Ja, Petra ist auch bei ihm. Ich fahr dann mal nach Hause meine Eltern ablösen...Frank kommt gegen acht.“
    „Ja, das passt gut....ich muss dann ins Büro.“ Dabei bekam sein Gesicht einen ernsten Ausdruck. Andrea sah ihn an.
    „Semir, bitte verprich mir, dass du vorsichtig bist, ja?“
    „Sicher...“
    „Ich mein es ernst,Semir. Ich weiss doch,was in dir vorgeht. Und ich möchte nicht,dass du auch da liegst,wo Tom ist. Oder noch schlimmer....“
    „Ich pass schon auf mich auf,Andrea.“
    „Tom würde auch nicht wollen,dass du Kopf und Kragen riskierst.“
    „Darum geht es nicht....“
    „Doch!“,Sie sah ihn ernst an.“Doch,genau darum geht es.Du machts dir immer noch Vorwürfe,nicht wahr?“
    Semir schwieg. Andrea nickte. Sie wusste ,das es so war.
    „Was ist mit diesem Mark Jäger? Wer ist er?“
    „Ach Andrea, wenn ich das wüsste....wenn ich mir sicher wäre. Mark Jäger, Chris Ritter, ich glaub, das weiss der Kerl selbst nicht genau....Okay, ich geh zu Tom. Bis später!“
    Er küsste sie noch schnell und verschwand hinter der Tür der Intensivstation.

  • Guten Abend :baby:


    Chris drehte auf dem Weg zu Gehlen um. Es war Unsinn jetzt dort aufzutauchen, das würde nur Staub aufwirbeln. Er musste zur Ruhe kommen und sich auf den anstehenden Deal vorbereiten. An einem Kiosk machte er einen Stop und kaufte sich 3 Packungen neue Zigaretten. Dann rief er Gehlen auf dem Handy an.
    „ Wie sieht es aus? Ich habe die Pässe.“


    „ Das ist gut. Du wirst abgeholt. Halte dich vormittags bereit.“ Gehlen legte auf.


    „ Das war Jäger, Vater. Er hat die Pässe und wartet. Der Bulle ist aus dem Weg geschafft, fehlt nur noch der andere im KH, den werde ich mit Jäger zusammen kalt machen. Nach dem Deal mit den Pässen.“


    „ Mein Sohn, du machst deine Arbeit gut. Ich bin zufrieden.“



    Chris hatte Anna Bescheid gegeben und war nun in seiner Wohnung. Er musste immer an Simon denken, sein Werk, es musste zu Ende gebracht werden.
    Ein paar Stunden hatte er noch.



    Semir hatte sich wieder einen Kittel angezogen und sich leise neben Petra gesetzt, die immer noch Toms Hand hielt.
    Plötzlich veränderte sich jedoch ihr Gesichtsausdruck und fast erschrocken sah sie zu Semir.
    „Semir...ich glaub,Tom hat gerade meine Hand gedrückt...“
    Er sah sie an.“Bist du sicher? Ich meine,vielleicht kam dir das ja nur so vor....“
    „Nein,nein, bestimmt nicht....Tom?...Tom, ich bin hier.“
    Die Schwester kam herein,sah auf den EKG Monitor und nickte.
    „Da tut sich was... Reden sie ruhig mit ihm, Frau Schubert. Wir haben in der Nacht die Beatmung und die Medikamente reduziert, ich denke, er hört sie. Er kann nur nicht sprechen, aber um den Tubus zu ziehen ist er noch zu schwach.“


    “Tom? Ich bin hier, “ Petra drückte weiter seine Hand und strich ihm langsam über den Kopf.


    Er fühlte einen Widerstand im Hals . da war etwas. Da war ein Geräusch und etwas an seiner Hand. Seine Augen wollten nicht aufgehen , aber ihm war, als würde jemand zu ihm sprechen. Petra?


    „ Hörst du mich? Drück meine Hand, bitte. „
    Petras Stimme,ja,er war sicher. Er fühlte etwas an seiner Hand und bewegte erneut die Finger.
    Andere Finger schlossen sich sofort um seine und er hörte wieder ihre Stimme.
    „Semir, wirklich! Sieh doch,er versteht mich...“
    Tom versuchte wieder die Augen zu öffnen,aber es gelang ihm nur halb. Er sah zwei Schatten neben sich stehen, dann fielen ihm die Augen wieder zu.
    Was war bloss passiert,er wusste es nicht. Wieder eine Stimme, eine andere.
    „Tom, hey,wir sind sind hier...Hast du gehört,Partner? Ich bin es...“
    Semir, ja sicher, es war Semir. Tom versuchte ein Lächeln, doch es gelang ihm nicht. Dann wurde es wieder dunkel um ihn.


    „Semir, hast du es gesehen? Seine Augen waren für einen Moment ein Stück auf, er reagiert. „ Petra fiel Semir um den Hals.


    „ Ja , Gott sei Dank. Die erste Hürde hat er geschafft. Paß gut weiter auf ihn auf Petra, ich muss jetzt los.“ Semir drückte sie noch einmal und machte sich dann auf den Weg zur PAST. Es war höchste Zeit.

  • Guten Morgeeeen.... :baby: es geht spannend weiter:



    Anna hatte mit Chris ein treffen im Parkhaus am Bahnhof ausgemacht. Dort würde Hartmut den Ferrari kurz mit einem Sender ausstatten und auch Chris ausrüsten.
    Sie wartete schon auf Semir , der im gleichen Moment in die PAST kam.


    Auf seinem Gesicht lag ein zufriedener Gesichtsausdruck.
    „haben sie gute Nachrichten aus der Klinik?“
    „Ja Chefin“,Es lag jetzt regelrecht ein kurzes Strahlen auf seinem Gesicht. „Wir hatten das Gefühl,als ob Tom langsam zu sich kommt,er hat auf unsere Stimmen reagiert.“
    Die Chefin lächelte und auch Hartmut,der bereits in der PAST eingetroffen war,atmete erleichtert auf.
    „Das sind wirklich gute Nachrichten,Semir. Und nun lassen sie uns fahren.Ach, und es gibt noch etwas Wichtiges. Simon wurde mit der gleichen Waffe getötet,aus der auch auf Tom geschossen wurde.“
    Semir sah die Chefin an, nickte und sie machten sich auf den Weg.
    Ritter wartete bereits auf dem verabredeten Parkdeck. Wie immer hatte er eine Zigarette zwischen den Lippen und sah ihnen entgegen.
    Anna stellte Hartmut vor und sie gaben sich kurz die Hand. Semir hielt sich abseits,beobachtete jede Bewegung Ritters,der ihn ebenfalls immer wieder ansah. Dann schliesslich ging Semir auf ihn zu.
    „Es tut mir leid, was mit Bernd Simon passiert ist.“
    Chris nickte nur,sagte kein Wort.
    Hartmut befestigte derzeit den Minisender unter seinem Gürtel und kümmerte sich um den Ferrari.
    Semir beobachtete es, fasste sich ein Herz und hielt Ritter die Hand entgegen.
    „Anscheinend jagen wir wirklich den gleichen Mann....ich bin Semir.“
    Chris sah ihn fest an. Einen Moment lang war es still. Dann nickte Ritter ihm zu und ergriff seine Hand.
    „...Chris.“ Mehr nicht. Doch im Grunde hatte Semir für den Moment auch nicht mehr erwartet.
    „ Damit sie es auch wissen. Die Kugeln, die Bernd Simon getötet haben, sind identisch mit der die Tom verletzt haben.“ Anna brachte Chris auf den aktuellen Ermittlungsstand. Er schien nicht überrascht zu sein.
    „ Danke, das dachte ich mir. Ich hoffe sie haben für ausreichend Schutz im Krankenhaus gesorgt. Erik wird nicht lange fackeln.“


    „ Haben wir , ja. Eine Verlegung von Tom Kranich kommt absolut nicht in Frage. Wir müssen das schon dort hinbekommen. .Wie wollen sie nun weiter vorgehen?“


    „ ich fahre jetzt in mein Hotelzimmer und warte dort. Es ist nicht ratsam, dass sie mir mit vielen Wagen und Beamten folgen, das ist zu riskant. 1 Team reicht. Eingreifen nur, wenn nötig. Ich werde die Pässe übergeben und dann meinen Teil einfordern. Die Mädchen sollen noch diese Woche ankommen.“


    „ In Ordnung, Semir und Hartmut werden an ihnen dran bleiben. „

  • Ein kleines Stück für den Nachmittagskaffee von uns für euch... :]


    Frankie wollte Petra ablösen, doch seitdem Tom etwas reagiert hatte, wich sie nicht mehr von seiner Seite.
    „ Ich will noch hier bleiben Frankie, bitte. Er braucht mich jetzt und schlafen kann ich nicht. Kümmer dich ruhig ums Geschäft, oder leiste mir Gesellschaft. „


    Frankie zog den 2. Stuhl neben Petra und sah schweigend zu seinem Sohn .
    Dann,plötzlich, bewegte Tom den Kopf. Ganz leicht nur,aber unübersehbar. Sofort strich ihm Petra mit der anderen Hand über die Wange.
    „Schatz...ich bin da. Hörst du? Frankie auch.“
    Wieder ein leichter Händedruck. Er hörte sie genau,da war sie sich sicher. Nun war auch Frankie aufgestanden,beugte sich ebenfalls über Tom.
    „Junge, du kommst wieder auf die Beine,alles klar?“
    Und für einen Moment sah es so aus,als würde Tom fast unmerklich mit dem Kopf nicken,aber vielleicht bildeten sie sich das auch nur ein.
    Der Arzt kam und beobachtete die Szene. Dann kontrollierte er die Überwachungsbögen und nickte zufrieden.
    „Es wird. Langsam,aber es wird. Wenn die Werte weiter so stabil bleiben,werden wir später versuchen, ob er mit dem Atmen schon wieder allein klarkommt.“
    Petra und Frank nickte und Petra stiegen kurz ein paar Tränen in die Augen. Frank legte einen Arm um sie.



    Der Anruf kam gegen Mittag. Chris hob ab.
    „Ich bin es. In einer Stunde.“
    „Wo?“
    „An der Fähre.Du weißt,wo.“
    „Ich werde da sein.“
    Er legte auf,griff nach seiner Waffe und verliess das Hotelzimmer.
    Unten in der Halle sah Semir Chris das Hotel verlassen. Sofort stand auch er auf,gab es per Funk durch und folgte ihm unauffällig.
    Chris stieg in seinen Wagen und fuhr los.
    Semir wartete einen Augenblick und gab dann ebenfalls Gas, das Signal des Senders war laut und deutlich und Hartmut,der mit dem Laptop auf dem Schoß neben ihm sass,nickte zufrieden.
    „Das ist ein ganz geniales neues Teil,Semir! Echt! Der Empfang ist sensationell! „
    Semir sah ihn an und nickte nur. “Sicher Hartmut.“


    Sie folgten Chris Wagen bis ans Rheinufer und sahen , wie er sich in die Autospur für die Fähre einordnete.
    „ Und jetzt?“ Hartmut sah Semir an.
    „ Ja und jetzt? Jetzt fahren wir hinterher und bleiben schön unauffällig im Auto während der Überfahrt.„
    Semir ordnete sich ebenfalls in die Reihe der wartenden Wagen ein.


    Chris stieg nach Fahrtbeginn aus und stellte sich an die Rehling.
    „ Und, hast du was ich haben will?“ Erik stand plötzlich neben ihm.
    „ Hier.“ Chris hielt ihm einen braunen Umschlag hin.
    „ Die erste Hälfte, den Rest gibt es , wenn ich meine Mädchen abhole.“
    „ Das war nicht abgemacht. Wo ist der Rest?“
    „ An einem sicheren Ort, keine Sorge. Ich lass mich nicht verarschen,Erik. Ich brauche auch eine Sicherheit.“
    „ Gut, aber mein Vater mag solche Spielchen nicht, das sag ich dir. Jetzt zu deinem anderen Auftrag. Ich brauche dich heute Abend . Sagen wir, als Zeichen deiner Loyalität. . Halt dich bereit. Ich rufe dich an,wenn es losgeht.“
    Erik verschwand wieder zu seinem Wagen.
    Chris sah ihm nach. Er vermag zu ahnen, worum es ging. Stumm blieb er an der Rehling stehen und wartete,bis die Fähre angelegt hatte.

  • soooo, das ist aber für heute der letzte Teil :


    :P




    Semir und Hartmut hatten das Geschäft mit Gehlen beobachtet und einige Fotos von der Übergabe gemacht.
    „Warum schnappt ihr den Kerl jetzt nicht.“
    „Zu früh,Hartmut. Erst bei dem Deal mit den verschleppten Mädchen. „
    „Aber der hat doch auf Tom....“ Hartmut stockte und Semir sah ihn an.
    „Ja,und ich krieg ihn auch! Verlass dich drauf! Aber jetzt geht es noch nicht....“
    Semir schwieg und Hartmut konnte sehen,wie schwer es ihm fiel ,abzuwarten.


    Chris Ritter ging es ähnlich. Er sah Gehlen davonfahren und ballte die Hände in den Hosentaschen zu Fäusten.
    Semir trat neben ihn,als Gehlen verschwunden war.
    „Wir kriegen ihn, Chris!“
    „Es gibt ein Problem. Gehlen will ihren Partner umbringen. Ich soll ihm dabei helfen. Und wenn ich das nicht tue fliegt heute Abend meine komplette Tarnung auf und wir werden die Mädchen da niemals rausholen.“


    „ wir müssen damit auf schnellstem Weg zur Chefin. Chris, fahr ins Hotel und unternimm kein Stück ohne uns. Ich spreche mit ihr etwas ab. Das“ Semir und Hartmut machten sich auf schnellstem weg zurück in die PAST



    Petra war mittlerweile allein bei Tom. Frankie war in die Bar gefahren um dort das Abendgeschäft zu regeln. Er sollte gegen 18 Uhr wiederkommen, wenn seine Vertretung eingetroffen war.
    Sie sah, wie Toms Augen wieder leicht zuckten du war sofort bei ihm.


    „ Hey, da bist du ja wieder. „


    Er sah den Schatten und erkannte Petras Stimme. Mühsam versuchte er die Augen ein Stück weiter zu öffnen, doch seine Lieder waren schwer wie Blei.


    Tom spürte wieder den Druck in seinem Hals und versuchte zu husten und zu sprechen.
    Er wurde nervös und das EKG Gerät gab Alarm .


    Die Intensivschwester sah sofort was los war und rief den Oberarzt hinzu.


    „ Wir versuchen mal zu extubieren. Er fängt an sich gegen den Schlauch zu wehren, das ist nicht gut.... Keine Sorge Frau Schubert, das ist normal.“


    Tom hatte die Augen nun endlich fast ganz auf und versuchte mit aller Macht den Mund zu bewegen.
    „ Langsam, ganz langsam. Erst ziehen wir ihnen das Ding aus dem Hals.„
    Tom hörte die Stimme und kurz darauf war der Fremdkörper in seinem Hals verschwunden . Ohne etwas dagegen tun zu können begann er zu husten und sofort zogen scharfe Schmerzen durch seinen Brustkorb.
    „Ganz ruhig,Herr Kranich....Versuchen sie ganz ruhig zu atmen.“
    Der Arzt liess sein Stethoskop über Toms Brustkorb wandern. Die Schwester stand mit einem Sauerstoffgerät daneben ,doch der Arzt schüttelte zufrieden den Kopf.
    „Das wird schon, alles bestens....Machen sie bitte sicherheitshalber noch eine Blutgasanalyse.“
    Sie nickte.
    Petra stand ängstlich daneben und beobachtete alles. Sie konnte nicht genau einschätzen,ob wirklich alles okay war. Der Oberarzt wandte sich wieder an Tom, dessen Husten sich etwas beruhigt hatte.
    „Herr Kranich, ich bin Doktor Merten. Sie sind in der Uniklinik in Düsseldorf.“
    Tom hatte die Augen geschlossen, nickte und versuchte etwas zu antworten, doch aus seinem Hals kam nur ein kaum hörbares Krächzen.
    „Kümmern sie sich einfach erstmal nur ums Atmen...in ein paar Stunden ist auch die Stimme wieder da“, Der Arzt lächelte leicht,“das kommt noch von dem Beatmungsschlauch.“ Dann nickte er Petra aufmunternd zu und ging beiseite. Sofort war sie wieder neben ihm.


    „Falls sie merken dass er Probleme mit der Atmung hat, rufen sie die Schwester. Dort ist eine Sauerstoffmaske.“ Er zeigte neben das Gerät.und verliess mit der Schwester den Raum.


    „Tom, ich bins. Es ist alles ok, ganz ruhig. „


    Mühsam öffnete er noch einmal die Augen , sah Petra an. Und drückte leicht ihre Hand. Dann schlief er wieder ein.

  • So,ein neuer Tag beginnt =)....und auch ein neuer Teil für euch



    „Chefin, wir müssen einen Plan vorbereiten für heute Abend. Die Übergabe der Pässe hat reibungslos geklappt, doch Erik Gehlen will heute Nacht in die Uni. Zusammen mit Chris. Also Jäger.“
    „ Hat er das gesagt?“
    „ Erik hat Chris gesagt er würde ihn heute abend für eine andere Aufgabe benötigen, als Zeichen seiner Loyalität, ja.“
    „ Dann haben wir ein Problem.. Tom kann unmöglich verlegt werden. Professor Burger sagt, dass ist abslout nicht machbar. Und jeglicher Stress muss vermieden werden. Wir können also nur die Station komplett abschotten. Niemand darf ohne Durchsuchung in den hinteren Bereich, wo Toms Zimmer ist. Wir fahren am besten jetzt sofort in die Klinik und klären das ab. Nehmen sie eine Weste mit und ich benötige noch mindestens 5 Mann Verstärkung. Ritter werde ich darüber informieren.“


    Anna nahm ihre Waffe und ging mit Semir zum Auto.


    In der Klinik angekommen erwartete sie zunächst eine gute Nachricht. Frankie kam gerade aus dem Zimmer und lief ihnen entgegen.
    „Anna! Semir!...Ich war gerade bei Tom,er wird nichtmehr beatmet.“
    Semir schloss einen Moment lang die Augen,sah dann zur Chefin.Sie nickte lächelnd.
    „Na los,gehen sie schon!...Ich warte hier.“
    Schon war Semir an den beiden Wachleuten vorbei in der Intensivstation. Anna besprach mit den Beamten die Situation und wartete dann im Gang auf die zusätzlichen Leute. Frankie stand bei ihr und sah sie besorgt an.
    „Das gefällt mir ganz und garnicht,Anna.“
    „Keine Sorge,Frank. Ich garantiere dir,das Tom hier sicherer sein wird als in Fort Knox! Gleich habe ich auch noch einen Termin bei dem Professor und wir besprechen die Dienstpläne der Belegschaft hier.“
    Er nickte. „Ihr müsst diesen Kerl erwischen,Anna!“
    „Das werden wir,Frank.“



    Petra lächelte,als Semir hereinkam und stand sofort auf ,um ihn in den Arm zu nehmen.
    Und während Semir auch Petra an sich drückte ,war auf einmal eine leise Stimme neben ihnen zu hören.
    „...hey....Finger..weg....“
    Beide fuhren herum und starrten auf Tom,der jetzt ein leichtes Lächeln auf den Lippen hatte und erschöpft wieder die Augen schloss. Petra griff nach seiner Hand.
    „Tom!“
    „...Ich...was ist...“ Er war kaum zu verstehen.
    „Nicht sprechen, Schatz.“
    Wieder öffnete er die Augen,sah sie an. Petra begann zu weinen. Sofort schüttelte er leicht den Kopf.
    „...hey...nicht....mir geht’s doch...gut....“
    Er musste eine Pause machen, weil ihm die Luft fast wegblieb.
    „ Die..... Party hab....ich ...wohl verpasst, oder?“


    „ Das sieht dir ähnlich, aber die holen wir nach, keine Sorge. Wer erst mal gesund und streng dich nicht so an.“ Semir versuchte optimistisch zu klingen ,so gut es ging.
    Doch Tom hörte ihn nicht mehr und schlief bereits wieder,

  • „ Petra, kommst du mal bitte mit raus?“


    Auf dem Flur standen Frankie, Anna, Professor Burger und 2 Beamte.


    „ Hören sie Frau Engelhardt. Es muss sichergestellt sei, dass die Schwestern hier ungehindert arbeiten können. Sie sehen doch, das sie alle 5-10 Minuten in das Zimmer müssen. Ihr Kollege darf davon auf keine Fall etwas mitbekommen, er ist gerade mal extubiert und halbwegs stabil. Meinen Segen haben sie, aber bitte ruhig und ohne Aufsehen, ja. Ich muss jetzt in den OP, sie entschuldigen mich.“


    „Was ist hier los, warum stehen jetzt noch mehr Leute hier? „ Petra war verwirrt.
    Anna erklärte ihr die Situation kurz.
    „Ich bleibe mit Frankie die ganze Zeit bei Tom, an mir kommt niemand vorbei.“



    Chris schreckte vom Telefon hoch.
    „ Los, ich stehe unten mit dem Wagen, mach dich auf den Weg.“
    Chris griff zum Handy.
    „ Es geht los, wir fahren jetzt“


    Anna steckte das Handy wieder ein.
    „ Das war Ritter. Erik Gehlen ist mit ihm auf dem Weg.Wir machen es wie geplant.Ritter weiss Bescheid.“



    Der Wagen Gehlens hielt vor der Klinik. Chris sah ihn an und tat so,als wüsste er nicht,worum es geht.
    „Was soll das werden,Erik?“
    „Der Bulle! Er lebt noch. Und das muss sich ändern.“
    „Vergiss es,Erik! Das ist mir zu heiss!“
    „Erinnere dich ,was ich gesagt habe,Mark.Du gehst mit mir unter,wenn der Bulle quatscht!“
    Chris schien zu überlegen und nickte schliesslich.“Dann lass es uns hinter uns bringen!“
    Sie stiegen aus,betraten die Klinik.
    Beide nahmen das Treppenhaus hinauf zur zweiten Etage. Kurz darauf standen sie im Gang und sahen etwa zehn Meter entfernt,zwei Polizisten vor der Tür der Intensivstation sitzen. Schnell machten sie zwei Schritte zurück in den Treppenaufgang.
    „Scheisse!“ Gehlen fluchte.
    Chris sah ihn nur an.Dann sprang er auch schon aus der Treppenhaustür und begann zu schreien.
    „Hallo! Helfen sie mir! Hierher! Hier läuft einer mit ner Kanone herum!“
    Sofort sprangen die beiden Beamten auf und rannten auf ihn zu. Chris warf Gehlen einen triumphierenden Blick zu und stellte sich neben die Tür,zog seine Waffe. Und als die Polizisten ins Treppenhaus liefen, hatten sie sofort die Mündung seiner Waffe im Rücken.
    „Stehenbleiben! Nicht umdrehen und keinen Mucks!“
    Wie erstarrt blieben die Beamten stehen.
    „Handschellen her!...Fessel sie!...Nicht umdrehen!Wenn ihr euch bewegt,seid ihr tot!“
    Chris Stimme klang scharf und entschlossen und die beiden Polizisten rührten sich nicht.
    Für Gehlen musste es mehr als überzeugend wirken. Grinsend sah er zu Chris und fesselte die Beamten ans Treppengeländer. Dann knebelte Chris sie und verband beiden die Augen.
    „So! Weiter! Wir haben wenig Zeit!“
    „Perfekt, Mark! Und jetzt zu dem Bullen!“
    Sie eilten den Gang entlang zur Intensivstation. Ritter blieb stehen.
    „Geh rein und tu, was du nicht lassen kannst, Erik! Ich sichere den Gang hier! Und mach, verdammt!“


    „Chefin, es geht los. Sie haben die beiden vor der Türe schon festgesetzt. Erik kommt jetzt rein. „Semir flüsterte leise ins Mikro.
    Anna war bei Tom im Zimmer und stand mit gezogener Waffe hinter einem Vorhang. So konnte weder Tom sie sehen, wenn er die Augen öffnete, noch jeder, der an der Glasscheibe vorbeiging. Aber so weit sollte Gehlen gar nicht erst kommen, zumindest laut Plan.

  • Erik schlich langsam den leeren Gang entlang. Um die späte Uhrzeit war hier nicht viel los, das hatte er einkalkuliert. Jetzt müsste er nur noch das Zimmer mit dem Bullen finden.


    Na die machen mir es ja verdammt einfach, dachte er sich. Vor einem der Zimmer saß ein weiterer Beamter in zivil. Er sah, wie der Beamte aufstand und Richtung Schwesternzimmer ging. Das ist die Chance.


    Erik huschte in das Zimmer und stellte fest, dass niemand im Bett lag. Verdammt, was sollte das? Gleichzeitig mit dem Gedanken kam eine Waffe und ein Zischen an sein Ohr.
    „ Dachtest du dir Freundchen, dass du dein Werk vollenden kannst?“ Semir zischte ihn an.


    Erik ließ die Waffe fallen.
    „ So und nun gehen wir 2 schön hier raus, damit niemand gestört wird. Semir liess die Handschellen einrasten und führte Gehlen Richtung Tür.


    Kurz vor der Türe allerdings traf ihn eine Waffe wie ein Keulenschlag ins Genick.
    Er ging in die Knie und spürte,wie ihm schwarz vor Augen wurde.


    Gehlen starrte auf den am Boden liegenden Beamten und sah dann Jäger neben sich stehen.
    Er zog dem Bewusstlosen bereits die Schlüssel aus der tasche und öffnete Gehlens Handschellen.
    „Los! Weg hier jetzt!“
    Er schob Gehlen zur Tür.
    „Der Bulle! Was ist mit dem Bullen!“
    „Was weiss ich! Den müssen sie woanders hingebracht haben! Hauen wir ab!“
    Doch Gehlen deutete auf Semir.“Und den da müssen wir auch umlegen! Er hat mich gesehen!“
    Chris nickte nur,hob seine Waffe,drehte sich um und schoss Semir in die Brust.
    „Das wars! Weg!“
    Dann rannte er nach draussen und Gehlen folgte ihm. Sie erreichten den Wagen,sprangen hinein und rasten davon. Gehlen,der jetzt auf dem Beifahrersitz sass,sah anerkennend zu Chris.
    „Du bist eiskalt,Mark! Aber danke! Ohne dich hätten mich jetzt die Bullen!“
    „Es war von Anfang an eine Scheissidee! Aber nein,du musstest ja da rein! Scheisse!“
    „Verdammt,wo ist dieser Kranich?!“
    „Was weiss ich! Und es ist mir auch scheissegal,Erik! Ich will nur mein Geschäft zuende bringen!“
    „Ja,das wirst du auch! Keine Sorge! Und den Bullen krieg ich auch noch!“
    „Vergiss es endlich! Die haben ihn weggebracht! Irgendwohin! Vielleicht ist er auch längst tot und das war eine verdammte Falle!“
    Gehlen dachte nach. Ja,das wäre möglich, überlegte er.
    „Du meinst,die Bullen haben damit gerechnet,das....“
    „Sicher! Scheisse! Und ich riskiere Kopf und Kragen!“ Ritter bremste den wagen abrupt ab und stieg aus.
    „So,ich verschwinde! Ruf mich an,wenn die Mädchen bereit sind!“
    Dann verschwand er in der Dunkelheit.

  • Schlaftrunk



    Im Krankenhaus kam Semir wieder zu sich und die Chefin half ihm hoch. Sofort hielt er sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die Brust.
    „Verdammter Mist...gibt einen Riesen blauen Fleck.“
    Dann zog er sich die kugelsichere Weste aus und warf sie zu Boden. Mit den Händen begann er seinen Nacken zu massieren.
    „Mann...der hätte auch ein bißchen vorsichtiger zuschlagen können...“
    Anna lächelte und war froh, dass alles so gut geklappt hatte.


    Semir war ein Stück den Flur entlang gegangen und trat mit einem Mal gegen die Wand und fluchte leise vor sich hin.
    „ Semir? Ist alles in Ordnung mit ihnen?“ Anna sah ihn besorgt von der Seite an.
    „ Dieser verdammte Mistkerl. Wissen sie wie schwer mir das gefallen ist, ihn so ziehen zu lassen? Der Kerl hat Tom fast auf dem Gewissen. Er läuft jetzt frei rum , währendTom da drinnen liegt und sich kaum bewegen kann,. Das ist das erste Mal, dass ich es mir ins geheim gewünscht habe, kein Polizist zu sein und ihn eiskalt abzuknallen.“ Semir sprach die letzten Wörter ganz leise aus , während er sich umdrehte und von der Station verschwand.


    Anna liess sich auf den nächsten Stuhl fallen. Auch ihr setzte die Situation zu und sie konnte Semir verdammt gut verstehen.



    Erik war noch nicht ganz zu Hause und goß sich einen großen Whisky ein.
    „ Was ist los, du siehst nicht sonderlich glücklich aus.“ Sein Vater hatte ihn beobachtet.
    „ Diese Scheiß Bullen . Entweder sie haben gerade eine verdammt gute Falle aufgebaut , oder es war Zufall. Wäre Jäger nicht gewesen, hätten sie mich erwischt. Aber von diesem Kranich keine Spur. Jäger meint, er wäre tot und sie hätten nur geblöfft, dass er überlebt hat, um uns in eine Falle zu locken.Auf jeden Fall können wir sicher sein, dass er auf unserer Seite steht. Er hat den einen Bullen eiskalt abgeknallt, vor meinen Augen.“
    „ Das ist gut. Ich hatte schon Befürchtungen, nachdem er nur die Hälfte der Pässe rausgerückt hat. Ich will, dass der Deal gut über die Bühne geht. Heb dir deine privaten Rachefeldzüge gegen den anderen Bullen für später auf, klar.“


    Gehlen überließ seine Sohn wieder der Flasche Whisky.

  • Kaffeeeezeit :baby:




    „ Das war gute Arbeit Jäger. „Anna war auf den Flur vor der Intensivstation gegangen um zu telefonieren.
    „ Ja, danke, Und verdammt knapp. Aber er hats geschluckt. Bleibt jetzt der Zugriff, wenn die Übergabe der Mädchen stattfindet .Wie geht es Semir? Ich hoffe ich habe ihn nicht allzu schlimm erwischt.“
    „ Körperlich geht es ihm gut, aber seelisch, das brauche ich ihnen ja nicht zu sagen. Oder? Es macht ihn fertig, dass er Gehlen vorerst laufen lassen musste.“
    „ Ich weiß. Mir geht es auch so. Ich muss ihnen nicht erklären,wer Bernd Simon für mich war... aber mich leitet der Gedanke, dass wir ihn bald haben und ihm und seinem Vater für immer das Handwerk legen. Nur das zählt jetzt!“




    Tom hatte von all dem Drumherum Gott sei Dank nichts mitbekommen . Er schlief,wurde zwischendurch immer mal für ein paar Minuten wach und schlief wieder ein. Manchmal schien er etwas fragen zu wollen, doch Petra verstand ihn noch nicht gut genug, um ihm beantworten zu können, was er wissen wollte.
    Irgendwann legte sie ihren Kopf neben ihn auf das Bett und schlief ein.




    Semir war am nächsten Morgen bereits früh wieder in der Klinik. Er wollte unbedingt noch nach Tom sehen, bevor er ins Büro fahren würde.
    Petra sass neben seinem Bett, hielt einen Kaffeebecher in der Hand und sah ihm entgegen.
    Sie sah müde aus und trotzdem wirkte sie zufrieden und deutete auf Tom.
    „Hallo Semir....er schläft. Und es geht ihm immer besser, sagt der Arzt.“
    Er nickte, setzte sich neben sie.
    „Gut....Und du? Wie geht’s dir?“
    Sie lächelte leicht. „Bißchen müde....aber Tom ist am Leben. Mir geht’s gut.“
    Wie aufs Stichwort bewegte sich jetzt Tom neben ihnen, öffnete die Augen und sah sie an.
    „....Ihr...seid ja immer....noch da...Mann, muss es mir....schlecht...gehen...“
    Semir drückte seine Hand. „Ne,ich hab Angst wegen der ganzen Berichte, die noch geschrieben werden müssen.“
    Tom schloss die Augen, lächelte. Fast schon so wie sonst.
    „...was ist...überhaupt...passiert?“
    Es war das erste Mal,das man ihn jetzt richtig verstehen konnte und er danach fragte,was geschehen war. Semir sah ihn an.
    „Weißt du überhaupt noch irgendwas?“
    Tom schüttelte den Kopf und verzog sofort das Gesicht. Jede Bewegung schien höllisch zu schmerzen.
    „Du warst in diesem Kinderheim. Vor drei Tagen. Es gab eine Schiesserei.“
    Tom öffnete die Augen wieder, sah zu Semir. Dann schien er nachzudenken und nickte leicht.
    „....Das Mädchen...ist tot...“
    „Ja. Du konntest nichts tun ,Tom.“
    Er antwortete nicht. Erst ein paar Minuten später sprach er weiter, doch es schien ihn unheimlich anzustrengen. Petra schüttelte den Kopf.
    „Du darfst nicht soviel reden...Ruh dich aus.“
    „...Ich....wie...kommt es...dass ich...noch lebe?“



    „ Du hattest einfach einen verdammt guten Draht nach da oben und nicht nur einen Schutzengel. Und ausserdem , was sollen die mit Dickköpfen wie dir da oben? „ Semir lachte. Ihm tat es gut, dass Tom jetzt scheinbar über den Berg und zeitweise ansprechbar war.
    „ Ich muss jetzt ins Büro, ich hab nämlich was zu tun! Paß gut auf ihn auf, dass er nicht auf dumme Gedanken kommt ,Petra.“ Er warf noch einen Blick zu seinem Partner, aber der schlief bereits durch die Anstrengung der wenigen Worte wieder.

  • Guten Morgen, so, ehe ich dan ne Runde durch Düsseldorf laufe mit 10.000 anderen Irren...
    Frühstück:



    „ Ich komme noch kurz mit raus , Semir“
    Petra stand auf und ging mit ihm ein Stück.


    „ Was werdet ihr jetzt tun, mit diesem Gehlen? Er läuft immer noch frei rum. Ich habe wirklich Angst, dass er es noch einmal versuchen wird.!“


    „ Der Deal um den es geht wird bald über die Bühne gehen und dann greifen wir die Bande ab. Chris wartet jeden Moment auf das Zeichen. Mir fällt es genauso schwer, gestern abend , ich weiß nicht was ich getan hätte, wenn er mir allein über den Weg gelaufen wäre, Petra. Glaub mir. „ Er nahm Petra ihn den Arm und drückte sie feste.
    „ Andrea kommt gleich, sie war schon fast fertig. Du brauchst auch etwas Schlaf, bist ganz blass. Bis nachher. „



    Er stieg in den BMW und fuhr zur PAST: Während der Fahrt ging er seinen Gedanken nach. Tom im Regen auf dem Boden liegen, das Blut , die Warterei im KH. Jetzt ging es ihm zwar etwas besser , aber was würde werden, wenn er erfuhr, dass er vielleicht nie wieder in den Polizeidienst zurückkehren könnte. Das war sein Leben. Semir schüttelte die Gedanken ab. Er musste sich jetzt mit Gewalt auf das konzentrieren, was vor ihnen lag.



    Anna wartete in der PAST auf ihn. Einige Kollegen schlugen ihm aufmunternd auf die Schulter. Anscheinend hatten sie bereits erfahren,dass es Tom zusehends etwas besser ging.
    Die Chefin kam ihm entgegen.
    „Ich habe mit dem Arzt telefoniert.Es sieht gut aus, nicht wahr?“
    Ja“,Semir lächelte kurz,“fast ist er schon wieder frech geworden. Wie siehts sonst aus?“
    „Ritter hat sich noch nicht gemeldet,Semir. Wir müssen abwarten.“
    Er nickte.“Ja...ich brauch erstmal nen kaffee.“
    „Ansonsten gibt es Probleme mit Schrankmann.Sie hat das mit den Pässen herausgefunden und will wissen,worum es geht. Aber ich kann sie sicher noch etwas hinhalten. Hoffen wir, das Ritter sich bald meldet.“
    Semir verdrehte die Augen das hatte ihm jetzt gerade noch gefehlt!


    „ Die soll sich bloß da raushalten, nachher fliegt noch alles auf und wir haben die ganze Arbeit und das Risiko umsonst gehabt. Wenn ich auch nur einen von Schrankes Leuten in meiner Nähe sehe oder die irgendwo schnüffeln, dann garantiere ich für Nichts, Chefin.“ Semir knallte die Kaffeetasse auf den Tisch, dass er überschwappte.
    „ Ich kümmere mich drum. Momentan ist sie noch beschäftigt . Viel wichtiger ist weiterhin im Krankenhaus auf der Hut zu sein und mit Ritter in Kontakt zu bleiben.“

  • „ Das Schiff mit den Mädchen hat sich gemeldet Herr Gehlen. Es wird morgen hier eintreffen. Unsere Leute wissen Bescheid. Soll ich noch etwas vorbereiten ?“ Einer von Gehelns Bodyguards betrat sein Büro.



    „ Nein. Alles andere ist unsere Sache. Trommel alle zusammen. Ich will jeden Mann dafür parat stehen haben.“


    Gehlen ging in seinem Büro auf und ab und griff zum Telefon.
    „ Jäger. Machen sie sich fertig. Sie werden gleich abgeholt. Ich will sie vor der Übergabe noch einmal treffen.“
    „Wozu?! Es ist alles besprochen! Ich habe im Moment kein Bedürfnis, sie mehr als nötig zu treffen. Es gibt genug Probleme!“
    „Ihre Probleme und Bedürfnisse interessieren mich nicht,Jäger. In einer Stunde am Gestüt.“
    Dann legte er auf.
    Am anderen Ende hielt Chris den Apparat in der Hand,legte ebenfalls auf und griff zum Handy.
    „Frau Engelhardt, der alte Gehlen hat sich gemeldet. Ich treffe mich mit ihm und melde mich dann.“
    Anna,die in ihrem Büro sass,winkte eilig Semir herein.
    „Ritter, das machen sie nicht allein.Es könnte eine Falle sein. Hören sie....Ritter?!“
    Sie sah den Hörer an ,fluchte leise und legte auf. Semir sah sie fragend an und sie zuckte die Achseln.
    „Aufgelegt....Und irgendwie kommt mir das sehr bekannt vor.“



    Chris hielt vor den Stallungen,stieg aus und ging zu Gehlen hinüber,der am Rande eines Gatters stand und zwei Pferde beobachtete. Seine drei Leibwächter beobachteten jeden Schritt Von Chris und stellten sich dann neben sie. Doch Gehlen gab ihnen einen kurzen Wink und sofort verschwanden die Männer ausser Hörweite.
    Gehlen sah ihm entgegen.
    „Ich wollte allein mit ihnen sprechen,Jäger.!“
    „Worüber?“
    „Ich habe noch nicht oft im Leben zu jemandem danke gesagt,Jäger. Heute ist wieder so ein Moment. Ich danke ihnen. Sie haben Erik rausgeholt.“
    Chris sah ihn nur an und nickte kurz. Gehlen sprach weiter.
    „So,das wäre gesagt. Aber glauben sie nicht,dass das etwas mit unserem Geschäft zu tun hat ,Jäger! Ich will die Pässe und zwar alle!“
    „Die kriegen sie auch. Wenn ich meine fünfzehn Mädchen habe. Vorher nicht.“
    „Ich könnte sie abknallen lassen,Jäger.Jetzt und gleich.“
    „Sicher. Aber sie brauchen mich,Gehlen! Und das stört sie,nicht wahr?“
    „Ich warne sie ,Jäger! Spielen sie keine Spielchen mit mir!“
    Chris zündete sich eine Zigarette an, doch Gehlen schlug sie ihm aus der Hand.
    „Auf meinem Gestüt wird nicht gepafft!“
    Ritter sah ihn fest an,nahm eine neue Zigarette aus der Schachtel, zündete sie an und ging zu seinem Wagen.
    „Jäger?!“
    Chris blieb stehen, drehte sich um.
    „Morgen Abend.Warten sie auf meinen Anruf.“


    „ In Ordnung, und Gelen. Denken sie dran, sie brauchen mich, also keine tricks. Klar? Ich habe vorgesorgt für den Fall der Fälle, wenn sie verstehen, was ich meine?“


    Damit ließ er Gehlen eiskalt stehen und zog mit dem Ferrari ab.


    „ Engelhardt?“
    „ Morgen abend rufen sie mich an. Es geht los. Er hat Schiß. Darum hat er m ich zu sich bestellt. Wollte mir drohen, aber da ist er bei mir an der falsche Adresse. Wir sollten uns noch einmal treffen und das Nötigste besprechen. Das geht morgen nicht mal eben mit 4 Beamten.“


    „ Gut, ich bespreche mich mit der Staatsanwältin . dann rufe ich sie an und wir machen einen Treffpunkt aus.“ Anna legte auf.


    „Semir? Ich fahre zu Staatsanwältin Schrankmann. Die Sache steigt morgen. „


    „ danke Chefin. Ich werde dann mal ins Krankenhaus fahren und dort nach dem Rechten sehen, wen sie nichts dagegen haben.“


    Sie nickte.

  • Noch ein Stück vorm Schlafengehen...... 8o



    Petra beobachtete Tom. Er schlief schon wieder einige Zeit, doch seine Hand war heiss und auf der Stirn standen Schweißperlen. Die Schwester hatte auch schon mehrfach seine Temperatur gemessen und nun besorgt den Professor gerufen.


    Dieser kam,sah auf die aktuellen Werte und machte ein ernstes Gesicht. Dann untersuchte er die Wundschläuche an Toms Knie ,schüttelte kurz den Kopf und sah zu Petra.
    „Das Knie sieht nicht gut aus. Herr Kranich hat Fieber und ich befürchte eine Infektion. Wie gesagt ,in der Situation ,in der er vor zwei Tagen war, konnten wir die Knieverletzung nur notdürftig versorgen. Sein absolut lebensbedrohlicher Zustand hat eine längere Operation unmöglich gemacht.“
    Petra sah ihn besorgt an. “Ja, und was heisst das jetzt?“
    „Wir müssen aufmachen, Frau Schubert. Bevor es zu einer Sepsis kommt.“ Dabei sah er zu der Krankenschwester.
    „Bitte bereiten sie alles vor. Ich kümmere mich um das OP Team.“ Sie nickte und der Professor wandte sich nochmals an Petra.
    „Ich hatte gehofft, dass wir den ohnehin notwendigen Eingriff am Knie noch hätten hinausschieben können, doch jetzt können wir nicht länger warten….Es wird sicher eine Weile dauern.“
    Dann verliess er das Zimmer. Petra setzte sich wieder neben Tom, griff mit zitternden Händen nach seiner heissen Hand und war froh, dass in diesem Moment Semir hereinkam.
    Dieser bemerkte sofort ihren Gesichtsausdruck und eilte auf sie zu.


    „ Petra? Ist alles in Ordnung?“


    „ Nein, er muß in den OP. Der Professor muss das Knie jetzt operieren. Sie können nicht länger warten. Ach Semir, ich hab solche Angst, dass er eine neue Narkose nicht überlebt. Jetzt hat er auch noch hohes Fieber bekommen. „ Petra lehnte sich schluchzend an Semirs Schulter.


    „ Ich denke nicht, dass sie ihn operieren würden, wenn es nicht unbedingt nötig und verantwortlich wäre. Petra, er hat es bis hier geschafft, dann packt er den Rest auch noch. Glaubs mir.“Semir versuchte sie zu trösten.


    Der Professor kam mit 2 Schwestern wieder.
    „ So Frau Schubert. , wir können dann. Drücken sie die Daumen, das hat ja schon einmal geholfen. Wenn alles glatt geht , sehen wir uns in ei paar Stunden wieder. Ich hoffe nur wir können das Knie halbwegs retten. Legen sie sich so lange hin, eine Schwester wird sie wecken , wenn ihr Freund wieder auf der Station ist.“


    Petra sah zu, wie die Pfleger das Bett mit Tom in den Flur schoben und sich die OP-Türen schlossen.


    „ Komm, gehen wir raus an die frische Luft und dann legst du dich wirklich hin.“ Semir nahm sie beim Arm und zog sie behutsam mit.


    „ Semir? Was meinte er mit „ das Knie retten“? Ich habe das Gefühl, dass ich nicht alles weiß, was ich müsste“ Petra sah ihn an.
    „Ich weiss auch nicht, Petra…“,versuchte Semir auszuweichen. Doch sie nahm ihn am Arm,blickte ihn fragend an. Semir wich ihrem Blick aus,schaute zu Boden. Petra schüttelte den Kopf.
    „Ich bin nicht dumm,Semir! Und ich möchte alles wissen,verstehst du? Also,wenn du etwas weißt,was mir noch niemand gesagt hat,dann ist jetzt der Moment es mir auch zu sagen.“
    Sie sah ihn fest an uns Semir nickte schliesslich.
    „Der Arzt hat mir schon,als es Tom noch sehr schlecht ging gesagt,dass wir alle froh sein können,wenn er diese Verletzungen überlebt. Und alles andere müsste man abwarten…“
    „Alles andere? Was meint er mit alles andere?...Semir?“
    „Petra, vielleicht kann er nichtmehr …“ Weiter sprach Semir nicht. Wortlos ging er ein paar Schritte weiter. Petra folgte ihm .
    „Semir, heisst das,das Tom nichtmehr als Polizist….“
    „Genau das heisst es.“ Semir schloss die Augen und nickte.

  • Einen Moment war es still.
    „ Seine Lunge ist stark in Mitleidenschaft gezogen worden und das Knie.... der Professor war sich nicht sicher, ob er wieder richtig wird laufen können später. Aber das alles wird unwichtig, denn er lebt und das zählt, für den Augenblick.“ Semir schloß Petra fest in seine Arme .


    Das Klingeln von Semirs Handy kam dazwischen.


    „ Ja Chefin?“


    „ Ich bin auf dem weg ins Parkhaus , Schrankmann hat zugestimmt . Kommen sie auch , 3 Ebene. Wie beim letzten Mal. Bis gleich“ Anna legte auf,


    „ Petra, ich muss los. Andrea kommt gleich, ruf mch an, wenn es etwas Neues gibt, ja?“
    Sie nickte nur. Semir sah sie nochmals an
    „Er schafft das!“ Dann ging er schweren Herzens Richtung Auto. Bevor er einstieg,sah er noch mal zu ihr zurück.Petra war bereits wieder auf dem Weg hinein in die Klinik.



    Anna war bereits im Parkhaus,als Semir eintraf. Sie sah seinen ernsten Gesichtsausdruck und wusste sofort,dass etwas nicht stimmte.
    „Was ist los, Semir?“
    „Tom ist wieder im OP…Die Schusswunde am Knie…Wo ist Chris?“
    „Noch nicht eingetroffen.“Sie sah ihn an.“Semir, was ist mit Tom?“
    „Chefin, nicht jetzt…bitte.“
    In diesem Moment kam der rote Ferrari ins Parkhaus und Semir war froh darüber.Er konnte jetzt einfach nicht über Tom sprechen.
    Chris Ritter stieg aus.
    „Was gibt es?“
    „Die Staatsanwaltschaft wird sie unterstützen. Uneingeschränkt.“ Anna sah Ritter zufrieden an, doch wie immer erntete sie kaum eine sichtbare Reaktion von ihm. Er nickte nur und sie fragte sich zum wiederholten Male,was für ein Typ Mensch dieser Mann vor ihr war.
    „Wir werden die Übergabe mit jedem verfügbaren Mann unterstützen,Herr Ritter.Ausserdem wird ein SEK in Bereitschaft sein.“
    „Nur das Ergebnis zählt,Frau Engelhardt. Ich will Die Mädchen in Sicherheit haben. Und ich will Gehlen, beide.“
    Semir wandte sich an ihn.
    „Weißt du schon irgendetwas, wie die Übergabe ablaufen wird?“
    „Nein.“
    „Wie bleiben wir in Kontakt?“
    „Ich melde mich.“
    Wieder kam die Stimme von Anna.“Sie werden den Sender tragen,Ritter.Damit wir wissen,wo sie sind.“
    Doch er schüttelte den Kopf.
    „Nein,in diesem Fall zu riskant.Es geht um alles und ich kann nicht ausschliessen,dass Gehlen mich durchsuchen wird.“
    „Und ich sage,es ist zu riskant,wenn sie den Sender nicht tragen! Damit ist die Diskussion beendet.“
    Sie sah ihn fest an und Semir konnte sich ein kurzes Grinsen nicht verkneifen. Chris lächelte ihr leicht zu.
    „Sie sind sehr dickköpfig, was?“
    Sie nickte.“Ganz recht,Herr Ritter.“
    Chris zündete sich eine Zigarette an und öffnete die Tür des Ferraris. Dann sah er sie beim Einsteigen nochmals an und lächelte erneut.
    „Ich auch, Frau Engelhardt. Ich auch.“

  • Sekunden später hörten man nur noch den Motor des Ferrari aufjaulen.
    „ Ich werde aus dem Mann nicht schlau. Hoffentlich hält er sich an meine Anweisung, .Und jetzt erzählen sie mir was im Krankenhaus vorgefallen ist, Semir.“ Anna sah ihn durchdringlich an.


    „ Tom hat hohes Fieber bekommen, weil sich das Knie entzündet hat. Der Professor konnte nicht länger mit der OP warten. Jetzt heißt es hoffen, sagte er, dass sie es einigermaßen hinbekommen. Und Toms Zustand während der OP stabil bleibt.“ An die restliche Diagnose wollte Semir jetzt nicht denken und wendete sich ab.


    Anna bemerkte sein Zögern, doch sagte dazu nichts.
    „ Um 12 haben wir eine Besprechung mit dem SEK Leiter, im Präsidium, bis dahin können sie in die Uni fahren. „ sie klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter und ging zu ihrem Wagen.



    Ritter fuhr ziellos mit seinem Wagen auf die Autobahn. Er brauchte jetzt den Geschwindigkeitsrausch um abzuschalten. Aus den Lautsprechern der Boxen dröhnte die Musik und er zündete sich die nächste Zigarette an.


    Er dachte nach über diese Engelhardt. Sie hatte Recht mit einem Sender, doch ihm war das Risiko einfach zu groß, dass Gehlen diesen entdecken könnte. Es musste eine Lösung für das Problem geben.
    Am nächsten Rastplatz fuhr er raus.



    Smeir stand gerade au dem parkplatz der Uni, als sein handy klingelte.
    „ Chris? Was gibt es.?“


    „ Sag mal, wie heißt der Typ von der KTU bei euch? Kann der mir nicht was basteln, was nicht auffliegt?“


    „ Hartmut, ja sicher, das kann er bestimmt.. Ich bin grad in der Uni. . komm hierher und ich bestelle Hartmut auch hierhin.“
    „In Ordnung. In einer Stunde.Will sicher sein,dass ich keinen Schatten habe.“
    „Wo treffen wir uns?“
    „Ich finde dich.“
    Schon hatte er aufgelegt. Semir zuckte nur die Achseln,ging weiter Richtung Klinikeingang und wählte dabei Hartmuts Nummer.
    „Hartmut,Semir hier.Ich brauch dich, kannst du zur Uniklinik kommen?....Nein,nicht wegen Tom….Es geht um was anderes.Ja,danke.Bis gleich,Hartmut.“
    Dann ging er ins Klinikgebäude und eilte hinüber zur Intensivstation.

  • ein kleines Stück fürs Frühstück und vielen Dank an die treuen Leser und Feedschreiber :baby:


    Petra stand mit Andrea und Frankie vor der Tür des OP Bereichs. Andrea kam ihm sofort entgegen.
    „Wir haben noch nichts gehört,Semir….“
    Er nickte nur. „Wie lange dauert das denn jetzt schon?“
    „Über zwei Stunden. Einmal kam eine Schwester raus,aber die wusste auch nichts….Dieses Warten ist zum Verrücktwerden.“
    Semir ging mit ihr hinüber zu Frank und Petra und schliesslich setzten sich alle auf die Bank im Gang.
    Die Zeit verging. Hartmut kam. Petra lächelte ihm zu.
    „Hartmut…das ist aber nett von dir,dass du kommst…Tom ist gerade im OP.“
    „Ja…ich hoffe,es geht ihm bald besser…“ Hartmut nickte allen kurz zu und sah hilfesuchend zu Semir.
    Das hier war nichts für ihn und er wusste nicht,was er sagen sollte. Semir zog ihn ein Stück beiseite.
    „Hartmut, gleich wird Chris hier auftauchen“, sagte er leise,“Dann müssen wir ungestört ein paar Minuten sprechen…Und ich will möglichst vermeiden,das die anderen ihn …“
    „Wieso das denn?“
    „Weil die Situation,in der ich Chris Ritter kennengelernt habe, schwierig war und Petra und Frankie ihm jetzt nicht unbedingt…“
    Hartmut nickte.“Okay, dann ..warte ich davorne und wenn er kommt…“
    „Genau.Danke,Hartmut.“
    Und schon ging er den Gang zurück,von wo er gekommen war.
    Petra sah Semir verwundert an.
    „Was hat er denn ?“
    „Wer? Hartmut?...Ach,Krankenhäuser,das ist nichts für Hartmut,glaub ich.“
    Semir versuchte ihr zuzulächeln,doch es gelang ihm nicht recht.






    „ Ich muss mit ihm kurz draussen etwas besprechen, bin gleich wieder da.“
    Semir ging hinter Hartmut her.


    Da ging der Aufzug auf und Ritter kam ihnen entgegen.

    „Ach, das ging aber schnell. Los, da hinten um die Ecke ist ein Wirtschaftsraum, da haben wir Ruhe.„ Semir zog ihn von der Türe der Intensivstation weg.


    „ Wie geht es deinem Partner?“
    „ Er ist noch im OP „


    „ Ok, also zur Sache. Wie machen wir das mit dem Sender? Ins Handy kann er nicht, das ist zu riskant. In die Waffe auch nicht, also wo hin?“ Chris sah Hartmut an.


    „ Ja, also, das dürfte kein Problem sein. „ Hartmut fingerte plötzlich an Chris Hals rum.
    „ Da, das was da baumelt reicht aus. Da mach ich was dran, fällt nicht auf und ist genauso sicher wie der andere Sender.“


    „ Hartmut, du bist ein Genie.“ Semir lächelte.
    „ Siehst du Chris, auf den kann man sich jederzeit verlassen.“


    „ Jungs, ich würde dann gern gehen, also ich meine, das muss fertig werden das Teil und ja auch irgendwie übergeben. Kann ich dann bitte die Kette haben?“ Er streckte die Hand aus und Chris gab ihm sein Medaillon.


    „ Aber gut drauf aufpassen, bitte. Ich hänge sehr daran.“


    Hartmut steckte die Kette ein und verschwand.


    „ Ich treffe mich um 12 mit der Chefin im Präsidium, was machen wir mit der Kette? Soll Hartmut sie ins Hotel bringen? Der ist ja völlig unauffällig. Könnt ihr ja im Aufzug übergeben, das fällt nicht auf.“
    „ Ja, das sollte ausreichend sein. Und wir halten Kontakt per Handy. Ich melde mich. Und ....alles gute für deinen Partner.“ Chris wendete sich ohne ein weiteres Wort ab und verschwand.
    Semir sah ihn aus dem Wirtschaftsraum gehen,ging hinterher und sah ihm noch den Gang entlang nach.
    „Wer war das?“
    Semir fuhr herum.Andrea stand hinter ihm und sah ihn fragend an.
    „…Ein Kollege.“ Erwiderte Semir nur kurz, doch Andreas Blick sagte alles. Sie würde sich damit sicher nicht zufrieden geben.
    „Ich hab ihn noch nie gesehen. Und wieso verschwindet ihr da in dem Raum? Semir?“
    Er sah sie an.“Wenn du es genau wissen willst,das ist der Mann,der neben Tom kniete, nach der Schiesserei im Kinderheim.“
    „Was?“
    „Ja…und ich wollte vermeiden dass Petra und Frank ihn sehen. Es ist noch zu früh dafür….und ich weiss noch viel zu wenig über ihn. ..Und jetzt lass uns zu den anderen gehen.“
    Andrea sagte nichts mehr und folgte ihrem Mann zurück zum OP Bereich.

  • Endlich öffnete sich die OP Tür und der Professor kam heraus. Sie sprangen auf, eilten ihm entgegen. Er sah ernst aus, doch trotzdem nickte er jetzt zuversichtlich.
    „Die OP ist soweit gut verlaufen. Wir haben die Schusswunde komplett versorgt und auch alles, was an umliegenden Gefässen und der Kniescheibe verletzt oder zerstört war, wieder hergestellt….Es wird sicher einige Wochen dauern und umfangreiche Rehabilitationsmassnahmen erfordern, aber vermutlich wird Herr Kranich dann wieder normal laufen können….“
    Semir sah den Arzt fragend an. „Normal laufen? Und was heisst das für…“
    „Ich meine es so, wie ich es gesagt habe, Herr Gerkhan. Ihr Kollege wird wieder normal gehen können, mehr nicht….. Alles andere, in Zusammenhang mit der schweren Lungenverletzung, halte ich für ausgeschlossen.“
    Semir antwortete nicht, drehte sich um und ging einfach. Gerne hätte er jetzt Petra in den Arm genommen oder mit Frankie geredet, doch er konnte es nicht. Nicht jetzt. Jetzt brauchte er erstmal einen Moment für sich. Und frische Luft.


    Petra zog sich den grünen Kittel weder an und ging hinter dem Professor her zu Tom.
    „Er ist noch nicht ganz wach, aber das dürfte nicht mehr lange dauern. Er hat im Aufwachraum schon ihren Namen gemurmelt.“Er hielt ihr die Türe auf und ließ sie dann allein. Eine Schwester kontrollierte gerade die Geräte und verschwand dann auch wieder aus dem Zimmer.


    Petra zog sich den Stuhl ans bett, nahm Toms Hand und beobachtete ihn. Was würde er sagen, wenn er erfuhr, dass er nicht in den aktiven Aussendienst zurückkehren könnte. Ihr tat es in der Seele weh, daran zu denken, dass man es ihm sicher bald würde sagen müssen.


    Die anderen draussen auf dem Flur hatten das kurze Gespräch mitgehört und machten sich, jeder für sich selbst Gedanken. Niemand traute sich offen drüber zu reden, denn alle wussten wie schwer die Zeit noch werden würde.


    Hartmut hatte die Kette mit dem Anhänger und dem Sender fertig und nun Kontakt mit Chris aufgenommen, Sie trafen sich in der Tiefgarage des Hotels.


    „ Hier, da ist ein mini Sender dran und am Verschluß auch. Die reichweite sollte groß genug sein für die Kollegen. Nur Wasserfest ist das Gerät nicht, also bitte nicht damit duschen.


    „Danke, Harmut. Ich weiß die schnelle Arbeit zu schätzen. Jetzt muss der Rest auch so reibungslos klappen und der Mörder von Bernd Simon sitzt im Knast, die Mädchen sind frei und ihr Kollege kann vor Gericht seine Aussage machen, wenn er über den Berg ist.“
    Hartmut nickte und sah Chris an. Er war ihm nicht unsympathisch,nur irgendwie halt merkwürdig. Und so sah er ihm nachdenklich hinterher,wie Chris ohne noch etwas zu sagen,verschwand.

  • ;)




    ;) und es geht ein Stück weiter......... :baby:


    Semir betrat die PASt und ging direkt zur Chefin ins Büro. Als er dort die Schrankmann entdeckte,wäre er am liebsten wieder umgedreht ,doch Anna winkte ihn bereits zu sich.
    „Da sind sie ja,Semir.Was ist mit Tom? Wie ist die OP gelaufen?“
    „Ja….ganz gut soweit.“
    Näheres wollte er jetzt auf keinen Fall vor der Schrankmann wiederholen. Und eigentlich wollte er überhaupt nicht darüber sprechen,bloß nichr daran erinnert werden,was der Arzt gesagt hatte.
    „Ritter hat sich mit Hartmut getroffen,Chefin.Er hat jetzt einen speziellen Minisender an der Kette,der nahezu unsichtbar ist.“
    „Sehr gut. Ritter scheint ja doch im Team arbeiten zu können.Was meinen sie?“
    Semir zuckte die Achseln.“Ich weiss nicht….wir bringen diese Sache auf jeden Fall zusammen zuende.Und danach werden wir ihn vermutlich nie wieder sehen.“
    Die Staatsanwältin wandte sich an Engelhardt.
    „Ich möchte über jeden Schritt der Aktion informiert werden.Vor allem, wenn die Übergabe erfolgt ist. Und es wäre schön, wenn sie ihre Mitarbeiter diesmal von Alleingängen jeder Art abhalten könnten.“ Dabei warf sie Semir einen abschätzenden Blick zu und stand auf. „Ich hoffe,wir haben uns verstanden,Gerkhan. Und das gilt auch für ihren Partner,diesen Ritter oder wie er auch immer heisst.“
    „Er ist nicht mein Partner!“,erwiderte Semir mit scharfer Stimme.“Ich habe bereits einen Partner,Frau Schrankmann!“
    Sie zuckte die Achseln.“Nun,der liegt ja im Krankenhaus!“
    Damit verliess sie das Büro. Semir schlug die Tür hinter ihr zu. Dann sah er zu Anna. Sie winkte ab.
    „Lassen sie´s gut sein ,Semir.“
    „Hat sie sich wenigstens mal erkundigt,wie es Tom geht?“
    Die Chefin antwortete nicht und Semir nickte nur wütend.


    „ Semir, ich merke, dass sie nicht ganz bei der Sache sind. Was ist los. Morgen geht es um alles und da kann ich mir einen Beamten nicht leisten, der nicht voll und ganz bei der Sache ist. „
    „ Es geht um Tom . Er wird mit Glück wieder gehen können. Der Professor deutete aber an, dass er nicht davon aussgeht, dass er wieder in den aktiven Polizeidienst zurückehren können wird. Das Knie und die Lunge..... Chefin. Wie soll er das verkraften? Ich meine, man muss es ihm ja bald sagen.Ich kann das nicht. Petra ist völlig fertig.“


    „ Semir, ich bin ehrlich, wenn ich sage, dass ich das befürchtet habe. Aber Tom kann glüklcih sein, dass er das überlebt hat. Er hat eine Frau an seiner Seite, die ihn liebt und eine Familie. Uns. Das ist alles was zählt. Allerdings bin ich mir jetzt nicht mehr so sicher, ob ich sie morgen in den Einsatz schicken soll. Ich möchte nicht riskieren, dass ihnen auch noch etwas passiert, wenn sie mit den Gedanken woanders sind. „


    „ Chefin, dass können sie nicht machen,. Ich schulde Tom die Festnahme von Gehlen, ich werde mein Versprechen einhalten. „
    Sie sah ihm fest an,dachte nach und nickte schliesslich.
    „Ich vertraue ihnen ,Semir. Und deshalb bleiben sie dabei. Aber arrangieren sie sich mit Ritter, anders geht es nicht.“
    „Ja,ich weiss….Aber er ist ein Alleinkämpfer, Chefin. Ich bin mir nicht sicher,ob er überhaupt unsere Hilfe will.“
    „Darum geht es nicht.Wir haben hier einen fall zu lösen. Es geht um viele Menschenleben.Das weiss Ritter genau wie sie. Also denken sie daran,Semir!“
    Er nickte und ging zur Tür.
    „Wo wollen sie hin?“
    „Ich werde mir noch mal die kompletten Akten durchsehen. Über die Gehlens, über den angeblichen Mark Jäger, alles. Ich will genau wissen,mit wem ich es zu tun habe.“
    „Tun sie das. Die Identität Mark Jägers ist von Simon vor zwei Jahren mit äusserster Präzision entwickelt worden. Seitdem sind beide hinter diesem Menschenhändlerring her. „
    „Ja,ich weiss,Chefin. Chris will es um jeden Preis zuende bringen.“
    „Arbeiten sie zusammen.“

  • Sie sah ihn entschlossen an und Semir verliess ihr Büro.



    Tom lächelte sofort,als er langsam die Augen öffnete und Petra neben sich sah.
    Sie küsste ihn vorsichtig auf die Wange und lächelte ebenfalls.
    „…hey….“
    „Hallo mein Schatz,wie fühlst du dich?“
    „…Was war…denn?“
    „Die Ärzte mussten dich noch mal operieren. Aber jetzt ist alles okay.“ Sie nickte ihm lächelnd zu und dachte, dass sie ihn gerade belogen hatte. Nichts war okay und sie fragte sich,wie lange sie es ihm verschweigen durften.
    „Ich soll dich von Frankie grüssen und von Andrea.“
    Er nickte leicht, versuchte sich zu bewegen und verzog sofort das gesicht.
    „Hast du starke Schmerzen?“,Petra sah ihn an und er schüttelte den Kopf.
    „…Nicht…mehr als…vorher…“
    Petra drückte wortlos seine Hand. Wieder merkte sie,dass ihr kurz schwindlig wurde. Das hatte sie schon vorhin und gestern ein paar Mal gehabt. Naja, ich habe auch wirklich zu wenig geschlafen dachte sie stumm und dann ging es ihr auch schon wieder besser.
    „Ruh dich aus,Tom. Ich bleib hier, ja?“
    „…du musst auch…mal nach Hause…“
    „Nein,nein,ich bleibe.“ Sie lächelte ihm zu.


    „ Du bist.... so blass.....um die Nase. Schatz.“ Er mühte sich bei jedem Wort ab, was sein Gesicht nicht verbergen konnte.


    „ Wenn du gleich schläfst verspreche ich dir, gehe ich etwas raus an die frische Luft, so lange bleibe ich hier.“

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